Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

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WORT Ausgabe Nr. 6 2015 ICEJ REFORMATION 2015 Sie werden jedes Jahr nach Jerusalem ziehen, um dort das Laubhüttenfest mitzufeiern und den allmächtigen Gott als ihren Herrn und König anzubeten. Sacharja 14,16 FEST LAUBHÜTTEN NEU: ICEJ AUF BIBEL-TV! S. 26

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Das Magazin der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem

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WORTAusgabe Nr. 6 2015ICEJ

REFORMATION 2015

Sie werden jedes Jahr nach Jerusalem ziehen, um dort das Laubhüttenfest mitzufeiern und den allmächtigen Gott als ihren Herrn und König anzubeten. Sacharja 14,16FEST

LAUBHÜTTEN

NEU: ICEJ AUF BIBEL-TV!

S. 26

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Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) ist ein globaler Dienst, der Gemeinden, Denominationen und Millionen Christen auf der ganzen Welt vertritt. Sie alle verbindet eine tiefe Liebe und Fürsorge für Israel sowie der Wunsch, den historischen Bruch zwischen der christlichen Gemeinde und dem Jüdischen Volk zu heilen. Die ICEJ erkennt in der Wiederherstellung des modernen Staates Israel die Treue Gottes zu seinem Bund mit dem Jüdischen Volk und zu seinen Verheißungen. Unsere Hauptziele sind folgende: Israel ganz praktisch zu unterstützen; die christli-che Gemeinde über Gottes Pläne mit Israel zu informieren und Gemeinden mit Israel

zu verbinden; Ortsgemeinden im Heiligen Land zu unterstützen; aktiv zur Versöhnung zwischen Juden, Arabern und Christen beizutragen.Die Hauptstelle der ICEJ befindet sich in Jerusalem, der Dienst der ICEJ erstreckt sich auf insgesamt mehr als 140 Länder, in 70 Ländern gibt es etablierte Zweigstellen. Die ICEJ ist Ihre Botschaft in Jerusalem. Die ICEJ ist ein überkonfessionelles

Glaubenswerk, das durch freiwillige Zuwendungen von Freunden und Mitgliedern unterhalten wird. Alle Spenden sind im Rahmen der persönlichen Steuererklärung abzugsfähig (gilt nicht für Schweiz und Österreich). Sollte eines unserer Projekte überzeichnet sein, führen wir die finanziellen Mittel an ein anderes Projekt ab.

Das Wort aus Jerusalem ist das Magazin für Förderer der ICEJ. Für Kennenlern-Abos wird eine jährliche Gebühr von 5 Euro erhoben.

IMPRESSUM

redaktionsleitung Lisa Schmid

redaktion/autoren Gottfried Bühler, Jürgen Bühler, Howard Flower, Aaron Hecht, Michael Hines, Hannelore Illgen, Caleb Myers, Serguei Popov, Christoph Stang, Birte Scholz, Jannie Tolhoek, Estera Wieja

übersetzung Lisa Schmid, Birte Scholz

gestaltung Project-2

druck Designpress GmbH

fotos AP, Gottfried Bühler, ICEJ-Jerusalem, Karl Klanner, Stephan Lehnert, Antonio Lovrincevic, Project-2, Lisa Schmid, Birte Scholz, Dominique Walter

v.i.s.d.p. Gottfried Bühler

Titelseite: Lobpreis und Anbetung bei der Wüstenfeier in Ein Gedi

LIEBEFREUNDE,

die Konferenz der ICEJ zum Laubhüttenfest wird jedes Jahr mit einem pro-

phetischen Blick in die Zukunft gefeiert – wir erwarten die Erfüllung dessen,

was in Sacharja 14,6 vorausgesehen wird: dass alle Nationen nach Jerusalem

hinaufziehen werden, um den Herrn während des Laubhüttenfestes (hebrä-

isch Sukkot) anzubeten. Eine Besucherdelegation versetzte uns dieses Jahr in

besonderes Erstaunen. Fünfzehn Einwohner der winzigen Insel Rotuma nah-

men an unserer Konferenz teil. Unter der Leitung ihres Pastors waren sie von

ihrem kleinen Atoll angereist, das nur 2000 Einwohner zählt und mitten im

Pazifischen Ozean liegt. Sie kamen buchstäblich von den „Enden der Erde“,

von dem Ort, der am weitesten von Jerusalem entfernt ist, um mit insgesamt

80 Nationen zu feiern!

Das diesjährige Laubhüttenfest war ein wunderbarer Event mit herrlichem

Lobpreis, der spürbaren Gegenwart Gottes und vielen inspirierenden Semi-

naren. Ich hoffe sehr, dass Ihnen die Festberichterstattung in diesem Heft

gefällt und würde mich sehr freuen, nächstes Jahr mit Ihnen in Jerusalem

gemeinsam Sukkot zu feiern!

Kaum hatten wir die Feierlichkeiten beendet, fanden wir uns inmitten einer

neuen Gewaltwelle wieder. Einige nennen sie eine „dritte Intifada“. Jeden

Tag werden Juden auf der Straße angegriffen. Diese Krise unterscheidet sich

von dem, was wir letzten Sommer während der Raketenangriffe aus dem

Gazastreifen erlebt haben. Damals hatte man, wenn man nicht in unmit-

telbarer Nachbarschaft des Gazastreifens lebte, 60 bis 120 Sekunden nach

den Alarmsirenen Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Jetzt kann ein Angriff

jederzeit kommen und von dem Fußgänger ausgehen, der gerade an einem

vorbei läuft. Ein hochrangiger General erklärte kürzlich, dass die Israelis sich

momentan mehr fürchteten als in vergangenen Konflikten.

Für viele Israelis ist es sehr tröstlich zu wissen, dass die ICEJ ihnen in dieser

schweren Zeit zur Seite steht. Vor wenigen Tagen bat uns die Stadtverwaltung

Jerusalems, lebensrettende Schutzwesten für Ersthelfer zur Verfügung zu

stellen, damit diese auf den Straßen der Hauptstadt vor Messern und Kugeln

geschützt sind. Wir haben unsere Hilfe sofort zugesagt. Wir arbeiten auch

mit Traumazentren im ganzen Land zuzsammen, um Terroropfern und ihren

Familienangehörigen zu helfen.

Gerade in Zeiten wie diesen ist unser Dienst für die Israelis besonders

wichtig. Im Buch Hiob heißt es: „Wer so am Boden liegt, braucht treue

Freunde,...“ (Hiob 6,14).

Bitte unterstützen Sie uns gerade jetzt darin, Israel unsere Freundschaft ganz

praktisch zu zeigen!

Möge der Herr Sie aus Zion segnen!

Dr. Jürgen Bühler

Geschäftsführender ICEJ-Direktor

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reformation

Das Laubhüttenfest der ICEJ 04

Highlights des ICEJ-Laubhüttenfestes 05

Impressionen 06

Weitere Highlights 08

Schweizer Reise 09

Deutsche Reise 10

Teilnehmer berichten 12

icej-hilfsdienste

Besuch im Haifa-Heim 14

Patenschaften 16

Peacemaker treffen Holocaust-Überlebende 17

Besuch bei Neueinwanderern 18

Hilfe für ukrainische Juden 19

Luftschutzbunker für Südisrael 20

aus der botschaft

In der ICEJ-Laubhütte 21

Predigten und Seminare 22

Dringender Gebets- und Spendenaufruf 24

Israel, die Türkei und Syrien 25

Die ICEJ auf Bibel TV 26

Kurznachrichten und Veranstaltungen 27

nahost-fokus

Kommentar zur aktuellen Gewaltwelle 28

04Laubhüttenfest 2015

Dringender Gebets- und Spendenaufruf

Besuch im Haifa-Heim14

Die ICEJ auf Bibel-TV

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INHALT

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4 | 5 ICEJ-Laubhüttenfest

VON MICHAEL HINES, ESTERA WIEJA UND AARON HECHT

DAS LAUBHÜTTENFEST DER ICEJ IN JERUSALEM

„Die Bibel enthält viele Geschichten großartiger Reformatoren“, erklärte Dr. Jürgen Bühler,

Geschäftsführender Direktor der ICEJ, bei der Eröffnung der diesjährigen Laubhüttenfestkonferenz

in der Pais-Arena in Jerusalem.

Reformation 2015

Das Konferenzmotto des sechstägigen Treffens Ende Sep-tember lautete „Reformation“. An Königen zur Zeit des Alten Testaments wie beispielsweise Hiskia und Josia und Anfüh-reren wie Esra und Nehemia werde deutlich, dass Reformati-on immer durch eine „Rückkehr zum Wort Gottes“ gekenn-zeichnet sei, pflichtete ihm Rev. Juha Ketola, Internationaler ICEJ-Direktor bei seiner Predigt vor den über 5000 teilneh-menden Christen aus 85 Nationen bei.

Die Reformation Luthers Es ist fast 500 Jahre her, dass Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg nagelte und die protestantische Reformation in Europa initiierte. Wie alle anderen späteren Reformatoren war Luther beseelt von dem Glauben an den Vorrang der hei-ligen Schrift, der so treffend in dem Begriff „sola scriptura“ - allein durch die Schrift – seinen Ausdruck findet. Dieser Glaubenssatz führte nicht nur dazu, dass die Bibel wieder für die einfachen Gläubigen in ihrer eigenen Sprache verfüg-bar wurde; er zog auch eine Wiederentdeckung der christ-lichen Missionstätigkeit nach sich, die das Evangelium bis an die Enden der Erde trug.

Fokus Südhalbkugel „Heute hallt dieser Glaubenssatz immer noch auf der ganzen Welt wieder“, sagte Bühler vor israelischen und internationalen Journalisten während der Konferenz. „Nur hat sich der Fokus des evangelikalen Christentums mittlerweile auf die Südhalbkugel verscho-ben.“ Evangelikale Christen finde man heute nicht mehr am häufigsten in Nordamerika oder Europa vor, sondern in Bejing/China, in Sao Paulo/Brasilien, in Lagos/Nigeria oder in Manila auf den Philippinen. „Wenn man diese Länder bereist, ist es ganz offensichtlich, dass das Christentum die größte und am schnellsten wachsende Religion weltweit ist.“

Die Israel-Reformation Das Resultat dieser beispiellosen Dynamik? „Hunderte Millionen Christen aus Ländern außerhalb der westlichen Welt erkennen, dass sie eine 'ganz natürliche Verbindung zum jüdischen Volk' haben“, fügte Bühler hinzu. Sie entdeckten Israel für sich und seien dem

jüdischen Staat in Solidarität und Treue verbunden. Diese Verbindung basiere auf den eindeutigen Aussagen der Hei-ligen Schrift, erläuterte Bühler. Dieselbe Bibel, welche die Reformatoren des sechzehnten Jahrhunderts in der Alltags-sprache einfacher Europäer zur Verfügung stellten, verur-sache diese neue Reformation im Sinne einer positiven Art und Weise, wie die weltweite christliche Gemeinde mit Isra-el umgehe.

Persönliche Erneuerung Der frühere ICEJ-Direktor Mal-colm Hedding betonte in seinem Seminar, dass es keine Reformation ohne das Kreuz Christi geben könne. Angus Buchan, der bekannte südafrikanische Prediger, dessen Bekehrung in dem Film „Tief verwurzelt“ anschaulich dar-gestellt wird, betrachtete das Thema „Reformation“ unter einem sehr persönlichen Blickwinkel. „In dieser Welt einen Unterschied zu machen, das fängt bei Dir und mir an. Wenn Dein Glaube Dich nichts kostet, ist er auch nichts wert“, sagte er. „Reformation erfordert Veränderung!“ Zu den weiteren Sprechern des ICEJ-Laubhüttenfestes gehörten Cindy Jacobs (USA), Vishal Mangalwadi (Indien), John Fran-cis (UK) und Jane Hansen Hoyt, die Direktorin von Aglow International.

Große Israel-Flagge im Konferenzzentrum in der Pais-Arena in Jerusalem.

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HIGHLIGHTS DES ICEJ-LAUBHÜTTENFESTES

Reformation 2015

Wüstenfeier in Ein Gedi Über 3000 Christen aus aller Welt feierten den Beginn der ICEJ-Konferenz mit einem farben-frohen Open-Air-Gottesdienst am Toten Meer in Ein Gedi, bevor es in der Jerusalemer Pais Arena weiterging. „Wie bringt man alle diese Menschen auf einen gemeinsamen Nenner?“, war die erstaunte Frage einiger Journalisten, deren Blicke von Gruppen temperatmentvoller Südameri-kaner über begeisterte Chinesen zu ruhigen Skandinaviern schweiften. Als das Lobpreisteam ein neues Lied anstimmte und die Menschenmenge enthusiastisch mitsang, wurde das verbindende Element sehr deutlich: „We believe in the cru-cifixion! We believe that He conquered death! We believe in the resurrection!And He's comin' back again!“ (Wir glauben an die Kreuzigung! Wir glauben, dass er den Tod besiegt hat! Wir glauben an die Auferstehung! Und dass er wieder kommt!) Die 36. Feier des ICEJ-Laubhüttenfestes begann mit diesem einfachen Bekenntnis: Dass wir in Jesus alle eins sein können.

Abendmahlsfeier am Gartengrab Beim Abendmahlsgot-tesdienst am Gartengrab in Jerusalem war die Gegenwart Gottes sehr stark spürbar. „Gott hat den Himmel mit Ster-nen erfüllt“, erklärte der sichtlich bewegte arabische Pastor Saleem Shalash aus Nazareth. „Er hat die ganze Erde mit seiner Schöpfung gefüllt, doch das Grab hat er leer hinter-lassen.“ Der messianisch-jüdische Pastor Daniel Yahav aus Galiläa segnete gemeinsam mit Shalash Brot und Wein und zitierte aus Psalm 133. „Unsere Einheit ist nur möglich auf der Grundlage dessen, was Jeschua für uns am Kreuz vollbracht hat“, sagte er. „In Christus sind wir eins.“ Nach dem Abendmahl erzählte Bruder Yun, ein früherer Leiter der Untergrundgemeinde in China, seine Lebensgeschich-

te voller Wunder. Obwohl er für seinen Glauben verfolgt, eingesperrt und gefoltert worden war, konnte er mit einem Lächeln auf den Lippen von seinen Erfahrungen berichten. „Ich bekam eine Vision vom Herrn, dass China zum Dorf des Evangeliums werden würde. Als die Polizei mich dann fragte, wo ich herkäme, antwortet ich, aus dem Dorf des Evangeliums! Das konnten sie auf der Karte aber nicht fin-den.“

Nehemia Award Der Prophet Nehemia führte das jüdische Volk aus der babylonischen Gefangenschaft zurück ins Land Israel. Das biblische Buch, das nach Nehemia benannt wurde, berichtet vom Wiederaufbau der Mauern Jerusalems und einer geistlichen Erneuerung des Volkes. Die ICEJ hat den „Nehemia Award“ gestiftet, um jedes Jahr beim Laub-hüttenfest herausragende christliche Zionisten zu ehren. Der diesjährige Nehemia Award ging an Dr. Jay und Dr. Meridel Rawlings, die für ihren hervorragenden Einsatz zugunsten Israels in der Medienwelt ausgezeichnet wurden. Seit 40 Jahren produzieren die Rawlings Dokumentarfilme, die Israels Geschich-te erzählen. Sie fin-den sowohl in der jüdischen als auch in der christlichen Welt großen Anklang. Jay und Meridel gehörten zum inneren Kern der Gründer der Interna-tionalen Christlichen Botschaft Jerusalem im September 1980.

Anbetung bei der Wüstenfeier in Ein Gedi

Dr. Meridel und Dr. Jay Rawlings

Bruder Yun predigt am Gartengrab in Jerusalem.

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Die deutsche Delegation beim Jerusalem-Marsch Günther und Waldtraut Keil von der Brücke Berlin-Jerusalem in Ein Gedi

Vesna Bühler singt in der Pais-Arena

Eddy James in Ein Gedi Festteilnehmerinnen in Ein GediIsraelischer Nagelschmuck

Die Pais-Arena in Jerusalem, Veranstaltungsort des ICEJ-LaubhüttenfestesEins in Christus: Der arabische Pastor Saleem Shalash mit seinem messianisch-jüdischen Amtskollegen Daniel Yahav

Der Aufmarsch der Nationen

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Schweizer Festteilnehmer im Gespräch Dr. Jürgen Bühler mit der offiziellen Parlamentarier-Delegation aus der Elfenbeinküste

Videobotschaft von Premierminister Benjamin Netanjahu Abendmahlsgottesdienst am Gartengrab in Jerusalem

Festteilnehmerinnen in Ein Gedi Stephan Lehnert (Mitte) beim Jerusalem-Marsch Immer schön eincremen! Sonnenschutz beim Jerusalem-Marsch

ICEJ-Musikdirektor Ray Ramirez mit dem Lobpreis- und Tanzteam Haifa-Heim-Bewohnerin Judith Rosenzweig mit Yudit Setz beim israelischen Gästeabend

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HIGHLIGHTS DES ICEJ-LAUBHÜTTENFESTES

8 | 9 ICEJ-Laubhüttenfest

Ansprache von Präsident Rivlin Der israelische Präsident Reuven Rivlin hat während des Laubhüttenfestes die Teil-nehmer der ICEJ-Konferenz persönlich in der Pais Arena begrüßt. „Ich begrüße Sie alle hier in Jerusalem, der unge-teilten Hauptstadt Israels. Ich begrüße Sie in der Hauptstadt derjenigen Menschen, die Gott anbeten!“, sagte er, bevor er die Rückkehr der Juden vor 2500 Jahren aus dem babylo-nischen Exil nachzeichnete. Anhand seiner eigenen Fami-

liengeschichte illustrierte er dann die Heimkehr ins gelobte Land im 19. Jahrhundert. „Die Rückkehr nach Zion bringt nicht nur dem jüdischen Volk Erlösung, sondern sie gibt der ganzen Menschheit Hoffnung. Sie verändert die ganze Welt“, sagte der Präsident, bevor er sich bei den Konferenz-teilnehmern herzlich dafür bedankte, dass sie jedes Jahr nach Jerusalem kämen, um den Herrn der Heerscharen anzubeten und Israel zu unterstützen. „Betet für den Frie-den Jerusalems!“, forderte er die Anwesenden auf, die ihn mit stehenden Ovationen verabschiedeten.

Jerusalem-Marsch Der beliebte Jerusalem-Marsch war ein weiterer Höhepunkt des Laubhüttenfestes. Hunderte christ-liche Besucher der ICEJ-Konferenz aus etwa 70 Nationen, darunter auch die deutsche, österreichische und Schweizer Delegation, zogen fröhlich durch die Straßen Jerusalems. Sie schwenkten die Fahnen ihrer Länder, sangen hebräische Lieder und grüßten die israelischen Zuschauer am Straßen-rand mit „Chag sameach!“ (Frohes Fest!) und drückten mit Zurufen wie „Israel, du bist nicht allein!“ ihre Solidarität mit Israel aus. Die christlichen Marschteilnehmer wurden begeistert von den zuschauenden Israelis begrüßt, Kinder sammelten eifrig kleine Landesfahnen, welche von den Dele-gierten der verschiedenen Nationen verschenkt wurden.

Israelischer Gästeabend Mehrere hundert Israelis haben am israelischen Gästeabend des ICEJ-Laubhüttenfestes teilgenommen. Musiker, Sänger und Tänzer sorgten mit bunten Tanz- und Musikdarbietungen für einen unvergess-lichen und abwechslungsreichen Abend. Zu den Ehrengä-ste gehörten Bewohner des besonderen Heims der ICEJ für Holocaustüberlebende in Haifa, die mit Heimdirektor Schimon Sabag und Mitarbeitern den weiten Weg von Haifa nach Jerusalem gekommen waren. Die Veranstaltung fand zeitgleich mit der Rede von Premierminister Netanjahu vor den Vereinten Nationen in New York statt, bei der er die Welt davor warnte, Israel im Stich zu lassen. „Die Vereinten Nati-onen mögen Israel nicht unterstützen, aber, liebe Freunde, heute Abend sind Christen aus 100 Nationen hier vertreten“,

rief ICEJ-Direktor Jürgen Bühler den israelischen Gästen in der Pais Arena zu. „Das sind die wahren Vereinten Natio-nen! Sie beten für Israel, sie unterstützen den Staat Israel, sie verteidigen Israel Tag und Nacht. Die wahren Vereinten Nationen sind hier!“

Der „Große Akademische Chor“ aus Moskau stimmt unter Leitung von Dirigent Lev Kontorovich die israelische Nationalhymne an.

Die deutsche Delegation beim Jerusalem-Marsch

Dr. Jürgen Bühler, Direktor der ICEJ in Jerusalem (links), begrüßt den israelischen Präsidenten Reuven Rivlin.

Reformation 2015

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VON DOMINIQUE WALTER, VERANTWORTLICHER FÜR DIE ICEJ IN DER WESTSCHWEIZ

SCHWEIZER BERICHT VOM LAUBHÜTTENFEST 2015

Liebe Israelfreunde aus der Schweiz,

das jüdische Volk braucht mehr als je gute Freunde und deren Unterstützung, vor allem in schweren

Zeiten. Eine Möglichkeit Israel zu unterstützen ist das Land anlässlich des Laubhüttenfestes zu be-

sichtigen und somit auch die biblischen Verheissungen zu erfüllen.

Reformation 2015

Laubhüttenfestreise der ICEJ-CH Wie seit über 30 Jahren haben Hans-jörg und Astrid Bischof auch dieses Jahr vom 26. September bis zum 4. Oktober die Reise des Schweizer Zweiges der ICEJ zum Laubhütten-fest in Jerusalem organisiert. Dieses Jahr hat eine Gruppe von 45 Personen, darunter auch einige aus der franzö-sischsprechenden Westschweiz (die sogenannte „Romandie“), am Fest teilgenommen. Dieses Mal haben wir im Hotel des Kibbuz Ramat Rachel im Süden Jerusalems logiert, um die

Pais Arena, in der das Laubhüttenfest stattfindet, rasch zu erreichen. Wir hat-ten die Freude, dass uns während den Shuttlefahrten und einigen Ausflügen eine Gruppe aus Frankreich und Marti-nique begleitet hat.

Zeit in der Sukka Nebst den High-lights der Eröffnungsfeier in Ein-Gedi und dem Marsch der Nationen konn-ten wir einige Ausflüge in und um Jerusalem tätigen. Ein weiterer Höhe-punkt war, dass Doron Schneider uns zu sich nach Hause eingeladen hat,

Die Schweizer Gruppe besucht Doron Schneider in seiner SukkaDie Schweizer Delegation beim Jerusalem-Marsch

um in seinem Garten und unter seiner Sukka eine Zeit der Entspannung mit feinem Essen zu geniessen. Er hat uns in die Tradition und die biblische Bedeutung der Sukka eingeweiht.

Schweizer Gruppe beim Jerusalem-Marsch Jedes Jahr findet während des Laubhüttenfestes der Jeru-salem-Marsch statt, an dem Gruppen aus fast hundert

Ländern teilnehmen. Dieses Jahr waren wir fast 90 Personen aus der Schweiz, da unsere Reisegruppe durch etliche Schweizer, die zum ICEJ-Laubhüttenfest nach Jerusalem gereist waren, verstärkt wurde. Es war ein unvergesslicher Nachmittag!

Die Laubhüttenfestreise war auch dieses Jahr für alle TeilnehmerInnen eine wertvolle, gesegnete Zeit und ein unvergessliches Ereignis. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen – so Gott will – nächstes Jahr in Jerusalem!

Die Reisegruppe der ICEJ-Schweiz mit Direktor Hansjörg Bischof (4.v.r.)

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Reformation 2015

10 | 11 ICEJ-Laubhüttenfest

VON BIRTE SCHOLZ

DIE DEUTSCHE ICEJ-LAUBHÜTTENFESTREISE

Rund 100 Christen aus Deutschland haben sich dieses Jahr als Teilnehmer der deutschen ICEJ-

Reisegruppe aufgemacht, um gemeinsam mit mehr als 5.000 Christen aus aller Welt den Herrn beim

ICEJ-Laubhüttenfest in Jerusalem anzubeten. „Es ist immer wieder faszinierend, den Zusammenhalt

in einer so unterschiedlichen Gruppe zu erleben“, erklärte Stephan Lehnert, Büroleiter der ICEJ-

Deutschland, und neben Gottfried Bühler, Leiter der ICEJ-Deutschland, Hannelore Illgen und Andre-

as Sohl, beide Vorstandsmitglieder der ICEJ-Deutschland, einer der Reiseleiter. „Die Leute kamen aus

der Evangelischen und der Katholischen Kirche, aus charismatischen, freikirchlichen, pfingstlerischen

und messianischen Gemeinden und haben ganz unterschiedliche Arten, ihren Glauben zu leben.

Und trotzdem waren wir gemeinsam mit Gott unterwegs.“

Gemeinsamer Lobpreis Lobpreis und Gebet prägten die Laubhüttenfestfeier von der Eröffnungsveranstaltung in Ein Gedi am Toten Meer über die Konferenzzeiten in der Jerusalemer Pais-Arena bis zum gemeinsamen Abschluss-gottesdienst. „Der Eröffnungsabend am Toten Meer in Ein Gedi war super, ebenso wie in der Halle in Jerusalem mit Tausenden Gott anzubeten und Israel zu segnen“, erklärte Reiseteilnehmer Manfred Sandersfeld aus Schönebeck bei Magdeburg begeistert.

„Es ist ein Privileg, in Jerusalem gemeinsam mit Christen aus der ganzen Welt anzubeten. Besonders die morgendlichen Gebetszeiten in der Arena waren erfrischend und gaben Kraft für den ganzen Tag“, sagte Stephan Lehnert. „Ein Beleg dafür ist, dass rund die Hälfte der Gruppe morgens um 7.30 Uhr bereit für die Fahrt zum Gebet war, obwohl es an den Abenden oft spät wurde!“

Auch die mit 91 Jahren älteste Teilnehmerin und die mit sechs Monaten jüngste Teilnehmerin freuten sich, dabei zu sein. Nicht nur sie genossen das komfortable, ansprechend ausgestattete Hotel mit Swimming Pool und das exquisi-te Essen. Alle fühlten sich wohl und freuten sich über den erholsamen Aufenthalt zwischen den vielen intensiven Erlebnissen, Begegnungen und Ereignissen.

Von Eindrücken überwältigt Einige Höhepunkte der Reise und der Feier herauszugreifen war gar nicht so einfach.

„Wir sind so überwältigt von den ganzen Eindrücken, alles ist super! Wir brauchen Zeit, um alles zu sortieren“, berich-teten Andrea und Klaus Dienerrowitz aus Sandhausen bei Heidelberg. „Es ist toll, dass so viele Christen aus aller Welt da sind und auch die zusätzlichen Projektbesuche mit der deutschen ICEJ-Reisegruppe bei den Khourys in ihrer ara-bischen Gemeinde in Bethlehem und in der Behinderten-werkstatt in Beit Jala waren toll, es ist faszinierend, was sie alles machen!“

„In die Holocaustgedenkstätte nach Yad Vashem zu kom-men war mir sehr wichtig“, erklärte Elke Seeßle aus Stuttgart.

Die jüngste und die älteste Reiseteilnehmerin (6 Monate, 91 Jahre)

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„Zudem ist die Gemeinschaft in der Gruppe bereichernd, dass wir gemeinsam auf biblischem Land gehen, die Bibel und Gott ehren. Ich bin so dankbar, dass ich sein Land betreten darf!“

Als Deutsche Israel segnen „Die messianischen Juden berüh-ren mich am meisten. Und ich finde es beeindruckend, dass der israelische Präsident Reuven Riv-lin und Premierminister Benja-min Netanjahu so einen Respekt zum Ausdruck gebracht haben und sich von Christen geehrt und geliebt fühlen, dass die Arbeit der Christlichen Botschaft ankommt“, zeigte sich Iris Hees aus Heidelberg beeindruckt. „Dass mit Dr. Jürgen Bühler ein Deutscher den Dienst leitet und von Israelis wertgeschätzt wird, dass wir als deutsche Nation ein Segen für Israel sein dürfen, berührt mich sehr, das ist ein riesiges Vorrecht.“

In der Sukka Auch die Vorträge in der neben der Arena auf-gebauten ICEJ-Laubhütte (hebräisch Sukka) kamen bei den deutschen Reiseteilnehmern gut an. „Nach Jahrhunderten und Jahrtausenden feiern die Juden noch die ursprünglichen Feste. Zu Sukkot sind überall Hütten aufgestellt. Doron Schneiders Vortrag in der ICEJ-Sukka hat mir gut gefallen. Gott segnet Israel und unser Gebet gilt Israel und Gottes Volk“, versicherte Annchen Post aus Weener in Ostfriesland. „Mir hat es gefallen, beim Vortrag in der Sukka mit Avi

JETZT VORMERKEN

Mit der ICEJ zum Laubhüttenfest 2016Thema: „All the Families“(Alle Geschlechter auf Erden, siehe 1. Mose 12, 3)

Voraussichtlich vom 14. bis 23. Oktober 2016 bietet der Deut-sche Zweig auch im nächsten Jahr wieder eine Reise zum ICEJ-Laubhüttenfest in Jerusalem an. Seien Sie dabei!

ICEJ-Projekt- und Begegnungsreise nach IsraelSehen Sie, was Ihre Spenden bewirken!

Vom 29. Februar bis 8. März 2016 besuchen wir erneut ver-schiedene ICEJ-Projekte in Israel, darunter das Haifa-Heim für Holocaust-Überlebende. Kommen Sie mit auf diese besondere Reise mit außergewöhnlichen Begegnungen!

Weitere Informationen und Programm im beiliegenden Reise-Flyer.

Gottfried Bühler (vorne, 2.v.l.), Hannelore Illgen (Mitte) und Christoph Stang (ICEJ-Medienkoordinator, rechts) mit der deutschen Gruppe beim Jerusalem-Marsch.

Maximilian und Jemima Großmann

Mizrachi die Kultur des jüdischen Volkes kennenzulernen, etwas über den Hintergrund des Festes zu erfahren und die Grundlagen unseres Glaubens besser zu verstehen und zu vertiefen“, sagte Jemima Großmann vom Bodensee „Die Redner beim Laubhüttenfest waren alle sehr unterschied-lich, ich fand es gut, dass Abwechslung da war und viel Auswahl. Auf jeden Fall würde ich auch jungen Leuten em-pfehlen, wegen des Landes und der Laubhüttenfestkonfe-renz nach Israel zu kommen."

Page 12: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

Reformation 2015

TEILNEHMER BERICHTEN

Magdalena Stein (Jocketa bei Plauen im Sächsischen Vogtland), Volontärin im Logistik-Team„Mir gefällt, dass die Volontäre von überall herkommen, aus verschiedenen Nationen und dass man sich hier jedes Jahr wieder treffen kann. Der Einsatz macht richtig Spaß und am meisten mag ich mein Team. Es sind nette Leute, mit denen es Freude macht zusammen zu arbeiten, einfach schön!“

Gerdi Frey (Simmern im Hunsrück), war das erste Mal beim LHF„Es war wunderschön, beim Jerusalem-Marsch mit den Menschen zu reden, sie um Vergebung zu bitten und stellvertretend Buße zu tun für meine Vor-fahren, ich habe viel geweint. Es war so ergreifend, den orthodoxen Juden zu sagen, dass wir sie in Deutschland lieb haben, zu ihnen stehen, sie ehren und wertschätzen. Erst waren sie etwas distanziert, aber dann sagten sie 'Danke, Danke' und 'Wir sind so froh, dass ihr da seid.' Man hat gemerkt, dass sie diese Botschaft dringend brauchen.“

Hansjörg Bischof, Direktor der ICEJ-Schweiz„Dass wir das Laubhüttenfest als Christen feiern, unsere Gemeinschaft mit den Israelis und den Juden, unserer Wurzel, ist ein prophetisches Zeichen für unsere Verbundenheit mit Jerusalem. Es hat mir sehr gefallen, was Avi Mizrachi gesagt hat: Der Herr zeltet mit uns, wir haben Gemeinschaft mit Gott. Gemäß Jesaja 2 ist es unser Hauptziel, nach Jerusalem hin-aufzuziehen, um den Herrn anzubeten, dass wir neu erquickt werden vom Lebenswasser, einen geistlichen Regen empfan-gen. Wir freuen uns, neue Visionen zu erhalten und gestärkt in unsere Nationen ziehen zu dürfen. Chag Sameach!“

Gottfried Bühler, Direktor der ICEJ-Deutschland„Ich bin begeistert, was Gott tut! Er bewegt immer mehr Leuten und legt ihnen Israel aufs Herz. Das sehen wir sehr gut daran, wie viele Leute zum Laub-hüttenfest gekommen sind, um an dieser Glaubens-erfahrung teilzuhaben. Wir leben in einer Zeit, in der Jesus, der Messias, wiederkommen kann.“

Ruth und Hans-Werner Dräger (Stuttgart), 1. LHF, 4. Mal in Israel„Der Auftakt in der Wüste hat uns beeindruckt und auch der Aufmarsch der 80 Nationen in der Pais-Arena in Jerusalem. Es ist toll, dass alle Solidarität mit Israel zeigen und dafür weite Wege auf sich neh-men, sogar von den Fidschi-Inseln sind sie gekommen!“

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Stephanie Kaufmann (Pfrondorf/Tübingen), 1. LHF, mehrmals Israel„Es ist eine solche Liebe da, man knüpft gleich Beziehungen. Man kommt in der Halle gleich ins Gespräch mit Leuten, wird gegrüßt, wenn man sich wiedersieht oder betet spontan füreinander. Wir sind nicht nur Christen, wir gehören auch zum Volk Gottes. Bei jeder Botschaft über das Thema Reformation hat Gott an mir gearbeitet.“

Karl Klanner, Direktor der ICEJ-Österreich„Es ist für uns eine große Freude, dass viele Teilnehmer aus Öster-reich zum Laubhüttenfest gekom-men sind. Gerade in Zeiten, da Isra-el vielfach angegriffen und bedroht wird, ist es für uns Christen ein Vorrecht und eine Pflicht, uns zu Israel und dem jüdischen Volk zu stellen. Es ist wunderbar, jetzt Soli-darität mit Israel zu zeigen.“

Christian Klanner (Linz), 1. LHF, 3. Mal in Israel„Es ist ermutigend, dass so viele Chris-ten aus aller Welt da sind. Super, von den vielen Gastsprechern in ihren Vor-trägen zu hören, was sich weltweit tut.“

Gabriela und Daniel Hess (Richterswil, Schweiz), 3. LHF„Hier im Land zu sein, das Volk Israel zu unterstützen und in dieser Festzeit mit ihnen zu sein ist speziell, mit den Juden und Israelis zu feiern und ihnen zuzuru-fen: Chag Sameach! (Frohes Fest!)“

Jennifer Kogelnig (Inns-bruck, Österreich), 1. LHF, mehrmals in Israel„Mir gefällt die Kultur, wie die Israeliten das Laubhüttenfest feierten und dass wir daran teilhaben dürfen, wenn wir als Nationen durch die Straßen Jerusalems laufen.“

Pastor Edwin und Ingeborg Jung (Leiter der Freien Christengemeinde Österreich), 1. Mal LHF, mehrmals in Israel„Seit vielen Jahren wünschen wir uns, zum Laubhüt-tenfest zu kommen, jetzt ist es in Erfüllung gegan-gen. Es ist wie ein Schattenblick auf das Zukünftige: Kommt und lasst uns ziehen, den Herrn anzubeten! Wenn die Nationen in der Wüste zusammenkom-men und wir alle zusammen feiern aus allen Län-dern, Sprachen und Kulturen ist das fantastisch und großartig. Hier im Gartengrab spürt man die Erwe-ckungsluft von damals und taucht darin ein. Das mit-zuerleben ist begeisternd!“

Karl-Georg Kauf-mann und Birgit Stetzler-Kaufmann (Pfrondorf/Tübin-gen), 1. LHF, mehr-mals Israel„Es ist toll hier zu sein, eine sehr intensive Zeit mit den vielen Vorträgen. Aber es gibt auch entspannende Momente.“

Page 14: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

14 | 15 ICEJ-Hilfsdienste

Begegnungen von Herz zu Herz

VON BIRTE SCHOLZ UND LISA SCHMID

BESUCHSTAG IM HAIFA-HEIM FÜR HOLOCAUSTÜBERLEBENDE

Es ist der Tag der Besuchergruppen. Gemeinsam mit einer chinesischen ICEJ-Gruppe aus Hongkong und einer fin-nischen Delegation sind wir kurz nach dem Laubhüttenfest im Haifa-Heim für bedürftige Holocaust-Überlebende zu Gast. Trotz des allgemeinen „Gewusels“, das 90 Chinesen aus Hongkong und später 30 Finnen auslösen, werden wir schon an der Tür herzlich und persönlich von den Bewoh-nern Esti und Mottke Lieber begrüßt. Auch die israelischen Sozialarbeiterinnen, die im Heim arbeiten, freuen sich sehr, uns als Vertreterinnen der ICEJ-Deutschland willkommen zu heißen. Wir erleben erneut, dass über die Jahre wahre Her-zensbeziehungen zwischen den Bewohnern und der ICEJ entstanden sind. Mitarbeiterinnen unserer Hauptstelle in Jerusalem besuchen das Heim jede Woche. Während Yudit Setz und Janni Tolhoek von der ICEJ-Jerusalem gemeinsam mit Bewohnern zu den Chinesen sprechen, machen wir uns auf den Weg, um unseren besonderen Auftrag zu erfüllen. Wir dürfen als „Postboten“ einigen Senioren Karten und Briefe überbringen, die christliche Unterstützer des Heimes nach Jerusalem geschickt haben.

Zu Besuch bei Rivka Als erstes öffnet uns Rivka Kuschner die Tür zu ihrer kleinen Wohnung. Der eleganten Dame, die in Wilna geboren wurde und in Uruguay aufwuchs, sieht man ihre fast 87 Jahre nicht an. „Die Leute hier sind sehr gut

zu mir“, vertraut sie uns an, während sie uns Wasser und Kekse anbietet. Sie lebt seit zwei Jahren im Haifa-Heim. Da sie aus einem gebildeten Elternhaus stammt, braucht Rivka für die Postkarten aus den USA, die ihr eine Unterstützerin regelmäßig zuschickt, keine Übersetzung. Eifrig zeigt sie uns die Bilder ihrer Kinder, Enkel und Urenkel, die in Israel und Mexiko leben.

Genia und die Chinesen Unten im großen Freizeit- und Gruppenraum haben unterdessen mehrere Senioren ihre Lebensgeschichten erzählt, die chinesischen Besucher sind

Genia mit einer Besucherin aus China

Lisa Schmid im Gespräch mit Rivka

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tief berührt. Trotz Sprachbarrieren finden die Herzen zu-einander, herzliche Umarmungen folgen. Genia Schwarz-bart, die gerade 92 Jahre alt geworden ist, bekommt einen farbigen Seidenschal aus Hongkong geschenkt und strahlt über das ganze Gesicht. „Hier im Haifa-Heim fühle ich mich sehr gut. Die Menschen sind so nett!“, erzählt sie mir spä-ter. „Insbesondere Yudit, die mag ich sehr. Immer wenn sie hierher kommt, trinken wir eine Tasse Kaffee zusammen.“ Genia war auch beim israelischen Gästeabend in der Pais-Arena. „Seit drei Jahren komme ich jedes Jahr nach Jeru-salem zum ICEJ-Laubhüttenfest“, sagt sie strahlend. „Der Chor aus Russland sang besonders schön!“

Gruppen – und Fitnessraum Wir bestaunen den neuen Freizeit- und Gruppenraum, der für die vielfältigen Aktivi-täten im Haifa-Heim genutzt wird: Computerkurse, Film-abende, Gymnastik und Volkstanz, Englischstunden, Bibel-stunden aus dem Tanach und die Feier jüdischer Feste sowie Geburtstage – in diesem neuen Mehrzwecksaal ist immer etwas los!

Als weitere Neueinrichtung bewundern wir den neuen Fitness- und Kraftraum, der sich an den Freizeit- und Gruppenraum anschließt. Laufbän-der, Ergometer und weitere Fitnessgeräte sorgen dafür, dass sich die Senioren ausreichend bewe-gen können, unabhängig von der Witterung drau-ßen. Im Essenssaal treffen wir schließlich auf Jakob den „Kleinen“ (86) und Jakob den „Großen“ (92). Die beiden sind gut befreundet und beson-ders angetan vom neuen Kraftraum. „So können wir uns fit halten!“, sagen sie augenzwinkernd.

Post für Chaya Als nächstes besuchen wir Chaya Caspi, der wir Post von einem Gebetskreis aus Deutschland überbringen dürfen. Sie freut sich sehr darüber, ist allerdings auf dem Sprung. Noch vor Beginn des Feiertages Simchat Thora will sie ihre Stieftochter in Efrat besuchen. Die rüstige Rentnerin wird mit dem Bus fahren und macht

auch sonst einen sehr selbständigen Ein-druck. Doch bei aller Eigenständigkeit ist ihr die Gemeinschaft mit anderen Überle-benden besonders wichtig. „Ich habe Freun-dinnen hier“, vertraut sie uns an. „Es ist einfacher, wenn man zusammen ist.“ Für diejenigen Bewohner, die nicht mehr so gut zu Fuß sind wie Chaya, ist ein dritter Fahr-stuhl ins Haifa-Heim eingebaut worden, auch die Sanitäranlagen wurden teilweise erneuert.

Heilung im Haifa-Heim Schließlich sind wir noch bei Sarah Zamir (87) zu Gast, einer liebens-würdigen Dame, mit der wir uns auf Deutsch unterhalten können. Als wir ihr Zimmer betreten, strahlt sie über das ganze Gesicht. Hier im Haifa-Heim hat sie Heilung erlebt. Aufgrund ihrer bitteren Erfahrungen während des Zweiten Weltkrieges weigerte sie sich Jahrzehnte lang, Deutsch zu sprechen; doch die deutschen Handwerker von den Säch-sischen Israelfreunden, die das Heim renovierten, berührten ihr Herz und das Eis brach. Ihr akzentfreies und flüssiges Deutsch spricht Bände. „Ich glaube an Wunder, obwohl meine Erziehung eher rational geprägt war“, verrät uns die sechsfache Mutter, die mit einer kargen Witwenrente aus-kommen musste, bevor sie ins Haifa-Heim kam. Ihre Fami-lie floh während des Zweiten Weltkrieges aus Brieg bei Bres-lau nach Belgien. Als vierzehnjähriges Mädchen wurde sie von einer belgisch-katholischen Familie gerettet, die sie als ihre Verwandte „adoptierte“. „Das war das Wunder!“ erzählt sie uns. Ihre Eltern und ihr Bruder kamen im Holocaust um. Sie selbst wanderte 1945 mit einer Jugendgruppe nach Palä-stina aus.

Post aus Deutschland für Chaya

Birte Scholz besucht Sarah

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Hilfe für Holocaust-Überlebende

16 | 17 ICEJ-Hilfsdienste

ÜBERNEHMEN SIE EINE PATENSCHAFT!Die ICEJ engagiert sich leidenschaftlich für die Versorgung und Betreuung von Holocaust-Überlebenden in Israel. Bitte unterstützen Sie uns bei diesem wichtigen Unterfangen! Wir wissen aus langjähriger Erfahrung, dass soziale Akti-vitäten und Gemeinschaft zu den wichtigsten Angeboten des Haifa-Heimes gehören. Einsamkeit ist eine der schwie-rigsten Herausforderungen, der sich die Überlebenden gegenüber sehen. Im Alter nimmt ihr Kurzzeitgedächtnis ab, während das Langzeitgedächtnis immer stärker wird. Daher holt sie ihre Vergangenheit mit großer Intensität und sehr detailliert wieder ein, Albträume und Bedrückung sind die Folge. Einsamkeit verstärkt das Trauma noch mehr und macht es fast unerträglich.

Das Altersheim in Haifa bietet seinen Bewohnern die von ihnen sehnlich erhoffte Gemeinschaft. Die meisten von ihnen haben enge Beziehungen zu ihren Schicksalsgenos-sen entwickelt. „Wir sind eine Familie“ – das hören wir oft, nicht nur von den Bewohnern, sondern auch von den Mit-arbeitern.

Der neue Freizeit- und Gemeinschaftsraum, eine der Neue-rungen im Haifa-Heim, ist ein großer Segen für die gesamte Einrichtung. Er wird täglich genutzt und brummt nur so vor Aktivitäten. Hier können die Bewohner und weitere Über-

lebende aus der Umgebung zusammen Kaffee trinken, an Gymnastikstunden teilnehmen, Bibelstudien im Tanach betreiben, Englisch lernen und sich an besonderen Volks-tanzabenden körperlich ertüchtigen. Es gibt auch gemein-same Aktivitäten mit jungen Leuten, beispielsweise erteilt eine Gruppe von Studenten den älteren Leuten Unterricht am Computer.

Ohne jegliche staatliche Unterstützung ist das Heim vollständig auf Spenden angewiesen. Dieser Umstand bietet Ihnen eine wunderbare Möglichkeit, den Auftrag der ICEJ „Tröstet, tröstet mein Volk!“ großzügig zu unterstützen! Helfen Sie uns, diesen Holocaust-Über-lebenden eine Heimat zu geben, einen Ort, an dem sie sich sicher fühlen und liebevoll umsorgt werden.

Das Patenschaftsprogramm Die durchschnittlichen Kosten für einen Überlebenden betragen zirka 2000 Euro im Monat. Durch einen monatlichen Beitrag, dessen Höhe Sie selbst bestimmen, können Sie mithelfen, diese Kosten zu decken. Wir schicken Ihnen gerne die Lebensgeschichte eines Überlebenden zu.

Weitere Informationen erhalten Sie vom Deutschen Zweig der ICEJ unter [email protected] oder telefonisch unter 0711/8388 9480.

Nach dem Laubhüttenfest besuchte Hannelore Illgen (Vorstandsmitglied der ICEJ-Deutschland) gemeinsam mit Richard und Waltraud Breite das Haifa-Heim. „So viele Länder stehen zu uns!“ staunte die Heimbewohnerin Judith Rosenzweig (85), die vom israelischen Gästeabend immer noch sehr bewegt war. „Aber im Verhältnis zu unseren Feinden ist das viel zu wenig!“ Ihre Gäste versicherten ihr, dass Gott selbst zu Israel stehe. Im Bild: Judith Rosenzweig im Gespräch mit Waltraud Breite.

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Ende August war es soweit – unsere 30 Jugendlichen aus Israel, Deutschland und Tschechien setzten ihr Besuchs- und Begegnungsprogramm „Peacema-kers today“ fort. Nach einer intensiven Woche in Prag und Theresienstadt im Juli erkundeten die 14- bis 18-jäh-rigen Schülerinnen und Schüler nun gemeinsam mit Boas Messerle und mir Israel. Schwerpunkte des von der ICEJ, der EU und dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds geförderten Pro-gramms waren hierbei die Zen-tren Jerusalem (geistliches Zen-trum), Tel Aviv (wirtschaftliches Zentrum & Lifestyle) sowie die Stadt Haifa (industrielles Zen-trum). Der Durst nach Wahrheit (Jerusalem), Freiheit (Tel- Aviv) und Anerkennung (Haifa) war in der Atmosphäre der jewei-ligen Stadt zu verspüren. Diese kontro-versen Eindrücke sensibilisierten die Jugendlichen für das Bedürfnis Isra-els nach Freundschaft und Erfüllung. Dabei waren die Schüler selbst auf der Suche nach ihrem persönlichen Bezug zu Israel.

Lebensspendende Begegnungen Hierbei spielte das Haifa-Heim für Holocaust-Überlebende der ICEJ eine wichtige Rolle. Gespannt erwarteten die Jugendlichen die Begegnung mit den Bewohnern. Voll freudiger Erwar-tung empfingen die Holocaust-Über-lebenden die jungen Leute. Es wurde gegessen und getanzt. David Meuss-ling (17 Jahre) trug seine eigene Inter-pretation der Hatikva, der israelischen Nationalhymne, auf dem Klavier vor.

Danach wurden die Jugendlichen von den Senioren in ihre Zimmer einge-laden, wo sie ihnen in einer kleinen Gruppe mehr von ihrem Leben erzähl-ten. Für einige Holocaust-Überlebende war es neu, ihre Geschichte zu erzäh-len und das auf Deutsch zu tun, der Sprache ihrer früheren Unterdrücker.

Bleibende Eindrücke Rita Kasimow Brown erzählte ihre Erlebnisse anhand von gemalten Bildern, in denen ihre Schmerzen und deren Verarbeitung mit der heutigen Freiheit zusammen-fließen. Der Nachmittag hinterließ bleibende Eindrücke. Eric (16 Jahre) berichtete ganz überwältigt: „Dann hat sie mir einfach ’nen Kuss auf die Backe gegeben!“ In der Begegnung mit Holocaust-Überlebenden gescha-hen Heilung und Wiederherstellung – Liebe statt Hass, Leben statt Tod, Freiheit statt Gefangenschaft, Freund-schaft statt Scham. Die Jugendlichen erhielten somit das Mandat, im Geden-ken an die Vergangenheit mutig der Zukunft entgegenzulaufen und das göttliche Potenzial der Freundschaft zu entfalten.

Weitere Höhepunkte Dieser per-sönliche und geistliche Entwick-lungsprozess wurde durch die Holo-caustgedenkstätte Yad Vashem und tolle Referenten wie Peter Tsukahira (Kehilat Hakarmel), Johannes Gerloff (Israelnetz) und Luke Gasirowski (Hel-ping Hand Coalition) weiter gefördert.

Ein zusätzlicher Höhepunkt war die Teilnahme am Sommercamp mit 500 messianischen und ara-bischen Jugendlichen am See Genezareth. Was für ein Privileg, die prophetischen Worte Gottes in Erfüllung zu sehen: die heran-wachsende Jugend, die Jesus den Messias anbetet! (Hes. 36,38)

Neben vielen tollen Erlebnissen wuchs die Gruppe als Einheit zusammen, was uns u.a. viele lustige Dance-Momente an den

Bushaltestellen Jerusalems bescherte! Eine besondere Zeit hatten wir beim Besuch der ICEJ-Hauptstelle in Jeru-salem. Hierbei erfuhren wir mehr über den Hintergrund und die vielfältigen Projekte der ICEJ.

Das Peacemaker-Projekt soll auch im Jahr 2016 fortgeführt werden. Jugend-liche, die daran interessiert sind, laden wir ein, unsere Webseite zu besuchen. Hier bekommt ihr durch Bilder und persönliche Erfahrungsberichte einen Einblick in das Projekt und seine Wei-terentwicklung unter:

www.peacemakerstoday.wix/peace

Schülerbegegnung „Peacemakers today“

VON SARAH STEEGE

GEGENBESUCH IN ISRAEL

Die deutschen Mädels mit Rita

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Besuch bei Neueinwanderern in Beerschewa

VON AARON HECHT UND BIRTE SCHOLZ

BUS-TOUR DER ICEJ-SOZIAL-ABTEILUNG BEIM LAUBHÜTTENFEST

Während des ICEJ-Laubhüttenfestes 2015 hat die ICEJ-Sozialabteilung einen besonderen Besuch bei jüdischen Neueinwanderern in Beerschewa angeboten. Nicole Yoder, Direktorin der ICEJ-Sozialabteilung in Jerusalem, und ihre Mitarbeiterinnen begleiteten zwei Reisebusse mit Festbesu-chern ins Integrationszentrum Nurit, eines von 26 Zentren in Israel. In Nurit leben etwa 165 Menschen aus aller Welt, darunter 100 Neueinwanderer aus Äthiopien.

„Das Ziel jedes Integrationszentrums ist es, Neueinwande-rer schnellstmöglich in die israelische Gesellschaft zu inte-grieren“, erklärte die Leiterin der Einrichtung in Nurit. „Hier können sie anfangen, sich eine Zukunft aufzubauen. Dabei brauchen einige, wie die Äthiopier, mehr Hilfe als andere, je nachdem woher sie kommen, welchen kulturellen, sozia-len und wirtschaftlichen Hintergrund und Bildungsstand sie haben.“ Die Integration der Neuankömmlinge ist heraus-fordernd – sie müssen u.a. eine neue Sprache lernen, eine Wohnung und Arbeit finden und sich in eine neue Kultur einfinden. Im Integrationszentrum erhalten sie dabei wich-tige Hilfestellungen.

Begegnung mit Neueinwanderern Die ICEJ-Tourgruppe traf Neueinwanderer aus Kolumbien und Indien und über-gab ihnen als Geschenk Patchworkdecken von amerika-nischen Christen. „Ich habe bereits fünf Monate Hebräisch gelernt. Ich bin jüdisch und möchte in Israel leben“, erzählte Joav, ein junger Mann aus Indien, den Besuchern. Joav hat begonnen, in einem Hotel zu arbeiten und plant, mit dem verdienten Geld eine eigene Wohnung zu kaufen. Er bereitet sich darauf vor, in der israelischen Tourismusbranche Fuß zu fassen.

Jididijah, ein junger Neueinwanderer aus Kolumbien, kam im August nach Israel. „Ich habe meine Wurzeln entdeckt, die mich dazu geführt haben, nach Israel zurückzukehren. Aufgrund der Gnade Gottes bin ich hier“, sagte er. Jedidijah ist das jüngste von zwölf Geschwistern. Wie alle Neueinwan-derer vermisst er vor allem seine Familie und Freunde, aber er lernt Hebräisch und hat bereits Pläne für seine Zukunft: In Kolumbien arbeitete er als Grafiker, in Israel möchte er Thoraschreiber werden.

Ein Segen sein „Es ist enorm, was hier erreicht wird!“ erklär-te Tour-Teilnehmerin Pamela Coulter aus Irland tief bewegt. „Die Leute fühlen sich willkommen, auch wenn es kein ein-facher Schritt ist. Den Neueinwanderern wird Würde vermit-telt, jeder hat seinen eigenen kleinen Wohnraum. Ich freue mich, hier zu sein!“

„Neueinwanderer sind mutige Leute“, zeigte sich Lyndall Hart aus Australien beeindruckt. „Dass wir hierher kommen, verleiht unserer Stimme in unseren Kirchen und Gemein-den ein stärkeres Gewicht. Wir können sagen, warum wir Israel unterstützen: Prophetien werden erlebbar. Von allen Enden der Erde kehrt das jüdische Volk nach Hause zurück.“„Es war mein Wunsch, hierherzukommen um zu sehen, wie wir den Neueinwanderern helfen können“, fügte Ilona Wal-ter aus Deutschland hinzu. „Ich denke, es geht ihnen gut hier, und es ist wichtig, dass wir sie finanziell unterstützen, sie besuchen, sie umarmen und für sie beten!“

Bitte unterstützen Sie den Dienst der ICEJ-Sozialabteilung unter Neueinwanderern in Israel. Als Verwendungszweck bitte „Alijah“ angeben, herzlichen Dank!

18 | 19 ICEJ-Hilfsdienste

Nicole Yoder (links) mit einem jungen Neueinwandererpaar aus Kolumbien und Joav aus Indien (rechts)

Page 19: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

Riskante Ausreise

VON SERGUEI POPOV UND HOWARD FLOWER

JUDEN IN DER UKRAINE BRAUCHEN IHRE HILFE!

Der Bürgerkrieg in der Ostukraine wütet weiter – trotz der Minsker Waffenstillstandvereinbarungen. Viele jüdische Familien befinden sich in einer schwierigen Lage, selbst in den Flücht-lingslagern. Sie s ind innerl ich zerrissen. Einer-seits sehnen sie sich danach, in ihre Heimatorte zurück zu keh-ren, andererseits ist ihnen bewusst, dass es besser für sie wäre, nach Israel auszuwan-dern und dort ein neues Leben zu beginnen.

Viele von ihnen geben zu, dass sie den Umzug nach Israel hauptsäch-lich wegen des Bürgerkriegs in der Ukraine in Erwägung ziehen. Gleich-zeitig ist der Auswanderungsprozess nicht einfach. Um die Gebiete des militärischen Konflikts zu verlassen, müssen sie manchmal bis zu 16 Checkpoints passieren, und auf diesem Weg sind sie vielen Risiken für Leib und Leben ausgesetzt. Die Lage in der Ukraine ist sehr ernst. Ende Juni sind die Auswanderungszahlen im Vergleich zum Vorjahr um 69 Prozent angestiegen, und die ICEJ reagierte schnell auf diese Notfall-Situation.

Schnelle und praktische Hilfe Seit Ausbruch des Bürger-krieges im Jahr 2014 hat die ICEJ bereits knapp 1000 ukra-inische Juden, die auf der Flucht vor dem Konflikt waren, bei ihrer Alijah (Hebräisch für Einwanderung nach Israel) unterstützt. Unsere Hilfe umfasst u.a. finanzielle Unter-stützung für Kurse, die auf das Leben in Israel vorbereiten, Flüge mit Übergepäck und dringend erforderliche Eingliede-rungsmaßnahmen nach der Ankunft in Israel. Arbeitsplätze,

Wohnungen und Sprachkurse stehen ebenfalls ganz oben auf der Prioritätenliste der Neueinwanderer. Auch hier hilft die ICEJ.

Als Christen warten wir immer noch darauf, dass sich einige biblische Prophezeiungen über die Rückkehr der Juden in ihr Heimatland voll-ständig erfüllen, auch wenn sie bereits vor tau-senden von Jahren nie-dergeschrieben worden sind. Gleichzeitig sind wir heute Zeugen der historischen Heimkehr des jüdischen Volkes. Die ICEJ will aktiv an der Erfüllung der Pläne Gottes mitarbeiten. Unsere Vision in der Ukraine besteht darin, sowohl die jüdischen Auswanderer praktisch

zu unterstützen, als auch die christlichen Pastoren und Gemeinden über die wunderbaren Pläne Gottes für sein Volk und das Land Israel zu informieren.

Wintereinbruch steht bevor Die ICEJ hilft ukrainischen Juden bereits seit dem Fall des Eisernen Vorhangs, und wir werden diese Hilfe so lange fortsetzen, wie sie benötigt wird. Bitte unterstützen Sie uns dabei, noch dieses Jahr Tau-senden ukrainischer Juden bei ihrer Heimkehr nach Israel zur Seite zu stehen. Der Wintereinbruch steht unmittelbar bevor, daher ist Ihre Hilfe gerade jetzt von entscheidender Bedeutung!

Bitte geben Sie als Verwendungszweck „Alijah Ukraine“ an, herzlichen Dank! Die durchschnittlichen Einwanderungskosten für Juden aus der Ukraine betragen rund 700 Euro pro Person.

Am 22.November findet ein Benefizkonzert des Zahal-Ensembles in der Stuttgarter Liederhalle zugunsten der Alijah aus der Ukraine statt, siehe Seite 27.

Sergej Popov (2.v.r.) von der ICEJ mit Partnern in der Ukraine, die bei der Alijah ukrainischer Juden nach Israel helfen.

Page 20: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

Operation Lifeshield

20 | 21 ICEJ-Hilfsdienste | Aus der Botschaft

VON JANNIE TOLHOEK, ICEJ-SOZIALABTEILUNG

GEMEINSAM KÖNNEN WIR TRAGÖDIEN VERHINDERN

Zufluchtsorte in Eschkol Dank einer Großspende der ICEJ-USA wurden in Zusammenarbeit mit unserer Partner-organisation „Operation Lifeshield“ zwei Luftschutzbunker in der Region Eschkol aufgestellt. Sie wurde nur eine Woche vor dem Besuch unseres Teams erneut angegriffen. Der Klang der Sirenen lässt das Trauma des letzten Sommers wieder lebendig werden. Damals war es zu gefährlich, über-haupt das Haus zu verlassen. Bei der Suche nach Schutz-räumen stellte die Regionalverwaltung fest, dass solche Zufluchtsorte an einigen wichtigen Stellen fehlten. Einer der beiden Schutzbunker der ICEJ wurde in der Nähe der Regi-onalverwaltung aufgestellt. Der zweite schützt nun die loka-len Busfahrer an der zentralen Werkstatthalle, die gegenüber einer Tankstelle liegt. Bis vor kurzem konnten sich Fahrer und Werkstattmitarbeiter bei Raketenalarm nur hinter eine Betonmauer kauern. Sie bot jedoch nicht genügend Schutz, insbesondere angesichts der naheliegenden hochexplosiven Zapfsäulen der Tankstelle.

Leben in Angst und Anspannung „Die Bewohner machen sich große Sorgen und befinden sich in ständiger Anspan-

nung“, vertraute uns Gadi Yarkoni an, Leiter der Regional-verwaltung von Eschkol. „Ihnen ist die Nähe zum Gaza-streifen sehr bewusst, und sobald sie die Sirenen hören, durchleben sie die Nöte des letzten Sommers erneut.“ Gadi Yarkoni ist erst seit Kurzem Leiter der Regionalverwaltung. Er wurde letztes Jahr während der Gaza-Krise schwer ver-letzt, kurz bevor der endgültige Waffenstillstand in Kraft trat. Bei einem Mörsergranatenangriff aus dem Gazastreifen ver-lor er im Kibbutz Nirim beide Beine, als er dort gemeinsam mit zwei Kollegen eine elektrische Leitung reparierte. Einer seiner beiden Kollegen wurde sofort getötet, der zweite starb im Krankenhaus.

Hoffnung auf Frieden „Mein jetziges Amt ist meine Beru-fung“, erklärte er uns. „Meine Vision ist es, den Menschen Hoffnung zu vermitteln und ihnen zu helfen, sich sicher zu fühlen, genau dort, wo sie wohnen.“ Er hoffe, dass Juden und Araber eines Tages in Frieden zusammenleben könnten. Yarkoni dankte uns herzlich für unsere Hilfe, die andere Bewohner vor dem Schicksal bewahren würde, das er selbst durchleiden musste.

Jannie Tolhoek und Yudit Setz (2. und 3. von links) mit israelischen Freunden vor einem gespendeten Luftschutzbunker. Ganz rechts Schmuel Bowman von „Operation Lifeshield“.

Raketen aus dem Gazastreifen gehen weiterhin auf Städte im Süden Israels nieder. Da diese Angriffe

seit Jahren immer wieder vorkommen, berichten die internationalen Medien kaum noch über diese

lebensgefährlichen Attacken. Die ICEJ hat kürzlich weitere Luftschutzbunker für die gefährdeten Regi-

onen im Süden gespendet. Wir hoffen, dadurch nicht nur Leben zu retten, sondern auch die Bewoh-

ner zu ermutigen, die in ständiger Angst leben müssen.

Bitte unterstützen Sie uns dabei, Menschenleben im Süden Israels zu retten! Als Verwendungszweck bitte „Operation Lifeshield“ angeben, herzlichen Dank!

Page 21: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

Besuch in der ICEJ-Sukka

VON BIRTE SCHOLZ

JÜDISCHE TRADITIONEN BEIM LAUBHÜTTENFEST

Seid fröhlich! Rabbi Schmuel Bowman, mit dem die ICEJ-Schutzbunker in den von Raketen bedrohten Städten in Südisrael aufstellt, brachte einen Strauß aus drei verschie-denen Zweigen (Lulav) und die Zitrusfrucht Etrog mit. Dann demonstrierte er, wie beide mit einem Segensspruch für die Nationen in die vier Himmelsrichtungen, gegen die

Erde und den Himmel geschwun-gen werden. „Das Laubhüttenfest ist das jüdische Pilgerfest, zu dem aus-drücklich auch die nichtjüdischen Nationen eingeladen sind“, erklärte Bowman. „An Sukkot fröhlich zu sein ist ein Gebot Gottes (3. Mose 23, 40). Freunde und Familie kommen zusammen. Eine Woche lang sollen wir eine verletzliche und fragile Situ-ation erleben, um uns an unseren Glauben und unser Vertrauen auf Gott zu erinnern. Ich kann mir erlau-ben, verletzlich zu sein, denn durch Gottes Gnade werden wir bewahrt.“

Jesus und das Laubhüttenfest „Alle biblischen Feiertage weisen auf Jesus hin“, erklärte ICEJ-Referent Doron Schnei-der in der Sukka. „Die Frühlingsfeste, Pessach und Schawuot hat Jesus erfüllt, die Herbstfeste noch nicht.“ Das jüdische Neujahrsfest Rosch HaSchana ist eigentlich das Fest des Schofarblasens. „Bevor Jesus wiederkommt, werden wir den

Schall des Schofars hören, das seine bevorstehende Rück-kehr ankündigt.“ Bis zum Jom Kippur, dem Versöhnungs-tag, besteht für weitere zehn Tage die Chance zur Buße. Danach kommt das Laubhüttenfest. „In Sacharja 14,16 heißt es, dass die Nationen nach Jerusalem hinaufkommen werden, um Sukkot zu feiern“, erklärte Schneider. „Dann werden wir auch Jesus feiern.“ Durch Löcher im Dach der Sukka sahen die Israeliten die Wolke bzw. Feuersäule, um ihren Aufbruch nicht zu verpassen. „Sukkot ist ein Endzeit-fest. Jesus kommt wieder und wir sollten täglich in engem Kontakt mit Gott leben, um das nicht zu verpassen“, sagte Schneider.

Lebendiges Wasser Avi Mizrachi, Pastor der „Adonai Roi“-Gemeinde in Tel Aviv, berichtete von dem jüdischen Brauch, während des Sukkot-Festes Wasser aus dem Schiloah-Teich in Jeru-salem zu schöpfen, das unter Freudenge-sang in den Tempel gebracht und auf den Altar gegossen wurde.

„Nach einem langen, heißen Sommer ohne Regen war es das letzte Wasser im Teich, das sie Gott gaben. Am 8. Tag des Sukkot-Festes fangen die Juden an zu beten, dass Gott neuen Regen senden möge: Hoschia na! (Hilf doch!)“, berichtete Mizrachi. „Mit denselben Worten wurde Jesus empfangen, als er auf einem Esel nach Jerusalem einzog (Matthäus 21,9). Gott kam in Jesus zu uns herab und wir glauben, dass er uns mit lebendigem Wasser erfüllen wird (s. Joh. 7,37+38). Wir beten für den physischen und geistlichen Regen, ohne den können wir es nicht schaffen.“

Dieses Jahr konnten Besucher des ICEJ-Laubhüttenfestes in der ICEJ-Sukka (Laubhütte) vor dem

Konferenzzentrum Vorträge über die Bedeutung des jüdischen Laubhüttenfestes (Sukkot) hören.

Die Hütten erinnern an die Behausungen, in denen die Israeliten während der vierzigjährigen

Wüstenwanderung lebten.

Page 22: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

22 | 23 Aus der Botschaft

Predigten und Seminare beim Laubhüttenfest 2015

Dr. Jürgen Bühler hielt die Eröffnungspredigt über die benö-tigte Israel-Reformation in der weltweiten Kirche, die auf der Südhalbkugel schon begonnen habe. Bühler zeigte die Paral-lelen im Leben Josefs und im Leben Jesu auf und forderte Pastoren und Gemeindeleiter weltweit auf, wie Josef und Jesus eine Leidenschaft für Israel zu entwickeln. „Wer Er-weckung sehen möchte, kann das Thema Israel nicht mehr ignorieren“, so Bühler. „Wo der Geist Gottes Erweckung schenkt, in Asien, Afrika und Südamerika, legt er den Men-schen auch eine übernatürliche Liebe für Israel ins Herz.“ Er ermutigte die Gemeinden, die frühchristliche Tradition wie-derzuentdecken, etwas für Jerusalem beiseite zu legen wie Paulus die Gemeinde in 1. Korinther 16,1-4 lehrt. Dabei gehe es nicht nur darum, Israel finanziell zu segnen, sondern auch darum, Gebetszeiten für Israel zu nutzen oder in Pre-digten über Israel zu lehren. „Das Thema Israel muss von jeder Kanzel gepredigt werden. … Die Zeit ist gekommen, in der wir es uns nicht mehr leisten können, Israel zu igno-rieren. Jesus weint von Herzen über das jüdische Volk, wie sieht es mit Eurem Herzen aus?“, forderte Bühler die Festbe-sucher auf, segnend zu Israel zu stehen. Er betonte, dass für die ICEJ die Unterstützung der messianischen Juden und der christlichen Araber zur Solidarität mit Israel selbstver-ständlich dazugehöre.

DR. JÜRGEN BÜHLER: DIE ISRAEL-REFORMATION

Was es bedeutet, ein Reformator zu sein, hat Rev. Juha Ketola, der internationale Direktor der ICEJ, in seinem Morgense-minar in der Pais Arena eindrücklich dargelegt.

Am Beispiel des biblischen Königs Josia von Juda zeigte er auf, dass die Wiederentdeckung des Wortes Gottes, ein wei-ches Herz und die Bereitschaft zur Umkehr von entschei-dender Bedeutung gewesen seien (siehe 2. Chronik 34 und 2. Könige 22). Josia konnte durch seine Buße und Umkehr das drohende göttliche Gericht über Juda mehrere Jahrzehnte hinausschieben. Er veröffentlichte das Buch des Gesetzes, schaffte den Götzendienst ab und führte das Volk zurück in den Bund mit Gott.

Juha Ketola wies darauf hin, dass das göttliche Gericht über diese Welt ebenfalls beschlossene Sache sei, dass wir Chris-ten uns jedoch davon nicht entmutigen lassen sollten. Viel-mehr gehe es darum, alle unsere Kräfte und unsere Energie darauf zu verwenden, unser eigenes Leben von Gott verän-dern zu lassen und unser Umfeld zu reformieren, zurück zu Gott und seinem Wort.

REV. JUHA KETOLA: WER ODER WAS IST EIN REFORMATOR?

Die Predigten können als Audio-Datei (Englisch) im ICEJ-Shop für 1,99 € bestellt werden.

Page 23: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

Jane Hansen Hoyt, die Präsidentin der charismatischen Frauenbewegung Aglow International, rief Frauen und Männer dazu auf, sich gemeinsam für Israel einzusetzen. Anhand des Schöpfungsberichts zeigte sie auf, dass der ältes te Hass der Menschheit, Antisemitismus, und der Hass gegen Frauen ihre Ursachen in demselben Ereignis hätten: Dem Versuch des Teufels, durch den Sündenfall die Pläne Gottes zu durchkreuzen.

„Es war dort, im Garten Eden, wo der Feind seinen ersten Versuch unternahm, den Plan Gottes anzugreifen. Er hatte gehört, dass es für den Menschen nicht gut sei, allein zu sein. Gott schickte dem Menschen eine Hilfe. Lass uns diese Hilfe angreifen, vielleicht kann ich damit Gottes ganzen Plan unterminieren“, fasste Hansen die Absichten des Teufels zusammen. „Dort im Garten Eden sprach Gott zu Eva, dass einer ihrer Nachkommen denKopf der Schlange zermalmen würde. Es war die erste messianische Prophezeiung der Bibel, die sich auf den (jüdischen) Nachkommen der Frau bezog.“ Eva habe als erste die wahre Natur des Feindes benannt – sie nannten ihn den „Täuscher“, den „Durcheinanderbringer“. „Und Gott nahm diesen Gedanken auf und sagte dem Feind: Von jetzt an und für alle Zeiten, Satan, wird die Frau immer und immer wieder dazu gebraucht werden, dich zu enttar-nen und deinen wahren Charakter zu benennen. Was für ein starkes prophetisches Wort!“

Die vollständige Predigt von Jane Hansen ist auch als PDF auf Deutsch im ICEJ-Shop erhältlich.

Der führende indische Philosoph und christliche Denker Vishal Mangalwadi erklärte, dass die Vision des Neuen Jerusalems die stärkste Reformations-Vision in der Bibel darstelle. „Eine Stadt, die eine treue Stadt war, wurde zur Prostituierten“, beschrieb Mangalwadi Jerusalem. „Viele der alttestamentarischen Propheten beschreiben Jerusalem als eine Prostituierte, die Gott liebt und die er als eine wunder-schöne Braut wiederherstellen möchte.“ Das sei die biblische Vision der Reformation. „Eine Stadt, die Gott selbst, ihrem Ehemann, den Rücken zugekehrt und mit Götzen, mit fal-schen Ideen Hurerei getrieben hat, verdient es bestraft zu werden. Sie wird bestraft und zerstört, ins Exil geführt, und dann kommt die Vision: 'Können diese Totengebeine wieder lebendig werden? Gibt es Hoffnung für diese Stadt, für diese Nation?'“, fragte Mangalwadi. Jerusalems Erneuerung sei zu einem mächtigen Beispiel geworden, das Reformatoren durch die Jahrtausende hindurch inspiriert habe, erklärte er.

Leider habe die evangelikale Theologie in den letzten 100 Jahren diese Vision Jerusalems nur noch als ein Element einer realitätsfernen Endzeitlehre betrachtet, statt als ein Modell für Reformation. Er kritisierte, dass der Westen seine geistlichen Wurzeln und Werte irrtümlicher Weise mehr im griechischen Humanismus verorte als in der jüdischen Bibel, welche die wahre Grundlage der westlichen Zivilisation sei. Der Westen stünde am Scheideweg – entweder er orientiere sich an Athen und dem griechischen Denken, was seinen Untergang bedeuten würde, oder er schaue auf Jerusalem, die Stadt von der das „Wort des Herrn“ ausgehen werde.

JANE HANSEN HOYT: FRAUEN UND MÄNNER, GEMEINSAM FÜR ISRAEL!

VISHAL MANGALWADI: DAS NEUE JERUSALEM ALS BIBLISCHE VISION DER REFORMATION

Page 24: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

24 | 25 Aus der Botschaft

Dringender Gebets- und Spendenaufruf

Als ICEJ unterstützen wir u.a. ein israelisches Traumazentrum, das Opfern und Angehörigen hilft, einen Terroranschlag und seine Folgen zu verarbeiten. Als Verwendungzweck bitte „ICEJ Hilfsfond“ angeben, herzlichen Dank!

VON GOTTFRIED BÜHLER

Schon während des Laubhüttenfestes, bei dem Tausende von Christen aus über 80 Nationen Gott in der Pais Arena in Jerusalem lobten und anbeteten, waren in Jerusalem unzählige Polizisten und Soldaten präsent, um die gesamte Bevölkerung Israels vor Terrorattacken zu schützen. Ange-sichts der erneuten Terrorwelle sind viele Bewohner Israels in diesen Tagen traumatisiert, klagen über innere Unruhe, leiden unter Atemnot und Lebensangst. Viele trauen sich nicht mehr auf die Straßen, fahren nicht mehr mit dem Bus und gehen nur angstvoll in den Supermarkt.

Steigende Opferzahlen Seit Anfang Oktober sind auf bei-den Seiten viele Opfer zu beklagen. Auch Christen sind von den heimtückischen Terrorattacken betroffen wie z.Bsp. die holländische Leiterin eines Waisenhauses in Jerusalem, die in einem Linienbus von Palästinensern mit Messerstichen attackiert wurde. Die Welle der Gewalt, die in den letzten Wochen über Israel und besonders Jerusalem hereingebro-chen ist, hat sich in letzter Zeit dramatisch verstärkt. Fast täglich verüben vor allem junge Palästinenser und arabische Bewohner Ostjerusalems Messerangriffe und Schussatta-cken auf jüdische Israelis.

Bitte beten Sie! In diesen Tagen bekommt das uns allen bekannte Bibelwort „Erbittet Frieden für Jerusalem! Ruhe sollen die haben, die dich lieben!“ eine absolut wichtige Bedeutung. Jetzt ist die Zeit, für den Frieden Jerusalems zu beten. Ich möchte alle Christen dazu aufrufen, gemeinsam mit der ICEJ im Gebet für das jüdische Volk, die Palästinenser und die Christen in Israel und den Palästinensergebieten ein-zutreten. Bitte beten Sie in Ihren Sonntagsgottesdiensten, nehmen Sie sich dafür Zeit in Ihren Hauskreisen und Fami-lien. Gebet ist die christliche Tugend, die in diesen Tagen

unbedingt gepflegt werden sollte. Wir beten zu einem wun-derbaren Gott, der Gebet erhört. Ich möchte Sie an der Stel-le ermutigen, klinken Sie sich in die Gebetsinitiative JESA-JA-62 ein: „Um Zions willen werden wir nicht schweigen“. Es ist ein Vorrecht mit vielen Nationen gemeinsam für den Frieden der Stadt des grossen Königs zu beten. Gott bewirkt Wunderbares durch gewöhnliche Menschen!

Bitte spenden Sie! Durch diese Akte des sinnlosen Ter-rors werden Familien auseinander gerissen und zerstückelt. Als ICEJ haben wir uns verpflichtet, den Nöten in Israel zu begegnen. In diesen schwierigen Zeiten möchte ich Sie ganz besonders bitten, helfen Sie uns auch mit Ihren finanziellen Möglichkeiten, den Opfern des Terrors beizustehen! Gott segne Sie dafür in besonderer Weise.

Noch sind die wunderbaren Eindrücke und

Erfahrungen der zurückliegenden Laubhüt-

tenfestfeier in Jerusalem bei vielen präsent,

während Jerusalem sich erneut einer grossen

Herausforderung gegenüber sieht.

BETET FÜR DEN FRIEDEN JERUSALEMS!

Page 25: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

Israel, die Türkei und Syrien

VON ESTERA WIEJA

VERBUNDEN IM GEBET

Berührt durch Gottes Wort Der Pastor aus einem kurdischen Gebiet in der Türkei trat zum Chri-stentum über, weil er annahm, als Christ wäre es leichter, sein Land zu verlassen. Doch als er anfing, das Neue Testament zu lesen, erkannte er, dass die Bibel viele seiner Fragen über Gott und sein eigenes Leben beantwortete. Nach-dem er beschlossen hatte, dem Herrn Vollzeit in seinem Heimat-land zu dienen, entdeckte er auch bald Gottes Herz für Israel. „Es ist schwer, die Bibel zu lesen und Isra-el nicht zu lieben”, sagte er ganz offen. „Die Ersatztheologie ist nichts Natürliches, man muss darin unterwiesen werden, um so zu denken. Wenn man die Bibel mit offenem Herzen liest, wird man auch Israels Platz in Gottes Plan verstehen.“

Prozess der Wiederherstellung Der Pastor und der Bür-germeister haben die gemeinsame Vision, dass die Min-derheiten in der Türkei – die Kurden, Armenier, Juden und andere – eines Tages als Freunde in ihrem Land zusam-menleben werden. Der Bürgermeister hat begonnen, einen Restaurationsprozess für die historischen Stätten in seiner Stadt in Gang zu setzen. Diese erinnern die Bewohner an ihr reiches kulturelles Erbe. Er half dabei mit, mehr als zehn armenische Kirchen in der Türkei restaurieren zu lassen – ein beispielloser Vorgang in seinem Land. Beide hoffen, dass der nächste Schritt die Wiederherstellung der Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sein wird.

Hilfe für syrische Flüchtlinge Letztes Jahr im August begannen beide, unter syrischen Flüchtlingen in der Türkei zu arbeiten. Mit Unterstützung der kurdischen Stadtverwal-tungen nahmen örtliche Kirchen viele Familien auf, die aus den kriegsgeschüttelten Gebieten des Nahen Ostens fliehen

mussten. „In unserem Land heißt es, dass wir einander ver-stehen, weil wir das Leiden miteinander teilen“, erklärte der Bürgermeister. „Im Nahen Osten leben die Menschen viel zu oft nach dem Motto ‚töten oder getötet werden‘. Wir tei-len diese Gesinnung nicht – wir wollen das Leben! Deshalb müssen wir unsere Leute ein neues Prinzip lehren: Jeder hat das Recht auf Leben!“

„Wenn wir Freiheit und Demokratie wollen“, fügte der Bür-germeister hinzu, „Müssen auch die Frauen an dieser Frei-heit Anteil erhalten.“ Er erklärte, dass in seiner Region die Frauen am meisten zu leiden hätten. „Viele Menschen ver-stehen nicht, dass wir als Gesellschaft nicht in der Lage sein werden, uns an den Menschenrechten zu erfreuen, solange die Frauen nicht ihre vollen Rechte erhalten.“

Dr. Jürgen Bühler, Geschäftsführender Direktor der ICEJ in Jerusalem, dankte den Besuchern für ihre Worte und sagte ihnen die Gebetsunterstützung der ICEJ zu. „Es ist ein Privi-leg, Sie bei uns zu haben“, sagte Bühler. „Was Sie uns heute berichtet haben, berührt unsere Herzen. Die Bibel fordert uns auf, alle Menschen zu lieben. Daher wollen wir Sie unterstützen und für die Menschen in der Türkei beten.“

Diesen Sommer hat die ICEJ in Jerusalem besondere Gäste aus der Türkei empfangen: einen der lei-

tenden türkischen Pastoren und den Bürgermeister einer der größten Städte in der Türkei mit einem

reichen historischen Erbe. Aus Sicherheitsgründen können wir ihre Namen nicht nennen. Die bei-

den Pioniere kamen nach Israel, um Brücken zu bauen, aber auch, um Gebetsunterstützung für ihre

wohltätige Arbeit unter Minderheiten in der Türkei und unter syrischen Flüchtlingen zu erhalten.

Eine aus Syrien geflohene Frau mit ihrem Baby

Page 26: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

26 | 27 Aus der Botschaft

TV-Magazin der ICEJ-Deutschland

VON CHRISTOPH STANG, PROJEKTKOORDINATOR MEDIENARBEIT DER ICEJ-DEUTSCHLAND

AB NOVEMBER: „FASZINATION ISRAEL“ AUF BIBEL-TV

Fakten, Fakten, Fak-ten Wir sind gerade zurück von einem 15 - täg igen Aufent -halt in Israel, um dort hauptsächlich Filmauf-nahmen für FASZI-NATION ISRAEL zu machen. Dabei ist eines wieder sehr klar gewor-

den: Die Situation vor Ort ist oft völlig anders, als es in den hiesigen Medien dargestellt wird. Wir lassen kompetente Persönlichkeiten, die seit Jahren vor Ort leben und sich mit verschiedenen Themen intensiv auseinandersetzen, zu Wort kommen. Fakten stehen im Vordergrund.

Spannende Geschichten Fakten allein machen aber noch kein interessantes Fernsehen. Deshalb lassen wir in FASZI-NATION ISRAEL auch Menschen ihre Geschichte erzählen. Wie kommt ein jüdischer Arzt dazu, Palästinenser kostenlos zu behandeln? Wie kann ein Rabbi friedlich in einer Sied-lung nur wenige Meter von einem palästinensischen Dorf entfernt leben? Warum setzt ein Araber, der an Jesus glaubt, ständig sein Leben aufs Spiel? Oder wie reagiert ein deut-scher Pastor, der zum ersten Mal auf Holocaust-Überleben-de trifft?

FASZINATION ISRAEL berichtet auch über großartige Events in Israel. So ist zum Beispiel der Jerusalem-Marsch während des Laubhüttenfestes ein wirklich einmaliges Erlebnis. Durch die Beteiligung der ICEJ laufen jedes Jahr ein paar tausend Christen aus aller Welt durch Jerusalem und bezeugen, dass Christen an der Seite Israels stehen.

Die positiven Reaktionen der zu tausenden die Straßen säu-menden Israelis sind sehr bewegend. Zur selben Zeit findet das jüdische Laubhüttenfest (Sukkot) statt sowie zeitgleich die große christliche ICEJ-Konferenz. Die lange Geschich-te des Laubhüttenfestes beginnt in den Büchern Mose und wird in verschiedenen Verheißungen der jüdischen Prophe-ten wieder aufgegriffen. FASZINATION ISRAEL bringt den Zuschauern diese inspirierenden Events und Traditionen nahe, die in Israel stattfinden und gefeiert werden, die jedoch vielen Menschen in Deutschland bisher unbekannt sind.

Schalten Sie ein! Gehen Sie mit FASZINATION ISRA-EL auf eine persönliche Entdeckungsreise in das Land der Bibel. Lernen Sie Israel von einer Seite kennen, die Sie wahrscheinlich überraschen wird. Sollten Sie FASZINATI-ON ISRAEL auf Bibel-TV einmal verpassen, dann können Sie die Sendungen und Beiträge auch auf unserer YouTube- oder Vimeo-Seite im Stream anschauen. Mehr dazu erfah-ren Sie unter: www.faszinationisrael.de

Ab dem 2. November läuft das neue TV-Magazin FASZINATION ISRAEL der ICEJ-Deutschland auf

Bibel-TV, jeden Montag um 18.30 Uhr. Nach monatelangen Filmaufnahmen, tausenden gereisten

Kilometern, unzähligen Stunden im Schneideraum und auch ein paar schlaflosen Nächten ist es

endlich soweit – eine Vision wird wahr! Über das Fernsehen werden wir die Anliegen der ICEJ einem

viel breiteren Publikum in Deutschland bekannt machen. Da sich immer mehr Christen mit Israel

beschäftigen, wollen wir diesen Trend mit unserem neuen TV-Magazin aufnehmen und ihn tatkräftig

unterstützen.

Christ, Muslim und Jude: Gottfried Bühler (2.v.li.) und Schmuel Bowman (2.v.re.) werden bei den Dreharbeiten für FASZINATION ISRAEL spontan von einem Beduinenscheich in Umm Batin eingeladen.

SCHALTEN SIE EIN!

Das TV-Magazin der ICEJ-DeutschlandAb dem 2. November 2015 immer montags um 18.30 auf Bibel-TV

FASZINATION

Page 27: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

KURZNACHRICHTENROYAL RANGER BEIM LAUBHÜTTENFEST

DORON SCHNEIDER IN DEUTSCHLAND

VON HANNELORE ILLGEN

Die Pfadfinder „Royal Rangers“ haben sich ein positives Verhältnis zu Israel auf die Fahne geschrieben. Ihr Gründer in Deutschland, Pastor Richard Breite (87), war beim ICEJ-Laubhüttenfest mit dabei und trug beim Jerusalem-Marsch eine ganz neue RR-Fahne. Seit der Gründung 1981 war ihm und allen Lei-tern das Thema Israel immer wichtig. Der Segen ist deutlich: Die RR wachsen stark und ihre Camps sind phantas-tisch!

Mitte Oktober haben 30 Freunde und Unterstützer der ICEJ an einer Führung in der Stuttgarter Synagoge teilgenom-men. Michael Kashi, Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemein-schaft Württembergs (IRGW), berich-tete vom jüdischen Leben in Stutt-

SYNAGOGENBESUCH MIT DER ICEJ IN STUTTGART

Klassisches Benefiz-Konzert des

ZAHAL-Ensembles aus Israel

Sonntag, 22. November 2015 um 19.00 Uhr in Stuttgart

Kultur- & Kongresszentrum LiederhalleMozart-Saal, Berliner Platz 1-3

Anmeldung unbedingt erforderlich unter:www.de.icej.org/icej-veranstaltungen(max. 700 Sitzplätze verfügbar)

Eintritt frei . Es wird eine Kollekte für die Alijah von jüdischen Menschen aus dem Kriegsgebiet Ukraine erhoben.

gart, über den jüdischen Glauben und die Stuttgarter Synagoge. Das heutige Gebäude wurde 1952 auf den Funda-menten der Alten Synagoge, die 1861 eingeweiht und 1938 niedergebrannt worden war, errichtet. „Gebetet wird immer Richtung Jerusalem“, erklärte Kashi den interessierten Besuchern die Ausrichtung des Stuttgarter Thora-schreines in südöstlicher Richtung.

In dem Schrein werden die kostbaren Thorarollen der Gemeinde aufbewahrt. Vor allem der Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion vor 25 Jahren ist es zu verdanken, dass sich ein reges jüdisches Gemeindeleben in Stuttgart entwickeln konnte. So gibt es heute nicht nur die Gottesdienste in der Synagoge, sondern auch eine Kinderta-gesstätte für 70 Kinder, eine jüdische Grundschule für 50 Kinder, eine Reli-gionsschule für Schüler aller Jahrgänge und diverse Clubs für Senioren, Stu-denten, Jugendliche, einen Schachclub und einen jüdischen Sportverein. Im Anschluss an die Synagogenführung genossen die Besucher im koscheren Restaurant im jüdischen Gemeindezen-trum köstliche Falafel, Pita und Humus.

Thema: Israel im Brennpunkt der Zeit

Freitag, 13.11.2015, 19:30 UhrFreie evangelische Gemeinde EmmendingenPlatanenweg 9, 79312 EMMENDINGENKontakt: 0 76 41 – 96 78 643

Samstag, 14.11.2015, 17:00 UhrFreie Christengemeinde KarlsruheKurzheckweg 20, 76187 KARLSRUHEKontakt: 07 21 – 55 47 32www.fcg-karlsruhe.de

Sonntag, 15.11.2015, 10:00 UhrGottesdienst in der JOSUA-Gemeinde SingenFreiheitsstr. 55, 78224 SINGENKontakt: 0 77 31 – 18 72 04

Sonntag, 15.11.2015, 14:00 UhrVeranstaltung im Rahmen des Freundestages von Schechinger ToursBeginn: 13:30 UhrKurhaus (Kurzentrum) Bad LiebenzellKurhausdamm 6, 75378 BAD LIEBENZELLKontakt: Walter Schechinger, Tel.: 0 70 54 – 52 87

Termine von Doron Schneider27.11.-2.12. im Internet www.icej.de

Page 28: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

28 | 29 Nahost-Fokus

Der Beginn einer neuen Intifada?

EIN KOMMENTAR VON CALEB MYERS, RECHTSANWALT AM JERUSALEM INSTITUTE OF JUSTICE, WWW.JIJ.ORG

HÄTTE DIE AKTUELLE GEWALTWELLE VERHINDERT WERDEN KÖNNEN?

Mich haben viele Anfragen zur aktuellen Gewaltwelle zwischen Juden und Muslimen in Israel erreicht.

Warum finden diese Feindseligkeiten statt? Handelt es sich um den Beginn einer neuen Intifada (Auf-

stand)? Hätte sie verhindert werden können? Ist es riskant für Touristen, Israel zu besuchen?

politik zu tun als mit dem israelisch-ara-bischen Konflikt. Wenn die Beliebtheit der Hamas in der palästinensischen Gesellschaft zurückgeht, beginnt sie, Raketen auf Israel abzufeuern. Wenn die Palästinensische Befreiungsorga-nisation (PLO) an Popularität einbüßt, entfacht sie eine Intifada im Westjor-danland und Jerusalem. Leider ist die Ermordung von Juden immer noch ein einfaches Mittel, um bei den Palä-

stinensern politisch zu punkten; so leicht es auch ist, es kostet einen furchtbar hohen Preis. Vor der ersten Intifada konnte ein Palästinenser aus dem Gazastreifen problem-los zu seinem Arbeits-platz in einer Bank oder einem Kranken-haus in Beerschewa fahren. Ein Araber aus dem Westjordanland hatte freie Bahn, wenn er am Wochenende mit seiner Familie am Strand von Tel-Aviv ausspannen wollte. Die Bewegungsfreiheit, die wirtschaftlichen Ent-faltungsmöglichkeiten und der Lebensunter-halt der Palästinenser sind mit jeder palästi-nensischen Gewalt-welle erheblich und

immer weiter eingeschränkt worden. Eine Intifada ist immer selbstzerstöre-risch.

Startschuss vor der UN Die loka-len palästinensischen Medien haben Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas in den letzten Monaten als alt, ineffektiv und illegitim porträtiert. Spe-kulationen darüber, wer Abbas erset-zen würde, bestimmten die Debatte

Kein spontaner Gewaltausbruch Die aktuelle Gewaltwelle hätte ganz sicher verhindert werden können. Diese Angriffe sind keine zufälligen und spontanen Akte frustrierter Menschen. Sie sind das Resultat jahrelanger syste-matischer palästinensischer Erziehung in Schulen der UNRWA, die durch die USA und die EU finanziert wer-den. An diesen Schulen wurde einer ganzen Generation von Palästinensern beigebracht, dass allein die Existenz des Staates Israel im Dar al Islam (im Haus des Islam) nicht zu rechtfertigen sei und nur durch einen koordinierten gewaltsamen Dschihad (heiligen Krieg) zerstört werden könne.

Es gibt eine permanente explosive Mischung radikal-islamischer Indok-trinierung, die in den Palästinenser-gebieten unter der Oberfläche gärt. Sie wird allein durch die Sicherheitskräfte des Mahmoud Abbas zurückgehalten. Alles, was es zur Zündung der Explo-sion braucht, ist ein ‚grünes Licht‘, ein ‚Kopfnicken‘ des Präsidenten und seines diktatorischen Regimes. Der Westen sollte diese Dynamik beachten, die Aufstachelung zur Gewalt nicht länger finanzieren und seine massiven Finanzhilfen an die Palästinenser end-lich unter die Bedingung ernsthafter Reformen im Bildungswesen stellen.

Interne Image-Probleme Jede Inti-fada, jeder Palästinenseraufstand hat mehr mit der palästinensischen Innen-

Rechtsanwalt Caleb Myers vom JIJ

Page 29: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

und die Schlagzeilen. Seine wohlkal-kulierte und zeitgemäße Reaktion bestand darin, vor ein paar Wochen vor den Vereinten Nationen zu erklären, dass die Palästinenser „nicht weiterhin an ihre politischen und sicherheitsre-levanten Vereinbarungen mit Israel gebunden“ sein könnten. Der Großteil der Welt hat nicht verstanden, was an dieser Erklärung hätte Neues sein sol-len. Die palästinensische Bevölkerung hat ihre Bedeutung jedoch sehr gut ver-standen. Letztlich erklärte Abbas: „Die Beschränkungen sind aufgehoben wor-den. Ihr könnt Eurem lodernden Hass freien Lauf lassen, ohne Vergeltung von den Sicherheitskräften der PLO fürchten zu müssen.“

Hetze versus Verurteilung Nach Abbas Erklärung vor den Verein-ten Nationen begannen die Angriffe auf israelische Bürger, gegenseitige Gewaltakte folgten, und Abbas hat bisher noch keinerlei öffentliche Ver-urteilung abgegeben. Sein Schweigen ist ohrenbetäubend. Mehrere Mitglie-der der Regierung Abbas haben diese „Bürgerunruhen“ vielmehr verbal unterstützt. Mahmoud Ismail, Mitglied des PLO-Exekutivkomitees, bezeichne-te die Tötung von Israelis als „nationale Pflicht“ und Jamal Muhasim, Mitglied

des PLO-Zentralkomitees erklärte, die Tötung israelischer Siedler sei „gerechtfertigt und legal.“ Angesichts dieser Äußerungen sollten wir Prem-ierminister Benjamin Netanjahus aus-drückliche Verurteilung jüdischer Ver-geltungsakte gegen Muslime begrüßen und seinem Aufruf an die israelische Polizei, alle Gewaltakte von beiden Sei-ten zu verfolgen, Beifall zollen.

Lebensschutz auf beiden Seiten Diese neuste Eskalation könnte so schnell vorbei ziehen wie Regenwol-ken, die der Wind über den Himmel treibt. Sie könnte sich jedoch auch zu einer längerfristigen Intifada entwi-ckeln, die sich dahin schleppt. Noch ist es zu früh, um sie entsprechend ein-zuordnen. Ganz sicher ist, dass man versuchen wird zu klären, wer diese „Runde“ des Konflikts gewonnen habe, wenn alles vorbei ist.

Solche Überlegungen sind töricht. Wenn Menschen sterben, gewinnt nie-mand. Die Zerstörung jedes mensch-lichen Lebens, israelischen oder palästinensischen, ist die Zerstörung einer ganzen Welt. Wir sollten Palästi-nensern nicht schaden, um Israel zu unterstützen, und zur Unterstützung der Palästinenser sollten wir nicht

Israel beschädigen. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass auf beiden Seiten das Leben und die Lebensumstände geschützt werden. Wir bereits erwähnt glaube ich, dass dies mit einer Bil-dungsreform beginnen muss.

Besuchen Sie Israel! Denjenigen von Ihnen, die in naher Zukunft planen, nach Israel zu reisen, empfehle ich, Ihre Reisepläne nicht zu ändern. Es handelt sich um sehr gezielte krimi-nelle Angriffe, die speziell gegen isra-elische Juden und muslimische Araber gerichtet sind, an ganz besonderen Orten. Keiner der Angriffe zielte auf Touristen ab. Der Tourismus ist für die jüdische und muslimische Wirtschaft gleichermaßen wichtig. Zudem neigen die internationalen Medien dazu, die Spannungen zu übertreiben.

Ungeachtet der aktuellen Entwick-lungen ist Israel nach wie vor sicherer und hat im Durchschnitt eine nied-rigere Verbrechensrate als die sichers-ten Großstädte der Vereinigten Staaten von Amerika.

Wir sollten alle auf jeden Fall für den Frieden Jerusalems beten. Ich freue mich darauf, Sie bald in unserer wunder schönen Stadt begrüßen zu dürfen.

Polizei und Rettungskräfte nach einem Terroranschlag am 13. Oktober, bei dem der Terrorist mit seinem Auto eines Bushaltestelle rammte, ausstieg und anfing, auf Passanten einzustechen.

Page 30: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2015

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IS – FLUCH ODER SEGEN?Vortrag von Dr. Jürgen Bühler, 28. August 2015Der Vortrag „IS – Fluch oder Segen?“ (inklusive „Israel und die Gemeinde Jesu – Von Josef lernen, Israel zu segnen“) von Dr. Jürgen Bühler, Direktor der ICEJ in Jerusalem, kann unter www.icej-shop.de für 1,99€EUR heruntergeladen werden. Die beiden Vorträge „IS – Fluch oder Segen?“ und „Israel und die Gemeinde Jesu“ sind auch als MP3-CD erhältlich.

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DER MESSIAS AUF HEBRÄISCHAudio-Aufnahme der hebräischen Uraufführung des Oratoriums „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel zu Ostern 2014 in Deutschland. Deutsche und israelische Solisten, der Chor und das Orchester „Laudamus Te Stuttgart“ sowie Gastsänger und Mu-siker aus Israel haben das Oratorium „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel unter der Leitung von Monica Meira Vasques erstmals in Deutschland in hebräischer Sprache aufgeführt.

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