Vorarlbergorf at 19 12 2014
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ZIMA holt Millionen über UnternehmensanleiheDer Dornbirner Immobilienprojektentwickler ZIMA Holding AG holt sich
über eine Unternehmensanleihe zehn Millionen Euro vom regionalen
Kapitalmarkt. Das bestätigte ZIMA-Vorstandsvorsitzender und Eigentümer
Alexander Nußbaumer der Wirtschaftspresseagentur.com.
Man wolle neben den klassischen Möglichkeiten zur Finanzierung eines Unternehmens
über den Geldmarkt (Kredite) oder mittels Eigenkapital nun auch diese dritte Säule
testen, sagte Nußbaumer. Ein Unternehmen in der Immobilienbranche brauche auch die
entsprechenden Finanzierungsmöglichkeiten, um bestimmte Projekte rasch auf Schiene
bringen zu können, so Nußbaumer. Deshalb habe man nunmehr gemeinsam mit der
Emissionsbank Hypo Vorarlberg dieses Vorreiter-Projekt im Detail entwickelt und
gestartet. „Die Hypo Vorarlberg ist hierbei nicht nur eine reine Emissionsbank. Die haben
sich in dieser Sache wirklich maßgeblich ins Zeug gelegt, weil hier doch auch Neuland
beschritten wird.“ Deshalb freue man sich nun umso mehr, dass die Anleihe mit Stichtag
19. Dezember 2014 erfolgreich bei mehreren Anlegern platziert werden konnte.
Geld für Akquisition in Deutschland und der Schweiz
Als regional tätiges und vor allem hierzulande bekanntes Unternehmen sei es für ein
mittelständisches Unternehmen wie ZIMA kaum möglich, an den internationalen
Kapitalmärkten eine Anleihe zu platzieren. Dafür müsste auch das Volumen 50 Millionen
Euro oder mehr betragen. „Wir haben Investoren in genau den Regionen angesprochen,
wo man uns und unsere Projekte kennt.“ Immobilien seien ein stark regional verankertes
Geschäft. Das ab Jänner 2015 zur Verfügung stehende Geld komme ausschließlich für
die Akquisition von neuen Projekten am Kernmarkt, also dem deutschsprachigen
Alpenraum, zum Einsatz, sagte Nußbaumer. Die Heimmärkte Österreich und Norditalien
würden dabei die Basis für die weitere Entwicklung darstellen, während man speziell in
Deutschland und der Schweiz ein entsprechendes Wachstumspotential sehe.
Geschwindigkeitsvorteile am Markt erhofft
Die ZIMA-Unternehmensanleihe mit einem Volumen von zehn Millionen Euro und einer
Stückelung von 100.000 Euro notiert am Dritten Markt an der Wiener Börse. Die Anleihe
wird eine Verzinsung zwischen 5,25 und 5,75 Prozent pro Jahr haben und auf fünf Jahre
laufen. Die angesichts der allgemein niedrigen Zinssituation vergleichsweise hohe
Verzinsung rechtfertigt Nußbaumer mit der deutlichen Erhöhung der Chancen, bei
bestimmten Projekten durch rasche Zusagen zum Zug zu kommen. „Wir müssen nicht
zuerst sechs Wochen warten, bis wir eine Finanzierung auf die Beine gestellt haben“, so
Nußbaumer. Die daraus entstehenden zeitlichen Vorteile bei geplanten Projekten sollten
die höheren Zinsen mehr als nur ausgleichen. Aber: „Die Zukunft wird zeigen, ob wir
tendenziell teurer oder günstiger finanziert haben. Deshalb ist es ja ein Pilotprojekt.“ Es
sei also vorstellbar, dass bei einem positiven Resümee weitere Anleihen folgen könnten.
Nußbaumer: „Nur mit Top-Bonität ist Anleihe möglich“
Seite 1 von 3ZIMA holt Millionen über Unternehmensanleihe - vorarlberg.ORF.at
09.01.2015http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2685340/
Die unbesicherte und nachrangige Anleihe bringt für Anleger zwar eine vergleichsweise
hohe Rendite, damit aber naturgemäß auch ein höheres Risiko. Denn im Fall einer
Insolvenz gibt es für die Investoren bei unbesicherten Unternehmensanleihen generell
nur die Quote. „Bei Anleihen eines mittelständischen Unternehmens geht es sehr viel um
Vertrauen“, so Nußbaumer. Dafür sei ZIMA in den vergangenen Wochen auch einer
umfassenden Due-Diligence-Prüfung unterzogen worden. Die Unternehmenskennzahlen
seien den Investoren also im Detail bekannt. „Ohne Top-Bonität kann man keine Anleihe
platzieren.“
Grahammer: „Aufnahmefähigkeit des regionalen Kapitalmarktes testen“
Hypo-Vorstandsvorsitzender Michael Grahammer zeigt sich über die erfolgreiche
Platzierung der Anleihe sehr erfreut. „Für uns ist es in Vorarlberg ein Pilotprojekt mit der
Absicht, den regionalen Kapitalmarkt hinsichtlich seiner Aufnahmefähigkeit für
mittelständische Unternehmensanleihen zu entwickeln.“ Man habe die Anleihe bei nicht
mehr als 20 vermögenden oder institutionellen Anlegern in der größeren Region
platziert. Eine prospektpflichtige Emission mache erst ab 50 Millionen Euro Sinn, da die
Kosten etwa für den Prospekt sowie das Marketing sehr hoch seien, sagte Grahammer.
Hinsichtlich der Anleihe-Zeichner geht Grahammer davon aus, dass diese die ZIMA-
Anleihe über die gesamte Laufzeit hinweg behalten dürften. Denn in diesem
eingeschränkten Umfang verfüge das Papier nicht über die notwendige Liquidität, um
wirklich zwischen Anlegern gehandelt zu werden. Darauf weist die Hypo auch im
Termsheet für die Anleihe hin. Erst bei wirklich größeren Volumina ist ein Handel in der
Realität auch möglich. Dazu braucht es allerdings größere Zielgruppen, deutlich mehr
Investoren sowie einen internationalen Handelsplatz.
Grahammer ist der Ansicht, dass diese alternativen Finanzierungsvarianten über den
regionalen Kapitalmarkt für mittelständische Unternehmen eine immer größere Rolle
spielen werden. Denn Banken müssten nicht zuletzt aufgrund neuer gesetzlicher
Vorschriften ihr Eigenkapital schonen. Deshalb wolle man den Markt auf die Platzierung
weiterer mittelständischer Unternehmensanleihen aus der Region vorbereiten, so
Grahammer.
Publiziert am 19.12.2014
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