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Willkommen – Einführung Team Ausbildung Gisela Ravens-Taeuber Frankfurt am Main, 08. Mai 2019

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Willkommen – Einführung

Team Ausbildung

Gisela Ravens-TaeuberFrankfurt am Main, 08. Mai 2019

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Themenübersicht

Termine und Themen der Vorlesung

Teamvorstellung

Lehrangebote

Thorakale Beschwerden – Dr. Philipp

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Mittwochs 10:15 bis 11:45 Uhr Hörsaal 23.3 aktuelle Themen unter:

www.allgemeinmedizin.uni-frankfurt.de Inhalte sind prüfungsrelevant (Semesterabschlussklausur)

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Vorlesung

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Zentrale Semesterabschlussklausur

10 Fragen aus der Allgemeinmedizin Themen aus der Vorlesung

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www.allgemeinmedizin.uni-frankfurt.de

im Bereich „Lehre“

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Alle Folien zum Download unter:

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Arbeitsbereich Ausbildung - Ihre Ansprechpartner:Gesche Brust Lehrkoordination: Wahlfächer, Kurs AM, PJ

[email protected]

Birgit Kemperdick Lehrkoordination: EKM, Blockpraktikum [email protected]

Ronja Pohl Lehrprojekte Landpartie 2.0, [email protected]

Dr. med. Lisa Biersack Curriculare Lehrveranstaltungen, [email protected]

Rommy Haynes Betreuung [email protected]

Dr. med. Max Philipp Curriculare Lehrveranstaltungen, [email protected]

Gisela Ravens-Taeuber Leitung Arbeitsbereich [email protected]

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Linda Barthen

Dr. Nadja Becker

Dr. med.Hans-Michael Schäfer

Dr. med.Armin Wunder

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Die Allgemeinmedizin in Ihrem Studium

Block-praktikum Allgemein-

medizin

Vorklinik Klinik PJ

1. 2. 3. 4. 6. 5.

optional PJ-Tertial Allgemein-

medizin

Wahlpflichtfächer

EKMVorlesung Allgemein-

medizinKurs Allgemeinmedizin

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Begleitseminare„Praxis-Track“ & „Landpartie 2.0“als Wahlfächer

Ravens-Taeuber Arbeitsbereich Ausbildung

14.5.

Nach

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(für d

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.4.)

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Arbeitsbereich Ausbildung

PRAXIS-TRACK Freiwilliges Angebot,

2. - 6. klin. Semester (max. 15 Studierende)

Schwerpunkt: ambulante und hausärztliche Versorgung

Inhalt:

− Blockpraktika Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie und Pädiatrie in kleinen Lehrkrankenhäusern (breites Krankheitsspektrum)

− Praktika in geschulten Facharztpraxen

− klin. Wahlfach „aus einer Hand“ (4 SWS: Seminar, Mentoring, Grundlagen wissensch. Arbeitens)

− etc.

LANDPARTIE 2.0 Freiwilliges Angebot,

2. - 6. klin. Semester (max. 15 Studierende)

Schwerpunkt: hausärztlicheVersorgung im ländlichen Raum

Inhalt:

− Regelmäßige Praktika in geschulten Hausarztpraxen in den drei LandkreisenFulda, Bergstraße und dem Hochtaunuskreis

− 1:1-Betreuung und frühzeitige Behandlung „eigener“ Patienten

− Vor- und Nachbereitungsseminar an der Uni

− etc.

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Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Ravens-Taeuber Arbeitsbereich Ausbildung

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SummerschoolAllgemeinmedizin 2019

Jena, 26. bis 29. August

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Deutsche Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin 13

„Von der Wiege bis zur Bahre“Was bedeutet es, als Hausarzt oder Hausärztin Menschen durch verschiedene Lebensphasen zu begleiten? Welche ärztlichen und persönlichen Fähigkeiten braucht es dazu?

Neben einer Reihe von interaktiven Seminaren sind praktische Übungen im Skills Lab ebenso wie Praxisbesuche geplant.Abgerundet wird das Programm durch Kultur, Ausgehen und gemeinsame Erlebnisse im paradiesischen Saaletal.

Summerschool Allgemeinmedizin

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Deutsche Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Summerschool Allgemeinmedizin

14

Für wen? Medizinstudierende der klinischen Semester

Wann?26. bis 29. August 2019

Wo?Institut für AllgemeinmedizinBachstraße 18, 07743 Jena

Bewerbungsformular? Bewerbungsschlusswww.desam.de/summerschool-2019.html 31. Mai 2019

Gefördert durch:

Quelle: Poster Stadtansicht©Stadt_Jena-Christian_Haecker

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Für besonders Interessierte

Bewerben können sich Medizinstudierende ab dem5. bis maximal 8. Semester(jeweils zum 15. Januar)

Kostenfrei: Summerschool, Klausurwochenenden,DEGAM-Kongresse

Wissenschaftliche Fortbildung / Förderung

Jährlich 15 Studierende für jeweils 3 Jahre

Ravens-Taeuber Arbeitsbereich Ausbildung

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Arbeitsbereich Ausbildung Institut für Allgemeinmedizin,

https://www.degam.de/degam-leitlinien

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www.degam-famulaturboerse.de

Die DEGAM-Famulaturbörse

kann Ihnen helfen, einen

Famulaturplatz zu erhalten

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Arbeitsbereich Ausbildung Institut für Allgemeinmedizin,

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Viel Freude und Erfolg in Ihremklinischen Studienabschnitt!

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Beschwerden im Bereich des Thorax

Institut für Allgemeinmedizin, Dr. med. Maximilian Philipp

Frankfurt am Main, 08. Mai 2019

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Inhalte und Lernziele

• symptomorientiertes Lernen/Vorgehen

• Anamnese

• häufige Differentialdiagnosen

• abwendbar gefährliche Verläufe

• Fallbeispiele

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SOAP-Schema

• Subjektives: Befinden und Symptome erfragen

• Objektives: Untersuchungsbefunde erheben

• Assessment: Arbeitsdiagnose, Arbeitshypothese und

Analyse des Verlaufs

• Prozedere/Plan: Behandlung, weiteres Vorgehen

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Leitlinien: NVL und DEGAM

• Quellen für unsere Vorlesungsinhalte

• Quellen für SAK-Fragen

• DEGAM-Leitlinien sind symptomorientiert

• Abrufbar über DEGAM oder AWMF

− https://www.degam.de/degam-leitlinien-379.html

− https://www.awmf.org/

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Teil 1 von 3: Brustschmerz

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S: plötzlich aufgetretene linksthorakale Schmerzen mit Ausstrahlung in

beide (li. > re.) Arme, Z.n. TIA (transitorische ischämische Attacke)

O: blasses Hautkolorit, leicht kaltschweißig, windet sich vor

Schmerzen, die Patientin „gefällt ihnen nicht“

A: ?

P: ?

Frau S. L., 75-jährige Patientin

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Brustschmerzen in der HA-Praxis: könnte eine KHK Ursache sein?

• Geschlecht und Alter (Männer ≥ 55 J. und Frauen ≥ 65 J.) (+)

• Bekannte vaskuläre Erkrankung (bekannte KHK, pAVK, Z.n. Schlaganfall/ TIA) (+)

• Bekannte Herzinsuffizienz (+)

• Bekannter Diabetes mellitus (+)

• Beschwerden sind abhängig von körperlicher Belastung (+)

• Keine Druckempfindlichkeit/Schmerz durch Palpation nicht reproduzierbar (+)

• Der Patient denkt, dass der Schmerz vom Herzen kommt (+)

• Stechender Schmerz (-)

• Husten (-)

• Schmerzdauer zwischen 1-60 Minuten (+)

• Substernaler Schmerz (+)

• Ängstlichkeit (Herzangst) zum Zeitpunkt der Diagnostik (-) Ein (+) erhöht und ein (-) reduziert die Wahrscheinlichkeit einer stenosierenden KHK als Ursache des Brustschmerzes. Keines der Kriterien besitzt für sich allein eine ausreichende Aussagekraft! Quelle: NVL chronische KHK (5. Auflage, 1. Version)

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KHK: Marburger Herz-Score (jeweils 1 Punkt)

• Alter/Geschlecht (Männer >55 und Frauen >65J.)• Bekannte vaskuläre Erkrankung• Beschwerden belastungsabhängig• Schmerzen sind durch Palpation NICHT reproduzierbar• Patient vermutet Herzerkrankung als Ursache

ab 3 Punkten: gute Prädiktion KHK/ACS

0-2 Punkte: niedrige Wahrscheinlichkeit einer KHK 3 Punkte: mittlere Wahrscheinlichkeit einer KHK 4-5 Punkte: hohe Wahrscheinlichkeit einer KHK

Untersuchung in 74 deutschen Hausarztpraxen an 1249 Patienten mit Brustschmerzen. Validierung an 672 Hausarzt-Patienten in der Schweiz. Sensitivität: 87%, Spezifität 81%. (Quelle: Bösner et al. 2010 CMAJ 182: 1295-1300)

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Ursachen für Brustschmerz in der HausarztpraxisDiagnosen von 1212 Patienten (Alter > 35 Jahre)

1. Muskuloskelettale Ursachen 49,9%

Brustwandsyndrom 46,6%, Trauma 3,2 %

2. Kardiale Ursachen 18,7%

KHK, Hypertonus, Akutes Koronarsyndrom

3. Pulmonale Ursachen 13,1%

Infekte der oberen Atemwege, Pneumonie, COPD/Asthma

4. Psychogene Störungen 9,5%

5. Gastroösophagealer Reflux/ Benigne Magenerkrankungen 5,6%

6. Andere 4,3%

Quelle: Bösner S et al. Chest pain in primary care: epidemiology and pre-work-up probabilities. Eur J Gen Pract 2009; 15(3):141-146.

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Brustschmerz - Koronare HerzkrankheitDEGAM Leitlinie „Brustschmerz“ 2011 (wird aktuell überarbeitet)

Stabile Angina pectoris/ chronische KHK

(ca. 10,5% der Patienten, die sich mit Brustschmerz in der hausärztlichen Praxis vorstellen)

Akutes Coronarsyndrom (ACS) (ca. 3%)

• Instabile Angina pectoris (Erstmanifestation, Ruhe-Angina, Crecendo-Angina): EKG und Herzenzyme unauffällig

• NSTEMI: EKG unauffällig, Herzenzyme erhöht

• STEMI: ST-Strecken-Veränderungen im EKG

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Brustschmerz: Liegt ein akuter Notfall vor?DEGAM Kurzversion Leitlinie „Brustschmerz“ 2011 (wird aktuell überarbeitet)

• Patient gefällt Ihnen nicht

• Patient ist anders als sonst

• Ruhedyspnoe?

• Schockindex? (liegt die HF über dem systolischen RR in mmHg)

• Patient ist kaltschweißig/ blass?

• Patient hat ausgeprägte Angst

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Frau S. L., 75-jährige Patientin: Wie ging es weiter?

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Befund: Spontanfraktur des 5. BWK bei Osteoporose.

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Brustwandsyndrom – bisheruneinheitliche Nomenklatur in Literatur

• costochondritis

• costosternal syndrome

• sternalis syndrome

• Tietze’s syndrome

• rib-tip syndrome

• Xiphoidalgia

• ‚Slipping rib’ Syndrom

• Intercostalneuralgie

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Kriterien zur Einschätzung der Wahrscheinlichkeit eines BrustwandsyndromsDEGAM Leitlinie „Brustschmerz“ 2011 (wird aktuell überarbeitet)

• Lokalisierte Muskelverspannung (+)

• Stechender Schmerz (+)

• Durch Palpation reproduzierbar (+)

• Bekannte Gefäßerkrankung (-)

• Luftnot (-)

• Respiratorischer Infekt (-)

• Hausbesuch notwendig (-)

• Husten (-)

Klinischen Kriterien, die für (+) oder gegen (-) das Brustwandsyndrom sprechen.

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Therapie beim Brustwandsyndrom

• symptombezogene Therapie (Schmerztherapie) und Verlaufskontrolle gerechtfertigt (= abwartendes Offenhalten). Physikalische Maßnahmen: Bewegung, Wärme

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Spezielle muskuloskelettale Erkrankungen die mit Brustschmerzen einhergehen können:

• Interkostalneuralgie

• Zosterneuralgie

• Fibromyalgie

• Ankylisierende Spondilitis (M. Bechterew)

• Wirbelkörper-Spontanfrakturen bei Osteoporose

• und vieles mehr...

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Hinweise auf andere Ursachen des BrustschmerzDEGAM Kurzversion Leitlinie „Brustschmerz“ 2011 (wird aktuell überarbeitet)

Psychogene Ursachen:− Angst-/ Panikattacken vorbekannt− unklare körperliche Symptome (z. B. Schwindel), ggfs. bereits

mehrfach abgeklärt− Patient ist „nicht in der Lage, Sorgen zu stoppen oder zu

kontrollieren” − Stimmung: niedergeschlagen, depressiv oder hoffnungslos

Wann thematisiere ich gegenüber dem Patienten, dass die Beschwerden auch psychischer Natur sein könnten?Empfehlung der DEGAM: Im Erstkontakt. Werden zunächst nur somatischer Ursachen besprochen und untersucht, fixiert sich der Patient darauf. Die Abklärung der lebensbedrohlichen Dinge sollte parallel zu dem Gespräch über mögliche psychische Ursachen erfolgen.

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Hinweise auf andere Ursachen des BrustschmerzDEGAM Kurzversion Leitlinie „Brustschmerz“ 2011 (wird aktuell überarbeitet)

Infektiöse Genese:

− Husten, Auswurf, Durchfall, Temperatur >= 38° C

− atemabhängige Brustschmerzen (Bronchitis, Pleuritis)

− auffällige Perkussion und Auskultation der Lunge

Gastrointestinale Ursache:

− Schmerz abhängig von Nahrungsaufnahme/ Schlucken

− Übelkeit und Erbrechen

− Besserung auf Antazidaeinnahme

− retrosternaler brennender Schmerz/ Sodbrennen

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Teil 2 von 3: Luftnot

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Frau G. F., 87 Jahre

S: Rüstige ältere Dame. Berichtet wiederholt von Luftnot - z.T.

Luftnotattacken, weswegen die Familie bereits mehrmals den

Notarzt verständigt hatte. Bisherige Arbeitsdiagnose der Notärzte:

Panikattacken/ Hyperventilation.

O: ?

A: ?

P:

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Definition der „Luftnot/ Dyspnoe“Berliner D, Schneider N, Welte T, Bauersachs J: The differential diagnosis of dyspnoea. Dtsch Arztebl Int2016; 113: 834–45. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0834

„Dyspnoe ist ein Begriff für die Beschreibung der subjektivenWahrnehmung von Atembeschwerden, … . Die Wahrnehmung hängt ab von Interaktionen zwischen verschiedenen physiologischen, psychologischen, sozialen und Umgebungsfaktoren … .“

„Unter Dyspnoe werden verschiedene Empfindungen wie zum Beispiel Atemanstrengung, Erstickungsgefühl und Lufthunger zusammengefasst. Das stark subjektive Erleben stellt eine der Hauptschwierigkeiten in der Diagnostik und Beurteilung der Schwere der Symptomatik dar.“

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Luftnot – Differentialdiagnosen (Auszug!)

• Herz: Myokardinfarkt, akute Klappeninsuffizienz, (dekompensierte) Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen

• Lunge: Aspiration, Angioödem, Asthma, COPD, Pneumonie, Lungenembolie, Lungenödem, Pleuraerguss, Pneumothorax

• Psychogen: Hyperventilation, Panikattacke

• Nervensystem: Zwerchfelllähmung, Myasthenia gravis, Guillain-Barré-Syndrom

• Stoffwechsel: metabolische Azidose, diabetische Ketoazidose

• Vergiftung: CO-Vergiftung

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Ursachen für Dyspnoe in verschiedenen Versorgungsebenen Berliner D, Schneider N, Welte T, Bauersachs J: The differential

diagnosis of dyspnoea. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 834–45. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0834

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Richtungsweisende Begleitsymptome der Luftnot Berliner D, Schneider N, Welte T, Bauersachs J: The differential diagnosis of dyspnoea. DtschArztebl Int 2016; 113: 834–45. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0834

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ADHF = acute decompensated heart failure – akut dekompensierte HerzinsuffizienzARDS = acute respiratory distress syndrome – akutes Lungenversagen

Spannungspneumothorax

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Frau S. W., 64 Jahre

S: Sie habe schon länger zunehmende Luftknappheit bei körperlicher

Anstrengung. In den letzten Tagen rasche Verschlechterung. Art.

Hypertonus bekannt. Übergewicht. 35 pky. Keine Infektzeichen.

O: Basal abgeschwächtes AG bds., diskrete feuchte RGs ubiquitär. 2/6

Systolikum über 5 ICR li. Höhe Medioclavicularlinie. Diskrete

Unterschenkelödeme. LuFu leichte nichtreversible Obstruktion.

A: ?

P: ?

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Luftnot – HerzinsuffizienzQuelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

• Definition (WHO 1995): „Unfähigkeit des Herzens, den Körper ausreichend mit Blut und damit mit genügend Sauerstoff zu versorgen, um den Stoffwechsel unter Ruhe- wie unter Belastungsbedingungen zu gewährleisten.“

• Herzinsuffizienz gehört in Deutschland zu den häufigsten Diagnosen bei vollstationären Patienten.

• Im Jahr 2007:

− Männer: 3. häufigste Diagnose, 4. häufigste Todesursache

− Frauen: häufigste Diagnose, 2. häufigste TodesursacheNeumann T, Biermann J, Erbel R, et al. Heart failure: the commonest reason for hospital admission in Germany: medical and economicperspectives. Dtsch Arztebl Int 2009;106(16):269-75. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19547628.

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Formen der chronischen HerzinsuffizienzQuelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

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I. Herzerkrankung ohne körperliche Limitation. Bei alltäglicher körperlicher Belastung: Keine inadäquate Erschöpfung, Rhythmusstörungen, Luftnot oder Angina pectoris. Aber z.B. (LVEF) < 35-40%.

II. Herzerkrankung mit leichter Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Keine Beschwerden in Ruhe u. bei geringer Anstrengung. Beschwerden bei stärkerer körperlicher Belastung (Bergaufgehen, Treppensteigen) verursacht Erschöpfung, Rhythmusstörungen, Luftnot oder Angina pectoris.

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Luftnot – Herzinsuffizienz: NYHA StadienQuelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

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III. Herzerkrankung mit höhergradiger Einschränkung der

körperlichen Leistungsfähigkeit bei gewohnter Tätigkeit.

Keine Beschwerden in Ruhe.

Bei geringer körperlicher Belastung (z.B. Gehen in der Ebene):

Erschöpfung, Rhythmusstörungen, Luftnot oder Angina pectoris.

IV. Herzerkrankung mit Beschwerden bei allen körperlichen

Aktivitäten und in Ruhe. Immobilität.

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Luftnot – Herzinsuffizienz: NYHA StadienQuelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

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Quelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

Ursachen für 70-90% derErkrankungen an Herzinsuffizienz

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Luftnot – Herzinsuffizienz: Beratungsanlässe/Symptome Quelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

• Dyspnoe: Als Belastungsdyspnoe bei unterschiedlich schwerer Belastung, als Ruhedyspnoe, als Orthopnoe, als paroxysmale nächtliche Dyspnoe

• Leistungsminderung: Inadäquate Erschöpfung nach Belastungen, allgemeine Schwäche, Lethargie, reduzierte physische Belastbarkeit

• Flüssigkeitsretention: Periphere Ödeme (Knöchel, Unterschenkel, bei bettlägerigen Pat. auch sakral); Pleuraerguss, Aszites; Gewichtszunahme

• Trockener Husten: Insbesondere nächtlich (häufig als Asthma, Bronchitis oder ACE-Hemmer-induzierter Husten missdeutet! )

• Andere: Nykturie, Schwindel (Hinweis auf HRST), abdominelle Beschwerden, Gedächtnisstörungen

→ Symptome unspezifisch: Bei Dyspnoe, Leistungsknick, Ödemen an Herzinsuffizienz denken!

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Ggfs. dauerhaft vorhanden: • Verlagerter (und verbreiterter) Herzspitzenstoß (spezifisch)• 3. Herzton vorhanden (spezifisch)• Hepatomegalie (kann auch Zeichen der Dekompensation sein)

Zeichen einer Dekompensation:• Tachykardie (>90-100/Min.), ggfs. arrhythmischer Puls• Tachypnoe (>20/Min.)• Pulmonale feuchte Rasselgeräusche (nach Abhusten fortbestehend)• Periphere Ödeme, Pleuraerguss, Aszites, Anasarka, Gewichtszunahme

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Luftnot – Herzinsuffizienz: Körperl. USQuelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

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• Ruhe-EKG (12 Ableitungen):

Hypertrophiezeichen? Leitungsstörungen? Arrhythmie?− ein komplett normales EKG macht Diagnose Herzinsuffizienz

unwahrscheinlich

• Labor: BB, Serum-Elektrolyte (Natrium, Kalium), Kreatinin, Nüchtern-

Blutzucker, Leberenzyme, Urinstatus

• BNP (Brain Natriuretic Peptid)

In hausärztlicher Routinediagnostik bisher nicht empfohlen,

pathologische Spiegel sind nicht beweisend für eine Herzinsuffizienz

Arbeitsbereich Ausbildung

Luftnot – Herzinsuffizienz: BasisdiagnostikQuelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

Page 52: Willkommen – Einführung · Willkommen – Einführung . Team Ausbildung . Gisela Ravens-Taeuber Frankfurt am Main,08. Mai 2019

• Labor:− Bei Ödemen: Gesamteiweiß, Albumin i.S., Harnstoff,

Kreatininclearance, TSH− Bei Vorhofflimmern, SD-Erkrankung oder Pat. > 65 Jahren: TSH (ggf.

fT3, fT4)− Bei KHK: Triglyceride, HDL-, LDL- und Gesamt-Cholesterin− Bei V.a. Myokardinfarkt: Herzenzyme

• Echokardiographie: zur Diagnosesicherung bei V.a. NYHA I, Feststellen der Ursache und des Ausmaßes, Kausaltherapie? Indikation zu weiterer, ggf. invasiver Diagnostik

• Röntgen-Thorax

• Sonographie (Hepatomegalie? Füllung V. cava? Pleuraergüsse?)

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Luftnot – Herzinsuffizienz: ZusatzdiagnostikQuelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

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• Kontrolle und Therapie von Risikofaktoren und Grunderkrankungen− Blutdruck, Arteriosklerose, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie

• Kausale Therapieansätze (Beispiele):− Rhythmisierung (Herzschrittmacher, Elektrokonversion/Ablation),

euthyreote Stoffwechsellage herstellen, KHK therapieren etc.

• Nicht-pharmakologisch: − Körperliches Training, Lebensstil, Trinkmenge, Noxen meiden

• Impfempfehlung:− Grippe jährlich, Pneumokokken

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Luftnot – Herzinsuffizienz: TherapieQuelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

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• ACE-Hemmer – z.B. Ramipril

(bei Unverträglichkeit AT1-Blocker – „Sartane“)

• Betarezeptorenblocker – z.B. Carvedilol

• Aldosteronantagonist – z.B. Spironolacton:

CAVE: Hyperkaliämie

• Diuretika bei Flüssigkeitsretention – z.B. Torasemid

CAVE: geringstmögliche Dosis, Hypokaliämie

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Luftnot – Herzinsuffizienz: PharmakotherapieQuelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

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• Digitalis-Präparate – z.B. Digitoxin− Reserveoption, da unklar ob Sterblichkeit hierunter erhöht− Ggfs. zur Frequenzkontrolle bei tachykardem Vorhofflimmern− Kaliumspiegel beachten (sollte hochnormal sein)

• Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor – z.B. Valsartan/Sacubitril: − Ersatz für ACE-Hemmer oder AT1-Blocker, wenn unter optimaler

Therapie weiter Symptome− Mehr Hypotonien und Angioödeme als unter Enalapril− Teuer − Verhindert möglicherweise Abbau von ß-Amyloid – fördert dadurch

ggfs. Entstehung von Alzheimer?• f-Ionenkanalblocker – z.B. Ivabradin

− Positiver Effekt nicht eindeutig bestätig− Relevante Nebenwirkungen (Bradykardien, Vorhofflimmern)

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Luftnot – Herzinsuffizienz: PharmakotherapieQuelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

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Luftnot – Herzinsuffizienz: PharmakotherapieQuelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

= Aldosteronantagonisten

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• Gewichtskontrollen (ggfs. „Selbstmonitoring“), Ödeme• Ernährungszustand (kardiale Kachexie?)• Blutdruck• Kontrolle von Herzfrequenz und Herzrhythmus• Regelmäßige Überprüfung der Medikation• Laborkontrollen: Elektrolyte, Kreatinin; ggf. BB, Leberwerte• Ergometrie• Fachspezialist muss ggfs. Indikationen prüfen:

− Stent/Bypass− Intervention bei Vitien− Herztransplantation

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Luftnot – Herzinsuffizienz: TherapiekontrolleQuelle: NVL Chronische Herzinsuffizienz Kurzfassung 2. Auflage, Version 1

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Herr B., 23 Jahre, Raucher

S: plötzlicher Thoraxschmerz nach dem Sport, Dyspnoe

O: deutliche Tachypnoe, kaltschweißig

A: ?

P: ?

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Spannungspneumothorax

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Luftnot – Auswahl abwendbar gefährlicher Verläufe

• Lungenembolie: Tachykardie, Tachypnoe, Dyspnoe, Thoraxschmerz

• „stummer“ Herzinfarkt – Anamnese, EKG, Labor

• Status Asthmaticus – verlängertes Exspirium, exspiratorisches Giemen, Brummen; CAVE: „silent chest“

• Lungenödem – meist kardial, feuchte RGs, ggfs. Ödeme

• Spannungspneumothorax - stechender Thoraxschmerz, asymmetrische Thoraxbewegung, einseitig abgeschwächtes Atemgeräusch, hypersonorer Klopfschall

• Pneumonie – Fieber, Tachypnoe, Auskultation, Röntgen

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Luftnot – Auswahl abwendbar gefährlicher Verläufe: Lungenembolie

• Definition: partielle oder vollständige Verlegung der Lungenarterien durch eingeschwemmte Blutgerinnsel aus der peripheren venösen Strombahn

• Klinik: Tachykardie, Tachypnoe, Dyspnoe, Thoraxschmerz

• Hämodynamisch stabiler Patient: Zunächst klinische Evaluation einer möglichen Lungenembolie

• Hämodynamisch instabiler Patient mit Luftnot: sofortige Einweisung mit NEF und stationäre Abklärung

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Luftnot – Auswahl abwendbar gefährlicher Verläufe: Lungenembolie

Quelle: S2k-Leitlinie zur Diagnostikund Therapie der Venenthromboseund der Lungenembolie

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Luftnot – Auswahl abwendbar gefährlicher Verläufe: Lungenembolie

Quelle: S2k-Leitlinie zur Diagnostikund Therapie der Venenthromboseund der Lungenembolie

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Teil 3 von 3: Husten

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Herr M. S., 34 Jahre alt

S: Akut Husten seit 4 Tagen, Dyspnoe, habe dies „immer mal wieder

gehabt“

O: ?

A: ?

P: ?

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Was ist die Arbeitsdiagnose für Herrn M.S.?

1. Infekt

2. Asthma

3. COPD

4. GERD

5. Simulant

4%

21%

29%

37%

8%

010 24

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Husten - Einteilung

• Akuter Husten < 3 Wochen Dauer

• Subakuter Husten (3-8 Wochen)

• Chron. Husten (> 8 Wochen)

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Akuter Husten – Ursachen/Anamnese

Ursache:

• entzündliche, chemische, physikalische, mechanische Reizungen der Schleimhäute

Anamnese:

• Symptome: Art und Dauer des Husten, Auswurf (Menge, Farbe, Haemoptoe), Dyspnoe, Schmerzen, Fieber, Nachtschweiß

• Begleiterkrankungen: Chronische Bronchitis, Rhinitis/Sinusitis, Allergien, Herzerkrankungen, Reflux

• Exposition: Raucheranamnese, Exposition inhalativer Noxen, Medikamente, Tierkontakte, Infekte in der Familie

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Akuter Husten – körperliche Untersuchung

• Haut: Blässe, Zyanose, Schwitzen

• Mund/Rachen/Nase/Ohren: Inspektion, behinderte Nasenatmung, Klopfschmerz über NNH, Pharyngitis, Angina

• Hals: Lymphknotenstatus

• Thorax: Inspektion (Einsatz der Atemhilfsmuskulatur), Atemfrequenz, Perkussion, Auskultation

• Herz: Auskultation, Spitzenstoß

• Knöchel: Ödeme, Thrombosezeichen

• Allgemeinzustand: Vigilanz, Ängstlichkeit

• Abdomen: abhängig von Anamnese (z.B. V.a. Reflux)

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Akuter Husten – häufigere Differentialdiagnosen

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• Common Cold• Akute Bronchitis• Influenza• Pneumonie• Asthma• COPD• Pertussis• GERD (gastroesophageal reflux disease)• Stauungsbronchtitis/ Asthma cardiale

Ausführlichere Vorstellung nachDEGAM Leitlinie akuter Husten, Stand 2014

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Akuter Husten – Common ColdDEGAM Leitlinie akuter Husten, Stand 2014

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• Kein oder nur geringes Fieber

• Mäßige Halsschmerzen/Husten

• Schnupfen (anfangs wässrig, nach 3-4 Tagen purulent)

• Kopf- und Gliederschmerzen/ Abgeschlagenheit

• Diagnose durch Nachlassen der Symptome nach 2-3 Tagen

• Keine Antibiotika!!, sondern Aufklärung des Patienten über den Spontanverlauf eines akuten Erkältungshustens

• Allgemeinmaßnahmen: Ausreichende Trinkmenge, Inhalationen, Analgetika b. Bd. zur Symptomlinderung (z.B. Paracetamol, Ibuprofen)

• Therapie mit Expektoranzien nicht notwendig

• Antitussiva nur kurzfristig wenn Nachtschlaf stark gestört

• Phytopharmaka können möglicherweise zur Symptomlinderung beitragen - Cave: Hepatotoxizität

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Akuter Husten – Akute BronchitisDEGAM Leitlinie akuter Husten, Stand 2014

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• Husten erst trocken, dann produktiv

• häufig Fieber

• Halsschmerzen und Schnupfen

• zuweilen Zeichen einer bronch. Obstruktion

• Anamnese und körperliche Untersuchung als Diagnostik ausreichend

• Allgem. Maßn.: wie beim Common Cold

• Keine antibiotische Therapie bei akuter unkomplizierter Bronchitis (virale Genese)

• Verzicht auf Nikotin

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Akuter Husten – PneumonieDEGAM Leitlinie akuter Husten, Stand 2014

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• Klinik:

− Produktiver Husten, Fieber >38.5°C, Abgeschlagenheit, Tachypnoe,

Tachykardie, atemabhängige Schmerzen

• Diagnostik:

− Anamnese und körperliche Untersuchung

− Röntgen-Thorax, insb. bei differential- diagnostischer Unklarheit,

schwerer Erkrankung oder Begleiterkrankungen

− keine routinemäßige Sputumdiagnostik bei ambulant erworbener

Pneumonie

− CRB-65 Score zur Abschätzung des Schweregrades bzw. der Letalität

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Akuter Husten – PneumonieDEGAM Leitlinie akuter Husten, Stand 2014

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• Therapie:

− Allgem. Maßn.: wie beim Common Cold

− rasche! Einleitung einer Antibiose

− Aminopenicilline (z.B. Amoxicillin), alternativ Makrolide (z.B. Azithromycin) oder Doxycyclin

− bei Vorliegen von Risikofaktoren* Aminopenicilline + Betalaktamasehemmer, alternativ Cephalosporine oral (z.B. Cefuroxim)

*antibiotische Behandlung in den letzten 3 Monaten, schwere Begleiterkrankung, Pflegeheimbewohner

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Akuter Husten – InfluenzaDEGAM Leitlinie akuter Husten, Stand 2014

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• Klinik:

− plötzlicher Beginn mit hohem Fieber, starkes Krankheitsgefühl, Muskelschmerzen

• Diagnostik:

− Anamnese und körperliche Untersuchung

− Serologie oder Direktnachweis (Abstrich) nicht routinemäßig

• Therapie:

− allgem. Maßn.: wie beim Common Cold

− nur im Einzelfall Neuraminidaseinhibitoren (schlechte Kosten-Nutzen-Relation, nur bis 48h nach Symptombeginn sinnvoll)

− bei älteren u. multimorbiden Patienten stat. Einweisung erwägen

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Akuter Husten – Auswahl abwendbar gefährlicher Verläufe

• Lungenembolie: Tachykardie, Tachypnoe, Dyspnoe, Thoraxschmerz

• Lungenödem: Tachypnoe, Dyspnoe, verschärftes Atemgeräusch, feuchte RGs

• Status asthmaticus: exspiratorisches Giemen, verlängertes Exspirium, trockene RG; CAVE: „silent chest“

• Pneumothorax: stechender Thoraxschmerz, asymmetrische Thoraxbewegung, einseitig abgeschwächtes Atemgeräusch, hypersonorer Klopfschall

• Fremdkörperaspiration: Dyspnoe, inspiratorischer Stridor

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Herr J., 68 J., Flüchtling aus Syrien

S: seit Längerem Husten mit Auswurf, Fieber, Nachtschweiß

O: schlanker bis kachektischer Patient, vereinzelt trockene RGs über

der Lunge, blasses Hautkolorit, Belastungsdyspnoe

A: ?

P: ?

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Chronischer Husten - häufige Differentialdgn.DEGAM Leitlinie chronischer Husten, Stand 2014

• Häufig: − Chronische Bronchitis/COPD – vgl. NVL− Asthma bronchiale – vgl. NVL− Medikamenteninduzierter Husten - ACE-Hemmer, ß-

Blocker, NSAR

• Etwas weniger häufig:

− UACS (upper airway cough syndrome) – bei Sinusitis u. Rhinitis (Therapie vgl. Vorlesung “grippaler Infekt”)

− Bronchiale Hyperreagibilität

− GERD – Reflux?, probatorisch PPI

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• Neoplasien – B-Symptomatik, Nikotin, Berufsanamnese

• Lungenembolie – kleine rez. Embolien, Belastungsdyspnoe

• Fremdkörperaspiration – v.a. Kinder und ältere Menschen

• Chronische Linksherzinsuffizienz mit Lungenstauung

Chronischer Husten – Auswahl abwendbar gefährlicher Verläufe

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Herr B. W., 64 Jahre alt

Bekannte „funktionelle abdominelle Beschwerden“,

Raucher, Diabetes Typ 2 mit diabetischer PNP, art. Hypertonie

S: Leichter Husten, etwas Luftnot, ein „bisschen“ Druckgefühl im

Oberbauch

O: Cor und Pulmo ohne Auffälligkeiten

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EKG am Behandlungstag

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