WAS MACHT EIGENTLICH . . . Phönix aus der Asche IN KÜRZE · ist ein Kämpfer, der nie auf-gibt....

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Wochenende, 13./14. Juni 2009 | Nr. 133 11 Lokales SPORT . LEICHTATHLETIK Stöhr Dritter bei bayerischen Titelkämpfen Landkreis – Bei den lan- desoffenen Meetings in Regensburg und Bozen überzeugten die Land- kreis-Leichtathleten mit starken Leistungen. In Regensburg wurden pa- rallel mit der internationa- len Sparkassen-Gala die Bayerischen Meisterschaf- ten im 3000-Meter-Hin- dernislauf der Junioren ausgetragen. In der nam- haften Konkurrenz spurte- te am Ende der Murnauer Markus Stöhr ganz weit nach vorne und belegte Platz drei. Nach seinem bestandenen Abitur zeigte der ehrgeizige Athlet im Trikot des MTV Ingolstadt eine starke konditionelle Leistung und arbeitete sich damit immer weiter in die Spitze vor. Mit ausge- zeichneten 9:32,76 Minu- ten erzielte er eine neue persönliche Bestzeit und gewann die Bronzemedail- le. Garnieren konnte er diesen Erfolg mit der er- füllten Norm für die Deut- schen Junioren-Meister- schaften von 9:37,00 Mi- nuten. Bei den nationalen Titelkämpfen ist eine Leis- tungssteigerung zu erwar- ten. Beim internationalen Meeting in Bozen/Südti- rol überraschte Franziska Kieweg vom SC Bad Kohl- grub mit dem Sieg im Weitsprung der Jugend B. Mit 5,00 Metern setzte sie sich mit 16 Zentimeter Vorsprung gegen die Ös- terreicherin Angelika Span vom SK Völs durch. Im 100-Meter-Lauf ver- buchte sie den dritten Platz mit 13,11 Sekunden, wobei ihr nur eine winzige Hundertstelsekunde auf die Zweite fehlte. Im 80- Meter-Hürden-Sprint der Schülerinnen A konnte sich ihre Schwester Stefa- nie Kieweg als Drittplat- zierte mit 12,87 Sekunden behaupten. Ebenfalls auf dem dritten Rang landete sie im Weitsprung mit 4,79 Meter als beste deutsche Starterin. sl Weitere Ergebnisse Regensburg: Männliche Jugend A: 1500 Meter: 10. Julian Zenke (Mur- nau) 4:18,74. Erfüllte die Norm für die Deutsche Meisterschaft: Markus Stöhr. FOTO: SL SPORT IN KÜRZE BREITENSPORT Schnupperkurse beim SV Uffing Frauen für den Sport ge- winnen will der SV Uffing mit einer Schnupperakti- on, die von 15. Juni bis 10. Juli dauert. Angeboten werden Volleyball, Selbst- verteidigung, Gymnastik, Frauenfußball, Walken und Joggen. Weitere Infor- mationen gibt’s bei Kreis- referentin Dagmar Balken- hol unter Telefon 0 88 46/92 17 60. prei runter Focus-Gründer Hel- mut Markwort – hatte er dabei zu überwinden. Der Testbe- trieb musste nach vier Wo- chen, trotz des großen Erfolgs, wieder eingestellt werden. „Wir haben ganze zwei Mark verdient“, erinnert sich Har- ker. Und ihn freut, dass Radio Oberland unter der Regie sei- nes Freundes Dr. Peter Sams- tag noch immer existiert. Die Entwicklung, die Gar- misch-Partenkirchen seit sei- nem letzten Besuch genom- men hat, überraschte in posi- tiv. Als er im Mai per Zug aus Richtung München kam, stach ihm gleich die neue Sprungschanze ins Auge. „Ich bin begeistert von deren küh- Verbundenheit zum Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF), das ihn viermal ins „aktuelle Sportstudio“ einlud. Harry Valerien war auf ihn aufmerk- sam geworden, als Harker beim Neujahrsskispringen 1973 zwischen beiden Durch- gangen mit seinem Drachen im Skistadion gelandet war. Für das ZDF, wo man sich seiner immer gern erinnert, drehte er nach seinem Unfall Filme. Vor einigen Wochen verband er seinen Besuch in Garmisch-Partenkirchen und bei den Vorweltmeisterschaf- ten im Drachenfliegen in Füs- sen mit einer Stippvisite in Mainz. ZDF-Intendant Mar- kus Schächter und Sportchef VON PETER REINBOLD Garmisch-Partenkirchen Fast alles hat er erlebt, zahl- reiche Grenzbereiche ausge- lotet, sein Leben aufs Spiel gesetzt – und es fast verloren. Klinisch tot war Mike Harker schon. Die Ärzte hatten ihn aufgegeben nach einem Un- fall auf der Karibikinsel Gre- nada. Am Ostersamstag 1977 war er mit seinem Flugdra- chen aus ungefähr 200 Me- tern Höhe ins Meer auf ein Korallenriff gestürzt. Rai- mund Harmstorf, der Schau- spieler, bekannt als „See- wolf“, und gleichzeitig einer seiner besten Freunde, sprang damals ins Meer, rettete ihm das Leben. Auf dem Flug in eine Spezialklinik nach Fort Lauderdale (USA), nachdem die Krankenhäuser auf Gre- nada und Barbados mit dem lebenden Leichnam nichts anzufangen wussten, setzte sein Herz zweimal Minuten lang aus. Seine gute Konstitu- tion und sein eiserner Wille halfen ihm wieder ins Leben zurückzukehren, obwohl bei- de Beine und das Kreuz ge- brochen und fast alle inneren Organe geplatzt waren. Elf Monate lag Harker im Koma, als er aufwachte sagten ihm die Ärzte, dass er nie wieder werde laufen können. Harker ist ein Kämpfer, der nie auf- gibt. Er besiegt den Rollstuhl und den eigenen Körper, steigt auf wie Phönix aus der Asche. An die Zeit im Dunkel hat er keine Erinnerung, kennt seinen Unfall und seine Leidensgeschichte nur vom Hörensagen. „Ich weiß von nichts“, sagt er. Harker ist ein Mann, der im Hier und Jetzt lebt, allerdings eine große Vergangenheit be- sitzt, die eng mit Garmisch- Partenkirchen verbunden ist. 1973 begründete der heute 61-Jährige, der sechs Jahre zu- vor als Soldat nach Deutsch- land gekommen war, seinen Ruhm und seine Popularität, als er am 11. April mit seinem Drachen von der Zugspitze fliegt und damit ein riesiges Medienecho auslöst. Wenig später flog der „Vogel- mensch“ in Japan vom Fujija- ma. Die Legende vom Pionier des Drachenfliegens, der spä- ter eine Firma gründet, die Flugdrachen baut, war gebo- ren. Harker hatte in einer Zeit, in der die Menschen nach Sensationen gierten, ei- ne Marktlücke entdeckt. Aus dieser Zeit stammt die Phönix aus der Asche Mike Harker, der Pionier des Drachenfliegens, schippert jetzt als Kapitän über die Weltmeere WAS MACHT EIGENTLICH . . . ? ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................ hat, die Ozeane, umrundete in elf Monaten die Erde. Leis- ten kann es sich der Kalifor- nier, „weil ich sparsam lebe. Ich brauche nicht viel“. Sein Haus in Manhattan Beach hat er vermietet. Die Einnahmen ermöglichen es ihm, zu tun und zu lassen, was er möchte. Fünf Jahre will er noch den Kapitän geben, dorthin fah- ren, wohin der Wind ihn treibt. „Bei mir geht’s immer der Nase nach“, meint er. Im kommenden Jahr wird er sei- ne Leidenschaft kurz unter- brechen. Bei den Drachen- flug-Weltmeisterschaften soll er Ehrengast sein. „Dann komme ich auch wieder nach Garmisch-Partenkirchen.“ Dieter Gruschwitz hatten ihn zum Essen eingeladen und wollten mit ihm über alte Zei- ten plaudern. Eine Reise nach Garmisch- Partenkirchen ist für Harker immer eine Fahrt in die Ver- gangenheit. „Hier habe ich die schönste Zeit meines Lebens verbracht“, sagt er. Und Spu- ren hinterlassen. „Die 70er waren eine Zeit, in der vieles möglich war – und ich habe vieles ausprobiert“. In den 1980er Jahren kaufte er sich mit 2000 Mark in eine Kabel- gesellschaft ein und gründete hier das erste Privatradio Bay- erns, den Vorläufer von Radio Oberland. Große Widerstän- de von Medienmännern – da- 1973 Flug von der Zugspitze In der Luft, auf der Erde und auch auf dem Wasser ist Mike Harker in seinem Element. Seit sieben Jah- ren schippert der Mann, der mit 17 Jahren Ameri- kas bester Wasserskiläufer war und der als der Pionier des Drachenfliegens gilt, mit seinem Schiff Wander- lust II über die Ozeane die- ser Welt. Die Sportlichkeit liegt ihm im Blut. Seine Fa- milie wurde im Life-Maga- zine in den 1960er Jahren als sportlichste Familie der USA ausgezeichnet. Seine Mutter galt in den Staaten als die beste Motorrad- rennfahrerin ihrer Zeit. Ei- ne Leidenschaft, von der auch Mike Harker infiziert ist. FOTOS: FKN (2), SEHR ner, in die Landschaft passen- der Architektur“, sagt er. Per Mokick, ein Relikt aus alten Tagen, das er bei der Familie Samstag untergestellt hat, er- kundete er die Gegend und stieß auf viel Positives. „Moh- renplatz und Chamonixstraße haben mich angenehm über- rascht.“ Dort habe er pulsie- rendes Leben festgestellt. Die ganze Welt hat Harker gesehen und fühlt sich fast überall zu Hause. In der Luft, auf der Erde und auch auf dem Wasser ist er in seinem Element. Die vergangenen sieben Jahre befuhr er mit sei- ner Segeljacht „Wanderlust II“, die er in Anlehnung an ei- nen Beatles-Hit so genannt ein-, zwei- oder dreimal zu un- seren Spielen.“ Dass die 28-Jährige gegen Augsburg aufschlägt, könnte sich als gute Wahl erweisen. „Mit ihr haben wir eine gute Chance“, blickt Huber opti- mistisch voraus. An Position eins wird auch dieses Mal wie- der Lisa Prechtel aufschlagen. Dahinter folgt Furtmayr, an drei kommt Susi Fleischha- cker zum Einsatz. Außerdem stehen noch Steffi Jüptner, Manuela Frühn, Christiane Quint, Jennifer Leichter und natürlich auch Mannschafts- führerin Huber selbst zur Ver- fügung. Gut möglich, dass die Partie gegen Augsburg erst in den Doppeln entschieden wird. Dann wäre der Einsatz von Huber so gut wie sicher. Jede weitere Prognose wird von der Murnauer Teamche- fin allerdings bekanntlich ver- weigert. CHRISTIAN KOLB TENNIS ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... überhaupt nicht auf der Rech- nung“, räumt Huber ein. „Und deshalb sind die Aussichten auf den angestrebten Klassen- erhalt nun auch sehr, sehr gut.“ Vielleicht kann der TC Murnau schon am Sonntag ei- nen weiteren gewaltigen Schritt in Richtung Erhalt der Landesliga machen. Schließ- lich stehen die Augsburgerin- nen derzeit noch ohne Punkt- gewinn auf dem letzten Tabel- lenplatz. Die Gastgeberinnen können zu diesem wichtigen Heimspiel auch noch fast in Bestbesetzung antreten. Zwar fehlt an der Spitzenposition die tschechische Top-Spiele- rin Jana Hoskova, dafür kommt Ines Furtmayr eigens aus Paris angeflogen, um ihre Mannschaftskolleginnen zu unterstützen. „Ines arbeitet schon seit einiger Zeit in Pa- ris, kommt aber jede Saison Murnau – Nach zweiwöchi- ger Pause setzen die Landesli- ga-Tennisspielerinnen des TC Murnau am Sonntag ihre Me- denspiele fort. Um 10 Uhr ha- ben die Damen von Teamche- fin Ruth Huber gegen den TC TAS Augsburg Heimvorteil an der Poschinger-Allee. Zu größeren Prognosen will sich Ruth Huber vor dem Heimspieltag dieses Mal nicht hinreißen lassen. „Da lag ich doch beim letzten Mal kom- plett daneben“, gibt die routi- nierte Murnauerin zu. Eine Niederlage hatte sie gegen die vermeintliche Top-Mann- schaft von Wacker Burghau- sen vorhergesagt. Aber das Murnauer Sextett überzeugte in Burghausen, gewann mit 6:3 und hat mit einem Punk- teverhältnis von 2:4 nun den Anschluss an die Tabellenmit- te der Landesliga geschafft. „Diesen Erfolg hatten wir Furtmayr kommt aus Paris angereist Nach zwei Wochen Pause geht es für die Landesliga-Damen des TC Murnau weiter – Wichtiges Duell gegen Schlusslicht Augsburg Erster Einsatz in dieser Saison: Ines Furtmayr lebt schon seit einiger Zeit in Paris. FOTO: KOLB

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  • Wochenende, 13./14. Juni 2009 | Nr. 133 11LokalesSPORT.

    LEICHTATHLETIK

    Stöhr Dritterbei bayerischenTitelkämpfenLandkreis – Bei den lan-desoffenen Meetings inRegensburg und Bozenüberzeugten die Land-kreis-Leichtathleten mitstarken Leistungen.In Regensburg wurden pa-rallel mit der internationa-len Sparkassen-Gala dieBayerischen Meisterschaf-ten im 3000-Meter-Hin-dernislauf der Juniorenausgetragen. In der nam-haften Konkurrenz spurte-te am Ende der MurnauerMarkus Stöhr ganz weitnach vorne und belegtePlatz drei. Nach seinembestandenen Abitur zeigteder ehrgeizige Athlet imTrikot des MTV Ingolstadteine starke konditionelleLeistung und arbeitetesich damit immer weiter indie Spitze vor. Mit ausge-zeichneten 9:32,76 Minu-ten erzielte er eine neuepersönliche Bestzeit undgewann die Bronzemedail-le. Garnieren konnte erdiesen Erfolg mit der er-füllten Norm für die Deut-schen Junioren-Meister-schaften von 9:37,00 Mi-nuten. Bei den nationalenTitelkämpfen ist eine Leis-tungssteigerung zu erwar-ten.Beim internationalenMeeting in Bozen/Südti-rol überraschte FranziskaKieweg vom SC Bad Kohl-grub mit dem Sieg imWeitsprung der Jugend B.Mit 5,00 Metern setzte siesich mit 16 ZentimeterVorsprung gegen die Ös-terreicherin AngelikaSpan vom SK Völs durch.Im 100-Meter-Lauf ver-buchte sie den drittenPlatz mit 13,11 Sekunden,wobei ihr nur eine winzigeHundertstelsekunde aufdie Zweite fehlte. Im 80-Meter-Hürden-Sprint derSchülerinnen A konntesich ihre Schwester Stefa-nie Kieweg als Drittplat-zierte mit 12,87 Sekundenbehaupten. Ebenfalls aufdem dritten Rang landetesie im Weitsprung mit 4,79Meter als beste deutscheStarterin. sl

    Weitere ErgebnisseRegensburg: Männliche Jugend A:1500 Meter: 10. Julian Zenke (Mur-nau) 4:18,74.

    Erfüllte die Norm für dieDeutsche Meisterschaft:Markus Stöhr. FOTO: SL

    SPORTIN KÜRZE

    BREITENSPORTSchnupperkursebeim SV UffingFrauen für den Sport ge-winnen will der SV Uffingmit einer Schnupperakti-on, die von 15. Juni bis 10.Juli dauert. Angebotenwerden Volleyball, Selbst-verteidigung, Gymnastik,Frauenfußball, Walkenund Joggen. Weitere Infor-mationen gibt’s bei Kreis-referentin Dagmar Balken-hol unter Telefon0 88 46/92 17 60. prei

    runter Focus-Gründer Hel-mut Markwort – hatte er dabeizu überwinden. Der Testbe-trieb musste nach vier Wo-chen, trotz des großen Erfolgs,wieder eingestellt werden.„Wir haben ganze zwei Markverdient“, erinnert sich Har-ker. Und ihn freut, dass RadioOberland unter der Regie sei-nes Freundes Dr. Peter Sams-tag noch immer existiert.

    Die Entwicklung, die Gar-misch-Partenkirchen seit sei-nem letzten Besuch genom-men hat, überraschte in posi-tiv. Als er im Mai per Zug ausRichtung München kam,stach ihm gleich die neueSprungschanze ins Auge. „Ichbin begeistert von deren küh-

    Verbundenheit zum ZweitenDeutschen Fernsehen (ZDF),das ihn viermal ins „aktuelleSportstudio“ einlud. HarryValerien war auf ihn aufmerk-sam geworden, als Harkerbeim Neujahrsskispringen1973 zwischen beiden Durch-gangen mit seinem Drachenim Skistadion gelandet war.Für das ZDF, wo man sichseiner immer gern erinnert,drehte er nach seinem UnfallFilme. Vor einigen Wochenverband er seinen Besuch inGarmisch-Partenkirchen undbei den Vorweltmeisterschaf-ten im Drachenfliegen in Füs-sen mit einer Stippvisite inMainz. ZDF-Intendant Mar-kus Schächter und Sportchef

    VON PETER REINBOLD

    Garmisch-Partenkirchen –Fast alles hat er erlebt, zahl-reiche Grenzbereiche ausge-lotet, sein Leben aufs Spielgesetzt – und es fast verloren.Klinisch tot war Mike Harkerschon. Die Ärzte hatten ihnaufgegeben nach einem Un-fall auf der Karibikinsel Gre-nada. Am Ostersamstag 1977war er mit seinem Flugdra-chen aus ungefähr 200 Me-tern Höhe ins Meer auf einKorallenriff gestürzt. Rai-mund Harmstorf, der Schau-spieler, bekannt als „See-wolf“, und gleichzeitig einerseiner besten Freunde, sprangdamals ins Meer, rettete ihmdas Leben. Auf dem Flug ineine Spezialklinik nach FortLauderdale (USA), nachdemdie Krankenhäuser auf Gre-nada und Barbados mit demlebenden Leichnam nichtsanzufangen wussten, setztesein Herz zweimal Minutenlang aus. Seine gute Konstitu-tion und sein eiserner Willehalfen ihm wieder ins Lebenzurückzukehren, obwohl bei-de Beine und das Kreuz ge-brochen und fast alle innerenOrgane geplatzt waren. ElfMonate lag Harker im Koma,als er aufwachte sagten ihmdie Ärzte, dass er nie wiederwerde laufen können. Harkerist ein Kämpfer, der nie auf-gibt. Er besiegt den Rollstuhlund den eigenen Körper,steigt auf wie Phönix aus derAsche. An die Zeit im Dunkelhat er keine Erinnerung,kennt seinen Unfall und seineLeidensgeschichte nur vomHörensagen. „Ich weiß vonnichts“, sagt er.

    Harker ist ein Mann, der imHier und Jetzt lebt, allerdingseine große Vergangenheit be-sitzt, die eng mit Garmisch-Partenkirchen verbunden ist.1973 begründete der heute61-Jährige, der sechs Jahre zu-vor als Soldat nach Deutsch-land gekommen war, seinenRuhm und seine Popularität,als er am 11. April mit seinemDrachen von der Zugspitzefliegt und damit ein riesigesMedienecho auslöst. Wenigspäter flog der „Vogel-mensch“ in Japan vom Fujija-ma. Die Legende vom Pionierdes Drachenfliegens, der spä-ter eine Firma gründet, dieFlugdrachen baut, war gebo-ren. Harker hatte in einerZeit, in der die Menschennach Sensationen gierten, ei-ne Marktlücke entdeckt.

    Aus dieser Zeit stammt die

    Phönix aus der AscheMike Harker, der Pionier des Drachenfliegens, schippert jetzt als Kapitän über die Weltmeere

    WAS MACHT EIGENTLICH . . . ? ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

    hat, die Ozeane, umrundetein elf Monaten die Erde. Leis-ten kann es sich der Kalifor-nier, „weil ich sparsam lebe.Ich brauche nicht viel“. SeinHaus in Manhattan Beach hater vermietet. Die Einnahmenermöglichen es ihm, zu tunund zu lassen, was er möchte.Fünf Jahre will er noch denKapitän geben, dorthin fah-ren, wohin der Wind ihntreibt. „Bei mir geht’s immerder Nase nach“, meint er. Imkommenden Jahr wird er sei-ne Leidenschaft kurz unter-brechen. Bei den Drachen-flug-Weltmeisterschaften soller Ehrengast sein. „Dannkomme ich auch wieder nachGarmisch-Partenkirchen.“

    Dieter Gruschwitz hatten ihnzum Essen eingeladen undwollten mit ihm über alte Zei-ten plaudern.

    Eine Reise nach Garmisch-Partenkirchen ist für Harkerimmer eine Fahrt in die Ver-gangenheit. „Hier habe ich dieschönste Zeit meines Lebensverbracht“, sagt er. Und Spu-ren hinterlassen. „Die 70erwaren eine Zeit, in der vielesmöglich war – und ich habevieles ausprobiert“. In den1980er Jahren kaufte er sichmit 2000 Mark in eine Kabel-gesellschaft ein und gründetehier das erste Privatradio Bay-erns, den Vorläufer von RadioOberland. Große Widerstän-de von Medienmännern – da-

    1973 Flug von

    der Zugspitze

    In der Luft, auf der Erdeund auch auf dem Wasserist Mike Harker in seinemElement. Seit sieben Jah-ren schippert der Mann,der mit 17 Jahren Ameri-kas bester Wasserskiläuferwar und der als der Pionierdes Drachenfliegens gilt,mit seinem Schiff Wander-lust II über die Ozeane die-ser Welt. Die Sportlichkeitliegt ihm im Blut. Seine Fa-milie wurde im Life-Maga-zine in den 1960er Jahrenals sportlichste Familie derUSA ausgezeichnet. SeineMutter galt in den Staatenals die beste Motorrad-rennfahrerin ihrer Zeit. Ei-ne Leidenschaft, von derauch Mike Harker infiziertist. FOTOS: FKN (2), SEHR

    ner, in die Landschaft passen-der Architektur“, sagt er. PerMokick, ein Relikt aus altenTagen, das er bei der FamilieSamstag untergestellt hat, er-kundete er die Gegend undstieß auf viel Positives. „Moh-renplatz und Chamonixstraßehaben mich angenehm über-rascht.“ Dort habe er pulsie-rendes Leben festgestellt.

    Die ganze Welt hat Harkergesehen und fühlt sich fastüberall zu Hause. In der Luft,auf der Erde und auch aufdem Wasser ist er in seinemElement. Die vergangenensieben Jahre befuhr er mit sei-ner Segeljacht „WanderlustII“, die er in Anlehnung an ei-nen Beatles-Hit so genannt

    ein-, zwei- oder dreimal zu un-seren Spielen.“

    Dass die 28-Jährige gegenAugsburg aufschlägt, könntesich als gute Wahl erweisen.„Mit ihr haben wir eine guteChance“, blickt Huber opti-mistisch voraus. An Positioneins wird auch dieses Mal wie-der Lisa Prechtel aufschlagen.Dahinter folgt Furtmayr, andrei kommt Susi Fleischha-cker zum Einsatz. Außerdemstehen noch Steffi Jüptner,Manuela Frühn, ChristianeQuint, Jennifer Leichter undnatürlich auch Mannschafts-führerin Huber selbst zur Ver-fügung. Gut möglich, dass diePartie gegen Augsburg erst inden Doppeln entschiedenwird. Dann wäre der Einsatzvon Huber so gut wie sicher.Jede weitere Prognose wirdvon der Murnauer Teamche-fin allerdings bekanntlich ver-weigert. CHRISTIAN KOLB

    TENNIS ...........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

    überhaupt nicht auf der Rech-nung“, räumt Huber ein. „Unddeshalb sind die Aussichtenauf den angestrebten Klassen-erhalt nun auch sehr, sehrgut.“

    Vielleicht kann der TCMurnau schon am Sonntag ei-nen weiteren gewaltigenSchritt in Richtung Erhalt derLandesliga machen. Schließ-lich stehen die Augsburgerin-nen derzeit noch ohne Punkt-gewinn auf dem letzten Tabel-lenplatz. Die Gastgeberinnenkönnen zu diesem wichtigenHeimspiel auch noch fast inBestbesetzung antreten. Zwarfehlt an der Spitzenpositiondie tschechische Top-Spiele-rin Jana Hoskova, dafürkommt Ines Furtmayr eigensaus Paris angeflogen, um ihreMannschaftskolleginnen zuunterstützen. „Ines arbeitetschon seit einiger Zeit in Pa-ris, kommt aber jede Saison

    Murnau – Nach zweiwöchi-ger Pause setzen die Landesli-ga-Tennisspielerinnen des TCMurnau am Sonntag ihre Me-denspiele fort. Um 10 Uhr ha-ben die Damen von Teamche-fin Ruth Huber gegen den TCTAS Augsburg Heimvorteil ander Poschinger-Allee.

    Zu größeren Prognosenwill sich Ruth Huber vor demHeimspieltag dieses Mal nichthinreißen lassen. „Da lag ichdoch beim letzten Mal kom-plett daneben“, gibt die routi-nierte Murnauerin zu. EineNiederlage hatte sie gegen dievermeintliche Top-Mann-schaft von Wacker Burghau-sen vorhergesagt. Aber dasMurnauer Sextett überzeugtein Burghausen, gewann mit6:3 und hat mit einem Punk-teverhältnis von 2:4 nun denAnschluss an die Tabellenmit-te der Landesliga geschafft.„Diesen Erfolg hatten wir

    Furtmayr kommt aus Paris angereistNach zwei Wochen Pause geht es für die Landesliga-Damen des TC Murnau weiter – Wichtiges Duell gegen Schlusslicht Augsburg

    Erster Einsatz in dieser Saison: Ines Furtmayr lebt schon seit einiger Zeit in Paris. FOTO: KOLB