,,Wirtschaftliche Entwicklung für Vorpommern - Step … · 25 SYKES Enterprises Support Services...

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Durch die AG 3 „Regionale Entwicklung Vorpommern“ des Bündnisses für Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit Mecklenburg-Vorpommern in ihrer Sitzung am 22.11.2012 in Grimmen überarbeitete und beschlossene Fassung. ,,Wirtschaftliche Entwicklung für Vorpommern" Herausforderungen und Handlungsansätze Strategische Grundlage für die Arbeitsgruppe 3 „Regionale Entwicklung Vorpom- mern“ im Bündnis für Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit Mecklenburg-Vorpommern

Transcript of ,,Wirtschaftliche Entwicklung für Vorpommern - Step … · 25 SYKES Enterprises Support Services...

Durch die AG 3 „Regionale Entwicklung Vorpommern“ des Bündnisses für

Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit Mecklenburg-Vorpommern in ihrer Sitzung

am 22.11.2012 in Grimmen überarbeitete und beschlossene Fassung.

,,Wirtschaftliche Entwicklung für Vorpommern"

Herausforderungen und Handlungsansätze

Strategische Grundlage für die Arbeitsgruppe 3 „Regionale Entwicklung Vorpom-

mern“ im Bündnis für Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit Mecklenburg-Vorpommern

Auftraggeber:

Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern,

http://www.regierung-mv.de

unter Mitwirkung des Regionalen Planungsverbandes Vorpommern

http://www.rpv-vorpommern.de

Auftragnehmer:

Regionomica GmbH, www.regionomica.de

in Kooperation mit Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH, www.lgmv.de

Überarbeitung:

Durch die AG 3 „Regionale Entwicklung Vorpommern“ des Bündnisses für Arbeit und Wettbewerbsfä-

higkeit Mecklenburg-Vorpommern in ihrer Sitzung am 22.11.2012 in Grimmen überarbeitete und be-

schlossene Fassung.

Abbildung Deckblatt: Eigene Darstellung, die Darstellung bezieht sich auf die Auswertung der Statistik

der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Wirtschaftsabteilungen und Wirtschaftsgruppen WZ

2008, Stand 30.06.2010, der Bundesagentur für Arbeit. Ausgewählt und abgebildet wurden die Wir t-

schaftsbranchen bzw. Zweisteller nach WZ 2008 mit der jeweils höchsten Anzahl an Beschäftigten auf

Grundlage der alten Landkreise. Nicht berücksichtigt wurden die Branchen Einzelhandel sowie Öffentl i-

che Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung.

Schwerin / Grimmen im November 2012

Berlin / Schwerin im Juli 2012

1

Strategie ,,Wirtschaftliche Entwicklung für Vorpommern"

Das "Bündnis für Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit Mecklenburg-Vorpommern"

befasst sich seit 1999 mit wirtschaftlichen und sozioökonomischen Entwicklungspro-

jekten unter Leitung des Ministerpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns. Dem

Bündnis gehören Landes- und regionale Akteure wie Ministerien, Landräte, Oberbür-

germeister und Bürgermeister, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, die Bunde-

sagentur für Arbeit und weitere Einrichtungen an. In der Arbeitsgruppe „Regionale

Entwicklung Vorpommern“, einer von drei Arbeitsgruppen im Bündnis für Arbeit

und Wettbewerbsfähigkeit werden prioritäre Projekte diskutiert und unterstützt. Jetzt

möchte die Arbeitsgruppe noch stärker eine gestaltende Rolle übernehmen und ins-

besondere die Wirtschaftsentwicklung Vorpommerns proaktiv unterstützen.

Vor diesem Hintergrund wurde die Erarbeitung der vorliegenden Strategie „Wirt-

schaftliche Entwicklung für Vorpommern“ initiiert. Ziel ist die Festlegung struk-

turpolitischer Ziele für die Planungsregion Vorpommern, um darauf aufbauend stra-

tegisch wichtige Strukturmaßnahmen zu formulieren und umzusetzen. Dabei stehen

die Stabilisierung und Weiterentwicklung der regionalen Wirtschaft und insbesondere

die Sicherung des Fachkräfteangebots der Region im Mittelpunkt. Letztendlich soll

die Strategie Schwerpunkte für das gemeinsame Handeln von regionaler Wirtschaft

und Politik in Zusammenarbeit mit der Landesregierung für überschaubare Zeiträume

festlegen. Ein Mitglied der Arbeitsgruppe formulierte das Ziel treffend wie folgt: „Es

gibt kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem. Aufgabe muss die Prioritä-

tensetzung für Vorpommern sein“. Die strategische Grundlage, in Verbindung mit der

für eine Weiterentwicklung / Ergänzung offenen Projektliste in Anlage, wird somit

Programm der Arbeitsgruppe und des Regionalen Planungsverbandes Vorpommern

in den kommenden Jahren sein. Beides (Strategie und Projektliste) soll darüber hin-

aus von einer breiten Mehrheit der regionalen Akteure getragen und umgesetzt wer-

den.

Die Notwendigkeit für eine solche Mobilisierung der regionalen Kräfte ist gegeben

und auch die Rahmenbedingungen sind aktuell günstig:

- So zeigen die Analyse der wirtschaftlichen Situation und der Auswirkungen des

demografischen Wandels einen hohen Handlungsbedarf. Vorpommern gehört

zu den wirtschaftlich schwächsten Regionen in den neuen Bundesländern. Die

rückläufige Bevölkerungsentwicklung bei gleichzeitiger Verschiebung des Al-

tersdurchschnitts der Bevölkerung nach oben wird sich sehr wahrscheinlich in

den kommenden Jahren fortsetzen, mit den bekannten Auswirkungen auf die

Infrastruktur und die Wirtschaft.

2

- Mit der 2011 vollzogenen Kreisgebietsreform sind aus den Landkreisen Nord-

vorpommern, Rügen, Ostvorpommern und Uecker-Randow sowie den kreis-

freien Städten Stralsund und Greifswald die Kreise Vorpommern-Rügen und

Vorpommern-Greifswald entstanden. Beide neuen Landkreise bilden die Pla-

nungsregion Vorpommern. Regionale Abstimmungen und Ansätze zur Bünde-

lung regionaler Kräfte treffen mit dieser Entwicklung auf neue und günstige

Rahmenbedingungen.

- Die aktuelle EU-Förderperiode geht 2013 zu Ende. Für die Zeit ab 2014 werden

bereits jetzt die entsprechenden Grundpfeiler und Fördermodalitäten diskutiert

und festgelegt. Von daher ist Vorpommern gut beraten, sich mit der Strategie in

diese Diskussion einzubringen und eine problemadäquate Förderung einzufor-

dern.

Basis für die Ableitung der nachfolgenden Prioritäten bzw. strukturpolitischen Ziele

ist die Erkenntnis, dass die Wirtschaftsentwicklung Vorpommerns im Wesentlichen

geprägt ist durch

- die Entwicklung der ansässigen Unternehmen, ihre Marktentwicklung und In-

vestitionsentscheidungen,

- externe Investoren, die in bestehende Strukturen investieren oder neue Betrie-

be errichten sowie

- Existenzgründungen.

Ansatzpunkte für die Beeinflussung der regionalen Wirtschaftsentwicklung sind somit

alle Faktoren, die die Entscheidungen dieser drei Gruppen positiv oder negativ beein-

flussen. Die Perspektiven der wirtschaftlichen Entwicklung Vorpommerns und der

genannten Gruppen können dabei nicht losgelöst von den Veränderungen der politi-

schen, gesamtwirtschaftlichen und internationalen Rahmenbedingungen und den

daraus resultierenden Entwicklungstrends gesehen werden. Zu nennen wären unter

anderem Aspekte der Globalisierung, des Klimawandels, des Energieeinsatzes und

der Energieeffizienz sowie der demografischen Veränderungen. Ökonomische Ent-

wicklungen werden somit flankiert durch politische Entscheidungen auf nationaler

und internationaler Ebene. Dazu gehören ordnungspolitische Vorgaben oder aktuelle

Entwicklungen auf EU-Ebene und Fragen der Entwicklung des Euro. Und auch über-

regionale tarifliche Vereinbarungen und Notwendigkeiten beeinflussen in erheblicher

Weise die Chancen der Wirtschaftsentwicklung in Vorpommern. Die Region muss

sich darüber klar werden, wo sie selbst verändernd eingreifen kann und welche

Schwerpunkte sie setzen möchte. Großräumige politische Veränderungen sowie

ökonomische Entwicklungen und Entscheidungen geben wichtige Entwicklungseck-

3

punkte vor. Gleichwohl können regionale Aktivitäten und Projekte und nicht zuletzt

das wirtschaftsfreundliche Image einer Region den Ausschlag für wirtschaftliche Ent-

scheidungen der genannten Zielgruppen bilden.

Die folgenden strukturpolitischen Ziele basieren auf der Auswertung von vorhande-

nen Gutachten, Konzepten und Statistiken1 , wobei das Regionale Raumentwick-

lungsprogramm Vorpommern eine herausragende Rolle spielt, sowie rund 50 Fach-

gesprächen und Interviews mit regionalen Akteuren2 und sind Ergebnis der Diskussi-

onen in der Arbeitsgruppe „Regionale Entwicklung Vorpommern“ im Bündnis für Ar-

beit und Wettbewerbsfähigkeit. Sie beschreiben und erläutern die jeweiligen Aufga-

ben und sind Grundlage für die Leitprojekte mit benannten Koordinierungsverantwort-

lichen in der Anlage. Die Reihenfolge der Auflistung stellt keine abschließende Prior i-

tätensetzung oder ein Ranking dar. Teilweise bedingen sich die strukturpolitischen

Ziele oder beziehen sich auf ein gemeinsames Anliegen. Es wurde aber bewusst kei-

ne weitere Zusammenlegung vorgenommen, um eine leichtere Nachvollziehbarkeit

zu gewährleisten.

Die Maßnahmen der weiteren Projektsteuerung und des Controllings sowie der Be-

richterstattung in der Arbeitsgruppe 3 werden gesondert festgelegt. Die wichtigsten

strukturpolitischen Ziele für die Entwicklung der Wirtschaft Vorpommerns sind:

1. Wirtschaftsstrukturen und -standorte gezielt stärken

2. Fachkräfteangebot für die Wirtschaft Vorpommerns sichern

3. Forschungsstandorte, Bildungslandschaft und den Innovationstransfer stärken

4. Demografischer Wandel: Vorpommern als Modellregion begreifen

5. Energiestandorte und Energieregion entwickeln

6. Lagebedingungen konsequenter nutzen (Stettin, Ostseeraum, Berlin)

7. Hafenstandorte ausbauen und gemeinsam vermarkten

8. Verkehrsinfrastrukturlücken schließen

9. Landwirtschaftspotenziale besser nutzen

10. Tourismuspotenziale nachhaltig ausbauen und nutzen.

1 Vgl. Anhang 1.

2 Vgl. Anhang 2.

4

(1) Wirtschaftsstrukturen und -standorte gezielt stärken

Bei wichtigen Wirtschaftsindikatoren wie der Bruttowertschöpfung oder der Arbeitslo-

senquote ist Vorpommern schlechter als der Landesdurchschnitt.3 Niedrige Löhne

und eine damit verbundene geringere Kaufkraft rufen eine arbeitsplatzorientierte Ab-

wanderung hervor und es ergeben sich wiederum negative Rückkopplungen zur Be-

völkerungsentwicklung und der Infrastrukturauslastung. Die bisherigen Aktivitäten im

Standortmarketing konnten die bekannten Imageprobleme als Wirtschaftsstandort

nicht nennenswert verändern.4

In einem Ranking der 100 größten Unternehmen Mecklenburg-Vorpommerns war

Vorpommern 2009 mit 21 Unternehmen und fast 16.000 Arbeitsplätzen fast entspre-

chend seinem Anteil an der Bevölkerung (knapp 24 %) bzw. den Erwerbstätigen (über

27 %) des Landes insgesamt vertreten (vgl. Tab. 1). Nach dieser Aufstellung war die

P+S Werften GmbH, die aus der ehemaligen Volkswerft Stralsund GmbH und der

Peene-Werft GmbH in Wolgast hervorgegangen ist, das größte Unternehmen in Vor-

pommern, die zwischenzeitlich leider Insolvenz anmelden musste. Die bislang noch

starke regionale Beschäftigungsbedeutung hat in den vergangenen Jahren jedoch

deutlich nachgelassen und in der Perspektive und im Wettbewerb mit den asiatischen

Werften gilt die Werftenindustrie insgesamt eher als unsichere Branche.

Im Vergleich dazu haben sich in den letzten Jahren einzelne Branchen sehr gut ent-

wickelt. Diese Unternehmen konnten die Standortbedingungen in entsprechende

Wettbewerbsvorteile ummünzen und haben die Spezialisierung Vorpommerns damit

weiter vorangetrieben.

Zu den Bereichen mit Arbeitsplatzzuwächsen und höheren Anteilen an der Gesamt-

beschäftigung gegenüber dem Landesdurchschnitt zählen besonders tourismusge-

prägte Branchen wie die Gastronomie und das Beherbergungswesen, das Gesund-

heitswesen, unternehmensbezogene Dienstleistungen sowie Forschung und Entwick-

lung (vgl. Abb. 1).

3 Vgl. dazu u. a. Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit.

4 Vgl. u. a Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern mbH: Vorpommern. Wo die Sonne scheint. Ideen zur

Standortpositionierung für Vorpommern, Material zum Pressegespräch, Greifswald, 2. Juni 2010.

5

Tab. 1: Die größten Unternehmen Vorpommerns in 2009

Rang Unternehmen Standort Beschäf-

tigte (2009)

Umsatz

in Mio. €

Branche

7 P+S Werften GmbH Stralsund 2.154 285,5 Schiffbau

8 Damp Holding AG Stralsund 1.992 175,2 Gesundheitswesen

13 Braun Gruppe

Riemser Arzneimittel AG

Rügen Feinkost AG

Greifwald

Insel Riems

Garz

1.300

650

315

250,0

103,0

70,0

Mischkonzern

Chem. Industrie

Ernährungsgewerbe

18 Energiewerke Nord GmbH Lubmin 949 281,5 Stilllegung, Abbau

von Kraftwerken

23 MBV – Mecklenburger Besitz und

Verwaltungs GmbH

Pasewalk 870 42,0 Ernährungsgewerbe

24 Bela Handels GmbH & Co. KG Wittenhagen 833 343,0 Handel im Lebens-

mittelbereich

25 SYKES Enterprises Support

Services B.V. & Co. KG

Pasewalk 762 (-)5 Dienstleistungen

(Call Center)

28 Rügen Fisch Gruppe Sassnitz 714 108,4 Ernährungsgewerbe

29 Eisengießerei Torgelow GmbH Torgelow 700 110,0 Metallindustrie

36 Sparkasse Vorpommern Greifswald 599 (-) Finanzdienstleistun-

gen

41 Boddin-Kliniken Ribnitz-

Damgarten GmbH

Ribnitz-

Damgarten

498 30,7 Gesundheitswesen

44 Travel Charme Hotel GmbH Binz 483 37,3 Gastgewerbe

50 Stadtwerke Stralsund GmbH Stralsund 439 102,9 Energie- und Wasser-

versorgung

52 Seetel Hotel Gruppe Ahlbeck 435 26,4 Gastgewerbe

55 Hanse Yachts AG Greifswald 419 53,3 Schiffbau

57 ml&s manufacturing, logistics and

services GmbH & Co. KG

Greifswald 404 68,2 Elektroindustrie

62 Stadtwerke Greifswald GmbH Greifswald 366 66,5 Energie- und Was-

serversorgung

70 Sana-Krankenhaus Rügen

GmbH

Bergen auf

Rügen

335 (-) Gesundheitswesen

77 Hotel Arkona – Dr. Hutter e. K. Binz 288 23,3 Gastgewerbe

93 Scan Haus GmbH Marlow 228 34,4 Baugewerbe

100 Industrie- und Büroreinigungs-

GmbH

Sassnitz 210 7,3 Dienstleistungen

(Gebäudereinigungen)

Quelle: Norddeutsche Landesbank Girozentrale: Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommern. Die 100 größten Unternehmen in Mecklen-

burg Vorpommern, Hannover, 2010, S. 17 ff.

5 (-) bedeutet keine Angabe zum Umsatz.

6

Abb. 1: Wirtschaftsstruktur Vorpommerns

Quelle: eigene Darstellung nach Prognos, Daten Amt für Statistik Mecklenburg- Vorpommern 2011

(inkl. Schiff- und Bootsbau)

1

Auf diese für Vorpommern wichtigen Branchen und insbesondere auf die zukunfts-

und technologieorientierten Branchenschwerpunkte sollte sich die künftige Wirt-

schaftsförderung konzentrieren. Darüber hinaus sollte das verarbeitende Gewerbe

(z. B. Energieerzeugung, Metallver- und -bearbeitung, maritime Industrie) oberste

Priorität haben, da daran vielfältige Effekte für Vorpommern gekoppelt sind und der

immer noch ausgesprochen niedrige Industrialisierungsgrad6 dadurch gehoben wer-

den kann. Mit dieser Konzentration soll selbstverständlich keine sich ergebende An-

siedlung ausgeschlossen werden. Vielmehr soll sie Richtung sein für eine zielgerich-

tete Akquise im Rahmen der Marketing- und Ansiedlungsoffensive. Insgesamt geht es

um die Schaffung einer gesunden Mischung von Dienstleistungsunternehmen und

Unternehmen des produzierenden Gewerbes. Die genannten Branchen könnten

grundsätzlich als Leitbranchen Vorpommerns gelten und würden eine zielgenauere

Förderung und Entwicklung ermöglichen.

Neben einer solchen Schwerpunktsetzung auf Leitbranchen wird eine regionale

Schwerpunktsetzung die größtmöglichen regionalwirtschaftlichen Effekte hervor-

bringen. Neben den Zentren Greifswald und Stralsund gelten dabei allgemein Mittel-

zentren als erfolgversprechende regionale Schwerpunkte, wobei hier jeder Einzelfall

genau zu betrachten ist. Insgesamt werden mit der genannten branchenbezogenen

und regionalen Konzentration eine „Gießkannenförderung“ vermieden, endogene

Potenziale besser genutzt und letztendlich die Wettbewerbsfähigkeit Vorpommerns

verbessert.

In einer neuen Förderstrategie für eine integrierte Entwicklung für Vorpommern

könnten beispielsweise für die neue EU-Fonds-Förderperiode 2014-2020 die genann-

ten Schwerpunktsetzungen weiter unterlegt und entsprechende Förderungen aus

verschiedenen EU-Fonds vorgesehen werden. Die Entwürfe zu den Fondsverord-

nungen 2014-2020 sehen solche regionalen Aktivitäten und Förderansätze ausdrück-

lich vor und sie sollten von Vorpommern gemeinschaftlich genutzt werden.7 Besonde-

6 Im Jahr 2010 lag die Industrialisierungsquote (gemessen am Anteil der Beschäftigten im produzierenden Be-

reich pro 1.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) in Vorpommern bei nur 72. In Mecklenburg-

Vorpommern betrug der entsprechende Wert 107 und in Deutschland sogar 280 (Quelle: Statistische Ämter des

Bundes und der Länder: Verarbeitendes Gewerbe: Beschäftigte, Stichtag 30.09.2010).

7 Vgl. Europäische Kommission: Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates mit

gemeinsamen Bestimmungen über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, den Europäischen So-

zialfonds, den Kohäsionsfonds, den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen

Raums und den Europäischen Meeres- und Fischereifonds (KOM(2011) 615 endgültig), Artikel 28 („Von der ört-

lichen Bevölkerung betriebene Maßnahmen zur lokalen Entwicklung“), Brüssel, 2011.

2

re Beachtung sollten dabei vor allem innovationsfördernde Maßnahmen8 in den ge-

nannten Bereichen sowie der Gesundheitswirtschaft9 finden. Dabei wird die Nachhal-

tigkeit der Unterstützung sichergestellt und die Vergabe von Fördermitteln auch an

soziale Standards gebunden.

Ferner werden als Aufgaben die weitere Optimierung der Wirtschaftsförderungsstruk-

turen und die Entwicklung und Umsetzung eines noch schlagkräftigeren Regional-

marketings gesehen. Dabei spielt die Vermarktung der landesweit bedeutsamen ge-

werblichen und industriellen Großstandorte Lubminer Heide, Sassnitz-Mukran, Pa-

sewalk und Grimmen/ Pommerndreieck eine herausragende Rolle. Ein solches ver-

stärktes Regionalmarketing könnte in einer zeitnahen Ansiedlungsoffensive Vorpom-

mern aufgehen und die Grundlagen dafür schaffen, setzt allerdings die Erhöhung der

dafür notwendigen Kapazitäten und Budgets voraus. Im Rahmen der Ansiedlungs-

kampagne werden die durch die Wirtschaftsförderer Vorpommerns vorbereiteten und

abgestimmten Maßnahmen gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung des Landes

durchgeführt. Die Offensive könnte auf der Basis der bisherigen Aktivitäten weitere

ausgewählte Messebesuche, größere Direktmarketingaktionen bis zu einer beglei-

tenden Öffentlichkeitsarbeit beinhalten.

(2) Fachkräfte für die Wirtschaft Vorpommerns sichern

Für die weitere wirtschaftliche Entwicklung ist die Sicherung des Fachkräfteangebots

für die Unternehmen unabdingbar. Zurzeit verlassen wegen fehlender und in anderen

Regionen Deutschlands besser dotierter Arbeitsplätze immer noch viele gut ausge-

bildete junge Leute Vorpommern. Dies ergibt sich u. a. aus dem immer noch sehr

hohen Wanderungsverlust (vgl. Abb. 2).

8 Auch hier könnte Vorpommern landesweit voran gehen und entsprechende Innovationswettbewerbe organisie-

ren, wie sie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen in der laufenden Strukturfondsförderperiode begonnen wur-

den. Dabei werden zu ausgewählten Innovationsthemen (z. B. Fragen der ökologische Landwirtschaft, der Me-

dizintechnik oder in der Metallverarbeitung) nach einem entsprechenden Wettbewerbsaufruf Innovationsprojek-

te zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Region einer Prüfung unterzogen und die besten

Projekte für eine Förderung durch die Strukturfonds vorgeschlagen. Dadurch können neue Zielgruppen erreicht,

der Technologietransfer deutlich angekurbelt und nicht zuletzt eine höhere Transparenz in der Fördermittel-

vergabe erzielt werden.

9 Die Grundlage für die weitere Differenzierung und Ausgestaltung bildet dabei der Masterplan Gesundheitswirt-

schaft Mecklenburg-Vorpommern 2020.

3

Abb. 2: Wanderungsverluste Vorpommern, Saldo Zu- und Fortzüge je 1.000 EW

Quelle: eigene Darstellung, Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Zu- und Fortzüge über Gemeindegrenzen sowie Bevöl-

kerungsstand, 2011

Diese künftig fehlenden Fachkräfte werden sich mittel- und langfristig als wesentli-

ches Wachstumshemmnis in Vorpommern darstellen.

Dieser auch von den meisten Experten und Wirtschaftsverbänden erwartete Fach-

kräftemangel wird insbesondere Facharbeiter und Ingenieure betreffen und sich

grundsätzlich auf die genannten Leitbranchen konzentrieren. Von daher muss die

Fachkräftesicherung und -akquisition eine hohe Priorität für die Wirtschaft und für

die anderen Akteure Vorpommerns haben. Dies erfordert das Zusammengehen aller

Beteiligten sowie Veränderungen auf vielen Gebieten (z. B. Ausgleich der Defizite

durch Bildung und Qualifizierung, Verbesserung der Rahmendbedingungen, Mindest-

lohn bei Tarifungebundenheit, keine Imageverfestigung als Billiglohnregion, grenz-

überschreitende Kooperationen), um die jungen Leute im Land zu halten bzw. sogar

in die Region zu holen. Die vereinzelt agierenden Initiativen und Projekte zur De-

ckung des Fachkräftebedarfs müssen eine stärkere Bündelung und Vernetzung er-

fahren. Insgesamt ist eine engere Verzahnung von Wirtschafts- und Arbeitsmarktpoli-

tik notwendig. Entsprechende Festlegungen finden sich im „Fachkräftebündnis für

-10,00

-9,00

-8,00

-7,00

-6,00

-5,00

-4,00

-3,00

-2,00

-1,00

0,00

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Mecklenburg-Vorpommern

Vor-pommern

4

Mecklenburg-Vorpommer“10

.ine besondere Bedeutung für die Fachkräftesicherung

hat die Nähe zu Polen, diese muss deutlich intensiver ausgenutzt werden.

(3) Forschungsstandorte, Bildungslandschaft und den Innovationstransfer

stärken

Bildung stellt in einer wissensbasierten Gesellschaft eine zentrale Ressource dar und

ist somit auch für die Zukunftsfähigkeit Vorpommerns von herausragender Bedeu-

tung. Das gilt für alle Ebenen der frühkindlichen und schulischen Bildung, der Berufs-

bildung, der Forschung und Lehre an den Hochschulen sowie der außeruniversitären

Forschung. Grundsätzlich ist das Bildungssystem in Vorpommern gut organisiert und

sichert eine angemessene Bildung. Gleichwohl gibt es ungenutzte Potenziale. So

liegt beispielsweise der Anteil an Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss deut-

lich über den bundesdeutschen Werten11

. Eine Halbierung der Zahl der Jugendlichen

ohne Hauptschulabschluss bei gleichzeitiger Sicherung des Qualitätsanspruchs wür-

de damit bereits einen nennenswerten Beitrag zur Fachkräftesicherung in Vorpom-

mern leisten. Diesem Thema widmet sich auch das „Fachkräftebündnis Mecklen-

burg-Vorpommer“ 12

.

Aus der Sicht der Wirtschaft Vorpommerns muss zur Sicherung der Attraktivität der

Bildungseinrichtungen in die Bildungsstandorte verstärkt investiert werden. Um den

besonderen Bedingungen in Vorpommern mit der Lage an der polnischen Grenze

Rechnung zu tragen, ist dabei unter anderem die Förderung der Zweisprachigkeit

zumindest im Grenzraum zu Polen ein besonderes Ziel. Initiativen für Weltoffenheit

und Gesamtbildung („mentale Mobilisierung“) bereits in Kindergarten und Schule

können ebenfalls helfen, gegenseitige Vorurteile abzubauen.

10 „Fachkräftebündnis für Mecklenburg-Vorpommern“, unterzeichnet durch Erwin Sellering, Ministerpräsident ;

Jürgen Seidel, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus; Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Bezirk Nord; Hans-

Dieter Bremer, Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände; Volker Schlotmann, Minister für Verkehr, Bau

und Landesentwicklung; Henry Tesch, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur; Nikolaus Voss in Vertretung der

Ministerin für Soziales und Gesundheit, Dr. Margret Seemann, Parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und

Gleichstellung; Hans Thon, Präsident der geschäftsführenden Industrie- und Handelskammer, Landesarbeitsgemein-

schaft der Industrie- und Handelskammern; Peter Günther, Präsident der geschätsführenden Handwerkskammer

Schwerin der Arbeitsgemeinschaften der Handwerkskammern; Jürgen Goecke, Vorsitzender der Geschäftsführung der

Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Nord am 31. Januar 2011.

11 Laut Zentralem Arbeitsmarktmonitor der Bundesagentur für Arbeit beträgt die Quote der „Anzahl der Schulent-

lassenen ohne Hauptschulabschluss“ in Vorpommern 9,2 % (Bundesdurchschnitt 4,3 %).

12 Siehe auch Fußnote 10

5

Die Berufsbildung muss sich künftig noch stärker am Bedarf der regionalen Wirt-

schaft ausrichten. So könnte z. B. der Berufsschulstandort Torgelow um eine Fach-

klasse Metall aufgrund des Clusters von metallverarbeitenden Betrieben im Umfeld

der Eisengießerei als Standortfaktor erweitert werden. Im Bereich der für die Region

bedeutenden Branchen Erneuerbare Energien, Gesundheitswirtschaft und Qualitäts-

tourismus fehlen Ausbildungsstätten. Diese Lücken sind zu schließen, z. B. durch die

Einrichtung einer Hotelfachschule in der Region.

Die aus der Sicht der Wirtschaft für die Fachkräftesicherung und den Technologie-

transfer besonders wichtige Hochschul- und Forschungslandschaft der Region stellt

sich wie folgt dar (vgl. Tab. 2):

6

Tab. 2: Universitäten/ Hochschulen und FuE-Einrichtungen in Vorpom-

mern

Einrichtungen Fakultäten/ Fachbereiche/ Aufgaben

Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald

­ Theologische Fakultät, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fa-kultät, Philosophische Fakultät und Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

­ ca.12.500 Studierende

­ 50 Studiengänge

Fachhochschule Stralsund ­ Wirtschaft, Elektrotechnik/Informatik, Maschinenbau

­ ca. 2.500 Studierende

­ 20 Studiengänge

Friedrich-Loeffler-Institut, Bun-desforschungsinstitut für Tier-gesundheit, Insel Riems

­ bündelt wissenschaftliche Kompetenz im Bereich Infektionskrank-heiten bei landwirtschaftlichen Nutztieren und Zoonosen

Leibniz-Institut für Plasmafor-schung und Technologie e.V. (INP Greifswald), Greifswald

­ anwendungsorientierte Grundlagenforschung und Optimierung, Entwicklung etablierter plasmagestützter Verfahren und Produkte

­ Anpassung von Plasmen an kundenspezifische Einsatzbedingun-gen

Max-Planck-Institut für Plas-maphysik - Teilinstitut, Greifs-wald

­ untersucht die physikalischen Grundlagen für ein Fusionskraft-werk

BioCon Valley, Greifswald ­ betreibt Gründerzentren als Starthilfe für junge Unternehmen

­ zentraler Ansprechpartner für Clustermanagements, Transfer-netzwerke, Ernährungswirtschaft und Qualitätsstandards

Institut für Marine Biotechno-logie e.V., Greifswald

­ Screening, Isolierung und Strukturaufklärung von biologisch akti-ven Verbindungen aus marinen Mikroorganismen und von kälte-adaptierten Enzymen

­ Funktionelle Genomanalyse mariner Bakterien

Forschungszentrum Sensorik e.V., Greifswald

­ Entwicklung moderner Technologien der chemischen und bio-chemischen Sensorik

Institut für Diabetes "Gerhardt Katsch" Karlsburg, Karlsburg

­ Immundiagnostik und Therapieüberwachung - Analyse funktionel-ler Veränderungen krankheitsrelevanter T-Zellen

­ Präklinische Forschung zu Stoffwechsel- und Autoimmunerkran-kungen

­ Diabetes-Management Systeme und Telemedizin

Quelle: http://www.invest-in-vorpommern.de/ und Homepage der Einrichtungen

Den Kern bilden die Universität Greifswald und die Fachhochschule Stralsund. Die

Universität Greifswald bietet mit fünf Fakultäten ein breites Studienangebot für mo-

mentan ca. 12.500 Studierende an. Sie ist insbesondere in den Bereichen Medizin

und Biotechnologie eine auch international profilierte Einrichtung und somit Ziel für

die temporäre und zum Teil auch dauerhafte Zuwanderung von Studenten, Lehrkräf-

ten und Forschern aus dem gesamten Bundesgebiet. Dagegen hat die Fachhoch-

schule Stralsund eine eher regionale Bedeutung. Sie bietet Studienmöglichkeiten in

den drei Fachbereichen Elektrotechnik/ Informatik, Maschinenbau und Wirtschaft an.

Dabei greifen Studiengänge für Regenerative Energien, Medizininformatik und Tou-

rismusmanagement die wirtschaftlichen Stärken der Region auf und schaffen eine

Basis für eine an der regionalen Wirtschaft orientierte Ausbildung. Im Bereich der

7

Forschung versucht sich die Fachhochschule u. a. auch in diesen Bereichen verstärkt

zu profilieren.

Von besonderer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung und die Forschungs-

landschaft in Vorpommern sind die außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Mit

dem IPP Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald, dem Leibniz-Institut für

Plasmaphysik und Technologie e. V. in Greifswald sowie dem Friedrich-Löffler-

Institut – Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems haben drei

international renommierte Forschungsinstitute ihren Sitz in Vorpommern.

Die Hochschulstandorte müssen künftig unbedingt für die Region gesichert werden.

Ihre Attraktivität als Standorte für Spitzenforschung und ihre nationale und internatio-

nale Wettbewerbsfähigkeit sind weiter auszubauen. Das Potenzial dazu ist vorhan-

den13

.

Die Einrichtungen müssen nicht nur qualitativ weiter entwickelt, sondern noch stärker

für die Region nutzbar gemacht werden. Eine bessere Kooperation mit der heimi-

schen Wirtschaft und Ausgründungen aus den Instituten können neue, nachhaltige

wirtschaftliche Impulse für die Region setzen14

.Dies gilt in gleichem Maß für die

Hochschulen in Greifswald und Stralsund. Auch die drei Technologie- und Gründer-

zentren in Vorpommern spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle und

müssen aktiv einbezogen werden.

13

„Greifswald kann sich zu einem Zentrum für „Hochtechnologie Made in Vorpommern“ entwickeln.“ Aus: Prognos

AG, Fortschreibung des Leitbildes der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, S.22, Berlin 2010.

14 Zum Beispiel INP Greifswald: Mit den Unternehmen der Neoplas-Gruppe sowie den Initiativen Q-Plas, Plasmat-

ransfer und Leibniz-Mikroelektronik namhafte Ausgründungen und Transfereinrichtungen.

8

(4) Demografischer Wandel: Vorpommern als Modellregion begreifen

Der demografische Wandel muss als die größte Herausforderung Vorpommerns und

damit auch seiner Wirtschaft angesehen werden. Demografischer Wandel meint da-

bei zum einen den Rückgang der Bevölkerungszahl und zum anderen die Erhöhung

des Altersdurchschnitts der Bevölkerung. Vorpommern hat seit der deutschen Wie-

dervereinigung auch im Vergleich zu anderen Regionen Ostdeutschlands bereits

überdurchschnittlich stark unter diesen Entwicklungen gelitten. Dieser Trend wird

sich aller Wahrscheinlichkeit nach fortsetzen. Bis 2030 wird ein weiterer Bevölke-

rungsrückgang prognostiziert, der deutlich über dem Landesdurchschnitt für Meck-

lenburg-Vorpommern liegt (Vgl. Abb. 3).

Abb. 3: Bevölkerungsprognose Vorpommern

Quelle: eigene Darstellung, Statistisches Landesamt MV 2005, Statistisches Bundesamt 2009, Landesamt Bauen und Verkehr

Berlin-Brandenburg 2009

Die Folge ist eine Ausdünnung der Bevölkerung gerade in den ländlich-peripheren

Räumen. Damit wird die Tragfähigkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge wie

technischer und sozialer Infrastruktur oder von Versorgungseinrichtungen gefährdet.

Gleichzeitig nimmt das Potenzial an qualifizierten Fachkräften in der Region ab. Vor-

pommern droht damit weiter an Attraktivität als Wirtschafts- und Wohnstandort zu

verlieren.

Deutschland

Mecklenburg- Vorpommern

Vorpommern

Brandenburg

86,0

88,0

90,0

92,0

94,0

96,0

98,0

100,0

2010 2015 2020 2025 2030

Ind

ex

Jahr

9

Um die Auswirkungen dieser Entwicklung abzumildern, müssen Anpassungsmaß-

nahmen, wie die Konzentration und Verkleinerung der Einrichtungen der Daseinsvor-

sorge, auf ein vertretbares Mindestmaß beschränkt werden. Wichtiger noch wird es

sein, den Versuch des Gegensteuerns zu unternehmen, also die Infrastruktur für ein

attraktives Wohn- und Arbeitsumfeld zu erhalten und ggf. sogar auszubauen.

Da dies bei sich verkleinernden finanziellen Spielräumen nicht vollständig gelingen

wird, muss über eine Loslösung von starren Standardvorgaben und die Entwicklung

neuer, flexibler und kostengünstiger Lösungen nachgedacht werden. Vorpommern

muss zu einer Modellregion für neue Ansätze werden und sich auf diesem Weg

modernisieren, um aus den Nachteilen des demografischen Wandels neue Chancen

zu eröffnen. Ansätze dafür bieten u. a. flexible Bedienformen im ÖPNV, an multifunk-

tionalen Standorten gebündelte Versorgungseinrichtungen im ländlichen Bereich,

eServices, dezentrale Energieversorgung und Abwasserentsorgung usw.

Die Landespolitik muss der Region Vorpommern Freiräume für die Umsetzung sol-

cher angepasster, modellhafter Lösungen und Strategien einräumen. Das bedeutet

dann auch die Überprüfung und ggf. Anpassung bestehender Standards, um die en-

dogenen Potenziale der Region optimal entwickeln zu können.

Darüber hinaus muss die Handlungsfähigkeit der Städte und Gemeinden Vorpom-

merns als Standortfaktor für die Wirtschaft gesichert werden. Unabhängig von der

Diskussion um die Folgen der Kreisgebietsreform können viele kleine und schwache

Gemeinden im ländlichen Raum die Daseinsvorsorge nicht mehr gewährleisten. Ver-

schiedene Ansätze zur Verbesserung der Situation der Kommunen werden gegen-

wärtig diskutiert:

Zur Sicherung einer bürgernahen Verwaltung und zur Stärkung der Gemeinden

sollte eine Funktionalreform mit einer Aufgabenverlagerung nach unten durch-

geführt werden. Verbunden mit einer besseren finanziellen Ausstattung seitens

des Landes würden die Kommunen dann wieder zu mehr notwendiger Unab-

hängigkeit und Entscheidungsfreiheit kommen.

Ein zweiter Ansatz richtet sich auf den Abbau bürokratischer Vorgaben und

Hemmnisse, z. B. in den Politikbereichen Förderpolitik, Naturschutz oder

Denkmalschutz. Hier könnte mehr regionale Verantwortung – zum Beispiel im

Fördermittelmanagement – zu Lösungen führen, die den Problemen vor Ort an-

gemessener begegnen15

.

15

Vgl. Berlin - Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Die Zukunft der Dörfer, Berlin 2011, S.73.

10

Eine dritte Position setzt auf den Wettbewerb der Kommunen untereinander.

Wenn es den Städten und Gemeinden gelingt, den demografischen Wandel als

Chance zu erkennen und sich auf ihre Stärken zu konzentrieren, dann werden

die Kommunen mit den besten Ideen auch Erfolg haben.

Die Entscheidung, mit welcher Strategie die Handlungsfähigkeit der Kommunen gesi-

chert werden kann und soll, muss in der Region selbst getroffen und getragen wer-

den.

(5) Energiestandorte und Energieregion entwickeln

Vorpommern verfügt grundsätzlich über sehr gute Bedingungen, um sich als Standort

der Energieerzeugung und als Energieexporteur überregional zu etablieren. Im kon-

ventionellen Bereich steht dabei Lubmin als Endpunkt der Nord Stream Gas-Pipeline

im Vordergrund. Der Bau von umweltschonenden Gaskraftwerken wäre hier die logi-

sche Konsequenz der bisherigen Entwicklung und würde die Tradition Lubmins als

Energiestandort fortsetzen.

Große Potenziale gibt es in der Region jedoch auch bei der Nutzung Erneuerbarer

Energien. An erster Stelle ist dabei die Windenergie zu nennen. „Die Windenergie

war im Jahre 2007 mit 1.235 Anlagen und ca. 1.300 MW installierter Leistung der

wichtigste einheimische Energieträger im Strombereich mit einem Anteil von 33 % an

der gesamten Stromerzeugung und 74 % an der Stromerzeugung aus Erneuerbaren

Energien im Land.“16

In der Ostsee vor der Insel Rügen befinden sich eine Reihe von geplanten Offshore-

Windparks (vgl. Abbildung 4).

16 Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Energieland 2020, Schwe-

rin 2009, S.71.

11

Abb. 4: Potenziale Windenergie (Offshore) in Vorpommern

Die Realisierung dieser Vorhaben bietet große Chancen für regionale Wertschöpfung,

wie der Bau des ersten deutschen kommerziellen Windparks vor der Küste Mecklen-

burg-Vorpommerns, EnBW Baltic 1, gezeigt hat. Beispielhaft seien hier genannt:

der Anlagenbau für die großen Windenergieplattformen an den Standorten Sass-

nitz-Mukran, Lubmin, Stralsund (Werft) und Wolgast

die Etablierung der Häfen Sassnitz-Mukran und Lubmin als Offshore-Basen für

die Versorgung der Windparks und den Ausbau zum Installations- und Basisha-

fen, zur Wartung und Instandhaltung sowie zur Reparatur der Offshore-

Einrichtungen sowie

die Flugplätze Barth und Peenemünde als Servicestandorte für Offshore.

Die Ausweitung von weiteren Windenergieeignungsräumen im Hinterland Vorpom-

merns sowie das Repowering bieten ebenfalls weitere Entwicklungschancen. Als eine

der sonnenreichsten Regionen Deutschlands bietet Vorpommern auch sehr gute Be-

dingungen für die Nutzung von Solarenergie. Flächen hierfür stehen in großem Um-

12

fang u. a. auf militärischen Konversionsstandorten zur Verfügung. Ein großes Projekt

ist z. B. in Peenemünde geplant17

, auf dem Areal eines ehemaligen Militärflughafens.

Beim Ausbau der energetischen Nutzung von Biomasse bestehen zwar noch Poten-

ziale, hier muss jedoch auf eine regionsverträgliche Entwicklung geachtet werden.

Maismonokulturen sowie übermäßige Belastungen durch den Transport von Gärsub-

straten zu den Anlagen sind zu vermeiden. Biogasproduktion sollte immer in Verbin-

dung mit einem Wärmekonzept als lokale, dezentrale Form der Energieerzeugung

genutzt werden.

Wichtig beim Ausbau der Energiestandorte und bei der Etablierung als Energieex-

portregion wird die Versorgung der heimischen Bevölkerung und der ortsansässigen

Unternehmen mit kostengünstiger Energie sein. Der Netzausbau für den Energieex-

port darf nicht dazu führen, dass die Strompreise in Vorpommern über denen in an-

deren Regionen liegen. Zudem muss versucht werden, über z. B. Energiegenossen-

schaften möglichst viel Wertschöpfung aus der Energieerzeugung in der Region zu

halten und nicht zu einer reinen Transitregion für den Stromtransport zu werden.

Entscheidend für die Etablierung als Energiestandort ist der Ausbau leistungsfähiger

Leitungstrassen, um den Strom zu den großen Energienachfrageregionen im Süd-

Westen Deutschlands zu transportieren. Dies betrifft insbesondere auch den Ausbau

der Leitungsnetze in benachbarten Bundesländern.

17

Aus der Ostseezeitung vom 22.09.2011: „Die Firma Sun Island Solarpark Peenemünde will mit zahlreichen

Partnern auf dem Flugplatz im Norden der Insel Usedom einen Energiepark errichten. Für knapp 200 Millionen

Euro sollen neben der Landebahn vier Solarfelder mit einer Gesamtleistung von 100 Megawatt, eine Solarfabrik

sowie eine Forschungsstätte der Technischen Hochschule Wildau errichtet werden.“

13

(6) Lagebedingungen konsequenter nutzen (Stettin, Ostseeraum, Berlin)

Die Nähe zu Stettin als Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Westpommern mit

mehr als 400.000 Einwohnern stellt einen gewissen Vorteil für die Wirtschaft Vor-

pommerns dar. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass sich die Region zu einem Tran-

sitraum entwickelt und Verkehrs- und Warenströme nur im geringen Umfang für

Wertschöpfung in und für Vorpommern sorgen.

Die Erwartungen an die Bedeutung und Funktion Stettins (als Oberzentrum) für Vor-

pommern haben sich bisher nur in geringem Maße erfüllt.18

Die wirtschaftlichen Ver-

flechtungen befinden sich immer noch in den Anfängen. Investitionen von Unterneh-

men in Polen werden – von wenigen Ausnahmen abgesehen – von Unternehmen aus

anderen Teilen Deutschlands getätigt. Gleichwohl sind sich alle Beteiligten darin ei-

nig, dass die wirtschaftliche und auch die sozioökonomische Entwicklung Vorpom-

merns ganz entscheidend von der Entwicklung und der Ausstrahlung Stettins ab-

hängen werden. Deshalb sind in den nächsten Jahren die Beziehungen mit den pol-

nischen Partnern viel konsequenter und umsetzungsbezogener auszubauen, dies gilt

auch vor dem Hintergrund, dass brandenburgische Regionen vor vergleichbaren

Problemen stehen und ebenfalls ihre Beziehungen und Verflechtungen mit Stettin

ausbauen werden. Hier muss Vorpommern die Initiative ergreifen und dem bisherigen

Informationsaustausch und die konzeptionellen Überlegungen stärker als bisher in

Projekte überleiten. Die Europaregion POMERANIA e. V sollte dabei eine herausge-

hobene Funktion übernehmen und entsprechende Aktivitäten sollten im aktuell ent-

stehenden Handlungs- und Entwicklungskonzept der POMERANIA verankert werden.

Aktuelle Überlegungen Stettins für eine stärkere Ausrichtung hin zu einer Metropolre-

gion19

sollten ebenso konsequent aufgegriffen werden, stimmen sie doch mit vielen

Ausrichtungen Vorpommerns überein (Orientierung nach Berlin, über die via hansea-

tica nach Lübeck und Hamburg sowie nach Skandinavien mit Kopenhagen, Stock-

holm und Oslo). Stettin wird mittel- und langfristig seine historische Funktion als

Oberzentrum für weite Teile Vorpommerns wieder stärker ausfüllen; dies nicht nur für

18 Vgl. Wilke, Maack und Partner: Wachstumspol Stettin: Entwicklung der deutsch-polnischen Grenzregion, Aktua-

lisierung der Studie "Wachstumspol Stettin und Auswirkungen auf die Entwicklung der deutsch-polnischen

Grenzregion" (2004), Hamburg, 2010.

19 Vgl. Regionalne Biuro Gospodarki Przestrzennej Województwa Zachodniopomorskiego: Entwicklungsprioritäten

des polnischen Teils der grenzüberschreitenden Metropolregion Szcecin. Zusammenstellung auf der Grundlage

des Abschlußberichts zum Entwicklungskonzept der grenzüberschreitenden Metropolregion Szczecin – polni-

scher Teil, Szczecin, 2011.

14

eine kurzfristige Sicherung des Fachkräfteangebots, sondern auch als Markt und

Nachfrager für die Unternehmen Vorpommerns und zentraler Ort für den östlichen

Teil Vorpommerns.

Neben den Verflechtungen mit Stettin gilt es auch entsprechende Beziehungen in

südliche Richtung in die Metropolregion Berlin-Brandenburg sowie in den Ostsee-

raum nach Skandinavien auszubauen. Insbesondere mit den baltischen Ländern

müssen die bereits bestehenden Lieferbeziehungen und Kontakte (Wissenschaft,

Industrie usw.) forciert und die bestehenden kulturellen und lagebedingten Alleinstel-

lungsmerkmale besser genutzt werden. Die existierenden übergeordneten Initiativen

zur Entwicklung des Ostseeraums (z. B. EU-Ostseeraumstrategie) sind noch intensi-

ver zu nutzen und in bestehende Aktivitäten zu integrieren.

Der Vernetzungsbedarf ist in der nachfolgenden Abbildung 5 beispielhaft dargestellt.

Abb. 5: Großräumige Vernetzungspotenziale Vorpommerns

Quelle: eigene Darstellung, Kartengrundlage: Logistics Regions in Germany, GTI, 2010.

15

16

(7) Hafenstandorte ausbauen und gemeinsam vermarkten

Es gibt in Vorpommern neun Wirtschaftshäfen: Sassnitz-Mukran, Stralsund, Greifs-

wald-Ladebow, Vierow, Lubmin, Wolgast, Anklam, Ueckermünde und Jarmen (vgl.

Abb. 6).

Abb. 6: Hafenstandorte in Vorpommern20

Quelle: www.invest-in-vorpommern.de

Jeder dieser Häfen hat eine spezielle Ausrichtung bzw. ein begrenztes Einzugsge-

biet, so dass es nur in geringem Maß zu einem Wettbewerb kommt und die Häfen

größtenteils spezielle Entwicklungschancen besitzen, z. B.:

20 In der Karte ist der Hafen Barth mit dargestellt, in dem aber kein Güterumschlag stattfindet und der aus diesem

Grund in der Aufzählung der Wirtschaftshäfen nicht genannt wird.

17

Der Fährhafen Sassnitz-Mukran als größter Hafen der Region ist der einzige

regionale RoRo- und Eisenbahnfährhafen.

Der Seehafen Stralsund ist auf den Umschlag von Stahl- und Walzwerkerzeug-

nissen für die Werftindustrie spezialisiert, ebenso werden Agrargüter, Baustoffe

und Zuschlagstoffe für Kraftwerke umgeschlagen.

Der Industriehafen Ueckermünde ist der Umschlagspunkt für die Eisengießerei

Torgelow.

Die Häfen Greifswald, Vierow, Wolgast, Lubmin und Anklam haben eine regio-

nal und lokal begrenzte Rolle im Umschlag von Dünger und Produkten aus der

Landwirtschaft21

.

Jarmen ist ein reiner Umschlaghafen für Getreide im Transport mit Binnenschif-

fen.

Die Bedeutung der Häfen für die Region ergibt sich nicht nur aus ihrer Funktion für

Güterumschlag und Logistik. Produktionsflächen an der Kaikante machen die Häfen

zunehmend auch als Standorte für das verarbeitende Gewerbe interessant. In die-

ser Funktion nehmen die Häfen Sassnitz-Mukran und Lubmin eine Sonderstellung

ein, denn beide sind verbunden mit jeweils einem landesweit bedeutsamen Großge-

werbegebiet. Diese Kombination eröffnet Möglichkeiten als Standort für die maritime

Wirtschaft auch außerhalb der konjunkturabhängigen Werftenbranche. Aufgrund der

günstigen Lage zu den Offshore-Windfeldern in der Ostsee eignen sich beide Stand-

orte darüber hinaus für Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes und für Service-

betriebe im Bereich des Baus und der Wartung von Offshore-Windenergieanlagen.

Aus dem Regionalen Raumentwicklungsprogramm geht hervor, dass die Häfen Vor-

pommerns künftig in noch stärkerem Maß ihre strategisch günstige Lage im Ostsee-

raum nutzen müssen22

. Eines der wichtigsten Potenziale liegt dabei in der Verbin-

dungsfunktion zwischen dem skandinavisch-baltischen Raum und den adriatischen

Wirtschaftsräumen über den Ostsee-Adria-Korridor.

Allerdings steht die Region Vorpommern mit der Verbindung über Sassnitz-Mukran im

Wettbewerb mit der Rostock-Route. Letzterer wird gutachterlich eine deutlich höhere

21

Vgl. Ostseeinstitut für Marketing, Verkehr und Tourismus an der Universität Rostock (Bearbeiter): Quellen-

Senken-Analyse der Güterströme für Mecklenburg-Vorpommern, Endbericht, Schwerin/Rostock 2011, S.35.

22

Vgl. RREP Vorpommern 2010, S.102.

18

Attraktivität bescheinigt23

. Auch die Entwicklung der Umschlagsmengen im Zeitraum

von 2000 bis 2010 bestätigen diese Aussage: Rostock konnte ein überproportionales

Wachstum verzeichnen, während die Gütermenge im Hafen Sassnitz-Mukran zu-

rückging. Im Fährverkehr stellt zusätzlich das polnische Swinemünde einen starken

Wettbewerber für Sassnitz-Mukran dar24

.

Vor diesem Hintergrund muss aus strategischer Sicht versucht werden, die Wettbe-

werbsfähigkeit der „Sassnitz-Achse“ zu erhöhen und Wettbewerbsnachteile ab-

zubauen. Insgesamt sollten der Ausbau der Häfen und damit die konsequente Nut-

zung dieses Standortvorteils und der Lage Vorpommerns hohe Priorität haben. Die

wachsende Ressourceneffizienz in der Wirtschaft bzw. in der Logistik begünstigt hier

die Hafenstandorte. Gleichzeitig sollte einer unkoordinierten Entwicklung entgegen-

gewirkt werden und die enge Kooperation der Standorte vorangetrieben werden.

23

UNICONSULT GmbH: Evaluierung der Güterverkehrskorridore durch Mecklenburg-Vorpommern, Abschlussbe-

richt, Hamburg, 2010, S.15.

24

Ostseeinstitut für Marketing, Verkehr und Tourismus an der Universität Rostock (Bearbeiter): Quellen-Senken-

Analyse der Güterströme für Mecklenburg-Vorpommern, Endbericht, Schwerin/Rostock 2011, S.27, 87.

19

(8) Verkehrsinfrastrukturlücken schließen

In den letzten 20 Jahren ist in die Verkehrsinfrastruktur Vorpommerns sehr viel inves-

tiert worden. So kann die Infrastrukturausstattung der Region als gut bis sehr gut ein-

geschätzt werden. Allerdings gibt es lokal nach wie vor temporäre Überlastungen

bzw. Lücken in der Infrastruktur, die geschlossen werden müssen.

Die überregionale Erreichbarkeit der Region ist insgesamt gut. Insbesondere die Fer-

tigstellung der Ostseeautobahn A 20 in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2005 hat

dazu beigetragen, dass sich die Fahrzeiten im PKW- und LKW-Verkehr von den Bal-

lungszentren Hamburg und Berlin nach Vorpommern deutlich verringert haben. Die

A 20 ist damit das verkehrliche Rückgrat der Region.

Regionalflugplätze für touristischen Luftverkehr und die Freizeitfliegerei gibt es in

Barth und Heringsdorf. Die überregionale Anbindung erfolgt über die Flughäfen

Rostock-Laage und die Berliner Flughäfen. Für den Warenumschlag per Schiff ste-

hen in der Region neun Häfen verschiedener Größe und mit unterschiedlichen Spe-

zialisierungen zur Verfügung.

Schwächen gibt es bei der Anbindung der Region per Schiene im Personenverkehr.

Die Reisezeiten z. B von Stralsund nach Berlin sind mit rund drei Stunden zu lang

und stellen einen Standortnachteil dar. Auch die Anbindung an den Wirtschaftsraum

Stettin im SPNV sollte noch weiter verbessert werden.

Die verkehrliche Erreichbarkeit der Inseln Rügen und Usedom sowie der Halbinsel

Fischland/ Darß/ Zingst ist auch heute noch verbesserungsbedürftig. Auf Rügen be-

trifft dies insbesondere die Anbindung des Fährhafens Sassnitz-Mukran. Am

Fährhafen befindet sich mit einem der vier Großgewerbegebiete der Region Vor-

pommern auch der wichtigste Industrie- und Gewerbestandort Rügens. Eine bessere

straßenseitige Anbindung auch für den Schwerlastverkehr würde zu einer deutlichen

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes führen. Zur Zeit ist der Rü-

gen-Zubringer mit seinem Anschluss auf der Insel gerade zu den touristischen Haupt-

reisezeiten überlastet. Planungen und Arbeiten zur Beseitigung dieses Engpasses

laufen jedoch bereits.

20

Abb. 7: Verkehrsinfrastruktur in Vorpommern (ohne Häfen)

Quelle: eigene Darstellung

Die Verbindung zur Insel Usedom, die saisonal ebenfalls unter dem starken touris-

tisch induzierten Individualverkehr leidet, kann sowohl straßen-, als auch bahnseitig

verbessert werden. In Bezug auf die Halbinsel Fischland/ Darß/ Zingst würde die

Entwicklung einer Bahnanbindung Entlastung bringen. In beiden Fällen wären Brü-

ckenneubauten erforderlich.

Im küstennahen Bereich der Region fehlen vereinzelte Ortsumgehungen zur besse-

ren Entflechtung von Verkehren. Insgesamt sind die regional bedeutsamen Straßen-

verbindungen und Ortsumgehungen für Schwerlastverkehr auszulegen.

21

Im ländlichen Raum abseits der Küstenregion sind insbesondere ältere Menschen

von Einschränkungen des Nahverkehrsangebots betroffen. Dort sollte verstärkt ver-

sucht werden, über die Verbesserung des ÖPNV durch Verkehrsverbünde und in-

novative Nahverkehrsangebote die regionale Erreichbarkeit außerhalb des motori-

sierten Individualverkehrs sicher zu stellen. Der Radwegeausbau darf sich ebenfalls

nicht nur auf die Küstenregion, sondern muss sich auch auf das touristische Hinter-

land erstrecken, um z. B. die Potenziale attraktiver Guts- und Herrenhäuser und

sonstiger Sehenswürdigkeiten im ländlichen Raum zu erschließen.

(9) Landwirtschaftspotenziale besser nutzen

Die Landwirtschaft ist bei der Betrachtung der wirtschaftlichen Stärken der Region

Vorpommern von besonderer Bedeutung (vgl. Tab. 4). Abseits der Küstenregion mit

ihren Potenzialen im Bereich des Tourismus und der maritimen Wirtschaft ist die

Landwirtschaft eine wichtige Branche in Vorpommern. Im ländlichen Küstenhinterland

ist sie einer der größten Arbeitgeber der Region. Vielfach gibt es enge Partnerschaf-

ten zwischen den Kommunen und den Landwirtschaftsbetrieben.

Die Struktur des Agrarsektors ist in weiten Teilen Vorpommerns durch große und leis-

tungsfähige Betriebe geprägt. Eine Besonderheit der Region ist der sehr starke Be-

reich der ökologischen Landwirtschaft, der Anteil an ökologisch bewirtschafteter

Fläche liegt in einem Altkreis bei fast 24 Prozent. Dieser Umstand wird überregional

als besonderer Standortfaktor vermarktet25

und greift den Trend zu Bioprodukten in

der Ernährungswirtschaft auf.

Tab. 3: Landwirtschaftliche Betriebe des ökologischen Landbaus und

deren landwirtschaftlich genutzte Fläche – Stand 2010

Gebiet Landwirtschaftliche Betriebe des ökologischen Landbaus

Landwirtschaftlich genutzte Fläche gesamt

Betriebe Landwirt-schaftlich ge-nutzte Fläche

Landwirtschaft-lich genutzte

Fläche

Anteil an der landwirtschaft-lich genutzten

Fläche

Anzahl ha ha %

LK Nordvorpommern 53 12.882 139.992 9,2

25

So wirbt die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes: „Insbesondere … in den Regionen Vorpommern

und Uecker-Randow liegt der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen teilweise bei nahezu 25%. Die gesam-

te Region Vorpommern bietet demnach aufgrund der hohen Dichte an zertifizierten Zulieferern optimale Vo-

raussetzungen für Veredelungsbetriebe von Bio-Produkten“ (Quelle: http://www.gfw-mv.de/pressemitteilungen-

biofach-nuernberg.html).

22

LK Ostvorpommern 75 15.085 119.341 12,6

LK Rügen 24 2.733 62.191 4,4

LK Uecker-Randow 67 19.191 80.381 23,9

Summe Vorpommern (ohne kreisfreie Städ-te)

219 49.891 401.905 12,41

Summe Mecklenburg-Vorpommern

712 117.826 1.350.882 8,7

Quelle: Statistisches Jahrbuch Mecklenburg-Vorpommern 2011

In Bezug auf die Landwirtschaft in Vorpommern ergeben sich Nutzungskonflikte unter

anderem mit dem Tourismus und dem Naturschutz. In den touristischen Schwer-

punkträumen betrifft dies z. B. verkehrliche Belange oder mögliche Geruchsbelästi-

gungen. Allgemein sind der Flächenanspruch für Infrastruktur- und Naturschutzvor-

haben sowie der zunehmende Bedarf an Ausgleichsflächen ein Problem für die Be-

triebe. Planungen, die diese Konflikte beschreiben und Lösungsvorschläge anbieten,

können hier Entlastung bringen.

Um eine noch bessere regionale Wertschöpfung der Landwirtschaft zu erreichen,

muss die Wertschöpfungskette Landwirtschaft – Veredlungswirtschaft – Nah-

rungsgüterwirtschaft mit regionalen Kreisläufen gestärkt und entwickelt werden.

Veredelung meint in diesem Zusammenhang explizit den Ausbau der Tierhaltung.

Ein weiterer Ansatzpunkt liegt in einer stärkeren Verbindung von Ökolandwirtschaft

und Gesundheitstourismus. Die Nachfrage nach ökologisch erzeugten Nahrungsmit-

teln aus dem touristischen Bereich in Vorpommern wächst und sollte aus der Region

selbst heraus bedient werden. Das setzt regionale Verarbeitung und Vermarktung der

landwirtschaftlichen Erzeugnisse und eine spezielle Logistikkette voraus.

Zur Umsetzung ist eine stärkere Verbindung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft

ein vielversprechender Weg. Als Kooperationspartner kommt dabei insbesondere der

Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften der Fachhochschule

Neubrandenburg in Frage. Auch wenn diese Hochschuleinrichtung nicht in der Regi-

on Vorpommern liegt, bietet sie doch aufgrund ihrer fachlichen Spezialisierung einen

wichtigen Anknüpfungspunkt.

23

(10) Tourismuspotenziale nachhaltig ausbauen und nutzen

Die touristischen Potenziale Vorpommerns sind im Landesvergleich überdurchschnitt-

lich. Fast 54 Prozent der Beherbergungskapazitäten und auch aller Übernachtungen

des Landes entfallen auf Vorpommern (vgl. Tab. 5). Innerhalb Vorpommerns liegen

die touristischen Schwerpunkte vor allem in den die Küstenregionen. Der hohe Frei-

zeit- und Erholungswert sowie die landschaftliche Schönheit der Ostseeküste ziehen

Besucher an und prägen den Tourismusstandort Vorpommern. Dabei muss künftig

einer „Überlastung“ dieser Tourismusräume entgegengewirkt, die Qualität der tou-

ristischen Angebote mindestens gehalten sowie saisonverlängernde Angebote ver-

stärkt entwickelt werden.

Tab. 4: Ausgewählte Tourismuskennzahlen 2010

Beherbergungs- betriebe Gästebetten

Gäste- übernachtungen Gästeankünfte

Vorpommern 1.646 147.327 14.857.999 3.082.989

Mecklenburg-Vorpommern 3.064 282.893 27.669.773 6.667.279

Anteil Vorpommern 53,7% 52,1% 53,7% 46,2%

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Tourismus: Beherbergungsbetriebe, Gästebetten,

-übernachtungen, -ankünfte, Stand 2010

Zwar bietet das Hinterland im Vergleich dazu ein geringeres Potenzial, durch die

landschaftlichen Gegebenheiten, die Anbindung an die Ostsee oder das Stettiner

Haff, die vielen Kulturangebote, Schlösser und Herrenhäuser sowie die bereits vor-

handenen Möglichkeiten für Wanderer, Rad- und Kanutouristen sind jedoch durchaus

erhebliche Wachstumsreserven gegeben. Die Netzwerke Qualitätstourismus, Öko-

landbau „Gesundes Essen“ usw. spielen hier eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Antworten auf die Frage, für welche Angebote das Hinterland steht, müssen stärker

herausgearbeitet und kommuniziert werden.

Künftige Anstrengungen in der Tourismuswirtschaft müssen insgesamt auf die Ent-

wicklung innovativer Produkte und Angebote und die stärkere Vernetzung ausge-

richtet werden. Dies betrifft insbesondere die Verknüpfung mit der Gesundheitswirt-

schaft hin zum Gesundheitstourismus und mit der Landwirtschaft und Gastronomie

(regionale Produkte, gesundes Essen etc.).

24

Anhang

25

Anhang 1: Ausgewählte Gutachten, Studien und Informationsmaterial

Amt für Raumordnung und Landesplanung Vorpommern: Rahmenkonzept für die Gestaltung der

Stadt-Umland-Beziehungen im Stadt-Umland-Raum der Universitäts- und Hansestadt Greifswald,

Greifswald 2010.

Aktionsgruppe „Stettiner Haff“: Natur und Kultur als Partner der wirtschaftlichen Entwicklung in der

Region „Stettiner Haff“, Pasewalk 2007

Jost Bandelin, Gerald Braun, Bettina Heinrichs et al.: Regionalentwicklung benachteiligter Räume in

Mecklenburg-Vorpommern unter besonderer Berücksichtigung von Vorpommern und Ostmecklen-

burg, Rostock 2001.

BioCon Valley® GmbH: Masterplan Gesundheitswirtschaft MV 2020, Greifswald 2011.

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Demografischer Wandel- Region schafft

Zukunft, 2009.

Bündnis für Arbeit MV: Fachkräftebündnis für Mecklenburg-Vorpommern, 2011.

Complan Kommunalberatung GmbH: Kooperation und Vernetzung im Nordosten – Ein Modellvorha-

ben für eine dauerhafte regionale Zusammenarbeit, Potsdam 2010.

dp consulting: Fachkräftestudie: Aktualisierung und Erweiterung der „Analyse über Verfügbarkeit der

Arbeitskräfte für die deutsch-polnische Grenzregion“ für den Bereich des Landkreises Uecker-

Randow, Berlin 2010.

dp consulting: Abschlussbericht - Analyse über Verfügbarkeit der Arbeitskräfte für die deutsch- pol-

nische Grenzregion, Berlin 2010.

M. Eich-Born: Räumlich differenzierte Entwicklungs- und Förderstrategien für Nordostdeutschland,

Hannover 2009.

GLES Insel Rügen: Gebietsbezogene Lokale Entwicklungsstrategie Insel Rügen, 2007.

R. Klingholz, A. Weber: Demografischer Wandel – Ein Politikvorschlag unter besonderer Berücksich-

tigung der Neuen Länder, Berlin 2009.

H.Klüter, K. Hormann, M. Heinz, B. Röber: Wirtschaftsatlas Vorpommern und Mecklenburgische

Seenplatte, Schwerin 2005.

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Mecklneburg-Vorpommern (Hrsg.): Studie – Klima-

schutz und Folgen des Klimawandels in Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin/Stralsund 2008.

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Energieland

2020 – Gesamtstrategie für Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 2009

NORD/LB: Wirtschaft MV - Die 100 größten Unternehmen in MV, Hannover 2010.

Prognos AG: Instrumente und Informationssysteme der Wirtschaftspolitik in MVPrognos_1992,

1992.

Prognos AG: Kurzfassung Endbericht - Fortschreibung des Leitbildes der Universitäts- und Hanse-

stadt Greifswald, 2010.

26

Prognos AG: Prognos Zukunftsatlas 2007 – Sonderauswertung der Ergebnisse für die Universitäts-

und Hansestadt Greifswald, 2007.

Roland Berger Strategy Consulting: Zukunftsatlas 2020, 2010.

Regionaler Planungsverband Vorpommern: Vorpommern im Aufwind - Branchen im Fokus, Greifs-

wald 2007.

Regionaler Planungsverband Vorpommern: Regionales Raumentwicklungsprogramm Vorpommern,

Greifswald 2010.

Regionaler Planungsverband Vorpommern: Raumentwicklungsstrategie - Anpassung an den Klima-

wandel und Klimaschutz in der Planungsregion Vorpommer, Greifswald 2011.

R. Schmidpeter, N. Zdrowomyslaw: Regionalentwicklung gestalten - Engagement von Unternehmen

als Investition in die Region, Gernsbach 2010.

Wilke, Maack und Partner Unternehmensberatung: Wachstumspol Stettin - Entwicklung der deutsch-

polnischen Grenzregion, Düsseldorf 2010.

27

Anhang 2: Gesprächspartner

Nr. Name Institution Datum Art

1 Herr Dr. Radloff Agentur für Arbeit Stralsund 08.09.2011 persönlich

2 Herr Liefländer IHK Rostock 08.09.2011 persönlich

3 Herr Schlüter, Herr

Schulz DGB Bezirk Nord, DGB Region Vorpommern 12.09.2011 persönlich

4 Herr Wilken Vereinigung der Unternehmensverbände 12.09.2011 persönlich

5 Herr Kokowsky Technologiezentrum Fördergesellschaft mbH

Vorpommern 13.09.2011 persönlich

6

Herr Jürgens,

Herr Lehmann,

Herr Kastirr

Unternehmerverband Vorpommern e.V. 13.09.2011 persönlich

7 Herr Benkert Bürgermeister Süderholz-Poggendorf 20.09.2011 persönlich

8 Herr Kammann Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern

mbH 27.09.2011 persönlich

9 Herr Vogt Bürgermeister Lubmin 28.09.2011 persönlich

10

Herr Kräusche,

Frau Gragert,

Frau Hoffmann

Verwaltung des Fährhafens Sassnitz-Mukran 28.09.2011 persönlich

11 Herr Dr.Blank BioCon Valley GmbH und Biotechnikum 04.10.2011 persönlich

12 Herr Dr. Dietrich,

Herr Zybell

Förder- und Entwicklungsgesellschaft Uecker-

Region mbH 04.10.2011 persönlich

13 Herr Schiffner Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpom-

mern 04.10.2011 persönlich

14 Herr Pfoth,

Herr Belling IHK zu Neubrandenburg 05.10.2011 persönlich

15 Frau Falck-Steffens Amt für Raumordnung und Landesplanung

Vorpommern 05.10.2011 persönlich

16 Herr Prof. Braun Uni Rostock 05.10.2011 persönlich

17 Herr Dr. Brandt Bauernverband Nordvorpommern 11.10.2011 persönlich

18 Herr Holtz Bürgermeister Sassnitz 11.10.2011 persönlich

19 Herr Holtmann, Herr

Morales Ostdeutscher Sparkassenverband 14.10.2011 persönlich

20 Prof. Dr. Steingrube Universität Greifswald 24.10.2011 persönlich

21 Herr Fürst Wirtschaftsförderer Hansestadt Stralsund 25.10.2011 persönlich

22

Herr Prof. Zdowomy-

slaw, Herr Dr. Reth-

meier, Herr Prof. Klotz

Fachhochschule Stralsund 25.10.2011 persönlich

23 Frau Holzhüter Regionaler Fremdenverkehrsverband Vor-

pommern e.V. 25.10.2011 persönlich

28

Nr. Name Institution Datum Art

24 Herr Dambach Bürgermeister Pasewalk 27.10.2011 persönlich

25 Frau Dr. Marscheider Bauernverband Uecker-Randow 27.10.2011 persönlich

26 Herr Kienast Greifen-Fleisch GmbH 28.10.2011 telefonisch

27 Herr Prof. Dr. Motz Klinikum Karlsburg 01.11.2011 telefonisch

28 Frau Pisch Bauernverband Rügen 08.11.2011 persönlich

29 Frau Albrozeit Bauernverband Ostvorpommern 14.11.2011 persönlich

30 Herr Dr. König Oberbürgermeister Hansestadt Greifswald 14.11.2011 persönlich

31 Herr Prof. Dr. Wolf Max-Planck-Institut für Plasmaphysik Teilinsti-

tut Greifswald 21.11.2011 telefonisch

32 Herr Stark MAT Foundries Europe GmbH 25.11.2011 telefonisch

33 Herr Drescher, Herr

Lender, Herr Horn Landrat Vorpommern Rügen 28.11.2011 persönlich

34 Herr Prof. Dr. Welt-

mann

Leibniz-Institut für Plasmaforschung und

Technologie e.V. 05.12.2011 telefonisch

35 Herr Barsewitz Dehoga Mecklenburg-Vorpommern 06.12.2011 persönlich

36 Ca. 20 Unternehmen Veranstaltung der Vereinigung der Unterneh-

mensverbände MV 06.12.2011 Diskussion

37 Herr Barthelmes, Herr

Garske Bürgermeister Peenemünde 08.12.2011 persönlich

38 Herr Gottschalk Bürgermeister Torgelow 13.12.2011 persönlich

39

Frau Dr. Syrbe, Herr

Hasselmann, Herr

Gutgesell

Landrätin Vorpommern-Greifswald 15.12.2011 persönlich

40 Herr Szur BioCon Valley GmbH und Biotechnikum 15.12.2011 persönlich

41 Herr Krummhoff Eisengießerei Torgelow GmbH 21.12.2011 telefonisch

42 Herr Dr. Backhaus Landwirtschaftsminister Mecklenburg-Vor-

pommern 09.01.2012 persönlich

43 Herr Heise Kommunalgemeinschaft Europaregion PO-

MERANIA e. V. 26.01.2012 persönlich

44 Herr Glawe Wirtschaftsminister Mecklenburg-Vorpommern 09.02.2012 persönlich