Westerwald Ashram - yoga-vidya.de · Das Leben ist ständige Veränderung In diesem Artikel...

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20 Jahre Voga Vidya Westerwald Ashram Yoga Vidya Westerwald Haus Yoga Vidya Westerwald Gut Hoffnungstal 57641 Oberlahr Tel.: 0049 (0)2685/8002-0 Fax: 0049 (0)2685/8002-20 E-Mail: [email protected] Mail: www.yoga-vidya.de/Westerwald

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20 JahreVoga Vidya

WesterwaldAshram

Yoga Vidya

Westerwald

Haus Yoga Vidya Westerwald

Gut Hoffnungstal57641 Oberlahr

Tel.: 0049 (0)2685/8002-0Fax: 0049 (0)2685/8002-20

E-Mail: [email protected]: www.yoga-vidya.de/Westerwald

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Vorwort 2

Das Leben ist ständige Veränderung 3

Ein magischer Ort 5

Gut Hoffungstalein Ort um neue Hoffnung zu schöpfen? 6

Die Lotusblüteein Symbol des Friedens und der Freiheit 8

Bhakti und die Musikszene im Westerwald &Mantrasommercamp 2016 9

Interview mit Sukadev 11

PranaDie Wissenschaft der Energie-Gibt es Prana wirklich? 15

Ein Wochenende im Schweigen 16

Yoga und MeditationWie mit Yoga beginnen? 17

Inhalt

Vorwort:

20 Jahre Yoga Vidya Westerwald

Yoga Vidya Westerwald ist 20 Jahre alt geworden. 20 Jahre Yoga Vidya Westerwald - das heißt

• 20 Jahre Meditation

• 20 Jahre Yoga Übungen

• 20.000 Menschen, die im Westerwald Ashram gelernt haben, ein gesünderes, freudevolleres und spirituelles Leben zu führen

• 3x 2000 Menschen, die in Aus- und Weiterbildungengelernt haben, andere dazu anzuleiten, ein gesünderes,freudevolleres und spirituelleres Leben zu führen

• 20 Jahre Friedensgebete, Friedensrituale, Friedensmantras

• 20 Jahre Einsatz für mehr Frieden, für mehr Freude, für eine bessere Welt

Yoga Vidya Westerwald ist eine der beiden „Keimzel-len“ von Yoga. Bei Yoga Vidya Frankfurt wurden dieGrundkonzepte für die Yoga Vidya Stadtzentren „aus-gebrütet“ - die sich bis heute weiter entwickeln. BeiYoga Vidya Westerwald wurde das Konzept des YogaVidya Ashrams entwickelt - das sich inzwischen auchin den anderen Yoga Vidya Ashrams bewährt hat - unddas in ständiger Weiterentwicklung ist. Das Konzepteiner demokratischen, spirituellen Sevaka-Gemein-schaft, das Konzept des Yoga Vidya Ashram Tagesab-laufs, die Yoga und Meditation Einführungsseminare,Yogaferienwoche, Individualgastprogramm, das um-fangreiche Yoga Seminarprogramm, das differenzierteSystem von Yoga Aus- und Weiterbildung - all dasmacht heute Yoga Vidya aus - und ist bei Yoga VidyaWesterwald entstanden.

Danke den vielen Menschen, die sich in den letztenJahren bei Yoga Vidya Westerwald eingesetzt haben.Danke Swami Divyananda und ihrem Team, den zahl-reichen Seminarleiter/innen und Mithelfer/innen,danke all die sich engagieren, mit Ideen, mit Rat undTat, mit Gebeten, guten Gedanken und Unterstützungauf unterschiedlichstem Gebiet.

Danke an all diejenigen, die jetzt beginnen, sich imWesterwald zu engagieren. Interessant: Obgleich YogaVidya Westerwald der älteste der Yoga Vidya Ashramsist, hat er doch das an Lebensjahren jüngste Team.Yoga Vidya Westerwald ist meditativ, jung, dynamisch,kreativ und engagiert. So werden vom Westerwaldimmer neue Ideen und Lichtimpulse für die ganze Yo-gabewegung ausgehen. Möge Segenskraft in unddurch Yoga Vidya Westerwald auch in den kommenden20 Jahren (und darüber hinaus) wirken. Mögen immermehr Menschen Inspiration bekommen für Frieden,Engagement und spirituelle Entwicklung.

Om Shanti, Liebe GrüßeSukadev

ImpressumHerausgeber (V.i.S.d.P): Berufsverband der Yoga

Vidya Lehrer/innen e.V. (BYV) und Yoga Vidya e.V.Anschrift der Redaktion: Yoga Vidya e.V., Yogaweg 7,

32805 Bad MeinbergBisherige Ausgaben als PDF: www.yoga-vidya.de/journalRedaktion: Ruth Gaßmann; [email protected],

Swami Divyananda & Team YogaVidya WesterwaldLayout /Satz: Lisa Knickel, Claus Beck

Titelfoto: Luna Dohm, Fotos: Yoga Vidya Westerwald und Bad Meinberg

Druckerei: Frank Druck GmbH & Co. KGPapier: 100 % Recyclingpapier

Auflage: 6.000 Vertrieb: Yoga Vidya Seminarhäuser und Center, BYVG,

BYAT, BYV MitgliederSpenden: Yoga Vidya e.V. Bad Meinberg, Volks-

bank Paderborn-Höxter-Detmold e.G.IBAN: DE41 4726 0121 2150 0784 00,

BIC: DGPBDE3M

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Das Leben ist ständige VeränderungIn diesem Artikel schreibt Swami Divyananda über ihre langjährigen Erfahrungen mit Yoga Vidya. Ihrerfahrt darin auch einiges über den Westerwald Ashram. Swami Divyananda ist Ashramleiterinim Haus Yoga Vidya Westerwald.

Ich bin auch noch nach 10 Jahren Yogapraxis jeden Tag aufs Neue dankbar, dass esYoga Vidya gibt! Ich habe zu Yoga Vidya gefunden, indem ich vor gut 10 Jahreneines der schicken, bunten Bretz Sofas kaufen wollte, und dann herausfand,dass hinter der Sofaproduktion engagierte Yogis standen. Von Yoga hatteich damals noch keine Ahnung außer einer diffusen Vorstellung vonYogis auf Nagelbrettern mit Füßen hinter dem Kopf. Also, eigentlichwollte ich ursprünglich ja nur ein Sofa kaufen, und dann bekamich so viel mehr!

Innere VeränderungenFür mich ist die Stärke von Yoga Vidya, das jeder, der hier-herkommt, eingeladen ist, Zugang zu seinen oder ihren per-sönlichen Kräften und Fähigkeiten zu finden und seineoder ihre Talente zu entfalten. In meiner Zeit des Hierseinsbei Yoga Vidya und des Lebens in verschiedenen YogaVidya Ashrams meine ich, sehr starke Veränderungen zuspüren. Sowohl im Äußeren, als auch in meinem eigenenInneren. Es wird immer schöner, bunter, frischer, offener,lebendiger, freier. Wer weiß, vielleicht ist es ja ganz nor-mal, dass sich nach ein paar Jahren der Yogapraxis dasinnere Feld fröhlich und frühlingshaft eröffnen darf, wieein wohlduftendes, wogendes Blütenmeer?

…und äußereWas die äußeren Veränderungen bei Yoga Vidya betrifft:eine Zeitlang habe ich mich gegen diese Veränderungeninnerlich gewehrt, und ich glaube, dass ist auch ganznormal. Wenn Mensch etwas Gutes gefunden hat undsich zufrieden fühlt, dann möchte er es ja meistens auchbehalten und bewahren und scheut sich vor Veränderung.Ich weiß z.B. noch, wie entsetzt ich war, als der Yoga VidyaHauptkatalog irgendwann mal ein anderes Design bekam,dasselbe Entsetzen, als die Yoga Vidya Webseite geändertwurde, und auch als wir vor ein paar Jahren in Bad Meinbergin der Seminarplanung eine neue Software eingeführt haben…also, das ging ja gar nicht! ;-) Aber, Dynamik und Veränderung sindletztlich etwas Wunderbares, sie sind das Leben selbst, dem wir unsnicht entziehen können.

Das Leben ist nichts anderes als Parinama, ständige Veränderung. Unddiese Veränderung macht auch vor Yoga Vidya nicht halt. Dies zu wissenund verinnerlicht zu haben, an äußeren Manifestationen nicht wirklich zuhängen, gibt mir sehr große Kraft und innere Stärke. Von daher begrüße ichmittlerweile so gut wie jede Veränderung im Leben. Und doch haben wir bei YogaVidya einen festen Kern, der unsere Basis darstellt, fast wie ein unerschütterlicher Felsin der Brandung. Dieser Fels ist für mich unsere Traditionslinie nach Swami Sivanandaund die Yoga Vidya Grundreihe zusammen mit den 7 Yoga Vidya Unterrichtsprinzipien insbe-sondere mit dem Prinzip der Spürgenauigkeit. Spürgenauigkeit bedeutet, dass wir bei unserer YogaPraxis nicht so „perfekt“ aussehen müssen wie im Buch. Es ist nicht notwendig unsere Füße und Zehenauf der Matte in einem bestimmten Winkel ausgerichtet zu haben. Jeder übt Yoga anders, weil jeder Körperanders ist. Und so bin ich dankbar, einerseits für die Festigkeit und Stabilität unserer Tradition, andererseits auch fürdie Wandlungsfähigkeit und die Kreativität, die bei Yoga Vidya genauso möglich ist. Genaugenommen auch erst möglich wird,weil wir diesen festen Kern, diese Basis als unverrückbare Grundlage haben.

Leiterin im WesterwaldIch bin Leiterin des Yoga Vidya Ashrams Westerwald. Wohin es mich danach even-

tuell weiter bei Yoga Vidya ziehen wird, kann ich noch nicht vorhersehen. Wasich sagen kann ist: Ich liebe den kleinen schnuckeligen Westerwald Ashram

mitten im Wald. Der Ort hat einen festen Platz ganz tief in meinem Her-zen gefunden. Ich glaube, wir sind hier auch im Mitarbeiter Team trotz

der einen oder anderen Herausforderung gemeinsam ziemlich glück-lich. Es gibt viel zu tun, viel zu erfahren, viel zu lernen an diesem

freundlichen, lichten Ort. Und das ist vielleicht die größte Ver-änderung, die ich derzeit wahrnehme und mir auch immer wieder

von anderen Menschen gesagt wird. Der Westerwald liegtmitten im Wald, wird aber nicht als „dunkel“ wahrgenommen.

Wir haben viel Licht und oft auch Sonne.

Eine aktuelle Stimme einer unserer Seminarleiterinnen:„Die neu gestalteten Bereiche machen das Haus um sovieles freundlicher und leichter und das prachtvolleMosaik von Vesna sitzt genau an der richtigen Stelle!Die bunten Stühle draußen. Wow! Die Mitarbeiterwaren freundlich und zugewandt. Sehr schön fandich auch den Satsang mit Thekla und war beein-druckt, wie gut Arjuna indische Geschichten erzählenkann. Ich hatte das Gefühl, dass es sich alles rechtleicht anfühlt.“

Der Westerwald ist lichtvollIch kann das bestätigen, das Haus erscheint jung,die Menschen kreativ, und diese Mischung zusam-men mit Yoga und intensiver Yoga Praxis kommtsehr gut an. Und so möchte ich euch einladen, (malwieder) in den Westerwald Ashram zu kommen. DenAshram für dich neu zu entdecken, neu zu erfahren,zu erleben, dich überraschen zu lassen, dich anfüllenzu lassen mit positiver Schwingung und spirituellerEnergie!

OM Shanti

Swami Divyananda

ist Leiterin des Hauses YogaVidya Westerwald. Sie ist Yoga-

lehrerin, Yogatherapeutin, Medita-tionslehrerin und Yoga Vidya Acharya.

Sie führt ihre fortgeschrittene spirituellePraxis mit Leichtigkeit und Liebe aus. Ihre

fröhliche und losgelöste Art Indische Ge-schichten zu erzählen energetisiert und belebt

alle Zuhörer. Ihre größte Freude ist es zu sehen,wenn Menschen in ihrem Umkreis beginnen, ihre

Talente und Fähigkeiten zu entfalten und diese zumWohle aller einsetzen.

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Gut Hoffnungstal Ein Ort um neue Hoffnung zu schöpfen?

Von Mohini Wiume

Stell dir vor, du kommst nach einer langen, anstrengendenFahrt durch Nebel, Platzregen und sinnlosem Verfahren beiYoga Vidya im Westerwald an, im Hoffnungstal – an dem Ort,an dem du neue Hoffnung schöpfen möchtest – Hoffnung aufeine glückliches Leben; Hoffnung darauf, in der Natur undmit Yoga zu heilen, aufzutanken im tiefsten Westerwald.Okay, du bist also da – am Ziel deiner Träume, mitten in derschönsten Natur, im westerwälder Urwald. Und dann denkstdu: Nichts als weg hier! – Kein Handy geht, kein Kaffee da –nur Yoga. Im Grunde genau das, was du brauchst, wenn du esnur spüren könntest! Es kann sein, dass so mitten in der Natur,in dieser reinen Energie des Naturschutzgebietes, des Yogaund der Meditationspraxis, du plötzlich deinen eigenen Stress,die innere Unruhe, die Unzufriedenheit erst recht spürst. Eskann sein, dass du plötzlich spürst, wie die Nervosität indeinem Bauch pulsiert und du eigentlich nur diesen wunder-baren Ort verlassen möchtest – in der Hoffnung, du würdestdann wieder ruhiger werden, weniger nervös.Du bist nicht der Einzige, dem es so geht. Wichtig ist, das wasdu da am Anfang empfindest, los zu lassen, abzuwarten, bisdiese Welle vorüber geht, bis du dein Zimmer bezogen hast,weißt, wo du was findest und vor allen Dingen, bis du das su-perleckere Essen der westerwälder Ashramküche gegessenhast. Dann bist du gut vorbereitet auf den tiefgründigen undberührenden westerwälder Satsang, denn das Team vor Ortist nicht nur jung, sondern auch sehr musikalisch und die Vor-träge haben es auch in sich.Pack also aus, wisch‘ deine Stresstränen weg, und nimm direinen Augenblick Zeit, um die Natur wirklich zu sehen, zuspüren, in sie einzutauchen und dich von ihr durchdringen zulassen. Dann wird sich der Schleier der Verzweiflung lichtenund du kannst endlich sehen, endlich spüren, endlich offensein – auch wenn nur für einen Augenblick. Dieser eine magi-sche Augenblick wird dir helfen, dich zu wandeln und das zulieben, was ist – das zu lieben, wofür du dich entschiedenhast. Und dann kannst du ohne Sorgen, ohne Angst vor derZukunft leben, genießen, einfach sein mit Yoga.Und dann erinnerst du dich vielleicht wieder daran, dass diemeisten Menschen so gestresst sind, dass sie es gar nichtmehr merken und dass es an einem Ort wie dem Yoga VidyaAshram im Westerwald besonders schnell spürbar wird, weilmitten in der Natur die Uhren scheinbar anders ticken, dieMenschen auf Yoga aus sind und du aus deinem normalenAlltag herausgerissen wirst. Und du merkst plötzlich, dass derWesterwald Ashram ein Ort zum Verlieben ist – verlieben indie Natur, verlieben in den Augenblick – das zu lieben, wasist.

Mohini Wiumeunterrichtet mit Herz und Verstand. Sie ist sehr authentisch und verbindetErlerntes mit eigenen Beobachtungen und Erfahrungen. Sie kann Menschensehr gut dazu motivieren, sich ernsthaft auf den Weg zu machen. Im Stu-dium der Kunstgeschichte hat sie gelernt, genau hinzusehen und das Beob-achtete in Worte zu fassen. Sie ist Mitarbeiterin bei Yoga Vidya BadMeinberg und hat auch einige Zeit als Mitarbeiterin im Westerwald Ashramverbracht.

Von Narada Marcel Turnau

Biegt man von der Bundesstraße 256 in die kleine Wald-straße hinunter ins Grenzbachtal ab, so geschiehtnach etwa 250 Metern etwas Merkwürdiges: manspürt die Einfahrt in ein starkes Energiefeld. Tat-sächlich glaube ich, dass jeder spüren kann, wiesich das Gefühl verändert wenn man in dasverträumte Grenzbachtal hinunter fährt. Seitnunmehr 20 Jahren wird das Energiefeld desAshrams durch tägliche Yoga-Praxis und einliebevolles Miteinander genährt und das ist fürjeden Besucher spürbar. Das Tal wurde als Kom-pensation für den Bau der ICE-Strecke Köln-Frankfurt mit viel Geld von der Bahn renaturiertund verschönert. Mit Erfolg, denn Flora und Faunasind rund um den Ashram sehr vielfältig. Vor einigenJahren kam ein Vogelzähler, der ganz überrascht warüber die enorme Vielzahl von Vögeln und Insekten die sichim Tal offenbar sehr wohl fühlten. Auch mir ging es so, alsich 2006 zum ersten Mal in das Haus Yoga Vidya Westerwaldfuhr. Ich spürte direkt die besondere Magie dieses Ortes undmir war klar: hier will ich sein.Äußerlich hat sich seit damals einiges geändert im Tal, so wurdedie Yogaplattform und das große Chartre-Labyrinth im Gartengebaut. Viele Fichten rund ums Haus wurden geerntet und habenmehr Licht ins Tal gelassen. Auch im Haus hat sich vieles verändert,es wurden nach und nach die Bäder renoviert, die Räume wurdenneu gestaltet und vieles an der alten Bausubstanz wurde erneuert.Natürlich ändert sich auch die Besetzung des Ashrams alle paarJahre, denn die Idee ist ja, dass die Menschen das Licht des Yogain die Welt hineintragen sollen. Aber eines bleibt trotz all derVeränderungen gleich: die spürbare Segenskraft im Haus unddie Herzlichkeit der Seelen, die es bewohnen. Und so hatman stets das Gefühl wieder nach Hause zu kommen wennman längere Zeit nicht im Westerwald-Ashram war. Es istdieses Energiefeld welches beim Eintritt ins Tal spürbarwird und es ist diese greifbare Stille, die einen bei der Meditation im Shivaraum überwältigt, was einem das Herzwarm werden lässt.

Einige aktuelle Gästestimmen

"Inmitten der Natur, ein

herrlicher Ort, um zu

entspannen und

aufzutanken"

"Liebevoll geführter

Ashram"

"Tolle Yogastunden, leckeres

Essen und liebevoll

gestaltete

Satsangs mit

Swamiji.

„Was für eine wunderschöne

Lage inmitten der Natur!

Sehr erholsam!"

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n

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Narada Marcel Turnaueiner der ehemaligen Ashramleiter des Hauses

Yoga Vidya Westerwald. Als erfahrener Yogalehrer und Ausbilder strahlt Narada die Freude aus, die ihm das Weitergeben und Unterrichten

von Yoga bereitet. Engagiert und kompetent gibt er sein Wissen weiter.

Einmagischer Ort

agz

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Bei Yoga Vidya Westerwald haben wir ein neues prachtvollesMosaik an unserer Außenwand, welches Lotusblumen zumMotiv hat. Dieses Mosaik wurde erst kürzlich von VesnaVeberic, einer Mosaikkünstlerin, fertiggestellt und zeigt vieleverschiedene Lotusblumen. Die Lotusblume ist ein sehr schö-nes Motiv für den spirituellen Weg oder auch den Weg desYoga - wie wir manchmal sagen.

Lotusblumen wachsen im Schlamm. Fast gleichgültig was fürBedingungen, die Lotusblumen wachsen. Und doch perlt dasWasser und der Schmutz an ihnen ab, und die Blüten strahleneine fast überirdische Schönheit aus. Daher sitzen oder stehendie indischen Göttinnen gerne auf einer Lotosblume.

Genauso wie eine Lotusblume häufig aus dem schmutzigenWasser kommt, hat jeder Mensch bestimmte Gewohnheiten,Vorstellungen und Wünsche. Manches an was wir uns ge-wöhnt haben, was wir denken und was wir wollen, ist unseremLebensglück eher hilfreich und anderes eher nicht.Und dieses eher weniger hilfreiche ist wie der Schmutz, wieder Schlamm, in dem die Lotusblume wächst.

Das Wunderbare ist, wenn wir Yoga üben, lernen wir mit unsauf einer tieferen Ebene einverstanden zu sein, egal was wirfür Prägungen haben, gleichgültig was für Voraussetzungen,also welchen „Schmutz und Schlamm“, wir in uns haben.

Wir lernen ein glückliches und zufriedenes Leben im größt-möglichen Einklang mit der Natur zu führen, ohne dabei reineNabelschau zu betreiben. So sind wir dann wie die Blüte einerLotusblume. Wir wissen, dass in der Welt viel Leid existiert unddass die politische Situation alles andere als einfach ist. ImMoment steht die Welt womöglich wieder einmal an einementscheidenden Wendepunkt wo es entweder kippen kann inWeltkriege oder Frieden.

Und so können wir durch unsere eigene Yogapraxis und den Frie-den, welchen wir dadurch in uns spüren, unseren persönlichen

Frieden leben, verbunden mit einem inneren Auftrag, diesenFrieden auch auszudehnen. Yogapraxis - Yoga zu üben, ist alsogenaugenommen Friedensarbeit.

Wenn du beginnst, dich von deinem „Schlamm“ (deinen hin-derlichen Gewohnheiten, Vorstellungen und überflüssigenWünschen) zu lösen, und bewusst den Weg der Nächstenliebeund des Friedens gehst, dann werden auch andere inspiriertes dir nachzutun und beginnen, ein Leben der Gesundheit undder Freude, vielleicht auch der Einfachheit - in jedem Fall denWeg des Friedens zu gehen.

Und so ist Yoga etwas ganz Besonderes. Yoga ist, wenn wir esgenau betrachten, nichts anderes als Friedensarbeit auf sehrvielen Ebenen: Friedensarbeit auf der individuellen Ebene, dergesellschaftlichen und auch der kosmischen Ebene.

Einer der ganz großen Yogameister und Friedensaktivist SwamiVishnu-devananda ist 1983 sogar mit einem Ultraleichtflug-zeug über die Berliner Mauer geflogen und hat dabei Blumenfür den Frieden abgeworfen und dabei zu Gunsten des Friedenssein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt.

Gut, darüber mögen wir heute vielleicht schmunzeln und unsmit einem Augenzwinkern an die Zeit der Hippies erinnern,aber letztlich hatte er den Mut, dafür einzutreten, für etwasdas ihm sehr wichtig war, nämlich den Weltfrieden. Da könnenwir uns an der Stelle auch einmal selbst fragen: Was ist mirwichtig? Wofür stehe ich ein? Wie viel Energie verwende ichdarauf? Wie wichtig ist mir der Weltfrieden? Was bin ich selbstbereit als Eigenleistung dafür konkret zu tun?

Das sind einige dieser wirklich wichtigen Fragen des Lebens.Yoga gibt uns den Mut diese Fragen auszusprechen und dieKraft, unseren Weg zu beschreiten und unseren persönlichenWeg des Friedens zu leben.

Die LotusblüteEin Symbol des Friedens und der Freiheit

von Swami Divyananda

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Musikfestivalsgehören zum Sommer einfach dazu. Seit Woodstock haben sieTradition. Meistens stehen Rock` n` Roll, Folk oder Reggae auf demProgramm. Ein Mantra Sommer Camp hingegen ist neu. So wares auch für viele Yogis und Yoginis ein herzöffnendes Event, alsnun schon zum dritten Mal das Mantra Sommer Camp im YogaVidya Westerwald vom 03.- 08.07.2016 stattfand. In diesen Tagen durften sich Musikinteressierte, Yogis und Yoginisan verschiedensten Yogastunden, Konzerten und Workshops mitunterschiedlichen Künstlern wie: Sundaram, Gaiatrees, Akashari,Anubhab, Aerodice, Goloka Bhajan Band, Kai Treude, Jopi JaySurya Souls, und vielen mehr erfreuen. Das Singen, Chanten unddas Yoga mit diesem tollen Line-up in der wunderschönenAshram-Atmosphäre standen unter dem Aspekt des Bhakti Yoga.Fünf Tage lang wurde gefeiert, gesungen, getanzt, gebeatboxt, ge-trommelt, Yoga und Hingabe praktiziert. Das Veranstaltungsteam,welches dieses Festival mit Vision zu noch mehr Bhakti und Musikim Westerwald Ashram initiierten, steckten viel Herzblut in dieVeranstaltungen und freuten sich nach der gut gelungen gemein-samen Festivalwoche mit allen teilnehmenden Künstlern und Yo-galehrern an einer unvergesslichen Zeit.Inmitten der lieblichen westerwälder Natur zeigte sich der Ashramim Gut Hoffnungstal (der Name ist Programm!) erneut als wun-derbarer Austragungsort für Gemeinschaft, Musik, Satsang, Yogaund Meditation, um Menschen von alt bis jung zusammen zu brin-gen und das machen und erleben zu können was sie lieben - näm-lich Musik, Musik, Musik.Auch in 2017 findet das Mantra Sommer Camp mit großer Lustauf mehr Mantra Musik, Tanzen, Entspannung, Ruhe und Natur,vom 09. - 14.07.2017 statt.

Diese inspirierende Woche spiegelt ungefiltert den musikalischenAspekt des Ashrams, der sehr stark zu spüren ist, wieder. So kannman beobachten wie der Ashram im Westerwald zu einem Anzie-hungspunkt für Musiker, Bhakti Yogis und Mantra-Lovers aus derumliegenden Region bis hin zu den Einzugsgebieten der Groß-städte wie Köln und Frankfurt wächst, um sich hier mit der Man-tramusik und Kirtan in spirituell aufgeladener Atmosphäre in Tiefeund in Leichtigkeit miteinander, und mit dem Göttlichen zu ver-binden, Kooperationsprojekte einzugehen oder einfach nur yogischaufzutanken.

Westerwald SzeneDie Sonntagsabend-Mantra-Singkreise, initiiert von Thekla Brandtund Pascal Splettstößer, sind musikalisch vielseitig, bereicherndund werden dankbar als musikalische Insel im Ashram-Alltag an-genommen.Eine Mantrayogastunde, zum Thema Erdung oder Hingabe zu Gott,konnte ich mit anderen Sevakas entstehen lassen. Sie erfreut sichzunehmender Beliebtheit.Auch in den Yogalehrerausbildungen finden sich viele Teilnehmerangesprochen, ihre schlummernden, musikalischen Seiten zu ent-decken und in Satsang-Beiträgen auszuleben. Nicht selten führt

das Gesehen und das Wertgeschätzt werden auf der Bühne in IhrerAusbildung zu Glücksmomenten und Highlights ihres Aufenthaltesim Westerwald. Es stärkt den gemeinsamen Zusammenhalt durchdie intensiven Ausbildungstage und gibt dem „Wir-Gefühl“ eineStimme. Dadurch kann die innige Verbindung auf dem spirituellenWeg nochmals gemeinsam zelebriert werden.Dass man hier ungezwungen auf der Bühne performen darf, istfür einige Hobbymusiker ein Geschenk und eine direkte Möglich-keit sich mit ihren Bhakti Qualitäten zu verbinden.Professionelle Mantramusiker wie Sundaram, Kai Treude, FraukeRichter und Claus Heitz oder Devadas inspirieren Kursteilnehmerund Ashrambewohner mit ihren musikalischen Seminaren undSamstag Abend Satsang Beiträgen. Ein Teilnehmer brachte eswährend einer Mantrayogastunde auf den Punkt: „Mensch, ist dashier ein musikalischer Ashram, das tut voll gut!“

Meine Erfahrung:Auch ich wollte mehr Dinge in mein Leben einladen, die mir guttun und mich stärken.So kam nach zahlreichen Jaya Ganeshas und Mantra Yogastundenin Bad Meinberg und im Westerwald, das in mein Leben, was ichmir schon lange gewünscht hatte, nämlich mehr Musik. Ein Har-monium wurde gekauft und eine Mantraleidenschaft wurde in mirentfacht, die mir bis dahin in Ihrer Größe, Intensität und Tiefe un-bekannt war. So viele neue Mantras und Menschen begegnetenmir und ich wurde schnell zum Medium der unfassbaren Kraft desKirtan-Singens. Immer wieder zog es mich aus Köln in den Wes-terwald Ashram, zu dieser Energie, um mit Gleichgesinnten zu sin-gen und meine Leidenschaft für Krishna Das Mantras zu teilen.Eine neue Dankbarkeit und Freude entwickelte sich zunehmendin meinem Herzen und ich konnte es kaum erwarten wieder inden Westerwald zu fahren, zu singen und die yogische Gemein-schaft zu erleben, nach der ich mich manchmal im rasanten Köl-ner Alltag so sehnte. Der Austausch in der WesterwaldGemeinschaft, der Lifestyle des intergralen Yogas nach Swami Si-vananda und die vielen wunderbaren Satsangs bestätigten michdarin, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich spüre und lebeBhakti Yoga als neuen Pfad!

Das Mantra-Singen ist für mich ein Weg des Schenkens geworden,den ich mit meiner Mantra Band Surya Souls und auch als Yoga-lehrer, Meditationslehrer und Mantramusiker gehen darf. So istmein Wunsch, mit diesen Worten, Dank an die Gemeinschaft desYoga Vidya Westerwald Ashram auszusprechen, für so viel musi-kalische Inspiration auf meinem spirituellen Weg.Oft werde ich von meinen Kursteilnehmern angesprochen und ge-fragt, ob es eine CD, etwas wie die „Westerwald Kirtan Classics“gibt. Eine Zusammenstellung der Mantren, welche in Yogastundenoder im Satsang gehört wurden. Andere suchen nach Noten zumNachspielen auf dem Harmonium. Als ersten Versuch diesen Wün-schen nachzukommen, habe ich hier zwei beliebte Mantras desWesterwald Ashram Samstag Abend Satsangs zum Mitsingen oderNachspielen auf der Gitarre oder dem Harmonium aufgeführt.

Marco Büscher Deutsch-Amerikaner, Yoga- und Meditationslehrer, Mantramusiker und Betriebswirt. Er lebte in seiner Kindheit 3 Jahre im tibetisch-buddhis-tischen Kamalashila Kloster in der Eifel. Er absolvierte mehrere Yogalehrer-Ausbildungen, ist Mitbegründer der Mantra Band Surya Souls undunterrichtet Seminare, auch bei Yoga Vidya Westerwald

Unsere

Yoga Vidya Westerwald

Kirtan Classics CD ist da!

Du kannst sie überall bei Yoga Vidya und bei Yoga Vidya

Westerwald erwerben, oder unter

[email protected]

www.shop.yoga-vidya.de

Viele tolle Kirtan-Classics aus den letzten 20 Jahren, du

wirst begeistert sein. Gesungen und gespielt von

den derzeitigen Westerwald Yogis &

Yoginis & Friends.

MantrasYoga Vidya Kirtanheft Nr. 201 Rama Bolo

C G F CEG GHD CEG Rama Bolo Rama Bolo Bolo Bolo Ram

F C G CCFA CEG GHD CEGRama Bolo Rama Bolo Bolo Bolo Ra-am /2.Ram

Yoga Vidya KirtanheftNr. 157 Govinda Jaya Jaya

C GCEG GHDGovinda Jaya Jaya Gopala Jaya Jaya

Dm F C G DFA CFA CEG GHD Radha Ramana Hari Govinda Jaya Jaya

Möge sich eine solche CD als ein gemeinsamesAshram Projekt entwickeln, auf das alle Wesenweniger Leiden und sich mit der Freude verbinden,die sich beim Chanten der göttlichen Namen einstellt.

Lokah Samastah Sukhino Bhavantu

Bhakti Yoga

+Mantra Sommer Camp

Die Musikszene im Westerwa

ld 2016

Ein Szenebericht

von Marco Büscher

9 10

Bhakti Yoga

+Mantra Sommer Camp

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Interview zu 20 Jahren Yoga Vidya Westerwald

Warum ein Ashram im Westerwald? Wie kam es dazu?

Vor der Gründung von Yoga Vidya hatte ich die Vision, dassYoga ein wichtiger Bestandteil der entstehenden Weltkulturwerden würde. Dabei sah ich, dass Ashrams im Sinne von spi-rituellen Gemeinschaften eine wichtige Rolle spielen würden:Ashrams als Orte des spirituellen Aufladens, als Orte der Aus-bildung, als Begegnungsstätten, als Lichtpunkte im Lichtnetzder Erde. Ich sah, dass Ashrams Rollenmodelle für künftige For-men des menschlichen Zusammenlebens sein könnten. So warschon bei der Gründung von Yoga Vidya Frankfurt im Jahr 1992die Inspiration da, 5 Jahre später einen Ashram zu eröffnen.1995 hatten wir die erste Yogalehrer Intensivausbildung ineinem angemieteten Seminarhaus. Diese war außergewöhnlicherfolgreich - und das gab den Anstoß, nach einem Ort für denersten Yoga Vidya Ashram im Umkreis von 140 km um Frank-furt herum zu suchen. Nach der Besichtigung von Dutzendenvon Häusern besichtigten wir im April 1996 erstmals Gut Hoff-nungstal, Naturparadies Rheinischer Westerwald, und verlieb-ten uns sofort in diese traumhaft idyllische Lage, das Tal, denBach, die Berge, die besondere Kraft der Natur dort. Ich erin-nere mich noch an den ersten Eindruck, als wir von der B256ins Grenzbachtal fuhren: Es war ein sonniger Frühlingstag, dieVögel zwitscherten, es duftete, Blumen und Sträucher blühten,der Bach rauschte – absolut idyllisch. Recht schnell waren wiruns sicher: Das ist der richtige Platz. Im November konntenwir einziehen, renovieren, und im Mai 1997 die offizielle Er-öffnung feiern.

Wurdest du in deinem Vorhaben unterstützt, und wennja, welche Personen haben den Westerwald Ashram(besonders zu Beginn) mitgeprägt?

Prägend für Yoga Vidya ist immer schon Gemeinschaft, ge-meinsames Engagement. So war es eine gemeinsame Entschei-dung einen Ashram zu suchen, es waren viele Menschen beider Suche beteiligt, noch mehr haben gerade in der Pionier-phase Unglaubliches geleistet. Besonders herausstellen möchteich hier:Eva-Maria Kürzinger, die ja mit mir zusammen Yoga VidyaFrankfurt eröffnet hatte. Sie war gerade in der Zeit derAshramsuche mit ihrem besonderen Bezug zur Natur sehrwichtig.Shivakami: Mit ihrem besonderen Optimismus und ihremGottvertrauen hatte sie auch in schwierigen Phasen immer dieÜberzeugung vermittelt, dass es gelingen würde. Shivakamiwar immer bereit, alles zu tun, was notwendig war. Von Wer-bung, Anzeigen, Aufnahme von neuen Gemeinschaftsmitglie-dern über Unterrichten, Organisieren etc. machte sie immerdas, was gerade anfiel.Anantadas Satyavan Büsseler: Er war derjenige, der denPlatz überhaupt fand. Anantadas führte die Kaufverhandlun-gen, kümmerte sich um die behördlichen Genehmigungen, or-ganisierte die Renovierungen, betreute gerade in derAnfangszeit die ständig wechselnde große Gruppe von Mithelfern.Vasudeva Thies: Er hatte 1995 die erste Yoga Vidya YogalehrerAusbildung absolviert und hatte Anfang 1997 eine Vision von

Swami Sivananda, der ihm bedeutete, dass er bei Yoga Vidyamithelfen sollte. Vasudeva lebt bis heute in der Yoga Vidya Ge-meinschaft, seit 2003 in Bad Meinberg. In der Anfangszeit imWesterwald installierte er zahllose Waschbecken, Duschen undvieles mehr, unterrichtete - und war einfach eine Inspiration.Keshava Schütz: Er ist gebürtiger Westwälder, kam einfachmal Anfang 1997 vorbei, um sich das Ganze anzuschauen -und war dann schnell bei den Ausbauten dabei. Keshava insis-tierte immer wieder darauf: TUN: Einfach tun - nicht so langeüberlegen, ob es geht - einfach tun.Zu erwähnen sind natürlich auch diejenigen, die sich im Frank-furter Center (und zwischendurch auch im WesterwaldAshram) engagierten, wie Gopi Bretz, Manuela, Rafaela Sautersowie Manohara Wahl, der 1996 das zweite Yoga Vidya Centerin Koblenz, 1998 in Köln eröffnete.Im Jahr 2000 hatten wir unser "Dreamteam" im Westerwald,wozu neben Shivakami, Keshava und Vasudeva auch DieterHehn, Padmakshi Berger, Savitri Schultz, Swami Nirgunananda,Dieter Z., Christiana H., Maharani F., Sitaram Kube gehörten.Entscheidende Inspiration bekamen wir auch von spirituellenLehrern die uns besuchten wie Swami Nityananda, Shri Kar-thikeyan, Sumitra Shang, Narayani, Shanmuga, Leela Mata,Yogi Hari, Madhana Mohan, Gauri und andere.

Wie waren die Eröffnungsfeierlichkeiten des Ashrams?

Die Eröffnung des Westerwald Ashrams an Himmelfahrt, 8.Mai 1997, war überwältigend: Über 500 Interessenten kamen,der ganze Waldweg war vollgeparkt, überall waren Menschen.Glücklicherweise war schönes Wetter - sodass wir viele Vor-träge und Yogastunden draußen haben konnten. Der Ashramwar damals ja nur halb so groß wie heute. Bürgermeister Fisch-bach hielt eine ermutigende Rede, viele Menschen gerade ausder Umgebung sicherten uns ihre Unterstützung zu. Nach denEröffnungsfeierlichkeiten wussten wir: Es liegt ein besondererSegen auf dem Westerwald Ashram.

Welche Hürden und Herausforderungen waren über dieJahre zu bewältigen?

Auf der einen Seite gab es viele Hürden: Wir mussten die Kre-dite zusammenbekommen, Privatkredite, Bankredite etc. Danngalt es, bei den Gemeinden die Genehmigung für den Betriebeines Yoga Ashrams zu bekommen. Sevakas, also Ashram Mit-arbeiter, mussten gefunden werden. Es musste viel gebaut undrenoviert werden - und niemand von denen, die aus Frankfurtmitkamen, kam aus der Baubranche. Wir rangen darum, wiewir Ashramleben gestalten. Wir diskutierten viele Stunden jedeWoche, wie wir demokratisch und yoga-spirituell Entscheidun-gen herbeiführen können, wie das Gleichgewicht zwischen un-eigennützigem Dienen, spiritueller Praxis und Freizeit,zwischen Gemeinschaftsleben und Privatleben gut gestaltetwerden kann. Wir probierten vieles aus, wie Gäste in einemAshram tiefe Inspiration erfahren konnten.Ich hatte zwar einiges an Erfahrung in den Ashrams bei SwamiVishnudevananda gesammelt. Aber das Konzept des Yoga VidyaAshrams mit demokratischen Strukturen sollte ja schon etwasEigenständiges werden. Vieles funktionierte, viele Experimente gingen schief, mancheMenschen auf die wir gebaut hatten, sind bald wieder eigeneWege gegangen. Andere, die nur mal kurz mithelfen wollten,sind bis heute dabei.

SUKADEV

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Was uns immer beflügelte, war das Gefühl des Geführtwer-dens: Letztlich kamen immer die richtigen Menschen zum rich-tigen Zeitpunkt. Und das ist etwas, was uns bis heute trägt:Nicht wir machen etwas - sondern wir sind Instrumente fürdas, was geschehen will.

Besondere Herausforderungen hatten wir im Jahr 2000 zu be-wältigen: Anfang Dezember brannte das Büro ab, gleichzeitigkam eine Verfügung der Kreisbehörde, dass die Wohnwagen-kolonie, in denen die Sevakas (Gemeinschaftsmitglieder) leb-ten, aufgelöst werden mussten. Das war zunächst ein großerSchock - aber dann ein großer Segen. Dies gab den Impuls zumAusbau, also Verdopplung der Räumlichkeiten von Yoga VidyaWesterwald: Mehr Gästezimmern, Zimmer für Sevakas, größe-rer Yogaraum, größere Speiseräume, Yogaterrasse entstanden.Und daraus entstand der Impuls für Yoga Vidya Bad Meinberg.

Letztlich haben wir immer wieder festgestellt: Jede scheinbareKatastrophe hat sich im Nachhinein als Segen erwiesen.

Welche (kuriose/schöne/spirituelle) Erlebnisse und Erfah-rungen haben sich aus deiner Zeit im Westerwald beson-ders deutlich eingeprägt?

Die kuriosesten Erlebnisse waren sicherlich mit den Sevakas,Gemeinschaftsmitgliedern. Mal kam jemand an (den wir garnicht kannten) mit einem Umzugswagen und sagte: Ich fangeheute hier an. Mal kam jemand kurz bei mir im Büro vorbeiund sagte: Ich gehe jetzt - und eine Stunde später erfuhr ich,dass der Betreffende nicht auf einen Spaziergang gegangen -sondern mit Sack und Pack verschwunden war. Mal sprachenwir morgens: Wir brauchen unbedingt jemanden, der dieseoder jenes tun können müsste - und am Nachmittag kam je-mand vorbei, der das genau konnte.

Eine meiner schönsten Erfahrungen war im Jahr 2001 ein drei-monatiges Retreat. In dieser Zeit übte ich von morgens bisabends Pranayama, Asana, Mantrarezitation und Meditation.Ich praktizierte viel im Ashram, aber auch viel in der Natur.Letztlich musste ich mich bremsen - sonst wäre ich ganz inder transzendenten Wonne verschwunden…

Wie hat sich der Westerwald Ashram über die Jahreverändert?

Wenn ich mir heute die ersten Seminarprogramme aus demJahr 1997 anschaue, muss ich schmunzeln: Vielleicht zweiDutzend verschiedene Seminartitel, ein knappes Dutzend Se-minarleiter. Inzwischen ist das Seminarprogramm kunterbunt,von großer Tiefe für den ernsthaften Aspiranten und einerBreite, die jedem Yoga Interessenten etwas Passendes bietet.

Und natürlich ist der Ashram schöner, ästhetischer geworden:Insbesondere seitdem ich nach Bad Meinberg gegangen bin,haben die nachfolgenden Ashramleiter/innen zusammen mitihren Teams aus Yoga Vidya Westerwald ein echtes Schmuck-stück gemacht. Gerade in den letzten Jahren hat sich nochmalseiniges getan: Der Wintergarten als Speisesaal, Gemüsegarten,Spirale/Labyrinth, Kräutergarten, Ausbau der Yoga- und Ess-terrasse, eine Yoga Plattform, ein großer Shiva Nataraj, neue Kunstwerke, ästhetische Neugestaltung der Innenräume, auch

im Detail liebevolle Neugestaltung der Gästezimmer - da ist eine Menge passiert in den letzten Jahren.

Was ist die Stärke des Westerwald Ashrams?

Der Westerwald Ashram liegt mitten im Wald, idyllisch, ruhig.Die Natur dort ist einfach großartig. Man kann hier auf eineWeise zur Ruhe kommen, die kaum woanders möglich ist. ImTal fühlt man sich geborgen, aufgehoben im Schoß von MutterErde. Am Bach, der durch das Grundstück fließt, kann man alleGedanken loslassen, und ganz ins Hier und Jetzt eintauchen.In einer Viertelstunde ist man oben auf einem Felsen auf demBerg. Von hier hat man einen grandiosen Blick in die Weite,das Herz geht auf, göttliche Gegenwart wird erfahrbar. Man kann wandern, an Quellen meditieren, sich mit den Bäu-men verbinden. Die ganze Gegend ist voller Kraftorte, Medi-tation fällt leicht, Pranayama hat eine besonders starkeWirkung dort.Es ranken sich zahlreiche Sagen gerade um die Gegend, in wel-cher der Ashram ist. Es ist die Rede von Elfen, von Feenwesen,von Gnomen und vielen anderen mythischen Wesen. Diese Ge-gend war schon von Alters her bekannt dafür, dass Menschenhier zügig Zugang finden zu subtileren Ebenen.Im Ashram selbst wird seit 20 Jahren täglich meditiert. Täglichwerden Energierituale ausgeführt, Asanas und Pranayamageübt. So ist der ganze Ashram getränkt mit spiritueller Kraft- was tiefe Erfahrungen, Entspannung, Inspiration leichtermöglicht.Der Ashram hat eine schöne Größe: Die Sevakas (Gemein-schaftsmitglieder) und Mitarbeiter kennen sich alle, haben aberdoch genug Raum. So ist hier familiäre Herzlichkeit zu spüren.Der Ashram zieht immer wieder gerade Naturliebhaber an undeine schöne Mischung von ganz jungen Menschen und solchendie schon eine gewisse Lebenserfahrung haben. So ist der Wes-terwald Ashram idyllisch, von besonderer Schönheit, meditativ,aber auch dynamisch, kreativ und aktiv.Dass viele der wichtigen Konzepte, die Yoga Vidya heute alsGanzes prägen, im Westerwald entstanden, ist vielleicht keinZufall: Der Ort ermutigt intensive Yoga Erfahrung, hilft zu sei-ner Kraft zu kommen, inspiriert einen guten zwischenmensch-lichen Austausch und beflügelt die Kreativität.Wenn ich darüber nachdenke, was ich in den Jahren imWesterwald alles erlebt und erfahren habe, bekomme ich fastwieder Heimweh…

Was haben die Ashrams gemeinsam?

Alles, was in den Yoga Vidya Ashrams geschieht, ist ausge-richtet auf drei Ziele:

1 Die Gäste sollen Yoga wirklich tief erleben, Entspannung,Spiritualität erfahren, in ihre Kraft kommen, Yoga gründlich verstehen um das zuhause praktizieren zu können.

2 Die Sevakas (Gemeinschaftsmitglieder) sollen optimaleBedingungen haben, um spirituell zu praktizieren, sinnvollzu wirken, zu dienen.

3 Lichtenergie soll erzeugt werden, damit die Kräfte desFriedens und der Verständigung stärker werden - und dafür sollen auch Begegnungen stattfinden, die Verbin-dung und Gemeinschaftsgefühl fördern.

Dafür haben alle vier Yoga Vidya Ashrams einen ähnlichenTagesablauf mit täglich zwei Satsangs (Meditation, Mantra-singen, Lesung/Vortrag), zwei Yogastunden, zwei Mahlzeiten,Vorträgen etc. Alle Ashrams haben vegetarisch-vegane Voll-wertkost mit Zutaten größtenteils aus Bioanbau. Wer einender vier Ashrams kennt, wird sich in den anderen sofortzuhause fühlen - und doch die kleinen Unterschiede genießen,die sich aus der Natur drumherum, des Sevakas und die un-terschiedliche künstlerische Gestaltung der Gebäude ergeben.

Was meinst du, welche Zukunft dem Westerwald Ashrambevorsteht?

Es gibt ja Überlegungen, den Ashram nochmals auszubauendurch ein weiteres Gebäude. Der Ashram wird geleitet durchSwami Divyananda, also eine Swami, einen Nonne. Vielleichtwird es ein paar andere geben, die davon inspiriert selbst Brah-machari oder Swami werden. Swami Divyananda ist jung, dy-namisch, übersprudelnd von Energie, Ideen, Tatkraft und dabeivon tiefer Spiritualität und Hingabe getragen. Da wird sichnoch eine Menge manifestieren. Aus dem Westerwald Ashramwerden immer wieder neue kreative Ideen kommen, immerwieder neue Anregungen, um Menschen zu Yoga zu führen, siein ihrer Yoga Praxis und Yoga Erfahrung zu unterstützen. Und natürlich wird der Westerwald Ashram weiterhin für vieleMenschen ihr zweites Zuhause sein, für Sevakas ihr erstes Zu-hause, für viele ein Ort der Regeneration, des Aufladens, derspirituellen Erweckung, der inspirierenden Begegnung.

Yoga Vidya hat bestimmte Ziele. Welche Rolle spielendabei die Yoga Vidya Ashrams

Yoga Vidya hat drei Hauptziele: Verbreitung des Yoga für Ge-sundheit, persönliche Entwicklung und spirituelle Erfahrung,zweitens Schaffung von spirituellen Gemeinschaften als alter-natives Lebensmodell für rasches spirituelles Wachstum, drit-tens Verbindung mit anderen spirituellen und ökologischenInitiativen für Friedensenergie für die ganze Erde. Die YogaVidya Ashrams spielen für alle Ziele eine entscheidende Rolle:Menschen kommen in die Ashrams, um Yoga zu lernen, zu ver-tiefen. Es gibt kaum einen Ort, an dem man schneller spirituelleErfahrungen machen kann als Yoga Ashrams. In den Yoga VidyaAshrams spielen Ausbildungen eine große Rolle: So werdenMenschen befähigt, Yoga, Meditation und Ayurveda selbstweiterzugeben. Für viele Yogalehrende und auch dieBetreiber/innen von Yogaschulen sind die Yoga Vidya AshramsKraftquellen, aus denen sie Energie und Inspiration zum Un-terrichten und ihre eigene Entwicklung ziehen.

Die Yoga Vidya Ashrams sind auch spirituelle Lebensgemein-schaften mit dem Motto: Spirituelles Leben für eine bessereWelt. Wer im Ashram lebt und wirkt, wird Sevaka genannt. Se-vaka bedeutet spirituell praktizierender, in einem Ashram Le-bender. Sevaka bezeichnet auch jemanden, der uneigennützigdient. Die Yoga Vidya Ashrams zeigen ein alternatives Lebens-modell, eine Alternative zum Lebensstil in der Kleinfamilie oderallein, geprägt in Leistungsdenken und Anspruchsdenken. Allesim Leben eines Ashram Sevaka ist ausgerichtet auf spirituellesWachstum. Und indem Menschen in einem Ashram schnelleFortschritte auf dem spirituellen Weg machen, können sieandere inspirieren.

Langfristig braucht es mehr Menschen, die erkennen, dass einimmer Mehr an materiellen Dingen nicht glücklich macht. Viel-mehr ist es für viele so, dass ein Leben in der Gemeinschaft,ausgerichtet auf Spiritualität, eine tiefe Erfüllung bringen kann- die letztlich unbezahlbar ist.

Ashrams sind auch Begegnungsstätten, wo Menschen unter-schiedlichster spiritueller Herkunft und aus unterschiedlichenökologischen Initiativen sich treffen, sich austauschen, sichgegenseitig inspirieren.

Schließlich sind Ashrams machtvolle Lichtpunkte im Lichtnetzder Erde. Durch die gemeinsamen Friedensmeditationen, Frie-densmantras und Friedensrituale hoffen wir, die Kräfte desLichts, des Verständnisses und der Liebe zu stärken - auch imBewusstsein, dass es weltweit viele solche Initiativen gibt, dieFriedensenergie in die ganze Welt schicken.

Lieber Sukadev, wir danken dir für dieses Interview.

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trockenbraunen Eichenblätter rascheln und der Sommer noch einmalletzte Kraft ahnen lässt. Die Kraft des Schweigens ist umwerfend,denke ich leise schluchzend, während Tränen ins Moos tropfen, umfreilich bald zu versiegen und einer heiteren, zuversichtlichen Stim-mung zu weichen, die den Rest des Wochenendes anhalten wird.Ying und Yang eben, Licht und Schatten, sind dicht beisammen undwerden hier für mich spürbar. Sie dürfen sein.

Wann habe ich das letzte Mal unter Menschen geschwiegen und solange, anderthalb Tage? Ich kann mich nicht erinnern. Es kommt sounscheinbar daher, so ein Schweigewochenende, aber es kann somachtvoll sein. Schweigen heißt, mich mit mir selbst zu konfrontieren,weit stärker als sonst. Wer bin ich? Wir werden allein geboren undsterben allein. Wechseln wir nur die Energieform? Wiedergeburt?Für mich (noch) offene Fragen. Und die Leere des Universums, dessenunnahbares Sternenlicht abends über dem dunklen Wald hinter demAshram funkelt. Tausende Lichtjahre voller Leere. Dazwischen ich.Das muss du erst mal aushalten, also: Ich muss das verarbeiten, jedermuss das letztlich. Mit welchem Ergebnis auch immer.

Die Stärke und Gelassenheit für solche Überlegungen, das ist mir inGut Hoffnungstal deutlich geworden, gibt mir unter anderem so einMeditations-Wochenende im Westerwald. Das hat auch mit denMenschen dort zu tun. Schon die Begrüßung am Freitagabend in derKüche war so herzlich, als sich drei Leute gleichzeitig darum sorgten,dass der berufsbedingte Spätankömmling satt wurde.

Der Ashram bildet für mich, so habe ich ihn jetzt zum dritten Malerlebt, eine Art "geschützten Raum" mit einer humorvollen SwamiDivyananda als Leitung, deren klare, jugendlich anmutende Stimmemanchmal aus einer anderen Welt zu kommen scheint und doch sofest verwurzelt ist, selbst wenn abends eine dicke Hornisse durchden Saal brummt und - wetten? - mindestens ein Drittel der Anwe-senden am liebsten schreiend wegrennen würde. Swami Divyanandas demonstrative und echte Gelassenheit gibtPanik keine Chance und die Hornisse darf selbstverständlich demSatsang und den Geschichten von Guru (Meister) Sivananda lauschen,die die Swami gern mit leuchtenden Augen fröhlich erzählt. Nichtlange und das Brummen der Hornisse klingt fast wie ein tiefes "Ooom"und irgendwann schweigt die Hornisse dann völlig. Wie wir alleauch.Das abwechslungsreiche, frische vegetarische Essen (angenehm: nichtausschließlich vegan) tut ebenfalls gut. Essen ist ein nicht zu unter-schätzender Wohlfühl-Faktor, sicher nicht nur für mich.

von Nadine Nickel...eine Frage, die sich sicherlich fast jeder zu Beginn seinerYoga Reise gestellt hat. Albert Einstein einst sagte: „Alles umund in uns herum ist Energie. Mehr gibt es dazu nicht. Ver-binde dich mit der Frequenz der Realität, die du gerne möchtestund es kann nichts anderes geschehen als das genau diese Realitätsich in deinem Leben manifestiert.“ Wie aufregend. Frequenzen, Realitäten, Energie. Ja, Yoga ist aufre-gend, entspannend, verändernd und bereichernd. Yoga ist eine Wis-senschaft, die Wissenschaft des Lebens. Und ja, Prana(Lebensenergie) gibt es wirklich. Prana, Chi oder Qi sind ein unddieselbe Form der Energie, die unser Universum durchdringt. Es gibtunendlich viele Formen dieser Energie. Wir alle kennen den ganznormalen Strom, der aus der Steckdose kommt, Kraftwerke, dieStrom erzeugen, Herdplatten, die Hitzeenergie erzeugen, Sonnen-energie, die über Solarzellen in Wärmeenergie und Strom umge-wandelt wird, chemische Energie in unseren Körperzellen, die u.a.für Zellteilung, Verdauung und Heilungsprozesse zuständig ist,Windenergie, Wasserenergie, die Energie in unseren Gedanken,Emotionen und Gefühlen, Energie in unserer Stimme, in der Musiku.v.m. Energie ist immer da. Sie kann nicht aus dem Nichts erschaffenwerden und sie kann auch nicht zerstört werden. Sie wandelt sichimmer von einem Zustand in den anderen. Schauen wir beispiels-weise auf den Kreislauf der Natur. Sonnenenergie kommt aus demUniversum in unsere Atmosphäre und wird von den Pflanzen undLebewesen für die Photosynthese und Sauerstoffproduktion aufge-nommen und umgewandelt. Der Sauerstoff wiederum ist Teil un-serer Atmosphäre und neben dem Wasser maßgeblicher Bestandteildes Lebens auf Gaia, unserem Planeten.Der Mensch beispielsweise atmet den Sauerstoff, das Prana, überseine Lungen ein, diffundiert den Sauerstoff durch die Lungenober-fläche in das Blut und transportiert diesen über das Herz zu allenGeweben und Zellen. Dort verbraucht der Körper den Sauerstoff undleitet das Kohlenmonoxid aus den Zellen und den Geweben überdas Blut bis zur Lunge und atmet es schließlich aus. An diesem Ein-und Ausatmungsprozess können wir vereinfacht sehen, dass auchder Mensch Energie nie verschwendet, sondern immer in einen an-deren Zustand umwandelt oder transformiert. Bei Pflanzen und Tie-ren funktioniert dieser Prozess ganz ähnlich.Yoga hilft uns dabei, diese inneren Prozesse im Körper leichter zuverstehen und förmlich in sich zu spüren. Durch die Konzentrationauf den Atem, die Bewegungen in den Asanas und die Ruhe in derMeditation werden wir achtsam und beweglich und der gesamteKörper, Geist und Denkprozess wird durch unsere Beobachtungs-gabe und Aufmerksamkeit aktiviert, erspürt und beeinflusst. Wirlernen, das Prana über unsere Lungen und über unsere Atmung ge-zielt durch den Körper zu verteilen und spüren genau, wo der Körpernoch an etwas festhält, vielleicht sogar steif oder gar verletzt ist,oder aber auch bereits die Energiebahnen befreit hat und das Pranaungehindert durch alle Nadis (Energiekanäle), Adern und Zellenwandert.Bewusst und unbewusst aktiviert Yoga unsere ureigenen Ener-giesysteme und langfristig können wir direkten Einfluss auf un-sere Gesundheit, unser Wohlbefinden und somit auch auf unseregelebte Realität nehmen. Schritt für Schritt lehrt uns Yoga mitseinen unbegrenzten Möglichkeiten auf unser Körpersystem

PRANA Die Wissenschaft der Energie - Gibt es Prana wirklich?

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Fazit für mich: Es gibt bei Yoga Vidya auf Gut Hoffnungstal (was für ein

passender Name) nicht nur ein spannendes Programm undfreundliche Menschen, sondern vor allem eine wundervollunaufgeregte Grundstimmung. Die lässt viel Platz für eigeneGedanken. Und auch dafür, genau diese Gedanken dannwieder los zu lassen. So ham-ich bin. Danke dafür

Ein Wochenende im Schweigen von Alec Blanc

Alec Blanc nimmt an der 2-jährigen Yogalehrerausbildung bei Yoga-Vidya Gensingen teil. Er berichtet hier über seine Erfahrungen, dieer am Schweigewochenende im Westerwald machen durfte.

Om. Om. Om. Die Silben meines gewohnten Meditations-Mantrastauchen wie Buchstaben aus hellem Gestein gemeißelt aus demDunkel im Inneren meines Kopfes auf und hinterlassen leuchtendeWegmarken in der Finsternis hinter den geschlossenen Augenli-dern. Om. Om. Om... Vergessen ist alles andere, auch die vielenDutzend Menschen um mich herum im großen Shiva-Saal beiYoga-Vidya Westerwald. Wie alle hier im Raum lasse ich heute die Gedanken erst schweifenund dann ziehen. Sie sollen still werden und den Weg zu Samadhi(Versenkung) frei machen, der großen Einheit mit allem. Soweitder Wunsch. Wenn es denn nur so einfach wäre... Normalerweiseklappt das gut mit dem Mantra Om, um in die Stille zu kommen,aber heute nicht. Ausgerechnet am ersten Schweigewochenendemeiner 2-jährigen Yogalehrerausbildung - mit sieben teils halb-stündigen Meditationen, einem für meine Verhältnisse ambitio-nierten Programm. Ich hab' mich aber darauf gefreut und bingespannt, was passiert. Viel meditieren und Schweigen von Frei-tagabend bis Sonntag früh. Dazwischen erläuternde Vorträgezu den Meditationstechniken wie Neti-Neti oder zu Mouna, demSchweigen, ansonsten Essen, Hatha- und Karma-Yoga oder Sat-sang. Satsang lockert. Das ist auch nötig, erst beim abendlichenGesang fühle ich mich beruhigt: ja, sie ist noch da, die vertrauteStimme, meine Stimme. Denn es ist ein seltsames Gefühl, fastzwei Tage lang Menschen nur anzuschauen, aber nichts zu sagen.Nichts. Auch nicht zu Freunden. Der Effekt ist freilich erstaunlich.Schnell tauchen Fragen auf: Was bitte, haben wir uns eigentlichsonst wirklich zu sagen? Wichtiges? Meine Smalltalk-Quote istnicht gerade klein - diese Erkenntnis des Schweigewochenendesstellt sich schon recht bald ein.

Klar wird mir aber auch sehr schnell: Wenn der Mund schweigt,schwirren die Gedanken umso wilder und fordern mehr Aufmerk-samkeit ein. Beim Spazieren gehen sowie in den täglichen langenMeditationen kommen sie in Scharen. Besonders in den Meditationen.

Kaum hat sich da mühsam mein innerer Raum in derStille etwas geweitet und der erste Gedankensturm ist- Om, Om, Om - erfolgreich weitergezogen, da drängensich mächtige Bilder unaufhaltsam in den Vordergrund.

Grausame Bilder vom Sterben, von Toten, es sind Erin-nerungen, nein, keine weiteren Einzelheiten hier, aber es

fällt mir verdammt schwer, mit einer Haltung liebenderGüte und Gelassenheit zu sagen: Ja, auch das gehört zumLeben: der Abschied, die Grausamkeit, die Brutalität aufdiesem Planeten, auch das ist wie es ist. Ja, auch das istletztlich Brahman. Ich bin selbst im letzten Lebensdrittel, da kommen solche

Gedanken. Und das ist gut so. An einem solchen Wo-chenende haben sie Platz, da dürfen sie sein, da

darf ich auch mal um Tote trauern, nach derMeditation, oben am Berg in der Mittags-

sonne im Moos sitzend, wo im sanf-ten warmen Wind die

aktiv und bewusst Ein-fluss zu nehmen, unserenKörper zu heilen und durchdie Macht der Gedanken unser Leben aktiv zu gestalten.

Albert Einstein war Physiker und belegte seine Thesen mit Formeln.Wir Yogis sind Spezialisten im Fühlen und Denken und wir brauchenkeine Formeln, Fakten und Beweise. Alles was wir brauchen sindunsere Körper, Sauerstoff und einen wunderschönen Ort zum prak-tizieren, erspüren und erleben und all das findest du im Yoga VidyaAshram Westerwald. Wir freuen uns auf dich und wenn du magst,tauchen wir gemeinsam ein in Prana - die Wissenschaft der Energie.

Nadine Nickelist Unternehmensberaterin und Power Coach,

sie ist Yogalehrerin und zugleich eine

enthusiastische Yogapraktizierende mit

eigenem Yogastudio in Ahrensburg. Wann

immer es ihre Zeit erlaubt findet sie sich

im Westerwald Ashram ein, umindische Swamis und andere Lehrer vom

Englischen ins Deutschezu übersetzen.

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Ein Erfahrungsberichtvon Marco Büscher

Seit meinem ersten Besuch 2007 im Yoga Vidya Wes-terwald als Teilnehmer und ab 2016 auch als Seminar-

leiter hat sich mein Verständnis des Bhakti Yoga undden 6 Yogawegen grundlegend geändert und vertieft.Das mehrfache Leiten des Yoga und Meditation Ein-führungsseminars nahm ich im November 2016 alsAnlass Rückschau zu halten und über meine gesam-melten Erfahrungen als Bhakti Yogi und Unterrich-tender zu reflektieren sowie über die Eindrücke derKursteilnehmer zu berichten.Nach der Vorstellrunde der 14 Teilnehmer am Freitag-abend bei Yoga Vidya Westerwald eröffneten wirunseren ersten Vortrag zu Meditation und Mantras amSamstagmorgen um 8:15 Uhr.Wir begannen mit „Deva Deva Sivananda“ ein herz-öffnendes Mantra als Verbindung zur Linie SwamiSivanandas.Was genau ist eigentlich Bhakti Yoga, fragte mich eineTeilnehmerin? Nach kurzer Überlegung verwies ichvorerst auf Kursmaterial aus dem Vortrag der 6 Yoga-wege. Dort stand zusammengefasst: Im Yoga gilt Bhakti als einer der sechs Hauptwege zuSelbstverwirklichung. Bhakti ist die höchste undreinste Form der Liebe. Sie zeigt sich als Liebe zu Gott,als Hingabe an den Meister, Guru und Lehrer der einen

die Liebe zu Gott lehren kann. Das Singen von Man-tras und das Ausführen von Ritualen wie Arati, Homa

und Puja helfen, sich im Herzen zu öffnen.Die fröhliche Gruppe, die wie so oft, in diesen Semi-

naren einem bunten Blumenstrauß an Yogis und Yo-ginis mit unterschiedlichen Yoga-, Meditation- und

Mantra Erfahrungen ähnelte, hörte aufmerksam imDevi Raum zu. Die Definition war gut verständlich und

die Teilnehmer waren interessiert mehr über das Mantra-Singen zu erfahren, was im Haus Yoga Vidya so intensiv

praktiziert wird und auch mich auf den hingebungsvol-len Bhakti Yoga Pfad geführt hatte.

Nach ersten Erläuterungen einiger Fremdwörter, ver-tiefte sich die Gruppendiskussion in das Thema des Sin-

gens, der Hingabe und des gemeinsamen Musizierens. DieGruppe einigte sich darauf, das Singen befreit, traditi-

onsübergreifend angenommen werden darf und grund-sätzlich Freude und gute Laune einlädt. Ein gelungener

Seminarstart war geschaffen.Weiterhin kamen wir zu der Erkenntnis, dass viele Teilnehmer

durch das viele Singen im Satsang und aus vorherigen Semi-naren und Erfahrungen nun wieder ihrem Herzen eine Stimme

geben konnten. Das Interesse war geweckt, Bhakti, einen der

Yoga und Meditation Einführungsseminar &

Bhakti Yoga

sechs Yogawege nach Swami Sivananda zumindest diesesWochenende weiter zu erforschen.Eine Teilnehmerin teilte überraschend mit, dass Singenund Yogaübungen eigentlich so einfach sind und sie runterbringen. Sie ergänzte: “Sie bringen mich aus dem Den-ken, rein in das Fühlen”.

Umso tiefer wir während der Vorträge in die yogischenPfade eintauchten, desto verblüffter waren die Zuhö-rer welch eine Fülle das integrale Yoga zu bieten hat.Die Übenden konnten sich sehr schnell auf die Inhaltedes Bhakti Yoga Pfades einlassen und waren sichtlichbewegt, als eine Mantra Yogastunde mit dem Thema:"Der Weg des Herzens" folgte.So konnten die Teilnehmenden Ihre Erfahrung auf kör-perlicher Ebene, mit besonderer Herzöffnung, vertiefen. In der sanften Mittelstufenstunde spielte ich als be-sonderes Bonbon die Surya Mantras im Sonnengrussauf dem Harmonium. Ebenso einige sanfte Mantraswie beispielsweise Krishna Krishna Mahayogin in derAsana "Matsyasana" (Fisch), um das spirituelle Herz zuöffnen.Am Sonntagmorgen Vortrag war sich die Gruppe einig:die musikalische Begleitung durch Mantras und dasSingen beim Samstagabend Satsang waren das High-light an diesem Wochenende.

So wurde uns bewusst, dass durch das Erleben der ei-genen Stimme und den Wirkungen der Mantras das

“Yoga und Meditation Seminar” eine sehr gute Einfüh-rung direkt ins Herz des Yoga ist.

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Hast du Interesseauch mal bei einem Einführungs-

seminar dabei zu sein, und deine ganz persönlichen Erfahrungen im

goldenen Schatzkästchen mit Nachhause zu nehmen? Weitere Informationen zu Yoga und

Meditation Einführungsseminaren und anderen Seminaren, Aus- und Weiterbildungen unter:

www.yoga-vidya.de/seminareAnmeldung und Rückfragen unter:

[email protected]

Wie mit Yoga beginnen?