Vorbemerkungen 3 Antibiotikatherapie 4 · Antibiotika, die üblicherweise zur Initialbehandlung...

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Handout Medikationskatalog Version 2018 1 von 29 Vorbemerkungen ..................................................................................................................................................................................................................... 3 Antibiotikatherapie .................................................................................................................................................................................................................. 4 Infektionen der oberen Atemwege: Akute Otitis media ......................................................................................................................................................................... 4 Infektionen der oberen Atemwege: Akute Rhinosinusitis ...................................................................................................................................................................... 5 Infektionen der oberen Atemwege: Akute Tonsillopharyngitis .............................................................................................................................................................. 6 Infektionen der unteren Atemwege: Leichtgradige ambulant erworbene Pneumonie (CAP)................................................................................................................ 7 Infektionen der unteren Atemwege: Leichtgradige akute Exazerbation der COPD (AECOPD) ............................................................................................................... 9 Infektionen der unteren Atemwege: Pertussis ..................................................................................................................................................................................... 10 Infektionen der Harnwege: Akute unkomplizierte Zystitis.................................................................................................................................................................... 10 Infektionen der Harnwege: Akute unkomplizierte Pyelonephritis........................................................................................................................................................ 11 Atemwege ............................................................................................................................................................................................................................. 12 Asthma bronchiale................................................................................................................................................................................................................................. 12 COPD ...................................................................................................................................................................................................................................................... 13 Herz-Kreislauf ........................................................................................................................................................................................................................ 15 Hypertonie ............................................................................................................................................................................................................................................. 15 Koronare Herzkrankheit: Chronische KHK ............................................................................................................................................................................................. 17 Koronare Herzkrankheit: Akutes Koronarsyndrom ............................................................................................................................................................................... 18 Herzinsuffizienz ..................................................................................................................................................................................................................................... 19 Vorhofflimmern ..................................................................................................................................................................................................................................... 20

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Vorbemerkungen ..................................................................................................................................................................................................................... 3

Antibiotikatherapie .................................................................................................................................................................................................................. 4

Infektionen der oberen Atemwege: Akute Otitis media ......................................................................................................................................................................... 4

Infektionen der oberen Atemwege: Akute Rhinosinusitis ...................................................................................................................................................................... 5

Infektionen der oberen Atemwege: Akute Tonsillopharyngitis .............................................................................................................................................................. 6

Infektionen der unteren Atemwege: Leichtgradige ambulant erworbene Pneumonie (CAP) ................................................................................................................ 7

Infektionen der unteren Atemwege: Leichtgradige akute Exazerbation der COPD (AECOPD) ............................................................................................................... 9

Infektionen der unteren Atemwege: Pertussis ..................................................................................................................................................................................... 10

Infektionen der Harnwege: Akute unkomplizierte Zystitis.................................................................................................................................................................... 10

Infektionen der Harnwege: Akute unkomplizierte Pyelonephritis ........................................................................................................................................................ 11

Atemwege ............................................................................................................................................................................................................................. 12

Asthma bronchiale................................................................................................................................................................................................................................. 12

COPD ...................................................................................................................................................................................................................................................... 13

Herz-Kreislauf ........................................................................................................................................................................................................................ 15

Hypertonie ............................................................................................................................................................................................................................................. 15

Koronare Herzkrankheit: Chronische KHK ............................................................................................................................................................................................. 17

Koronare Herzkrankheit: Akutes Koronarsyndrom ............................................................................................................................................................................... 18

Herzinsuffizienz ..................................................................................................................................................................................................................................... 19

Vorhofflimmern ..................................................................................................................................................................................................................................... 20

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Stoffwechselstörungen ........................................................................................................................................................................................................... 22

Diabetes mellitus Typ 2 ......................................................................................................................................................................................................................... 22

Fettstoffwechselstörung ........................................................................................................................................................................................................................ 24

Neuropsychiatrische Störungen .............................................................................................................................................................................................. 24

Depression: unipolar ............................................................................................................................................................................................................................. 24

Depression: bipolar ............................................................................................................................................................................................................................... 26

Alzheimer Demenz ................................................................................................................................................................................................................................ 27

Muskel-Skelett ....................................................................................................................................................................................................................... 28

Osteoporose .......................................................................................................................................................................................................................................... 28

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Vorbemerkungen

Der Medikationskatalog stellt eine Entscheidungshilfe für den Arzt dar, die ihn in Hinblick auf eine evidenzbasierte, sichere und wirtschaftliche Verordnungsentscheidung bei der medikamentösen Therapie unterstützen soll. Es handelt sich hierbei um Empfehlungen; die freie Therapieentscheidung im Einzelfall bleibt unberührt. Über sein Praxisverwaltungssystem erhält er Hinweise, ob es sich bei einem ausgewählten Wirkstoff beispielsweise um einen Standardwirkstoff, Reservewirkstoff oder einen nachrangig zu verordnenden Wirkstoff handelt. Das vorliegende Handout bietet neben dem Praxisverwaltungssystem einen schnellen indikationsbezogenen Überblick zu den bewerteten Wirkstoffen und gibt weitere für den Arzt interessante Informationen. Im Handout sind nur die im Medikationskatalog als Standard- oder Reservewirkstoff bewerteten Wirkstoffe aufgeführt. Die übrigen für die jeweilige Indikation zugelassenen Wirkstoffe – die der Kategorie „nachrangig zu verordnen“ zugeordnet wurden – sind hier der Übersichtlichkeit halber nicht berücksichtigt. Die Bewertung „nachrangig zu verordnen“ im Medikationskatalog bedeutet nicht, dass diese Wirkstoffe nicht verordnet werden dürfen. Sie können sogar in bestimmten Behandlungskonstellationen (z. B. beim Vorliegen einer schweren Niereninsuffizienz) Vorteile haben, fallen aber in der Gesamtschau nicht unter die Definition „Standard“ oder „Reserve“.

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ANTIBIOTIKATHERAPIE Es wurden ausschließlich Antibiotika mit oralen Darreichungsformen berücksichtigt.

INFEKTIONEN DER OBEREN ATEMWEGE: AKUTE OTITIS MEDIA

Amoxicillin Standardwirkstoff bei akuter Otitis media, wenn starke Allgemeinsymptome, schwere Grundkrankheit, Perforation oder beidseitige Otitis. Therapiedauer: 5 (-7) Tage.

Amoxicillin + Enzym-Inhibitoren

Reservewirkstoff bei akuter Otitis media als Alternative zu Amoxicillin mono, wenn starke Allgemeinsymptome, schwerer Krankheitsverlauf, Perforation oder beidseitige Otitis. Therapiedauer: 5-7 Tage.

Amoxicillin + Clavulansäure

Reservewirkstoff bei akuter Otitis media als Alternative zu Amoxicillin mono, wenn starke Allgemeinsymptome, schwerer Krankheitsverlauf, Perforation oder beidseitige Otitis. Therapiedauer: 5-7 Tage.

Cefuroxim (Cefuroxim-Axetil) Therapiedauer: 5-7 (-10) Tage.

Cefaclor Therapiedauer: 5-7 Tage.

Azithromycin Reservewirkstoff bei Betalaktam-Allergie. Therapiedauer: 3 Tage.

Clarithromycin Reservewirkstoff bei Betalaktam-Allergie. Therapiedauer: 7 Tage.

Erythromycin Reservewirkstoff bei Betalaktam-Allergie und den genannten akuten Infektionen der oberen Atemwege. Therapiedauer: 7 (-10) Tage.

Roxithromycin Reservewirkstoff bei Betalaktam-Allergie und den genannten akuten Infektionen der oberen Atemwege. Therapiedauer: 7 (-10) Tage.

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INFEKTIONEN DER OBEREN ATEMWEGE: AKUTE RHINOSINUSITIS

Amoxicillin Standardwirkstoff bei akuter Rhinosinusitis, wenn eine Antibiose angezeigt ist oder erwogen werden sollte (z. B. bei Patienten mit besonderen Risikofaktoren oder bei Hinweisen auf Komplikationen, bei starken Beschwerden u. / o. Verstärkung der Beschwerden im Lauf der Erkrankung u. / o. Fieber > 38,5 °C. Therapiedauer: 5 (-10) Tage.

Cefuroxim (Cefuroxim-Axetil) Standardwirkstoff bei akuter Rhinosinusitis, wenn eine Antibiose angezeigt ist oder erwogen werden sollte (z. B. bei Patienten mit besonderen Risikofaktoren oder bei Hinweisen auf Komplikationen, bei starken Beschwerden u. / o. Verstärkung der Beschwerden im Lauf der Erkrankung u. / o. Fieber > 38,5 °C. Therapiedauer: 5-10 Tage.

Amoxicillin + Enzym-Inhibitoren

Reservewirkstoff bei akuter Rhinosinusitis als Alternative zu Amoxicillin mono, wenn eine Antibiose angezeigt ist oder erwogen werden sollte (z. B. bei Patienten mit besonderen Risikofaktoren oder bei Hinweisen auf Komplikationen, bei starken Beschwerden u. / o. Verstärkung der Beschwerden im Lauf der Erkrankung u. / o. Fieber > 38,5 °C. Therapiedauer: 5-10 Tage.

Amoxicillin + Clavulansäure

Reservewirkstoff bei akuter Rhinosinusitis als Alternative zu Amoxicillin mono, wenn eine Antibiose angezeigt ist oder erwogen werden sollte (z. B. bei Patienten mit besonderen Risikofaktoren oder bei Hinweisen auf Komplikationen, bei starken Beschwerden u. / o. Verstärkung der Beschwerden im Lauf der Erkrankung u. / o. Fieber > 38,5 °C. Therapiedauer: 5-10 Tage.

Cefaclor Reservewirkstoff bei schwerer akuter Rhinosinusitis. Therapiedauer: 5-7 Tage.

Doxycyclin Therapiedauer: 5-7 Tage.

Sulfamethoxazol + Trimethoprim

Reservewirkstoff bei akuter Rhinosinusitis, wenn eine Antibiose angezeigt ist oder erwogen werden sollte (z. B. bei Patienten mit besonderen Risikofaktoren oder bei Hinweisen auf Komplikationen, bei starken Beschwerden u. / o.

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Verstärkung der Beschwerden im Lauf der Erkrankung u. / o. Fieber > 38,5 °C.

Azithromycin Reservewirkstoff bei Betalaktam-Allergie. Therapiedauer: 3 Tage.

Clarithromycin Reservewirkstoff bei Betalaktam-Allergie. Therapiedauer: 7 Tage.

Erythromycin Reservewirkstoff bei Betalaktam-Allergie und den genannten akuten Infektionen der oberen Atemwege. Therapiedauer: 7 (-10) Tage.

Roxithromycin Reservewirkstoff bei Betalaktam-Allergie und den genannten akuten Infektionen der oberen Atemwege. Therapiedauer: 7 (-10) Tage.

INFEKTIONEN DER OBEREN ATEMWEGE: AKUTE TONSILLOPHARYNGITIS

Penicillin V (Phenoxymethylpenicillin-Kalium)

Bei Nachweis oder hochgradigem Verdacht auf A-Streptokokken-Infektion. Therapiedauer: 10 Tage.

Cefadroxil Reservewirkstoff bei nachgewiesener A-Streptokokken-Infektion. Therapiedauer: 5 Tage.

Cefalexin Reservewirkstoff bei nachgewiesener A-Streptokokken-Infektion. Therapiedauer: 5 Tage.

Cefuroxim (Cefuroxim-Axetil) Reservewirkstoff bei akuter Tonsillopharyngitis (z. B. Penicillin-Allergie). Therapiedauer: 5 Tage.

Cefaclor Reservewirkstoff bei akuter Tonsillopharyngitis (z. B. Penicillin-Allergie). Therapiedauer: 5 Tage.

Azithromycin Reservewirkstoff bei Betalaktam-Allergie. Therapiedauer: 3 Tage.

Clarithromycin Reservewirkstoff bei Betalaktam-Allergie. Therapiedauer: 7 Tage.

Erythromycin Reservewirkstoff bei Betalaktam-Allergie und den genannten akuten Infektionen der oberen Atemwege. Therapiedauer: 7 (-10) Tage.

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Roxithromycin Reservewirkstoff bei Betalaktam-Allergie und den genannten akuten Infektionen der oberen Atemwege. Therapiedauer: 7 (-10) Tage.

Clindamycin Reservewirkstoff bei akuter Tonsillopharyngitis und Penicillin-Allergie. Therapiedauer: 10 Tage.

INFEKTIONEN DER UNTEREN ATEMWEGE: LEICHTGRADIGE AMBULANT ERWORBENE PNEUMONIE (CAP)

Amoxicillin Standardwirkstoff bei bei Patienten ohne Risikofaktoren. Therapiedauer: 5-7 Tage. Bei rascher klinischer Stabilisierung (für mindestens 2 Tage) kürzere Therapie möglich. Nicht bei Pneumonien durch Staphylococcus aureus, Mykoplasmen und Chlamydien.

Amoxicillin und Enzym-Inhibitoren Standardwirkstoff bei Patienten mit Risikofaktoren. Therapiedauer: 5-7 Tage. Bei rascher klinischer Stabilisierung (für mindestens 2 Tage) kürzere Therapie möglich. Auch bei Verdacht auf Staphylococcus aureus oder Amoxicillin-resistenten Haemophilus influenzae.

Amoxicillin und Clavulansäure Standardwirkstoff bei Patienten mit Risikofaktoren. Therapiedauer: 5-7 Tage. Bei rascher klinischer Stabilisierung (für mindestens 2 Tage) kürzere Therapie möglich. Auch bei Verdacht auf Staphylococcus aureus oder Amoxicillin-resistenten Haemophilus influenzae.

Sultamicillin Reservewirkstoff bei Patienten mit Risikofaktoren. Therapiedauer: 5-7 Tage. Bei rascher klinischer Stabilisierung (für mindestens 2 Tage) kürzere Therapie möglich. Auch bei Verdacht auf Staphylococcus aureus oder Amoxicillin-resistenten Haemophilus influenzae.

In der S3-AWMF-Leitlinie Pneumonie wird Sultamicillin primär nicht mehr empfohlen.

Phenoxymethylpenicillin (Penicillin V)

Reservewirkstoff bei Patienten ohne Risikofaktoren. Therapiedauer: 5-7 Tage. Bei Nachweis von Streptococcus pneumoniae.

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Doxycyclin Reservewirkstoff bei Patienten ohne Risikofaktoren. Therapiedauer: 5-7 Tage. Bei rascher klinischer Stabilisierung (für mindestens 2 Tage) kürzere Therapie möglich. Bspw. bei Verdacht auf Mykoplasmen-Pneumonie.

Azithromycin Reservewirkstoff bei Patienten ohne Risikofaktoren. Therapiedauer: 3 Tage. Bei Penicillin-unverträglichkeit und bei jüngeren Patienten mit Verdacht auf Mykoplasmen-Pneumonie. Cave: zunehmendes Auftreten Makrolid-resistenter Pneumokokken, unsichere Wirkung gegenüber Haemophilus influenzae. Wirkung vorwiegend auf Mykoplasmen, Chlamydien, Legionellen, Bordetella pertussis und grampositive Kokken (zunehmende Resistenzen).

Clarithromycin Reservewirkstoff bei Patienten ohne Risikofaktoren. Therapiedauer: 5-7 Tage. Bei rascher klinischer Stabilisierung (für mindestens 2 Tage) kürzere Therapie möglich. Bei Penicillinunverträglichkeit und bei jüngeren Patienten mit Verdacht auf Mykoplasmen-Pneumonie. Cave: zunehmendes Auftreten Makrolid-resistenter Pneumokokken, unsichere Wirkung gegenüber Haemophilus influenzae. Wirkung vorwiegend auf Mykoplasmen, Chlamydien, Legionellen, Bordetella pertussis und grampositive Kokken (hier zunehmende Resistenzen).

Roxithromycin Reservewirkstoff bei Patienten ohne Risikofaktoren. Therapiedauer: 5-7 Tage. Bei Penicillinunverträglichkeit und bei jüngeren Patienten mit Verdacht auf Mykoplasmen-Pneumonie. Cave: zunehmendes Auftreten Makrolid-resistenter Pneumokokken, unsichere Wirkung gegenüber Haemophilus influenzae. Wirkung vorwiegend auf Mykoplasmen, Chlamydien, Legionellen, Bordetella pertussis und grampositive Kokken (hier zunehmende Resistenzen).

Levofloxacin Reservewirkstoff bei Patienten mit Risikofaktoren. Therapiedauer: 5-7 Tage. Bei rascher klinischer Stabilisierung (für mindestens 2 Tage) kürzere Therapie möglich.

Indikationseinschränkung Rote-Hand-Brief 09/2012: Bei der ambulant erworbenen Pneumonie sollte Levofloxacin nur angewendet werden, wenn

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Antibiotika, die üblicherweise zur Initialbehandlung eingesetzt werden, nicht indiziert sind.

Moxifloxacin Reservewirkstoff bei Patienten mit Risikofaktoren. Therapiedauer: 5-7 Tage. Bei rascher klinischer Stabilisierung (für mindestens 2 Tage) kürzere Therapie möglich.

Indikationseinschränkung Rote-Hand-Brief 01/2009: Bei einer ambulant erworbenen Lungenentzündung (CAP) sollte Moxifloxacin nur angewendet werden, wenn Antibiotika, die üblicherweise zur Initialbehandlung eingesetzt werden, nicht indiziert sind.

INFEKTIONEN DER UNTEREN ATEMWEGE: LEICHTGRADIGE AKUTE EXAZERBATION DER COPD (AECOPD)

Amoxicillin Therapiedauer: 7 Tage. Patienten mit leichtgradiger AECOPD und vorbestehenden COPD-Schweregrad nach GOLD III und IV sollten dann mit Antibiotika behandelt werden, wenn sie eine Typ-2-Exazerbation (d. h. Dyspnoe mit eitrigem Auswurf) haben.

Phenoxymethylpenicillin (Penicillin V)

Bei Nachweis von S. pneumoniae. Therapiedauer: 7 Tage. Patienten mit leichtgradiger AECOPD und vorbestehenden COPD-Schweregrad nach GOLD III und IV sollten dann mit Antibiotika behandelt werden, wenn sie eine Typ-2-Exazerbation (d. h. Dyspnoe mit eitrigem Auswurf) haben.

Doxycyclin Therapiedauer: 7 Tage. Patienten mit leichtgradiger AECOPD und vorbestehenden COPD-Schweregrad nach GOLD III und IV sollten dann mit Antibiotika behandelt werden, wenn sie eine Typ-2-Exazerbation (d. h. Dyspnoe mit eitrigem Auswurf) haben.

Azithromycin Therapiedauer: 3 Tage. Patienten mit leichtgradiger AECOPD und vorbestehenden COPD-Schweregrad nach GOLD III und IV sollten dann mit Antibiotika behandelt werden, wenn sie eine Typ-2-Exazerbation (d. h. Dyspnoe mit eitrigem Auswurf) haben.

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Clarithromycin Therapiedauer: 7 Tage. Patienten mit leichtgradiger AECOPD und vorbestehenden COPD-Schweregrad nach GOLD III und IV sollten dann mit Antibiotika behandelt werden, wenn sie eine Typ-2-Exazerbation (d. h. Dyspnoe mit eitrigem Auswurf) haben.

Roxithromycin Therapiedauer: 7 Tage. Patienten mit leichtgradiger AECOPD und vorbestehenden COPD-Schweregrad nach GOLD III und IV sollten dann mit Antibiotika behandelt werden, wenn sie eine Typ-2-Exazerbation (d. h. Dyspnoe mit eitrigem Auswurf) haben.

INFEKTIONEN DER UNTEREN ATEMWEGE: PERTUSSIS

Azithromycin Therapiedauer: gewichtsadaptierte Gabe über 3 oder 5 Tage.

Clarithromycin Therapiedauer: 7 Tage.

Erythromycin Therapiedauer: 7 Tage, ggf. länger. Wirkung vorwiegend auf Mykoplasmen, Chlamydien, Legionellen, Bordetella pertussis und grampositive Kokken (hier zunehmende Resistenzen).

Roxithromycin Therapiedauer: 7 Tage.

Sulfamethoxazol + Trimethoprim

Bei Makrolid-Unverträglichkeit. Therapiedauer: 5-8 Tage, ggf. länger.

INFEKTIONEN DER HARNWEGE: AKUTE UNKOMPLIZIERTE ZYSTITIS

Fosfomycin Bei Frauen. Therapiedauer: Einmaldosis.

Pivmecillinam Therapiedauer: 3 Tage.

Trimethoprim Bei lokaler Resistenzlage von E. coli < 20 %. Therapiedauer: 5 Tage. Laut Fachinformation keine Empfehlung bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten.

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Nitroxolin Bei Frauen. Therapiedauer: 5 Tage.

Ofloxacin Therapiedauer: 3 Tage.

Ciprofloxacin Therapiedauer: 3 Tage.

Norfloxacin Therapiedauer: 3 Tage.

Levofloxacin Therapiedauer: 3 Tage. Der Rote-Hand-Brief von September 2012 mit neuen schwerwiegenden Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen sollte beachtet werden.

Sulfamethoxazol + Trimethoprim (Cotrimoxazol)

Therapiedauer: 3 Tage. Reservewirkstoff bei einer lokalen Resistenzlage < 20 % bei der Therapie der akuten unkomplizierten Zystitis.

Nitrofurantoin Therapiedauer: 5-7 Tage. Das Anwendungsgebiet in der Fachinformation lautet akute unkomplizierte Zystitis (der Frau), somit bezieht sich die vorliegende Einstufung auf die Behandlung von Frauen. Nebenwirkungsprofil, mögliche Risiken in der Schwangerschaft und notwendige Kontrollmaßnahmen vor und während der Behandlung beachten. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste). Bei Niereninsuffizienz darf Nitrofurantoin nicht eingesetzt werden.

Cefpodoxim Therapiedauer: 3 Tage.

INFEKTIONEN DER HARNWEGE: AKUTE UNKOMPLIZIERTE PYELONEPHRITIS

Ciprofloxacin Bei lokaler Resistenzlage von E. coli < 10 %. Therapiedauer: 7-14 Tage.

Levofloxacin Bei lokaler Resistenzlage von E. coli < 10 %. Therapiedauer: i.d.R. 7-10 Tage (500 mg), bei höheren Dosen 750 mg einmal täglich, 5 Tage. Der Rote-Hand-Brief von September 2012 mit neuen schwerwiegenden Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen sollte beachtet werden.

Cefpodoxim Bei Frauen. Therapiedauer: 7-14 Tage.

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Ceftibuten Bei Frauen. Therapiedauer: 7-14 Tage. Seit Oktober 2016 außer Vertrieb.

Cefixim Therapiedauer: 7-14 Tage.

ATEMWEGE

ASTHMA BRONCHIALE

Salbutamol Alle Stufen nach GINA-Schema.

Terbutalin Alle Stufen nach GINA-Schema.

Salmeterol plus Fluticason Ab Stufe 3 nach GINA-Schema.

Formoterol plus Budesonid Ab Stufe 3 nach GINA-Schema. Niedrig dosiertes Formoterol/Budesonid auch als Reliever ab Stufe 3. Fixe Kombination als Notfalltherapie zugelassen.

Formoterol plus Beclometason Ab Stufe 3 nach GINA-Schema. Niedrig dosiertes Formoterol/Beclometason auch als Reliever ab Stufe 3.

Formoterol plus Fluticason Ab Stufe 3 nach GINA-Schema.

Beclometason Je nach Stufe in unterschiedlich hoher Dosierung.

Budesonid Je nach Stufe in unterschiedlich hoher Dosierung.

Fluticason Je nach Stufe in unterschiedlich hoher Dosierung.

Fenoterol Alle Stufen nach GINA-Schema.

Salmeterol Ab Stufe 3 nach GINA-Schema. Nur in Kombination mit ICS.

Formoterol Ab Stufe 3 nach GINA-Schema. Nur in Kombination mit ICS. Rascherer Wirkungseintritt als bei Salmeterol, daher wirkstoffsparend auch für die Bedarfsmedikation verwendbar (RABA).

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Vilanterol + Fluticasonfuorat Ab Stufe 3 nach GINA-Schema.

Mometason

Ciclesonid

Prednisolon

Tiotropriumbromid Seit September 2014 bei nicht kontrollierbarem schweren Asthma als Add-on-Therapie zugelassen, wenn mindestens eine schwere Exazerbation pro Jahr aufgetreten ist.

Montelukast Alternative in begründeten Ausnahmen ab Stufe 2. Nicht zugelassen bei schwerem Asthma.

COPD

Salbutamol Bedarfsmedikation, vor allem bei leichter bis moderater COPD mit wenigen Symptomen und niedrigem Risiko für Exazerbationen.

Terbutalin Bedarfsmedikation, vor allem bei leichter bis moderater COPD mit wenigen Symptomen und niedrigem Risiko für Exazerbationen.

Salmeterol

Formoterol

Indacaterol

Ipratropiumbromid Bedarfsmedikation, vor allem bei leichter bis moderater COPD mit wenigen Symptomen und niedrigem Risiko für Exazerbationen.

Tiotropiumbromid

Fenoterol Bedarfsmedikation, vor allem bei leichter bis moderater COPD mit wenigen

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Symptomen und niedrigem Risiko für Exazerbationen.

Olodaterol Beschluss zur frühen Nutzenbewertung: Alle Schweregrade: Zusatznutzen nicht belegt.

Aclidiniumbromid Beschluss zur frühen Nutzenbewertung: Schweregrad III mit < 2 Exazerbationen pro Jahr: Hinweis für beträchtlichen Zusatznutzen.

Glycopyrroniumbromid

Umeclidiniumbromid Beschluss zur frühen Nutzenbewertung: Alle Schweregrade: Zusatznutzen nicht belegt.

Fenoterol/Ipratropiumbromid Bedarfsmedikation, vor allem bei leichter bis moderater COPD mit wenigen Symptomen und niedrigem Risiko für Exazerbationen.

Salbutamol/Ipratropiumbromid Bedarfsmedikation, vor allem bei leichter bis moderater COPD mit wenigen Symptomen und niedrigem Risiko für Exazerbationen.

Indacaterol/Glycopyrroniumbromid Beschluss zur frühen Nutzenbewertung: Schweregrad II: Anhaltspunkt für geringen Zusatznutzen. Schweregrad III mit < 2 Exazerbationen pro Jahr: Hinweis für geringen Zusatznutzen.

Formoterol/Aclidiniumbromid Beschluss zur frühen Nutzenbewertung: Schweregrad II: Hinweis für geringen Zusatznutzen. Schweregrad III mit < 2 Exazerbationen pro Jahr: Hinweis für beträchtlichen Zusatznutzen.

Budesonid Nur bei schwerer bis sehr schwerer COPD mit ≥ 2 Exazerbationen pro Jahr und in Kombination mit LABA oder LAMA. Nicht als Monotherapie.

Beclometason Nur bei schwerer bis sehr schwerer COPD mit ≥ 2 Exazerbationen pro Jahr und in Kombination mit LABA oder LAMA. Nicht als Monotherapie.

Fluticason Nur bei schwerer bis sehr schwerer COPD mit ≥ 2 Exazerbationen pro Jahr und in Kombination mit LABA oder LAMA. Nicht als Monotherapie.

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Formoterol/Budesonid Nur bei schwerer bis sehr schwerer COPD mit ≥ 2 Exazerbationen pro Jahr.

Formoterol/Beclometason Nur bei schwerer bis sehr schwerer COPD mit ≥ 2 Exazerbationen pro Jahr.

Salmeterol/Fluticason Nur bei schwerer bis sehr schwerer COPD mit ≥ 2 Exazerbationen pro Jahr.

Prednisolon Nur bei akuten Exazerbationen, wenn eine intensivierte bronchodilatatorische Therapie nicht ausreicht.

HERZ-KREISLAUF

HYPERTONIE

Chlortalidon Besonders gute Evidenz bei Herzinsuffizienz als Begleiterkrankung.

Hydrochlorothiazid Besonders gute Evidenz bei Herzinsuffizienz als Begleiterkrankung.

Bisoprolol Gute Evidenz bei KHK, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen als Begleiterkrankung.

Metoprolol Gute Evidenz bei KHK, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen als Begleiterkrankung.

Amlodipin

Nitrendipin

Enalapril Gute Evidenz bei Herzinsuffizienz, Zustand nach Myokardinfarkt, diabetischer Nephropathie als Begleiterkrankung.

Lisinopril Gute Evidenz bei Herzinsuffizienz, Zustand nach Myokardinfarkt, diabetischer Nephropathie als Begleiterkrankung.

Ramipril Gute Evidenz bei Herzinsuffizienz, Zustand nach Myokardinfarkt, diabetischer Nephropathie als Begleiterkrankung.

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Enalapril + Hydrochlorothiazid Kombination aus zwei Standardwirkstoffen. Nach ESH/ESC zu bevorzugende Kombination.

Lisinopril + Hydrochlorothiazid Kombination aus zwei Standardwirkstoffen. Nach ESH/ESC zu bevorzugende Kombination.

Ramipril + Hydrochlorothiazid Kombination aus zwei Standardwirkstoffen. Nach ESH/ESC zu bevorzugende Kombination.

Ramipril + Amlodipin Kombination aus zwei Standardwirkstoffen. Nach ESH/ESC zu bevorzugende Kombination.

Furosemid In der Indikation Hypertonie als Reserve bei Nierenfunktionsstörungen/ Herzinsuffizienz als Begleiterkrankungen.

Torasemid In der Indikation Hypertonie als Reserve bei Nierenfunktionsstörungen/ Herzinsuffizienz als Begleiterkrankungen.

Bisoprolol + Hydrochlorothiazid Kombination aus zwei Standardwirkstoffen. Nach ESH/ESC „möglicherweise nützliche Kombination (mit Einschränkungen zu empfehlen)“.

Metoprolol + Chlortalidon Kombination aus zwei Standardwirkstoffen. Nach ESH/ESC „möglicherweise nützliche Kombination (mit Einschränkungen zu empfehlen)“.

Metoprolol + Hydrochlorothiazid Kombination aus zwei Standardwirkstoffen. Nach ESH/ESC „möglicherweise nützliche Kombination (mit Einschränkungen zu empfehlen)“.

Bisoprolol + Amlodipin Kombination aus zwei Standardwirkstoffen. Nach ESH/ESC eine weniger gut untersuchte Kombination.

Verapamil

Verapamil + Hydrochlorothiazid Pharmakologisch günstige Zweierkombination eines Standardwirkstoffs mit einem Reservewirkstoff.

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Standard Reserve Bemerkungen

Losartan Reservewirkstoff bei ACE-Hemmer-Unverträglichkeit. Gute Evidenz bei Herzinsuffizienz, Zustand nach Myokardinfarkt, diabetischer Nephropathie als Begleiterkrankung.

Losartan + Hydrochlorothiazid Reservewirkstoffkombination bei ACE-Hemmer-Unverträglichkeit und Notwendigkeit einer Zweierkombination.

Losartan + Amlodipin Kombination eines Reservewirkstoffs mit einem Standardwirkstoff.

Methyldopa (linksdrehend) Beste Evidenz für Sicherheit einer Dauertherapie bei Hypertonie in der Schwangerschaft. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste).

KORONARE HERZKRANKHEIT: CHRONISCHE KHK

ASS

Glyceroltrinitrat Kupierung eines Angina-pectoris-Anfalls.

Clopidogrel Reserve bei ASS-Allergie oder -Unverträglichkeit.

Ticagrelor + ASS Die Zulassung besteht nur in Kombination mit ASS und nur nach Myokardinfarkt in der Vorgeschichte und einem hohen Risiko für die Entwicklung eines atherothrombotischen Ereignisses.

Bisoprolol

Metoprolol

Isosorbiddinitrat Mittel der 2. Wahl zur Prophylaxe akuter pectanginöser Beschwerden, in Kombination mit β-Blockern. Mittel der Reserve für Myokardischämien, die interventionell oder operativ nicht behandelbar sind.

Molsidomin Reserve für Nitratpausen. Nicht zur Kupierung akuter Angina-Pectoris-Anfälle geeignet.

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Standard Reserve Bemerkungen

Carvedilol Reserve bei KHK und Herzinsuffizienz.

Amlodipin Bei KHK und gleichzeitig bestehender chronischer Herzinsuffizienz sollten Ca-Blocker vermieden werden. Aufgrund langanhaltender Wirksamkeit lediglich relative Kontraindikation.

Diltiazem Bei KHK und gleichzeitiger bestehender chronischer Herzinsuffizienz kontraindiziert.

Verapamil Bei KHK und gleichzeitiger bestehender chronischer Herzinsuffizienz kontraindiziert.

KORONARE HERZKRANKHEIT: AKUTES KORONARSYNDROM

Ticagrelor + ASS Für Patienten mit akutem Koronarsyndrom, insbesondere bei instabiler Angina Pectoris und Myokardinfarkt ohne ST-Strecken-Hebung (Non-STEMI). Einsatz in Form von Monopräparaten, da keine Fixkombination verfügbar.

Clopidogrel + ASS Für Patienten mit akutem Koronarsyndrom: Reserve bei instabiler Angina Pectoris und Non-STEMI. Keine Zulassung für die Indikation Myokardinfekt mit ST-Strecken-Hebung (STEMI) mit perkutaner Koronarintervention (PCI). Es ist zu prüfen, ob die freie Kombination der Monosubstanzen gegenüber der Fixkombination wirtschaftlicher ist.

Prasugrel + ASS Für Patienten mit akutem Koronarsyndrom: Reserve bei STEMI mit perkutaner Koronarintervention. Einsatz in Form von Monopräparaten, da keine Fixkombination verfügbar. Wirkstoff ist kontraindiziert bei Patienten mit transitorischer ischämischer Attacke oder Schlaganfall in der Anamnese. Nicht empfohlen für Patienten ≥ 75 Jahre und/oder erhöhtem Blutungsrisiko. Dosisreduktion der Erhaltungsdosis bei Patienten < 60 kg Körpergewicht. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste).

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Standard Reserve Bemerkungen

HERZINSUFFIZIENZ

Captopril

Enalapril

Lisinopril

Ramipril

Bisoprolol

Carvedilol

Metoprololsuccinat

Hydrochlorothiazid

Furosemid

Torasemid

Spironolacton Add-on im Stadium NYHA III-IV.

Spironolacton + Hydrochlorothiazid Standardwirkstoffkombination für den Fall, dass beide Wirkstoffe in der Eskalationstherapie in der entsprechenden Dosierung indiziert sind.

Spironolacton + Furosemid Standardwirkstoffkombination für den Fall, dass beide Wirkstoffe in der Eskalationstherapie in der entsprechenden Dosierung indiziert sind.

Nebivolol Nur bei Patienten über 70 Jahren zugelassen.

Eplerenon Ggf. im akuten Infarktstadium (3-14 Tage nach Infarkt) oder bei Auftreten von Gynäkomastie unter Spironolacton.

Digitoxin I. d. R. nur zur Kontrolle der Ruhefrequenz bei tachyarrhythmischem

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Standard Reserve Bemerkungen

Vorhofflimmern.

Digoxin I. d. R. nur zur Kontrolle der Ruhefrequenz bei tachyarrhythmischem Vorhofflimmern. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste).

Candesartan Bei ACE-Hemmer-Unverträglichkeit.

Losartan Bei ACE-Hemmer-Unverträglichkeit.

Valsartan Bei ACE-Hemmer-Unverträglichkeit.

Valsartan + Sacubitril Beginn der Behandlung frühestens 36 Stunden nach Absetzen des ACE-Hemmers (Angioödem-Risiko). Beschluss zur frühen Nutzenbewertung: Patienten ohne Diabetes mellitus: Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen; Patienten mit Diabetes mellitus: Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen.

VORHOFFLIMMERN

Phenprocoumon Engmaschige Wirkungskontrolle durch International-Normalized-Ratio-Bestimmung notwendig.

Warfarin Engmaschige Wirkungskontrolle durch International-Normalized-Ratio-Bestimmung notwendig.

Metoprolol

Verapamil Bei schneller AV-Überleitung. Nicht für Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz geeignet (negativ inotrop). Intraindividuell stark schwankende Plasmakonzentrationen.

Dabigatran Indikation nicht valvuläres Vorhofflimmern.

Rivaroxaban Indikation nicht valvuläres Vorhofflimmern.

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Standard Reserve Bemerkungen

Apixaban Indikation nicht valvuläres Vorhofflimmern. Beschluss zur frühen Nutzenbewertung: Patienten mit nicht valvulärem Vorhofflimmern: Hinweis für einen geringen Zusatznutzen.

Edoxaban Indikation nicht valvuläres Vorhofflimmern. Beschluss zur frühen Nutzenbewertung: Patienten mit nicht valvulärem Vorhofflimmern: Hinweis auf geringen Zusatznutzen.

Digitoxin Bei körperlicher Aktivität keine effektive Kontrolle der Herzfrequenz gewährleistet.

Digoxin Komedikation mit Dronedaron sollte vermieden werden. Bei körperlicher Aktivität keine effektive Kontrolle der Herzfrequenz gewährleistet. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste).

Flecainid Reserve für Patienten ohne oder geringe Anzeichen einer strukturellen Herzerkrankung. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste).

Propafenon Reserve für Patienten ohne oder geringe Anzeichen einer strukturellen Herzerkrankung. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste).

Amiodaron Bevorzugt insbesondere für Patienten mit Herzinsuffizienz als Begleiterkrankung. Zulassung nur nach Therapieversagen oder bei Kontraindikationen für andere Antiarrhythmika.

Dronedaron Bevorzugt für Patienten ohne oder geringe Anzeichen einer strukturellen Herzerkrankung, KHK, Herzklappenerkrankung oder linksventrikulärer Hypertrophie. Keine Zulassung für permanentes Vorhofflimmern.

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Standard Reserve Bemerkungen

STOFFWECHSELSTÖRUNGEN

DIABETES MELLITUS TYP 2

Metformin

Humaninsulin

Insulin lispro Einstufung als Standardwirkstoff nur, wenn Rabattvertrag mit Krankenkasse besteht. Ansonsten grundsätzlicher Verordnungsausschluss durch die Arzneimittel-Richtlinie aufgrund der Mehrkosten im Vergleich zu schnell wirkendem Humaninsulin. Achtung: Rabattverträge für Insulinanaloga existieren i. d. R. nicht für Re- /und Parallelimporte.

Insulin glulisin Einstufung als Standardwirkstoff nur, wenn Rabattvertrag mit Krankenkasse besteht. Ansonsten grundsätzlicher Verordnungsausschluss durch die Arzneimittel-Richtlinie aufgrund der Mehrkosten im Vergleich zu schnell wirkendem Humaninsulin. Achtung: Rabattverträge für Insulinanaloga existieren i. d. R. nicht für Re- /und Parallelimporte.

Insulin aspart Einstufung als Standardwirkstoff nur, wenn Rabattvertrag mit Krankenkasse besteht. Ansonsten grundsätzlicher Verordnungsausschluss durch die Arzneimittel-Richtlinie aufgrund der Mehrkosten im Vergleich zu schnell wirkendem Humaninsulin. Achtung: Rabattverträge für Insulinanaloga existieren i. d. R. nicht für Re- /und Parallelimporte.

Insulin glargin Einstufung als Standardwirkstoff nur, wenn Rabattvertrag mit Krankenkasse besteht. Ansonsten grundsätzlicher Verordnungsausschluss durch die Arzneimittel-Richtlinie aufgrund der Mehrkosten im Vergleich zu langsam wirkendem Humaninsulin. Achtung: Rabattverträge für Insulinanaloga existieren i. d. R. nicht für Re- /und Parallelimporte.

Insulin detemir Einstufung als Standardwirkstoff nur, wenn Rabattvertrag mit Krankenkasse

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Standard Reserve Bemerkungen

besteht. Ansonsten grundsätzlicher Verordnungsausschluss durch die Arzneimittel-Richtlinie aufgrund der Mehrkosten im Vergleich zu langsam wirkendem Humaninsulin. Achtung: Rabattverträge für Insulinanaloga existieren i. d. R. nicht für Re- /und Parallelimporte.

Glibenclamid Gewichtszunahme möglich, daher insbesondere bei nicht übergewichtigen Patienten.

Glimepirid Gewichtszunahme möglich, daher insbesondere bei nicht übergewichtigen Patienten.

Gliclazid

Sitagliptin Beschluss zur frühen Nutzenbewertung: Monotherapie, wenn Metformin nicht geeignet: Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen. Add-on zu Metformin: Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen.

Liraglutid

Albiglutid Beschluss zur frühen Nutzenbewertung: Add-on zu Metformin: Hinweis auf einen geringen Zusatznutzen.

Dulaglutid Beschluss zur frühen Nutzenbewertung: Add-on zu Insulin: Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen.

Empagliflozin Beschluss zur frühen Nutzenbewertung: Add-on zu Metformin bei Patienten ohne manifeste kardiovaskuläre Erkrankung: Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen. Add-on zu anderen antidiabetischen Arzneimitteln bei Patienten mit manifester kardiovaskulärer Erkrankung: Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen.

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Standard Reserve Bemerkungen

FETTSTOFFWECHSELSTÖRUNG

Simvastatin

Pravastatin

Atorvastatin

NEUROPSYCHIATRISCHE STÖRUNGEN

DEPRESSION: UNIPOLAR

Amitriptylin Sedierend. Anticholinerge Wirkungen. Kontrolle durch Plasmaspiegelbestimmung möglich. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste): niedrigere Anfangsdosis.

Doxepin Profil mit Amitriptylin vergleichbar. Bei ängstlich agitierter Depression. Sedierend. Anticholinerge Wirkungen. Kontrolle durch Plasmaspiegelbestimmung möglich. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste): niedrigere Anfangsdosis.

Citalopram Geringe Interaktionsneigung bei chronischen Begleiterkrankungen. Gesteigertes Blutungsrisiko bei gleichzeitiger NSAR- oder ASS-Gabe. Geeignet bei gehemmter Symptomatik, komorbidem Diabetes mellitus, komorbider Angststörung und komorbider KHK. Kontraindiziert bei QT-Verlängerung (ein entsprechender Rote-Hand-Brief von 2011 bezieht sich allerdings ebenfalls auf andere SSRI).

Sertralin Geringe Interaktionsneigung bei chronischen Begleiterkrankungen. Gesteigertes Blutungsrisiko bei gleichzeitiger NSAR- oder ASS-Gabe: günstiges Verhältnis von Verträglichkeit und Nutzen. Geeignet bei komorbidem Diabetes mellitus, komorbider KHK und komorbider Angststörung.

Escitalopram Keine klinisch relevanten Unterschiede bei der Wirksamkeit und Verträglichkeit

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Standard Reserve Bemerkungen

zu Citalopram (linksdrehendes Isomer des Razemats Citalopram).

Clomipramin Auch bei komorbidem chronischen Schmerz und Panikattacken. Kontrolle durch Plasmaspiegelbestimmung möglich. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste): niedrigere Anfangsdosis.

Imipramin Bei „klassischer Melancholie“. Hoher Erprobungsgrad seit 1958. Kontrolle durch Plasmaspiegelbestimmung möglich. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste): niedrigere Anfangsdosis.

Nortriptylin Antriebsteigernd. Bei älteren Patienten oft besser geeignet, da geringere anticholinerge Wirkung. Kontrolle durch Plasmaspiegelbestimmung möglich.

Amitriptylinoxid Im Vergleich zu anderen Antidepressiva schwächer wirksam, dabei auch geringere periphere anticholinerge (Neben-)Wirkungen.

Trimipramin Wegen metabolischer Wirkung nicht als Standard eingruppiert: Gewichtszunahme möglich. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste): niedrigere Anfangsdosis.

Fluoxetin Größere Interaktionsneigung, z. B. gesteigertes Blutungsrisiko bei gleichzeitiger NSAR- oder ASS-Gabe. Geeignet bei komorbidem Diabetes mellitus, komorbider Bulimia nervosa und komorbider Alkoholabhängigkeit. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste): niedrigere Anfangsdosis.

Moclobemid Reversibler MAO-Inhibitor. Gegenüber TZA bessere Wirksamkeit nur bei therapierefraktären, atypischen Depressionen (z. B. vermehrter Schlaf, gesteigerter Appetit). Keine Kombination mit SSRI, da Gefahr eines Serotoninsyndroms. Tyrosinfreie Diät erforderlich, Gefahr von Hirnblutung und Blutdruckkrisen nach Genuss von Käse, Bier oder Rotwein.

Mirtazapin Geeignet bei komorbider Alkoholabhängigkeit und komorbider Essstörung (Gewichtszunahme unter Mirtazapin). Bei Jugendlichen kontraindiziert wegen Steigerung der Suizidalität; teils schwerwiegende hämatologische

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Standard Reserve Bemerkungen

Nebenwirkungen beschrieben.

Venlafaxin Geeignet bei TZA- und SSRI-Unverträglichkeit, dabei keine grundsätzlich bessere Wirksamkeit/Verträglichkeit. Nicht geeignet bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Kontrolle durch Plasmaspiegelbestimmung möglich. In höherer Dosierung zusätzliche Hemmung des präsynaptischen Noradrenalin-Uptakes. Kein Beleg für einen Nutzen in der Therapie älterer Patienten. Geeignet bei komorbider Angststörung. Elektroschock-ähnliche Missempfindungen als Entzugssymptom beschrieben.

Lithium Option zur Augmentation bei Nichtansprechen der primären Therapie einer unipolaren Depression (nur im Rahmen einer fachärztlichen Behandlung).

DEPRESSION: BIPOLAR

Quetiapin Standard zur Behandlung der Akutphase einer bipolaren Depression (beste verfügbare therapeutische Option, Empfehlungsgrad B). Ggf. auch in Kombination mit Lithium für die Phasenprophylaxe (als Präventionsversuch), sofern das Ansprechen einer Lithium-Monotherapie für die Prävention nicht ausreichend ist (Empfehlungsgrad 0).

Lithium Standard zur Phasen(langzeit-)prophylaxe bei bipolarer Depression als Monotherapie (Empfehlungsgrad A). Keine Zulassung zur alleinigen Akutbehandlung. Senkung des Suizidrisikos. Blutspiegelkontrollen wegen niedriger Toxizitätsschwelle erforderlich. Häufig Gewichtszunahme.

Fluoxetin Die verfügbare Datenlage spricht dafür, dass die Behandlung einer bipolaren Depression mit Fluoxetin nicht mit einem erhöhten Risiko für ein Umschlagen der Symptomatik in eine Manie einhergeht. Vorsicht bei älteren Patienten (PRISCUS-Liste).

Lamotrigin Mittel der zweiten Wahl zur Phasenprophylaxe bei bipolarer Störung (Empfehlungsgrad B), sofern Lithium nicht gegeben werden kann.

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Überdosierungsgefahr. Nicht zur Augmentation von Antidepressiva bei Non-Response geeignet. Keine Zulassung zur Behandlung der Akutphase bei unipolarer oder bipolarer Depression.

ALZHEIMER DEMENZ

Donepezil1 Keine Zulassung für die schwere Alzheimer Demenz.

Galantamin1 Keine Zulassung für die schwere Alzheimer Demenz.

Rivastigmin (oral)1 Keine Zulassung für die schwere Alzheimer Demenz.

Rivastigmin (transdermal)1 Reservewirkstoff für Patienten mit Schluckstörungen oder Patienten, bei denen unter einer oralen Therapie unerwünschte Wirkungen aufgetreten sind. Keine Zulassung für die schwere Alzheimer Demenz.

Memantin1 Reservewirkstoff bei Unverträglichkeit oder Unwirksamkeit von Cholinesterase-hemmern sowie Standard zur Behandlung der schweren Alzheimer Demenz. Keine Zulassung für die leichte Alzheimer Demenz.

1 Nach der Arzneimittel-Richtlinie ist eine Verlaufskontrolle nach spätestens 24 Wochen erforderlich. Nur wenn der Therapieversuch erfolgreich war, ist eine Weiterverordnung zulässig. Eine Dokumentation ist erforderlich.

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MUSKEL-SKELETT

OSTEOPOROSE Gegenstand sind Empfehlungen zur Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern ab dem 60. Lebensjahr. Besondere Formen der Osteoporose (z. B. Kinder, Jugendliche, prämenopausale Frauen, Männer bis zum 60. Lebensjahr, Frauen und Männer mit einer schweren Niereninsuffizienz oder mit einer sekundären Osteoporose) wurden nicht berücksichtigt. Hier nicht aufgeführte Wirkstoffe wurden als „Nachrangig zu verordnende Wirkstoffe“ bewertet. Hierunter können auch Wirkstoffe subsumiert sein, die in bestimmten Behandlungskonstellationen Vorteile haben und diesen vorbehalten sein sollten. So kann beispielsweise der Einsatz von Teriparatid bei Patienten mit manifester Glukokortikoid-induzierter Osteoporose mit mehreren Knochenbrüchen ohne eine adäquate Osteoporose-Therapie erwogen werden. „Nachrangig zu verordnen“ ist somit nicht gleichzusetzen mit „nicht verordnungsfähig“.

Calcium, Vitamin D3 Nur bei manifester Osteoporose verordnungsfähig.

Alendronsäure Auch zur Therapie der Osteoporose bei Männern zugelassen.

Risedronsäure Auch zur Therapie der Osteoporose bei Männern zugelassen.

Alendronsäure + Colecalciferol Der Einsatz dieser Kombination ist nur wirtschaftlich, wenn die Voraussetzungen (Vorliegen einer manifesten Osteoporose) für die Verordnung von Vitamin D nach Anlage I der Arzneimittel-Richtlinie (OTC-Ausnahmeliste) erfüllt sind. In diesen Fällen ist sie als Standard zu bewerten.

Alendronsäure + Calcium + Colecalciferol

Der Einsatz dieser Kombination ist nur wirtschaftlich, wenn die Voraussetzungen (Vorliegen einer manifesten Osteoporose) für die Verordnung von Vitamin D nach Anlage I der Arzneimittel-Richtlinie (OTC-Ausnahmeliste) erfüllt sind. In diesen Fällen ist sie als Standard zu bewerten.

Risedronsäure + Calcium Der Einsatz dieser Kombination ist nur wirtschaftlich, wenn die Voraussetzungen (Vorliegen einer manifesten Osteoporose) für die Verordnung von Vitamin D nach Anlage I der Arzneimittel-Richtlinie (OTC-Ausnahmeliste) erfüllt sind. In diesen Fällen ist sie als Standard zu bewerten.

Risedronsäure + Colecalciferol Der Einsatz dieser Kombination ist nur wirtschaftlich, wenn die

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Standard Reserve Bemerkungen

Voraussetzungen (Vorliegen einer manifesten Osteoporose) für die Verordnung von Vitamin D nach Anlage I der Arzneimittel-Richtlinie (OTC-Ausnahmeliste) erfüllt sind. In diesen Fällen ist sie als Standard zu bewerten.

Risedronsäure + Calcium + Colecalciferol

Der Einsatz dieser Kombination ist nur wirtschaftlich, wenn die Voraussetzungen (Vorliegen einer manifesten Osteoporose) für die Verordnung von Vitamin D nach Anlage I der Arzneimittel-Richtlinie (OTC-Ausnahmeliste) erfüllt sind. In diesen Fällen ist sie als Standard zu bewerten.

Zoledronsäure Auch zur Therapie der Osteoporose bei Männern zugelassen. Wenn orale Bisphosphonate aufgrund von Unverträglichkeit oder Malassimi-lation oder aufgrund fraglicher Compliance nicht eingesetzt werden können.

Zoledronsäure + Calcium + Colecalciferol

Der Einsatz dieser Kombination ist nur wirtschaftlich, wenn die Voraussetzungen (Vorliegen einer manifesten Osteoporose) für die Verordnung von Vitamin D nach Anlage I der Arzneimittel-Richtlinie (OTC-Ausnahmeliste) erfüllt sind. In diesen Fällen ist sie als Standard zu bewerten.

Denosumab Auch zur Therapie der Osteoporose bei Männern mit erhöhtem Frakturrisiko zugelassen