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Umwelterklärung 2009/10 Werk Klein Wanzleben

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Umwelterklärung 2009/10

Werk Klein Wanzleben

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Europaweit verwurzelt

Der Nordzucker Konzern mit Hauptsitz in Braunschweig ist Europas zweitgrößter Zucker-

hersteller und produziert darüber hinaus Bioethanol sowie Futtermittel aus Zuckerrüben.

Europaweit bilden 18 Produktions- und Raffinationsstätten technisch, logistisch und geo-

graphisch ein leistungsfähiges Fundament für den weiteren Erfolgskurs. Bei einer Zucker-

erzeugung von rund 2,9 Millionen Tonnen erzielte Nordzucker im Geschäftsjahr 2009/2010

einen Umsatz von rund 1,8 Milliarden Euro. Knapp 4.000 Mitarbeiter engagieren sich

konzernweit für exzellente Produkte und Services.

Udo HartenDirektor Werk Klein Wanzleben

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3Nordzucker 2010

Diese Umwelterklärung bezieht sich

auf unser Kristallzuckerwerk in Klein

Wanzleben und beinhaltet jeweils eine

komplette Kampagne. So startet der

Berichtszeitraum am ersten Tag nach

der Kampagne 2008/09 und endet

am letzten Tag der Kampagne 2009/10

im Januar.

Die CO2-Emissionen in dieser Umwelt-

erklärung wurden mit den Emissions -

faktoren nach den Datenmodulen der

DEHSt für den Treibhausgasemissions-

handel berechnet. Die in der Umwelter-

klärung angegebenen Emissionen

schließen die Emissionen für die „Som-

merkessel“ und Trocknungsanlagen ein,

die jedoch bislang am TEHG nicht teil-

nehmen.

Bilanzumfang

Werk Klein Wanzleben | Umwelterklärung 2009/10

Organisationsstruktur Geschäftsjahr 2009/10

Vorstand

RegionNordeuropa

RegionZentraleuropa

RegionOsteuropa

Zentralfunktionen

Clauen

Nordstemmen

Schladen

Uelzen

Klein Wanzleben

Chełmza (PL)

Opalenica (PL)

Trenciansca Teplá (SK)

Bac (SRB)

Vrbas (SRB)

Pecinci (SRB)

Kovacica (SRB)

Nakskov (DK)

Nykøbing (DK)

Örtofta (S)

Kedainiai (LT)

Säkylä (FIN)

Kopenhagen Braunschweig WienKonzernzentraleBraunschweig

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ErnteModerne Rübenroder ermög licheneine effiziente Ernte.

Lagerung und VerladungDie Erde bleibt auf dem Acker – Vorreinigung derRüben direkt am Feldrand durch Verlademäuse.

TransportUnsere Logistikkonzepte verringern die Verkehrsbelastung.

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Die Zuckerfabrik und ihre Umgebung

Die Zuckerfabrik Klein Wanzleben wurde

zwischen 1992 und 1994 im Rahmen

der Restrukturierung der Zuckerindustrie

Sachsen-Anhalts neu errichtet. Das Werk

befindet sich in freier Lage der Magde-

burger Börde zwischen Klein Wanzleben

und Wanzleben. Das Werksgelände

umfasst ca. 100 Hektar, davon sind ca.

60 Hektar bebaut. Ende 2006 wurde

mit dem Bau der fuel 21 GmbH & Co.

KG (Bioethanolfabrik) begonnen und

im Spätherbst 2007 hat diese ihren Be-

trieb aufgenommen.

In der Kampagne 2009 wurden im Werk

Klein Wanzleben pro Tag ca. 14.000

Tonnen Rüben verarbeitet, die gesamte

Kampagnerübenmenge wurde auf

24.280 Hektar geerntet. Die Anlieferung

der Rüben erfolgt aus logistischen Grün-

den ausschließlich mit Straßenfahrzeu-

gen. Die Fabrik wird am Tag von bis zu

700 Fahrzeugen angesteuert. Für den

Transport des Zuckers wird auch der

Schienenanschluss genutzt. 2009 wurden

in der Fabrik 130 hauptsächlich ge werb -

liche Stamm-Mitarbeiter beschäftigt.

Der Zuckerherstellungsprozess

im Allgemeinen

Rübenannahme und -aufbereitung

Die bereits auf den Feldern vorgereinig-

ten Rüben werden nach Verwiegung

und Beprobung entweder direkt dem

Werk Klein Wanzleben: Umgebung, Zuckerherstellung, Produkte, Umweltschutz

Produktionsprozess zugeführt oder auf

dem Rübenhof zwischengelagert. Der

Transport der Rüben zur Wäsche erfolgt

vorrangig trocken über Bandanlagen.

Beim Waschvorgang wird der restliche

Erdanhang von den Rüben entfernt.

Danach gelangen die Rüben über den

Rübenbunker zu den Schneidmaschinen

und werden dort zu Schnitzeln verar -

beitet.

Das für das Waschen der Rüben verwen-

dete Wasser wird im Kreislauf geführt.

Erde, Kraut und Rübenbruchstücke wer-

den abgetrennt. Die Erde wird auf den

Acker zurückgebracht und Kraut sowie

Bruchstücke als Viehfutter verkauft.

Saftgewinnung

Nach einer Erwärmung der Rübenschnit-

zel auf ca. 70 Grad Celsius werden diese

im Extraktionsturm durch kontinuierliche

Gegenstromextraktion mit heißem Was-

ser entzuckert. Dabei entsteht eine ca.

15-prozentige Zuckerlösung – der so

genannte Rohsaft.

Die entzuckerten Schnitzel werden ab-

gepresst und entweder als Pressschnitzel

direkt an die Landwirtschaft abgegeben

oder teilweise nach Melassezugabe

getrocknet und – zu Pellets gepresst –

als Futtermittel verkauft.

Saftreinigung

Der Rohsaft enthält neben Zucker auch

andere im Zellsaft der Rübe gelöste Stof-

fe (Nichtzuckerstoffe). Diese werden im

Zuge der Saftreinigung zum Teil durch

die Zugabe von Kalkmilch gebunden.

Die überschüssige Kalkmilch wird durch

den Zusatz von Kohlendioxid (CO2) als

Calciumcarbonat ausgefällt. Bei der an-

schließenden Filtration fallen eine klare,

hellgelbe Flüssigkeit – der Dünnsaft –

mit einem Trockensubstanzgehalt von

15 bis 17 Prozent und der Carbokalk

an. Der Carbokalk wird als Düngemittel

an die Landwirtschaft abgegeben.

Der erforderliche Branntkalk und das

CO2 werden im betriebseigenen Kalk-

ofen als Ergebnis des Kalkbrennprozesses

aus Kalkstein und Koks oder Anthrazit

hergestellt. Der Branntkalk wird dann

mit zuckerhaltigem Saft oder Kondensat

zu Kalkmilch gelöscht.

Verdampfstation

In einer mehrstufigen Verdampfstation

wird dem Dünnsaft so lange Wasser

entzogen, bis ein Saft – als Dicksaft

bezeichnet – mit einem Trockensubstanz-

gehalt von 70 bis 75 Prozent entsteht,

wobei der Brüden von jedem Verdampf-

apparat als Heizdampf für die nächste

Stufe verwendet wird.

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5Nordzucker 2010

Werk Klein Wanzleben | Umwelterklärung 2009/10

Der eingedickte Saft ist goldgelb und

klar. Ein Teil des erzeugten Dicksafts wird

seit 2007 zur Bioethanolherstellung

genutzt.

Kristallisation

Der Dicksaft wird in der Kristallisation

weiter eingedampft. Durch Zugabe von

feinen Kristallen wird die Kristallbildung

initiiert und bis zur gewünschten Kristall-

größe weiter eingedickt. Nach Beendi-

gung des Prozesses wird der kristalline

Zucker in Zentrifugen vom anhaftenden

Muttersirup getrennt. Aus dem erhalte-

nen Muttersirup wird in einer nächsten

Stufe weiterer Zucker kristallisiert. Der

Ablauf der letzten Kristallisationsstufe

wird Melasse genannt (ca. 85 Prozent

Trockensubstanz, 53 Prozent Zucker).

Diese wird entweder als Futtermittel

vermarktet, an die Hefeindustrie, für die

Aminosäure- oder Zitronensäureproduk-

tion oder als Rohstoff für die Bioethanol-

herstellung verkauft.

Der gewonnene Zucker wird getrocknet,

gekühlt und in konditionierten Silos

zwischengelagert.

Zuckerlagerung/Sortenaufbereitung

Den Kundenanforderungen entspre-

chend wird der Zucker gesiebt und dann

lose oder als verpackte Ware verkauft.

Ein Teil des Zuckers wird zu speziellen

Sorten wie Gelier-, Würfel- und Puder-

zucker oder in den Flüssigzuckerstand-

orten Nordstemmen und Groß Munzel

zu Flüssigware verarbeitet.

WäscheEinsparung von Wasser durch das Kreislaufsystem.

SaftreinigungEntstehender Carbokalk findet Verwendung als Düngemittel.

KristallisationIm Dicksaft entstehenZuckerkristalle.

LagerungLagerung des Zuckers bis zur endgültigenVerarbeitung für unsere Kunden.

Rübenkleinteile

Nassschnitzel

Pressschnitzel

Carbokalk

Trockenschnitzel

Melasseschnitzel,Pellets

Melasse

Pressen

ExtrahierteSchnitzel

Pressen

Trocknung

Sorten-herstellung

Zucker-verkauf

Kraut&Bruch

Presswasser

Melasse

Anbau/Ernte, Lagerung, Reinigung

Transport zur Fabrik

Annahme, Lagerung, Wäsche, Zerkleinerung

Extraktion

Safteindickung

Kristallisation

Zentrifugenstation

Trocknung

Siebung

Lagerung

Saftreinigung

Pellet-pressen

Zuckerherstellungvereinfachtes Schema des Zuckergewinnungsprozesses

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Die Produkte der Zuckerfabrik

Klein Wanzleben

Im Werk Klein Wanzleben wird während

der Kampagne Weißzucker EG-Katego-

rie 2 für das Inland und den Export ge-

wonnen. Der Weißzucker EG 2 wird in

zwei vorgesiebten Fraktionen (grob und

fein) in zwei Zuckersilos gelagert und

über vier Siebmaschinen und 19 Sorten-

bunker bedarfsgerecht ausgeliefert. Da-

neben werden extrahierte Rübenschnitzel

in abgepresster oder getrockneter Form

(Pellets) als Futtermittel, Carbokalk (Kalk-

dünger), Melasse und Dicksaft produ-

ziert. Der Dicksaft wird in zwei 60.000

Kubikmeter Tanks gelagert und dient

außerhalb der Kampagne als Rohstoff für

die Bioethanolerzeugung. Innerhalb der

Kampagne wird der fuel 21 an Stelle von

Dicksaft Rohsaft für die Produktion von

Ethanol zur Verfügung gestellt. Weiterhin

erfolgt die Verladung der bei der fuel 21

anfallenden Vinasse als Dienstleistung.

Produktein t

Zucker 294.466*

Melasse 43.418

Pellets 86.184

Pressschnitzel 80.426

Carbokalk 55.320

* davon als Dicksaft eingelagert: 62.434 t und48.180 t als Rohsaft direkt verarbeitet

Umweltaspekte und

Umweltauswirkungen

Die Zuckerrübe ist ein umweltfreundli-

cher, nachwachsender Rohstoff. Um-

weltauswirkungen entstehen bei der Zu-

ckergewinnung durch Stoff- und Ener-

gieeinsatz.

Die Nordzucker AG prüft seit Mitte der

neunziger Jahre die Umweltaspekte ihrer

Tätigkeiten. Hierzu verwenden wir eine

mehrdimensionale Matrix, in welcher

für alle Betriebseinheiten der Werke die

Auswirkungen auf die Umwelt auf den

verschiedenen Wirkungspfaden (z. B.

Luft, Boden, Wasser) zum einen auf die

Relevanz, zum anderen auf die Möglich-

keit der Verbesserung bewertet werden.

Neben den direkten Umweltauswirkun-

gen der Produktion werden auch die in-

direkten Umweltauswirkungen, Rüben-

anbau, -ernte und -transport, Rübenerde-

ausfuhr, Zuckerabpackung und -vertrieb,

Vertrieb der Nebenprodukte, Einkauf

und die Leistungen der Lieferanten

betrachtet.

Einige unserer wesentlichen Umwelt-

aspekte sind: Emissionen in die Luft, Ein-

leitung in Gewässer, Vermeidung und

Verwertung von Abfall, Nutzung von

Rohstoffen und Energie und das Auf -

treten von Lärm und Geruch.

Unsere Kriterien zur Bewertung der

Wesentlichkeit der Umweltauswirkungen

sind der Öffentlichkeit zugänglich, zu

Details befragen Sie bitte unsere Fach-

abteilung „Umwelt, Genehmigungen,

Lizenzen“ in der Unternehmenszentrale.

Zu den umweltrelevanten Faktoren im

Werk Klein Wanzleben zählt u. a. die

Versorgung des Werks mit Wasser und

Energie.

Das für den Produktionsprozess benö-

tigte Wasser stammt zum überwiegenden

Teil direkt aus den verarbeiteten Rüben.

Lediglich zum Anfahren der Fabrik, zur

Erzeugung von voll entsalztem Wasser,

für Sanitärzwecke und im Laborbereich

werden Grund- und Stadtwasser einge-

setzt. Zu Kühlzwecken wird Kondensat

verwendet. Die Aufbereitung des Produk-

tionsabwassers erfolgt in einer Aeroben-/

Abwasserreinigungsanlage.

Als Dienstleister für die Bioethanolfabrik

reinigt die Zuckerfabrik in einer 2007 neu

errichteten Prozesswasserreinigungsan-

lage die dort anfallenden belasteten

Abwässer. Die Prozesswasserreinigungs-

anlage besteht aus einer anaeroben und

einer aeroben Stufe. Das gereinigte Was-

ser ist nach einer Zwischenspeicherung

in zwei speziell für diesen Zweck errich-

teten Speicherbecken wieder verfügbar.

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7Nordzucker 2010

Für die Zuckergewinnung wird elektri-

sche und thermische Energie in Form von

Dampf benötigt. Im Werk Klein Wanz -

leben kommen, in der Zuckerindustrie

erstmalig, eine Gasturbine in Kombina-

tion mit einem Abhitzekessel mit Zusatz-

feuerung sowie einer konventionellen

Gegendruckdampfturbine (Kraft-Wärme-

Kopplung) zum Einsatz. Der über den

Eigenbedarf hinaus erzeugte Strom wird

in das öffentliche Netz ausgespeist. Die

Gasturbine wird mit Erdgas und die

Zusatzfeuerung mit schwerem Heizöl

(Schwefelgehalt unter einem Prozent)

betrieben. Seit 2007 sind zusätzlich eine

zweite Gasturbine und ein Kessel mit

Gasfeuerung im Einsatz. Diese stellen

die Versorgung der Bioethanolfabrik mit

Dampf und elektrischer Energie sicher.

In diesem Kessel kann das in der Prozess-

wasseraufbereitungsanlage anfallende

Biogas als Energieträger genutzt werden.

Der Dampf wird ebenfalls zur Strom -

erzeugung mit der Dampfturbine ver-

wendet.

Der für den Produktionsprozess benö-

tigte Branntkalk wird im Werk Klein

Wanzleben wie in allen anderen Werken

der Nordzucker AG in einem eigenen

Kalkschachtofen hergestellt.

Die gesamte Rübe wird im Produktions-

prozess verwertet. Abfälle fallen daher

nur aus Instandhaltungsvorgängen an.

Der Vorrang von Vermeidung vor Ver-

wertung und von Verwertung vor der

schadlosen Beseitigung ist die Grund -

lage unseres Abfallmanagements. Dies

gilt natürlich auch für die Verpackung

unserer Produkte. Gemäß den Umwelt-

leitlinien geben wir die Forderung nach

einer minimalen Belastung durch Verpa-

ckungsmüll auch an unsere Lieferanten

weiter. Wo immer möglich werden Rück-

frachten oder Streckengeschäfte genutzt.

Eine weitere Maßnahme zur Abfallver-

meidung ist die Vorreinigung der Rüben.

Erde, Sand und Steine bleiben zum über-

wiegenden Teil direkt auf dem Feld.

Die gesamte Zuckerfabrik Klein Wanz -

leben ist durch die zuständigen Behör-

den gemäß dem Bundesimmissions-

schutzgesetz (BImSchG) genehmigt. Die

Dampferzeuger und der Kalkschachtofen

liegen im Geltungsbereich des TEHG

und sind daher seit 2005 emissionshan-

delspflichtige Anlagen. Die vorliegende

Umwelterklärung beschreibt die Um-

weltrelevanz des Werks Klein Wanzle-

ben.

Umweltschutz im Werk Klein

Wanzleben

Hier einige Beispiele von Umwelt-

schutzmaßnahmen, welche in den

letzten Jahren realisiert wurden.

● Durch den Einsatz der Gas -

turbinen zur Stromerzeugung

sowie die Nutzung des Wärme -

inhaltes der Gasturbinenabgase

in den beiden Kesseln erfolgt

eine erhebliche Reduzierung

der Emissionen, zum einen

durch den energetisch höheren

Wirkungsgrad und zum ande-

ren ist der Brennstoff Erdgas

nahezu schwefelfrei.

● Im Jahr 2007 wurde eine neue

Abwasserreinungsanlage mit

anaerober und aerober Reini-

gungsstufe errichtet.

● Durch das Führen des Saftrei-

nigungsbrüdens über einen in

2008 neu aufgestellten Gaswä-

scher wurden die Ammoniak -

emissionen reduziert.

Werk Klein Wanzleben | Umwelterklärung 2009/10

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Managementsystem

Das Managementsystem des Werks

Klein Wanzleben ist eingegliedert in das

unternehmensweite Managementsystem.

Dieses basiert auf den internationalen

Normen DIN EN ISO 9001 (Qualitäts-

management), DIN EN ISO 14001 (Um-

weltmanagement), auf der europäischen

Öko-Auditverordnung EG-VO 1221/2009

(EMAS III), DIN EN ISO 22000 (Produkt-

sicherheit) sowie auf dem International

Food Standard (IFS) des Lebensmittel-

einzelhandels, den niederländischen

bzw. deutschen Futtermittelstandards

GMP B2 bzw. Q&S sowie auf den ge-

setzlichen Vorgaben und internen Stan-

dards zu den Themen Arbeitssicherheit

und Gesundheitsschutz. Seit 2009 ist

die Zertifizierung nach FSSC 22000 hin-

zugekommen. Dieses Zertifizierungs -

verfahren beruht auf der Norm für das

Lebensmittelsicherheitsmanagement, der

DIN EN ISO 22000 (Anforderungen an

Unternehmen in der Lebensmittelkette)

und auf der öffentlich zugänglichen

Spezifikation für Präventivprogramme

zur Lebensmittelsicherheit bei der Le-

bensmittelherstellung, der BSI PAS 220.

Das Ziel dieser verschiedenen Standards

besteht darin, die Forderungen seitens

unserer Kapitalgeber, Arbeitnehmer,

Marktpartner und Kunden zu verknüpfen

und Synergieeffekte zu nutzen, um un-

sere Prozesse weiter zu verbessern. Sämt-

liche Prozesse samt Zuständigkeiten sind

im Managementsystem dokumentiert

und werden regelmäßig intern und

extern hinsichtlich ihrer Wirksamkeit

überprüft. Hierbei wird insbesondere die

Einhaltung der rechtlichen Vorschriften

wie z. B. der Umweltschutzvorschriften

durch Umweltschutzbeauftragte in

Integriertes Managementsystem der Nordzucker AG

Inhalte Zuständigkeiten

Managementhandbuch

Grundsätzliche Regelungen zum Manage-mentsystem (z.B. Unternehmenspolitik, Umwelt- und Produktionssicherheitsleitlinien)

Vorstand mit SustainableDevelopment

Prozessbeschreibungen – standortübergreifendHerstellvorschriften zur Prozesslenkung – standortspezifisch

Regelung zur Zusammenarbeit mehrerer Funktionen

Leiter übergeordneter Bereiche, Direktoren und Sustainability Coordinators

ArbeitsanweisungenPrüfvorschriften/Prüfpläne/Produktspezifikationen

Ausführliche arbeitsplatzbezogene Anweisungen

Vorgesetzte in organisatorischen Einheiten

Kompetenz und Verantwortung – unser Managementsystem

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9Nordzucker 2010

Werk Klein Wanzleben | Umwelterklärung 2009/10

Die Organisationsstruktur

Die Organisation eines jeden Werks in

der Region Zentraleuropa ist in Organi-

grammen festgehalten, in denen auch

die Übertragung umweltrelevanter, ar-

beitssicherheits- und gesundheitsschutz-

relevanter Aufgaben sowie Aufgaben des

Qualitätsmanagements dargestellt sind.

Das operative Umweltgeschäft wird

durch die jeweiligen Beauftragten und

Mitarbeiter der einzelnen Werke wahr-

genommen. Dazu gehören die Überwa-

chung der Einhaltung der Grenzwerte,

die Organisation und Durchführung von

Messungen, die Einhaltung von Auflagen,

die Vorbereitung von Genehmigungs-

verfahren, die Kontrolle des Betriebes

der umweltrelevanten Anlagen und der

Kontakt mit den zuständigen Behörden,

um nur einige Aufgaben zu nennen.

Die Fachabteilung „Umwelt, Genehmi-

gungen, Lizenzen“ nimmt eine koordi-

nierende und unterstützende Rolle wahr

und ist darüber hinaus für Aufgaben zu-

ständig wie die Unterstützung bei Ge-

nehmigungsverfahren und Behörden -

gesprächen, generelle Vorgaben bei der

Umsetzung von Rechtsvorschriften, die

Erstellung der Umwelterklärungen sowie

die Durchführung der internen Umwelt-

betriebsprüfung, die Begleitung der ex-

ternen Zertifizierungsaudits und die Or-

ganisation von Schulungen und Tagun-

gen im umweltrelevanten Bereich, die

Benennung der Beauftragten. Weiterhin

betreut die Fachabteilung direkt den

Emissionshandel und die Umsetzung

von REACH.

Darüber hinaus gibt es verschiedene

Arbeitsgruppen auf Konzernebene, in

denen länderübergreifende Themen

bearbeitet werden. Die Organisation

erfolgt durch die Zentralfunktionen

„Zentrale Innovation & Technologie,

Nachhaltige Entwicklung“ und „Zentrale

Öffentlichkeitsarbeit“ u. a. in Zusam-

menarbeit mit der Abteilung „Umwelt,

Genehmigungen, Lizenzen“.

Kooperation mit dem Direktor des je-

weiligen Werks kontrolliert. Darin werden

unsere Werke in der Region Zentral -

europa von der Fachabteilung „Umwelt,

Genehmigungen, Lizenzen“ in Braun-

schweig unterstützt.

Zertifikate Werk Klein Wanzleben

● DIN EN ISO 9001

● DIN EN ISO 14001

● EMAS III

● DIN EN ISO 22000

● GMP B2

● Q&S

● FSSC 22000

Überprüfung der Wirksamkeit des

Umweltmanagementsystems

Zur Überprüfung der Wirksamkeit des

Umweltmanagementsystems führt die

Fachabteilung „Umwelt, Genehmigun-

gen, Lizenzen“ einmal jährlich in jedem

Werk der Region Zentraleuropa eine

Umweltbetriebsprüfung inklusive Com-

pliance Audit durch.

Die Umweltbetriebsprüfung ist ein Ma-

nagementinstrument, das eine systema-

tische, dokumentierte, regelmäßige

und objektive Bewertung der Umwelt-

leistung der Organisation, des Umwelt-

managementsystems und der Verfahren

zum Schutz der Umwelt umfasst.

Die Umweltbetriebsprüfung

umfasst unter anderem:

● Überprüfung des Protokolls aus der

vorherigen Umweltbetriebsprüfung

● Konformität zwischen den bewerte-

ten Umweltaspekten und den festge-

legten Umweltzielen

● Überprüfung der Einhaltung der Ne-

benbestimmungen aus Genehmi-

gungsbescheiden

● Stichprobenartige Überprüfung rele-

vanter Nachweise (z. B. Prüfberichte,

Zählerstände)

● Aktualität der Dokumente

● Durchführung eines Betriebs -

rundgangs

● Bewertung der bei der Umwelt -

betriebsprüfung gewonnenen

Erkenntnisse

● Festlegung von terminierten Maß-

nahmen, Berichterstattung über die

Erkenntnisse und Schlussfolgerungen

der Prüfung

In diesem Zusammenhang findet auch

die Kontrolle der Durchführung von

Maßnahmen zur Notfallvorsorge statt.

Für unvorhersehbare Ereignisse haben

wir ein Notfallmanagement implemen-

tiert. Damit stellen wir sicher, dass das

Ausmaß eines möglichen Schadens so

gering wie möglich gehalten wird. Das

Notfallmanagement liegt in der Verant-

wortung der Direktoren.

Jedes Werk ist verpflichtet, seine Not -

fallvorsorge und –maßnahmen zu über-

prüfen und, falls erforderlich, zu über -

arbeiten, insbesondere nach Unfällen

oder Notfallsituationen. Diese Verfahren

werden, sofern möglich, regelmäßig im

Werk erprobt. Die Notfallübungen fin-

den, zum Teil in enger Zusammenarbeit

mit zuständigen Wehren, sowohl im

Bereich der Rettung als auch in umwelt-

relevanten Bereichen statt und werden

entsprechend dokumentiert. Sich aus

den Übungen ergebene Maßnahmen

werden je nach Relevanz zeitnah um -

gesetzt.

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10

COO*

Mitglied der Geschäftsleitung/Produktion CE

Mitglied der Geschäftsleitung/Zentrale Innovation, Technologie,Nachhaltige Entwicklung

Abteilungsleiter WissensmanagementZentrale Produktsicherheit CE/IFS-Beauftragte

BereichsleiterIndustrial Engeneering/Sicherheitsfachkraft

Abteilungsleiter Sicherstellung rechtlicheVorgaben, Umweltanforderungen,Auditierung/IMB

AbteilungsleiterUmwelt, Genehmigungen,Lizenzen

SpezialistArbeitssicherheit

SpezialistUnterstützung Umwelt

Direktor**

Beauftragter für Gewässerschutz

Verantwortliche zur Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Betriebs der Anlage und Einhaltung von Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Produktsicherheit

Beauftragte Person Emissionshandel

Sachkundiger für Hebezeug/Anschlagmittel

Eisenbahn-betriebsleiter

Befähigte Person für Druckbehälter und Rohrleitungen

System-beauftragter

SpezialistUmwelt

Referent fürImmissionsschutz

Beauftragte Person für Nachhaltigkeit

Sachkundiger für Schläuche/Schlauchleitungen

Aufzugwärter Leiter derLebensmittel-sicherheitsgruppe

Referent für Abfall Beauftragter für Strahlenschutz

Sachkundiger für Leitern/Tritte

Verantwortlicher für Futtermittel-produktion***

Beauftragte Person für Gefahrgut

Sicherheits-fachkraft

Sachkundiger für Arbeits-/Schutzgerüste

Ladeinspektor gem. GMP B2

Sachkundiger nach WHG § 19 I

Sicherheits-beauftragter

Befähigte Person EigenüberwachungLeichtflüssigkeits-abscheider

Beauftragter für Brandschutz

* Zuständiges Vorstandsmitglied zur Wahrnehmung der öffentlich-rechtlichen Betreiberpflichten nach BImSchG und KrW-/AbfG einschließlich der Aufgabe des Strahlen- schutzverantwortlichen nach StrlSchV, Beauftragter der obersten Leitung für das Qualitätsmanagementsystem gemäß DIN EN ISO 9001:2008

*** Für den Futtermittelbereich zuständiger Manager Produktion und Technik

** Strahlenschutz-Bevollmächtigter am Standort nimmt die Pflichten des Betreibers gemäß 52a BImSchG und § 53 KrW-/AbfG am Standort wahr ist Beauftragter der obersten Leitung (BOL)

Fachliche Verantwortung Bereich Umwelt/Genehmigungen/Lizenzen

Fachliche Verantwortung Bereich Arbeitssicherheit/Gesundheitsschutz

Fachliche Verantwortung Bereich Managementsystem und Lebensmittelsicherheit

Verantwortungsbereiche der Beauftragten Werk Klein Wanzleben

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11Nordzucker 2010

Werk Klein Wanzleben | Umwelterklärung 2009/10

Unser Umweltprogramm: klar und transparentDie Umweltpolitik der Nordzucker AG

wird durch die Unternehmenspolitik

und die dazugehörigen Umweltleitlinien

abgebildet.

Mit Verantwortung von Jahr zu Jahr

Die Schonung der Natur ist Ausdruck un -

serer unternehmerischen Verantwortung.

Deshalb gehört der „Umweltschutz“

auch für dieses Werk neben Wirtschaft-

lichkeit, Qualität, Produktsicherheit, Ar-

beitssicherheit und Gesundheitsschutz zu

den vorrangigen Unternehmenszielen.

Umweltschutz ist fest und systematisch

im Unternehmen Nordzucker mit seinen

einzelnen Werken verankert. Für die

kontinuierliche Verbesserung des betrieb-

lichen Umweltschutzes sorgt die konse-

quente Umsetzung der Umweltleitlinien

sowie der Umweltprogramme.

die Mitarbeiter über die Nordzucker-

Ideenbörse und die Tätigkeit in

Qualitätsteams aktiv ein.

7. Wir stellen für jeden unserer Stand-

orte ein jährliches Umweltprogramm

mit konkreten Zielen und Fristen auf.

8. Wir fordern periodisch Rechenschaft

über den Stand des Umwelt schut -

zes von unseren Standorten, um

Schwachstellen zu erkennen und die

notwendigen Maßnahmen zu ver -

anlassen.

Die Nordzucker-Unternehmenspolitik

mit den Umweltleitlinien sowie den

Leitlinien zur Produktsicherheit ist die

verbindliche Handlungsgrundlage aller

Mitarbeiter.

Braunschweig, den 12. Juli 2010

1. Wir stellen mit unserem Manage-

mentsystem sicher, dass der Umwelt-

schutz in den betrieblichen Funk -

tionen konkretisiert und umgesetzt

wird.

2. Wir verpflichten uns, alle einschlägi-

gen Rechtsvorschriften einzuhalten,

Ressourcen zu schonen und Umwelt-

belastungen zu vermeiden bzw. zu

verringern.

3. Wir kooperieren mit Behörden und

Verbänden wie z.B. dem BDI, VdZ

sowie CEFS1 im Umweltschutz und

treten auch bei Problemen in einen

aktiven Dialog mit der Öffentlichkeit.

Wir erwarten dabei Fairness im Um-

gang, gleiche Wettbewerbsbedingun-

gen im nationalen und europäischen

Rahmen und Akzeptanz der Eigen-

verantwortlichkeit der Wirtschaft.

4. Wir produzieren und vermarkten

unsere Produkte möglichst umwelt-

schonend. Wir beziehen dabei unsere

Lieferanten, Spediteure und Kunden

in unsere Aktivitäten zur Verbesse-

rung des Umweltschutzes ein.

5. Wir setzen uns in enger Zusammen-

arbeit mit unseren Rübenanbauern

dafür ein, dass unser Rohstoff Rübe

alle Anforderungen, die an einen

nachhaltigen Anbau gestellt werden,

erfüllt.

6. Wir informieren unsere Mitarbeiter

über alle Umweltaspekte unseres

Unternehmens und motivieren sie

zu umweltbewusstem Handeln. Da-

für sorgen wir u. a. durch Maßnah-

men der Aus- und Weiterbildung.

Zur Stärkung des kontinuierlichen

Verbesserungsprozesses binden wir

Die Nordzucker-Umweltleitlinien

1Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Verein der deutschen Zuckerindustrie (VdZ), Comité Européen des Fabricants de Sucre (CEFS) = Verband der europäischen Zuckerindustrie

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Als bedeutender Lebensmittelhersteller

in der Europäischen Union versorgen

wir die Bevölkerung zusammen mit

unseren Rübenanbauern in nachhaltiger

Perspektive mit dem Nahrungsmittel

Zucker und anderen Industrien mit wei-

teren Produkten insbesondere den Futter-

mittelsektor.

Als starker Partner der Landwirtschaft

nutzen wir zusätzlich die Rübe als Bio-

masse zur Gewinnung nachhaltiger

Energie und leisten somit einen wesent-

lichen Beitrag zur Senkung der CO2-

Emissionen. Wir unterstützen unsere

Landwirte beim nachhaltigen Anbau

der Rübe als Rohstoff für nachhaltige

Produkte.

Durch den fortwährenden Ausbau des

Produkt- und Dienstleistungsportfolios

und der Anpassung aller Geschäftstätig-

keiten an die Erwartungen der Industrie-

und Handelskunden sowie der Endver-

braucher bieten wir unseren Aktionären

eine angemessene Verzinsung ihres ein-

gesetzten Kapitals und unseren Liefer -

anten, den Anbauern von Zuckerrüben

und nachwachsenden Rohstoffen, eine

angemessene Vergütung.

Alle geschäftlichen Tätigkeiten richten

sich nach den spezifizierten Bedürfnissen

und Erwartungen der externen und in-

ternen Kunden. Die Erfüllung dieser

Bedürfnisse und Erwartungen werden

gemessen anhand der Kriterien Zuver-

lässigkeit, Geschwindigkeit und Kosten

bei gleichzeitiger Förderung von Kreati-

vität und Flexibilität. Integrierte Prozesse

und Systeme unterstützen unsere be-

trieblichen Abläufe.

Die Grundsätze des Deutschen Corporate

Governance Codex sowie die Einhaltung

aller für uns relevanten Rechtsvorschrif-

ten, die Erfüllung der Lebensmittel- und

Futtermittelqualität und -sicherheit, die

Ressourcenschonung, die kontinuierliche

Minimierung und Verhütung von Um-

weltbelastungen sowie Arbeitssicherheit

und Gesundheitsschutz sind integraler

Bestandteil aller Tätigkeiten. Fehlerver-

meidung und Vorbeugung haben dabei

einen besonderen Stellenwert.

Die geschäftlichen Tätigkeiten und die

Effizienz der Unternehmensprozesse

werden regelmäßig durch das Manage-

ment gemessen und bewertet und ggf.

den Erwartungen der Kunden und der

Aktionäre angepasst. Der Aufsichtsrat

bewertet in festgelegten Abständen das

Ergebnis und die Fortentwicklung der

Geschäftstätigkeit.

Die beständige Verbesserung aller Ge-

schäftsprozesse durch kompetente, ziel-

orientiert geführte, leistungsorientiert

entlohnte und hochmotivierte Mitarbei-

ter stellt die Existenz und die langfristige,

systematische Fortentwicklung des Un-

ternehmens in einem sich wandelnden

Wettbewerbsumfeld sicher.

Wir handeln nach dem Corporate Social

Responsibility-Codex (CSR) der europäi-

schen Zuckerindustrie. Dies beinhaltet

die Einhaltung von Mindeststandards für

Menschenrechte, Ausbildung, Schulung,

Gesundheitsschutz und Sicherheit, das

Verhältnis zwischen den Sozialpartnern,

gerechte Bezahlung, Arbeitsbedingungen

und sozialverantwortliche Umstrukturie-

rungen. Zudem wirken wir auf unsere

Geschäftspartner hin, diese Standards

ebenfalls einzuhalten.

Die Erzielung eines angemessenen, dau-

erhaften Gewinns, die kontinuierliche

Generierung von internem Wachstum

und die Erhöhung unserer Marktanteile

in unseren Geschäftsfeldern bestimmend

und leiten die Tätigkeit jedes einzelnen

Mitarbeiters.

Die Nordzucker-Unternehmenspolitik

ist mit den Umweltleitlinien sowie den

Leitlinien zur Produktsicherheit die ver-

bindliche Handlungsgrundlage aller

Mitarbeiter.

Braunschweig, den 12. Juli 2010

Unternehmenspolitik der Nordzucker AG

Axel Aumüller Mats Liljestam

Dr. Niels PörksenDr. Michael Noth

Hartwig Fuchs

Page 13: Werk Klein Wanzleben - Nordzucker€¦ · Nordzucker 2010 3 Diese Umwelterklärung bezieht sich auf unser Kristallzuckerwerk in Klein Wanzleben und beinhaltet jeweils eine komplette

13Nordzucker 2010

Umweltprogramm –

Zielerreichung 2009

Die Maßnahmen zur Erreichung der an-

gestrebten Ziele des Umweltprogramms

2009 konnten weitgehend umgesetzt

werden.

● Vermeidung von zusätzlichen Energie-

bedarf von 80 kWh/Ww durch voll-

ständige Rohzucker-Auflösung und

damit verbunden Tage mit vollständi-

gen Auflösung von Rohzucker <2 d.

Ziel

● Senkung des Gesamtenergiebedarfs auf1.098 kWh/t Zucker bei 17,5 % Zucker -gehalt der Rübe

● Anteilige Nutzung nachwachsender Ener gie -träger und somit CO2-Einsparung von 2.640t/a und/oder 95 %-ige Nutzung der bei derBioethanolherstellung anfallenden Aldehyde

● Kapazität der Prozesswasseraufbereitungs -anlage optimieren (Sicherstellung Temperaturim Reaktor > 30°C)

● Einsparung von > 10.000 t CO2

Maßnahme

● Neue Verschaltung der Schneidmaschinenmit gleich bleibender, guter Schnitzelqualitätund gleichmäßigem geringerem Abzug

● Schaffung der technischen Voraussetzungenzur Verbrennung der Aldehyde in der Kessel -anlage unter Berücksichtigung der Aldehyd -qualität

● Umbau der Kühlwasserwärmenutzung zur effizienteren Anwärmung der Prozesswasser-aufbereitungsanalge von der aeroben zuranaeroben Seite

● Umrüstung Kessel 1 auf bivalente Feuerung(Erdgas/Heizöl schwer)

Termin

Kampagne 2010

bis zur technischenLösung

erstes Quartal 2010

Kampagne 2010

Umweltprogramm – Ziele 2010*

* zu allen Zielen sind in den Werken Mittel und Zuständigkeiten definiert.

Hierzu erfolgt der Einbau von Filtern

nach dem Rohzucker-Einzugsbehälter.

Ziel wurde erreicht.

● Anteilige Nutzung nachwachsender

Energieträger und somit CO2-Ein -

sparung von 2.640 t/a und/oder

95 %-iger Nutzungsgrad der bei

fuel 21 anfallenden Aldehyde durch

die Schaffung der technischen Vor-

raussetzung zur Verbrennung der

Alde hyde in der Kesselanlage.

Maßnahme wurde umgesetzt, Ziel

jedoch durch technische Probleme

im Anlagenbetrieb nicht erreicht.

● Sicherung der Abwasseranwärmung

für den Reaktor (Regelgenauigkeit

+/- 1°C) durch die Aufstellung eines

zusätzlichen Plattenwärmeübertra-

gers und Nutzung des Abfallwärme

der fuel 21.

Ziel wurde erreicht.

Page 14: Werk Klein Wanzleben - Nordzucker€¦ · Nordzucker 2010 3 Diese Umwelterklärung bezieht sich auf unser Kristallzuckerwerk in Klein Wanzleben und beinhaltet jeweils eine komplette

14

Anmerkung zur Berichtserstattung

An EMAS teilnehmende Organisationen

liefern in der Umwelterklärung Angaben

zu bestimmten Kernindikatoren, die die

Umweltleistung der Organisation unver-

fälscht darstellen und einen Vergleich

von Jahr zu Jahr ermöglichen sollen, da-

mit beurteilt werden kann, wie sich die

Umweltleistung der Organisation ent -

wickelt. Gemäß Anhang IV der Verord-

nung sind diese Indikatoren auf Brutto-

wertschöpfung oder Gesamtausbrin-

gungsmenge zu beziehen. Für die

Nordzucker AG ist diese Bezugsgröße

nicht möglich, da wegen wechselnder

Produktspektren und Verarbeitungs stu -

fen ein Bezug auf Zuckermenge keine

Vergleichbarkeit ergibt. Aus diesem

Grund wird in der Zuckerindustrie seit

vielen Jahren nicht auf die Ausbringungs-

menge, sondern auf die Inputmenge Rü-

ben bezogen; dies ist die branchenübli-

che Bezugsgröße der europäischen Zu-

ckerindustrie. Darüber hinaus könnte die

Kommunikation bestimmter Kennziffern

wettbewerbsrechtlich bedenklich sein.

Energieeinsatz optimieren

Der Energieeinsatz ist bei der Verar -

beitung von Zuckerrüben der kosten -

intensivste Faktor. Damit einhergehend

und aus ökologischen Gründen, ist die

Nordzucker permanent bemüht den

Energieverbrauch zu senken.

Da fossile Primärenergieträger nur be-

grenzt zur Verfügung stehen, ist unser

Einkauf somit gefordert, die Versorgung

aller Nordzucker-Werke mit Primärener-

gieträgern nach ökologischen und öko-

nomischen Gesichtspunkten sicher auf-

recht zu erhalten.

Alle Nordzucker-Werke haben mindes-

tens bivalente Möglichkeiten in der

Fahrweise ihrer Energieanlagen. Dennoch

favorisieren wir den Einsatz von Erdgas,

da neben geringeren Staub, NOx- und

SOx-Emissionen auch der CO2-Ausstoß

vermindert wird.

Es kann jedoch zu kurzfristigen Brenn-

stoffwechseln innerhalb der Rübenver -

arbeitungskampagne kommen. Dies hat

u. a. seine Ursache in der Verfügbarkeit

des Erdgases, da sich der Bedarf durch

die Kampagnezeit in den Herbst- und

Wintermonaten mit dem für Industrie

und Haushalte überschneidet.

Durch stetige Optimierung der Wärme-

wirtschaft und weitestgehend störungs-

armen Verarbeitungsbetrieb konnte der

Energieverbrauch pro Tonne Rübe kon-

tinuierlich gesenkt werden.

Im betrachteten Zeitraum 2009/10 wur-

den die Energieanlagen des Werks Klein

Wanzleben mit ca. 53 Prozent Erdgas

und 46 Prozent Heizöl schwer betrieben.

Der Brennstoffeinsatz der Nordzucker

wird im Zusammenhang mit dem Emis-

sionshandel einmal jährlich einer detail-

lierten Prüfung durch eine zugelassene

Gutachterorganisation unterzogen.

Hilfsstoffeinsatz senken

Wie bereits bei der Darstellung unseres

Produktionsprozesses erwähnt, wird der

erforderliche Branntkalk und das CO2

im betriebseigenen Kalkofen als Ergeb-

nis des Kalkbrennprozesses aus Kalkstein

und Koks oder Anthrazit hergestellt. Der

Kalkstein ist einer unserer wichtigsten

Hilfsstoffe und wird in großen Mengen

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 20092008

175

185

195

205

kWh/t RGesamtenergieverbrauch

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 20092008

70

80

90

100

2001 = 100 %Entwicklung Kalksteinverbrauch auf Rübe

Page 15: Werk Klein Wanzleben - Nordzucker€¦ · Nordzucker 2010 3 Diese Umwelterklärung bezieht sich auf unser Kristallzuckerwerk in Klein Wanzleben und beinhaltet jeweils eine komplette

15Nordzucker 2010

Werk Klein Wanzleben | Umwelterklärung 2009/10

Grenzwerte sicher eingehalten

Überwachungs- Messwerte werte 2009

CSB mg/l 150 57,9

BSB mg/l 20 5,8

Ammoniumstickstoff mg/l 7 0,35

Gesamtstickstoff (anorg.) mg/l 25 5,0

Gesamt-Phosphat mg/l 2 0,33

pH 6,5–8,5 7,9

Temperatur °C 29 22

Jahreseinleitungsmenge m3/a 950.000 1.205.285*

benötigt. Umso wichtiger ist es, dass

die Nordzucker den Kalkstein für ihre

Werke in der Region Zentraleuropa aus

der näheren Umgebung bezieht. Effi-

zienz wurde jedoch auch hier in den

letzten Jahren „groß geschrieben“. So

konnte durch konsequente Einsparungs-

maßnahmen wie den Einsatz des Limos-

Systems (ein System für die Kalkzugabe

in Abhängigkeit vom Filterdruck) der

Kalksteinverbrauch für die Saftreinigung

verringert werden.

Wasserbedarf für die

Zuckergewinnung

Wasser spielt in der Zuckergewinnung

eine wichtige Rolle. Zum einen besteht

die Zuckerrübe zu ca. 75 Prozent aus

Wasser und zum anderen kann gerade

dieses mitgebrachte Wasser ganz her-

vorragend im Zuckergewinnungsprozess

eingesetzt werden.

Intelligente Lösungen und technischer

Fortschritt helfen, die kostbare Ressource

zu schonen und optimal zu nutzen.

So wird bis auf ca. 30 Prozent das ge-

samte Wasser aus der Rübe genutzt. Es

kann aufgrund seiner guten Qualität in

fast allen Bereichen der Fabrik eingesetzt

werden. Der Rest des Wassers verlässt

die Fabrik als Wasserdampf in die Atmo-

sphäre oder z. B. in Futtermitteln und

Carbokalk.

Durch die Einrichtung und die Schlie-

ßung verschiedener Wasserkreisläufe

sowie durch den Einsatz modernster

Technik bei der Zuckerproduktion konnte

im Laufe der Jahre der externe Wasser-

bedarf verringert werden.

Neben der Verwendung von Trinkwas-

ser zur Kesselspeisewasseraufbereitung

wird dieses für die Versorgung der Sani-

täranlagen und im Laborbereich ver-

wendet.

Grenzwerte sicher eingehalten

Das Werk Klein Wanzleben betreibt zwei

moderne Abwasserreinigungsanlagen

mit anaerober und aerober Behandlung

der anfallenden Abwässer (Rübenwasch-

wasser und Kondensat).

Die vorgeschriebenen Überwachungs-

werte für das eingeleitete Abwasser

werden sicher ein gehalten.

l/t RWasserverbrauch

10

Trinkwasser

20

30

40

45

5

15

25

35

Brunnenwasser

01 02 03 04 05 06 07 08 09

Sonnen-licht

Kohlen-dioxid

Wasser Sauer-stoff

Viehfutter Zucker Dünger gereinigtesWasser

Die Zuckerrübe wird zu 100 Prozent verwertet

Photosynthese

Mark Zucker ca. 18 %

Wasser ca. 75 %

Nicht-zucker-

stoffe

* befristete Erhöhung der Jahresschmutzwassermenge für 2009 auf 1.250.00 m³/a

Page 16: Werk Klein Wanzleben - Nordzucker€¦ · Nordzucker 2010 3 Diese Umwelterklärung bezieht sich auf unser Kristallzuckerwerk in Klein Wanzleben und beinhaltet jeweils eine komplette

16

Anfallende Abfälle minimieren

Abfälle fallen nur aus Instandhaltungs-

vorgängen, Baumaßnahmen und Werk-

stätten sowie Büros, Küchen und sanitä-

ren Anlagen an.

Demnach ist die anfallende Abfallmenge

stark durch Art und Menge der Bau-

maßnahmen und der Instandhaltungs-

vorgänge beeinflusst.

Im Sinne der Kreislaufwirtschaft ist der

Vorrang von Vermeidung vor Verwertung

und von Verwertung vor der schadlosen

Beseitigung die Grundlage unseres Ab-

fallmanagements. Dabei liegt die die

Verwertungsquote seit Jahren bei über

70 Prozent, zum Teil sogar bei über 90

Prozent.

Weiterhin bleibt zu erwähnen, dass wir

uns – bei einer Gesamtabfallmenge von

rund 225 Tonnen im Jahr 2009 – in ei-

nem Verhältnis von 86 Prozent nicht ge-

fährlichen Abfalls zu 14 Prozent gefähr-

lichen Abfalls bewegen.

Rückgewinnung und Aufarbeitung

der Rübenerde

Der Fortschritt bei der Reduzierung des

Erdanhangs schon während der Ernte

und der Verladung ist von großer Be-

deutung. Die Verringerung der Schmutz-

anteile ist ein wesentlicher Einflussfaktor

für den später zu betreibenden Auf-

wand bei der Rüben- und Abwasserauf-

bereitung – siehe auch Beschreibung

des Produktionsprozesses.

Die Reduzierung konnte durch die Ernte-

und Verladeverfahren, welche sich über

die Jahre immer mehr verbessert haben,

erzielt werden. Die Rüben werden be-

reits beim Ernten geköpft und die anfal-

lenden Blätter als Gründüngung ver-

wendet. Weiterhin wird der Erdanhang

schon beim Verladen am Feld drastisch

reduziert. Der Anteil der bereits am

Feldrand vorgereinigten Rüben beträgt

für die Region Zentraleuropa inzwischen

seit Jahren 100 Prozent.

Die noch anhaftende Rübenerde wird

während der Rübenaufbereitung abge-

waschen und nach Sedimentation und

Abtrocknung in Erdeabsetzbecken als

hochwertiger Boden zur Erhaltung der

Bodenfruchtbarkeit wieder auf die Felder

verbracht.

Anfallende Abfälle

2007 2008 2009

Reinigungsabfälle t/a 299,54 1,65 1,04

quecksilberhaltige Abfälle, Leuchtstoffröhren t/a 0,13 0,17 0,14

Eisen und Metallabfälle, Kabel t/a 56,22 361,46 63,23

Bearbeitungsemulsionen und -lösungen t/a 5,10 2,46 2,33

Öle und Fette t/a 5,29 26,24 3,10

Abfälle aus Öl- und Wasserabscheidern t/a 8,17 11,07 17,19

Papier t/a 14,21 8,46 7,06

Holz t/a 9,10 7,86 3,86

verunreinigte Verpackungen/Betriebsmittel mit gefährlichen Stoffen t/a 4,00 1,72 5,27

gebrauchte Elektrogeräte, auch mit FCKW und gef. Stoffen t/a 0,14 1,37 1,12

gebrauchte Chemikalien t/a 0,19 0,22 0,37

Batterien t/a 0,79 0,09

Dämmmaterial t/a 2,06

biologische abbaubare Abfälle t/a 1,30 1,56 0,77

Abfälle aus der Herstellung und Verarbeitung von Säuren und Laugen t/a 0,04

gemischte Siedlungsabfälle t/a 75,60 78,23 60,41

Farb- und Lackabfälle t/a 0,21 0,78 3,77

Schlacken und Aschen t/a 22,20 17,08 41,62

Heizöl und Diesel t/a 3,20 2,73

Kunststoff und Gummi t/a 2,07 7,80 7,38

Beton, Ziegel u. Keramik t/a 16,83 16,96 3,42

Ölhaltige Abfälle t/a 0,20

Glas, Kunststoff, Holz verunreinigt mit gefährlichen Stoffen t/a

Summe t/a 526,39 545,29 224,90

40

20

60

80

100

8

4

12

16

20

in %Entwicklung der Vorreinigung

95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09

Vorreinigung (linke Skala) Gesamtabzüge (rechte Skala)

Page 17: Werk Klein Wanzleben - Nordzucker€¦ · Nordzucker 2010 3 Diese Umwelterklärung bezieht sich auf unser Kristallzuckerwerk in Klein Wanzleben und beinhaltet jeweils eine komplette

17Nordzucker 2010

Werk Klein Wanzleben | Umwelterklärung 2009/10

100

200

350

50

150

250

400

300

135,92

183,84

235,35

363,86

MW 2001–2006

2007 2008 2009

t/a*Emissionen NOx

10,87

17,59 17,59

47,93

MW 2001–2006

2007 2008 2009

10

20

35

5

15

30

45

50

40

25

t/a*Emissionen Staub

Der Anfall der Rübenerde pro Jahr ist

stark von den Witterungsbedingungen

während der Ernte abhängig. Ebenso

spielt das Wetter in dem Zeitraum der

Ausbringung eine entscheidende Rolle.

Rübenerde t/a

2007 97.200

2008 81.980

2009 89.740

Mitangelieferte Feldsteine, sowie ggf.

beim Reinigen der Rüben ebenfalls ab-

geschiedener Sand werden innerbetrieb-

lich zur Wegebefestigung verwendet

bzw. an externe Interessenten abge -

geben.

Renaturierung und biologische

Vielfalt

Die Nordzucker hinterlässt keine Indus-

triebrachen. Wir haben inzwischen in

Deutschland an 24 Standorten insge-

samt 412 Hektar an Grundstücksflächen

an neue Eigentümer und Nutzer über-

geben.

Hier sind neben Gemeinden und priva-

ten Eigentümern die Umweltstiftungen

besonders hervorzuheben. Es bestehen

langjährige Beziehungen mit der Paul-

Feindt-Stiftung in Hildesheim, der Stif-

tung Kulturlandpflege Hannover und

der Stiftung Naturlandschaft Hannover,

sowie mit der Stiftung Naturschutz

Schleswig-Holstein in Kiel.

Oft werden die jeweiligen Teichflächen

der stillgelegten Werke an Stiftungen

übertragen. Jedoch wurden in den letz-

ten Jahren zu den aus unserem Eigentum

übertragenden Flächen nochmals knapp

45 Hektar Fläche durch Nordzucker er-

worben und den Stiftungen zugeführt

oder ein Ankauf durch die Stiftungen

mitfinanziert.

Die oben genannten Teichflächen haben

oft schon zu Zeiten ihrer industriellen

Nutzung den Charakter eines Biotops

angenommen. Sie haben sich zu Rück-

zugsgebieten für Schwimm- und Wat -

vögel sowie für andere Wildtierarten ent-

wickelt und werden häufig von Ornitho-

logen zur Beobachtung von Brutvögeln

aufgesucht.

Weiterhin leistet die Zuckerrübe einen

großen Beitrag zum Schutz der Biodiver-

sität. Die Erntereste der Vorfrüchte,

sowie spät geerntete Zuckerrübenfelder

stellen ein wichtiges Nahrungsangebot

für Tiere dar.

Mehr zu dem Thema Biodiversität rund

um den Rübenanbau und die Zucker-

wirtschaft und z. B. zur Verbesserung

des Bodenschutzes können Sie in der

Broschüre „Der europäische Zuckersek-

tor – ein Model der ökologischen Nach-

haltigkeit“ erfahren. Diese Broschüre

fasst das gemeinsame Engagement von

CIBE und CEFS zur Stärkung der ökolo-

gischen Nachhaltigkeit in der EU-Zucker-

wirtschaft zusammen und informiert

über die erreichten Ergebnisse.

Mehr unter www.zuckerverbaende.de/

Aktuelle Infos

Gemeinsam sehen sich die Rüben -

anbauer und die Zuckerindustrie zu

folgenden Themen verpflichtet:

● Bewahrung der Biodiversität

● Bodenschutz

● Wassermanagement

● Kampf gegen den Klimawandel

Emissionen minimieren

Die Rauchgase des mit Heizöl schwer

befeuerten Dampferzeugers werden

über einen Gaswäscher gereinigt und

anschließend gemeinsam mit den Rauch-

gasen des mit Gas befeuerten Dampf -

erzeugers über den Zentralkamin abge-

führt. Es existiert nur eine gemeinsame

330,69

142,38158,90

393,56

MW 2001–2006

2007 2008 2009

100

200

350

50

150

250

400

300

t/a*Emissionen SO2

*Gesamtemissionen einschließlich Dampferzeugung für die fuel 21 GmbH & Co. KG

Page 18: Werk Klein Wanzleben - Nordzucker€¦ · Nordzucker 2010 3 Diese Umwelterklärung bezieht sich auf unser Kristallzuckerwerk in Klein Wanzleben und beinhaltet jeweils eine komplette

18

Emissionsquelle für die Kesselabgase. Da

die Trocknung der Pressschnitzel aus-

schließlich über das moderne Verfahren

der Verdampfungstrocknung realisiert

wird, fallen keine zusätzlichen Trock-

nungsabgase an.

01 02 03 04 05 06 07 0908

0,02

0,04

0,05

0,01

0,03

0,06

t CO2/t RCO2-Emissionen Schwefeldioxid (SO2) und Stickoxide

(NOx) werden kontinuierlich erfasst.

Staub hingegen wird von unabhängi-

gen Messstellen regelmäßig gemessen.

Die festgelegten Grenzwerte werden

unterschritten.

Lärm stellt für den Standort Klein Wanz-

leben aufgrund der recht großen Ent -

fernung zur nächsten Wohnbebauung

kein Problem dar. Trotzdem ist die Ver-

meidung von Lärmemissionen bei Inves-

titionsvorhaben und Baumaßnahmen

fester Bestandteil der Planung.

Hinsichtlich der Rübentransporte stellt

die Rübenlogistik sicher, dass diese

gleichmäßig über den Tag verteilt erfol-

gen, sodass in den umliegenden Ort-

schaften nahezu keine Verkehrsspitzen

auftreten.

Die erhöhten Emissionen im berichteten

Zeitraum sind auf den längeren Betrieb

des Kessels mit Heizöl schwer zurück -

zuführen.

Treibhausgase in der Zuckerindustrie

Treibhausgase (THG) sind gasförmige

Emissionen, die zum Treibhauseffekt

beitragen. Wichtige THG sind CO2, CH4

und N2O sowie SF6, PFC und HFC (sog.

Kyoto-Gase).

Für die Zuckergewinnung ist unter den

Bedingungen einer Zuckerfabrik lediglich

das CO2 aus der Nutzung von Primär-

energie relevant. Methan (CH4) entsteht

zwar im Rahmen der Abwasserreinigung,

wird aber intern im Kesselhaus oder in

einem kleinen Heizkessel zur Anwärmung

der Abwasserreinigung verwendet oder,

falls dies nicht möglich sein sollte, über

eine Notfackel verbrannt.

Die übrigen Treibhausgase spielen in

der Zuckerindustrie keine Rolle.

Page 19: Werk Klein Wanzleben - Nordzucker€¦ · Nordzucker 2010 3 Diese Umwelterklärung bezieht sich auf unser Kristallzuckerwerk in Klein Wanzleben und beinhaltet jeweils eine komplette

19Nordzucker 2010

Werk Klein Wanzleben | Umwelterklärung 2009/10

Glossar

a | Jahr

Aerob | In Anwesenheit von Sauerstoff.

Anaerob | In Abwesenheit von Sauerstoff.

Audit | Untersuchungsverfahren, die dazu dienen, Prozessabläufe zu analysieren. Vielfachhandelt es sich um einen Vergleich der ur-sprünglichen Zielsetzung mit den tatsächlicherreichten Zielen.

BHKW Blockheizkraftwerk | Anlage zur gleich-zeitigen Gewinnung von Wärme und Stromaus Energieträgern.

Bioethanol | (Agraralkohol) Ethanol, das aus Biomasse (nachwachsende Kohlenstoff-Träger)hergestellt wurde.

Biogas | Beim anaeroben Abbau von Abwasserentstehendes brennbares Gas.

Bivalent | Z. B. Heizungsanlage, die mit zweiBrennstoffen wie Erdgas und Heizöl betriebenwerden kann.

Brüden | Verdampftes bzw. verdunstetes Wasser (in Dampfform), welches z. B. in derVerdampf station entsteht und als Heizmediumeingesetzt wird.

CIBE | International Confederation of European Beet Growers

CEFS | Comité Européen des Fabricants de Sucre

CO2 | Kohlendioxid

CO2-Zertifikate | Limitierte Berechtigungen für den CO2-Ausstoß (ein Zertifikat entspricht einer Tonne CO2).

CSB | Chemischer Sauerstoffbedarf. Er ist einMaß für die organische Belastung des Wassers.

DEHSt | Deutsche Emissionshandelsstelle, imUmweltbundesamt zuständige, nationale Stellemit der Aufgabe, die Zuteilung und Ausgabeder Emissionsberechtigungen, Überwachungs-und Steuerungsaufgaben, die Führung des nationalen Registers sowie die nationale undinternationale Berichterstattung zu regeln.

DIN EN ISO 9001 | International gültige Normzum Qualitätsmanagement.

DIN EN ISO 14001 | International gültigeNorm zum Umweltmanagementsystem.

DIN EN ISO 22000 | International gültigeNorm zur Produktsicherheit.

EMAS III | Eco-Management and Audit Scheme – Synonym für die EG-Verordnung1221/2009 des Europäischen Parlaments undRates vom 25. November 2009 über die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umwelt-management und Umweltbetriebs prüfung.

Emission | Abgabe von Substanzen an die Umwelt.

Emissionshandel | Handel mit Emissions -rechten (Verschmutzungsrechten) in der Europäischen Union.

EVU | Energieversorgungsunternehmen

GMP B2 (Good Manufacturing Practice B2) |Niederländischer Standard der PDV Product-schap Diervoeder zur Qualitätslenkung derFuttermittel für die Tierfütterung für auslän -dische Lieferanten.

h | Stunde

Heizöl S | Heizöl schwer

Heizöl EL | Heizöl leicht

IFS | International Food Standard – Standarddes Lebensmitteleinzelhandels für Eigen -handelsmarken.

Immissionen | Umwelteinwirkungen. Dazu gehören vorwiegend Luftverunreinigungen,Geräusche, Gerüche, Erschütterungen, Licht,Strahlen und Wärme.

Kampagne | Auch Zuckerrübenkampagne – istdiejenige Zeit im Jahr, in der die Zuckerrübenin den Zuckerfabriken zu Zucker verarbeitetwerden. Die Zuckerrübenkampagne dauert inder Regel von Mitte September bis Anfang Januar.

Kondensat | Bei der Abkühlung aus derDampfphase in die Flüssigphase übergehen-des Wasser (Kondensation).

Kraft-Wärme-Kopplung | Verfahren zur Strom -erzeugung bei gleichzeitiger Nutzung derüberschüssigen Wärme.

kVA | Kilovoltampere, elektrische Leistung

kWh = Kilowattstunde

kWh/t Zucker | Kilowattstunde bezogen aufTonne Zucker

kWh/t Rübe | Kilowattstunde bezogen aufTonne Rübe

l | Liter

m³ | Kubikmeter

mg/l | Milligramm pro Liter

MWh | Megawattstunde

N | Stickstoff

NH3 | Ammoniak

Nm³ | Normkubikmeter (normiertes Gas -volumen)

NOx | Stickoxide

% a. R. | Prozent auf Rübe (Masse bezogenauf 100 kg Rüben)

Q&S Standard | Deutscher Futtermittelstan-dard der Q&S-GmbH, zur Sicherstellung derFuttermittelqualität.

REACH Registration, Evaluation, Authorisationand Restriction of Chemicals | Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung vonChemikalien

RV | Rübenverarbeitung

SO2 | Schwefeldioxid

t | Tonne

TEHG | Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz

THG | Teibhausgase

t TG | Tonne Trockengut

t Ww | Tonne Weißwert

Umweltbetriebsprüfung | Regelmäßige und objektive Bewertung der Umweltleistung desUnternehmens.

VE-Wasser | voll entsalztes Wasser

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20

Gültigkeitserklärung

Erklärung der Umweltgutachter zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten

bei der Nordzucker AG (Gemäß Anhang VII der EMAS III)

Die Unterzeichnenden, Herr Dr. Ralf Utermöhlen, EMAS-Umweltgutachter mit der Registrie-

rungsnummer DE-V-0080, zugelassen für den Bereich (NACE-Code WZ 2008: 10.81) und

Herr Matthias Precht, EMAS Umweltgutachter mit der Registrierungsnummer DE-V-0255,

zugelassen für den Bereich (NACE-Code WZ 2008: 10.81), bestätigen, begutachtet zu

haben, dass die nachfolgenden Standorte der Nordzucker AG wie in den Umwelterklärun-

gen der Nordzucker AG für den Berichtszeitraum 2009/2010 angegeben, alle Anforderun-

gen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom

25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemein-

schaftssystem für Umweltmanagement und Umwelt betriebsprüfung (EMAS) erfüllen.

Registrierungsnummer Organisation Anschrift

DE-111-00001 Nordzucker AG Zuckerfabrik 3,Werk Clauen 31249 Hohenhameln

DE-111-00002 Nordzucker AG Bahnhofstr. 13,Werk Schladen 38315 Schladen

DE-133-00016 Nordzucker AG Calenberger Str. 36,Werk Nordstemmen 31171 Nordstemmen

DE-151-00002 Nordzucker AG An der Zuckerfabrik 1,Werk Uelzen 29525 Uelzen

DE-171-00001 Nordzucker AG Magdeburger Landstr. 1– 5,Werk Klein Wanzleben 39164 Stadt Wanzleben-Börde

Page 21: Werk Klein Wanzleben - Nordzucker€¦ · Nordzucker 2010 3 Diese Umwelterklärung bezieht sich auf unser Kristallzuckerwerk in Klein Wanzleben und beinhaltet jeweils eine komplette

21Nordzucker 2010

Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass

● die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen

der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden,

● das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die

Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen,

● die Daten und Angaben der Umwelterklärung der Standorte ein verlässliches, glaub-

haftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Standorte innerhalb des

in der Umwelterklärung angegebenen Bereichs geben.

Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden.

Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung

(EG) Nr. 1221/2009 erfolgen.

Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffent-

lichkeit verwendet werden.

Braunschweig 17.08.2010

AGIMUS GmbHUmweltgutachterorganisation& BeratungsgesellschaftZulassungsnummer: DE-V-0003Am Alten Bahnhof 638122 Braunschweig

Dr. Ralf UtermöhlenEMAS-UmweltgutachterDE-V-0080

Dipl.-Ing. Matthias PrechtEMAS-UmweltgutachterDE-V-0255

Werk Klein Wanzleben | Umwelterklärung 2009/10

Page 22: Werk Klein Wanzleben - Nordzucker€¦ · Nordzucker 2010 3 Diese Umwelterklärung bezieht sich auf unser Kristallzuckerwerk in Klein Wanzleben und beinhaltet jeweils eine komplette

Herausgeber

Nordzucker AG

Küchenstraße 9

38100 Braunschweig

Telefon: 0531/2411-0

Telefax: 0531/2411-100

[email protected]

www.nordzucker.de

Werk Klein Wanzleben

Nordzucker AG

Werk Klein Wanzleben

Magdeburger Straße 1-5

39164 Klein Wanzleben

Telefon: 039209/45-130

Telefax: 039209/45-100

Schicken Sie uns eine E-Mail oder sprechen Sie mit uns. Wir freuen uns über Anregungen, Lob und Kritik.

Nicht ohne Stolz informieren wir über unsere Erfolge, verschweigen aber auch Probleme nicht.

Wir machen weiter

Eine aktualisierte Umwelterklärung wird im ersten Halbjahr 2011 mit den Daten und Zahlen für die Kampagne 2010 vorgelegt.

Umwelt, Genehmigungen, Lizenzen

Dr. Ute Poltrock

Telefon: 0531/2411-207

[email protected]

Unternehmenskommunikation

Tanja Schneider-Diehl

Telefon: 0531/2411-314

[email protected]

Online-Publikationen im Download-

Center unter www.nordzucker.de

● Compliance-Erklärung

● Geschäftsbericht

● Nachhaltigkeitsbericht

● Nordzucker-Zertifikate

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