Wiener Zeitung 3. 3. 2011

1
5.03 GUTEN MORGEN ÖSTERREICH 6.57 GEDANKEN FÜR DEN TAG 7.22 KULTUR AKTUELL 7.35 GUTEN MORGEN ÖSTERREICH 7.52 LEPORELLO 8.15 PASTICCIO 8.55 VOM LEBEN DER NATUR 9.05 RADIOKOLLEG „Wissenschaft kommunizieren.“ (4). (9.30) „Sri Lanka.“ (4). (9.45) „Hinter den Kulis- sen.“ (4) 10.05 KONZERT AM VORMITTAG Alte Musik im Konzert. „Reich und Schön: La Nueva Espana.“ Conjunto de Música Antigua Ars Longa, L., Sopran und Block- flöte: Teresa Paz. Werke von P. Bermú- dez, H. Franco, G. Fernándes u. a. 11.40 TERRA INCOGNITA – GRAN CANARIA Benito Perez Galdos: „Das Phantom der Kathedrale von Las Palmas.“ Aus dem Spanischen von Gerta Neuroth. Es liest Karl Menrad. 13.00 Ö1 BIS ZWEI 13.55 WISSEN AKTUELL 14.05 VON TAG ZU TAG 14.40 MOMENT – LEBEN HEUTE 14.55 RUDI! RADIO FÜR KINDER 15.05 APROPOS KAMMERMUSIK Ph. Glass: Streichquartett Nr. 5. 16.00 MENSCHENBILDER „Die große Häfenelegie“ – der Schauspie- ler und Regisseur Herwig Seeböck. Nachrichten um 5, 5.30, 6.30, 9, 10, 14, 15, 19, 23, 1, 3 Uhr Journale um 6, 7, 8, 12, 17, 18, 22, 0.00 Uhr Radio Österreich 1 16.40 SYNCHRON – DAS FILMMAGAZIN 16.55 DIGITAL.LEBEN 17.09 KULTURJOURNAL 17.30 SPIELRÄUME „Zwischen Schmutz und kultivierter Fein- geisterei: Andy Manndorff.“ 17.55 BETRIFFT: GESCHICHTE „Perestroika und Glasnost.“ (4) 18.25 JOURNAL-PANORAMA „Zeitungszusteller: Ein Leben unter prekä- ren Bedingungen.“ 18.55 RELIGION AKTUELL 19.06 DIMENSIONEN – DIE WELT DER WISSENSCHAFT „Musik und Gefühl.“ 19.30 STIMMEN HÖREN Aus britischen Archiven. A. Sullivan: Ivanhoe V. Wallace: Lurline G. Verdi: Otello W. A. Mozart: Idomeneo V. Bel- lini: I Puritani B. Britten: Peter Grimes (mit Luciano Pavarotti, Gundula Janowitz, Joan Sutherland, Simon O'Neill u. a.) 21.00 IM GESPRÄCH „Je mehr sich Frauen emanzipieren, des- to entbehrlicher fühlen sich viele Männer.“ Michael Kerbler spricht mit Walter Holl- stein, Soziologe und Männerforscher. 22.15 RADIOKOLLEG 23.03 ZEIT-TON „R. Murray Schafer.“ 0.08 DIE Ö1 KLASSIKNACHT G. Butterworth: The Banks of Green Wil- low/Potpourri von englischen Volksliedern E. Elgar: Konzert für Cello und Orches- ter in e-Moll op. 85 Sir A. Sullivan: Vor- lage: W. Shakespeare: The Merchant of Venice – Suite aus der Bühnenmusik J. Joachim: Variationen für Violine und Or- chesterbegleitung in e-Moll J. Brahms: Sonate für Klarinette und Klavier in Es- Dur op. 120 Nr. 2 J. J. Raff: Symphonie Nr. 8 in A-Dur op. 205 C. Schumann: Drei Romanzen für Klavier, op. 21 F. Mendelssohn Bartholdy: Konzert für Violine und Orchester in e-Moll op. 64 L. Cherubini: Quartett für Streicher Nr. 1 in Es-Dur N. Paganini: Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 in E-Dur L. Boc- cherini: Symphonie in Es-Dur op. 12 Nr. 2, G 504 G. Rossini: Quartett Nr. 6 in F-Dur G. Verdi: Konzert-Fantasie über Themen aus „Rigoletto“ 5.03 GUTEN MORGEN ÖSTERREICH F. Schubert: Ouvertüre zu „Die Zwillings- brüder“ DV 647 C. Stamitz: Konzert für Cello und Orchester in A-Dur J. Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlö- sers am Kreuze, op. 51 Hob.III/50-56 Hob.XX/; 3. Sonata II: Grave e cantabile – Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein... A. Dvorak: Fünf Bagatellen für Harmonium, 2 Violinen und Cello op. 47; Bagatelle op. 47 Nr. 1; Bagatelle op. 47 Nr. 2 R. Schumann: Warum? – Nr. 3 aus „Acht Fantasiestücke“ für Klavier op. 12 F. Schubert: Impromptu für Kla- vier Nr. 4 in As-Dur op. 90 F. Schubert: Symphonie Nr. 3 in D-Dur DV 200 J. Ch. Bach: Konzert für Cembalo und Orches- ter in D-Dur op. 1 Nr. 6 L. Boccherini: Quintett Nr. 16 für Oboe u. Streicher in A-Dur op. 55 Nr. 4 G.434 R. Schumann: Wenn ich ein Vöglein wär, op. 43 Nr. 1 A. Vivaldi: Concerto Konzert für 2 Violi- nen, Streicher und B.c. in D-Dur RV 511 J. S. Bach: Contrapunctus II J. S. Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 5 in D-Dur BWV 1050 F. Kreisler: Tam- bourin chinois – für Violine und Klavier A. Bruckner: Erinnerung in As-Dur – für Klavier P. I. Tschaikowsky: Serena- de für Streichorchester in C-Dur op. 48 H. Purcell: Ouvertüre aus „From Hardy Climes“, Z. 325 D. Scarlatti: Sonate Toccata für Cembalo in d-Moll K 141 A. Vivaldi: Konzert für Cello, Streicher und B.c. in h-Moll RV 424 W. A. Mozart: Symphonie Nr. 16 in C-Dur KV 128 J. Haydn: Sonate für Klavier Nr. 47 in h-Moll Hob.XVI/32 J. Haydn: Symphonie Nr. 93 in D-Dur Hob.I: 93 W. A. Mozart: Nr. 14: Andante für Klavier KV 150 Halleluja, es gibt sie also doch. Die Antwort auf alle Fragen: Sarina. Die Lösung aller Pro- bleme: Sarina. Umrahmt von zwei bombasti- schen Steinengeln blickt sie auf AstroTV in die Zukunft. Bombastisch ist auch Sarina (Ist die jetzt eigentlich eine Hexe?), wenn sie zartest bekleidet mit auftoupierten Locken und Fin- gernägeln, so lang wie Tigerkrallen, Fragen der Anrufer beantwortet. Der Schriftzug „Ihre wichtigste Frage an Sarina“ spannt sich auf dem Bildschirm von der Zehe des einen Engels zum Kleiderzipfel des anderen. Ein Info-Kasten mit dem Hinweis: „Österreich: 2,17 Eu- ro pro Minute“ läuft den Flügelschwung des etwas verlegener bli- ckenden Engels entlang. Ein faszinierender Anblick, der den Zuse- her unweigerlich in seinen Bann zieht. Egal, ob er Sarina (Enkelin ei- ner großen Hellseherin aus Berlin – hat sie selbst gesagt!) glaubt, oder nicht. Eine Fügung des Schicksals also, dass nicht das Ansehen, sondern nur das Anrufen 2,17 Euro pro Minute kostet. Zu viel späte- rer Stunde dieses Raum-Zeit-Kontinuums, in dessen Sog der Zap-Fin- ger auf der Fernbedienung wie gelähmt verharrt, enthebt sich Sarina zwar schließlich selbst jeglicher Glaubwürdigkeit. Indem sie auf die Frage der Anruferin Manuela „Wie geht es meiner Mutter?“ meint: „Sie wurde in der geistigen Welt von drei Personen, die es gut mit ihr meinen, erwartet.“ Und Manuela schluchzt: „Aber die Mama lebt ja noch!“ (Tja, was man nicht vor dem hellseherischen Auge hat, hat man in den langen Fingernägeln. . .) Zu diesem Zeitpunkt ist das aber bereits egal: Besitzt Sarina doch die Gabe, einen von Kanal zu Kanal springenden Zuseher endlich zu fesseln. Und das ist in Anbe- tracht der CSI-Miami-Serien, Promi-Talkshows und Talente-Wettbe- werben wahrlich zauberhaft. Petra Tempfer Gesehen Verhexende Zauberei medienkritik@wienerzeitung.at FEUILLETON Donnerstag, 3. März 2011 19 „Irgendwo in der Wolke“ Hypes in der Medienwelt – von Power Point über das Web bis zu den Mobile-Apps Kommunikations- experte Albert Gerlach über soziale Kanäle jenseits von Facebook. Neuer „Cloud“-Award. Von Ina Weber Wien. Social Media, Neue Medien, Soziale Netzwerke – diese Begriffe verwendet IT-Experte Albert Ger- lach nur, wenn er Vorträge darüber hält, aber keinesfalls, um sich selbst zu definieren. Vielmehr sieht er sich als Spezialist für Online- Kommunikation, der von Anfang an alle Hypes in der Medienwelt mit- gemacht hat. Gerlach ist ein Urgestein der di- gitalen Medienproduktion. Mit 17 Jahren kaufte er sich seinen ersten Computer. 1986 erwarb er einen Macintosh der ersten Generation mit Neun-Zoll-Schwarz-Weiß-Bild- schirm ohne Festplatte. Er gehörte zu jener kleinen Pioniergruppe An- fang der 80er Jahre, die die Hörsäle im Wifi füllte, um Unterricht in der digitalen Medienproduktion zu ge- ben. Anfang der 90er Jahre, lange Jah- re bevor „Power Point“ zum guten Ton gehörte, erstellte Gerlach Prä- sentationen – unter anderem für die OMV. Mitte der 90er war es dann soweit: Die Web-Technologie schlug ein. Was von einem Cern- Wissenschafter eigentlich nur für sich und seine Kollegen entwickelt wurde, machte Weltgeschichte. „Da- mals war es allerdings noch teuer und schwer, einen Zugang ins In- ternet zu bekommen“, erzählt Ger- lach im Gespräch mit der „Wiener Zeitung“. „Wenn du da nicht dabei bist, bist du in zwei Jahren weg vom Fenster“, war damals zu hören und dieser Satz sollte von nun an vor jedem neuen Hype zu hören sein. Viele Unternehmen und Agenturen wollten dabei sein, die IT-Experten waren gefragt. Gerlach schuf für die damalige Creditanstalt ihren ersten Internetauftritt, brachte die Austria Tabak ins Internet und schuf für Coca Cola ein Kundenbin- dungssystem. Der Konstantinus-Preisträger (Berater- und IT-Preis) ist dafür be- kannt, über die Grenzen hinaus zu denken. Mit dem Hype „soziale Netzwerke“ ist es für Gerlach aber noch lange nicht getan. „Die meis- ten verstehen unter sozialen Netz- werken nur Facebook, Xing und Twitter“, so der Kommunikations- Spezialist. „Dabei gibt es rund 200 weitere Dienste, die im deutsch- sprachigen Raum relevant sind.“ Twitter, Xing, YouTube, Slide-Share, Flickr sind nur einige davon. „Wich- tig ist, dass man eine Ahnung vom richtigen Kommunizieren hat“, sagt Gerlach. Was macht für eine Privatper- son und was für ein Unter- nehmen Sinn? Welche Ka- näle werden am besten ge- nutzt? Facebook etwa ist für den Freizeitbereich op- timal, ein Investitionsgüterherstel- ler ist dort wohl fehl am Platz. Eine Idee kursiert gerade in der IT-Branche: die Idee des „Siteless- Web“. Die Domain des jeweiligen Unternehmens bleibt laut Gerlach bestehen, die Inhalte der Site liegen aber alle woanders: die Videos auf YouTube, die Fotos auf Flickr, die Dokumente auf Slide-Share. Die Idee basiert auf dem neuen Phäno- men „Cloud-Computing“. Das be- deutet, dass die gespeicherten Da- ten nicht mehr auf dem Computer, sondern auf irgendeinem Server ir- gendwo liegen. „Irgendwo in der Wolke sozusagen“, sagt Gerlach. Die Speicherkapazität ist lediglich geliehen. Derzeit geht es in der Branche um die Verbindung der „Social Media“ mit „Cloud“-Ser- vices. Die Euro-Cloud-Austria hat heuer erstmals den Euro-Cloud- Award für die beste Cloud-Idee aus- geschrieben. Nach Facebook und Cloud-Com- puting sind nun die Mobile-Apps der neue Hype. „Die App-Geschich- te boomt“, sagt Gerlach. Ohne sein Handy, mit dem er alles macht, könnte er wohl kaum mehr leben, muss er zugeben. Die Zukunft liegt für den Experten in der Auflösung klassischer Strukturen – man hat eben nicht mehr alles auf seinem Computer – und in der Verknüp- fung der Dienste. Doch auch diese Blase wird platzen. Denn der App- Hype ist noch lange nicht die End- station. Nicht nur Facebook, sondern 200 weitere Dienste sind im deutschsprachigen Raum relevant. Foto: fotolia Albert Gerlach ist Berufsgrup- pensprecher IT in der Fach- gruppe Ubit der Wirtschaftskam- mer Österreich, Berater von De- parture, der För- deragentur für die Creative In- dustries der Stadt Wien, und ge- schäftsführender Gesellschafter der Gerlach & Co OG. Foto: privat Zur Person Kurz notiert Leopold Museum: Umgerechnet 15 Millionen Euro hat das Wiener Leopold Museum im Vorjahr als Vergleich an die Erben von Lea Bondi-Jaray gezahlt und so die Rückkehr des beschlagnahmten „Bildnis Wally“ von Egon Schiele nach Österreich finanziert. Um den entsprechenden Kredit rück- zuzahlen, sollen Werke aus der Sammlung verkauft werden. Laut „Standard“ hat das Museum des- halb den Auktionshäusern Chris- tie’s und Sotheby’s Anfang De- zember 2010 eine Liste mit 41 Blättern vorgelegt, um eine erste Einschätzung zu erhalten. Von den Experten würden demzufolge aber nur sieben Arbeiten als völ- lig unbedenklich eingestuft, wäh- rend eine Mehrheit vor einer Ver- steigerung genauerer Provenienz- forschung bedürfe. Im Leopold Museum zeigt man sich wenig glücklich angesichts der Meldun- gen. „Wir sind mit den Auktions- häusern in Sachen Finanzierung des Wally-Vergleichs in Kontakt“, so ein Sprecher. Popfest Wien: Nach dem großen Erfolg des Vorjahres ist nun auch das 2. Popfest Wien am Karlsplatz finanziert und auf Schiene. Im gestrigen Gemeinderatsausschuss für Kultur wurden 180.000 Euro an Subvention beschlossen. Mit der Wiener Städtischen Versiche- rung wurde zudem ein neuer Partner gefunden. Die Stärkung zeitgenössischer Musik sei Ziel- vorgabe des Regierungssüberein- kommens, sagte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. Das Festival für zeitgenössische und innovative Popmusik soll von 5. bis 8. Mai 2011 über die Bühne gehen. Yahoo: Yahoo erwägt Kreisen zu- folge den Rückzug aus Japan. Der US-Internetkonzern verhandle mit dem japanischen Telekommu- nikations- und Investmentunter- nehmen Softbank über einen Aus- stieg aus dem Gemeinschaftsun- ternehmen Yahoo Japan, wie am Mittwoch aus Verhandlungskrei- sen zu erfahren war. Die Gesprä- che über einen Verkauf des Ya- hoo-Anteils an den Partner Soft- bank befänden sich bereits in ei- nem fortgeschrittenen Stadium.

Transcript of Wiener Zeitung 3. 3. 2011

Page 1: Wiener Zeitung 3. 3. 2011

5.03 GUTEN MORGEN ÖSTERREICH6.57 GEDANKEN FÜR DEN TAG7.22 KULTUR AKTUELL7.35 GUTEN MORGEN ÖSTERREICH7.52 LEPORELLO8.15 PASTICCIO8.55 VOM LEBEN DER NATUR9.05 RADIOKOLLEG

„Wissenschaft kommunizieren.“ (4). (9.30)„Sri Lanka.“ (4). (9.45) „Hinter den Kulis-sen.“ (4)

10.05 KONZERT AM VORMITTAGAlte Musik im Konzert. „Reich und Schön:La Nueva Espana.“ Conjunto de MúsicaAntigua Ars Longa, L., Sopran und Block-flöte: Teresa Paz. Werke von P. Bermú-dez, H. Franco, G. Fernándes u. a.

11.40 TERRA INCOGNITA –GRAN CANARIABenito Perez Galdos: „Das Phantom derKathedrale von Las Palmas.“ Aus demSpanischen von Gerta Neuroth. Es liestKarl Menrad.

13.00 Ö1 BIS ZWEI13.55 WISSEN AKTUELL14.05 VON TAG ZU TAG14.40 MOMENT – LEBEN HEUTE14.55 RUDI! RADIO FÜR KINDER15.05 APROPOS KAMMERMUSIK

Ph. Glass: Streichquartett Nr. 5.16.00 MENSCHENBILDER

„Die große Häfenelegie“ – der Schauspie-ler und Regisseur Herwig Seeböck.

Nachrichten um 5, 5.30, 6.30, 9, 10, 14,15, 19, 23, 1, 3 Uhr

Journale um 6, 7, 8, 12, 17, 18, 22,0.00 Uhr

RadioÖsterreich 1

16.40 SYNCHRON – DAS FILMMAGAZIN16.55 DIGITAL.LEBEN17.09 KULTURJOURNAL17.30 SPIELRÄUME

„Zwischen Schmutz und kultivierter Fein-geisterei: Andy Manndorff.“

17.55 BETRIFFT: GESCHICHTE„Perestroika und Glasnost.“ (4)

18.25 JOURNAL-PANORAMA„Zeitungszusteller: Ein Leben unter prekä-ren Bedingungen.“

18.55 RELIGION AKTUELL19.06 DIMENSIONEN –

DIE WELT DER WISSENSCHAFT„Musik und Gefühl.“

19.30 STIMMEN HÖRENAus britischen Archiven. A. Sullivan:Ivanhoe ● V. Wallace: Lurline ● G. Verdi:Otello ● W. A. Mozart: Idomeneo ● V. Bel-lini: I Puritani ● B. Britten: Peter Grimes(mit Luciano Pavarotti, Gundula Janowitz,Joan Sutherland, Simon O'Neill u. a.)

21.00 IM GESPRÄCH„Je mehr sich Frauen emanzipieren, des-to entbehrlicher fühlen sich viele Männer.“Michael Kerbler spricht mit Walter Holl-stein, Soziologe und Männerforscher.

22.15 RADIOKOLLEG23.03 ZEIT-TON

„R. Murray Schafer.“0.08 DIE Ö1 KLASSIKNACHT

G. Butterworth: The Banks of Green Wil-low/Potpourri von englischen Volksliedern● E. Elgar: Konzert für Cello und Orches-ter in e-Moll op. 85 ● Sir A. Sullivan: Vor-lage: W. Shakespeare: The Merchant ofVenice – Suite aus der Bühnenmusik ● J.Joachim: Variationen für Violine und Or-chesterbegleitung in e-Moll ● J. Brahms:Sonate für Klarinette und Klavier in Es-Dur op. 120 Nr. 2 ● J. J. Raff: SymphonieNr. 8 in A-Dur op. 205 ● C. Schumann:Drei Romanzen für Klavier, op. 21 ● F.Mendelssohn Bartholdy: Konzert fürVioline und Orchester in e-Moll op. 64 ● L.Cherubini: Quartett für Streicher Nr. 1 in

Es-Dur ● N. Paganini: Konzert für Violineund Orchester Nr. 3 in E-Dur ● L. Boc-cherini: Symphonie in Es-Dur op. 12Nr. 2, G 504 ● G. Rossini: Quartett Nr. 6in F-Dur ● G. Verdi: Konzert-Fantasieüber Themen aus „Rigoletto“

5.03 GUTEN MORGEN ÖSTERREICHF. Schubert: Ouvertüre zu „Die Zwillings-brüder“ DV 647 ● C. Stamitz: Konzert fürCello und Orchester in A-Dur ● J. Haydn:Die sieben letzten Worte unseres Erlö-sers am Kreuze, op. 51 Hob.III/50-56Hob.XX/; 3. Sonata II: Grave e cantabile –Heute noch wirst du mit mir im Paradiessein... ● A. Dvorak: Fünf Bagatellen fürHarmonium, 2 Violinen und Cello op. 47;Bagatelle op. 47 Nr. 1; Bagatelle op. 47Nr. 2 ● R. Schumann: Warum? – Nr. 3aus „Acht Fantasiestücke“ für Klavierop. 12 ● F. Schubert: Impromptu für Kla-vier Nr. 4 in As-Dur op. 90 ● F. Schubert:Symphonie Nr. 3 in D-Dur DV 200 ● J. Ch.Bach: Konzert für Cembalo und Orches-ter in D-Dur op. 1 Nr. 6 ● L. Boccherini:Quintett Nr. 16 für Oboe u. Streicher inA-Dur op. 55 Nr. 4 G.434 ● R. Schumann:Wenn ich ein Vöglein wär, op. 43 Nr. 1● A. Vivaldi: Concerto Konzert für 2 Violi-nen, Streicher und B.c. in D-Dur RV 511● J. S. Bach: Contrapunctus II ● J. S.Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 5in D-Dur BWV 1050 ● F. Kreisler: Tam-bourin chinois – für Violine und Klavier● A. Bruckner: Erinnerung in As-Dur –für Klavier ● P. I. Tschaikowsky: Serena-de für Streichorchester in C-Dur op. 48● H. Purcell: Ouvertüre aus „From HardyClimes“, Z. 325 ● D. Scarlatti: SonateToccata für Cembalo in d-Moll K 141 ● A.Vivaldi: Konzert für Cello, Streicher undB.c. in h-Moll RV 424 ● W. A. Mozart:Symphonie Nr. 16 in C-Dur KV 128 ● J.Haydn: Sonate für Klavier Nr. 47 in h-MollHob.XVI/32 ● J. Haydn: SymphonieNr. 93 in D-Dur Hob.I: 93 ● W. A. Mozart:Nr. 14: Andante für Klavier KV 150

Halleluja, es gibt sie also doch. Die Antwortauf alle Fragen: Sarina. Die Lösung aller Pro-bleme: Sarina. Umrahmt von zwei bombasti-schen Steinengeln blickt sie auf AstroTV indie Zukunft. Bombastisch ist auch Sarina (Ist die jetzt eigentlich eineHexe?), wenn sie zartest bekleidet mit auftoupierten Locken und Fin-gernägeln, so lang wie Tigerkrallen, Fragen der Anrufer beantwortet.

Der Schriftzug „Ihre wichtigste Frage an Sarina“ spannt sich aufdem Bildschirm von der Zehe des einen Engels zum Kleiderzipfeldes anderen. Ein Info-Kasten mit dem Hinweis: „Österreich: 2,17 Eu-ro pro Minute“ läuft den Flügelschwung des etwas verlegener bli-ckenden Engels entlang. Ein faszinierender Anblick, der den Zuse-her unweigerlich in seinen Bann zieht. Egal, ob er Sarina (Enkelin ei-ner großen Hellseherin aus Berlin – hat sie selbst gesagt!) glaubt,oder nicht. Eine Fügung des Schicksals also, dass nicht das Ansehen,sondern nur das Anrufen 2,17 Euro pro Minute kostet. Zu viel späte-rer Stunde dieses Raum-Zeit-Kontinuums, in dessen Sog der Zap-Fin-ger auf der Fernbedienung wie gelähmt verharrt, enthebt sich Sarinazwar schließlich selbst jeglicher Glaubwürdigkeit. Indem sie auf dieFrage der Anruferin Manuela „Wie geht es meiner Mutter?“ meint:„Sie wurde in der geistigen Welt von drei Personen, die es gut mitihr meinen, erwartet.“ Und Manuela schluchzt: „Aber die Mama lebtja noch!“ (Tja, was man nicht vor dem hellseherischen Auge hat, hatman in den langen Fingernägeln. . .) Zu diesem Zeitpunkt ist dasaber bereits egal: Besitzt Sarina doch die Gabe, einen von Kanal zuKanal springenden Zuseher endlich zu fesseln. Und das ist in Anbe-tracht der CSI-Miami-Serien, Promi-Talkshows und Talente-Wettbe-werben wahrlich zauberhaft. Petra Tempfer

■ Gesehen

Verhexende Zauberei

[email protected]

FEUILLETON Donnerstag, 3. März 2011 19

„Irgendwo in der Wolke“Hypes in der Medienwelt – von Power Point über das Web bis zu den Mobile-Apps

■ Kommunikations-experte Albert Gerlachüber soziale Kanälejenseits von Facebook.■ Neuer „Cloud“-Award.

Von Ina Weber

Wien. Social Media, Neue Medien,Soziale Netzwerke – diese Begriffeverwendet IT-Experte Albert Ger-lach nur, wenn er Vorträge darüberhält, aber keinesfalls, um sichselbst zu definieren. Vielmehr siehter sich als Spezialist für Online-Kommunikation, der von Anfang analle Hypes in der Medienwelt mit-gemacht hat.

Gerlach ist ein Urgestein der di-gitalen Medienproduktion. Mit 17Jahren kaufte er sich seinen erstenComputer. 1986 erwarb er einenMacintosh der ersten Generationmit Neun-Zoll-Schwarz-Weiß-Bild-schirm ohne Festplatte. Er gehörtezu jener kleinen Pioniergruppe An-fang der 80er Jahre, die die Hörsäleim Wifi füllte, um Unterricht in derdigitalen Medienproduktion zu ge-ben.

Anfang der 90er Jahre, lange Jah-re bevor „Power Point“ zum gutenTon gehörte, erstellte Gerlach Prä-sentationen – unter anderem fürdie OMV. Mitte der 90er war esdann soweit: Die Web-Technologieschlug ein. Was von einem Cern-Wissenschafter eigentlich nur für

sich und seine Kollegen entwickeltwurde, machte Weltgeschichte. „Da-mals war es allerdings noch teuerund schwer, einen Zugang ins In-ternet zu bekommen“, erzählt Ger-lach im Gespräch mit der „WienerZeitung“. „Wenn du da nicht dabeibist, bist du in zwei Jahren wegvom Fenster“, war damalszu hören und dieser Satzsollte von nun an vor jedemneuen Hype zu hören sein.

Viele Unternehmen undAgenturen wollten dabeisein, die IT-Experten warengefragt. Gerlach schuf fürdie damalige Creditanstalt ihrenersten Internetauftritt, brachte dieAustria Tabak ins Internet undschuf für Coca Cola ein Kundenbin-dungssystem.

Der Konstantinus-Preisträger(Berater- und IT-Preis) ist dafür be-kannt, über die Grenzen hinaus zudenken. Mit dem Hype „sozialeNetzwerke“ ist es für Gerlach abernoch lange nicht getan. „Die meis-ten verstehen unter sozialen Netz-

werken nur Facebook, Xing undTwitter“, so der Kommunikations-Spezialist. „Dabei gibt es rund 200weitere Dienste, die im deutsch-sprachigen Raum relevant sind.“Twitter, Xing, YouTube, Slide-Share,Flickr sind nur einige davon. „Wich-tig ist, dass man eine Ahnung vom

richtigen Kommunizierenhat“, sagt Gerlach. Wasmacht für eine Privatper-son und was für ein Unter-nehmen Sinn? Welche Ka-näle werden am besten ge-nutzt? Facebook etwa istfür den Freizeitbereich op-

timal, ein Investitionsgüterherstel-ler ist dort wohl fehl am Platz.

Eine Idee kursiert gerade in derIT-Branche: die Idee des „Siteless-Web“. Die Domain des jeweiligenUnternehmens bleibt laut Gerlachbestehen, die Inhalte der Site liegenaber alle woanders: die Videos aufYouTube, die Fotos auf Flickr, dieDokumente auf Slide-Share. DieIdee basiert auf dem neuen Phäno-men „Cloud-Computing“. Das be-

deutet, dass die gespeicherten Da-ten nicht mehr auf dem Computer,sondern auf irgendeinem Server ir-gendwo liegen. „Irgendwo in derWolke sozusagen“, sagt Gerlach.Die Speicherkapazität ist lediglichgeliehen. Derzeit geht es in derBranche um die Verbindung der„Social Media“ mit „Cloud“-Ser-vices. Die Euro-Cloud-Austria hatheuer erstmals den Euro-Cloud-Award für die beste Cloud-Idee aus-geschrieben.

Nach Facebook und Cloud-Com-puting sind nun die Mobile-Appsder neue Hype. „Die App-Geschich-te boomt“, sagt Gerlach. Ohne seinHandy, mit dem er alles macht,könnte er wohl kaum mehr leben,muss er zugeben. Die Zukunft liegtfür den Experten in der Auflösungklassischer Strukturen – man hateben nicht mehr alles auf seinemComputer – und in der Verknüp-fung der Dienste. Doch auch dieseBlase wird platzen. Denn der App-Hype ist noch lange nicht die End-station. ■

Nicht nur Facebook, sondern 200 weitere Dienste sind im deutschsprachigen Raum relevant. Foto: fotolia

Albert Gerlachist Berufsgrup-pensprecher ITin der Fach-gruppe Ubit derWirtschaftskam-mer Österreich,Berater von De-parture, der För-

deragentur für die Creative In-dustries der Stadt Wien, und ge-schäftsführender Gesellschafterder Gerlach & Co OG. Foto: privat

■ Zur Person

■ Kurz notiert

Leopold Museum: Umgerechnet15 Millionen Euro hat das WienerLeopold Museum im Vorjahr alsVergleich an die Erben von LeaBondi-Jaray gezahlt und so dieRückkehr des beschlagnahmten„Bildnis Wally“ von Egon Schielenach Österreich finanziert. Umden entsprechenden Kredit rück-zuzahlen, sollen Werke aus derSammlung verkauft werden. Laut„Standard“ hat das Museum des-halb den Auktionshäusern Chris-tie’s und Sotheby’s Anfang De-zember 2010 eine Liste mit 41Blättern vorgelegt, um eine ersteEinschätzung zu erhalten. Vonden Experten würden demzufolgeaber nur sieben Arbeiten als völ-lig unbedenklich eingestuft, wäh-rend eine Mehrheit vor einer Ver-steigerung genauerer Provenienz-forschung bedürfe. Im LeopoldMuseum zeigt man sich wenigglücklich angesichts der Meldun-gen. „Wir sind mit den Auktions-häusern in Sachen Finanzierungdes Wally-Vergleichs in Kontakt“,so ein Sprecher.

Popfest Wien: Nach dem großenErfolg des Vorjahres ist nun auchdas 2. Popfest Wien am Karlsplatzfinanziert und auf Schiene. Imgestrigen Gemeinderatsausschussfür Kultur wurden 180.000 Euroan Subvention beschlossen. Mitder Wiener Städtischen Versiche-rung wurde zudem ein neuerPartner gefunden. Die Stärkungzeitgenössischer Musik sei Ziel-vorgabe des Regierungssüberein-kommens, sagte KulturstadtratAndreas Mailath-Pokorny. DasFestival für zeitgenössische undinnovative Popmusik soll von 5.bis 8. Mai 2011 über die Bühnegehen.

Yahoo: Yahoo erwägt Kreisen zu-folge den Rückzug aus Japan. DerUS-Internetkonzern verhandlemit dem japanischen Telekommu-nikations- und Investmentunter-nehmen Softbank über einen Aus-stieg aus dem Gemeinschaftsun-ternehmen Yahoo Japan, wie amMittwoch aus Verhandlungskrei-sen zu erfahren war. Die Gesprä-che über einen Verkauf des Ya-hoo-Anteils an den Partner Soft-bank befänden sich bereits in ei-nem fortgeschrittenen Stadium. ■