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Inhalt

Neues 4

Was ist ein Mantra? 6

Das innere Feuer entzünden 7

Yogaferien quer durch Deutschland 10

Interview mit Dr. Hans Kugler 13

Mantras und Kirtansingen in der Yogapraxis 15

Sundaram: Mein Weg zum Mantrayoga 18

Klangtherapie im Yoga 20

Der Yoga Vidya Stil 22

Der ayurvedische Dinachariya 24

Die Karriere einer Melodie 26

Baummeditation 28

Swami Sivananda: Wie ein Tropfen im Ozean 30

Mantras begleiten mit dem Harmonium 31

Der Kopfstand – Shirshasana 32

Interview mit The Love Keys & Anandini 34 Satsang mit Liebe und Hingabe! 36

Neues aus der Welt 38der Yoga Vidya Berufsverbände

Training der Selbsterkenntnis 40 durch Spiritualität?

Die Upanishaden Teil 4 42

Was ist Psychologische Yogatherapie? 45

Mystik, Klang und Weltmusik 48aus Bad Meinberg

Bhakti Yoga oder die 9 Formen der Hingabe 50

OM – Göttlicher Klang der Schöpfung 52

Yoga – Traditionelle Weisheit für die Zukunft 54

Rezepte: Gurkensuppe, Grapefruit-Minze-Salat 61

Yoga-Kongress 2015 62

ImpressumHerausgeber (V.i.S.d.P): Berufsverband der Yoga Vidya Lehrer/innen e.V. (BYV) und Yoga Vidya e.V.Anschrift der Redaktion: Yoga Vidya e.V., Yogaweg 7, 32805 Bad MeinbergBisherige Ausgaben als PDF: www.yoga-vidya.de/journalRedaktion: Guido Telscher, [email protected], Tel.: 05234/87-2215Layout /Satz: Hugues Deswarte, Mandalasa Thekla Faber, Jan BargmannTitelfoto: Yoga Vidya e.V Fotos: Yoga Vidya e.V.Illustrationen: www.freepik.com, Claudia Uckel (s.48) Druckerei: Druckhaus Haberbeck GmbH,Papier: 100% RecyclingpapierAuflage: 15.000 Erscheinungsweise: 2x pro Jahr, Jahresabo: 5 € pro Jahr inkl. VersandVertrieb: Yoga Vidya Seminarhäuser und Center, BYVG, BYAT, BYV MitgliederSpenden: Yoga Vidya e.V. Bad Meinberg, Kto. Nr. 215 007 8400,Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold e.G., BLZ 472 601 21BIC: DGPBDE3M, IBAN: DE41 4726 0121 2150 0784 00

EditorialWie vielfältig, bunt und interessant die Yogawelt ist, merktman nicht nur - aber ganz besonders - beim Vorbereiten undErstellen des Yoga Vidya Journals.

Was nehmen wir dieses Mal für ein Hauptthema? TausendeIdeen: Yoga im Alltag – dafür hatten wir uns in der letztenAusgabe entschieden -, Asanas, die Körperübungen, Pra-nayama, die Atempraxis, Meditation, Raja Yoga, das Arbeitenmit Geist und Psyche, Jnana Yoga und und und...

Dieses Journal steht unter dem Motto von Bhakti Yoga, Man-tras und Musik – der „weiche“, emotionale, leichte, „weibliche“Aspekt im Yoga – passend zum Frühling und Sommer, wo allesneu erwacht, die Natur unser Herz öffnet, wir uns freuen undunsere Gefühle ausdrücken wollen.

Der Aspekt, der uns helfen will, all unsere Persönlichkeitsan-teile mühelos über Klänge und Hingabe zu harmonisieren.

Der Yogaaspekt, der in unserer technischen leistungs- undfunktionsorientierten Welt die Emotionen zu Wort kommenlässt, das Herz entwickelt und uns leicht zu einer göttlichenErfahrung, einer Erfahrung einer höheren Wirklichkeit, einerBewusstseinserweiterung führen kann. Und ganz nebenbei: Esmacht Spaß und man muss sich nicht dabei anstrengen!

So kommen in diesem Heft einige Künstler und Sänger zuWort, die ihre Erfahrungen mit Mantrasingen mit dir teilen. Esgeht um die Bedeutung und Wirkung von Mantras – obwohlihre Wirkung letztlich nur gespürt werden kann.

Lasse dich von den Beiträgen in diesem Journal in die Welt derMantras und Musik entführen. Wir hoffen, es ist uns gelungen,das „Mysterium der Mantras“ etwas zu beleuchten.

Du kannst jeden Tag bei Yoga Vidya erfahren, dass Mantraswirken: in jedem Satsang (tägliche gemeinsame Meditationund Mantrasingen), in Konzerten, Mantra-Yogastunden, Man-tra- und Bhakti Yoga Seminaren.

Und natürlich bietet auch dieses Journal noch viele weitereinteressante Artikel aus der bunten weiten Yogawelt, wie zumBeispiel:

Ein Interview mit den Love Keys und Anandini, ein Artikel zumThema Mantraweihe von Sukadev, ein Artikel vom Online Me-dien Team, welches sich und seine Arbeit vorstellt, denn wasnützt die beste Musik, wenn sie niemand außerhalb des Yo-garaumes hören kann? Es braucht Menschen, die Aufnehmen,Abmischen, Digitalisieren, Hochladen usw. Auch hat sich inBad Meinberg ein Plattenlabel „YogitownRecords“ neu ge-gründet, das sich auf spirituelle Musik spezialisiert hat. Wiedie Gründung ablief und was für Künstler beteiligt sind, hiersteht es.

Yoga im Allgemeinen kann auch Menschen mit psychischenProblemen dienlich sein. Die Yoga Vidya Yogatherapie hat ei-niges an Hilfen zu bieten. Eine Therapeutin berichtet überihren Ansatz. Auch Klänge, Ayurveda, Yogaübungen undleckere Rezepte bieten dir gute Tipps für Gesundheit an.

Viel Freude beim Lesen!

Om Namah Shivaya

Dein Redaktionsteam3

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Neues

Über 2500 Seminare rund um Yoga, Gesundheit und

ganzheitlichen Lebensstil in allen 4 Yoga Vidya

Seminarhäusern im Internet!

www.yoga-vidya.de/seminar

B

Jubiläumsjahr 2015

2015 ist Jubiläumsjahr: Vor 20 Jahren wurde aus dem seit 1992bestehenden Yoga-Center am Zoo der Yoga Vidya e.V. Wir grün-deten den Berufsverband der Yoga Vidya Lehrer/innen. Der YogaVidya Verlag entstand. 1995 klang das alles ziemlich bombastisch:Schließlich konnte man die Yogalehrer an den Fingern abzählen,im Yoga-Center gab es Eva-Maria, Shivakami, Jyoti und michals Mitarbeiter sowie eine ganze Reihe sehr engagierte Ehren-amtliche, unter anderem Rafaela und Arjuna. Der Yoga VidyaVerlag hatte in seinem „Verlagsprogramm“ drei Bücher und 3Yoga Übungs-Kassetten. Was hatte uns damals dazu veranlasst, so groß zu denken unddie institutionellen Grundlagen für die Entwicklung von YogaVidya zu setzen?1992 hatte ich eine Vision von Swami Sivananda, in der ich sah,dass Yoga eine Riesenbewegung werden würde, andere im Centerteilten diese Überzeugung. 1995 schlossen die ersten ihre zwei-jährige Yogalehrer-Ausbildung ab, und es fand die erste 4-Wo-chen-Yogalehrer Ausbildung in angemieteten Räumen in Schles-wig-Holstein (Lütjenwestedt) statt. So brauchte es einenBerufsverband. Die Aktivitäten des Yoga-Centers am Zoo wuch-sen, es gab immer mehr ehrenamtliche Helfer. Erste Überlegungenkamen auf für die Gründung weiterer Yoga-Center und einesersten Yoga Ashrams. Es gab eine Reihe von Menschen, die imRahmen einer spirituellen Lebensgemeinschaft leben, praktizierenund sich engagieren wollten. Da lag es nahe, einen gemeinnüt-zigen Verein zu gründen. Um Menschen Hilfen bei der Yoga-Praxis zu geben, wurden die Yoga-Kassetten (semi-)professionellaufgenommen. Yoga Vidya steht in der Tradition von Swami Si-vananda: So waren auf viele Jahre Übersetzungen von SwamiSivananda neben dem Kirtanheft die einzigen Bücher im YogaVidya Verlag.Viel ist daraus geworden:- Der Yoga Vidya e.V. ist Europas größtes Netzwerk von YogaZentren, Ashrams und Yogalehrern geworden. Die Ashrams desYoga Vidya e.V. sind Deutschlands größte spirituelle Lebensge-meinschaften.- Die Yoga Vidya Berufsverbände sind europaweit führend inder Ausbildung von Yogalehrern.- Der Yoga Vidya Verlag und Versand wachsen immer weiter.So vertrauen wir darauf, dass die spirituelle Kraft von Swami Si-vananda weiter machtvoll wirkt – und immer mehr Menschensich im Rahmen des Yoga Vidya e.V. dafür engagieren, dass dieGedanken von Frieden, von Glück, von Mitgefühl auf gesundeund menschliche Weise sich immer mehr ausbreiten. Yoga Vidya – spirituelles Leben für eine bessere Welt.

Om Shanti, herzlichst

Der Yoga Vidya e.V. wurde 1995 von Sukadev in Frankfurtgegründet, im selben Jahr auch der Berufsverband der YogaVidya Lehrer/innen (BYV). Herzlichen Glückwunsch! Mehr zuden Verbänden auf den Seiten 38 f. sowie ein Video zum Jubi-läum mit Sukadev unter www.facebook.com/YogaVidya

Lang ersehnt – jetzt wird es wahr:Yoga Vidya Bad Meinberg wird schicker.Der Sivananda Saal soll in der zweiten Jahreshälfte reno-viert werden: Die Wände werden verkleidet, die Fenster-front teils erneuert. Damit wird der heiligste undHauptyogaraum von Yoga Vidya hoffentlich noch mehr At-mosphäre bekommen und deinen Aufenthalt zu einem nochschöneren Erlebnis machen. Auf dem ehemaligen Tennis-platz hinter dem Gebäude wollen wir eine Yogaplattformbauen. So gibt es vielleicht schon ab diesem SommerYogastunden draußen im Freien – vielleicht auch Konzerteund Satsangs. Das leerstehende Gebäude inmitten des YogaVidya Campus heißt nun Maha Meru, benannt nach demmystischen Berg in der spirituellen Mitte der Welt. Ab derzweiten Jahreshälfte wollen wir konkretisieren, was sichdaraus machen lässt und wie es finanzierbar wäre– viel-leicht eine neue Küche und Speisesäle, vielleicht ein neuergroßer Satsangraum, vielleicht ein Tempel – dazu brauchtes Menschen, Geld und Ideen. Falls du Ideen hast oderetwas beitragen willst, schicke eine Mail an:[email protected] für diese Projekte sind willkommen.

BYV und Yoga Vidya e.V. werden 20 Jahre alt!

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Swami Sivananda lag die Verbreitung von spirituellem Wissenin Form von Büchern, Ton- und Filmaufnahmen sehr am Her-zen und er ließ im Sivananda Ashram in Rishikesh eine Druk-kerpresse einrichten, um möglichst viele Publikationen druckenund verbreiten zu können. Wir setzten diese Tradition fort undhaben im Yoga Vidya Verlag ein mittlerweile beachtliches Programm von Büchern, CDs und DVDs rund ums Thema Yoga, Entspannung, Meditation, Mantras und Ayurveda. Um das Jubiläum mit euch zu feiern, gibt es im Yoga VidyaOnline-Shop von Mai bis Dezember 2015 aktuelle Angebote –ein Besuch lohnt sich!

Hier geht` s zum Shop: shop.yoga-vidya.de Viel Spaß beim Stöbern!

Ein paar tolle Neuerscheinungen:CD - Tiefenentspannung mit Nilakantha & The Love KeysDie CD enthält vier verschiedene Entspan-nungsanleitungen – von klassischer Yoga-Tiefenentspannung und Ausdehnungs-entspannung bis hin zu Autogenem Training.Du kannst tiefe Regeneration und Inspiration

erfahren. ISBN 978-3-943376-12-8, CD 16,80 €

Business Yoga Sutras von Dr. Hans Kug-lerIn Anlehnung an Patanjalis Yoga Sutras wird imBuch die Essenz des Business Yoga in prägnan-ten Leitsätzen erklärt. Der präzise Theorieteilwird ergänzt durch einen großen Praxisteil. Mit2 CDs mit Yogaübungssystemen und gespro-chenen Business Yoga Übungsanleitungen. Miteinem Vorwort von Sukadev Bretz.

ISBN 978-3-943376-07-4, Hardcover, 272 Seiten, 24,90 €

Shiva SamhitaDie Shiva Samhita ist eine der vierHauptschriften im Hatha und KundaliniYoga und ein hilfreicher Grundlagentextfür ernsthafte Aspiranten. In fünf Kapi-teln werden die Philosophie über Schöp-fung und Zerstörung des Universums,das rechte Wissen über Realität und dasultimative Ziel des menschlichen Le-

bens, Moksha oder Befreiung, dargelegt. ISBN 978-3-943376-10-4, Taschenbuch, 86 Seiten, 10,00 €

Sarva Gita Sara Gitas sind kurze Auszüge klassischerSchriften, die spirituelle Prinzipien klarvor Augen führen und dem Aspirantenwertvolle Tipps geben. Swami Sivanandahat in diesem Buch die prägnantestenVerse aus verschiedenen Gitas für denernsthaften spirituellen Suchenden zu-sammengestellt. Die Gitas wollen aufrüt-

teln und uns die Begrenztheit und Kostbarkeit unsererLebenszeit drastisch veranschaulichen. ISBN 978-3-943376-13-5, Paperback, 176 Seiten, 12,00 €

Das Leben des großen Yogamei-sters Swami Sivananda – ein Comicfür Groß und KleinEine Biografie des großen YogameisterSwami Sivananda in Comicform. ISBN 978-3-943376-11-1 geheftet, 36 Seiten, 6,90 €

Alle Verlagsartikel kannst du im Online-Shop www.yoga-vidya.de/shop perEmail [email protected] oder telefonisch unter 05234/872209 bestellen.

Yoga Vidya Allgäubeginnt gerade mit dem Ar-chitekten einen Anbau zuplanen. Dabei wird auchVastu, die vedische Lehreüber gesundes Wohnen, mit-einbezogen. Er kommt auf

die Wiese, die Yoga Vidya ja auch im Hinblick auf eine möglicheErweiterung erworben hat. Die Giebelfront wird sich zum Grün-ten und zur sanft gewellten Allgäuer Wiesenlandschaft hin öff-nen, die lange Seite bietet den Blick aus den Yogaräumen aufdie wundervolle Alpenkulisse. Auf der Wiese wird auch ein zu-sätzlicher Parkplatz für unsere Gäste angelegt, und es wirdauch genügend Freifläche bleiben, so dass du weiterhin auf derWiese sitzen und die schöne Landschaft genießen kannst. ImErdgeschoss werden neue, helle Gästezimmer entstehen, ferner3 zusätzliche, schöne Yogaräume.

Wenn der Neubau steht, wird unser Lakshmi-Raum zum Ess-und Wohnzimmer mit gemütlicher Sitzecke und Kamin.

Außerdem wird dort eine neue größere Boutique eingerichtet.

Yoga Vidya Nordsee: Reiten und WassersportDie Kombination von Yoga und Reiten an der frischen Nordseeist ein ganz besonderes Erlebnis. 2015 findest du viele Kombi-Angebote wie Yoga und Reiten, Yoga und Segeln, Yoga undSurfen, für einen gesunden aktiven spirituellen Urlaub am Meer.

Der Yoga Vidya wird dieses Jahr alt!

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Neues

Verlag 20 Jahre

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Mantra

Wenn du tiefer in das Themaeinsteigen willst:

In dem Buch „Japa Yoga“ von SwamiSivananda findest du viele genaueErklärungen, was Mantras sind, wiesie wirken, welches die wichtigstenMantras sind und wie du damitüben kannst.

Mantras sind machtvolle Klangenergien auf Sanskrit, derältesten Sprache der Welt. Der richtige Gebrauch dieser Klang-energien verhilft dir zu Gesundheit, innerer Harmonie, geistigerKlarheit, machtvoller Lebensenergie, Entfaltung von Liebeund Freude. Das höchste Ziel des Mantra Yoga ist, wie immerbeim Yoga, die Verwirklichung deiner wahren Natur, der Ein-heit mit dem Unendlichen. Mantra Yoga gilt als einer dermachtvollsten, einfachsten, sichersten und schnellsten Wegezu dieser Selbstverwirklichung. In Indien ist es der populärsteund doch mysteriöseste Aspekt des Yoga, der zumeist nurmündlich von Lehrer/in weitergegeben wurde und wird. (Aus-zug aus dem Buch „Japa Yoga“ von Swami Sivananda ausdem Vorwort des deutschen Herausgebers Sukadev Bretz).

as ist ein Mantra?

Definition eines Mantras:„Mananat trayate iti mantra“ – „Ein Mantra ist das, wo-durch man durch Wiederholen und daran Denken vomKreislauf von Geburt und Tod befreit wird.“ „Man“ kommtvon der ersten Silbe des Sanskritworts für „denken“ und„tra“ ist abgeleitet von „trai“, „schützen“, „befreien“. Des-halb wird „Mantra“ oft auch als „Zauberwort“ oder „my-stische Formel“ bezeichnet. Durch die Wiederholung desMantras, also zum Beispiel beim Singen oder als geistigeKonzentrationshilfe in der Meditation, entfaltet sich eingeistiger Prozess der Harmonisierung und Einstimmungauf die Klangenergie.

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Mantra

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Mantras gehören zur spirituellen Praxis bei Yoga Vidya und inden klassischen Yogatraditionen dazu. Aber braucht man dazuauch ein persönliches Mantra, in das man eingeweiht wurde?Welches soll man wählen, wer kann helfen und einweihen usw.?Fragen wie diese haben sich sicher schon manche Leser gestellt.Sukadev gibt hier und in den kommenden Ausgaben einengrundlegenden Einblick.

Die Mantra-Einweihung ist eine große Hilfe auf dem spiritu-ellen Weg. Mantra-Einweihung aktiviert die Mantra Shakti,die Kraft des Mantras. Mantra-Einweihung stellt eine Verbin-dung her oder stärkt eine schon bestehende Verbindung; eineVerbindung mit der Tiefe des Selbst, eine Verbindung mit demGöttlichen, eine Verbindung mit den großen Meistern des

Yoga. Mantraweihe macht den spirituellen Weg sicher undbeständig. Bei einer Mantra-Einweihung wird spirituelle Kraftauf den Schüler übertragen. Eine Mantra-Einweihung machtdie Meditation tiefer und hilft dem Schüler, die innere Führung,den inneren Lehrer immer stärker zu spüren. Die Mantra Einweihung ist im Yoga klassischerweise der Be-ginn des ernsthaften spirituellen Weges oder der Beginn einerneuen Stufe des ernsthaften spirituellen Weges. Die Mantra-Einweihung drückt aus, dass man es wirklich ernst meint mitder spirituellen Praxis, dass man das Stadium des Ausprobierenshinter sich gelassen hat und wirklich ernsthaft praktizierenwill. Mit der Mantra-Einweihung gibt der Schüler ein inneresVersprechen ab, täglich mindestens 20 Minuten lang zu me-ditieren und das Mantra zu wiederholen. Der Einweihendemacht sich zum Instrument, sodass göttlicher Segen und spi-rituelle Kraft fließen kann und im Schüler eine Verbindungzum Göttlichen, zum Selbst, zu den großen Lehrern hergestelltwerden kann.Jede Yoga Traditionslinie hat ihre eigenen Einweihungsrituale,auch ihr eigenes Verständnis von Mantraweihe und eigeneVorgehensweise bei der Mantra-Einweihung. Ich möchte indiesem Artikel besonders darauf eingehen, was Mantra-Ein-weihung bei Yoga Vidya ist, wie die Mantra-Einweihung inunserer Tradition ausgeführt wird. Yoga Vidya steht in derTradition von Swami Sivananda und Swami Vishnu-devananda– so wird bei Yoga Vidya die Energie dieser Meister sowie derMeister dieser Meister angerufen. Auch das Ritual der Man-tra-Einweihung selbst ist ähnlich wie es Swami Sivanandaund Swami Vishnu-devananda ausgeübt und gelehrt haben.Hier sei besonders auf die Mantra-Einweihung bei Yoga Vidyaeingegangen.

Mantra-Einweihung ist wie die Entzündung eines spirituellen Feuers

Mantraweihe ist wie das Entzünden eines spirituellen Feuers.Wenn man ein Feuer entzünden will, kann man die Flamme

Das innere FeuerentzündenMantra-Einweihung (Teil 1)

Von Sukadev Bretz

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Mantra

von einem anderen Feuer nehmen und so das neue Feuer ent-zünden. Aber es reicht nicht aus, das Feuer nur zu entzünden,sondern man muss neuen Brennstoff auflegen, damit das Feuerunterhalten wird und immer größer werden kann. So wird imMoment der Mantraweihe ein neues spirituelles Feuer imAspiranten entzündet und durch die darauffolgende MeditationBrennholz nachgelegt und alles Begrenzte verbrannt, so dassdu zur Erleuchtung kommen kannst. Das Wiederholen desMantra ist das Auflegen von Brennstoff in das Feuer. So wirddas Licht der Mantraweihe immer weiter wachsen könnenund das ganzes Leben des Aspiranten durchdringen, mit Lichtund Wärme, also Erleuchtung und Liebe, füllen können.

Wer kann eine Mantra-Einweihung erhalten?

Wer ernsthaft auf dem spirituellen Weg ist, eine größere spi-rituelle Anbindung sucht, seiner spirituellen Erfahrung einenAuftrieb geben will, der ist bereit für eine Mantra-Einweihung.Die Mantra-Einweihung ist verbunden mit dem Versprechen,täglich mindestens 20 Minuten zu meditieren, mindestens 20Minuten lang das Mantra zu wiederholen. Wer dies ernsthaftbeabsichtigt kann eine Mantra-Einweihung erhalten. Meistist die Mantra-Einweihung auch mit dem Eintritt in eine Sam-pradaya, eine Traditionslinie, verbunden. Swami Sivananda,der Sadguru bei Yoga Vidya, hat jedoch auch Schülern einMantra gegeben, die ihn nicht als ihren Guru angesehen haben.

Manche, die eine Mantra-Einweihung bei Yoga Vidya bekom-men, bitten dabei Swami Sivananda innerlich darum, sie alsseine Schüler anzunehmen. Viele bitten einfach nur um Segenund Vertiefung der spirituellen Praxis und Erfahrung und stim-men sich auf das Göttliche ein.

Wer kann eine Mantra-Einweihung geben?

Um eine Mantra-Einweihung zu geben, muss man entwederdie Gottverwirklichung erreicht haben, oder in einer Einwei-hungslinie stehen von jemandem, der die Gottverwirklichung

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Mantra

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Sukadev Bretz ist Gründer und spiritu-eller Leiter von Yoga Vidya. Er verstehtes wunderbar, tiefe Weisheit humorvollweiterzugeben. Seine besondere Stärkeist es, Aspiranten zu intensiver Praxis zumotivieren, hinter allem einen höherenSinn zu sehen und mehr Energie und Herzin den Alltag zu bringen. Erlebe dendynamischen Begründer einer der füh-renden Yoga-Bewegungen Europas.

Erlebe Sukadev in einem seiner nächsten Seminare:

Spirituelle Lebensberatung AusbildungLerne, Menschen auf ihrem spirituellen Weg zu begleiten undzu beraten. Ein außergewöhnliches Seminar, um den spiritu-ellen Weg und seine vielfältigen Verzweigungen in der Tiefezu begreifen. Ab 512 € pro Person für 7 ÜbernachtungenBad Meinberg, 12.-19.7.15

Meditationskursleiter Ausbildung Teil 1+2Ausbildung zum/zur Meditationskursleiter/in: Teil 1 (7 Tage):Vermittlung von umfangreichem theoretischen Wissen,Besprechung von Unterrichtstechniken und intensive Medi-tationspraxis. Teil 2 (5 Tage): Schweigewoche. Einzeln oderkompakt beides zusammen buchbar.Ab 837 € pro Person für 12 ÜbernachtungenBad Meinberg, 26.7.-7.8.15

MeditationslehrerausbildungLerne, Menschen nicht nur in die Meditation einzuführen,sondern sie auch auf dem spirituellen Weg zu beraten und zubegleiten. Ein Meditationslehrer vermittelt er nicht nur Tech-niken, sondern gibt auch Anweisungen und hilft dem Schüler,auf dem Entwicklungsweg voranzuschreiten. Bitte Teilnah-mevoraussetzungen beachten. https://www.yoga-vidya.de/seminare/titel/meditationslehrer-ausbildungAb 967 € pro Person für 14 ÜbernachtungenBad Meinberg, 16.-30.8.15

Mantra-Meditation Intensivwoche mit SukadevWer schon viele Monate oder Jahre mit einem Mantra arbeitet,braucht neue Anleitung und Tipps, um weiter zu kommen.Sukadev zeigt dir Techniken, um die Meditation tiefer undmachtvoller werden zu lassen. Täglich mindestens 3 Stun-denMantra-Meditation und geistige Mantra-Wiederholungenwährend den Yogastunden. Es ist hilfreich im Anschluss nochweiter im Ashram zu bleiben und eventuell eine Purushcharana,das klassische Ritual zur Mantrashakti-Aktivierung, durchzu-führen.Ab 292 € pro Person für 5 ÜbernachtungenBad Meinberg, 13.-18.9.15

erreicht hat. Mit anderen Worten: Wer eine Mantra-Einwei-hung gibt, der braucht dazu eine Autorisierung, entwederdirekt von Gott über die tiefe innere Erfahrung oder durchseinen spirituellen Lehrer.Bei Yoga Vidya erhalten diejenigen, welche die Mantra-Ein-weihung geben dürfen, eine gründliche Ausbildung als Medi-tationslehrer. Die Yoga Vidya Meditationslehrer Ausbildung umfasst die 2-jährige Yogalehrer Ausbildung (bzw. 3-jährige Yogalehrer Aus-bildung, 2-jährige Yogalehrer Bausteinausbildung), die Medi-tationskursleiter Ausbildung, die spirituelle LebensberaterAusbildung, die Mantra-Meditation Intensivwoche und ab-schließende 2-wöchige Intensivausbildung mit Sukadev, inwelcher der werdende Meditationslehrer, die werdende Me-ditationslehrerin, intensiv praktiziert, sich einstimmt auf dieTraditionslinie von Shankaracharya, dem großen indischenPhilosophen des Mittelalters, und Swami Vishnu, den Vorgangder Mantra-Einweihung gründlich lernt und dann im Ab-schlussritual die formelle Autorisierung bekommt, die Man-tra-Einweihung zu geben. Wer Mantra-Einweihung gibt, muss sich dabei auch an dieSattwa (Reinheit) Regeln im Yoga halten, insbesondere keinFleisch und Fisch essen, auf alkoholische Getränke, Drogen,Tabak verzichten. Vom Schüler wird dies nicht vorausgesetzt(obgleich es ratsam ist), aber vom Einweihenden in jedemFall. Um einweihen zu können, muss natürlich auch der Ein-weihende täglich meditieren und sehr ernsthaft bei seinenspirituellen Praktiken sein. Der Einweihende in der Traditionvon Yoga Vidya sollte sich dabei als Schüler und Instrumentvon Swami Sivananda fühlen, und spüren, dass nicht er selbstdie Mantra-Einweihung gibt, sondern Swami Sivananda durchihn. Um eine Mantra-Einweihung bei Yoga Vidya geben zu können,braucht man also erstens die dazu notwendige Ausbildung,zweitens das autorisierende Ritual und drittens eine entspre-chende Lebensführung und innere Einstellung – sowie das in-nere Gefühl, dass die Einweihungsenergie durch einen fließenkann. Bei Interesse an einer Mantra-Einweihung wende dich alsoan einen Ashram von Yoga Vidya. Dort bekommst du nähereInformationen, wie und wann du ggf. in ein Mantra eingeweihtwerden kannst.

Im nächsten Heft: mehr über Mantra-Einweihung.

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Viele Menschen machen auch und gerade im Urlaub gernYoga – und verbinden ihre Yogapraxis mit traumhaften Na-turerlebnissen und Ausflügen vor wechselnder KulisseEine Rundreise hat wohl jeder schon einmal gemacht. Dochbist du schon einmal auf die Idee gekommen, deine Yogaferiennicht an einem Ort zu verbringen, sondern als Rundreise zugestalten? Durch die vier Yoga Vidya Seminarhäuser hast dudie Möglichkeit, so abwechslungsreiche Landschaften wie dieNordsee, den Teutoburger Wald/das Eggegebirge, den Wester-wald und das Allgäu miteinander zu verbinden – eine Yoga-Ferientour quer durch Deutschland! Dabei kannst du als Feri-engast eine beliebige Anzahl von Tagen buchen und deinenAufenthalt selbst gestalten oder jeweils eine Yoga-Ferienwochebelegen.Was erwartet dich in unseren Seminarhäusern? In allen Seminarhäusern bestimmst du natürlich selbst, wiefrüh du am Morgen das Bett verlässt (schließlich hast du jaUrlaub) und welche Veranstaltungen du besuchst. Frühauf-steher haben die Möglichkeit, yogische Atemübungen (Pra-nayama) und Meditation zu praktizieren; in Bad Meinbergkönnen sie auch an einer Feuerzeremonie teilnehmen. AuchYogastunden und Satsang gehören selbstverständlich zumProgramm, ebenso wie Vorträge, geführte Spaziergänge undWanderungen, Klang- und Fantasiereisen und Ausflüge. Zwei-mal täglich erwartet dich unser köstliches vegetarisches Voll-wert-Buffet; auch für Veganer ist bestens gesorgt. Welche landschaftlichen oder kulturellen Besonderheiten bie-ten dir die einzelnen Seminarhäuser?

Yoga Vidya NordseeBeginnen wir an der Nordsee - das dortige Yoga Vidya Semi-narhaus liegt zwei Kilometer vom beliebten NordseeheilbadHorumersiel-Schillig, einem schönen friesischen Städtchen,entfernt; zum Gras- oder Sandstrand sind es nur 2,5 Kilometer.Horumersiel hat eine Halbinsellage und ist umgeben von grü-nem Marschland; die relative Nähe des Golfstroms sorgt fürangenehmes und auch recht sonniges Klima. Das Seminarhaus verfügt über gepflegte Yogaräume mit groß-zügigen Glasfronten und Blick auf die weite Landschaft. DenAbend kann man gemütlich im Kaminzimmer beschließen;Shop und Ayurveda-Café laden zum Stöbern und Verweilenein. Für die Unterkunft stehen 45 Einzel-, Doppel- und Mehrbett-zimmer mit Dusche/WC und auch günstige Schlafsäle bereit.Damit die Camper-Romantik nicht zu kurz kommt, darf imSommer auf der Wiese vor dem Haus auch gezeltet werden.

Von Karin Druxes

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Ashram

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Das Reizklima der Nordsee mit seiner pollenfreien, mineral-stoff- und jodhaltigen Luft ist gesund und anregend und wohl-tuend für Allergiker. Du kannst dich von der Nordseebrandungmassieren lassen und die einmalige Landschaft des Watten-meers mit geführten Wattwanderungen und Yogastunden amStrand erkunden. Mit der vor Ort zu entrichtenden geringenKurtaxe hast du freien Zugang zu den Strandbädern und be-kommst Ermäßigung für die im Jahr 2000 entstandene Fries-landtherme. Wem das noch nicht genug Programm ist, der leiht sich imOrt ein Rad und geht auf Entdeckungstour durch Horumersielund Umgebung oder radelt nach Harlesiel und setzt von dortüber zur Nordseeinsel Wangerooge.

Yoga Vidya Bad MeinbergDas Yoga Vidya Seminarhaus in Bad Meinberg in Ostwestfalenist mit über 85.000 Übernachtungen im Jahr das derzeit größteYoga-Seminarhaus Europas. Neben Einzel-, Doppel- und Mehr-bettzimmern findest du auch hier Schlafsäle, Zeltplätze undeinen Wohnmobilhafen. Im Seminarhaus Bad Meinberg kannstdu mehrmals im Jahr mit international bekannten Yogalehrernund ständig mit etwa 80 festen ausgebildeten Yogalehrernpraktizieren. Das Yoga-Angebot ist entsprechend vielseitig mitzahlreichen parallelen Yogastunden unterschiedlicher Levels,yogatherapeutischen und Themen- und Klangyogastunden. InBad Meinberg profitierst du auch von kostenlosen Themen-wochen.In der Ayurveda-Oase kannst du dich mit Massagen und an-deren Anwendungen verwöhnen oder von einer fachkundigenindischen Ayurveda-Ärztin individuell beraten lassen. Das Re-treat-Center Shivalaya bietet Ruhe, helle Meditationsräumemit schönem Ausblick und eine Meditationshöhle für dieeigene Praxis. Das hauseigene Schwimmbad steht Gästen ko-stenlos zur Verfügung. Die Umgebung bietet in jeder Hinsicht Abwechslung: Wan-derfreudige können auf historischem Boden den TeutoburgerWald, den alten Kraftort Externsteine, das Eggegebirge, dasSilberbachtal, die höchste Erhebung Velmerstot oder das Na-turschutzgebiet Norderteich erkunden oder einfach durch das

direkt am Haus gelegene Silvaticum mit seinem Baumbestandaus aller Herren Länder spazieren. Sportliche besuchen den Kletterpark in der Nähe des berühm-ten Hermannsdenkmals, letzteres gewidmet dem Cherusker-fürsten Arminius, der im Jahr 9 drei römischen Legionen unterPublius Quinctilius Varus im Teutoburger Wald eine verhee-rende Niederlage beibrachte, sehr zum Leidwesen von KaiserAugustus und auch von Varus selbst, der sich das Leben nahm.Rund um die Region gibt es ein Netz attraktiver Wanderwege(„Hermannshöhen“). Kinder haben Spaß am Besuch der Ad-lerwarte und des Vogelparks. Die nahe gelegenen Städte Detmold (10 km, Schloss in der In-nenstadt, Freilichtmuseum etwas außerhalb), Paderborn, Ha-meln und Höxter locken mit schönen Altstädten, Klöstern undreichem Kulturprogramm; die Konzerte der renommierten Det-molder Musikhochschule in der Hochschule und im Konzert-haus sind bis auf wenige Ausnahmen kostenlos. Wer die Kureinrichtungen von Bad Meinberg nutzen möchte,kann im Rose-Bad ins frisch gestochene schwarze Moor biszum Hals eintauchen oder im Badehaus gleich um die Eckevom Seminarhaus Thermalbad, Außenbecken, Textilsauna undSalzgrotte genießen.

Yoga Vidya WesterwaldWen es mehr in die ruhige Natur zieht, der findet im Wester-wald sein Glück. Das Seminarhaus im lieblichen Grenzbachtalin der Nähe des Ortes Oberlahr ist von Mischwäldern und Hü-geln umgeben und bietet Stille und Möglichkeit zum Rückzug.

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Ashram

Der größte Yogaraum liegt ebenerdig mit großen Türen zumGarten; auch die übrigen Yogaräume sind ansprechend undschön gestaltet. Neben einer mit einem Kaminofen bestücktenPräsenzbibliothek, die auch als Aufenthaltsraum und Boutiquedient, finden sich Einzel-, Doppel- und Mehrbettzimmer, Zelt-plätze in unmittelbarer Nähe des Grenzbachs und Stellplätzefür Wohnmobile. Ein verglaster Anbau erweitert den Essbe-reich; die große Terrasse bietet im Sommer weitere Sitzplätze.Die 108 m² große Holzplattform im Freien lädt bei schönemWetter zu Yogastunden in der Natur ein; in einem begehbarenchristlichen Chartres-Labyrinth kann der bald hierhin, balddorthin führende Weg der Seele zur Erlösung nachvollzogenwerden. Das schöne Grenzbachtal im Naturparadies Rhein-Westerwaldkann man am besten auf den zahlreichen Rad-, Nordic-Wal-king- und Wanderwegen erleben; für die zumindest etwasMutigen findet sich nicht weit vom Haus auch ein echterkleiner Klettersteig (mit Helmpflicht).Für Ausflüge in die Umgebung bietet sich beispielsweise das24 km entfernte Linz am Rhein an.

Yoga Vidya AllgäuWer es nicht nur hügelig, sondern auch bergig mag, den ziehtes in die wunderbare Landschaft des Allgäus, in den Wall-fahrts- und Luftkurort Maria Rain. Das dortige Seminarhausist mit seinen 66 Betten das bislang kleinste SeminarhausYoga Vidyas; Anbauten sind geplant. Auf dem langen Balkonmit Alpenblick kann man sein Essen auch im Freien einnehmen;

Liegen im Erdgeschoss laden zum Sonnenbad ein. Der ebenfallsim Erdgeschoss gelegene Shop soll demnächst noch erweitertwerden. Wanderungen zu Nesselwangs Hausberg Alpspitz mit seinemzauberhaften, aufsteigenden Wasserfallweg mit Treppen undBrückchen sind unbedingt zu empfehlen, ebenso der Ausflugzum Grünten und zu den schönen Badeseen der Umgebung.Der Fußweg nach Nesselwang beginnt gleich hinter der eben-falls sehenswerten Wallfahrtskirche und führt bestens ausge-schildert durch den Wald. Nesselwang ist auch als Wintersportgebiet mit Skilift, Pistenund Loipen beliebt. Ein Familienspaß ist die Sommerrodelbahnin Nesselwang und auch der Hochseilgarten am nur 5 kmentfernten Grüntensee, der auch ein herrliches Badevergnügenmit Bergblick ist. Auf fast allen Touren findet man auch netteCafés, und nicht zuletzt erquickt die „Schnakenhöhe“ gleichoberhalb des Seminarhauses den müden Wanderer und Yogi –eine Hochburg der Yoga-Vidya-Gäste (ach ja: und der Mitar-beiter). Bei nicht so schönem Wetter kann man im schönen, schonzur Römerzeit gegründeten Füssen (33,5 km) König Ludwig II.seine Aufwartung machen, Schlösser (Neuschwanstein, Ho-henschwangau…) und Lechfall bewundern, oder einen Ausflugins traumhafte Kempten (25 km), eine der ältesten StädteDeutschlands, machen – oder natürlich im Seminarhaus Yogamachen und interessanten Vorträgen lauschen. Wenn wir dir Appetit auf einen Yogaurlaub in unseren Semi-narhäusern gemacht haben, dann kannst du dich bei den Se-minarhäusern deiner Wahl unter den unten aufgeführten Te-lefonnummern/E-Mail-Anschriften beraten lassen oderanmelden. Bis bald – wir freuen uns auf dich!

Nordsee: 04426/904161-0, [email protected] Meinberg: 05234/87-0, [email protected]: 02685/8002-0, [email protected]äu: 08361/92530-0, [email protected]

Karin Druxes - Dipl.-Übersetzerin(Frz./Ital.), Yogalehrerin (BYV), AyurvedaGesundheitsberaterin (BYVG). Sie hateinige Jahre in Frankreich gelebt, liebtMusik und praktiziert Yoga seit 2006.Freut sich, seit dem 01.01.2013 in eineryogischen Gemeinschaft zu leben und

zu arbeiten und etwas von dem, was sie von ihren Lehrernund Lehrerinnen gelernt hat, zurückgeben zu können.

KinderbetreuungKinderbetreuung können wir in Bad Meinberg, Westerwald, Allgäu und Nordsee fast immer anbieten. Bitte 2Wochen vorher anfragen. Wir klären dann, ob wir zu dem von dir gewünschten Zeitpunkt die Kapazität haben,um eine Kinderbetreuung gewährleisten zu können und geben dir rechtzeitig Bescheid.

Kinderbetreuungspreise im SeminarhausYogastunde 10 € / Seminarzeiten 25 € (7-11 Uhr, 14/14:30-18 Uhr, 20-22 Uhr)Ganztags 70 € (7-11 Uhr, 12-18 Uhr, 19-22 Uhr)(Die Ganztagsbetreuung ist nicht subventioniert, daher verhältnismäßig teuer.)

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Interview

Interview mit Dr. Hans Kugler, Autor des Titels

‘Business Yoga Sutras’

Wann und wie hast du zum Yoga gefunden?

Mit etwa 17 Jahren lief mir „zufällig“ ein Yogabuch über denWeg. Ich begann damit zu üben und mich dabei sehr wohl zufühlen. Besonders erinnere ich mich z.B. an meine ersten tiefenEntspannungen im sommerlich warmen Dachspeicher meines El-ternhauses. Von da an blieb ich Yoga und Meditation auf derSpur.

Was bedeutet Yoga für dich? Wie hat Yoga dein Lebenbeeinflusst?

Meine erste Begegnung mit Yoga war gleichzeitig auch meineerste tiefere Begegnung mit mir selbst. Für mich ist Yoga einekörperlich-geistige „Basisdisziplin“ zur Selbstentfaltung auf per-sönlicher und spiritueller Ebene. Ich konnte damit in meinem an-spruchsvollen Beruf als Unternehmensberater und meinem Fa-milienleben als Vater zweier Söhne immer gut das persönlicheGleichgewicht halten. Und weil es für mich selbst so wohltuendwar, habe ich es vor 15 Jahren zum zweiten Bestandteil meinesBerufslebens gemacht und bin Yogalehrer geworden - ein stän-diger Anreiz, mich in Theorie und Praxis noch intensiver damit zubeschäftigen und davon auch selbst noch mehr davon zu profi-tieren. Dies hat mich zum Beispiel für ein Jahr zu einem Aufbau-studium an eine indische Yogauniversität geführt.

Du bist als Yogalehrer, Ausbilder und Unternehmensberatersehr engagiert und viel beschäftigt – wie schaffst du es, eineregelmäßige Yogapraxis in deinen Alltag zu integrieren?

Seit meine beruflichen und familiären Aufbauphasen in großenTeilen absolviert sind, wird es für mich immer leichter, eine in-tensive Yogapraxis in den Alltag zu integrieren. Ich teile meineZeit gut ein, verzichte auf „Zerstreuung“ und nutze auch Wege-und Wartezeiten, wenn ich unterwegs bin, vor allem für Atem-übungen, die ja schon in kurzer Zeit spürbare Wirkungen mit sichbringen.

Wie sieht deine persönliche Praxis aus?

Ich verbringe täglich bis zu zwei Stunden mit Körper-, Atem-und Meditationsübungen etwa zu gleichen Zeitanteilen, ergänztum Entspannung beim Einschlafen und Aufwachen. Auf der kör-perlichen Ebene habe ich über die Jahre festgestellt, dass mir

eine dynamische Praxis gut tut, die meinen Bewegungsapparatnicht nur flexibel hält, sondern auch kräftigt und überdies denKreislauf anregt. Ich ergänze sie um einige Minuten auf demMini-Trampolin und einer Vibrationsplatte, weil sie sehr wirksamKräftigung („Ha“) und Lockerung („Tha“) miteinander verbinden.Meine persönliche Entdeckung der letzten Jahre sind Atemübun-gen, um je nach Bedürfnis Energie aufzubauen, mich zu ent-spannen oder zu balancieren. Ich nutze dafür besonders auchmeine Arbeitswege.

Kannst du eine besondere Übung empfehlen, die jeder überall,ob am Schreibtisch oder unterwegs, machen kann?

Ja, eine tiefe und leicht gebremste Bauchatmung, um den Geistzu beruhigen und Energie zu tanken.

Du bist Ausbilder für Business Yoga bei Yoga Vidya. Wassind deiner Meinung nach die Besonderheiten und Vorteiledes Business Yoga? Und wie können Yogaübende undYogalehrer diese für sich und für Teilnehmer besonders gutnutzen?

Business Yoga orientiert sich an den besonderen Bedürfnissendes Arbeitslebens, und das ist vor allem ein wirksamer Stressaus-gleich im Sinne der „drei P“ Problemlinderung, Prävention undPotenzialentwicklung. Die Teilnehmergruppen sind hinsichtlichGesundheit, Alter und Sportlichkeit üblicherweise recht gemischtund die Auftraggeber aus der betrieblichen Gesundheitsförderunginteressiert an der Effizienz und Nachhaltigkeit ihrer Angebote.Dies verleiht einfachen und dennoch wirksamen Übungsformeneinen besonderen Wert, die den Teilnehmern leicht vermitteltund von ihnen gut in den Alltag integriert werden können. Seitensder Yogalehrer und Yogaübenden legt dies eine Konzentrationauf das Wesentliche nahe. Außerdem eine Nutzung zeitgemäßerHilfsmittel zum Alltagstransfer wie z.B. Audio- oder Video-Übungsanleitungen auf Smartphones und PCs. Daraus ergebensich interessante Möglichkeiten, die altbewährten Essenzen desYoga mit moderner Technik zu verbinden, um damit auch stress-geplagte Führungskräfte und Leistungsträger anzusprechen, diemit herkömmlichen Kursen kaum zu erreichen sind.

Was hat dich bewogen, deinen Schwerpunkt auf BusinessYoga zu legen?

Meine Tätigkeit als Unternehmensberater hat mir am eigenenLeibe deutlich gemacht, wie groß der Bedarf nach einem wirksa-men Stressausgleich im Wirtschaftsleben ist. Und nach demMotto „walk your talk“ fand ich es interessant, in meinem Be-rufsleben ein Engagement in der Businesswelt mit der Vermittlungvon Business Yoga zu verbinden. Die Zusammenarbeit mit meinen

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Interview

Seminare zum Thema Business Yoga: Business Yoga Basisseminar – Yogalehrer Weiterbildung Hier bekommst du alle nötigen Informationen, um Yoga aktiv inUnternehmen anzubieten. Mit hilfreichen Tipps erfahrener Busi-ness-Yogalehrer.Ab 140 € pro Person für 2 ÜbernachtungenBad Meinberg, 19.-21.06.2015 Westerwald, 21.-23.08.2015

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drei yogabiz-Partnern Dr. Elisabeth Kaiser, Claudia Bauer undHans-Peter Bayerl, mit denen ich gemeinsam bei Yoga Vidya alsAusbilder für Business Yoga tätig bin, ist ein guter Rahmen, umdieses anspruchsvolle Feld in seiner Breite und Tiefe abzudecken.

Dein Erfahrungsschatz in Business und Yoga ist nun in einBuch eingeflossen, Business Yoga Sutras, erschienen im YogaVidya Verlag. Mittlerweile gibt es ja zu jedem Yogathemazahlreiche Bücher. Was macht dein Buch lesenswert? Wensprichst du damit an?

Das Buch wendet sich gleichermaßen an Yogalehrende und Yo-gainteressierte. Es wird besonders lesenswert durch die Kombi-nation eines reichhaltigen Praxisteils mit einem prägnanten Theo-rieteil, sowie je eine beigefügte Daten- und Audio-CD. DerPraxisteil umfasst gut 30 Übungsprogramme und etwa 200Übungsbeschreibungen in Wort und Bild. Diese können von derDaten-CD auch als Karteikartensystem ausgedruckt werden. Eineebenfalls auf der Daten-CD enthaltene Excel-Übungsdatenbankerlaubt eine gezielte Auswahl der Yogaübungen nach Übungsartund Nutzenwirkung. Die Audio-CD enthält 15 einfache und kurzeÜbungsbausteine für Körper, Entspannung, Atmung und Medita-tion und zusätzlich als Wiedergabelisten für Smartphones oderPCs 20 daraus zusammengesetzte Yogaprogramme für den Ar-beitsalltag. Der kompakte Theorieteil spielt in seiner Darstellungs-form auf Patanjalis klassisches Grundlagenwerk Yoga Sutras an.Er besteht aus kurzen und prägnanten „Statements“, wie sie auchin Businesspräsentationen üblich sind, und schlägt damit eineweitere Brücke zwischen Business und Yoga. Inhaltlich beschreibter kreative Anwendungsmöglichkeiten des Yoga für die oben ge-nannten „drei P“ des Business Yoga, eine Verdichtung auf YogaEssenzen zur Selbstentfaltung und Erweiterungen um persönlicheSelbstreflexionen für Work-Life-Balance und Stressmanagement.

Wie, denkst du, wird sich Yoga in den nächsten Jahren ent-wickeln? Welche Rolle wird Yoga bei uns in der Gesellschaftund speziell auch in der Arbeitswelt spielen?

Ich denke, die fortschreitende Erforschung des Yoga wird zuneh-mend die Wirkungszusammenhänge verdeutlichen, welche Yogazu einer hervorragenden Basisdisziplin für Körper und Geist,Selbstregulation und Resilienz machen. Im Business Yoga ist sieschon heute für das Gespräch mit den Auftraggebern der be-trieblichen Gesundheitsförderung von Interesse. Sie wird auchdas Verständnis für die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dervielen Yogarichtungen vertiefen.In der globalen Gesellschaft und Arbeitswelt wird ein nachhaltigerUmgang mit Ressourcen jeglicher Art wie z.B. mit Energie undRohstoffen, insbesondere aber auch mit den „Human Resources“eine zentrale Herausforderung sein. Und Yoga kann dabei für dieErhaltung und Entfaltung der menschlichen Potenziale eine zen-trale Rolle spielen.

Wir danken Dr. Hans Kugler für das Gespräch. Das Interview führte Kaivalya Meike Schönknecht.

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und Lobpreisen des göttlichen Prinzips in seinen vielseitigenAspekten. Es ist jedoch nicht so wichtig, sich die genaue

wörtliche Übersetzung vor Augen zu führen. Viel-mehr geht es um die Klangstruktur, das Vers-

maß, eine möglichst korrekte Aussprache.Dies spielt insbesondere eine große Rollein der Mantra-Rezitation und Mantra-Meditation. Während wir laut oder imGeist das Mantra rezitieren, lauschenund fühlen wir uns in die Klang-schwingung hinein.

Besonders schön ist es, dies mit ei-ner offenen staunenden Einstellungzu tun, ohne etwas Bestimmtes zuerwarten. Der Wirkungsraum des

Mantras eröffnet sich durchseine regelmäßige beständigeAnwendung im Bewusstseinder Bedeutung des göttli-chen Aspektes und mit

Bhava, also mit präsentem in-nigem Gefühl, was zur notwen-

digen Hingabe führt.

Mantras in der Yogastunde helfen uns,tiefer in die Asana hineinzukommen, siemüheloser zu halten und die Wirkung,die sich in diesem Moment für unszeigt, anzunehmen und nachhaltig wer-

den zu lassen. Permanente Wiederho-lung des Mantras in der Meditation, so wie wir es

von der einfachen oder kombinierten Mantra-Meditation kennen, führt zu einer stärkeren Konzentrationund einer leichteren Wahrnehmung der göttlichen Präsenz inuns und um uns herum.

Kirtanam, das Singen von Mantras und Lobpreisen Gottes, istTeil des Bhakti Yoga und öffnet das Herz. Hier ist es geradezuerwünscht, die Emotionen mit hineinzunehmen und überflie-ßen zu lassen, was sich manchmal in Tränen äußert, manchmalin unglaublicher Freude. Die eigene Stimme wirkt heilsam aufunser ganzes Sein, auf Körper, Geist und Seele. Es ist einewunderschöne und unmittelbare Möglichkeit, mit uns selbstund allen anderen in Resonanz zu gehen. So widmen wir un-seren Gesang, unsere Emotionen und auch unseren Tanz demGöttlichen. Das darf auch laut und enthusiastisch sein. In

Mantras und Kirtansingen in derYogapraxis bei Yoga Vidya

Relativ neu ist die Mantra-Yogalehrer Ausbildung. KatyayaniUlbricht und Sundaram berichten in den folgendenArtikeln über das Konzept hinter der Ausbildungund ihren persönlichen Erfahrungen.

Mantra wird oft als mystische Klangformelerklärt, die den Geist zur Ruhe bringtund befreit. Noch vor einigen Jahrenwar das für viele Yogaanfänger et-was Fremdes und so manchemeher suspekt. Heute sind Man-tras in ihren verschiedenen Praxisformen schon langenichts mehr Befremdliches.Über das OM-Chantenam Anfang oder Endeeiner Yogastunde wun-dert sich heute vermut-lich auch im Fitnessstu-dio oder an der Volks-hochschule niemand mehr.

Bei Yoga Vidya haben die Man-tra-Rezitation, das Mantra-Singenund Kirtanam, Wechselgesang, in denletzten Jahren einen zunehmend be-deutenden und beliebten Platz ein-genommen. Der Tradition vonSwami Sivananda und SwamiVishnu-devananda folgend, gibt esseit Anfang an bei Yoga Vidya einigebesondere Mantras, Stotras, Verse aus den Veden und Bhajans,Hymnen, die regelmäßig rezitiert oder gesungen werden. Fastjeder kennt das Jaya Ganesha, das Om Tryambakam, die Frie-densgebete und das Twameva Mata im Rahmen des Satsangs.

Gerade im Satsang (gemeinsame Meditation und Mantra-Sin-gen) erfahren wir sehr schnell die Wirkung des gemeinsamenSingens oder Rezitierens. Auf wunderbare Weise fühlen wiruns verbunden und dem Göttlichen näher. Das Zusammenseinin der Schwingung der Mantras erinnert uns – ob nun bewusstoder unbewusst – an die Einheit, das Eins sein mit allem unddamit an unser wahres Wesen. Das kann uns zu unmittelbarerEnergieerfahrung, Erweckung der uns innewohnenden spiritu-ellen Kraft, Erkenntnis oder tiefer Berührung führen. Die Man-tras sind ein Schlüssel, um unsere inneren Tore zu öffnen.Mantras sind in ihrer wörtlichen Übersetzung Anrufungen

von Katyayani Ulbricht

Ausbildung

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dieser Lebendigkeit werden wir, entwickeln uns. Manchmal,wenn wir danach ganz leicht in die Stille gelangen, könnenwir wirklich sehen, können unterscheiden zwischen der Illusionder Trennung und der Wahrheit der Verbundenheit. Das kanneine große Inspiration sein, um mit Freude und Gelassenheitunsere Aufgaben in der Welt zu meistern, auf andere mitLiebe zuzugehen oder neue Wege zu bestreiten.

All diese Erfahrungen kann man machen in den zahlreichenSeminaren, Ausbildungen und Events bei Yoga Vidya zu diesemThema. Zum Beispiel lernt man in der Mantra-Yogalehrer/inAusbildung im Bausteinsystem und in der Kirtan und Man-trasingen Kursleiter Ausbildung, Mantras und Kirtans anderenMenschen im Yogaunterricht und im Satsang näher zu bringen.

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Ausbildung

Diese Ausbildungen sind in den letzten Jahren neu entstandenbzw. weiterentwickelt worden und werden von den sehr er-fahrenen und beliebten Yogalehrern/ Seminarleitern Sukadev,Narendra, Sundaram, Katyayani und Hagit Noam mit viel En-gagement und Hingabe unterrichtet. Darüber hinaus gibt esviele Bhakti Yoga oder Mantra Seminare und Konzerte mitbekannten Mantra und Kirtansängern wie Janin Devi, Sunda-ram, The Love Keys, Hagit Noam. In intensiven Kontakt mitdem eigenen Mantra bis hin zur Transzendenz dessen spiritu-eller Kraft kann man in der Mantra-Meditation Intensivwochemit Sukadev gelangen. Du kannst auch in ein Mantra einge-weiht werden mittels einer uralten und kraftvollen Zeremonie,die die Energie des Mantra wie eine Flamme in dir entzündet.

Höhepunkte sind jedes Jahr auch das Yoga Vidya Musikfestivalund die Silvesterkonzerte in Bad Meinberg mit Janin Devi undanderen und im Westerwald mit Sundaram, sowie auch nochganz neu das Mantra Sommer Camp im Westerwald.

„Ich bedanke mich bei Yoga Vidya und bei unseren Lehrernfür ihre achtsame, liebevolle und kompetente Form uns zuunterrichten. Wer Mantras liebt, dem kann ich die Mantra-Yogalehrer Ausbildung ans Herz legen.“ Annemarie S.

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Weitere Seminare zu Mantras, Kirtan, Musik, Tanz imInternet unter www.yoga-vidya.de/seminare/interessen-gebiet/mantras-und-musikMantra und Kirtan CDs sowie Mantra-Yogastunden aufCD im Onlineshop unter: shop.yoga-vidya.de/de/yoga-mantra-cds/mantras-mehr

Hare Krishna Hare Krishna

Krishna Krishna Hare Hare

Hare Rama Hare Rama

Rama Rama Hare Hare

Praktiziere und lerne Mantrayoga bei Yoga Vidya

Mantras und GitarreLerne, deine Lieblingsmantras auf der Gitarre zu begleiten.Du lernst die wichtigen Akkorde, Anschlagtechniken und dienötige Harmonielehre. Darüber hinaus lernst du auch deinenGesang zu optimieren. Voraussetzungen: Eigene Gitarre,Grundkenntnisse im Gitarrespielen.Ab 154 € pro Person für 2 ÜbernachtungenNordsee, 7.-9.8.15; Westerwald, 4.-6.9.15

Mantra Yogalehrer/in Ausbildung Intensivwoche mitNarendra und KatyayaniLerne, systematisch Yogastunden mit Mantra-Begleitung zugeben. Mantras können die Wirkung der Yogaübungen ver-stärken, vertiefen, harmonisieren. Du lernst u.a.: Wie kannstdu Mantras in den Yogaunterricht einbauen, Themenyoga-stunden mit Mantras konzipieren, Mantras gezielt auswäh-len und einsetzen, je nach Zielsetzung. Mantras zurHarmonisierung, Mantras für bestimmte Eigenschaftenu.v.m.Ab 512 € pro Person für 7 ÜbernachtungenBad Meinberg, 4.-11.9.15

Mantras als Kraftquelle für Yogastunden - YogalehrerWeiterbildung mit SundaramIn dieser Weiterbildung kannst du dich von Sundaram, einemMeister der Musik, inspirieren lassen, wie du Mantras undBhajans in deinen Yogaunterricht integrieren und deine ei-gene Yoga-Praxis mit der klaren Schönheit der Mantras undBhajans bereichern kannst. Ab 140 € pro Person für 2 ÜbernachtungenBad Meinberg, 20.-22.11.15

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Ausbildung

Katyayani Ulbricht - begleitet seitvielen Jahren Sundaram bei seinenMantra-Yogastunden, Seminaren undder Mantra-Yogalehrer Ausbildungund ist Co-Unterrichtende in der Man-tra-Meditation Intensivwoche mit Su-kadev. Ihre Erfahrung und Fähigkeiten

daraus bringt sie insbesondere in ihre berührenden Satsangsund Themenyogastunden ein.

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Mantrayoga

Mein Weg zumMantrayoga

Schon der große indische Yogameister Krishnamacharya, deroft als der „Vater des modernen Yoga“ bezeichnet wird, hat of-fenbar Mantras gezielt in seinem Yogaunterricht eingesetzt.Das durchgehende Konzept von Yoga & Mantra ist aber rechtneu und erfreut sich erstaunlicher Beliebtheit. Was aber bedeutet es? Worauf gilt es zu achten? Und wie kames dazu?

Das Prinzip von Yoga & MantraIm Hatha Yoga wird oft von der erstrebenswerten Mühelosig-keit in den einzelnen Yogastellungen gesprochen. Musik imallgemeinen bewirkt eine Steigerung des körperlich-emotio-nalen Wohlbefindens und Nada Yoga verknüpft die positiven,heilenden Wirkungen der Musik mit der Zentrierung und Ver-tiefung durch das Mantra. Wenn man nun Hatha und Nada Yoga verbindet, d.h. in deneinzelnen Yogastellungen Mantras rezitiert oder Kirtans ge-sungen werden – wohlgemerkt von außen, nicht durch denYogaübenden – entsteht ein natürlicher Ausgleich zwischenTun und Empfangen. Es stellt sich ein Gefühl des Getragenseinsein, das ein längeres und vor allem entspannteres Halten derStellungen ermöglicht. Darüber hinaus wird es dem Geistschwerer gemacht, abzuschweifen oder sich zu beschweren.Denn er wird abgelenkt vom eigenen Wollen, das die Yoga-praxis ja nun doch oft mehr bestimmt, als es sinnvoll wäre.Die Hinwendung vom Wollen zum Erfahren leitet die eigeneinnerliche Öffnung ein.

Von Sundaram

Mein eigener YogawegPersönlich kam ich zwar schon als Kind in Kontakt mit Yoga –meine Mutter unterrichtete Yoga in den achtziger Jahren inder bayrischen Provinz, noch für zwei Mark pro Yogastunde.Aktiv begann ich aber erst 1996 Yoga zu praktizieren, zunächstin einem Yogakurs an der Musikhochschule und dann im da-mals einzigen Yoga Vidya Center in Frankfurt. Bevor ich mit Yoga in bewussten Kontakt kam, war mein Stre-ben auf eine möglichst erfolgreiche musikalische Karriere undauf die damit notwendigerweise verbundene pianistische Per-fektion ausgerichtet. Dabei ging es in der täglichen musikali-schen Arbeit und in meinem persönlichen Empfinden oft mehrdarum, Fehler zu vermeiden und einer Norm zu entsprechen,als kreativ zu gestalten. Die Begegnung mit Yoga hat meinePerspektive verändert. So definiert sich „Erfolg“ für mich in-zwischen anders. Nach und nach hat Yoga alle meine Lebensbereiche erfasstund meinen Lebensstil durchdrungen, z.B. mit dem Versuchmöglichst nachhaltig zu leben. Es ist und bleibt ein Versuch,der mir manchmal gelingt und manchmal nicht. Für mich istes vor allem der Versuch, immer wieder in den Zuhörmoduszu kommen.

Wie kam es zu Yoga & MantraEnde der neunziger Jahre habe ich Gopi Bretz kennengelernt,ihr habe ich viel zu verdanken. Als 2001 das Yoga Vidya Centerin Mainz entstanden ist, haben wir begonnen – noch im Rah-

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Mantrayoga

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men meiner eigenen Yogalehrerweiterbildung – zuexperimentieren, indem wir ihre große Kompe-tenz als Yogalehrerin und meine musikalischeKompetenz zusammenfließen ließen. Expli-zite Mantrayogastunden gab es damalsnoch nicht. Die Verbindung von HathaYoga und Nada Yoga erschien uns abersehr vielversprechend. Und so haben wireinfach ausprobiert, was es für Auswir-kungen hat, wenn man zu den Asanas be-stimmte Mantras oder Kirtans singt bzw. re-zitiert. Diese Yogastunden kamen sofort beiden Teilnehmern super an und von da aus hatsich alles dann weiter entwickelt. Die Erfahrungen aus meiner Workshoptätigkeit habe ich dazugenutzt, die Idee weiter zu entfalten und verschiedene Mög-lichkeiten auszuloten. So entstanden Mantrayogastunden, dievon einem besonderen Thema (z.B. Lebensfreude) oder Aspekt(Shiva, Hanuman, Radha Krishna) durchdrungen sind. Es gibtauch die Möglichkeit, die Yogastunde ausschließlich mit Man-trarezitation (Siddhi oder Moksha Mantras oder auch nur einbestimmtes Mantra) zu begleiten. 2007 erschien die erste CD „Yoga & Mantra“, über die es inder Besprechung in dem Magazin Yoga Aktuell hieß: „Es kommtimmer mal wieder eine Neuerscheinung heraus, die man nichteinfach nur als eine unter vielen zur Kenntnis nimmt, sonderndie zu der Feststellung veranlasst, dass es eben doch nocheine Lücke gab – und zwar nicht bloß eine Marktlücke, sonderneine inhaltliche Lücke (...) So fragt man sich hinsichtlich desKonzeptes der neuen CD „Yoga & Mantra“, warum eigentlichnicht schon früher jemand auf die wirklich gute Idee gekom-men ist, eine Übungs-CD mit einer von Mantragesang beglei-teten Yogastunde herauszubringen.“ (yoga aktuell 4/2007)

Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die Idee von Yoga &Mantra auch sehr gut mit anderen Arten, Yoga zu praktizierenverbunden werden kann (z.B. Yoga Flow, Yin Yoga, Aerial Yoga). Es gibt also eine Vielfalt an Möglichkeiten, aber keine Belie-bigkeit. Denn es ist z.B. sehr wichtig, dass wir die Musik nichtzur Berieselung einsetzen, sondern als Werkzeug zur Vertiefungder Praxis. Wenn wir einfach nur irgendeine Musik spielen,dann trägt uns das wieder weg von uns. Yoga ist aber ein In-strument zur Begegnung mit uns selbst. Das passend ausge-wählte Mantra lenkt den Geist, die spirituellen Aspekte derAsanas werden ins Bewusstsein gerückt und die geistigen undenergetischen Wirkungen der einzelnen Stellungen erhöht.Somit können die tieferen Ebenen des Hatha Yoga leichtererfahren werden, indem der Geist sich mit dem Moment, mitdem was jetzt gerade ist, auseinandersetzt. Dabei spielt dieAffirmation eine entscheidende Rolle als Verbindungsgliedzwischen Asana und Mantra. Asana, Affirmation und Mantrasind aufeinander abgestimmt und bilden einen Dreiklang, dersich gegenseitig inspiriert.Seit 2009 leite ich auch Jahresgruppen, in denen wir allesdurch die Unterstützung und Geborgenheit in der Gruppenachhaltig entfalten und die eigene Entwicklung geschehenlassen können.

Sundaram - Wenige Musiker können uns die Schönheit undHingebung der Mantras so intensiv vermitteln. Er hat mehrereMantra CDs veröffentlicht. Sundarams Stimme ist unglaublichrein, so aufrichtig, dass sie das Herz öffnet. Wenn man ihn dieMantras singen hört, dann kennt man den Klang wahrer Hin-gabe.

„Mein Fazit aus der Mantra-Yogalehrer Ausbildung ist, dass mich derZauber der Mantras nicht mehr loslässt. Wer mit viel Liebe, Harmonie

und Musik seine Yogastunden füllen möchte, der sollte diese Möglichkeit

der zusätzlichen Ausbildung auf jeden Fall in Betracht ziehen.“Yvonne Tripura Baschke

Die Mantra-Yogalehrer AusbildungIm April 2014 gab es erstmalig eine Intensiv-

woche als Teil der Mantra-Yogalehrer Aus-bildung bei Yoga Vidya, die mir sehr großeFreude bereitet hat. Dabei war es mir wich-tig, zu ermutigen und zu betonen, dassdas Gelingen einer Mantra-Yogastundenicht ausschließlich von den musikali-schen Möglichkeiten bestimmt wird.

Gerade in der authentischen tiefgehendenDarbietung dessen, was einen selbst im Her-

zen berührt, liegt der Schlüssel für eine ge-lungene Mantra-Yogastunde. Dabei hilft es, sich

ein Grundprinzip vor Augen zu führen: nicht das mög-lichst Komplizierte sondern oft gerade das Einfache ist es,was ganz leicht den Weg in unser Herz findet und es zumKlingen bringt.

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Yogatherapie

Herkunft und Wirkungsweisender Klangtherapie im Yoga Von Atmamitra Mack

Klang ist Nada Das Wort Nada stammt von der Sanskritwurzel Nad. Nad be-deutet strömen und meint: Es ist ein Strom von Bewusstseinund somit auch ein aktiver Prozess. Das alte Wissen um dieKlangstrukturen und ihre Wirkung ist sowohl im größten al-ler Veden beschrieben, dem Rig Veda, als auch in den ande-ren Veden unter bestimmten Kontexten wie z.B. das konkreteBesingen der göttlichen Aspekte im Sama Veda in Form vonLieder und Hymnen.Im Rig Veda gibt es die Nada Bindu Upanishad, welche dieungeheure Macht der Klänge beschreibt, wie hier im Vers 21:

„O Weiser, verbringe dein Leben immer im Wissen der höchstenGlückseligkeit, genieße die Ganzheit des Prarabdha Karma,ohne irgendwelche Beschwerden" (Übersetzung v. K. Naraya-naswami Aiyar, 1914)

Damit ist gemeint, wir können mit dem höchsten Wissen überNada, durch diesen bewussten Prozess, losgelöst von den leid-vollen Begrenzungen der falschen Identifikation, selbst jenesKarma freudvoll betrachten, welches unabdingbar für diesesLeben geerntet werden muss, unabhängig von seiner Wirkung(freud- oder leidvoll).

Klangevolution - wie ist die Welt entstanden?Ein ganz vereinfachtes Beispiel: Über die universelle Klang-schwingung OM (AUM) entsteht durch Schwingungs-Frequen-zen eine Anordnung von Partikeln (auch physikalisch leichtzu demonstrieren mit Sand oder Wasser): Alles schwingt letzt-lich in einer bestimmten Frequenz und das macht den Unter-schied der manifesten Form aus, obgleich unter dem Elektro-nenmikroskop diese scheinbar feste Materie tatsächlich nurals schwingende Teilchen wie Atome, Elektronen, Neutronenetc. erkannt werden. Also ist auch der Mensch mit all seinenFormen, Körpern (Sharira) und Hüllen (Kosha) Schwingung. Bis hier ist die Welt noch im Einklang. Dann kommt in der Weltder Polarität der konkrete Bezug auf einen Pol und es entstehtfolglich ein Ungleichgewicht, das wieder ausgeglichen werdenwill. Wenn der Mensch sich überwiegend gegen die Natur verhält,also weder dem Universellen Gesetz noch dem Naturgesetz folgt,kann das System im wahrsten Sinne des Wortes blockieren.

Brahman

(amorph, Wirkung auf allen Ebenen)

Mantren, Klangschalen, Gongs...

Klangschwingung:

Blockaden (Störung des Gleichgewichts)

Mensch (als Klangschwingung manifestiert)

OM (Klangschwingung)

Klang manifestiert sich in verschiedenen Stufenbzw. Formen:

Aus Brahman, dem Absoluten entsteht eine Schwingungs-qualität, die wir Ishwara (persönlicher Gott als Intelligenz desUniversums) nennen. Ishwara beinhaltet das Wissen der Vedas.Darum hat Ishwara im Yoga eine so zentrale Bedeutung, dawir durch Japa (Mantrarezitation) Zugang zu dieser höchstenSchwingung und somit zum universellen Wissen durch prak-tische Erfahrung bekommen. Also folgen wir dem Klang imInneren, abseits vom Äußeren, dann lenken wir die Aufmerk-samkeit immer weiter auf die subtileren Klänge und Pranas(Energien), letztlich bis zum Para Nada, also zum tonlosen,höchsten „göttlichen" Klang.

Amorph = gestaltlos, unsichtbarPara = das Höchste, göttliche EnergiePashyanti = „Sprache“ vor jeder Formulierung im GeistMadhyama = formulierte Gedanken im GeistIndriyas = Sinne des MenschenVaikari = ausgesprochene Gedanken, sinnlich wahrnehmbar

Brahman = Para Nada

Ishwara

manifestiert sich:

Klang

on Ishwara)v

(Klangmanifestation

Veden

(Artikuliert)Vaikari

(Indriyas)Madhyama

(Geist)Pashyanti

(Prana)Para

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Yogatherapie

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Dies erreichen wir im Yoga nach Yoga Vidya mit verschiedenenMöglichkeiten, je nach individuellen Bedürfnissen:

Hatha Yoga betont Asanas, Pranayama, spezielle Praktikenwie Kriyas, Mudras, Bandhas, aber auch be-gleitet mit Mantrarezitation, Kirtan, Chakra-konzentration, Atmung und Stille

Mantra Yoga benutzt Klang zur Lenkung des Geistes durchMantrarezitation (Japa)

Yantra Yoga nutzt geometrische Formen zur MeditationNada Yoga nutzt Musik, wie Ragas (Instrumentalmusik),

zur Aktivierung der Nadis (Energiekanäle) undChakras (Energiezentren) durch Töne

Laya Yoga durch Konzentration auf innere Klänge undFarben

Bhakti Yoga durch Kirtan, Rituale wie Puja, Homa etc. mitanschließender Stille/Meditation

Karma Yoga durch Dienen, als (Musik-) Instrument Gottes,seine Melodie erklingen lassen

Jnana Yoga durch Reflektion, Hinterfragen, Beobachtenund Erkennen

Atmamitra Mack ist u.a. Meditations- und Yogalehrer, Ausbil-dungsleiter bei Yoga Vidya seit über 10 Jahren, mit dem Schwer-punkt der Energie- und Klangarbeit, Klangmassage und Gongsder klassischen indischen Musik (Raga und Tala) und verschie-dene praktischen Therapieansätzen.

„Krishna verließ seinen Platz um Mitternacht und ging in denDschungel. Das Licht des Vollmondes schien im ersten Winter-monat. Er begann auf der Flöte zu spielen. Der Widerhall derFlöte breitete sich in der stillen und ungestörten Atmosphäreaus. Die Musik erhob sich aus dem Dschungel und wurde vonden Gopis gehört (Rishis und Töchter der Kuhhirten). Und als sieden Klang der Flöte hörten, verließen sie augenblicklich ihreHäuser und ihre Männer und vergaßen alles andere. Sie liefenohne Zögern zu der Stelle, von wo der Nada der Flöte strömte.Sie begannen, um den Flötenspieler herumzutanzen. Nach einerWeile entdeckten sie, daß sie, jede für sich, mit Krishna selbsttanzten." von Swami Sivananda

Symbolisch kann diese Geschichte wie folgt beschriebenwerden: Um Mitternacht ist es ruhig und klar, der Wintervollmondist ohne Luftspiegelung in der Kühle sehr klar sichtbar, wirkönnen leicht nach innen gehen, uns versenken. Das innereLicht in der Meditation kann jetzt deutlich strahlend, leichtwahrgenommen werden, jenseits der Ablenkung. Der innerekosmische Klang kann ungestört schwingen und uns durch-dringen.

Im Nada Yoga wird Krishna als höheres Bewusstsein betrachtet.Die Gopis stehen hier für die Sinne, die verlassenen Männerund Häuser stehen für die Formenwahrnehmung der Augen

und die Klangwahrnehmung der Ohren im Außen.Die Wahrnehmung, die dem Klang der Flötenach innen folgt (Rückzug der Sinne - Pratyahara),löst sich von der äußeren Wahrnehmung, dasÄußere verliert an Bedeutung und man kann esschließlich ganz losgelassen werden. Es scheintnur noch diesen inneren Klang zu geben, derletztlich zum Höchsten führt, und obwohl jederfür sich diesen Klang in der Meditation wahr-nehmen kann, den Einklang mit dem Göttlichen,existiert er doch in diesem Zustand für allegleich.

Mehr Infos unter: wiki.yoga-vidya.de/Nada_Yoga

Die Symbolik von Krishna im Nada Yoga

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Yogapraxis

Der Yoga Vidya StilViele Leserinnen und Leser kennen vermutlich die Beson-derheiten des Iyengar Yoga, Bikram Yoga oder auch Siva-nanda Yoga. Wenn sie dann zu Yoga Vidya kommen, fragensich manche, welchen Stil wir eigentlich bei Yoga Vidyaunterrichten. Die Antwort ist verblüffend einfach: Den YogaVidya Stil. Doch was macht diesen Stil aus und wie unter-scheidet er sich von anderen?

Der Yoga Stil von Yoga VidyaDer Yoga Vidya Stil wurde von Sukadev Bretz in den1990er Jahren begründet und entwickelt sich beständigweiter. Er beruht im Großen und Ganzen auf der vonSwami Sivananda und Swami Vishnu-devananda gelehrtenAsanareihe - im Westen seit André von Lysebeth auch als„Rishikesh-Reihe“ bekannt geworden; Sukadev hat einigeÄnderungen und Ergänzungen vorgenommen. Die Rei-henfolge der Asanas, die nach dem Yoga Vidya Stil unter-richtet wird, nennt sich die Yoga Vidya Grundreihe. Die Abfolge Anfangsentspannung, Pranayama (Atemübun-gen), Sonnengruß, Bauchmuskelübung, Asanas der 12Grundstellungen, Tiefenentspannung, eventuell kurze Me-ditation, Mantra & 3 x OM (sowie Gruß an die Meister,besonders Swami Sivananda und Swami Vishnu-deva-nanda) ist ähnlich wie beim Sivananda Yoga.

Besonders charakteristisch für den Yoga Vidya Stil ist diegroße Variationsbreite, ausgehend von der Grundreihe.Sukadev betont gerne, einen authentisch indischen YogaStil zu unterrichten, bei dem die Schüler neben den Asanasauch Pranayama und Meditation praktizieren und mit den

indischen Philosophiesystemen, besonders dem Advaita Ve-danta, den ganzheitlichen 6 Yogawegen und der Ethik derYamas und Niyamas vertraut sind. Es werden darüber hinausauch traditionelle Kirtans (Wechselgesang) und Bhajans (Hym-nen) im Rahmen des Satsangs (gemeinsame Meditation undMantra-Singen) gesungen und herzöffnende Rituale wie Arati(Lichtzeremonie), Homa (Feuerritual) und Puja (klassische in-dische Zeremonie) zelebriert.

Für den Unterricht entwickelte Sukadev für den Yoga VidyaStil 7 Grundregeln:

Die 7 Unterrichtsprinzipien für den Yoga Vidya Yoga Stil

1. Aufbau auf der Yoga Vidya Grundreihe, um maximale Wir-kung auf allen Ebenen (körperlich, energetisch, geistig-emotional, spirituell) zu erzielen

2. Anpassung an Zielsetzung und Zielgruppe 3. Die Asanas werden gehalten (mindestens 10 Atemzüge) 4. Betonung von Entspannung, Atmung, Konzentration im

Unterricht 5. Respekt vor der inneren Intelligenz der praktizierenden

Schüler (Spürgenauigkeit, Entwicklung von Körperbewusst-sein der Schüler durch entsprechende Ansagen)

6. Der Yogalehrer unterrichtet mit Stimme, Händen und Fü-ßen, Prana und Liebe

7. Der Lehrer betrachtet sich selbst als Schüler, liebt die Schü-ler und die göttliche Kraft und fühlt sich als Instrumenteines höheren Willens. Er praktiziert selbst, was er lehrt.

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Unterrichtskonzepte von Yoga Vidya

4 Yoga Vidya Reihe für Energie-Erweckung und -Harmonisierung (langes Halten mit Konzentration auf die Chakras)

4 Yoga Vidya Reihe für die Entwicklung des Geistes (z. B.mit Affirmationen, Selbst-Befragung, Visualisierung)

4 Yoga Vidya Reihe für Flexibilität und körperliche Entwicklung (mit vielen Variationen und gelegent-lichem Einsatz von Hilfsmitteln)

4 Hanuman Fitness Reihe

4 Asanas als Hingabe an Gott

4 Mantra- und Klangyogastunden

4 Therapeutische Anpassungen der Stellungen bei Beschwerden

4 Rückenyoga

4 Meditative Yogastunden

Yogapraxis

Für den Umgang mit Menschen mit beson-deren Beschwerden existieren weitereGrundsätze, die zu beachten sind. Sogibt es auch eine eigene Yoga VidyaTherapie.

Unterrichtskonzepte vonYoga Vidya

Sukadev hat neben den normalenUnterrichtsreihen auch geniale neueKonzepte für eine besondere Ausrich-tung der Yogastunden in seinem YogaStil entwickeln. Dazu gehören:

Daraus entstanden nun weitere Konzepte,etwa Yoga Bodywork oder die Fitness

Reihe. Das komplexe System der Aus-und Weiterbildungen fußt auf diesen.

Der Yoga Vidya Stil umfasst also vielmehr als bloß die Art und Weise,wie wir bei Yoga Vi-dya in den Ashramsund Centern Hatha

Yoga praktizieren. Es istein vielschichtiger ganz-

heitlicher Yogastil. Er isttraditionell und doch sehr

modern, er gibt eine Richtungvor und lässt dem Unterrichtenden

auch manche Freiheit. Er ist spirituell undgleichzeitig auch eine Hilfe für den Körper.Faktisch ist er derzeit der bedeutendste Stilim deutschsprachigen Raum. Ganz sicher istetwas für dich dabei.

Unter wiki.yoga-vidya.de/Yoga_Stileim Wiki von Yoga Vidya findetsich ein lesenswerter Artikel.

Dort werden insgesamt 10verschiedene Yoga-Stile vor-gestellt und erläutert.

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• Die Reinigung der Zähne erfolgt mit ayurvedischer fluorid-freier Zahnpasta oder mit speziellen ayurvedischen Zahnpul-vern. Auch Zahnseide ist empfehlenswert.

• Beim sogenannten „Ölziehen“ wird der Mund 3-5 Minutenlang mit gereiftem Sesamöl durchgespült. Hierbei sammeltsich Ama im Öl und kann ausgeschieden werden. Am bestenwird es in Toilettenpapier im Restmüll entsorgt, damit derAbfluss nicht verstopft und die Kläranlagen nicht unnötig be-lastet werden.

• Bei der ayurvedischen Ölmassage werden Kopf, Gesicht undKörper mit gereiftem Sesamöl oder einem typgerechten me-dizinierten Öl massiert. Für Kapha-Typen eignet sich eher einetrockene Bürsten- oder Handschuhmassage.

• Das obligatorische Bad/Dusche erfolgt nach der Massageund idealerweise nach einigen Sonnengrüßen oder anderenYogaübungen bzw. leichter Gymnastik. Das Schwitzen sorgtdafür, dass die Wirkstoffe des Öls noch tiefer ins Gewebe ge-langen.

• Jeweils 2 Tropfen Sesam- oder ayurvedisches Nasenöl werdenzur Reinigung und Stärkung der Nasenschleimhäute in dieNasenöffnungen gegeben und von außen einmassiert.

• Auch in die Ohren können hin und wieder einige Tropfen,vorzugsweise warmes Sesamöl, geträufelt werden.

Am Mittag:Mittags, zwischen 10 und 14 Uhr, wenn Agni, das Verdauungs-feuer am höchsten ist, sollte die Hauptmahlzeit des Tages ein-genommen werden. Wird Agni dann nicht angemessen gefüttert,schwächt es sich nach und nach ab, das heißt die Verdauungs-

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Ayurveda

Im Ayurveda finden wir viele einfache, wirkungsvolle Emp-fehlungen und Mittel zur Erhaltung des Wohlbefindens, zurVorbeugung von Krankheiten und zum Ausgleich kleinererStörungen.Folgende Tagesroutine kann dir dabei helfen:

Am Morgen:• Es empfiehlt sich den Tag vor 6 Uhr mit liebevollen Gedankendes Wohlwollens für alle Wesen und auch sich selbst zu be-ginnen. Eventuell können sich ein kleines Gebet und/oder eineMeditation anschließen.

• Ein Glas Wasser, heiß für Vata und Kapha, zimmerwarm fürPitta, hilft die Darmtätigkeit anzuregen. Unterstützt wird dieseWirkung durch Herumlaufen und Reiben der Nierengegend

und des Bauches. Durch den Gang zurToilette, auch wenn noch kein Entlee-rungsdrang zu spüren ist, gewöhnensich Darm und Blase mit etwas Geduldnach und nach an diese Zeit.

• Für die Augenreinigung werden dieAugen mit kaltem Wasser oder einemAbsud aus Triphala ausgewaschen.

• Zur Mundreinigung wird die Zungemit einem Zungenschaber aus Silber,Kupfer oder Edelstahl von hinten nachvorne abgeschabt. Dabei gilt: je stärkerder Belag, desto größer die Belastung desOrganismus mit Ama, den sogenanntenStoffwechselschlacken. Hierbei handelt es

sich um Toxine, die aus unvollständig verdauter Nahrung ent-stehen. Dies bedeutet häufig, dass unzuträgliche Nahrung wieFast Food, Aufgewärmtes und/oder tierische Produkte wieFleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte verzehrt wurden. Eskann aber auch an der falschen Zusammenstellung, Essen imStress oder einer nicht dem eigenen Typ gemäßen Nahrungliegen.

Der ayurvedische Dinachariya, eine hilfreiche Routine für das tägliche Leben

Von Julia Lang

Die 3 Bioenergien/Dos-has Vata, Pitta undKapha setzen sich,wie im Bild ge-zeigt, aus den 5Elementen zu-sammen.

Jeder Mensch hateine individuelleGrundkonstitution,die sich aus einer Do-minanz der jeweiligenBioenergien ergibt.

PittaKapha

LuftÄther

Feuer

Wasser

Erde

Vata

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Ayurveda

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kraft erlahmt.Tagsüber zu schlafen ist grundsätzlich nicht empfehlenswert,am wenigsten für Kapha-Typen.In einen gelungenen ayurvedischen Tagesablauf gehören auchAsanas (Körperstellungen), Pranayama (Atemübungen) und Me-ditation, idealerweise auf die eigene Konstitution abgestimmt.

Am Abend:Am besten wird vor 18, spätestens 19 Uhr ein leichtes Abend-essen eingenommen. Danach empfiehlt es sich, keine Nahrungmehr zu sich zu nehmen. Besonders wenn man in der abend-lichen Hochphase des Agni, zwischen 22:00 und 2:00 UhrEssgelüsten nachgeht, sammelt sich Ama (Schlackenstoffe)im System an, denn das Feuer kann nicht dazu benutzt werden,die über den Tag angesammelten Toxine zu verbrennen. Die Empfehlung, um 22:00 Uhr zu Bett zu gehen, ist da sehrhilfreich, denn wenn wir schlafen, kann der Reinigungsprozessungestört ablaufen.

• Spaziergänge am Abend helfen abzuschalten.

• Übungen oder Spiele im Freien erfrischen die Sinnesorganeund den Geist.

• Für einen erholsamen Schlaf empfiehlt es sich, einige pas-sende Yoga-Übungen zu praktizieren und erhebende Literatur,z.B. große Meister, welcher Tradition auch immer, zu lesen.

• Auch eine Meditation und/oder eine Phase der beschaulichenReflektion entspannen den Geist.

• Mit einem Dankgebet oder einfach dem Bewusstsein vonDankbarkeit und Wohlwollen wird der Tag ebenso positiv be-schlossen, wie er begonnen hat.

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wohl vom tibetischen Buddhismus als auch vom Yoga SwamiSivanandas geprägt.

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Bericht

Die Reise führt uns hinter die Kulissen von Europas größtemYoga-Seminarhaus. Denn im Kurort Bad Meinberg werdennicht nur Yoga-Ausbildungen angeboten, leckere vegetarischeund vegane Bio-Gerichte zubereitet und heilsame Ayurveda-und Yogatherapie-Anwendungen durchgeführt. Hier ist auchder Verwaltungssitz des Yoga Vidya e.V. und der angeschlossenenVerbände. Fünf der insgesamt 160 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter kümmern sich um Online Medien – sie sind zum Bei-spiel zuständig für das Yoga-Forum unter mein.yoga-vidya.deund für Video- und Tonaufnahmen. Also auch für die Produk-tion unserer kleinen Melodie.

Krach im Schweigegarten

Alles beginnt an einem idyllischen Spätsommertag im BadMeinberger Schweigegarten. Eine Yogamatte ist in der Sonne

Von Christian Einsiedel

Wer bei Yoga Vidya in Bad Meinberg anruft wird neuerdings mit einer kleinen Melodie begrüßt. Klare warme Gitarrentöne mitsanftem Rhythmus, dezent genug, um die anschließenden Ansagen nicht zu stören. Und doch zu einer meditativen Reise einladend,wenn man einmal auf Gesprächspartner warten muss. Dies ist die Geschichte dieser Melodie – wie sie entstand, zum Leuchtengebracht wurde und sich auf ihre ganz eigene Reise begeben hat.

Die Karriere einer Melodie Online Medien bei Yoga Vidya

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ausgebreitet, sanfter Wind streicht durch die Sträucher, zweiKameras sind in Position, um Asana-Videos mit den Yogaleh-rerinnen Katja und Gauri aufzunehmen. Mit dem ersten Son-nengruß setzt ohrenbetäubender Lärm ein. Ausgerechnet heutewird am Nachbargebäude gearbeitet – Hämmern, Bohren, Sä-gen und laute Kommandos anstelle sanfter Yoga-Ansagen.Aber Abbrechen kommt nicht infrage, zu viel Mühe haben wirinvestiert, zu unsicher sind die Wetteraussichten. Also anneh-men, was ist! Wir drehen mit größtmöglicher Entspannungbei laufendem Presslufthammer. Um die Tonspur können wiruns ja im Schnitt noch kümmern.

Kurz darauf kommt Johannes ins Spiel. Er bietet für die BadMeinberger Gäste und Mitarbeiter Klangreisen mit Gitarre,Trommeln und Klangspielen an. Wer das erlebt hat, möchte esnicht mehr missen – eine ruhige Stunde am Abend, gut zuge-deckt auf einer Yogamatte, die Augen geschlossen, das Herzgeöffnet für die gefühlvolle musikalische Reiseleitung. Genaurichtig, um sich vom Presslufthammer und dem damit ver-bundenen Stress wieder zu erholen, so der Gedanke im Team.

Gefolgt von einem zweiten: Könnten wir nicht diesefließende Musik unter unsere Videos legen?

Achtung, Aufnahme

Johannes freut sich über das Interesse, zieht sich in sein Zimmer zurück

und kommt mit Aufnahmen wieder, die ebenso wunder-

schön wie stark verrauscht sind. Für die Videos nicht zu verwenden, aber wir alle spüren: die Idee hat Po-tenzial. Also wird ein Aufnahmetermin vereinbart,

diesmal mit professionellem Gerät und besserer Akustik. Gemeinsam geht es in den Shiva-Raum –

weiche Teppiche und holzvertäfelte Wände sorgen für guten Klang. Das hier häufig Satsang stattfindet, gibt

zusätzliche Energie. Johannes spielt ein Stück ein und improvisiert dann noch über einen indischen Rhythmus,

den er in den Kopfhörer bekommt. Dann wandern die Auf-

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Bericht

nahmen in eine professionelle Musikbearbeitungssoftware undwerden technisch weiter veredelt. Beim Hören fallen kleineSpielfehler auf, die sich mit einer rasch dazu gespielten Syn-thesizer-Spur aber kaschieren lassen – schon ist das erste ru-hige Stück fertig, das Video geht auf Youtube online.

Für ein anderes Video, in dem Katja die ganze Grundreihe desYoga Vidya-Stils vorführt, wäre das Stück allerdings zu kurzund zu ruhig. Also schneiden wir aus Johannes' Improvisationeinen eigenen Song zusammen und bauen den Rhythmus wei-ter aus. Es wird geschnitten, umgeschichtet, Variation erzeugt,neue Spuren und Klangeffekte kommen hinzu. Am Ende sindgut fünf Minuten Musik entstanden, mit ruhigeren und etwasbelebteren Teilen, gegliedert von den zwei mal vier Tönen, dieam Anfang jedes neuen Abschnitts stehen. Musik, die manwunderbar nebenbei hören und prima auf verschiedene Videolängen anpassen kann. Die weiteren Schweigegarten-Videos gehen damit online, seither auch einige weitere Yoga-sequenzen von anderen Drehorten.

Namasté

Kurz darauf installiert das Support-Team unsere neue Tele-fonanlage. Dafür müssen Ansagen aufgenommen und ins be-nötigte Format konvertiert werden – und das möglichst schnell,da die alte Anlage schon Aussetzer hat. Also wird improvisiert:Krishnaprema vom Rezeptions-Team bietet sich als Sprecherinan, das Aufnahmegerät kommt im Durga-Raum auf einen Sta-pel Yogakissen vor ihren Mund, wir kürzen spontan die Texte,die sie mit einem Lächeln einspricht.

Christian Einsiedel ist stellvertretenderLeiter des Online Medien-Teams. Ne-ben seiner Yoga-Praxis beschäftigt ersich leidenschaftlich mit Musikproduk-tion, Coaching und Kommunikation.

Wusstest du......dass es in unseren Videos nicht nur Yoga-Sequenzen zusehen gibt, sondern auch Meditationsanleitungen, Mantras,Vorträge und sogar ganze Yogastunden? So kannst du auchzu Hause im Yoga Vidya-Stil praktizieren! Eine Übersicht fin-dest du unter mein.yoga-vidya.de/video. Ein Video mit derbeschriebenen Melodie findest du unter goo.gl/IztnZ1

...dass Yoga Vidya vier große Yoga-Foren betreibt, in denen dudich mit anderen Yoginis und Yogis austauschen kannst undimmer die neuesten Infos bekommst? Wenn du noch nichtdabei bist, melde dich kostenlos an bei mein.yoga-vidya.deoder in unseren Foren für Ayurveda (www.ayurveda-com-munity.net) Kinderyoga (www.kinder-yoga.cc) und englisch-sprachige Inhalte (my.yoga-vidya.org)

Beim Schneiden kommt wieder unsere Melodie ins Spiel: inKurzform passt sie wunderbar unter die Ansage des Auswahl-menüs, das ganze Stück füllt die Warteschleife. Problematischsind nur die Zwischenansagen – zu kurz, um sie mit Sequenzenaus dem Song zu unterlegen.

Zum Glück bietet Johannes am Abend wieder eine Klangreisean. Diesmal direkt nach dem großen Satsang im Raum mit derintensivsten spirituellen Energie – dem Sivananda-Saal. Wirplatzieren das Aufnahmegerät auch hier, er spielt die zwei malvier Töne noch einmal einzeln ein. So ist die Erkennungsmelodieauch für die kurzen Ansagen verwendbar – warm und vollerStrahlkraft wie der besondere Ort, an dem sie aufgenommenwurde, heißt sie dich nun bei jedem Anruf willkommen!

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Meditation

Die Natur gibt uns viele Anregungen für tiefe Kontemplationund Meditation. Gerade jetzt im Frühjahr, wo die Natur ausdem Winterschlaf erwacht und sich in voller Pracht zu entfaltenbeginnt, erinnert sie uns daran, dass auch wir neue Blüten undFrüchte in Form von Talenten und Fähigkeiten oder Projektenhervorbringen können. Auf einer subtileren Ebene bildet derKreislauf der Natur die Veränderlichkeit und Vergänglichkeitder Welt ab, das ständige Werden und Vergehen. Und auf einerhöchsten Ebene kann uns die Einstimmung auf die Natur zueiner Erfahrung der Verbundenheit und Einheit mit allen Wesenund dem ganzen Universum führen.

Meditation „Dein Lebensbaum“

Eine Meditation in mehreren Schritten. Du kannst sie auchaufteilen und nur einzelne Phasen herausgreifen.

Sitze aufrecht und gerade – fühle dich in deiner Sitzhaltungwie ein Baum: ganz fest verankert in der Erde, von dieserfesten Basis aus nach oben strebend und dich entfaltend.

Chante laut Om und/oder ein anderes Mantra oder wiederholegeistig Om oder ein anderes Mantra, um den Geist auf eineruhige Schwingung einzustimmen.

1. Verwurzelung, getragen und genährt seinStelle dir einen Baum vor deinem inneren Auge vor:- Vielleicht eine Eiche oder Linde auf einem Feld oder einer Wiese, mit ausladenden Ästen- oder einen Tannenbaum oder eine Buche im Wald- oder ein anderes Bild eines Baums, das spontan kommt

Werde dir bewusst, wie der Baum fest in der Erde verwurzelt

ist und fühle dich ebenso fest verwurzelt und getragen vonder Erde. Werde dir bewusst, wie der Baum von der Erde ge-nährt wird und fühle dich ebenso genährt, angenommen undgeborgen von der Erde.

Du kannst bei dieser Phase bleiben, oder nach einer Weile zurnächsten übergehen.

2. Entfalte deinen LebensbaumFühle dich wie der Baum.Wie der Baum strebst du nach oben, wächst, entfaltest Äste,Zweige, Blätter, Blüten und Früchte.

Du kannst überlegen:Welche Zweige, Blätter, Blüten und Früchte möchte ich inmeinem Leben entfalten:- vielleicht ein bestimmtes Vorhaben- oder ein bestimmtest Ziel- oder eine Idee- oder ein Wunsch- eine Lebenssituation- eine oder mehrere Qualitäten und Eigenschaften

Wähle dir eine davon aus und visualisiere und versetze dichganz hinein, wie sich diese besondere Blüte entfaltet, einewunderbare Frucht für dein Leben und deine Umgebung darausentsteht.

Das kannst du mit einer Idee, einem Ziel, einer Eigenschaftmachen und nur dabei bleiben, wenn ein Wunsch oder eineVorstellung besonders stark ist. Oder du kannst auch einenganz bunten, vielfältigen Baum entfalten mit vielen wunder-schönen, verschiedenen Blättern, Blüten und Früchten.

Von Swami Nirgunananda

In dieser Rubrik gibt Swami Nirgunananda wertvolle Tipps für die Meditation. Heute findest du hier Anregungen wie du mit demBild des Baumes meditieren kannst.

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Meditation

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Wenn kein konkreter Wunsch da ist: erlebe einfach die Schön-heit der Entfaltung dieses Lebensbaums vor deinem innerenAuge – entweder visuell oder nur mit dem Gefühl und der ge-danklichen Vorstellung.

Du kannst bei dieser Phase bleiben, oder nach einer Weile zurnächsten übergehen.

3. Der Kreislauf des LebensWerde dir bewusst, was für ein Wunder du täglich in derNatur am Beispiel des Baums wahrnehmen kannst: Im Winterzieht er seine Lebenskraft zurück, im Frühjahr erblüht er wieder,im Sommer schenkt er wohltuenden Schatten und Früchte,im Herbst gibt er seine Blätter der Erde zurück. Und in demkleinen Samen ist der ganze mächtige Baum latent, als Potenzvorhanden.

Und so ist die ganze manifeste Welt, die Schöpfung, ein ewigerKreislauf. Ein ständiges Werden und Vergehen, ein Übergehenvon einer Seinsform in die andere. Mit einer unfassbaren In-telligenz hinter allem.

Du kannst bei dieser Phase bleiben, oder nach einer Weile zurnächsten übergehen.

4. Alles ist miteinander verbundenSo wie der Baum von der Erde genährt wird, nimmt auch deinKörper Nahrung von der Erde auf und ist so mit der Erde ver-bunden.Die Pflanzen nehmen Kohlendioxid auf und wandeln es inSauerstoff um. Andere Lebewesen nehmen den Sauerstoff auf.So bist du über die Atemluft mit anderen Wesen, mit demganzen Raum, verbunden.So wie der Baum und andere Wesen sich im Raum befinden,so bist auch du im Raum, und teilst den Lebensraum, denWeltraum, mit ihnen.

Dehne deine Bewusstheit aus und spüre: Dein Bewusstsein istnicht auf diesen Körper und diesen Geist beschränkt. DeineBewusstheit durchdringt alles, und ist eins mit dem Spirit,dem Bewusstsein in und hinter allen Lebensformen.

Vielleicht kannst du einen Moment oder länger spüren, erfah-ren: Ich bin eins mit allem, in meinem tiefsten Wesenskernbin ich unbegrenzt, unendlich, verbunden mit allem.

Vertiefe den Atem. Wiederhole geistig oder laut drei Mal Omund ein Segensmantra. Öffne langsam die Augen.

Swami Nirgunananda ist Yoga VidyaAcharya. Sie leitet den Ashram Bad Mein-berg sowie das Yoga Vidya „Shivalaya“-Re-treatzentrum. Durch intensive eigenePraxis strahlt sie eine starke spirituelle Kraftaus. So kannst du in der Meditation beson-ders tief gehen. In Seminaren, Aus- undWeiterbildungen vermittelt sie ganzheitli-

che Spiritualität und Wissen lebendig und klar.

Elemente MeditationWunderschöne angeleitete Meditationen erwarten dich– Baum-, Berg-, Bach-, See-, Feuer-, Luft-Meditatio-nen… Damit kannst du alle Ebenen deines Seins inten-siver erfahren, harmonisieren und/oder aktivieren. Sieberühren über die Archetypen bestimmte Bilder unseresUnterbewusstseins. Ideal für die Zeit der Besinnung undNeuorientierung. Ab 292 € pro Person für 5 Übernachtungen.Bad Meinberg, 5.-10.7.15

Raja Yoga Meditationen Angeleitete Meditationen aus dem Yoga Sutra von Pat-anjali helfen dir, tiefer in die Meditation zu kommen.Als Meditations-Neuling bekommst du systematischeAnleitung zu Stufen der Meditation. Wenn du schonlänger meditierst, lernst du mit diesen Techniken deinenGeist noch besser zur Ruhe zu bringen, deiner Meditationneue Impulse und eine neue Tiefe zu geben.Ab 292 € pro Person für 5 ÜbernachtungenBad Meinberg 19.-24.7.15

Shivalaya MeditationsretreatStille – Schweigen – Sein. Mit intensiver Meditations-und Yogapraxis findest du zu Ruhe, Entspannung undtiefer Begegnung mit dir. Lange Meditationen, inspirie-rende Vorträge, Rezitation, Yogastunden und intensivesSchweigen helfen dir, deinen innersten Kern zu finden,Vertrauen in dich und das Leben zu entwickeln, Be-wusstsein und Achtsamkeit zu schulen sowie deine Ge-danken zu klären.Ab 539 € pro Person für 9 ÜbernachtungenBad Meinberg 14.-23.8.15

Shivalaya Stille RetreatMit intensiver Meditations- und Yogapraxis findest duzu Ruhe, Entspannung und tiefer Begegnung mit dir.Täglich 3 lange Meditationssitzungen, kurze Gehmedi-tationen, Rezitation, systematische Anleitung und Be-gleitung, meditative Yogastunden. Achtsam-meditativesKarma Yoga als spirituelle Praxis. Möglichkeit zu tägli-chen persönlichen Beratungsgesprächen. Ab 292 € pro Person für 5 ÜbernachtungenBad Meinberg, 11.-16.10.15

Shivalaya Klausur für ernsthafte AspirantenIn intensivster Praxis im Schweigen kannst du in derAbgeschiedenheit des Retreatzentrums in die Tiefe ge-hen. Dein Energieniveau und deine Ausstrahlung erhöhensich. Nach einer Einweisung übst du mindestens 13Stunden täglich Meditation, Asanas, Pranayama mitSwami Nirgunananda. Persönliche Begleitung und Be-ratungsgespräche. Ab 676 € für 14 ÜbernachtungenBad Meinberg, 15.-29.11.15

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Spiritualität

Brahman ist die Seele unserer Seelen. Es ist unser wahresSelbst. Es ist der innere Lenker. Es ist das in uns Innewohnende.Brahman ist der Lenker der Welt. Es ist das höchste Selbst. Esist Gott. Es ist unveränderlich. Es ist das kosmische Wesen. Esist das Selbst des Universums. Es ist das große Ziel des Wissens.Es ist die höchste Zuflucht.Es gibt eine bleibende Realität inmitten der Veränderung.Diese bleibende Realität ist Brahman, das Absolute jenseitsdieser Welt voller Abhängigkeiten und Zufälle. Brahman istdie Kette und der Schluss am Gewebe dieses Universums. Derriesige Ozean schmeckt nur nach Salz. Genauso hat auch dieganze Welt nur einen Geschmack, den Geschmack des Atman,des unsterblichen Selbst im Menschen. Es ist mit Brahmangleich.Alle Musiknoten, egal ob sie auf einer Trommel oder auf einemSaiteninstrument angeschlagen werden, sind nichts weiter alsKlangschwingungen. Ebenso ist alles das, was man im Schlaf-oder Wachzustand sieht, nichts als Bewusstsein; und Bewusst-sein ist Atman oder Brahman.Brahman ist unendliche Intelligenz. Sein Name ist Sat-Chid-Ananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit. Sein Wohnsitz istreines Bewusstsein. Seine Sprache ist das Schweigen. Sei still.Es spricht. Sprichst du ist es stumm. Du kannst es nicht fest-halten. Der Ozean kann nur mit dem Ozean allein verglichenwerden. Genauso kann Brahman, das Absolute, nur mit Brah-man allein verglichen werden. Das Absolute liegt jenseits vonSprache und menschlichem Geist.

Brahman überschreitet Zeit und Raum dieser WeltBrahman kann nicht bewiesen werden. Es besteht immer schonvor dem Nachweisen. Es ist die Grundlage des Beweises. Esbeweist sich aus sich selbst. Brahman, das Absolute, ist dieUrsache von allem, ist selbst aber ohne Ursache. Es ist der Ur-sprung der gesamten Schöpfung.

Brahman, das Ewige, ist jenseits von Zeit, Raum und allen in-nerweltlichen Ursachen. Zeit wird durch die Abfolge von Er-eignissen verursacht. Sie ist eine Schöpfung des Geistes. Wiekann es in der Ewigkeit Zeit geben? Raum ist der Abstandzwischen zwei Objekten. Wie kann es Raum geben, wenn Dudas Selbst überall fühlst und wahrnimmst? In dieser Welt hatalles eine Ursache. Der Samen ist die Ursache für den Baumusw. Wie kann es eine Ursache für Brahman geben, das dieUrsache ohne Ursache ist, in sich selbst lebt und nicht dieFolge von irgendetwas ist?

Das eine Wesen hinter allen Namen und FormenIn der sichtbaren Welt von Namen und Formen sind Farbe,Gestalt, Größe und Klänge notwendig, um Dinge zu unter-scheiden; aber Brahman ist das Eine voller Wonne, Friedenund Weisheit. Es hat keine Teile und ist unteilbar. Es ist überalldasselbe. Es ist unendlich und bewegungslos; und so ist Esauch farblos, formlos und gestaltlos. Brahman ist formlos in-mitten aller Formen. Es ist körperlos inmitten aller Körper. Esist namenlos inmitten aller Namen.

Die Leinwand des Kinos ist das Wesentliche. Diverse Bildersind nichts als Farben. Es gibt keine Bilder unabhängig vonder Leinwand. Brahman, das Ewige, ist das Eigentliche. Namenund Formen werden auf die Leinwand Brahmans gemalt. Esgibt nichts unabhängig von Brahman. Auch wir Menschensind nichts ohne Brahman.Brahman, das Absolute, ist eins, vollkommen und überall. Esgeht durch alle Namen und Formen. Es ist allumfassend. Esenthält in sich dieses gesamte Universum. Es ist das innereLicht, reines Bewusstsein.

Meditiere über BrahmanErfülle Deinen Geist mit Gedanken an Brahman. Denke überBrahman nach. Reflektiere über Brahman. Meditiere überBrahman. Sei nur Brahman ergeben. Suche Zuflucht in Brah-man. Sprich immer mit Suchenden über Brahman. Gehe aufin Brahman. Verwurzle dich in Brahman allein.

von Swami Sivananda

Yoga zielt letztlich ab auf die Verbindung von Mensch undGott. Doch was versteht ein Yogi unter Gott? Suche einfachBrahman, das Geheimnis des Lebens und dieser Welt.

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Bericht

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Das indische Harmonium ist das klassische Instrument zur Be-gleitung von Mantras und Kirtan. Wie es funktioniert und ge-spielt wird, kannst du hier nachlesen.

Wenn wir in der Yogaszene vom Harmonium sprechen, meinenwir das indische Harmonium. Es wurde ursprünglich von eng-lischen Missionaren als Ersatzorgel nach Indien gebracht, diedamit einfacher über das Land ziehen konnten. Da das Har-monium leicht zu handhaben ist, haben die Inder es sofortangenommen und in ihre traditionelle Musikkultur eingefügt.So ist es dort auch heute sehr populär und nicht mehr aus derindischen Musik wegzudenken. Insbesondere wird es als Be-gleitinstrument der klassischen indischen Ragas (Instrumen-talstück) und für Kirtan (Wechselgesang) genutzt. Auch inunseren Yoga Vidya Satsangs ist das Harmonium ein festerBestandteil.

So funktioniert ein HarmoniumDas Harmonium ist ein sehr schönes und dankbares Instrument,um dich selbst oder andere ganz leicht beim Kirtansingen zubegleiten. Es braucht zum Harmonium spielen keine musika-lische Vorbildung. Wenn man sich mit dem Grundaufbau desInstrumentes vertraut gemacht hat und ein paar Grundregelnbeachtet, kann man sofort mit dem Üben beginnen. Um einenTon zu erzeugen, wird mit der einen Hand eine Taste oder einAkkord gedrückt, mit der anderen Hand wird durch ein mög-lichst gleichmäßiges Pumpen des Balges die notwendige Lufterzeugt. Der Tonklang wird reguliert über die verschiedenenRegister und die Intensität des Pumpens. So kann man har-monische Begleittöne hervorbringen, über die dann die ei-gentliche Melodie gesungen oder mit einem anderen Instru-ment gespielt wird. In Indien ist es üblich, dass auf demHarmonium ganze Tonreihen in schneller Abfolge gespieltwerden, im Westen wird das Harmonium eher für eine einfacheBegleitung mit Grundtönen oder Akkorden genutzt. Geradedie einfachen und wenigen Akkorde bilden eine wunderschöneKlangbasis für das Singen. Viele Mantras und Kirtans kannman schon mit ein bis drei Akkorden ganz leicht begleiten.

Harmonium spielen lernenHarmonium spielen kann man lernen in unseren HarmoniumLern- und Aufbauseminaren. Einführungen und sehr gute Tippsbekommt man auch in den Seminaren und in der Mantra-Yo-galehrer/in Ausbildung mit Sundaram und Narendra.

Wer sich ein Harmonium anschaffen möchte, sollte um denGrundaufbau eines Harmoniums wissen, sich gut beraten las-sen und vorab das Harmonium unbedingt ausprobieren. Daskann man zum Beispiel in unserem Shop bei Yoga Vidya BadMeinberg tun.Kontakt: [email protected]

Katyayani Ulbricht - Sehr erfahreneYogalehrerin und Yoga Vidya Acharya.Mit viel Fachkompetenz, Einfühlungs-vermögen und einer besonderen Stimmeund Ausdrucksweise führt sie dich durchdeine Yogapraxis. Bekannt und beliebtist sie besonders durch die Herzen be-

rührenden Satsangs, Meditationen und Mantra-Yogastunden.

Lerne Harmonium zu spielen! Wenn vorhanden, bitte eigenesHarmonium mitbringen.Ab 140 € pro Person, 26.-28.6. Nordsee; 7.-9.8. Bad Meinberg; 9.-11.10. Allgäu,20.-22.11.15 Bad Meinberg

Du hast deine ersten Erfahrungen und Kenntnisse mit demHarmoniumspielen erworben und möchtest jetzt einfachmehr lernen? Wir singen und begleiten gemeinsam vieleneue Bhajans und werden viel Freude dabei haben! Wenn vorhanden, bitte eigenes Harmonium mitbringen.Ab 175 € pro Person für 3 Übernachtungen27.-30.9. Westerwald, 16.-18.10.15 Allgäu, 6.-8.11.15 Nordsee, 4.-6.12. Bad Meinberg

Einen ausführlichen Artikel über die Geschichte und Funktionendes Harmoniums kannst du in unserem Wiki lesen:wiki.yoga-vidya.de/HarmoniumEinen 2-teiligen Online-Kurs mit Jürgen Wade findest du hier:mein.yoga-vidya.de/video/harmonium-kurs-fuer-anfaengermein.yoga-vidya.de/video/harmonium-kurs-fuer-anfaenger-teil-2

Mantrasbegleiten mit dem Harmonium

Von Katyayani Ulbricht

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Yogapraxis

Shirshasana – Der Kopfstand

In die Stellung kommen:

1. Zuerst 5-8 Atemzüge lang in der Stel-lung des Kindes (Garbhasana) entspan-nen: Auf die Fersen setzen. Oberkörperganz vorbeugen. Hände neben die Füßelegen, Handrücken am Boden. Ellbogenlocker hinunter hängen lassen. Stirn istam Boden. Nacken lang machen. Schul-terblätter locker hängen lassen. Tiefdurchatmen.

2. Aufsetzen, mit den Ellbogen den kor-rekten Abstand der Arme abmessen:Hände um die Ellbogen geben, dann dieEllbogen schulterbreit fest auf dem Bo-den aufsetzen und nicht mehr bewegen.

3. Hände falten, dabei Finger leicht aus-einander ziehen und auf den Boden legen.Die Unterarme bilden jetzt ein stabilesDreieck.

4. Den Kopf mit dem Scheitel auf denBoden legen, sodass der Nacken fastsenkrecht zum Boden ist. Den Hinterkopf mit den Händen umschließen.

5. Die Hüfte anheben und die Beine ausstrecken, mit den Füßen nahe zu den Ellbogen wandern, bis der Oberkörper senkrechtsteht. Wer nicht weiter gehen will, kann hier im "halben Kopfstand" bleiben, und dann wieder in die Stellung des Kindes gehen.

Nach dem Sonnengruß, der im vergangenen Journal vorgestellt wurde, folgt in der Yoga Vidya Grundreihe der Kopfstand. DieseHaltung wird auch „Königin der Asanas“ genannt.

Die Wirkungen des Kopfstandes sind besonders vielfältig:

Körperlich: Das Gehirn, die Wirbelsäule und der Sympathikus werden stark mit Blut versorgt. Diese Asana ist gut gegenKrampfadern, Nierenkoliken, Verstopfung, bei Magensenkung und nervösem Asthma. Die Lunge wird gereinigt, die Fließge-schwindigkeit des Blutes leicht erhöht. So werden alle Organe gut durchblutet und mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.Der Kopfstand verbessert die Durchblutung der Kopfhaut und des Gesichtes. Der Kopfstand gilt als “Verjünger”. Gestärkt wer-den besonders die Delta-Muskeln (Schultermuskeln).

Energetisch: Der Kopfstand hilft bei der Umwandlung von Prana. Er aktiviert die Sonnen- und Mondenergien im Sonnen-geflecht und in der Stirn. Angesprochene Chakras sind das Ajna und Sahasrara Chakra am Kopf.

Geistig: Viele Gehirnfunktionen, wie Gedächtnis, Konzentrationsvermögen, kreatives Denken, geistige Klarheit werden er-höht. Der Kopfstand entwickelt Mut, Konzentration, Willenskraft, Gleichgewicht und Koordination.

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6. Ein Knie beugen, nacheinander beide Füße vom Boden an-heben. Dein ganzes Gewicht ruht jetzt auf den Unterarmensowie leicht auf dem Kopf. In dieser Haltung kannst du einigeSekunden verharren und das Gleichgewicht finden.

7. Die Knie nach hinten geben.Wiederum kurze Zeit in dieser Po-sition verharren und das Gleichge-wicht halten.

8. Die Beine strecken. Das ist dieEndposition. Füße und Wadensind ganz entspannt. Die Schul-tern von den Ohren weg drücken,Schulterblätter zusammen ge-ben, die Lendenwirbelsäule auf-richten. Ellbogen fest in den Bo-den stemmen: 3/4 des Gewichtssollte auf den Händen und Ell-bogen ruhen. Halte den voll-ständigen Kopfstand minde-stens 5-8 Atemzüge. Du kannstdich langsam steigern bis auf 3-5 Minuten.

9. In der umgekehrten Reihen-folge kommst du langsam undkontrolliert aus dem Kopfstand her-aus. Schließlich ruhst du wieder in der Stellung des Kindes.

Yogapraxis

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Arbeite intensiv an deiner Asana Praxis – fast jedes Wochenende gibt es ein Intensiv-Asana-Seminar! Hier ein Auszug:

Asana intensiv Shanta Bhava - tiefen inneren Frieden erfahrenErfahre in diesem Seminar inneren Frieden (Shanta) als Seins-zustand (Bhava). Durch die Asana Praxis gehen wir Schichtfür Schicht nach innen. Komme dir und dem Frieden in flie-ßenden Sequenzen und meditativ gehaltenen Asanas näher.Dieser Workshop richtet sich an alle, die sich intensiv undentspannt mit der Asana Praxis auf eine Reise nach innen be-geben wollen.Ab 108 € pro Person für 2 ÜbernachtungenBad Meinberg, 3.-5.7.15

Asana meditativ - Weisheit der Raja Yoga Sutras in Bezug zu den AsanasDas Raja Yoga Sutra gilt als die wichtigste Schrift der Gei-steskontrolle. Es vermittelt einen tiefen Einblick in die prakti-sche, geistige und spirituelle Dimension des Yoga. Erfahrediese Weisheiten durch langes Halten der Asanas direkt in dirund gewinne tiefe Erkenntnisse. Täglich 4-6 Stunden Asanas,ergänzt durch Meditation und Mantra-Singen.Ab 119 € pro Person für 2 ÜbernachtungenNordsee, 10.-12.7.15

Asana Intensiv für FortgeschritteneDurch intensiveres Arbeiten an fortgeschrittenen Asanas kannstdu über deine bisherigen Grenzen hinauswachsen und so auchschwierige Stellungen meistern. Erfahre die tiefen Wirkungenauf Körper und Geist. Techniken und Tricks zur Erhöhung vonFlexibilität, Koordination, Ausdauer und Kraft. Ab 237 € pro Person für 5 ÜbernachtungenBad Meinberg, 12.-17.7.15

Partneryoga BodyworkMit einem Übungspartner Asanas zu praktizieren lässt dichvermeintliche Grenzen überschreiten und Vertrauen, Offenheit,Balance und Harmonie erfahren. Mit Hilfe des Partners undHilfsmitteln wie Klötze, Stühle, Gurte, Kissen erlebst du Yogain einer neuen Intensität und Dynamik. Für Einzelpersonenund Paare.Ab 292 € pro Person für 5 ÜbernachtungenAllgäu, 12.-17.7.15

Alle Seminare und Anmeldung im Internet http://www.yoga-vidya.de/asanaspezialTelefonische Info und Anmeldung täglich zwischen 8-20 Uhr:Bad Meinberg: 05234/870, Westerwald: 02685/80020,Nordsee: 04426/9041610, Allgäu: 08361/925300E-Mail: [email protected]

Tipp:Wenn du noch nicht genug Kraft

hast, um - wie beschrieben - in den

Kopfstand zu gelangen, kannst du mit dem

„Delphin“ oder dem „Herabschauenden

Hund“ Arm- und Schultermuskeln stärken.

Mehr Infos zum Kopfstand unter:

www.yoga-vidya.de/de/asana/kopfstand.html

sowie im Yoga Wiki.

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Interview

The Love Keys & Anandini geben im Jahr rund 150 Mantra Kon-zerte in ganz Europa. Ihr Repertoire reicht von meditativ ruhig biskraftvoll rockig. Aleah und Ben musizieren seit 2009 gemeinsamals The Love Keys. Kirtan-Singen ist für sie “ein Fest für die Seele,bei dem wir durch gemeinsames Singen höhere Bewusstseinsebe-nen erreichen können”. Anandini begleitet die beiden seit Mai 2014mit Gesang, Klarinette und Piano. Im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg sind The Love Keys & Anandinigern gesehene Gäste mit mehreren Konzerten pro Jahr, unter an-derem auf dem Yoga Vidya Musikfestival. Auch so manchen Sat-sang haben sie schon musikalisch bereichert. Gemeinsam nahmensie sich Zeit für ein Interview und sprachen über die Bedeutung desBegriffes “Bhakti” für ihre Musik, ihre Erfahrungen beim Musizie-ren und ihre Träume und Pläne für die Zukunft.

Liebe Aleah, liebe Anandini, was bedeutet der Begriff „Bhakti“für eure Musik?

Aleah: Bhakti bedeutet für mich, bedingungslose Liebe zu erfah-ren, im Vertrauen zu sein, nach Hause zu kommen und unser wah-res Selbst zu leben; alles Intentionen, die hinter meinem Wunsch,Musik zu machen, stecken. Göttliche Hingabe ist essenziell fürunsere Musik, denn sie gibt ihr Seele. Neben dem Ausdruck vonHingabe ist uns auch die musikalische Präzision sehr wichtig,denn wir sehen sie als Ausdruck für größtmögliche Achtsamkeit,als Weg, unser Bestes zu geben und so gut wie möglich zu die-nen.

Anandini: Das hast du fein gesagt. Es ist außerdem wunderschön,sich ganz in die Musik hineinzugeben, wenn die Herzensenergiebeim Kirtana Bhakti fließt. Das war schon beim Klarinette- undKlavierspielen als Kind so. Den Begriff „Bhakti” kenne ich, seit ichmich vor knapp zehn Jahren auf den Yogaweg begeben habe.Genau wie Japa (Mantrawiederholung), Pujas (Ritual), Seva(Dienst) und Bhajans (Hymnen) bringt Kirtan Gefühle in Fluss undschenkt uns immer wieder das wunderbar wahre Empfinden mitallem, was ist, eins zu sein.

Aleah, was möchtest du durch die Musik den Menschen wei-tergeben?

Aleah: Während unserer Kirtans erleben wir immer wieder, wiedurch Mantras die Menschen zurück zu ihrer wahren Natur fin-den: Sat-Chid-Ananda (Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit). Siekönnen sich von leidvollen Geschichten lösen und wieder ganz inihre Herzensenergie tauchen. Nach den Kirtans strahlen die Men-schen und der Raum von all der lichtvollen Energie, die durch dasgemeinsame Singen entstanden ist. Die Mantras öffnen weiteRäume, in denen mehr Liebe fließen kann.

Ihr macht seit eurer frühesten Kindheit Musik und habt schonMusik anderer Stile gespielt. Ben, wie erlebst du den Unter-schied zur spirituellen Musik?

Ben: Ich persönlich würde das nicht trennen. Man kann ja sagen:alles ist eins. Das gilt für mich auch im Bereich der Musik. Sie istnicht wirklich steuerbar, sie passiert einfach. Den Begriff „Bhakti”kannte ich lange überhaupt nicht, aber ich kannte das Gefühl,dass ich im Fluss der Musik bin. Ob rockig oder besinnlich, Musi-zieren kann mich in einen Zustand des Einsseins, der Verbunden-heit bringen. Dann brauche ich nicht mehr darüber nachzudenken,was ich spiele, es geschieht von selbst. Diesen Zustand erlebe ichbei Kirtans fast immer. Vielleicht ist man durch die heiligen Texteein Stück weit näher an der Quelle. Die Energie ist höher, wir spie-len in Räumen, in denen regelmäßig praktiziert wird. Durch diesesattwige Energie ist es leichter, in den Zustand einzutauchen.

Glaubt ihr, dass es in der Gesellschaft eine Entwicklung hinzu einem größeren spirituellen Bewusstsein gibt? Wie erlebtihr das, seit ihr spirituelle Musik macht?

Aleah: Meiner Erfahrung nach wächst das Interesse am Spiritu-ellen, vor allem am Yoga. Ich nehme auch wahr, dass neben demHatha Yoga die anderen Yogawege nach und nach internationalverstärkt ins Bewusstsein der Menschen treten.

Anandini: Ich empfinde das auch so. International wächst defi-nitiv das Interesse an Yoga, spätestens seit viele Hollywood-Fi-guren das als Trend vorleben. Auf der anderen Seite gibt es Länderwie zum Beispiel China, die bei ihren wirtschaftlichen Aufholma-növern nicht gerade nach yogischen Werten leben. In Deutschlandist es sicher einfacher, weil wir in Frieden und Wohlstand lebendürfen (obwohl aktuell auch hier die anti-islamistische Entwick-lung zu denken gibt). Was mich sehr freut ist, dass Veganismusso expandiert. Natürlich bringt der Yoga-Trend auch Kommerzund eine gewisse Oberflächlichkeit mit sich. Ich denke allerdings,dass dadurch auch viele Leute angezogen werden, die dem Gan-zen eher skeptisch gegenüber stehen. Sie bekommen dadurch dieChance, früher oder später Yoga auch in seiner Tiefe zu erfahren.

Bhakti Yoga: Interview mit The Love Keys & Anandini

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Interview

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So wird Yoga niedrigschwellig und zugänglich und das ist auchgut so.

Praktiziert ihr neben dem Bhakti Yoga auch Übungen der an-deren fünf Yogawege?

Aleah: Ja, Hatha Yoga, Meditation und außerdem lese ich dieheiligen Schriften.

Ben: Hauptsächlich Bhakti Yoga, ab und an auch Hatha Yoga. Au-ßerdem meditiere ich manchmal.

Anandini: Ich meditiere regelmäßig, übe Hatha Yoga und lesetraditionelle Schriften.

Was erzählen euch die Leute über die Wirkung eurer Musik?

Aleah: Ein kleiner Junge erzählte uns mal, dass wenn seine Mut-ter unsere Musik anmacht, ganz viele Schmetterlinge in den Gar-

ten fliegen. Häufig hören wir, dass unsere Mantras den Leuten inschweren Zeiten helfen. Es gibt so viele schöne Sachen, die unsdie Leute über die Wirkung unserer Musik erzählen.

Ben: Ein guter Freund aus Holland erzählte uns, dass er, seit erunsere Musik kennen gelernt hat, endlich wieder gut einschlafenkann. Uns wurde auch erzählt, dass im Mutter-Kind Yoga dieBabys ruhiger sind, wenn unsere Mantras laufen.

Anandini: Wenn sie den Tag morgens mit den Love Keys-Mantrasbeginnen, ist er bereits gerettet, erzählte ein Yogi-Pärchen mirkürzlich in Berlin. Das hat mich sehr gefreut.

Welche Zukunftspläne habt ihr?

Anandini: So viel wie möglich unter die Menschen kommen undden Yoga in seinen vielfältigsten Formen verbreiten. Das kanndurch Kirtan-Konzerte im Bereich des Bhakti-Yoga geschehen.Ich gebe aber auch sehr gerne Seminare, Yogastunden und Work-shops oder auch Mantra-Yogastunden mit den Love Keys.

Ben: Außerdem arbeiten wir natürlich auch im Studio. Ein ganzgroßer Traum ist es, nach Neuseeland und Australien zu reisen.Was läge näher, als eine Reise dorthin mit dem Bhakti-Yoga zuverbinden und dort Konzerte zu spielen? Menschen kennen lernenund sehen, wie die Leute dort sind, die auch Mantras singen, undwie sich das Leben dort anfühlt.

Aleah: Fest steht schon, dass wir dieses Jahr viele Bhakti Yoga-Seminare bei Yoga Vidya geben werden, darauf freuen wir unssehr! Weitere Zukunftspläne sind weltweite Tourneen. Mehr ver-raten wir erst einmal nicht. ☺

Vielen Dank für das Gespräch! Wir freuen uns auf weitereKonzerte und Seminare mit den Love Keys & Anandini beiYoga Vidya und wünschen euch alles Gute für eure Zukunft!

Bhakti Yoga - gemeinsames Musizieren mit denLove KeysEntdecke mit uns die Welt der kraftvollen, heilsamenMantras und integriere sie in dein Leben, um denGeist zu befreien. Du wirst Teil eines energiegelade-nen Events und erfährst die Wirkung in dir durch Frie-den, Entspannung, Freude und das Aufblühen deinesHerzens. Mit viel Singen, Musizieren, Pranayama,Götterwelt und Mantras, uvm. Gern Instrumente mit-bringen.Ab 292 € pro Person für 5 Übernachtungen. Westerwald, 19.-24.7.15Ab 140 € pro Person für 2 ÜbernachtungenBad Meinberg, 25.-27.9.15; 4.-6.12.15Allgäu, 23.-25.10.15

The Love Keys — Die wohl aktivsten Mantra Künstler in Deutschland, haben sie doch allein letztes Jahr über 150 Konzerte ge-geben. Sie live zu erleben, ist berührend, erfrischend und herzerweiternd, denn ihr Umgang mit Mantras ist unkonventionell.Ihr Repertoire umfasst selbst komponierte, spirituelle Lieder und Mantras in mehreren Sprachen aus verschiedenen Glaubens-richtungen und Traditionen.

Erlebe die Love Keys in einem Seminar:

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Bericht

Wir fragen uns: Warum ist das so? Es liegt sicher auch an dermagischen Schwingung, die noch lange danach im ganzenYogacenter spürbar ist. Daraus lässt sich schon erkennen, dassbeim gemeinsamen Zusammensein mit der göttlichen Wahr-heit, so lautet die Übersetzung des Sanskritbegriffes „Satsang“,viel spirituelle Energie im Spiel ist. Als Teil des Bhakti Yogas (einer der Hauptyogawege) verbindetuns der Satsang mit der Essenz der Liebe. Hier halten wir unsganz an das Motto von Swami Sivananda, der uns einen ganz-heitlichen Weg im Yoga empfiehlt. Um alle Yoginis und YogisGelegenheit zur gemeinsamen Praxis zu bieten, laden wirjeden zweiten Sonntag nach einer entspannten Yogastundezum Satsang ein.

Satsang gehört für uns im Center einfach dazuDieser Teil des Yogas ist auch eine sehr starke Bereicherungdes eigenen Yogaalltags und schenkt auf wunderbare WeiseEnergie und Kraft. Der Satsang folgt einem festen Ablauf undfindet Struktur in seinen tragenden Elementen. Zu Beginnsteht die gemeinsame Meditation, die eine ruhige und offeneAtmosphäre schafft. Sie lädt ein anzukommen im Hier und

Jetzt, hilft uns, den Alltag auch mal draußen zu lassen. DerGeist wird ruhig und klar. So sind wir bestens vorbereitet, umunser Herz durch den Klang der Mantras zu öffnen.Entspannt chanten wir das Jaya Ganesha (ein Kirtan), durchdas wir alle Aspekte unseres göttlichen Wesenskernes anrufen.Durch das Singen der Kirtans stärken wir die Kraft der Hingabein uns. Hierbei ist es schön zu beobachten, dass die Menscheninnerlich loslassen können, die Augen schließen und einfachohne Bedenken von Herzen mitsingen und klatschen. Ein inti-mer Moment, im Satsang zu sehen, dass auch für uns unbe-kannte Menschen einfach mal mitchanten und dabei lächeln.Wir motivieren unsere Besucher/innen auch immer mit zuklatschen und stellen jede Menge Rhythmusinstrumente zurVerfügung.

Alle sind zum Satsang im Center eingeladenWeiter geht’s zum „philosophischen“ Teil, hier müssen wir denZeitrahmen gut im Auge behalten, denn sonst wird aus demgeplanten Vortrag eine rege Diskussion über das Leben unddie Yogaphilosophie schlechthin. Auch hier ist es schön mit-zuerleben, wie unsere Besucher mitdenken und reflektieren.

Tiefe Spiritualität auch im Alltag in deinem Yoga Vidya Center

Satsang mit Liebe und Hingabe!Vom Yoga Vidya Center Moers

Für Michaela und Dattatreya (Zentrumsgründer- und Leiter) vom Yoga VidyaCenter Moers ist der gemeinsame Satsang, also das gemeinsame Hören, Reden,Nachdenken, Singen, Beten und Meditieren der Yogis, eine Herzensangelegenheit.

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Bericht

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Im Satsang wird Yoga also nicht nur konsumiert, sondernauf subtile Weise sehr praktisch erlebbar.

Beim Om Tryambakam, dem großen Heilmantra, mitden anschließenden Friedensgebeten geht es dannwieder sehr andächtig zu. Oft kennen unsere Teil-nehmer des Satsang Menschen, an die wir dabeibesonders denken können. Natürlich darf eine Lichtzeremonie, das Arati,nicht fehlen. Gerne wird dieser Teil auch von dem

ein oder anderen Teilnehmer/Teilnehmerinbereitwillig übernommen.

Es ist schön, wenn die Energie desLichtes sich im Raum verteilt undwie ein weicher Mantel die Besu-cher einhüllt. Licht ins Dunkel derWelt zu bringen ist ein schönerGedanke, der hinter diesem Ritualsteht. Wer möchte, kann sich am

Ende der Lichterzeremonie vor demAltar verbeugen und so Dank sagen.

Zum Schluss wird das Prasad (Gabe)an alle Teilnehmer/innen verteilt. Wie

im Ashram besteht diese Speise beiuns aus Obst und Nüssen. An

besonderen Tagen oder wennjemand Lust hat, gibt esauch mal Kuchen, Energie-bällchen oder andere Lek-kerreien als Prasad.

Dattatreya Axel Jenk Yoga- und Meditations-lehrer (BYV), zudem ist erYogatherapeut (BYAT),spiritueller Lebensberater(BYVG) und Ausbildungs-leiter der Yogalehreraus-bildung im Center. Durchseine zusätzlichen Ausbil-

dungen hat er viel Fachwissen und kann gezielt und ein-fühlsam seine Schüler auf ihrem Yogaweg begleiten.

Michaela Rüll - Mutter von zwei erwachsenen Töchtern,Yogalehrerin (BYV), Meditationskursleiterin (BYVG), spiri-tuelle Lebensberaterin (BYVG), Künstlerin, Dipl.-Kunstthe-rapeutin FH und Pädagogin. Sie hat langjährige Erfahrungenim Bereich Therapie, Kinder- und Erwachsenenbildung.

Typische Reihenfolge und Rituale im Satsang bei Yoga Vidya 20-25 Minuten stille Meditation Jaya Ganesha Mantra wird gesungen Singen von weiteren Mantras

mit Harmoniumbegleitung Lesung oder Vortrag Friedensgebete: Om Tryambakam Universelles/Allumfassendes Gebet

von Swami Sivananda Arati (Lichtzeremonie) Prasad, heilige Speise, wird verteilt

Dass Bhakti Yoga ganz einfach ist, kann man im Satsangerleben, denn Yoga findet nicht nur im Center auf derMatte statt, sondern kann ganz privat von jedem selbstgelebt und erfahren werden. Sei es in Form von Singenoder bloßes Denken an das Göttliche, hier kann jederHingabe üben.Darum ist unser Satsang kostenlos und unverbindlich.Ob nun viele Menschen zusammen kommen oder es nurdrei sind, ist gar nicht so wichtig. Was uns trägt ist dieFreude jedes Einzelnen.In unserem Center darf der Satsang nicht fehlen. Er isteine feste Institution, genauso wie Yogastunden und Me-ditationskurse.Zudem ist es eine willkommene Abwechslung vom Yoga-stundenalltag und ein deutlicher Wochenhöhepunkt. EineWin-Win Zusammenkunft, ein Geschenk der Götter.

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Liebes Verbandsmitglied,der Brahma Vidya Hilfswerk e.V. (BVH) feiert 10-jährigen Geburtstag, der Yoga Vidya e.V. sowie derBYV werden schon 20 Jahre alt!

20 Jahre Berufsverband der YogaVidya Lehrer/innen (e.V.)Vor 20 Jahren in Frankfurt/Main von Sukadev Bretz gegründetist der Berufsverband der Yoga Vidya Lehrer/innen (e.V.) mitüber 3000 Mitgliedern inzwischen einer der bedeutendstenYogalehrer-Verbände in Deutschland.Mit seinen vielfältigen Aktivitäten wie Durchführen und Zer-tifizieren von Yogalehrer-Ausbildungen und Weiterbildungen,Organisieren von Yogakongressen, Fördern von wissenschaft-lichen Studien über Yoga in Deutschland und international,trägt der BYV maßgeblich zur Verbreitung von Yoga und ver-wandten Disziplinen bei. Und seine Hauptaufgabe ist natürlichauch, seine Mitglieder, dich, die Yogalehrer und Yogalehrinnenin Deutschland, aktiv in deiner Arbeit und beim Verbreiten vonYoga zu unterstützen.Der BYV hat ganz sicher zusammen mit anderen Yogaverbän-den viel dazu beigetragen, dass Yoga im Gesundheitsbereichund in der Gesellschaft zwischenzeitlich ein so hohes Ansehengenießt. Unsere Tätigkeiten als Team Verbandsarbeit für unsereMitglieder sind vielfältig: Wir vertreten die Interessen der Yo-galehrenden gegenüber Krankenkassen und der Öffentlichkeit,beraten oder verweisen an kompetente Fachleute in rechtlichenund steuerlichen Fragen, sorgen dafür, dass du alsYogalehrer/Yogalehrerin im Yogalehrer-Verzeichnis vertretenbist und so im Internet gut gefunden wirst und vieles mehr. Um unseren Mitgliedern noch mehr Service bieten zu können,gibt es für die verschiedenen Yoga-Fachrichtungen auch spe-zielle Zweigverbände, wie den Kinderyoga Verband, den Busi-ness Yoga Verband und neu auch den Hormonyoga- und denLachyoga Verband im BYV. Damit unsere Stimme gehört wirdund wir auch weiter gute zukunftsweisende und starke Arbeitfür alle Yogalehrenden und für das Verbreiten des Yoga leistenkönnen, ist es wichtig, dass möglichst viele Yogalehrende auchMitglied im Verband sind.Im Februar konnten wir euch über eine besonders erfreulicheEntwicklung im Bereich Krankenkassen-Zulassung und Ko-operation mit der Zentralen Prüfstelle Prävention informieren.

Da die Leitfaden-Richtlinien aufgrund unserer kontinuierlichenVerhandlungen mit der ZPP nun im Sommer 2015 gelockertwerden, haben nun einerseits viel mehr Menschen die Mög-lichkeit, Yoga als Präventionsmaßnahme zu nutzen und dafüreine finanzielle Unterstützung durch die KK zu bekommenund andererseits wird der Berufsstand der Yogalehrer gestärkt,da nun viel mehr Yogalehrer eine Krankenkassen-Zulassungfür ihre Kurse bekommen können.Ein starker Verband hat Gewicht, wird gehört und kann vielGutes fürs Yoga bewirken! Für die jährlichen 42 € Mitglieds-beitrag hast du viele Vorteile!Wir beraten und unterstützen dich gern und wünschen dirweiter alles Gute, viel Freude und persönliches und spirituellesWachstum in deiner eigenen Yogapraxis und beim Unterrichten.

Yoga Vidya unterstützt Forschung

Masterarbeit oder Promotion über Yoga Vidya?Die segensreichen Wirkungen von Yoga sind hinlänglich be-kannt und beschrieben – aber ist das alles wirklich immer so?Wenn du zu den Menschen gehörst, die es genauer wissenwollen, laden wir dich ein, bei und über Yoga Vidya und diehier gelehrten und praktizierten Disziplinen zu forschen. Egalmit welcher Fragestellung und aus welchem Fachbereich dukommst - wir versuchen deine wissenschaftliche Arbeit beiYoga Vidya zu ermöglichen.Die Mitarbeiter des Teams Studien und der BYV unterstützendich gerne bei deinem Vorhaben!Mit unseren vier Seminarhäusern mit indischer Ashram-At-mosphäre und mehr als 2.500 Seminaren jährlich, mit Retreat-zentrum, rund 100 Kooperations- und Stadtzentren, etwa 240hauptberuflichen Mitarbeitern und über 11.000 im Yoga-Vidya-Stil ausgebildeten Yogalehrern lohnt es sich, unsereKonzepte und Lehrmethoden zu erforschen.

Berufsverbände

Von Vicara Shakti Müller und Barbara Bosch

Dr. Barbara Bosch Erfahrene Yogaleh-rerin, Heilpraktikerin für Psychotherapieund promovierte Geografin. Kontakt: [email protected]

Neues aus der Welt der

Yoga Vidya Berufsverbände

Es betreut dich:

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Brahma Vidya Hilfswerk

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10 Jahre Brahma Vidya HilfswerkBrahma Vidya Hilfswerk e.V. ist eine Organisation, die es sichzur Aufgabe gemacht hat, in Not lebenden Kindern eine Schul-bildung und hilfsbedürftigen Menschen eine Gesundheitsvor-sorge oder medizinische Unterstützung zu ermöglichen. Die Grundlage bilden der Yoga und der Wunsch, Menschen inihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen, so dass sieein gesundes, spirituelles Leben führen können. Hierzu sammeltdas Brahma Vidya Hilfswerk seit 2005 erfolgreich Spenden.2003 wurde das BVH durch die Bitte von Swami Nityanandains Leben gerufen, als Keshava Schütz ihn während eines In-dien-Aufenthaltes mit der Yoga Vidya Reisegruppe in der Si-vananda Bhavan School in Delhi besucht hat. 2005 ist ausdieser Idee der BVH hervorgegangen. Da Keshava sehr engmit den Menschen in Indien verbunden ist und auch regel-mäßig nach Indien fährt, können wir sicherstellen und garan-tieren, dass das Geld direkt den bedürftigen Menschen vorOrt zugute kommt.Bis 2008 haben viele Menschen hauptsächlich Patenschaftenfür einzelne Kinder in der Sivananda Bhavan School über-nommen. Dieses Modell der Patenschaften wurde 2009 auf-gelöst, so dass die Spenden nicht mehr an einzelne Kinder,sondern direkt an die Schule übergeben wurden, so dass füralle Kinder Lehrmaterialien, Medikamente und die Organisationder 4x jährlich stattfindenden Augencamps finanziert werdenkonnten.

Zusätzlich wurden ab 2007 weitere Hilfsprojekte finanziert,die mit dem Sivananda Ashram in Rishikesh in Verbindungstehen, z.B. die Leprastation in Rishikesh, das Krankenhaus inPattamadai und an dem Geburtsort von Swami Sivanandaund Ganga Prem eine ambulante Patientenbetreuung.

Wir danken an dieser Stelle allen Menschen und Herzen, diein den letzten 10 Jahren so großzügig gespendet und es er-möglicht haben, viel Positives für sozial benachteiligte Men-schen, vor allem Kinder, zu bewirken. Und wir verbinden esmit der Bitte an alle, weiterhin so großzügig zu sein. Spendenan das Brahma Vidya Hilfswerk sind steuerlich absetzbar unddu kannst überweisen an:

Westerwald-Bank eG, HachenburgIBAN: DE19573918000001526502 BIC: GENODE 51 WW Stichwort: Zweck, wofür du spenden möchtest

Du bekommst selbstverständlich eine Spendenquittung.

Weitere Informationen über BVH findest du hier: www.yoga-vidya.de/center/haus-nordsee/brahma-vidya-hilfs-werk-ev.html

Zwei neue Zweigverbände im BYV!Wir freuen uns dir mitzuteilen, dass es seit Anfang Januarzwei weitere Zweigverbände im BYV gibt:Hormonyogalehrer Zweigverband (BYV) und der Lachyo-galehrer Zweigverband (BYV). Wenn du schon Mitgliedim BYV bist und eine entsprechende Qualifikation im Be-reich „Hormonyoga“ oder „Lachyoga“ hast, kannst du dichim entsprechenden Zweigverband kostenlos registrierenlassen. Bitte wende dich dazu an Krischan: [email protected] oder Telefon 05234/87-2113

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Diplomarbeit

Hast du auch manchmal den Eindruck, dass dir bei wichtigenEntscheidungen dein Herz oder Bauch das eine sagen unddein Verstand aber zu etwas ganz anderem rät? Hier erfährstdu, wie du deine Selbsterkenntnis unterstützen kannst undwie sie von Spiritualität profitiert.

Viele von uns kennen solche Konflikte zwischen Kopf undHerz. Ich z.B. kenne sie im großen Stil, als ich mich für eineUni entscheiden wollte. Psychologie in Berlin oder Trier? Garnicht so viel später, nachdem ich mich mit einigem Hin undHer zwischen den beiden Kräften in mir irgendwie für Trierentschieden hatte, stieß ich in einer Vorlesung darauf, dasszu diesem Problem sogar in der wissenschaftlichen Psychologiegeforscht wird. Das Schlagwort heißt „Motivkongruenz“ undmeint, wie groß die Harmonie zwischen dem ist, was der Kopfund der Bauch jeweils im Leben eines Menschen wollen. Wow,genau mein Ding! Ich bezeichne sie auch mit „Selbsterkennt-nis“ oder „Herz-Kopf-Harmonie“. Je mehr man davon hat,desto besser für Wohlbefinden und Gesundheit! Ich blieb fürJahre fasziniert.

Wie kann ich die Herz-Kopf-Harmonie trainieren?

So lernte ich interessante Methoden, wie man diese Herz-Kopf-Harmonie bzw. Selbsterkenntnis diagnostizieren, steigernund sogar im Coaching und in der Psychotherapie anwendenkann. Beispielsweise wurde gezeigt, dass sie sich durch Ima-ginationen und Visionen steigern lässt. Man malt sich z.B. ineiner Entscheidungssituation räumliche Gegebenheiten, diemit ihr verbundenen Handlungen und andere Konsequenzenbildlich detailliert aus und stellt sich vor, wie sich der Körper

beim Erleben der Situation anfühlt. Dabei ist besonders sinn-voll, speziell auf Gefühle von Freude, Flow, Glücklichsein undStärke zu achten, da sie besonders gut die Harmonie von Kopfund Herz signalisieren. Das Erleben von Entspannung, Schulungdes Körpergefühls und selbstbestimmtes (statt von anderenbeeinflusstes) Handeln begünstigen ebenfalls, dass der Kopfüber die Vorlieben des Bauches informiert ist. Fühlt man sichschon zerrissen, dann hilft über emotionale Erlebnisse zu spre-chen – man kommt wieder zu sich „selbst“. Wenn du ein mo-tivkongruentes Ziel suchen willst, kannst du auf deine Kör-persprache achten: Sobald du und andere bei dir körperlicheZeichen von Zufriedenheit entdecken in Form von Lächeln,Lachen, eine Veränderung der Körperhaltung, Atmung oderMimik, die eine Art „inneres Strahlen“ vermitteln, dann hastdu es gefunden!

Glücklicherweise hatte ich auf der Suche nach meiner Traum-Uni und -stadt einige dieser Tricks damals intuitiv angewandtund blieb die ganze Zeit über meine Wahl glücklich. Und jetztwar auch noch die Wissenschaft auf meiner Seite!

Einfluss von Spiritualität und Yoga auf dieHerz-Kopf-Harmonie?

Es gibt Menschen, die unter Stress ihre Herz-Kopf-Harmonieverlieren, da sie Stress nur schwer selbstgesteuert herabregu-lieren können. Sie werden als Lageorientierte bezeichnet. Leute,die gut mit Stress umgehen können, nennt man handlungs-orientiert. Sie behalten unter Stress die Harmonie zwischenden zwei Instanzen. Jedoch las ich auch Befunde, dass sichVerbundenheitsgefühle gegenüber anderen Menschen auf La-georientierte unter Stress positiv auf ihre Selbsterkenntnisauswirkten. Damit kam mir die Idee für meine Diplomarbeit:Ich stellte die Hypothese auf, dass auch spirituelle Verbun-denheitsgefühle positive Auswirkungen auf Lageorientierteunter Stress haben könnten. Die Herz-Kopf-Harmonie solltebei dem Gefühl von (spiritueller) Verbundenheit mit sich, mitanderen Menschen, mit der Umgebung oder mit etwas Trans-zendentem bzw. Gott nicht mehr zusammenbrechen. Außerdemfiel mir die frappierende Ähnlichkeit der eben beschriebenenTechniken und weiterer mit dem ganzheitlichen Yoga auf.

DIPLOMARBEIT:

Training der Selbst-erkenntnis durch Spiritualität? Von Martin Stadie

Im letzten Jahr ist Martin Stadie an den BYVherangetreten und hat uns um Unterstützungbei seiner Masterarbeit gebeten. Die Ergeb-

nisse und auch seinen Erfahrungsbericht wie esihm hier im Yoga Vidya Seminarhaus Bad Mein-berg ergangen ist, kannst du im nachfolgendenArtikel nachlesen:

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Diplomarbeit

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Meine Untersuchung

Meine Überlegungen wollte ich testen und somit war auseiner bloßen Abschlussarbeit ein Herzenswunsch geboren. Ichbat Yoga Vidya um die Möglichkeit der Realisierung. Schließlichbegannen im August 2014 drei geniale und arbeitsreiche Wo-chen: Mein Tischchen und ich bildeten im Foyer der Chakra-Pyramide in Bad Meinberg Ablenkung beim Warten an derRezeption sowie eine Möglichkeit zur Bilanzverbesserung deseigenen Karma-Yogas. Nicht ganz, denn eine Person konnteauch etwas gewinnen, nämlich eine Yoga Ferienwoche oderden Gegenwert von 234 €. Etwa 600 Gespräche dürfte ichmit Gästen geführt haben, meistens kurze. 237 Fragebögenverteilte ich, 158 kamen zurück und 113 in die Auswertung.

Vereinfachte Ergebnisse meiner Arbeit

Es zeigte sich statistisch, dass sich Leute mit stärker ausge-prägten spirituellen Überzeugungen im Alltag etwas wenigergestresst fühlten (Korrelation r = - 0,21) und generell eher zuHandlungsorientierung neigten (r = 0,48), sprich gut undschnell Stress bewältigen. Außerdem fand sich vor dem Yoga-Aufenthalt die höhere Selbsterkenntnis der Handlungs- ge-genüber den Lageorientierten unter Stress. Lageorientiertezeigten dagegen unter Entspannung eine höhere Herz-Kopf-Harmonie. Einen Einfluss von Spiritualität gab es entgegenmeiner Hypothese vor dem Aufenthalt nicht. Allerdings ver-änderte sich nach etwa vier Tagen Yoga-Aufenthalt das Bild:Hoch spirituell Lageorientierte unter Stress wiesen nun höhereÜbereinstimmungen zwischen Kopf und Herz auf als die nicht

spirituell Lageorientierten sowie alle Handlungsorientierten.Gemäß meiner Hypothese brach also bei ersteren mit hoherSpiritualität trotz hohem Stress die Harmonie zwischen denzwei Entscheidungsinstanzen Herz und Verstand nicht zusam-men. Für Handlungsorientierte spielte Spiritualität unter ho-hem Stress keine Rolle für die Harmonie. Aber unter Entspan-nung war Spiritualität für sie vorteilhaft, dagegen fürLageorientierte klar von Nachteil.

Fazit: Kombiniere Spiritualität & Yoga

Warum ein Unterschied zwischen der Zeit vor und nach demAufenthalt bestand, ist spekulativ. Das Ergebnis kam vor allemdurch die Gäste mit wenig bis keiner Yogaerfahrung zustande.Also ist der Yoga-Aufenthalt die plausibelste Erklärung: Nichtnur das Wissen um die eigene Spiritualität sondern das zusätz-liche Praktizieren von Spiritualität, z.B. in Form von Yoga oderÄhnlichem, könnten hilfreich sein für die Aufrechterhaltung derHerz-Kopf-Harmonie unter Stress. Regelmäßiges Yoga im Beiseinspiritueller Gefühle gleicht eventuell langsam die Selbsterkennt-nis der Lage- an die Handlungsorientierten an.

Martin Stadie ist frisch gebackenerDiplom-Psychologe und beschäftigtsich seit 2004 mit verschiedenen For-men von Spiritualität, v. a. Schama-nismus, Yoga, Tibetischem Buddhismus,energetischen Heilweisen. Er ist Brük-kenbauer, um den Menschen zu helfen,

ihr wahres Selbst und ihre Lebensaufgabe zu finden.

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Die Upanishaden – Philosophie am Ende des Wissens Teil 4

In Teil 3 wurde beschrieben, wie der „Urmensch“ ausBewusstsein geformt wurde.In diesem Teil der Aitareya Upanishad wird erklärt,dass Nahrung nicht nur dazu dient, unseren Körperam Leben zu erhalten. Mit allem, was wir denkenund tun, erzeugen wir sozusagen Nahrung für dieWelt und alle anderen Lebewesen. Wir erfahren, inwelcher Weise alle Lebewesen miteinander vernetztsind.

von Shivapriya Angela Große-Lohmann

ERSTER ADHYAYA - DRITTER KHANDA

Wie die Nahrung entstand1. Er erwog: „Da sind nun die Welten und Weltenhüter; ichwill jetzt für sie Nahrung schaffen!“2. Und Er bebrütete das Wasser; aus ihnen, da sie bebrütetwurden, entstand eine Gestalt. Die Gestalt, die da ent-stand, das ist die Nahrung.

Die Erschaffung von konkreten einzelnen Lebewesen aus dem

reinen Bewusstsein führt noch nicht dazu, dass diese auch

zueinander in Beziehung treten können. Zwar haben sie bereits

Hunger und Durst, aber sozusagen noch nicht die Möglichkeit,

diese Bedürfnisse zu stillen. Die Lebewesen können noch nicht

erkennen, wer für sie das Bedürfnis Hunger und Durst stillen

kann. Interessanterweise wird nicht festgelegt, wer hier Nah-

rung für wen ist, oder was als Nahrung für die Wahrneh-

mungsfähigkeit der Lebewesen oder deren Fähigkeiten dienen

könnte, sondern nur, dass es so etwas wie im weitesten Sinne

Nahrung geben muss. Es muss etwas Gestalt annehmen, was

das Bedürfnis nach Austausch mit anderen befriedigen kann.

Symbol für Bedürfnisbefriedigung – vomSubtilen zum Grobstofflichen3. Diese, da sie geschaffen war, suchte ihm wegzulaufen;da suchte er sie zu greifen mit der Rede, aber er konnte siemit der Rede nicht greifen; hätte er sie mit der Rede ge-griffen, so würde man durch bloßes Aussprechen der Nah-rung satt werden;

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Weder das Hören von einem Ereignis noch die Nutzung dereigenen Fähigkeiten, Phantasie und Vorstellungskraft (die Nut-zung des Zeugungsgliedes) ersetzt die tatsächliche Erfahrung.Um die Möglichkeiten, die diese Welt bietet, wirklich gemäßunserer Bedürfnisse und Potentiale ausschöpfen zu können,muss noch eine ganz andere Beziehung mit der jeweiligen„Nahrung“ aufgebaut werden.

Geben und Nehmen10. Da suchte er sie zu greifen mit dem Aushauchen (Apana,hier das Prinzip der Verdauung und Ausscheidung); da ver-schlang er sie. Darum, was der Wind ist, das ist der Nah-rungsüberwinder (Wortspiel zwischen Vayu und annayu).

Die prinzipiellen Möglichkeiten der Wahrnehmung (die Götter)und der Wunsch alleine (erwachsen aus Hunger und Durst)genügen nicht, um in der physischen Welt physisch zu über-leben, zu handeln und Erkenntnisse zu gewinnen. Es mussauch eine ganz innige Verbindung zwischen allen Teilen derWelt vorhanden sein – ein wechselseitiges In-Sich-Aufnehmenund Ineinander übergehen. Erst dann können von jeder Formalle Aspekte erfahren werden. Es braucht: den Wind als ver-bindendes Element, konkret das Ausatmen, als das, was mangibt und als das, was von anderen aufgenommen werdenkann. Der Wind als „Überwinder“ der Nahrung ist hierfür ein wun-derbares Bild! Wer ist schon schneller als der Wind? Kein Le-bewesen kann steuern, wessen Ausatmen er aufnimmt – imübertragenen Sinn: von wem er überwunden wird. Das heißtauch: Jeder ist für irgendjemanden Nahrung! Der Wind alsNahrungsgewinner: Nur wer ausatmet – also gibt – gewinntdas, was er als Nahrung braucht.

Praxisbezug: Normalerweise ist jeder mit sich und seinen ei-genen Bedürfnissen beschäftigt. Wir nehmen die Welt ausunserer Perspektive wahr und alles dreht sich um uns und un-sere Wünsche und Begierden. Unsere Reaktionen auf die Welt

4. Da suchte er sie zu greifen mit dem Einhauche, aber erkonnte sie mit dem Einhauche nicht greifen; hätte er siemit dem Einhauche gegriffen, so würde man durch bloßesEinhauchen (Riechen) der Nahrung satt werden;5. Da suchte er sie zu greifen mit dem Auge, aber er konntesie mit dem Auge nicht greifen; hätte er sie mit dem Augegegriffen, so würde man durch bloßes Sehen der Nahrungsatt werden;6. Da suchte er sie zu greifen mit dem Ohre, aber er konntesie mit dem Ohre nicht greifen; hätte er sie mit dem Ohregegriffen, so würde man durch bloßes Hören der Nahrungsatt werden;7. Da suchte er sie zu greifen mit der Haut, aber er konntesie mit der Haut nicht greifen; hätte er sie mit der Haut ge-griffen, so würde man durch bloßes Betasten der Nahrungsatt werden;8. Da suchte er sie zu greifen mit dem Manas [Verstand,Herz], aber er konnte sie mit dem Manas nicht greifen;hätte er sie mit dem Manas gegriffen, so würde man durchbloßes Denken an die Nahrung satt werden;9. Da suchte er sie zu greifen mit dem Zeugungsglied, aberer konnte sie mit dem Zeugungsglied nicht greifen; hätteer sie mit dem Zeugungsglied gegriffen, so würde mandurch bloßes Ergießen der Nahrung satt werden.

Die einmal erschaffene Funktion der Nahrung hat zwar einekonkrete Gestalt, je nachdem, was gerade als reale Nahrungzur wörtlichen Ernährung eines Lebewesen dienen kann, oderwelche abstrakte Gestalt die Nahrung für die verschiedeneninneren Bedürfnisse eines Lebewesens denkbar ist, aber siesteht den Wesen nicht einfach so zur Verfügung. Sie entziehtsich immer wieder. Damit ist sehr anschaulich umschrieben,dass eine flüchtige Berührung, ein einfaches Ansehen oderdas Nachdenken über die Nahrung das grundlegende Bedürfnisnach dieser Nahrung nicht befriedigen kann. Weder das Redenüber die Nahrung noch ein Bild von Nahrung macht satt.

Upanishaden

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Upanishaden

hängen davon ab, ob die Welt unsere Bedürfnisse befriedigtoder nicht. Die Erkenntnis, dass das, was uns überleben lässt,nicht das ist, was wir bekommen, sondern das, was wir geben,hat weitreichende Konsequenzen für unser praktisches Leben.Wir können lernen, unseren Blick zu schärfen für das, was wirbrauchen, für die Frage, warum wir es erhalten und auf dieBedeutung, die wir für andere haben. Wir können lernen, un-seren Egoismus abzubauen und uns für andere wirklich zuöffnen, letztlich im Bewusstsein: Wir sind sowieso Nahrungfür andere, ob uns das bewusst ist oder nicht.

Shivapriya Angela Große-LohmannYogalehrerin (BYV), Ausbildungsleite-rin, Lehrerin für Biologie und Chemie.Sie bringt langjährige Seminar- undAusbilder-Erfahrungen mit.

Vedischer Lebensstil für Leute von heute (mit Harilalji)Wie haben die Menschen in vedischer Zeit gelebt, ihren Taggestaltet, sich mit übergeordneten Kräften und universellenGesetzen in Einklang gebracht? – Lerne den vedischen Le-bensstil kennen und wie du ihn auf deine aktuelle Situationübertragen kannst. Harilalji bringt dir die vedische Lebensweiseauf lockere, einprägsame Weise nahe – mit vielen Geschichtenund Beispielen. So bekommst du wertvolle Hilfen für eine ge-wisse Disziplin und einen geregelten Tagesablauf, um deinenAlltag harmonischer und stressfreier zu gestalten und zu spi-ritualisieren. Englisch mit deutscher Übersetzung.Ab 292 € pro Person für 5 ÜbernachtungenBad Meinberg, 21.-26.6.15

Vedische Psychologie - gekonnter Umgang mit der menschlichen Psyche (mit Harilalji)Anders als die moderne Wissenschaft, wo der Geist als „Ne-benprodukt des Körpers“ oder als Ergebnis chemischer Prozessegilt, hat die vedische Psychologie den umgekehrten Ansatz:Geist und Körper sind Produkte der Seele. Um Erfahrungen inder Welt machen zu können, nimmt die Seele Geist und Körperals Instrumente an. Diese Instrumente sind die Sinnesorgane,Indriyas, und Antarkarana, die Struktur von Psyche und Geist.Harilalji als Meister der vedischen Quelltexte vermittelt dirtiefe Einsichten in ihre Wirkungsweise und ihren Einfluss aufdie menschliche Psyche. Englisch mit deutscher Übersetzung.Ab 140 € pro Person für 2 ÜbernachtungenBad Meinberg, 26.-28.6.15

Geheimnis der Geisteskontrolle (mit Swami Bodhichitananda)Lerne machtvolle Techniken aus dem ganzheitlichen Yoga, umden Geist zu beherrschen, Zugang zum inneren Selbst zu er-

halten und damit zum Höchsten zu gelangen. Geisteskontrolleist die Grundlage für ein erfolgreiches und glückliches Leben,für Freiheit von Wünschen, zur Überwindung des Egos, zurErfahrung Gottes. Englisch mit deutscher Übersetzung.Ab 313 € pro Person für 5 ÜbernachtungenBad Meinberg, 12.-17.7.15

Bhagavad GitaRezitation, Behandlung und Interpretation dieser "höchstenWeisheitslehre". Mit Anleitung zu gelebter Spiritualität imAlltag. Ab 154 € pro Person für 2 ÜbernachtungenNordsee, 3.-5.7.15

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Alle Seminare und Anmeldung im Internet www.yoga-vidya.de/seminareTelefonische Info und Anmeldung täglich zwischen 8-20 Uhr:Bad Meinberg: 05234/870, Westerwald: 02685/80020,Nordsee: 04426/9041610, Allgäu: 08361/925300E-Mail: [email protected]

Interessieren dich philosophische Fragen? Im Sommer bietet Yoga Vidya einige tolle Seminare:

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Gesundheit

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Yoga unterstützt die seelische Heilung oder: Was ist Psychologische Yogatherapie? Von Medalasa Marlene Mensendiek

Yoga als eine Wissenschaft des Geistes verbindet sich mit einerGeisteswissenschaft, der Psychologie.Auf diese Weise ist die Psychologische Yogatherapie entstanden.Durch Klärung und Transformation entwickelt sich dabei zu-nehmend psychische Gesundheit. Der Mensch hat durch diesenProzess größere Energie zur Verfügung, die für das eigene spi-rituelle Wachstum genutzt werden kann.

Yoga Vidya und Psychologische Yogatherapie

Shivakami Bretz begründete 2011 die Psy-chologische Yogatherapie in Bad Meinberg.Seitdem wird sowohl im Yoga Vidya Ash-ram in Bad Meinberg als auch im YogaVidya Ashram im Allgäu, den Shivakamileitet, Psychologische Yogatherapie als Ein-zelsitzungen angeboten. Psychologische Yo-gatherapie wird als Weiterbildung für Yoga-lehrer von Shivakami in den Ashrams in BadMeinberg und im Allgäu angeboten.

Humanistische Psychotherapien

Psychologische Yogatherapie ist eine Therapierichtung, in derYoga und wissenschaftliche Psychotherapie einander sympa-thisierend nebeneinander stehen oder ineinander verzahntsind, je nach den Bedürfnissen des Klienten/der Klientin. Ich möchte mit der wissenschaftlichen Psychotherapie begin-nen und aufzeigen, wie sich in den 50er Jahren des vergange-nen Jahrhunderts neben der Verhaltenstherapie und der Psy-choanalyse die sogenannten humanistischen Therapieformenentwickelt haben. Erste Vertreter der humanistischen Psychotherapie in der Mittedes letzten Jahrhunderts sind: - Die Gestalttherapie nach Fritz Perls. Vertreterin dieser Rich-

tung ist Shivakami Bretz, Leiterin des Yoga Vidya Ashramsim Allgäu.

- Das Psychodrama begründet von Jakob Levy Moreno- Die Gesprächspsychotherapie oder auch klientenzentrierte

Psychotherapie nach Carl Rogers. Diese Therapieform istmeine eigene Ausbildung und Ausrichtung. („Das Selbstzu werden, das man in Wahrheit ist“ nach Carl Rogers)

Von diesen ersten humanistischen Therapieformen haben sichim Verlauf der letzten Jahrzehnte des vergangenen Jahrhun-derts weitere humanistische Therapieformen entwickelt. Gemeinsam ist den humanistischen Therapieformen, dass Men-schen den Willen und das Bedürfnis haben, zu wachsen undsich zu entwickeln. Dieser Wille ist häufig durch vergangeneund/oder gegenwärtige Lebensereignisse verschüttet und muss

erst im Verlauf des psychotherapeutischen Prozesses frei-gelegt oder auch erst aufgefunden werden. Im

Zentrum der Aufmerksamkeit des Therapeutensteht häufig auch die Ablehnung der eige-

nen Person (der Mensch ist nicht so wieer sein möchte), Selbstentwertung undStörungen der Beziehung zu seinenMitmenschen. Die therapeutische Bearbeitung dieserUrsachen des Leidens und das Auffin-den menschlicher Ressourcen und Po-

tentiale führen dazu, dass sich Men-schen selbst mehr bejahen, mit sich

selbst übereinstimmen und befriedigendeBeziehungen eingehen können. Je innerlich

unabhängiger und seiner Selbst sicherer einMensch ist, je mehr kann er auch die Autonomie des an-

deren achten und ohne Angst Nähe zulassen.

Gesprächspsychotherapie

Ich bin Gesprächspsychotherapeutin und möchte gern näherauf diese Therapierichtung eingehen. Die zentralen Wirkfaktoren der Gesprächspsychotherapie sind:

- Verändern durch Anerkennen: d. h. den Klienten so sehen,wie er im Augenblick ist und dieses Sosein akzeptieren

- Dieses Sosein zusammen mit dem Klienten verstehen- Verändern durch Begegnung: Das bedeutet, dass Klient

und Therapeut sich auf Augenhöhe begegnen - Mobilisieren von Zuversicht und die Bereitschaft zur Ver-

änderung - Aufnehmen einer emotional bedeutsamen Beziehung zum

Therapeuten/zur Therapeutin- Aktivierung von Ressourcen und Heben potentieller Wün-

scheAus diesen Wirkfaktoren leiten sich die drei Therapieprinzipien

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Gesundheit

der Gesprächstherapie ab: Empathie, Akzeptanz und Echtheit.Von diesen Therapieprinzipien sind die Therapietechniken ab-geleitet:

EmpathieBedeutet einfühlendes Verstehen:- Einfühlendes Wiederholen- Konkretisierendes Verstehen

AkzeptanzBedingungsfreies Akzeptieren, Anerkennen, Bestätigen. Z.B.kann die Wertschätzung und Selbstakzeptanz innerhalb einerTherapie vom Therapeuten/Therapeutin stellvertretend übereinen gewissen Zeitraum für den Klienten übernommen wer-den.

EchtheitKonfrontieren, Selbsteinbringen: Wenn es angemessen ist,teilt der Therapeut mit, was er über eine bestimmte Äußerungdes Klienten empfindet oder denkt. Es ist die Überzeugung des Gesprächstherapeuten, dass jedemMenschen ein Bestreben innewohnt, er/sie selbst zu sein („dasSelbst zu werden, das er in Wahrheit ist“ nach Carl Rogers).

Psychologische Yogatherapie Als Brücke zwischen klassischer, humanistischer Psychotherapieund Yoga-Psychotherapie möchte ich exemplarisch den Ablaufeiner oder mehrerer Yoga-Psychotherapiestunden aufzeigen:- Es wird besprochen, was das therapeutische Ziel einer

Stunde oder einer Psychologischen Yoga-Kurzzeittherapiesein soll, z.B. „Ich möchte mit dieser Krise konstruktiverzurechtkommen“

- Kurze Erhebung der Vorgeschichte- Therapeutisches Gespräch- Beratung des Klienten darüber, wie psychische Symptome

verbessert werden können und wie selbst gesteckte Zielemit yogischen Methoden erreicht werden können

Yogische Ziele„Yoga ist das Zur-Ruhe-kommen der Gedanken im Geist“ Yogasutra des Patanjali, 2. Aphorismus. Ebenfalls in den Yogasutras finden sich die 5 Grundzuständedes Geistes:Eine bekannte Metapher zu diesen fünf Geisteszuständen istein See, der aufgewühlt schlammig ist und vom Wind ge-peitscht Wellen erzeugt. Je weniger der Sturm weht, desto

Mudha unklar, deprimiert, träge

Ksipta zerstreut, unruhig

Viksipta sammelnd

Ekagrata vollkommen konzentriert (im Flow)

Nirodha ganz ohne Gedanken, „Erleuchtung“

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Gesundheit

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Medalasa Marlene Mensendiek - istYogalehrerin (BYV) und Heilpraktikerin(Psychotherapie). Sie ist ausgebildet inGesprächstherapie (nach Rogers) undFocusing (Gentlin). Sie hat Sozialarbeitund Pädagogik studiert und viele Jahrein diesem Bereich gearbeitet. In Einzel-stunden und Seminaren möchte sie

Menschen auf ihrem Weg zu größerer geistiger Gesundheitund spirituellem Wachstum begleiten.

glatter ist das Wasser. Wenn der Wind vollkommen still ist,desto klarer ist das Wasser und umso besser kann der Schatz(die Seele, Atman) auf dem Grund des Sees gesehen werden.

Yogische MethodenAsanas, Pranayama und Meditation werden auf die besonderenBedürfnisse der Klienten angepasst und mit ihnen geübt. Be-ratung zur yogischen Ernährung, Erlernen einer geeignetenEntspannungsmethode und das Besprechen einer geeignetenAffirmation sind ebenfalls Bausteine yogischer Therapieme-thoden im Yoga Vidya Stil.

Zum Schluss möchte ich einige Indikationen vorstellen, beidenen Yoga-Psychotherapie hilft selbstgesteckte Ziele zu er-reichen:- in Lebenskrisen- bei inneren und äußeren Konflikten- in Umbruchsphasen- auf der Suche nach neuen Zielen und Ressourcen- als Unterstützung bei der Suche nach der eigenen Spiritualität

Gib dir die Möglichkeit, ein Seminar zur Thematik zubesuchen und unsere Yogatherapie zu nutzen.

Achtsame Yogapraxis als Weg in die RuheAlles, was du tust, ist eine Übung in Achtsamkeit. Wir üben ge-meinsam achtsames, liebevolles miteinander Sprechen und eineMeditation des Mitgefühls für dich selbst und andere. Die Ver-größerung des Gewahrseins in deinen Yogaübungen und tägli-chen Tun und Denken ist das Ziel der Achtsamkeitsübungen. Ab 140 € pro Person für 2 ÜbernachtungenBad Meinberg, 03. – 05.07.2015

Yogatherapie für körperliche und emotionale EntschlackungKriyas (Reinigungsübungen) sind Bestandteil der Hatha-Yo-gapraxis. Diese Reinigungsübungen helfen das Verdauungs-und Ausscheidungssystem deines Körpers zu unterstützen. Zuden Reinigungsübungen gehören ebenfalls die Reinigung derLunge, der Nase und der Augen. Du lernst diese Übungen ken-nen und durchführen und bekommst konkrete Anweisungen,diese zu Hause selbständig durchzuführen. Ab 433 € pro Person für 7 ÜbernachtungenBad Meinberg 10. – 17.07.2015

Yoga für mehr Willenskraft und StärkeDen eigenen Geist zu verstehen ist eine wichtige Hilfe bei derEntwicklung von größerer Willenskraft und Stärke, um alteGewohnheiten zu überwinden und sein Leben kraftvoller zuleben. Indem wir uns in den Yoga- und Atemübungen auf un-seren Körper konzentrieren, erkennen wir unsere sich wieder-holenden Gedanken und Gefühle. Kurzvorträge zum Thema, Affirmationen, Eigenschaftsmedi-tationen und kraftaufbauende AsanasAb 140 € pro Person für 2 ÜbernachtungenBad Meinberg, 09. – 11.10.2015

Yoga bei Kopfschmerz und MigräneDu hast Kopfschmerzen oder Migräne und möchtest dir selbsthelfen können? Erlerne einfache Übungen, die dir helfen dichzu entspannen, Stress loszulassen und mit dir selbst in Har-monie zu kommen.Viel Hintergrund-Informationen, zahlreiche Tipps für den Alltagsowie anregender Erfahrungsaustausch mit den anderen Se-minar-Teilnehmern, Meditation, Mantra-Singen und mehr.Ab 140 Euro pro Person für 2 ÜbernachtungenNordsee, 03.-05.07.2015Westerwald, 16.-18.10.2015Bad Meinberg, 30.10. – 01.11.2015

Alle Seminare der Psychologischen Yogatherapie findest duunter www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/psycho-logische-yogatherapieAlle Seminare und Anmeldungen im Internet unter www.yoga-vidya.de/seminare oder telefonisch in Bad Meinberg 05234/87-0Anmeldungen zu Psychologischen Yogatherapie-Einzelstundenoder –Kurzzeittherapien telefonisch unter 05234/87-2250oder 05234/87-2248

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Musik

Mystik bezeichnet das direkte Erfahren des Göttlichen – Mystikist in allen Religionen zu finden. Das griechische Wort „my-stein“ zeigt uns eine Spur. Es bedeutet soviel wie die Augenzu schließen, sich zu versenken. Patanjali beschreibt Yoga alsdas „Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist“ – dann erstruhen wir in unserem wahren Wesen. Wenn wir nun die Augenschließen und uns versenken, ist es möglich, dass die Bilderdes Außen verblassen und wir das schauen, was uns trägt:das Transzendente, Göttliche. Diese Erfahrungen entziehensich unserem Tun, sie werden uns geschenkt, sind Gnade. Yogabedeutet für mich die mystische Richtung des Hinduismus –Techniken, die mir helfen, meinen Geist auf die mystische Er-fahrung vorzubereiten.

Von zentraler Bedeutung sind hierbei Musik und Klang. DennMusik ist in besonderer Weise dazu geeignet, in Kontakt mitdem Göttlichen zu kommen. In allen mystischen Richtungenwird musiziert und getönt. Dazu zählen für mich auch scha-manische Trancetechniken, da sie die Definition von Mystikals direktem Kontakt zum Göttlichen perfekt erfüllen. In diesemSinne kann Musik Türen öffnen – Türen zu Räumen, in denen

die individuelle Seele reisen kann, um sich mit der Weltenseelezu vereinen. Dies gibt der Musik ganz klar eine spirituelleKomponente.

Doch kommen wir auf den harten Boden unseres alltäglichenBemühens zurück: Um zu einer spirituellen Erfahrung zu fin-den, ist es wohl notwendig, sich auch mit den eigenen Schat-ten, also unverarbeiteten emotionalen Problemen, zu beschäf-tigen. Ansonsten wäre es nur allzu leicht möglich, dass diespirituelle Suche zur Sucht wird – und damit zu einer Fluchtvor der Realität des eigenen Lebens. Musik erscheint mirdurchaus geeignet, in tiefe menschliche Schichten vorzudrin-gen und Heilung zu ermöglichen.

Dies ist im Übrigen auch die Erfahrung, die ich in Mantra-Yo-gastunden und Konzerten als Harfenspieler immer wieder ge-macht habe, und generell die Absicht, die ich mit dem Musi-zieren verbinde: Heil- und Friedensarbeit. Einen interessantenAspekt der Klangheilung aus unserem mitteleuropäischen Kul-turkreis zeigt in diesem Zusammenhang übrigens die bardischeAusbildung für Männer. Das Erlernen des Harfenspiels hattefür mich den Zweck, die weibliche, intuitive Seite, die Animaim Jungschen Kontext, zu entwickeln, um ganzheitlich heil zuwerden und somit in einen neuen Lernprozess auf höhererEbene zum Wohle der Gemeinschaft einzutreten – in gewisserWeise also die tantrische Vereinigung (unio mystica) von Ani-mus und Anima auf individueller Ebene. Dies bedeutet dasHarfenspiel für mich.

An dieser Stelle möchte ich noch den Bogen spannen zu un-serem musikalischen Gemeinschaftsprojekt YogiTownRecords,das für mich im idealen Fall Heilungspotential auf kollektiverEbene bedeutet. Eingebettet in den Kontext der Yogastadt

Von Julia Lang

Mystik, Klang und

Weltmusik - aus Bad MeinbergGedanken von Klaus Heitz, dem Gründer von YogiTownRecords

Illustration: Claudia Uckel

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Musik

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Bad Meinberg und Yoga Vidya – ich könnte auch sagen: in einsich entwickelndes Feld der Heilung – ist letztes Jahr ein Pro-jekt von musikbegeisterten, spirituellen Suchenden entstanden,das seinen Ausdruck in der ersten CD-Veröffentlichung mitdem Namen „Début“ findet. Hier werden Musikstücke prä-sentiert, von denen ein jedes eine Geschichte zu erzählen hatund das Potential in sich trägt, die heilsame Seelenreise zuermöglichen.

Bei YogiTownRecords treffen sich musikalisch die verschiede-nen spirituellen Kulturen und Traditionen der Welt – inter-pretiert durch eine Vielfalt lokaler Künstler und Künstlerinnen.Was sich in der globalen Gesellschaft oft spannungsvoll ge-genübersteht, klingt und schwingt in Bad Meinberg in Har-monie zusammen. Zum Beispiel „Shma Israel“, vorgetragenvon Hagit Noam – das Glaubensbekenntnis der Juden und ihrwichtigstes Gebet. „Ábrete Corazón“ von Frauke Richter –entstanden während einer intensiven Zeit im peruanischenRegenwald und der Heilung des Herzens der Erde gewidmet.„The Pure Land“ von Shankara – in Achtsamkeit nach einemGedicht aus der buddhistischen Tradition von Thich Nhat Hanh.Das „Löwenmantra“ von Devadas – in seiner kraftvollen, männ-lichen Art ein wunderbares Heilmantra für den Animus, un-terstützt vom Männerchor. „Sublime Divine Swan“ – ein klas-sischer indischer Raga von Yogendra und Ashis Paul, zweivirtuosen Musikern. „We All Come From Goddess“ von YogaSiddhi und Klaus Heitz – eine Ode an die göttliche Mutter imlebensbejahenden Bossa Nova Stil, ... und noch einige Stückemehr.

All dies ist entstanden unter dem Dach von Swami Sivananda,welches Sukadev Bretz und die Yoga Vidya Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter für uns alle geschaffen haben. Und getreudem Motto: „Unity in Diversity“. Diversity im Sinne von Vielfaltund Toleranz gegenüber allen menschlichen Ausdrucksformenund Unity im Sinne von Gemeinsamkeit und Gemeinschaft –alles ein Ausdruck der Liebe.

Klaus Heitz - Der Bad Meinberger Neubürgerund Harfinist Klaus Heitz – in seinem früherenLeben Ingenieur, Unternehmer und Welten-bummler – ist federführender Ideengeber fürYogiTownRecords. Mit dem Projekt unterstütztHeitz die Idee der Yogastadt Bad Meinbergund bündelt das musikalisch-kreative Poten-

tial der Menschen vor Ort, wovon reichlich vorhanden ist.

YogiTownRecords ist eine Gemeinschaft von musikbegeisterten und an Yoga und Spiritualitätinteressierten Menschen aus verschiedenen Berufen und gesellschaftlichen Kreisen.

Das im Januar 2014 gegründete Musiklabel hat im Oktober seine erste CD mit dem Titel „Début“veröffentlicht. Die CD wurde komplett in dem YogiTownRecords eigenen Musikstudio in BadMeinberg produziert und wird deutschlandweit vertrieben. Entstanden ist eine fantastische,herzöffnende, überraschend abwechslungsreiche CD mit spirituellen Liedern verschiedenerTraditionen der Welt, die auf den Live-Konzerten der Musikergemeinschaft authentisch undlebendig präsentiert werden. Ein Teil der Einnahmen aus dem Verkauf der CD wird zugunstendes Brahma Vidya Hilfswerkes gespendet. www.yogitownrecords.de

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Yogapraxis

Bhakti Yoga in den Alltag zu integrieren, ist nicht schwer. So-lange du Gott in deinem Herzen trägst und dieser Liebe Aus-druck verleihst, machst du alles richtig. Vielleicht helfen dir diehier beschriebenen Formen der Hingabe, deinen Weg zu gehenoder ihn ein wenig abzukürzen.

Der Bhakti Yoga Weg gilt als der Yogaweg der Hingabe. Dubringst dich Gott dar und siehst Gott in allem und jedem undverehrst die Göttlichkeit. Viele denken bei Bhakti Yoga sofortan die Zeremonien Puja (Verehrungsritual), Homa (Feuerzere-monie), an Rituale und Gebete. Doch Bhakti Yoga ist viel mehr.In der Lehre gibt es 9 Formen der Hingabe an Gott. Jede der Formen kann ein Teil deines Alltages werden, so dassdu dich über den Tag verteilt immer wieder auf Gott unddessen Energie und Liebe einschwingen kannst.

9 Formen der Hingabe

Sravaram – HörenDie Hingabe an Gott entsteht dadurch, dass zuerst passiv dieGottesenergie aufgenommen wird. Es werden Geschichtenüber die Götter (Brahma, Vishnu, Shiva) erzählt oder über diemenschgewordenen Avatare (Rama, Krishna). Das Hören vondiesen Heldentaten weckt das Interesse am rechten Handeln.Auch das Hören von Mantras hilft, sich mit der kosmischenEnergie zu verbinden. Der Bhakti Yoga praktizierende Bhaktarichtet seinen Geist auf das Allmächtige und schafft so einepositive Gedankenwelle und einen aufnahmefähigen Geist. ImAlltag kannst du im Hintergrund eine Mantra-CD laufen lassenund immer wieder innehalten und aufmerksam lauschen, oderdu liest einen Roman über die Helden der indischen Mythologiez.B. das Ramayana (Epos über Rama, Inkarnation von Vishnu)oder Mahabharata (Epos über die Pandavas, ein Teil davon istdie Bhagavad Gita, das Gespräch von Krishna und Arjuna).Diese Geschichten sind nicht nur unterhaltsam, sie verbindendich auch mit der göttlichen Energie.

Kirtan – SingenIst der Samen erstmal gesät, dann reicht das bloße Zuhörennicht mehr aus. Der Bhakta möchte aktiv werden und GottesNamen singen. Hast du dich schon mal ertappt, wie du einMantra mitgesungen hast? Genau in diesem Moment, in die-sem Gefühl hast du wahres Kirtanam (Kirtan Singen) prakti-ziert. Im Alltag kann Gott immer wieder gepriesen werden.Gerne auch zwischendurch. Für ein inbrünstiges „Om Namah

Shivaya“, „Om Namo Bhagavate Vasudevaya“ oder „Om NamoNarayanaya“ ist immer der richtige Zeitpunkt. Ob nun morgens,abends oder nach einer schwierigen Situation. Gib dich mitganzem Herzen den Tönen und den Worten hin.

Smaranam – ErinnernAuf der nächsten Stufe der Hingabe erinnert sich der Bhaktaan Gottes Namen und Gegenwart. Alles wird zu einem Gebetund Meditation auf Gott. Es ist dabei aber nicht wichtig, aus-wendig gelernte Texte zu wiederholen, sondern vom Herzenzu beten. Hier fragst du nicht, ob Gott dich hört, sondern obdu seine Antworten hörst und verstehst. Im Alltag kannst dudich für all das Schöne oder Schlechte, was dir passiert, miteinem kurzen oder langen Stoßgebet bedanken. Ja, auch fürdas Schlechte, denn dies ist lediglich eine Chance zum Wach-sen oder eine kleine Erinnerungshilfe, dass du vielleicht aufdem Holzweg bist.

Padasevanam – Dienst zu den Lotusfüßen Gottes (Altar/Tempeldienst)Der Bhakta führt Rituale aus und verehrt Gott in Form einesBildnisses oder einer Murti (Statue). Am Anfang ist es hilfreich,schon bestehende Rituale zu erlernen wie Puja (Verehrungsri-tual) oder Arati (Lichtzeremonie). Auch hier entscheidest duselbst, ob das Ritual/die Zeremonie nur gelernt ist oder vomHerzen kommt und deine Wünsche oder Träume über dasRitual zu Gott trägt. Im Alltag kannst du morgens oder bevordu aus dem Haus gehst, ein kleines Arati vor deinem Altarmachen. Das hebt nicht nur die Stimmung, sondern lädt dichgleich mit göttlicher Energie auf, so als würde dein Frühstückaus einem Power-Arati-Energieriegel bestehen. Nicht nur emp-fehlenswert, sondern auch noch emotional lecker.

Archanam – Verehren, DarbringenDie Hingabe des Archanam (Darbringen) wird meist im Zu-sammenhang mit größeren Ritualen zelebriert. Die Tätigkeitist das direkte Opfern von rituellen Opfergaben. Bei der Puja(Verehrungsritual) wird das Opfern von Blüten oder Reis vomHerzen aus als Archanam gefeiert. Gerade beim Opfern vomHerzen aus stellt sich eine Kraft ein, die nur erlebt und nichtbeschrieben werden kann. Im Alltag kannst du Archanam ze-lebrieren, indem du ein kleines Obststück Gott opferst, dersich in einem stillen Moment oder einer schönen Blume odereinem anderem Lebewesen manifestiert. Für diesen Zwecklohnt es sich, immer Nüsse oder Rosinen in der Tasche zu

Von Devapriya Eschler

Bhakti Yoga oder die 9 Formen der

Hingabe

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Yogapraxis

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haben und falls mal der kleine Hunger kommt, dann opferstdu von Herzen Gott in deinem Magen…

Vandanam – VerbeugenDer Bhakta verbeugt sich vor Gott und entwickelt Demut undreine Hingabe. Wenn du Gott in jedem Wesen, jeder Pflanzeund jedem Stein siehst, dann möchtest du dich vor dieserGöttlichkeit verbeugen. Im Alltag kannst du dich ganz bewusstvor schönen und hässlichen Dingen und Lebewesen verbeugen.Hast du schon mal versucht, dich vor einer Blume zu verbeugenoder vor deinem Haustier oder deiner Mutter? Wenn dir dasVerbeugen peinlich ist, dann kannst du es zu Hause im stillenKämmerchen vor Obst und Gemüse probieren oder im Alltagdurch inneres geistiges Verbeugen. Die hohe Kunst ist, dasEgo und den Verstand so zu transformieren, dass du Gott inallem sehen kannst und dich vor der Göttlichkeit im Gegenüberverbeugen kannst. So falte deine Hände zum Gruß und beugeden Körper. Om Namah Shivaya.

Die folgenden 3 Formen der Hingabe stellen sich fast automa-tisch ein, wenn die oben genannten Formen der Hingabe re-gelmäßig praktiziert werden.

Dasyam – Diener GottesDer Bhakta fühlt sich als Diener Gottes, als sein Instrument.„Gott wirkt durch mich als Instrument.“ Im Alltag stellt sichein Urvertrauen ein, dass Gott deinen Weg lenkt und da alleHandlungen von Gott kommen, kann der Bhakta in einer ver-trauensvoll positiven Schwingung bleiben. Demutsvoll werdenSchwierigkeiten angenommen und mit Gottes Hilfe gelöst undPositives wird mit Dankbarkeit angenommen.

Sakhyam – FreundschaftDer Bhakta entwickelt eine persönliche Beziehung zu Gott.Vorher wollte der Bhakta nur Instrument sein. Nun gibt eskeine unterschiedlichen Ebenen mehr. Der Bhakta hat Gottverstanden, er erkennt die subtilen Botschaften und handeltdanach. Im Alltag erkennt der Bhakta, dass alles von Gottkommt und geht gemeinsam mit Ihm seinen Weg. Gelassenund in Gott ruhend.

Atmanivedanam – völlige SelbsthingabeDer Bhakta differenziert nicht mehr. Es gibt keine Trennungzwischen Gott und Selbst. Als höchste Stufe der Hingabe giltAsamprajnata Samadhi – Erleuchtung, Selbstverwirklichung.Wer diese Stufe erreicht, der braucht bald kein Bhakti Yogamehr, sondern ist darin aufgegangen.

Devapriya Eschler - Entspannungsthera-peutin (BYAT), Pranaheilerin (BYAT), Reiki-Lehrerin, Yogalehrerin (BYV). Sie zeichnetsich durch ihr einfühlsames Wesen undentspanntes Unterrichten aus. Mit vielFreude und Liebe gibt sie gerne praxisori-entierte und inspirierende Vorträge.

Erlebe Bhakti Yoga in einem Seminar bei Yoga Vidya:

Aradhana - Tantrische Herzensgebete (mit Dr. NaliniSahay)Ein Kurs für alle Suchenden, die sich auch im Alltag mitdem Göttlichen verbunden fühlen möchten, die die künst-liche Kluft zwischen Alltag und spirituellem Leben über-winden möchten. Ab 151 € pro Person für 2 ÜbernachtungenBad Meinberg, 10.-12.7.15

Yajna 24 StundenYajna ist ein besonderes Opferritual zur Ehrung von Gottund Guru. Während der traditionellen Feuerzeremoniewerden tiefe spirituelle Öffnung und hochenergetischeErfahrungen möglich. Ab 37 € pro Person Nordsee, 11.-12.7.15

Maha-Samadhi Swami SivanandaFestliche Zeremonie mit Puja, Mantra-Singen und Medi-tation.Teilnahme kostenlos, 1 Übernachtung ab 35 €.Bad Meinberg, Allgäu, Westerwald und Nordsee, 14.7.15

Themenwoche: Bhakti Yoga - das Herz berührende undöffnende Rituale und MantrasOriginal indisches Bhakti mitten in Deutschland. In dieserWoche haben wir Govinda, Tempelpriester am indischenTempel in Berlin, zu Gast. Die große Hingabe, mit der erMantras singt und Rituale ausführt, wird dich tief berüh-ren, dein Herz zum Schmelzen bringen. Du wirst dich ganzweit und leicht, von Liebe zu dir und allen Wesen durch-drungen fühlen. Ab 35 € pro Person für jede ÜbernachtungBad Meinberg, 17.-24.7.15

Jeden Tag gibt es in den Yoga Vidya Ashrams Bhakti Ritualezur Herzensöffnung und zur Bewusstseinserweiterung:2x täglich Arati2x täglich Mantra-Singen19-20.00 Uhr Om Namo Narayanaya Singen für denWeltfrieden

In Bad Meinberg zusätzlich:

d jeden Morgen um 5.00 Uhr Homa (Feuerzeremonie)

d jeden Abend 18.20 Uhr kleine Krishna Pujad jeden Abend 19.25 Uhr Stotra Singend jeden Montag und Donnerstag 13.00 Uhr Bhagavad

Gita Rezitationd Samstags 13.00 Uhr Hanuman Chalisad Donnerstag 16.30 Uhr Guru Puja

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Mantra

In diesem Artikel werden die Hintergründe des wichtigsten undbekanntesten Mantras besprochen. Lies außerdem, wie du mitOM meditieren lernen kannst.

„Wir beginnen unsere Yogastunde mit dreimal OM. Atme tiefein – OOOOM...!“ So tönt es bei Yoga Vidya von nahund fern. Warum dieses Sanskrit-Wörtchenzu allen Gelegenheiten? Und was istüberhaupt ein Mantra, fragt sichnicht nur so mancher Yoga-Anfänger.

Ich schlage in un-serem Wiki nachund lese:

Om oderAum ist daswichtigsteund bekann-teste BijaMantra, dasuniverselleMantra; dasursprünglicheWort, das allesin sich enthält.Repräsentation desUrklangs, der Schöp-fung, die Essenz derVeden.(Vgl. wiki.yoga-vidya.de/OM)

Om ist eine Art ausgesprochene Energie, denn esist das Mantra schlechthin: reine Energie, die im Universumschon vor uns Menschen bestanden hat und von den Rishis(Seher) des alten Indiens in tiefer Meditation gehört und ge-schaut wurde. Mantras tragen wirklich eine geheimnisvolleMacht in sich. Wer schon einmal eine Stunde lang ein Mantrarezitiert hat, der weiß, wie der Geist von dem Mantra regelrechtaufgesogen wird.

„Om umfasst alle drei Erfahrungen des Menschen.“schreibt Swami Sivananda in seinem Buch „Samadhi Yoga“.„OM steht für alles, was in der Welt in Erscheinung tritt. Von

OM aus wurde diese mit Sinnen erlebbare Welt projiziert. DieWelt existiert in OM und löst sich in OM auf. „A“ steht für diephysische Ebene; „U“ steht für die geistige und die astralenEbenen, die Welt der Geistwesen, Himmelsebenen; „M“ stehtfür den Zustand des Tiefschlafes und alles, was unbekannt ist,

selbst im Wachzustand und alles, was jenseits der Greif-weite des Intellektes liegt. OM steht für alles.

Om ist das Fundament des Lebens, desDenkens und der Intelligenz.“

Om oder AUM? Aussprachlichen Gründen

wird statt des A-U einlanges offenes O ge-

sprochen oder gesun-gen. Geschriebenwird jedoch AUM.Nach dem M sollsich der Yogi ei-nen lautlosen,vierten Buchsta-ben denken, derTurya genanntwird. Neben den

drei gewöhnlichenZuständen des Be-

wusstseins (Wachen,Träumen, Tiefschlaf)

kommt noch als Viertesdie Befreiung hinzu, das

Ziel allen yogischen Strebens.Daher ist es wichtig, nach dem

Tönen des M still zu werden und aufdas Unhörbare zu lauschen. Das klingt

paradox, aber hier geht es ja um etwas, wasunser alltägliches Erleben übersteigt.

Om stellt ein sogenanntes Bija Mantra dar. Bija bedeutetSamen oder Keim. Kurz und knackig wird das Entscheidendein nur einer Silbe auf den Punkt gebracht. Obwohl es so kurzwie ein Paukenschlag ist, trägt dieser klingende Same eineunglaubliche Fülle in sich. Neulich durfte ich eine Klangreiseerleben, bei der auch ein großer Gong gespielt wurde. DieserGong wird auch nur kurz angeschlagen, aber er klingt wie einganzes Orchester. Andere Bija Mantras sind: LAM, VAM, RAM, YAM, HAM für dieAktivierung der 5 unteren und mittleren Chakras, GAM oder

Von Guido Telscher

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Mantra

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GLAUM zur Anrufung von Ganesha, aber auch AIM, HRIM undKLIM für die 3 Aspekte der Shakti. Viele dieser Mantras stam-men aus dem Tantra und werden beim Kundalini Yoga ver-wendet, wo der Yogi feinstoffliche Energien durch Kanäle(Nadis) und Knotenpunkte (Chakras) seines Körpers leiten will.

Om ist das universelle Wort, das alles in sich enthält,steht es doch für den ursprünglichen Klang der Schöpfung.Gemäß der heute gängigen, naturwissenschaftlichen Kosmo-logie wurde unser Weltall in einer gigantischen Explosion,dem Urknall, geboren. Aus diesem „Big Bang“ bildete sich dieMaterie und aus dieser dann die Galaxien, Sterne, Planetenusw. Dieser Urklang war wohl eher ein ohrenbetäubenderKnall, freilich konnte er noch keine Ohren schädigen. Dennochlassen sich seine Auswirkungen, sein unendlicher Nachklang,noch heute wissenschaftlich nachweisen. Müssen wir unsnicht immer wieder an dieses kosmische Ereignis am Beginnvon Raum und Zeit erinnern?

Om „Gott sprach: Es werde … und es wurde!“ so steht esam Anfang der Bibel im Buch Genesis (1 Mose, Kapitel 1).Gott spricht sich aus: Welt und Mensch entstehen. „Im Anfangwar das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort warGott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort ge-worden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Men-schen“, findet sich im Johannesevangelium, Kapitel 1. DasWort, im Evangelium mit Jesus Christus gleichgesetzt, erschafftdurch sein Erklingen, Ertönen das All. Gott ist ganz in diesemeinen Wort, seine göttliche Macht und Energie. In diesemWort steckt alles Leben. Auch in anderen Schöpfungsmythenspielt das Wort eine wichtige Rolle: "Am Anfang sprach PtahWorte, und die Welt wurde ins Leben gerufen." (Antike nubi-sche Hyroglyphentafel) sowie "Im Anfang war Prajapati. Mitihm war VAK (das Wort), und VAK war wahrhaftig der höchsteBrahma." (Rig Veda)

Om ist schließlich auch die Essenz, also das Wesentlicheder ganzen Veden. Die Veden sind Teil der Heiligen Schriftender Hindus, von Gott offenbart und den Rishis empfangen(s.o.). An ihrem Ende stehen die Upanishaden voller Weisheitund philosophischer Erkenntnis. Das eine Wort OM fasst alsoabertausende Zeilen Text und ganze Bücher zusammen. DasAbsolute, Gott, Brahman ist das alles Entscheidende, dieGrundaussage der Veden. (Siehe dazu auch den Artikel vonSwami Sivananda in diesem Heft auf Seite 30). Es ist die eineWirklichkeit, ohne die rein gar nichts wäre. OM sagt alles aus.OM allein genügt. Alle übrigen Mantras sind aus dem einenOM geworden. OM Shanti. Frieden!

Mit dem Mantra OM meditieren

Sitze in einer Meditationshaltung, etwa einem kreuzbeinigenSitz oder dem Fersensitz. Halte den Rücken gerade, schließesanft deine Augen. Konzentriere dich auf die Atmung: Atmetief in den Bauch, atme langsam aus und spreche dabei lautund mit langem O: OM. Halte einen Moment inne und lauscheauf die Stille, auf den Nachklang. Wiederhole mit der Atmungdas OM. Konzentriere dich auf Atmung und Mantra. Werdemit der Zeit immer leiser und wiederhole schließlich nur nochim Geist: OM (Stille)... Stelle dir dabei das OM-Zeichen vor.Konzentriere dich auf dein 3. Auge (Stirn-Chakra) zwischenden Augenbrauen oder in der Mitte deiner Stirn. Das Tönendes OM konzentriert die besagte Energie in diesem Chakra.So kannst du leicht meditieren lernen. Meditiere so anfangsnur einige Minuten, und bei regelmäßiger, täglicher Praxismit der Zeit immer länger und tiefer.

Dr. Guido Telscher - Theologe undYogalehrer (BYV); hat viele Jahre in ver-schiedenen Klöster im In- und Auslandgelebt, am Gymnasium unterrichtet undsich lange mit Spiritualität, Philosophieund den Weltreligionen beschäftigt.Derzeit redigiert er in Bad MeinbergPrintmedien. Sein Schwerpunkt istJnana Yoga.

Nada-Mantra-Circle-SingingVerbinde bewegte, stille und gesungene Meditationen, klassi-sche „Prayogam“-Übungen des Nada Yoga mit einem indischenRaga (Stimmung oder Melodiestruktur) - und mit groovigenImprovisationen des „Circle Singing“. Ab 140 € für 2 ÜbernachtungenBad Meinberg, 21.8.-23.8.15

OM - eine Quelle aus Klängen Du erfährst in diesem Kurs das OM als einen Klangstrom, dereiner Quelle tief in dir selbst entspringt. Von ihm aus entfaltetsich deine natürliche Stimme, zentriert dich und bringt deinganzes Sein von innen her in Schwingung und du erfährst dieheilende Wirkung des Nada Yoga.Ab 140 € für 2 ÜbernachtungenBad Meinberg, 4.-6.12.15

Buchtipp zum Thema OM:Swami Vishnu-devananda: Meditation und MantrasPaperback. 328 Seiten. 19,50 €Erhältlich im Shop und auch online unter www.yoga-vidya.de/shop.

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Der Europäische Yogakongress vom 14. bis 16.11.2014 in Bad Meinberg veranstaltet vom Berufsverband

der Yoga Vidya Lehrer/Innen e.V. (BYV) und der Portugese Yoga Confederation (PYC) mit ihrem

Präsidenten Jagat Guru Swami Amrta Suryananda

Eindrücke von Christine Endris (BYV)

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Kongress

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Zu diesem Europäischen Yogakongress über das Thema „Yoga- Traditionelle Weisheit für die Zukunft“ sind Delegationenund Vertreter vieler Länder gekommen: Portugal, Spanien,Russland, Belgien, Holland, Luxemburg, Frankreich, Ungarn,Polen, England und andere.Allein die portugiesische Delegation unterSwami Amrta Suryananda zählt über 60 Teil-nehmer/Innen, darunter vorwiegend jungeMenschen. Die Gruppe ist bunt und lebendig,dabei wirkt sie gleichzeitig konzentriert.Swami Amrta Suryananda, der internationalviele Funktionen ausübt und für seine Aktivi-täten zur Verbreitung des Yoga zahllose Aus-zeichnungen erhielt, zeigt sich in seiner Begrü-ßungsrede begeistert über dieses einzigartigeEreignis in Bad Meinberg – schon jetzt! Er nenntBad Meinberg die Yogastadt Europas. Überall inEuropa entstehen fortwährend neue Yogazen-tren, Yoga ist in der ganzen Welt sehr präsent. Elmar Brock, Abgeordneter im Europa-Parlamentund seit vielen Jahren Schirmherr der Yoga VidyaKongresse, kündigt in seinem Grußwort an, baldauch persönlich zum Kongress kommen zu wollen.

Sukadev stimmt auf das Thema dieser Tage ein: Die Yogatra-dition ist vermutlich 6000 Jahre alt. In Indien entstanden, hatsie auch andere Kulturen in sich aufgenommen. Von 4000 bis2000 v.Chr. war der Hinduismus eine friedvolle Hochkultur,man fand keine Waffen aus dieser Zeit. Es folgte die Zeit desAyurveda, die Antike mit der griechischen Kultur und Philoso-phie, der Buddhismus, das Christentum, der Islam, der Sufismus.Schelling, Schlegel, Novalis, Goethe, Schopenhauer, Nietzsche,Hesse ließen sich vom östlichen Denken inspirieren, ebensoSigmund Freud und C.G. Jung. Dann kam der Pazifismus des20. Jahrhunderts – Ahimsa, Mahatma Gandhi - und das neueBewusstsein für Erde, Natur und Umwelt. 300 Millionen Men-schen, die rund um den Globus Yoga prak-tizieren, geben Hoffnung auf einefriedlichere Welt. Yoga verbindetalle und alles. Der Lebensstil wirdbewusster hinsichtlich Ernäh-rung, Gesundheit, der Körperweiß, was er braucht und sorgtdafür, dass wir es zur Kenntnisnehmen! Energie und Kraft förderndas Selbst-Bewusstsein und die Fä-higkeit, auch nein sagen zu können- gut gegen Burnout und Existenz-ängste.Mitgefühl, Liebe und Güte sind derWeg zur Einheit, Yoga ist gelebte

Ethik und erweckt das Gute im Menschen. Wir brauchen vielmehr Gerechtigkeit in der Welt und – Sukadev spricht aus,was viele denken: Die Weltwirtschaft kann nicht ewig wach-sen! Gemeinsam werden wir leben, geteilt werden wir unter-gehen! Er dankt der portugiesischen

Delegation für ihrEngagement fürdiesen Kongressund auch Am-ba, die als ge-schickte Orga-nisatorin seitJahren für dieEinladung und Betreuung derReferenten sorgt, zusätzlich zur Leitung ihresYogazentrums in Darmstadt. Die internationalen Delegationen stellen sich vor. Allen gemeinsam ist das Bewusstsein der Einheit auch in derVielfalt, das Streben nach Frieden. Am Abend erleben wir eine Asana-Vorführung von jungenLeuten aus der portugiesischen Gruppe. Es ist bewunderns-wert, wie akrobatisches Können mit großer Disziplin undErnsthaftigkeit in Asanas umgesetzt werden, im Saal ist esganz still. Dann begeben sich etwa 50 junge Portugiesenauf die Bühne, eine Gruppe sitzt rechts, die andere links:Kirtan-Darbietung! Eine Gruppe beginnt, die andere wie-derholt. Es geht kräftig hin und her, hört sich gut an ….bis ….. das kenne ich doch! Klar! Das Jaya Ganesha, genauso, wie wir es Tag für Tag im Satsang singen! Jaya Saras-wati – der ganze Saal stimmt ein, Sharavanabhava –und schon ertönt die Antwort aus hunderten von Kehlen.

Die Überraschung ist groß, auf der Bühne und im Saal. Aus

Freitag, 14.11.2014

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Kongress

vollem Herzen singen wir gemeinsam unser Jaya Ganesha biszum Ende: Anandoham, ich bin Wonne, und erfahren die Ein-heit in der Vielfalt, hautnah, mit Gänsehaut. Eigentlich wollteniemand am Ende aufhören. Wir hätten am liebsten nochstundenlang so weitergesungen. Es war ein magischer Mo-

ment!

Dann der erste Abendvortrag von Chan-dra Mohan Bhandari „Yoga-Traditionfür die Ewigkeit“. Chandra Mohan Bhan-dari, ehemaliger indischer Botschafterin Polen, Litauen, den VAE, Kambodscha,Kanada und anderen Ländern, widmetheute sein Leben der Verbreitung vonFrieden und Freundschaft durch wis-senschaftliche yogische und ayurve-dische Techniken. Er fördert ganz konkret umweltfreundliche Entwick-lungsprojekte und bessere Lebensbe-

dingungen für Frauen und Jugendliche. In denSchriften, der Bhagavad Gita oder Patanjalis Raja Yoga Sutras,steht alles, was wir für unser ethisches Verhalten brauchen.Krishna lehrt uns in der Gita das Handeln und auch die Pflichtzu Handeln, frei von Eigennutz, aus einem reinen Geist heraus.Patanjali sagt: Yogas citta vrtti nirodhah, Yoga ist das Zur-

Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist. Wie machtman das? Patanjali erklärt jeden einzelnen Schritt

für diese Erfahrung, alles kann über-prüft werden durch unser eigenesTun. Wir müssen nur gehen! DasSingen bringt uns in einen starkenEnergiefluss, es bringt Körper, Geistund Seele immer wieder in Harmo-nie. Wenn wir den reinsten Zustanderreicht haben, sind wir frei.

Der zweite Abendvortrag ist von DidiSudesh „Spirituelle Kräfte durch tra-ditionellen Raja Yoga“. Sie ist Mitbe-gründerin der 1. Brahma Kumaris WorldSpiritual University in London, deren

europäische Zentren sie gegenwärtig leitet. 55 Jahre lang warsie in über 85 Ländern eine herausragende Lehrerin,Vortragsrednerin u.v.m. Einige Kernsätze aus ihrem Vor-trag: Ich bin eine reine Seele, reine Energie. Ich habedie Kraft der Klarheit und Entschlossenheit zur Selbst-Verwirklichung, in der Innenschau kann ich mich, meineSchwächen und Stärken erkennen. Ich kann mit reinerSeele unterscheiden, was richtig und falsch für mich ist.Weisheit ist die Balance der Demut. Positives, kraftvollesDenken führt zur Wahrheit. Wir sind alle funkelnde Dia-manten, strahlende Sterne und können mit den Seelenanderer sprechen. Das ist eine schöne Aufgabe! Sie spricht aus einer lang-jährigen Erfahrung heraus, man spürt es.

Samstag, 15.11.2014

Wie jedes Jahr gibt es am frühen Morgen ab fünf das umfas-sende Angebot für alle Bedürfnisse der Yogis und Yoginis inForm von Pranayama, Homa, fünf parallelen Meditationen; dannden großen gemeinsamen Satsang. Sukadev spricht über „Tra-ditionelle Weisheit“. Er unterscheidet sieben Hauptprinzipien:1. BrahmanEs gibt eine höhere Wirklichkeit in diesem Universum, in Allemerfahrbar und unendlich, fühlbar in der Verbundenheit mitanderen Menschen und dem Erleben von Liebe und Freude imHerzen. Wenn wir Vergangenheit und Zukunft loslassen, sindwir da.2. Maya (Täuschung)Die Welt ist nicht so, wie wir sie sehen. Sie wird als getrenntvon Gott erfahren, jeder Einzelne lebt eine andere Welt, hatseine eigene Maya. In Wahrheit gibt es nur ein Brahman, all-umfassend, namenlos, formlos und ewig. Wenn wir das ver-standen haben, können wir über uns selbst lachen, unsereMaya loslassen, die Maya unseres Gegenüber vielleicht einwenig kennenlernen und dann gemeinsam über das alles la-chen. Humor ist …. naja ihr wisst es selbst - einfach gut!3. Dukha, das Leiden an der ExistenzDas Beste ist, wir erkennen es an! Wir können unser Lebennicht in Allem manipulieren. Und wenn wir meinen: Ich brau-che unbedingt dies oder das, von dem wir denken, dass wir es

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unbedingt brauchen, und bekommen esdann auch noch, kann dies das Schlimmstesein, was uns seit langem zugestoßen ist….. Wer hat diese Erfahrung nicht schongemacht?! Danke, Sukadev, dass du esuns wieder einmal gesagt hast! -Noch ein Tipp: Es hilft, genauer aufdie sog. kleinen Freuden des Lebenszu schauen, das wirkt Wunder.4. Moksha (Befreiung)ist ein Versprechen für die Zu-kunft: Langfristig sind wir alle tot,und langfristig sind wir alle gott-verwirklicht. Der Gedanke an dieReinkarnation ist ein großer

Trost.5. AbhyasaRegelmäßiges Üben für einen achtsamen und respekt-vollen Lebensstil beginnt im Alltag, beim Partner, imBeruf. Es bedarf der Konzentration und der Hingabedafür, die Teilnahme an einem Kongress wie diesemist sehr hilfreich.6. KarmaDie beste Einstellung zum Karma lautet: Was auchimmer geschieht, es ermöglicht mir zu wachsen! Esist besser für uns (und für andere!), wenn wir unsnicht dauernd beklagen, sondern unsere Aufgabenin der Welt erledigen. Yoga ist Gelassenheit und Geschick im Handeln, s. Bhagavad Gita 2. Kapitel! MancheYogis sagen „Ich tu jetzt mal was Nettes und spür in meinHerz, dann isses aber auch wieder gut“ meint Sukadev. Höreich da eine gewisse Prise Ironie in diesen Worten?!7. GnadeHaben wir uns ausreichend engagiert und die Lektionen desLebens erfahren, uns immer wieder an das Göttliche erinnert,uns humorvoll von unserer Maya gelöst, dann können wir mitHilfe der Gnade Gott verwirklichen.Also – alles ist möglich mit Hilfe traditioneller Weisheit! MitWissen, Vidya!

Dann der Vortrag „ Oberflächlichkeit und Tiefe, dasParadoxon des Lebens“ von Surabhi, Vorsitzen-der der Spanish Satsanga Yoga Federation. Erzählt all die Werte auf, die der Menschfür ein gutes Leben braucht, von Frei-giebigkeit bis Vergebung, von Enthusi-asmus bis Einfachheit und Stille, von Ur-teilskraft bis Glauben, Demut und Güte.Streite nicht, wenn du Recht hast, es wirdfür dich sprechen. Erdulde Kritik mitFreundlichkeit. Gib und nimm mit Gleich-mut. Lass die Dinge los – beispielsweiseZeitschriften, Fernsehen, Schmuck - Nicht-verhaften erzeugt Freiheit. Sorge dafür, dassalte Denkmuster und Glaubenssätze aus dei-nem Geist verschwinden. Ersetze sie durchneue, die deine Entwicklung fördern. Prakti-ziere Selbstkontrolle bei Ärger, Wut, Angst,

Traurigkeit, Begehren, Faulheit und Ungeduld – jede(r) mögesich aussuchen, was gerade ansteht. Übe 21 Tage lang miteiner Sache und – beginne mit Geduld und Liebe von vorn,wenn es noch nicht geklappt hat, empfiehlt Surabhi. Ich finde,das ist machbar. Ähnlich gut ist es, etwas Hilfreiches und

Freundliches für jemand anderen zu tun.

Sieben Themenyogastunden stehen nun zurAuswahl! Ich entscheide mich für den Yogaflow mit Harfe.Das ist es genau, was ich nach dem vielen Zuhören für Körper,Geist und Seele brauche: Augen zu und durch im besten Sinne,alles fließt, schön langsam, ich spüre meine Kraft. Ich ent-spanne mich. Es gibt nichts zu tun, hier und jetzt …..Mittagessenszeit ist von 9 bis 13 Uhr und geht vom Brunchzum Lunch über. So entstehen kaum Wartezeiten. Im Speise-raum ist es wie in einem Bienenkorb, wer seine Ruhe habenmöchte, geht in den Schweigeraum.An dieser Stelle ein großes Lob an die Küchenmitarbeiter/Innen:Sie haben durchgängig mit Hochdruck gearbeitet, Vorbereiten,

Zubereiten, Abräumen, Saubermachen, Spülen undgleich wieder um 18 Uhr das Abendessen. Vielen Dank!

Etwas frische Luft schnappen im Silvaticum Kurparkund dabei ein paar bunte Sommerblumen-Nach-zügler entdecken, schon geht es weiter mit „NadaYoga – klassische Weisheit im Licht einer ökologi-schen Spiritualität“. Anne-Careen Engel beginntbei den Anfängen vor 6000 Jahren. Für sie, diesich mit Nada Yoga beschäftigt, ist sozusagendas Ohr der Weg: Am Mund des Meisters ist dasOhr des Schülers, am Ohr des Meisters ist dieNatur. Das Auge bringt uns nach außen, dasOhr nach innen. Auch Joachim-Ernst Berendt,der große Erforscher des Klangs, sagte einmal:Das Ohr ist der Weg. - Im Schöpfungsvorgang

wird von der Klangschwingung OM oder AUM gesprochen –

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die Welt wurde aus Klang geboren.Quantenphysiker sagen heute: Allesist Schwingung. Unsere Nadis und Chakras sind die Trägerdes Klangs. Ich erinnere mich an den gestrigen Abend unddas gemeinsame Singen, an die strahlenden Gesichter - wirwaren ES. Klang schafft Formen, wirkt auf das Pflanzenwachs-tum. Wir müssen unser Wissen zusammenführen und alleSinne nutzen, um neue Bewusstseinsfelder zu erschließen,auch für die Ökologie. Dazu gibt es Experimente, die unterden Begriffen Kymatik, Morphogenetik im Internet zu findensind. - Der Vortrag hat mich nachdenklich gemacht: Es wirdmir bewusst, wie achtsam ich zu sein habe bei meinem Redenund Handeln, bei meiner alltäglichen Beschallung und derStille, die ich mir gewähre!

In der Yogastunde „Yoga und Mantra“ sind zwei Meister desMantrasingens am Werk, nämlich Sundaram und Katyayani.Mein Kopf wird leer, der Geist ist frei.

Nach dem Abendsatsang hält Swami Amrta SuryanandaMaha Raja aus Portugal seinen Vortrag „Globaler Tag derMenschheit – Weltyogatag 21. Juni – Sommersonnenwende– Tag des Lichts“. Ich kann mir gut vorstellen, mit welcher an-steckenden Kraft Swami Amrta Suryananda den Weltyogataginitiiert hat. Er praktiziert seit 42 Jahren und hat überall auf

der Welt wichtige Funktionen und Aufgaben für die Ver-breitung des Yoga übernommen. Dafür wurde er vielfach ge-ehrt. Er hat Kontakte zu den Päpsten Benedikt und Franziskus,zu Politikern in der ganzen Welt. 2001 schlug er den VereintenNationen und der UNESCO die Einrichtung eines Weltyogata-ges (WYD) vor, der zur Sommersonnenwende am 21. Juni ge-feiert werden soll. Ein Tag des Friedens auf der ganzen Erde.Die UN stimmen noch darüber ab, die portugiesische Regierunghat seine Idee im Jahr 2013 bereits befürwortet: Am 21. Junid.J. findet dieser Weltyogatag in Lissabon statt, viele Delega-tionen werden da sein, auch Yoga Vidya. (Siehe dazu den

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Nachtrag am Ende!)Swami Amrta Suryananda beschreibt die Or-ganisation des Yoga in Portugal: Es gibt Gruppenfür Paare, Sportler, Militär, Senioren, Polizei,Blinde, Jugendliche, Kinder, gegen den Prüfungs-stress an Universitäten und yogische Theater-und Tanzgruppen. Wir staunen – das ist nachah-menswert!Shanmug Westley Eckhardt – er ist Mitbegründerdes spanischen Yogaverbandes, hat ein Yogacenterin Madrid und bildete Tausende von Studenten aus- meint nach diesem Vortrag bescheiden, er habedem nichts hinzuzufügen. Hat er doch. Er ist Psy-chologe und belegt mit neuen Forschungsergebnissen dieÜbereinstimmung yogischer Praktiken mit denen der heutigenPsychotherapie, Stichwort Neuroplastizität. Westen undOsten sind in einem Dialog und befruchten einander. SeineVorträge sind stets klug und lebendig, als langjähriger Weg-begleiter von Swami Vishnu ist es auch schön, wenn ervon seinen Erlebnissen mit ihm erzählt.

Sonntag, 16.11.2014

Eine stille Meditation am Morgen zusammen mit etwa 300Menschen wirkt lange nach. Es verbindet. Danach hält Oleg Nikulin, Vertreter des Russischen Yogaver-bandes (RYF), seinen Vortrag zum Kongressthema. Seine Praxisberuht auf der Bihar School of Yoga. Noch in den 80er Jahrendes letzten Jahrhunderts gab es kaum Yogameister in Russland,dafür viele Yogaenthusiasten. Sie praktizierten meist in dengrößeren Städten. Yoga passt gut zur russischen Seele undIndien ist nicht so weit von Russland entfernt, sagt Oleg. NachÖffnung der Grenzen kamen auch Meister ins Land und 2008wurde begonnen, eine gesamtrussische Organisation zu gründen.Es ging und geht immer noch darum, Yoga gegenüber demStaat zu legalisieren. Diplome und Zeugnisse haben keine Gül-tigkeit, wenn sie nicht von den staatlichen Universitäten aner-kannt sind. Insbesondere die Sportuniversitäten profitieren vomYoga und sie ermöglichen, dass Dokumente vom Staat anerkanntwerden. Schwerpunkte des Unterrichts sind hier vor allem Ana-tomie und Sportmedizin. Die RYF möchte mit den europäischenVerbänden kommunizieren und erhofft sich Unterstützung beider Gestaltung ihrer umfassenden Yogalehreraus- und weiter-

bildung und deren Anerkennung beiden staatlichen Institutionen, ins-besondere den Sport- und Gesund-heitsministerien. Die Bildung klarerStrukturen und gute zertifizierteLehrkräfte sind das Ziel. Diese Un-terstützung wird Oleg Nikulin voneuropäischer Seite mit Sicherheit er-halten, die herzliche Umarmungzweier Swamis, Sukadevs und ihmam Ende des Yogakongresses spra-chen mehr als tausend Bände.

Ich merke, dass die Vorträgemich sehr bewegen, so viele Themen, so viele Lebenswelten.Ich könnte jetzt den Stift auch einfach mal weglegen – ich tues nicht. Was ich hier erlebe, kommt nicht wieder. Wir tragenVerantwortung füreinander, und hier beim Kongress bekommeich die Kraft und auch das Wissen, um dieser Verantwortunggerecht zu werden. Egal ob im Kleinen oder im Großen, aber -was ist schon klein, was ist groß? Der Workshop „Nada Yoga Sadhana“ mit Ann-Careen Engelkommt mir gerade recht. Wir verbinden Töne mit Bewegung,spüren dem Klang der Sitar nach und unserer eigenen Stimme,wunderbar. Dann noch die Yogastunde „Der spirituelle Wegin den Asanas“ - wenn Katyayani beim Luft anhalten so schöndas Gayatri Mantra singt, kommt die Ruhe ganz von allein.

Narendras Vortrag „Yogapraxis im Wandel der Gesellschaft“bringt ganz konkrete Fakten: Die Verrenkungen von früherwaren einstmals Standard, in den 1980er Jahren wurde Yogazur Edelgymnastik, dann kam der ganzheitliche Aspekt dazu.Viele kamen trotz der Spiritualität, was heute größtenteilsanders ist. Die Sinnsuche beschäftigt viele Menschen wie

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Kongress

auch der Wunsch, gesundzu altern. Derzeit wird einAlter von 125 bis 150 Jah-ren als realistisch einge-schätzt, die Zahl der Hun-dertjährigen verdoppelt sichmomentan alle 10 Jahre! -Fleißige und optimistischeMenschen leben länger. Yo-galehrer helfen den Älterendabei, in Bewegung, alsoauch länger gesund und

schmerzfrei zu bleiben. - Wir haben immer mehr Überge-wichtige und 6 Millionen Diabetiker in Deutschland, 5 Millio-nen Deutsche praktizieren Yoga. Kinder sind mittlerweile voneiner „motorischen Degenerierung“ betroffen, das will sagen,in der stehenden Vorwärtsbeuge bleiben die Fingerspitzen 5cm über dem Boden hängen. In Folge dessen wurden die Stan-dards im Sportlehrerstudium bereits heruntergesetzt. Bei De-pressionen wird Yoga als Therapie eingesetzt. - Narendra ver-weist auf eine Studie von Prof. Arndt Büssing (Univ.Witten/Herdecke) über die Wirkung von Yoga, s. Internet. AuchYogawiki bringt sehr viele Informationen zu diesen Themen.Für die Gesundheitsvorsorge wird die Yogalehrerpraxis immerkomplexer.In seinen Abschlussworten streicht Sukadev das Wesentlichedieses Kongresses hervor: Es geht um Toleranz, Gerechtigkeitund eine Kultur des Friedens. Der Mensch ist seit jeher ein ko-operatives Lebewesen. Swami Amrta Suryananda hat dies-bezüglich für eine weitere Überraschung gesorgt: Er initiiertedie Gründung einer Europäischen Yoga Konföderation nochwährend des Kongresses. Papiere dazu hatte er schon vorbe-reitet! Alle zwei Jahre wird es einen großen Europäischen Yo-gakongress geben. Alle sind dabei! - Chandra Mohan Bhan-dari sagt: „Seit ich hier bin, kennt meine Freude keineGrenzen!“ Er habe in Indien keinen Ashram gefunden wie die-sen. - Saraswati Aranka Keseru aus Ungarn spricht SwamiSivananda und allen Teilnehmern ihren Dank aus. Sie ist feinund bescheiden und geht fast unter zwischen all den vielenDelegierten auf der Bühne. Was tut Swami Amrta Suryananda?Er holt sie kurzerhand nach vorn und rückt selbst in die zweiteReihe. So einfach ist das! Nicht nur reden, sondern ES leben.

Danke an ALLE OM Tat Sat

Christine Endris - Yogalehrerin seit1996, langjährige Tätigkeit bei YogaVidya Frankfurt, erfahren in PR-Arbeit,berichtet sie regelmäßig von denYoga-Kongressen.

Nachtrag aus dem Yoga Vidya-Blog vom13.12.2014:

Gestern ist der 21. Juni offiziell von den Vereinten Nationen(UNO) zum Weltyogatag erklärt worden.

Amrita Suryananda aus Portugal, der mit uns den EuropäischenYoga Kongress im letzten November organisiert hatte und seit14 Jahren daran arbeitet, den 21.6. zum Weltyogatag zu er-klären, war es vor 2 Jahren gelungen, Narendra Modi vondieser Idee zu begeistern. Narendra Modi ist dieses Jahr indi-scher Premierminister geworden, und hat die UNO vomWeltyogatag 21.6. überzeugt.

Laut der UN-Vollversammlung dient der Weltyogatag als Aufrufan alle Regierungen weltweit, diesen Tag zu nutzen, um Men-schen auf die “Vorteile des Praktizierens von Yoga” aufmerksamzu machen.

Modi praktiziert nach eigenen Angaben selbst jeden Tag Yogaund hat letzten Monat sogar einen Yoga-Minister für Indienernannt.

Wir sollten jetzt auch selbst als die größte europäische YogaGemeinschaft den Weltyogatag am 21.6. feiern und freuenuns darüber, dass Yoga inzwischen eine solch große Anerken-nung gefunden hat!

Einige Infos aufwww.n-tv.de /panorama/UN-Vo l l ve r sammlung-empfiehlt-Yoga-article14143116.html

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Erfrischende Gurken-suppe für heiße TageFür eine Person.

1 mittelgroße Salatgurke1 kleiner Apfel1 eingeweichte Dattel2 EL frischer, kleingeschnittener Dill1 TL Olivenöl und/oder 1 EL Sojasahne Salz und Pfeffer nach Geschmack

Die Gurke mit Apfel, Dattel und frischemDill im Mixer pürieren, mit Salz und Pfef-fer abschmecken und mit etwas Olivenölund/oder Sojasahne verfeinern.

Grapefruit-Minze-SalatFür 4 - 6 Personen.

1 Kopfsalat3 Grapefruit1 Zitrone2 EL Olivenöl200g frische Minzeblätter Salz, Pfeffer

Salat gründlich waschen und trockentupfen oder schleudern. Zwei Grapefruitsin Stücke schneiden, die weiße Haut vor-her mit einem scharfen Messer entfernen.Salat und Grapefruitstücke mit den Min-zeblättern vermischen und mit einerSauce aus dem Saft einer Grapefruit, ei-ner Zitrone und Olivenöl vermischen. DieSauce mit Salz und Pfeffer würzen.

Sommer HighlightsWir freuen uns auf einen super Sommer und können für die warmen Tageein paar kühlende Rezepte aus unserem Buch ‘Das Yoga Vegan Kochbuch‘empfehlen:

„Das Yoga Vegan Kochbuch“ (Paperback, 80 Seiten, 8,00 €, ist erschienenim Yoga Vidya Verlag und erhältlich im Yoga Vidya Online-Shopwww.shop.yoga-vidya.de

Bildquelle: BVEO

Rezepte

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Die beste Gelegenheit, Yoga in seiner ganzen Vielfaltkennenzulernen und zu vertiefen. Insbesondere was Yoga als ganzheitlicher Ansatz in Prävention undTherapie leisten kann, als eigenständige Methode undbegleitend zu schulmedizinischen und anderenBehandlungsmethoden - ausgerichtet auf verschiedene Zielgruppen.

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Alle Seminare und Anmeldung im Internet www.yoga-vidya.de/seminareTelefonische Info und Anmeldung täglich zwischen 8-20 Uhr:Bad Meinberg: 05234/87-0, Westerwald: 02685/800-20,Nordsee: 04426/90416-10, Allgäu: 08361/9253-00E-Mail: [email protected]

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