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Stadterneuerung Galgenhof/Steinbühl Nürnberg WIRTSCHAFTSREFERAT BAUREFERAT Ergänzende Vorbereitende Untersuchungen „Soziale Stadt“ Nürnberg

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StadterneuerungGalgenhof/Steinbühl

Nürnberg

WIRTSCHAFTSREFERAT BAUREFERAT

ErgänzendeVorbereitende Untersuchungen

„Soziale Stadt“

Nürnberg

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StadterneuerungGalgenhof/ Steinbühl

Ergänzung der VorbereitendenUntersuchungen im Rahmen desProgramms „Soziale Stadt“mit Handlungsempfehlungen

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I M P R E S S U M

Impressum

Herausgeber Stadt NürnbergStadtplanungsamt , Amt für Wohnen und Stadterneuerung

Bearbeiter StadtplanungsamtHerbert WiglendaAgathe Zaunmüller-Blau

Amt für Stadtforschung und StatistikDr. Henning Schirner

Amt für Wohnen und StadterneuerungBarbara Schatz

Gutachter Universität Erlangen-NürnbergLehrstuhl für SoziologieProf. Dr. Johann BacherClaudia Wenzig, Rossano Della Ripa

Mitarbeit Dieter Maly, Allgemeiner SozialdienstMartina Haag, Schul- und KulturreferatKurt Gref, JugendamtThomas Bodenschatz,Amt für WirtschaftHartmut Kern, VerkehrsplanungsamtChristoph Gürtler, Gesundheitsamt

Gestaltung Projekt 4, Petra Güttler-Opitz

Pläne StadtplanungsamtAmt für Stadtforschung und Statistik

Luftbild Bischof und Broel, Nürnberg

Fotos Amt für Wohnen und Stadterneuerung

Datum Juni 2001

Druck Druckerei Tümmels, Nürnberg

Auflage 1.500

Gedruckt auf 100% chlorfrei gebleichtem Papier

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I n h a l t

5 Vorwort

14 Problemanalyse

30 Handlungsfelder

58 Handlungsempfehlungen

62 Anhang

6 Einführung

Anlass der Vorbereitenden Untersuchungen (VU)

Vorgehensweise und Bestandteile der VU

Das Stadterneuerungsgebiet im Überblick

Bevölkerungsentwicklung und Mobilitätsverhalten

Altersstrukturen, Nationalitätenschwerpunkte undethnische Beziehungen

Berufs- und Arbeitsmarktsituation

Ökonomische Lage, Sozialhilfe undMietbelastungen

Wohnen und Wohnzufriedenheit, Nachbarschafts-hilfe und Stadtteilimage

Bewertung der Infrastruktur und öffentlichen Plätze

Soziale Maßnahmen, Jugendhilfe, Arbeitsmarktund Berufsförderung

Kultur und Freizeit

Gesundheit

Städtebau und Verkehr

Handel und Gewerbe

Bürgerbeteiligung

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Vorwort

Seit 1999 gibt es die Bund-Länder-Gemein-schaftsinitiative „Stadtteile mit besonderem Ent-wicklungsbedarf - die soziale Stadt“. Galgenhof/Steinbühl – Stadterneuerungsgebiet seit 1996 –wurde neben der Siedlung Nordostbahnhof indas Programm aufgenommen und als eines von16 bundesweiten Modellgebieten ausgewählt. Eserhält für zwei Jahre eine Programmbegleitungvor Ort durch das Deutsche Institut für Urbani-stik, Berlin (difu).

Das Programm „Soziale Stadt“ geht über dietraditionelle Stadterneuerung hinaus und be-zieht neue Handlungsfelder wie Soziales, Be-schäftigung, Qualifizierung, Kultur und Ökolo-gie mit ein.

Der vorliegende Bericht enthält die Aktualisie-rung der 1994/95 erstellten vorbereitenden Un-tersuchungen mit einer Ergänzung inbesondersum die sozialen und kulturellen Aspekte. ZurVertiefung des Datenmaterials beauftragte dieStadt Nürnberg im Jahr 2000 die Universität Er-langen-Nürnberg mit einer Befragung der Be-wohner und Initiativen in Galgenhof/Steinbühl,deren Ergebnisse mit eingeflossen sind.

Der Bericht enthält die vordringlichen und viel-fältigen Handlungsbedarfe und abgestimmtenHandlungsempfehlungen und bildet die Grund-lage für das im Programm „Soziale Stadt“ gefor-derte integrierte Handlungskonzept. Die Umset-zung der daraus abzuleitenden Maßnahmen solldie bereits spürbaren Impulse der Stadter-neuerung verstärken und dazu beitragen, die Le-bensqualität und das Zusammenleben in Gal-genhof/ Steinbühl zu verbessern und zu stärken.

Dr. Roland FleckWirtschaftsreferent

Prof. Dr. Ing. Walter AnderleBaureferent

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E I N F Ü H R U N G

1. Einführung

Das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“

Seit 1999 gibt es die von Bund, Ländern und Gemeinden getrageneGemeinschaftsinitiative „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf– die Soziale Stadt“, die als ein nationales Aktionsprogramm zur sozialenStabilisierung von städtischen Problemgebieten zu verstehen ist.

Das Programm „Soziale Stadt“ ist für Gebiete gedacht, die wegen ihrerSozialstruktur, des Arbeitsplatzangebotes und des Ausbildungsniveaus,der Qualität des baulichen Bestandes, der Ausstattung mit sozialer undkultureller Infrastruktur sowie des Zustandes des städtebaulichen Umfel-des erhebliche Defizite aufweisen und daher einer besonderen Entwick-lung und Förderung bedürfen. Das Programm geht von einem ganzheitli-chen Ansatz aus, so dass neben den baulichen/städtebaulichen Hand-lungsfeldern gleichberechtigt die Handlungsfelder Kultur und Sozialesstehen. Die Maßnahmenbereiche der „Sozialen Stadt“ sind- Bürgermitwirkung und Stadtteilleben- Lokale Wirtschaft, Arbeit und Beschäftigung- Quartierszentren- Soziale, bildungs- und freizeitbezogene Infrastruktur- Wohnen und Wohnumfeld- Ökologie und Energie.

1999 hat sich die Stadt Nürnberg mit Galgenhof/Steinbühl und der Sied-lung Nordostbahnhof mit Erfolg beim Freistaat Bayern um die Aufnahmein das Bund-Länder-Programm beworben. Galgenhof/Steinbühl wurdeaußerdem als eines von 16 Modellgebieten ausgewählt und erhält für dieDauer von 2 Jahren eine Programmbegleitung vor Ort, die vom Deut-schen Institut für Urbanistik, Berlin (difu) durchgeführt wird.

EU-Ziel-2

Das Nürnberger EU-Ziel-2-Fördergebiet umfasst die Südstadt mit 60.000Einwohnern sowie einen Verbindungskorridor mit 9.000 Einwohnern biszum Ziel-2-Fördergebiet der Stadt Fürth. Das StadterneuerungsgebietGalgenhof/Steinbühl liegt in diesem Programmgebiet. Schwerpunktmä-ßig werden hier durch die EU-Ziel-2-Förderung die nationalen Program-me der Städtebauförderung und der neuen Initiative „Soziale Stadt“ ver-stärkt, um damit zusätzliche Impulse im Programmgebiet setzen zu kön-nen.

In die EU-Ziel-2-Förderung fallen Regionen mit Strukturproblemen, derenwirtschaftliche und soziale Umstellung unterstützt werden soll. Es werdenzwei Strukturfonds eingesetzt:

1.) EFRE: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung

2.) ESF: Europäischer Sozialfonds

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E I N F Ü H R U N G

Die Strategie für den Einsatz des Europäischen Fonds für regionale Ent-wicklung (EFRE) ist in 5 Schwerpunkte gebündelt:

- Moderne Infrastrukturen – leistungsfähige Wirtschaft

- Wettbewerbsfähige Unternehmen – zukunftsfähige Arbeitsplätze

- Intakte Umwelt – ein Wettbewerbsfaktor

- Eigenständige und leistungsfähige Räume

- Lebenswerte Stadtstrukturen.

Der ESF unterstützt Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit,zur Entwicklung der Humanressourcen und der sozialen Integration inden Arbeitsmarkt. Der ESF fördert Bildungsmaßnahmen und Beschäfti-gungshilfen für Einzelpersonen und Strukturmaßnahmen zur Verbesse-rung und Modernisierung der Qualifizierungsinfrastruktur.

Planausschnitt EU-Ziel 2 Gebiet, Teilbereich Nürnberger Südenund Stadterneuerungsgebiet Galgenhof/ Steinbühl

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E I N F Ü H R U N G

1.1 Anlass der Vorbereitenden Untersuchung (VU)

Im Programm „Soziale Stadt“ sind zur Quartiersentwicklung die baulichen,städtebaulichen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Handlungsfelderaufzuzeigen. Auf der Basis von detaillierten Erhebungen und Auswertun-gen gilt es, ein spezifisches Handlungskonzept über die Maßnahmen dervorliegenden Rahmen- und Programmplanung hinaus für die Entwick-lung des Gebietes zu erstellen. Es wird eine kooperative Erarbeitung vonHandlungsstrategien unter Beteiligung der Stadtteilbewohner und im Ge-biet ansässiger Institutionen, Vereine, Initiativen etc. angestrebt.

Mit den Vorbereitenden Untersuchungen von 1994/95 waren die Grund-lagen für die Beurteilung und Festlegung des StadterneuerungsgebietesGalgenhof/Steinbühl bereits geschaffen und die städtebaulichen Miss-stände ermittelt und dargelegt worden. Die Ergebnisse dieser Vorberei-tenden Untersuchungen wurden nun aktualisiert und um eine vertiefendeUntersuchung der Sozialstruktur ergänzt, aus der Handlungsempfehlungenerarbeitet wurden.

In dem vorliegenden Bericht sind die wichtigsten Ergebnisse der umfang-reichen Bestandserhebungen zusammenfassend dargestellt. Er ist dieGrundlage für das im Programm geforderte integrierte Handlungskon-zept und für die Durchführung zahlreicher Projekte, die dem Stadterneu-erungsgebiet zugute kommen. Erste Ergebnisse der Stadterneuerung sindin den Bericht eingeflossen.

1.2 Vorgehensweise/Bestandteile der VU

Die Ergänzung der Vorbereitenden Untersuchungen erfolgte in zwei Schritten:

1) Aktualisierung und Ergänzung der VU von 1994/95

Die Vorbereitenden Untersuchungen von 1994/95 umfaßten die Bestands-aufnahme und Analyse der Bevölkerungs-, Wohnungs-, Gebäude-,Nutzungs-, sozialen und kulturellen Infrastruktur sowie der Bereiche Grün-,Freiflächen und Verkehr. Die darüber hinausgehenden planerischen Aus-sagen (Stadtteilziele, Konzepte der Flächennutzung) bezogen sich weit-gehend auf den städtebaulichen/baulichen Bereich. In der vorliegendenUntersuchung bildet die Aktualisierung, Ergänzung und Detaillierung derDaten zur Bevölkerungsstruktur, Altersstruktur, Mobilität und Infrastruktur-ausstattung die Grundlage, die mit erweiterten Daten über Mieten-entwicklung, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger sowie soziale Proble-me und Benachteiligungen ergänzt wurden. Dadurch wird es möglich,auf die speziellen Anforderungen des Programms „Soziale Stadt“ einzu-gehen.

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E I N F Ü H R U N G

2) Befragung durch die Universität Erlangen-Nürnberg

Im August 2000 beauftragte das Amt für Wohnen und StadterneuerungHerrn Prof. Dr. Bacher von der Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhlfür Soziologie, mit der Durchführung einer Befragung im Stadtteil. Mit derUntersuchung sollte die aktuelle Situation im Gebiet aus Sicht der Be-wohner ermittelt, Problemfelder identifiziert und Bedarfe für eine sozialeund kulturelle Stadtentwicklung aufgezeigt werden. Das Gutachten be-steht aus zwei Teilbereichen:

a) einer Befragung von sozialen, kulturellen, politischen, bildungs- undfreizeitbezogenen Einrichtungen im Untersuchungsgebiet

Hierzu wurden 39 der im Untersuchungsgebiet befindlichen sozia-len und kulturellen Einrichtungen mittels eines standardisierten Fra-gebogens telefonisch befragt. Über diese Befragung hinaus gabes mit einzelnen Einrichtungen vertiefende Expertengespräche.

b) einer Haushaltsbefragung

Die Befragung erfolgte in persönlichen Interviews, wobei standar-disierte Fragebogen für Erwachsene und für Kinder entwickelt wur-den, da alle Haushaltsmitglieder einzeln befragt werden sollten.Die Bewohner erhielten Fragen, die Einblicke in ihre Lebenssituati-on aber auch eine Beurteilung des Wohnumfeldes, der Infrastruk-tur, der Grünflächen und lokalen Treffpunkte geben sollten.

Die über eine Haushaltsstichprobe ermittelten Bewohner erhieltenein Ankündigungsschreiben, in dem Ziel und Zweck der Befragungerläutert wurde. Die Interviews erfolgten nach telefonischer Kon-taktaufnahme und Terminabsprache. Von den geplanten Interviewsmit 500 Haushalten konnten insgesamt 201 Haushalte befragt wer-den.

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1.3 Das Stadterneuerungsgebiet im Überblick

Das Stadterneuerungsgebiet Galgenhof/Steinbühl liegt im Bereich dessich an die Altstadt anschließenden, dicht besiedelten und bebautenInnenstadtgürtels, am nördlichen Rand der Südstadt. Es wird bestimmtdurch seine Lage südlich der Bahnanlagen des Hauptbahnhofes Nürn-berg im Norden, den stark frequentierten Straßenzügen der Gibitzen-hofstraße im Westen, der Allersberger Straße im Osten und der Land-grabenstraße/Wölckernstraße im Süden.

Die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes nimmt weitgehend Bezugauf die Block- und Distrikteinteilung der innergebietlichen Gliederung derStadt Nürnberg. Das 63 ha umfassende Gebiet besteht aus 60 Blöcken(davon 54 bewohnten).

In 6.534 Wohneinheiten lebten dort 1999 ca. 11.000 Einwohner, davonüber 60 % in Kleinhaushalten mit 1 oder 2 Personen. Nur etwa jeder 5.Einwohner lebt in einer Wohnung mit 4 oder mehr Personen. Mit einerBevölkerungsdichte von 182 Einwohnern je ha (Gesamtstadt: 27, Innen-stadt: 101) gehört Galgenhof/Steinbühl zu den am dichtesten besiedeltenGebieten in der Stadt.

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Die Bevölkerungszahl ist rückläufig. Diese Entwicklung folgt damit demTrend in der gesamten Innenstadt, der Rückgang hat sich insbesonderein den letzten fünf Jahren verstärkt. Hinter diesem Bevölkerungsrückgangverbirgt sich ein massiver Austausch der Bevölkerung. In den letzten 5Jahren hat die Zahl der Ausländer im Gebiet um 575 oder 18 % zuge-nommen, die deutsche Bevölkerung ging dagegen im selben Zeitraumum fast 900 Personen oder 11 % zurück. Der Ausländeranteil hat sichvon 23,2 % (1990) auf 33,5 % (1999) erhöht.

Die Arbeitslosigkeit ist deutlich höher als in der Gesamtstadt. Auf 100Einwohner im Alter von 15 bis unter 65 Jahren kommen hier 10 Arbeitslo-se, in Nürnberg sind es 7. Die Ausländer stellen mit 47 % fast die Hälftealler Arbeitslosen. Weitere Indizien für die eingeschränkten wirtschaftli-chen Spielräume der Haushalte stellen die überdurchschnittlich hohenZahlen von Sozialhilfeempfängern dar. Auf 1000 Einwohner kamen 1999in Galgenhof/Steinbühl 90 Sozialhilfeempfänger, in der Gesamtstadt wa-ren es 56. Hierunter stellen die Ausländer einen Anteil von 54 % (Gesamt-stadt: 38 %).

Galgenhof/Steinbühl wird in weiten Teilen durch Wohnnutzung, teilweisedurch kleinteilige Mischnutzungen (Kleingemengelage) geprägt. Die inTeilbereichen vorhandene Nutzungsmischung weist die Merkmale einestypischen innenstadtnahen Mischgebietes mit zahlreichen Einzelhandels-einrichtungen und Handwerksbetrieben im Erdgeschoss der Wohngebäu-de und in den Hinterhöfen auf.

Aufgrund der starken Barrierenwirkung durch die Bahnanlagen desHauptbahnhofes hat sich in der Südstadt ein autarkes Stadtteilzentrummit örtlichem und überörtlichem Versorgungscharakter entwickelt. Tertiä-re Nutzungen prägen die Struktur entlang der Gibitzenhofstraße, der Pillen-reuther Straße, der Tafelfeldstraße, der Allersberger Straße, derWölckernstraße und um den Aufseßplatz. Der Einzelhandel bietet ein dif-ferenziertes und teilweise spezialisiertes Angebot.

Trotz der vorhandenen Erholungs- und Spielmöglichkeiten mit Aufseßplatz,Melanchthonplatz und Südstadtpark erweist sich im Verhältnis zur star-ken baulichen Verdichtung die Ausstattung des Stadtteils mit öffentlichen,wohnungsnahen Grün- und Freiflächen als völlig unzureichend. Im Rah-men der Ergebnisse des Entwicklungskonzeptes Nürnberg 2000 wurdedie Nürnberger Südstadt als Defizitbereich hinsichtlich der Grünflächen-anteile benannt.

In Galgenhof/Steinbühl befinden sich zahlreiche soziale und kulturelleInfrastruktureinrichtungen. Ebenso gibt es Einrichtungen aus allen Le-bensbereichen, die häufig gesamtstädtisch/regional ausgerichtet sind undnicht ein direkt südstadtbezogenes bzw. -typisches Angebot anbieten.

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Luftbild des Untersuchungsgebietes

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Eckdaten zum Stadterneuerungsgebiet Galgenhof/Steinbühl

Flächen und GebäudeFläche 61 ha

Anzahl der Blöcke (davon bewohnt) 60 (54)

Anzahl der Wohngebäude 784

Anzahl der Wohnungen 6 534

Wohnfläche je Wohnung 59,5 m²

BevölkerungsstrukturEinwohner (wohnberechtigt) 11 138

Bevölkerungsdichte 182 je ha

Deutsche 7 410

Ausländer 3 728

Ausländeranteil (Gesamtstadt) 33,5 % (18,1 %)

Abnahme Deutsche seit 1990 - 1 234

Zunahme Ausländer seit 1990 + 1 119

Wohndauer unter 5 Jahre (Gesamtstadt) 52,7 % (42,1 %)

Anteil der unter 15-Jährigen (Gesamtstadt) 11,7 % (12,7 %)

Anteil der über 65-Jährigen (Gesamtstadt) 14,0 % (17,7 %)

HaushalteZahl der Haushalte 6 4451 Personenhaushalt (Gesamtstadt) 58,7 % (47,5%)

2 Personenhaushalt (Gesamtstadt) 23,2 % (28,2%)3 und mehr Personenhaushalt (Gesamtstadt) 18,2  % (24,4 %)Berufliche Stellung des Haushaltsvorstands (1997)

Selbständige (Gesamtstadt) 11 % (11 %)Angestellte/Beamte (Gesamtstadt) 55 % (60 %)

Arbeiter,-in (Gesamtstadt) 34 % (29 %)

Arbeitslosigkeit, Sozialhilfe und EinkommenssituationZahl der Arbeitslosen (30.09.2000) 1 048

darunter Ausländer 48,5 %darunter unter 25-Jährige 10,4 %

Arbeitslose je 100 Einwohnerim Alter von 15 - 65 Jahren (Gesamtstadt) 10,3  % (7,1 %)

Zahl der Sozialhilfeempfänger (31.12.2000) 1 377darunter Ausländer 56,2 %je 1000 Einwohner (Gesamtstadt) 90 (53)

Durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen (Gesamtstadt) DM 2 502 (3 140)

deutsche Haushalte (Gesamtstadt) DM 2 555 (3 200)ausländische Haushalte (Gesamtstadt) DM 2 062 (2 580)

Mietbelastung bei deutschen Mieterhaushalten(einschl. Nebenkosten) etwa 29 %

Mietbelastung bei ausländischen Mieterhaushalten(einschl. Nebenkosten) etwa 34 %

(Stand:1999)

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2. Situationsbeschreibung und Problemanalyse

2.1 Bevölkerungsentwicklung und Mobilitätsverhalten

Auffälligstes Merkmal für das Untersuchungsgebiet ist ein überdurch-schnittlicher Bevölkerungsrückgang. Seit 01.01.1995 ist die Einwohner-zahl um über 300 oder 2,7 % zurückgegangen. Begleitet wird dieser Rück-gang von einem starken Bevölkerungsaustausch zwischen Deutschen undAusländern. Diese auch gesamtstädtisch zu beobachtende Entwicklungliegt deutlich über den Veränderungsraten in der Süd-, Innen- und Gesamt-stadt. Von den 54 bewohnten Blöcken des Gebiets gab es nur in demNeubaublock westlich der Karl-Bröger-Straße (Block 13117) und in demöstlich angrenzenden Block 13116 sowie im Block 13016 (nördlich derWölckernstraße zwischen Dallinger- und Wirthstraße) eine positive Be-völkerungsentwicklung sowohl bei der deutschen wie ausländischen Be-völkerung in den letzten 10 Jahren. Die stärksten Einwohnerverluste hat-te der mit über 450 Einwohnern am dichtesten besiedelte Block 16012(Schloßäcker-, Gugel-, Peter-Henlein-Str.) zu verzeichnen.

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Die Umzugshäufigkeit, ausgedrückt durch die Mobilitätsrate (Jahressummeder Zu- und Wegzüge je 1000 Einwohner), lag mit 409 Bewegungen deut-lich über dem städtischen Durchschnitt von 282 Umzügen je 1000 Ein-wohner. Auffällig ist, dass hier - wie im gesamten Stadtgebiet - die Mobi-lität der Deutschen in den letzten Jahren zugenommen hat, die der Aus-länder dagegen zurückgegangen ist.

Führt man die verschiedenen Merkmale der Bevölkerungsentwicklung(Wohndauer, Zu- bzw. Abnahme der Bevölkerung, Mobilitätsraten) zu ei-nem verdichteten Modell zusammen, so kristallisieren sich vor allem fol-gende Gebietsschwerpunkte mit einer Kumulierung von Merkmalen er-höhter Mobilität bzw. relativer Stabilität heraus:

Vor allem in den Blöcken entlang der Breitscheid- und Wiesenstraße zeigtsich das charakteristische Bild der starken Zunahme der ausländischenBevölkerung und des überdurchschnittlichen Rückgangs der deutschenEinwohner. In den Gebieten westlich und östlich des Aufseßplatzes hatdiese Entwicklung sogar zu einem leicht positiven Bevölkerungssaldo inder 10-Jahres-Bilanz geführt.

Bedingt durch eine höhere Zahl von Einwohnern über 65 Jahre und damiteinhergehend eine durchschnittlich längere Wohndauer sind in einigenBlöcken auch relativ stabile Bevölkerungsstrukturen festzustellen; diesist vor allem in den Blöcken um den Melanchthonplatz, in den - allerdingsrecht einwohnerschwachen - Gebieten westlich der Tafelfeldstraße so-wie im Gebiet zwischen Hummelsteiner Weg und Widhalmstraße der Fall.

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• Gebiete mit hoher Mobilität, starkem Bevölkerungsaustauschzugunsten der ausländischen Bevölkerung und überwiegend kur-zer Wohndauer können vor allem nördlich der Breitscheidstraßewestlich und östlich der Pillenreuther Straße und des Aufseßplatzeslokalisiert werden, außerdem in den (einwohnerschwachen) Blök-ken westlich und nordwestlich des Siemensplatzes und im Block13002 zwischen Allersberger und Galgenhofstraße. Andere Blök-ke, die ebenfalls mehrere Mobilitätskriterien aufweisen, so zumBeispiel der bevölkerungsstarke Neubaublock westlich der Karl-Bröger-Straße oder der Block 13016 nördlich der Wölckernstraßezwischen Dallinger- und Wirthstraße, passen nicht in dieses Er-klärungsschema, da hier positiv zu bewertende Bevölkerungsent-wicklungen (Zunahme der deutschen und ausländischen Bevölke-rung) eingetreten sind

• relativ stabile Bevölkerungsverhältnisse (unterdurchschnittli-ches Umzugs- und Wegzugsverhalten, über 40 % der Einwoh-ner wohnen dort 10 Jahre und länger, geringe Bevölkerungs-veränderungen im letzten 10-Jahres-Zeitraum) zeigen sich vorallem in den bereits genannten Gebieten um den Melanchthon-platz, in den Blöcken westlich der Tafelfeldstraße und am deut-lichsten im Gebiet zwischen Hummelsteiner Weg und Wid-halmstraße.

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2.2 Altersstrukturen, Nationalitätenschwerpunkteund ethnische Beziehungen

Galgenhof/Steinbühl ist ein Stadtteil mit einem überdurchschnittlich ho-hen Anteil von Einwohnern im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65Jahren. Drei Viertel der hier lebenden Menschen gehören dieser Alters-klasse an. Dies ist nicht nur auf die hohe Zahl von Ausländern zurückzu-führen; typisch für den Stadtteil sind auch viele deutsche Single-Haushal-te im berufsaktiven Alter, insbesondere im Distrikt 130 östlich der Pillen-reuther Straße.

Galgenhof/Steinbühl ist demzufolge kein „überalterter“ Stadtteil, Senio-ren über 65 Jahre sind hier nur zu 14 % vertreten (Gesamtstadt 17,7 %),sie konzentrieren sich vor allem auf die schon genannten relativ stabilenGebiete zwischen Melanchthonplatz, Gugel- und Schloßäckerstraße so-wie auf das Gebiet zwischen Hummelsteiner Weg und Widhalmstraße.

Die etwa 3.700 hier lebenden Ausländer gehören 84 Nationalitäten an,darunter 10 mit jeweils mehr als 100 Einwohnern. Die stärkste Natio-nalitätengruppe stellen die Türken mit rund 860 Menschen dar, gefolgtvon den Italienern (400), Jugoslawen (310), Kroaten (290), Griechen (280)Ukrainern (200) und Irakern (190). Die Gebiete mit den höchsten Anteilen(38 % und mehr) und stärksten Zunahmen der ausländischen Bevölke-rung im Zeitraum der letzten 10 Jahre liegen im Distrikt 130 östlich derPillenreuther Straße und westlich der Allersberger Straße; hier ist vor al-lem die türkischstämmige Bevölkerung stark vertreten. Im mittleren Di-strikt 131 rund um den Aufseßplatz sind vor allem der Neubaublock ander Karl-Bröger-Straße und die Blöcke nördlich der Wiesenstraße bevor-

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Setzt man die Zuzüge der Ausländer und die damit verbundenen Verän-derungen im Altersaufbau in Beziehung, so ergeben sich vor allem fol-gende Auffälligkeiten:

• Überdurchschnittlich hohe Anteile von unter 6-Jährigen sind in denBlöcken nördlich der Wiesenstraße und westlich vom Aufseßplatz, inden beiden Blöcken an der Wölkernstraße zwischen Wirth- undAllersberger Straße, im Gebiet südlich vom Nelson-Mandela-Platz undim Block 13002 zwischen Allersberger- und Galgenhofstraße anzu-treffen.

• In diesen Gebieten wohnen darüber hinaus überdurchschnittlich vie-le Kinder im schulpflichtigen Alter von 6 bis unter 15 Jahren

• Diese Gebiete sind außerdem ganz überwiegend gekennzeichnetdurch hohe Ausländeranteile an der Bevölkerung insgesamt und anden genannten jüngeren Altersklassen.

Die im Rahmen der Sozialuntersuchung des Lehrstuhls für Soziologievon Prof. Dr. Bacher durchgeführten Befragungen der Haushalte und Ein-richtungen liefern ergänzend dazu noch tiefere Einblicke in die Qualitätder ethnischen Beziehungen der verschiedenen Bevölkerungsgruppenuntereinander.

zugte Gebiete der zuzugswilligen ausländischen Bevölkerung. Im westli-chen Distrikt 160 gibt es bisher nur wenige Blöcke mit überdurchschnitt-lichen Ausländeranteilen; allerdings sind auch hier fast durchgängig star-ke Zunahmen ausländischer Einwohner, insbesondere aus dem ehema-ligen Jugoslawien, zu beobachten gewesen.

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Bei der Analyse der Bewertung des Images des Stadterneuerungsgebietesund der Nutzung öffentlicher Räume ergaben sich Hinweise auf latenteKonflikte zwischen den unterschiedlichen nationalen Gruppen. So be-gründete ein Teil der Befragten seine Meinung, dass das Stadter-neuerungsgebiet ein schlechtes Image habe, mit einem zu hohen Aus-länderanteil. „Zu viele Ausländer“ wurde auch als ein Grund für die Nicht-nutzung öffentlicher Plätze genannt. Auf der anderen Seite erbrachte dieEinrichtungsbefragung keine Hinweise auf Konflikte zwischen Deutschenund Ausländern. Von sehr vielen Einrichtungen wurde aber die Errich-tung von Begegnungsstätten für interkulturelle Kontakte als wichtige Auf-gabe der Stadterneuerung genannt.

Insgesamt ergibt sich ein positives Bild. Zwischen Ausländern und Deut-schen bestehen persönliche Kontakte. Es kommt sogar zu längeren Ge-sprächen und zum Erledigen von kleineren Gefälligkeiten. Dies gilt auchfür die Gruppe der türkischen Bewohner. Sie segregieren sich keines-falls, sondern pflegen Kontakte zu Deutschen und Migranten mit andererNationalität. Lediglich jüngere Deutsche (14- bis 25jährige) berichten vonweniger Kontakten. Persönliche Kontakte können allgemein Vorurteile ab-bauen, insbesondere dann, wenn es sich um statusgleiche Kontakte han-delt, wie z.B. unter Mietern, unter Mitgliedern eines Sportvereines oderunter Eltern. Kontakte in Wettbewerbssituationen können dagegen Vor-urteile verstärken.

Bei der Interpretation der Befunde ist aber dennoch Vorsicht angebracht.Die Befunde bedeuten nicht das Fehlen von Ausländerfeindlichkeit. Im-merhin hat mehr als die Hälfte der Deutschen keinen Kontakt zu auslän-dischen Bewohnern und auch bei anderen Fragestellungen ergaben sichHinweise auf mögliche Vorurteile. Die Begründungen des schlechtenStadtteilimages können dahingehend interpretiert werden, dass – hintervorgehaltener Hand – eigene fremdenfeindliche Haltungen angeführtwerden. Zu beachten ist ferner der Faktor der sozialen Wünschbarkeit,der dazu geführt haben kann, dass auch Personen ohne Kontakte zuAusländern diese angeführt haben, weil sie sozial erwünscht sind.

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Die Bildungsabschlüsse und damit die Berufschancen der Erwerbs-bevölkerung sind ungünstiger als in den benachbarten Bezirken der Süd-stadt und im gesamtstädtischen Durchschnitt. Dies ist vor allem auf denhohen Anteil der nicht bzw. schlecht ausgebildeten ausländischen Ju-gendlichen und Erwachsenen zurückzuführen. Zwei Drittel der Haushalts-vorstände (als Haushaltsvorstand wird die Person im Haushalt bezeich-net, die am meisten zum Lebensunterhalt beiträgt) verfügen über einenBerufsschul- oder geringeren Abschluss, nur jeder siebte kann einenFachschul- oder Hochschulabschluss vorweisen, in der Südstadt ist esjeder fünfte, in der Gesamtstadt sogar jeder vierte. Die Übertrittsquotenvon Grundschülern an Gymnasien sind deutlich geringer als in anderenNürnberger Stadtteilen. Im Durchschnitt der letzten drei Jahre wechseltenetwa 32 % der Grundschüler an ein Gymnasium, im Durchschnitt allerNürnberger Schulen waren es dagegen 43 %. Es sind jedoch auch hier inden letzten Jahren erhebliche Verbesserungen eingetreten. Seit der Volks-zählung 1987 hat sich der Anteil der auf Hochschul- bzw. auf Berufsfach-und Fachschulniveau ausgebildeten Haushaltsvorstände mehr als ver-doppelt; ihr Anteil beträgt heute etwa ein Drittel, 1987 waren es nur 15 %.

Bedingt durch den Strukturwandel in der Wirtschaft, den gerade die Süd-stadt mit ihren traditionsreichen und bedeutenden Industriebetrieben zuspüren bekommt, haben sich in der Berufsstruktur der Bevölkerung seit1987 ebenfalls erhebliche Veränderungen ergeben. 55 % der Haushalts-vorstände gehören der Gruppe der Angestellten oder Beamten an, nurnoch ein Drittel sind der Gruppe der Arbeiter und Arbeiterinnen zuzurech-nen. 1987 gehörten dieser Gruppe noch fast die Hälfte aller Haushalts-vorstände an.

2.3 Berufs- und Arbeitsmarktsituation

Zur Arbeitsmarkt- und Berufssituation der Bevölkerung in Galgenhof/Steinbühl liegen ebenso wie zu den Einkommensverhältnissen keine sta-tistisch gesicherten aktuellen bzw. keine kleinräumigen Ergebnisse vor.Seit der Volkszählung 1987 verfügen die Kommunen über keine zuver-lässigen kleinräumigen Informationen zur Bildungs-, Berufs- und Wirt-schaftsstruktur ihrer Bevölkerung. Dies ist gerade vor dem Hintergrundder Ziele des Programms „Soziale Stadt“ ein großer Nachteil. Auf der Basisder Wohnungs- und Haushaltserhebungen des Amtes für Stadtforschungund Statistik können zumindest für das Untersuchungsgebiet insgesamtAussagen zu den Veränderungen in der Sozialstruktur gemacht werden.Auf Distriktebene stehen außerdem aufgrund vertraglicher Abmachun-gen mit der Bundesanstalt für Arbeit neuerdings die Arbeitslosenzahlenzur Verfügung. Weiterhin gibt es eine Reihe von Informationen aus derSozialhilfestatistik, allerdings ebenfalls nur auf der Ebene von Distrikten.

Trotz des überdurchschnittlich hohen Anteils von Einwohnern im erwerbs-fähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren ist die Erwerbsbeteiligung derBevölkerung in Galgenhof/Steinbühl - wie in der Gesamtstadt - in denletzten Jahren gesunken. 56 % der Haushaltsvorstände sind erwerbstä-tig, 4 %-Punkte weniger als bei der Volkszählung 1987. Die Gründe sindvielschichtig: gestiegene Arbeitslosigkeit, späterer Eintritt ins Berufslebendurch längere Bildungszeiten, höherer Anteil nicht mehr erwerbstätigerälterer Menschen.

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Im Zeitraum von September 1999 bis September 2000 ist die Arbeitslo-sigkeit in Galgenhof/Steinbühl bei den Deutschen um 12 %, bei den Aus-ländern dagegen nur um 5 % zurückgegangen; im am stärksten betroffe-nen Distrikt 130 war die Entwicklung noch ungünstiger: einem Minus von9,4 % bei den Deutschen steht ein Plus von 0,4 % bei den Ausländerngegenüber. Erfreulicher dagegen die Entwicklung bei den jüngeren Ar-beitslosen unter 25 Jahre; hier sind im Vergleich zu 1999 in allen dreiDistrikten des Gebiets Rückgänge von 15 bis 20 % zu beobachten.

Die Arbeitslosigkeit ist deutlich höher als in der Gesamtstadt. Auf 100Einwohner im Alter von 15 bis unter 65 Jahren kommen hier 10 Arbeitslo-se, in Nürnberg sind es 7 (offizielle kleinräumige Arbeitslosenquoten ste-hen nicht zur Verfügung). Die Ausländer stellen mit 47 % fast die Hälftealler Arbeitslosen, gesamtstädtisch beträgt ihr Anteil nur 33 %. Der Anteilder jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahre liegt bei 11 %, etwas höher alsin der Gesamtstadt (9,7 %).

Mit rund 450 Arbeitslosen ist der Distrikt 130 (Galgenhof) sowohl absolutals auch gemessen an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter einer deram stärksten von Arbeitslosigkeit betroffenen Distrikte in ganz Nürnberg.Besonders die ausländischen Arbeitnehmer tragen ein hohes Risiko derArbeitslosigkeit; sie machen fast die Hälfte aller Arbeitslosen aus. Alar-mierend ist in diesem Zusammenhang, dass der allgemein zu beobach-tende Rückgang der Arbeitslosenzahlen bei den Ausländern deutlichschwächer ausfällt.

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2.4 Ökonomische Lage, Sozialhilfe und Mietbelastungen

Die hohe Arbeitslosigkeit hat ihre Auswirkungen auf das Ausmaß, mit demdie dort lebende Bevölkerung ganz oder zusätzlich auf die Sozialhilfeangewiesen ist. Der Anteil der Sozialhilfeempfänger an der Gesamtbe-völkerung in Galgenhof/Steinbühl betrug Ende 2000 9 % (Stadt insge-samt: 5,3 %; von diesen sind etwa 56 % Ausländer und 35 % arbeitslos.Verschärfend kommt hinzu, dass der Anteil der Arbeitslosen, die vom Ar-beitsamt Leistungen erhalten, nur knapp 65 % und damit 5 %-Punkteweniger als der städtische Durchschnitt beträgt; von diesen wiederumhatte nur die Hälfte Anspruch auf Arbeitslosengeld, die Übrigen sind aufdie nachrangige Arbeitslosenhilfe angewiesen. Der Gang zum Sozialamtist damit für viele Haushalte vorprogrammiert.

In der Sozialbefragung der Universität Erlangen-Nürnberg, in der Arbeits-lose unterrepräsentiert sind, zeigte sich ein hohes Ausmaß prekärer Be-schäftigungsverhältnisse, wobei von prekärer Beschäftigung dann gespro-chen wurde, wenn mindestens zwei der folgenden fünf Merkmale erfülltsind: hohes Arbeitslosigkeitsrisiko, geringes Einkommen, unregelmäßigeBeschäftigung, befristetes Arbeitsverhältnis und/oder geringer Entschei-dungsspielraum. Von prekärer Beschäftigung betroffen sind insgesamt 20%,darunter besonders Jüngere (14- bis 25-jährige) und Befragte mit andererStaatsbürgerschaft als der deutschen und türkischen.

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Dieser labile wirtschaftliche Hintergrund schlägt sich in monatlichenHaushaltsnettoeinkommen nieder, die deutlich unter den Vergleichswertender Gesamtstadt bzw. Innenstadt liegen. Einschränkend muss allerdingsgesagt werden, dass hierfür nur die Angaben aus den repräsentativenStichprobenerhebungen des Statistischen Amtes herangezogen werdenkönnen. Die Ergebnisse der Wohnungs- und Haushaltserhebung 1997sind jedoch als hoch zuverlässig anzusehen. Danach befindet sich einDrittel der Haushalte in der Einkommensklasse von DM 2000 und weni-ger, weitere 40 % der Haushalte verfügen über DM 2000 bis 3000. Aller-dings muss hierbei in Rechnung gestellt werden, dass es aufgrund deshöheren Anteils von Kleinhaushalten weniger Mehrfachverdiener im Haus-halt gibt. Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen der Deutschenbetrug DM 2555 (Gesamtstadt: DM 3200), das der Ausländer dagegennur DM 2062 (Gesamtstadt: DM 2580). Dabei ist zu berücksichtigen, dassbei den Deutschen davon nur durchschnittlich 1,6 Personen, in den aus-ländischen Haushalten dagegen durchschnittlich 2,1 Personen lebenmussten.

Ein weiteres Kriterium für die eingeschränkten finanziellen Spielräumeder Haushalte stellt die Mietbelastung dar. Sie kann anhand der Netto-kaltmiete ermittelt werden, die nach der Mietspiegelerhebung 1997 beiden deutschen Haushalten in Galgenhof-Steinbühl im Durchschnitt DM507 und bei den ausländischen Haushalten DM 492 betrug. Bei einemDurchschnitts-Nettoeinkommen der ausländischen Mieterhaushalte inHöhe von DM 2062 und einer Nettokaltmiete von DM 492 verschlingendie Wohnungskosten 24 % des verfügbaren Einkommens. Bei den deut-schen Mieterhaushalten sieht die Bilanz etwas günstiger aus: DM 507Miete bei einem Nettoeinkommen von DM 2547 ergibt eine Mietbelastungvon 20 %. In diesen Mietbelastungswerten sind die Nebenkosten, die inder Mietspiegelerhebung 1997 DM 3,79 je m² Wohnfläche betrugen, al-lerdings noch nicht enthalten. Berücksichtigt man diese Zusatzkosten, sofällt die tatsächliche finanzielle Belastung der Haushalte noch erheblichhöher aus. Sie beträgt dann bei den deutschen Mietern etwa 29 % undbei den ausländischen Mieterhaushalten sogar 34 %.

Die schlechte ökonomische Situation der im Stadterneuerungsgebiet Le-benden wird auch durch die Sozialbefragung der Universität Erlangen-Nürnberg bestätigt: Danach ist jeder fünfte Bewohner (einschließlich Kin-der) armutsgefährdet, d.h. das - je nach Stellung im Haushalt - gewich-tete durchschnittliche Haushaltseinkommen je Haushaltsmitglied ist klei-ner/gleich 50% des Durchschnitts der alten Bundesländer. Gemessen anBayern mit einem Armutsrisiko von 10,6 % ist das der Haushalte imBefragungsgebiet 1,5 mal so hoch.

Besonders armutsgefährdet sind

• Haushalte mit zwei oder mehr Kindern. Deren relatives Armutsrisikobeträgt 39% (Durchschnitt aller Haushalte = 16%). Ursachen hierfürsind zu geringe öffentliche Transferzahlungen bzw. zu geringe Arbeits-einkommen. Dies erkennt man daran, dass zwei und mehr Kinderauch dann das Armutsrisiko signifikant erhöhen, wenn beide oder nurein Elternteil erwerbstätig sind.

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Eine überdurchschnittliche Altersarmut lässt sich für das Stadterneuerungs-gebiet nicht nachweisen. Bei den 61- bis 69jährigen ist das Armutsrisikosogar unterdurchschnittlich und steigt dann für die 70jährigen und älterenwieder an. Ältere zählen nicht zu den von Armut besonders betroffenenGruppen.

2.5 Wohnen und Wohnzufriedenheit,Nachbarschaftshilfe und Stadtteilimage

Fast 60 % der 6.445 Haushalte in Galgenhof/Steinbühl leben allein inihren Wohnungen. Nur etwa jeder 5. Einwohner wohnt in einer Wohnungmit 4 oder mehr Personen. Damit weist dieses Gebiet, trotz des hohenAnteils von Ausländern, die tendenziell eher größere Haushalte bilden,eine durchschnittlich geringere Haushaltsgröße auf als die benachbartenGebiete in der Südstadt. Zu erklären ist dies durch den sehr hohen Anteilvon allein wohnenden Deutschen. Über 80 % der 3 800 Einpersonen-haushalte sind Deutsche, die ebenfalls zu 80 % den jüngeren Altersklas-sen im erwerbsfähigen Alter angehören.

Zwei Drittel des Wohnungsbestandes in Galgenhof/Steinbühl wurden inder Nachkriegszeit bis 1970 errichtet, nur knapp 10 % der Wohnungensind seit 1970 neu gebaut worden (Anteil in der Gesamtstadt: 26,7 %).Etwa 55 % der Wohnungen haben höchstens 3 Räume (einschließlichKüche), die durchschnittliche Wohnfläche je Wohnung liegt mit 59 m²deutlich unterhalb des Gesamtstadtwertes von 73 m². Trotz der hohenZahl von 1-Personenhaushalten liegt die durchschnittliche Wohnflächeje Einwohner mit knapp 35 m² unter dem städtischen Mittelwert von 37m².

Nach der Wohnungs- und Haushaltserhebung 1997 sind etwa 90 % derWohnungen in Galgenhof/Steinbühl vermietet, nur ein Zehntel werdenvon Eigentümern - fast ausschließlich Deutsche - bewohnt. Die Eigentü-merquote in der Gesamtstadt ist erheblich höher, nämlich 30 %. Bei einerdurchschnittlichen Wohnungsgröße der von deutschen Mietern bewohn-ten Wohnungen von 62 m² bzw. von 56 m² bei den ausländischen Mie-tern mussten die Deutschen DM 8,28 je m² und die ausländischen MieterDM 8,72 je m² bezahlen. Die höheren Quadtratmetermieten bei den Aus-ländern (die nicht nur in Galgenhof/Steinbühl, sondern in der gesamtenInnenstadt beobachtet wurden) sind nicht etwa auf eine bessereWohnungsqualität zurückzuführen, vielmehr liegen die Gründe in derWohnungsgröße (kleinere Wohnungen sind bezogen auf den Quadrat-meter relativ teurer als größere Wohnungen) und in der höheren Fluktua-tion bei den von Ausländern bewohnten Wohnungen.

• Jugendliche und Jungerwachsene (18 bis 25 Jahre). Hauptursache inder Sozialbefragung hierfür ist eine prekäre Beschäftigung von schlechtqualifizierten Jugendlichen und Jungerwachsenen, die insbesonderedann nicht existenzsichernd ist, wenn ein eigener Haushalt vorliegt.

• Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien, der ehemaligen UdSSR,aus anderen osteuropäischen Ländern, aus Afrika, Asien usw.. DasArmutsrisiko dieser Gruppen kann nur teilweise durch prekäre Be-schäftigung und Arbeitslosigkeit erklärt werden.

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Die Erfassung der Wohnsituation im Stadterneuerungsgebiet war dabeiein zentraler Themenkomplex und umfasste die Wohnung, das Wohn-haus und die Wohnumgebung (ca. 10 Gehminuten). Bei der Einschätzungder Ergebnisse ist allerdings zu beachten, dass die Struktur der in dieStichprobe gelangten Wohnungen hinsichtlich Größe und Raumzahl et-was über dem tatsächlichen Gebietsdurchschnitt liegt.

Dennoch weisen unter den befragten Haushalten 13 % Wohnraumunter-versorgung auf; in diesen Haushalten kann nach Definition nicht jedesMitglied ein eigenes Zimmer in Anspruch nehmen. Im Stadterneuerungs-gebiet sind von Wohnraumunterversorgung häufiger nichtdeutsche Be-wohner und Haushalte mit Kindern unter 12 Jahren betroffen: 32 % dernichtdeutschen und 44 % der Haushalte mit Kindern unter 12 Jahren ha-ben weniger als einen Raum pro Person zur Verfügung.

Die Kritikpunkte an der Wohnsituation bezogen sich nach der Wohnungs-und Haushaltserhebung 1997 vor allem auf „zu wenig Grün“, auf die „stö-rende Umgebung“ und „fehlende Parkplätze“. An den Wohnungen wur-de vor allem der „schlechte Gebäudezustand“, sowie fehlende Balkoneund fehlende Gärten bemängelt. Positiv wurden demgegenüber die Ver-kehrsanbindung und die Einkaufsmöglichkeiten bewertet. Diese Einschät-zungen wurden durch die Befragung der Universität Erlangen-Nürnbergweitgehend bestätigt, wie aus den im folgenden dargestellten Ergebnis-sen hervorgeht.

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Die Mehrzahl der Befragten stellt die Wohnungsgröße (49%) und dieRaumaufteilung (46%) als positiv in den Vordergrund. 38% gefallen dieAusstattung der Wohnung, insbesondere das Bad, WC und die Heizung.Über ein Drittel der Befragten geben an, dass sie mit der Miethöhe (36%)und dem allgemeinen Zustand der Wohnung (34%) zufrieden sind. Derallgemeine Gebäudezustand wie Hauseingang, Dach und Fassade, Fen-ster und Türen, das Beheizungssystem sowie der Wohnblock insgesamtfinden dagegen nur eine geringe Zustimmung oder eine eher negativeBeurteilung. Am stärksten in der Kritik steht eine zu „laute Wohnung“(31% der Befragten).

Konkret etwas an der Wohnung verbessern bzw. renovieren will ein Drit-tel der Befragten, wobei jedoch 62 % dieser Personen keinen eigenenfinanziellen Beitrag leisten würden, 11 % würden einmalig für die Reno-vierung aufkommen und 24 % würden eine Mieterhöhung in Kauf neh-men. Die Verbesserungswünsche zielen dabei insbesondere auf eineErneuerung der Fenster, der Heizung und Wärmeisolierung, der Türen/Böden/Decken und auf eine Renovierung des Badezimmers ab.

Die Zufriedenheit mit der Wohnung wird von den Befragten im Durch-schnitt mit gut bewertet. Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 %) gebenan, dass ihnen die Wohnung sehr gut oder gut gefällt, 11 % beurteilenihren Wohnraum als schlecht bzw. sehr schlecht. Signifikant unterschei-den sich die Bewertungen der deutschen und nichtdeutschen Befragten.Letztere äußern sich deutlich unzufriedener als die deutsche Vergleichs-gruppe. Ursachen sind wahrscheinlich die Wohnraumunterversorgung unddie häufiger genannten Wohnungsmängel.

Stadtteilimage

Die Befragten äußerten sich am schlechtesten über das Image von Galgen-hof/Steinbühl. Sie glauben demnach, dass andere Nürnberger Einwoh-ner ein eher negatives Bild von dem Wohngebiet haben.

Als Gründe für ein gutes bzw. schlechtes Image wurden genannt:.

• Ein positives Image entsteht durch die Infrastruktur, vor allem durchgute Einkaufsmöglichkeiten, gute Verkehrsanbindungen und diezentrale Lage des Stadterneuerungsgebietes.

• Als Gründe für ein negatives Image wurden angesprochen: „Zu ho-her Ausländeranteil“, „zu wenig Grün“, schmutzige, heruntergekom-mene oder hässliche Umgebung, zu viel Verkehr und (Verkehrs-)Lärmsowie zu wenig Parkplätze.

Diese Angaben decken sich auch mit den Einschätzungen der sozialenInfrastruktur und der sozialen Problemlagen im Rahmen der Einrichtungs-befragung. Überdurchschnittlich häufig wurde im Rahmen dieser Unter-suchung die Versorgung mit Grünflächen als sehr schlecht und die Ver-sorgung mit Einkaufsmöglichkeiten und Verkehrsanbindungen als über-durchschnittlich positiv bewertet.

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Nachbarschaftshilfe

Ein wichtiges Ziel des Programms „Soziale Stadt“ ist die Förderung undStärkung des Selbsthilfepotentials der Bewohner. Deshalb wurden dieBefragten gebeten anzugeben, ob sie Nachbarschaftshilfe leisten bzw.dazu bereit wären.

13 % der Befragten, also etwa jeder Achte, leisten derzeit Nachbarschafts-hilfe. Weitere 32 % haben dies bereits getan und würden diese gegebe-nenfalls wieder erbringen. Der Großteil, nämlich 42 %, würde dies prinzi-piell tun. Keine Bereitschaft besteht bei 12 % der Befragten. Hinsichtlichder Bereitschaft zur Nachbarschaftshilfe gibt es keine Unterschiede nachGeschlecht und Nationalität. Männer und Frauen, Deutsche und Auslän-der leisten im selben Ausmaß Nachbarschaftshilfe oder sind dazu bereit.

Dagegen bestehen signifikante Unterschiede nach dem Alter: Jüngere(14- bis 25jährige) und Ältere (61jährige und ältere) sind weniger zur Nach-barschaftshilfe bereit. Aber auch hier liegt die prinzipielle Bereitschaft nochbei 80 % und ist somit noch immer sehr hoch.

Auch die Frage, ob man zur Annahme von Nachbarschaftshilfe bereit ist,verneinen Jugendliche und Jungerwachsene signifikant häufiger (44%aller Jugendlichen und Jungerwachsenen). Ältere sind dagegen sehr wohlzur Annahme von Hilfe bereit (78 % aller 61jährigen und älteren). Bei denPersonen im Erwerbsalter (26- bis 60jährige) sind dies 79 %.

Die eigene Hilfsbereitschaft, insbesondere aber die Bereitschaft, Hilfe vonNachbarn anzunehmen, wird durch Armut reduziert. Befragte in armeroder prekärer Wohlstandslage geben zu 43 % bzw. 34 % an, nicht bereitzu sein, Hilfe von Nachbarn anzunehmen. Sie sind auch zu 18 % bzw.22 % nicht bereit, Hilfe zu leisten. Scham, die Armutsgefährdung vor denNachbarn zu zeigen, mag ein Grund hierfür sein.

Die Ergebnisse zeigen zusammenfassend, dass ein großes Hilfepotentialin Form der Nachbarschaftshilfe vorhanden ist, auch wenn selbstverständ-lich die Bereitschaft nicht mit dem Handeln gleichgesetzt werden darf.Armutsgefährdete Personen sind in einem geringeren Ausmaß bereit, Hilfeanzunehmen. Dies bedeutet, dass eine dringend benötigte Armuts-bekämpfung allein durch die Förderung der Nachbarschaftshilfe nicht zuerwarten ist.

2.6 Bewertung der Infrastruktur und öffentlichen Plätze

Die im folgenden dargestellten Ergebnisse zur Bewertung der sozialen In-frastruktur beruhen auf einer telefonischen Befragungsaktion der Universi-tät Erlangen-Nürnberg von 39 Einrichtungen.

Die Einrichtungen bieten ein breites Spektrum an Leistungen an, dasvon der Kinderbetreuung, Umweltberatung, Integrationsangeboten fürNichtdeutsche bis hin zu religiösen Angeboten reicht. Hinsichtlich der räum-lichen Ausrichtung der Einrichtungen arbeiten 62% primär stadtteilbezogen,21% stadtbezogen, 10% der Einrichtungen bieten Leistungen über dieStadtgrenze hinaus an und 8% sind sowohl im Stadtteil als auch stadt-bezogen tätig.

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Die Versorgung wird insgesamt eher schlecht bewertet. Deutlich besserals der Durchschnitt wird nur die Versorgung mit öffentlichen Verkehrs-mitteln und Einkaufsmöglichkeiten und die Versorgung mit Schulen,Bürgervereinen und Bürgerinitiativen beurteilt.

Schlechter als der Durchschnitt fällt die Bewertung der Versorgung mitbehindertenfreundlichen Lebensräumen, mit Grünanlagen und mit kosten-losen Sportanlagen für Jugendliche und Erwachsene aus.

Die Befragten beurteilen relativ einheitlich die gute Versorgung mit Ein-kaufsmöglichkeiten und die schlechte Versorgung mit Betreuungs-möglichkeiten für Schulkinder. Im Unterschied dazu treten deutliche Un-terschiede bei der Beurteilung der Versorgung mit kostenlosen Gesund-heitsdiensten und bürgernahen Polizeidiensten auf. Des weiteren lassensich die Unterschiede in Bezug auf den Wohnstandard, auf die Präsenzvon Bürgerinitiativen sowie im Hinblick auf kostenlose Sozialeinrichtun-gen feststellen. Ein dringliches Ziel ist es, die bestehenden Einrichtungenbei den Bewohnern publik zu machen.

Die beiden bedeutsamen Frei- und Grünflächen im Stadterneuerungs-gebiet – Südstadtpark und Aufseßplatz - sind in der Haushaltsbefragungdes Lehrstuhls für Soziologie ebenfalls näher untersucht worden.

Der Südstadtpark wird insbesondere deshalb genutzt, weil man sich guterholen kann und die eigenen (Enkel-)Kinder auf dem Spielplatz spielenkönnen. Als Treffpunkt wird der Südstadtpark kaum angesehen, eben-falls kaum als Sportmöglichkeit.

Nichtdeutsche beurteilen den Südstadtpark positiver als die deutscheVergleichsgruppe. Auch Erwachsene mit Kindern unter 12 Jahren bewerte-ten den Park besser als die Vergleichsgruppe. Dies kann möglicherweiseauf den Spielplatz zurückgeführt werden, der gerade für Erwachsene mitKindern als positiver Aspekt in die Gesamtbewertung einfließen könnte.

Der Aufseßplatz wird von fast der Hälfte aller Befragten (49 %) in ihrerFreizeit mindestens einmal pro Woche genutzt, wobei jeder Fünfte fastjeden Tag am Aufseßplatz ist. Der Platz wird wie der Südstadtpark vonden Befragten sehr unterschiedlich wahrgenommen. Für die einen ist erein sicherer und gepflegter Platz, die anderen wünschen sich mehr Poli-zeikontrollen und eine bessere Pflege. Den Aussagen nach wird der Platzweniger als Erholungsmöglichkeit, sondern in erster Linie als zentralerEinkaufsstandort wahrgenommen und genutzt. Eine Umgestaltung desPlatzes wünscht sich die Mehrzahl der Befragten. Konflikthaltig ist darüber-hinaus die Tatsache, dass der Aufseßplatzes Treffpunkt „sozialer Rand-gruppen“ - Alkoholkranker, Abhängiger oder sozial Schwacher - ist.

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3. Handlungsfelder der Stadterneuerung

3.1 Soziale Maßnahmen, Jugendhilfe, Arbeitsmarktund Berufsförderung

Ziele im Handlungsfeld Soziales und Berufsförderung sind :

- Qualifizierung von Jugendlichen und Erwachsenen

- Förderung und Qualifizierung von ausländischen Jugendlichen

- Schulförderung

- Minderung des Defizits an Kindertagesstätten

Die sozialstatistischen Untersuchungen und die Ergebnisse der Sozial-untersuchung der Universität Erlangen-Nürnberg haben deutlich gemacht,dass das Gebiet durch eine Vielzahl von Problemen belastet ist. Nacheiner Schlussfolgerung des Allgemeinen Sozialdienstes zeichnet sich dasBild einer „benachteiligten“ Stadtteilbevölkerung in mehrerlei Hinsicht ab:

Es gibt einen überdurchschnittlich hohen Ausländeranteil, eine im Ver-gleich zur Gesamtstadt sehr hohe Arbeitslosigkeit, einen sehr hohen An-teil an Haushalten, die Sozialhilfe erhalten und ein deutlich unterdurch-schnittliches Einkommensgefüge. Nach den Befragungsergebnissenstimmten die Befragten außerdem hinsichtlich der Einschätzung vielerProblemaspekte überein, insbesondere bei der Einschätzung des Dro-gen- und Alkoholkonsums, der Verschuldung und der Jugendarbeitslo-sigkeit. Weniger häufig werden dagegen, nach Einschätzung der befrag-ten Einrichtungen, Konflikte zwischen Deutschen und den verschiede-nen Nationalitätengruppen bzw. Konflikte zwischen den ausländischenBevölkerungsgruppen angeführt.

Eine weitere bedeutsame Tatsache ist, dass sich bei fast allen Merkma-len im Verlauf der letzten zehn Jahre, aber auch in jüngster Zeit, laufendVerschlechterungen zeigen. Man könnte von einem Stadtteil sprechen,der sich in „sozialer Abwärtsmobilität“ befindet.

Diese Ergebnisse legen nahe, dass in Galgenhof/Steinbühl soziale Auf-fälligkeiten erkennbar sein müssten bzw. sich sogenannte soziale Brenn-punkte entwickelt haben müssten. Eine Abfrage der Erfahrungen derDienststellen des Sozialreferates führte zu dem Ergebnis, dass ein Wohn-block oder Wohnquartier, das deutlich erkennbar zum sozialen Brenn-punkt geworden ist, sich bisher nicht im Stadterneuerungsgebiet feststel-len lässt.

Kinder und Jugendliche sind von der Armut bzw. sozialen Benachteili-gung ihrer Familien immer besonders betroffen. Dies wird in der Arbeitder Kindertagesstätten, Schulen und offenen Kinder- und Jugendein-richtungen im Stadtteil auch spürbar; die Kinder und Jugendlichen habenim Vergleich zu anderen Stadtteilen einen höheren Bedarf an Förderungs-und Unterstützungsangeboten.

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Dem wurde in der Vergangenheit durch die Einrichtung verschiedeneradäquater Institutionen und Angebote Rechnung getragen (AktivspielplatzTunnelstraße mit Spielhaus, Heilpädagogische Tagesstätte, SchülertreffHummelsteiner Weg, Ausbauschwerpunkt bei Kindertagesstätten). Bei-spielhaft sei an dieser Stelle die Arbeit des Jugendtreffs „Schloßäcker“erwähnt. Dieser Jugendtreff ist ein Angebot der offenen Jugendarbeit desJugendamtes. Arbeitsschwerpunkte sind freizeitpädagogische Aktivitäten,Beratung und Kontaktaufnahme und –pflege zu Jugendlichen und Grup-pen an deren informellen Treffpunkten im Stadtteil (z.B. Aufseßplatz).Adressaten sind Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren mit unterschied-lichem nationalen und ethnisch-kulturellen Hintergrund. Die Projektarbeitumfasst Themen wie „Gesicht(er) zeigen – ein Projekt gegen Gewalt undRechtsextremismus“ und „Jugendliche entdecken ihren Stadtteil“. Im Jahr2001 sollen die Erfahrungen der Jugendlichen mit „ihrer“ Südstadt in Formeines Videoclips und eines Rap-Songs visualisiert und vertont werden.

Eine Projektidee trägt den Zugängen von Jugendlichen zu neuen MedienRechnung: Ein „Virtuelles Jugendhaus“ mit örtlicher Verankerung in derSüdstadt ist geplant.

Im Bereich der Kindertagesstätten ist im Stadterneuerungsgebiet nochimmer ein Nachholbedarf vorhanden, bei gleichzeitig großen Schwierig-keiten, Standorte und Träger für die noch benötigten Einrichtungen zufinden. Angaben zur Versorgung mit Kindergarten- und Hortplätzen sindnicht exakt für das Gebiet verfügbar. Im Kindergartenbereich liegt dasGebiet in den Planungszonen Galgenhof und Hummelstein/Neulichten-hof/Steinbühl. In Steinbühl stehen 463 Kindern 261 Plätze zur Verfügung.Hier ist allerdings zu berücksichtigen, dass aus dem angrenzenden Ge-biet noch ein Nachfragedruck besteht.

Das Stadterneuerungsgebiet umfasst im wesentlichen den SchulsprengelWiesenstraße. Hier besteht ein rechnerischer Fehlbedarf von 27 Hort-plätzen. Dies entspricht mindestens einer Hortgruppe.

Jugendtreff „Schloßäcker“ Untere Mentergasse

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Wie in Abschnitt 2.3 bereits beschrieben sind die Bildungsabschlüsseund Berufschancen in Galgenhof/Steinbühl ungünstiger als in anderenBezirken der Südstadt und vor allem im Vergleich zum gesamtstädtischenDurchschnitt. Es gibt einen hohen Anteil an nicht bzw. schlecht ausgebil-deten ausländischen Jugendlichen und Erwachsenen. Als ein Maßnah-menschwerpunkt ergibt sich daraus ganz deutlich das gesamte Handlungs-feld der Arbeits- und Berufshilfen. Es sollten nicht nur eine oder wenigeEinzelmaßnahmen hier entwickelt und umgesetzt werden, sondern einganzes Bündel von Maßnahmen unterschiedlicher Art und für unterschied-liche Zielgruppen.

Als Träger für eine Reihe von Maßnahmen in diesem Bereich hat sich dieNoris Arbeit gGmbH (NOA) in Nürnberg qualifiziert. Die NOA ist gegen-wärtig dabei, ein Konzept für ein Qualifikations- und Dienstleistungs-zentrum im Stadterneuerungsgebiet zu entwickeln. In diesem Zentrumwerden zum Teil schon vorhandene Angebote der NOA zusammenge-führt wie z.B. der Möbelladen und das Fundbüro, zum Teil neue, auf denStadtteil bezogene Angebote neu entwickelt. Seit September 2000 be-steht die Einrichtung „Freiwilliges soziales Trainingsjahr“ im Rahmen desProgrammes „Entwicklung und Chancen“ (E&C), das räumlich an dasStadterneuerungsgebiet angebunden ist und dessen Träger die NOA ist.Es ist geplant, andere Träger mit in die Einrichtung an der Bogen-/Peter-Henleinstraße aufzunehmen.

Wichtig ist in diesem Handlungsfeld, Mittel und Maßnahmen der Stadter-neuerung zu bündeln und mit anderen Programmen soweit möglich zukombinieren, wie dem o.g. Programm E&C des Bundesjugend- und desArbeitsministeriums oder mit der Ziel-2-Förderung der EU.

Das Defizit an Frei- und Grünflächen im Stadtteil hat besonders nachtei-lige Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen unter der Bewohner-schaft. Ihre Möglichkeiten, im Freien zu spielen oder Sport zu treiben,sind in Galgenhof/Steinbühl (wie in der gesamten Südstadt) leider begrenzt.

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Mit Nachbarschafts- und Selbsthilfeprojekten ist die Südstadt – v.a. we-gen der Heterogenität der Bewohnerschaft und der relativ großen Fluk-tuation – sehr ungenügend ausgestattet. Hier sollten neue Projekte fürverschiedene Zielgruppen (z.B. alte Menschen, Alleinerziehende) ange-regt und unterstützt werden.

Handlungsempfehlungen:

- Ausbau weiterer Kindertagesstättenplätze (Kindergärten,Netz für Kinder);

- Ausbau der Nachmittagsbetreuung;

- Sprach- und Schulförderung;

- Förderung der Berufsausbildung und des Berufseinstiegs fürJugendliche und junge Erwachsene im Stadtteil;

- Eingliederung von erwachsenen Arbeitslosen und Lang-zeitarbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt;

- Angebote von Maßnahmen des „zweiten“ und „dritten“ Ar-beitsmarktes für die Bewohnerschaft;

- Übungs- und Qualifikationsangebote für unterschiedliche Ziel-gruppen, z.B. speziell für ausländische Jugendliche oder fürFrauen nach einer Erziehungspause.

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3.2 Kultur und Freizeit - Zusammenlebenunterschiedlicher Nationen und Kulturen

Ziele im Handlungsfeld Kultur, Freizeit und Zusammenleben sind:

- Förderung des Zusammenlebens der unterschiedlichen Kulturen

- Erweiterung der Kulturangebote

- Verbesserung der Angebote für Freizeit, Sport und Spiel

Das Stadterneuerungsgebiet verfügt insgesamt über ein gut ausgebilde-tes Angebot an soziokulturellen Angeboten, die im Gebiet selbst behei-matet oder in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelt sind. Dennoch gibtes als Fazit aus den Vorbereitenden Untersuchungen und der Befragungvor Ort zwei große Defizitbereiche, in denen Maßnahmen vorzusehen sind:

Zum einen sind Projekte und Maßnahmen, die das Zusammenleben derunterschiedlichen Nationalitäten und Kulturen fördern, zu entwickeln. DieSüdstadt ist ein Stadtteil mit einem großen Anteil an Zuwanderern ausden klassischen Gastarbeiterländern, aber auch mit einer breit gefächer-ten Palette anderer Herkunftsländer. Hier stellt sich die Aufgabe, das fried-liche Zusammenleben zu fördern und zwar einerseits in vorhandenen In-stitutionen wie Schulen, Kirchengemeinden, Kindertagesstätten, sozia-len Einrichtungen, Jugend- und Kultureinrichtungen, andererseits auchmit neu zu entwickelnden Angeboten und Einrichtungen.

Zum anderen sind dem Freizeitbereich auch die Maßnahmen zugeord-net, die eine Verbesserung der Spiel- und Freiflächensituation zum Zielhaben, da in Galgenhof/Steinbühl gut nutzbare öffentliche und privateFreiflächen, in erster Linie für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche feh-len. Sportplätze fehlen z.B. völlig. Der Flächenbedarf eines Sportplatzeswird aber bei nüchterner Betrachtung in dem Gebiet nicht realisierbar sein.Allerdings sollten die Pläne, wo dies möglich ist, kleine Spiel- und Bolz-plätze zu schaffen, unbedingt im Rahmen der Stadterneuerung verfolgtwerden. Bei der Umgestaltung des südlichen Melanchthonplatzes wurdebereits auf eine intensive Beteiligung von Jugendlichen geachtet, bei deranstehenden Neugestaltung des Aufseßplatzes ist dies ebenfalls zu ge-währleisten.

Die Entwicklung und Umsetzung von Projekten und Maßnahmen ist zufördern. Hierzu gehört z.B. das Projekt „Interkulturelles Süstadtzentrum“,das sich aus einer Arbeitsgruppe der Zukunftskonferenz entwickelt undbereits ein umfassendes Konzept ausgearbeitet hat. Das Konzept siehtvor allem niedrigschwellige Angebote vor und unterscheidet sich dadurchvom nachfolgend beschriebenen Projektansatz des Südstadtforums.

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Die wichtigsten Bereiche sind

- Beratungseinrichtungen speziell für Familien

- Angebote für Familien (Kurse für Kleinkinder unter 6 Jahren, Familien-cafeteria etc.)

- Lernförderung und Selbstlernzentrum für Kinder und Jugendliche

- offene Jugendarbeit für 7 – 14-jährige.

Des weiteren bestehen Planungen für die Einrichtung eines Südstadt-forums, das in unmittelbarer Nähe zum Stadterneuerungsgebiet einge-richtet werden soll und wichtige Impulse für die Entwicklung in der Süd-stadt geben wird. Partner des Südstadtforums sind

- das Bildungszentrum mit einem Qualifizierungs-, Projekt- und Medien-zentrum

- die Noris Arbeit mit Qualifizierungsangeboten, einem Service-Centerund Werkstätten

- Das Amt für Kultur und Freizeit mit Kulturveranstaltungen, einem Süd-stadt-Kulturbüro und Integrationsangeboten

- die Stadtbibliothek mit Einrichtung einer Stadtteilbibliothek

- Das Pädagogische Institut mit interkultureller Bildungsarbeit, Lese-förderung, Kooperation Schule und Unternehmen

- Das EU-Ziel-2 Büro.

Darüber hinaus ist es wichtig, Einrichtungen wie z.B. den seit 20 Jahrenbestehenden Aktiven Weihnachtsmarkt auch weiterhin zu unterstützenund wenn nötig durch neue Konzepte den Fortbestand zu sichern.

Handlungsempfehlungen:

- Einrichtung von Beratungs- und Kulturtreffpunkten für ver-schiedene Zielgruppen

- Einrichtung von Bildungseinrichtungen für Erwachsene undKinder

- Unterstützung und Sicherung bestehender Einrichtungen(z.B. Aktiver Weihnachtsmarkt)

- Installierung neuer Kulturangebote (z.B. Kulturfest 2002)

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H A N D L U N G S F E L D E R

3.3 Gesundheit

Ziele im Handlungsfeld Gesundheit sind:

− Präventive Maßnahmen

− Reduktion von gesundheitlichen Belastungsfaktoren,insbesondere von Lärm- und Abgasbelastung

− Förderung von Gesundheitsprojekten

− Verbesserung der Information über vorhandeneGesundheitsprojekte

Entwicklungsmöglichkeiten (körperliche, seelische, geistige und sozia-le) von Kindern und Jugendlichen sind in der Südstadt - wie in der Groß-stadt insgesamt - erschwert. Es zeigen sich vermehrt motorische Auf-fälligkeiten, Sprachprobleme, Haltungsschäden und Übergewicht. Sozeigten sich in der Einschulungsuntersuchung 1999 bei den Schulanmel-dungen zu den für das Gebiet zuständigen Grundschulen Gabelsber-gerstraße und Wiesenstraße im gesamtstädtischen Vergleich überpro-portional viele Auffälligkeiten bei Haltung und Motorik (mehr als 7,5bzw. 10 % der Kinder). Das gleiche gilt für den Anteil übergewichtigerKinder (jeweils über 11%). Ursachen hierfür sind u.a. mangelndeBewegungsmöglichkeit durch zu wenig Gelegenheiten zum Spielen imFreien und zu enge Wohnverhältnisse.

Aufgrund des Mangels an Orten zum Spielen/Sich Treffen bzw. derGefahren, die der Aufenthalt außer Haus birgt, findet eine „Verhäus-lichung“ von Kindheit statt. Eine Folge davon ist ein zunehmender Fern-sehkonsum. Das bedeutet einen Mangel an Erfahrungen (Fernsehen/Computerspiele stimulieren lediglich zwei Sinne) und Reizarmut.

Für eine gesunde Entwicklung bedarf es jedoch der Stimulation aller fünfSinne. Kinder müssen sich handelnd mit der realen Welt auseinander-setzen, sie gestalten, damit sie ihre möglichen Fähigkeiten und Fertigkei-ten ausbilden können und sich auch als Handelnde erleben. Aber auchzwischen kognitiver und motorischer Entwicklung von Kindern bestehtein Zusammenhang. Hier auftretende Defizite müssen verstärkt durchpsychomotorische Förderkurse ausgeglichen werden. Die Nachfragehiernach ist nach Aussage des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes inder Südstadt besonders hoch.

Ein großes Defizit ist der Mangel an öffentlichen Flächen, auf denenvom Kfz-Verkehr ungefährdet Rad, Rollschuh und Inline-Scater gefahrenwerden kann. Auch um die Häuser herum und in den Innenhöfen sindkaum Spielmöglichkeiten vorhanden. Verkehrsberuhigung löst diesesProblem nicht.

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Als bestehende Gesundheits-einrichtungen seien zwei ge-nannt: Am HummelsteinerWeg 36 gibt es die Straßen-ambulanz St. Franziskus, dieeine niedrigschwellige An-laufstelle für obdachloseAlkoholkranke, Drogenab-hängige, Prostituierte, Punksund jugendliche Trebegän-ger ist, deren Leistungen je-doch stadtweit in Anspruchgenommen werden.

Außerhalb des Gebietes be-findet sich in der Glockenhof-straße der GesundheitstreffSüdstadt, eine Einrichtungdes Gesundheitsamtes. Hierwerden speziell Kurse undBeratungen für Familien inder Südstadt und damit auchfür Galgenhof/Steinbühlangeboten.

FaltblattGesundheitstreff

Handlungsempfehlungen:

- Verbesserung der Luftverhältnisse durch Umstellungvon Heizungsanlagen

- Finanzierung kostenloser Kurse zur Gesundheits-förderung

- Schulung von Lehrerinnen/ Lehrern zum ThemaGesundheitswissen

- Ergänzung von Sporteinrichtungen

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3.4 Städtebauliche Projekte und Verkehr

3.4.1 Wohnen und privates Wohnumfeld

Ziele im Handlungsfeld Wohnen und privates Wohnumfeld sind:

- Bestandsicherung durch sozialverträgliche Mieten

- Erhalt preiswerten Wohnraums

- Umstellung alter Heizsysteme auf umweltfreundliche Energieträger

- Fassadengestaltung und Fassadenbegrünung

- Begrünung von Höfen und Teilentkernung

- Blockrandschließung und bauliche Arrondierungen

- Bebauung mindergenutzter Grundstücke.

Die Wohnungsmodernisierung ist ein Schwerpunkt der Stadterneuerung.Bedarfe in diesem Bereich werden auch durch die Bewohnerbefragungbestätigt, wobei diese aus Sicht der Befragten vor allem in der Erneue-rung der Heizung, der sanitären Anlagen und der Fenster bestehen.

Als Grundlage für die gezielte Beratung von Hauseigentümern dient eine1996 erstellte Bestandsaufnahme, bei der alle Anwesen erfasst und be-sonders sanierungswürdige Anwesen ermittelt wurden. Ergänzt wird die-se Aufstellung durch ein 1998 erstelltes Energiegutachten. Aufgrund derheterogenen Eigentümerstruktur ist der Aufwand für Beratungen sehr hoch.Erschwerend kommt hinzu, dass ein großer Teil der Eigentümer außer-halb Nürnbergs lebt, so dass das Interesse an der Durchführung wohnwert-verbessernder Maßnahmen nicht allzu hoch ist.

Durch den Stadterneuerungstreuhänder werden seit 1998 die Blöcke mitModernisierungsbedarfen und Begrünungspotentialen systematisch be-arbeitet. Interessierten Eigentümern wird ein Modernisierungsleitfaden zurVerfügung gestellt. Durch die Förderung von Modernisierungsgutachtenkönnen Hauseigentümern bei umfassenden Maßnahmen Entscheidungs-hilfen an die Hand gegeben werden. Generell zeigen sich die meistenHauseigentümer jedoch eher abwartend und nur kleineren und finanziellüberschaubaren Maßnahmen zugänglich.

1999 stellte die Stadt im Rahmen der Städtebauförderung ein kommuna-les Fassadenprogramm auf, um Anreize für wärmedämmende Maßnah-men zu geben und um das Straßenbild aufzuwerten. Von den Eigentü-mern ist dieses Programm bisher recht gut in Anspruch genommen wor-den.

Die Begrünung von Fassaden ist ebenfalls ein Gestaltungsmittel für denStraßenraum, vor allem dort, wo Baumpflanzungen nicht möglich sind.Aufgrund der Bebauungs- und Nutzungsstruktur (z.B. Läden im EG-Be-reich) eignen sich jedoch nur sehr wenige Fassaden in der Südstadt füreine solche Maßnahme. Bei den wenigen geeigneten Fassaden zeigtendie bisherigen Beratungsangebote noch keinen Erfolg.

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Fassaden nach der Sanierung Bogenstraße 41 und 45

In Galgenhof/Steinbühl gibt es zwarPotentiale für Hofbegrünungen, mitdenen der große Mangel an Grün-flächen etwas gemindert werdenkönnte. Aufgrund der Nutzungs-struktur steht eine Hofbegrünungjedoch häufig im Widerspruch zurgewerblichen Nutzung in den Hö-fen und Rückgebäuden und ist des-halb nur schwer durchsetzbar. Ei-gentümer von Garagenhöfen sindi.d.R. nicht zu motivieren, auf ihreEinnahmen aus Vermietung zugun-sten von Begrünung zu verzichten.Ein weiterer Grund für die Zurück-haltung besteht darin, dass die Ko-sten für Begrünungsmaßnahmen,die zu 50% der förderfähigen Ko-sten bezuschusst werden, nicht aufdie Miete umgelegt können.

Faltblatt zur Bürgerinformation „Mehr Grün in der Stadt“

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Das Gebiet verfügt über größere Brachflächen für Wohnungsneubau imAreal hinter dem Bahnhof, vor allem an der Unteren Mentergasse, an derTafelfeldstraße und am Karl-Bröger-Platz, für die Investoren gesucht wer-den. Diese Bereiche sollten bebaut werden, da hierdurch ein Schutz derbestehenden Bebauung gegen Bahn- und Strassenlärm erreicht werdenkann.Verteilt über das Gebiet gibt es einige Baulücken und einen großenTeil mindergenutzter Grundstücke, die entweder mit Flachbauten oderGaragenhöfen belegt sind. Im Rahmenplan sind hier Neubebauungenund Blockrandschließungen vorgesehen. Seit 1996 entstanden 103 neueWohnungen, darunter 74 seniorengerechte und 51 öffentlich geförderteWohnungen.

Handlungsempfehlungen:

Brachfläche Wiesenstraße

- Systematische blockweise Begehungen und gezielte Anspra-che der Eigentümer

- Informationen und Beratungen zu Energieeinsparung, Moder-nisierung, Fassadengestaltung

- Informationen und Beratungen zum Thema Fassaden-begrünung mit Demonstrationsflächen (z.B. Begrünung derQuartiersgarage am Südstadtpark)

- Informationsveranstaltungen zu Hofbegrünungen

- Wettbewerb „Fassaden“ und „Grüne Höfe“

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H A N D L U N G S F E L D E R

3.4.2 Grün- und Freiflächen (incl. Sport- und Spielmöglichkeiten)

Ziele im Handlungsfeld Grün-, Frei- und Spielflächen sind:

- Minderung des Grün-, Frei- und Spielflächendefizits durch Neuanlage

- bessere Gestaltung und Nutzung bestehender Anlagen

- Vernetzung bestehender Anlagen miteinander

- Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf Straßen und Plätzen

- Neuordnung und Begrünung von Blockinnenbereichen

- Neuanlagen von Sportflächen

An größeren öffentlichen Grün- und Freiflächen mit Spielmöglichkeitengibt es im Untersuchungsgebiet den Südstadtpark, den Aufseßplatz, denMelanchthonplatz und den Aktivspielplatz an der Tunnelstrasse. Im Ver-hältnis zu der starken baulichen Verdichtung ist die Ausstattung des Stadt-teils mit öffentlichen, wohnungsnahen Grün- und Freiflächen unzureichend.Einige der vorhandenen Frei- und Grünflächen zeigen Probleme der „Über-nutzung“ und Konkurrenz von Besuchergruppen (Kleinkinder, Jugendli-che, Erwachsene). Hinzu kommen vielfach Probleme von Kindern undJugendlichen mit Anwohnern, die sich in ihrem Ruhebedürfnis gestörtfühlen. Auch das ergänzende Angebot an Grün- und Freiflächen-nutzungen beispielsweise durch Privatgärten ist unbefriedigend und kannzur Situationsverbesserung nicht beitragen.

Zwar wurde in den vergangenen Jahren versucht, die Qualität der beste-henden Angebote (z. B. Melanchthonplatz) zu verbessern, der Mangelan Flächen konnte jedoch kaum verringert werden. Im Rahmen der Stadt-erneuerung wurden seit 1996 im Bestand die Schulspielhöfe Wiesen-straße, Hummelsteiner Weg und die Spielfläche an der Christuskircheneu gestaltet. Der Südstadtpark ist mit einer Größe von 11.900 m2 dieeinzige Neuanlage.

Spielplatz im Südstadtpark

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Es können allenfalls als größere, für die Öffentlichkeit erlebbare und nutz-bare Freibereiche die in zumutbarer Entfernung befindlichen Naherho-lungsgebiete des Wöhrder Sees und der Wöhrder Wiese mit der attrakti-ven Anbindung an das Pegnitztal in östlicher und westlicher Richtung sowiedes Luitpoldhains und Dutzendteiches zur Bedarfsdeckung herangezo-gen werden. Diese Angebote sind jedoch nur bedingt Ersatz für die inunmittelbarer Nähe des Wohnstandorts zur kurzzeitigen Nutzung nach-gefragten Frei-, Grün- und Spielflächen.

Im Hinblick auf den hohen Überbauungsgrad, das fehlende Angebot ver-fügbarer und vor allem bezahlbarer Grundstücke (hohe Werte der Bau-grundstücke) und den erheblichen Flächenbedarf für den ruhenden Ver-kehr (Parkdruck) sind die Möglichkeiten zum Abbau des Grün- undFreiflächendefizits in Galgenhof/Steinbühl ebenso wie in der gesamtenSüdstadt stark eingeschränkt. Zur Erarbeitung von Vorschlägen zur Lö-sung dieses Zielkonfliktes sollten auch die Möglichkeiten zur Einrichtungvon Grün- und Freiflächen unter Prüfung der baurechtlichen Aspekte un-tersucht werden. Ebenso ist die Verlagerung von Nutzungen (Parken,Gewerbe) mit dem Angebot geeigneter in der Südstadt gelegener Flä-chen zu überprüfen.

Die Ergebnisse der Sozialuntersuchung der Universität Erlangen - Nürn-berg stützen diese Schlussfolgerungen. Nach Einschätzung der Befrag-ten führt vor allem die unzureichende Ausstattung mit Grün- und Freiflä-chen zu einer wesentlichen Verschlechterung des Stadtteilimages. Auchaus Sicht der verschiedenen Einrichtungen im Gebiet zeigen sich hin-sichtlich der Versorgung mit Spiel- und kostenlosen Sportmöglichkeitensowie behindertengerechten Lebensräumen deutliche Schwächen.

Aufseßplatz

Die Mehrheit der von der Universität Befragten wünscht sich eine Umge-staltung des Aufseßplatzes. Neben einer Begrünung und freundlicherenGestaltung sollten bei der Umgestaltung auch die Bedürfnisse der Kinderberücksichtigt werden. Für den Aufseßplatz ist eine Neugestaltung ge-plant. Dazu soll 2001 ein Wettbewerb durchgeführt werden.

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Handlungsempfehlungen:

- Neugestaltung des Melanchthonplatzes

- Wettbewerb und Neugestaltung des Aufseßplatzes

- Neuanlage einer Grün- und Spielfläche an der UnterenMentergasse

- Aufwertung und Verbindung aller Maßnahmen der „Grün-offensive Südstadt“

- Verbesserung der Anbindung an die Erholungsflächen Luitpold-hain, Dutzendteich und Wöhrder See

Im Rahmen der „Grünoffen-sive Südstadt“, die eine Auf-wertung, Neugestaltung undVernetzung bestehender An-lagen und Begrünungen vonStraßen in der gesamtenSüstadt zum Ziel hat, ist aucheine Neugestaltung des nörd-lichen Melanchthonplatzesvorgesehen.

Die Erreichbarkeit der nächst-gelegenen größeren Grün-,Freiflächen- und Naherho-lungsbereiche (Wöhrder See,Luitpoldhain, Dutzendteich)für Fußgänger und Radfah-rer ist zu verbessern, um denmobilen Bevölkerungsgrup-pen ein attraktives Frei-flächenangebot zu bieten;die Vernetzung/Verbindungbestehender und geplanterGrünanlagen, Freiflächenund Plätze trägt zur Aufwer-tung der Umweltqualität bei.

Melanchthonplatz

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3.4.3 Verkehr

Ziele im Handlungsfeld Verkehr sind:

- Aufwertung des Straßenraums durch Begrünungen und Platz-gestaltungen

- Verbesserung und Ergänzung der Fuß- und Radwegeverbindungen

- Sicherung der Schulwege

- Ordnung des ruhenden Verkehrs

- Aufwertung Südausgang Bahnhof

- Erweiterung der Parkplätze durch Tiefgaragen/Quartiersgaragen

Motorisierter Individualverkehr

Aufgrund der Befragungsergebnisse zählen der Verkehr und die daraussich ergebenden Belastungen (Lärm, schlechte Luft, Gefahr für Kinder)zu den wesentlichen Faktoren des schlechten Gebietsimages. Maßnah-men zur Verkehrsberuhigung wurden deshalb als wichtigster Beitrag zurVerbesserung der Wohnqualität bekundet.

In der Vergangenheit wurde versucht, die Quartiere vom Durchgangsver-kehr zu befreien und auf das übergeordnete Netz der Hauptverkehrs-straßen zu bündeln. Sensible Einrichtungen wie Kindergärten und Schu-len sind somit durch verkehrslenkende und verkehrsberuhigende Maß-nahmen bereits teilweise geschützt.

Der bisher teilsignalisierteKreuzungsbereich Gugel-straße/Peter-Henlein-Stra-ße/Heynestraße konnte1999/2000 baulich so um-gestaltet werden, dasseine Signalisierung dieses5-armigen Knotens nichtmehr nötig ist. Im Zugedieses Umbaus ist ein klei-ner Platz mit Bäumen ent-standen.

KreuzungsbereichGugelstraße/ Peter-Henlein-

Straße/ Heynestraße nachder Umgestaltung

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Akuter Handlungsbedarf zur Aufwertung des Straßenraumes besteht inder Tafelfeldstraße. Durch Neuordnung des ruhenden Verkehrs, Entfer-nung des nicht mehr benötigten Gleiskörpers und Baumpflanzungen solldie Funktion als Geschäftsstraße gestützt werden. Der Umbau steht fürEnde 2001/Anfang 2002 an.

Auch die Karl-Bröger-Straße wird fußgängerfreundlich umgestaltet undentspricht den Vorgaben zur Schaffung einer Fußgänger-/Radverkehrs-achse Südstadt/Altstadt. Die Realisierung erfolgt 2001.

Für die Breitscheidstraße zwischen Pillenreuther Straße und AllersbergerStraße liegt ebenfalls eine Planung vor. Zur Verbesserung der Erreich-barkeit des Quartiers sowie der Erleichterung des Radverkehrs soll dieEinbahnregelung bis auf ein kleines Teilstück aufgehoben werden.

Tafelfeldstraße Ist-Zustand

Neugestaltung Karl-Bröger StraßePlanung: Stadtplanungsamt

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Um die städtebauliche Aufwertung des Nelson-Mandela-Platzes ange-hen zu können, ist die Straße Hinterm Bahnhof im westlichen Abschnittnach Süden zur Bebauung hin zu verlegen. Damit verbunden ist die Auf-hebung der bestehenden Einbahnregelung Richtung Osten.

Nelson-Mandela-Platz

An der Pillenreuther Straße wird die Einmündung der Celtisstraße (künf-tig Einbahnrichtung Osten) berücksichtigt, d. h. entgegen der Darstellungim Bebauungsplan 4217 wird die Straße Hinterm Bahnhof geringfügigverlegt. Galgenhofstraße und Hummelsteiner Weg erhalten künftig keineAnbindung an die Spange Hinterm Bahnhof, eine Umgestaltung kann erstnach Änderung des Verkehrssystems erfolgen.

Abgeschlossen ist die Planung für die Gugelstraße zwischen Peter-Henlein-Straße und Landgrabenstraße. Wünschenswerte Projekte: Platz-gestaltung Galgenhofstraße/Allersberger Straße. Umbau der Paradies-straße gemäß den Vorgaben des Bebauungsplanes Nr. 4217.

Außerhalb der Hauptverkehrsstraßen ist im Gebiet flächendeckendTempo 30 ausgeschildert.

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

Entsprechend den Ergebnissen der Befragung stellt die gute ÖPNV-An-bindung von Galgenhof/Steinbühl eine der Stärken des Gebietes dar. Umdie Attraktivität des ÖPNV weiter zu erhöhen, sind Beschleunigungs-maßnahmen der Straßenbahnlinien zügig zu realisieren: Abmarkierungvon Gleiskörpern, Steuerung von Lichtsignalanlagen, Neuordnung desLade-/ Lieferverkehrs und des Parkens.

Im Rahmen des S-Bahnbaues Nürnberg-Roth und Nürnberg-Erlangen-Forchheim baut die Deutsche Bahn AG den zusätzlichen S-BahnhofSteinbühl (2001/2002). An gleicher Stelle wird eine Straßenbahnhalte-stelle eingerichtet.

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Radverkehr

Mit Ausnahme der Allersberger Straße stehen dem Radverkehr imHauptstraßennetz keine eigenen Wege zur Verfügung. Ziel der Planun-gen für den Radverkehr ist die Anlage von Radwegen/Radstreifen ent-lang der Hauptverkehrsstraßen. Wo dies nicht durchsetzbar ist, wie imFalle der Landgraben-/Wölckernstraße sind annehmbare Parallelroutenzu öffnen und ggf. baulich nachzurüsten, z. B. Breitscheidstraße.

Bei der Anlage des Südstadtparks wurde der Radverkehr berücksichtigt.Er erhielt auf der Südseite in Kombination mit dem Fußgängerverkehreine durchgehende Wegeverbindung und einen Anschluss an den Karl-Bröger-Tunnel. Die Fortsetzung nach Osten „Hinterm Bahnhof“ bedarfdringend einer Realisierung. Für die Pillenreuther Straße sieht die vorlie-gende und beschlossene Planung beidseitige Radstreifen vor.

Wünschenswert: Über die Tafelfeldstraße hinaus kann die Fußgänger-achse in der Wiesenstraße fortgesetzt werden. ( Aufwertung derAufenthaltsfunktion sowie die Erhöhung der Verkehrssicherheit fürdie Schulkinder). Eine Verbesserung der Nord-Südanbindung zwi-schen Süd- und Altstadt ist durch die geplante Öffnung des Mittel-und Osttunnels im Hauptbahnhof zu erreichen.

Wünschenswert: Bei allen anstehenden Projekten sind Fahrradabstell-anlagen bereits im Planungsprozeß zu berücksichtigen. Besonde-rer Schwerpunkt ist die Südseite des Bahnhofs. Ertüchtigung derAchse Kopernikusplatz – Aufseßplatz.

Fußgängerverkehr

Die Gehwege entlang der Straßen sind in weiten Bereichen durch Mar-kierung oder Beschilderung zum Parken freigegeben. Die verbleibendenRestgehwegflächen sind meistens unzureichend für eine komfortableBegegnung von Fußgängern.

Das Konzept sieht zwei vom Hauptstraßennetz abgesetzte Achsen vor:

1) Die Nord-/Südachse Kopernikusplatz, Aufseßplatz, Karl-Bröger-Platz, Sterntor ist im südlichen Abschnitt weitgehend hergestellt. DerKarl-Bröger-Platz ist im Rahmen des Südstadtparks fertiggestellt.Der Umbau der Karl-Bröger-Straße zum verkehrsberuhigten Bereichsteht an. Es sollen zudem durch Umbau-/Gestaltungsmaßnahmenim Karl-Bröger-Tunnel selbst und im nördlich anschließenden Be-reich Tafelhofstraße/Sandstraße/Eilgutstraße attraktive Bedingun-gen für den Fußgänger- und Radverkehr geschaffen werden.

2) Die Ost-/Westachse Breitscheidstraße/Wiesenstraße besteht nur imAnsatz am Aufseßplatz. Die Fortführung einer fußgängerfreundlichenAchse über den bestehenden Stutzen Wiesenstraße in RichtungTafelfeldstraße ist ein lang gehegter Wunsch der Stadtplanung, umdie Geschäftsstruktur zwischen den EinzelhandelsschwerpunktenAufseßplatz und Tafelfeldstraße zu stärken. Es liegen unterschied-liche Varianten vor, um dieses Ziel zu erreichen.

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Parken

Seit November 1995 ist in den beiden Quartieren zwischen Tafelfeldstraßeund Allersberger Straße die Parkbevorrechtigung für Anwohner auf ei-nem Teil der Parkstände im öffentlichen Straßenraum von Mo. – Fr. 14.00– 20.00 Uhr eingeführt. Die bestehende Anwohnerparkregelung kann nachVorliegen entsprechender Kriterien auf den Bereich westlich der Tafel-feldstraße ausgedehnt werden.

Auf dem Grundstück Südstadtpark/Tafelfeldstraße ist im Zusammenhangmit einem Wohnungsprojekt eine kleine Quartiersgarage mit 69 Stell-plätzen entstanden.

Die Diskussion um den Bau weiterer Quartiersgaragen ist noch nicht be-endet, da in Teilbereichen trotz Anwohnerparkregelung erhebliche Stell-platzdefizite bestehen. Dabei stehen Fragen der Wirtschaftlichkeit undverfügbarer Grundstücke im Vordergrund.

Am Nelson-Mandela-Platz ist laut Bebauungsplan die Einrichtung eineröffentlichen Tiefgarage mit ca. 300 Plätzen möglich.

Um die Wahrnehmung der bestehenden Parkhäuser Bulmannstraße undHorten zu erhöhen, ist die Einrichtung eines Parkleitsystems erforderlich.

Handlungsempfehlungen:

- Neugestaltung und Begrünung der Tafelfeldstraße,der Wiesenstraße, der Paradiesstraße

- Sicherung der Wege zur Wiesenschule und zur Schuleam Hummelsteiner Weg

- Straßenverlegung „Hinterm Bahnhof“ und Gestaltung desNelson-Mandela-Platzes

- Einführung eines Parkleitsystems

- Erweiterung der Anwohnerparkberechtigung

- Bau einer Tiefgarage am Südausgang des Bahnhofs

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3.5 Einzelhandel und Gewerbe

Ziele im Handlungsfeld Einzelhandel und Gewerbe sind:

- Sicherung der kleinteiligen Gewerbestruktur

- Lösen von Konflikten mit Wohnnutzung

- Wohnortnahe Angebote an Arbeits- und Ausbildungplätzen

- Freiwerdende gewerbliche Flächen neuen Nutzungen zuführen

- Stärkung des Einzelhandels

Das Einzelhandelszentrum amAufseßplatz ist nach der Altstadtdas zweitgrößte in Nürnberg.Damit befindet sich ein Versor-gungs- und Kommunikationszen-trum mit teilweise überörtlicherFunktion in der Südstadt. DieserWirtschaftszweig bietet zudemein hohes Potenzial an Arbeits-plätzen.

Weitere Versorgungsschwer-punkte des Einzelhandels befin-den sich an der Allersberger Stra-ße, der Tafelfeldstraße, derWölckern-/Landgrabenstraßeund der Gibitzenhofstraße. Diemeisten Geschäfte sind selbstän-dige Einzelhandelsunternehmenohne Filialen.

Ein bedenklicher Qualitätsverlustdurch Schließung von Fachge-schäften ist in jüngster Zeit fest-zustellen. Der Einzelhandel in derSüdstadt muß daher nachhaltiggestützt werden. Die überörtlicheFunktion des Versorgungszen-trums um den Aufseßplatz ist so-wohl hinsichtlich des Einzugsbe-reiches als auch der Waren- undDienstleistungsangebote zu stär-ken. Die differenzierten undkleinteiligen Einzelhandels-standorte mit lokalem Einzugsbe-reich müssen erhalten bleiben.

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Die geplanten Maßnahmen zur Aufwertung des Aufseßplatzes und derUmgestaltung der Karl-Bröger-Str., der Tafelfeldstr. und der Wiesenstr.sollen ebenfalls positiv auf den Einzelhandel wirken.

Neben dem Einzelhandel und den Dienstleistungen mit Ladenlokalen gibtes in der Südstadt kleinteiliges Gewerbe. Das Gebiet weist die Merkmaleeines typischen innenstadtnahen Mischgebietes auf mit Gewerbe- undHandwerksbetrieben im Erdgeschoß der Wohngebäude oder in den Hin-terhöfen. Eine Auflösung dieser Mischstrukturen ist nicht gewünscht, son-dern die typische Durchmischung mit gewerblichen Einrichtungen sollerhalten bleiben. Es sollten nur solche Gewerbebetriebe verlagert wer-den, bei denen eine Verbesserung der Umweltverträglichkeit am Standortnicht möglich ist.

Um das Versorgungszentrum rund um den Aufseßplatz zu stärken undum die Standort- und Wettbewerbssituation der Südstadtgewerbetrei-benden (Schwerpunkt Einzelhandel und Dienstleistungen mit Ladenloka-len) insgesamt zu sichern und zu stärken, befindet sich ein Steuerungs-kreis Südstadtmarketing im Aufbau. Ein wesentlicher Teil seiner Aktivitä-ten ist die mit Unterstützung der Stadt Nürnberg (Wirtschaftsreferat) vor-anzutreibende Gründung einer „Interessengemeinschaft der Südstadt-gewerbetreibenden“.

Handlungsempfehlungen:

- Aufbau des Steuerungskreises Südstadtmarketing

- Gründung einer Interessengemeinschaft der Südstadt-gewerbetreibenden

- Verlagerung störender Betriebe

- Verbesserung der Angebote für wohnortnahe Arbeits- /Aus-bildungsplätze

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H A N D L U N G S F E L D E R

In einem Gebiet wie Galgenhof/ Steinbühl ist durch das Fehlen von Identi-fikationsmöglichkeiten bei den Bewohnern das Interesse an der Wohnum-gebung gesunken. Für eine Reihe von Bewohnern ist der Stadtteil häufignur Durchgangsgebiet (siehe Mobilitätsverhalten). Das Programm „So-ziale Stadt“ versucht hier mit besonderen Maßnahmen wie z.B. dem Ein-satz eines Quartiermanagements dieser Entwicklung entgegenzuwirken.Örtliche Potenziale sollen aktiviert und speziell Hilfen zur Selbsthilfe ge-geben werden.

1996 wurde der Meinungsträgerkreis aufgebaut, der als Gremium dieStadtteilentwicklung begleiten soll. Bei der Zusammensetzung der Teil-nehmer wurde darauf geachtet, eine möglichst breite Mischung zu errei-chen. Ihm gehören aktuell 20 Organisationen an, die sich aus Vertreternder Kirchen, Schulen, sozialen und kulturellen Einrichtungen, Bürger-vereinen, Ortsvereinen der Parteien und Einzelhändlerorganisationen zu-sammensetzen. Die Aufgabe der Mitglieder ist es, als Multiplikatoren imStadtteil zu wirken. Eine Erweiterung und Neuorganisation des Kreisesist geplant.

3.6 Bürgerbeteiligung

Ziele im Handlungsfeld Bürgerbeteiligung sind:

- Einbeziehung aller Bevölkerungsgruppen in denStadterneuerungsprozeß

- Stärkung der Identität mit dem Wohngebiet durch Beteiligung

- Stärkung der Selbstorganisation und Selbsthilfe

Südstadtfest

Neben den in der Gemeindeordnung festgelegten jähr-lichen Bürgerversammlungen, den von der Stadt Nürn-berg installierten Kinderversammlungen und den recht-lich vorgeschriebenen Beteiligungen (Flächennut-zungsplan, Bebauungsplan etc.) gehörte in Nürnbergschon immer eine intensive Information und Beteili-gung der Bürgerinnen und Bürger am Entwicklungs-prozeß zum Selbstverständnis der Stadterneuerung.Es wurden hierzu verschiedene Formen ausprobiertvon Planungswochenenden bis zu Stadtteilkon-ferenzen und Stadtteilzeitungen. In den 80er Jahrenwar die Bereitschaft der von der Sanierung betroffe-nen Bewohner noch größer, aktiv am Veränderungs-prozeß mitzuwirken. Die Situation hat sich aber seitBeginn der 90er Jahre verändert. Nimmt man die Wahl-beteiligung an Kommunalwahlen als ein Indiz für dasMitwirkungsinteresse an lokalen Themen und Proble-men, so wird diese Einschätzung durch die stark rück-läufige Beteiligungsquote an den Nürnberger Kommu-nalwahlen gestützt. Mit 56,8 % hat die Wahlbeteiligungbei der letzten Kommunalwahl 1996 ihren historischenTiefstand erreicht; im Gebiet selbst lag die Quote so-gar noch um etwa 10 %-Punkte darunter.

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H A N D L U N G S F E L D E R

Handlungsempfehlungen:

- Installierung eines Quartiermanagements

- Erweiterung und Neuorganisation des Meinungsträgerkreises

- Beteiligung/ Organisation von Festen (Südstadtfest, AktiverWeihnachtsmarkt)

- Entwicklung neuer Formen der Beteiligung mit Unterstützungdes Quartiermanagements

Seit Mai 2001 gibt es ein neues Stadtteilbüro in der Peter-Henlein-Straße51. Hier treffen sich der Meinungsträgerkreis und die Arbeitsgruppen.

In der Befragung der Haushalte und Einrichtungen wurde deutlich, dassder Informationsstand der Befragten über die Stadterneuerungsprojekteund Infrastruktureinrichtungen im Gebiet verbesserungsbedürftig ist. AlsProjekte der Stadterneuerung wurden am häufigsten der Südstadtpark,der Aufseßplatz, die Noris Arbeit, die Schulspielhöfe Wiesenstraße undHummelsteiner Weg und die Neugestaltung der Tafelfeldstraße genannt.

Die befragten Einrichtungen zeigen eine hohe Bereitschaft zur Mitwir-kung bei der Stadterneuerung. 30 der 39 Befragten gaben an, dass siesich eine Mitarbeit der Einrichtung vorstellen können. Diese hohe Zahlzeigt, dass unabhängig von Art und Größe der verschiedenen Einrichtun-gen eine große Aufgeschlossenheit zur Mitwirkung am Programm„Soziale Stadt“ erwartet werden kann. Ein dringliches Ziel dürfte deshalbsein, bereits bestehende Einrichtungen und Angebote bei den Bewoh-nern publik und attraktiver zu machen.

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H A N D L U N G S F E L D E R

Beispiele für Bürgerbeteiligung

Zukunftskonferenz Südstadt

Für die Programme EU-Ziel-2 und So-ziale Stadt wurde zur Beteiligung derBevölkerung am 30. Juni/1. Juli 2000zum ersten Mal eine Zukunfts-konferenz mit 200 Teilnehmern (Initia-tiven, Vereinen, Unternehmern, Kir-chen, Schulen etc.) in der Südstadtdurchgeführt. Die Teilnehmer entwik-kelten 1 ½ Tage lang Ideen und Kon-zepte für die Südstadt, die nachfolgendin Projektgruppen ausgearbeitet wur-den.

Die Planungen für die Umgestaltungdes Pausenhofes der Wiesenschulefanden 1995/96 unter umfassenderBeteiligung der Schule, des Kinder-horts, der Elternvertretung, des Ju-gendtreffs und der Christuskirche statt.Während des Prozesses engagiertensich zwei Studentinnen im Rahmenihrer gemeinsamen Diplomarbeit andem Projekt und entwickelten ihrePlanungsvorstellungen zusammen mitden Kindern des Kinderhortes in einerZukunftswerkstatt. Anregungen ausden Planungsvorschlägen der Studen-tinnen flossen später in die Gestaltungmit ein.

Beispiele für Bürgerbeteiligung

ZukunftswerkstattSpielhof Wiesenschule

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H A N D L U N G S F E L D E R

Beispiele für Bürgerbeteiligung

Jugendprojekt CAMPCreative Aktion Melanchthonplatz

Im Juni/Juli 1999 fand ein mehrwöchiger Workshop mitJugendlichen zur Entwicklung einer jugendgerechtenSpielfläche auf dem Melanchthonplatz statt. Die Ideefür das Projekt stammte vom TheaterpädagogischenZentrum „Das Ei“, das auch den Workshop in engerKooperation mit den Fachdienststellen der Stadt leite-te. Die Jugendlichen entwickelten eigene Ideen für dieGestaltung, bauten Modelle und testeten ihre Gestal-tungsideen im Maßstab 1:1 mit verschiedenen Mate-rialien direkt auf dem Platz. Nach Abschluß des Work-shops präsentierten sie einen Gesamtentwurf vor denAnwohnern, Fachleuten und der Presse. Im Herbst1999 wurde der daraus entwickelte Gestaltungsplannochmals mit den Schülern und Lehrern derHerschelschule diskutiert. Die Umsetzung des Planesbegann im Herbst 2000 mit dem Bau einer Sitz-schnecke und Sitzmauer durch verschiedene Schul-klassen der Herschelschule. Sie erhielten dabei fach-liche Unterstützung durch zwei Künstler, welche dieJugendlichen 14 Tage betreuten. 2001 werden dieGestaltungsarbeiten für die Spielfläche abgeschlossen.

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H A N D L U N G S F E L D E R

Projekt CAMP: vom Modellbau bis zur Realisierung

Plan des Gartenbauamtes

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H A N D L U N G S F E L D E R

Beispiele für BürgerbeteiligungInformationsveranstaltung

Am 27.4.2001 fand im Gemeindesaal derChristuskirche zusammen mit dem DeutschenInstitut für Urbanistik, Berlin (difu) eine Ver-anstaltung mit dem Titel „Leben in Galgen-hof/Steinbühl - Wo liegt die Zukunft des Stadt-teils“ statt. Herr Prof. Dr. Bacher von der Uni-versität Erlangen-Nürnberg stellte einemKreis von ca. 80 Interessierten die wichtigstenErgebnisse der von ihm und seinen Mitarbei-tern im Herbst 2000 durchgeführten Befra-gung im Gebiet vor. Die Teilnehmer diskutier-ten danach in Kleingruppen was diese Ergeb-nisse für Galgenhof/Steinbühl bedeuten.

Ergänzend dazu präsentier-ten aktive Projektgruppenwie der MeinungsträgerkreisGalgenhof/ Steinbühl, die Ar-beitsgruppe „Grüne Bän-der“, der Jugendtreff Schloß-äcker, die Noris Arbeit, dieWiesenschule, Schüler derHauptschule HummelsteinerWeg und die Arbeitsgruppe„Interkulturelles Südstadt-zentrum“ ihre Arbeiten undKonzepte und forderten zuraktiven Mitarbeit auf. Schü-lerinnen und Schüler derSchule Hummelsteiner Wegbereiteten zusammen mitihrer Hauswirtschaftsleh-rerin für die Pause an die-sem Abend ein internationa-les Büffet.

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H A N D L U N G S E M P F E H L U N G E N

4. Handlungsempfehlungen

Handlungsfelder Handlungsziele

Integration Unterstützung und Integration von ausländischenFamilien

Beratung von ausländischen Familien in schwieri-gen Lebensstituationen

Unterstützung & Beratung von Familien & Alleinerziehenden

Hilfen für Familien in schwierigen Lebenssituationen

Familien

Förderung des Zusammenlebens der unterschiedlichenKulturen

Entwicklung von Angeboten für unterschiedlicheZielgruppen

Erweiterung der Kulturangebote (StadtteilbezogeneVeranstaltungen)

Verbesserung der Angebote für Freizeit, Sport und Spiel

Kultur und Freizeit

Gesundheit Präventive Maßnahmen

Reduktion gesundheitlicher Belastungsfaktoren

Förderung von Gesundheitsprojekten

Verbesserung des Gesundheitswissens

Lokale Arbeit/Qualifizierung

Verbesserung der Chancen für Jugendliche und Arbeitslose

Wohnortnahe Ausbildungs- und Arbeitsplätze

Kinder- und Jugend Allgemeine Förderung von Kindern und Jugendlichen

Schulförderung

Förderung von benachteiligten Kinder- und Jugendlichen

Minderung des Defizits an Kindertagesstätten

Senioren Verbesserung der Kontaktmöglichkeiten

Verbesserung der Versorgung

Einzelhandel undGewerbe

Stärkung des Einzelhandels

Sicherung der kleinteiligen Gewerbestruktur

Lösen von Konflikten mit Wohnnutzung

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H A N D L U N G S E M P F E H L U N G E N

Handlungsempfehlungen/ Maßnahmen/ Projekte

Interkulturelles Südstadtzentrum

Sprachkurs „Mama lernt Deutsch“ in der Wiesenschule

Interkulturelles Südstadtzentrum mit Familiencafeteria

Schuldnerberatung, Erziehungsberatung

Einrichtung von Beratungs- und Kulturtreffpunkten (InterkulturellesSüdstadtzentrum)

Einrichtung von Bildungseinrichtungen für Erwachsene und Kinder(Südstadtforum)

Unterstützung und Sicherung bestehender Einrichtungen (AktiverWeihnachtsmarkt)

Installierung neuer Kulturangebote z.B. Kulturfest 2002

Verbesserung der Luftverhältnisse durch Heizungsumstellung

Finanzierung kostenloser Kurse zur Gesundheitsförderung

Schulung von Lehrern/innen

Ergänzung von Sporteinrichtungen

„Freiwilliges Soziales Trainingsjahr“ (NOA)

Job-Lokal (NOA)

Qualifizierung von Jugendlichen

Tauschbörse

Virtuelles Jugendzentrum

Sprachförderung, Selbstlernzentrum

Ausbau der Nachmittagsbetreuung

Internet-Café

Kindergärten Karl-Bröger-Straße und Wiesenstr. 19

Vernetzung bestehender Einrichtungen

Installierung von Lieferdiensten, Einkaufshilfen

Steuerungskreis Südstadtmarketing

Gründung der Interessengemeinschaft Südstadtgewerbetreibende

Verlagerung störender Betriebe

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H A N D L U N G S E M P F E H L U N G E N

Handlungsfelder Handlungsziele

Wohnen und Wohnumfeld Bestandssicherung und sozialverträgliche Mieten

Erhalt preiswerten Wohnraums

Umstellung alter Heizsysteme

Fassadengestaltung und –begrünung

Begrünung von Höfen

Blockrandschließung, bauliche Arrondierungen

Bebauung mindergenutzter Grundstücke

Grün- und Freiflächen Minderung des Grün- und Spieflächendefizits

Bessere Gestaltung bestehender Anlagen

Vernetzung bestehender Anlagen

Verbesserung der Aufenthaltsqualität aufStraßen und Plätzen

Neuordnung u. Begrünung von Blockinnenbereichen

Neuanlage von Sportflächen

Verkehr Aufwertung des Straßenraums durchBegrünung und Platzgestaltung

Verbesserung und Ergänzung der Fuß- undRadwegeverbindungen

Sicherung der Schulwege

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Erweiterung der Parkplätze/Quartiersgaragen

Imageverbesserung Stärkung der Identität mit dem Wohngebiet

Aufwertung des Stadtteils

Einbeziehung aller Bevölkerungsgruppen undVernetzung der Akteure

Motivation der Bewohner

Stärkung der Selbstorganisation und Selbsthilfe

Bürgerbeteiligung,Kommunikation undStadtteilarbeit

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H A N D L U N G S E M P F E H L U N G E N

Handlungsempfehlungen/ Maßnahmen/ Projekte

Beratung und Information über Modernisierung und Energieeinsparungsystematische Blockbegehungen

Wettbewerb „Fassaden“ und „Grüne Höfe“

Informationsveranstaltung zu Hof-/ Fassadenbegrünungen

Neugestaltung Melachthonplatz

Wettbewerb und Neugestaltung Aufseßplatz

Neuanlage Grünfläche Untere Mentergasse

Vernetzung der Maßnahmen der Grünoffensive Südstadt (EU-Ziel-2)

Verbesserung der Anbindung an Erholungsflächen (Wöhrder See,Luitpoldhain etc.)

Neugestaltung und Begrünung der Tafelfeldstr., Wiesenstr., Paradiesstr.

Sicherung der Schulwege Wiesenstr. und Hummelsteiner Weg

Straßenverlegung Hinterm Bahnhof und Gestaltung Nelson-Mandela-Platz

Rad- & Fußwegeverbindung Karl-Bröger-Tunnel/Aufseßplatz und Kopernikusplatz

Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr (z.B. Breitscheidstraße)

Einführung eines Parkleitsystems

Erweiterung des Anwohnerparkens

Bau einer Tiefgarage am Südausgang Hauptbahnhof und Durchstich des Osttunnels

Aufbau einer lokalen Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Stadtteilzeitung,„Stadtverführungen“, Sonderberichte etc.)

Informationszelt am Südstadtfest

Installierung eines Quartiermanagements

Stadtteilladen Peter-Henlein-Str. 51

Erweiterung des Meinungsträgerkreises

Unterstützung von Arbeitsgruppen, Beteiligung an Festen

Entwicklung neuer Formen der Beteiligung

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A N H A N G

5. Anhang

Blockkarte

Infrastrukturpläne

Liste der Infrastruktureinrichtungen

Hinweis: weitere vertiefende Tabellen, Karten und Pläneauf CD sind in Vorbereitung

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A N H A N G

Infrastruktureinrichtungen im Untersuchungsgebiet Südstadtbzw. in dessen näherer Umgebung

(insbesondere Auszug aus Sozialatlas, Adressbuch, Telefonbuch etc.Aktualisiert im Rahmen der Befragungen durch WISO/Prof. Bacher für StErn -/Untersuchungsgebiet)(Stand : Januar 2001)

Einrichtungen für KinderEinrichtungen für Jugendliche sonstige soziale Einrichtungenè Wohlfahrtè Gesundheitè Ausländerè Familie

Einrichtungen für SeniorenSchul-, Kultur-, BildungseinrichtungenEinrichtungen aus den Bereichen Staat, Bürger, Religionsonstige Einrichtungenè Wirtschaftè Arbeit und Berufè Umwelt

Sport-, Spiel-, Freizeiteinrichtungen

Einrichtungen für Kinder vgl. Karte 11

1

2

3

6

5

4

7

8

Kindergärten• Kiga Evang. Luth. Tafelfeldstraße 65

• Kiga Evang. Luth. Tafelfeldstraße 67

• Kiga Evang. Luth. Gibitzenhofstraße 48

• Kiga Evang. Luth. Gudrunstraße 31

• Kiga Stadtmission Jahnstraße 4• Kiga Stadtmission Gabelsbergerstraße 30

• Kiga Röm. Kath. Breitscheidstraße 58

• Kiga parität. Wohlfahrt Wölckernstraße 19

• Kiga parität. Wohlfahrt Gudrunstraße 51

• Kiga Stadt Nürnberg Ritter-von-Schuh-Platz 24• Kiga Stadt Nürnberg Vordere Bleiweißstraße 2

• Kiga Stadt Nürnberg Forsthofstraße 41

• Kiga Pumuckl Haus/Siemens Bogenstraße 31

• Kiga Kinderhaus Nürnberg e. V. Siegfriedstraße

Infrastruktureinrichtungen (1)

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A N H A N G

Infrastruktureinrichtungen (2)

Einrichtungen von Initiativen

2

• Kinderladen Wirthstraße 35

• Kinderladen Peter-Henlein-Straße 82• Kinderladen Wirthstraße 4

Schulkindergarten• Stadt Nürnberg Gabelsberger Straße 41 - 43

Kinderhorte• Stadt Nürnberg Galgenhofstraße 14

• Stadt Nürnberg Wiesenstraße 68

• Stadt Nürnberg Hummelsteinerweg 25

• Stadt Nürnberg Holzgartenstraße 14• Stadt Nürnberg Gabelsberger Straße 41

• Stadt Nürnberg Ritter-von-Schuh-Platz 24

• Evang. Luth. Tafelfeldstraße 67

• Evang. Luth. Gibitzenhofstraße 48

Sonstiges• Beratungsstelle für

sprachbehinderte KinderStadt Nürnberg Allersberger Straße 61

Einrichtungen für Jugendliche vgl. Karte 1

• Jugendkulturtreff K9 (AWO) Karl-Bröger-Str. 9• Jugendtreff Schloßäcker Untere Mentergasse 1

• Jugendtreff Set free Bogenstraße 44

• Jugendtreff Christuskirche Gugelstraße 29 undTurm Christuskirche

• IJZ (Internat. Jugendzentr.) Glockenhofstraße 9

• Jugendzentrum Bleiweiß (Quibble) Augustenstraße 25• Schülertreff Hummelsteiner Weg Hummelsteiner Weg 25

• Doppelstockbus Schloßäckerstraße 21

• Heilpäd. Tagesstätte für Jugendliche(Schlupfwinkel) Peter-Henlein-Straße 21

• Evang. Jugendwohnheim Tafelfeldstraße 65

• Mädchenwohnheim Glockenhofstraße 14 (Verein f. intern. Jugendarbeit)

• Studentenwohnheim Heideloffplatz 5

Zusätzlich:Einrichtungen mit spez. Angeboten für Jugendliche:

• SPD / Soz. Jugend Dtschld. (SJD)Die Falken

• Baptisten

• Humanist. Verband Dtschl.

• Naturfreundejugend• Aleviten

Karl-Bröger-Straße 9

Siebenkeesstraße 18

Karl-Bröger-Straße 13

Bönerstraße 15 Widhalmstraße 28

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A N H A N G

Infrastruktureinrichtungen (3)

• Kirchengemeinde Herz Jesu Dallinger Straße 20

• Adventgemeinde Hinterm Bahnhof 30

3

4

Sonstige soziale Einrichtungen vgl. Karte 2

• AWO Arbeiterwohlfahrt Karl-Bröger-Straße 9/12(Familie, Jugend, Senioren etc.)è Ortsverein Steinbühl Breitscheidstraße 16

• ASB (Arbeiter Samariter Bund Wodanstraße 25Landesverband Bayern)

• Humanistischer Verband Deutschlands Karl-Bröger-Straße 13• Verein zur Förderung von Bildung Bogenstraße 31

und Ausbildung

• Beratungsstelle für seelische Karl-Bröger-Straße 9Gesundheit

• Nürnberger Initiative für Sozialtherapie (NIST) Wirthstraße 36

• Anon. Alkoholiker (AA) Galgenhofstraße 32

• Blaues Kreuz Gugelstraße 31• Guttempler Gruppen Südstadt Pillenreuther Straße 46

• Allg. Reg. Team (ART) Südstadt Glockenhofstraße 24-26

• Anlaufstelle f. Obdachlose (Wärmestube) Köhnstraße 3

• Obdachlosenring Breitscheidstraße 53

• Straßenkreuzer Wirthstraße 36• Gesundheitstreff Südstadt, Mütterberatung Glockenhofstraße 24-26

(ASD-Regionalabteilung Süd-> s.a. Herschelplatz 3)

• Kassandra Wirthstraße 36

• Solidarität und Arbeit i. d. Südstadt Steinheilstraße 7• Straßenambulanz St. Franziskus Hummelsteiner Weg 36

• Psychosoziale Unterstützung im Karl-Bröger-Straße 9Berufsleben s. o. Beratungszentrumfür seelische Gesundheit

• Verein für Intern. Jugendarbeit Glockenhofstraße 14

• Diakoniestation Lichtenhof Herwigstraße 6

• Christl. Aktions Teams Bogenstraße 44• Ausländersozialdienst der AWO Karl-Bröger-Straße 9

Wohngemeinschaft für junge Türkinnen

Einrichtungen für Senioren(incl. Krankenbetreuung & Altenheime) vgl. Karte 2

• AWO / Altenbetreuung/ Karl-Bröger-Str. 9Seniorenbetreuung etc.und Seniorentreff Südstadtpark Karl-Bröger-Str. 9

• Arbeiterwohlfahrt Hint. Bleiweißstraße 15(AWO Altenclub Bleiweiß, Lichtenhof, Steinbühl)

• Evang. Altenclub Kirchengem. Steinbühl Gugelstraße 29

• Evang. Altenclub Kirchengem. Lichtenhof Allersberger Straße 116

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A N H A N G

• Altenclub Herz-Jesu Dallingerstraße 20

• Seniorentreff Südstadtladen Steinheilstraße 7

• Krankenpflegestation Herz-Jesu Dallingerstraße 4

• Amb. Pflegedienst Arche Breitscheidstraße 50• Betreutes Wohnen am Opernhaus Tafelfeldstraße

• Lazarus Spengler Heim Wirthstraße 36

Schul-, Kultur-, Bildungseinrichtungen vgl. Karte 1

Schulen• Volksschule Hummelsteiner Weg 25

• Volksschule Wiesenstraße 68

außerhalb Untersuchungsgebiet (u.a.) vgl. Karte 1

• Volksschule Gabelsberger Straße 41

• Volksschule Holzgartenstraße 14

• Berufsschule B 1 Augustenstraße 30

Sonstige Einrichtungen vgl. Karte 2

• Radio Z Kopernikusplatz 12

• Media Vision Studio Nürnberg Singerstraße 4-6• Nürnberger Medienakademie Humboldtstraße 117

• Karl-Bröger-Zentrum Karl-Bröger-Straße 9

• Atrium Filmtheater Wölckernstraße 78

• Südstadtladen Steinheilstraße 7

• Kulturtreff Bleiweiß Hintere Bleiweißstraße 15• Stadtteilbibliothek Augustenstraße 30

• Plärrer Verlags GmbH Singerstraße 26

• Kultur- und Medienverein Fliederlich Gugelstraße 92

• Casablanca Brosamerstraße 12

• Kulturverein Nürnberg e. V. Widhalmstraße 4

5

Einrichtungen aus den BereichenStaat, Bürger, Religion vgl. Karte 2

• Tiefbauamt Abt. U-Bahnbau Karl-Bröger-Straße 9

• SPD (incl. Bürgerbüro, Mieterbüro etc.) Karl-Bröger-Straße 9

• SPD Ortsverein Steinbühl c/o Galgenhofstraße 43

• Thomas Dehler Stiftung Akt. zentr. Mittelfr. Endterstraße 9• Stadtteil Arbeitskreis

• AWO Treff am Südstadtpark Karl-Bröger-Straße 9

• Stadtökologie Arbeitskreis (Bund Naturschutz) Endterstraße 14

• Verband d. Islam. Kulturzentren i. Nbg. Landgrabenstraße 61(Sultan Ahmed Moschee)èAska Mescidi Moschee Pillenreuther Str. 35

• Evang. Kirche/Christuskirche Siemensplatz• Evang. Pfarramt Christuskirche Gugelstraße 29

6

Infrastruktureinrichtungen (4)

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A N H A N G

Infrastruktureinrichtungen (5)

• Evang. Kirche und Pfarramt Allersberger Straße 116Gustav-Adolf-Gedächtniskirche

• Evang. Freik. Gemeinde Baptisten Siebenkeesstraße 18

• Röm. Kath. Kirche und Pfarramt Herz Jesu Dallingerstraße 20

• Advent Gemeinde Nürnberg (und Äthiop. Christen) Hinterm Bahnhof 30• Rumän. Pfingstgemeinde u. Gemeinde Schloßäckerstraße 24a

der Christen Ekklesia

• Freie Christengemeinde Singerstraße 4-6

Sonstige Einrichtungen vgl. Karte 2

• Einkaufswelt Südstadt c/o Breitscheidstraße 5

• NOA Sozialzentrum Südstadt Peter-Henlein-Straße 51

• ökolog. Verbraucherberatung Humboldtstraße 81• Bund Naturschutz Endterstraße 14

• Ortsgruppe Südstadt Kopernikusplatz 24

• Öko-Treff + Ökoladen Endterstraße 14

• Landesbund f. Vogelschutz Humboldtstraße 98

• Erlebnis Wölckernstraße c/o Trachten-HülfWölckernstraße 41

7

8 Sport-, Spiel-, Freizeiteinrichtungen vgl. Karte 1

Spielplätze/Bolzplätze • Aufseßplatz

• Südstadtpark

• Melanchthonplatz(nördl./südl. Landgrabenstr.)

• Schloßäckerstraße

• Spielfläche Christuskirche

außerhalb Untersuchungsgebiet

• Annapark Ritter-v.-Schuh-Platz• Naturspielplatz Siegfriedstraße

• Melanchthonplatz Süd

• Spiel-/Schulhöfe • Wiesenstraße 68

• Hummelsteiner Weg 25

• Aktivspielplatz (ASP)/KinderhausNürnberg

Freiflächen/Stadtplätze innerhalb Untersuchungsgebiet

Grünfläche

• Aufseßplatz• Melanchthonplatz

Stadtplatz

• Nelson-Mandela-Platz

Tunnelstraße

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A N H A N G

Freiflächen/Stadtplätze außerhalb Untersuchungsgebiet

Grünfläche

• Humboldtplatz• Ritterplatz

• Kopernikusplatz

• Ritter-v.-Schuh-Platz

• Maffeiplatz

• Harsdörfferplatz

Stadtplatz

• Platz vor Gustav-Adolf-Kirche

Sport, Freizeit vgl. Karte 1

• Erst. Athlet.-Sport Club Nürnberg-Süd

• Turnverein Jahn 63 Nürnberg(„Jahnturnhalle“)

• Karatesportclub Nürnberg

• Hallenbad-Süd

• Schulsporthalle• Schulsporthalle

(außerhalb Untersuchungsgebiet siehe Schulen, vgl. auch Schulsportplatz)

• Betriebssporthalle Fa. Siemens

• Kleingärten

Hummelsteiner Weg 43

Hummelsteiner Weg 56

Pillenreuther Straße 46

Allersberger Straße 120

Hummelsteiner Weg 24Wiesenstraße 68

Gabelsbergerstraße 41

Holzgartenstraße 14

Körnerstraße 65

Wodanstraße, Lutherplatz etc.

Infrastruktureinrichtungen (6)