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Wi in Schliärsen Heimat- und Verkehrsverein Schledehau sen 2-2016 Eine Informationsschrift für Mitglieder und Förderer, 23. Jg., Ausgabe II/2016 Lesen Sie auf... Seite 3: Als Schelenburg noch selbstständig war Seite 12: Das Fräulein vom Amt Seite 14: Schicksal der Soldaten aus Schledehausen Seite 21: Sommerfrische und Luftkurort Seiten 16 + 25: Wandergruppen unterwegs Dank an Helfer Am 15. Oktober endete die Aktion „Schledehausen blüht auf“. Die Geranien an den Blumenampeln und in den Blu- menkübeln hatten es im Hoch- sommer schwer, sich gegen die Wetterkapriolen zu behaupten, bevor sie nach den Ferien wie- der durchgrünten dank das schönen Spätsommerwetters. Viele neue Helfer haben für das Pflanzen, Gießen und Pfle- gen der Geranien gesorgt. Für diesen ehrenamtlichen Einsatz gebührt ihnen Dank und Aner- kennung. Vielleicht gesellen sich im nächsten Jahr weitere Helfer dazu, die Schledehausen noch ein wenig schöner machen wol- len. Der nächste Einsatz erfolgt am 25./26. Dez., wenn der Ad- vents- und Weihnachtsschmuck mit -beleuchtung angebracht wird. Auch für diese Aktion konnte der HVV neue Helfer ge- winnen. Auch ihnen danken wir sehr. Harald Preuin Im Land der Dicken Bohnen Zauberei zur Mahlzeit Rechtzeitig Plätze reservieren Plätze für die 24. Schledehauser Mahlzeit können von Mittwoch, 2. Nov. bis Donnerstag, 3. Nov., ab 15 Uhr, unter Tel. 05402/8867 (Harald Preuin) und [email protected] reserviert werden. Die Kartenausgabe erfolgt am Freitag, 4. Nov., 18-19 Uhr, in Hünerbein‘s Posthotel. Kartenpreis für Mitglieder: 19 €, für Nichtmitglieder: 24 €. Aufnahmeanträge können bei der Reservierung angefordert werden. Jahresbeitrag: 15 Euro, Part- nerbeitrag +7,50 Euro. Der Magier liest Gedanken, macht unglaubliche Vorhersagen und entlarvt jeden Lügner. Die Tricks des Zauberkünstlers Ansgar Holtkamp gehen über die klassische Zauberei hinaus, auch in seiner Bühnenshow bei der 24. Schledehauser Mahlzeit am Freitag, 11. Nov., ab 19 Uhr in Hünerbein‘s Posthotel. Die Besucher können sich nie sicher sein, ob der Zauberer sie gerade mit einem simplen Trick herein- legt oder ob er in den Menschen wirklich lesen kann wie in einem Buch. Ansgar Holtkamp kann auf mehr als 16 Jahre Zauberei-Erfahrung zurückblicken und ist Mitglied im Magischen Zirkel Deutschland. Für den musikalischen Part sorgt das Musiker-Duo Sigrid und Heinz Rebellius in einer musikalischen Reise um die ganze Welt mit zarten und gefühlvollen, aber auch raubeinigen und abenteuerlustigen Texten über Auswanderer und Heimkehrer, Bergleute, See- fahrer und der Sehnsucht nach dem Glück. Traditionell kommt mit Dicken Bohnen mit Speck und allerlei Gebratenem Köstliches und Deftiges auf den Tisch. Seite 2

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Lesen Sie auf...Seite 3: Als Schelenburg noch selbstständig warSeite 12: Das Fräulein vom AmtSeite 14: Schicksal der Soldaten aus SchledehausenSeite 21: Sommerfrische und LuftkurortSeiten 16 + 25: Wandergruppen unterwegs

Dank an Helfer Am 15. Oktober endete die Aktion „Schledehausen blüht auf“. Die Geranien an den Blumenampeln und in den Blu-menkübeln hatten es im Hoch-sommer schwer, sich gegen die Wetterkapriolen zu behaupten, bevor sie nach den Ferien wie-der durchgrünten – dank das schönen Spätsommerwetters.

Viele neue Helfer haben für das Pflanzen, Gießen und Pfle-gen der Geranien gesorgt. Für diesen ehrenamtlichen Einsatz gebührt ihnen Dank und Aner-kennung. Vielleicht gesellen sich im nächsten Jahr weitere Helfer dazu, die Schledehausen noch ein wenig schöner machen wol-len. Der nächste Einsatz erfolgt am 25./26. Dez., wenn der Ad-vents- und Weihnachtsschmuck mit -beleuchtung angebracht wird. Auch für diese Aktion konnte der HVV neue Helfer ge-winnen. Auch ihnen danken wir sehr. Harald Preuin

Im Land der Dicken Bohnen

Zauberei zur Mahlzeit

Rechtzeitig Plätze reservierenPlätze für die 24. Schledehauser Mahlzeit können von Mittwoch, 2. Nov. bis Donnerstag, 3. Nov., ab 15 Uhr, unter Tel. 05402/8867 (Harald Preuin) und [email protected] reserviert werden.

Die Kartenausgabe erfolgt am Freitag, 4. Nov., 18-19 Uhr, in Hünerbein‘s Posthotel. Kartenpreis für Mitglieder: 19 €, für Nichtmitglieder: 24 €.

Aufnahmeanträge können bei der Reservierung angefordert werden. Jahresbeitrag: 15 Euro, Part-nerbeitrag +7,50 Euro.

Der Magier liest Gedanken, macht unglaubliche Vorhersagen und entlarvt jeden Lügner. Die Tricks des Zauberkünstlers Ansgar Holtkamp gehen über die klassische Zauberei hinaus, auch in seiner Bühnenshow bei der 24. Schledehauser Mahlzeit am Freitag, 11. Nov., ab 19 Uhr in Hünerbein‘s Posthotel.

Die Besucher können sich nie sicher sein, ob der Zauberer sie gerade mit einem simplen Trick herein-legt oder ob er in den Menschen wirklich lesen kann wie in einem Buch. Ansgar Holtkamp kann auf mehr als 16 Jahre Zauberei-Erfahrung zurückblicken und ist Mitglied im Magischen Zirkel Deutschland.

Für den musikalischen Part sorgt das Musiker-Duo Sigrid und Heinz Rebellius in einer musikalischen Reise um die ganze Welt mit zarten und gefühlvollen, aber auch raubeinigen und abenteuerlustigen Texten über Auswanderer und Heimkehrer, Bergleute, See-fahrer und der Sehnsucht nach dem Glück.

Traditionell kommt mit Dicken Bohnen mit Speck und allerlei Gebratenem Köstliches und Deftiges auf den Tisch. Seite 2

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24. Schledehauser Mahlzeit mit Magie und Musik

Lassen Sie sich verzaubern

Mit seinen spektakulären Zaubertricks sorgt Zauberer Ansgar Holtkamp aus Osnabrück für Spannung, gute Laune und verblüffte Gesichter. So verspricht seine Zaubershow bei der Schledehauser Mahlzeit am Freitag, 11. Nov., 19 Uhr, in Hünerbein‘s Posthotel ein voller Erfolg zu werden.

Der Magier aus Osnabrück hat Wirtschafts-Psychologie studiert. Seine Zauberkunst führte zu zahlreichen Engagements in Ham-burg, Münster, Bremen, Oldenburg, Bochum, Hannover, Bielefeld, Essen, Dortmund und natürlich Osnabrück.

Das Duo Heinz und Sigrid Rebellius prä-sentiert Lieder aus der ganzen Welt. Sie singt von Auswanderern und Heimkeh-rern, von Bergleuten, Seefahrern und der Sehnsucht nach Glück und er begleitet sie mit dem Banjo und diversen Gitarren. Sie selbst spielt Akkordeon und Gitarre. In ih-ren Liedern werden Lebensgeschichten von Ruhrpott und Reeperbahn, aus Russland und Amerika erzählt.

Zauberer Ansgar Holtkamp verblüfft seine Gäste und sorgt für Spannung und gute Laune.

Sigrid und Heinz Rebellius. Foto: Pollert

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Blick ins Heimat- und Einwohnerbuch vor 50 Jahren

Als Schelenburg noch eine selbstständige Gemeinde war1475 Einwohner hatte Schledehausen am 1. Januar 1963, einschließlich Westrup (heute 2763 EW). Als eigene Gemeinden im Landkreis wurden im Heimat- und Ein-wohnerbuch für den Landkreis Osnabrück noch Astrup mit 148 Einwohnern, Eller-beck (427 EW, heute:360), Grambergen (280 EW, heute Waldmark:575), Kreving-hausen (260 EW, heute Waldmark), Linne (241 EW, heute 222), Schelenburg (143, heute 80) und Wulften (368 EW, heute 393) aufgeführt, die allesamt das alte Kirchspiel Schledehausen bildeten.

Das Heimat- und Einwohnerbuch 1963/1964, das mir durch Zufall jetzt in die Hände kam, ist im Verlag Meinders & Elstermann erschie-nen. Es erschien nicht jährlich, so dass diese Ausgabe im Grunde die Situation beschrieb, wie sie etwa vor 50 Jahren in unserem Umfeld herrschte. Das dicke Buch ist eine Fundgrube, die hier ausgewertet werden soll.

Der Landkreis Osnabrück hatte 1963: 124.194 Einwohner (EW). Bei der Volkszäh-lung 1939 waren es 76.616 EW. Dem Kreistag saß Landrat Walter Giesker, Landwirt, Jeggen Nr. 10 vor. Eines der Mitglie-der war Hermann Wamhof, Landwirt, Krevinghausen. Oberkreisdirektor war Dr. Backhaus.

Die Schullandschaft sah folgendermaßen aus: Ge-meinschaftsschule Schlede-hausen, Rektor Ernst Johan-nismeyer; Kath. Volksschule Schledehausen, Lehrer Aloys Arndt; Volksschule Astrup, Lehrer Wilhelm Stroop; Ge-meinschaftsschule Jeggen, Hauptlehrer Wilhelm Langen-berg.

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Schledehausen war für die oben ange-führten selbstständigen Gemeinden schon vor der Kommunalen Neuordnung von 1972 ein Zentralort. Das weisen die Ortsbeschrei-bungen aus. Zum Beispiel für Astrup. Bürger-meister war Hofbesitzer Heinrich Kumming, Astrup Nr. 3, F (für Fernsprecher) 343. Das zuständige Standesamt war Schledehau-sen, der zuständige Polizeiposten war wie die Postagentur ebenfalls in Schledehausen, das Fernsprechamt jedoch war Wissingen, schon damals mit der Vorwahl 05402.

Astrup wird weiter so beschrieben: Ge-samtgröße 266 ha, davon 185 ha landwirt-schaftlich genutztes Kulturland, 66 ha Hol-zungen (Wald) und 15 ha Wege und Gräben. Im Straßenverzeichnis sind Am Schulplatz, Bergstraße, Deitinghauser Weg, Gartenstra-

ße, Haus Waldeck, Maschweg und Parkstra-ße aufgeführt. 19 der 65 angeführten Bürger besaßen einen Telefonanschluss. Den Unter-schied zur Einwohnerzahl (148) machen wohl die im Haushalt lebenden Angehörigen und Kinder. Man darf davon ausgehen, dass nur die Haushaltsvorstände aufgeführt wurden.

Ellerbecks Bürgermeister war Landwirt Walter Kastenbutt, der mit der Nummer 333 einen der 12 Telefonanschlüsse hatte. Die Gemeinde hatte 427 Bürger, aber nur 138 sind eingetragen worden. Standesamt und Polizei in Schledehausen waren für die Eller-becker zuständig, Postamt und Fernsprech-amt lagen in Wissingen. Aufgeführt sind auch die zuständigen Geistlichen: Ev. Pfarrer war Adolf Eickhorst, Kath. Pfarrer Heinrich Kamp-ker, beide in Schledehausen.

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In Ellerbeck gab es nach diesem Einwoh-nerbuch noch keine Straßenbezeichnungen. Die Wohnhäuser waren durchnummeriert. Die Nr. 1 führte der Schmied Her-mann Hehemann, Bürgermeister Kastenbutt hatte die Hausnummer 10. Mit der Nr. 66, wo Kraftfahrer Heinz Breitmoser wohnte, endet die Liste. Die Größe wird mit 614,38 ha angegeben, davon 425 ha landwirt-schaftliches Kulturland, 135 ha Hol-zungen, 55 ha Wege und Gräben.

Grambergens Größe wird mit 970 ha angegeben, davon 532 ha landwirtschaftliches Kulturland, 250 ha Holzungen, 95 ha Wege und Gräben. Bürgermeister war Bauer Friedrich Dammermann, Gramber-

gen, Nr. 50, F 227 Wissingen. Zuständig war hier nicht der Polizeiposten Schledehausen, sondern Wissingen und – eine Besonderheit

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– einer der 14 Telefonanschlüsse war über das Fernsprechamt Bad Essen (05472) an-geschlossen. 96 Gramberger von 280 Ein-wohnern waren namentlich aufgeführt. Auch hier hatten sich Straßennamen noch nicht durchgesetzt.

Das war in Krevinghausen nicht anders. 260 Einwohner lebten in der Gemeinde, im Einwohnerverzeichnis sind 56 eingetra-gen, von denen 18 schon einen Telefonan-schluss im Hause hatten. Bürgermeister war Friedrich Knost, Krevinghausen Nr. 3, F 345 Wissingen. Ein Teilnehmer (Prüßner Friedr., Land- und Gastwirtsch., Kunstd. Nr. 26) war über das Fernsprechamt Os-tercappeln (05473) angeschlossen. Diese Netzbesonderheit hat sich bis heute erhal-ten. Mathias Brandt am Heerweg hat eine Ostercappelner Vorwahl, obwohl er in Bis-sendorf wohnt. Krevinghausen ist mit ei-ner Gesamtgröße von 607 ha, davon 376 ha landwirtschaftlich genutztes Kulturland, 180 ha Holzungen, 31 ha Wege und Grä-ben angegeben.

Linne hatte vor 50 Jahren 241 Einwoh-ner, die den Bauern Wilhelm Knost, Linne Nr. 2, F 330 Wissingen, zu ihrem Bürger-meister gewählt hatten. Die Größe liegt bei 381 ha, davon 293 ha landwirtschaft-

lich genutztes Kulturland, 57 ha Holzungen, 31 ha Wege und Gräben. Auch hier fehlen noch die Straßennamen, 9 Telefonanschlüs-

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se sind verzeichnet. Wulften war mit

368 Einwohnern die drittgrößte politische Gemeinde im Kirch-spiel Schledehausen. Bürgermeister war Karl Siekemeyer, Bau-er, wohnhaft Nr. 29, F 348. Die Größe von 610 ha war unterteilt in 414 ha landwirtschaftlich genutztes Kul-turland, 129 ha Holzungen, 55 ha Wege und Gräben. Das zuständige Standesamt war Schledehausen, der zuständige Polizeipos-ten Belm, die Postagentur Schledehausen und das Fernsprechamt Wissingen. Von den 85 Eintragungen hatten 22 einen Telefonan-schluss. Auch hier gab es einen Eintrag für das Fernsprechamt Ostercappeln, die Mehr-heit wurde über den Fernmeldeknotenpunkt Wissingen vermittelt.

Die kleinste Gemeinde im Einzug von Schledehausen war mit 143 Einwohnern Schelenburg. Bürgermeister war Müllermeis-ter Wilhelm Wildemann, der mit F 341 einen der 3 Fernsprechanschlüsse besaß. Die

beiden anderen hatten sich Landwirt Hans Kellermann auf der Schelenburg (F 201) und Sägemeister Bernhard Brinker (F 609) gesi-chert. Auffällig ist, dass die 47 Wohnadres-sen in Ermanglung von Straßennamen der Nr. 1 (Schelenburg) zugeordnet sind – von Nr. 1 über 1 a bis 1 p. Daneben gab es nur noch die Nr. 2 a, die 2 b und die Nr. 10 a. Der kleinste selbständige Ort hatte eine Größe von 482 ha, davon 109,38 ha landwirtschaft-lich genutztes Kulturland, 337,78 ha Holzun-gen und 18,35 ha Wege und Gräben.

Schledehausen als Hauptort hatte 1475 Einwohner. Im Heimat- und Einwohnerbuch sind 650 Haushaltungen vermerkt, in denen es 99 Telefonanschlüsse gab. Wem das zu

Anzeige aus dem Heimat- und Einwohnerbuch für die Jahre 1963/1964, erschienen im Verlag Meinders & Elstermann

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teuer war, nutzte den Anschluss des Vermie-ters oder Nachbarn. So hatte Malermeister Kuno David die Telefonnummer 300, die auch Hebamme Ruth Fenske angegeben hatte: F über 300 Wissingen (später F 273).

Die Größe des Gemeindegebietes um-fasste 435 ha, davon waren 319 ha landwirtschaftliches Kulturland, 83 ha Holzungen, 33 ha Wege und Gräben. Bürgermeister war Bau-er Heinrich Herweg, Große Str. 20, F 341 Wissingen. Wegen der Ortsgröße und Häuserzahl gab es Straßennamen. Im Verzeichnis ste-hen: Am Bergkamp, Am Bredberg, Am Kalkhügel, Am Kirchplatz, Am Langenkamp, Berg, Bergstraße, Essener Straße (!), Gartenstraße, Große Straße, Kirchplatz, Kleiner Zuschlag, Mühlenstraße, Mühlen-weg, Neue Straße, Rosenstraße,

Schulweg, Westrup, Westruper Straße, Wil-helmstraße, Wissinger Straße, Wulftener Straße.

Während in Schledehausen 1475 Men-schen, im damaligen Kirchspiel insgesamt 1867 Menschen lebten, hatte Bissendorf mit

Die Deutsche Post, Amt Wissin-gen, informierte 1953 per Anzei-ge über neue Telefonanschlüsse. (aus dem Archiv von Paul-Walter Wahl).

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Achelriede 1307 Einwohner, dazu kämen aus heutiger Sicht die Ortsteile Himbergen (121 EW), Holte-Sünsbeck (632 EW), Jeg-gen (1089 EW), Nemden (194 EW), Wersche (408 EW) und Wissingen (1081 EW) hinzu. Insgesamt lebten vor 50 Jahren etwa 8174 Einwohner auf dem Gebiet der heutigen Ge-meinde Bissendorf. Heute sind es 14.922 Menschen.

So wie sich die Einwohnerzahl positiv entwickelt hat, veränderte sich auch die Wirtschaftsstruktur im alten Kirchspiel. Im Heimat- und Einwohnerbuch gibt es eine Auf-listung der Betriebe, die weitgehend hand-werklich tätig waren.

Bäckereien sind drei ausgewiesen, näm-lich Heinrich Leive, Wulftener Str. 5, Heinrich Rüße, Bergstr. 27 und Georg Wiesehahn, Bergstr. 12.

Bau- und Möbeltischlereien: Heinrich Kipsieker, Grambergen Nr. 53, Wilhelm Vosskühler, Krevinghausen Nr. 33, Matthias

Bextermöller, Große Straße 2, Wilhelm Gra-vemann, Wulftener Str. 8, Wilhelm Leeker, Bergstr. 22, Gebr. Wächter, Neue Str. 20, Heinrich Westerfeld, Wilhelmstr. 5, Friedrich Weber, Wulften Nr. 30.

Bildhauer: Heinrich Bressert, Am Langen-kamp, Friedrich Möller, Wilhelmstr. 1. Buch-handel: Johannes Lagemann, Essener Str. 15. Leihbücherei: Christin Hugo, Große Str. 17. Drogerien: Fritz Vorpahl, Große Str. 20.

Eisenwaren Einzelhandel: August Grei-we, Westruper Str. 19, Frieda Hagedorn, Große Str. 10. Elektro Einzelhandel: Hans Bullerdiek, Neue Str. 9. Elektroinstallateu-re: Heinrich Hurdelbrink, Wilhelmstr. 7.

Fotoateliers und Fotografen: Ernst Röl-ler, Bergstr. 133. Friseurgeschäfte: Heinz Etzold, Bergstr.9, Ruth Heger, Große Str. 1, Dora Knaup, Große Str. 18, Helga Läkamp, Bergstr. 20. Fuhrunternehmen: Heinz Lü-ckebergfeld, Ellerbeck Nr. 31, Rudolf Beer-mann, Krevinghausen Nr. 16, Walter Budde-

ke, Große Str. 22, Karl Hehemann, Bergstr. 27, Mimmi Lutte, Essener Str. 1, Wilhelm Schnitker, Neue Str. 38, Friedrich Veregge, Neue Str. 33. Gartenbaubetriebe: Fritz Rehme, Essener Str. 7, Heinrich Wibbeler, Mühlenweg 7.

Gaststätten: Friedrich Schür-mann, Ellerbeck Nr. 13, Heinrich Jürgens, Grambergen Nr. 15, Ma-rie Rittmeister, Grambergen Nr. 39, Friedrich Prüssner, Kreving-hausen Nr. 26, Wilfried Schnie-der, Krevinghausen Nr. 32, Karl Sander, Linne Nr. 11, Walter Blan-ke, Große Str. 8, Gastwirtschaft zum Dorfkrug, Große Str. 21, Fritz Wiesehahn, Neue Str. 22, Johann Kämper, Wulften Nr. 26, Wilma Pante, Wulften Nr. 22.

Handelsvertreter: Erich Graupner, Bergstr, 82. Hebam-men: Ruth Fenske, Neue Str. 42. Heißmangelstuben: Marie Rem-mert, Bergstr. 4. Holz Großhan-

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del: Rudolf Giesker, Grambergen Nr. 54. Hotels: Hotel Sonnenschein, Große

Str. 17, Hotel zur Post, Bergstr. 2, Kurhotel Bracksiek, Bergstr. 22. Kartoffel Großhand-lung: Reinhold Wiesehahn, Wulftener Str. 10, Friedrich Dunkhorst, Wulften Nr. 6.

Klempnereien und Installationen: Franz Bosse, Neue Str. 10, Wilhelm Götte, Westru-per Str. 2. Kohlen Einzelhandel: Hermann Langenkamp, Große Str. 1, August Masch-meyer, Große Str. 15. Landschaftsgärtner: Gerd Meyer, Bergstr. 11.

Lebensmittel Einzelhandel: Ursula Lühr-mann, Astrup, Am Schulplatz 12, Walter Wahl, Ellerbeck Nr. 52, Else Bücker, Berg-str. 27, Else Diekmann, Bergstr. 62, Heinz Dierking, Wulftener Str. 9, Lieselotte Halfter, Neue Str. 36, Erna Janke, Große Str. 6, Bern-hard Meiners, Große Str. 1, Lina Wiesehahn, Bergstr. 17. Likör: Gerda Ossenbrink, Gram-bergen Nr. 25.

Lohndrescherei: Ernst Kaufmann, Wulf-ten Nr. 38. Maler und Glaser: Franz Blinde, Wulftener Str. 6, Rolf Daviter, Neue Str. 42, Hermann Ober-Grefenkämper, Neue Str. 32. Möbel: Wilhelm Pante, Essener Str. 6.

Mühlenbetriebe: Ewald Wöhrmann, Kre-vinghausen Nr. 2 b, Wilhelm Wildemann, Schelenburg Nr. 1 h.

Obst, Gemüse, Südfrüchte: Willi Eur-lings, Große Str. 14, Theodor Holtkotte, Gro-ße Str. 14, Otto Lutter, Bergstr 13.

Sägewerke: Bernhard und Josef Brinker, Schelenburg Nr. 1. Sandgrubenbetriebe: Heinrich Bode, Wulften Nr. 32, Wilfried Lau-mann, Wulften Nr. 9.

Sattlereien: Adolf Bullerdiek, Große Str. 12. Schlachtereien und Fleischwarenge-schäfte: Maria Niendieker Wwe., Bergstr. 8, Wilhelm Stock, Neue Str. 30. Schmieden: Hermann Wichmann, Krevinghausen Nr. 29, Wilhelm Meinberg, Rosenstr. 8, A. Tebbe, Es-sener Str. 12.

Schneider: Heinrich Assmann, Wulftener Str. 1, Wilhelm Brinkmeyer, Neue Str. 16, Heinrich Düing, Wilhelmstr. 9, Emil Mühl, Neue Str. 6, Reinhard Schumak, Neue Str.

12, Rudolf Wolf, Gartenstr. 6. Schneiderin-nen: Wichmann Luise, Ellerbeck Nr. 44, Ka-roline Bode, Große Str. 10. Schornsteinfe-germeister: Abeln Heinrich, Linne Nr. 29.

Schuh Einzelhandel: Hermann Kohne Große Str. 4. Schuhmachereien: Heinrich Landwehr, Kirchplatz 1, Karl Marting, Große Str. 4, Karl Stock, Bergstr. 11. Spirituosen Einzelhandel: Rudi Buddeke, Große Str. 22. Steinbruchbetriebe: Rudolf Witte, Kreving-hausen: Nr. 2 b.

Tabakwaren Einzelhandel: Gertrud Loeper, Neue Str. 101. Tankstellen: BP-Tankstelle Horst Bröcker, Wulftener Str. (?), BV-ARAL-Tankstelle, Bergstr. 25. Textilwa-ren Einzelhandel: Hermann Bergmann, Mühlenstr. 4, Heinrich Eggenstein, Wulftener Str. 2, Marie Niekamp Wwe., Neue Str. 12. Tief- und Eisenbahnbau: Heinrich Tensing, Grambergen Nr. 26 b, Helmut Thies, Linne Nr. 14. Tischlereien: Friedrich Möller, Wil-helmstr. 1.

Uhrmacher und Uhreneinzelhandel: Wil-helm Gösling, Bergstr. 17, Otto Hemming-haus, Große Str. 28. Viehhändler: Franz Groppel, Ellerbeck Nr. 36, Fritz Schmidt, Wulftener Str. 7, Walter Schmidt, Wulftener Str. 7, Wilhelm Rüsse, Wulften Nr. 45. Wä-schereien: Otto Wöhrmann, Bergstr. 21.

Praktische Ärzte: Walter Quast, Dr. med., Bergstr. 34. Fachärzte: Lungenkrankheiten: Heinz Wagener, Dr. med., Obermed. Rat Speziallungenklinik. Tierärzte: Heinz Dickel, Dr. med. vet., Am Bredberg 17, Eberhard Middendorf, Dr. med. vet., Wissinger Str. 19.

Zahnärzte: Rupert Böhler, Schulweg 8, Gustav Laumann, Dr. med. dent., Bergstr. 36. Versicherungsvertreter: Wilhelm Du-vendack, Am Bergkamp 2.

Schiedsmänner: Astrup, Grambergen, Krevinghausen: Karl Meyer, Landwirt, Astrup; Willi Bußmeyer, Landwirt, Krevinghausen. Ellerbeck, Linne: Wilhelm Siefker, Bauer, Ellerbeck 2; Walter Kahle, Landwirt, Linne. Schledehausen, Schelenburg, Wulften: Karl-Heinz Weber, Tischlermeister; Herbert Keller, Tischler, Schledehausen. hpr

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Erst nach etwa 1987 wurden Telefonge-spräche automatisch vermittelt. Bis da-hin wurde jedes Ferngespräch mit Hilfe eines so genannten Klappenschrankes von Hand vermittelt und zwar durch die Hand des Fräuleins vom Amt.

Das zentrale Vermittlungsamt für unsere Region war in Osnabrück an der Möserstraße. Dort gab es mehrere solcher Vermittlungssäle wie auf dem Foto zu sehen. Die Frauen stell-ten mit zahllosen Klinkensteckern die Verbin-dung zum gewünschten Teilnehmer her.

Das hiesige Knotenamt befand sich im Postgebäude in Wissingen, damals noch hin-ter der Bahn auf der rechten Seite.

Erinnern Sie sich noch an den Vorgang bei der Anmeldung eines Ferngespräches? Wir hatten in Ellerbeck die Nummer 481. Sollte der Onkel in Köln angerufen werden, wähl-te man zunächst die 00. Dann meldete sich das „Fräulein“: „Fernamt Osnabrück, Platz 23, Sie wünschen bitte?“ „Hier ist Wissingen 481, bitte Köln 5578“. (Damals waren die

Telefonnummern auch in Großstädten noch vierstellig. „Bitte warten Sie..“. Nach einiger Zeit: „Hier ist Ihr Gespräch, bitte melden Sie sich.“

Dann gab es noch die so genannten R-Gespräche, z.B. für mittellose Studenten, die auf diese Weise ihre kargen Unterstüt-zungen schonen konnten. Kennen Sie das auch noch? Man meldete als armer Student ein R-Gespräch nach Zuhause an. Das hatte zur Folge, dass bei den Eltern das Telefon klingelte.

Das Fräulein vom Amt fragte dann: „Möch-ten Sie die Gesprächskosten übernehmen?“ Falls ja, wurde die Verbindung hergestellt und die Kosten auf das Telefonkonto der El-tern gebucht.

Übrigens war das „Fräulein vom Amt“ im-mer weiblich. Ich meine, die Mitarbeiter, die die Strippen zogen, um die Verbindung her-zustellen, waren immer Frauen, die nannte man, unabhängig vom Familienstand stets „Fräulein“. (PWW)

Telefonieren, als es Smartphones noch nicht gab

Das Fräulein vom Amt

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Von KARL PRÜMERIhr Lieben, die ihr schaarenweise jetzt aus den sammt‘nen Zellen springt, Ihr seid‘s wohl wert, daß man euch preiset und euch ein frohes Liedchen singt.

Des Sommergartens gold‘ne Kronen seid ihr, beliebte Dickebohnen. Wenn sie gleich schmucken Kavalieren, mit Helm und Har-nisch angetan, auf blanker Schüssel para-dieren, fängt nicht das Herz zu hüpfen an? Seht doch, wie lieblich sie uns winken, mit dem Kumpan, dem warmen Schinken!

Es sehnet sich nach euch ein Jeder, sei jung er, alt, arm oder reich; der Jan liebt euch im Wams von Leder, Marie im Hemdchen zart und weich. Wer kein Porz‘lan hat, speis‘t von tonen Geschirren euch mit Lust, ihr Bohnen.

Wenn ich den schweren Hammer schwin-ge von Morgens früh bis‘s Mittag ward, so bin ich gleichwohl guter Dinge, weiß ich doch, was nun meiner harrt: Die Frau wird meinen Fleiß belohnen mit schwarzgeköppden Di-ckebohnen.

Ihr Erdengötter auf den Thronen, ihr seid doch wirklich übel dran, denn ihr kriegt nie-mals Dickebohnen, die hier erfreu‘n den Handwerksmann. Die Ananasse und Melo-nen, was sind sie gegen uns‘re Bohnen!

Im Gasthof speist‘ ein Herr aus Brüssel, der - denkt Euch! - kannte sie noch nicht, da bracht der Kellner eine Schüssel, auf Wel-cher dampfte dies Gericht: „O, wie das schmeckt! hier möcht‘ ich woh-nen, im schönen Land der Dicke-bohnen.“

Manch‘ Schlan-ker unter den

Notabeln (Kenn‘ manchen Bürgermeister auch) wünschet sich einen respektabeln und stattlichen Beamtenbauch. Ihr Herr‘n, laßt Euch die Bohnen munden, so wird bald Euer Bauch sich runden.

Nun, Freunde, füllet die Pokale mit Klarem, das dem Fels entsprang, stoßt an beim Di-ckebohnenmahle; zum Himmel steige unser Sang!

Auf, Jung und Alt, auch ihr Matronen! Ein „Vivat hoch“ den Dickebohnen.

Aus: Kleine Bettlektüre für aufrechte Osnabrücker

Lob den dicken Bohnen

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„Eines guten Tages hingen überall im Land knallrote Plakate, die besagten, dass Kriegsgefahr besteht. Einen Tag später folgte die Ankündigung der Mobilmachung und am folgenden Tag begann der Krieg.

Die ganze Nacht hindurch hörte man das Trippeln der Pferde, die auch eingezogen wurden. Tag für Tag kamen die Stellungsbe-fehle. Während des Aufmarsches mussten wichtige Brücken wegen Sabotagegefahr militärisch gesichert werden und der Perso-nenverkehr bei der Eisenbahn wurde in die-ser Zeit stark eingeschränkt. An allen Trans-portzügen stand mit Kreide weithin lesbar:

Schledehausen im 1. WeltkriegÜber das Schicksal der Soldaten aus Schledehausen

Vater Carl Braksiek (rechts) und Sohn Lud-wig waren Soldaten im 1. Weltkrieg. Carl, Jahrgang 1870, war bei Ausbruch des Krieges noch keine 45 Jahre alt und demnach landsturmpflichtig. Der Landsturm wurde nicht an der Front eingesetzt, sondern sollte die kämp-fenden Soldaten entlasten beispielsweise bei der Bewachung von Kriegs-gefangenen oder bei der Sicherung von wichtigen Bahnhöfen und Kreuzun-gen im Hinterland vor Sabotage. Ludwig, Jahr-gang 1898 war 1914 erst 16 Jahre alt und konnte noch nicht eingezogen werden. Erst 1916 wurde er Soldat. Aus diesem Jahr stammt auch das Atelierfoto.

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„Jeder Stoß – ein Franzos‘, jeder Schuss – ein Russ“, und an jeder Bahnstation reichten Frauen vom Roten Kreuz be-legte Brote, Schokolade und andere Leckereien. Der Be-ginn des Krieges, der ja nur ganz kurze Zeit dauern sollte, löste eine nicht zu beschrei-bende Begeisterung aus. Tau-sende freiwillige Kämpfer eil-ten zu den Waffen.

Im Winter 1916/17, dem käl-testen Winter seit 50 Jahren, so sagte man jedenfalls, wurden Ludwig Braksiek und seine Kameraden in der Lüneburger Heide geschliffen. Beim Scharfschießen und bei Gefechtsübungen, wenn man nur wenige Mi-nuten auf dem Schneeboden lag, war man festgefroren. Viele russische Kriegsgefange-ne starben im Lager durch Kälte und Unterer-nährung und Ludwig war froh, als er auf dem Bahnhof Munster in einen geschlos-senen Güterwaggon verladen wurde und schließlich in der Champagne in Frankreich landete.

Dies ist ein Auszug aus dem neu-en Buch von Horst Denke. Es trägt den Titel „Schledehausen im 1. Weltkrieg“. Er bittet um Mithilfe der Schledehausener: „Noch suche ich weitere Dokumente, um u.a. über die Schicksale von Soldaten aus Schle-dehausen zu berichten“.

Darunter sind aber nicht nur Fotos zu verstehen, sondern alles, was mit dem 1. Weltkrieg und Schledehau-sen im Zusammenhang steht. Zum Beispiel Feldpostbriefe und -karten, Fotos von der Front oder der Ausbil-dung in den Kasernen, Verleihung von Orden, Kriegsgräberstätten, To-desanzeigen, aber auch Dokumente, die das Leben an der „Heimatfront“ zeigen. Zum Beispiel Berichte über den Steckrübenwinter 1916/17, Einsatz von Kriegsgefangenen und

Zwangsarbeitern, Abgabe von Getreide und Vieh für die Soldaten an der Front, Versor-gungsprobleme der Bevölkerung und der Mangel an Rohstoffen usw.

Horst Denke: „Ich wäre Ihnen sehr dank-bar, liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie mich bei meiner Arbeit zu diesem Thema unterstützen würden. Vielen Dank im Vor-aus“. Horst Denke ist zu erreichen unter Tel. 05402/8651 oder [email protected].

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Ziel der diesjährigen Fahrt der Sportwan-dergruppe des HVV war die Harz-Stadt Quedlinburg, deren Altstadt als Weltkul-turerbe ausgezeichnet ist. Inmitten der alten Fachwerkhäuser, direkt auf dem historischen Marktplatz, wurde Quartier im Hotel Zum Bär bezogen.

Der Aufstieg zum Quedlinburger Schlossberg und ein Abendessen im Schlosskrug am Dom mit einem imposanten Blick über die Stadt bildeten den gelungenen Auftakt. Bei drei Touren erwanderten die 14 Teilnehmer rund 50 km, hinzu kam eine beachtliche Anzahl an Höhenmetern auf zum Teil anspruchsvollen

Hochsommerliche Wandertour durch den Ostharz

Vom Hexentanzplatz zur Teufelsmauer

Die Sportwanderer im HVV Schledehausen auf Bergtour durch den Harz.

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Strecken. Ein steiler Anstieg führte am ersten Tag von Thale hinauf zum Hexentanzplatz, dann wieder hinunter in das typische Harz-Örtchen Treseburg. Durch das wildromanti-sche Bodetal erreichten die Wanderer dann wieder Thale. Schroffe Felsen, tiefe Bachläu-fe und imposante Aussichten über den Ost-harz waren der Lohn für die Anstrengungen.

Ein gemächlicheres Programm hatte Wan-derführer Wolfgang Horn für den zweiten Tag geplant. Mit der Selketalbahn ging es von Quedlinburg in nördliche Richtung nach Stern-haus-Haferfeld, weiter nach Gernrode, vorbei an idyllischen Bergseen, durch üppige Wälder und Wiesen. Der mittelalterliche Stadtkern von Quedlinburg war schließlich das Ziel.

Die letzte Wanderung führte die Teilneh-mer zur Felsformation „Teufelsmauer“ in der Nähe von Blankenburg. Gut 10 km ging die Strecke rund um „Großmutter“ und „Großva-ter“, so der Name zweier Felsen. Am Nach-mittag dieses Tages entschlossen sich alle Sportwanderer zum entspannenden Kon-trastprogramm, nämlich zum Besuch der Westernstadt Pullman City. Buffalo Bill war-tete bereits persönlich auf der Mainstreet, um den Wilden Westen des 19. Jahrhunderts und seine Stadt zu präsentieren. Die Bewoh-ner von Pullman City und Indianer flanierten vorbei, zu sehen waren Cowboys bei ihrer Ar-beit mit gewaltigen Bisons und Kutschen auf der Durchreise.

Zurück in Quedlinburg genoss die Gruppe ein vorzügliches Essen und Geselligkeit unter den alten Kastanien im Garten des Brauhauses.

Vor der Rückreise nach Schlede-hausen hatten Wolfgang und Ilse Horn eine Stadtführung durch das UNESCO-Weltkulturerbe gebucht. Vor den Häu-sern aus mindestens acht Jahrhunder-ten wurde die Geschichte der Stadt erläutert.

An allen Wandertagen freuten sich die 14 HVV-ler über eitel Sonnen-schein, einen wolkenlosen Himmel und hochsommerliche Temperaturen, die

jedoch in den schattigen Wäldern gut zu ver-kraften waren.

Die zweite Wanderfahrt in den Harz inner-halb der letzten zehn Jahre wird als ein be-sonderes Erlebnis in Erinnerung bleiben. Ilse und Wolfgang Horn hatten wieder einmal für eine perfekte Tour gesorgt, bei der alle De-tails stimmten. bpr

Blick auf Quedlinburg.

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So., 30. Okt., 9 Uhr: Gänsebratenwande-rung Huntebruch, ab Kurgarten, Anmel-dungen: 05402 / 982106So. 30. Okt., 9 Uhr: Sportwandern in der Region, ab KurgartenFr., 11. Nov., 19 Uhr: 24. Schledehauser Mahlzeit, Hünerbeins PosthotelSo., 27. Nov., 10 Uhr: Grünkohlwande-rung in Holte, ab Kurgarten, Anmeldun-gen: T. 05402 / 982106 So., 11. Dez., 14 Uhr: Sportwanderung zum Weihnachtsmarkt in Holte, ab Kur-gartenFr., 06. Jan., 16 Uhr: Glühweinwande-rung, ab Kurgarten. Anmeldungen: 05402 / 982106Mi., 18. Jan., 17 Uhr: Plattdeutsche Run-de mit Schlachtefest, Schwarzwaldstüble, Anmeldungen: 05402 / 8867So., 12. Febr., 14 Uhr: Sportwandergrup-pe, zum Jahresauftakt Wandern & Boßeln, Anmeldungen: 05402 / 983080So., 12. März, 9 Uhr: Sportwandern in der Region, 18-20 km, ab KurgartenSo., 26. März, 9 Uhr: Wanderung: Bever-gerner Pättken mit Einkehr, ab Kurgarten Mi., 19. April, 17 Uhr: Plattdeutsche Run-de, SchwarzwaldstübleSo., 23. April, 6.30 Uhr: Frühwanderung: Heiliges Meer, ab Kurgarten, So., 23. April, 9 Uhr: Sportwandern in der Region, 18-20 km, ab KurgartenSo., 30. April, ab 17 Uhr: Kinderfest, im Kurgarten So., 30. April, ab 18.30 Uhr: Maibaum-stellen, im Kurgarten, Di., 16. Mai, 9 Uhr: Tagesfahrradtour, 35 km im Reich des Froschkönigs in Lienen/Kattenvenne, ab Kurgarten mit PkwFr., 19. Mai, 9 Uhr: Tagesfahrradtour, 42 km um die Sagenhaften Seen in Dreierwal-de/Hopsten, ab Kurgarten mit PkwSa., 20. Mai., 16.30 Uhr: Wanderung zur Enzianhütte bzw. Pöhlerwirt, Anmeldun-

gen: 05402 / 983080 So., 28. Mai, 9 Uhr: Stadtteilwanderung Westerberg, ab KurgartenSo., 18. Juni, 9 Uhr: Sportwandern in der Region, 18-20 km, ab KurgartenSa., 08. Juli: 10.30 Uhr: Stadtrundfahrt Osnabrück mit Cabriobus, ab Bushalte DRK-Heim, Anmeld.: 05402 / 982106 So., 30.Juli, 9 Uhr: Wanderung Schlös-serweg, ab Kurgarten, 18 Uhr Grillabend Anmeldungen: 05402 / 982106So., 06. Aug., 9 Uhr: Sportwandern in der Region, 18-20 km, ab Kurgarten, anschl. Grillen, Anmeldungen: T. 05402 / 983080Fr., 04. Aug., 5.45 Uhr: Tagesfahrt nach Juist, ab T. Bosse, Anm.: 05402 / 982106Di. 05.Sept., 9 Uhr: Tagesfahrradtour, 42 km durch Moor und Heide, ab Kurgarten 22. bis 26. Sept.: 12. Sportwanderfahrt ins Biosphärenreservat Spreewald, vier Hotelübernachtungen, Anmeldungen bis 15. Jan 2017: T. 05402 / 98308024. bis 29.Sept.: Wanderfahrt zur Ostsee-Halbinsel Fischland /Darß, ab Tankstelle Bosse, Anmeldungen: 05402 / 982106Mi., 18. Okt., 17 Uhr: Plattdeutsche Run-de, SchwarzwaldstübleSo., 29. Okt., 9 Uhr: Wanderung Natur-schutzgebiet Alfsee So. 29. Okt., 9 Uhr: Sportwandern in der Region, 18-20 km, ab KurgartenFr., 10. Nov., 19 Uhr: 25. Schledehauser Mahlzeit, Hünerbeins PosthotelSo., 26. Nov., 10 Uhr: Grünkohlwan-derung zum Gasthaus zum Findling, ab Altersheim Jeggen, Anm.: 05402 / 982106So., 17. Dez., 14 Uhr: Jahresschluss-Sportwanderung zum Weihnachtsmarkt in Holte, ab KurgartenWandergruppe: Alfred Wamhof, Tel. 982106 und 0162/3139990Sportwandergruppe: Wolfgang Horn, Tel. 983080 und 0176/20570589siehe auch: www.hvv-schledehausen.de

Termine+++Termine +++Termine Termine+++Termine +++Termine

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Unter diesem Titel gab im Jahr 1928 der damals 20 Jahre junge und in das Geschehen des Dorfes eingebundene Heimat- und Verkehrsverein eine kleine Schrift heraus.

Der kurze und knappe Text tritt, von der Bedeutung für die heutige Zeit her gesehen, gegenüber den Anzeigen in den Hinter-grund, die in der Schrift enthalten sind.

Eingebunden in die Beschreibung Schle-dehausens ist die folgende Passage: „Schledehausen liegt zwischen den bedeu-tenden Reichsbahnlinien Köln-Hamburg und Berlin-Amsterdam. Unser Dorf mit sei-ner hervorragend schönen Umgebung hat 800 Einwohner, ist in seinen Hauptstraßen kanalisiert, besitzt eine evangelische und eine katholische Kirche; auch Arzt und Apo-theke sind am Ort. Osnabrück ist sowohl mit der Reichsbahn als auch direkt mit dem Postauto, also für alle Reisenden von der Meeresküste, aus dem Ruhrgebiet und auch von Osten, aus dem Minden-Ravensberger Lande leicht zu erreichen.“

Interessant ist, dass als Zielgruppe insbe-sondere der Mittelstand genannt wird, dem es die „äußerst mäßigen Preise“ erlauben würden, für einige Wochen in Schledehau-sen zu verweilen. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob und wie sich sowohl die angegebene Jahrestemperatur von 10 Grad Celsius und die Durch-schnittsmenge der Niederschläge von 718 mm verändert haben.

Eine besondere Mitteilung für die Kurgäste: „Sommergäste können nicht alle in Gasthäusern Unter-kunft finden, viele lieben auch mehr das ruhige Wohnen in Privathäu-sern. Solche Wohnungen sind hier in ansehnlicher Zahl vorhanden. Die Mahlzeiten erhalten die Gäste in Privatwohnungen in den Gast-

Schledehausen am Wiehengebirge

Sommerfrische und Luftkurort

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häusern, ohne dadurch den Aufenthalt hier zu verteuern (4 bis 4,50 Mark pro Tag und Person, bei höheren Ansprü-chen bis 5 Mark)“

Ausdrücklich wird darauf hingewie-sen, dass der neuere Teil des Dorfes seit 1927 eine Wasserleitung besitzt. Es wird allerdings nicht erwähnt, wel-che der angegebenen Unterkünfte sich im neueren Teil befinden.

Der Gast wird ausdrücklich gebeten, sich mit Wünschen oder Beschwerden über hiesige Einrichtungen an den Vor-stand des Heimat- und Verkehrsver-eins zu wenden. Sehr interessant ist der Hinweis darauf, dass für Aufent-halte von länger als drei Tagen eine Kurkarte zu zwei Mark zu lösen ist, die auch zur kostenfreien Benutzung der neuen Badeanstalt berechtigt.

Die Leser dieser Zeilen werden be-

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merken, dass als einziges kommerzielles Unternehmen lediglich die Gaststätte Lei-we die vergangenen rund 90 Jahre über-lebt hat.

Es ist leider nicht überliefert, wer die Schrift, die in meinem Besitz ist, verfasst hat. PWW

www.hvv-schledehausen.de

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Wanderfahrt nach Bad LiebensteinEine 6-tägige Bus- und Wanderrei-se führte die Wandergruppe des HVV nach Bad Liebenstein, einem Kurort am Südhang des Thüringer Waldes, nahe des Wanderweges „Rennsteig“.

Wanderführer Alfred Wamhoff be-richtet: Bei herrlichem Wanderwetter, ganz ohne Regen, unternahmen wir 3 anstrengende Wanderungen, viele Spaziergänge und Besichtigungs-fahrten in die nähere Umgebung. Als wir zur Heimreise in den Bus stiegen, kam der erste Regen.

Bei einer Führung durch das Histori-sche Kurviertel erzählte uns Stadtfüh-rerin Jana Birken von Herzog Georg, der diesen Ort geprägt hat. Alles dreht sich hier um Herzog Georg, auch un-ser Hotel ist nach ihm benannt.

Wir wanderten vom berühmten Al-tensteiner Park mit herrlichem Schloß hinunter nach Bad Liebenstein, und dort gab es dann für alle die berühm-te Thüringer Bratwurst. Nach einer kurzen Mittagsruhe besuchten wir in Schmalkalden die Nougatwelt. Bei Nougattorte und Kaffee ließen wir es uns gut gehen, auch bei der anschlie-ßenden Führung wurde noch aller-hand Süßes verkostet.

Eine sehr anstrengende Wande-rung unternahmen wir zum Trusetaler Wasserfall. Der offizielle Wanderweg führte über weite ungemähte Wiesen-wege und war daher schwer zu be-gehen. Am Wasserfall angekommen mussten wir noch 228 zum Teil in Fels gehauene Stufen absteigen.

Natürlich durfte auch eine Renn-steigwanderung nicht fehlen. Mit dem Bus wollten wir zum Großen Insel-berg, dem höchsten Berg im Thürin-

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Die Teilnehmer der Wanderfahrt in den Thüringer Wald.

ger Wald fahren (916 m), verfehlten aber auf dem Kleinen Inselberg die Straße und befanden uns plötzlich auf dem Rennsteig, der an dieser Stelle sehr steil anstieg und mit dem Bus nicht mehr weiter zu befahren war. Unser Fahrer Hansi vollbrachte eine Meisterleistung, wendete den Bus im Wald und brachte die Nicht-wanderer sicher auf den Großen Inselberg. Nach der Anstrengung gab es zum Lohn eine Thüringische Wurstplatte.

Erfurt und Eisenach mit der Wart-burg waren einen Besuch wert. In Erfurt unternahmen wir mit der his-torischen Straßenbahn eine Stadt-rundfahrt und besuchten die EGA, einen großen Blumenpark. Auf der Rückreise fuhren wir über Meinin-gen, wo angeblich die Thüringer Klöße erfunden wurden. Nach ei-nem Stadtbummel wurden uns im Schloßhotel hervorragende hand-gemachte Klöße serviert, selbstver-ständlich mit der nötigen Beilage.

Da ich keine negativen Kritiken gehört habe, denke ich, es war wie-der eine gelungene Reise. Alfred Wamhof

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Erlebnisreicher Inseltag

Wandergruppe auf WangeroogeEine knapp 40-köpfige Wandergruppe des HVV brach am letzten Sonntag im August zu einer Inselfahrt auf. Ziel des Tagesaus-flugs war Wangerooge.

„Das riecht hier schon so nach Meer“, be-merkte einer der Ausflügler auf der Autobahn 29 Höhe Jever voller Vorfreude. Vorbei an glücklichen Kühen und Stoppelfeldern wurde der Fähranleger Harlesiel pünktlich erreicht und kurz darauf bei Sonnenschein die 7 km lange Überfahrt zur östlichsten der sieben bewohnten ostfriesischen Inseln angetreten.

Vom Bahnhof Wangerooge ging es auf Schusters Rappen vorbei am alten Leucht-turm mit Inselmuseum Richtung Dorfmitte. Auf ihrem Weg dorthin begegneten der Ge-meinschaft bekannte Gesichter aus Schlede-hausen. Nach einer Einkehr im Café Pudding (dem zentralen Punkt zwischen Fußgänger-zone und Hauptstrand) startete eine kleine unerschrockene Abordnung trotz dunkler Wolken zu einer Wanderung durch. Blitz, Donner und Platzregen zwangen die Gruppe jedoch bald zur Umkehr. Ein Teil der Ausflüg-ler fand Zuflucht unter großen Bäumen, ein anderer wurde in der Kurklinik „Villa Kunter-bunt“ des DRK mit heißem Tee umsorgt.

Im Anschluss ans Mittagessen in verschie-denen Lokalen klarte der Himmel jedoch auf und die autofreie Insel zeigte für mehrere Stunden ihr freundliches Gesicht. Strand-läufen und Shopping folgte schließlich die

gemeinsame Heimreise. Diese verlief ohne weitere Besonderheiten, so dass die Wan-derfreunde gegen 22 Uhr vollzählig, trocken und wohlbehalten nach Schledehausen heimkehrten. J.Ko.

Vom 29.5. bis 2.6.16 unternahm die Fahr-radgruppe des HVV eine 4 tägige Radtour auf der Halbinsel Budjadingen. Ganz ohne Regen und fast ohne Gegenwind sind wir 4 sehr schöne Touren gefahren.

Am ersten Tag wurden wegen einer Unwet-terwarnung keine Fahrräder ausgeliehen, die Teilnehmer, die ihre Räder dabei hatten, fuhren trotz Warnung einen Rundkurs, aber immer mit der Angst vor dem Unwetter im Nacken, das aber nie eingetroffen ist.

Eine Radtour führte zur Moorseer Mühle mit einer Backvorführung, eine Tour an der Küste entlang in Richtung Burhave mit einem 2,5 km Fußmarsch durch den Langwarder Grodden. Die St. Laurentius Kirche in Lang-warden, „ein historisches Kleinod“, wurde uns vom Gemeindepastor näher erläutert.

16 Teilnehmer fuhren insgesamt 110 km und waren begeistert, besonders von der Fischplatte in der Nordseeklause zum Ab-schluss der Reise. A.Wa.

Ideales Radlerwetter in Budjadingen

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Der Heimat- und Verkehrsverein bedankt sich herzlich bei allen Inseren-

ten, die mit ihren Anzeigen die Arbeit des HVV und die Herausgabe von Wi in Schliärsen unterstützen.

Allianz EurlingsAlten- und PflegeheimHaus am Lechtenbrink

Apotheke SchledehausenAuto Check RasperAutoservice Bosse

Blumen + Bestattungen WiethauptDachdecker- und Zimmerermeister

M. CirkovicDie Pottblume

Elektro- und Sicherheitstechnik RasperFriseurteam Lahmann-Schneider

Gasthaus Gösling-TiemeyerGelateria da Gianni

Getränkehaus KrögerGlas-Porzellan-Geschenke Götte

Kaufmann LandtechnikMalerbetrieb Blinde

Metallbau WichmannMobile Fußpflege Alteruthemeyer

Möbelfabrik PanteMode- & Perlen-Stübchen

Remme CPS - Möbel & InnenausbauSägewerk SchelenburgSchuhhaus LandwehrSchwarzwald-Stüble

Sparkasse SchledehausenTischlerei + Bestattungen

Gravemann & RehmeVGH-Versicherung ArndtZimmerei Vrieler & Müller

Zarebau

Ansprechpartner im Heimat- und Verkehrsverein:1. Vorsitzender:Harald Preuin, Am Nordhang 15Tel. 8867, [email protected]. Vorsitzender:N.N.Schriftführerin: Ulrike Stevens, Am Langenkamp 25Tel. 8755, [email protected]ührerin: Ilse Horn, Müritzstr. 46Tel. 983080, [email protected]

Heimat- und Verkehrsverein SchledehausenSparkasse OsnabrückIBAN: DE33 2655 0105 0008 4057 14www.hvv-schledehausen.de

Wi in SchliärsenEine Information des Heimat- und Verkehrsvereins SchledehausenTexte: Horst Denke, Harald Preuin, Bärbel Recker-Preuin, Johanna Kollorz, Alfred Wamhof, Wolfgang HornRedaktion + Gestaltung: Harald Preuin

PlattKümp moal de Tied, dat keiner mehr weet, woa‘t slicht un recht mett Platt togeht, dann, Buur, bis du de Schüllige wiärsen, un packe nich annere Lü‘ anne Niärsen.

(aus: Heinrich Riepe „De Sünnen stigg un sinket“)

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