Wirtschaft im Revier Januar 2015

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Regionalbeirat Witten Ausgaben auf dem Prüfstand Medica Dialog intensivieren 04795 | 71. Jahrgang | 01.2015 Nachrichten der Industrie-und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet Doppelt erfolgreich Vollversammlung Rechtliche Leitplanken © Matthias Graben

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Regionalbeirat WittenAusgaben auf dem Prüfstand

MedicaDialog intensivieren

04795 | 71. Jahrgang | 01.2015

Nachrichten der Industrie-und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet

Doppelt erfolgreich

VollversammlungRechtliche Leitplanken

© Matthias Graben

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– Anzeige –

TradePort BochumPremium Gebrauchtwagen

Gebraucht,

gut,günstig

Als Volkswagen Nutzfahrzeuge vor 10 Jahren im Ruhrgebiet einen geeigneten Standort zur gezielten Vermarktung der eigenen Jahreswagen suchte, fi el die Wahl schnell auf das zentral gele-gene Bochum. Zunächst verkauften 3 Mitarbeiter in einem provisorisch aufgestellten Bürocontainer am Ende der Porschestraße die Fahrzeuge, die hauptsächlich im VW-Werk als Dienst- und Ge-schäftswagen genutzt worden waren.

Der Betrieb ist ständig gewachsen und be-schäftigt inzwischen 6 Mitarbeiter. 2007 wurde deshalb ein Umzug an die Gahlensche Straße / Ecke Porschestraße 1 notwendig. Dort fallen einem gleich die vielen großen Transporter und Lieferwagen, VW-Busse und Vans auf, die auf dem großen Ausstellungsgelände platziert sind. Neben dem bekannten VW Transporter und dem VW Crafter für Handwerk und Gewerbe-treibende gibt es auch die familientauglichen Fahrzeuge der Caddy- und Multivan-Baureihen sowie freizeitorientierte Modelle vom Typ Cali-fornia und Amarok.

Und obwohl sie alle einen neuwertigen Eindruck machen, handelt es sich nicht um Neufahrzeuge, sondern um hochwertige Jahreswagen. Ständig sind 80 - 100 dieser geprüften Gebrauchtwa-gen vorrätig und werden den Kunden aus Nah und Fern angeboten.

Die meisten Fahrzeuge sind noch nicht einmal ein Jahr alt, gerade eingefahren und Tachostän-de unter 10.000 Kilometern dabei keine Selten-heit. Trotzdem sind die Autos erheblich günstiger als vergleichbar ausgestattete Neuwagen.

Weitere Vorteile für die Kunden liegen auf der Hand: alle Fahrzeuge sind sofort verfügbar, scheckheftgepfl egt und haben noch mindes-

tens ein Jahr Volkswagen-Hersteller-Garantie. Bei den Nutzfahrzeugen der Crafter-Baureihe beträgt die Garantiezeit für den Kunden sogar noch 2 volle Jahre.

Im TradePort Bochum sind auch Kunden mit ungewöhnlichen Anforderungen an ihr Trans-portmittel herzlich willkommen. Die Mitarbeiter haben viel Erfahrung in der Beratung zu straßen-verkehrsrechtlichen Bestimmungen und können so schnell eine kompetente Antwort zu den Schwer-punktthemen Ladungssicherung, erhöhte Nutz-last oder verstärkte Anhängerkupplung geben. Nachträgliche Umbauten wie Plane + Spriegel, Werkstatt-Regal-Systeme oder Einrichtungen für die Personenbeförderung und den Behinderten-fahrdienst werden regelmäßig angeboten. So be-kommt jeder Kunde vor Auslieferung sein jeweils optimal passendes Fahrzeug zusammengestellt.

Dazu bietet Volkswagen TradePort Bochum ebenfalls die passenden Finanzdienstleistun-gen. Egal ob Barkauf, Leasing oder Finanzie-rung – mit den starken Partnern von Volks-wagen Bank und Volkswagen Leasing fi nden die Mitarbeiter das für den Käufer optimale Konzept. Viele Angebote sind vom Autohaus stark subventioniert, was sich in den aktuellen Finanzierungskonditionen niederschlägt. Als Anzahlung kann man auch seinen Gebraucht-wagen in Zahlung geben.

Der Volkswagen TradePort Bochum ist nicht, wie oft vermutet, ein Teil der Tiemeyer-Gruppe, son-dern eine Werksniederlassung von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Sollte einmal das passende Auto nicht vorrätig sein, können die Mitarbeiter auf einen Bestand von über 2.000 weiteren Fahr-zeugen aus dem VW-Werksbestand zugreifen und direkt anbieten.

Innerhalb einer Woche ist der „neue“ Gebrauch-te dann vor Ort und kann nach Aufbereitung und technischer Prüfung sofort zugelassen wer-den. Informationen erhalten die Kunden direkt in der Porschestraße 1, am Telefon oder vorab im Internet unter www.tradeport-bochum.de.

Zum Jubiläum hat man sich etwas Besonderes einfallen lassen: jeder Kunde bekommt zu seinem Fahrzeug einen Gutschein für Original Volkswa-gen-Zubehör im Wert von 500 EUR geschenkt*. Dafür lassen sich dann individuelle Wünsche wie z.B. ein Fahrradträger für den Caddy, eine Kühlbox für den Multivan oder diverse Ladungssi-cherungen für den Crafter günstiger realisieren.

10 Jahre TradePort Bochum Neuwertige Jahreswagen direkt von Volkswagen Nutzfahrzeuge

Volkswagen Gebrauchtfahrzeughandels und Service GmbHPorschestraße 1, 44809 BochumTel. 0234-58 40 41 0E-Mail: [email protected]

Öff nungszeiten:Montag – Freitag 09 – 18:30 UhrSamstag 09 – 12:30 Uhr

TradePort Bochum

"

500 € Gutschein für einen Einkauf im Zubehörshop.Egal für welches Fahrzeug Sie sich entscheiden: Bei jedem Fahrzeugkauf erhalten Sie zusätzlich einen Gutschein im Wert von 500 €*, den Sie für einen Artikel aus dem umfangreichen Zubehörkatalog von Volkswagen einlösen können. Und so geht‘s: Einfach Gutschein heraustrennen, beim Fahrzeugkauf mitbringen und einen Zubehör-Artikel auswählen.

* Aktionszeitraum 01.01.2015 bis 28.02.2015. Nur ein Gutschein pro Fahrzeugkauf anwendbar. Der Gutschein kann nicht verrechnet werden, keine Barauszahlung möglich. Nur einlösbar im Volkswagen TradePort Bochum, Porschestraße 1, 44809 Bochum

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Vorab bemerkt

Die Perspektiv(fläch)e Jürgen Fiege

© privat

An jedem Jahresanfang stehen Progno- sen – und zwölf Monate später nicht selten die Erkenntnis, sich geirrt zu haben. Für Bochum gilt: Die Automobilproduktion ist – wie abzusehen – tatsächlich Vergan-genheit. Geblieben ist eine im Ruhrgebiet nahezu einzigartige Perspektiv-Fläche, auf der sich eine neue Prognose am Anfang dieses Jahres bauen lässt: Für Bochum und die gesamte Region ist das 72-Hektar-Are-al in Laer ein entscheidender Schlüssel für nachhaltige, mittelständische industrielle Wertschöpfung. Und durch eine intelligen-te Vernetzung von zukunftsfähiger Indus-trie und exzellenter Wissenschaft besteht die Chance, hier ein Alleinstellungsmerk-mal für den Wirtschaftsstandort zu schaf-fen, das weit über das Ruhrgebiet hinaus wahrgenommen werden kann. Darum geht es – aber auch um nichts weniger!

Der Mittelstand ist die tragende Säule (nicht nur) unserer Wirtschaftsregion. Er schafft Arbeit, er sichert Einkommen, er ist entscheidend mitverantwortlich für das Steueraufkommen unserer Kommunen. Und damit entscheidend mitverantwortlich für all jenes, was Kommunen ihren Bürgern als Angebot unterbreiten. Das wollen be-kanntlich alle – aber das alles gibt es nicht von ungefähr. Ein florierender Mittelstand braucht ausreichend Flächen für Betriebs-erweiterungen, gute Verkehrsanbindun-gen und er darf nicht über Gebühr durch Steuern und Abgaben belastet werden. Nur dann kann er dauerhaft leisten, was alle von ihm erwarten und erhoffen. Das sollte allen politisch Verantwortlichen bewusst sein. Auch jenen, die in Bochum, Herne, Witten und Hattingen nach den Kommu-nalwahlen im September Rat und Verwal-tung führen.

Die IHK Mittleres Ruhrgebiet nimmt sich selbst in die Pflicht und wird in diesem Jahr noch stärker für die betriebliche Aus-bildung trommeln. Die Wirtschaft braucht qualifizierten Nachwuchs – und junge Menschen brauchen eine abgesicherte Le-bensplanung. Mein Appell für 2015 lautet: Betriebe, bildet aus!

Ich wünsche allen ein glückliches, erfolgreiches und gesundes 2015.

Jürgen Fiege,

Präsident IHK Mittleres Ruhrgebiet

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Als Volkswagen Nutzfahrzeuge vor 10 Jahren im Ruhrgebiet einen geeigneten Standort zur gezielten Vermarktung der eigenen Jahreswagen suchte, fi el die Wahl schnell auf das zentral gele-gene Bochum. Zunächst verkauften 3 Mitarbeiter in einem provisorisch aufgestellten Bürocontainer am Ende der Porschestraße die Fahrzeuge, die hauptsächlich im VW-Werk als Dienst- und Ge-schäftswagen genutzt worden waren.

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Und obwohl sie alle einen neuwertigen Eindruck machen, handelt es sich nicht um Neufahrzeuge, sondern um hochwertige Jahreswagen. Ständig sind 80 - 100 dieser geprüften Gebrauchtwa-gen vorrätig und werden den Kunden aus Nah und Fern angeboten.

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Der Volkswagen TradePort Bochum ist nicht, wie oft vermutet, ein Teil der Tiemeyer-Gruppe, son-dern eine Werksniederlassung von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Sollte einmal das passende Auto nicht vorrätig sein, können die Mitarbeiter auf einen Bestand von über 2.000 weiteren Fahr-zeugen aus dem VW-Werksbestand zugreifen und direkt anbieten.

Innerhalb einer Woche ist der „neue“ Gebrauch-te dann vor Ort und kann nach Aufbereitung und technischer Prüfung sofort zugelassen wer-den. Informationen erhalten die Kunden direkt in der Porschestraße 1, am Telefon oder vorab im Internet unter www.tradeport-bochum.de.

Zum Jubiläum hat man sich etwas Besonderes einfallen lassen: jeder Kunde bekommt zu seinem Fahrzeug einen Gutschein für Original Volkswa-gen-Zubehör im Wert von 500 EUR geschenkt*. Dafür lassen sich dann individuelle Wünsche wie z.B. ein Fahrradträger für den Caddy, eine Kühlbox für den Multivan oder diverse Ladungssi-cherungen für den Crafter günstiger realisieren.

10 Jahre TradePort Bochum Neuwertige Jahreswagen direkt von Volkswagen Nutzfahrzeuge

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Öff nungszeiten:Montag – Freitag 09 – 18:30 UhrSamstag 09 – 12:30 Uhr

TradePort Bochum

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Inhaltsverzeichnis

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Eine Mammut-Tagesordnung, wichtige Grundsatzbeschlüsse und ein wenig Wehmut: Mit der letzten Sitzung des Jahres 2014 am 27. November setzte die Vollversammlung der IHK Mittleres Ruhr-gebiet wichtige „rechtliche Leitplanken“, an denen sich die Arbeit und Positionierung der IHK in der Öffentlichkeit in den nächsten Jahren orientieren wird und muss, wie es Präsident Jürgen Fiege formulierte.

Ausführlich diskutiert wurden die Haushaltslage der Stadt und die Höhe der Steuersätze auf der letzten Sitzung des Regionalbeirates Witten. Offen räumten die anwesenden Politiker ein, dass die ak-tuelle Finanzlage der Kommune problematisch sei. Um die Steu-ererhöhungen möglichst gering zu halten, müsse man 2015 alle Leistungen der Stadt erneut auf den Prüfstand stellen.

Kurz notiert03 IHK-Fachkräfteinitiative 2015 IHK aktuell04 Rechtliche Leitplanken eingebaut06 Im Gespräch bleiben08 Förderung muss steuerneutral sein10 Ein Wunsch bleibt11 Die Vollversammlung im Porträt – Folge 2712 Ein „Sparkommissar“ ist keine Alternative14 Wattenscheider „Speerspitzen“16 Interessanter Markt18 „Regulierungswahn“ oder „Chance“?20 Effiziente Klima- und Kälteanlagen21 Die erfolgreiche „Elf“22 Übersichtlich, ansprechend, sicher23 Keine Ladenöffnung

Titelthema: Fachkräfteinitiative 2015

24 Eine ziemlich nette Familie28 Immer in Bewegung bleiben Aus der Region30 Chancen der Digitalisierung nutzen33 Sein Wort gehalten34 Die IHK bezieht Stellung36 Kein schwarzes Loch38 Kosten senken40 Den Dialog intensivieren44 Hochwasserschutz jetzt!

Unternehmen im Blickpunkt48 Ein Herner in Berlin49 Heimat als Herzensangelegenheit50 Firmenjubiläen52 Arbeitsjubiläen

Bericht und Hintergrund53 Neues aus Berlin und Brüssel54 Urteil zur Erbschaftsteuer

Infos für die Praxis61 Recht & Steuern62 Impressum/Innovation & Umwelt63 Börsen66 Handelsregister69 Bekanntmachungen

Vollversammlung | 04

Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Mit erheblichen Auswirkungen auf die Gesundheitswirtschaft in NRW rechnen die IHKs durch eine ganze Reihe von Gesetzge-bungsverfahren auf Europa- und Bundesebene. Daher luden die IHKs im Rahmen der MEDICA, die vom 12. bis 15. November in Düsseldorf stattfand und als weltgrößte Gesundheitsmesse gilt, Unternehmer, Krankenkassenvertreter und Politiker zu zahlrei-chen Gesprächen.

Medica | 40

© Lichtblick/Olaf Ziegler

Regionalbeirat Witten | 12

© IHK Mittleres Ruhrgebiet

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Kurz notiert Wirtschaft im Revier 01 | 2015

IHK-Fachkräfteinitiative 2015Die einen sprechen von Fachkräftebe-darf. Die anderen von Fachkräftemangel. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt der „demografische Wandel“. Doch unab-hängig davon, mit welchen Worten man das Problem greifen will: Die Fachkräfte-sicherung – dritte sprachliche Alternati- ve – also die Gewinnung, Bindung und Entwicklung von qualifizierten und mo-tivierten Mitarbeitern ist zum zentralen Thema für Unternehmen geworden – in besonderem Maße für den Mittelstand. Denn im Wettbewerb um die (weniger werdenden) besten Köpfe und Talente müssen viele kleine und mittlere Unter-nehmen damit kämpfen, im Schatten der „Großen“ nicht wahrgenommen zu wer-den. Oder als weniger attraktiv zu gelten. Ein Irrtum ...

Die IHK versteht sich als Ansprechpartne-rin Nummer eins zu allen Fragen der Fach-kräftesicherung. Sie will die Unternehmen in Bochum, Herne, Witten und Hattingen aktiv unterstützen, im härter werdenden Wettbewerb um die besten Köpfe zu bestehen. Deshalb haben vier Geschäfts-

bereiche der IHK Mittleres Ruhrgebiet – Berufliche Bildung, Industrie, Handel und Unternehmensförderung – gemeinsam ein Konzept erarbeitet, den heimischen Unternehmen mit Information und Beratung zur Seite zu stehen: Die „IHK-Fachkräfteinitiative 2015“ richtet dabei insbesondere den Fokus auf den Bereich „duale Ausbildung“ und die Gewinnung von Auszubildenden.

Das Portfolio des Beratungsangebots der IHK ist groß: Für Fragen zu „weichen“ Standortfaktoren, zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zur Mitarbeiterbin-dung – insbesondere auch älterer, er-fahrener Mitarbeiter – zur Bewertung der Chancen, über ein duales Studium langfristig Nachwuchsführungskräfte für das Unternehmen zu gewinnen, oder beim Problem, überhaupt geeignete Auszubil-dende zu finden, bietet die IHK konkrete Unterstützung an.

Darüber hinaus werden in diesem Jahr mehrere Workshops veranstaltet, die konkrete Probleme in unterschiedlichen

20. Januar 2015: 3. Innovationsabend Ruhr: „Unternehmenszukunft gestalten. Neue Wege der Personalentwicklung und -gewinnung im Mittelstand“Ort: IHK Mittleres Ruhrgebiet, Ostring 30–32, 44787 Bochum

21. April 2015: Branchenforum Fachkräfte LogistikOrt: IHK Mittleres Ruhrgebiet, Ostring 30–32, 44787 Bochum

11. Juni 2015: Branchenforum Fachkräfte GesundheitswirtschaftOrt: IHK Mittleres Ruhrgebiet, Ostring 30–32, 44787 Bochum

18. und 19. Juni 2015: „Erlebnis Maschinenbau“Ort: mehrere verschiedene Unternehmen im IHK-Bezirk

27. August 2015: Branchenforum Fachkräfte HandelOrt: IHK Mittleres Ruhrgebiet, Ostring 30–32, 44787 Bochum

4. November 2015: Branchenforum Fachkräfte MaschinenbauOrt: IHK Mittleres Ruhrgebiet, Ostring 30–32, 44787 Bochum

Branchen aufgreifen. Auch wenn das zentrale Thema Fachkräftesicherung alle eint, hat manche Branche besondere He-rausforderungen. Etwa die Logistikbran-che, die bis 2020 nicht nur viele Berufs-kraftfahrer altersbedingt verlieren wird, sondern auch mit einem schlechten Image kämpft. Für kaum eine Branche gilt der Satz „Tue Gutes und rede darüber“ so sehr wie für diese Branche. In den Workshops soll ausdrücklich nicht nur theoretisiert werden – dort geht es um die Erarbeitung konkreter Ideen und Anregungen für die tägliche Arbeit.

Und last but not least wird die „IHK-Fach-kräfteinitiative 2015“ auch in der „Wirt-schaft im Revier“ ihren Platz finden. Nicht nur mit Reportagen, die als Best-Practice-Beispiele Unternehmen vorstellen, die erfolgreich Fachkräftesicherung betreiben, sondern auch mit Interviews und Veran-staltungsberichten.

Alles zum Nutzen der Unternehmen im Bezirk der IHK Mittleres Ruhrgebiet.

Veranstaltungen im Rahmen der IHK-Fachkräfteinitiative 2015

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IHK aktuell

In seinem Bericht an die Vollversammlung ging Präsident Jürgen Fiege (am Rednerpult) auf aktuelle Entwicklungen in Bochum und im gesamten IHK-Bezirk ein.

© Lichtblick/Olaf Ziegler

Eine Mammut-Tagesordnung, wichtige Grundsatzbeschlüsse und ein wenig Wehmut: Mit der letzten

Sitzung des Jahres 2014 am 27. Novem-ber setzte die Vollversammlung der IHK Mittleres Ruhrgebiet wichtige „recht-liche Leitplanken“, an denen sich die Ar-beit und Positionierung der IHK in der Öffentlichkeit in den nächsten Jahren ori-entieren wird und muss, wie es Präsident Jürgen Fiege formulierte.

Herzstück der Beschlussfassung: die Verabschiedung der sogenannten „Wirt-schaftspolitischen Positionen“. Sie lehnen sich zwar an die Beschlussfassung des DIHK und von IHK NRW an, sind bewusst allgemein gehalten, werden selbstver-ständlich permanent fortgeschrieben – setzen aber ebenso ein klares Ausrufe-zeichen hinter Forderungen der IHK Mittleres Ruhrgebiet für den gesam-ten Kammerbezirk. Die „Wirtschaftspoliti-schen Positionen“ enthalten beispielsweise ein klares Bekenntnis zur Industrie, zielen auf ein stärkeres Miteinander von Indust-rie und Wissenschaft und fordern deut-

liche Anstrengungen zur Attraktivierung der dualen Ausbildung und der Berufsori-entierung von Schülern.

Mit ihren „Wirtschaftspolitischen Positionen“ reagiert die IHK Mittleres Ruhrgebiet auch konsequent auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig zur sogenannten „Limburger Erklärung“, mit dem das Gericht festge-schrieben hat, zu welchen Themen sich eine IHK überhaupt äußern darf – das sind laut Gericht ausschließlich Themen, die nachvollziehbare Auswirkungen auf die gewerbliche Wirtschaft im Kammerbezirk haben. Zweite zentrale Festlegung des Gerichts: Die Positionierung muss durch das höchste beschlussfassende Gremium der IHK, die Vollversammlung, legitimiert sein. Der Beschluss der Vollversammlung vom 27. November, bei dem es keine Gegenstimme gab, gibt demnach das repräsentative Meinungsbild der Wirt-schaft im IHK-Bezirk wieder und legt Kurs und Ziele der IHK fest. Bislang existierten zwar Beschlüsse zu einzelnen wirtschafts-politischen Themen – ein umfassendes

Papier in der nun vorliegenden Form gab es bislang aber nicht. Ähnliches gilt für die „Verkehrspolitischen Positionen“ und die „Energiepolitischen Positionen“, die ebenfalls von der Vollversammlung verabschiedet und in den letzten Wochen und Monaten intensiv diskutiert worden waren. Die „Energiepolitischen Positio-nen“ waren beispielsweise nicht nur im dafür zuständigen IHK-Ausschuss und in der letzten Sitzung der Vollversammlung vorgestellt worden – die IHK hatte ihren Entwurf auch auf ihre Homepage zur Bewertung durch die Unternehmerschaft gestellt.

Präsident Jürgen Fiege nutzte die Voll-versammlung, einige aktuelle Themen aufzugreifen. Dabei war es ihm mit Blick auf die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) im nächsten Jahr sehr wichtig, sein Bedauern über den angekündig-ten Rücktritt von RUB-Rektor Prof. Dr. Elmar W. Weiler deutlich zu machen. „Ich persönliche bedaure das sehr“, formulier-te Fiege wörtlich. Mit Weiler verliere die

Rechtliche Leitplanken eingebaut

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Auf großes Interesse stieß die Broschüre zur „Blitzumfrage Verkehr“, die vom City-Forum Bochum und der IHK gemeinsam durchgeführt worden war.

© Lichtblick/Olaf Ziegler

Für Karl Jochem Kretschmer (2. v. l.) war es die letzte Sitzung. Neben ihm die Vizepräsidenten Rolf Ostermann, Elisabeth Röttsches und Andor Baltz (v. l.)

© Lichtblick/Olaf Ziegler

Rechtliche Leitplanken eingebautUni einen „Macher“, der nicht zuletzt für die Öffnung der Campus-Universität zur Bochumer Innenstadt stehe.

Großes Interesse bei den Vollversamm-lungsmitgliedern fand die Broschüre zur „Blitzumfrage Verkehr“, die Fiege kurz vorstellte. Gemeinsam mit dem City-Forum Bochum hatte die IHK die Kunden der City und die Beschäftigten der in der Bochumer City ansässigen Unternehmen gefragt, mit welchem Verkehrsmittel sie in die Stadt kommen. Klare, dreigeteilte Ant-wort: Die Hälfte kommt mit dem Auto, ein Drittel – der Anteil bei den Beschäftigten ist sogar noch höher – kommt mit Bussen und Bahnen. Und kaum einer fährt mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkauf.

Zwei Botschaften hatte Fiege noch in „eigener Sache“: Das Präsidium der IHK hat beschlossen, dass die drei im Jahre 2013 eingerichteten Regionalbüros in Herne, Witten und Hattingen „auf jeden Fall zumindest bis Ende 2016“ fortgeführt werden. Es sei gelungen, so der Präsident, durch viele Betriebsbesuche die Kontakte

zu Unternehmen deutlich zu intensivie-ren und vor Ort eine sichtbare Präsenz zu zeigen.

Last but not least: Der nächste Jahresemp-fang der IHK Mittleres Ruhrgebiet – hier zückten die Vollversammlungsmitglieder ihre Kalender – findet am 6. Februar statt. Im Kunstmuseum Bochum wird dann Arndt G. Kirchhoff, geschäftsführender Gesellschafter der Kirchhoff-Gruppe in Iserlohn und Vorsitzender des Arbeitge-berverbandes Metall in NRW, die Festrede über die Bedeutung des Mittelstandes und familiengeführter Unternehmen für die deutsche Wirtschaft halten.

Und dann galt es, „Tschüss“ zu sagen: Vizepräsident Karl Jochem Kretschmer ist Ende 2014 in den Ruhestand gegangen und muss deshalb die Vollversammlung der IHK verlassen. „Dass Karl Jochem Kretschmer mit Geld umgehen kann, von Bilanzen jede Menge versteht, er ein guter Ratgeber in Sachen sparsame Haushalts-führung oder sinnvolle Geldanlagen ist und überhaupt keinen Spaß versteht,

wenn man mit dem Geld anderer Leute spielt, das muss ich alles nicht sagen“, formulierte der Präsident. Und gestand: „Wann immer im Präsidium der IHK ir-gendjemand auch nur wagte, die Möglich-keit einer Beitragserhöhung anzudeuten, ohne sie im gleichen Atemzug selbst so gut wie auszuschließen, lernte Vizeprä-sident Kretschmer so richtig kennen …“ Ganz persönlich dann: „Man muss Ver-trauen zu seinem Banker haben. Ich hatte sowohl beruflich als auch im Ehrenamt immer Vertrauen zu Karl Jochem Kretsch-mer und hoffe, auf seinen persönlichen Rat auch weiterhin noch zurückgreifen zu können.“

Kretschmer dankte für das Vertrauen, das ihm entgegengebracht worden sei. Er habe gerne in der Vollversammlung und im Präsidium mitgearbeitet. Was er allen An-wesenden – ob Ehren- oder Hauptamt – mit auf den Weg gab: „Es ist wichtig, dass die Wirtschaft eine Stimme hat, die in der Politik gehört wird.“ Ein langer Beifall verabschiedete den Vizepräsidenten …

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IHK aktuell

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IHK aktuell

© Ralph Sondermann

Wirtschaftsminister Garrelt Duin wird den Dialog mit den Indus-trie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen weiter in-tensivieren und in den kommen-den zwei Jahren die Vollversamm-lungen der Kammern besuchen. Das haben die IHK-Präsidenten am 8. Dezember bei einem Tref-fen mit Duin in Düsseldorf ver-einbart. Mit den Besuchen der Vollversammlungen, der „Wirt-schaftsparlamente“, in sämtlichen Regionen Nordrhein-Westfalens wird der 2013 begonnene „Wirt-schaftsdialog vor Ort“ fortgesetzt und vertieft. Im Rahmen dieser Reihe hatte der Minister alle 16 IHKs und die sieben Handwerkskammern in Nordrhein-Westfalen besucht.

„Ich möchte den Kammern danken, dass sie mir ihre Türen geöffnet haben. Direkte Gespräche verbessern die Politik. Gemein-sam können wir den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen stärken und weiter voranbringen. Ich freue mich, dass wir unseren Dialog fortsetzen“, erklärte Duin. Der Minister dankte den Kammern auch für ihr großes Engagement bei der Aus- und Weiterbildung: „Das Engagement vor Ort in den Bildungszentren, das ich bei meinen Besuchen erleben konnte, ist wirk-lich beeindruckend. Wir sprechen dabei in weiten Teilen über ein rein ehrenamt-liches Engagement von Unternehmern, das durch staatliche Verwaltung nicht ersetzbar wäre.“

Ziel des weiteren Dialogs ist, die guten Standortbedingungen in NRW zu bewah-ren, aber auch die notwendigen Weichen-stellungen für die Zukunft gemeinsam anzugehen. „Die Themen werden uns auch in 2015 nicht ausgehen. Die Energiewende wird uns weiter beschäftigen und auch

Im Gespräch bleiben

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Auch Jürgen Fiege (vorn, 2. v. l.), Präsident der IHK Mittleres Ruhrgebiet, nahm an dem Treffen mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (hinten, 2. v. l.) teil.

verschiedene Bereiche der Infrastruktur bedürfen unserer besonderen Aufmerk-samkeit“, erklärte Duin.

Ralf Kersting, Präsident von IHK NRW, dankte dem Minister für seine Unterstüt-

zung in den vergangenen Jahren und sein immer offenes Ohr für die Anliegen in den IHK-Regionen: „Gerne nehmen wir Indust-rie- und Handelskammern das Gesprächs-angebot an. Gemeinsam müssen wir den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen

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fit für die anstehenden Veränderungen machen. Dazu braucht es eine leistungs-fähige Infrastruktur etwa im Bereich Breitband, und die Gesellschaft muss wie-der mehr Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge entwickeln.“

Page 10: Wirtschaft im Revier Januar 2015

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IHK aktuell

Welche Stellschrauben müssen gedreht werden, damit die Ge-sundheit der Mitarbeiter am

Arbeitsplatz – sei es im Büro, in der Pro-duktion oder hinter der Ladentheke – ge-fördert werden kann? Mit dieser Frage beschäftigt sich gegenwärtig das Bundes-ministerium für Gesundheit, das mit ei-nem Präventionsgesetz die betriebliche Gesundheitsförderung verbessern will. IHK-Vizepräsident Wilfried Horstenkamp begrüßte aus diesem Anlass am 19. No-vember die Parlamentarische Staatssekre-tärin beim Bundesminister für Gesundheit, Ingrid Fischbach, zu einer Informations-veranstaltung regionaler Krankenkassen unter dem Titel „Gemeinsam bewegen!“ in der IHK.

Den etwa 30 anwesenden Unternehmern, Krankenkassenvertretern und Anbietern von Gesundheitsdienstleistungen erläuter-te die Staatssekretärin, welche Rahmenbe-dingungen durch das Gesetz vorgegeben werden. Fischbach machte deutlich, dass die Krankenkassen künftig deutlich mehr Geld für geeignete Maßnahmen ausgeben können. Diese müssen aber spezifische Kriterien erfüllen. Darüber hinaus sollen die Krankenkassen vor Ort gemeinsame Koordinierungsstellen einrichten, damit besonders kleine und mittlere Unterneh-men, die im Bereich der Gesundheitsförde-rung ihrer Mitarbeiter bisher unterdurch-schnittlich aktiv sind, unterstützt werden können. Das Gesundheitsministerium sieht vor, dass unter anderem auch Industrie- und Handelskammern in die Arbeit der Koordinierungsstellen einbezogen werden. Darüber hinaus soll Arbeitgebern und Ver-

Förderung muss steuerneutral sein

© Lichtblick/Volker Wiciok

Wollen bewegen: Wilfried Horstenkamp, Ingrid Fischbach, Bettina am Orde und Michael Mehlkopf (v. l.).

sicherten ein finanzieller Bonus ausgezahlt werden, wenn sie entsprechende Gesund-heitsangebote wahrnehmen.

Die steuerliche Berücksichtigung, das machte IHK-Vizepräsident Horstenkamp in seinem Statement deutlich, sei bisher nicht optimal gelöst. Solange die finan-zielle Förderung für die Mitarbeiter nicht steuerneutral sei, hätten Unternehmen einen hohen administrativen Aufwand und Mitarbeiter müssten sich über Einbußen auf dem Gehaltszettel ärgern. Horstenkamp war zudem wichtig, dass die unternehmerische Freiheit durch eine gesetzliche Reglementierung der förder-fähigen Maßnahmen nicht eingeschränkt werden dürfe.

Bettina am Orde, Mitglied des Vorstandes der in Bochum beheimateten Knapp-

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Wollen bewegen: Wilfried Horstenkamp, Ingrid Fischbach, Bettina am Orde und Michael Mehlkopf (v. l.).

schaft Bahn See, einer bundesweit aktiven gesetzlichen Krankenkasse, betonte, dass die Zusammenarbeit der bedeutenden regionalen Krankenkassen im mittleren Ruhrgebiet vorbildlich sei. Es sei nicht selbstverständlich, dass die Kassen, die durch geltende Gesetzgebung im ge-genseitigen Wettbewerb um Mitglieder stehen, zu einem Projekt zusammenfinden, bei dem der Wettbewerbsgedanke ausge-blendet werden soll.

Darauf wies auch Michael Mehlkopf, Leiter des Kundenservices der BKK vor Ort in Bochum, hin, der das gemeinsame Projekt der regionalen Krankenkassen vorstellte. Hierbei geht es um grundlegende An-gebote zur Gesundheitsförderung, die unabhängig von der Versicherung des Arbeitnehmers durch die beteiligten Kran-kenkassen finanziert werden.

www.buehrer-wehling.de

INDUSTRIEBAU

WAS BEDEUTET KREATIVITÄT?

Ansprechpartner für das Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ bei der IHK Mittleres Ruhrgebiet ist

Raphael Jonas Tel. (02 34) 91 13-1 48 E-Mail: [email protected]

© Lichtblick/Volker Wiciok

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Page 12: Wirtschaft im Revier Januar 2015

Das Thema Ausbildung stand „ganz oben“ auf der Tagesordnung des IHK-Regional-beirats Herne, der am 24. November in der Alten Druckerei an der Bebelstraße tagte. Ein Thema, das aus sehr verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wurde …

Dr. Ludger Kleyboldt, Chef des NWB-Verlags und Mitglied der IHK-Vollver-sammlung, lieferte den Beiratsmitgliedern seinen persönlichen Erfahrungsbericht rund um das Thema Ausbildung und skizzierte, wie sein Verlag versuche, „als Marke“ für potenzielle Auszubildende attraktiv zu sein. Wichtig im Rahmen der Ausbildung sei für ihn, dass die Azubis alle Geschäftsbereiche des Unternehmens kennenlernten. Welche Chancen eine gute Ausbildung böte, zeige das Beispiel, dass mit Mark Liedtke ein ehemaliger NWB-Verlags-Azubi heute in der Geschäfts-leitung sitze. Bei allem Bemühen um Attraktivität auf Arbeitgeberseite bleibe

für die Zukunft aber ein Wunsch: mehr qualifizierte Bewerber aus Herne.

Dass es auf Bewerberseite nicht selten bei den Qualifikationen hapert, machte Thomas Niehage, Haus- und Grundver-waltung, mit anschaulichen Beispie-len deutlich: Er las aus verschiedenen Bewerbungsschreiben vor, die er nach der Ausschreibung einer Lehrstelle zur Bürokauffrau/zum Bürokaufmann erhalten hatte. Seine Erkenntnis aus der Lektüre: Bei vielen Jugendlichen mangelt es an grundsätzlichen Fähigkeiten. Im nächsten Jahr will er einen neuen Anlauf nehmen, die Ausbildungsstelle doch noch besetzt zu bekommen …

Abgerundet wurden die persönlichen Fallbeispiele zum einen durch Zahlen und Fakten, die Thomas Gdanietz, stellvertre-tender Geschäftsbereichsleiter Berufliche Bildung der IHK Mittleres Ruhrgebiet,

dem Beirat zur Ausbildungssituation im Bezirk lieferte, und zum anderen durch die Vorstellung des druckfrischen „Familien-kalenders Herne“, den Sandra Brinkmann, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im JobCenter Herne, mitge-bracht hatte. Jeden Monat stellt sich ein Herner Unternehmen mit seinen Ausbil-dungsangeboten in dem Kalender vor, darüber hinaus gibt es hilfreiche Informa-tionen rund um die Themen Ausbildung und Bewerbung. Der Familienkalender, der aus einer Kooperation von JobCenter Herne, Stadt Herne und IHK entstanden ist und inzwischen in der dritten Auflage erscheint, versteht sich als ein kleiner Beitrag zur Fachkräftesicherung.

Ein Wunsch bleibt

© IHK Mittleres Ruhrgebiet

Gut gelaunt trotz ernster Themen: Thomas Niehage, Thomas Gdanietz, Dr. Ludger Kleyboldt, Sandra Brinkmann, IHK-Integrationsberater Udo Thomann sowie Regional-büroleiter Knut Schneider (v. l.)

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IHK aktuell

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Was kennzeichnet Ihr Unternehmen?Wir sind Systemlieferant für Präzisionswerkzeuge und Werkzeugmaschinen. Die Gruppe beschäftigt insgesamt circa 1.000 Mitarbeiter. Vertrieb national und in-ternational, Umsatz circa 270 Millionen Euro. Wir sind Marktführer in der Wirt-schaftsregion NRW und Nummer 2 in Deutschland.

Warum haben Sie für die Vollversammlung kandidiert?Meine persönliche Motivation ist der Kontakt zu mittelständischen Unterneh-mern sowie von deren Kontakten und Know-how für das eigene Unternehmen und für die eigene Person zu profitieren. In welchen Bereichen engagieren Sie sich besonders?Zum Beispiel im Außenhandelsausschuss. Die Übernahme von Aufgaben habe ich bisher aufgrund von Überlastung abgelehnt.

Was sollte Ihrer Ansicht nach eine IHK leisten? Wofür sollte sie stehen?Die IHK sollte bei Politik und öffentlichen Institutionen die Interessen der Unter-nehmen, insbesondere des Mittelstandes, in der Region sowie national, aber auch international vertreten. Wie würden Sie sich selbst beschreiben?Selfmademan. Interessen: Technik und Handel. Stärken: motivationsstark. Schwächen: organisationsschwach. Hobby: Golf spielen, Sport, Politik und Musik.

Was kennzeichnet Ihr Unternehmen?TER Plastics ist als Distributeur und Compoundeur von Kunststoffen der Liefe-rant von Rohstoffen sowie der Entwicklungspartner für werkstoffliche Lösun-gen. Unsere Kunden sind die Kunststoff-Verarbeiter in Europa und deren ver-bundene Unternehmen in China. Als Hersteller von Kunststoff-Spezialitäten sowie als Vertriebspartner großer ausländischer Kunststoffproduzenten bedie-nen wir nicht nur Mittelständler, sondern zunehmend auch Großunternehmen direkt. Mit einem vollen Portfolio an Kunststoffen sowie einem dichten europä-ischen Vertriebsnetz gehören wir zu den fünf größten Unternehmen dieser Art in Deutschland.

Was bedeutet Ihnen eine Mitgliedschaft in der Vollversammlung?Ich bin bereits seit vielen Jahren Mitglied im Außenhandelsausschuss der IHK. Als Mitglied der Vollversammlung sehe ich noch größere Möglichkeiten, an der IHK-Arbeit aktiv mitzuwirken und den Standort sowie die hier ansässige Indus-trie zu stärken.

In welchen Bereichen engagieren Sie sich besonders?Mein Hauptinteresse gilt dem Industriestandort sowie seiner Vernetzung mit Forschung, Entwicklung und Dienstleistung. Erst in der Vernetzung entsteht ein einmaliger Zusatznutzen aus der Region für Kunden in aller Welt. Das Ruhrge-biet hat über die Einwanderung unterschiedlichster Menschen gelernt, Brücken und Netzwerke zu bauen. Für Letzteres kann die IHK einen besonderen Mehr-wert schaffen, hier werde ich mich engagieren.

Was sollte Ihrer Ansicht nach eine IHK leisten? Wofür sollte sie stehen?Die IHK sollte zuerst Hilfestellungen zur Bürokratiebewältigung für Industriebe-triebe geben. Darüber hinaus sollte sie die Interessen der Industrie überregional vertreten. Nicht zuletzt schafft die IHK ein wichtiges Forum zur Netzwerkbil-dung zwischen Unternehmen, Dienstleistern und F&E-Einrichtungen.

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?Als gebürtiger Pfälzer bin ich heute gerne Botschafter des Ruhrgebietes in der Welt. Seit 2000 vertrete ich als Geschäftsführer unser Herner Unternehmen in-ternational an vielen Orten der Welt. Davor war ich knapp zehn schöne Jahre im Ausland und habe gelernt, dass es viele schöne Orte auf der Welt gibt. Aus dieser Erfahrung weiß ich aber auch das zu schätzen, was wir hier haben: einen schlagkräftigen Industriestandort, eine schöne Natur, ein tolles Kulturangebot in der Mitte Europas sowie vor allem weltoffene Menschen.

Folge 27

Frank Heinz Wollschläger

Geschäftsführender Gesellschafter

Wollschläger GmbH & Co. KG

Wahlbezirk Bochum

Wahlgruppe II (Großhandel, Handelsvertreter)© privat

Dr. Wolf J. Köhler

Geschäftsführer

TER Plastics POLYMER GROUP

Wahlbezirk Herne

Wahlgruppe I (Industrie)© Dirk Dobiey

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IHK aktuell

Der Dialog zwischen Wirtschaft und Politik stand im Mittelpunkt der dritten Sitzung des IHK-Regional-

beirats Witten. Beiratsvorsitzender Wil-fried Neuhaus-Galladé begrüßte dazu am 9. Dezember 2014 Thomas Richter (SPD) und Klaus Noske (CDU), die Vorsitzenden ihrer Fraktionen im Rat der Stadt Wit-ten, in den Räumen seines Unternehmens J.D. Neuhaus. Gemeinsam bilden die bei-den Fraktionen seit der Kommunalwahl das „Bürgerbündnis für Witten“ und ver-fügen über eine stabile Mehrheit im Rat. Unternehmer und Politiker nutzten das Gespräch im vertraulichen Kreis zum Mei-nungsaustausch und um auszuloten, was gemeinsam getan werden kann, um Wit-ten voranzubringen.

Schon in seiner kurzen Begrüßung sprach Neuhaus-Galladé ein aktuelles Problem-feld an und bezeichnete die für 2016 drohenden Erhöhungen der Gewerbesteu-er und der Grundsteuer B auf neue Re-kordwerte in Kombination mit fehlenden

Gewerbeflächen auf Wittener Stadtgebiet für den Wirtschaftsstandort als „proble-matisch“. Richter und Noske nutzten die Gelegenheit, die Runde auf den neuesten Informationsstand in Sachen Gewerbeflä-chen zu bringen: Der aktuelle Vorschlag der Verwaltung, bevorzugt die Opel-Flä-chen zu nutzen und als Alternative zwei Wittener Flächen für die Regionalplanung anzumelden, sei aufgrund rechtlicher Fragen von der Tagesordnung der letzten Ratssitzung gestrichen worden. Bis zur Sitzung im Januar hoffe man auf Klarheit zu diesen Fragen und auch zur Flächen-entwicklung.

Ausführlich diskutiert wurden die Haus-haltslage der Stadt und die Höhe der Steuersätze. Offen räumten die Politiker ein, dass die aktuelle Finanzlage der Kom-mune problematisch sei. Um die Steuer-erhöhungen möglichst gering zu halten, müsse man 2015 alle Leistungen der Stadt erneut auf den Prüfstand stellen und dabei auch unpopuläre Entscheidungen

treffen. Nur so sei das Ziel, die Steuer-erhöhung für Unternehmen und Bürger abzumildern, realistisch.

In der Diskussion wurde klar, dass ein vom Land abgestellter „Sparkommissar“ keine gute Alternative gewesen wäre. Auch dieser hätte bei einem nicht genehmigten Haushalt die Steuern erhöht. Zugleich wä-ren öffentliche Fördermittel für Straßen-bau und die anstehende Rathaussanierung verloren gewesen. Weiterhin problema-tisch, so die beiden Politiker, seien von Bund und Land verursachte Kosten, die die Stadt Witten tragen müsse. Allein das koste in jedem Jahr mehrere Millionen Euro. Gleiches gelte für die aufgrund der Rahmenbedingungen zumindest temporär geringer ausfallenden Ausschüttungen der Stadtwerke und der Sparkasse an den städtischen Haushalt. Letztlich gelte es auf der einen Seite zu sparen und auf der anderen Seite dafür zu werben, dass Bund und Land die Städte finanziell unterstütz-ten.

Ein„Sparkommissar“ ist keine Alternative

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

www.buehrer-wehling.de

INDUSTRIEBAU

KREATIVITÄT BEDEUTET, UN-GEWÖHNLICHE LÖSUNGEN ZU FORDERN.

Thema bei der Sitzung waren auch der Masterplan Einzelhandel und die Entwick-lung der Innenstadt sowie des Stadtteil-zentrums Annen. „Die Stabilität ist fragil“, warnte IHK-Geschäftsbereichsleiter Stefan Postert. In der Diskussion kam nicht nur ein aktuelles Urteil des Verwaltungsge-richts Arnsberg zur Sprache, sondern auch die allgemeine Entwicklung der Stadt. So wurde über konkrete Lösungen für die durch Verkehr hoch belastete Ruhrstraße gesprochen. „Wir sprechen zu wenig mit-einander“, stellten die Politiker fest und luden IHK und Unternehmerschaft dazu ein, das künftig zu ändern.

Zum Abschluss dankte Wilfried Neuhaus-Galladé zwei Gründungsmitgliedern des IHK-Regionalbeirats für ihre bisherige Arbeit. Norbert Groß (Kaufhof) und Uwe Träris (Stadtwerke Witten) werden dem Beirat künftig nicht mehr angehören, da ihre berufliche Karriere außerhalb von Witten weitergeht. Zugleich begrüßte er mit Jakob Fintelmann (Hausverwaltungen

Dämmer GmbH), Oliver Klein (Kaufhof Witten) und Andreas Schumski (Stadtwer-ke Witten) drei neue Mitglieder im Beirat.

Dem präsentierte Regionalbüroleiter Christian Kolb zum Jahresausklang die bisherige Erfolgsbilanz des IHK-Regional-büros. Durch knapp 200 Betriebsbesuche, Beratungen und Informationsgespräche und ein erweitertes Veranstaltungsange-bot ist es der IHK in Witten in den letzten Monaten gelungen, neue Akzente zu set-zen, Präsenz zu zeigen und mehr Service zu bieten.

© IHK Mittleres Ruhrgebiet

„Herzlich willkommen in einem der ältesten Maschinenbauunternehmen in Familienhand überhaupt“, begrüßte Wilfried Neuhaus-Galladé (r.) den Beirat in den Räumen seines Unternehmens.

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IHK aktuell

Nein, das 5. „Hinterhofgespräch“ der IHK Mittleres Ruhrgebiet fand dieses Mal nicht hinter dem Haus statt, sondern in der – nicht nur wegen des kalten Wetters – sehr viel heimeligeren VIP-Lounge der Modepassage PRIMAVERA in Wattenscheid. Etwa 20 Vertre-ter der Werbe- und Interessenge-meinschaften aus dem mittleren Ruhrgebiet waren der Einladung der IHK gefolgt – und erlebten ei-nen informativen Abend mit an-regenden Gesprächen und Diskus-sionen.

V era Monka-Glänzer, „Hausherrin“ von PRIMAVERA und Sprecherin der örtlichen Initiative „Erlebnis-

meile am Dreieck“, nahm die Teilnehmer mit auf einen launigen Parforceritt durch die Geschichte ihres Unternehmens und die Entwicklung der Initiative. Gemeinsam, so Monka-Glänzer, sei es in den vergange-nen Jahren gelungen, aus einem nicht un-problematischen Viertel – früher auch ge-kennzeichnet durch Mindernutzungen und Defizite im Bereich Sauberkeit – ein funk-tionierendes Ganzes zu machen. Regelmä-ßige Events, Aktionen und kleinere Projek-te im öffentlichen Raum trügen sehr zur Aufwertung des Geschäftsumfelds bei; der Zusammenhalt und die Kooperation unter den Geschäftsleuten, Dienstleistern und Gastronomen am Standort seien vorbild-

lich. Sogar die Zusammenarbeit mit den Immobilieneigentümern – Schwachstelle vieler Werbe- und Interessengemeinschaf-ten – funktioniert: So konnte in intensiven Gesprächen beispielsweise Einfluss auf die Mietentwicklung genommen werden. Rat-schläge in Bezug auf zukünftige Nutzun-gen (bis hin zur Vermittlung neuer Mieter seitens der Initiative) in den Ladenloka-len wurden von den Eigentümern dankbar aufgenommen.

Wolfgang Dressler berichtete im Nach-gang von den Aktivitäten und Aufgaben der Werbegemeinschaft Wattenscheid e.V., deren Vorsitzender er seit vielen Jahren ist: Diese versteht sich seit 1985 als Inter-essenvertreter der Gewerbetreibenden und Vereine am Standort und verfolgt das Ziel,

Wattenscheider „Speerspitzen“ und

„Bochumer Originale“

Wolfgang Dressler, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Wattenscheid e.V.

© IHK Mittleres Ruhrgebiet

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Wattenscheider „Speerspitzen“ und

„Bochumer Originale“ © IHK Mittleres Ruhrgebiet

„Hinterhof“ in der VIP-Lounge: Gastgeberin Vera Monka-Glänzer und IHK-Sachgebietsleiterin Jennifer Duggen (stehend, v. l.)

die Identifikation der Gewerbetreibenden, aber auch der Bürger mit Wattenscheid zu fördern. Aktionen und Veranstaltungen wie der „Frühlingstreff“ oder das allseits beliebte „Weinfest“ seien dabei fester Bestandteil der Kommunikationsstrategie, zu der aber auch die Interessenvertre-tung der Mitglieder im kommunalpoli-tischen Bereich oder aber die Schaffung von Mehrwerten für die Mitglieder (wie etwa ein professioneller Internetauftritt) zählten.

Die Werbegemeinschaft Wattenscheid e.V. sei – auch im Vergleich zu anderen Initia-tiven im mittleren Ruhrgebiet – sehr gut „aufgestellt“: Sie zählt aktuell circa 100 Mitglieder und verfügt über einen Jahresetat von gut 100.000 Euro.

Dennoch, so Dressler, sei das „Geschäft“, bestehende Mitglieder zu halten und neue zu generieren, ein mühsames, das ehren-amtliche Engagement stoße in Teilen an Grenzen, denen perspektivisch nur durch eine Professionalisierung (etwa durch einen City- beziehungsweise Quartiersma-nager) beizukommen sei.

„Originelle“ Gäste aus der Bochumer Innenstadt rundeten den Abend ab: Frank Beckmann und Alexander Eiskirch infor-mierten über den neuen Zusammenschluss von (bis dato) zwölf Fachhändlern zu den „Bochumer Originalen“. Mit Leidenschaft, so Eiskirch, wolle man zukünftig Kunden und Besucher darauf aufmerksam machen, welch einzigartige Vielfalt an (inhaberge-führtem) Facheinzelhandel in Bochum zu

finden ist. Bis dato haben die Fach- händler eine informative Broschüre sowie einen Internetauftritt (www.bochumer-originale.de) und eine (bereits kurz nach Start viel frequentierte) Facebook-Seite geschaffen. Bleiben die zwölf beteiligten Fachhändler zukünftig unter sich oder gibt es weitere „Originale“, vielleicht auch außerhalb des Bochumer Zentrums? Zukünftig, so Frank Beckmann, könne man sich durchaus vorstellen „zu wachsen“ – aber mit Augen-maß. Außerdem werde man natürlich dar-auf achten, dass potenzielle Mitstreiter die Ansprüche der Initiative erfüllen – um das „originelle“ Angebot nicht zu verwässern.

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IHK aktuell

Einen Überblick über die Entwick-lung der türkischen Wirtschaft und die Möglichkeiten, an deren Dynamik

teilzuhaben, gewannen die Teilnehmer ei-ner IHK-Veranstaltung am 3. Dezember. Die Referenten Frank Kaiser, stellvertre-tender Geschäftsführer der Deutsch-Tür-kischen Industrie- und Handelskammer (AHK), und Peter J. Heidinger, Partner und CEO der Foreign Market Consulting Ltd. Sti. mit Sitz in Istanbul, hatten wichtige Infor-mationen zur Markterschließung im Land am Bosporus im Gepäck.

Die Türkei mit ihren 76 Millionen Ein-wohnern hat in den letzten Jahren eine rasante Wirtschaftsentwicklung verzeich-net und generierte durchschnittliche Wachstumsraten von fünf Prozent pro Jahr. Deutschland ist der wichtigste Han-delspartner: Das bilaterale Handelsvolu-men erreichte im Jahr 2013 einen Rekord-wert von 33,8 Milliarden Euro. Die Zahl deutscher Unternehmen beziehungsweise

türkischer Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung in der Türkei ist auf rund 5.750 gestiegen und übertrifft damit die Zahl deutscher Investitionen beispiels-weise in China erheblich.

Wachstumsbranchen sind vor allem Energie, Gesundheit, Bildung, Infrastruktur und Maschinenbau. Besondere Erfolge erzielt die türkische Wirtschaft bei der Herstellung von Nahrungsmitteln und Haushaltsgeräten, im Bereich Mode und Textilien, in der Automobilzulieferindus-trie und im Baugewerbe. Insgesamt ist die Energieeffizienz der Industrie verbes-serungsbedürftig, was aber auch inter-essante Marktchancen für spezialisierte deutsche Unternehmen schafft.

Die Türkei verfügt über eine stabile Regierung, die ihre grundsätzlich wirt-schaftsfreundliche Politik kontinuierlich fortsetzt. Der Markt ist regelmäßig sehr volatil, wobei die Regierung die Fähig-

keit zu einem guten Krisenmanagement nicht zuletzt in der Krise 2009 bewiesen hat. Es ist relativ schwierig, zuverlässige Informationen über das Marktgeschehen zu bekommen. Entsprechend empfiehlt es sich, den notwendigen Aufwand für eine hinreichende Marktrecherche zu treiben und mindestens eine Sondierungsreise einzuplanen, um sich ein eigenes Bild von der jeweiligen Branche und den potenziel-len Handelspartnern zu machen.

Liegt die eigene Umsatzerwartung unter einer Million Euro, macht der Aufbau eines eigenen Unternehmens in der Türkei in der Regel keinen Sinn. In diesem Fall ist es eher zu empfehlen, Handelsvertreter oder ähnliche Distributoren zu suchen. Tatsächlich sind die Erfahrungen mit derartigen Handelsmittlern aber häufig unbefriedigend. Daher ist strategisch zu überlegen, ob sich nicht doch Umsatzgrö-ßenklassen im türkischen Markt realisieren lassen, die eine eigene Firma zu tragen im

Interessanter Markt für den deutschen Mittelstand

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Stande sind. Joint-Ventures mit türkischen Firmen sind nach Erfahrung der Experten nur in Ausnahmefällen zu empfehlen.

Das türkische Messeangebot ist bislang wenig differenziert und die Besucher sind nur zum Teil Fachleute. Deshalb sollte der

© IHK Mittleres Ruhrgebiet

Info-Veranstaltung „Markterschließung Türkei“: (v. l.) Dr. Hans-Peter Merz (Leiter International der IHK Mittleres Ruhrgebiet) mit den Referenten Frank Kaiser und Peter J. Heidinger

Nutzen der Beteiligung an einer Messe als Aussteller sehr sorgfältig abgewogen werden.

Der Königsweg zur Ausschöpfung des türkischen Marktpotenzials ist die Grün-dung einer eigenständigen Firma nach

türkischem Recht. Personal, das in dieser Niederlassung beschäftigt wird, muss zwingend auch bei diesem Unternehmen eingestellt werden. Die Entsendung von Personal etwa aus dem deutschen Stamm-haus ist nicht zulässig.

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IHK aktuell

Gastronomen, Einzelhändler und Lebensmittelhersteller sind dafür verantwortlich, dass in ihren Be-trieben hygienisch einwandfrei gearbeitet wird. Um Lebensmit-telsicherheit zu garantieren und Gesundheitsgefahren zu vermei-den, muss ein Gastronomiebetrieb zum einen alle Anforderungen an die Basishygiene erfüllen und zum anderen eine einwandfreie Herstellung gewährleisten. Darü-ber hinaus muss ein Betrieb auch über ein geeignetes betriebsinter-nes Kontrollsystem verfügen.

Doch wie kann das gelingen? Welche Schritte, welche Maßnahmen sind erforderlich? Welche Vorgaben gibt

es für den Umgang mit Lebensmitteln? Wie funktioniert insbesondere das Eigen-kontrollsystem nach HACCP-Grundsätzen? Was kann der Betrieb selber leisten – wo braucht er kompetente Hilfe?

Auf Einladung der IHK Mittleres Ruhr-gebiet trafen sich Ende November rund 60 Vertreter aus Gastronomie und Hotel-lerie in den „Burgstuben Haus Kemnade“ über bestehende und zukünftige Verord-nungen im gastronomischen Bereich, über „Lebensmittelhygiene in der Gastronomie“.

Referentin Elke A. Belter informierte zu-nächst allgemein über das Eigenkontroll-system nach HACCP-Grundsätzen (HACCP

= Hazard Analysis and Critical Control Points – Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte). Das System, so Belter, diene vor allem als Rückversicherung bei Beschwerden durch Kunden oder Lebens-mittelkontrolleure; die Einführung selbst zahle sich aber durchaus auch wirtschaft-lich aus: Behält der Gastronom beispiels-weise seine Lagertemperaturen nicht im Blick, verderben die Waren vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums und müssen weggeworfen werden. Das Eigenkontroll-system kann das verhindern.

Recht schnell wandte sich die Diskussion dann aktuellen Fragestellungen, insbeson-dere neuen Verordnungen für den gastro-nomischen Bereich, zu: Insbesondere die neue „EU-Allergenverordnung“, korrekt „Lebensmittel-Informations-Verordnung

„Regulierungswahn“

oder „Chance“?

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015

© IHK Mittleres Ruhrgebiet

Standen Rede und Antwort in „Hygienefragen“: die Referenten Elke A. Belter (r.) und Andreas Krautscheid sowie IHK-Sachgebietsleiterin Jennifer Duggen.

(LMIV)“, die seit dem 13. Dezember 2014 in Kraft ist und verpflichtend umgesetzt werden muss, treibt die Gastronomen um. Für konkrete Nachfragen auf die-sem Sektor stand Andreas Krautscheid, Lebensmittelkontrolleur beim Ordnungs-amt der Stadt Bochum, als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung. Was bedeutet diese neue Regelung zur Aller-genkennzeichnung für die Gastronomie? Wie sieht die praxistaugliche und vor allem rechtssichere Information für den Gast aus? Da eine mündliche Information nicht mehr ausreicht, „bin ich zukünftig wahrscheinlich noch mehr Schriftsteller als Koch“, kommentierte ein Teilnehmer der Veranstaltung süffisant mit Blick auf die bereits vorhandenen Dokumenta- tionspflichten und die aus seiner Sicht weiter zunehmende „Papierflut“.

Fakt ist, so Andreas Krautscheid, dass die Betriebe alle 14 in der Verordnung benannten Zutaten und Stoffe, die Un-verträglichkeiten und Allergien auslösen könnten, identifizieren und schriftlich festhalten müssen. „Ob in einer speziellen Karte für Allergiker oder im Anhang an die normale Speisekarte – darüber macht der Gesetzgeber, zumindest bis dato, keine Angaben, das entscheidet der Gastronom individuell“, so Krautscheid.

Deutlich spürbar war die Verärgerung der Gastronomen, die die neue Verordnung als einen weiteren Schritt hin zur totalen Überregulierung ihrer Betriebe verstehen. Die, so einer der Teilnehmer, „gefährdet in hohem Maße die Wirtschaftlichkeit einer ganzen Reihe von Betrieben“. Dabei spiele auch die Mehrarbeit, die durch die Ver-

ordnung auf die Betreiber zukomme, eine gewichtige Rolle. Nur wenige Teilnehmer konnten in der anstehenden Verordnung die „Chance“ erkennen, unter Verbrau-cherschutz- und Marketinggesichtspunk-ten auf die stetig wachsende Gruppe der Allergiker zuzugehen und – durch Mitarbeiterschulung und Extra- karte – mit Zusatzinformationen und Service zu punkten.

„Gewinner“, so einer der Teilnehmer, seien „McDonald‘s & Co.! Betrieben, die auf eine individuelle, saisonal wechselnde Karte setzen, wird das Leben mit dieser Verord-nung einmal mehr erschwert!“

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2020

IHK aktuell

Die neue F-Gas-Verordnung der EU, deren Ziel es ist, durch den zunehmenden Einsatz natürlicher Kältemittel den derzeitigen Anteil der fluorierten Treibhausgase an den gesamten Treibhausgasemissionen von zurzeit circa ein bis zwei Prozent zu verringern, war wesentlicher Inhalt einer gemeinsamen Informationsveranstaltung der Ruhr-IHKs (www.ihks-im-ruhrgebiet.de) mit der Energieagentur.NRW am 2. Dezember in der IHK Mittleres Ruhrge-biet.

Unternehmen stehen beim Klimaschutz einmal mehr in der Verantwortung. Grund dafür sind die vielfältigen energie- und klimapolitischen Vorgaben und Bestim-mungen seitens der EU, aber auch auf nationaler Ebene. Eine Vorgabe der EU ist es, bis 2030 die Energieeffizienz um 27 Prozent zu verbessern. Dazu hat sie einen zunehmenden Fokus auf die Energieeffizienz in Gebäuden gesetzt und beabsichtigt mit der Revision der F-Gas-

Verordnung, den Einsatz klimaschädli-cher Treibhausgase, die vorwiegend in Kälte- und Klimaanlagen vorkommen, zu beschränken und mittelfristig in größeren Anlagen zu verbieten. Darüber hinaus haben die Betreiber von Einrichtungen, in denen sich fluorierte Treibhausgase mit einem Treibhausgaspotenzial von mehr als fünf Tonnen Kohlendioxid befinden, diese regelmäßig auf Dichtheit zu überprüfen.

Neben der neuen F-Gas-Verordnung wurden auf der Informationsveranstal-tung weitere bestehende normative und gesetzliche Vorgaben wie die Energieein-sparverordnung EnEV2009 (Pflicht zur Wärmerückgewinnung ab 4.000 Kubik-meter pro Stunde oder einer Nennkälte-leistung größer zwölf Kilowattstunden), das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG (Pflicht zur Nutzung von regenerativen Energien bei Neubauten mit mehr als 50 Quadratmetern Nutzfläche) und die Eco-Designverordnung (insbeson-

dere vor dem Hintergrund der ab 2016 greifenden Pflicht zur Energierückgewin-nung) angesprochen.

Mit der Einführung einer neuen EU-Norm (IEC 60034-30) für energieeffiziente E-Motoren wird zum Beispiel bereits seit Januar 2015 der Einbau von sogenannten IE3-Motoren mit Premiumwirkungsgraden in der Leistungsklasse von 7,5 bis 375 Kilowatt zur Pflicht.

An verschiedenen Beispielen zu dem be-reits seit längerem im Lebensmittelbereich eingeführten HACCP-Standard (Hazard Analysis and Critical Control Points) wurde deutlich, dass auch die permanente Fern-überwachung von Kälteanlagen eine Sen-sibilisierung der Mitarbeiter bewirkt und eine individuelle, auf Priorität der Störung hin angepasste Störungsbehebung zusätz-liche Effizienzgewinne mit sich bringt.

Effiziente Klima- und Kälteanlagen

© IHK Mittleres Ruhrgebiet

Gruppenfoto mit (v. l.) den Referenten Mathias Bergner (FSZ Nattland GmbH) und Matthias Kabus (Energieagentur.NRW), IHK-Umwelt- und Innovationsberater Lothar Pollak, IHK-Geschäftsbereichsleiter Rouven Beeck sowie Referent Michael Kremer (GEA Air Treatment GmbH).

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Der UPS-Standort Herne und das UPS Air Hub CGN am Flughafen Köln-Bonn waren am 21. November 2014 Besichtigungsziel des IHK-Arbeitskreises Materialwirtschaft/Einkauf. An diesem Termin nahmen neben Einkäufern auch Mitarbeiter aus den Lo-gistikbereichen von Mitgliedsunternehmen teil, die sich insbesondere für die Um-setzung der Anforderungen zur sicheren Verpackung und zur Luftfrachtsicherheit interessierten.

Im sogenannten „Hub“ (Drehkreuz) Herne können von den etwa 1.000 Beschäftig-ten täglich bis zu 250.000 nationale und internationale Paket- und Dokumenten-sendungen sortiert werden. Diese werden entweder von den Zustellfahrzeugen der Niederlassung Herne zu den Empfängern im Umland gebracht, für den Weitertrans-port innerhalb Europas verladen oder für weltweite Destinationen zum UPS Euro-pean Air Hub transportiert.

Erleichterung und Zufriedenheit waren spürbar: Erfolgreich haben elf Teilnehmer den IHK-Zertifikatslehrgang „Fachkraft Zoll“ abgeschlossen. In 68 Unterrichts-stunden zwischen dem 31. Oktober und 12. Dezember 2014 wurden die Lehrgangsteilnehmer mit den außen-wirtschafts-, zoll- und steuerrechtlichen

Die Besichtigung dieser gigantischen Sor-tieranlage war zweifellos der Höhepunkt der von Andreas Schwanenberg (UPS Herne) mit Henrik Theben als Leiter des Arbeitskreises organisierten Veranstaltung. Besonders beeindruckt waren die Teilneh-mer von den bis ins Detail ausgeklügelten Abläufen sowohl im „Hub“ Herne als auch in der Sortieranlage Köln.

Am Flughafen befindet sich auf einer Fläche von mehr als 105.000 Quadrat-metern eines der weltweit modernsten Sortierzentren für den Umschlag von Paketsendungen, in dem auf insgesamt 40 Kilometer langen Bandanlagen bis zu 190.000 Sendungen pro Stunde sortiert werden – und das in einem sehr engen Zeitfenster von nächtlichen drei Stunden! Ergänzend wird das Gebäude auch für die Sortierung internationaler Expressfracht genutzt.

Präzision und Geschwindigkeit sind keine Hexerei

Die erfolgreiche „Elf“

© Peter Stolfik

Opferten gerne ihre Nachtruhe für die Besichtigung des Sortierzentrums am Flughafen Köln-Bonn: die Mitglieder des Arbeitskreises Materialwirtschaft/Einkauf.

© IHK Mittleres Ruhrgebiet

Grundlagen sowie allen wichtigen Do-kumenten vertraut gemacht und sind so vorbereitet, qualifizierte Fachaufgaben im Bereich Export zu übernehmen.

Mit der erfolgreichen „Elf“ freuen sich Lehrgangsleiter Bernhard Morawetz, Fachkaufmann für Außenwirtschaft (IHK),

Akkreditierter Incoterms ® 2010 Trainer der ICC (l.), und Gabriele J. Langer, Weiter-bildungsorganisatorin des BildungsCen-trums (BiC) der IHK Mittleres Ruhrgebiet (r.), über den gelungenen Abschlusstest.

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IHK aktuell

Hinter jedem unternehmerischen Erfolg stehen Mitarbeiter, die das Unternehmen mit ihren Ideen und ihrem Engagement voranbringen. Wer in die Leistungsfä-higkeit seiner Mitarbeiter mit Hilfe eines innovativen betrieblichen Gesundheitsma-nagements investiert, profitiert langfristig. Denn der wachsende Stress, zu wenig Bewegung und ungesunde Ernährung bleiben auf Dauer keine Privatsache der Beschäftigten. Sie führen über kurz oder lang zu geringerer Leistungsstärke und zusätzlichen Krankheitstagen. Viele Unter-nehmen haben das bereits erkannt.

Die Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet hat einen regelmä-ßig tagenden Arbeitskreis „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ für ihre kleinen und mittleren Mitgliedsunternehmen ins Leben gerufen. Bei diesem Erfahrungsaus-

Ein frisches Design, deutlich verbesserte Funktionalität und eine hohe Benutzer-freundlichkeit prägen das Online-Gesicht des IHK-BildungsCentrums (BiC). Der vollständig überarbeitete Internetauftritt (www.ihk-bic.de), der am Montag, 15. Dezember 2014, freigeschaltet wurde, ist nun noch übersichtlicher, noch persön-licher und noch informativer.

Mit nur wenigen Klicks finden Weiter-bildungsinteressierte vielfältige Informa-tionen rund um die berufliche Qualifizie-rung – egal ob es um klassische Seminare, um Prüfungsvorbereitungslehrgänge für Auszubildende oder um Fördermöglich-keiten geht. Die ansprechend gestaltete Navigation führt mit einer klaren Struktur durch die einzelnen Bereiche – von A wie Ansprechpartner bis Z wie Zertifikatslehr-gänge.

tausch rund um das Thema Gesundheits-förderung sind natürlich auch Vertreter der Krankenkassen und Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen anwesend. Daneben gibt die IHK Unternehmen aus dem Kammerbezirk Gelegenheit, ihr betriebliches Gesundheitsmanagement im Rahmen einer Arbeitskreissitzung vorzu-stellen.

Die nächste Sitzung des IHK-Arbeitskreises „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ findet am Mittwoch, 25. Februar 2015, von 15 bis 17 Uhr im Grönemeyer Institut, Universitätsstraße 142, 44799 Bochum, statt.

Alle IHK-Mitgliedsunternehmen sind herzlich willkommen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Langfristig profitieren

Übersichtlich, ansprechend, sicher

© IHK Mittleres Ruhrgebiet

Melanie Paschke Tel. (02 34) 91 13-1 80 E-Mail: [email protected]

Ansprechpartnerin Nähere Fragen zur Veranstaltung beant-wortet Melanie Paschke – bei ihr kann man sich auch bis zum 18. Februar 2015 per E-Mail anmelden.

Der ebenfalls neu angelegte Anmeldeab-lauf ermöglicht eine schnelle Anmeldung zu Weiterbildungsangeboten. Durch die SSL-Verschlüsselung der Daten und den sogenannten Double-Opt-in-Prozess ist ein Höchstmaß an Datensicherheit sicher-gestellt. Durch die weitgehende Umstel-lung auf elektronische Korrespondenz er-halten Unternehmen und Privatpersonen beispielsweise die Anmeldebestätigung, die Einladung und die Rechnung unkom-pliziert per E-Mail.

WEIHNACHTSBELEUCHTUNG:

1 Watt

1 Watt

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e-mail: [email protected] (0234)32534981 * F (0234)32534982

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Unternehmen brauchen optimale Rah-menbedingungen, um wachsen, inves-tieren und neue Arbeitsplätze schaffen zu können. Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Region können bei Investitionen oder der Liquiditätssi-cherung auf vielfältig geförderte Angebo-te zurückgreifen.

Dabei bietet sich für Unternehmen aus Bochum und Herne wieder eine besonde-re Gelegenheit, öffentliche Förderung in Anspruch zu nehmen: Die neue Richtlinie für das „Regionale Wirtschaftsförderungs-

programm (RWP) NRW” ist da. Seit dem 1. Oktober 2014 sind Investitionszuschüsse zu arbeitsplatzsichernden und -schaffen-den Maßnahmen von KMU bis zu 30 Prozent möglich.

Beim 178. Forum Mittelstand am 1. De-zember in der IHK Mittleres Ruhrgebiet, das unter dem Titel „Clever investieren“ stand, gaben die Förderberater Hannelore Scho-in het Veld und Philipp Enste von der NRW.BANK in Münster einen Über-blick über die Wege, über die Unterneh-men mit Förderprogrammen finanzieren

Ein Strauß von Förderprogrammen

können. Dabei reicht die Bandbreite von nicht rückzahlbaren Zuschüssen für Inves-titionen bis hin zu einer Zinssubventio-nierung bei Darlehen. Das ohnehin aktuell sehr niedrige Zinsniveau in Verbindung mit einer Subvention durch Förderbanken sorgt aktuell für attraktive Finanzierungs-bedingungen.

Die Präsentation zur Veranstaltung steht im Internet unter www.bochum.ihk.de/forummittelstand178 zum Download zur Verfügung.

Seit gut 20 Monaten gilt das neue Laden-öffnungsgesetz (LÖG NRW) in Nordrhein-Westfalen. Die Novelle des LÖG NRW, die am 18. Mai 2013 in Kraft trat, brachte einige Änderungen im Vergleich zu der bis dahin geltenden Gesetzesfassung mit sich. Dies wirkte sich unter anderem auf die Sonntags- und Feiertagsöffnungen aus. So wurden beispielsweise die Ladenöff-nungszeiten an Samstagen von 24 Uhr auf 22 Uhr verkürzt – zur Vorbereitung auf die Sonntagsruhe. Weiterhin dürfen Verkaufsstellen an maximal vier Sonn- und Feiertagen im Jahr für die Dauer von fünf Stunden aus Anlass von örtlichen Festen, Märkten, Messen oder ähnlichen Veranstaltungen geöffnet sein, sofern die zuständige örtliche Ordnungsbehörde diese Tage durch Verordnungen freigege-ben hat.

Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass die neuen Regelungen in den Kom-munen und Unternehmen ohne Schwie-rigkeiten umgesetzt werden konnten, so IHK-Handelsexperte Patrick Voss. Aller-dings herrschte in einigen Kommunen Unklarheit darüber, ob und unter welchen Voraussetzungen der 1. Mai und der 3. Oktober zur Ladenöffnung freigegeben werden dürfen. Dies hat das zuständige Wirtschaftsministerium jüngst klargestellt: Beide Feiertage sind gem. § 6 Abs. 5 Nr. 6 LÖG NRW unabhängig vom Wochentag grundsätzlich von einer Freigabe ausge-schlossen. Im Gegensatz dazu müssen die Geschäfte am 24. Dezember nur geschlos-sen bleiben, wenn dieser auf einen Sonn-tag fällt. Dabei bleiben die Regelungen des § 5 LÖG NRW für den 24. Dezember für Verkaufsstellen, die überwiegend Lebens- und Genussmittel gewerblich anbieten, unberührt.

Keine Ladenöffnung am 1. Mai und 3. Oktober

Ausführliche Informationen über das Ladenöffnungsgesetz in NRW finden sich im Internet unter www.bochum.ihk.de/loegnrw

Ansprechpartner bei der IHK Mittleres Ruhrgebiet ist

Patrick Voss Tel. (02 34) 91 13-1 28 E-Mail: [email protected]

© Lichtblick/Volker Wiciok

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Fachkräfteinitiative 2015

Eine Erfolgsstory wie aus dem Lehrbuch: 1985 als studentisches Start-up gegründet – zu einer Zeit also, als der Begriff Start-up noch gar nicht geboren war – entwickelte sich G Data vom allerersten Software-Ent-wickler gegen Computerviren überhaupt zu einem der führen-den Anbieter von Sicherheitslö-sungen im IT-Bereich. Die vielfach ausgezeichnete Antiviren-Soft-ware wird heute weltweit vertrie-ben und ist in 14 Sprachen er-hältlich. Welchen Anteil haben die Mitarbeiter am Erfolg des Un-ternehmens aus dem Bochumer Süden?

Eva und Tobias Nieberg geht es gut. Nicht nur, weil sie seit neun Jahren glücklich verheiratet und mittlerwei-

le stolze Eltern zweier Kinder sind, son-dern weil es ihnen beiden gelingt, relativ stressfrei Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Tobias arbeitet seit acht Jahren als Software-Entwickler bei G Data, Eva seit Anfang 2014 als Teilzeitkraft im Marketing. „Eine glückliche Fügung“, so die junge Mutter. Die flexiblen Arbeitszei-ten machen es leicht, sich abzustimmen, wenn die Kita Ferien macht oder anruft, weil ein Kind kränkelt. Selbst die Kinder in die Firma mitzubringen, ist kein Problem. „Bei G Data geht es nicht nur familiär zu, wir haben auch jede Freiheit, uns um un-sere Kinder zu kümmern“, ergänzt Tobias. „Das wird nicht nur toleriert, sondern aus-drücklich begrüßt. Ein gutes Gefühl, wenn sich der Arbeitgeber darum Gedanken

© Matthias Graben

Haben im doppelten Sinne ihr Glück gefunden: Eva und Tobias Nieberg.

Eine ziemlich nette Familie

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

macht.“ Und wenn erst die Eltern-Kind-Räume mit Spielzeug und Krabbelecke im neuen Gebäudetrakt fertig sind, wird es für die Eltern noch leichter, die Kleinen im Notfall auch mit zur Arbeit nehmen. Seit über 20 Jahren ist G Data am Standort Königsallee 178 ansässig, jetzt stehen die Zeichen ganz auf Expansion: Im Sommer hat das Unternehmen das 2,3 Hektar große Gelände gekauft, um es unter Beibehaltung des historischen Charakters zum G-Data-Hauptquartier umzugestalten. 4.500 Quadratmeter wur-den bereits entkernt, hier entstehen neue Büroflächen. 360 Mitarbeiter arbeiten am Standort Bochum, die Zahl soll sich in den nächsten Jahren verdoppeln. In diesem Jahr steht das 30-jährige Firmenjubiläum an, dann werden auch die neuen Büro- und Konferenzräume mit eigener Bio-

© Matthias Graben

Kai Figge, G-Data-Mitbegründer

© Matthias Graben

Stefan Klüner wollte unbedingt in den Außendienst zum Kunden – sein Arbeitgeber machte es möglich.

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Fachkräfteinitiative 2015

Kantine und Familienräumen fertig sein.In der prachtvollen historischen Villa direkt an der Königsallee residieren bereits die “G Data Academy“ und der „G Data Club“. Dort war früher, vor 100 Jahren, die Verwaltung des Konsumvereins Wohlfahrt, der späteren Coop, untergebracht, in deren Filialen einst Arbeiter und Berg-leute Lebensmittel zu günstigen Preisen kaufen konnten. Der Ort atmet Geschich-te, eichenholzgetäfelte Wandpaneele und knarzendes Parkett verbreiten zusammen mit den knallroten Sofas, dem antiken Küppersbusch-Herd und der Anrichte aus Omas Zeiten eine gemütliche Atmosphäre zum Chillen. Neben den Club-Räumen die hochmoderne Küche, ideal für Koch-Events mit Kunden und Geschäftspart-nern. Hier treffen sich auch die Mitar-beiter zum „cool English day“, bei dem in ungezwungener Atmosphäre abends beim gemeinsamen Essen Englisch gesprochen wird. Nebenan laden drei Kicker zum Trai-ning ein. Schließlich gilt es, einen Ruf in

der Bochumer Kicker-Liga, immerhin der größten in Deutschland, zu verteidigen.

Kai Figge, Firmen-Mitbegründer und als Vorstand zuständig für Finanzen, Personal und Organisation, bereitet sorgfältig und in aller Ruhe eigenhändig den Espresso für seine Gäste zu. Seit fünf Jahren ist er Slow-Food-Fördermitglied. „Slow Food ist ein Spiegelbild unserer Denkweise“, so der IT-Unternehmer, „wir wollen hohe Qualität und Fairness, sowohl den Kunden als auch den Mitarbeitern gegenüber.“ Was sind für ihn wichtige Werte? „Respekt, Professio-nalität, Fairness und Offenheit“, erklärt er. „Vor einem Jahr haben wir eine Ethik-Kommission gegründet, die definieren soll, wie wir miteinander umgehen wollen.“

Ein Grund für den G-Data-Erfolg sind zweifelsohne gute Produkte, laut Testbe-richten der Stiftung Warentest erreicht G Data stets die beste Virenerkennung. „Wir haben uns aber auch zum Partner des

Mittelstands entwickelt und nehmen den Kundenservice ernst. Der Kunde landet eben nicht in einem Call-Center in Indien, wenn er wegen eines Software-Problems anruft, sondern direkt bei uns. Wir helfen ihm und zwar kostenlos“, erklärt Kai Figge.Dies zieht qualifizierte Experten an. Kai Figge: „Wir investieren in Mitarbeiter, gute Mitarbeiter sind ein Wettbewerbsfaktor. Sie entscheiden wesentlich über Erfolg am Markt, der auch in der IT-Branche immer stärker umkämpft ist.“ Worauf er beson-ders stolz ist: An der Ruhr-Universität gibt es die größte IT-Security-Fakultät weit und breit, G Data sponsert dort eine Junior-Professur. „Gastdozenten kommen zu Vorträgen ins Haus, Studenten arbei-ten bei uns und machen zeitgleich ihren Master-Abschluss. Eine glückliche Ent-wicklung, die wir gern fördern.“

Auch mit der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen pflegt G Data eine frucht-bare Kooperation. „Wir haben hier in der

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Tharsini Jeganathan (l.) und Vanessa Sobolewski sind zwei von derzeit 14 Auszubildenden.

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Region einen Hot Spot für IT-Security. Nirgendwo sonst in Deutschland wird dazu mehr geforscht. Ein Grund mehr, bei der Suche nach den besten Köpfen selbstbewusst aufzutreten“, resümiert der Bochumer Informatiker.

G Data bildet aber auch aus. 14 Azubis sind es derzeit, Tharsini Jeganathan und Vanessa Sobolewski sind zwei von ihnen. Beide absolvieren eine Lehre zur Kauf-frau für Büromanagement und nehmen am firmeneigenen Mentoren-Programm teil. Tharsini, zweites Lehrjahr, war selbst Mentee, bevor sie jetzt als Patenmama Vanessa, erstes Lehrjahr, bei ihren ersten Schritten im Unternehmen unterstützt. Das heißt: öfter die Mittagspause ge-meinsam verbringen, Zuständigkeiten im Unternehmen erklären, alle Fragen beantworten, die ein Neuling eben so hat. Tharsini legt sich gerade mächtig ins Zeug: Auf Anregung ihrer Ausbilderin studiert sie Business-Administration, die

Studiengebühren der Privatuni trägt G Data, eine Stelle im Marketing wurde ihr schon in Aussicht gestellt. Der wöchentli-che Englisch-Kurs und die unterstützende Microsoft-Office-Schulung an der „G Data Academy“ sind auch nützlich fürs Weiter-kommen…

Eine Ausbildung als Bürokaufmann bei G Data hat auch „Urgestein“ Stefan Klüner hinter sich. Seit fast 14 Jahren ist er im Unternehmen, heute betreut er als Au-ßendienstler IT-Fachhändler. „Ich durchlief alle Abteilungen, und als mich mein Chef danach fragte, wo ich arbeiten möchte, war mir klar: Ich mag den Kundenkontakt und will gern raus, das waren für mich die schönsten Erfahrungen.“ Nicht einmal in den ganzen Jahren hat er sich beruf-lich woanders umgeguckt. „Ich schätze die Weiterbildung, vor allem Business-Englisch und technische Grundlagen im Netzwerkbereich, die Sportgruppen von Badminton bis Yoga, aber vor allem das

© Matthias Graben

Elke Hannack kennt das Unternehmen bestens – und unterstützt als Teamleiterin in der Personalabteilung sport-liche Aktivitäten.

tolle Betriebsklima. Alle duzen sich, vom Azubi bis zum Vorstand, die Türen stehen immer offen, auch die vom Vorstand. Alle drei Monate gibt es den Bonanza-Abend. Die Chefs geben die aktuellen Zahlen bekannt. Es wird gegrillt, gekickert und gequatscht. Die neuen Kollegen werden mit Beifall begrüßt.“

Elke Hannack wird das gern hören, sie ist als Teamleiterin in der Personalabteilung für die Einführung der neuen Mitarbeiter zuständig. Auch sie selbst hat sich beruf-lich weiterentwickelt, eingestellt wurde sie vor 18 Jahren als Vorstandsassistentin. Kaum jemand kennt den Laden so wie sie. Was sie am Unternehmen schätzt? „Die Leute sind einfach nett zueinander. Die Offenheit bei Problemen wird wert-geschätzt. G Data ist eben mehr als ein Arbeitgeber, eher eine große Familie.“

Ulrike Wahl, freie Journalistin

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Dr. Jutta Rump ist Professorin für Allgemeine Betriebswirtschafts-lehre, insbesondere Internationa-les Personalmanagement und Or-ganisationsentwicklung, an der Hochschule Ludwigshafen. Dane-ben leitet sie das Institut für Be-schäftigung und Employability, das den Schwerpunkt seiner For-schungsarbeit auf personalwirt-schaftliche, arbeitsmarktpoliti-sche und beschäftigungsrelevante Fragestellungen legt. Sie hat darüber hinaus zahlreiche Mandate auf regionaler und nationaler Ebene inne. Die „Wirtschaft im Revier“ (WiR) sprach mit ihr über die Zukunft der Arbeitswelt und die künftigen Herausforderungen an Unterneh-men und Arbeitnehmer vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.

WiR: Sie haben 2013 die Studie „Die Zukunft der Arbeitswelt 2030“ im Auftrag der Robert Bosch Stiftung für die Bun-desregierung erstellt. Was sind aus Ihrer Sicht die drei wesentlichen Trends, auf die sich Unternehmen zukünftig einstellen müssen?

Dr. Rump: Ein wesentlicher Trend ist in jedem Fall der demografische Wandel, der insbesondere in bestimmten Regionen Deutschlands und in einigen Berufszwei-gen schon heute zu massiven Engpässen führt. An zweiter Stelle möchte ich aus dem großen Bereich der technisch-ökonomischen Trends die Digitalisierung herausgreifen, die erheblichen Einfluss auf das Leben und Arbeiten in der Zukunft nehmen wird und mit vielfältigen sozialen und ökonomischen Effekten einhergeht. Schließlich sind auch die gesellschaftli-chen Trends wie die steigende Forderung nach Nachhaltigkeit oder veränder-te Werte- und Rollenmuster nicht zu unterschätzen, da sie über die zentralen Gewinnungs- und Bindungsfaktoren für qualifizierte Arbeitnehmer in der Zukunft mitentscheiden.

WiR: Häufig werden die Schlagwörter de-mografischer Wandel, Fachkräfteengpass und schrumpfende Gesellschaft miteinan-

der verwoben oder als Oberbegrifflichkei-ten verwendet. Was bedeutet demografi-scher Wandel konkret und wie wird sich das zahlenmäßig auf die Verfügbarkeit beziehungsweise Nicht-Verfügbarkeit von Mitarbeitern auswirken?

Dr. Rump: Berechnungen im Rahmen der Studie haben ergeben, dass bis zum Jahr 2030 bis zu 6,5 Millionen Arbeitskräf-te, vor allem Fachkräfte, in Deutschland fehlen werden. Das heißt, das Potenzial an Menschen im erwerbsfähigen Alter schrumpft und es ist erforderlich, neue Beschäftigungsoptionen zu erschließen. Dazu gehört, darüber nachzudenken, wie sich die Arbeitszeit von Teilzeitkräf-ten ausweiten lässt, beispielsweise zur sogenannten vollzeitnahen Teilzeit von 25 bis 35 Stunden pro Woche, oder unter welchen Bedingungen sich Teilzeitar-beitsverhältnisse in Vollzeitbeschäftigung umwandeln lassen. Dazu gehört aber auch, die Beschäftigungschancen für ältere Beschäftigte, für Menschen mit Mi-grationshintergrund und für ausbildungs-schwächere Jugendliche zu verbessern.

WiR: Welche Anforderungen werden an den „Mitarbeiter der Zukunft“ im Jahr 2030 gestellt?

Immer in Bewegung bleiben

© Dr. Jutta Rump

Ein wesentlicher Trend ...

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Dr. Rump: Der Mitarbeiter der Zukunft wird mit einem immer höheren Maß an Komplexität und Flexibilität umgehen müssen. Zu seinem Anforderungspro-fil gehört es, immer „in Bewegung zu bleiben“, um mit aktuellen Entwicklungen Schritt halten zu können, dabei aber nicht „die Balance zu verlieren“, also durchaus auch das eigene Wohlbefinden im Blick zu behalten. Letztlich ist es ein Dreiklang aus Kompetenzen und Qualifikationen, Moti-vation und Engagement für die Tätigkeit sowie Gesundheit und Wohlbefinden, den wir auch gerne unter der Begrifflichkeit „Beschäftigungsfähigkeit“ oder „Employa-bility“ zusammenfassen.

WiR: Wie können Unternehmen sich und ihre Mitarbeiter darauf vorbereiten, um diesen Anforderungen zu genügen?

Dr. Rump: Wichtig ist, sich vor Augen zu führen, dass beide Seiten hier in der Pflicht sind, also sozusagen ein Mix aus Eigen- und Unternehmensverantwortung. Mitarbeiter müssen sich bewusst sein, dass ihr Vermögenswert in einer Arbeitswelt, die sich immer rasanter wandelt, ihre ei-gene Beschäftigungsfähigkeit ist. Und für diesen Vermögenswert müssen sie auch aktiv etwas tun, gegebenenfalls auch ohne Zutun des Arbeitgebers, zum Beispiel, in-dem sie sich nebenberuflich weiterbilden. Im Unternehmen selbst sollten sie jedoch auch Rahmenbedingungen vorfinden, unter denen die individuelle und letztlich „lebenslange“ Entwicklung möglich und erwünscht ist.

WiR: Wie stellen sich Unternehmen erfolgreich auf, die mit ihrer Personalpo-litik sowohl dem demografischen Wandel Rechnung tragen als auch lebenslanges Lernen ermöglichen?

Dr. Rump: Neben der Förderung der Beschäftigungsfähigkeit sind auch eine stärkenorientierte Personalplanung und ein stärkenorientierter Personaleinsatz sehr wichtig. Das heißt, es sollten die Stärken und Talente jedes einzelnen

Beschäftigten im Sinne einer Individuali-sierung der Personalpolitik entdeckt und entwickelt werden. Darüber hinaus gilt es, langfristige Werdegänge zu etablieren und Beschäftigungsmodelle auch für Mitar-beiter jenseits des Alters von 60 Jahren zu fördern. Nicht unterschätzt werden sollten auch die Bedeutung der Berücksichtigung unterschiedlicher Lebensphasen der Be-schäftigten im Verlauf eines immer länger werdenden Erwerbslebens und die Förde-rung von lebenslanger Gesundheit. Gerade wenn man sich vor Augen führt, dass Belegschaften immer „bunter“ werden, ist es auch wichtig, mit Vielfalt angemessen umzugehen. Das bezieht sich auf kultu-relle Vielfalt ebenso wie auf Gender- und Generationen-Diversität. Nicht zuletzt ist über eine Flexibilisierung von Anreizsys-temen nachzudenken, um beispielsweise die Transferierbarkeit von Leistungen bei Arbeitgeberwechseln sicherzustellen.

WiR: Immer häufiger melden Branchen, dass sie nicht genügend Azubis finden. Jetzt sagt das Handwerk, dass zu viele Ab-solventen eines Jahrganges studieren. Ist das Panikmache der Wirtschaft, oder ha-ben Industrie und Handwerk schlechtere Karten im „Kampf um die besten Köpfe“?

Dr. Rump: Bereits seit etwa fünf Jahren lässt sich beobachten, dass die Zahl der Studierenden eines Jahrgangs über der der Auszubildenden liegt – Tendenz steigend. Allerdings ist auch anzumerken, dass in vielen Regionen und Ausbildungsberufen Angebot und Nachfrage nicht zueinan-der passen, das heißt es gibt auch viele Jugendliche, die gerne eine Ausbildung beginnen würden, jedoch keinen Ausbil-dungsbetrieb finden.

WiR: Wie schätzen Sie die Zukunft der du-alen Ausbildung ein? Brauchen wir mehr Ausbildungsplätze oder mehr Studienplät-ze, um 2030 weiterhin als erfolgreicher Produktions-, Lebens- und Wissensstand-ort in Europa zu bestehen?

Dr. Rump: Die Bildungsexperten im Rahmen unserer Studie zur Zukunft der Arbeitswelt sprechen sich dafür aus, beide Bildungsbereiche wo immer möglich bes-ser miteinander zu verzahnen und nicht gegeneinander auszuspielen. So beispiels-weise durch Studienformen und/oder die Erhöhung der Durchlässigkeit zwischen beruflicher Bildung und Hochschulbil-dung. Das duale System in Deutschland ist auf jeden Fall eine entscheidende Säule, die nicht zuletzt dazu beiträgt, dass wir im europäischen Vergleich eine sehr niedrige Jugendarbeitslosigkeit haben.

WiR: Es kommt eine gute Fee und schenkt Ihnen die Gabe, den perfekten Arbeits-platz 2030 gestalten zu können. Wie sieht der perfekte Arbeitsplatz der Zukunft für Sie aus?

Dr. Rump: Für mich ist der perfekte Arbeitsplatz der Zukunft vor allem durch eine Stärken- und Talentorientierung gekennzeichnet. Das heißt, während heute passende Kandidaten für bestimmte Stel-lenprofile ausgesucht werden, muss das Matching künftig anders herum erfolgen. Es geht darum zu erkennen, welche Talen-te beziehungsweise Stärken es im Unter-nehmen gibt und auf welchen Positionen diese am besten zur Entfaltung kommen.

© Dr. Jutta Rump

... ist der demografische Wandel: Dr. Jutta Rump

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Aus der Region

Chancen der Digitalisierung nutzen

Gipfeltreffen der Informations- und Kommunikationstechnologie-(IKT-)Branche in Nordrhein-Westfalen:

Auf dem 5. Tag der Kommunikations- und Informationswirtschaft (IuK-Tag) NRW am 20. November im RuhrCongress Bochum forderte Wirtschaftsminister Garrelt Duin IKT-Unternehmen und -Forschung auf, noch enger miteinander und mit den star-ken Anwender-Industrien im Land zusam-menzuarbeiten. „Die digitale Transformati-on betrifft alle Unternehmen, und nur wer sie meistert, wird in Zukunft erfolgreich sein. Unternehmen, Politik und Gesell-schaft müssen jetzt die Chancen der Digi-talisierung nutzen“, betonte der Minister.

Der IuK-Tag NRW stand in diesem Jahr im Zeichen des Schwerpunktthemas IT-

Sicherheit für Industrie 4.0. Unter dem Motto „Digital Industrial NRW / Smart & Secure“ diskutierten über 600 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Poli-tik über den digitalen Wandel in allen Branchen und über die Frage, wie NRW-Unternehmen erfolgreich und sicher den Weg in die Industrie 4.0 einschlagen.

Das Land verfügt – mit einem Schwer-punkt in Bochum – über herausragen-de Kompetenzen in Wissenschaft und Wirtschaft, IT-Sicherheits-Lösungen für große Systeme ganzheitlich zu entwickeln. Im Ruhrgebiet findet sich deutschlandweit die größte Dichte an Unternehmen, die IT-Sicherheitsdienstleistungen erbrin- gen – auch für die Industrie 4.0. Minister Duin erklärte dazu: „Die IT-Sicherheits-

branche ist ein Motor der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit am Indust-riestandort NRW und trägt dazu bei, die Herausforderungen des Strukturwandels in der Region zu meistern.“

Aufgrund der industriellen Vergangenheit des Landes und der vielen zukunftsge-wandten innovativen Unternehmen und Forschungseinrichtungen habe NRW die besten Voraussetzungen, die digitale Transformation an der Spitze mitzuge-stalten und Vorreiter bei der Industrie 4.0 zu werden. Die Landesregierung treibe diese Entwicklung unter anderem durch die Fokussierung der Förderwettbewerbe im Leitmarkt IKT.NRW auf die Themen Industrie 4.0 und Cyber Physical Systems als Voraussetzungen für das Internet der

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© Daniel Sadrowski

Will kleine und mittlere Unternehmen mit den großen Herausforderungen nicht allein lassen: Minister Garrelt Duin.

Neue Innovationsplattform

Pünktlich zum IuK-Tag ist CPS.HUB NRW online gegangen. Die „Innovation Platform for Cyber Physical Systems“ baut die Aktivitäten des seit 2012 bestehenden Netzwerks aus. Bereits 350 Akteure aus den Branchen IKT, Maschinenbau, Energie, Logistik, Automotive, Gesundheit und Medizintechnik in NRW arbeiten dort unter dem Dach von IKT.NRW zusammen. In acht Fachgruppen entwickeln Experten Spezialkompeten-zen für zukünftige CPS-Anwendungen weiter und liefern Lösungen für die zentralen technologischen Herausforderungen und die Märkte von morgen.

Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbände, die Interesse an einer Mitwirkung im CPS.HUB NRW haben, können sich an Monika Gatzke von IKT.NRW, Tel.: (02 02) 4 39 10 26, E-Mail: [email protected], wenden. Nähere Informationen über die Initiative, die Fach-gruppen und Vorteile für Unternehmen finden sich unter www.cps-hub-nrw.de im Internet.

Dinge beziehungsweise sogenannte Smart Services voran.

Wer die Chancen der Smart-Service-Welt nutzen wolle, so Duin weiter, müsse in neuen systematischen Zusammenhängen

handeln: „Digitalisierung und Globalisie-rung zwingen uns, die Wertschöpfungs-kette in ihrer Gesamtheit einzubeziehen. Dafür brauchen wir eine ausgezeichnete, interdisziplinäre Szene von Forschung und Entwicklung – und auch die kleinen

und mittleren Unternehmen dürfen wir mit den großen Herausforderungen nicht allein lassen.“ Mit Blick auf die Wettbe-werbsfähigkeit des Standorts NRW un-terstrich der Minister darüber hinaus die Bedeutung von Aus- und Weiterbildung:

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Aus der Region

Industrie 4.0 gilt als größter Zukunftsmarkt

Die Unternehmen der Informationstech-nologie und Telekommunikation sind eine wichtige Stütze für die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen: 88 Prozent dieser Unternehmen geben an, dass sie bis 2016 mit steigenden Umsätzen rechnen; gerade einmal zwei Prozent rechnen mit Umsatz-einbußen in der Branche. Eine deutliche Mehrheit von 61 Prozent hält Industrie 4.0 für einen IKT-Zukunftsmarkt mit großen Chancen für das eigene Unternehmen, gefolgt von E-Mobility (47 Prozent) und E-Commerce (43 Prozent). Das sind einige der Ergebnisse einer gemeinsamen Um-frage des Hightech-Verbands BITKOM, des Clustermanagements IKT.NRW sowie des IT-Verbands networker NRW.

DIGITALE TRANSFORMATION IN NRWCHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE IKT-BRANCHE

Qualifizierte IKT-Fachkräfte bildeten das Rückgrat für Fortschritt und Innovation.

Einblicke in den Wirtschafts- und Wissen-schaftsstandort Bochum hatten Vertreter internationaler und regionaler Unterneh-men im Vorfeld der Veranstaltung auf den verschiedenen Stationen der „Digital Industrial Tour“ am 19. November gewon-nen. Mit Fahrzeugen von Ruhrmobil-E (schließlich ging es auch um das Thema Datensicherheit im Bereich der Elektromo-bilität) machten die Teilnehmer Station an

der Lernfabrik des Lehrstuhls für Produkti-onssysteme der Ruhr-Universität Bochum, bei der G DATA Software AG sowie beim Europäischen Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit eurobits, wo sie sich mit Vertretern der ESCRYPT GmbH, der Kasper & Oswald GmbH, des Horst Görtz Instituts für IT-Sicherheit und der Voltavision GmbH trafen. Beim Aben-dempfang der Wirtschaftsförderung im Kunstmuseum Bochum erwartete die Gäste schließlich eine Podiumsrunde mit Unternehmens- und Hochschulvertre-

tern, die gemeinsam über das Potenzial Bochums als Wirtschaftsstandort und europäischer Hotspot der IT-Sicherheit diskutierten.

Als größte Herausforderungen sehen die IKT-Unternehmen die Themen IT-Sicherheit (94 Prozent), Fachkräfte-Recruiting (73 Prozent) sowie Aus- und Weiterbildung (72 Prozent). „Um bei der Digitalisierung noch schneller voranzu-kommen, bedarf es gemeinsamer Anstren-gungen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Startschuss zur Digitalen Agenda gegeben – so ein Signal wäre natürlich auch in NRW wünschenswert“, meint Prof. Dr. Ingo Wolff, Clustermanager IKT.NRW. 77 Prozent der IKT-Unternehmen im Land wünschen sich der Umfrage zufolge von der Landesregierung einen stärkeren Dialog mit der Branche. 83 Prozent sprechen sich für eine stärkere

Sensibilisierung der Regierung bei komple-xen Themen aus.

Beim Thema Industrie 4.0 wünschen sich 82 Prozent einen besseren Zugang zu Innovationsprojekten sowie eine finanzielle Förderung solcher Projekte (77 Prozent). „Fördergelder sollten nicht nach dem Gieß-kannen-Prinzip vergeben werden. Es geht darum, Stärken zu stärken“, sagt Jörg Meyer, Vorstandsvorsitzender des networker NRW. Und BITKOM-Landessprecher Bernd Schmidt ergänzt: „Letztlich müssen die Unternehmen die Industrie-4.0-Geschäftsmodelle selbst entwickeln, aber es braucht eine politische Flankierung.“ Prof. Dr. Volker Gruhn, Lead Expert Innovation Engineering im Cluster IKT.NRW, bestätigt das: „Mit viel Geld alte Industrien am Leben zu erhalten, ist längst nicht so smart, wie zukünftige Internet-Anwendungen auf der Grundlage von Cyber Physical Systems anzustoßen.“

Die Ergebnisse der Umfrage belegten, so heißt es in der Pressemitteilung des Clus-ters, dass ein breites Maßnahmenbündel erforderlich sei, um die Innovationsfähigkeit der IKT-Wirtschaft als Schlüsselbranche für Wirtschaft und Wohlstand in Nordrhein-Westfalen nachhaltig zu befördern. Die Bro-schüre zur Umfrage steht im Internet unter www.ikt.nrw.de/digitale-transformation zum Download bereit.

www.facebook.com /IHKMittleresRuhrgebiet

Die IHK in den sozialen Netzwerken

www.xing.to /IHKMittleresRuhrgebiet

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015

© Luftbild Blossey

Das Gelände oberhalb der Bahngleise wird als erster Bauabschnitt für die Ansiedlung von DHL aufbereitet.

Der Minister hat seinen Ankündigungen Taten folgen lassen: Wie auf der Immobi-lienmesse „Expo Real“ in München Anfang Oktober angekündigt, hat NRW-Wirt-schaftsminister Garrelt Duin am 2. Dezember 2014 einen ersten Zuwendungsbescheid des Landes zur Aufbereitung der Flächen des Opel- Werks 1 an die Entwicklungsgesell- schaft „Bochum Perspektive 2022“ überreicht. Prof. Dr. Rolf Heyer, Geschäfts-führer der Perspektivgesellschaft, in deren Händen die Entwicklung der ehemaligen Opel-Werksfläche liegt, konnte sich über eine Finanzspritze in Höhe von 32,2 Millionen Euro freuen. Damit ist die Entwicklungsgesellschaft nun in der Lage, in einem ersten Schritt etwa ein Drittel der Werksfläche (237.000 Quadratmeter) für die Nachnutzung vorzubereiten. Dabei handelt es sich um jenes Areal, das DHL zum Bau eines Logistikzentrums kaufen und nutzen will.

„Die Landesregierung hat immer deutlich gemacht, dass sie den Entwicklungsprozess für die Zeit nach Opel mit allen Mitteln unterstützt. Die Übergabe des Zuwen-

dungsbescheides ist ein erster Schritt, dem weitere folgen werden“, erklärte Duin bei dem Termin in Düsseldorf. „Wir senden damit ein klares Signal des Aufbruchs an mögliche Investoren und die Menschen in der Region, dass sich am Standort etwas tut und dass im Herzen des Ruhrgebiets reichlich Potenzial vorhanden ist.“

Aus Sicht von Professor Heyer, dem städtischen Geschäftsführer der „Bochum Perspektive 2022“, ist damit die dringend benötigte Grundlage für alle weiteren Entwicklungsschritte gelegt: „Ich bin sehr froh, dass das Land den Prozess der Revitalisierung der Geländeflächen nach der Opel-Werksschließung unterstützt. Das ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, in absehbarer Zeit neue Ansiedlungen und Arbeitsplätze auf der Fläche zu schaffen.“

Nachdem die Fahrzeugproduktion bei Opel Anfang Dezember 2014 endete, ist vorgesehen, dass die Adam Opel AG das Gelände Mitte 2015 an die Entwicklungs-gesellschaft übergibt. Danach können die Sanierungs- und Aufbereitungsarbeiten starten. Für die künftige Nutzung ist ein

Mix aus Industrie, Wissenschaft, Technolo-gie und innovativer Logistik geplant.

Der Scheck aus Düsseldorf sorgt auch bei Rouven Beeck, Geschäftsbereichsleiter Industrie der IHK Mittleres Ruhrgebiet, für erste Zufriedenheit. „Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt – jeder weiß das. Die Übergabe der Flächen und die Förderung durch das Land sind solche ersten, sehr wichtigen Schritte. Entscheidend ist für uns, dass man beim Weg nicht das Ziel aus den Augen verliert: Wir wollen und brauchen hier keine beliebige Flächenbefüllung, sondern eine nachhaltige Standortentwicklung. Heißt: Nicht jeden, der auf diese Fläche will, sollte man auf die Fläche lassen. Denn wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir für Bochum nach dem Weggang von Opel eine neue Marke entwickeln müssen, um nicht beliebig zu werden. Wissensbasierte Produktion, also Industrie und Technologie Hand in Hand, könnte eine solche Marke sein, da bereits heute die Fundamente dafür vorhanden sind.“

SeinWort gehalten

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Aus der Region

Der RRX wird Schrittchen für Schrittchen konkreter: Im Rahmen des Planfeststel-lungsverfahrens für die Bahnstrecke, auf der ab 2018 ein schneller „Rhein-Ruhr-Express“ Zug um Zug die Regionalexpress-Linien ersetzen soll, haben die Pläne für den Planfeststellungsabschnitt 5 b – Stadtgebiet Bochum – bis zum 9. Dezember im Bochumer Rathaus zur Einsichtnahme für Bürger ausgelegen. Die IHK Mittleres Ruhrgebiet wird als Träger öffentlicher Belange im Rahmen des Anhörungsverfahrens ihre Stellungnahme zu dem wichtigen Infrastrukturprojekt bei der Bezirksregierung Arnsberg einreichen. Die Frist dafür läuft bis zum 30. Januar.

Hinter dem Rhein-Ruhr-Express (RRX) verbirgt sich ein System von beschleu-nigten Regionalzügen, das als Premium- angebot des Regionalverkehrs mit gehobener Ausstattung zwischen Regional-Express (RE) und Fernverkehr

angesiedelt werden soll. Die Züge sollen zum Nahverkehrspreis genutzt werden können, zwischen Köln und Dortmund ist ein 15-Minuten-Takt geplant.

Die Volleinführung des RRX soll bis Mitte der 2020er-Jahre dauern. Die neuen dop-pelstöckigen Elektro-Triebzüge sollen aber bereits ab 2018 auf den bereits bestehen-den Regionalexpress-Linien RE 1, RE 4, RE 5, RE 6 und RE 11 fahren. Zur Vorfinan-zierung der insgesamt 900 Millionen Euro teuren Fahrzeugbeschaffung stellt das Land NRW 60 Millionen Euro bereit. Nach dem vollständigen Ausbau des Rhein-Ruhr-Expresses sollen die großen RE- Linien dann in sechs RRX-Linien aufgehen.

Die IHK Mittleres Ruhrgebiet hat über Jahre den Bau des RRX gefordert, um damit unter anderem auch die Anbindung der Rheinregion Köln/Düsseldorf für Tau-sende von Pendlern zu verbessern. Durch

Die IHK bezieht Stellung

Anregungen und Kritik zum Rhein-Ruhr-Express nimmt Kerstin Groß bis zum 28. Januar 2015 entgegen.

Kerstin Groß Tel.: (02 34) 91 13-2 20E-Mail: [email protected]

© Lichtblick/Volker Wiciok

die vorgesehene Taktverdichtung des RRX kann auch Bochum seine Attraktivität als Lebens- und Wirtschaftsstandort deutlich erhöhen.

Mit abnehmender Fertigungstiefe wer-den Wertschöpfungsaufgaben immer stärker zergliedert, so dass komplexe Transport- und Liefernetzwerke entste-hen. Je fragmentierter und global ver-teilter Wertschöpfungsnetzwerke sind, desto größer sind die Gefahren, dass sie durch zufällige Störungen oder kriminelle Handlungen instabil werden. Unsichere und ungesicherte Lieferketten können so zu einem unkalkulierbaren unternehmeri-schen Risiko führen. Egal ob Lieferketten vorsätzlich oder zufällig unterbrochen werden – Unternehmen nehmen Schaden

Sicherheit ist unverzichtbar

in Bezug auf wirtschaftliche Einbußen, ihnen droht Vertrauens- und Reputations-verlust bei Kunden oder sie müssen sich mit eventuellen Haftungsansprüchen von Dritten auseinandersetzen. Daher existiert für Geschäftsführungen die Pflicht, ein angemessenes Risiko- und Sicherheitsma-nagement entlang ihrer Lieferketten zu etablieren und Vorkehrungen für poten-zielle Versorgungsunterbrechungen zu treffen. Die Regionalgruppe Ruhr der Bundes-vereinigung Logistik (BVL) lädt zu einem

sogenannten Logistikfrühstück unter dem Titel „Sicherheit entlang der Wertschöp-fungskette“ für den 19. Februar 2015 in die IHK Mittleres Ruhrgebiet, Ostring 30–32, 44787 Bochum, ein. Die etwa dreistündige, kostenlose Veranstal-tung beginnt um 8 Uhr.

Nähere Informationen finden sich auf der BVL-Homepage – dort ist auch die Anmeldung möglich (http://www.bvl.de/veranstaltungskalender). Aufgrund der Karnevalszeit ist der Anmeldeschluss für diese Veranstaltung der 12. Februar 2015.

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Am 14. November 2014 kamen nach An-gaben des NRW-Wirtschaftsministeriums über 1.000 Gründungsinteressierte und Jungunternehmer zum 3. Gründergipfel NRW in der Bochumer Jahrhundert-halle zusammen. Dort nutzten sie die Gelegenheit, Informationen zum Thema Selbstständigkeit zu sammeln, wertvolle Kontakte zu knüpfen und mit Experten an den jeweiligen Gründungsvorhaben zu arbeiten.

Auch das STARTERCENTER Mittleres Ruhr-gebiet bei der IHK Mittleres Ruhrgebiet war als Partner des Gründungsnetzwerks „StartUp Mittleres Ruhrgebiet“ mit einem Messestand vor Ort. Das vielfältige Angebot der Messe umfasste neben Einzelgesprächen auch praxisnahe Workshops, Sonderaktionsflä-

chen sowie spannende Informations- und Gesprächsforen. Zahlreiche Experten der STARTERCENTER NRW, der NRW.BANK, der KfW Bankengruppe und des NRW-Wirtschaftsministeriums stellten ihr Know-how zur Verfügung. Auch NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin stattete

dem Gründergipfel einen Besuch ab.Ein Highlight war sicherlich der ebenso informative wie tiefgründige Vortrag von Dr. Eckart von Hirschhausen, der auf seine humoristische Art die Psyche des Gründers analysierte …

Die Psyche des Gründers

© Wirtschaftsförderung Bochum GmbH

Begehrter Gesprächspartner: Dr. Eckart von Hirschhausen (l.) mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (2. v. l.) und Teilnehmern des Gründergipfels

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Lamentieren war gestern. Die 7. Ver-kehrsfachtagung Mobilität Ruhr richtete ihren Blick nach vorne und

betonte die Chancen, die eine leistungsfä-hige Infrastruktur in der Metropole Ruhr für die Industrie und vor allem für die Lo-gistik in der Region hat. 180 Verkehrsex-perten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft waren am 1. Dezember zum „Gipfel der Verkehrswirtschaft“ in den Stadtpark Bochum gekommen, um über die Zukunft der Mobilität und deren Vor-aussetzungen zu diskutieren. Die gute Re-sonanz zeigte, welch große Bedeutung die Verkehrsinfrastruktur für die Wirtschaft im Ruhrgebiet besitzt. Die jährliche Ta-gung ist eine gemeinsame Veranstaltung des Initiativkreises Ruhr, der Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet und der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH.

Vorsichtig optimistisch fiel der erste größere Redebeitrag aus. NRW-Verkehrs-minister Michael Groschek wusste etwas Positives zu berichten: So steht NRW nach Intervention beim Bund in den nächsten Jahren ein Rekordetat für die Instand-haltung und den Ausbau von Straßen zur Verfügung. Allein der erste sieben Kilo-meter lange Teilabschnitt des sechs-spurigen Ausbaus der A 43, für den im November der Startschuss fiel, kostet 200 Millionen Euro. Mit dem Land Hes-sen hat NRW zudem eine gemeinsame Instandhaltung der Brücken entlang der A 45 verabredet. Und die ersten Ausschrei-bungen für den geplanten Rhein-Ruhr-Express (RRX) laufen. Auch für den Ausbau der Betuwe-Linie, die das Ruhrgebiet mit den ZARA-Häfen (Zeebrugge, Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam) verbindet, stehen 450 Millionen Euro Haushaltsmittel aus dem Landesetat zur Verfügung.

Doch Groschek legte auch den Finger in die Wunde: 4,5 Milliarden Euro braucht NRW allein, um seine Brücken zukunfts-tauglich zu machen. Von den rund 800 Brücken an Autobahnen und Bundesstra-ßen in NRW müssen fast 400 komplett ersetzt werden. Doch nicht nur auf der Straße ist der Nachholbedarf groß. „Wenn es Staumeldungen für die Schiene gäbe, wären sie genau so umfangreich wie bei der Straße“, sagte Groschek. In Richtung Bund mahnte der Minister die enormen Investitionslücken der vergangenen Jahre an und kritisierte die Sparziele der Bundesregierung: „Aus der schwarzen Null darf kein schwarzes Loch werden.“

Am Ende betonte er noch einmal die Stär-ken und positiven Perspektiven der Region. Mit den drei Ost-West-Autobahnverbin-dungen A 2, A 40 und A 42, den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund

Kein schwarzes Loch

© Niederrheinische IHK

Minister Michael Groschek (l.) wusste Moderator Jürgen Zurheide Positives und Kritisches zu berichten.

© Niederrheinische IHK

Aus der Region

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015

sowie dem weltgrößten Binnenhafen in Duisburg habe der Logistikstandort beste Voraussetzungen. „Die Region muss aber auch die Chance ergreifen, weitere Logistikflächen bereitzustellen“, mahnte Groschek weiter. Bei der Instandhaltung, dem Ausbau und der Erschließung neuer Flächen müssten Politik und Wirtschaft die Gesellschaft mitnehmen. Aus Wut-bürgern, die den Ausbau der Infrastruktur und die Erschließung von Flächen oftmals verzögerten, müssten Mutbürger werden, so der Minister.

Zu einem solchen Mutbürger erklärte sich Erich Staake, der Vorstandsvorsitzende der Duisburger Hafen AG. Er betonte die Bedeutung der Logistik für die Industrie: „Nur gemeinsam mit der Logistikwirt-schaft kann die Industrie ihre Wertschöp-fungspotenziale realisieren.“ Meint: Die Wertschöpfungstiefe der Industrie nimmt

ab, Produkte entstehen in komplexen Wertschöpfungsnetzwerken, an denen verschiedene Anbieter an unterschiedli-chen Orten beteiligt sind. Umso wichtiger sei es, so Staake, den industriellen Kern mit hoch effizienter Logistik zu vernetzen. „Die enge Verzahnung von Industrie und Logistik ist unser Wettbewerbsgarant“, be-tonte Staake. „Diesen Standortvorteil gilt es weiter auszubauen. Nur durch höhere öffentliche Investitionen in die Infrastruk-tur können wir den Industrie- und Logis-tikstandort NRW stärken und insbesondere das Ruhrgebiet nach vorne bringen.“

An der anschließenden Podiumsdiskussi-on, die WDR-Moderator Jürgen Zurheide leitete, nahmen Ekhart Maatz, Abteilungs-leiter im NRW-Verkehrsministerium, der Generalbevollmächtigte der Duisbur-ger Hafen AG, Markus Teuber, sowie Udo Mager, Geschäftsführer der

Flughafen Dortmund GmbH, und Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebs-wirtschaftslehre und Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen, teil. Dudenhöffer betonte in der Diskussion, dass die klassische Verkehrsinfrastruktur den technischen Möglichkeiten hinter-herhinke. Seine Vision der Mobilität von morgen geht von einer digitalen Vernet-zung der Verkehrsträger aus, bei dem die Verkehrsteilnehmer ihre Routen über Apps buchen können. Eine wichtige Rolle spiele dabei das autonome Fahren, das heute schon in Pilotprojekten erfolgreich getes-tet worden sei.

Die Verkehrsfachtagung erfreute sich wieder einer ordentlichen Resonanz.

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Aus der Region

Für Bochum ist es die erste, für den Ennepe-Ruhr-Kreis schon die zweite Runde: Insgesamt 14 weitere

Unternehmen aus dem Bezirk der IHK Mittleres Ruhrgebiet nehmen seit Ende November beziehungsweise Anfang Dezember am Projekt ÖKOPROFIT teil. Sie wollen ihre Kosten durch effektiveren Ressourceneinsatz senken und dadurch der Umwelt helfen.

Dafür gründen sie jeweils ein internes Team, das während des Projekts Ansprech-partner für alle Beteiligten ist. Professio-nelle Berater begleiten die Unternehmen ein Jahr lang und suchen gemeinsam mit ihnen nach Einsparmöglichkeiten. Dazu werden Betriebsbegehungen durchgeführt sowie individuelle Maßnahmen vereinbart und umgesetzt, die oft auch schon ohne

Investitionen zu direkten Einsparungen führen können. Außerdem finden acht Workshops statt, in denen die Firmenver-treter ihr Know-how vertiefen und sich mit anderen Teilnehmern austauschen.

Das Projekt wird seit dem Jahr 2000 vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbrau-cherschutz NRW gefördert. In Bochum wird es von der Wirtschaftsförderung Bochum GmbH unterstützt, im EN-Kreis vom Netzwerk Energie-Effizienz-Region Ennepe-Ruhr (einem Projekt der Wirt-schaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr, der Stadtwerke Witten und der AVU Aktien gesellschaft für Versorgungs- Unternehmen). Mit im Boot sind zudem die IHK Mittleres Ruhrgebiet und die Effi-zienz-Agentur NRW. In Bochum gehören

darüber hinaus das städtische Agendabüro sowie das Umwelt- und Grünflächenamt, im EN-Kreis die Südwestfälische IHK, die Handwerkerschaft Ruhr und die Energie-Agentur.NRW zum Arbeitskreis. Mit der Durchführung betraut ist in beiden Fällen das Beratungsunternehmen B.A.U.M. Consult GmbH aus Hamm, das seit der ersten Stunde ÖKOPROFIT-Projekte in NRW betreut.

Die bisherige ÖKOPROFIT-Erfolgsbilanz in NRW kann sich sehen lassen: 134 Projekte in 14 Jahren mit mehr als 1.500 teilneh-menden Betrieben. Das Einsparpotenzial ist ebenso imposant: 235.311 Tonnen Koh-lendioxid, 622 Millionen Kilowattstunden Energie, 3,3 Millionen Kubikmeter Wasser, 44.500 Tonnen Restmüll – und 65,5 Millio-nen Euro im Jahr.

Kosten senken und dabei die Umwelt schonen

© Wirtschaftsförderung Bochum GmbH

Für die Bochumer Unternehmen ist es die erste Runde ...

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Kosten senken und dabei die Umwelt schonen Die Teilnehmer aus Bochum Die Teilnehmer aus dem

Ennepe-Ruhr-Kreis• Akademisches Förderungswerk Bochum• Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Aktiengesellschaft

mit Hauptverwaltung und Werkstätten von Bus- und Stra-ßenbahnbetrieben

• G DATA Software AG• Hochschule Bochum• I am love Eiscafé• Katholisches Klinikum Bochum gGmbH - Betriebsstätte

St. Josef-Hospital• Kurt Berkowitz GmbH• PPG Coatings Deutschland GmbH• Ruhr-Universität Bochum• Tierpark Bochum gGmbH• Widar-Schule Bochum• Zentrale Dienste der Stadt Bochum mit der Lessingschule und

der Sekundarschule Bochum-Südwest

• Filter-System-Technik J. Zimmermann (Witten)• Flörecke Stahl- und Anlagenbau (Witten)• Baumeister Frischei GmbH (Breckerfeld)• Evangelische Stiftung Loher Nocken (Ennepetal)• Wilhelm Hartmann Fabrik für Elektro-Isolier Material GmbH

(Ennepetal)• Dörken Service GmbH (Herdecke)• Idealspaten Bredt GmbH (Herdecke)• Gerbracht Industrieschilder (Schwelm)• Henning GmbH & Co. KG (Schwelm)• Sparkasse Schwelm• Witt Metallschleiferei Poliererei (Schwelm)

© Bernd Henkel

... und für die Unternehmen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis schon die zweite.

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Aus der Region

Mit erheblichen Auswirkungen auf die Gesundheitswirtschaft in Nordrhein-Westfalen rechnen die Industrie- und Handelskammern durch eine ganze Reihe von Ge-setzgebungsverfahren auf Eu-ropa- und Bundesebene. Daher luden die IHKs im Rahmen der MEDICA, die vom 12. bis 15. No-vember in Düsseldorf stattfand und als weltgrößte Gesundheits-messe gilt, Unternehmer, Kran-kenkassenvertreter und Politiker zu zahlreichen Gesprächen.

Das Round-Table-Gespräch mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin am ersten Messetag, an dem

die nordrhein-westfälischen Vertreter im DIHK-Ausschuss für Gesundheitswirtschaft teilnahmen, diente in erster Linie dem Ziel, auf die möglichen negativen Auswirkun-gen einer verschärften EU-Medizinpro-dukte-Verordnung auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) hinzuweisen. Dr. Ing. Hermann Monstadt, geschäfts-führender Gesellschafter der Bochumer phenox GmbH, machte dabei deutlich, dass zum Beispiel zusätzliche klinische Tests durch KMU nicht zu finanzieren wä-ren. Besonders junge Unternehmen und Start-ups aus dem Hochschulbereich, die auf Basis einer innovativen Geschäftsidee ein neues Produkt im Bereich der Medi-zintechnik entwickeln und auf den Markt

bringen wollten, würden durch diese ge-plante Verschärfung massiv an ihrer Wei-terentwicklung gehindert.

Weitere Vorschläge zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Gesundheitswirtschaft zielten auf die Optimierung der sektorübergreifen-den Versorgung. Die bisherige Struktur verursache, aus Sicht der Unternehmen, erhebliche Doppelarbeiten, die die Kosten des Gesundheitssystems in die Höhe trieben. Eine bessere Zusammenarbeit der Gesundheitsdienstleister sowie Marktöff-nung und Transparenz bei der Auftrags-vergabe kämen den Unternehmen der Gesundheitswirtschaft zugute, hieß es an die Adresse des Ministers.

Den

Dialog intensivieren

© IHK Mittleres Ruhrgebiet

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Im „Gesundheitspolitischen Dialog“ versicherten alle Teilnehmer, die Vorlage aus dem Gesundheitsministerium konstruktiv aufzugreifen: (v. r.) Michael Wenge, Haupt-geschäftsführer der IHK Wuppertal - Solingen - Remscheid, Wolfgang K. Hoever, Vorstand der inoges AG, Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, Bettina am Orde, Mitglied des Vorstandes der Knappschaft Bahn See, und Raphael Jonas, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter der IHK Mittleres Ruhrgebiet.

Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer der IHK Wuppertal - Solingen - Remscheid, versicherte als Moderator des Round-Table-Gespräches, dass seitens der IHKs ein großes Interesse darin bestehe, den Dialog mit dem Wirtschaftsministerium zu intensivieren. Dies könne etwa dadurch geschehen, dass die drängenden Heraus-forderungen der Gesundheitswirtschaft in Form eines „Gesundheitspolitischen Dialoges“ im kommenden Jahr aufgegrif-fen und vertieft werden.

Wie dies aussehen könnte, zeigte der „Ge-sundheitspolitische Dialog“ zum geplanten Präventionsgesetz des Bundes, den die nordrhein-westfälischen IHKs ebenfalls auf der MEDICA durchführten. Dialogpart-nerin hier: die Bundestagsabgeordnete Ingrid Fischbach aus Herne. Die parlamen-

tarische Staatssekretärin im Bundesmi-nisterium für Gesundheit erläuterte vor rund 70 Teilnehmern aus Unternehmen, Gesundheitsdienstleistern, Krankenkas-sen und IHKs, welche konkreten Schritte das Ministerium bei der Umsetzung der betrieblichen Gesundheitsförderung gehen will. Die Präventionsförderung solle mit Blick auf die Notwendigkeit längerer Arbeitszeiten und den zunehmenden Fachkräftemangel verstärkt auf die Betrie-be und die dort vorhandenen Potenziale der betrieblichen Gesundheitsförderung fokussiert werden.

Folgende Eckpunkte soll das Präventions-gesetz nach Darstellung Fischbachs haben: Die Krankenkassen sollen verpflichtet werden, durchschnittlich je Versichertem mindestens zwei Euro jährlich für Maß-

nahmen zur betrieblichen Gesundheitsför-derung aufzuwenden. Die Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung sollen nach einem einheitlichen Verfahren durch die Krankenkassen zertifiziert werden. Arbeitgebern als auch Versicherten soll für die Teilnahme an Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung eine Geldleistung als Bonus gewährt werden. Die Krankenkassen sollen Unternehmen unter Nutzung bestehender Strukturen in gemeinsamen regionalen Koordinie-rungsstellen Beratung und Unterstützung insbesondere zu Maßnahmen der betrieb-lichen Gesundheitsförderung anbieten. Diese Koordinierungsstellen sollen durch Krankenkassen getragen und in Zusam-menarbeit mit regionalen Unternehmens-verbünden, wie etwa den Industrie- und Handelskammern, organisiert werden.

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Aus der Region

Das Ministerium bei diesem Ansinnen zu unterstützen – dies sagte Michael Wenge der Staatssekretärin stellvertretend für die nordrhein-westfälischen IHKs zu.

Ungeachtet aller formalen Regelungen betonte der Mediziner Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer im Rahmen des „Gesundheitspolitischen Dialogs“, dass Gesundheit schlicht und einfach Spaß machen müsse. Dazu sollten auch die Führungskräfte in den Unternehmen beitragen, denn Stress am Arbeitsplatz sei häufig Ursache für Arbeitsunfähig-keit. Insgesamt sei es wichtig, den Faktor Mensch ernst zu nehmen, denn auch belastende private Lebensumstände beein-flussten die Arbeitnehmer. Es sei sinnvoll, als Arbeitgeber ein offenes Ohr für diese Probleme zu haben, um insgesamt ein positives gesundheitsförderndes Arbeits-umfeld zu schaffen.

Auf die Rolle der gesetzlichen Kranken-kassen kam Bettina am Orde, Mitglied des Vorstandes der in Bochum ansässigen Knappschaft Bahn See, zu sprechen. Die Krankenkassen sind traditionell durch das Bundesgesundheitsministerium mit der Umsetzung der betrieblichen Gesund-heitsförderung beauftragt. Sie begrüßte, dass die Rolle der Krankenkassen durch das Präventionsgesetz gestärkt würde, erinnerte aber zugleich daran, dass das erweiterte Budget für Prävention nicht durch den Steuerzahler, sondern durch die Krankenkassen, sprich die Sozialversicher-ten, getragen werden müsse. Bettina am Orde unterstrich, dass die bessere Nutzung der Angebote durch kleine und mittlere Unternehmen eine wichtige Aufgabe für die Zukunft darstelle – und dass Kammern und Arbeitgeberverbände vor Ort bei der Erfüllung dieser Aufgabe Unterstützung leisten sollten.

Wolfgang K. Hoever, Vorstandsvorsitzen-der der inoges AG, eines Unternehmens, das sich auf das betriebliche Gesund-heitsmanagement spezialisiert hat, hob die bestehenden, weitreichenden Ange-bote der Gesundheitswirtschaft hervor. Unternehmen, die für ihre Mitarbeiter eine nachhaltige Gesundheitsförderung etablieren möchten, fänden am Markt umfassende Möglichkeiten. Die Effekte für die Unternehmen seien durchgängig positiv. Unternehmen, die sich um das Wohlergehen ihrer wichtigsten Ressource, der Mitarbeiter, kümmerten, würden dafür nicht nur mit „gesünderen“ Mitarbeitern belohnt, sondern trügen viel zu einem besseren Zusammenhalt und zu mehr Motivation innerhalb der Belegschaft bei. Im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräf-te könnten, nach Einschätzung Hoevers, solche Unternehmen dann eher „die Nase vorn“ haben.

© IHK Mittleres Ruhrgebiet

Am „runden Tisch“ mit dem Minister: Die NRW-Vertreter im DIHK-Ausschuss für Gesundheitswirtschaft wollen den gesundheitspolitischen Dialog im kommenden Jahr intensivieren.

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Der von der Startbahn Ruhr GmbH ausge-richtete KUER Businessplan Wettbewerb geht in die zweite Runde: Er begleitet ab dem 1. Februar 2015 wieder Gründungs-interessierte in den Zukunftsbranchen Klima, Umwelt, Energieeinsparung und Ressourcenschonung innerhalb von vier Monaten von der Idee bis zum tragfähigen Businessplan.

Das Unterstützungsangebot umfasst intensive Betreuung durch Fach- und

Zehn innovative Gründungsteams der Medizinwirtschaft konnten am Freitag, 12. Dezember 2014, im Exzenterhaus in Bochum die verdiente Anerkennung einer sechsmonatigen Arbeit erfahren. Der Verein Pro Ruhrgebiet und die Startbahn Ruhr GmbH ehrten die Top Ten des Busi-nessplan-Wettbewerbs „Medizinwirtschaft 2014“. 35 Teams waren beim Wettbewerb an den Start gegangen – ein Sieger-Team kommt aus dem Bezirk der IHK Mittleres Ruhrgebiet.

Den begehrten „Wittener Gründerpreis Medizinwirtschaft“ erhielt nämlich das Team von „sens4life“. Christiane Schüle und Thomas Eisenbeis entwickeln und vertreiben Sensorik-/Diagnostiksysteme für Biomarker aus dem Atem zur nicht-invasi-ven Früherkennung und mobilen Thera-pie- sowie Gesundheitsüberwachung und planen, sich im ZBZ, dem Zahnmedizinisch-Biowissenschaftlichen Forschungs- und Entwicklungszentrum Witten anzusiedeln. Platz 1 im Businessplan-Wettbewerb sichert sich „coldplasmatech“ aus Greifs-wald: Das Team um Dr. René Bussian, Tobias Güra, Stephan Krafczyk und Dr. Carsten Mahrenholz ist angetreten, die Behandlung schwer heilbarer, bis dato als austherapiert geltender Wunden zu revo-lutionieren. Zur Anwendung kommt die

Grüne Gründungsideen

Das ZBZ im Visier

Branchenexperten, ein umfangreiches Qualifizierungsprogramm sowie Kontakt zu einem umfassenden Netzwerk in den KUER-Branchen. Am Ende des Wettbe-werbs stehen insgesamt 35.000 Euro Preis-geld, der Gewinner erhält 20.000 Euro für seine Gründung. Eine Anmeldung ist unter www.kuer-startbahn.de oder telefonisch unter (02 01) 49 03 95 44 möglich.

Der KUER Businessplan Wettbewerb ist ein wichtiges Modul des KUER Gründungs-

komplexe Technologie des kalten Plasmas, das durch seine heilenden und desinfi-zierenden Eigenschaften unkompliziert, sicher und wirkungsvoll als Wundauflage für die Therapie von chronischen Wun-den bereitsteht. Das Unternehmen plant bereits eine erste Niederlassung in der Metropole Ruhr.

Ziel des Businessplan-Wettbewerbs Me-dizinwirtschaft ist es, zukunftsweisende medizinwirtschaftliche Ideen mit Markt-potenzial in eine aussichtsreiche Startpo-sition zu bringen und die Gründung und Ansiedlung innovativer Unternehmen der Medizin- und Gesundheitswirtschaft zu fördern. In sechs Monaten begleitet der Businessplan-Wettbewerb Gründungsin-teressierte aus ganz Deutschland von der Idee zum fundierten Businessplan. Der

wettbewerbs. Insgesamt vier Erfolgsmodu-le begleiten potenzielle Gründer von der Ideenfindung über die Businessplanerstel-lung bis hin zur Unternehmensgründung und Finanzierung des Start-ups. Der Wett-bewerb ist bundesweit geöffnet und für die Teilnehmer kostenlos. Er wird von der Europäischen Union und dem Umweltmi-nisterium des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Wettbewerb arbeitet Hand in Hand mit Netzwerken der Medizinwirtschaft, um wachstumsstarke Unternehmensgründun-gen in dieser Branche zu initiieren und zu-kunftsträchtige Arbeitsplätze zu schaffen.

Die Teilnahme am Businessplan-Wettbe-werb Medizinwirtschaft ist kostenfrei und steht bundesweit allen offen, die eine in-novative medizinwirtschaftliche Produkt- oder Dienstleistungsidee zu einem soliden Businessplan entwickeln wollen, um sich damit selbstständig zu machen. Auch Un-ternehmen der Gesundheitswirtschaft, die sich noch im ersten Jahr nach der Grün-dung befinden, können teilnehmen. Der Businessplan-Wettbewerb Medizinwirt-schaft 2015 startet am 1. März 2015. Dazu kann man sich jetzt schon anmelden unter www.startbahn-ruhr.de im Internet.

© Verein Pro Ruhrgebiet

Wunschstandort Witten: Christiane Schüle und Thomas Eisenbeis freuen sich gemeinsam mit Ulrich Heine-mann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Witten (l.), und Klaus Völkel von der Wirtschaftsförderung Witten (2. v. l.) über die Auszeichnung.

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Aus der Region

Die Bilder von 2013 sind noch im Kopf. Die katastrophalen Über-schwemmungen an Elbe und Donau, überflutete Städte und Landschaften, zerstörte Deiche und Gebäude. Künftig drohen uns nach Expertenansicht noch mehr und noch stärkere Starkregenta-ge. Die Betriebe am Wasser sind gefordert.

1993, 1995, 1997, 2002, 2006, 2009 und 2013 – in den vergangenen Jahren hat es viele gefährliche Überschwemmungen gegeben. Jede von ihnen hat immense Schäden angerichtet und betriebliche Existenzen gefährdet oder zerstört. Nach Schätzung der EU liegen die Hochwasser-schäden seit 2002 bereits bei etwa 150 Milliarden Euro, in Deutschland bei etwa 34 Milliarden Euro.

Zentrales Instrument des Hochwasser-schutzes ist die Hochwasserrisikoma-nagement-Richtlinie (HWRM-RL) der EU. Deren Ziel ist ein systematisches und kooperatives Vorgehen über Staats- und Ländergrenzen hinweg, das zu nachhalti-gen Maßnahmen für weniger Hochwasser und einer besseren Vorsorge für den Fall der Fälle führt.

Das 2010 in Abschnitt 6 des deutschen Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) umge-setzte Regelwerk schreibt einen Dreischritt

vor: Bis Dezember 2011 waren die Gebiete mit erhöhtem Hochwasserrisiko zu ermit-teln und bis Dezember 2013 Hochwasser-karten zu erstellen, die darstellen, welche Bereiche bei Hochwassern niedriger (HQ extrem), mittlerer (HQ 100) und hoher (HQ 10) Wahrscheinlichkeit nach überflutet werden. Im Dezember 2015 müssen nun die Risikomanagementpläne mit den Maßnahmen zur Minimierung von Umfang und Auswirkung künftiger Hochwasserereignisse vorliegen. Jeder der drei Schritte ist alle sechs Jahre zu wiederholen.

Bei der Erstellung der Risikomanagement-pläne leisten ganz unterschiedliche Part-ner wie Städte, Private, Polizei, Feuerwehr und andere Katastrophenschutzeinheiten ihren Beitrag. In den vergangenen Mo-naten wurden in den einzelnen Manage-menteinheiten Runde Tische durchgeführt, an denen auch IHKs und potenziell betrof-fene Unternehmen teilnehmen konnten,

Hochwasserschutz jetzt!

© Foto/Videoarchiv Ruhrverband

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Luftbild der Ruhr unterhalb des Kemnader Stausees bei Hochwasser im August 2007

um geeignete Maßnahmen abzusprechen. Die Ergebnisse sind beispielsweise Pläne für neue Retentionsflächen, technische Schutzmaßnahmen, eine bessere Kommu-nikation der Hochwasserprognosen und Konzepte für ein abgestimmtes Verhalten im Notfall.

Bei der zurzeit laufenden Erarbeitung der Risikomanagementpläne sind vor allem die Kommunen und die Wasser- und Deichverbände angesprochen. Anders ist dies bei der Ausweisung von Überschwem-mungsgebieten. Hier sind betriebliche Interessen in hohem Maße tangiert, wes-halb sich die IHKs aktiv an diesem Prozess beteiligen und für die Berücksichtigung der unternehmerischen Belange eintreten.

Gemäß Paragraf 76 WHG und Paragraf 112 Landeswassergesetz (LWG) sind die HQ-100-Flächen nach den Hochwasserkarten von Dezember 2013 als Überschwemmungsgebiete auszuweisen.

In NRW werden sämtliche HQ-100-Flä-chen bis Ende Februar 2015 zumindest vorläufig gesichert. In Überschwem-mungsgebieten gelten gemäß Paragraf 78 WHG und Paragraf 113 LWG strenge Restriktionen wie etwa die Verbote, Gebäude zu errichten oder zu erweitern, Gegenstände abzulagern, die den Was-serabfluss behindern oder weggespült werden könnten, oder das Grundstück zu erhöhen oder zu vertiefen. Gehen Betriebe mit wassergefährdenden Stoffen um oder unterliegen sie der Störfallverordnung, kommen weitere Auflagen hinzu.

Unternehmen in Überschwemmungsgebie-ten werden in ihren Entwicklungsmöglich-keiten mitunter massiv eingeschränkt. Wer unsicher ist, ob sein Betriebsgelände eine HQ-100-Fläche ist, sollte dies im Internet recherchieren oder seine IHK ansprechen.

Wenige Monate nach den verheerenden Überschwemmungen von 2013 haben die

Umweltminister der Länder beschlossen, ein Nationales Hochwasserschutzpro-gramm aufzulegen, das im Oktober 2014 verabschiedet worden ist. Kernstück ist eine Liste von 102 großen, länderübergrei-fend wichtigen Infrastrukturmaßnahmen wie Deichrückverlegungen und Flutpol-dern, die Wassermassen mehr Raum geben und beginnenden Fluten die Spitze neh-men können. Für diese Projekte wurden für die nächsten 20 Jahre etwa 5,4 Milliarden Euro vorgesehen.

Bei dem Schutzprogramm geht es um große Präventionsprojekte von nationaler Bedeutung. Für die betriebliche Praxis ist zunächst einmal die Frage relevanter, wie die Betriebe sich selbst schützen können. Denn letztlich ist gemäß Paragraf 5 WHG „jede Person, die durch Hochwasser be-troffen sein kann, […] verpflichtet, geeig-nete Vorsorgemaßnahmen […] zu treffen“.

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4646

Aus der Region

Hier setzt die Broschüre „Hochwasser-schutz im Betrieb: Risiken erkennen – Richtig handeln“ (siehe Kasten) an, die die IHKs mit Unterstützung von Fachanwälten und Ingenieuren erstellt haben. Unterteilt in die Punkte „Standortfragen“, „Vorsor-ge“, „Arbeitsrechtliche Aspekte“, „Öffent-lichkeitsarbeit und Kundenmanagement“, „Pflichten von Vermietern und Mietern“ und „Dokumentation“, kann die Veröf-fentlichung einen Beitrag dazu leisten, dass die Unternehmen Hochwasserrisiken erkennen, die notwendigen Vorsorgemaß-nahmen treffen und im Hochwasserfall richtig handeln.

Im Kern geht es um drei Punkte: • Prüfung rechtlicher und faktischer

Betroffenheiten: Liegen Sie in einem ausgewiesenen Überschwemmungs-gebiet und wie wirkt sich das recht-lich konkret aus? Welche Grund-stücksbereiche könnten wie stark und mit welcher Strömung überflutet werden? Sind Sie von der Verord-

nung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen oder der Störfallverordnung betroffen und was bedeutet das exakt?

• Erwägung baulich-technischer Maßnahmen: Wie können Sie sich vor eindringendem Oberflächenwas-ser, Grundwasser und Kanalwasser schützen? Was macht bei Ihnen Sinn? Spundwände, Sandsäcke oder andere portable Systeme, Abdichtungen der Gebäudewannen, Rückstauklappen oder Absperrventile oder anderes? Was sollte bei Neubauten beachtet werden?

• Durchführung organisatorischer Maß-nahmen: Wie erfahre ich von einem drohenden Hochwasser? Wer hat im Notfall was zu tun? Haben Sie einen Notfallplan, und welche Elemente sollte dieser enthalten? Kennen Sie sich aus, wenn es um Fördermöglich-keiten und Versicherungen geht?

Für die nächsten Jahre haben die NRW-IHKs und das Düsseldorfer Umweltminis-terium eine enge Zusammenarbeit mit dem Ziel einer breit angelegten Informati-onsoffensive vereinbart. Diese Kooperation mit dem Ministerium und den Bezirks-regierungen, aber auch mit den anderen Akteuren im Hochwasserschutz ist wichtig für die Berücksichtigung der unternehme-rischen Belange im Rahmen der effektiven Verbesserung des Hochwasserschutzes und der Ausweisung von Überschwem-mungsgebieten. Schließlich geht es beim Hochwasserschutz allein am Rhein um 1,4 Millionen Menschen und Sachwerte in Höhe von 125 Milliarden Euro.

Dr. Jens Ferber,

SIHK Hagen

Die HQ-100-Flächen

Die IHK-Broschüre

sind im Internet auf www.flussgebiete.nrw.de zu finden unter der Rubrik „HWRM-RL“, Unterpunkt „Hochwasserrisikokarten/Hochwassergefahrenkarten“. Dort rechts auf das entsprechende Teileinzugsgebiet klicken und die passende Detailkarte (egal, ob Risiko- oder Gefahrenkarte) auswählen.

„Hochwasserschutz im Betrieb: Risiken erkennen – Richtig handeln“ kann für 12,60 Euro entweder beim DIHK- Verlag bestellt (www.dihk-verlag.de) oder über die Ansprechpartner der IHK Mittleres Ruhrgebiet zu den Themen Hochwasser und Überschwemmungs-gebiete bezogen werden.

Patrick Voss Tel. (02 34) 91 13-1 28 E-Mail: [email protected]

© Lichtblick/Volker Wiciok

Ansprechpartner bei der IHK Mittleres Ruhrgebiet sind

Lothar Pollak Tel. (02 34) 91 13-1 21 E-Mail: [email protected]

© Lichtblick/Volker Wiciok

Hochwasserschutz im BetriebRisiken erkennen - Richtig handeln

Ein Leitfaden der IHK-Organisation

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015Aus den Hochschulen

Bochum ist als Studienort so beliebt wie nie: An den acht Bochumer Hochschulen studieren aktuell mehr als 56.000 Men-schen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von gut 3,6 Prozent. Damit ist Bochum weiterhin der zweit-größte Hochschulstandort des Landes Nordrhein-Westfalen und sechstgrößter in Deutschland, so die vorläufigen Ergebnisse vom statistischen Landesamt IT.NRW.

Auch als Wirtschaftsfaktor kommt den Hochschulen in Bochum eine hohe Bedeu-tung zu. Schließlich sind sie zusammen einer der größten Arbeitgeber vor Ort. Die Chancen, die sich daraus für den Standort insgesamt ergeben, wurden in Bochum be-reits früh erkannt. Der intensive Austausch von Hochschulen, Stadt und Wirtschaft hat Tradition. Als „UniverCity Bochum“ arbeiten heute zwölf Institutionen part-

nerschaftlich im Netzwerk zusammen. Gemeinsam entwickeln sie Visionen und Aktivitäten, um die Standortvorteile wei-ter zu nutzen und Bochum zukunftsfähig zu machen. Zum Verbund (Internetprä-senz: www.univercity-bochum.de) zählen sieben Bochumer Hochschulen, das Akademische Förderungswerk, die Stadt Bochum, Bochum Marketing, die IHK Mittleres Ruhrgebiet sowie das Deut-sche Bergbaumuseum Bochum.

Mit seinen Rekordwerten liegt Bochum über dem bundesweiten Trend. Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statis-tischen Bundesamtes (Destatis) studieren ‚an deutschen Hochschulen etwa 2,7 Millionen Menschen. Das ist ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr um gut drei Prozent. Damit sind zum aktuellen Wintersemester 2014/15 so viele Stu-

dierende wie noch nie an den deutschen Hochschulen eingeschrieben.

Die herausragende regional-ökonomische Bedeutung der Bochumer Hochschulen belegt auch die im Auftrag der IHK Mittleres Ruhrgebiet erstellte Studie „Wissen schafft Wirtschaft“. Sie steht un-ter www.bochum.ihk.de/wissen_schafft_wirtschaft im Internet zum Download zur Verfügung.

Weiter auf Rekordniveau

© RUB

Mehr als 56.000 Menschen studieren derzeit an den Bochumer Hochschulen – wie hier an der Ruhr-Universität.

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Unternehmen im Blickpunkt

Die bundesbesten IHK-Azubis des Prü-fungsjahrgangs 2014 wurden am 8. De-zember 2014 in Berlin von DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer und Bundeswirtschafts-minister Sigmar Gabriel ausgezeichnet. Aus dem Bezirk der IHK Mittleres Ruhrge-biet dabei: der Herner Adalbert Pniocinski, der bei den Deutschen Edelstahlwerken in Witten seine Ausbildung absolvierte.

Schweitzer gratulierte den Preisträgern in seiner Eröffnungsrede: „Sie haben eine unschlagbare Leistung vollbracht und sind nun die besten Azubis Deutschlands in IHK-Berufen – und das bei mehr als 320.000 Prüfungsteilnehmern.“ Schweit-zer appellierte „Wir müssen künftig nicht

nur für die Vielfalt unserer Ausbildungsbe-rufe intensiver werben, sondern auch die Möglichkeiten zur Fortbildung bekannter und attraktiver machen. Es muss uns gelingen, die berufliche Bildung insgesamt als lohnende Alternative zur akademi-schen Bildung zu stärken.“

Bundeswirtschaftsminister Gabriel hob in seiner Festrede die große Bedeutung des dualen Ausbildungssystems zur Siche-rung des Fachkräftenachwuchses hervor: „Zusammen mit der Wirtschaft wollen wir dafür sorgen, dass angesichts einer zuneh-menden Studierneigung Jugendlicher eine berufliche Aus- und Weiterbildung stärker als Karriereoption wahrgenommen wird.

Denn sie eröffnet auch im Vergleich zur akademischen Bildung eine vielverspre-chende berufliche Perspektive. Deutsch-land benötigt kompetente Facharbeiter, Fachwirte und Meister, um im internatio-nalen Wettbewerb auf Dauer bestehen zu können.“

Insgesamt gab es 2014 genau 232 Bun-desbeste – 92 junge Frauen und 140 junge Männer – in 215 Ausbildungsberufen. Das Bundesland mit den meisten Besten (49) war Bayern. Es folgten Nordrhein-West-falen mit 43 und Baden-Württemberg mit 26 Besten. Mehr als 1.000 Gäste nahmen an der Preisverleihung teil.

Ein Herner in Berlin

© Jens Schicke

Eingerahmt wurde der „Bundesbeste“ Adalbert Pniocinski von Dirk Wallesch (r.), Geschäftsführer Deutsche Edelstahlwerke GmbH, Witten, und Ulrich Ernst, Geschäftsbe-reichsleiter Berufliche Bildung der IHK Mittleres Ruhrgebiet.

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

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Eine Werbegemeinschaft wollen sie nicht sein. Unter dem Namen „Bochumer Originale“ sind zwölf Fachgeschäfte aus der Innenstadt vielmehr angetreten, um sichtbar zu machen, „wie viel Schönes, Aufregendes und Individuelles Bochum zu bieten hat – und das nicht nur in kultu-rellen Bereichen“, so die Pressemitteilung. Einkaufen, so meinen die Händler, „sollte keine Notwendigkeit sein, sondern ein Erlebnis“. Deshalb plant der Zusammen-schluss ab Januar 2015 zwölf Events, die – mal im kleineren, mal im großen Rahmen – die Vielfalt des Bochumer Fachhandels aufzeigen sollen. Denn dieser stehe „für Qualität und traditionsreiches

Handwerk, für über Jahrzehnte angesam-melte Erfahrung, Kreativität und Inspira-tion, für das Alltägliche und das Außerge-wöhnliche. Allem voran steht er jedoch für eins: Leidenschaft.“

Zu den „Bochumer Originalen“ gehören: Hans-Albrecht Schröder (Albrecht Schrö-der), Frank Korten (Betten Korten), Mat-thias Martens (Brummbär), Nils Janssen (Buchhandlung Janssen), Ines Dickerhoff (Design & Handwerk Dickerhoff), Alexan-der Eiskirch (Eiskirch Mode & Maßarbeit), Margret und Charlotte Sollmann (Elsbeth & ich), Marc Mauer (Juwelier Marc), Ma-thias Rüther (Optik Rüther), Harald Polster

(Schuhhaus Auftritt), Frank Beckmann (Schuhhaus Lötte / Beckmanns) sowie Tobias und Oliver Arndt (Weinhandlung Vinery).

Heimat als Herzensangelegenheit

© Lichtblick/Volker Wiciok

Waschechte Bochumer: Margret und Charlotte Sollmann, Harald Polster, Nils Janssen, Ines Dickerhoff, Hans-Albrecht Schröder (vorn, v. l.), Mathias Rüther, Alexander Eis-kirch, Frank Beckmann, Marc Mauer, Tobias Arndt, Frank Korten und Matthias Martens (hinten, v. l.).

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Unternehmen im Blickpunkt

Firmenjubiläen

Seit 1989 ist die Firma Scholz Torantriebe unter der Leitung der Brüder Gabriel und Martin Scholz auf den Vertrieb und die professionelle Montage von Garagen-toren und Torantrieben spezialisiert. Zum 25-jährigen Jubiläum überbrachte IHK-Sachgebietsleiter Patrick Voss am 26. November die Glückwünsche und die Jubiläumsurkunde der Kammer.

Seinen Ursprung hat das Familienunter-nehmen in der Firma Garagenbau Scholz, in der Firmengründer Georg Scholz seit den 1960er-Jahren Betonfertiggaragen in kleiner Stückzahl herstellte. Aufgrund der zunehmenden industriellen Produktion von Fertiggaragen wurde die eigene Ga-ragenherstellung im Laufe der Jahre auf-gegeben und das Unternehmen mit Sitz an der Elsa-Brandström-Straße in Bochum durch die beiden Söhne neu positioniert.

„Wir bieten alles aus einer Hand an“, erläutert Inhaber Gabriel Scholz, der auf ausgezeichnete Beratung und kundenori-entierten Service setzt. „Bei uns sind alle

Alles rund ums Tor

© IHK Mittleres Ruhrgebiet

Gabriel Scholz (l.) und Patrick Voss bei der Urkundenübergabe

Artikel rund um das Tor erhältlich – auch Sonderanfertigungen mit individuel-lem Design. Von unseren Standorten in Bochum und Dortmund aus liefern und montieren wir mit einem Team von sechs qualifizierten Mitarbeitern eine große

Produktauswahl führender Hersteller in ganz NRW und angrenzenden Bereichen.“ Dabei spielen der persönliche Kontakt zum Kunden und dessen „maximale Zufrie-denheit“ für die Gebrüder Scholz eine wichtige Rolle.

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Die in der Rubrik „Unternehmen im Blickpunkt“ veröffentlichten Beiträge sollen einem breiten Leserkreis einen Überblick über besondere Ereignisse und Ent-wicklungen in den Mitgliedsfirmen der IHK Mittleres Ruhrgebiet vermitteln.

Um möglichst umfassend darüber berichten zu können, ist die „Wirtschaft im Revier“ jedoch auf die Mithilfe der Unternehmen angewiesen. Sie werden gebe-ten, der Redaktion ihre Pressemitteilungen, Veranstaltungseinladungen, Geschäftsberichte und sonstigen Veröffentlichungen zu senden sowie über besondere Investitionsvorhaben, außergewöhnliche Aufträge beziehungsweise andere Aktivitäten und Ereignisse außerhalb des Alltagsgeschäftes zu informieren. Fir-menjubiläen, etwa anlässlich des 25-, 50-, 75- oder 100-jährigen Bestehens, werden ebenfalls in der „Wirtschaft im Revier“ vermeldet. Willkommen sind auch für den Druck geeignete Fotos – sie können die Aufmerksamkeit des Lesers erhöhen.

Nähere Informationen bei Jörg A. Linden, Tel. (02 34) 91 13-1 51, E-Mail: [email protected]

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

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Vor 25 Jahren wagten Anja und Reinhard Korfmann den Weg in die Selbstständig-keit. Während sich die Ehefrau seitdem um die Büroarbeiten kümmert, fuhr ihr Mann zunächst mit einem Traktor samt angehängtem Güllefass Sammelgruben und Kleinkläranlagen im Ennepe-Ruhr-Kreis an, um für eine fachgerechte Entsorgung zu sorgen. Heute bietet die Korfmann GmbH aus Hattingen im ge-samten Ruhrgebiet, im Sauerland, in der Eifel, im Bergischen Land sowie in Teilen des Niederrheins und des Münsterlandes Dienstleistungen rund um die Abwasser-behandlung an. Dazu gehört auch, dass jährlich rund 5.000 Kleinkläranlagen und Pumpstationen gewartet und Abwasser-proben im hauseigenen Labor analysiert und dokumentiert werden.

Als Vorsitzender des Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusses der Stadt Hattingen und engagierter Lokalpolitiker liegt Rein-

Experte in Sachen Abwasser

© IHK Mittleres Ruhrgebiet

Rouven Beeck (l.) gratulierte Anja und Reinhard Korfmann.

Freunde und Arbeitskollegen – alle rieten ihr davon ab. Dennoch entschied sich Magrit Dittmar vor einem Vierteljahrhun-dert, beim Finanzamt Witten aus- und in den Vertrieb von AMC-Töpfen einzu-steigen. „Wenn ich einmal sage ‚Ich mach das!‘, dann mach ich das auch richtig“,

Ein mutiger Schritterläuterte die heute 75-Jährige IHK-Regionalbüroleiter Christian Kolb, der ihr pünktlich zum Jubiläum am 1. Dezember die Urkunde der IHK überreichte.

Auch in einem Alter, in dem andere sich längst aus dem aktiven Berufsleben verab-

schiedet haben, bleibt Magrit Dittmar am Ball. Ihr früheres Büro in Rüdinghausen hat sie zwar vor einigen Jahren aufgege-ben, doch mit Stolz erzählt sie von rund 3.000 Kunden in Witten, die sich für das Kochen ohne Fett und Wasser entschieden haben.

hard Korfmann auch die Entwicklung des Standortes sehr am Herzen. Dass ihm sein etwa 20-köpfiges Team dafür den Rücken frei hält und er sich jederzeit auf seine Mitarbeiter verlassen kann, mache ihn

stolz, verriet er IHK-Geschäftsbereichslei-ter Rouven Beeck und Regionalbüroleiter Jörn Kleinelümern, die am 28. November zum Jubiläum gratulierten und die Urkun-de der Kammer überreichten.

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Unternehmen im Blickpunkt

Applus RTD Deutschland Inspektionsgesellschaft mbH, BochumFrank Domke 25 JahreGunda Mönnich 25 Jahre

Bochumer Eisenhütte Heintzmann GmbH & Co. KG, BochumKarl-Heinz Katzmarek 25 Jahre

Celsior Gesellschaft mit beschränkter Haftung, HerneFrank Blasey 25 Jahre

Eickhoff Gießerei GmbH, BochumManfred Kruska 25 Jahre

Eickhoff Maschinenfabrik GmbH, BochumRalf Krause 25 Jahre

Einrichtungshaus Ostermann Gesell-schaft mit beschränkter Haftung & Co. Kommanditgesellschaft, WittenCarsten Bennemann 25 JahreJoerg Kaffka 25 JahreKasimir Zalewski 25 Jahre

Gebr.Eickhoff Maschinenfabrik u. Eisengießerei GmbH, BochumElke Jarszombek 40 JahreGabriele Kordas 25 JahreThomas Striebeck 25 Jahre

GeTec- Ingenieurgesellschaft für Informations- und Planungstechnologie m.b.H., BochumThomas Paßlick 25 Jahre

J.D. Neuhaus GmbH & Co. KG, WittenHelmut Kerat 35 JahreEwald Sawitzki 35 JahrePeter Willfried 35 JahreMichael Nolting 25 JahreUlrich Rümenapp 25 Jahre

Klaus Union GmbH & Co. KG, BochumGerd-Günter Pleep 25 Jahre

Langbein & Engelbracht GmbH, BochumHerbert Weidlich 25 Jahre

NWB Verlag GmbH & Co. KG, HernePatric Schönemann 25 Jahre

Schalker Eisenhütte Maschinenfabrik GmbH, BochumHans-Ullrich Markert 25 Jahre

Schrauben und Draht Union & Co. KG, BochumBülent Hamurcu 25 Jahre

Schwing Hydraulik Elektronik GmbH, HerneClaus Schnieder 25 Jahre

Für die nachstehend aufgeführten Jubilare wurden aus Anlass ihres Arbeitsjubiläums Ehrenurkunden ausgestellt.

Arbeitsjubiläen

Schwing GmbH, HerneUlrich Adamsky 40 JahreHans-Dirk Hauer 40 JahreKurt Klaushardt 40 JahreRainer Ludwig 40 JahreMatthias Rüngeler 40 JahreHeinz-Gerd Schröder 40 JahreSiegfried Seelig 40 JahrePeter Brauer 25 JahreRenate Di Ciaula 25 JahreMathias Goertz 25 JahreTim Göppert 25 JahreThomas Jendrny 25 JahreMichael Jop 25 JahreLutz Leopold 25 JahreKlaus Lerche 25 JahreDirk Lukas 25 JahreIna Meister 25 JahreDetlef Metz 25 JahreRobert Morgen 25 JahreOlaf Riehl 25 JahreUwe Scholz 25 JahreJaroslaw Smaglinski 25 JahreIvan Somborski 25 JahreReiner Tillner 25 JahreReiner Vierkotten 25 JahreGünter Zeller 25 Jahre

Ob Existenzgründungs-, Mittelstands- oder Umwelt-förderung – die Bandbreite staatlicher Finanzierungshilfen ist weit gefächert. Welches sind die richtigen Förder- oder Finanzierungsprogramme für mein Vorhaben? Was ist bei der Beantragung von öffentlichen Förderprodukten zu beachten? Wie gehe ich vor? Diese und andere Fragen beantworten die Förderberater der NRW.BANK, die Berater der Bürgschaftsbank NRW und die Referenten der Industrie- und Handelskammern in NRW auf ihren gemeinsamen Beratertagen.

Die Beratertage haben das Ziel, Gründer und Unter-nehmer passgenau auf die jeweilige Situation mit fach-

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kundigen Informationen zu unterstützen. Die Beratung in persönlichen Einzelgesprächen ist neutral, kostenfrei und auf Wunsch gerne auch gemeinsam mit Ihrer Hausbank.

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Die Beratertage der NRW.BANK finden in den Industrie- und Handelskammern in ganz Nordrhein-Westfalen statt.

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015Bericht und Hintergrund

Neues aus Berlin und BrüsselVon TTIP profitiert vor allem der Mittelstand

Berlin. Kurzinterview mit DIHK-Präsident Dr. Eric SchweitzerWorum geht es beim Freihandelsabkommen der EU mit den USA?Ziel von TTIP ist es, Handel und Investitionen zwischen den USA und der EU zu erleichtern. Zölle sollen abgebaut und Zertifizie-rungen anerkannt werden, wenn sie gleiche Sicherheit garantieren. Davon profitiert vor allem der Mittelstand, der die derzeitigen Doppelzertifizierungen für seine Produkte kaum bezahlen kann. Durch die niedrigeren Kosten können auch die Preise vieler Pro-dukte sinken. Der so angekurbelte Handel schafft Wachstum und Arbeitsplätze.

Es gibt doch zahlreiche bilaterale Abkommen. Brauchen wir TTIP überhaupt?Ein Abkommen zwischen zwei so großen Partnern wäre ein Impuls für weitere Liberalisierungsrunden. Andere Staaten könnten sich an den für TTIP gefundenen Lösungen orientieren. Damit würde der Handel weltweit vereinfacht.

Inhalt und Verhandlungen zu TTIP werden teilweise heftig kritisiert. Warum?Bedenken zum TTIP müssen ernst genommen werden, zum Beispiel mit Blick auf Sicherheitsstandards. Da schwingen Ängste mit, denen wir mit fundierten Informationen begegnen müssen. Die Bedeutung des Abkommens ist zu groß, um es zu zerreden..

Berlin. Beim diesjährigen Integrations-gipfel stand die Verbesserung der Aus-bildungssituation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Mittelpunkt. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hatte Vertreter aus Politik, Wirtschaftsverbän-den, Gewerkschaften und Migrantenver-bänden ins Kanzleramt geladen. DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer betonte: „Für die deutsche Wirtschaft sind die Menschen mit Migrationshintergrund eine große Chance. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, gerade die Jugendlichen in die Ausbildung zu integrieren.“ Zugleich mahnte er verlässliche Rahmenbindungen für Flüchtlinge und Betriebe an. Es müsse sichergestellt werden, dass geduldete Ausländer, die eine Ausbildungsstelle in Deutschland gefunden haben, diese auch abschließen können. Außerdem sollten Asylverfahren wesentlich beschleunigt werden. Bis über einen Asylantrag ent-

Wirtschaft fordert Abschiebestopp für Azubis

schieden wird, vergingen im Schnitt sieben Monate. „Das ist eine belastende Zeit der Unsicherheit für die Flüchtlinge, aber auch für potenzielle Ausbildungsbetriebe“, so

Schweitzer. Auch sollten allen Asylsu-chenden von Anfang an Sprachkurse zur Verfügung stehen.

© Jens Schicke

Pressekonferenz zum Integrationsgipfel mit (v. r.) DIHK-Präsident Dr. Eric Schweizer, Aydan Özoğuz (Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration), Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Nihat Sor-geç (Geschäftsführer des Bildungswerks in Kreuzberg GmbH) und DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann

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Bericht und Hintergrund

Für Hotels und Herbergen gibt es viele Möglichkeiten, Energie einzusparen und damit gleichzeitig den Komfort für die Gäste zu erhöhen. Um diese Potenziale und die Vielzahl an Sanierungsvarianten zu zeigen, hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) mit Förderung des Bundesministe-riums für Wirtschaft und Energie ein auf drei Jahre angelegtes Modellvorhaben zur Energieoptimierung gestartet. Insbesondere mittelständische Betreiber von Hotels und Gruppenunterkünften sind aufgerufen, sich bis zum 30. Januar 2015 unter www.check-in-energieeffizienz.de im Internet um einen der 30 Plätze zu bewerben.

„Auch wenn die hohen Energiekosten die Wirtschaftlichkeit oftmals belasten, fehlt es in vielen Betrieben an Informationen zur Umsetzung und an Investitionsmit-teln für Effizienzmaßnahmen. Genau hier setzen wir an, indem jeder Teilnehmer eine umfassende Energieberatung und eine besondere finanzielle Unterstützung für die Umsetzung erhält“, so Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. Und: Durch die Kopplung von Komfort und Klimaschutz können sich die Teilneh-mer von anderen Marktakteuren abhe-ben, um Gäste an sich zu binden oder zu gewinnen.

Mehrfach profitieren

Zunächst erstellt ein Energieeffizienzex-perte einen umfassenden Sanierungsfahr-plan. Die Beratungskosten werden mit 80 Prozent, maximal 8.000 Euro, geför-dert. Im Anschluss starten die Eigentümer mit der Umsetzung einer oder mehrerer der empfohlenen Maßnahmen. Die bau-liche Sanierung wird über zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse von 15 bis 20 Prozent über die KfW Banken-gruppe gefördert. Erwartet wird eine Endenergieeinsparung von mindestens 30 beziehungsweise 50 Prozent – abhängig vom energetischen Zustand des Gebäudes vor der Sanierung.

Das Bundesverfassungsgericht hat die Verschonung von Betriebsvermögen in der Erbschaftsteuer zur Sicherung von Arbeits-plätzen und Unternehmen grundsätzlich bestätigt. Allerdings führt das Urteil vom 17. Dezember 2014 mit seinen Auflagen nach Einschätzung des DIHK zu großer Verunsicherung bei hunderttausenden Be-trieben. Zwar gilt das aktuelle Recht noch bis zum 30. Juni 2016, aber der Gesetzge-ber könnte auch das Erbschaftsteuerrecht rückwirkend bis zur Urteilsverkündung verschärfen.

Nun ist die Politik gefordert: Sie muss jetzt schnell Rechtssicherheit für die Unterneh-men schaffen und gesetzesfest klarstellen, dass das bisherige Gesetz bis zur ange-mahnten Neuregelung uneingeschränkt gilt. Ansonsten drohen kurzfristig negative Investitionsentscheidungen und Arbeits-platzverluste.

Die Richter sind der Auffassung, dass die Verschonung des Betriebsvermögens ver-fassungsgemäß ist. Insbesondere wurden die zentralen Voraussetzungen zur Inan-spruchnahme der Verschonung – die Behaltefristen und die Lohnsummenre-gelung – nicht beanstandet. Demnach

müssen Unternehmen für fünf bezie-hungsweise sieben Jahre die übernomme-nen Arbeitsplätze halten. Der Gesetzgeber hat weiterhin den Spielraum, kleine und mittlere Unternehmen steuerlich zu begünstigen, um Arbeitsplätze zu erhalten und zu sichern. Bei großen Unternehmen muss allerdings zukünftig geprüft wer-den, ob auch bei diesen eine Verschonung gerechtfertigt ist.

Als unzulässig stuft das Bundesver-fassungsgericht die Befreiung von der Lohnsummenregelung für Unternehmen mit maximal 20 Arbeitnehmern ein. Diese Freistellung müsse auf Betriebe mit einigen wenigen Beschäftigten begrenzt werden. Hier muss aus DIHK-Sicht eine Regelung gefunden werden, die möglichst unbürokratisch für kleine Betriebe und noch durchführbar für die Finanzverwal-tung ist. Auch die vom Gericht geforderte „Bedürfnisprüfung“ für Großunternehmen muss sowohl den Anforderungen der Praxis in den Unternehmen als auch in der Finanzverwaltung gerecht werden.

Zahlreiche Familienunternehmen in Deutschland stehen mitten im Gene-rationenwechsel und brauchen schnell

Urteil zur Erbschaftsteuer

Rechtssicherheit. Jährlich werden etwa 27.000 Unternehmen mit rund 400.000 Arbeitnehmern übertragen. Die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes sind der Ausgangspunkt für eine verfassungsge-mäße Erbschaftsteuer. Die Unternehmen setzen auf die Zusage der Regierung, dass die Unternehmensnachfolge auch künftig nicht durch die Erbschaftsteuer gefährdet wird.

Die Neuregelung muss aus Sicht des DIHK vor allem folgende wichtige Vorausset-zungen erfüllen: Es dürfen keine hohen bürokratischen Hürden entstehen. Zudem darf es grundsätzlich nicht zu zusätzli-chen steuerlichen Belastungen bei der Unternehmensübergabe an die nächste Generation kommen. Nur, wenn diese Vo-raussetzungen erfüllt werden, ist auch die im Koalitionsvertrag formulierte Zusage der Bundesregierung eingehalten. Die Stärke des Standortes Deutschland beruht schließlich vor allem auf seiner mittelstän-disch geprägten Unternehmensstruktur, das haben die Verfassungsrichter erneut betont.

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaftsjunioren

Schon zum vierten Mal hatten die Wirt-schaftsjunioren Mittleres Ruhrgebiet zum alljährlichen Wintergrillen geladen. Auf dem Dach des Handelshofs, mitten im Bo-chumer Bermuda3Eck, bot das Treffen am 25. November wieder ein außergewöhn-

© Lichtblick/Volker Wiciok

Netzwerken in lockerer Atmosphäre beim Wintergrillen

Über den Dächern von Bochum

liches Forum zum Netzwerken. Zu den Gästen zählten Förderer, Mitglieder der IHK-Vollversammlung, Senior-Experten, Unternehmer und Vertreter aus der Politik. Unter freiem Himmel und in luftiger Höhe wurden bei Grillgut und in lockerer Atmo-

sphäre Gespräche geführt und Informati-onen ausgetauscht. Auch 2015 soll wieder am Dienstag vor dem 1. Advent gegrillt werden.

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IHK-Schwerpunktthema: Wirtschaft digital. Grenzenlos. Chancenreich.

Daten sichern ist nicht schwer

Die Informationssicherheit wird in Deutschland eher stiefmütterlich behandelt, speziell in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Auch wenn gegen die Durch-griffsmöglichkeiten der großen Geheimdienste für den „norma-len“ Unternehmer kein Kraut ge-wachsen ist, so ist das kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Der größte Schaden für die deut-sche Wirtschaft geht nämlich von der organisierten Kriminalität und Konkurrenzspionage und -sabota-ge aus – und dagegen können Sie sich schützen.

Technische Vorkehrungen treffen Die heutigen IT-Systeme haben alle schon Firewalls eingebaut, die in der Regel gut konfiguriert sind. Firewalls sollten grund-sätzlich nie abgeschaltet werden, auch wenn mal eine Anwendung nicht (rich-tig) funktioniert. Die Betriebssysteme und Anwendungen sollten auf dem aktuellen Stand sein, aktivieren Sie die meist vor-handene Funktion des automatischen Up-dates und brechen Sie diese auch nicht ab! Auf Anti-Virus-Software und Malwa-re-Scanner können Sie sich leider nicht uneingeschränkt verlassen, da sich die Schadsoftware immer schneller verändert. Setzen Sie Ihren gesunden Menschenver-stand ein, um auffällige E-Mails und Web-seiten zu identifizieren und zu vermeiden. Benutzen Sie außerdem einen Adblocker, um die Ausführung von Schadcodes in Werbeinhalten zu unterbinden. Überprü-fen Sie die Privatsphäre-Einstellungen von sozialen Netzwerken, Smartphones und Apps und überlegen Sie lieber zwei Mal, bevor Sie etwas in einem sozialen Netz-werk oder einer Smartphone-App oder auf einem Smartphone veröffentlichen (wie etwa Ihren Aufenthaltsort).

Bewegen Sie sich sicher im InternetMeiden Sie dubiose Wege im Internet – zu groß ist die Gefahr, dort virtuell überfallen zu werden. Versuchen Sie, beim Surfen im Internet Werbung zu vermeiden, da dort oft die Sicherheit nicht ausreichend gewährleistet ist. Nutzen Sie den Spam-Filter und prüfen Sie lieber regelmäßig, ob sich im Filter eine „echte“ E-Mail verfan-gen hat. Trauen Sie Absendern von E-Mails nicht, diese können sehr leicht manipuliert werden. Installieren Sie Apps nicht „nur so zum Ausprobieren“ – dann kann es schon zu spät sein. Geben Sie Ihre Daten und Adressbücher nicht für Apps frei.

Eine gute Organisation ist allesDie Verantwortung für die Daten- und Informationssicherheit sollte im Unter-nehmen klar zugeordnet sein, idealerweise sollte dies nicht der IT-Leiter mitverant-worten. Der sogenannte Chief Information Security Officer oder IT-Sicherheitsbeauf-tragte sollte einen Prozess etablieren, der auf wiederkehrender Basis die Sicher-heitsziele erfasst, die Risiken aufnimmt und Maßnahmen identifiziert sowie deren Wirksamkeit prüft. Auch sollten

© panthermedia.net/Maksim Kabakou

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

wichtige Sicherheitstechnologien einge-setzt werden. Heute sind das nicht mehr primär Firewalls und Anti-Virus-Software, sondern ein Identitäts- und Zugriffsma-nagement sowie ein Überwachungs- und Alarmierungssystem.

Um dem sogenannten Social Engineering (also dem gezielten Ausspionieren und/oder Manipulieren von Unternehmensmit-arbeitern) zu begegnen, sind auch ein paar „klassische“ Maßnahmen für die Sicherheit erforderlich. Dazu gehört etwa das Schlie-ßen der Fenster, wenn Sie das Büro ver-lassen; ebenso sollten Sie den Schreibtisch abends aufgeräumt hinterlassen. Vertrau-liche Dokumente sind unter Verschluss zu halten (und auch keine Passwörter rund um den PC aufzuschreiben). Aktivieren Sie

den Bildschirmschoner, auch wenn Sie nur kurz den Rechner verlassen. Vertrauliche Informationen sollten Sie auch nicht in vermeintlich „sicheren“ Bereichen wie

etwa der Cafeteria weitererzählen sowie natürlich auch die eigenen Smartphones und Laptops nicht liegen lassen.

Wenn Sie diese Tipps beherzigen, ist das Erreichen einer angemessenen Datensi-cherheit gar nicht so schwer.

Die Checkliste in der Broschüre „Datensi-cherheit kurz und knapp“ zeigt Ihnen im Überblick, wo Sie stehen. Die DIHK- Publikation (20 Seiten) ist zum Preis von 4,90 Euro beim DIHK Verlag, Werner-von-Siemens-Straße 13, 53340 Meckenheim, oder im Internet-Bestellshop (www.dihk-verlag.de) erhältlich.

Prof. Dr. Sachar Paulus,

Hochschule Mannheim

Die Digitalisierung der Wirtschaft braucht ein BetriebssystemDie Digitalisierung verändert Gesellschaft und Wirtschaft fundamental. Neue Ge-schäftsmodelle und Wachstumschancen entstehen. Gleichzeitig geraten jedoch klassische Branchen unter Druck, etwa durch die zunehmende Verbreitung der sogenannten Share Economy. Wettbewerb belebt das Geschäft, keine Frage. Aller-dings sollten für alle Marktakteure gleiche Regeln und Besteuerungsmechanismen gelten.

Wir benötigen geeignete Rahmenbedin-gungen für die zunehmende Digitali-sierung – sozusagen ein Betriebssystem. Die IHK-Organisation wird sich in den kommenden zwei Jahren verstärkt damit auseinandersetzen, wie ein solches aus-sehen kann. Klar ist: Nur mit digitalen Grundkompetenzen von Mitarbeitern und Führungskräften wird dies gelingen. Digi-talisierungsthemen müssen deshalb stär-ker Eingang finden in die (Hoch-)Schulen,

Aus- und Weiterbildung, aber auch in die Lehreraus- und -fortbildung.

Grundlegend für die „Wirtschaft 4.0“ ist die Sicherheit der Daten und der Anwen-dungen. Denn es werden nicht etwa nur der Maschinenbau und die Elektrotechnik mit der Informationstechnologie zu einer intelligent vernetzten Produktionsweise in den Fabriken der Zukunft zusammen-wachsen. Vielmehr birgt die Entwicklung auch große Chancen für weitere Wirt-schaftsbereiche, etwa im Bereich indust-rieller Dienstleistungen. Noch haben wir keine genaue Vorstellung davon, wie diese Entwicklung unsere Produktions- und Ar-beitswelt verändern wird. Die IHKs wollen dabei helfen, das Thema auch für kleine und mittlere Unternehmen greifbarer zu machen.

Ohne Vernetzung wird uns dies nicht ge-lingen. Voraussetzung und Beschleuniger

Dr. Eric Schweitzer

© Thomas Kierok

der Digitalisierung sind hochleistungsfä-hige Breitbandanschlüsse. Die IHK-Orga-nisation wird sich daher in den Regionen aktiv für einen zukunftsgerechten Ausbau engagieren.

Dr. Eric Schweitzer,

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015

Wer Unternehmer nach den Gründen ihres Erfolges fragt, bekommt als Antwort meist den Hinweis auf wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen. Doch so wichtig diese auch sind – zu nachhalti-ger Stärke gehört heute mehr. Wer seine Produkte preiswert anbieten, gleichzeitig Marktschwankungen abfedern und sein Unternehmen langfristig sichern möchte, braucht auch eine passende Finanzie-rungsstrategie. Darauf weist Werner Oes-terschlink, Sprecher der Geschäftsleitung der Deutschen Bank im Münsterland und Mitglied des IHK-Regionalausschusses für Münster, hin.

Es sei deshalb kaum überraschend, dass Mittelständler ihre Finanzierung in den

vergangenen Jahren deutlich professiona-lisiert hätten. Ob Cashflow-Management, Factoring oder Wechselkursabsich- erung – Firmen nutzten heute eine ganze Palette von Werkzeugen, die noch vor kurzer Zeit Konzernen mit eigener Treasury-Abteilung vorbehalten schienen. Eine Finanzierungsstrategie schaffe unter-nehmerischen Freiraum und biete zugleich eine bessere Kontrolle der Risiken. Welche Instrumente den Weg zu diesem Ziel ebnen, hänge von der Beantwortung ein paar grundsätzlicher Fragen ab.

Die erste Frage laute: Denke ich langfristig genug? Eine solide Finanzierung spanne den Bogen zwischen mittel- und kurzfris-tiger Planung. Zwar verfügten viele Unter-

nehmen derzeit über eine vergleichsweise hohe Liquidität und hätten ihr Eigenka-pital gestärkt. Doch gerade angesichts niedriger Zinsen würden Kredite attrak-tiver. Eine Festschreibung dieser Zinsen auf mehrere Jahre könne Kostenvorteile bringen und die Kalkulationssicherheit erhöhen.

Die Abhängigkeit vieler Unternehmen vom klassischen Kredit dränge zudem die Frage auf, wie die Finanzierung breiter aufgestellt werden könne. Alternative Instrumente wie Leasing oder Factoring gewönnen an Bedeutung. Sie entlasteten die Bilanz, könnten so das Rating ver-bessern und den Zugang zu Fremdkapital erleichtern.

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Page 62: Wirtschaft im Revier Januar 2015

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Verlagsspezial - Finanzen

Ähnliches gelte für die internationale Ex-pansion: So sei beispielsweise der Transfer von Gewinnen aus einigen Ländern mit be-trächtlichen Unwägbarkeiten verbunden. Instrumente wie Ausfuhrdeckungen des Bundes, sogenannte Hermesdeckungen, könnten Unternehmen nicht nur vor Zah-lungsausfällen schützen, sondern ließen sich auch für die Finanzierung nutzen. Ein Verkauf hermesbesicherter Forderungen an eine Bank etwa verbessere die Bilanz.

Eine weitere Frage widme sich der Zahl der Bankpartner. Noch vor wenigen Jahren habe das Motto gegolten: Je mehr, desto besser. Die Erfahrungen während der Finanzkrise jedoch hätten gezeigt, dass eine Beschränkung die bessere Lösung sei. So stehe die Hausbank als Ansprech-partner und Full-Service-Anbieter für den Firmenkunden bereit; ein bis zwei weitere Institute könnten zusätzliche Kreditlinien bereitstellen.

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Dabei sollte Transparenz die Basis für die Partnerschaft sein. Viele Unternehmer meinten, sie dürften so wenige Zahlen wie möglich nach außen dringen lassen. Das, so Oesterschlink, sei nicht mehr zeitgemäß. Gerade vor dem Hintergrund verschärfter Kreditstandards im Zuge von Basel III erweise sich eine offene Kom-munikation als wichtig, um beispielsweise die Liquidität zu sichern und günstige Konditionen für Kredite zu erhalten.

Zu einem bedeutenden Finanzierungsbau-stein habe sich die öffentliche Förde-rung entwickelt. Fast drei Viertel aller Unternehmen wollten bei Investitionen staatliche Hilfen nutzen, etwa für die Verbesserung der Energieeffizienz. Auch bei Investitionen in Innovationen oder das eigene Wachstum könnten Unternehmen auf Unterstützung zählen; ebenso, wenn sie Arbeitsplätze schaffen oder erhalten.

Zuletzt fehle noch eine grundsätzliche Frage: Wie viel Sicherheit will ich für mein Unternehmen? Rohstoffe, Wech-selkurse, Zinsen – Mittelständler sind mit einer Vielzahl von Risiken konfron-tiert. Mit Absicherungsprodukten, so das IHK-Regionalausschussmitglied, könne es gelingen, diese in den Griff zu bekommen. Eine Studie der Deutschen Bank zeige, dass Unternehmen vor allem mit schwan-kenden Rohstoffpreisen konfrontiert seien. Aber auch Währungsrisiken seien nicht zu unterschätzen, schließlich fakturierten schon kleinere Unternehmen mit ein- oder zweistelligen Millionenumsätzen oft in Fremdwährung.

Unternehmensgruppe Aschendorff

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Wirtschaft im Revier 01 | 2015Infos für die Praxis

Wir beraten und prüfen mittelständische Unternehmen. Zu unserem Leistungsspektrum gehört u.a.:

Die Mittelstandsberater

Holger Schmidt | Diplom- Betriebswirt, vereidigter Buchprüfer, Steuerberater

Dirk Reiser | Diplom-Betriebswirt, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater

ReiserSchmidt | Westfalen-Treuhand GmbH | Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Westfalenstr. 118 (im Centrovital) | 58453 Witten | Fon + 49 (0) 23 02/9 30 00-0 Fax + 49 (0) 23 02/9 30 00-39 | www.reiserschmidt.de

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konzepten

■ Prüfen von Betrieben der öffentlichen Hand

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■ Due Diligence Prüfungen■ Betriebswirtschaftliche Beratung

Schmidt Reiser§

Erteilt ein Arbeitgeber einem Arbeit-nehmer ein Arbeitszeugnis und weist dabei unter Verwendung der Zufrie-denheitsskala befriedigende Leistun-gen aus, trägt der Arbeitnehmer die Darlegungs- und Beweislast dafür, dass eine bessere Schlussbeurteilung gerechtfertigt ist. Das hat das Bundes-arbeitsgericht im Fall einer Bürokraft in einer Zahnarztpraxis entschieden. Sie hatte ein Zeugnis erhalten, in dem ihr bescheinigt wurde, die übertrage-nen Aufgaben „zur vollen Zufrieden-heit“ erfüllt zu haben. Demgegenüber verlangte die Arbeitnehmerin eine Formulierung, die für gute Leistungen Verwendung findet („stets zur vollen Zufriedenheit“).

In seiner Begründung weist das Ge-richt darauf hin, dass es für die Vertei-lung der Darlegungs- und Beweislast bei Arbeitszeugnissen nicht darauf ankomme, wie häufig bestimmte Noten vergeben würden. Die Note be-friedigend stelle die mittlere Note auf der Zufriedenheitsskala dar. Wenn ein Arbeitnehmer eine bessere Beurteilung verlange, müsse er darlegen und im

Beweislast bei Leistungsbeurteilung

Bestreitensfall beweisen, dass er die Anforderungen an seine Arbeit besser als befriedigend erfüllt habe. Zur ab-schließenden Sachverhaltsaufklärung und Entscheidung wurde der Fall an die Vorinstanz zurückverwiesen. (Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 18. November 2014; Az.: 9 AZR 584/13)

Praxistipp: Der Anspruch auf ein Arbeitszeugnis (vgl. § 109 Abs. 1 Satz 3 Gewerbeordnung) ist entweder auf ein einfaches oder ein qualifizier-tes Zeugnis gerichtet. Das einfache Zeugnis muss mindestens Angaben zu Art und Dauer der Tätigkeit enthalten. Alternativ kann der Arbeitnehmer ein qualifiziertes Zeugnis verlan-gen. Es erstreckt sich zusätzlich auf Leistung und Verhalten. Es gelten die Grundsätze der Zeugniswahrheit und der Zeugnisklarheit. Das Zeugnis ist wohlwollend abzufassen. Aufgrund der komplizierten Problematik emp-fiehlt sich bei der Zeugniserteilung zur Vermeidung von Fehlern ein Rückgriff auf die in der Praxis üblichen Formu-lierungen der Zufriedenheitsskala.

Verlangt ein Arbeitgeber in einer Stellenausschreibung aus nachvoll-ziehbaren Gründen mehrjährige Berufserfahrung, handelt es sich um ein objektives Eignungsmerkmal. Erfüllt ein Bewerber dieses Merkmal nicht, fehlt ihm die objektive Eignung für die ausgeschriebene Stelle. Das hat das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein im Fall einer Bewerberin um eine Stelle als Java-Entwicklerin bei einem internationalen IT-Versandhan-delsunternehmen entschieden. Die Bewerberin erhielt eine schriftliche Absage und forderte anschließend eine Entschädigung in Höhe von 15.000 Euro wegen angeblicher Diskriminierung.

Im Prozesskostenhilfeverfahren weist das Gericht in seiner Begründung darauf hin, dass ein Arbeitgeber über den Aufgabenbereich und die dafür geforderten Anforderungen des Stelleninhabers frei entscheiden könne. Allerdings dürfe er dabei keine Anforderungen stellen, die unter keinem Gesichtspunkt nachvollzieh-bar seien, die Vergleichbarkeit der Situation willkürlich gestalten und damit den Schutz des Allgemeinen

Recht & Steuern

Mehrjährige Berufserfahrung darf gefordert werden

Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) faktisch beseitigen. Vorliegend habe der Arbeitgeber aus nachvollziehba-ren Gründen mehrjährige Berufs-erfahrung in der Programmierung von Online-Shops gefordert. Eine längere Berufserfahrung sei in vielen Bereichen objektive Voraussetzung für die Berufsausübung. Da die Bewer-berin die geforderte Berufserfahrung nicht mitbringe, habe sie das formelle Anforderungsprofil der ausgeschriebe-nen Stelle nicht erfüllt. Es fehle daher die objektive Eignung der Bewerberin, sodass ein Verstoß gegen das Benach-teiligungsverbot des AGG ausscheide. (Beschluss des Landesarbeitsgerichts Schleswig-Holstein vom 1. Septem- ber 2014; Az.: 1 Sa 215/14)

Praxistipp: Ein Anspruch wegen Benachteiligung setzt voraus, dass ein Bewerber eine weniger günstige Be-handlung erfährt als eine andere Per-son in einer vergleichbaren Situation. Daran fehlt es, wenn ein Bewerber die objektive Eignung für das Qualifikati-onsprofil nicht erfüllt, denn dann liegt keine vergleichbare Situation vor.

Vereinbart ein Arbeitgeber mit dem Betriebsrat eine Regelung über einheitliche Dienstkleidung, darf diese nach dem betriebsverfassungsrechtli-chen Gleichbehandlungsgrundsatz nur solche Differenzierungen vorsehen, die entsprechend dem Regelungszweck sachlich gerechtfertigt sind. Das hat das Bundesarbeitsgericht im Fall eines Piloten bei einer Luftverkehrsgesell-schaft entschieden, der sich gegen die Verpflichtung wehrte, während des Flugeinsatzes in der Öffentlichkeit eine Cockpitmütze zu tragen. Zur Begründung verwies er darauf, dass eine vergleichbare Verpflichtung zum Tragen einer Kopfbekleidung bei weib-lichem Cockpitpersonal nicht bestehe.

In seiner Begründung weist das Gericht darauf hin, dass eine unter-

Betriebsvereinbarung zur Dienstkleidung

schiedliche Regelung der Dienstklei-dung für Arbeitnehmergruppen nur dann dem betriebsverfassungsrecht-lichen Gleichbehandlungsgrundsatz entspreche, wenn sie gemessen am Re-gelungszweck sachlich gerechtfertigt sei. Vorliegend gehöre die Cockpit-mütze bei Piloten zur Pflicht, während Pilotinnen darüber frei entscheiden dürften. Die einheitliche Dienstklei-dung solle das Cockpitpersonal in der Öffentlichkeit als hervorgehobene Repräsentanten des Unternehmens ausweisen. Dieser Zweck rechtfertige die differenzierte Regelung nicht. Die Tragepflicht der Pilotenmütze sei da-her unwirksam. (Urteil des Bundesar-beitsgerichts vom 30. September 2014; Az.: 1 AZR 1083/12)

Page 64: Wirtschaft im Revier Januar 2015

Am 25. November hat die EU-Kom-mission das eingeleitete Beihilfeprüf-verfahren gegen das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2012 endgültig abgeschlossen. Im Ergebnis ist das deutsche Einspeise- und Vergütungs-system zwar mit staatlichen Beihilfen verbunden, diese sind jedoch grund-sätzlich mit dem EU-Recht beziehungs-weise mit den Umweltschutzbeihilfe-leitlinien aus dem Jahr 2008 vereinbar.

Neben der beihilferechtlichen Prü-fung des alten EEG 2012 sowie der Problematik des „Grünstromprivilegs“ standen die den stromintensiven Unternehmen in den Jahren 2013 und 2014 gewährten Teilbefreiungen von der EEG-Umlage auf dem Prüfstand. Wettbewerber hatten beklagt, dass sol-che Befreiungen für die begünstigten Unternehmen einen selektiven Vorteil im EU-Binnenmarkt schüfen.

Entgegen dieser Bedenken hält die Kommission den Großteil der erteilten Ermäßigungen für genehmigungsfähig. Dabei hat sie die im Juli 2014 in Kraft getretenen neuen Umweltschutz- und Energiebeihilfeleitlinien (EEAG) rück-wirkend angewendet. Diese sehen vor, dass Mitgliedstaaten stromintensiven und im internationalen Wettbewerb stehenden Unternehmen solche Teilbe-freiungen gewähren können.

Lediglich ein geringer Teil der Ermä-ßigungen sei höher ausgefallen als nach den EEAG zulässig. Da im EU-Beihilferecht eine Rückzahlungspflicht für rechtswidrige Beihilfen besteht und Unternehmen insofern keinen Vertrauensschutz genießen, müssen

Innovation & Umwelt

EEG-Beihilfeprüfverfahren entschieden

Unternehmen, die über die in den EEAG genannten Vorgaben hinaus von einer ermäßigten Umlage profitiert haben, diesen Differenzbetrag zurückzahlen.

Die wichtigsten Berechnungsgrund-lagen ergeben sich aus den Vorgaben der zu zahlenden Mindestumlage in Höhe von mindestens 15 Prozent, den Regelungen zu den Umlagebe-grenzungsmöglichkeiten in Form von „Cap“ und „Supercap“ sowie den in den Leitlinien vorgesehenen Härtefall- und Übergangsregelungen. In der Summe geht das Bundeswirtschaftsministerium bezogen auf 2013 und 2014 von ins-gesamt 450 betroffenen Unternehmen und einem Rückzahlungsvolumen von 40 Millionen Euro aus.

Die Kommissionsentscheidung sieht vor, dass Befreiungen nach dem neuen EEG so lange ausgesetzt werden müssen, bis vergangene rechtswidrige Begünsti-gungen durch das jeweilige Unterneh-men (gegebenenfalls unter Vorbehalt) innerhalb einer viermonatigen Frist zurückgezahlt wurden. Das für die Be-freiungsanträge zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hat daher bereits unmittelbar nach Abschluss des Prüfverfahrens entspre-chende Rückzahlungsbescheide an die betroffenen Unternehmen versendet.

Die wichtigsten Bestimmungen hat das Bundeswirtschaftsministerium in einem Infopapier zusammengefasst. Es steht im Internet unter www.bmwi.de (Suchbegriff: Infopapier Besondere Ausgleichsregelung) zum Download zur Verfügung.

Ein Teil des geplanten EU-Investitions-paketes von 300 Milliarden Euro soll in die Gebäudesanierung fließen und damit die EU-Wirtschaft ankurbeln. Das forderte der Generaldirektor der Gene-raldirektion (GD) Energie, Dominique Ristori. Erst kürzlich haben die EU-Staats- und Regierungschefs beschlos-sen, dass die EU bis 2030 die Energieef-fizienz um 27 Prozent verbessern soll. Auch wenn das Ziel nicht verbindlich ist, verdichten sich die Hinweise, dass die Kommission im Gebäudesektor zü-gig aktiv werden will. Das wurde auch in den sogenannten „mission letters“ an die neuen Kommissare deutlich.

Gebäudeeffizienz rückt in den Fokus

Mit dem zunehmenden Fokus auf Ener-gieeffizienz in Gebäuden sollen laut GD Energie drei Ziele erreicht werden: die Ankurbelung der Wirtschaft, die Unterstützung der Klimaziele und die Verbesserung der Energieversorgungs-sicherheit. Auch eine Überarbeitung der EU-Gebäuderichtlinie ist möglich. Da Neubaustandards für den Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand weitgehend feststehen, wäre vor allem mit weiteren Bestimmungen zur Renovierung des Gebäudebestandes zu rechnen.

ImpressumHerausgeber

Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet 44787 Bochum, Ostring 30-32Telefon: (02 34) 91 13-0 Fax: (02 34) 91 13-1 10www.bochum.ihk.de | [email protected]

Redaktion

Jörg A. Linden (verantwortlich)

Druck, Verlag, Anzeigenverwaltung und Herstellung

Koerdt PROMO4YOU GmbH59609 Anröchte, Südring 1Telefon: (0 29 47) 97 02-0, Fax: (0 29 47) 97 02-50www.koerdt.de | [email protected]

Anzeigenleitung

Fritz Thöne (verantwortlich)Telefon (0 29 47) 97 02-77E-Mail: [email protected]

Beate Ruby Telefon (0 29 47) 97 02-76E-Mail: [email protected]

Erscheinungsweise

monatlich, Doppelausgabe Juli/August

Druckauflage

15.194/3. Quartal 2014 Anzeigenpreisliste Nr. 35, gültig ab 1. Januar 2014

„Wirtschaft im Revier“ ist das offizielle Organ der IHK Mittleres Ruhrgebiet. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der vom Gesetz- geber geregelten Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Für andere Bezieher beträgt der Bezugspreis im Jahresabonnement 24,50 Euro inklusive gesetzlicher Mehrwertsteuer. Mit Namen gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Auffassung der IHK Mittleres Ruhrgebiet wieder. Nachdruck, auch aus-zugsweise, nur mit Quellenangabe und Genehmigung des Herausgebers. Für den Nachdruck signierter Bei-träge ist die Genehmigung des Verfassers erforderlich. Beilage: Großkreutz

ISSN 0724-4142

Infos für die Praxis

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015

BörsenExistenzgründungAngeboteBO 181213Die Betriebsstätte befindet sich in NRW (Ruhrgebiet). Das Fertigungs-unternehmen konstruiert, produziert und liefert Fördereinrichtungen und -maschinen nach Kundenvorgabe und hat sich spezialisiert auf: verschiedene Förder- und Filtersysteme, Entsorgung von Metallspänen, Schrottteilen, Stanzteilabfällen und Stanzteilpla-tinen.

BO 182413Exklusives Modegeschäft für Damen-mode mit Top-Marken und hochwerti-ger Ausstattung abzugeben. Standort: Großraum Ruhrgebiet, Größe circa 120 Quadratmeter, über 24 Jahre am Platz, großer Stammkundenanteil mit aktueller Kundenkartei. Konkur-renzlose Lage, direkte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.

BO 183213Ladenlokal (Schnellrestaurant mit Fleisch- und Wurstverkauf) inklusive Ausstattung aus Altersgründen zu verkaufen. Der Betrieb arbeitet mit Gewinn.

BO 183513Alteingesessene Apotheke mit mo-derner Einrichtung in sehr guter Lage sofort abzugeben. Hohe Stamm- und Laufkundschaft.

BO 183713Führender Online-Anbieter von regio-nalen Freizeitangeboten sucht eine/n Beteiligung/Nachfolger. Neben einem umfangreichen Kundenstamm verfügt das Unternehmen über zahlreiche langjährige Kooperationspartner. Ent-sprechend gute Suchmaschinen-Ran-kings und Kundenbewertungen liegen vor. Bekannt aus regionalen Film-, Funk- und Printmedien. Die Plattform verfügt über eine Shopfunktion und umfangreiche Admintools. Das Unternehmen wird in der Rechtsform einer GmbH betrieben. Eine angemes-sene Einarbeitung ist gewährleistet.

BO 183813Wir möchten einen von unseren Copyshops und Digitaldruckereien abgeben. Der Shop liegt in einer sehr guten Lage und bietet Dienstleistun-gen in Digitaldruck und Offset an. In näherer Umgebung existieren nur wenige Shops. Zurzeit sind in dieser Filiale fünf bis sieben Mitarbeiter beschäftigt. Der Shop ist mit den neuesten Maschinen eingerichtet, die aber nicht alle übernommen werden müssen. Darüber hinaus bieten wir Schreibwaren an und sind seit kurzem UPS-Partner.

BO 183913Einzelhandel in Toplage für Erstlings-ausstattung sucht Nachfolger. Das Sortiment umfasst unter anderem Möbel, Kinderwagen, Spielzeug. Ein Ebay-Shop sowie ein Webshop sind vorhanden. Innenstadtlage, fes-ter Kundenstamm, seit vier Jahren integriert.

BO 184114Zwei Einzelhandels-Fachgeschäfte (Vollexistenz), Verkaufsräume circa 19 und 34 Quadratmeter, aus Altersgründen zu verkaufen oder zu verpachten. Standort liegt an einer Hauptstraßen-Kreuzung sowie an einer Haltestelle von vier Buslinien; Schule in der Nähe. Hoher Bekannt-heitsgrad, circa 95 Prozent Stamm-kunden. Alles lieferantenfrei und einkaufsoptimiert. Lotto-Design 21.

BO 184214Komplett eingerichtetes Küchenstudio sucht Nachfolger. Das Küchenstudio wird mit Immobilie (300 Quadratme-ter) und Grundstück (1.000 Quadrat-meter) verkauft. Vergrößerung des Betriebsgebäudes sowie die Errichtung eines Wohnhauses sind möglich. Die Immobilie verfügt über eine Ausstel-lung und Büros sowie einen Bera-tungsraum mit Beamervorführung. Zu den Hausmarken gehören allmilmö, Häcker, Gaggenau, Siemens sowie Granitunternehmen und Glashersteller aus der Region. Kundenakquise durch Mundpropaganda (kaum Werbung), Abschluss liegt bei 85 Prozent.

BO 184314Mittelgroßer Elektroinstallations-betrieb im mittleren Ruhrgebiet (einschließlich Handel), 12 Mitarbeiter, zusätzliche Schwerpunkte im Bereich Mess- und Regeltechnik, Industriean-lagenbau sowie Neu- und Altbauin-stallation, sucht Nachfolger. Zusätzlich verfügt das Unternehmen über eine Lampenausstellung mit Designer-leuchten.

BO 184514Top-Objekt der deutschen Imbisskul-tur sucht qualifiziertes Betreiberpaar oder eventuell Quereinsteiger mit Ambitionen. Seit 2008 am Markt, sehr erfolgreich eingeführt; mit hohem Bekanntheitsgrad. Sehr starkes Mittags- und Frühstücksgeschäft, hochprofessionelle Kücheneinrichtung, lichtdurchflutetes und geschmackvoll eingerichtetes Ambiente, 120 Quadratmeter Fläche, 120.000 Euro Kapital. Gute Bonität und Eigenkapital notwendig. Seriöse Anfragen mit Kapitalnachweis. Even-tuelle Förderung durch KfW möglich.

BO 184614Der Gesundheitsmarkt ist der bedeutendste Trend des 21. Jahr-hunderts und gehört zu den größten Wachstumsmärkten. Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter über 50 sind bereit, in die eigene Gesund-heit zu investieren. Das abzugebende Unternehmen ist ein kleines und gesundes Unternehmen und seit langem in diesem Markt aktiv. Es hat mehrere Geschäftsmodelle entwickelt, welche in Lizenz im deutschsprachigen Raum vergeben werden. Die Kompe-tenz des Unternehmensnachfolgers sollte in Präferenz im kaufmännischen Geschick liegen. Besondere Kenntnisse in den Bereichen Gesundheit und Bewegung spielen eine untergeordne-te Rolle.

BO 184714Im Rahmen einer Altersnachfolge steht ein Kalibrierlaboratorium für dimensionelle Messgrößen aus dem mittleren Ruhrgebiet zur Veräußerung. Das Unternehmen ist weiterhin in der Entwicklung und Vermarktung der ei-genen Software zur Kalibrierung sowie zur Mess- und Prüfmittelverwaltung tätig. Das Unternehmen ist DAkkS-akkreditiert. Seine Kunden (insgesamt rund 250) findet das Unternehmen zum überwiegenden Teil im regionalen Umfeld. Insbesondere im Software-Bereich ist die Kundenstruktur jedoch auch überregional bis deutschlandweit verteilt. Das Unternehmen ist tätig in gemieteten Räumlichkeiten. Insgesamt stehen rund 160 Quadratmeter Büro- und Laborfläche zur Verfügung. Neben dem Inhaber sind drei weitere Mitar-beiter im Unternehmen tätig. Ein po-

tenzieller Nachfolger sollte bestenfalls eine Ausbildung als Ingenieur in den Fachbereichen Maschinenbau (Fer-tigungstechnik) oder Elektrotechnik haben. Eine angemessene Einarbeitung ist gewährleistet.

BO 184814Wäsche- und Dessousfachgeschäft ab sofort in zentraler Lage im mittleren Ruhrgebiet zu verkaufen. Ladenlokal 40 Quadratmeter, Miete inklusive Nebenkosten 460 Euro.

Mit der Existenzgründungsbörse, aus deren Bundesliste die auszugsweise veröffentlichten Offerten stammen, soll Unternehmen die Suche nach einem geeigneten Nachfolger oder tätigen Teilhaber erleichtert werden. Die Kooperationsbörse, die ebenso wie die Existenzgründungsbörse im Inter-net auf www.bochum.ihk.de unter der Rubrik „Service von A bis Z“ recher-chierbar ist, richtet sich an Betriebe, die zur Verbesserung ihrer Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit eine zwi-schenbetriebliche Zusammenarbeit mit in- oder ausländischen Partnern anstreben. Die aus dem IHK-Bezirk eingehenden Angebote und Nachfra-gen beziehungsweise Kooperations-wünsche werden chiffriert unter der zutreffenden Rubrik veröffentlicht. Interessenten für die veröffentlichten Offerten werden gebeten, sich unter Angabe der entsprechenden Rubrik und Chiffre-Nummer schriftlich an die IHK Mittleres Ruhrgebiet, Ostring 30–32, 44787 Bochum, zu wenden, die die Zuschriften an die Inserenten weiterleitet.

Auskünfte erteilt Sabine Kupfer Telefon: (02 34) 91 13-1 43 E-Mail: [email protected]

Bei Inseraten aus IHK-Börsen gelten die Bedingungen der jeweiligen Börse. Diese finden sich unter www.nexxt-change.org/pdf/agb.pdf beziehungs-weise www.ihk-kooperationsboerse.de/agb im Internet.

© Heino Patschull – Fotolia.com

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Infos für die Praxis

BO 184914Betonsteinwerk mit Schwerpunkt Marmor und Granit sucht ab sofort eine/n Nachfolger/in. Das Unterneh-men mit Sitz im mittleren Ruhrgebiet beschäftigt acht Mitarbeiter. Die Nutzung des 1.000 Quadratmeter großen Betriebsgrundstücks ist über eine Erbpacht mit einer Restlaufzeit von 30 Jahren und einem Vorkaufs-recht geregelt. Das Firmengelände ist im Besitz der Firma und soll bei Über-gabe mitverkauft werden. Auf dem überwiegend regionalen Arbeitsmarkt

BO 185214Seit sechs Jahren gut geführtes Schreibwarengeschäft mit Schulbe-darf, Buchhandlung, Bogestra-Ticket-Shop, DPD-Paket-Shop sowie Reini-gungsannahme und Verkauf von Wolle aus privaten Gründen zu verkaufen. Feste Stammkundschaft. Preis VS.

BO 185314Immobiliengesellschaft und Archi-tekturbüro zu verkaufen. Die GmbH ist eine bekannte Projektentwick-lungsgesellschaft mit einem seit über 15 Jahren eingeführten Namen. Die angeschlossene Bauunternehmung kann/soll ebenfalls mit übernommen werden.

BO 185414Gut eingeführtes Hundefutter-Fachgeschäft mit Zubehör, inklusive Ladeneinrichtung, in interessanter Lage mit Parkmöglichkeiten, aus gesundheitlichen Gründen kurzfris-tig und günstig zu verkaufen. Das Ladengeschäft besteht im fünften Geschäftsjahr und hat viele Stamm-kunden. Der Verkaufsraum ist modern eingerichtet im Shabby-Stil mit Wohl-fühlcharakter. Die Warenwirtschaft, das Kassensystem, der Online-Shop, alle Lieferantendaten, gehobenes Sortiment und vieles mehr inklusive. Eine Einarbeitung wird auf Wunsch gerne erfolgen.

BO 185514Erfolgreich geführtes Barrique-Fach-geschäft (Franchise-Konzept) für Wein, Spirituosen und Feinkost in Hattingen, NRW, sucht ab 2015 einen neuen Betreiber. Das Geschäft liegt in der 1-a-Lage einer Stadt mit über 50.000 Einwohnern und wird seit über 10 Jahren betrieben. Begeisterung für die Produkte und Freude am Verkauf sollten vorhanden sein. Durch um-fangreiche Produktschulung und sehr gute Unterstützung vom Franchisege-ber ist eine Einarbeitung auch ohne vorherige Branchenkenntnis möglich. Weitere Vorteile wären zum Beispiel eine ausgereifte Logistik und ein er-folgreiches Werbekonzept. Erfahrenes Verkaufspersonal kann übernommen werden. Die Übernahme soll im Früh-jahr 2015 erfolgen.

BO 185614Nachfolger für Babyfachgeschäft (Einzelhandel) gesucht. Das Geschäft besteht seit 28 Jahren in A-Lage der Fußgängerzone. Es bestehen verschie-dene Kooperationen, unter anderem mit dem Jugendamt. Verschiedene Teilnahmen an Projekten wurden auf-gebaut und sind äußerst vielverspre-chend. Das Geschäft ist zu günstigen Konditionen angemietet und hat eine Gesamtfläche von 220 Quadratmetern, wobei 140 Quadratmeter als Verkaufs-

fläche genutzt werden. Das Sortiment erstreckt sich von Kinderwagen und Autositzen (ausgewählte Hersteller) bis hin zu Spielzeug und Textilien. Auf Wunsch unterstütze ich Sie in der ersten Zeit. BO 185714Alteingesessene Szenegastronomie in Top-Lage aus Altersgründen zu veräußern.

BO 185814Alteingesessener Herstellungsbetrieb (seit 1982 GmbH) von Reinigungsmit-teln, seit über 30 Jahren am Markt, ist aus Altersgründen zu verkaufen. Die Produkte können für die Pflege und Reinigung von Edelstahl, Silber, Gold, Zinn, Messing, Aluminium und Kupfer (zum Beispiel Herdplatten, Spülen, Grills etc.) verwendet werden. Die Produkte werden weltweit vertrieben.

BO 185914Lottoannahmestelle mit Reisebüro aus Altersgründen zu verkaufen. Einrich-tung komplett im Kaufpreis enthalten. Keine Warenbestandsübernahme. VB 30.000 Euro, Kapitalnachweis erforderlich.

BO 186014Gut frequentiertes, komplett einge-richtetes Café in Hattingens idyllischer Altstadt mit großem Außensitzbereich abzugeben. Konzession vorhanden, brauereifrei, gemischtes Publikum, modern-gemütliche Einrichtung. Verkauft wird entweder nur der Ge-schäftsbetrieb oder bei Interesse auch die Firma (GmbH), daher optimal ge-eignet für den unmittelbaren Einstieg. Das Geschäft kann nahtlos fortgeführt werden.

BO 186114Seit über 40 Jahren eingeführtes Ladengeschäft in exponierter Lage im Bereich Geschenkartikel, Uhren, Lederwaren, Bekleidung, Lampen sowie Outdoor-Artikel kurzfristig wegen Erkrankung abzugeben.

BO 186214Kosmetik- und Nagelinstitut sucht Nachfolgerin. Durch Ihre Adern fließen Wirkstoffe? Sie denken und leben Kosmetik und Schönheit? Sie wollen Erfolg? Setzen Sie sich ins gemachte Nest. Witten und Umgebung.

BO 18631460 Jahre bestehendes Transportunter-nehmen (Kleinbetrieb) für Schüttgüter in Bochum sucht aus Altersgründen zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen neuen Geschäftsführer. Es geht um die Bereiche Kundenbetreuung, Perso-nalbetreuung, Tourendisposition und Kundenneugewinnung. Zunächst ist es nicht geplant, die Mehrheitsanteile

stellen Architekten, Privatkunden und ansässige Handwerker den Großteil des Kundenstammes dar. Eine fachbezoge-ne Ausbildung wäre vorteilhaft. Eine Einarbeitungszeit durch den jetzigen Besitzer wird gewährleistet.

BO 185014Gut eingeführtes Süßwarengeschäft mit langjährigen Stammkunden, über 50 Jahre vor Ort, in einer Stadt mit 100.000 Einwohnern, zentrale Lage in der Fußgängerzone, möchte den Betrieb aus Altersgründen an einen jungen kreativen Kaufmann oder eine Kauffrau übergeben. Die Hinzunahme eines Ausschanks von Kaffee, heißen Schokoladenspezialitäten o. ä. ist platzmäßig möglich. Eigenkapital: 25.000 Euro.

BO 185114Online-Shop für Sportartikel, Outdoorartikel und Textilwaren zu ver-kaufen. Die Vermarktung der Produkte erfolgt über eine eigene Webseite und Amazon mit professionellem Shop-System. Bild- und Marketing-texte können komplett übernommen werden. Das Text- und Bildmaterial wird von den Herstellern kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Online-Shop verfügt über folgende technische Anbindungen: Sofortüberweisung, Paypal, Billpay (Kauf auf Rechnung), DHL, google, eBay, idealo.de, günstiger.de. Ein eingeschlossenes, teilauto-matisiertes Warenwirtschaftssystem verwaltet ausschließlich Kunden, Aufträge, Rechnungen, Produkt-Versand inklusive E-Mail-Anbindung für Kundenkontakt und Dropshipping. Aktueller Warenbestand wird überge-ben. Kundenstamm: 80 Prozent aus Deutschland, Rest international (vor allem Schweiz und Australien).

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015

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BO 248013Ein Vertriebsunternehmen von indus-triellen Produkten und Anlagen sucht ein Produktionsunternehmen zwecks Übernahme. Vertriebsschwerpunkte liegen unter anderem in der Stahl-, Automobil-, Energie-, Bau- und Me-tallverarbeitungsindustrie.

BO 248114Kaufmann (Handel und Dienstleis-tung), langjährige Berufserfahrung, sucht Unternehmen zur Übernahme oder tätige Beteiligung.

BO 248214Dipl.-Wirt.-Ing. mit umfangreichen Berufserfahrungen in Technik/IT, Pro-jektmanagement und Vertrieb sucht Übernahme oder aktive Beteiligung möglichst im Raum NRW. Langjährige Berufserfahrungen sowie Eigenkapital sind vorhanden.

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KooperationBO 29813Modeeinzelhandel in zentraler Lage von Hattingen sucht dauerhafte Kooperation mit Modeherstellern und/oder Modeeinzelhändlern. Ladenlokal in Eigentum, barrierefrei, steht einge-richtet zur Verfügung. Geeignet auch als Outlet für Aktionsverkäufe.

BO 30013Selbstständige Buchhalterin sucht dauerhafte Kooperation mit einem Steuerberater/Steuerbüro im Raum Bochum, Herne, Recklinghausen. Biete langjährige Erfahrung als Finanzbuch-halterin.

BO 30113Unternehmen aus der Umweltbranche sucht einen tätigen Teilhaber. Das Unternehmen besitzt Alleinstellungs-merkmale durch Patentanmeldungen. Spätere Übernahme möglich.

BO 30213Wir suchen Kooperationspartner für unsere frei werdende Lagerfläche von 1.000 Quadratmetern. Wir über-nehmen für den Partner Lagerung, Transport und eventuell andere Dienstleistungen.

zu übertragen, der Anteilserwerb ist perspektivisch sicherlich möglich.

BO 186614Café im Bochumer Süden sucht Nach-folger. Liebevoll eingerichtet; kleine Außenterrasse. Preis VS.

BO 186714Gardinenfachgeschäft mit Gardinen-neuanfertigung, -dekoration und -rei-nigung zu verkaufen. Darüber hinaus werden im Sortiment Geschenkartikel und Tischdecken geführt.

BO 186814Teile eines alteingesessenen Perso-nenbeförderungsunternehmens im mittleren Ruhrgebiet aus Altersgrün-den abzugeben. Neben mehreren Taxi-konzessionen steht ein umfangreicher Fuhrpark von Mietfahrzeugen sowie Krankentransport- und Rollstuhlwagen zur Veräußerung. Zur Übernahme des Unternehmens sind die finanzielle Leistungsfähigkeit, die persönliche Zuverlässigkeit und die fachliche Eignung notwendig.

BO 186914Alteingesessenes Reisebüro (10 Jahre) im mittleren Ruhrgebiet, in unmittel-barer Nähe zur Haupteinkaufsstraße, aus Altersgründen an eine Einzel-person oder als Filialbetrieb abzuge-ben. Das Unternehmen arbeitet mit allen Reiseveranstaltern der Branche zusammen.

BO 187014Im Zuge der Nachfolgeregelung suchen wir für unseren nach ISO 9001 zertifizierten Lohnfertigungsbetrieb in Bochum einen mitarbeitenden Fertigungsleiter mit Interesse an einer Teilhaberschaft. Sie verfügen über langjährige und umfangreiche Berufserfahrung an CNC-Dreh- und Fräsmaschinen einschließlich deren Bedienung, Einrichtung und Program-mierung folgender Steuerungen: Sinu-merik 840 D, Manuell Plus Heidenhain, ITNC 530 Heidenhain sowie Fanuc. Wenn Sie jetzt noch über unterneh-merisches Denken und Handeln ver-bunden mit Teamgeist bei der Führung von sieben Mitarbeitern verfügen, dann sollten Sie sich schnellstmöglich bei uns melden.

NachfragenBO 247613Suche Ladenlokal beziehungsweise Gastronomie in Bochum-Ehrenfeld und Umgebung. Interesse an einer Unternehmensnachfolge sowie an Mietobjekten.

BO 30514Seit 1939 bestehender Metall verar-beitender Betrieb (15 Mitarbeiter) in Bochum bietet interessierten Partner-unternehmen freie Kapazitäten in folgenden Bereichen an: konv. Drehen, Bohren und Bohrwerkarbeiten, MAG-Schweißen und Montage.

BO 30614Etabliertes Unternehmen aus der IT-Branche sucht zwecks Expansion einen dauerhaften Kooperationspartner aus dem Bereich Systemintegration. Selbstständige Kundenbetreuung un-serer Klientel aus Wirtschaft, Medizin und Recht wird angestrebt.

Alle Jahre wieder – was Steuer- und Rechtsexperten sowie die Politik im Laufe eines Jahres erarbeitet haben, macht sich vor allem zum Jahreswech-sel bemerkbar, wenn neue Gesetze und Verordnungen in Kraft treten. Darun-ter sind 2015 auch einige Neuerungen, die die Logistik-Branche erheblich be-treffen. Etwa das Mindestlohngesetz, das die Einführung eines allgemeinen Mindestlohns in Höhe von 8,50 Euro vorschreibt.

Auch das Gesetz zur Ausweitung der Lkw-Maut kommt im neuen Jahr zum Tragen: Seit dem 1. Januar gelten neue Mautsätze und ein eigener Tarif für Euro-6-Lkw. Ab dem 1. Juli wird das mautpflichtige Straßennetz auf weitere Bundesstraßenabschnitte erweitert, ab dem 1. Oktober wird die Mautpflicht auf Lkw ab 7,5 Tonnen abgesenkt.

Änderungen gibt es seit dem 1. Januar auch bei den internationalen Vor-schriften für den Gefahrguttransport. Nach Angaben der Sachverständigen-organisation Dekra gibt es etwa im Entsorgerbereich eine neue Möglich-keit, leere ungereinigte Gefahrgut-verpackungen mittels einer eigenen UN-Nummer zu befördern.

Wer Lithium-Batterien zur Entsorgung transportiert, muss neue Sonder-vorschriften beachten, während die Vorschriften für die Verwendung von Kühl- und Konditionierungsstoffen gelockert wurden.

Logistik-Branche: Neues Jahr – neue Gesetze

Eine Neuerung, die laut Dekra alle am Gefahrguttransport Beteiligten be-trifft, ist die Änderung der Gefahrzet-telmuster. Und: Bei der schriftlichen Weisung, die in jedem kennzeich-nungspflichtigen Fahrzeug mitgeführt werden muss, wurde das Rauchverbot auch auf elektronische Zigaretten ausgeweitet.

Während elektronische Fahrstabili-tätsregelsysteme wie ESP seit dem 1. November 2014 für alle neuen Fahrzeuge vorgeschrieben sind, folgt zum 1. November 2015 die Pflicht zum Spurverlassenswarner (LDWS) und zum Automatischen Notbremssystem (AEBS). Dies betrifft Busse mit mehr als neun Sitzplätzen sowie Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen mit neuer Typzulassungab 1. November 2013 und alle neu zugelassenen Fahrzeuge ab 1. November 2015.

Dem Auto-Club Europa (ACE) zufolge wird zudem die Eingangsschwelle für Beförderungen mit sogenann-ten CEMT-Genehmigungen auf einheitliche 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht abgesenkt. Für Fahrzeuge zwischen 3,5 und 6 Tonnen beziehungsweise für Anhänger von nicht mehr als 3,5 Tonnen wurden spezielle Nachweisblätter entwickelt, die seit dem 1. Januar beim Einsatz einer CEMT-Genehmigung für diese Fahrzeuge mitzuführen sind.

Ilona Jüngst, trans aktuell

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Infos für die Praxis

HandelsregisterIn dieser Rubrik werden die Nach-richten über die Eintragungen von Firmen in die Handelsregister des IHK-Bezirks Mittleres Ruhrgebiet veröffentlicht. Diese Informationen sind als kurze Hinweise für interes-sierte Leser gedacht. Daher werden lediglich die Handelsregister-Nummer, der Firmenname, die Anschrift, das Stammkapital und der Geschäftsführer bei Kapitalgesellschaften wiedergege-ben. Für weitere Einzelheiten wenden sich Interessierte bitte entweder an das Firmenregister der IHK oder an das zuständige Amtsgericht, Abteilung Handelsregister. Für diese Mitteilungen aus dem Handelsregister kann die IHK Mittleres Ruhrgebiet keine Gewähr übernehmen.

Erläuterungen:AG: AmtsgerichtGF: Geschäftsführer/inPhG: Persönlich haftende/r

Gesellschafter/inStK: StammkapitalGK: Grundkapital

NeueintragungenAG Bochum

10. November 2014B 15180: Kammer GmbH Lackier- und Unfallcenter, Elsa-Brändström- Straße 33. StK: 25.000,- €. GF: Gerhard Antenbrink, Witten, Christian Antenbrink, Witten.

11. November 2014B 15184: Great Entertainment der GFV GmbH, Poststraße 68. StK: 25.000,- €. GF: Apostolos Vergis, Herne. Sitzverlegung von Düsseldorf, vorher AG Düsseldorf, HRB 67600.

12. November 2014A 7043: BH Bautechnik KG, Weg am Kötterberg 11. PhG: Erich Fritz, Herne.

13. November 2014B 15185: Kongskilde Howard Innovation GmbH, Burgstraße 21. StK: 128.000,- €. GF: Klaus Jokisch, Bochum. Sitzverlegung von Bad Fallingbostel, vorher AG Walsrode, HRB 5326.

14. November 2014B 15186: SADE System GmbH, Wasserstraße 446. StK: 25.000,- €. GF: Manfred Sade, Sprockhövel, Dennis Otibar, Sprockhövel.

17. November 2014B 15189: NiGru UG (haftungsbe-schränkt), Hiltroper Straße 349. StK: 1.000,- €. GF: Oliver Dolle, Bochum.

B 15190: Faflex GmbH, Fröhliche Morgensonne 6. StK: 25.000,- €. GF: Bernhard Fallier, Bochum.

18. November 2014B 15191: U.F. Industrieboden GmbH, Emscher Straße 9. StK: 25.000,- €. GF: Bartosz Nizniowski, Choszczno/ Polen. Sitzverlegung von Geslau, vorher AG Ansbach, HRB 5560.

B 15192: EURO-TRADE & CONSUL-TING GmbH, Lothringer Straße 36. StK: 25.000,- €. GF: Philipp Neuendorf, Hattingen. Sitzverlegung von Berlin, vorher AG Charlottenburg, HRB 161115 B.

19. November 2014A 7046: Oliver Wiegand e.K., Kemnader Straße 320–322. Inhaber: Oliver Wiegand, Bochum.

B 15194: Medicoach Health & Sports GmbH, Industriestraße 40. StK: 25.000,- €. GF: Annette Parpart, Bochum.

21. November 2014A 7047: Surtec Engineering GmbH & Co. KG, Am Hohwege 39 d. PhG: Surtec Verwaltungsgesellschaft mbH, Bochum.

B 15199: ImmoKonzept Plan GmbH, Dorstener Straße 90. StK: 25.000,- €. GF: Dennis Cholewa, Bochum.

AG Bochum (für Herne)

17. November 2014B 15188: Universeaudio GmbH, Gysenbergstraße 31. StK: 25.000,- €. GF: Jens Lange, Köln, Mark Sellmann, Köln.

19. November 2014B 15193: SHR Sanitär- und Heizungs-service Ruhrgebiet GmbH, Gräffstraße 35. StK: 25.000,- €. GF: André Vöpel, Herne.

20. November 2014B 15196: RADI Automatenaufstel-lungs- und Vertriebs GmbH, Bahnhofstraße 202. StK: 25.000,- €. GF: Radisa Marinkovic, Herne. Sitzver-legung von Recklinghausen, vorher AG Recklinghausen, HRB 6470.

21. November 2014B 15197: HFG handtools trade UG (haftungsbeschränkt), Bismarckstraße 1. StK: 500,- €. GF: Michael Scholven, Herne.

AG Bochum (für Witten)

18. November 2014A 7044: Graßhoff Holding GmbH & Co. KG, Dortmunder Straße 51. PhG: Graßhoff Holding Verwaltungs-gesellschaft mbH, Witten.

A 7045: Gut Eicken GmbH & Co. KG, Wittener Straße 21. PhG: Gut Eicken Verwaltungs GmbH, Witten.

19. November 2014B 15195: EZW Entrepreneurship Zent-rum Witten gGmbH, Alfred-Herrhausen-Straße 44. StK: 25.500,- €. GF: Dr. Thilo Pukall, Witten.

21. November 2014B 15198: Minerva Bau Verwaltungs-UG (haftungsbeschränkt), Annenstraße 44 a. StK: 2.000,- €. GF: Christian Fallmer, Witten.

AG Essen (für Hattingen)

20. November 2014B 25870: Immover Immobilien - Verwaltungs & Handels GmbH, Am Beul 22. StK: 25.564,59 €. GF: Thomas Lausberg, Hattingen. Sitzverlegung von Witten, vorher AG Bochum, HRB 8103.

VeränderungenAG Bochum

18. November 2014B 12489: Event Center Gastro GmbH: Die Gesellschaft ist durch Eröffnung des Insolvenzverfahrens von Amts wegen aufgelöst.

B 12776: PB-Service-Car GmbH: Die Gesellschaft ist durch Ablehnung des Insolvenzverfahrens von Amts wegen aufgelöst.

19. November 2014B 7801: Bennemann Wohnungs- bau GmbH: Die Gesellschaft ist durch Ablehnung des Insolvenzverfahrens von Amts wegen aufgelöst.

21. November 2014B 15087: ByteRockers‘ Articy Verwal-tungs GmbH: Umfirmierung in articy Software Verwaltungs GmbH

24. November 2014B 7009: NATUR + PUR Biopro-duktvertriebsgesellschaft mbH: Die Gesellschaft ist durch Eröffnung des Insolvenzverfahrens von Amts wegen aufgelöst.

26. November 2014B 13120: KS Concept Bochum GmbH: Die Gesellschaft ist durch Eröffnung des Insolvenzverfahrens von Amts wegen aufgelöst.

28. November 2014B 14741: Gastronomiekonzepte Passow GmbH: Umfirmierung in MP Beteiligungsgesellschaft mbH

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015

5. Dezember 2014A 4015: KF Grundstücksgesell- schaft GmbH & Co. KG: Umfirmierung in MF Immobilien GmbH & Co. KG

A 7029: ByteRockers‘Articy GmbH & Co. KG: Umfirmierung in articy Software GmbH & Co. KG

B 6290: KF Verwaltung GmbH: Umfir-mierung in MF Verwaltung GmbH

B 12621: InterMedico GmbH: Die Gesellschaft ist durch Eröffnung des Insolvenzverfahrens von Amts wegen aufgelöst.

8. Dezember 2014B 13312: IDI-PARO Interdisziplinäre Diagnostik-Initiative für Parodonti-tisfrüherkennung Stiftungs-GmbH: Umfirmierung in DMS-Die Mundge-sundheitsstiftung GmbH

B 14360: Bochumer Software Gesell-schaft für automobile Anwendungs-systeme mbH: Die Gesellschaft ist durch Eröffnung des Insolvenzverfah-rens von Amts wegen aufgelöst.

9. Dezember 2014B 13699: surpriseland UG (haftungs-beschränkt): Die Gesellschaft ist auf-gelöst. Liquidator: Christian Chyzyk, Bochum.

10. Dezember 2014B 4661: AEB Aufbereitung & Entsor-gung Bochum GmbH: Umfirmierung in Mü-Go Abfallaufbereitung und Verwertungs GmbH. Erhöhung des StK auf 26.100,- €.

B 14365: Krankenfahrten Bednarz GmbH: Umfirmierung in Reitemeier Hebben GmbH

AG Bochum (für Herne)

26. November 2014B 9321: Fun-Sport Gysenberg GmbH: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Liquida-tor: Karl-Friedrich Sütmersen, Marl.

1. Dezember 2014B 9071: Lucky Playtime Automaten-aufstellungsgesellschaft mbH: Die Gesellschaft ist durch Ablehnung des Insolvenzverfahrens von Amts wegen aufgelöst.

5. Dezember 2014B 13826: Dienstleistungen Konradt GmbH: Die Gesellschaft ist durch Eröffnung des Insolvenzverfah-rens von Amts wegen aufgelöst.

8. Dezember 2014B 9839: Helene Müntefering-Gockeln Baustoffhandel und Transport GmbH: Umfirmierung in GBV Gockeln’s Besitz- und Verwaltungs GmbH

B 12713: HospiTrans UG (haftungs-beschränkt): Rechtsformwechsel in HospiTrans GmbH. Erhöhung des StKs auf 25.000,- €.

AG Bochum (für Witten)

26. November 2014B 14252: KHS Dach- und Holz- bau GmbH: Die Gesellschaft ist durch Eröffnung des Insolvenzverfahrens von Amts wegen aufgelöst.

27. November 2014B 8627: Modehaus Detaille Verwal-tungsges. mbH: Umfirmierung in Detaille Service GmbH

3. Dezember 2014B 8485: R & N Reschke & Natzkowski GmbH: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Liquidator: Andreas Reschke, Witten.

B 8801: Wohnungsbaugesellschaft mbH der Firma Ruhrtaler Gesenk-schmiede F.W. Wengeler GmbH & Co. KG: Umfirmierung in KE Herbeder Stahlhandels- und Wohnungsbauge-sellschaft mbH. Erhöhung des StK auf 26.000,- €.

10. Dezember 2014B 7945: Koch Peters GmbH: Umfirmierung in Jürgen Koch GmbH

AG Essen (für Hattingen)

20. November 2014B 23343: BOV-Datendialog GmbH: Die Gesellschaft ist durch Ablehnung des Insolvenzverfahrens von Amts wegen aufgelöst.

1. Dezember 2014B 22759: Novelty UG (haftungs-beschränkt): Die Gesellschaft ist aufgelöst. Liquidator: Sylvia Mette, Hattingen.

4. Dezember 2014B 23595: IQ Oberflächentech- nik GmbH: Erhöhung des StK auf 35.000,- €.

LöschungenAG Bochum11. November 2014B 1870: „Rolf Rosenkranz Gesellschaft mit beschränkter Haftung“: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

14. November 2014B 13338: DK Oberflächentech- nik GmbH: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

17. November 2014B 4997: Büro für Planung und Bauausführung Peter Bulla GmbH: verschmolzen mit der Atlant Plan und Bau Bauträgergesellschaft mit beschränkter Haftung, AG Paderborn, HRB 7705.

18. November 2014A 121: Astroh Ecke GmbH & Co. KG: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

A 4031: van Noort Blumen- handel GmbH & Co. KG: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

B 14720: Red Crystal UG (haftungs-beschränkt): wegen Vermögenlosigkeit gelöscht.

20. November 2014A 2331: Norbert Loges Gaststätten-Betriebs-GmbH & Co. Kommandit-gesellschaft: wegen Vermögenslosig-keit gelöscht.

B 3641: Martin Laxy Thermo-Trans-port GmbH: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

25. November 2014A 3465: Porzellan-Vitrine VEMI-Universal-Handelsgesellschaft mbH & Co KG

A 3916: Heisterkamp Sportstu- dio GmbH & Co Betreibungskomman-ditgesellschaft: wegen Vermögens-losigkeit gelöscht.

B 14205: A-E. Abbruch & Entker- nung GmbH: wegen Vermögenslosig-keit gelöscht.

B 14384: R.U.S.T. Ingenieure UG (haftungsbeschränkt): Sitzverlegung nach Meine, jetzt AG Hildesheim, HRB 204106.

26. November 2014B 13425: B1 Gastro und Handel GmbH: wegen Vermögens-losigkeit gelöscht.

1. Dezember 2014B 6301: SE-GA Immobilien GmbH: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

B 6393: Memory Express GmbH: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

4. Dezember 2014B 1513: Tiedler Verwaltungs-Gesell-schaft mit beschränkter Haftung: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Liquidator: Elisabeth Tiedler, Bochum.

B 13136: El-Sa Gastro Unternehmer-gesellschaft (haftungsbeschränkt): Die Gesellschaft ist aufgelöst. Liquidator: Arif Saklak, Bochum, Ali Elci, Dortmund.

B 14223: Druckhaus DOC GmbH: Sitzverlegung nach Niederzier, jetzt AG Düren, HRB 6959.

5. Dezember 2014B 13063: Projektmanagement Dieter Sack GmbH

B 13114: Blickpunkt Media UG (haftungsbeschränkt): wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

B 14277: Lin-Wangda Import & Export Handelsgesellschaft mbH: Sitzverlegung nach Oberhausen, jetzt AG Duisburg, HRB 27043.

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Infos für die Praxis

8. Dezember 2014A 3645: Creativ Design Carsten D. Richmann GmbH & Co. Objektein-richtungen KG: Sitzverlegung nach Kleinmachnow, jetzt AG Potsdam, HRA 6132 P.

B 13522: BM Trade & Industry GmbH: Sitzverlegung nach Bielefeld, jetzt AG Bielefeld, HRB 41657.

B 13797: Sidon GmbH: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

B 14642: Hydrogenpower4all UG (haftungsbeschränkt): wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

9. Dezember 2014B 12390: Harlekin Entertain- ment GmbH: Sitzverlegung nach Essen, jetzt AG Essen, HRB 25906.

AG Bochum (für Herne)

20. November 2014B 14627: TD Transport Logistik GmbH: Sitzverlegung nach Castrop-Rauxel, jetzt AG Dortmund, HRB 26975.

21. November 2014B 9344: K E R M – Engineering Ge-sellschaft mit beschränkter Haftung: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

B 10123: Rudolf Lucke, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Büroein-richtungen, Alles für das Büro, Buch-handlung: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

25. November 2014B 11594: EH Sport GmbH: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

27. November 2014B 12927: Schröer GmbH: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

2. Dezember 2014B 12775: Abea GmbH: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

5. Dezember 2014B 12171: CM GmbH: Sitzverlegung nach Grimmen, jetzt AG Stralsund, HRB 20026.

B 13513: Betcom UG (haftungsbe-schränkt): Sitzverlegung nach Herten, jetzt AG Recklinghausen, HRB 7326.

10. Dezember 2014A 5849: Casigratis Ltd. & Co. KG

AG Bochum (für Witten)26. November 2014A 6021: Wehler Getränkemarkt KG

B 11721: Kjellberg Finsterwalde Schweißtechnik und Verschleißschutz-systeme GmbH: Sitzverlegung nach Finsterwalde, jetzt AG Cottbus, HRB 11819 CB.

5. Dezember 2014B 7995: ARDEX US-Holding GmbH: verschmolzen mit der ARDEX Luxemburg-Investments GmbH, AG Bochum, HRB 10711.

8. Dezember 2014B 11348: Autogas MPS GmbH: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

9. Dezember 2014B 14691: fine-bau GmbH: Sitzverle-gung nach Herzebrock-Clarholz, jetzt AG Gütersloh, HRB 9900.

10. Dezember 2014B 8674: GaSiTec Gesellschaft für Gas-Sicherheits-Technik mbH: wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.

AG Essen (für Hattingen)

28. November 2014B 15834: WMT-Elektronik GmbH

InsolvenzenEröffnetAG Bochum

6. November 2014B 12489: Event Center Gastro GmbH: Das Insolvenzverfahren ist eröffnet.

17. November 2014B 7009: NATUR + PUR Bioproduktver-triebsgesellschaft mbH: Das Insolvenz-verfahren ist eröffnet.

B 13120: KS Concept Bochum GmbH: Das Insolvenzverfahren ist eröffnet.

26. November 2014B 12621: InterMedico GmbH: Das Insolvenzverfahren ist eröffnet.

1. Dezember 2014B 14360: Bochumer Software Gesell-schaft für automobile Anwendungs-systeme mbH: Das Insolvenzverfahren ist eröffnet.

AG Bochum (für Herne)4. September 2014B 13826: Dienstleistungen Konradt GmbH: Das Insolvenz- verfahren ist eröffnet.

AG Bochum (für Witten)

18. November 2014B 14252: KHS Dach- und Holz- bau GmbH: Das Insolvenzverfahren ist eröffnet.

Eingestellt/ aufgehobenAG Bochum

15. August 2014B 5696: UFG Gesellschaft für Unter-haltung, Freizeit, Gastronomie mbH: Das Insolvenzverfahren ist aufgeho-ben.

17. Oktober 2014 B 11735: morsbach und tosun gmbh integrative transportsysteme: Das Insolvenzverfahren ist aufgehoben.

23. Oktober 2014B 11691: Chickenstar Diana GmbH: Das Insolvenzverfahren ist eingestellt.

AG Bochum (für Herne)

30. September 2014B 13138: Lido Limited: Das Insolvenz-verfahren ist eingestellt.

AG Bochum (für Witten)

16. Oktober 2014B 11188: Landhof am Kemnader See Veranstaltungs GmbH: Das Insolvenz-verfahren ist eingestellt.

Bücher & Co.

Keiner muss draußen bleiben44 Erfolgsmodelle gegen Jugendarbeitslosigkeit

Von Michael Jungblut. 2014. 192 S. ISBN 978-3-7093-0559-1. Linde Verlag Ges.m.b.H., Wien. – Preis: 14,90 Euro.

Michael Jungblut ist seit zehn Jahren Jury-Mitglied beim Deichmann-Förderpreis für Integration. Der mit 100.000 Euro dotierte Preis zeichnet herausragende Projekte aus, die sich für benachteiligte Jugendliche (Kinder von Migranten, aus sozialen Brennpunkten, mit Behinderungen usw.) engagieren. Der Autor zeigt in seinem Buch 44 der Preisträger-Konzepte auf. Er beschreibt, wie durch stärkere Kooperation zwischen Wirtschaft, Schule und öffentlichen Einrichtungen auch scheinbar hoffnungslose Fälle den Sprung ins Berufsleben schaffen können. Fazit des Buches: Der Erfolg hängt häufig nicht von teuren Förderprojekten ab, sondern vom Engagement Einzelner im Bildungssystem und in den Betrieben. Zu allen vorgestellten Beispielen sind Kontaktdaten genannt, so dass die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches und der Bildung von Netzwerken besteht.

Logistik im HandelStrukturen, Erfolgsfaktoren, Trends

Hrsg.: Bundesvereinigung Logistik (BLV) e. V. Studie von Prof. Dr. Stephan Seeck, Wendelin Groß, Marco Bötel, Maja Herrmannsdörfer. 2014. 56 S. ISBN 978-3-87154-489-7. Schriftenreihe Wirtschaft und Logistik. DVV Media Group GmbH, Hamburg. – Preis: 89 Euro.

Die Studie befasst sich mit den Funktionen und Strukturen des Handels, stellt die spezielle Funktion der Logistik im Handel vor und führt über den Beitrag der Logistik zum Unternehmenserfolg weiter zu den Erfolgsfaktoren der Handelslo-gistik und den zu erwartenden Trends. Aus den Erfolgsfaktoren leiten die Autoren konkrete Handlungsempfehlungen ab. Danach kommt der Förderung der Mitar-beiterqualifikation und -motivation die größte Bedeutung zu.

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015Bekanntmachungen

Besondere Rechtsvorschriften für die Prüfung „Zusatzqualifikation Außenhandel für kaufmännische Auszubildende“ (Europakaufmann/-frau) Der Berufsbildungsausschuss der Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhr-gebiet hat gemäß § 1 Satz 2 der Geschäftsordnung des Berufsbildungsausschusses der IHK Mittleres Ruhrgebiet (GO) vom 8. November 2012 in seiner Sitzung am 4. Dezember 2014 folgende besondere Rechtsvorschrift erlassen:

Besondere Rechtsvorschriften für die Prüfung „Zusatzqua-lifikation Außenhandel für kaufmännische Auszubildende“ (Europakaufmann/-frau) Die IHK Mittleres Ruhrgebiet erlässt aufgrund des Beschlusses des Berufsbildungs-ausschusses vom 4. Dezember 2014 als zuständige Stelle nach § 9 in Verbindung mit § 79 Abs. 4 Berufsbildungsgesetz (BBiG) vom 23. März 2005 (BGBl. I, Seite 931), zuletzt geändert durch Artikel 22 des Gesetzes vom 25. Juli 2013 (BGBl. I, Seite 2749), folgende besondere Rechtsvorschriften für die Prüfung „Zusatzqualifi-kation Außenhandel für kaufmännische Auszubildende“ (Europakaufmann/-frau).

§ 1 Zulassungsvoraussetzungen

(1) Zur Prüfung können Auszubildende in einem kaufmännischen Ausbildungs-verhältnis, die nachweisen, dass sie sich auf diese Prüfung vorbereitet haben, zugelassen werden. Die Anmeldung erfolgt durch den Ausbildungsbetrieb.

(2) In besonderen Fällen kann der Prüfungsbewerber / die Prüfungsbewerberin selbst den Antrag auf Zulassung zur Prüfung stellen, wenn die Vorausset-zungen nach § 1 Abs. 1 Satz 1 der Besonderen Rechtsvorschriften für die Prüfung „Zusatzqualifikation Außenhandel für kaufmännische Auszubildende“ (Europakaufmann/-frau) vorliegen.

(3) Es können auch Personen bis zu einem Jahr nach Ende des Ausbildungsver-hältnisses gemäß Abs. 1 zugelassen werden, die a) die Vorbereitung auf diese Prüfung bereits während des Ausbildungsverhältnisses begonnen und nicht später als ein Jahr nach Ende des Ausbildungsverhältnisses beendet und b) sich bereits während der Ausbildung zu dieser Prüfung angemeldet haben.

§ 2 Gliederung der Prüfung

(1) Die Prüfung wird schriftlich durchgeführt. (2) Die schriftliche Prüfung besteht aus den Prüfungsbereichen:

a) Grundlagen des Außenhandels und internationales Marketing 1. Einführung a. Bedeutung des Außenhandels b. Welthandel und Handelspolitik c. Außenhandel und europäischer Binnenmarkt d. Institutionen für den Außenhandel

2. Erscheinungsformen des Außenhandels a. Grundformen b. Sonderformen c. Handelsmittler im Ausland

3. Internationales Marketing a. Absatzwege b. Produkt- und Sortimentspolitik c. Preis- und Konditionenpolitik d. Auslandsbezogene Kommunikationsstrategien e. Auslandswerbung f. Internationale Marketingplanung

4. Transportwesen a. Dokumentation von Warensendungen b. Seefrachtverkehr c. Binnenschifffahrtsverkehr

d. Luftfrachtverkehr e. Eisenbahngüterverkehr f. Straßengüterverkehr g. Gebrochener, kombinierter und multimodaler Güterverkehr h. Handels- und Zollpapiere

5. Rechtliche Rahmenbedingungen im Außenhandel a. Außenwirtschaftsrecht b. Internationales Kaufvertragswesen c. Incoterms d. Ausfuhrabfertigung e. Importaufträge bearbeiten Bearbeitungszeit: 60 Minuten

b) Außenhandelskalkulation, -risiken und -finanzierung1. Außenhandelskalkulation a. Wesen und Aufgabe b. Lieferbedingungen c. Arten der Außenhandelskalkulation d. Preisgleitklauseln

2. Außenhandelsrisiken und deren Absicherung a. Risiko und Risikopolitik b. Risikoarten i. Politische Risiken ii. Wirtschaftliche Risiken c. Transportversicherung d. Preissicherung an Warenbörsen e. Fremdwährungsgeschäfte und Kurssicherung i. Devisenkassageschäft ii. Devisentermingeschäft iii. Devisenoptionsgeschäft f. Ausfuhrkreditversicherung

3. Finanzdisposition im Außenhandel a. Internationale Zahlungsbedingungen b. Zahlungsabwicklung im Außenwirtschaftsverkehr i. Nichtdokumentäre Zahlungen (Clean Payments) ii. Dokumentäre Zahlungen

4. Kurzfristige Außenhandelsfinanzierung a. Traditionelle Formen der kurzfristigen Außenhandelsfinanzierung b. Kredite über den EURO-Geldmarkt c. Zessionskredit und Factoring im Außenhandel d. Bankgarantien (Avalkredite)

5. Mittel- und langfristige Außenhandelsfinanzierung a. Wesen b. Kredite der Ausfuhrkredit-Gesellschaft mbH (AKA) c. Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) d. Forfaitierung e. Leasing im Außenhandel

Bearbeitungszeit: 90 Minuten.

Die genannten Bearbeitungszeiten können unterschritten werden, soweit die schriftliche Prüfung in programmierter Form durchgeführt wird.

§ 3 Bestehen der Prüfung

(1) Bei der Ermittlung des Gesamtergebnisses haben die einzelnen Prüfungsberei-che folgendes Gewicht:

a) Grundlagen des Außenhandels und internationales Marketing: 40 Prozent b) Außenhandelskalkulation, -risiken und -finanzierung: 60 Prozent.

(2) Die Prüfung ist bestanden, wenn in den Prüfungsbereichen „Grundlagen des Außenhandels und internationales Marketing“ sowie „Außenhandelskal-kulation, -risiken und -finanzierung“ mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden. Wurde die Prüfungsleistung in einem Prüfungsbereich mit „mangelhaft“ und in dem anderen Prüfungsbereich mit mindestens aus-

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Bekanntmachungen

reichend bewertet, so ist auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses in dem mit mangelhaft bewerteten Prüfungsbereich die schriftliche Prüfung durch eine mündliche Prüfung von etwa 20 Minuten zu ergänzen. Der Prüfling soll eine von zwei ihm zur Wahl gestellten praxisbezo-genen Aufgaben aus dem nachzuprüfenden Bereich bearbeiten. Dem Prüfling ist eine Vorbereitungszeit von höchstens 10 Minuten einzuräumen. Bei der Ermittlung des Ergebnisses für diesen Prüfungsbereich sind die Ergebnisse der schriftlichen Prüfung und der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis 2:1 zu gewichten.

Werden die Prüfungsleistungen in einem Prüfungsbereich mit „ungenügend“ bewertet, ist die Prüfung nicht bestanden.

§ 4 Zeugnis

Den Prüfungsabsolventen wird ein Zeugnis über das Bestehen der Prüfung aus-gestellt.

§ 5 Sonstige Vorschriften

Im Übrigen gelten die Bestimmungen der Prüfungsordnung der IHK Mittleres Ruhrgebiet für die Durchführung von Abschluss- und Umschulungsprüfungen.

§ 6 Inkrafttreten

Die Besonderen Rechtsvorschriften für die Prüfung „Zusatzqualifikation Au-ßenhandel für kaufmännische Auszubildende“ (Europakaufmann/-frau) treten am Tage nach ihrer Veröffentlichung in den IHK-Nachrichten der IHK Mittleres Ruhrgebiet „Wirtschaft im Revier“ in Kraft.

Bochum, 9. Dezember 2014

Der Präsident Der Hauptgeschäftsführergez. Jürgen Fiege gez. i.V. Christoph Burghaus

Besondere Rechtsvorschriften für die Prüfung „Zusatzqualifikation Außenhandel für kaufmännische Auszubildende“ (Asienkaufmann/-frau) Der Berufsbildungsausschuss der Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhr-gebiet hat gemäß § 1 Satz 2 der Geschäftsordnung des Berufsbildungsausschusses der IHK Mittleres Ruhrgebiet (GO) vom 8. November 2012 in seiner Sitzung am 4. Dezember 2014 folgende besondere Rechtsvorschrift erlassen:

Besondere Rechtsvorschriften für die Prüfung „Zusatzqua-lifikation Außenhandel für kaufmännische Auszubildende“ (Asienkaufmann/-frau)Die IHK Mittleres Ruhrgebiet erlässt aufgrund des Beschlusses des Berufsbildungs-ausschusses vom 4. Dezember 2014 als zuständige Stelle nach § 9 in Verbindung mit § 79 Abs. 4 Berufsbildungsgesetz (BBiG) vom 23. März 2005 (BGBl. I, Seite 931), zuletzt geändert durch Artikel 22 des Gesetzes vom 25. Juli 2013 (BGBl. I, Seite 2749), folgende besondere Rechtsvorschriften für die Prüfung „Zusatzquali-fikation Außenhandel für kaufmännische Auszubildende“ (Asienkaufmann/-frau).

§ 1 Zulassungsvoraussetzungen

(1) Zur Prüfung können Auszubildende in einem kaufmännischen Ausbildungs-verhältnis, die nachweisen, dass sie sich auf diese Prüfung vorbereitet haben, zugelassen werden. Die Anmeldung erfolgt durch den Ausbildungsbetrieb.

(2) In besonderen Fällen kann der Prüfungsbewerber / die Prüfungsbewerberin selbst den Antrag auf Zulassung zur Prüfung stellen, wenn die Vorausset-zungen nach § 1 Abs. 1 Satz 1 der Besonderen Rechtsvorschriften für die Prüfung „Zusatzqualifikation Außenhandel für kaufmännische Auszubildende“ (Asienkaufmann/-frau) vorliegen.

(3) Es können auch Personen bis zu einem Jahr nach Ende des Ausbildungsver-hältnisses gemäß Abs. 1 zugelassen werden, die a) die Vorbereitung auf diese Prüfung bereits während des Ausbildungsverhältnisses begonnen und nicht später als ein Jahr nach Ende des Ausbildungsverhältnisses beendet und b) sich bereits während der Ausbildung zu dieser Prüfung angemeldet haben.

§ 2 Gliederung der Prüfung

(1) Die Prüfung wird schriftlich durchgeführt. (2) Die schriftliche Prüfung besteht aus den Prüfungsbereichen:

a) Grundlagen des Außenhandels und internationales Marketing 1. Einführung a. Bedeutung des Außenhandels b. Welthandel und Handelspolitik c. Außenhandel und asiatischer Wirtschaftsraum d. Institutionen für den Außenhandel

2. Landeskunde Asien (Schwerpunkt China) a. Geographische Grundkenntnisse b. Naturpotentiale / Wirtschaftspotentiale c. Wirtschafts- und Handelsmetropolen d. Verkehrswege, Zeitzonen e. Handelsbeziehungen f. Klimate

3. Erscheinungsformen des Außenhandels a. Grundformen b. Sonderformen c. Handelsmittler im Ausland

4. Internationales Marketing a. Absatzwege b. Produkt- und Sortimentspolitik c. Preis- und Konditionenpolitik

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Wirtschaft im Revier 01 | 2015

d. Auslandsbezogene Kommunikationsstrategien e. Auslandswerbung f. Internationale Marketingplanung

5. Transportwesen a. Dokumentation von Warensendungen b. Seefrachtverkehr c. Binnenschifffahrtsverkehr am Beispiel „China“ d. Luftfrachtverkehr e. Eisenbahngüterverkehr f. Straßengüterverkehr am Beispiel „China“ g. Gebrochener, kombinierter und multimodaler Güterverkehr h. Handels- und Zollpapiere

6. Rechtliche Rahmenbedingungen im Außenhandel a. Außenwirtschaftsrecht b. Internationales Kaufvertragswesen c. Incoterms d. Ausfuhrabfertigung e. Importaufträge bearbeiten Bearbeitungszeit: 60 Minuten

b) Außenhandelskalkulation, -risiken und -finanzierung1. Außenhandelskalkulation a. Wesen und Aufgabe b. Lieferbedingungen c. Arten der Außenhandelskalkulation d. Preisgleitklauseln

2. Außenhandelsrisiken und deren Absicherung a. Risiko und Risikopolitik b. Risikoarten i. Politische Risiken ii. Wirtschaftliche Risiken c. Transportversicherung d. Preissicherung an Warenbörsen e. Fremdwährungsgeschäfte und Kurssicherung i. Devisenkassageschäft ii. Devisentermingeschäft iii. Devisenoptionsgeschäft f. Ausfuhrkreditversicherung

3. Finanzdisposition im Außenhandel a. Internationale Zahlungsbedingungen b. Zahlungsabwicklung im Außenwirtschaftsverkehr i. Nichtdokumentäre Zahlungen (Clean Payments) ii. Dokumentäre Zahlungen

4. Kurzfristige Außenhandelsfinanzierung a. Traditionelle Formen der kurzfristigen Außenhandelsfinanzierung b. Kredite im asiatischen Geldmarkt c. Zessionskredit und Factoring im Außenhandel d. Bankgarantien (Avalkredite)

5. Mittel- und langfristige Außenhandelsfinanzierung a. Wesen b. Kredite der Ausfuhrkredit-Gesellschaft mbH (AKA) c. Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) d. Forfaitierung e. Leasing im Außenhandel

Bearbeitungszeit: 90 Minuten.

Die genannten Bearbeitungszeiten können unterschritten werden, soweit die schriftliche Prüfung in programmierter Form durchgeführt wird.

§ 3 Bestehen der Prüfung

(1) Bei der Ermittlung des Gesamtergebnisses haben die einzelnen Prüfungsberei-che folgendes Gewicht:

a) Grundlagen des Außenhandels und internationales Marketing: 40 Prozent b) Außenhandelskalkulation, -risiken und -finanzierung: 60 Prozent.

(2) Die Prüfung ist bestanden, wenn in den Prüfungsbereichen „Grundlagen des Außenhandels und internationales Marketing“ sowie „Außenhandelskal-kulation, -risiken und -finanzierung“ mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden. Wurde die Prüfungsleistung in einem Prüfungsbereich mit „mangelhaft“ und in dem anderen Prüfungsbereich mit mindestens aus-reichend bewertet, so ist auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses in dem mit mangelhaft bewerteten Prüfungsbereich die schriftliche Prüfung durch eine mündliche Prüfung von etwa 20 Minuten zu ergänzen. Der Prüfling soll eine von zwei ihm zur Wahl gestellten praxisbezo-genen Aufgaben aus dem nachzuprüfenden Bereich bearbeiten. Dem Prüfling ist eine Vorbereitungszeit von höchstens 10 Minuten einzuräumen. Bei der Ermittlung des Ergebnisses für diesen Prüfungsbereich sind die Ergebnisse der schriftlichen Prüfung und der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis 2:1 zu gewichten.

Werden die Prüfungsleistungen in einem Prüfungsbereich mit „ungenügend“ bewertet, ist die Prüfung nicht bestanden.

§ 4 Zeugnis

Den Prüfungsabsolventen wird ein Zeugnis über das Bestehen der Prüfung aus-gestellt.

§ 5 Sonstige Vorschriften

Im Übrigen gelten die Bestimmungen der Prüfungsordnung der IHK Mittleres Ruhrgebiet für die Durchführung von Abschluss- und Umschulungsprüfungen.

§ 6 Inkrafttreten

Die Besonderen Rechtsvorschriften für die Prüfung „Zusatzqualifikation Außen-handel für kaufmännische Auszubildende“ (Asienkaufmann/-frau) treten am Tage nach ihrer Veröffentlichung in den IHK-Nachrichten der IHK Mittleres Ruhrgebiet „Wirtschaft im Revier“ in Kraft.

Bochum, 9. Dezember 2014

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