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„ Wie pumpt man das Salz

aus dem Meer?“

HYDRAULIK

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„ Die Umkehrosmose ist heute das gängigste Verfahren zur Trinkwassergewinnung aus dem Meer. Unsere einzigartige 4-in-1-Technologie revolutioniert diese Methode. Das neue Kompaktsystem mit Pumpe, Motor und Energierückgewinnung kann die Strom-kosten um bis zu 50 Prozent reduzieren.“

Wojciech Golembiewski (l.) und Andreas

Wieland vom Team „Start-up-Projekte“

Wojciech Golembiewski

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Das Szenario: Erdbeben auf Indonesien. Im Krisen-

gebiet am Indischen Ozean muss das Technische

Hilfswerk (THW) die Bevölkerung schnell und aus-

reichend mit Trinkwasser versorgen. Sie tut dies

mit Hilfe einer mobilen Meerwasser-Entsalzungs-

anlage, die nach dem Umkehrosmose -Prinzip

arbeitet. Dabei wird das Wasser gegen eine Mem-

brane gepresst, die Salzpartikel ausfi ltert.

Solche kleinen und mittleren Anlagen zur Wasser-

gewinnung kommen auch im stationären Betrieb in

der Hotelbranche und in der Schifffahrt zum Ein-

satz. Um das Salz vom Wasser zu trennen, sind sehr

hohe Drücke nötig. Dabei durchdringt ein Teil der

Flüssigkeit die Filtermembrane der Anlage, während

die zurückbleibende Sole aus dem Membranbe-

hälter unter hohem Druck abgeführt werden muss.

Dieser Druck lässt sich direkt zum Antrieb des Axial-

kolbenmotors nutzen – ein höchst ökonomisches

Verfahren. Die auf dem Markt einzigartige 4-in-1-

Technologie des „SALINO® Pressure Centers“ ver-

eint die Funk tionen von Hochdruck- und Booster-

pumpe mit der Energierückgewinnung sowie dem

Antrieb. Statt zweier Elektromotoren ist nur noch

einer erforderlich. Das System ist energieeffi zient

und braucht dank seiner kompakten Bauweise

nur wenig Raum – ein Vorteil nicht nur für den

mobilen Einsatz der THW-Helfer im Krisengebiet.

Das „SALINO® Pressure Center“ ist für Umkehrosmose -Anlagen mit einer Kapazität von bis zu 480 Kubikmetern

pro Tag ausgelegt. Alle Komponenten sind seewasserfest und so dimensioniert, dass auch die Lebenszykluskosten

niedrig sind. In Testläufen benötigte die neue Kompakteinheit etwa zwei Kilowatt Strom pro Stunde, um einen

Kubikmeter Meerwasser mit einem Salzgehalt von 35.000 ppm zu entsalzen.

Hydraulikmodul | SALINO® Pressure Center

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Mit einem Anstieg um 177,2 Mio. €

erreichte der KSB Konzern einen

neuen Umsatzrekord in Höhe von

2.268,2 Mio. €.

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23WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSMANAGEMENT UND THEMEN 2012 KONZERNLAGEBER ICHTKONZERNLAGEBER ICHT

KONZERNLAGEBERICHT

24 Konzernstruktur und Geschäftsausrichtung

26 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

29 Geschäftsverlauf und -ereignisse

33 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

40 Forschung und Entwicklung

42 Mitarbeiter

44 Unternehmerische Verantwortung

47 Risikomanagement

51 Prognosebericht

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24 KONZERNLAGEBERICHT

Der KSB Konzern hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kunden weltweit mit qualitativ hochwertigen Pumpen und Armaturen sowie zugehörigen Systemen zu versorgen. Den Anwendern dieser Produkte steht darüber hinaus ein breites Serviceange-bot zur Verfügung.

Im Konzern widmeten sich im Berichtsjahr 74 operative Ge-sellschaften in 36 Ländern diesem Geschäftszweck. Acht Kon-zerngesellschaften übten eine Holdingfunktion aus.

Die KSB AG, Frankenthal, hält als Muttergesellschaft direkt oder indirekt die Anteile an den zum Konzern gehörenden Unternehmen. Die umsatzstärksten Gesellschaften des KSB Konzerns sind neben der KSB AG die

KSB S.A.S., Gennevilliers (Paris, Frankreich), KSB Shanghai Pump Co. Ltd., Shanghai (China), KSB Bombas Hidráulicas S.A., Várzea Paulista (Brasilien), GIW Industries, Inc., Grovetown / Georgia (USA), KSB Service GmbH, Frankenthal, KSB Pumps Limited, Pimpri (Pune, Indien).

ORGANISATION, LEITUNG UND KONTROLLE

Die Leitung und Kontrolle des KSB Konzerns erfolgt durch den Vorstand der KSB AG. Strategie und Handlungsanweisun-gen des Vorstands werden in einer Organisation umgesetzt, die nach den Zuständigkeiten für Pumpen, Armaturen und Ser-vice gegliedert ist. Im Zentrum dieser Organisation stehen entsprechend ausgerichtete Konzernbereiche, die als Schalt-stellen zwischen Vertrieb und Produktbereitstellung wirken.

Alle Organisationseinheiten orientieren sich in ihrem Handeln an der Konzernstrategie. Sie zielt auf ein nachhaltig profi tab-les Wachstum, das mittel- und langfristig die Zukunft und fi -nanzielle Unabhängigkeit von KSB sichert. Dem dient das Erreichen und Verteidigen einer führenden Wettbewerbsposi-tion in attraktiven Märkten.

Die Geschäftsführung wird von einem aus zwölf Mitgliedern bestehenden Aufsichtsrat kontrolliert. Sechs Ratsmitglieder wählt die Hauptversammlung der Aktionäre, die übrigen sechs Mitglieder entsenden die Arbeitnehmer nach den Maßgaben des Mitbestimmungsgesetzes.

MÄRKTE UND STANDORTE

Im KSB Konzern machen Kreiselpumpen annähernd 70 % des Umsatzes aus. Sie werden ebenso wie Absperrarmaturen an Anlagenbauer, Erstausrüster und Endkunden verkauft sowie teilweise über Händler in den Markt gebracht. Gleiches gilt für Steuerungs-, Regelungs- und Überwachungssysteme sowie Kompaktanlagen mit Pumpen und Armaturen.

Der am besten erschlossene Absatzmarkt für diese Produkte ist Europa; hier unterhält KSB seine wichtigsten Fertigungsstät-ten in Deutschland und Frankreich. Das Stammwerk der KSB AG in Frankenthal ist das größte europäische Werk vor den Fertigungsstätten in Pegnitz (Bayern), Halle (Sachsen -Anhalt) und La Roche-Chalais (Frankreich).

Den zweitwichtigsten Markt fi nden KSB-Produkte in der Region Asien / Pazifi k, gefolgt von Amerika und der Region Mittlerer Osten / Afrika. Im außereuropäischen Raum liegen die größten KSB-Fertigungsstätten in Brasilien, China, Indien und den USA.

Insgesamt fertigt KSB Produkte und Komponenten in 22 Län-dern; der Vertrieb erfolgt über eigene Gesellschaften und Vertretungen in mehr als 100 Staaten. Mit ihren Produkten be-dienen die Konzerngesellschaften Kunden im verarbeitenden Gewerbe (Industrie), in der Chemie- und Petrochemie, in der Energieversorgung, im Baugewerbe, in der Herstellung und dem Betrieb von Transportmitteln (beispielsweise Schiffe und Schienenfahrzeuge), in der Wasserversorgung und Abwasser-entsorgung sowie im Bergbau. Umsatzstärkste Marktbereiche für unsere Produkte waren 2012 das verarbeitende Gewerbe und die Energieversorgung.

Gemessen am Umsatz gehört der KSB Konzern bei Kreisel-pumpen zu den weltweit führenden Herstellern, als Armatu-renproduzent rangieren wir unter den ersten zehn. Diese Marktstellung können wir aufgrund guter und langfristiger Beziehungen zu unseren Kunden und Lieferanten behaupten. Auch sind hervorragend ausgebildete und motivierte Mitar-beiter sowie ein hohes Qualitätsniveau unserer Produkte hierfür Grundvoraussetzung.

13 Unternehmen neu im Konsolidierungskreis

74 operative Gesellschaften arbeiten in 36 Ländern

Vorstand der KSB AG steuert den Konzern

KONZERNSTRUKTUR UND GESCHÄFTSAUSRICHTUNG

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25WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Konzernst ruktur und Geschäf tsausr ichtung

STEUERUNGSGRÖSSEN IM KSB KONZERN

Die aktuellen Zielgrößen für die Steuerung des Konzerns sind an der Entwicklung von Auftragseingang und Umsatz aus-gerichtet sowie an der Ertragskraft, die wir in erster Linie an der Umsatzrendite vor Steuern (Return on Sales) messen.

Beim Festlegen unserer Ziele orientieren wir uns einerseits an der Entwicklung des Marktes sowie andererseits an der un-serer wichtigsten Wettbewerber.

ANGABEN NACH § 315 ABS. 4 HGB UND

ERLÄUTERNDER BERICHT

Nachfolgend sind unsere Angaben gemäß § 315 Abs. 4 HGB aufgeführt und zugleich gemäß §§ 175 Abs. 2, 176 Abs. 1 AktG erläutert; dabei sind Angaben nur insoweit gemacht, wie diese für die KSB AG zutreffend sind.

Das Grundkapital der KSB AG beträgt 44,8 Mio. €. Davon entfallen 22,7 Mio. € auf 886.615 Stamm-Stückaktien und 22,1 Mio. € auf 864.712 Vorzugs-Stückaktien. Jede Stückaktie ist am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt. Die Aktien lauten auf den Inhaber. Sie sind zum regulierten Markt zu-gelassen und werden im Segment „General Standard“ der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.

In der Hauptversammlung der KSB AG gewährt jede Stamm-aktie eine Stimme. Rund 80 % der Stammaktien hält die Klein Pumpen GmbH, Frankenthal, deren Geschäftsanteile mehr-heitlich der KSB Stiftung, Stuttgart, gehören. Die Vorzugsaktien sind mit einem nachzuzahlenden selbstständigen Vorzugsge-winnanteil und einem Anspruch auf eine gestaffelte Mehrdivi-dende ausgestattet. Detaillierte Informationen zu Grundka-pital und Aktionären mit mehr als 10 % Anteilsbesitz sind im Anhang enthalten. Den Besitzern von Vorzugsaktien steht das Stimmrecht nur in den vom Gesetz vorgeschriebenen Fällen zu. Die Ausgabe weiterer Stammaktien bedarf nicht der Zu-stimmung der Vorzugsaktionäre. Gleiches gilt für die Ausgabe zusätzlicher Vorzugsaktien, soweit nicht das Bezugsrecht auf vor- oder gleichrangige, neu auszugebende Vorzugsaktien aus-geschlossen ist.

Die Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 19. Mai 2010 ermächtigt, bis zum 18. Mai 2015 Aktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapi-

tal von insgesamt bis zu 4.477.196 € zu erwerben. Der Vor-stand ist ermächtigt, (1) Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, über die Börse oder in anderer, das Gebot der Gleichbehandlung aller Aktionäre wahrender Weise, zu veräußern; (2) die Aktien mit Zustim-mung des Aufsichtsrats unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu veräußern, wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenpreis der Ak-tien der Gesellschaft gleicher Gattung und mit gleicher Aus-stattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Diese Ermächtigung ist beschränkt auf die Ver-äußerung von Aktien, auf die insgesamt ein anteiliger Betrag von höchstens 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder, falls dieser Betrag niedriger ist, des im Zeitpunkt der Verwendung dieser Ermächtigung vorhandenen Grundkapi-tals entfällt. Bei der 10 %-Grenze ist der anteilige Betrag an-zurechnen, der auf Aktien entfällt, die während der Laufzeit der Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts im Rah-men einer Kapitalerhöhung ausgegeben werden oder die zur Bedienung von Options- oder Wandelschuldverschreibungen höchstens auszugeben sind; (3) die Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter Ausschluss des Bezugsrechts der Ak-tionäre an Dritte zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen und / oder Beteiligungen an Unterneh-men sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen zu veräußern oder (4) die Aktien einzuziehen. Von der Er-mächtigung zum Erwerb eigener Aktien hat die KSB AG bisher keinen Gebrauch gemacht.

Beschlüsse, die dem Vorstand der Gesellschaft eine Kapitaler-höhung (genehmigtes Kapital) ermöglichen, liegen nicht vor.

Die KSB AG wird von einem Vorstand geleitet, der satzungs-gemäß mit mindestens zwei Personen besetzt sein muss und im Berichtsjahr zunächst vier, ab 1. April drei Personen um-fasste. Über die Bestellung und Abberufung von Vorstands-mitgliedern entscheidet der Aufsichtsrat entsprechend den ge-setzlichen Bestimmungen.

Änderungen der Satzung der Gesellschaft beschließt die Haupt-versammlung. Sofern diese nur die sprachliche Form der Sat-zung betreffen, können sie vom Aufsichtsrat vorgenommen werden.

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26 KONZERNLAGEBERICHT

Die Weltwirtschaft expandierte 2012 nach einem erfreulichen Start insgesamt nur verhalten. Als globale Wachstumsbremse erwiesen sich die Probleme der Eurozone, die das Vertrauen vie-ler Investoren in eine gesunde Wirtschaftsentwicklung beein-trächtigten. Nicht zuletzt aufgrund der Ausstrahlungseffekte der europäischen Schuldenkrise verlangsamte sich die Dynamik wichtiger Schwellenländer wie China, Brasilien und Indien. Die weltgrößte Volkswirtschaft USA wuchs nur schwach, wobei auch politische Faktoren eine Rolle spielten.

LANGSAMERES WACHSTUM IN INDUSTRIE- UND

SCHWELLENLÄNDERN

In der für das KSB-Geschäft besonders wichtigen Eurozone ging die Produktion trotz einer noch prosperierenden deut-schen Volkswirtschaft weiter zurück. Davon waren die einzel-nen Länder in unterschiedlicher Weise betroffen. Der not-wendige Konsolidierungskurs bremste insbesondere in den südeuropäischen Staaten die Auftragsvergabe der öffentli-chen Hand. Angesichts der Ungewissheit über die Zukunft der Eurozone und einzelner Mitglieder zögerten auch Privat-unternehmen, in neue Anlagen oder Gebäude zu investieren.

Lichtblicke in Europa boten die Konjunkturverläufe in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Schweden und Norwegen. In Russland war die Wirtschaftsentwick-lung im globalen Vergleich leicht überdurchschnittlich. Dort sorgten der Ausbau der Energieversorgung, Investitionen in die Chemie- und Petrochemie sowie Maßnahmen in der Wasser- und Abwasserwirtschaft für eine gute Nachfrage nach Industriegütern. Europaweit war die Anzahl neu ver-wirklichter Großprojekte jedoch geringer als 2011.

In den Ländern des Mittleren Ostens bestanden infolge der Einnahmen aus dem Ölgeschäft fi nanzielle Spielräume, um die Infrastruktur zu erweitern und für die wachsende Bevöl-kerung neue Wohnanlagen zu bauen. Allerdings hielten sich viele Investoren wegen der politischen Spannungen in der Re-gion noch zurück. Gut hingegen entwickelten sich die Märkte in Saudi-Arabien und Katar. In Afrika verzeichneten mehrere Länder südlich der Sahara ebenfalls eine positive wirtschaft-liche Entwicklung.

Die schwache Nachfrage aus den Industrieländern Europas sowie aus den USA beeinträchtigte auch die exportorientier-ten Volkswirtschaften Asiens. Dies zeigte sich insbesondere in einer nachlassenden ökonomischen Dynamik in China. Zeitweise bremsten restriktive geldpolitische Maßnahmen zur Infl ationsbekämpfung dort das Wachstum zusätzlich ein. Japans exportabhängige Wirtschaft litt weiter unter einer Defl ation mit fallenden Preisen sowie einem starken Yen. Auch die südkoreanische Volkswirtschaft wuchs trotz Aufträgen aus dem Mittleren Osten und Afrika nur verhalten.

Die Wirtschaft Indiens hemmte hohe Zinsen, innenpolitische Schwierigkeiten sowie die unzureichende Infrastruktur. Pro-jekte in der Baubranche verzögerten sich, die Produktion von Investitionsgütern ging deutlich zurück.

Erfreulich entwickelten sich mehrere südostasiatische Staaten, getrieben vor allem durch die inländische Nachfrage. Neben Indonesien und Thailand war dies, infolge der veränderten po-litischen Situation, auch in Myanmar der Fall. Indonesien mit seinen Vorkommen an Kohle und Mineralien profi tierte außerdem von dem Boom im Bergbau; Gleiches galt für Australien.

WELTMARKT FÜR KREISELPUMPEN UND ARMATUREN

Asien / Pazifik 34 %

Quelle: DIW Berlin

Amerika 27 %

Mittlerer Osten / Afrika 9 %

Europa 30 %

WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Energiewirtschaft zögert mit Investitionen

Nachlassende Dynamik in China und Indien

Wachstum im Maschinenbau verlangsamt

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27WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Wirtschaf t l i che Rahmenbedingungen

Leistungsstarke Komponenten: Spiralgehäusepumpen Sewatec ® und Isoria ®-Absperrklappen in einer Bioethanol-Anlage

In Amerika erreichte die größte Volkswirtschaft USA nur ein leichtes Wachstum. Das Auslaufen konjunkturstimulierender Maßnahmen zum Ende des Jahres sowie die Aussicht auf Aus-gabenkürzungen der öffentlichen Hand dämpften den Op-timismus vieler Investoren. Positiv wirkten sich allerdings sin-kende Gaspreise auf die energieintensiven Industrien des Landes aus. Insgesamt gab es nur ein leichtes Plus bei den Aus-rüstungsinvestitionen. In Kanada erlaubte der Rohölpreis weitere Investitionen in die Ölsandindustrie.

Die südamerikanischen Märkte zeigten insgesamt nur ein moderates Wachstum, was wesentlich auf die gebremste Wirt-schaftsentwicklung in Brasilien zurückging. Auftragschancen boten der Bau neuer Raffi nerien in Brasilien und der sich wei-ter gut entwickelnde Bergbau in Chile.

MASCHINENBAU MIT VERRINGERTER WACHSTUMSRATE

Der Maschinenbau blieb auf Wachstumskurs, allerdings mit stark verlangsamtem Tempo. Weltweit stieg der Umsatz der Unternehmen in dieser Branche um rund 3 %; im Vorjahr war die Zuwachsrate noch zweistellig gewesen.

Auch in China ist die Produktion 2012 erstmals seit mehreren Jahren nicht im zweistelligen Prozentbereich gestiegen; der Maschinenumsatz japanischer Hersteller ging sogar zurück. In den USA profi tierte das leicht gewachsene Geschäft mit Maschinen von dem fortgesetzten Prozess der Reindustriali-sierung.

Im internationalen Vergleich konnte sich der deutsche Maschi-nenbau gut behaupten. Er erreichte nach Angaben des Ver-bandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit einem Produktionswert von rund 196 Mrd. € und einem geschätzten Zuwachs von 2 % das Rekordniveau von 2008. Mehr als 25 % der Maschinenausfuhren gingen in die Län-der China, USA und Russland.

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28 KONZERNLAGEBERICHT

PUMPEN- UND ARMATURENMARKT MIT

GEBREMSTEM WACHSTUM

Im Markt für Pumpen und Armaturen blieben die Chancen im Breiten- und Projektgeschäft unterschiedlich verteilt. Speziell im ersten Halbjahr war in der Bauwirtschaft und der allgemeinen Industrie noch eine lebhafte Nachfrage nach Standardprodukten zu verzeichnen. Demgegenüber dämpfte die geringere Anzahl an Großprojekten vor allem den Ab-satz auftragsspezifi sch konstruierter Pumpen und Armaturen. Dies galt besonders für die Energiewirtschaft, die bei der Pla-nung und dem Bau neuer Anlagen zur Stromerzeugung sehr zurückhaltend war. Aufgrund des insgesamt kleineren Ver-gabevolumens hielt der im Vorjahr begonnene Preiskampf bei Kraftwerkspumpen und -armaturen an.

Gute Absatzchancen boten sich in einigen speziellen Anwen-dungsbereichen. Hierzu gehörten neue Anlagen zur Förde-rung und Verarbeitung von Erdöl, aber auch Verladestationen und Tanker, um verfl üssigtes Erdgas zu den Verbrauchern zu bringen. Wegen des hohen Bedarfs an Energieträgern und ande-ren Rohstoffen waren ferner Investitionsgüter für den Berg-bau gefragt. Dies galt auch für Pumpen zur hydraulischen För-derung von Feststoffen. Erfreulich entwickelte sich außerdem die Nachfrage von Energieunternehmen nach Gütern, um ihre Anlagen zur Fernwärmeversorgung zu modernisieren und so die eingesetzten Energieträger besser zu nutzen.

Vor dem Hintergrund dieses Marktgeschehens konnten die namhaften Pumpen- und Armaturenhersteller ihren Wachs-tumskurs großteils fortsetzen. Der Umsatz deutscher Unterneh-men für Flüssigkeitspumpen stieg nach Angaben des VDMA um 3 %; für Industriearmaturen verzeichnete der Verband einen Zuwachs um nur 1 %.

HERSTELLER DRÄNGEN WEITER IN DIE SCHWELLENLÄNDER

Die Schwäche des europäischen Marktes veranlasste die hier ansässigen Pumpen- und Armaturenhersteller, sich noch stär-ker in außereuropäischen Ländern zu engagieren. Demgemäß erhöhte sich der Wettbewerbsdruck in den Märkten Asiens, Lateinamerikas und des Mittleren Ostens. Dort waren mehrere Unternehmen dabei, neue Fertigungseinrichtungen für Pum-pen oder Armaturen aufzubauen.

Verschiedene Pumpenhersteller haben außerdem begonnen, ihr Produktportfolio auf weniger Anwendungsbereiche zu fokus-sieren und trennten sich daher von einzelnen Unternehmens-teilen. Zugleich waren sie bestrebt, sich in den gewählten Aktivitätsschwerpunkten durch Akquisitionen zu verstärken. Dies galt insbesondere für Firmen, die in den Öl- und Gas-markt drängten.

Tendenziell setzte sich der Konzentrationsprozess in der Pum-pen- und Armaturenbranche fort. Dabei sind die Anbieter im Armaturenmarkt weiterhin deutlich zahlreicher als im Pum-pensektor. Speziell bei den vielen kleineren und mittleren Armaturenherstellern erweist sich eine zu geringe Unterneh-mensgröße zunehmend als Wettbewerbsnachteil, da immer mehr Kunden eine einsatznahe Produktbereitstellung verlangen.

Unternehmen, die in nennenswertem Umfang sowohl Pumpen als auch Armaturen herstellen, sind weiterhin die Ausnahme. Im Zuge eines Zusammenschlusses ist allerdings neben KSB und einem amerikanischen Hersteller 2012 ein drittes grö-ßeres Unternehmen entstanden, das heute im Markt beide Produktgruppen mit einem breiten Portfolio anbietet.

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29WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Wirtschaf t l i che Rahmenbedingungen

Geschäf tsver lauf und -ere ign isse

Auftragswachstum bei Pumpen, Armaturen und Service

Konzernumsatz steigt um 177,2 Mio. €

Neuausrichtung im Servicemarkt gestartet

GESCHÄFTSVERLAUF UND -EREIGNISSE

Unser Geschäft mit Pumpen, Armaturen und Serviceleistungen war zum einen durch die regional unterschiedliche Entwick-lung wichtiger Absatzmärkte geprägt, zum anderen durch das Umsetzen strategischer Projekte. Dabei zeigten vor allem un-sere verstärkten Aktivitäten im Armaturenmarkt und im Berg-bau sowie die Intensivierung unseres Geschäfts mit Stan-dardpumpen eine positive Wirkung im Auftragseingang und im Umsatz. Im Projektgeschäft limitierte die Investitionszu-rückhaltung der Energiewirtschaft weiterhin das Neugeschäft mit kraftwerkstechnischen Pumpen und Armaturen.

HÖHERER AUFTRAGSEINGANG IN ALLEN

DREI KONZERNBEREICHEN

Die für unsere Produkte und Dienstleistungen eingegangenen Bestellungen erreichten im Konzern einen Wert von 2.257,4 Mio. €. Dieser lag um 125,1 Mio. €, gleich 5,9 %, über dem des Vorjahres. Das Volumen neuer Aufträge ist dabei in allen drei Konzernbereichen – Pumpen, Armaturen und Service – gewachsen. Zu dieser Steigerung haben die 13 neukonsoli-dierten Unternehmen mit 44,4 Mio. € beigetragen.

Für unser Hauptprodukt Pumpen stieg der Auftragseingang um 3,1 % auf 1.490,9 Mio. €. Gut entwickelten sich dabei die Bestellungen für einstufi ge Pumpen sowie für Automations-produkte und Antriebe. Schwieriger war die Auftragslage bei mehrstufi gen Pumpen, wie sie unter anderem in Kraftwer-ken zum Einsatz kommen. Hier erforderte der hohe Preis-druck im Projektgeschäft eine stärker renditeorientierte Selek-tion der Neuaufträge.

UMSATZ NACH SEGMENTEN

Service 16 %

Pumpen 67 %Armaturen 17 %

Die eingehenden Bestellungen für Armaturen erhöhten sich um 8,9 % auf 392,0 Mio. €. Wie schon im Vorjahr war dabei das Geschäft mit Marinearmaturen ein Treiber; hinzu kamen vermehrte Aufträge aus der Chemie und Petrochemie sowie aus der Wasserwirtschaft. Im Kraftwerkssektor gestaltete sich der Absatz von Hochdruckarmaturen ähnlich schwierig wie der von Pumpen.

Das nominal stärkste Wachstum erzielten wir bei unseren Ser-viceleistungen, für die wir einen Auftragseingang von 374,5 Mio. € verbuchten und damit einen um 14,6 % höheren Wert als im Vorjahr. Bei dieser Steigerung wirkte sich insbesondere die Erstkonsolidierung von sieben europäischen Serviceunter-nehmen aus; darüber hinaus nahmen die Kunden unsere Dienstleistungen in den außereuropäischen Regionen verstärkt in Anspruch.

ZWEISTELLIGER AUFTRAGSZUWACHS

AUSSERHALB EUROPAS

In unserem Heimatmarkt Europa ist der Auftragseingang ge-genüber dem Vorjahr nur moderat gestiegen. Unsere Konzern-gesellschaften erhielten Bestellungen im Wert von 1.345,1 Mio. €, die somit um 2,7 % über denen des Vorjahres lagen. Die Ordereingänge der europäischen Unternehmen der Re-gion haben sich dabei sehr unterschiedlich entwickelt. Die stärksten Wachstumsschübe verzeichneten die französische KSB S.A.S., begünstigt durch ein gutes Exportgeschäft, sowie die russische OOO “KSB“. Trotz der schwierigen Marktlage in Südeuropa erreichten auch unsere drei spanischen Unter-nehmen sowie unsere italienische Vertriebsgesellschaft einen Auftragszuwachs. Die KSB AG mit ihrem vergleichsweise ho-hen Anteil an kraftwerkstechnischem Geschäft verbuchte hin-gegen einen Rückgang um 2,1 % auf 801,5 Mio. €.

Die vier operativen Konzerngesellschaften der Region Mittlerer Osten / Afrika verbesserten ihren Auftragseingang insgesamt um 12,0 % auf 118,3 Mio. €. Vermehrte Bestellungen gingen insbesondere aus der Wasser- und Abwasserwirtschaft, dem afrikanischen Bergbau sowie dem Baugewerbe im Mittleren Osten ein.

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30 KONZERNLAGEBERICHT

In der Region Asien / Pazifi k hat sich der Auftragseingang un-serer dort ansässigen Konzernunternehmen um 11,1 % er-höht. Diese Steigerung auf 398,9 Mio. € resultiert aus den vermehrten Bestellungen bei unseren chinesischen Unterneh-men, dem wachsenden Geschäft in Südostasien sowie dem Zu-wachs unserer beiden südkoreanischen Tochterunternehmen. Die zwei indischen Konzerngesellschaften litten unter der ins-gesamt schwachen Wirtschaftsentwicklung und dem Auf-schub von Investitionen in wichtigen Abnehmerbranchen, vor allem der Energiewirtschaft.

Das Auftragswachstum in der Region Amerika ist wesentlich auf die starke Nachfrage im Bergbau zurückzuführen. Hier-von profi tierten in erster Linie unsere US-Tochter GIW Indus-tries, Inc., die Pumpen für den hydraulischen Feststoff-Trans-port herstellt, sowie unsere Gesellschaft in Chile. Insgesamt erhöhten die amerikanischen Konzerngesellschaften ihren Auftragseingang um 10,5 % auf 395,1 Mio. €.

KONZERNUMSATZ UM 8,5 % GESTIEGEN

Der Umsatz unserer Konzerngesellschaften ist, wie angekün-digt, schneller gewachsen als der Auftragseingang und er-reichte 2.268,2 Mio. €. Zu dem Wachstum um 177,2 Mio. €, die einer Steigerungsrate von 8,5 % entsprechen, haben ne-ben dem Neugeschäft auch länger laufende Projektaufträge beigetragen, die im Berichtsjahr fakturiert wurden. Darüber hinaus addierten die Neukonsolidierungen 44,4 Mio. € zum Gesamtumsatz.

Im Geschäft mit Pumpen erzielten wir mit 1.517,1 Mio. € einen Zuwachs um 7,7 %. Steigerungen waren bei ein- und mehrstufi gen Pumpen, Tauchpumpen sowie Automations-produkten und Antrieben zu verzeichnen.

Prozentual am stärksten gewachsen ist der Umsatz mit Arma-turen, der sich um 14,9 % auf 385,6 Mio. € verbesserte. Hier-zu hat wesentlich das Armaturengeschäft in Asien beigetra-gen, das wir 2011 mit einer Werkseröffnung in China und einer Akquisition in Südkorea verstärkt haben.

Neuer KSB-Standort: Im Smedegaard-Werk in Beinwil am See entstehen Umwälzpumpen des Typs Calio.

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31WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Geschäf tsver lauf und -ere ign isse

Den Umsatz, den wir mit Serviceleistungen erzielen, hat sich um 14,0 % auf 368,2 Mio. € vergrößert. Hierfür war neben den Umsatzbeiträgen neukonsolidierter Serviceunternehmen das verstärkte Dienstleistungsgeschäft außerhalb Europas verantwortlich.

MEHR UMSATZ IN ALLEN REGIONEN

Wie schon im Vorjahr ist der Konzernumsatz in allen vier Re-gionen gestiegen. Die Konzerngesellschaften in Europa ver-buchten 2012 einen Umsatz von 1.369,3 Mio. €, der damit um 4,2 % über dem des Vorjahres lag. Herausragend war der starke Umsatzzuwachs unserer französischen Tochter KSB S.A.S., die vor allem im Armaturengeschäft zulegen konnte. Die KSB AG erhöhte ihr Umsatzvolumen um 2,1 % auf 828,2 Mio. €; dabei war die Fakturierung mehrerer Kraftwerks-aufträge mit längeren Laufzeiten wesentlich.

In der Region Mittlerer Osten / Afrika haben die dortigen Kon-zerngesellschaften ihren Umsatz insgesamt um 14,4 % auf 112,7 Mio. € erhöht. Dabei ist vor allem das Geschäft unserer Unternehmen in Südafrika und Pakistan deutlich gewachsen.

Den prozentual deutlichsten Umsatzzuwachs verzeichneten mit 19,2 % die Gesellschaften der Region Asien / Pazifi k, die ein Gesamtvolumen von 408,6 Mio. € erreichten. Zu diesem Wachstum lieferten die KSB Shanghai Pump Co. Ltd. und die KSB Australia Pty. Ltd. die wichtigsten Beiträge.

Die amerikanischen Konzerntöchter vergrößerten ihr Umsatz-volumen um 12,6 % auf 377,6 Mio. €, wesentlich getrieben durch die Geschäftsentwicklung in den USA und in Chile.

WEITERE SCHRITTE ZUR UMSETZUNG DER

KONZERNSTRATEGIE

Um unsere Konzernstrategie zum Erfolg zu bringen, führen wir seit Anfang 2010 eine große Zahl unterschiedlicher Einzel-projekte durch. Diese leisteten im abgelaufenen Geschäftsjahr wichtige Beiträge zum Auftrags- und Umsatzwachstum.

Zugleich haben wir unsere Strategie in einigen Teilbereichen weiterentwickelt und neue Maßnahmen zu deren Umsetzung eingeleitet. Dies galt 2012 insbesondere für drei Bereiche: das Geschäft mit Service und Ersatzteilen, unsere Produkte und Dienstleistungen für den Bergbau sowie das Breitengeschäft mit Standardpumpen und -armaturen.

FORCIEREN DES SERVICE- UND ERSATZTEILGESCHÄFTS

Neu ausgerichtet haben wir uns im vergangenen Jahr auf das sogenannte Aftermarket-Geschäft, das wir konzernweit stär-ken. Es verstetigt über Beratungs- und Wartungsverträge, Er-satzteil-Lieferungen sowie die Mitwirkung an Umbauten und Leistungsanpassungen den Umsatz mit unseren Kunden. Strategisches Ziel ist es, den Anteil dieses Geschäftes an un-serem Gesamtumsatz bis 2018 deutlich zu erhöhen.

Dieses Vorhaben bedingt, dass wir weiterhin eigene Service-zentren auf- und ausbauen sowie die Kunden nach dem Kauf unserer Produkte intensiver betreuen. Um das genannte Ziel zu erreichen, werden wir die Anzahl unserer Kundenkontakte kräftig erhöhen und weitere strukturelle Maßnahmen durch-führen.

NUTZUNG DER CHANCEN IM BERGBAU

Für den störungsfreien hydraulischen Transport von Feststof-fen ist es erforderlich, in den Bergbauregionen kundennah Ersatzteile bereitzuhalten und Serviceleistungen anzubieten. Daher haben wir im Berichtsjahr in Australien, Chile, Indo-nesien und Südafrika zusätzliche Servicezentren eingerichtet.

Diese Zentren unterstützen zugleich den Vertrieb unserer Fest-stoffpumpen sowie solcher verfahrenstechnischer Pumpen, die in der Weiterverarbeitung der neu gewonnenen Rohstoffe zum Einsatz kommen. Durch eine Reihe strategischer Maß-nahmen sind wir dabei, die Wettbewerbsfähigkeit unseres Pro-gramms für den Bergbaubedarf noch weiter zu erhöhen.

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32 KONZERNLAGEBERICHT

AUSBAU DES BREITENGESCHÄFTS

Wegen der schwierigeren Marktsituation im Projektgeschäft haben wir uns 2012 besonders intensiv der Erweiterung des Breitengeschäfts mit Standardpumpen und -armaturen gewid-met. So konnten wir das Volumen eingehender Bestellungen in ausgewählten Fokusländern vergrößern.

Um dieses Geschäft zu stärken, haben wir unter anderem un-ser Händlernetz in Brasilien ausgebaut, unsere Vertriebs-mannschaft in Russland vergrößert sowie in mehreren euro-päischen Ländern Planer und Anwender unserer Produkte geschult.

Mit der Übernahme von 80 % der Geschäftsanteile der T. Smedegaard A/S („Smedegaard-Gruppe“) haben wir außer-dem im Februar 2012 unser Angebot für die Gebäudetechnik abgerundet. Das Unternehmen fertigt an seinem Stammsitz in Glostrup (Kopenhagen) sowie im schweizerischen Beinwil am See Umwälzpumpen für Heizungs- und Kühlanlagen in Wohn-, Gewerbe- und Industriebauten.

EXPANSION IN DEN BRIC-STAATEN FORTGESETZT

Trotz der konjunkturellen Abschwächung in mehreren Schwel-lenländern halten wir die Perspektiven in den sogenannten BRIC-Staaten weiterhin für vielversprechend. Darum haben wir auch im Berichtsjahr in Brasilien, Russland und China neue Einrichtungen geschaffen, um unsere Produkte vor Ort zu fertigen und zu testen.

In China, wo wir 2011 unser neues Armaturenwerk in Changzhou in Betrieb genommen haben, lag der Fokus unse-rer Investitionstätigkeit auf dem Aufbau eines Prüffeldes für Kraftwerkspumpen. Dieses entsteht am Standort unseres Joint Ventures in Lingang bei Shanghai und wird im Laufe des Jahres in Betrieb gehen.

Ein neues Werk für Standardprodukte ist 2012 im brasiliani-schen Jundiaí entstanden. Es ist zunächst für die Fertigung von Armaturen vorgesehen und wird im April des laufenden Jahres offi ziell eingeweiht.

Russland war 2012 für uns der am stärksten wachsende Ab-satzmarkt in Europa. Um die dortigen Chancen bestmöglich zu nutzen, erhöhten wir die Zahl unserer Vertriebsstandorte von acht auf zehn. Unsere Kunden bedienen wir nun auch von Nischni Novgorod und Kazan aus; beide Standorte liegen in der Wolga-Region. Außerdem gründete unsere russische Gesellschaft drei Tochterunternehmen in den Nachbarstaaten Kasachstan, Ukraine und Weißrussland.

PRODUKTIONSSTART IN DEUTSCHLAND UND INDIEN

Mit der Chemienormpumpe MegaCPK und dem Energiespar-motor SuPremE gingen im Berichtsjahr zwei innovative Pro-dukte in die Serienfertigung, die im Markt auf großes Interes-se gestoßen sind. Sie errangen mehrere Auszeichnungen und standen darüber hinaus im Blickpunkt der Achema, der welt-größten Messe für die Prozessindustrie in Frankfurt.

Zum Produktionsstart der MegaCPK in Pegnitz und Nashik (Indien) haben wir unsere Vertriebsmitarbeiter eingehend geschult, damit sie die Kunden im Einsatz dieser Pumpe sach-kundig beraten.

Die Fertigung des neuen Energiesparmotors hat unser Werk in Halle übernommen. Dieses stellt neben dem magnetfreien Pumpenmotor SuPremE bereits erfolgreich tauchbare Antriebe für Abwasserpumpen her.

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33WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Geschäf tsver lauf und -ere ign isse

Er t rags- , Finanz- und Vermögens lage

Anstieg des Konzernergebnisses (EBT) auf 133 Mio. €

Weiterhin solide Eigenkapitalquote

Cashflow aus betrieblichen Tätigkeiten deutlich erhöht

ERTRAGS-, F INANZ- UND VERMÖGENSLAGE

Die Entwicklung von Auftragseingang und Umsatz hat unsere im Vorjahresbericht gestellte Prognose nahezu bestätigt. Auch unser Ergebnisziel haben wir fast erreicht.

ERTRAGSLAGE

Ergebnis vor Steuern

Der KSB Konzern hat ein Ergebnis vor Ertragsteuern von 132,8 Mio. € erwirtschaftet, nach 120,5 Mio. € im Jahr 2011. Damit erzielten wir eine Umsatzrendite von 5,9 % (Vorjahr 5,8 %).

Anstieg der Leistung

Insgesamt sind die Umsatzerlöse aufgrund der verbesserten Geschäftsentwicklung um 8,5 % gestiegen. Der Bestandsauf-bau bei Unfertigen und Fertigen Erzeugnissen betrug 23,9 Mio. € und war damit um 35,1 Mio. € geringer als im Vor-jahr. Somit ist die Gesamtleistung weniger stark gewachsen als die Umsatzerlöse. Sie betrug 2.293,8 Mio. € und lag um 6,6 % über dem Wert des Jahres 2011 (2.151,4 Mio. €).

Veränderte Kostenstruktur

Die Sonstigen Erträge haben sich von 33,4 Mio. € auf 44,3 Mio. € verändert. Hierzu haben vor allem höhere Erträge aus dem kurzfristigen Vermögen beigetragen.

Der Materialaufwand hat sich unter anderem wegen gestiege-ner Einkaufspreise um 7,9 % erhöht. Diese konnten wir auf-grund des anhaltenden Preisdrucks nicht vollständig an unsere Kunden weitergeben. Damit ist der Anteil des Materialver-brauchs (985,2 Mio. €) an der Gesamtleistung von 42,4 % im Vorjahr auf 42,9 % im Berichtsjahr gestiegen.

Der Personalaufwand ist in absoluten Werten um 8,6 % auf 758,2 Mio. € gewachsen. In Relation zur Gesamtleistung ver-zeichneten wir somit 0,7 Prozentpunkte mehr. Ursächlich für den Zuwachs war neben den tarifl ichen Entgeltsteigerungen unsere höhere Beschäftigtenzahl, insbesondere aufgrund der durchgeführten Erstkonsolidierungen. Aber auch in den Ge-sellschaften in Chile und den USA haben wir wegen der po-sitiven Geschäftsentwicklung Personal aufgebaut. Im Jahres-durchschnitt beschäftigte der KSB Konzern 710 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr. Gegenüber dem vorangegangenen Wirt-schaftsjahr verbesserte sich die durchschnittliche Leistung je Mitarbeiter von 139 T€ auf 141 T€.

Die Anderen Aufwendungen sind, gemessen an der Gesamt-leistung, von 17,8 % auf 16,5 % zurückgegangen. In absoluten Zahlen haben sie sich nur wenig verändert und betragen nun 377,7 Mio. € nach 383,9 Mio. € im Vorjahr.

Das Finanzergebnis hat sich insgesamt um – 4,4 Mio. € ver-ändert. Hier spiegeln sich vor allem gesunkene Zinserträge wegen rückläufi ger Anlagezinsen wider. Dem entgegen stehen geringere Abschreibungen im Finanzanlagevermögen.

Ergebnis nach Steuern

Die Ertragsteuerquote erhöht sich um 1,1 Prozentpunkte. Sie beträgt 32,0 % nach 30,9 % im Jahr 2011. Das Ergebnis nach Ertragsteuern von 90,3 Mio. € (Vorjahr 83,3 Mio. €) hat sich daher mit 8,4 % nicht so deutlich verbessert wie das Ergebnis vor Ertragsteuern (10,3 %).

Das auf die anderen Gesellschafter entfallende Ergebnis stieg vor allem aufgrund der verbesserten Ertragslage unserer Gesellschaften in Indien und den USA von 11,3 Mio. € auf 15,6 Mio. € an. Damit hat sich auch die Relation zum Er-gebnis nach Ertragsteuern erhöht (17,3 % nach 13,6 % im Vor-jahr).

Die Ergebnisanteile der Aktionäre der KSB AG in Höhe von 74,7 Mio. € lagen somit um 2,7 Mio. € über denen des Vor-jahres (72,0 Mio. €).

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie betrug für die Stammaktien 42,51 € nach 40,95 € im Vorjahr und für die Vorzugsaktien 42,77 € nach 41,21 € im Jahr 2011.

Ertragssituation in der Muttergesellschaft KSB AG

Die KSB AG hat ein Ergebnis vor Steuern (nach HGB) in Höhe von 38,0 Mio. € erwirtschaftet, also 1,5 Mio. € mehr als im Vorjahr (36,5 Mio. €). Unter Berücksichtigung der zu entrich-tenden Steuern betrug der Jahresüberschuss 31,1 Mio. € nach 29,4 Mio. € im Jahr 2011. Die Umsatzerlöse stiegen um 2,1 %. Wegen deutlich geringerer Bestandsveränderungen hat sich die Gesamtleistung um 0,5 % reduziert. Wie im Konzern haben der starke Preisdruck und höhere Aufwendungen, vor allem im Materialbereich, auch im Jahresabschluss der Mut-tergesellschaft die Ergebnisentwicklung belastet.

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34 KONZERNLAGEBERICHT

Stabiles Dividendenniveau

Wegen des nahezu unveränderten Nachsteuerergebnisses wer-den wir der am 15. Mai 2013 stattfi ndenden Hauptversamm-lung vorschlagen, wie im Vorjahr je Stammaktie 12,00 € und je Vorzugsaktie 12,26 € (einschließlich eines Vorzugsgewinn-anteils von 0,26 €) auszuschütten.

Ergebnis der Segmente

Die Segmentierung unseres Geschäfts haben wir im Einklang mit unseren Führungs- und Berichtsstrukturen nach Konzern-bereichen vorgenommen.

Im Konzernbereich Pumpen lag der Umsatz um 7,7 % über dem Vorjahreswert. Wir erwirtschafteten daraus ein EBIT von 91,3 Mio. € (gegenüber 81,9 Mio. € im Jahr 2011).

Der Konzernbereich Armaturen verbuchte 14,9 % mehr Um-satz. Das EBIT lag mit 8,8 Mio. € deutlich über dem Wert des vorangegangenen Geschäftsjahres von 2,5 Mio. €.

Beim Service konnten wir im Umsatz mit 14,0 % ebenfalls einen erfreulichen Zuwachs realisieren. Das erwirtschaftete EBIT ist von 42,8 Mio. € auf 50,7 Mio. € gestiegen.

FINANZLAGE

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Das zentrale Finanzmanagement des KSB Konzerns erfüllt seine Aufgaben innerhalb des vom Vorstand vorgegebenen Handlungsrahmens. Wir richten unsere fi nanziellen Trans-aktionen in Art und Umfang strikt auf die Erfordernisse unse-res Geschäftes aus. Ziel ist es, jederzeit die Liquidität sicher-zustellen und zu optimalen Bedingungen die Finanzierung unserer Aktivitäten zu gewährleisten. Exportgeschäfte täti-gen wir unter bestmöglicher Absicherung der Währungs- und Bonitätsrisiken. Unser Forderungsmanagement arbeitet mit ständig verbesserten Methoden daran, unsere Außenstände termingerecht einzubringen.

45,234,82,717,3

Aktiva (in %)

Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Finanzanlagen Aktive latente Steuern Vorräte Forderungen und sonst. Vermögenswerte Zahlungsmittel und -äquiv.

2012

2011

1,3

1,2

(in %)

KOSTENSTRUKTUR GESAMTERGEBNISRECHNUNG

2012

2011

Andere Aufwendungen Abschreibungen Personalaufwand Materialaufwand

BILANZSTRUKTUR

Passiva (in %)

2012

2011

Eigenkapital Langfristige Schulden Kurzfristige Schulden

32,125,542,4

35,920,144,0

15,533,421,52,021,84,6

18,431,621,01,821,24,7

44,634,12,518,8

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35WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Ert rags- , Finanz- und Vermögens lage

Absicherung finanzieller Risiken

Um die mit Exportgeschäften verbundenen Währungsrisiken weitestgehend zu reduzieren, nutzen wir in erster Linie Devi-sentermingeschäfte. Dies gilt sowohl für bereits bilanzierte Geschäfte als auch für zukünftige Zahlungsströme aus noch abzuwickelnden Aufträgen. Unsere Fremdwährungsgeschäfte tätigen wir überwiegend in US-Dollar. Fremdwährungsverbind-lichkeiten machen nur ein vergleichsweise geringes Volumen aus.

Die mit unseren Finanzierungstätigkeiten verbundenen Zins-änderungsrisiken überwachen wir regelmäßig. Um negative Auswirkungen aus Zinsschwankungen an den internationalen Kapitalmärkten zu vermeiden, schließen wir gegebenenfalls Zinssicherungsgeschäfte (Zinsswaps) ab. Diese dienen aus-nahmslos der Absicherung variabel verzinster Darlehen gegen steigende Zinsen.

Die Risiken aus Preisänderungen auf der Beschaffungsseite für Aufträge mit langen Lieferzeiten reduzieren wir, indem wir Preisgleitklauseln vereinbaren oder bei Festpreisaufträgen ab-zusehende Teuerungsraten im Verkaufspreis berücksichtigen.

Das Risiko von Forderungsausfällen begrenzen wir durch Kre-ditversicherungen, durch An- und Teilzahlungen sowie durch Bankgarantien. Um eine nachhaltige Liquidität zu sichern, vereinbaren wir mit unseren Kunden im Projektgeschäft mög-lichst solche Zahlungsbedingungen, die dem Verlauf des Kostenanfalls in der Auftragsabwicklung entsprechen.

Durch die Vereinbarung ausreichender Kreditlinien mit unse-ren Banken können wir jederzeit auf schwankende Liquidi-tätsbedarfe reagieren. Hierbei stützen wir uns auf eine monat-lich rollierende Cashfl ow-Planung. Darüber hinaus nutzen wir in ausgewählten Ländern Cash-Pooling-Strukturen, die einen optimierten Einsatz der verfügbaren Mittel im Konzern ermöglichen. Um notwendige Sicherheiten im Projektgeschäft bieten zu können, sind zudem entsprechende Bürgschafts-volumina bereitgestellt. Es sind jeweils angemessene Teile für länger als ein Jahr zugesagt. Unsere Barkredit- und Avallinien belaufen sich auf rund 973 Mio. € (Vorjahr rund 959 Mio. €).

Eigenkapital

Der KSB Konzern ist mit einem Eigenkapital von 923,0 Mio. € (Vorjahr 869,1 Mio. €) ausgestattet. Darin enthalten ist wie im Vorjahr das Gezeichnete Kapital der KSB AG mit 44,8 Mio. €. Die Kapitalrücklage beträgt unverändert 66,7 Mio. €. Unsere Gewinnrücklagen belaufen sich auf 685,7 Mio. € (Vorjahr 642,0 Mio. €); hierin sind die Anteile der Aktionäre der KSB AG am Ergebnis nach Ertragsteuern mit 74,7 Mio. € (Vorjahr 72,0 Mio. €) enthalten. Auf die Anteile anderer Gesellschafter entfallen 125,8 Mio. € (Vorjahr 115,6 Mio. €). Aufgrund des deutlicheren Anstiegs der Bilanzsumme um 202,8 Mio. € oder 10,3 % hat sich die Eigenkapitalquote etwas reduziert (42,4 %; im Vorjahr 44,0 %).

Die Anteile anderer Gesellschafter resultieren im Wesentli-chen aus den Gesellschaften KSB Pumps Limited / Indien (39,1 Mio. €), PAB GmbH / Deutschland (18,1 Mio. €), KSB America Corporation / USA (14,2 Mio. €), GIW Industries, Inc. / USA (13,7 Mio. €) und KSB Shanghai Pump Co. Ltd. / China (12,1 Mio. €).

Schulden

Größter Posten der Schulden sind weiterhin die Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer und darin wiederum die Pensionsrückstellungen. Diese haben wir zum Bilanzstichtag um 5,1 % auf 270,9 Mio. € aufgestockt. Eine Vielzahl der im KSB Konzern praktizierten Pensionspläne sind leistungs-bezogene Modelle. Die damit verbundenen Risiken, wie demografi scher Wandel, Infl ation und Gehaltssteigerungen, reduzieren wir, indem wir beispielsweise für neue Mitarbei-ter beitragsorientierte Pläne einsetzen.

Für aktuelle Rentenempfänger und unverfallbare Anwartschaf-ten ausgeschiedener Mitarbeiter betragen unsere Verpfl ich-tungen etwas mehr als die Hälfte des Bilanzansatzes. Der Rest sind Anwartschaften unserer aktiven Mitarbeiter. Deren ver-bleibende Dienstzeit beträgt im Durchschnitt rund 15 Jahre.

Die restlichen Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer, die im Gegensatz zu den Rückstellungen für Pensionen über-wiegend kurzfristigen Charakter haben, sind geringfügig von 133,6 Mio. € auf 127,1 Mio. € zurückgegangen.

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36 KONZERNLAGEBERICHT

Die anderen Rückstellungen sind im Jahresvergleich nahezu unverändert. Sie beinhalten langfristige Bestandteile in Höhe von 16,2 Mio. € (Vorjahr 16,9 Mio. €) für Garantieverpfl ich-tungen. Der darüber hinausgehende Betrag betrifft Rückstel-lungen für vorwiegend kurzfristige ungewisse Verbindlich-keiten.

Die langfristigen Verbindlichkeiten haben sich deutlich von 61,7 Mio. € auf 208,0 Mio. € erhöht. Daher ist auch der An-teil am Gesamtkapital von 3,1 % auf 9,6 % gestiegen. Wegen der günstigen Kapitalmarktverhältnisse platzierten wir im Dezember 2012 ein neues Schuldscheindarlehen in Höhe von 175 Mio. €. Es ist unterteilt in Rückzahlungstranchen von 3 bis 10 Jahren. Aus dem 2009 aufgelegten Schuldschein-darlehen bestehen zum Jahresende noch Restverpfl ichtungen von 6 Mio. €. Im Jahresverlauf ist es durch vorzeitige Tilgung um 44 Mio. € zurückgeführt worden.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten haben sich insgesamt kaum verändert (505,0 Mio. € nach 509,5 Mio. € zum Jahresende 2011). Die Finanzschulden sind um 12,3 Mio. € gesunken. Auch hier wirkt sich die vorzeitige Tilgung des Schuldschein-darlehens 2009 aus; 12,5 Mio. € haben wir vor ihrer eigent-lichen Fälligkeit zurückgezahlt. Gegenläufi g sind die Sonstigen Verbindlichkeiten von 235,7 Mio. € auf 245,8 Mio. € gestie-gen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich um 2,3 Mio. € auf 204,0 Mio. €. Berücksich-tigt man den Anstieg der Bilanzsumme, hat sich der Anteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten am Gesamtkapital auf 23,2 % (Vorjahr 25,8 %) verringert.

Haftungsverhältnisse und sonstige

finanzielle Verpflich tungen

Die außerbilanziellen Haftungsverhältnisse des KSB Konzerns betrugen zum Bilanzstichtag 14,1 Mio. € (Vorjahr 10,9 Mio. €). Dabei handelt es sich hauptsächlich um Besicherungsgaranti-en und Gewährleistungsverträge.

Sonstige über den Bilanzstichtag hinausreichende fi nanzielle Verpfl ichtungen mit außerordentlichem Charakter bestehen nicht. Lediglich aus für den Geschäftsfortgang notwendigen langfristigen Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverträgen (ins-besondere Informationstechnologie und Telekommunikation) sowie dem Bestellobligo resultieren weitere fi nanzielle Verpfl ich-tungen im üblichen Rahmen.

Liquidität

Die Nettofi nanzposition des KSB Konzerns, also der Saldo aus verzinslichen Geldwerten einerseits und Finanzschulden andererseits, hat sich von 187,0 Mio. € auf 141,2 Mio. € verringert. Neben den höheren Ausgaben für Sachanlage-vermögen haben sich bereitgestellte Mittel zur Finanzierung des Working Capital infolge des angestiegenen Geschäfts-volumens ausgewirkt.

Mittelherkunft und -verwendung

Aus betrieblichen Tätigkeiten erzielten wir einen Cashfl ow in Höhe von 94,1 Mio. €. Dieser war 57,8 Mio. € höher als im Vorjahr. Neben dem verbesserten Ergebnis und mehr Ab-schreibungen hat eine im Jahresvergleich deutlich geringere zusätzliche Mittelbindung bei Vorräten und Forderungen die Entwicklung des Cashfl ows begünstigt. Dem entgegen stan-den weniger freigesetzte Mittel aus Verbindlichkeiten.

Im Berichtsjahr haben wir vor allem unsere Investitionstätig-keit bei Sachanlagen ausgeweitet. Dem entgegen stehen weniger Ausgaben für Erwerbe konsolidierter Unternehmen. Entspre-chend ist ein kaum veränderter Cashfl ow von – 99,4 Mio. € (Vorjahr – 102,7 Mio. €) zu berücksichtigen.

Der Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeiten veränderte sich infolge der Aufnahme des neuen Schuldscheindarlehens von – 35,9 Mio. € auf + 102,9 Mio. €. Zu beachten ist der gegen-läufi ge Effekt aus der vorzeitigen Tilgung großer Teile des Schuldscheindarlehens aus dem Jahre 2009. Im Vorjahr haben wir insgesamt mehr Bankkredite getilgt als neu aufgenommen.

In Summe aller Cashfl ows hat sich der Finanzmittelbestand des KSB Konzerns von 305,7 Mio. € auf 401,0 Mio. € erhöht (inklusive 14,8 Mio. € nach im Vorjahr 16,6 Mio. €, um Wertguthaben aus Altersteilzeitverpfl ichtungen zu sichern, die jederzeit für uns verfügbar sind). Dabei spielten auch Wech-selkursänderungen eine Rolle.

Wir gehen davon aus, den vollen Umfang an Zahlungsaus-gängen auch künftig weitgehend aus dem operativen Cashfl ow bestreiten zu können. Zusätzliche externe Finanzierungs-maßnahmen sind deshalb aus heutiger Sicht nicht vorgesehen.

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37WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Ert rags- , Finanz- und Vermögens lage

VERMÖGENSLAGE

Unsere Bilanzsumme ist um 10,3 % auf 2.177,0 Mio. € ge-wachsen. Dies erklärt sich im Wesentlichen mit einem Anstieg der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente durch den Liquiditätszugang infolge der Platzierung des neuen Schuld-scheindarlehens. Aber auch mehr langfristiges Vermögen, höhere Vorräte sowie über den Vorjahreswerten liegenden For-derungen und sonstigen Vermögenswerte haben zu dieser Veränderung beigetragen.

Im Anlagevermögen sind wie im Vorjahr rund 28 % der Mit-tel gebunden.

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen mit Anschaf-fungswerten von 1.160,7 Mio. € (Vorjahr 1.076,7 Mio. €) stehen mit 563,2 Mio. € (Vorjahr 520,5 Mio. €) zu Buche. Vor allem der Erwerb der dänischen Smedegaard-Gruppe sowie die im Berichtsjahr durchgeführten Erstkonsolidierungen älterer KSB-Gesellschaften haben zu einer Veränderung bei den Geschäfts- oder Firmenwerten von +9,0 Mio. € geführt.

Die Sachanlageninvestitionen lagen im Berichtsjahr mit 81,5 Mio. € sowohl über dem Vorjahreswert von 62,3 Mio. € als auch über den Abschreibungen (52,1 Mio. € nach 45,7 Mio. € im Jahr 2011). Die höchsten Zugangswerte entfi elen mit 23,1 Mio. € auf Technische Anlagen und Maschinen (Vorjahr 15,4 Mio. €). Schwerpunkt unserer Investitionstätigkeit war wie im Vorjahr die Region Europa, hier hauptsächlich Deutsch-land und Frankreich. Außerhalb Europas wiesen wieder unsere Werke in Brasilien, China, Indien und den USA die höchsten Zugänge aus. Die Grundsätze für die Bemessung der Abschreibungen haben wir im Berichtsjahr beibehalten.

Die Investitionen in Finanzanlagen in Höhe von 9,8 Mio. € betrafen vor allem eine weitere Barkapitalerhöhung bei einer Minderheitsbeteiligung in China mit unserem lokalen Partner sowie den Erwerb einer kleineren Serviceeinheit in Frank-reich. Unter Berücksichtigung der gegenläufi gen Effekte aus der Erstkonsolidierung ist der Bilanzwert der Finanzanlagen um 1,3 Mio. € auf nun 38,8 Mio. € zurückgegangen.

Aufgrund des erweiterten Geschäftsvolumens, das sich auch in der höheren Gesamtleistung zeigt, sind die Vorräte um 7,6 % auf 457,2 Mio. € gestiegen. Sie haben rund 21 % unse-rer Mittel gebunden (Vorjahr knapp 22 %).

Infolge der gestiegenen Umsatzerlöse liegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 20,6 Mio. € über dem Vorjahresultimowert. Vor allem wegen rückläufi ger erhaltener Anzahlungen für in Arbeit befi ndliche Kundenaufträge, be-wertet nach der Percentage-of-Completion-Methode (PoC), hat sich der Bestandswert dieser Aufträge um 8,6 Mio. € aufge-baut. Daher entfallen − unter Berücksichtigung der Veränderung der Bilanzsumme − auf Forderungen und sonstige Vermögens-werte rund 32 % der gesamten Aktiva (Vorjahr rund 33 %).

Rund 18 % (Vorjahr etwa 16 %) des Vermögens betreffen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Der mit der Platzierung des neuen Schuldscheindarlehens einhergehende Liquiditätszufl uss spiegelt sich hier wider. Die vorzeitige Til-gung eines wesentlichen Teils des Schuldscheindarlehens aus 2009, Ausgaben für das langfristige Vermögen sowie die Bereit-stellung liquider Mittel zur Finanzierung des Working Capital infolge des angestiegenen Geschäftsvolumens haben einem noch stärkeren Anwachsen entgegengewirkt.

Inflation und Wechselkurseinflüsse

Zum Konsolidierungskreis gehörten keine Gesellschaften, deren Jahresabschlüsse um Infl ationsauswirkungen zu bereinigen gewesen wären.

Die Währungsumrechnung der nicht in Euro aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Konzerngesellschaften hat zu einem Differenzbetrag von –13,9 Mio. € (Vorjahr –15,2 Mio. €) geführt. Diesen haben wir ergebnisneutral in das Eigen-kapital eingestellt.

GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN

LAGE DES KONZERNS

Am Ende des Geschäftsjahres 2012 war die wirtschaftliche Situation des KSB Konzerns auf hohem Niveau stabil. Wir sehen dies als eine gute Basis, um auch die folgenden Jahre erfolgreich zu bewältigen.

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38 KONZERNLAGEBERICHT

VERGÜTUNG DES VORSTANDS (VERGÜTUNGSBERICHT)

Der Vergütungsbericht fasst diejenigen Grundsätze zusam-men, die auf die Festlegung der Vergütung des Vorstands der KSB Aktiengesellschaft Anwendung fi nden. Er richtet sich nach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (Ziffer 4.2.5) und erläutert das Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder. Dieses ist auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Es wird vom Auf-sichtsratsplenum auf Vorschlag des Personalausschusses beschlossen und regelmäßig überprüft. Gleiches gilt für die Höhe der individuellen Vorstandsbezüge.

Bei der Festlegung des Vergütungssystems für den Vorstand wurde auf eine möglichst transparente und verständliche Aus-gestaltung geachtet. Die Gesamtvergütung der einzelnen Vor-standsmitglieder erfolgt auf der Grundlage unterschiedlicher Parameter. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden sowohl die Aufgaben des einzelnen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die wirtschaftliche Lage, der Er-folg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens als auch die Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der Vergütungsstruktur, welche ansons-ten in der Gesellschaft gilt.

Die Vergütung des Vorstands besteht aus festen und variab-len Komponenten. Die Festbezüge werden erfolgsunabhängig gewährt und bestehen aus Fixum, Nebenleistungen sowie Pensionszusagen (Alters-, Berufsunfähigkeits-, Witwen- und Waisenrente). Das Fixum beträgt 60 % des maximalen Jahres-gehalts und wird als monatliche Grundvergütung ausgezahlt. Die zugehörigen Nebenleistungen stehen allen Vorstandsmit-gliedern in gleicher Weise zu und umfassen die private Nutzung von Dienstwagen, die Übernahme von Versicherungsprämien sowie etwaige Zahlungen für ein nachvertragliches Wettbe-werbsverbot. Kredite oder Vorschüsse wurden Vorstands-mitgliedern im Berichtsjahr nicht gewährt.

Um die Nachhaltigkeit des Vergütungscharakters zu gewähr-leisten, besteht der variable Vergütungsbestandteil hauptsäch-lich aus Komponenten mit mehrjähriger Bemessungsgrundlage. Diese orientieren sich zum einen (60 %) am Umsetzungsgrad der Unternehmensstrategie und deren tatsächlichem Erfolg im Markt. Zum anderen (20 %) wird der Verlauf der Kapital-rendite nach dem „Economic Value Added“-Verfahren an ei-nem vergangenheitsbezogenen Durchschnittswert über einen mittelfristigen Zeitraum gespiegelt. Der kurzfristig ausgerich-tete Anteil (20 %) richtet sich nach der Entwicklung der Net-tofi nanzposition im jeweiligen Geschäftsjahr im Verhältnis zur Planung. Die Höhe der variablen Vergütungsbestandteile ist insgesamt begrenzt, um außergewöhnlichen, nicht vorher-gesehenen Entwicklungen Rechnung zu tragen.

In die vorstehenden Gewichtungen nicht eingefl ossen ist die zusätzliche Möglichkeit einer in das Ermessen des Aufsichts-rats gestellten Prämienzahlung in Höhe von jeweils maximal drei Monatsgehältern pro Geschäftsjahr, um besonderen indi-viduellen Leistungen der Vorstandsmitglieder im Einzelfall Rechnung zu tragen. Hierüber wird nur unregelmäßig befun-den, das heißt nicht notwendigerweise jährlich.

Beim Abschluss von Vorstandsverträgen wird im Übrigen ver-einbart, dass Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzei-tiger Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund den Wert von zwei Jahresvergütungen einschließlich Nebenleistungen nicht überschreiten (Abfi ndungs-Cap gemäß Ziffer 4.2.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex). Weitere Leistungen für den Fall der Beendigung der Tätigkeit wurden keinem Vorstandsmitglied zugesagt, auch keine Ent-schädigungsleistungen für den Fall eines Übernahmeangebots. Wird der Anstellungsvertrag aus einem vom Vorstandsmit-glied zu vertretenden wichtigen Grund beendet, erfolgen keine Abfi ndungszahlungen des Unternehmens.

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39WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Ert rags- , Finanz- und Vermögens lage

Die ordentliche Hauptversammlung hat am 19. Mai 2010 – in Anwendung der gesetzlich eingeräumten Möglichkeiten – erneut auf eine individualisierte Offenlegung der Vorstands-vergütung für die Dauer von fünf Jahren verzichtet. Insge-samt betrug die Vergütung der Vorstandsmitglieder für deren Tätigkeit im letzten Geschäftsjahr 2.620 T€. Aktienoptionen oder andere aktienbasierte Vergütungen werden den Mitglie-dern des Vorstands nicht gewährt. Weitere Angaben zur Vor-standsvergütung befi nden sich im Kapitel IX. des Konzern-anhangs.

ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Im Geschäftsjahr 2012 entfi elen Rechtsgeschäfte und Maß-nahmen im Wesentlichen auf erbrachte Lieferungen und Leis-tungen an verbundene Unternehmen. Für diese hat die KSB AG insgesamt 327,8 Mio. € (Vorjahr 289,7 Mio. €) in Rech-nung gestellt sowie für bezogene Lieferungen und Leistungen von verbundenen Unternehmen insgesamt 108,2 Mio. € (Vor-jahr 99,8 Mio. €) aufgewendet.

INTERNES KONTROLLSYSTEM

(ANGABEN NACH § 315 ABS. 2 NR. 5 HGB)

Unser internes Kontrollsystem (IKS) trägt dazu bei, die Ord-nungsmäßigkeit von laufender Rechnungslegung und Konzern-jahresabschlusserstellung sicherzustellen. Zentrale Elemente des IKS sind – neben dem an anderer Stelle in diesem Lage-bericht detailliert dargestellten Risikomanagementsystem – Richtlinien und Regelwerke, die unter anderem einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsvorgaben beinhalten. Sie sind von allen Konzerngesellschaften vollumfänglich anzuwenden. Eindeutige Funktionstrennung und das Vier-Augen-Prinzip werden dabei beachtet; Prüfungen unserer Internen Revision stellen dies sicher.

Zusätzlich erfolgen im Rechnungswesen regelmäßig analytische Prüfungen der Plausibilität von Zeitreihen sowie von Plan-Ist-Abweichungen. Durch diese Prüfungen erkennen wir frühzeitig signifi kante Veränderungen, die wir dann auf Bilanzierungs- oder Bewertungs unstimmigkeiten untersuchen. Die daraus re-sultierenden Ergebnisse werden im Anschluss auf Manage-mentebene diskutiert.

Unser IKS unterliegt einem stetigen Weiterentwicklungs- und Verbesserungsprozess. Dazu sind wir auch in regelmäßigem Kontakt mit unseren Wirtschaftsprüfern. Gemeinsam analysie-ren wir aktuelle Fragestellungen der Rechnungslegung wie beispielsweise angekündigte Änderungen von Bilanzierungs-regeln. Ergibt sich hieraus ein Bedarf, bestehende Richtlinien oder Regelwerke anzupassen oder zusätzliche zu erstellen, erfolgt dies zeitnah und wird konzernweit kommuniziert.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die aktualisierte Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB ist ab dem 27. März 2013 auf der Website www.ksb.com in der Rubrik „Investor Relations“ im Unter-punkt „Erklärung zur Unternehmensführung“ öffentlich zu-gänglich gemacht.

Die Erklärung zur Unternehmensführung enthält neben dem Corporate Governance Bericht (einschließlich der Entsprechens-erklärung gemäß § 161 des Aktiengesetzes) relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus bei der KSB AG angewandt werden. Weiterhin sind die Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Zusammensetzung und Arbeitsweise der gebildeten Ausschüsse des Aufsichtsrats beschrieben.

NACHTRAGSBERICHT

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind und von denen wesentliche Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft zu erwarten wären, sind nicht eingetreten.

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40 KONZERNLAGEBERICHT

Wirtschaftlicher Erfolg braucht technische Innovation: Dies gilt für alle europäischen Maschinenbauer, die auf dem Welt-markt bestehen müssen. Um unsere Technologieführerschaft bei Pumpen, Armaturen und zugehörigen Systemen zu behaup-ten, investieren wir daher kontinuierlich in unsere Forschung und Entwicklung. Im Geschäftsjahr 2012 wendeten wir im Konzern 45 Mio. € dafür auf. Weltweit waren 440 unserer Mitarbeiter in den Bereichen Forschung und Entwicklung tätig, um marktgerechte Standardbaureihen zu schaffen oder die technischen Wünsche unserer Kunden in Einzelprodukte um-zusetzen.

TRINKWASSER AUS DEM MEER

Im Berichtsjahr entwickelten wir unter anderem eine Kompakt-einheit für die Meerwasser-Entsalzung nach dem Umkehr-osmose -Prinzip. Dieses Verfahren erfordert sehr hohe Ein-gangsdrücke, um das Salz vom Wasser zu trennen. Allerdings durchdringt nur ein Teil des Volumenstroms als sogenanntes Permeat die Membrane, während die aufkonzentrierte Sole aus dem Membranbehälter unter hohem Druck abgeführt wer-den muss. Diesen Druck nutzt das neue „ SALINO® Pressure Center“, um einen Axialkolbenmotor anzutreiben, der mit einer Axialkolbenpumpe auf einer gemeinsamen Welle arbeitet. In der Kompakteinheit sind alle Funktionen, die Pumpen bei dieser Form der Meerwasser-Entsalzung übernehmen können, zu-sammengefasst: Hochdruckerzeugung, Druckver lustausgleich und Energierückgewinnung. Eine separate Druckerhöhungs-pumpe ist überfl üssig; außerdem benötigt das System nur einen einzigen Elektromotor und lediglich einen Frequenzumrichter. Da es keine Verrohrung zwischen den einzelnen Kom ponenten gibt, ist das „SALINO ® Pressure Center“ extrem platzsparend und damit besonders für den mobilen Einsatz in Container-anlagen geeignet. Dank dieser Bauweise ist es möglich, die Energiekosten gegenüber herkömmlichen Rückgewinnungs-Systemen, die mit Drucktauschern oder Peltonturbinen arbei-ten, um bis zu 50 % zu reduzieren. KSB ist der erste Hersteller, der ein solches Kompaktsystem für den Umkehrosmose -Prozess anbieten kann. Seit Oktober 2012 laufen diverse Ver-suchsanlagen im Nahen Osten; die Markteinführung wird Mitte dieses Jahres erfolgen.

Beispielhaft für die Arbeit unserer Hydraulikexperten ist auch die Weiterentwicklung der Pumpenbaureihe Etanorm ®. Die seit Jahrzehnten bewährten und eineinhalb Millionen Mal produzierten Pumpen zeichnen sich in einer verbesserten

Aus führung dadurch aus, dass sie noch sparsamer mit der Energie umgehen. Sie erfüllen schon heute die ErP-Richtlinie für Wasserpumpen, die in Europa erst für das Jahr 2015 vorgeschrieben ist. Außerdem haben wir mit der Überarbeitung der Baureihe zwei zusätzliche Größen geschaffen.

KOHLEFASERWERKSTOFFE STATT METALLE

Karbonfaserverstärkte Kunststoffe nutzt man heute vor allem in der Luft- und Raumfahrt sowie im Spitzensport. Doch das Anwendungsgebiet dieser Materialien soll sich verbreitern. Unsere Werkstoffspezialisten beteiligen sich darum an einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geför-derten Arbeits- und Entwicklungskreis namens M A I Carbon. Insgesamt 73 Unternehmen sowie Bildungs- und Forschungs-einrichtungen arbeiten dort im Bereich der Grundlagen-forschung zusammen. Für uns als Pumpen- und Armaturen-hersteller ist es wichtig zu prüfen, inwieweit Komponenten aus diesen Materialien herkömmliche Werkstoffe ersetzen kön-nen. Die Vorteile beim Einsatz von Kohlefaserwerkstoffen betreffen zum einen das Gewicht; heutige Pumpen sind über-wiegend aus Metall gefertigt und dadurch relativ schwer. Neben ihrer Leichtigkeit sind Kunststoffe in der Regel gegen-über aggressiven Medien chemisch beständiger als metallische Legierungen. In einem ersten Schritt überprüfen unsere Spe-zialisten, ob sich mit den für die Herstellung und Verarbeitung karbonfaserverstärkter Kunststoffe üblichen Methoden auch Gehäuse oder Laufräder fertigen lassen.

Wie berichtet, haben wir 2011 begonnen, die technischen Ein-richtungen zu erweitern, mit denen wir Kavitationstests durch-führen. Diese Maßnahmen setzten wir im Berichtsjahr fort und haben so ein erweitertes Spektrum an Prüfmöglichkeiten geschaffen. Auf den verbesserten Testständen in Frankenthal und Pegnitz konnten wir in vergleichenden Materialuntersu-chungen das Verhalten von metallischen, intermetallischen und polymeren Werkstoffen unter Kavitationseinfl uss prüfen. Die gewonnenen Erkenntnisse fl ießen in eine neu geschaffene Datenbank, in der wir systematisch Informationen über die Eigenschaften bestimmter Materialien sammeln. Sie werden uns helfen, eine neuartige, kavitationsbeständige Beschichtung auf polymerer oder intermetallischer Basis zu entwickeln. Der physikalische Effekt der Kavitation verursacht jedes Jahr weltweit beträchtliche Schäden an den Laufrädern von Pumpen.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Kompaktsystem senkt Kosten der Meerwasser-Entsalzung

Kohlefaser-Verbundwerkstoffe im Test

Elektromotoren bieten Einsparpotenziale

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Forschung und Entwick lung

Meistverkaufte Wassernormpumpe der Welt: KSB-Ingenieure haben die Etanorm ® (hier mit Hoch effizienzmotor,

Drehzahl- und Überwachungssystem) in 43 Baugrößen überarbeitet.

SPARSAME ELEKTROMOTOREN

Da annähernd 100 % aller Pumpen mit einem Elektromotor ausgerüstet sind, hat KSB schon vor über 80 Jahren ange-fangen, eigene Antriebe zu entwickeln und zu produzieren. Einen Höhepunkt dieser Entwicklung bildet der hocheffi zi-ente SuPremE-Motor. Außer diesem Antrieb bauen wir eine ganze Reihe von Spezialmotoren. Sie werden auftragsbezogen gefertigt und können Leistungen von mehreren hundert Kilo-watt erreichen. Dies sind zum Beispiel Spaltrohrmotoren für Chemiepumpen sowie Unterwassermotoren für große Kesselumwälz- und Brunnenpumpen. Die letztgenannten sind aus anwendungstechnischen Gründen komplett mit Wasser gefüllt. Das bedeutet, sowohl der Rotor als auch der Stator mit seiner Wicklung sind vollständig von Flüssigkeit umgeben. Diese Konstruktion stellt technologisch hohe Anforderungen an die Isolation und die Fertigung, da solche Antriebe teilweise Spannungen von bis zu 10.000 Volt benötigen. Um den An-wendern solche Spezialkonstruktionen mit besonders niedrigem Energieverbrauch anbieten zu können, arbeiteten KSB-Ent-wicklungsingenieure im Berichtsjahr an der technologischen Weiterentwicklung dieser Motoren. Dabei untersuchten sie die Potenziale der verschiedenen synchron oder asynchron

arbeitenden Motorwirkprinzipien. In Kooperation mit nam-haften Universitäten und Hochschulen konstruierten und berechneten sie mithilfe computergestützter Kalkulations-programme neue Pumpenantriebe. Nach ausgiebigen Si-mulationen des Betriebsverhaltens erstellten sie anschließend mehrere Prototypen, die sie in Versuchsreihen auf Prüf-ständen in Frankenthal testeten. Diese Arbeiten werden sie in den nächsten Jahren weiterführen.

Die erwähnte ErP-Richtlinie erlaubt seit 1. Januar 2013 in Europa nur noch den Vertrieb effi zienter Heizungsumwälz-pumpen. Deshalb entwickelten wir gemeinsam mit den Mitar-beitern der KSB-Tochtergesellschaften der Smedegaard-Gruppe eine „intelligente“ Generation von Nassläuferpumpen . Mit der Baureihe Calio haben wir unser Programm für die Ge-bäudetechnik modernisiert und werden diese auf den Messen des laufenden Jahres unseren Kunden vorstellen.

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42 KONZERNLAGEBERICHT

An jedem Arbeitsplatz bei KSB benötigen wir Mitarbeiter, die neben speziellem Wissen und Fertigkeiten eine hohe Moti-vation und den Willen zur positiven Veränderung mitbringen. Diese Menschen zu fi nden, mit unserer Unternehmenskultur vertraut zu machen und ihre berufl ichen Fähigkeiten dauer-haft zu fördern, ist eine zentrale unternehmerische Aufgabe. Sie verbindet sich mit dem Anspruch, für unsere Kunden überall auf der Welt ein bevorzugter und kompetenter Partner zu sein.

BESCHÄFTIGTENZAHL IST GESTIEGEN

Die Zahl der Mitarbeiter, die konzernweit für unsere Kunden tätig sind, hat sich bis zum Ende des Berichtsjahres gegenüber 2011 um 533 Beschäftigte auf 16.207 erhöht. Dieser Zuwachs um 3,4 % ist größtenteils durch die Erstkonsolidierung von 13 kleineren Tochtergesellschaften in Europa und China bedingt. Durch sie sind 508 Mitarbeiter neu in den Konzern gekom-men. Darüber hinaus haben einzelne Gesellschaften ihr Per-sonal verstärkt, vornehmlich um unsere strategischen Projekte durchzuführen.

FÜHRUNGS- UND UNTERNEHMENSKULTUR

Damit unsere Mitarbeiter ihre Aufgaben motiviert angehen, ist eine professionelle und kommunikationsorientierte Füh-rungsarbeit erforderlich. Unsere Bereichs- und Abteilungslei-ter unterstützen wir kontinuierlich dabei, diesem Anspruch gerecht zu werden. Wichtiges Instrument ist ein standardisier-tes Führungs-Feedback, das wir 2012 gleichzeitig für 8.203 Beschäftigte durchgeführt haben. Diese waren aufgefordert, ihren direkten Vorgesetzten eine Rückmeldung zu deren Füh-rungsarbeit zu geben. 6.280 Beschäftigte haben diese Chance genutzt. Mehr als 75 % der Teilnehmer bewerteten die Ko-operation mit ihren Vorgesetzten in der anonymisierten Befra-gung als „insgesamt sehr gut“.

Im Umgang miteinander sowie in der Interaktion mit unseren Kunden und Lieferanten orientieren wir uns an defi nierten KSB-Werten. Diese verstehen wir als Teil unserer Unterneh-menskultur, die wir stärken und weiterentwickeln wollen. Hierzu nutzen wir seit 2010 die sogenannten Wertedialoge, in denen Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern über die KSB-Werte und deren Relevanz für die praktische Arbeit reden. Im Berichtsjahr haben mehr als 1.000 Beschäftigte an solchen Gesprächen teilgenommen.

WEITERBILDUNG IN SEMINAREN UND ONLINE

Damit unsere Mitarbeiter ihre Fähigkeiten erweitern und sich auf neue Herausforderungen einstellen können, bieten wir ihnen ein vielseitiges Weiterbildungsprogramm an. Es umfasst Fremdsprachen- und IT-Kurse, technische und betriebswirt-schaftliche Schulungen sowie Seminare zur Persönlichkeits-entwicklung und zum Projektmanagement. Um jeden Mitarbei-ter entsprechend dem Profi l seiner Aufgaben und Fähig keiten zu fördern, ermitteln wir seinen individuellen Weiterbildungs-bedarf in einem Zwei-Jahres-Turnus. Das auf diesen Bedarf abgestimmte Programm ergänzen wir durch externe Seminare und Trainings.

Insbesondere für die Mitarbeiter außerhalb unserer großen Gesellschaften stellt das E-Learning eine probate Methode der Weiterbildung dar. Über die 2011 geschaffene Internet-Plattform KSB-E-Academy haben wir im Berichtsjahr rund 3.500 Mitarbeiter geschult.

FERNSTUDIENGANG FÜR KSB-TECHNIKER

UND - INGENIEURE

KSB ist ein von technischer Innovation getriebenes Unterneh-men. Um auf diesem Wege kundengerechte Lösungen zu entwickeln, ist ein spezifi sches Wissen über Pumpen und ihre Anwendungsbereiche erforderlich. Dieses lässt sich in Aus-bildungs- und Hochschulstudiengängen nur in begrenztem Umfang vermitteln. Vor allem für unsere Techniker und Ingenieure haben wir daher 2011 die interne Ausbildung zum „Pump & Applications Professional“ geschaffen. Im Berichts-jahr haben die ersten 20 Mitarbeiter in Deutschland das ein-jährige Fernstudium erfolgreich absolviert. Aufgrund der bislang sehr guten Erfahrungen führen wir diese Form der Wissensvermittlung fort; im Oktober 2012 hat eine zweite Gruppe ihre Ausbildung begonnen.

TALENTE FINDEN UND FÖRDERN

Weltweit sind wir auf der Suche nach den besten Fach- und Führungskräften. Sie sollen durch ihre Arbeit in Forschung und Entwicklung, in der Produktion, im Vertrieb sowie in weiteren Disziplinen beitragen, KSB in der Liga der Spitzen-unternehmen voranzubringen. Um neue Ziele zu erreichen, brauchen wir engagierte Nachwuchskräfte mit frischen Ideen. Wo es um angehende Ingenieure geht, stehen wir dabei im Kontakt mit Universitäten und Fachhochschulen in Europa,

MITARBEITER

Erstkonsolidierungen erhöhen Konzernbelegschaft

Kommunikation stärkt Führungs- und Wertekultur

Fernstudium vermittelt fundiertes Pumpenwissen

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43WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Mitarbe i ter

aber auch in Brasilien, China und Indien. Studenten verschie-dener Fachrichtungen führen wir über Praktika, studien-integrierte Traineeprogramme sowie die Vergabe von Diplom-arbeiten frühzeitig an unser Unternehmen heran.

Im Rahmen unserer betrieblichen Berufsausbildung einschließ-lich vier dualer Studiengänge vermitteln wir außerdem 363 Auszubildenden und Studenten in drei deutschen Werken prak-tische Fertigkeiten und theoretisches Wissen. Wesentliches Element unseres Ausbildungskonzeptes ist die Entwicklung der Persönlichkeit dieser jungen Menschen, einschließlich ihrer sozialen und ökologischen Verantwortungsbereitschaft.

Für unsere Berufsausbildung in Deutschland haben wir im Berichtsjahr 9,0 Mio. € aufgewendet. Darüber hinaus haben wir am Standort Halle rund 3,0 Mio. € in ein neues Sozial- und Ausbildungszentrum investiert. Dort können unsere Nach-wuchskräfte sich an modernen Bearbeitungsmaschinen und Handarbeitsplätzen auf ihre künftigen Berufe vorbereiten.

EINSATZWILLE UND VERÄNDERUNGSBEREITSCHAFT

In einer Zeit, in der sich Märkte und Wettbewerb stark ver-ändern, müssen wir uns auf neue Gegebenheiten einstellen. Dies ist unseren Mitarbeitern in vielen Bereichen hervorra-gend gelungen. Dabei haben sie an ihren Arbeitsplätzen große und kleine Prozessverbesserungen erzielt, strategische Initia-tiven vorangebracht und ihre Aufgaben mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung erledigt. Zugleich haben sie in Pro-jektteams daran mitgewirkt, strukturelle Veränderungen vor-zubereiten, die im laufenden Jahr wirksam werden.

Für diese Leistung und die Bereitschaft zur kontinuierlichen Verbesserung dankt der Vorstand allen Mitarbeitern. Ein spezieller Dank gilt darüber hinaus den Mitgliedern der Arbeitnehmervertretungen sowie dem Sprecherausschuss der leitenden Angestellten. Sie haben die Interessen unserer Belegschaft 2012 ebenso engagiert wie verantwortungsvoll wahrgenommen.

Spezialkenntnisse gefragt: Teilnehmer des KSB-internen Studiengangs

„Pump & Applications Professional“ vertiefen ihr Wissen über Pumpen und deren Einsatzbereiche.

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44 KONZERNLAGEBERICHT

Innovative Produkte für effiziente Energienutzung

Ökologisches Musterwerk in Brasilien errichtet

Hilfs- und Bildungsprojekte auf vier Kontinenten

Nachhaltiges Wirtschaften und dauerhafter Erfolg gehören nach unserem Verständnis zusammen. Indem wir ökologisch sinnvoll und sozial verantwortlich handeln, leisten wir unseren Beitrag zum Erhalt der Umwelt und zum fairen gesellschaft-lichen Miteinander. Da wir uns mit diesen Verhaltensweisen identifi zieren, bekennen wir uns seit 2010 zum Global Com-pact . Dieser Pakt der Vereinten Nationen mit Unternehmen und Organisationen zielt darauf, ein höheres Maß an sozialer und wirtschaftlicher Gerechtigkeit zu verwirklichen. Mit dem Beitritt haben wir uns verpfl ichtet, kontinuierlich auf Verbes-serungen in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Geschäftsverhalten hinzuwirken.

EFFIZIENTE INNOVATIONEN FÜR SAUBERE ENERGIE

Im Berichtsjahr haben wir eine Reihe von Produkten auf den Markt gebracht, die dazu dienen, erneuerbare Energien zu nutzen oder aber den Stromverbrauch einer Anlage zu senken. Dort, wo unsere Erzeugnisse helfen, Energie einzusparen, profi tieren unsere Kunden durch niedrigere Ausgaben, wir als Hersteller durch den Erlös und die Umwelt durch eine gerin-gere Belastung.

Dies gilt beispielsweise für unsere hocheffi zienten Elektro-motoren, deren Serienproduktion wir 2012 gestartet haben. Diese innovativen Antriebe übertreffen heute schon die An-forderungen, wie sie die EU ab 2015 an die Wirkungsgrade elektrischer Motoren stellen wird. Außerdem kommen die sogenannten Synchron-Reluktanzmotoren ohne Magnetwerk-stoffe wie Seltene Erden aus, deren Gewinnung in ihren Ur-sprungsländern zu Umweltbelastungen führt.

MENSCH UND UMWELT IM BLICK

Als produzierendes Unternehmen gehen wir so sparsam wie möglich mit den natürlichen Ressourcen um und halten die Umwelt sauber. Gefährdungen für die Menschen und das Ökosystem vermeiden wir. Die Gesetze und Vorschriften zum Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz halten wir strikt ein, wobei KSB-interne Richtlinien in vielen Fällen noch stren gere Maßstäbe an unser Verhalten anlegen.

Dies gilt zum Beispiel dort, wo wir neue Fertigungsstätten bauen oder bestehende Werke modernisieren. Im indischen Werk Nashik, in dem wir 2011 bereits eine Biogasanlage er-richteten, haben wir die eigene Energieversorgung um Wind-kraft- und Solaranlagen erweitert. Damit erzeugen wir sau beren Strom, den wir für unsere Arbeit nutzen.

2012 hat unsere brasilianische Gesellschaft in Jundiaí ein in mehrerlei Hinsicht vorbildliches Werk gebaut. Die Fertigungs-stätte, die wir im laufenden Jahr offi ziell einweihen werden, schafft einen hohen Standard sowohl im Umwelt- wie im Arbeitsschutz. Unter anderem sammeln in Jundiaí mehrere Tanks 100.000 Liter Regenwasser, um es für industrielle Pro-zesse, die sanitären Anlagen und im Notfall zur Brandbekämp-fung zu verwenden. Solarenergie heizt das Warmwasser für die Waschräume der Mitarbeiter. Bevor anfallendes Schmutz-wasser das Werk verlässt, fi ltern wir es sorgfältig. Hoch-moderne Fertigungsmaschinen sorgen dafür, dass so wenig Abfall wie möglich entsteht.

Die Produktionsmitarbeiter in Jundiaí profi tieren von einer angenehmen und gesundheitsschonenden Arbeitsumgebung. Eine natürliche Ventilation ermöglicht ein optimales Raum-klima, wobei sechs- bis neunmal pro Stunde ein kompletter Luftaustausch stattfi ndet. Transparente Dach- und Wand-elemente sorgen für Tageslicht, lassen aber keine UV-Strahlen durch. Behindertengerechte Zugänge zu den Gebäuden sind in dem Werk ebenso vorhanden wie eine Ruhezone für LKW-Fahrer, die dort eigene sanitäre Einrichtungen vorfi nden.

MASSNAHMEN, DIE ENERGIE SPAREN

Weltweit achten wir auf einen sorgsamen Umgang mit Wasser und Energierohstoffen. Dabei erkennen wir immer wieder auch Einsparpotenziale. Hierzu analysierten wir an Standorten in Brasilien, Deutschland, Indien, Indonesien sowie Südafrika den Strom- und Wasserverbrauch und leiteten daraus Maßnah-men ab, die unsere Kosten verringern.

Strom sparen können wir in unseren Fertigungsstätten aber auch dadurch, dass wir verstärkt das Tageslicht zur Beleuch-tung der Hallen nutzen. Entsprechende Maßnahmen haben wir 2012 vor allem an unserem Standort in Ankara (Türkei) ergriffen.

UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNG

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45WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Unternehmer ische Verantwortung

Außerdem tauschen wir aus energetischen Gründen, soweit möglich, alte Maschinen gegen effi zientere aus. Wo dies wirt-schaftlich nicht sinnvoll ist, hilft uns ergänzende Technik weiter. So haben wir in Indien diverse Energiespargeräte wie zum Beispiel Frequenzumformer in unsere Fertigungsmaschi-nen integriert, um die Stromkosten zu verringern.

STROM UND WASSER FÜR AFRIKA

Dass sich nachhaltiges Engagement auch in Entwicklungslän-dern mit wirtschaftlichem Nutzen vereinbaren lässt, belegt die 2012 beschlossene Kooperation von KSB mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) . Gemeinsam arbeiten wir an Projekten zur dezentralen Elektri-fi zierung in Uganda. Hierzu kommt ein Prototyp unserer Flussturbine zum Einsatz, die unsere Experten an die lokalen Begebenheiten angepasst haben. Das Kleinwasserkraftwerk wird ab 2013 ein am Nil gelegenes Dorf mit elektrischer Ener-gie versorgen. Damit die Menschen vor Ort später den Dauer-betrieb und die Wartung übernehmen können, haben wir früh-zeitig begonnen, Einheimische in das Projekt einzubeziehen.

Um außerdem das energetische Potenzial von Bergfl üssen und -bächen zu nutzen, planen wir mit der GIZ, Pumpen einzu-setzen, die in strömenden Gewässern im Rückwärtslauf als Turbinen arbeiten. Sie sind in der Anschaffung preiswerter als herkömmliche Turbinen und deutlich wartungsärmer.

Über unsere französische Tochtergesellschaft unterstützen wir ferner das humanitäre Projekt einer Hilfsorganisation, die im Niger tätig ist. Wir haben uns verpfl ichtet, bis 2014 einen Betrag von 45 T€ in den dortigen Bau von Brunnen zu inves-tieren. Mit dem Wasser lassen sich in der Sahelzone Äcker be-wirtschaften; darüber hinaus werden Schulen und Kranken-häuser versorgt.

Bildungsprogramm: Brasilianische Jugendliche ergänzen ihr Schulwissen und

erlernen im Betrieb die Grundlagen der Bürokommunikation.

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46 KONZERNLAGEBERICHT

Um für das Brunnenprojekt zu werben, nutzen wir in Frank-reich auch geschäftliche Kontakte. 2012 haben wir das Vor-haben auf dem Weltwasserforum in Marseille unseren Kunden vorgestellt. Einige von ihnen nahmen dies zum Anlass, sich selbst für das Projekt zu engagieren. Ziel ist es, weitere 200 Brunnen zu erschließen. Darüber hinaus präsentierten wir zusammen mit der Hilfsorganisation das Vorhaben an un-seren französischen Standorten Gennevilliers, Lille und Châteauroux. Daraufhin haben sich zahlreiche Mitarbeiter entschlossen, das Projekt ehrenamtlich oder fi nanziell zu unterstützen.

BILDUNG IM BLICKPUNKT

Kindern und Jugendlichen gehört die Zukunft, wenn sie gut ausgebildet sind. Daher engagieren wir uns dauerhaft für die Bildungschancen junger Menschen. Als Gründungsmit-glied der „Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland e.V.“ setzen wir uns vor allem für die Bildungsarbeit in Kinder-gärten und Grundschulen ein. Seit 2005 unterstützen wir gemeinsam mit mehr als 100 anderen Firmen verschiedene Projekte, um frühzeitig das Interesse von Kindern an Natur-wissenschaften und Technik zu wecken. Im Jahr 2012 bildeten wir Lehrer aus, damit sie in ihren Klassen Lernexperimente und praktische Übungen durchführen können. Mit einem Erzählprojekt förderten wir die frühkindliche Sprachent-wicklung.

WELTWEIT GESELLSCHAFTLICH AKTIV

Unser soziales Engagement beschränkt sich nicht auf Europa. Vielmehr bringen wir uns an vielen Standorten ein, an denen wir mit unseren Kräften etwas bewirken können. Über den Hilfsfond KSB CARE unterstützen unsere asiatischen Ge-sellschaften beispielsweise mehrere Bildungseinrichtungen. 2012 sanierten wir Schulen in Indonesien und Thailand; in Indien spendeten wir Schulkindern neue Uniformen.

In den USA gaben unsere dortigen Unternehmen Geld für gemeinnützige Organisationen, die sich um das Wohl von Kleinkindern und um Arme kümmern. Für ein Anti-Drogen-Programm in Brasilien lieferten wir ausrangierte Computer. Aus den funktionierenden Teilen bauten junge Menschen

wieder komplette Rechner. Fortgesetzt haben wir außerdem unser Programm, brasilianische Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen in unseren Betrieben an die Arbeits-welt heranzuführen.

RECHTLICHE UND ETHISCHE STANDARDS EINHALTEN

Wir sind überzeugt, dass die Reputation unseres Unternehmens das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern stärkt. Deshalb wollen wir vermeiden, dass mögliches Fehlverhalten einzelner Mitarbeiter unserem Ruf schaden könnte. 2012 ha-ben wir konzernweit ein umfassendes E-Learning-Programm über Compliance-Themen wie Korruptionsprävention und Kartellrecht durchgeführt. So schützen wir unsere Mitarbeiter durch ein spezifi sches Wissen davor, sich falsch zu verhalten. Das Programm richtete sich vor allem an diejenigen, die im direkten Kontakt mit Lieferanten und Kunden stehen. Die Trainings haben wir in sieben Sprachen angeboten. In Europa nahmen mehr als 2.000, in der Region Mittlerer Osten /Afrika 290, in der Region Asien / Pazifi k 620 sowie in der Re-gion Amerika 660 Beschäftigte teil. Das E-Learning wird in den nächsten Jahren fortgeführt.

Die hohen Maßstäbe, zu denen wir uns mit der Teilnahme am Global Compact verpfl ichtet haben, legen wir auch an das Verhalten unserer Lieferanten an. Wir erwarten, dass sie sich zu den von den UN defi nierten sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Werten bekennen. Deshalb haben wir im Be-richtsjahr in einem ersten Schritt die wichtigsten Lieferanten der KSB AG anhand eines Leitfadens überprüft, inwieweit ihre Geschäftstätigkeit den Normen des Global Compact ent-spricht. Die erhaltenen Antworten gaben uns Informationen über Unternehmen, die mehr als 50 % des Beschaffungs-volumens unserer Muttergesellschaft zuliefern. Wir werden diese Abfrage im laufenden Jahr auf die Lieferanten aller Konzernstandorte ausdehnen.

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47WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Unternehmer ische Verantwortung

Ris ikomanagement

Als weltweit tätige Unternehmensgruppe ist der KSB Konzern globalen wie regionalen Risiken ausgesetzt. Unsere Risiko-politik richten wir darauf aus, nachhaltig und profi tabel zu wachsen. Hierbei achten wir darauf, unsere Chancen zu wah-ren und die mit unserer Geschäftstätigkeit verbundenen Risiken zu mindern und wo möglich zu vermeiden. Um alle Entwick-lungen und Ereignisse, die den Fortbestand unseres Konzerns gefährden könnten, früh zu erkennen, nutzen wir eine quar-talsweise Vorschau der Ertrags- und Finanzsituation sowie ein monatliches, gruppenweites Reporting wesentlicher Kennzah-len. Diese gleichen wir regelmäßig mit unserer strategischen Unternehmensplanung ab.

Zusätzlich haben wir ein System implementiert, um relevante Risiken unserer Geschäftstätigkeit durch unser Management kontinuierlich zu erfassen, zu bewerten und an die Konzern-zentrale zu melden. Alle Konzernbereiche, Zentralabteilun-gen und Beteiligungsgesellschaften sind in dieses Risikomanage-mentsystem eingebunden. Die jeweils Verantwortlichen sind verpfl ichtet, monatlich die von ihnen zu verantwortenden Geschäfts- und Finanzkennzahlen bereitzustellen. Neben der quartalsweisen Vorschau zur Geschäftsentwicklung melden sie zweimal jährlich alle erkannten Risiken an die Konzern-zentrale. Vorstand und Aufsichtsrat erhalten auf Basis dieser Informationen mindestens zweimal pro Geschäftsjahr einen Risikobericht. Besonders kritische Sachverhalte sind von den verantwortlichen Managern ad hoc mitzuteilen.

Dieser Prozess sowie die Verantwortung des Managements sind in unserem Risikomanagement-Handbuch dokumentiert. Die Verantwortlichen sind angehalten, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um Schäden, wie sie aus dem Eintreten riskanter Ereignisse resultieren können, zu vermeiden oder zu begrenzen.

Die Interne Revision ist als Teil unseres Kontrollsystems in das Risikomanagementsystem eingebunden. In ihrer Planung priorisiert sie Themen nach Risikopotenzialen und erhält sämtliche dazu notwendigen Informationen. Die Revisoren stellen sicher, dass alle geprüften Einheiten die gültigen Richt-linien beachten, aktiv am Risikomanagementsystem teilhaben und ihre Risiken steuern oder vermeiden. Die Informationen der Internen Revision über erkannte Risiken und eingeleitete Gegenmaßnahmen sind integraler Bestandteil der Bericht-erstattung an den Vorstand und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates.

Wichtige Überwachungsaufgaben im Management von Chan-cen und Risiken übernehmen außerdem das Controlling so-wie das Finanz- und Rechnungswesen. Dem Rechnungswesen obliegt es, in vorher eindeutig defi nierten Teilprozessen den Jahres- und den Konzernabschluss zu erstellen.

Risiken, die sich nachteilig auf unsere Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage sowie unsere Reputation auswirken könnten, bewerten und kommunizieren wir nach den folgenden Kate-gorien:

MARKT / WETTBEWERB

Unser Geschäft wird durch Veränderungen in den ökonomi-schen und politischen Rahmenbedingungen beeinfl usst. Gegen-wärtige wirtschaftliche Entwicklungen sowie hohe Verschul-dungsgrade der öffentlichen Haushalte in den USA und einigen europäischen Ländern erzeugen Unsicherheiten bei der Nach-frage nach unseren Produkten.

Im Projektgeschäft sind wir abhängig von Branchen mit langen Investitionszyklen; dort verzögern sich weiterhin die Auftrags-vergaben. Wegen der immer noch bestehenden Überkapazitä-ten auf der Anbieterseite hält der Druck auf die Verkaufs-preise unserer Produkte an. Dem Risiko von Konjunktur- und Nachfrageschwankungen begegnen wir unter anderem da-durch, dass wir die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für unsere Marktbereiche beobachten und, falls erforderlich, Kapazitäten anpassen und Einsparmaß-nahmen umsetzen.

Wie erfolgreich wir im Geschäft mit Pumpen, Armaturen und Serviceleistungen für die Kraftwerkstechnik sein können, ist abhängig von der globalen Energienachfrage sowie von Regu-lierungen durch die jeweilige Energie- und Umweltpolitik. Speziell in Deutschland wandelt sich der Kraftwerksmarkt der-zeit infolge der von der Bundesregierung eingeleiteten „Ener-giewende“. Da wir mit unseren Produkten und Serviceleistungen in größerem Umfang auch die Betreiber von Kernkraftwerken bedienten, haben wir Geschäftsvolumen verloren, das wir durch ein Umsatzwachstum in anderen Ländern und Einsatzfeldern von Pumpen und Armaturen ausgleichen müssen. Soweit diese Substitution mit einem höheren Aufwand verbunden ist, kann dieser einen negativen Effekt auf die Ertragslage haben.

RISIKOMANAGEMENT

Verschärfter Wettbewerb in Wachstumsländern

Anhaltender Preisdruck im Projektgeschäft

Vorkehrungen gegen Forderungsausfälle und Liquiditätsengpässe

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48 KONZERNLAGEBERICHT

Wegen noch bestehender Unsicherheiten in der Energie- und Umweltpolitik wird sich auch in Ländern außerhalb Europas die Errichtung neuer Kraftwerke verzögern. Sobald die Ent-scheidungen zum Bau neuer Anlagen folgen, können wir mit vermehrten Chancen im Projektgeschäft rechnen.

Auch in den Märkten des Nahen und Mittleren Ostens sowie in Nordafrika steht die Verwirklichung vieler Großprojekte noch aus. Hintergrund ist die anhaltend instabile Lage in meh-reren Ländern. Die derzeit geringere Anzahl an neuen Auf-tragsvergaben bedingt einen hohen Preis- und Lieferzeitdruck, auf den wir uns einstellen müssen. Chancen sehen wir in eini-gen Ländern wie Saudi-Arabien, Kuwait und Oman sowie in der Sub-Sahara-Region. Dort bieten wir unsere Pumpen und Armaturen für Infrastrukturprojekte an, die der Wasser- und Energieversorgung dienen oder die Abwasserreinigung ver-bessern sollen. Beschlüsse über Ausfuhrbeschränkungen in ein-zelne Länder der Region können prinzipiell ein Risiko für Auftragsbestände und -chancen bedeuten. Wir gehen davon aus, dass keine neuen politischen Sanktionsmaßnahmen gegen einzelne Staaten zu erwarten sind.

In den Wachstumsmärkten der BRIC-Länder nimmt der Wett-bewerb der dort tätigen Pumpen- und Armaturenhersteller zu. Lokale Anbieter profi tieren dabei zum Teil von günstigeren Kostenstrukturen. Mit unseren strategischen Maßnahmen wollen wir diese Märkte noch besser erschließen; die aktuelle Wettbewerbssituation kann aber unser geplantes Wachstum verzögern.

Insgesamt zielen unsere strategischen Projekte darauf, unser Chancenpotenzial für ein nachhaltig profi tables Wachstum zu vergrößern. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass sich im Zeitraum der Strategieumsetzung Veränderungen der Märkte oder der technischen Anforderungen ergeben, die zu einer Neubewertung dieser Chancen führen. Voraussichtlich können wir daher nicht alle strategischen Vorhaben in der vorgese-henen Weise zum Erfolg führen und passen diese falls nötig an neue Gegebenheiten an.

PROJEKTE / PRODUKTE

Verträge mit längeren Laufzeiten, wie besonders bei der Durchführung von Großprojekten, können eine Vielzahl von Risiken beinhalten. Es kann zu Kostenüberschreitungen, per-sonellen Engpässen, technischen Schwierigkeiten oder Quali-tätsproblemen kommen, die – einschließlich möglicher Ver-tragsstrafen – unsere Margen verringern. Daher schulen wir unsere Mitarbeiter im Projektmanagement und befähigen sie, Gefahren im Zusammenhang mit länger laufenden Aufträgen frühzeitig zu erkennen. Hierzu sind unsere Projektleiter mit entsprechenden Management-Werkzeugen ausgestattet und durchlaufen klar strukturierte Genehmigungsprozesse. Schu-lungen zum Projektmanagement sind außerdem wichtig, um unsere strategischen Vorhaben effektiv umzusetzen.

Aufträge mit neu konstruierten Produkten bergen sowohl tech-nische wie fi nanzielle Risiken. Die technischen Risiken gren-zen wir insoweit ein, als wir bei Produktentwicklungen Zwi-schenschritte defi nieren und Teillösungen einer Prüfung unterziehen. Dies gilt auch für Pumpen, die wir im Rahmen eines chinesischen Großauftrages für einen neuen Kraftwerks-typ bereitstellen. Finanzielle Risiken minimieren wir durch entsprechende Gestaltung der Verträge. Wir achten darauf, dass Anzahlungen unsere anfallenden Kosten decken.

Zu unserer strategischen Entwicklung und zur Stärkung un-seres Produktportfolios gehört es, dass wir Firmen akquirie-ren oder Gemeinschaftsunternehmen bilden. Solche Schritte bergen grundsätzlich auch Risiken, die sich daraus ergeben, dass wir neue Mitarbeiter integrieren, Prozesse harmonisieren und Produkte in ein vorhandenes Programm einfügen müs-sen. Entsprechend fi ndet bei einem solchen Vorhaben jeweils eine detaillierte Chancen / Risiken-Abwägung statt.

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49WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Ris ikomanagement

FINANZEN / L IQUIDITÄT

Akquisitionen führen in der Regel zu einem Anstieg des im-materiellen Vermögenswerts. Negative Entwicklungen des Marktumfeldes oder eine verzögerte Integration unserer Neu-erwerbungen können aber die geschäftliche und fi nanzielle Entwicklung einer neuen Einheit beeinträchtigen. Dies kann zu einer Minderung des Geschäfts- und Firmenwertes führen.

Im Projektgeschäft sehen wir Risiken für unsere Margen und die Liquidität. Neben dem anhaltenden Druck auf unsere Verkaufspreise, der die Gewinnspannen verringert, gehören dazu ungünstige Vertragskonditionen wie reduzierte Anzah-lungen und schärfere Pönalebedingungen. Diesem Risiko begegnen wir, indem wir die Genehmigungsprozesse in der Angebotsphase genau beachten; außerdem überwachen wir laufend unsere Nettofi nanzposition. Auf diese Weise sind wir in der Lage, Liquiditätsengpässe zu erkennen und zu vermeiden. Gegebenenfalls sichern wir ausreichende Liquidität, indem wir frühzeitig entsprechende Kreditlinien vereinbaren.

Auch Rechtsstreitigkeiten oder staatliche und behördliche Verfahren können unser Geschäft beeinträchtigen.

Um Risiken aus Geschäften mit unterschiedlichen Währungen zu verringern, ergreifen wir Maßnahmen zur Kurssicherung. Dafür nutzen wir in erster Linie Devisenterminkontrakte, so-wohl für bereits bilanzierte Geschäfte als auch für zukünftige Zahlungsströme aus noch abzuwickelnden Aufträgen. Indem wir unsere Produktionsstandorte weltweit stärken, können wir eine natürliche Währungssicherung bei weiter volatilen Devisenmärkten realisieren.

Um zu vermeiden, dass wir Forderungen an Kunden nicht ein-bringen, haben wir ein striktes Debitorenmanagement etabliert und nutzen Warenkreditversicherungen.

BESCHAFFUNG

In jüngerer Zeit unterlagen unsere Rohstoffpreise und Be-schaffungszeiten starken marktbedingten Schwankungen. Wo es uns nicht gelingt, Kostensteigerungen zu kompensieren oder an unsere Kunden weiterzugeben, kann dies unsere Ertragslage negativ beeinfl ussen. Engpässe oder Verzögerungen in unserer Versorgungskette für Rohstoffe und Komponenten können ebenfalls zu Beeinträchtigungen unserer geschäftlichen Aktivitäten führen.

Daher sind wir aktiv dabei, alternative und günstigere Liefer-quellen, vor allem im asiatischen Raum, zu erschließen. Hier-zu nutzen wir die Einkaufsmacht, die sich daraus ergibt, dass wir die Bedarfe der KSB-Werke weltweit bündeln.

TECHNOLOGIE / FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Für unsere erfolgreiche Zukunft ist es essenziell, über ein Pro-dukt- und Leistungsprogramm zu verfügen, das in Technik, Preis und Lieferzeit marktgerecht ist. Die sich ändernden Be-dürfnisse unserer Kunden wie auch neue Normen und Vor-schriften machen es nötig, unsere Erzeugnisse und Leistungen kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern. Die für Innovationen nötige Forschung und Entwicklung verbrau-chen erhebliche fi nanzielle Mittel und personelle Ressourcen, wobei deren Einsatz aber nicht in jedem Einzelfall erfolgreich sein kann.

Um negative Auswirkungen auf die Ertragslage zu vermeiden, ist es wichtig, die marktbedingten oder technischen Risiken frühzeitig zu erkennen. Hierfür aktualisieren wir ständig unse-ren Entwicklungsprozess, zu dem verschiedene Kontrollstufen gehören. Da in diesen Prozess regelmäßig Mitarbeiter aus dem Verkauf eingebunden sind, können auch Risiken, die aus zwi-schenzeitlichen Veränderungen in den Märkten oder Anwen-dungsbereichen resultieren, rechtzeitig in die Beurteilung ein-fl ießen.

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50 KONZERNLAGEBERICHT

UMWELT

Unsere Geschäftstätigkeit unterliegt insbesondere im Bereich der Produktion zahlreichen Umweltschutzgesetzen und -vor-schriften. Es besteht das Risiko, dass aus Umweltschäden Ver-luste entstehen, die nicht durch eine Versicherung abgedeckt sind. Daher überwachen Beauftragte an allen Standorten die Einhaltung der Gesetze und Vorschriften sowie der KSB-in-ternen Regeln, die teilweise über die vorgegebenen Umwelt-standards hinausgehen.

Bei Akquisitionsprojekten überprüfen wir vorhandene Liegen-schaften vor einem Kauf auf mögliche Altlasten. Stellen wir Belastungen fest, bilden wir Rückstellungen, um notwendige Sanierungen zu fi nanzieren.

In Märkten mit sich verschärfenden umweltrechtlichen Regu-lierungen besteht grundsätzlich die Gefahr, dass es durch unsere Produkte und eigene oder zugekaufte Dienstleistungen zu Verstößen kommt, durch die wir die für diese Geschäfte notwendige Genehmigung verlieren und unsere Reputation schädigen. Auch veränderte Haftungsregelungen im Umwelt-schutz können die Risiken für unseren Geschäftserfolg erhö-hen. Über sich anbahnende umweltrechtliche Neuerungen informieren wir uns daher frühzeitig im Rahmen unserer Mit-gliedschaften in nationalen und internationalen Fachverbän-den.

PERSONAL

Um unsere ambitionierten Wachstums- und Renditeziele zu erreichen, benötigen wir an allen unseren Standorten qualifi -ziertes Personal, zu denen beispielsweise technische Spezia-listen gehören. Aufgrund des demografi schen Wandels in eini-gen Ländern nimmt der Wettbewerb um diese und andere hochqualifi zierte Fachkräfte zu. Er wird sich in Phasen eines wirtschaftlichen Aufschwungs noch verschärfen.

Wir begegnen diesem Risiko mit bedarfsorientierten Maß-nahmenplänen, einer systematischen Personalplanung und in-ternationalen Rekrutierungsprozessen.

Sich ändernde Marktbedingungen können einen negativen Ein-fl uss auf den Finanzierungsstatus unserer Pensionsverpfl ich-tungen haben. Aktuell erarbeiten wir ein Modell, um dieses Risiko zu minimieren.

SONSTIGE RISIKEN

Schwerwiegende geschäftliche Nachteile können durch die Ma-nipulation und den Verlust elektronischer Daten entstehen. Durch gesicherte Zugangsverfahren und Datensicherungssyste-me minimieren wir dieses Risiko. Indem wir die IT-Systeme unserer verschiedenen Geschäftseinheiten zentralisieren, kön-nen wir hohe Sicherheitsstandards umsetzen und so das Risiko für Datenverluste oder -beschädigungen weiter ver-mindern.

Zu den Risiken im Zusammenhang mit der Tätigkeit unserer Mitarbeiter können prinzipiell auch ein unredliches Verhalten oder Verstöße gegen Rechtsvorschriften gehören, die geeignet wären, die Reputation von KSB zu schädigen. Durch wieder-holte Compliance-Schulungen beugen wir diesen Risiken vor.

GESAMTEINSCHÄTZUNG

Insgesamt haben wir im Geschäftsjahr 2012 keine Risiken identifi ziert, welche die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage wesentlich oder dauerhaft beeinträchtigen könnten.

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51WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Ris ikomanagement

Prognoseber icht

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE UND ABSATZCHANCEN

In unseren Planungen gehen wir davon aus, dass die Weltwirt-schaft weiterhin nur moderat wachsen wird. Dabei ist zu er-warten, dass das Bruttoinlandsprodukt in unserem Heimat-markt Europa stagniert oder sich lediglich geringfügig erhöht. Zwingend ist es daher, die Chancen in den außereuropäischen Märkten bestmöglich zu nutzen. Dabei können wir uns auf unsere verstärkte Präsenz in diesen Regionen sowie auf eine breite Palette global wettbewerbsfähiger Produkte stützen. Vergleichsweise gute wirtschaftliche Perspektiven weisen die BRIC-Staaten auf; in weiteren Schwellenländern kann sich die ökonomische Expansion ebenfalls beschleunigen.

Insgesamt bleibt die wirtschaftliche Lage aber von einer Reihe gravierender Unsicherheiten geprägt, die eine Prognose er-schweren. Zu diesen gehören die Finanzprobleme in der Euro-zone ebenso wie die politischen Spannungen im arabischen Raum.

Pumpen

Im Geschäft mit Pumpen und zugehörigen Automationspro-dukten rechnen wir für das laufende Jahr damit, dass der Auftragseingang erneut steigt. Diese Zunahme wird zum einen aus dem erwarteten Marktwachstum resultieren, zum ande-ren daraus, dass wir unsere Konzernstrategie wie vorgesehen umsetzen.

Unser Standardpumpengeschäft werden wir 2013 und 2014 weiter ausbauen. Der europäische Markt wird es uns jedoch nur in begrenztem Umfang erlauben, unsere Stückzahlen zu steigern. Vielmehr wollen wir mit diesen Produkten schwer-punktmäßig in den Schwellenländern Asiens und Südamerikas, aber auch im Mittleren Osten expandieren. Dort können wir uns im laufenden Jahr auf verbesserte logistische Strukturen stützen sowie auf ein erweitertes Netz an Verkaufsbüros und Händlern.

Um dieses Geschäft zu stärken, haben wir auch eine Produkt-offensive gestartet. Dazu gehört die Markteinführung einer technisch verbesserten Wassernormpumpe, die wir baugleich auf drei Kontinenten fertigen werden. Im Februar haben wir mit der Herstellung dieses Produkts in Deutschland begonnen; es folgen Produktionsstarts in Indien, Südafrika und China.

Gute Absatzmöglichkeiten für Pumpen verspricht nach wie vor die Investitionstätigkeit in der Chemie und Petrochemie. Vor allem die Chancen, die sich aus dem Auf- und Ausbau von Produktionsanlagen in Asien und im Mittleren Osten er-geben, wollen wir nutzen. Dabei stellen wir uns mit unserer Akquise auch darauf ein, dass der Erfolg asiatischer Anlagen-bauer in dieser Branche zu einer geografi schen Nachfrage-verschiebung führt.

PROGNOSEBERICHT

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung bleibt unsicher

Globaler Ausbau des Aftermarket-Geschäfts

Zuwächse bei Auftragseingang und Umsatz angestrebt

Welt

Nordamerika

ENTWICKLUNG DES BRUTTOINLANDSPRODUKTS

Lateinamerika

Europäische Union

– 0,2 %

Quelle: Internationaler Währungsfonds

Asien (ohne Japan)

2013

2013

2013

2013

2012

2012

2012

2012

2013

2012

3,2 %

2,3 %

3,5 % (Prognose)

2,2 % (Prognose)

3,0 %

3,6 % (Prognose)

0,2 % (Prognose)

6,6 %

7,1 % (Prognose)

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52 KONZERNLAGEBERICHT

Produktionstechnik auf hohem Niveau: Fertigung einer Kesselumwälzpumpe für den Kraftwerkseinsatz

Für unsere Kunden im Bergbau haben wir im abgelaufenen Jahr neue Vertriebs- und Serviceeinrichtungen geschaffen. Auf dieser Basis rechnen wir damit, mehr Bestellungen für unsere Feststoffpumpen und deren Austauschkomponenten zu erhal-ten. Da die Bergwerksunternehmen ihre Minenkapazitäten aktuell nicht in größerem Umfang erweitern, konzentrieren wir uns auf den Modernisierungs- und Ersatzbedarf; hierzu werden wir auch unsere Serviceorganisation stärken.

Der Markt für Kraftwerkspumpen bleibt im laufenden Jahr schwierig. Für Stein- und Braunkohlekraftwerke, die in den kommenden Jahren benötigt werden, liegen Planungen vor. Die Verwirklichung dieser Vorhaben kommt aber in vielen Län-dern nur langsam voran. Somit bestehen bei den technischen Zulieferern immer noch Überkapazitäten und der Preisdruck bei Speise-, Kondensat- sowie Kühlwasserpumpen hält an.

Eine steigende Nachfrage ist für kleinere Hochdruckpumpen zu erwarten, wie sie in Kraftwerken mit kombinierten Gas- und Dampfturbinen zum Einsatz kommen. Der Neubau sol-cher Anlagen ist infolge der Erschließung zusätzlicher Gas-quellen besonders in den USA zu erwarten. China plant, außer Anlagen mit fossilen Energieträgern, neue, sicherheitstech-nisch verbesserte Nuklearkraftwerke zu errichten. Wo Energie-versorger im laufenden Jahr ihre Anlagen zur Fernwärme-nutzung modernisieren oder neue bauen, ergeben sich weitere Auftragschancen.

In Regionen, in denen das Bevölkerungswachstum die Versor-gung mit Trinkwasser erschwert, ist der Bau von Brunnen, Wasserwerken und Pipeline-Pumpstationen erforderlich. Im Mittleren Osten und in Afrika können daher neue wasser-technische Projekte für eine steigende Nachfrage nach entspre-chenden Pumpen sorgen. Auch für Abwasserpumpen sowie für klärtechnische Mischer und Rührwerke erwarten wir aus dem Mittleren Osten vermehrte Aufträge, sofern sich die po litische Lage dort nicht verschärft.

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53WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Prognoseber icht

Immer mehr Kunden orientieren sich bei ihren Investitionen daran, wie sie die Energieeffi zienz ihrer Anlagen verbessern können. Von diesem Trend können wir mit Systemen zur stu-fenlosen Regelung von Pumpen sowie mit unserem magnet-freien Hocheffi zienzmotor SuPremE profi tieren.

Armaturen

Für unsere Armaturen sehen wir eine positive Entwicklung der Nachfrage in der allgemeinen Industrie sowie in der Chemie und Petrochemie voraus. Potenziale für einen Auftragszuwachs lassen auch hier besonders die Märkte in Asien und im Mitt-leren Osten erkennen. In einigen Ländern des Mittleren Ostens sowie in Nordafrika bieten sich Chancen, mit unseren Groß-armaturen neue Wasserpipelines auszurüsten. Für diesen An-wendungsbereich können wir unsere Mammouth-Klappen mit bis zu fünf Metern Durchmesser anbieten.

Die Auftragslage in den asiatischen Werften lässt für die Zulie-ferindustrie nur ein verhaltenes Wachstum erwarten. Allerdings werden voraussichtlich erneut Tanker und Verladestationen gebaut, um Flüssiggas von den Förder- in die Verbraucherlän-der zu bringen. Mit unseren Tieftemperaturklappen sind wir seit Jahren der führende Lieferant für diesen Einsatzbereich. Dass wir zu diesen Produkten heute auch marinetaugliche Fernüberwachungs- und Steuerungssysteme anbieten können, hat die geschäftliche Perspektive in diesem interessanten Teil-markt noch erweitert. Die Programmergänzung geht auf die Akquisition des südkoreanischen Unternehmens Seil Seres Co. Ltd. im Jahr 2011 zurück.

In industriellen Bereichen, in denen neue Feuerlöschanlagen gebaut werden, sehen wir ebenfalls gute Auftragschancen für unsere Armaturen. Hier wird sich absatzfördernd aus-wirken, dass wir unsere Absperrklappen für eine Reihe na-tionaler Brandschutznormen in Europa und Amerika zertifi -ziert haben.

Bei Kraftwerksarmaturen steht aufgrund der geringen Investi-tionsbereitschaft der Energiewirtschaft nur ein verhaltenes Wachstum in Aussicht. Insoweit gelten für unsere Armaturen in etwa die gleichen Marktbedingungen wie für Pumpen.

Insgesamt streben wir für 2013 und 2014 an, unser Volumen an Armaturenaufträgen erneut zu steigern.

Service

Auf der Basis unserer erwähnten Aftermarket-Strategie wollen wir das Geschäft mit Serviceleistungen und Ersatzteilen, wie sie für Pumpen und Armaturen benötigt werden, erweitern. Zu dieser geplanten Expansion werden neue Service betriebe beitragen.

Neben den klassischen Serviceaufgaben wie Inspektionen, Wartungen, Instandsetzungen und Neuinstallationen gewinnt die Beratung der Kunden in Sachen Energieeffi zienz an Be-deutung. Die Aufträge für unseren System-Effi zienz-Service, der vorhandene Anlagen auf Möglichkeiten zur Stromerspar-nis untersucht, haben sich bereits im vergangenen Jahr ver-doppelt. Auf Basis solcher Analysen entscheiden sich Kunden häufi g für anschließende Modernisierungsmaßnahmen, soweit diese nachweisbar die Betriebskosten senken. Dieses Angebot unseres System-Effi zienz-Service werden wir in den kommen-den Jahren noch ausweiten.

Der Service in Großkraftwerken, der 2012 zurückgegangen ist, wird voraussichtlich im laufenden Jahr nur leicht zuneh-men. Einen partiellen Ausgleich für die bis 2011 regelmäßi-gen Revisionen in deutschen Kernkraftwerken bietet das ver-stärkte Engagement in konventionellen Anlagen. Aber auch der wachsende Armaturenservice in französischen Nuklear-kraftwerken, den wir inzwischen mit mehr als 200 Monteuren bedienen, schafft neue Perspektiven. Gleiches gilt für Dienst-leistungen in Anlagen, die erneuerbare Energien nutzen.

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54 KONZERNLAGEBERICHT

Mehr Energieeffizienz: Die technische Überholung von Pumpen durch den KSB-Service verlängert deren

Einsatzdauer und senkt in der Regel die Stromkosten für den Betrieb.

Bestimmend für einen höheren Auftragseingang wird aber nicht nur sein, wie sich der Markt entwickelt, sondern auch, wie es uns gelingt, unsere strategischen Projekte zu verwirklichen.

Europa

Die Überschuldung und Finanznot der südeuropäischen Staa-ten sowie die Schwäche der französischen Wirtschaft trüben das Konjunkturklima in Europa. Dies zeigt die zu Jahresbe-ginn noch geringe Investitionsbereitschaft in vielen europäi-schen Ländern. In Russland hingegen wird sich die positive Entwicklung im Ausbau der Infrastruktur sowie in der Mo-dernisierung und Erweiterung industrieller Anlagen fortsetzen.

Die Nachfrage im Breitengeschäft wird im laufenden Jahr voraussichtlich nicht oder nur geringfügig steigen. Hier setzen wir zur Verwirklichung unserer Wachstumsziele auf den Markt erfolg unserer neuen Produkte für die Industrie- und Gebäudetechnik.

Bei der Verwendung von Biomasse als Energieträger dienen unsere Mischer und Rührer dazu, den Mikroorganismen in den Fermentern kontinuierlich Nährstoffe zuzuführen. Für In-spektionen und zeitsparende Reparaturen solcher Rührwerke haben wir ein Sicherheitskonzept entwickelt, mit dem wir im laufenden Jahr in den Markt gehen. Alleine in Deutschland gibt es rund 5.000 Anlagen zur Produktion von Biogas, die einen regelmäßigen Service benötigen.

Im aktuellen Geschäftsjahr erwarten wir einen weiteren Zu-wachs unseres Auftragseingangs im Service mit höheren Stei-gerungsraten außerhalb Europas. Diese Entwicklung sollte auch 2014 andauern.

PERSPEKTIVEN DES KONZERNS UND DER REGIONEN

Die Wachstumschancen unserer Konzerngesellschaften werden durch die regional stark unterschiedliche Marktentwicklung bestimmt. Herausragende geschäftliche Aussichten sehen wir vor allem in Asien und im Mittleren Osten, sofern die ge-nannten Risiken beherrschbar bleiben.

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55WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Prognoseber icht

Das Projektgeschäft wird sich – entgegen der ursprünglichen Erwartungen – 2013 voraussichtlich noch nicht wieder deutlich erholen. Zugleich setzt sich der Trend fort, dass Anlagenbauer, Industriebetriebe und Energieversorger ihre Planungs- und Ein-kaufszentren in außereuropäische Regionen verlagern und in den dortigen Märkten ihre Ausrüstungsgüter beziehen. Dies kann den Wettbewerb der Pumpen- und Armaturenhersteller in Europa verschärfen.

Im Service zielt unser neues Aftermarket-Konzept darauf, mit mehr Kunden als bislang Beratungs- und Wartungsverträge abzuschließen sowie das Geschäft mit Ersatzteilen zu inten-sivieren. Wachstumsfördernde Impulse werden auch von un seren neuen Servicezentren in Polen und Italien ausgehen.

Insgesamt rechnen wir damit, dass unser Geschäft in Europa nur moderat wächst. Für unsere europäischen Gesellschaften wird der Export in außereuropäische Regionen wichtig bleiben.

Mittlerer Osten / Afrika

Die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region hängt stark vom Ölgeschäft ab. Ein hoher Rohölpreis wird in den Förder-ländern gute Voraussetzungen für einen weiteren Ausbau der Infrastruktur schaffen. Mehrere dieser Länder sehen sich außer-dem der Aufgabe gegenüber, eine wachsende Bevölkerung mit Wohnraum zu versorgen. An diesen diversen Vorhaben können wir mit wasser- und abwassertechnischen Produkten sowie mit Pumpen und Armaturen für die Gebäudetechnik partizipieren. Hinzu kommt das Bestreben der Ölförderlän-der, ihren wichtigsten Rohstoff selbst zu verarbeiten sowie neue Industrien aufzubauen, die ihre Abhängigkeit vom Öl- und Gasexport mindern. Hierfür benötigen sie anwendungs-gerechte Pumpen und Armaturen.

In dem für unser regionales Geschäft sehr bedeutsamen Saudi-Arabien haben wir unsere Aktivitäten neu strukturiert. Dort stehen heute 175 Mitarbeiter bereit, um die Kundenwünsche in Vertrieb, Produktion und Service zu erfüllen. In diesem und dem nächsten Jahr werden vor Ort wahrscheinlich meh-rere Großprojekte zur Energie- und Wasserversorgung sowie zur Abwasserreinigung verwirklicht.

Weitere Aktivitätsschwerpunkte sehen wir in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Katar und im Oman, aber auch im Irak. Hinzu kommen die Bedarfe afrikanischer Länder, die Infrastrukturprojekte durchführen oder aber in den Bergbau investieren.

Dauerhafter Unsicherheitsfaktor für die Region bleibt die politische Situation in den arabischen Ländern. Sollte sich hier keine weitere Verschlechterung ergeben, rechnen wir mit einem Anstieg des Auftragsvolumens für unsere dort tätigen Konzerngesellschaften.

Brasilien

Russland

ENTWICKLUNG DES BRUTTOINLANDSPRODUKTS DER BRIC-STAATEN

Indien

China

2013

2013

2013

2013

2012

2012

2012

2012

1,0 %

3,6 %

3,5 % (Prognose)

3,7 % (Prognose)

4,5 %

7,8 %

5,9 % (Prognose)

8,2 % (Prognose)

Quelle: Internationaler Währungsfonds

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56 KONZERNLAGEBERICHT

Asien / Pazifik

Das Wirtschaftswachstum in der Region Asien / Pazifi k wird im laufenden und im kommenden Jahr voraussichtlich leicht zulegen. China als „Motor der Region“ zeigt Anzeichen, sei-ne zuletzt nachlassende wirtschaftliche Dynamik wieder zu steigern; auch in Indien ist zu erwarten, dass sich die ökono-mische Situation, trotz vieler Unsicherheiten, verbessert.

In dem nach wie vor wichtigsten Wachstumsmarkt China verstärken wir unsere Anstrengungen, für Kunden in der Industrie, einschließlich kleiner und mittlerer Betriebe, ein bevorzugter Lieferant zu werden. Außerdem sind wir dabei, den Wasser- und Abwassermarkt zu erschließen. Wir bauen un seren Vertrieb aus, intensivieren die Beratung und verbessern die Händler- sowie die Servicestrukturen. Dabei orientieren wir uns auch an der staatlichen Kampagne „China Go West“, die neue Industriezentren ausbilden soll. Zugleich leiten wir Maßnahmen ein, unsere Kosten zu verringern sowie die Liefer-zeiten für unsere Produkte zu verkürzen.

Die wirtschaftliche Entwicklung in Indien hängt (nach Ein-schätzung des VDMA) neben der Weltkonjunktur auch davon ab, wie es der Regierung gelingt, die begonnenen Reformen voranzutreiben. Wir erwarten, dass einige Raffi nerieanlagen neu gebaut oder erweitert werden; Chancen sehen wir auch in der Wasserwirtschaft. In der Energiewirtschaft sind erste Entscheidungen für Neubauprojekte getroffen.

Unsere Gesellschaften in den südostasiatischen Staaten bieten uns gute Möglichkeiten, an dem anhaltenden Wachstum dort teilzuhaben. Dies gilt besonders für die Industrie und die Wasserwirtschaft.

Mit dem Aufbau einer Fertigungs- und Serviceeinheit in Vietnam und neuen Joint Ventures in der Region wollen wir unsere Marktposition in Südostasien weiter stärken.

Für unsere Gesellschaften in Asien erwarten wir, dass sie inner-halb des Konzerns das kräftigste Wachstum im Auftragsein-gang verzeichnen. Hierzu wird auch unsere Servicestrategie für die asiatischen Länder beitragen.

In Australien wollen wir besonders die Chancen im Bergbau nutzen.

Amerika

In Amerika ist mit einer leichten Verbesserung der gesamt-wirtschaftlichen Lage zu rechnen. Hierzu können in einigen südamerikanischen Ländern einschließlich Brasilien sinkende Infl ationsraten sowie eine Lockerung der Geldpolitik beitra-gen. In den USA wird der Prozess der Reindustrialisierung voraussichtlich dazu führen, dass mehr Ausrüstungsgüter nach-gefragt werden; das Wachstum der größten Industrienation wird aber auch von der Neuausrichtung der Finanzpolitik mitbestimmt.

Unser Geschäft mit Standardpumpen und -armaturen werden wir in Südamerika forcieren. Dabei können wir uns auf neue Verkaufsbüros in Brasilien, ein großes Lager in Chile sowie auf ein erweitertes Händlernetz stützen. Verstärken werden wir außerdem unsere Aktivitäten im Service.

Große Projekte, die zu Auftragsvergaben für Pumpen und Armaturen führen, stehen in der Öl- und Gasindustrie, im Bergbau sowie in der Wasserwirtschaft an. In Kanada wird die Erschließung der Ölsandfelder neue Ausrüstungs- und Ersatzinvestitionen erfordern. Von dieser Entwicklung kann unsere US-Tochter GIW Industries, Inc. mit Feststoff-pumpen profi tieren; Voraussetzung ist ein anhaltend hoher Rohölpreis.

In Südamerika sind wir mit eigenen Produktions- und Ver-triebsgesellschaften in Argentinien, Brasilien, Chile und Peru vertreten, die auch die Kunden in angrenzenden Ländern betreuen. Unsere Marktpräsenz wollen wir weiter verbessern.

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57WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

Prognoseber icht

Die amerikanischen Gesellschaften werden voraussichtlich in Summe ihren Auftragseingang sowohl im aktuellen als auch im folgenden Geschäftsjahr steigern.

FINANZWIRTSCHAFTLICHER AUSBLICK

Auf Basis unserer strategischen Maßnahmen sehen wir trotz der konjunkturellen Unsicherheiten gute Möglichkeiten, in allen drei Konzernbereichen – Pumpen, Armaturen und Service – einen höheren Auftragseingang zu erreichen. Dabei erwarten wir für dieses und nächstes Jahr im Breitengeschäft einen weiterhin positiven Verlauf. Auch im Projektgeschäft gehen wir von einem etwas verbesserten Marktumfeld aus. Insgesamt rechnen wir so für das laufende Geschäftsjahr mit einem Zuwachs im Auftragseingang des Konzerns. 2014 dürfte sich diese positive Entwicklung fortsetzen. Sollte es allerdings zu spürbaren Konjunktureintrübungen oder in wichtigen Abnehmerländern zu einer Rezession kommen, kann dies einen ne gativen Einfl uss auf die Entwicklung unseres Geschäfts volumens haben.

Beim Umsatz rechnen wir für 2013 in allen drei Konzernberei-chen ebenfalls mit Zuwächsen, vor allem getragen durch die außereuropäischen Regionen. Dabei planen wir bei Pumpen und im Service mit Anstiegen, die über denen der Auftrags-eingänge liegen; bei den Armaturen erwarten wir ein vergleichs-weise etwas niedrigeres Wachstum. Für 2014 gehen wir von einer Veränderung des Konzernumsatzes aus, die in etwa der Entwicklung bei den Bestellungen entspricht.

Aufgrund eines wachsenden Geschäfts rechnen wir in allen drei Konzernbereichen – trotz Kostensteigerungen – mit einem Gewinnanstieg in diesem und dem nächsten Geschäftsjahr. Sollte allerdings bei einer Konjunkturabschwächung in unseren Märkten das Vergabevolumen abnehmen oder die Erlösquali-tät zurückgehen, wird dies die Entwicklung unseres Ergebnis-ses negativ beeinfl ussen. In dem Fall ist nicht auszuschließen, dass wir unsere Maßnahmen zur Sicherung eines angemesse-nen Ertragsniveaus verstärken.

Die Ausgaben für Sachanlagen werden 2013 und 2014 vor-aussichtlich moderat steigen. Aufgrund unserer nach wie vor guten Finanzlage sowie eines restriktiven Liquiditätsmanage-ments erwarten wir, diese Investitionen aus Eigenmitteln fi nan-zieren zu können.

Für die Umsetzung unserer weltweiten Strategieprojekte stellen wir auch zukünftig die notwendigen Finanzmittel und Kapazitäten bereit.

Akquisitionen werden wir dann ins Auge fassen, wenn sie zu unseren strategischen Schlüsselprojekten passen und sich unter Berücksichtigung aller fi nanzwirtschaftlichen und strategischen Aspekte als vorteilhaft erweisen.

ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN

Soweit dieser Bericht zukunftsbezogene Aussagen enthält, weisen wir darauf hin, dass die tatsächlichen Ereignisse wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können, wenn eine der genannten oder andere Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen.