Winkelstützmauer 2 - WSM2 · 2012-05-07 · 2 Frilo - Statik und Tragwerksplanung Frilo-Programm:...

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WSM2 - Winkelstützmauer 2 1 Winkelstützmauer 2 - WSM2 Handbuch für Anwender von Frilo-Statikprogrammen © Friedrich + Lochner GmbH 2010 Frilo im Internet www.frilo.de E-Mail: [email protected] WSM2 Handbuch, Revision 1/2010a

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WSM2 - Winkelstützmauer 2 1

Winkelstützmauer 2 - WSM2

Handbuch für Anwender von Frilo-Statikprogrammen

© Friedrich + Lochner GmbH 2010

Frilo im Internet

www.frilo.de

E-Mail: [email protected]

WSM2 Handbuch, Revision 1/2010a

2 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Frilo-Programm: WSM2 - Winkelstützmauer 2

Dieses Handbuch informiert über die Grundlagen zum Programm WSM2. Allgemeine Bedienungshinweise zu den Frilo-Programmen sind im Dokument "Bedienungsgrundlagen.pdf" zusammengefasst.

Inhaltsverzeichnis

Anwendungsmöglichkeiten ................................................................................................. 3

Berechnungsgrundlagen...................................................................................................... 5

Systemeingaben.................................................................................................................... 8

Böschung........................................................................................................................... 10

Bodenschichten ................................................................................................................. 11 Belastung............................................................................................................................. 12

Blocklast ............................................................................................................................ 13 Vertikalspannung infolge Blocklast in der Tiefe z .............................................................. 14

Horizontalspannung infolge Blocklast ................................................................................ 16

Berücksichtigung der Horizontal- und Vertikalkräfte infolge Blocklast und SLW ............... 17

Bodenparameter - Bemessung .......................................................................................... 19

Dauerhaftigkeit nach DIN 1045-1 ....................................................................................... 20

Programmeinstellungen..................................................................................................... 20

Ausgabe............................................................................................................................... 20

Ergebnisse......................................................................................................................... 21 Literatur ............................................................................................................................... 22

Weitere Infos und Beschreibungen finden Sie in den relevanten Dokumentationen:

Bedienungsgrundlagen.pdf

Menüpunkte.pdf

Ausgabe und Drucken.pdf

Import und Export.pdf

Projekte und Positionen - Datenverwaltung.pdf

FL-Manager

WSM2 - Winkelstützmauer 2 3

Anwendungsmöglichkeiten

Das Programm liefert den Standsicherheitsnachweis einschließlich der Bemessung einer Winkelstützmauer aus Stahlbeton. Die Stützmauer kann einen vorderen und einen rückwärtigen Sporn haben. Der rückwärtige Sporn kann eine obere Schräge, die Wand eine vordere und hintere Schräge haben. Die Sohle kann geneigt sein.

Das Gelände hinter der Wand kann horizontal, polygonal ansteigend (eine Neigung nach unten ist nicht möglich) oder kontinuierlich ansteigend sein.

Der Boden kann aus bis zu 21 verschiedenen horizontal begrenzten Bodenschichten bestehen. Die Möglichkeiten der Vorgabe einer polygonalen Geländeoberfläche verbunden mit geschichtetem Baugrund gestattet die Nutzung von WSM2 zur Berechnung von Geländestützmauern.

Normen *)

Die Bewehrungsermittlung erfolgt wahlweise nach:

- DIN 1045 07-88

- DIN 1045-1

- DIN 1045-1/2008

- EN2-DIN-2008 (DIN EN 1992-1-1)

- EN2-ÖNorm-2007 (ÖNorm EN 1992-1-1)

- EN2-BS-2004 (BS EN 1992-1-1)

Grundbaunormen

Die Nachweise der Kipp- und Gleitsicherheit sowie die Ermittlung der Bodenpressungen bzw. Sohldrücke können wahlweise nach:

- DIN 1054:1976

- DIN 1054: 2005

- ÖNorm EN1997-1

geführt werden.

Belastungen

- Gleichlast als ständige Last auf dem vorderen Sporn

- Gleichlast als ständige- und/oder Verkehrslast auf dem hinteren Sporn

- Vertikalkraft als ständige- und/oder Verkehrslast auf der Mauerkrone

- Horizontalkraft als ständige und/oder Verkehrslast auf der Mauerkrone

- Moment als ständige- und/oder Verkehrslast auf der Mauerkrone

- SLW als Verkehrslast über und hinter dem hinteren Sporn

- Blocklast als ständige- oder Verkehrslast über und hinter dem hinteren Sporn

Winkelstützmauer mit Verblendmauerwerk

*) Ein NA ist im Programmpreis inklusive, zusätzliche NA´s sind optional erhältlich (Aufpreis).

4 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Ergebnisse

Das Programm gibt für alle Lastfälle die folgenden Ergebnisse aus:

- Kippsicherheit

- Gleitsicherheit

- Lastangriffspunkt der Gesamtresultierenden

- Länge der klaffenden Fuge

- Bodenpressung vorn

- Bodenpressung hinten

- Mittelwert der Bodenpressung nach DIN

- Schnittgrößen in allen fünf Schnitten

- Bewehrung in fünf Schnitten (5.1)

- Querkraftbewehrung in drei Schnitten

- Tabellarische und grafische Ausgabe des Erddruckverlaufes auf Wand und Gleitfläche.

Optional ist es möglich, die Vertikalkomponente Eav der Erddruckkraft in der Berechnung zu berücksichtigen.

Schnittstelle Grundbruchnachweis GBR

Ist das Programm Grundbruchnachweis - GBR installiert, gibt WSM2 den Grundbruchnachweis nach DIN 4017 aus, wenn in WSM2 als Grundbaunorm DIN 1054:2005 ausgewählt wurde.

Erddruckkomponente auf die senkrechte Gleitfuge am Spornende

WSM2 - Winkelstützmauer 2 5

Berechnungsgrundlagen

Als Grundlage dienen die Erddruckbeiwerte, die sich aus den vorgegebenen Bodenkennwerten wie Wichte, innerer Reibungswinkel, Wandreibungswinkel und Geländeneigung ermitteln lassen (/2/).

Das Programm erlaubt die Auswahl sowohl einer senkrechten Gleitfläche am Spornende als auch einer geneigten, vom Spornende ausgehenden Gleitfläche, die in Abhängigkeit der Länge des hinteren Spornes auf das Gelände bzw. die Wand trifft.

Nach DIN 4085 ist bei gebrochenem Geländeverlauf die senkrechte Gleitfläche am Spornende nicht zulässig. In diesem Fall wird vom Programm automatisch die geneigte Gleitfläche angesetzt. Sind mehrere Bodenschichten vorhanden wird der Winkel Teta, unter dem die Gleitfläche geneigt ist, als Durchschnittstheta der Winkel Teta der einzelnen Schichten bestimmt.

Der Erddruckanteil infolge polygonalem Geländeverlauf wird vom Programm folgendermaßen berücksichtigt:

1. Berücksichtigung von polygonalem Geländeverlauf bei Erddruckermittlung auf die Wand (für Wandbemessung): Es wird das Gewicht des Geländepolygons oberhalb des am Wandkopf anstehenden Geländes in einem Bereich berechnet, der vom Wandkopf ausgeht und auf der anderen Seite von dem Schnittpunkt des unter 45° geneigten vom Wandfuß ausgehenden Lastausbreitungswinkels mit dem Gelände begrenzt ist. Durch Division dieses Geländegewichtes durch die Breite des untersuchten Geländebereiches wird eine Ersatzgleichlast bestimmt. Die Berechnung des Erddruckes auf die Wand erfolgt dann für an der Wand anstehendes horizontales Gelände, welches zusätzlich mit dieser Ersatzgleichlast belastet ist.

2. Berücksichtigung von polygonalem Geländeverlauf bei Erddruckermittlung auf die geneigte Gleitfläche: Es wird das Gewicht des Geländepolygons oberhalb des am Schnittpunkt des Geländes anstehenden Geländes in einem Bereich berechnet, der vom Schnittpunkt der Gleitfläche mit dem Gelände ausgeht und auf der anderen Seite vom Schnittpunkt des unter 45° geneigten vom Endes des hinteren Spornes ausgehenden Lastausbreitungswinkels mit dem Gelände begrenzt ist. Durch Division dieses Geländegewichtes durch die Breite des untersuchten Geländebereiches wird eine Ersatzgleichlast bestimmt. Die Berechnung des Erddruckes auf die Gleitfläche erfolgt dann für an der Gleitfläche anstehendes horizontales Gelände, welches zusätzlich mit dieser Ersatzgleichlast belastet ist.

Auch eine kontinuierliche Böschung wird beim Ansatz der geneigten Gleitfläche auf diese Weise berücksichtigt. Wenn Sie dagegen die senkrechte Gleitfläche gewählt haben, wird die kontinuierliche Böschung durch den erhöhten Erddruckbeiwert (kah berücksichtigt.

Für die Bemessung der Wand kann optional mit der Coulombschen Erddruckverteilung oder nach DIN 4085 5.9.2 mit einer trapezförmigen Erddruckverteilung aus der Bodeneigenlast über die Wandhöhe gerechnet werden. Bei dieser trapezförmigen Erddruckverteilung ist die untere Erddruckordinate doppelt so groß wie die obere (Abb. 2).

Nach DIN 1054:2005 7.5.3 gilt die Gleitsicherheit als erfüllt, wenn Td <= Rtd ist.

Td: Bemessungswert der Beanspruchungen parallel zur Fundamentsohle .

Td wird vom Programm durch Multiplikation von Tk mit den Teilsicherheitswerten nach Tabelle 2 der DIN 1054:2005 für den Grenzzustand 1B ermittelt. Das Programm verwendet die Teilsicherheitswerte für den LF 1 der DIN 1054:2005.

Rtd: Bemessungswert des Gleitwiderstandes.

Rtd: Wird vom Programm durch Division von Rtk durch den Teilsicherheitsbeiwert für den Gleitwiderstand nach Tabelle 3 der DIN 1054:2005 für den Grenzzustand 1B ermittelt.

6 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Die Gleitsicherheit für eine um den Neigungswinkel geneigte Sohle wird sowohl nach dem VSS-Ansatz (Vereinigung Schweizerischer Straßenfachmänner) als auch nach Spang bestimmt. Siehe /6/ S.24.

Nach VSS ergibt sich die Gleitsicherheit als:

= tans / tan(R - s).

s = Sohlreibungswinkel

R = Neigungswinkel der Resultierenden (tan R = H / V)

s = Neigung der Sohlfuge

Spang führt einen zusätzlichen Nachweis für eine waagerechte Ersatzscherfuge:

= V tan+ ph / Eah.

Dabei ist ph vor der geneigten Sohle wirksam, weil Abgrabungen dort nicht gestattet sind.

Der Erddruckbeiwert für den Standsicherheitsnachweis wird für eine Vertikalebene am Ende des rückwärtigen Sporns ermittelt.

Für die Berechnung werden 5 Lastfälle untersucht:

LF0 Ständige Lasten

LF1 Wie LF0 und Verkehrslastanteil der Gleichlast hinter dem rückwärtigen Spornende

LF2 Wie LF0 und Verkehrslastanteil von Gleichlast, Blocklast und SLW hinter und über dem rückwärtigen Sporn.

LF3 Wie LF 1 mit Verkehrslastanteilen der Mauer-Linienlasten

LF4 Wie LF 2 mit Verkehrslastanteilen der Mauer-Linienlasten

Erddruckfigur nach DIN 4085

eE

h

eE

h

a oah

a uah

22

22

2

34

3

= ⋅

= ⋅

Der Berechnung liegt die Annahme zugrunde, dass die Winkelstützmauer und der über dem hinteren Sporn befindliche Boden als Starrkörper betrachtet werden.

WSM2 - Winkelstützmauer 2 7

Für die Ermittlung der Pressungen ist die Erddruckfigur am Spornende anzusetzen.

Hinweis: Dieses Rechenmodell ist nur bis zu einer bestimmten Spornlänge anwendbar. Bei größeren Längen ist der Sporn als elastisch gebetteter Balken zu bemessen.

Alternativ zum bisher üblichen Rechenansatz wird eine weitere Möglichkeit zur Ermittlung der Schnittmomente im hinteren Sporn angeboten.

Dabei wird ein Gleichgewichtsansatz verwendet, der die Sohlreibungskraft und die Vertikalkomponente der Erddruckkraft auf die Wand hinsichtlich ihrer Wirkungen auf die Schnittmomente im Sporn berücksichtigt (/5/).

Ansatz der Kräfte auf die Winkelstützmauer nach MESTEROM

Hinweis: Bei dieser Gleichgewichtsbetrachtung ist der Betrag der Vertikalkomponente der Erddruckkraft von entscheidender Bedeutung. Es ist daher wichtig, den Wandreibungswinkel an dieser Stelle besonders sorgfältig zu bestimmen.

8 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Systemeingaben

Wählen Sie zunächst die gewünschten Normen*):

- DIN 1045 07-88

- DIN 1045-1

- DIN 1045-1/2008

- EN2-DIN-2008

- EN2-ÖNorm-2007

- EN2-BS-2004

- DIN 1054:1976

- DIN 1054: 2005

- ÖNorm EN1997-1

Über „Einstellungen" in der Hauptauswahl können Sie wählen, ob eine Mindestbewehrung nach DIN 1045-1 Punkt 13.1 berücksichtigt werden soll.

Anschließend wählen Sie das Material.

Abmessungen der Winkelstützmauer

Die Abmessungen ersehen Sie aus nebenstehender Skizze.

Als Gamma muss ein Wert > 0,01 kN/m3 eingegeben werden. Als Standardwert wird vom Programm 25 kN/m3 vorgegeben.

Eine Sohlneigung kann entweder durch die Vorgabe des Sohlneigungswinkels oder aber durch die Eingabe der durch die Sohlneigung bedingten Zusatzhöhe H beschrieben werden.

*) Ein NA ist im Programmpreis inklusive, zusätzliche NA´s sind optional erhältlich (Aufpreis).

WSM2 - Winkelstützmauer 2 9

Bewehrungslagen

Eingabe der Bewehrungslage oben/unten sowie bei DIN 1045-1 der Dauerhaftigkeit (Button

)

Optimieren

In diesem Fenster können Sie festlegen, ob das Programm die Spornlängen automatisch hinsichtlich der Einhaltung bestimmter Prämissen vergrößern soll.

Das Programm vergrößert automatisch in 5 cm-Schritten, entsprechend Ihrer Vorgabe, den vorderen oder hinteren Sporn oder die Summe beider Sporne.

Gleichzeitig bestimmen Sie, nach welchen Gesichtspunkten die Spornabmessungen zu vergrößern sind:

Optimierungsziel Abbruchkriterium

Gleitsicherheit 1,5 (Lastfall 1) bzw. 1,35 (Lastfälle 2 und 3)

Kippsicherheit Resultierende in der 1. Kernweite Lastfall 0 bzw. 2. Kernweite (übrige Lastfälle)

Länge der klaffenden Fuge Länge der klaffenden Fuge = 0 im Lastfall 0

Neubelegung

Bei Neubelegung werden sämtliche vom Anwender spezifizierte Optimierungskriterien gelöscht, sodass eine neue Vorgabe von Optimierungskriterien möglich ist.

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Böschung

Neben einem horizontalen Gelände kann der Geländeverlauf hinter der Wand alternativ als kontinuierliche Böschung oder als polygonale Geländeoberfläche beschrieben werden.

Bei der Vorgabe einer polygonalen Geländeoberfläche ist zu beachten, dass sich das Geländepolygon nur ansteigend bzw. horizontal entwickeln kann, dh. eine negative Geländeneigung nicht möglich ist.

Es wird vom WSM2-Programm ein horizontaler Geländebereich vom Wandkopf bis zu einem Abstand der doppelten Winkelstützmauerhöhe hinter dem hinteren Sporn betrachtet, dh. in diesem Bereich liegt der höchste Punkt des vom Programm berücksichtigten Geländes.

Es können bis zu 21 horizontal begrenzte Schichten vorgegeben werden. Die oberste Schicht mit der Schichthöhe HS(1) beginnt am höchsten Geländepunkt, der sich in einem horizontalen Bereich hinter dem Wandkopf bis zu einem Abstand der doppelten Wandhöhe hinter dem hinteren Spornende befindet.

WSM2 - Winkelstützmauer 2 11

Bodenschichten

Erddruckbeiwerte vorgeben

Durch Markieren dieser Option legen Sie fest, dass die Erddruckbeiwerte aus den Bodenparametern berechnet werden sollen. Ansonsten müssen Sie die Erddruckbeiwerte (kah, kph) manuell vorgeben.

Für jede Schicht sind zunächst die Schichtdicke sowie die Bodenkennwerte g (Gamma), der Winkel der inneren Reibung j (Phi) und die Kohäsion c einzugeben.

Die einzelnen Schichtdicken dürfen nicht kleiner als 0,50 m sein. Die Anzahl der Schichten ist auf 21 begrenzt. Die oberste Schicht mit der Schichthöhe HS(1) beginnt am höchsten Geländepunkt, der sich in einem horizontalen Bereich hinter dem Wandkopf bis zu einem Abstand der doppelten Wandhöhe hinter dem hinteren Spornende befindet. (Siehe auch Böschungsdefinition)

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Belastung

Klicken Sie auf den Button Belastung, um den Eingabedialog für die Lasten aufzurufen.

Die Bedeutung der einzelnen Eingabefelder werden jeweils in der Statuszeile (links unten) angezeigt, wenn Sie in ein Eingabefeld klicken.

Blocklast

Eine Blocklast wirkt sowohl durch ihre Vertikal- als auch durch ihre Horizontalkomponente auf die Stützmauer.

g Blocklastbetrag, wahlweise als g- oder p-Last

Tiefe Vertikaler Abstand vom Wandkopf (nach unten positiv)

Abstand Horizontaler Abstand vom Wandkopf

Breite Breite der Blocklast (Abmessung rechtwinklig zur Wand)

Länge Länge der Blocklast (Abmessung parallel zur Wand), geben Sie „-1" für eine unbegrenzte Blocklastlänge ein

Auflast aus SLW

Ein SLW hat nach DIN 1072 die Abmessungen 6,00 m x 3,00 m.

Er wird wie eine parallel zur Wand unbegrenzte Blocklast mit der Breite 3 m behandelt. Nach DIN 1072 werden SLW in die folgenden Regelklassen unterschieden:

- SLW 60 mit Ersatzflächenlast p = 33,3 kN/m²

- SLW 30 mit Ersatzflächenlast p = 16,7 kN/m².

Faktor Hier können Sie einen Lastfaktor eingeben (0,5 < Faktor < 5).

Abstand Horizontaler Abstand des SLW von der Wand

Unter der Ersatzflächenlast kann nach /1/ mit einem maximalen Lastausbreitungswinkel von 30 Grad gerechnet werden.

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Verblendmauerwerk

Luftseitig der Wand kann Verblendmauerwerk vorgegeben werden. Spezifiziert wird es durch die Wichte Gamma und die Dicke des Mauerwerks.

Siehe weiterhin folgende Kapitel:

- Vertikalspannung infolge Blocklast in der Tiefe z

- Horizontalspannung infolge Blocklast

- Berücksichtigung der Horizontal- und Vertikalkräfte infolge Blocklast und SLW

Blocklast

Die Blocklast wird durch den Abstand von der Wand, die Länge L1 senkrecht zur Wand, die Länge L2 parallel zur Wand und die Höhenlage beschrieben. Das Maß für die Höhenlage ist positiv, wenn die Blocklast unterhalb des Wandkopfes liegt (nach oben negativ).

Der SLW wird beschrieben durch die Angabe des SLW-Typs (SLW30, SLW60) und den Abstand von der Wand.

14 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Vertikalspannung infolge Blocklast in der Tiefe z

Abbildung: Vertikalspannung aus Blocklast

σz o o

P

a z b z=

+ ⋅ ⋅ ⋅ + ⋅ ⋅2 30 2 30tan tane j e j

σzP

za

zb

=+ ⋅ ⋅FHG

IKJ ⋅ + ⋅ ⋅FHG

IKJ

° °1 2 30 1 2 30tan tan

Mit a m b m und pP

a bgilt= = =

⋅3 6, :

σzo o

p

z z

=+ ⋅ ⋅FHG

IKJ ⋅ + ⋅ ⋅FHG

IKJ1

23

30 126

30tan tan

σzp

z z=

+ ⋅ ⋅ + ⋅1 0 3849 1 019245, ,b g b g

Diese Gleichung entspricht der Gleichung 4 nach /3 / von FUNKE:

Es gilt a Gleichung nach:tan tan

( / /)=+α α1 2

32 3

ana blog:tan tan

=+α α1 2

6

Mit ergibt sichoα α1 2 30= = :

a

b

o o

o o

= + =

= + =

tan tan,

tan tan,

30 30

30 3849

30 30

601924

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Auf den hinteren Sporn mit der Breite B5 verteilen sich folgende Vertikalkräfte:

V B

V Bz

z

1 1 1

2 2 2

5

5

= ⋅= ⋅

σσ

Dabei bezeichnet z1 die Tiefe, in der der Schenkel des Lastausbreitungswinkels die Wand schneidet, und z2 den Abstand der Geländeoberfläche von der Oberkante des hinteren Sporns.

Abbildung: Vertikalspannung auf Sporn

16 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Horizontalspannung infolge Blocklast

Infolge Blocklast ergibt sich nach /4/ die nachstehende Erddruckfigur:

Abbildung: Horizontalspannung aus Blocklast

Für die Erddruckordinate ebl gilt :

mit

e p bT Tbl

Θ

Θ

= −− −

= ⋅ ⋅−

sincos

cosϑ φ δ

ϑ φ δb g b g

23 1

Abbildung: Verteilung der Fundamentlasten

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Berücksichtigung der Horizontal- und Vertikalkräfte infolge Blocklast und SLW

Die Blocklast kann wahlweise als g- oder als p-Last behandelt werden. Der SLW wird vom Programm als p-Last verarbeitet. Eine als Verkehrslast deklarierte Blocklast bzw. der SLW gehen in den Lastfall 2 ein.

Die Vertikalkraft geht entsprechend Abbildung „Vertikalspannung auf Sporn " in die Ermittlung der Pressungen, der Kipp- und Gleitsicherheit sowie der Spornbemessung ein.

Die Horizontalkraft, d.h. die zusätzliche Erddruckkraft, wird im Programm für die Wandbemessung sowie bei den Pressungen und Sicherheitsnachweisen berücksichtigt.

Bei der Wandbemessung wird die Erdruckkraft entsprechend Abbildung "Horizontalspannung aus Blocklast" angesetzt.

Zum Nachweis der Gleit- und Kippsicherheit, der Ermittlung der Pressungen und der Spornbemessung wird die Erdruckkraft von der Geländeoberkante bis in Höhe der Unterkante des hinteren Sporns ermittelt.

Es sind 3 Fälle der Laststellung zum Vertikalschnitt am Ende des hinteren Sporns möglich:

Bei Ansatz von Erdruhedruck übt die Blocklast, wenn sie beidseitig des Schnittes steht, sowohl von links als auch von rechts einen Druck auf die Gleitfläche aus.( Fall1 – Fall 3) Beim aktiven Erddruck hingegen wird nur der Anteil der auf den Gleitkörper wirkenden Last berücksichtigt (Fall 1).

Fall 1: Die Blocklast steht vollständig rechts vom Schnitt.

Abbildung: Blocklast rechts vom Schnitt

Fall 2: Die Blocklast steht vollständig links vom Schnitt.

Abbildung: Blocklast links vom Schnitt

18 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Fall 3: Die Blocklast steht beidseitig des Schnittes.

Abbildung: Blocklast beidseitig des Schnittes

WSM2 - Winkelstützmauer 2 19

Bodenparameter - Bemessung

Klicken Sie auf den Button „Bemessungsvorgaben", um den entsprechenden Eingabedialog aufzurufen.

Erddruck

Sie können die Erddruckverteilung entsprechend DIN 4085, Absatz 5.9.2. (/2 /) oder nach Coulomb annehmen.

Eav - vertikale Erdruckkomponente

Ferner haben Sie die Möglichkeit zu entscheiden, ob die vertikale Erddruckkomponente berücksichtigt werden soll.

Gleitfläche

Hier geben Sie vor, ob mit einer senkrechten oder geneigten Gleitfläche am Ende des hinteren Spornes gerechnet werden soll.

Bemessung von Wand und Sporn

Hier definieren Sie, ob Sie für die Wand- und Spornbemessung mit dem Erdruhedruckbeiwert rechnen wollen.

Bemessung (Reibungskraft in der Sohlfuge)

Optional mit oder ohne Ansatz der Reibungskraft in der Sohlfuge.

20 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Dauerhaftigkeit nach DIN 1045-1

Siehe hierzu Dokument „Dauerhaftigkeit - Kriechzahl und Schwindmaß“.

Programmeinstellungen

Über den Punkt „Einstellungen“ in der Hauptauswahl rufen Sie den Dialog für allgemeine Programmeinstellungen auf. Die möglichen Optionen werden im Dialog selbsterklärend aufgeführt - siehe auch Bild rechts.

Ausgabe

Ausgabe von Systemdaten, Ergebnissen und Grafik auf Bildschirm oder Drucker.

Über den Punkt Ausgabe in der Hauptauswahl starten Sie den Ausdruck bzw. die Anzeige auf Bildschirm. Bei einigen Programmen müssen Sie die Ausgabefunktionen über das Register „Ausgabe" einblenden.

Ausgabeprofil Bei einigen Programmen können Sie den Umfang der Ausgabe (Ausgabeprofil) durch Auswahl entsprechender Optionen festlegen/einschränken.

Word Das Textverarbeitungsprogramm MS-Word wird aufgerufen und die Ausgabe eingefügt, sofern dieses Programm auf Ihrem Rechner installiert ist. In Word können Sie dann die Ausgabe bei Bedarf nach Ihren Wünschen bearbeiten.

Bildschirm Anzeige der Werte in einem Textfenster .

Drucken Starten der Ausgabe auf den Drucker.

WSM2 - Winkelstützmauer 2 21

Ergebnisse

Die Ergebnisse werden für die maßgebenden Lastfälle ausgegeben: Ohne Linienlasten auf der Mauer sind dies die Lastfälle 0 bis 2, mit Linienlasten auf der Mauer zusätzlich die Lastfälle 3 und 4.

Folgende Berechnungsergebnisse werden ausgegeben:

- Kippsicherheit für LF1, LF2 und evtl. LF3, LF4

- Gleitsicherheit für LF1, LF2 und evtl. LF3, LF4

- Lastangriffspunkt der Gesamtresultierenden

- Klaffende Fuge

- Bodenpressung vorne

- Bodenpressung hinten

- Mittelwert der Bodenpressung nach DIN 1054

- Grafische und tabellarische Erddruckausgabe auf Wand und Gleitfläche

Für die Schnitte:

Schnitt I Wand in halber Höhe

Schnitt II Wand unten

Schnitt III Hinterer Sporn bei halber Länge

Schnitt IV Hinterer Sporn am vorderen Anschnitt

Schnitt V Vorderer Sporn

werden ausgegeben:

- Moment

- Querkraft

- Normalkraft und kh-Wert (für die Wand)

- erforderliche Bewehrung für Stahl III und IV

22 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Literatur

/1/ Jenne, G.: "Erddruck". In: Beton-Kalender II, 1973, S.89.

/2/ Simmer, K. und Schulze, W.E.: Grundbau Teil 1. Bodenmechanik und erdstatische Berechnungen. (B.G.Teubner) Stuttgart 1974.

/3/ Funke, L.: "Erddruck auf Stützbauwerke infolge Straßenverkehrslasten nach DIN 1072", in: Bauingenieur 58, 1983, S.349.

/4/ Hoesch Stahl AG (Hg.): Spundwand-Handbuch Berechnung. Dortmund 1986.

/5/ Mesterom, K.-L.: "Beitrag zur Bemessung des erdseitigen Spornes von Winkelstützmauern", in: Bautechnik 7, 1985, S. 235-237.

/6/ Henner Türke.: "Statik im Erdbau“ Ernst & Sohn 3.Auflage.