Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

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Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

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Die Ypsomed Gruppe ist eine führende, unabhängige Entwicklerin und Herstellerin von Injektionssystemen für die Selbstmedikation und eine ausgewiesene Diabetes-Spezialistin mit über 25 Jahren Erfahrung. Im Jahre 2003 aus der bekannten Disetronic hervorgegangen, bietet sie heute Insulinpumpen und Injektionssysteme sowie Pen-Nadeln zur Behandlung von Diabetes, Wachstumsstörungen, Unfruchtbarkeit und anderen therapeutischen Bereichen an. Ypsomed gilt als Innovations- und Technologie-Leader und ist der bevorzugte Partner von Pharma- und Biotech- Unternehmen im Bereich Selbstmedikation. Ypsomed hat sich mit den Dachmarken mylife™ Diabetescare und YDS™ Ypsomed Delivery Systems im Einzelhandel und im Business-to-Business-Geschäft etabliert. Unter der Marke mylife™ Diabetescare bietet Ypsomed Patienten ein umfassendes Sortiment an selbst hergestellten Produkten oder Handelsprodukten zur Behandlung von Diabetes an.

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Ypsomed Holding AG

Brunnmattstrasse 6Postfach3401 BurgdorfSchweiz

Telefon +41 34 424 41 11Fax +41 34 424 41 22

[email protected]

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Geschäftsbericht 2011/12

Ypsomed Holding AG

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Ypsomed – Better Life

Weltweit gibt es viele Menschen, die ihr Leben trotz ihrer Erkrankung, z. B. Diabetes, unabhängig und mit viel Lebensfreude gestalten. Und welt­weit gibt es zahlreiche Menschen, die sich mit viel Engagement für ein besseres Leben von Patienten ein­setzen: Angehörige, Ärztinnen und Ärzte, Pflegende, Mitarbeitende in der Pharmaforschung, Mitarbei tende von Ypsomed. Sie alle haben ihre ganz per sönliche Geschichte.

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Ypsomed – Better Life

Patrick Martinsson erlitt einen schweren Autounfall. Eine Be-schädigung der Bauchspeichel-drüse hiess für ihn, dass er für den Rest seines Lebens an Diabe-tes Typ 1 leiden würde. Sein Arzt empfahl ihm konventionelle In-sulinspritzen für die täglichen Injektionen. Zuhause die Injek-tionen vorzunehmen war in Ord-nung. Aber er fand die Spritzen zu sperrig, um sie unterwegs immer dabei zu haben, und zu indiskret, um sie im Alltag zu verwenden. Bei Ypsomed erfand er eine revolutionäre neue Lö-sung, die heute als mylife™ Daily-Dose™ erhältlich ist und für viele Menschen zu einer Erleichterung des Alltags geworden ist.

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Patrick Martinsson Insulution, Erfinder von mylife™ DailyDose™

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Als Senior Product Manager, wird von Adrian Gerber erwar-tet, dass er immer auf dem neus-ten Stand der Innovationen für die Selbstinjektion ist. Die Ein-führung von mylife™ Daily Dose™ als Alternative für Menschen mit Diabetes, die vor Mahlzeiten Spritzen benötigen, ist eine da-von. mylife™ DailyDose™ erlaubt ihnen nämlich, ein neues Level an Freiheit zu erreichen. Die kleinste Spritze der Welt kann problemlos in der Westentasche verstaut werden und erlaubt je-derzeit eine diskrete, praktisch unsichtbare Injektion.

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Adrian GerberSenior Product Manager

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Ypsomed – Better Life

Ulrike Bauer und ihr Team arbeiten eng mit Pharma- und Biotechpartnern aus verschiede-nen Teilen der Welt zusammen. In gemeinsamen Projekten wer-den Plattformprodukte auf die spezifischen Bedürfnisse der Anwendergruppen angepasst. So können immer mehr Patien-tinnen und Patienten vom Kom-fort einer einfachen und sicheren Selbstmedikation mit Ypsomeds qualitativ hochstehenden Pens profitieren. Nach der Marktein-führung stellen Spezialisten von Ypsomed die permanente Liefer-bereitschaft und eine gleichblei-bend hohe Qualität sicher.

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Ulrike Bauer Vice President Customer & Product Management

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Am Anfang einer Neuentwick-lung steht die Idee. Inspiriert durch echte Anliegen von Kun-den, ist Jürg Hirschel dieser Idee jeden Tag auf der Spur. Durch die Kombination von technischen Innovationen und einem grossen Verständnis für den Markt ent-wickeln Jürg Hirschel und sein Team neue Produkte, die das Le-ben von Patientinnen und Pati-enten einfacher gestalten. Jürg Hirschel und seine Abteilung stellen die Verbindung zwischen den Bedürfnissen von Betroffe-nen und den technischen Mög-lichkeiten her. Immer mit der perfekten Lösung als Ziel vor Augen.

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Jürg HirschelTechnical Leader Product Development

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Ypsomed – Better Life

Als International-Product-Mana-gerin sorgt Annika Baumann dafür, dass das innovative Infu-sionsset mylife™ Orbit® Patienten rund um den Globus zur Verfü-gung steht. Mit ihrem Team arbeitet sie täglich daran, das Angebot von mylife™ Orbit® noch attraktiver und bedarfsgerechter zu gestalten. Dank der ausgeklü-gelten 360°-Drehfreiheit des Anschlusses bietet das fort-schrittliche Infusionsset den Diabetikerinnen und Diabeti-kern viel Bewegungsfreiheit und schenkt ihnen so ein Stück Lebensqualität.

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Annika Baumann International Product Manager

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Mit mylife™ Orbit® steht den Patientinnen und Patienten ein Infusionsset zur Verfügung, welches viel Komfort bei der Selbstmedikation bietet. Eine gut funktionierende Beschaffungs-kette sicherzustellen, ist eine der zentralsten Aufgaben der Logis-tik. Als Head of Supply Chain Management arbeiten Konrad In-dermitte und sein Team mit tägli-chem Einsatz und viel Elan dar-an, alle mylife™ Diabetescare Produkte in ihrer besten Qualität und der grösstmöglichen Sicher-heit für die Märkte bereitzu- stellen.

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Konrad IndermitteHead of Supply Chain Management

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Ypsomed – Better Life

Ypsomed setzt sich weltweit dafür ein, dass die Selbstmedi-kation für Betroffene zur Selbst-verständlichkeit wird. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es bei allen Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern auf jeder Stufe eine hohe Fachkompetenz und den Willen, seine Fähigkeiten konst-ruktiv einzubringen. Als Human Resources Manager hat Erwin Ryser ein Auge für talentierte Leute. Seine ausgewogene Perso-nalpolitik sorgt dafür, dass jeder seinen Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen entspre-chend eingesetzt wird und so sein Talent optimal entfalten kann.

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Erwin Ryser Human Resources Manager

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Heike Grum und ihr Team stellen dem Management von Ypsomed Führungsinformatio-nen zur Verfügung, welche die Basis für wichtige unternehmeri-sche Entscheide bilden. Als Head of Controlling ist sie Beraterin in betriebswirtschaftlichen Fragestellungen und stellt sicher, dass Planungsgrundlagen für die Unternehmensziele geschaffen werden. Für neue Investitions-vorhaben werden Business Cases erstellt, so dass auch die finan-ziellen Rahmenbedingungen überzeugen und Ypsomed seinen Kundinnen und Kunden weiter-hin qualitativ hochwertige Produkte zur Verfügung stellen kann.

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Heike GrumHead of Controlling

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Ypsomed – Better Life

Das Leben mit Diabetes ist anders. Aber nicht viel. Denn Stephan Stempfel muss trotz seiner Krank-heit auf nichts verzichten. Den Blutzuckerspiegel stets im Griff zu haben, beim Sport, bei der Arbeit und in seiner Freizeit, lässt ihn ein normales Leben führen. Dabei ist eine präzise Blutzucker-messung besonders wichtig. Denn nur mit der Sicherheit, alles im Griff zu haben, kann er seinen Alltag sorglos bestreiten. Mit mylife™ Diabetescare hat er diese Sicherheit.

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Stephan StempfelTyp­1 Diabetiker

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Als Verkäuferin im Aussendienst ist Natacha Boquet auf ein um-fassendes Produktportfolio besonders stark angewiesen. Nur wenn man davon überzeugt ist, seinen Kunden das bestmögliche Produkt anbieten zu können, hat man auch Erfolg. Dank der mylife™ Diabetescare-Produkt-palette muss sie sich darüber keine Sorgen machen. Denn mit dem ausgewogenen Angebot an innovativen und technisch hoch-stehenden Produkten ist dies stets gewährleistet.

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Natacha Boquet Key Account Manager Frankreich

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Ypsomed – Geschäftsbericht

Inhaltsverzeichnis

17 Schlüsselzahlen der Ypsomed im Überblick

18 Brief an die Aktionäre

21 Geschäftsbericht

YDS Ypsomed Delivery Systems 21 Injektionssysteme – Ein weltweiter Wachstumsmarkt

22 YDS Ypsomed Delivery Systems – Vollständige Palette an Injektionssystemen 24 YDS Custom Products – Individuelle Plattformprodukte bereit für den Einsatz

29 YDS Contract Development – Kundenspezifische Auftragsentwicklung 30 YDS Contract Manufacturing – Flexible Lohnfertigung

31 YDS Drug & Device Assembly – Verpackung und Endmontage von Medikamenten und Injektionssystemen

mylife™ Diabetescare 32 Strategisches Geschäftsfeld Diabetes-Versorgung weiter ausgebaut 34 Ypsomed weltweit 37 Ypsomed erweitert das Produktsortiment von mylife™ Diabetescare 40 mylife™ Pen-Nadeln und Pen-Sicherheitsnadeln 41 mylife™ Pura® – Blutzuckermesssystem mit hoher Messgenauigkeit und einfacher Bedienung 42 mylife™ OmniPod® – die Insulin-Patch-Pumpe ist beliebt

45 Nachhaltigkeitsbericht 45 Mitarbeitende 48 Umwelt

49 Finanzbericht 49 Kommentar zur Konzernrechnung 2011/12 53 Konsolidierter Konzernabschluss 2011/12 77 Einzelabschluss der Ypsomed Holding AG 2011/12 84 Fünfjahresübersicht

85 Corporate Governance Bericht 85 Corporate Governance 105 Informationspolitik

106 Glossar

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Ypsomed – Geschäftsbericht

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Schlüsselzahlen und Kursentwicklung

Schlüsselzahlen im ÜberblickIn Tausend CHF 1. April 2011

31. März 20121. April 2010

31. März 2011(angepasst *)

Veränderung in %

Nettoerlös 248 593 261 822 –13 228 –5.1

davon Delivery Devices 153 404 173 917 –20 513 – 11.8

davon Diabetes Direct Business 78 186 72 584 5 602 7.7

davon Übrige 17 003 15 321 1 683 11.0

Bruttoergebnis 56 373 60 987 –4 615 –7.6

Bruttoergebnis in % 22.7% 23.3%

Betriebsergebnis 5 140 8 817 –3 677 –41.7

Betriebsergebnis in % 2.1% 3.4%

Reingewinn 8 500 5 468 3 032 55.5

Reingewinn in % 3.4% 2.1%

Reingewinn pro Aktie (in CHF) 0.67 0.43 0.24 55.5

Forschungs- und Entwicklungsausgaben total 25 201 27 464 –2 263 –8.2

Investitionen in Sachanlagen 7 501 14 734 –7 233 –49.1

Eigenkapitalquote in % 66.6% 63.6%

Anzahl Mitarbeitende (per 31. März) 1 026 1 097 –71 –6.5

Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet per 31. März) 980 1 056 –76 –7.2

* Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER. Beträge in Tausend CHF. Gewinn pro Aktie in CHF.

* Die Vergleichszahlen wurden aufgrund der Umstellung auf Swiss GAAP FER rückwirkend angepasst.

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Entwicklung des Aktienkurses

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Ypsomed Holding AG SPI Index

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22.9.2004 2006 2007 2008 2009 2010 2011 31.3.2012

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Ypsomed – Geschäftsbericht

Reingewinn gesteigert – Fremdwährungseffekte belasten Umsatz und Betriebsergebnis

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Die Ypsomed Gruppe hat im Geschäftsjahr 2011/12 einen konsolidierten Umsatz von CHF 248.6 Mio. erwirtschaftet. Bereinigt um die negativen Fremdwährungseinflüsse des starken Schweizer Frankens in der Höhe von CHF 10.8 Mio.wäre der Erlös aus Lieferungen rund 2.5% über dem Vorjahr gelegen. Der Reingewinn konnte in diesem Geschäftsjahr aufgrund eines Kapitalgewinnes auf dem Verkauf von Finanz-anlagen um CHF 3.0 Mio. auf CHF 8.5 Mio. gesteigert wer-den. Auf Stufe Betriebsgewinn wurde mit 2.1% eine tiefere Marge als im Vorjahr realisiert (3.4%). Auch hier hatten die Fremdwährungseffekte einen starken Einfluss, welche das Betriebsergebnis im Berichtsjahr mit rund CHF 3.0 Mio. be-lasteten. Weiter wirkte sich eine Abschreibung auf einem Pen-Projekt in der Höhe von CHF 1.0 Mio. aufgrund einer Wert-beeinträchtigung zusätzlich negativ aus. Durch die konse- quente Verfolgung der Strategie und einem adäquaten Kos-tenmanagement wird die Umsatzbasis und die Profitabilität mittelfristig nachhaltig gestärkt.

Hohe Ausgabeneinsparungen realisiert

Die zu Beginn des Geschäftsjahres vom Verwaltungsrat initi-ierte Kostenanalyse hat Sparpotenzial aufgezeigt. Dank der gezielt ergriffenen Massnahmen haben wir im Geschäftsjahr 2011/12 innerhalb der Ypsomed Gruppe im Vergleich zum Vorjahr die Personalkosten um insgesamt CHF 8.5 Mio. gesenkt und die Ausgaben für Investitionen um mehr als CHF 7.0 Mio. reduziert. Nicht direkt produktive Funktionen wurden reduziert und die Führungsstrukturen verschlankt, während bestehende Kapazitäten besser ausgelastet und kundenorientierte Aktivi-täten verstärkt wurden. Ein striktes Kostenmanagement hat für uns weiterhin hohe Priorität und wir bleiben bestrebt, Ge-schäftsprozesse kontinuierlich zu verbessern und mit gegebe-nen Ressourcen mehr zu erreichen. Die hohen Investitionen in den vergangenen Jahren in innovative Technologieplattformen und moderne Produktionsinfrastruktur für Injektionssysteme sowie in den Marktaufbau der neuen mylife™ Diabetescare- Produkte wurden sehr bewusst getätigt und beginnen sich nun schrittweise finanziell positiv auszuwirken.

Die Strategie der Ypsomed ist richtig Die Strategie der Ypsomed fokussiert auf «Selfcare Solutions», mit Fokus auf Lösungen für Patienten zur Selbstinjektion von Medikamenten, insbesondere auf Produkte und Dienstleistun-gen für Menschen mit Diabetes, welche sich mit Insulin the-rapieren müssen. Unser Ziel ist es, in den beiden Geschäfts-feldern «Injektionssysteme» und «Diabetes-Versorgung» weiter zu wachsen und die Kundenbasis zu erweitern. Bei der Diabetes-Versorgung vermarktet Ypsomed unter der Dachmarke mylife™ Diabetescare-Produkte und -Dienstleistun-gen direkt an Diabetiker, Ärzte und Krankenkassen, wie zum Beispiel unsere patentierten mylife™ Pen-Nadeln oder den überaus erfolgreichen mylife™ OmniPod®, die bisher erste schlauchlose Insulinpumpe der Welt. Mehr über die umfang-reiche mylife™ Diabetescare-Produktpalette und den neuen, um einen Drittel kleineren mylife™ OmniPod® der zweiten Generation erfahren Sie ab Seite 32 im Geschäftsbericht. Im Bereich Injektionssysteme bietet Ypsomed mit YDS Ypsomed Delivery Systems ein komplettes Angebot für Pharma- und Biotechfirmen an, die für die Verabreichung ihrer Medika-mente bereits fertig entwickelte Injektionssysteme einsetzen oder kundenspezifisch entwickeln, herstellen und zusammen mit dem Medikament verpacken wollen. Mehr Informationen über Ypsomed Delivery Systems, die verfügbaren Injektions-system-Plattformen und den umfassenden Service der Ypsomed für Pharmakunden finden Sie ab Seite 22 im Geschäftsbericht.

«Wir verfolgen die richtige Strategie und haben die Kundenbasis sowohl in der Diabetes-Versorgung wie auch bei den Injektionssystemen erfolgreich erweitert.»

Brief an die Aktionäre

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Ypsomed hat neue Produkte lanciert und die Kundenbasis verbreitert

Im Geschäftsjahr 2011/12 hat die Ypsomed Gruppe den Umsatz weiter diversifiziert. Im Bereich Injektionssysteme haben wir für den hochwertigen ServoPen® Insulin-Pen gleich mehrere neue Kunden gewonnen, darunter mit Square Phar-maceuticals Ltd. und Incepta Pharmaceuticals Ltd. erneut zwei Insulinanbieter in Asien. Immer mehr Pharmafirmen setzen auf patientenfreundliche, ergonomische Injektionssysteme, die kostengünstig und in hoher Qualität hergestellt und innert kurzer Frist im Markt eingeführt werden können. In den letzten Jahren ist es Ypsomed gelungen, bei einem Grossteil relevan-ter Ausschreibungen für Pen-Systeme und Autoinjektoren von Pharmafirmen berücksichtigt zu werden und dabei auch wichtige Kundenprojekte zu gewinnen. Besonders erfreulich sind darüber hinaus die Umsatzsteige-rungen mit dem ServoPen® mit Tonghua Dongbao Pharmaceu-tical Co. Ltd. in China und die höchst zuverlässige Belieferung von Amylin Pharmaceuticals Inc., die Ypsomed als Lieferanten des Jahres 2011 ausgezeichnet hat («Supplier of the Year Award»). Ypsomed hat den Umsatzrückgang mit dem OptiPen® Pro und dem OptiSet®, welcher in Zukunft nicht mehr hergestellt wird, durch die Lohnfertigung von Komponenten für den Solo-

Star® Pen teilweise kompensiert. Der Umsatzanteil mit dem ehemaligen Grosskunden Sanofi beträgt aktuell 20.5%. Weil der OptiSet® Pen nicht mehr produziert wird, wird sich der Umsatz mit Sanofi im Geschäftsjahr 2012/13 nochmals um rund 40% reduzieren. Aber auch im Bereich der Diabetes-Versorgung hat Ypsomed die Kundenbasis für mylife™ Diabetescare geografisch erwei-tert und neue Produkte lanciert. So wurde Ende letztes Jahres eine neue Vertriebsgesellschaft in Österreich gegründet und bereits ab Sommer 2011 das mylife™ Orbit®-Infusionsset mit 360 Grad Bewegungsfreiheit im Markt eingeführt. In Kürze erfolgt zudem die Lancierung von mylife™ DailyDose®, der Insulinspritze im Kreditkartenformat, und ab Sommer 2012 der Vertriebsstart für die zweite Generation der mylife™ Omni- Pod®-Insulin-Patch-Pumpe.

Strategisch wichtige Akquisition im lukrativen Geschäft mit Infusionssets Im November 2011 hat Ypsomed eine strategisch wichtige Akquisition getätigt, indem die Patente und das Geschäft mit Infusionssets von der amerikanischen Firma ICU Medical Inc. übernommen wurden. Durch die Übernahme der Produktions-prozesse und der Produktionsverlagerung von den USA nach Mexiko werden Kosten optimiert und die Bruttogewinnmargen dieser Produkte künftig erhöht. Der Markt für Infusionssets für Insulinpumpen ist äusserst interessant und bereits heute über eine Milliarde Dollar gross. Die Orbit®-Infusionssets bieten für Ypsomed Wachstumspotenzial und sind im Hinblick auf die für Anfang 2014 vorgesehene Lancierung der eigenen kostengünstigen und benutzerfreundlichen Insulinpumpe strategisch wichtig.

Bei der Ypsomed bleibt die Führungsverantwortung in der Familie Als Gründer, Hauptaktionär und als Familie sind wir absolut überzeugt, dass Ypsomed die richtige Strategie verfolgt und setzen sie mit aller Konsequenz um. Wir handeln gezielt und ergreifen umfangreiche Massnahmen, um die Umsatzbasis zu diversifizieren und die Kosten zu senken. Bedingt durch den Wechsel von CEO Richard Fritschi zu einem Start-up-Unternehmen in der Dentalbranche haben wir ab August 2011 die operative Unternehmensführung wieder selber übernommen. Wir stehen in der Verantwortung und haben selber das grösste Interesse an einer nachhaltig positiven Entwicklung der Ypsomed Gruppe. Die oberste Führung der

Ypsomed-Strategie

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Ypsomed soll auch in Zukunft in der Hand der Familie bleiben und damit Kontinuität für Kunden, Partner und Mitarbeitende sicherstellen. Es ist beabsichtigt, dass Simon Michel, als Mitglied der Geschäftsleitung derzeit verantwortlich für Marketing & Sales, in zwei Jahren die CEO-Funktion über-nehmen wird. Als Vater-Sohn-Team engagieren wir uns zeitlich und persönlich in hohem Masse und sind beide nachdrücklich bestrebt, den Umsatz der Ypsomed zu steigern und mit einem strikten Kostenmanagement die Profitabilität der Ypsomed zu verbessern, um mittelfristig auch den Akti-enkurs wieder zu erhöhen. Wir danken an dieser Stelle allen Mitarbeitenden für ihre Loyalität und ihr grosses Engagement sowie Ihnen, geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre, für das entgegengebrachte Vertrauen.

«Wir wollen mit einem strikten Kosten-management die Profitabilität der Ypsomed rasch verbessern und so den Aktienkurs wieder steigern.»

Ausblick

Injektionssysteme für die Selbstmedikation und die Diabetes-Versorgung sind beides attraktive Märkte mit internationalem Wachstumspotenzial, sowohl in den USA, Europa wie auch ganz speziell in Asien. Ypsomed baut mit mylife™ Diabetescare ein umfassendes Angebot in der Diabetes-Versorgung weiter auf und verfügt gleichzeitig über eine vielversprechende Pipeline an Kundenprojekten für Injektionssysteme. Dies stimmt uns für die Zukunft zuversichtlich, wobei der Marktaufbau in der Diabetes-Versorgung weiterhin substantielle Mittel be-anspruchen wird und die Realisierung neuer Kundenprojekte für Injektionssysteme erfahrungsgemäss Zeit brauchen. Eine weitere Herausforderung für Ypsomed ist die Kompensation des Rückgangs bei ehemaligen Sanofi-Produkten. Auch be-

lastend sind der zunehmende Kostendruck im Gesundheits-wesen sowie die internationale Schuldenkrise und die damit einhergehende Währungsentwicklung. Der starke Schweizer Franken drückt auf das Umsatzwachstum der Ypsomed und belastet die Gewinnmargen von einzelnen Produkten. Als exportorientiertes Schweizer Medizintechnikunternehmen ergreifen wir soweit möglich Gegenmassnahmen und sind bestrebt, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Ypsomed zu stärken. Die Entwicklung und Herstellung von hochtech-nischen Produkten in grossen Stückzahlen wird wegen des vorhandenen Know-hows und der international anerkannten Schweizer Qualität weiterhin in der Schweiz bleiben. Für die Fertigung von neuen, überwiegend manuell hergestellten oder sehr preissensitiven Injektionssystemen wird Ypsomed jedoch in Zukunft die Produktion im Ausland in Betracht ziehen müssen. Bedingt durch der Wegfall des OptiSet® Pens wird das erste Semester 2012/13 umsatz- und ergebnismässig verhalten ausfallen, während das zweite Semester mittels Kompensa-tionsgeschäften erheblich besser erwartet wird. Insgesamt sind wir für das Geschäftsjahr 2012/13 vorsichtig optimistisch und erwarten einen Umsatz und ein Ergebnis auf Vorjahres-niveau.

Dr. h. c. Willy Michel Simon MichelChief Executive Officer, CEO Senior Vice President Marketing & Sales und Präsident des Verwaltungsrates

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denn immer mehr Patente für ihre Originalpräparate laufen aus. Wegen dieser sogenannten «Patent-Klippe» sparen Pharmafirmen bei der Entwicklung, Herstellung und Vermark-tung der Medikamente. Zusätzlich gewinnen Generika und Biosimilar-Medikamente, die sowohl von grossen amerikani-schen und europäischen Pharmakonzernen, aber auch von aufstrebenden Pharmafirmen aus Indien, China, Korea, La-teinamerika und Osteuropa entwickelt werden, an Bedeutung.

Anspruchsvolles Marktumfeld mit zahlreichen ChancenFür die Anwendung von Biosimilars, einem in Zukunft sehr stark wachsenden Milliardenmarkt, braucht es genauso wie für die Vielzahl neuer Biotechmedikamente ergonomische, sichere und kostengünstige Pen-Systeme oder Autoinjektoren für vorgefüllte Spritzen, wie sie Ypsomed in ihrer Produkt-palette anbietet. Kleine und mittelgrosse Pharmafirmen, die über kein oder wenig Know-how bei Injektionssystemen ver-fügen, arbeiten deshalb heute – wie die grossen Pharmafirmen seit Jahren schon – mit unabhängigen Entwicklern und Her-stellern von Injektionssystemen oder mit Auftragsentwicklern und Lohnfertigern zusammen. Pharmafirmen wollen ihre Medi-kamente entweder mit neuen und innovativen Injekti-onssystemen als Premiumprodukt anbieten oder Originalprä-parate mit sehr einfachen und kostengünstigen Injektionssys-temen zu deutlich tieferen Preisen konkurrenzieren. Der Kostendruck führt deshalb nicht nur bei Pharmafirmen zu Übernahmen, sondern bringt auch auf Stufe der Lohnfertiger und Komponentenhersteller sowie in der Abfüllung und Ver-packung von Medikamenten eine Konsolidierung.

Injektionssysteme – Ein weltweiter Wachstumsmarkt

Innovative Injektionssysteme ermöglichen eine sichere und kostengünstige SelbstmedikationModerne Injektionssysteme, wie sie die Ypsomed seit mehr als 25 Jahren entwickelt und für Pharmakunden anbietet, sind weltweit ein Wachstumsmarkt. Die heute biotechnologisch hergestellten Medikamente (wie Peptidhormone und mono-klonale Antikörper) werden fast ausschliesslich subkutan verabreicht, d.h. unter die Haut injiziert. Mit Hilfe von Pen-Systemen und Autoinjektoren werden in erster Linie Krankhei-ten wie Diabetes, Wachstumsstörungen, Infertilität, Thrombo-seprophylaxe, Osteoporose, Hepatitis C oder Anämie bei Nierenleiden behandelt. Sie werden aber auch bei Krebs und verschiedenen Autoimmunkrankheiten wie Arthritis, Multiple Sklerose, Psoriasis oder Morbus Crohn’s Disease eingesetzt. Wegen der weltweit ungebremsten Zunahme von Diabetes ist die Verabreichung von Insulin einer der grössten und für Ypsomed interessantesten Märkte. Besonders vielversprechend ist dabei das Wachstumspotenzial für Insulin-Pens in Schwel-lenländern und mit neuen Insulinanbietern.

«Innovative Injektionssysteme ermöglichen eine sichere Selbstmedika- tion und tragen dazu bei, den Therapie-erfolg zu verbessern und gleichzeitig die Kosten im Gesundheitswesen zu verringern.»

Kostendruck im Gesundheits- wesen und bei den Pharma- firmenDer Trend zur Selbstmedikation hat sich in den letzten Jahren weiter verstärkt, nicht zuletzt wegen des immer grösser wer-denden Kostendrucks im Gesundheitswesen. Innovative Injek-tionssysteme wie Pen-Systeme oder Autoinjektoren ermöglichen eine erfolgreiche Therapie durch den Patienten selber und helfen so, teure Spitalaufenthalte und Arztbesuche zu vermei-den und die Behandlungskosten insgesamt zu senken. Aber auch die etablierten Pharmakonzerne stehen unter Kostendruck,

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Vollständige Palette an Injek- tionssystemen mit erweitertem ServiceangebotYpsomed gilt in der Branche als weltweit grösste unabhängi-ge Entwicklerin und Herstellerin von Injektionssystemen für die subkutane Anwendung von Flüssigmedikamenten durch Patienten. Ypsomed verfügt nicht nur über ein umfangreiches Patentportfolio und ein umfassendes Produktangebot, sondern auch über langjährige Erfahrung in der Entwicklung und in der Herstellung qualitativ hochwertiger Injektionssysteme. Um das bestehende Angebot an innovativen Injektionssystemen und umfassenden Dienstleistungen für Pharmafirmen noch besser vermarkten zu können, hat Ypsomed mit YDS Ypsomed Delivery Systems eine neue Dachmarke geschaffen.

Amylin zeichnet Ypsomed als «Supplier of the Year» ausYpsomed arbeitet seit mehr als zehn Jahren erfolgreich mit Amylin Pharmaceuticals Inc., einem führenden amerikanischen Pharmakonzern, zusammen. Ypsomed hat für Amylin den SymilinPen® für die Verabreichung eines Flüssigmedikaments zur besseren Blutzuckerkontrolle entwickelt und in der Schweiz die Produktion des Pen-Systems aufgebaut. Seit dem Jahr 2007 liefert Ypsomed den Symilin-Pen und wird in naher Zukunft ein weiteres Pen-System für Amylin in der Schweiz herstellen können. Ypsomed ist hocherfreut, dass Amylin Ypsomed für das Jahr 2011 als «Supplier of the Year» aus-gezeichnet hat. Amylin betreibt ein professionelles Lieferan-tenmanagement mit quartalsweisen Bewertungen unterschied-lichster Kriterien der Lieferantenbeziehung. Mit der Nominie- rung als Lieferanten des Jahres zeichnet Amylin besonders Liefertreue, Qualität, Flexibilität, Partnerschaftlichkeit und den Willen von Ypsomed, sich stetig zu verbessern, aus.

YDS Ypsomed Delivery Systems

Ypsomed Delivery Systems umfasst die folgen-den vier Dienstleistungsangebote:

• Kundenspezifische Plattformprodukte (Custom Products)

• Auftragsentwicklung (Contract Development)• Lohnfertigung (Contract Manufacturing)• Verpackung und Endmontage von Medikament

und Injektionssystem (Drug & Device Assembly)

«Pharmakunden können auf die Produkte, Kompetenz und Erfahrung von Ypsomed Delivery Systems vertrauen und sind dadurch erfolg- reicher am Markt.»

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Mehr Vertrauen – mehr Erfolg – dank Ypsomed Delivery SystemsYpsomed Delivery Systems bietet ein vollständiges Angebot von Produkten und Dienstleistungen für Injektionssysteme an, welches von der Entwicklung über die Herstellung von Injek-tionssystemen bis hin zur Verpackung mit dem Medikament reicht.

Drug & deviceassembly

Contractmanufacturing

Contractdevelopment

Custom products

YDS Ypsomed Delivery Systems

Kompetent und flexibel im Dienst der PharmakundenMit YDS Ypsomed Delivery System will Ypsomed ihre führen-de Marktposition als umfassende Anbieterin für Injektions-systeme für Originalpräparate und Biosimilars von grossen wie auch von kleineren Pharma- und Biotechfirmen weiter ausbauen, dies sowohl in hoch regulierten Märkten wie auch in Schwellenländern. Die Bedürfnisse der einzelnen Pharma- und Biotechfirmen sind unterschiedlich und entsprechend flexibel ist das YDS-Angebot der Ypsomed. Ypsomed kann als «Full-Service»-Anbieter bereits fertig entwickelte und in-dustrialisierte Pen-Systeme herstellen und auch gleich mit dem Medikament fertig verpacken und ausliefern. Ypsomed kann aber auch individuelle Leistungen erbringen und beispiels-weise im Auftrag von Kunden neue Injektionssysteme entwickeln oder als Lohnfertiger anspruchsvolle Komponenten von Me-dizintechnikprodukten in hoher Qualität zu attraktiven Preisen herstellen.

«Ypsomed versteht sich als umfassender Dienstleister für Pharma- und Biotechfirmen.»

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Innovatives Portfolio von Injektionssystemen

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können. Ypsomed stellt darüber hinaus die rasche Herstellung von kleineren Mengen für den sofortigen Einsatz in klinischen Studien bis zur kompletten Industrialisierung und qualitativ hochwertigen Fertigung von grossen Volumen für die Einführung im Markt sicher.Selbstverständlich entwickelt Ypsomed daneben laufend weitere, neue und innovative Pen-Systeme, Autoinjektoren für vorgefüllte Spritzen sowie Pen-Nadeln und Pen-Sicherheits-nadeln. Durchschnittlich investiert Ypsomed jährlich rund 10% des Umsatzes in Grundlagen- und Produktentwicklungen.

«Die Injektionssysteme von Ypsomed lassen sich kundenspezifisch anpassen und stehen bereit für den sofortigen Einsatz in klinischen Studien und die Einführung im Markt.»

ServoPen® YpsoPen® Twist UnoPen™ Memo UnoPen™ Fix LyoTwist™ Trio LyoTwist™ Vario LyoTwist™ Trio S LyoTwist™ Vario S

3 ml Karpule

1 ml Doppelkammer-Karpule

1 ml Fertigspritze

Wiederverwendbar

Einweg

Automatische Injektion

Mehrfachdosis

Einzeldosis

Einstellbare Dosis

Fixe Dosis

Min. Volumen (ml) 0.01 0.01 0.01 0.01 0.1 0.1 0.1 0.1

Max. Volumen (ml) 0.6 0.6 0.6 0.6 1.0 1.0 1.0 1.0

Integrierte Nadelstichsicherheit

Optionale Nadelstichsicherheit

Entwickelte und getestete Pen-Systeme und Autoinjektoren bereit für den EinsatzMit YDS Custom Products bietet Ypsomed für Pharma- und Biotechfirmen eine komplette Produktpalette von fertig entwi-ckelten und getesteten Pen-Systemen und Autoinjektoren an, die auf die individuellen Kundenwünsche betreffend Design, Medikamentendosierung oder Funktionalität angepasst werden

YDS Custom Products – Individuelle Plattformprodukte bereit für den Einsatz

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Ypsomed – Geschäftsbericht

Vorteile von YDS Custom Products für Pharma- und BiotechkundenPharma- und Biotechfirmen suchen für die Applikation ihrer neuen Medikamente standardisierte Injektionssystemplattfor-men, also Geräte, die bereits entwickelt, in Handlingstudien von Patienten getestet und sogar weitgehend industrialisiert worden sind und sich dadurch für eine kosteneffiziente Pro-duktion eignen. Pharmafirmen wollen zudem Injektionssys-teme einsetzen, bei denen die Patentabklärungen erfolgreich

abgeschlossen sind und sichergestellt ist, dass der Einsatz der Geräte keine anderen Patente verletzt («Freedom to Operate»). Mit diesem Vorgehen vermeiden Pharmafirmen, anders als bei einer Neuentwicklung, unnötige Risiken und ersparen sich erhebliche Vorinvestitionen und Entwicklungskosten. Zudem verkürzt sich bei der Verwendung von YDS Custom Products die Zeit bis zum Einsatz in klinischen Studien (Time-to-Clinic)respektive die Zeit bis zur Markteinführung (Time-to-Market) drastisch. Von den zahlreichen Vorteilen von YDS Custom Products profitieren nicht nur grosse Pharmakonzerne, sondern speziell auch kleine und mittelgrosse Pharma- und Biotechfir-men, die sich teure Neuentwicklungen nicht leisten können.

UnoPen™ YpsoJect® YpsoMate® VarioJect™

3 ml Karpule

1 ml Doppelkammer-Karpule

1 ml Fertigspritze

Wiederverwendbar

Einweg

Automatische Injektion

Mehrfachdosis

Einzeldosis

Einstellbare Dosis

Fixe Dosis

Min. Volumen (ml) 0.01 0.1 0.1 0.05

Max. Volumen (ml) 0.6 1.0 1.0 1.5

Integrierte Nadelstichsicherheit

Optionale Nadelstichsicherheit

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«Pharmakunden sparen dank YDS Custom Products erheblich Zeit und Kosten ein.»

Für jedes Bedürfnis das geeignete InjektionssystemFür Medikamente, die täglich oder sogar mehrmals täglich selbst injiziert werden müssen, wie etwa Insulin, GLP-1 oder Wachstums- und Fruchtbarkeitshormone, eignen sich sowohl wiederverwendbare Pen-Systeme wie auch Einweg-Pen-Systeme. Kostengünstige Injektionssysteme sind besonders in Schwellen-ländern gefragt, wenn das Medikament im Rahmen von Tenderverfahren oder generell zu sehr tiefen Preisen an-geboten wird. Bei Medikamenten, die in Flüssigkeiten nicht stabil über eine längere Zeit haltbar sind, werden Doppel-kammer-Pen-Systeme eingesetzt. Bei diesen Pen-Systemen wird in einer speziellen Ampulle die Substanz in Pulverform erst kurz vor der Verwendung mit der Flüssigkeit vermischt. Ferner werden Autoinjektoren mit einer vorgefüllten Spritze besonders dann eingesetzt, wenn sich auch nicht geübte Patienten die benötigte Substanz einfach, sicher und in der genau benötigten Menge verabreichen sollen oder die Me-dikamente als Depotformulierung wenig häufig (z.B. nur einmal im Monat) injiziert werden müssen.

Mehrere Insulinanbieter entschieden sich für den ServoPen® aus der YDS Custom Products PaletteYpsomed ist besonders erfreut, dass sich im Geschäftsjahr 2011/12 mit Square Pharmaceuticals Ltd., Incepta Pharmaceu-ticals Ltd., Pharmstandard und B. Braun gleich mehrere Insu-linanbieter für den hochwertigen ServoPen® Insulin-Pen von Ypsomed aus der YDS Custom Products Produktpalette ent-schieden haben. Der von Ypsomed entwickelte ServoPen® gehört zur YDS Custom Products Palette und wurde mit dem international renommierten «red dot design award» ausge-zeichnet. Ypsomed stellt den ServoPen® in der Schweiz her und nutzt dabei die vorhandenen Produktionskapazitäten aus.

Ypsomed gewinnt neue Pharmakunden in AsienYpsomed ist besonders stolz, dass sich nach Tonghua Dong-bao Pharmaceutical aus China mit Square Pharmaceuticals und Incepta Pharmaceuticals Insulinanbieter in Bangladesch für ein Schweizer Qualitätsprodukt, den ServoPen®, entschie-den haben. Beide Unternehmen werden den ServoPen® mit ihrem Insulin im 2012 auf den Markt bringen.

«Die hohe Anwenderfreundlichkeit des ServoPen® und die rasche Verfügbarkeit für die Markteinführung waren neben der bekannten Schweizer Qualität für unsere Kunden in Bangladesch wichtige Entscheidungskriterien.»

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Neuer Insulin-Pen YpsoPen® TwistYpsomed hat die bestehenden Plattformen weiter entwickelt und im letzten Geschäftsjahr sowohl mit dem YpsoPen® Twist, einem einfachen, kostengünstigen Insulin-Pen, wie auch mit dem Autoinjektor YpsoMate® bei potenziellen Kunden grosses Interesse geweckt. Der YpsoPen® Twist ist ideal für Märkte, bei denen ein grosser Preisdruck besteht oder wo Insulin im Rahmen von Tenderverfahren vertrieben wird (u.a. in China oder Indien).

«Der YpsoPen® Twist ist ein einfacher wiederverwendbarer Pen und komplet-tiert zusammen mit dem wiederverwend-baren, automatischen ServoPen® und dem Einweg-Pen UnoPen™ das Insulin-Pen-Sortiment der Ypsomed.»

YpsoMate® 2-Stufen-AutoinjektorDer zweistufige YpsoMate® Autoinjektor wurde an der PDA- Konferenz 2011 in Basel vorgestellt und ist der neuste Auto-injektor von Ypsomed für vorgefüllte Spritzen mit einem Volu-men von bis zu 1 ml. Der YpsoMate® verfügt über ein ergono-misches Handling und erlaubt eine komfortable, sichere und automatische Ausschüttung des Medikamentes, sobald der Autoinjektor auf die Haut gedrückt wird (sogenannte «push-on-skin»-Ausschüttung). Mehrere gut hörbare Klicks und ein grosses Sichtfenster zur Ampulle mit dem Medikament geben dem Patienten ein hohes Mass an Sicherheit in der Anwendung und eine verbesserte Kontrolle der ausgeschütteten Menge. Der YpsoMate® ist äusserst schlank im Design und bietet zahlreiche Möglichkeiten für individuelle Anpassungen und Differenzierungen. Immer mehr Pharmafirmen realisieren, dass Patienten für die Applikation von Medikamenten Autoinjekto-ren wollen und sich nicht mit vorgefüllten Spritzen begnügen.

YpsoPen® Twist YpsoMate®

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Individuelle Auftragsentwicklungen für Injektionssysteme werden von bestimmten Kunden gewünscht, wenn keines der verfügba-ren Plattformprodukte den Ansprüchen ausreichend gerecht wird oder wenn Kunden eigene Ideen umsetzen wollen und die Rechte an den Entwicklungsergebnissen sowie an neu gewon-nenen Patenten beanspruchen. Besonders grosse Pharmafirmen entwickeln sehr oft Injektionssysteme mit Auftragsentwicklern, weil sie damit nicht von einem bestimmten Hersteller abhängig bleiben und die Produktion aus Risikoüberlegungen auf mehre-re Lohnfertiger aufteilen.

Umfassendes Patentportfolio und bewährte Entwicklungs- prozesseIm Rahmen von YDS Contract Development stellt Ypsomed dem Auftraggeber ihr langjähriges Entwicklungs-Know-how wie auch ihr umfassendes Patentportfolio für Pen-Systeme und Autoinjektoren zur Verfügung. Abhängig vom Bedürfnis der Kunden können auch bestehende Patente von Ypsomed auf exklusiver oder nicht exklusiver Basis genutzt werden. Der Entwicklungsprozess erfolgt kollaborativ zusammen mit dem Kunden und erfüllt sämtliche ISO- und cGMP-Richtlinien bis hin zur regulatorisch korrekten Dokumentation. Während der Entwicklungsphase werden Konzepte laufend getestet und von Experten kontrolliert. Mit dem eigenen Werkzeugbau und vorhandenen Produktionskapazitäten können Prototypen auch in grösseren Mengen rasch und kosteneffizient hergestellt werden und stehen innert kurzer Zeit für Studien mit Patienten bereit. Dank der langjährigen Erfahrung als Hersteller be-rücksichtigt Ypsomed bei der Entwicklung neuer Injektions-systeme von Beginn an die kostengünstige Herstellung der Komponenten und deren einfache Montage.

YDS Contract Development – Kundenspezifische Auftragsentwicklung

Erfolgreiche Entwicklung von innovativen Injektionssystemen seit mehr als 25 JahrenYpsomed bietet mit YDS Contract Development für Pharma- und Biotechfirmen die kundenspezifische Auftragsentwicklung von Injektionssystemen und alle dazugehörenden Dienstleistungen an. Seit Mitte der 80er Jahre hat sich Ypsomed in der Branche einen hervorragenden Ruf als innovative Entwicklerin von be-nutzerfreundlichen und sicheren Injektionssystemen geschaffen. Zahlreiche Systeme haben renommierte Designpreise gewonnen und in Handlingstudien bei Patienten hervorragend abgeschnit-ten.

«Von Ypsomed entwickelte Injektions- systeme haben zahlreiche renommierte Designpreise gewonnen, weil sie inno-vativ, benutzerfreundlich und sicher sind.»

ServoPen®

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YDS Contract Manufacturing – Flexible Lohnfertigung

Ypsomed bietet mit YDS Contract Manufacturing ein komplettes Angebot für die Lohnfertigung von Injektionssystemen, medizin-technischen Komponenten und Baugruppen. Das YDS Contract Manufacturing Angebot umfasst darüber hinaus die Beratung, das Projektmanagement sowie die fachkundige Unterstützung bei der anspruchsvollen Industrialisierung und beim raschen Aufbau von Produktionskapazitäten.

Flexible Lohnfertigung von kleinen und grossen VolumenDie Produktion der Ypsomed ist flexibel ausgelegt und erlaubt die teilautomatisierte Herstellung von kleinen Volumen bis hin zur Massenproduktion von mehreren Hundertmillionen Teilen mit vollautomatisierten Hochleistungsanlagen. Ypsomed verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Herstellung medizin-technischer Produkte und beherrscht die entsprechenden Fertigungsprozesse und Technologien. Dazu gehören Spritz-guss, Bedruckung, halb- und vollautomatische Teilemontage, länderspezifisches Labeling und Verpackung. Ypsomed verfügt ferner über einen eigenen Werkzeugbau und garantiert da-durch die flexible und rasche Herstellung und Wartung von Werkzeugen sowie ein hohes Mass an Präzision und Qua- lität in der Herstellung anspruchsvoller Spritzgussteile.

Bewährte Schweizer Qualität zu attraktiven KonditionenDie hervorragend ausgebildete Belegschaft und deren Know-how sowie die moderne Produktionsinfrastruktur der Ypsomed garantieren höchste Qualität. Die Ypsomed Gruppe und deren Qualitätsmanagementsystem sind nach ISO 13485:2003 zertifiziert und werden regelmässig von internationalen Phar-makunden und vom FDA auditiert. Ypsomed betreibt mehrere

Produktionsstandorte in der Schweiz sowie in Tschechien. Bei Bedarf kann Ypsomed über ausgewiesene Partner auf Ferti-gungskapazitäten in Fernost und Mexiko zugreifen. Durch die Nutzung der bestehenden Produktionsinfrastruktur und Part-nerschaften kann Ypsomed eine wettbewerbsfähige Lohnfer-tigung anbieten und die Produktionsvolumen rasch den Kun-den- und Marktbedürfnissen anpassen.

«Pharmafirmen können mit YDS Contract Manufacturing ihre selber entwickelten Geräte und Komponenten kosteneffizient bei Ypsomed herstellen lassen und ihre Produktionsvolumen rasch und flexibel den Marktbedürf- nissen anpassen.»

Komponenten für Solostar® von Sanofi

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Injektionssysteme und Medikamentenverpackung aus einer HandFür Pharma- und Biotechfirmen ist die FDA-konforme Herstel-lung und Verpackung der Medikamente zusammen mit den Injektionssystemen ein absolut kritischer Prozess und verlangt nicht nur viel Expertise, sondern auch hohe Investitionen in die Infrastruktur. Damit Pharma- und Biotechunternehmen, besonders kleine und mittelgrosse Firmen, diese teure Infra-struktur und Prozesse nicht selber aufbauen müssen, bietet Ypsomed mit YDS Drug & Device Assembly die integrierte Montage von Pen- oder Autoinjektoren-Komponenten mit der Ampulle oder der vorgefüllten Spritze, welche das Medikament enthält. Ypsomed hat entsprechende Anfragen von Kunden erhalten und kann ihre bewährten Produktions- und Monta-geanlagen für Injektionssysteme sowie die entsprechende Verpackungs- und Logistikinfrastruktur bis hin zur länderspe-zifischen Distribution bereitstellen. Die Endmontage von Injektionssystemen und Verpackung zusammen mit dem Medikament kann dadurch deutlich ver-einfacht werden, womit Pharmafirmen Zeit und Kosten sparen. Die mehrsprachige Schweiz im Herzen von Europa eignet sich nicht nur logistisch, sondern bietet für Pharma- und Bio-techfirmen auch steuerliche Vorteile.

«Mit YDS Drug & Device Assembly erweitert Ypsomed die Wertschöpfungs-kette und bietet für Pharmakunden eine wichtige Zusatzleistung an.»

YDS Drug & Device Assembly – Verpackung und Endmontage von Medikamenten und Injektionssystemen

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Strategisches Geschäftsfeld Diabetes-Versorgung weiter ausgebautYpsomed hat sich in den letzten 25 Jahren weltweit einen Namen als kompetente Diabetesexpertin geschaffen und in den letzten Jahren substantielle Mittel in den Aufbau des strategischen Geschäftsfeldes Diabetes-Versorgung investiert. Ypsomed hat seine internationale Vertriebspräsenz über eigene Tochterge-sellschaften und Distributionspartner auf über 50 Länder aus-gebaut und darüber hinaus im Jahr 2009 die neue Dachmarke mylife™ Diabetescare lanciert. Mit mylife™ Diabetescare bietet Ypsomed ein komplettes Produktsortiment für die Diabetes-Versorgung an, speziell für Typ -1- und Typ-2-Diabetiker, die sich mit Insulin behandeln. Im Geschäftsjahr 2011/12 hat Ypsomed das mylife™ Diabetescare-Produktangebot nochmals erweitert und zahlreiche neue Produkte im Markt eingeführt, u.a. das Infusionsset mylife™ Orbit® mit 360 Grad Bewegungsfreiheit, die neue Pen-Nadel mylife™ Clickfine® 4.5 mm mit extrakurzer Nadel und die mylife™ Clickfine® AutoProtect™ Pen-Sicherheits-nadel. mylife™ DailyDose®, ein Selbstinjektionssystem in Kredit-kartenformat bestehend aus drei kleinen Spritzen, welche mit dem täglichen Insulinbedarf vorgefüllt werden, wird im nächsten Geschäftsjahr lanciert.

«Ein derart komplettes Produktsorti-ment für eine umfassende Diabetes-Versorgung unter einer Dachmarke, wie es Ypsomed mit mylife™ Diabetescare anbietet, wird von keinem Unter- nehmen weltweit angeboten.»

Erfolg in der Diabetes-Versorgung mit mylife™ Diabetescare

Anhaltend starke Zunahme von DiabetesMit dem strategischen Geschäftsfeld Diabetes-Versorgung ist Ypsomed in einem nachhaltig wachsenden Markt tätig, wie die weltweit starke Zunahme von Diabetes zeigt. Die Weltge-sundheitsorganisation WHO schätzt, dass derzeit annähernd 300 Millionen Menschen an Diabetes leiden. Expertenschät-zungen prognostizieren, dass im Jahr 2030 weltweit schät-zungsweise 440 Millionen Menschen mit Diabetes leben werden. Die USA mit heute am meisten Diabetiker wird inner-halb der nächsten Jahre von China und Indien überholt werden. Die Gründe für die anhaltende Zunahme von Diabetes sind einerseits die weiterhin steigende Weltbevölkerung (von heute ca. 7 Milliarden Menschen auf über 8 Milliarden im Jahr 2030) und die höhere Lebenserwartung, mit einem stetig steigenden Anteil älterer und pflegebedürftiger Menschen, andererseits der steigende Wohlstand und damit einhergehend die Verän-derung der Ernährungsgewohnheiten und des Lebensstils. Die zu hohe Kalorieneinnahme, verbunden mit Bewegungsmangel, ist nicht nur in den Industrieländern weit verbreitet, sondern auch in Schwellenländern in Asien, in Mittel- und Südamerika sowie im Mittleren und Nahen Osten.

Diabetes-Versorgung – ein weltweiter MilliardenmarktMit der steigenden Anzahl Diabetiker nehmen auch die Kosten für die Diabetesbehandlung zu. Die Diabetes-Versorgung ist heute ein weltweiter Milliardenmarkt mit weiterhin hohem Wachstumspotenzial. Angesichts der enormen Kosten steigt aber der Kostendruck auf die Anbieter durch Behörden, Politik und Kostenträger wie Krankenkassen, Versicherungen und Patienten. Dies führt dazu, dass tendenziell billige Produkte bevorzugt werden und neue Produkte nur rückerstattet werden, wenn sie nachweislich eine Verbesserung der Therapie bringen oder günstiger angeboten werden. Teilweise wird auch die Produktauswahl für Ärzte und Patienten eingeschränkt oder lediglich eine Pauschalvergütung entrichtet, anstatt wie bisher einzelne Produkte und Dienstleistungen zu erstatten. Ebenfalls zu beobachten ist eine zunehmende Harmonisierung der heute noch heterogenen Preise in den einzelnen Ländern, sowohl inter- national wie auch speziell innerhalb von Europa. Der Preiskampf bringt die grossen und etablierten Anbieter unter Druck und eröffnet für günstigere Konkurrenten neue Chancen. Obwohl der Preisdruck laufend zunimmt und eine entsprechende An-passung der Kostenstrukturen und des Produktangebots erfordert, bleibt die Diabetes-Versorgung ein auf Jahre hinaus attraktiver und wachsender Markt für Ypsomed.

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Die besten Produkte unter einer Dachmarke: «mylife™ Diabetescare»Ypsomed hat für die Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus die Dachmarke mylife™ Diabetescare geschaffen und bietet darunter sowohl von Ypsomed selber hergestellte Pro-dukte, wie mylife™ Penfine®, mylife™ Optifine®, mylife™ Click-fine® und die Sicherheitsnadeln mylife™ Clickfine® AutoProtect™, als auch Diabetesprodukte von Partnern an. Ypsomed hat zu diesem Zweck mehrere Partnerschaften mit den besten An-bietern in den jeweiligen Produktkategorien etabliert und deren Produkte als «Private Label» in die mylife™ Diabetescare- Produktfamilie aufgenommen. So arbeitet Ypsomed seit 2009 eng mit der taiwanesischen Firma Bionime Corp. zusammen, welche einen der weltweit genausten Blutzuckermessstreifen herstellt, und vertreibt das Blutzuckermesssystem mylife™ Pura® exklusiv in Europa über die eigenen Tochtergesellschaften. Anfang 2010 hat Ypsomed von Insulet Corp. die exklusiven Vertriebsrechte der ersten und bis anhin einzigen Insulin-Patch-Pumpe OmniPod® ausserhalb von Nordamerika erworben und die benutzerfreundliche Insulinpumpe ohne Schlauch unter dem Namen mylife™ OmniPod® in zahlreichen Ländern im Markt eingeführt. Zudem hat Ypsomed im November 2011 die Produktlinie Orbit® vom US-amerikanischen Medizintech-nikunternehmen ICU Medical Corp. akquiriert und ist damit zur Herstellerin von Infusionssets für konventionelle Insulin-pumpen geworden (siehe Seite 38 des Geschäftsberichtes). Der Grund für die Akquisition ist, dass Ypsomed wenn immer möglich die unter mylife™ Diabetescare vertriebenen Produk-te selber besitzen und herstellen will. Für Ypsomed ist es zudem strategisch wichtig, die Produktentwicklung beeinflussen und die Qualität sicherstellen zu können.

«Ypsomed trägt dank der Dachmarke mylife™ Diabetescare entscheidend zum Markterfolg der Partnerprodukte bei.»

mylife™ Diabetescare – Komplettes Produktangebot für Diabetiker

Diabetes-Kompetenz und Marktzugang als Vorteil für «mylife™ Diabetescare»-PartnerYpsomed ist dank mylife™ Diabetescare für Partner mit inno-vativen Diabetesprodukten aus mehreren Gründen interessant. Erstens verfügt Ypsomed über eine unbestrittene Reputation und Kompetenz im Bereich Diabetes und zweitens verschafft Ypsomed für die Diabetesprodukte der Partner unter der mylife™ Diabetescare-Marke einen direkten Marktzugang, sowohl über eigene Tochtergesellschaften in Europa und Indien, den Direktvertrieb durch DiaExpert wie auch über lokale Distributionspartner in mehr als 50 Ländern. Darüber hinaus profitieren die Partner von der hohen Glaubwürdigkeit und Qualität der Marke mylife™ Diabetescare. Ypsomed hat mit mylife™ Diabetescare eine Marke aufgebaut, die das Vertrauen von Patienten, Ärzten, Diabetesfachpersonal und Krankenkassen gleichermassen geniesst. Letztlich ist es für Ypsomed auch möglich, mit mylife™ Diabetescare ein kom-plettes Produktsortiment anzubieten, was Firmen, die über nur ein Diabetesprodukt verfügen, nicht können. Je nach Bedürf-nis der Krankenkassen können Pauschalangebote oder ein-zelne Produktkategorien miteinander kombiniert und zu attrak-tiven Preisen angeboten werden (sogenanntes Bundling), wie z.B. Infusionssets und Pumpenzubehör oder Blutzuckermessstreifen und Pen-Nadeln.

«Ypsomed will mit mylife™ Diabetes-care zum Partner der Wahl für Patien-ten, Ärzte und Krankenkassen werden und gleichzeitig dazu beitragen, die Gesamtkosten bei der Diabetesbehand-lung zu senken.»

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Ypsomed Deutschland

Bevölkerung: 81 600Anzahl Diabetiker: 5 022geschätztes Wachstum bis 2022: 6%

Ypsomed Schweden

Bevölkerung: 9 400Anzahl Diabetiker: 386geschätztes Wachstum bis 2022: 6%

Ypsomed Dänemark

Bevölkerung: 5 500Anzahl Diabetiker: 299geschätztes Wachstum bis 2022: 5%

Ypsomed Finnland

Bevölkerung: 5 400Anzahl Diabetiker: 340geschätztes Wachstum bis 2022: 5%

Ypsomed IndienBevölkerung: 1 210 000

Anzahl Diabetiker: 30 629geschätztes Wachstum bis 2022: 30%

Ypsomed ÖsterreichBevölkerung: 8 440Anzahl Diabetiker: 706geschätztes Wachstum bis 2022: 10%

37 SingapurBevölkerung: 5 184Anzahl Diabetiker 2012: 448geschätztes Wachstum bis 2022: 29%

39 SpanienBevölkerung: 46 196Anzahl Diabetiker 2012: 3 105geschätztes Wachstum bis 2022: 12%

40 TunesienBevölkerung: 10 674Anzahl Diabetiker 2012: 236geschätztes Wachstum bis 2022: 34%

41 TürkeiBevölkerung: 74 724Anzahl Diabetiker 2012: 4 046geschätztes Wachstum bis 2022: 31%

42 UkraineBevölkerung: 45 655Anzahl Diabetiker 2012: 1 634geschätztes Wachstum bis 2022: 0.3%

43 UngarnBevölkerung: 9 986Anzahl Diabetiker 2012: 350geschätztes Wachstum bis 2022: 4%

45 USABevölkerung: 311 485Anzahl Diabetiker 2012: 22 115geschätztes Wachstum bis 2022: 20%

46 VenezuelaBevölkerung: 26 841Anzahl Diabetiker 2012: 887geschätztes Wachstum bis 2022: 42%

31 PortugalBevölkerung: 10 562Anzahl Diabetiker 2012: 75geschätztes Wachstum bis 2022: 10%

34 RusslandBevölkerung: 142 914Anzahl Diabetiker 2012: 1 208geschätztes Wachstum bis 2022: 5%

35 Saudi-ArabienBevölkerung: 27 137Anzahl Diabetiker 2012: 1 370geschätztes Wachstum bis 2022: 43%

36 Serbien/MontenegroBevölkerung: 7 741Anzahl Diabetiker 2012: 351geschätztes Wachstum bis 2022: 7%

38 SlowenienBevölkerung: 2 056Anzahl Diabetiker 2012: 74geschätztes Wachstum bis 2022: 10%

33 RumänienBevölkerung: 19 042Anzahl Diabetiker 2012: 4 870geschätztes Wachstum bis 2022: 9%

32 QatarBevölkerung: 1 699Anzahl Diabetiker 2012: 53geschätztes Wachstum bis 2022: 34%

44 United Arab EmiratesBevölkerung: 8 264Anzahl Diabetiker 2012: 462geschätztes Wachstum bis 2022: 26%

1 AlgerienBevölkerung: 37 100Anzahl Diabetiker 2012: 654geschätztes Wachstum bis 2022: 43%

2 ÄgyptenBevölkerung: 81 455Anzahl Diabetiker 2012: 3 873geschätztes Wachstum bis 2022: 38%

3 ArgentinienBevölkerung: 40 117Anzahl Diabetiker 2012: 1 786geschätztes Wachstum bis 2022: 21%

6 BelgienBevölkerung: 10 840Anzahl Diabetiker 2012: 370geschätztes Wachstum bis 2022: 14%

7 Bosnien-HerzegowinaBevölkerung: 3 840Anzahl Diabetiker 2012: 136geschätztes Wachstum bis 2022: 18%

8 BulgarienBevölkerung: 7 365Anzahl Diabetiker 2012: 466geschätztes Wachstum bis 2022: n/a

9 ChinaBevölkerung: 1 339 725Anzahl Diabetiker 2012: 27 873geschätztes Wachstum bis 2022: 28%

10 KolumbienBevölkerung: 36 355Anzahl Diabetiker 2012: 1 341geschätztes Wachstum bis 2022: 42%

11 TschechienBevölkerung: 10 562Anzahl Diabetiker 2012: 3 760geschätztes Wachstum bis 2022: 10%

4 AustralienBevölkerung: 22 814Anzahl Diabetiker 2012: 1 194geschätztes Wachstum bis 2022: 22%

12 EstlandBevölkerung: 1 340Anzahl Diabetiker 2012: 45geschätztes Wachstum bis 2022: n/a

13 GriechenlandBevölkerung: 10 788Anzahl Diabetiker 2012: 939geschätztes Wachstum bis 2022: 8%

14 IrlandBevölkerung: 4 581Anzahl Diabetiker 2012: 110geschätztes Wachstum bis 2022: 23%

16 IslandBevölkerung: 318Anzahl Diabetiker 2012: 8geschätztes Wachstum bis 2022: 27%

17 IsraelBevölkerung: 7 836Anzahl Diabetiker 2012: 338geschätztes Wachstum bis 2022: 26%

18 ItalienBevölkerung: 60 757Anzahl Diabetiker 2012: 468geschätztes Wachstum bis 2022: 8%

20 KanadaBevölkerung: 34 278Anzahl Diabetiker 2012: 2 538geschätztes Wachstum bis 2022: 22%

21 KroatienBevölkerung: 4 291Anzahl Diabetiker 2012: 165geschätztes Wachstum bis 2022: 5%

23 LettlandBevölkerung: 2 068Anzahl Diabetiker 2012: 85geschätztes Wachstum bis 2022: 3%

24 LibanonBevölkerung: 4 259Anzahl Diabetiker 2012: 216geschätztes Wachstum bis 2022: 39%

25 LitauenBevölkerung: 3 199Anzahl Diabetiker 2012: 126geschätztes Wachstum bis 2022: 9%

26 MalaysiaBevölkerung: 28 334Anzahl Diabetiker 2012: 1 406geschätztes Wachstum bis 2022: 40%

27 MarokkoBevölkerung: 32 447Anzahl Diabetiker 2012: 641geschätztes Wachstum bis 2022: 40%

28 MexikoBevölkerung: 112 337Anzahl Diabetiker 2012: 3 343geschätztes Wachstum bis 2022: 43%

30 OmanBevölkerung: 2 773Anzahl Diabetiker 2012: 178geschätztes Wachstum bis 2022: 47%

Länder mit Distributoren (in Tausend)

Ypsomed Frankreich

Bevölkerung: 65 400Anzahl Diabetiker: 3 238geschätztes Wachstum bis 2022: 10%

Ypsomed UK

Bevölkerung: 61 800Anzahl Diabetiker: 3 064geschätztes Wachstum bis 2022: 10%

Ypsomed Niederlanden

Bevölkerung: 16 700Anzahl Diabetiker: 882geschätztes Wachstum bis 2022: 12%

Ypsomed Norwegen

Bevölkerung: 5 000Anzahl Diabetiker: 202geschätztes Wachstum bis 2022: 12%

Ypsomed Schweiz (Hauptsitz)Bevölkerung: 7 900Anzahl Diabetiker: 424geschätztes Wachstum bis 2022: 10%

Länder mit Tochtergesellschaften (in Tausend)

Quelle: WHOhttp://www.who.int/diabetes/facts/world_figures/en

22 KuwaitBevölkerung: 3 582Anzahl Diabetiker 2012: 165geschätztes Wachstum bis 2022: 47%

5 BahrainBevölkerung: 1 235Anzahl Diabetiker 2012: 55geschätztes Wachstum bis 2022: 40%

29 PolenBevölkerung: 38 092Anzahl Diabetiker 2012: 1 287geschätztes Wachstum bis 2022: 11%

19 JordanienBevölkerung: 6 284Anzahl Diabetiker 2012: 327geschätztes Wachstum bis 2022: 54%

15 IranBevölkerung: 33 330Anzahl Diabetiker 2012: 1 054geschätztes Wachstum bis 2022: 46%

Ypsomed weltweit

Unter der Marke mylife™ Diabetescare bietet Ypsomed Pa- tienten weltweit ein umfassendes Sortiment an Produkten zur Behandlung von Diabetes an.

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DiaExpert-Shop

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Ypsomed – Geschäftsbericht

Spezialisierter Diabetes- Aussendienst in EuropaYpsomed verfügt in Europa über einen eigenen, auf Diabetes spezialisierten Aussendienst in den Tochtergesellschaften in Deutschland, Frankreich, England, der Schweiz, den Nieder-landen, Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland und neu seit Dezember 2011 auch in Österreich. Mit der Gründung der neuen Tochtergesellschaft mit Sitz in Wien will Ypsomed insbesondere das interessante Marktpotenzial für die schlauch-lose Insulin-Patch-Pumpe mylife™ OmniPod® nutzen und den Vertrieb der anderen Produkte aus dem mylife™ Portfolio in Österreich stärken. Ypsomed verfügt zudem seit 2007 über eine Tochtergesellschaft und Vertretung in Neu-Delhi, Indien.

Internationaler Vertrieb über lokale DistributionspartnerYpsomed verfügt neben dem Vertrieb durch die eigenen Tochtergesellschaften auch über ein internationales Netzwerk von starken, lokal verankerten Partnern mit Diabeteskompetenz. Heute ist Ypsomed in über 50 Ländern präsent und kann dank mylife™ Diabetescare den Distributoren ein attraktives Diabetes-produktsortiment anbieten, welches mehr als nur Pen-Nadeln umfasst.

Globale Präsenz über www.mylife-diabetescare.comÜber das Webportal mylife-diabetescare.com ist mylife™ Diabetescare weltweit und rund um die Uhr im Markt präsent. Menschen mit Diabetes und Diabetesexperten können sich zum Thema Diabetes und zum mylife™ Diabetescare-Produkt-portfolio informieren. Neben einem Newsletter und prakti-schen Tipps zum täglichen Umgang mit Diabetes besteht die Möglichkeit, sich telefonisch oder via E-Mail beraten zu lassen.

Internationale Marktpräsenz und Vertriebskompetenz für mylife™ Diabetescare

Expansion im Diabetes- versandhandel mit DiaExpertIn Deutschland ist Ypsomed über die Tochtergesellschaft DiaExpert seit über zwanzig Jahren erfolgreich im Diabetes-versandhandel tätig. DiaExpert ist in Deutschland der landes-weit grösste Diabetesversandhandel und versorgt über die Hälfte aller deutschen Insulinpumpenbenutzer. DiaExpert bedient mehrere 10 000 Kunden mit über 1500 hochwertigen Diabetesprodukten. Die bestellten Produkte werden innerhalb von 24 Stunden zum Kunden direkt nach Hause geliefert. Das Beratungsangebot umfasst ferner eine telefonische Hotline und das Kundenmagazin «Feel Free» mit Fachbeiträgen und aktuellen Produktinformationen zum Thema Diabetes. Der Marktzugang ist für den Erfolg von Diabetesprodukten entscheidend. Ypsomed wird im Jahr 2012 zusätzlich in Norwegen und in der Schweiz einen Diabetesdirektversand analog zu DiaExpert starten. Soweit dies regulatorisch mög-lich ist, soll ab 2013 ein Diabetesdirektversand auch in wei-teren Ländern in Europa aufgebaut werden.

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mylife™ Diabetescare-Produktportfolio-Erweiterung

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Ypsomed erweitert das Produktsortiment von mylife™ Diabetescare

Das komplette mylife™ Diabetes-care-ProduktsortimentYpsomed hat das mylife™ Diabetescare-Produktportfolio seit dem Jahr 2009 laufend erweitert. Aktuell umfasst mylife™

Diabetescare ein komplettes Sortiment mit folgenden Produk-ten für die Diabetes-Versorgung.

Pen-Nadeln

Blutzuckermessung

Insulinpumpenund Infusionssets

Zubehör

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Ypsomed – Geschäftsbericht

Das neue mylife™ Orbit® Infusionsset mit 360 Grad BewegungsfreiheitIm April 2011 hat Ypsomed mit der Markteinführung eines neuen Infusionssets für Insulinpumpen begonnen und damit im Geschäftsjahr 2011/12 das mylife™ Diabetescare-Portfolio um ein weiteres, äusserst attraktives Produkt erweitert. mylife™ Orbit® ist ein neues Infusionsset für Patienten, die eine Insulin-pumpe mit Luer-Lock-Anschluss nutzen. Das System bietet eine viel grössere Bewegungsfreiheit als konventionelle Katheter, da sich der Schlauch um 360 Grad mitdreht. Das neue Infu-sionsset ist mit flexiblem Teflonkatheter (mylife™ Orbitsoft®) und mit besonders feiner Stahlkanüle (mylife™ Orbitmicro®) erhältlich.

Das mylife™ Orbit®-Infusionsset bietet zahlreiche VorteileWeil das Pflaster halbtransparent und das Set mit einer Höhe von nur sechs Millimetern sehr flach ist, lässt sich mylife™ Orbit® diskret tragen und fällt kaum auf. Für Patienten ist auch das Anwenden des Sets sehr einfach und benutzerfreundlich. Die Wahl der Infusionsstelle fällt genauso leicht wie das An- und Abkoppeln des Sets in jeder Position. Ein Klickton signa-lisiert, dass alles richtig passt, und gibt dem Patienten die nötige Sicherheit. Ferner wird das Infusionsset mylife™ Orbit®

mit einem neuartigen, wärme-aktivierten Pflaster aufgeklebt, welches für einen sicheren Halt sorgt.

Akquisition des Infusionsset- geschäfts der ICU Medical Inc.

Mit der Akquisition wird Ypsomed zum Hersteller von Infusions-sets und sichert sich gleichzeitig das Eigentum an wichtigen Patenten im Bereich Infusionssets. Der Kauf wurde im November 2011 vertraglich unterzeichnet. Der Transfer der Produktion ist im Gange und wird im dritten Quartal 2012 abgeschlossen sein.

«Ypsomed stärkt mit der Akquisition des Infusionssets mylife™ Orbit® das strategische Geschäftsfeld Diabetes-Versorgung.»

Erhöhung der GewinnmargeYpsomed stärkt mit der Akquisition das strategische Geschäfts-feld Diabetes-Versorgung und sieht die Chance, im äusserst interessanten Wachstumsmarkt für Infusionssets ihren Markt-anteil zu erhöhen. Die Akquisition ist für Ypsomed aber auch deshalb vorteilhaft, weil Ypsomed als Hersteller der Infusions-sets eine deutlich bessere Marge erwirtschaften kann als die bisherige Handelsmarge. Ypsomed hat zudem Vorbereitungen getroffen, um die Produktion der Infusionssets von den USA nach Mexiko zu verlagern. Ypsomed profitiert dabei von Synergien mit dem strategischen Partner Adval Tech Group und kann deren bestehenden Produktionsstandort ihrer Toch-tergesellschaft Omni Group in Queretaro, Mexiko, nutzen. Darüber hinaus sichert sich Ypsomed im Hinblick auf die Lancierung der eigenen, kostengünstigen und benutzerfreund-lichen Insulinpumpe die Verfügbarkeit dieses wichtigen Zube-hörteils.

mylife™ Orbit®

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Ypsomed lanciert neu mylife™ DailyDose® – die weltweit kleinste InsulinspritzeDas jüngste Produkt in der mylife™-Familie ist mylife™ Daily-Dose®, ein innovatives Selbstinjektionssystem im Kreditkarten-format, welches aus drei kleinen Spritzen besteht und mit dem Insulinbedarf für einen Tag vorgefüllt wird. Das praktische Produkt erlaubt einen aktiven und unabhängigen Lebensstil und passt ideal zum Motto von mylife™ Diabetescare: «Mehr Freiheit. Mehr Lebensfreude. Mit mylife™!» Dank der geringen Grösse lässt sich mylife™ DailyDose® diskret überall mitführen und kann bei Bedarf sofort eingesetzt werden. Die Verpa-ckungshülle ist transparent und erlaubt den sofortigen Überblick über die noch verfügbare resp. schon verabreichte Insulin-menge. Dank dieser Vorteile eignet sich mylife™ DailyDose® ganz besonders für Kinder und gibt den Eltern ein hohes Mass an Sicherheit. Ypsomed hat einen Distributionsvertrag für mylife™ DailyDose® mit dem schwedischen Hersteller Insulu-tion AB unterschrieben und stellt mylife™ DailyDose® im Mai 2012 am Deutschen Diabeteskongress vor. Die Markteinfüh-rung erfolgt danach schrittweise in der Schweiz, in Deutsch-land, England, Norwegen, Österreich und in den Nieder-landen.

mylife™ DailyDose®

Erfreuliche Fortschritte bei der Produktentwicklung der neuen InsulinpumpeIm Geschäftsjahr 2011/12 hat Ypsomed erneut erhebliche Mittel in die Produktentwicklung einer neuen Insulinpumpe investiert und erfreuliche Fortschritte erzielt. Dank einer neu-artigen Konzeption und Bauweise, lässt sich die Insulinpumpe kostengünstig produzieren und ist für Patienten einfach zu bedienen. Die neue Pumpe von Ypsomed wird aber vor allem erheblich günstiger sein als konventionelle Insulinpumpen, die alleine zwischen CHF 5 000 und CHF 6 000 pro Ge- rät kosten und jährlich nochmals Kosten von CHF 1500 bis CHF 2 000 für Zubehör wie Katheter und Batterien mit sich bringen. Die neue Pumpe von Ypsomed wird zum Vorteil der Krankenkassen deutliche Kosteneinsparungen bringen und gleichzeitig für mehr Diabetiker eine optimale Insulintherapie mit einer Insulinpumpe ermöglichen.

«Die neue Insulinpumpe von Ypsomed wird den Markt verändern, weil sie erheblich weniger Kosten verursacht als konventionelle Insulinpumpen. Damit werden in Zukunft mehr Diabetiker von den Vorteilen einer Insulinpumpen-therapie profitieren können.»

Die Markteinführung der neuen Insulinpumpe ist für Anfang 2014 geplantObwohl die Entwicklung der neuen Insulinpumpe komplexer als ursprünglich angenommen ist, hat Ypsomed im Geschäfts-jahr 2011/12 wichtige Meilensteine erreicht. Ausgehend vom aktuellen Projektfortschritt erscheint eine Markteinführung Anfang 2014 als realistisch. Dank der tiefen Herstellkosten plant Ypsomed, die neue Insulinpumpe auch in Schwellen- und Entwicklungsländern zu vermarkten.

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Ypsomed produziert seit 20 Jahren Pen- Nadeln in der SchweizDie Entwicklung und Produktion von Pen-Nadeln hat bei der Ypsomed Tradition. In den letzten 20 Jahren hat Ypsomed ein breites Sortiment an Pen-Nadeln entwickelt und stets komplett in der Schweiz hergestellt. Ypsomed verfügt damit über die notwendige Erfahrung und hat die volle Kontrolle über die an- spruchsvolle vollautomatische Produktion von sterilen Einweg-produkten. In den letzten 20 Jahren hat Ypsomed mehrere Milliarden Pen-Nadeln produziert und verkauft, ohne dass es dabei jemals zu einem einzigen Rückruf gekommen ist.

«Die hohe Qualität der patentge- schützten Pen-Nadeln von Ypsomed ist bei Patienten und Ärzten sowie Distributoren weltweit bekannt.»

Steigende Nachfrage und Ausbau der ProduktionskapazitätenDie steigende Anzahl an Diabetespatienten, die sich Insulin verabreichen, verbunden mit den Anstrengungen der Ypsomed im internationalen Vertrieb, hat zu einem kontinuierlichen Anstieg der Nachfrage für Pen-Nadeln geführt. Besonders erfreulich sind dabei die Volumensteigerungen in den USA, Frankreich, China und in Indien. Um die höheren Mengen an Pen-Nadeln liefern zu können, hat Ypsomed in den vergan-genen Jahren die bestehende Pen-Nadelproduktion in Burgdorf laufend optimiert und zusätzlich in Solothurn eine neue Pro-duktion aufgebaut. Ypsomed verfügt aktuell über eine Kapa-zität von 500 Millionen Pen-Nadeln pro Jahr und wird diese innerhalb der nächsten 24 Monate auf 1 Milliarde steigern. Ypsomed hat sich beim weiteren Ausbau der Produktionsan-lagen für einen bewährten deutschen Lieferanten entschieden, nachdem es mit einem italienischen Maschinenhersteller er-hebliche Ausstossprobleme gab, die nun weitgehend gelöst werden konnten.

mylife™ Pen-Nadeln und Pen-Sicherheitsnadeln

Umfassendes Sortiment an Pen-Nadeln

Neben der branchenweit anerkannten Reputation für hohe Qualität der Pen-Nadeln ist Ypsomed weltweit der Anbieter mit dem umfassendsten Produktsortiment. Ypsomed bietet fünf verschiedene Nadellängen an, die von 4.5 mm, 6 mm, 8 mm, 10 mm bis zu 12 mm reichen. Patienten können damit abhän-gig von ihrer körperlichen Konstitution die optimale Pen-Nadellänge auswählen. Ypsomed vermarktet die unterschied-lichen Pen-Nadeln, welche dank dem patentierten Click- Mechanismus auf alle gängigen Insulin-Pens passen, als Private Label und unter der Dachmarke mylife™ Diabetescare. Zum mylife™ Pen-Nadel Sortiment gehören die mylife™ Penfine®, mylife™ Clickfine® und in Deutschland die mylife™ Optifine® Nadeln sowie die Sicherheits-Pen-Nadel mylife™ Clickfine® AutoProtect™, für die Ypsomed im letzten Jahr auch die Zu-lassung in den USA erhalten hat. Die mylife™ Clickfine® Au-toProtect™ ist mit einem speziellen Verriegelungsmechanismus versehen, der eine Zweitinjektion und damit unbeabsichtigte Nadelstiche, Infektionen und die Übertragung von lebensge-fährlichen Krankheiten verhindert.

mylife™ Pen-Nadeln

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Hohe Messgenauigkeit und Präzision dank HDST- TechnologieDas Blutzuckermesssystem mylife™ Pura® des taiwanesischen Partners Bionime Corp., welches Ypsomed seit 2009 exklusiv in Europa vertreibt, hebt sich durch seine Messgenauigkeit wesentlich von gängigen Geräten ab. mylife™ Pura® verfügt über die innovative High-Definition-Signal-Transmission (HDST) Technologie, welche für eine störungsfreie Signalübertragung und damit für sehr präzise Messresultate sorgt. Bei konventio-nellen Teststreifen mit einem langen Signalweg und korrosions-anfälligem Leitmaterial kann es zu Störungen der Messung und damit zu ungenauen Messresultaten kommen. Nicht so bei mylife™ Pura®: Dank des innovativen Designs des Test-streifens mit seitlicher Blutaufnahme ist beim mylife™ Pura® der Signalweg rund 10 Mal kürzer als bei konventionellen Teststreifen mit frontseitiger Blutaufnahme. Darüber hinaus werden bei mylife™ Pura® hochwertige Goldelektroden für eine optimale Signalübertragung im Teststreifen und im Messgerät verwendet.

Einfache Bedienung und innovatives DesignDas einzigartige Design des mylife™ Pura® Teststreifens bringt weitere Vorteile, indem es die Bedienung des Blutzuckermess-systems einfacher und sicherer macht. mylife™ Pura® ist das erste Blutzuckermessgerät mit seitlichem Teststreifeneinschub und erlaubt damit eine hygienische Messung ohne Blutkontakt. Natürlich verfügt mylife™ Pura® auch über Autocoding und Autostart Funktionalitäten. Zum mylife™ Pura® Blutzuckermess-system gehört ebenfalls ein innovatives Lanzettengerät für eine sanfte und schonende Blutentnahme. Das in der Schweiz entwickelte Lanzettengerät mylife™ Softlance™ sorgt mit vib-rationshemmenden Lamellen für eine präzise Lanzettenführung und verfügt über sieben einstellbare Einstichtiefen. Im Ge-schäftsjahr 2011/12 hat Ypsomed zusätzlich zum bisher be-währten mylife™ Pura® eine Limited Edition mylife™ Pura® X mit einem aussergewöhnlichen Design erfolgreich vermarktet. Das Blutzuckermesssystem mylife™ Pura® wird von Ypsomed in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, in der Schweiz, Schweden, Dänemark, Finnland, England und in Indien ver-marktet.

mylife™ Pura® – Blutzuckermesssystem mit hoher Messgenauigkeit und einfacher Bedienung

Weiterentwicklung der nächsten Generation Blutzucker-messgerätYpsomed hat im Geschäftsjahr 2011/12 die Produktentwick-lung eines neuen Blutzuckermesssystems zusammen mit dem taiwanesischen Partner Bionime Corp. und einem Schweizer Designpartner intensiv vorangetrieben. Die Ergebnisse aus Kundenbefragungen und Fokusgruppen, die in der Schweiz und Deutschland durchgeführt wurden, sind in die Entwicklung eines neuen, kleinen und hochleistungsfähigen Blutzuckermess-systems geflossen. Das Messgerät wurde speziell für Patienten, die sich mit Insulin behandeln, konzipiert und lässt sich über eine moderne Menüführung und ein LCD-Display einfach bedienen. Darüber hinaus wird das neu entwickelte System punkto Präzision und Genauigkeit neue Massstäbe setzen. Das neue System erfüllt bereits heute mühelos die neusten ISO-Standards und die jüngsten, noch strengeren Vorgaben der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA. Für das neue System hat Ypsomed intern selber eine neue Stechhilfe entwi-ckelt. Ypsomed plant die Markteinführung in Deutschland, Frankreich, Österreich, in den Niederlanden und in der Schweiz ab Herbst 2012.

«Wie mehrere Studien zeigen ist mylife™ Pura® eines der präzisesten Blutzuckermesssysteme im Markt.»

mylife™ Pura® und Pura® X

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Erfreuliches Umsatzwachstum mit der mylife™ OmniPod® Insulin-Patch-PumpeBesonders erfreulich war im Geschäftsjahr 2011/12 das überproportionale Umsatzwachstum mit der mylife™ OmniPod® Insulin-Patch-Pumpe gegenüber der Vorjahresperiode. Die zahlreichen Vorteile der innovativen Insulin-Patch-Pumpe mylife™ OmniPod® überzeugen sowohl Ärzte wie auch Pa- tienten. Die Präsenz an zahlreichen europäischen und inter-nationalen Diabetes-Kongressen sowie die Schulung von Fachpersonal und Zertifizierung von Diabeteszentren für den mylife™ OmniPod® haben sich ausbezahlt. Alleine in Deutsch-land hat Ypsomed über 300 Schwerpunktpraxen und Pum-penzentren auf die Patch-Pumpe zertifiziert.

«In Deutschland entscheidet sich heute jeder dritte neue Pumpenträger für die schlauchlose Insulinpumpe mylife™ OmniPod®.»

Erfolgreiche Markteinführung der mylife™ OmniPod®

Ypsomed hat für die rasche Markteinführung des mylife™ OmniPod® erhebliche Mittel investiert und den Aussendienst bei den Tochtergesellschaften in Europa personell erweitert und fachlich verstärkt. Die Insulin-Patch-Pumpe mylife™ Omni-Pod® ist seit 2010 in Deutschland, England und in den Nie-derlanden und seit 2011 in der Schweiz auf dem Markt. Im Geschäftsjahr 2011/12 hat Ypsomed Vorbereitungen für die Markteinführung in Skandinavien, Frankreich und China ge-troffen. Ebenso unerwartet wie unerfreulich sind die Probleme bei der Registrierung des mylife™ OmniPod® in Frankreich, wo die Lancierung wegen einer von den Behörden geforder-ten Studie nicht vor Ende 2013 zu erwarten ist.

mylife™ OmniPod® – Die Insulin-Patch-Pumpe ist beliebt

Verlängerung der Zusammen- arbeit mit Insulet

Ypsomed will im kommenden Geschäftsjahr die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Insulet weiter intensivieren. Die Koope-ration wurde vorzeitig um ein Jahr verlängert und zusätzlich kann die schlauchlose Insulin-Patch-Pumpe in 14 neuen Ländern vertrieben werden. Darunter fallen unter anderem Länder wie Dänemark, Indien, Polen, Ungarn, Tschechien und Länder aus dem Nahen Osten. Der Launch in den zusätzlichen Ländern wird im Geschäftsjahr 2012/13 geplant und rollierend um-gesetzt.

Hohe Akzeptanz bei Patienten und DiabetesexpertenIm Markt begeistert Ypsomed mit der mylife™ OmniPod® Insu-lin-Patch-Pumpe sowohl Patienten wie auch führende Diabetes-experten. Im Gegensatz zu konventionellen Insulinpumpen bietet die einzigartige Patch-Pumpe für Typ-1-Diabetespatien-ten ein sehr hohes Mass an Freiheit und Flexibilität in der Gestaltung ihres Alltags. Die Anwendung des mylife™ Omni-Pod® ist äusserst einfach: Der kleine Pod mit dem Insulinbedarf für bis zu drei Tage wird direkt auf die Haut geklebt und über den Personal Diabetes Manager drahtlos aktiviert und ge-steuert. Die Kanüle wird automatisch und für den Patienten nahezu schmerzfrei und nicht sichtbar eingeführt. Der flache und leichte Pod kann an vielen verschiedenen Körperstellen und sehr diskret getragen werden. Der Pod ist darüber hinaus wasserdicht und muss beim Duschen oder Schwimmen nicht entfernt werden. Die Anwender der schlauchlosen mylife™ OmniPod® Patch-Pumpe brauchen somit keine Infusionssets mehr und können den Personal Diabetes Manager auch als Blutzuckermessgerät nutzen. Die gebrauchten Pods werden von Ypsomed gesammelt und umwelt- und fachgerecht rezy-kliert. Die Kosten für den mylife™ OmniPod® sind mit den Kosten einer konventionellen Insulinpumpentherapie ver-gleichbar und werden von den Krankenkassen übernommen.

«Die schlauchlose mylife™ OmniPod® Patch-Pumpe lässt sich sehr diskret tragen und ist kinderleicht zu bedienen.»

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mylife™ OmniPod® der 2. Generation – noch kompakter und flacherIm September 2011 hat Ypsomed in Lissabon am grössten europäischen Diabeteskongress EASD («European Associa-tion for the Study of Diabetes») die zweite Generation des mylife™ OmniPod® vorgestellt. Die Produktneuheit hat bei den anwesenden Diabetesspezialisten grosse Aufmerksamkeit erregt, denn der Pod der zweiten Generation ist im Volumen ein Drittel kleiner und mit nur noch 1.4 cm nochmals deutlich flacher als der ohnehin schon kleine Pod der ersten Genera-tion. Der neue Pod verfügt über die gleiche Insulinfüllmenge (200 Einheiten), wiegt aber nur noch 27 g bei vollem Insulin-reservoir. Bei der Weiterentwicklung des neuen Pod wurden die bisherigen Erfahrungen aus über vier Jahren Anwendung im Markt berücksichtigt sowie zahlreiche Verbesserungen implementiert. So wurden beispielsweise die Distanz für eine sichere drahtlose Kommunikation auf 7.5 m vergrössert, das hautfreundliche Haftpflaster verstärkt und die Anzahl Batte-rien reduziert. Ypsomed führt derzeit ergänzende Studien mit dem neuen Pod durch und plant die schrittweise Einführung im Markt ab Sommer 2012.

«Der weiterentwickelte Pod der 2. Generation ist im Volumen um ein Drittel kleiner und deutlich flacher als der bisherige Pod.»

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Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung

Für Ypsomed gehört nachhaltiges und soziales Handeln zur unternehmerischen Verantwortung. Deshalb werden bei Entscheiden sowohl ökonomische wie auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt. Entsprechend hat Ypsomed ausgehend von der Vision und Mission für die ganze Gruppe einheitliche Werte und Führungsgrundsätze definiert, die dies sicherstellen.

Als Medizintechnikunternehmen fokussiert Ypsomed auf die Bedürfnisse der Patienten und Kunden, wie Pharmaunterneh-men, Ärzte und medizinisches Fachpersonal. Innovative Pro- dukte und hochwertige Dienstleistungen sind vor allem dank des überdurchschnittlichen Engagements, der grossen Loya-lität und langjähriger Erfahrung der Ypsomed-Mitarbeitenden möglich. Entsprechend wichtig sind für Ypsomed die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden sowie eine innovations-fördernde und familienfreundliche Unternehmenskultur. Wie die folgenden Ausführungen zeigen, hat Ypsomed trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds auch im Geschäftsjahr 2011/12 ihre soziale Verantwortung gegenüber den Mitar-beitenden und der Gesellschaft wahrgenommen.

«Ypsomed berücksichtigt in ihrem Handeln und bei Entscheiden sowohl ökonomische, wie auch ökologische und soziale Aspekte.»

Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden

Ypsomed bietet interessante Lehrstellen an Im Geschäftsjahr 2011/12 hat Ypsomed insgesamt 43 Ler-nende in sechs unterschiedlichen Berufsfeldern ausgebildet. Damit hat sich die Anzahl Lernende seit dem Börsengang im Jahr 2004 von damals 14 Lehrlingen mehr als verdreifacht. Im Sommer 2011 haben elf neue Lehrlinge ihre Ausbildung gestartet. Ypsomed hat zudem aufgrund der Standortschlies-sung zwei Lernende der Firma Roche Diabetes Care AG in Burgdorf übernommen. Von zwölf Lehrlingen, die ihre beruf-liche Grundausbildung mit sehr guten Resultaten abgeschlos-sen haben, hat Ypsomed sechs weiter beschäftigt.Für August 2012 hat Ypsomed folgende Lehrstellen anzubie-ten: Konstrukteur, Polymechaniker, Kunststofftechnologe, Lo-gistiker, Informatiker, Kaufmann/Kauffrau.

Karriere und Chancengleichheit bei Ypsomed

Im Rahmen der Personalentwicklung ist Ypsomed bestrebt, die Mitarbeitenden durch interne und externe Schulungen in ihren Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Ypsomed bietet intern drei Laufbahnmodelle an: Führungs-, Projektleiter- und Fach-karriere. Die unterschiedlichen Kaderkarrieren fördern die Chancengleichheit und erlauben Fachspezialisten und Frau-en, innerhalb der Ypsomed einen Kaderstatus zu erreichen.

«Im Geschäftsjahr 2011/12 haben sich 30 Mitarbeitende in eine neue Funktion weiterentwickelt, mehr als die Hälfte davon in eine Führungsposition.»

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Innovationsfördernde und familienfreundliche Unterneh-menskultur

Hohe Bedeutung der Mitarbeiterbefragungen und des Verbesserungswesens

Wie die regelmässig durchgeführten Mitarbeiterbefragungen ergeben, bietet Ypsomed eine innovationsfördernde und familienfreundliche Unternehmenskultur. Ypsomed bietet spannende und anspruchsvolle Stellen in der Entwicklung von Medizintechnikprodukten, bei komplexen Projekten zusammen mit Pharma- und Biotechkunden oder im Betrieb von hochmodernen Produktions- und Montageanlagen. Die Unternehmensführung der Ypsomed nimmt die Rückmel-dungen aus den Mitarbeiterbefragungen und die Vorschlä-ge aus dem Verbesserungswesen sehr ernst und ist zusammen mit den Mitarbeitenden bestrebt, die Strukturen und Ge-schäftsprozesse laufend zu optimieren und zu verbessern. Ypsomed prämiert jährlich die besten Verbesserungsvor-schläge.

Die betriebliche Gesundheitsförderung bringt messbare Erfolge

Ypsomed legt grossen Wert auf die betriebliche Gesundheits-förderung und investiert pro Jahr einen grösseren fünfstelligen Betrag in die Gesundheit und die Sicherheit der Mitarbeiten-den. Die Erfolge der Gesundheitsförderung und der Unfall-verhütung sind messbar: Seit dem Jahr 2006 konnte die Anzahl der krankheits- und unfallbedingten Absenztage um 4.7 Tage von 12.2 Tage auf aktuell 7.5 Tage gesenkt werden. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass sich die Anzahl Unfälle bei Ypsomed insgesamt auf einem tiefen Niveau eingependelt hat und rund 70.0% der Unfälle lediglich Baga-tellunfälle sind. Im Rahmen der Gesundheitsförderung offeriert Ypsomed ihren Mitarbeitenden den freien Eintritt ins Fitnesstraining und Hallenbad, die Möglichkeit zur Teilnahme an Firmensportanlässen sowie vorsorgliche Grippeimpfungen. Ypsomed verbessert laufend die Arbeitsplatzergonomie und hat sich erneut an der Aktion «bike to work» sowie am natio-nalen Zukunftstag beteiligt. Ferner sind Mitarbeiterpark-plätze gebührenpflichtig und sollen Mitarbeitende motivieren, den öffentlichen Verkehr zu nutzen oder zu Fuss oder mit dem Fahrrad zur Arbeit zu gelangen.

Ypsomed bietet attraktive Anstellungsbedingungen und ein familienfreundliches Arbeitsumfeld

Um gut ausgebildete, talentierte und motivierte Mitarbeiten-de gewinnen und halten zu können, bietet Ypsomed attrakti-ve Anstellungsbedingungen, unterschiedliche Kaderlaufbah-nen sowie ein familienfreundliches Arbeitsumfeld. Ypsomed legt Wert auf Chancengleichheit und eine gute Altersdurch-mischung. Ypsomed bietet entsprechend auch Arbeitsplätze für ältere Menschen und Menschen mit einer Behinderung an. Die Belegschaft der Ypsomed ist mit 42 Jahren im Bran-chenvergleich eher jung. 40.0% der Mitarbeitenden haben eine Familie mit Kindern. Eine ausgewogene Work-Life-Ba-lance ist aber nicht nur für Väter und Mütter wichtig, sondern für alle Mitarbeitenden der Ypsomed. Ypsomed fördert dies durch flexible Arbeitszeiten im Rahmen einer definierten Jahresarbeitszeit und bietet die Möglichkeit von Teilzeitarbeit sowie unbezahlter Urlaube. Ypsomed ermöglicht darüber hinaus Elternurlaube und leistet finanzielle Beiträge an die Kinderbetreuung.

«Ypsomed ist überzeugt, dass die Individualität und die soziale Vielfalt der Mitarbeitenden der Ypsomed einen wichtigen Beitrag zum Erfolg leisten.»

Kindertagesstätte für Ypsomed-Mitarbeitende in Burgdorf

Für die Kinder der Ypsomed-Mitarbeitenden am Standort Burgdorf stehen Betreuungsplätze in der Kindertagesstätte Bucher Areal zur Verfügung. Aktuell sind alle Plätze belegt und die Rückmeldungen der Eltern sind erfreulicherweise durchwegs sehr positiv. Die Kindertagesstätte Bucher Areal in Burgdorf wird von der Organisation LeoLea betrieben (mehr dazu unter www.leolea.ch). Die von Ypsomed mit jährlichen Beiträgen unterstützte Stiftung Ypsomed Innova-tionsfonds hatte die gemeinnützige Organisation LeoLea beim Start ihrer Tätigkeit mit einem Darlehen unterstützt.

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Ypsomed übernimmt soziale Verantwortung bei den Anpassungen der Mitarbeiterstrukturen

Die Ypsomed Gruppe beschäftigte per 31. März 2012 ins-gesamt 1026 Mitarbeitende im Vergleich zu 1097 im Vorjahr. In der Schweiz beschäftigte Ypsomed 785 Personen (Vorjahr 879) und im Ausland 241 (Vorjahr 218). Im Geschäftsjahr 2011/12 hat Ypsomed insgesamt 23 Personen in Burgdorf und Solothurn aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt. Für die betroffenen Mitarbeitenden bestand ein Sozialplan, um die wirtschaftlichen Folgen der Kündigungen zu regeln und persönliche wie auch wirtschaftliche Härtefälle zu mildern. Bei der Ausarbeitung des Sozialplanes in Zusammenarbeit mit der Personalkommission wurde das Schwergewicht auf die Neuorientierung der betroffenen Mitarbeitenden gelegt. Ypsomed hat ein Gruppen-Newplacement für die Standort-bestimmung und Neuorientierung angeboten, damit die be-troffenen Personen erfolgreicher und schneller eine neue Stelle finden.

Engagement für die Gesellschaft und die RegionZusätzlich zum Engagement für die Mitarbeitenden engagiert sich Ypsomed für die Gesellschaft und die Region. Ypsomed leistet seit Jahren Finanzbeiträge an den Ypsomed Innova-tionsfonds zur Unterstützung innovativer Unternehmungen im Espace Mittelland. Ypsomed hat zur Förderung von Wissens- und Technologietransfer der Universität Bern und der Berner Fachhochschulen den mit CHF 50 000 dotierten Ypsomed Innovationspreis ins Leben gerufen. Ypsomed verwendet zudem traditionsgemäss jährlich rund 1.0% des konsolidierten Reingewinns für regionales Sponsoring an den Standorten Burgdorf, Solothurn und Grenchen in den Bereichen Soziales, Kultur, Fachausbildungen und Breiten-sport. Darüber hinaus unterstützt Ypsomed durch das Muse-um Franz Gertsch die Kunst und bietet jungen Schweizer Künstlern eine Plattform und Möglichkeiten für Ausstellungen und Workshops. Mit dem Museum Franz Gertsch hat Burgdorf und die Region eine nachhaltige Attraktion und ein hohes Mass an positiver Publizität.

Schweizer Bundesrat vor einem Gemälde des Künstlers Franz Gertsch

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Umwelt

Der umweltschonende Umgang mit Energie und Ressourcen ist für Ypsomed ein wichtiges Anliegen und integrierter Be-standteil bei Managemententscheidungen, ganz besonders bei neuen Investitionen in Sachanlagen, Betriebsinfrastruktu-ren und Gebäude. Ypsomed schult und sensibilisiert deshalb die Mitarbeitenden zum Thema Ökologie und ist aktiv bestrebt, die Energieeffizienz der Ypsomed laufend zu verbessern. Die wichtigsten Umweltkennzahlen der Ypsomed für die Kalen-derjahre 2007 bis 2011 sind im Folgenden aufgeführt und kommentiert.

Geringer Energieverbrauch im BranchenvergleichInsgesamt verbraucht Ypsomed im Vergleich zu anderen Branchen oder Industrien in der Produktion sehr wenig Energie und natürliche Ressourcen. Im Kalenderjahr 2011 hat Ypsomed dank Kostenoptimierungen und Veränderungen in der Produktion den Energiebedarf um 1.8% erneut redu-zieren können (siehe Grafik zu Energieverbrauch). Im Ver-gleich zum Vorjahr hat Ypsomed 14.8% weniger Erdgas und 8.5% weniger Heizöl verbraucht, aber wegen steigender Anforderungen bei der Raumluftqualität 5.0% mehr Strom verwendet. Insgesamt zahlen sich die in den letzten Jahren getätigten Investitionen zur Verbesserung der Energieeffi-zienz aus, zum Beispiel die Modernisierung der Gebäude-hülle und Haustechnik in Solothurn oder die Einführung elektrischer Spritzgussmaschinen mit 50.0% weniger Ener-giebedarf. Investitionen in die Energieeffizienz sind aber nicht nur aus ökologischen Gründen sinnvoll, sondern vor dem Hintergrund kontinuierlich steigender Energiepreise wirtschaftlich notwendig. Ypsomed plant deshalb für das Geschäftsjahr 2012/13 erneut Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs, u.a. durch die vermehrte Nutzung der Abwärme aus Produktions- und Klimaprozessen sowie durch die Optimierung der Drucklufterzeugungen und eine intelligentere Überwachung und Steuerung der Systeme für Beleuchtung, Lüftung und Klima.

Weniger Umweltbelastung durch reduzierten GeschäftsverkehrDas konsequente Kostenmanagement bei der Ypsomed hat nicht nur erhebliche Einsparungen bei den Reisekosten ge-bracht, sondern auch die Umweltbelastung deutlich reduziert, die durch den Geschäftsverkehr der Ypsomed-Mitarbeitenden und durch Flugreisen verursacht wird. Im Kalenderjahr 2011 ist der Geschäftsverkehr gemessen in Reisekilometern insge-samt um 14.4% reduziert worden. Die Reisekilometer durch eigene Fahrzeuge wurden um 24.1% reduziert und die Reisekilometer durch Fahrzeuge der Ypsomed-Mitarbeitenden sogar um mehr als 34.0%.

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Erdgas –14.81% Heizöl –8.48% Strom 5.09%

Energien in den Geschäftsjahren

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eigene Fahrzeuge –24.15% Fahrzeuge Mitarbeitende –34.29% Flugreisen –6.69%

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Konzernrechnung 2011/12

Rechnungslegung neu nach Swiss GAAP FERYpsomed hat im Geschäftsjahr 2011/12 die Rechnungslegung von IFRS (International Financial Reporting Standards) auf Swiss GAAP FER (Fachempfehlungen zur Rechnungslegung) umgestellt. Die Umstellungs- und Umgliederungseffekte sind im Anhang ab Seite 57 detailliert erläutert.

Ypsomed steigerte den Reinge-winn trotz tieferen NettoerlösesIm Geschäftsjahr 2011/12 hat die Ypsomed Gruppe einen konsolidierten Nettoerlös von insgesamt CHF 248.6 Mio. erzielt und den Reingewinn um 55.5% von CHF 5.5 Mio. auf CHF 8.5 Mio. gesteigert. Im Vergleich zur Vorperiode mit CHF 261.8 Mio. war der Nettoerlös im Geschäftsjahr 2011/12 um CHF 13.2 Mio. (-5.1%) tiefer. Die erfreuliche Steigerung der Nettoerlöse im «Diabetes Direct Business» von CHF 72.6 Mio. auf CHF 78.2 Mio. (+7.7%) und im Segment «Übrige» von CHF 15.3 Mio. auf CHF 17.0 Mio. (+11.0%), hauptsäch-lich bedingt durch Ypsotec, konnten den Umsatzrückgang im «Delivery Device Business» von CHF 173.9 Mio. auf CHF 153.4 Mio. (-11.8%) nur teilweise kompensieren. Im «Delivery Device Business» sind die Erlöse aus der Herstellung von Adaptern für Infusionssysteme der Firma Roche wegge-fallen und die Erlöse mit Ypsomed-Pens für Sanofi waren wie antizipiert erneut geringer als im Vorjahr. Insgesamt reduzier-te sich der Erlösanteil von Sanofi von 22.0% auf 20.5% vom Nettoerlös. Weil der OptiSet® Pen im März 2012 ein letztes Mal ausgeliefert wurde, wird sich der Umsatz mit Sanofi im Geschäftsjahr 2012/13 um rund 40% reduzieren. Weiter belasteten im Geschäftsjahr 2011/12 die Wechselkursent-wicklung des Schweizer Frankens und tiefere Vergütungen für Forschungs- und Entwicklungsleistungen den konsolidier-ten Nettoerlös.

Erweiterte Kundenbasis im Delivery Device GeschäftIm Geschäftsjahr 2011/12 hat die Ypsomed Gruppe die Firmenstrategie konsequent weiterverfolgt und den Erlös der Gruppe weiter diversifiziert. Im Bereich Injektionssysteme hat Ypsomed für den ServoPen® Insulin-Pen mehrere neue Kunden gewonnen, darunter mit Square Pharmaceuticals Ltd. und Incepta Pharmaceuticals Ltd. erneut Insulinanbieter aus Asien. Besonders erfreulich war die Erlössteigerung mit dem Phar-mapartner Tonghua Dongbao Pharmaceutical aus China.

Erlössteigerung mit mylife™ Diabetescare ProduktenIm Geschäftsjahr 2011/12 hat Ypsomed auch im Bereich der Diabetes-Versorgung die Kundenbasis für mylife™ Diabetescare geografisch erweitert und neue Produkte lanciert. Im Frühling 2011 wurde das mylife™ Orbit® Infusionsset mit 360 Grad Bewegungsfreiheit im Markt eingeführt und Ende 2011 eine

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ht Nettoerlös Währungseffekt

Delivery Devices2011/12 2010/11

In Millionen CHF

Umsatzentwicklung der Segmente

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Diabetes Direct Business

2011/12 2010/11 2010/11Übrige2011/12

Page 56: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Bruttoergebnis von 22.7% trotz einmaliger SondereffekteIm Geschäftsjahr 2011/12 reduzierte Ypsomed die Herstell-kosten von CHF 200.8 Mio. auf CHF 192.2 Mio. und erziel-te damit ein Bruttoergebnis von CHF 56.4 Mio. gegenüber CHF 61.0 Mio. im Vorjahr. Das Bruttoergebnis fiel wegen Amortisationen, der Währungseffekte bei den Pen-Nadeln sowie höherer Kosten in der Pen-Nadelproduktion geringer aus als im Vorjahr. Die Nadelproduktion in Solothurn konnte inzwischen optimiert und dank zusätzlicher Anlagen eines anderen Herstellers kosteneffizient ausgebaut werden. Das Bruttoergebnis wurde darüber hinaus durch eine Wertbeein-trächtigung von CHF 1.3 Mio. auf aktivierten Entwicklungs-aufwendungen belastet. Davon sind CHF 1.0 Mio. dadurch bedingt, dass sich Pfizer und Biocon im März 2012 entschie-den haben, nicht mehr zusammenzuarbeiten. Umso erfreuli-cher ist, dass Ypsomed dank der konsequenten Anpassung der Kostenstruktur an die geringeren Absatzmengen im Pen-Geschäft dennoch eine Bruttoergebnismarge von 22.7% erzielt hat, die lediglich 0.6% tiefer ist als im Vorjahr mit 23.3%.

Betriebsergebnis vor Abschrei-bungen und Amortisationen von CHF 32.9 Mio. dank konsequen-ter KosteneinsparungenYpsomed hat im vergangenen Geschäftsjahr eine durch den Verwaltungsrat beauftragte Kostenanalyse durchgeführt und die daraus resultierenden Sparmassnahmen bereits weitge-hend umgesetzt. Insgesamt wurden die Personalkosten um 7.8% resp. CHF 8.4 Mio. von CHF 108.0 Mio. auf CHF 99.6 Mio. reduziert. Die Totalausgaben (inkl. aktivierte Entwick-lungsanteile) für Forschung und Entwicklung blieben mit rund 10.0% des Nettoerlöses im Geschäftsjahr 2011/12 weiterhin hoch, wurden aber im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls von CHF 27.5 Mio. auf CHF 25.2 Mio. gesenkt. Der Verwaltungs-aufwand wurde von CHF 13.6 Mio. auf CHF 12.8 Mio. ge-senkt. Die Kosten für Marketing & Vertrieb lagen mit CHF 40.6 Mio. auf dem Vorjahresniveau von CHF 40.5 Mio., sind aber prozentual von 15.5% auf 16.3% des Nettoerlöses gestiegen. Dies zeigt die Entschlossenheit von Ypsomed, die Erlösbasis weiter zu diversifizieren und das strategische Geschäftsfeld mylife™ Diabetescare weiter auszubauen. Insgesamt resultier-

neue Vertriebsgesellschaft in Österreich gegründet. Ab Sommer 2012 erfolgen zudem die Lancierung von mylife™ DailyDose™, der kleinsten Insulinspritze, sowie der Vertrieb für die zweite Generation der mylife™ OmniPod® Insulin-Patch-Pumpe. Die Ausgaben für Marketing und Vertrieb haben sich positiv ausgewirkt und im Geschäftsjahr 2011/12 zu einer Erlössteigerung mit mylife™ Diabetescare-Produkten von 7.7% geführt. Besonders erfreulich war die Erlössteigerung mit der mylife™ OmniPod® Insulinpumpe und dem mylife™ Orbit®- Infusionsset. Insgesamt gewannen das strategische Geschäfts-feld Diabetes-Versorgung weiter an Bedeutung und trug im Geschäftsjahr 2011/12 bereits 31.5% zum konsolidierten Nettoerlös der Ypsomed Gruppe bei (Vorjahr 27.1%).

Steigerung des um Währungs-effekte bereinigten Erlöses aus Lieferungen um 2.5%Im Geschäftsjahr 2011/12 hat sich der Schweizer Franken gegenüber dem Euro um 9.5% und gegenüber dem Dollar um 13.0% verteuert und reduzierte damit den Nettoerlös der Ypsomed um CHF 10.8 Mio. Ohne diese Währungseffekte hätte Ypsomed den Nettoerlös aus Lieferungen im Geschäfts-jahr 2011/12 um 2.5% gesteigert. Die Fremdwährungseffekte hatten auch einen signifikanten Einfluss auf das Ergebnis. Im Pen-Nadelgeschäft wirkte sich der starke Schweizer Franken mit CHF 3.0 Mio. negativ auf die Profitabilität aus. Bei den übrigen Produkten fallen die Verkaufserlöse und die Einkaufskosten hauptsächlich in der- selben Währung an. Dank dieser natürlichen Währungsab-sicherung wurde die Profitabilität der Ypsomed durch den starken Schweizer Franken nicht noch stärker belastet.

«Bereinigt um die negativen Währungs-effekte des starken Schweizer Frankens hat Ypsomed im Geschäftsjahr 2011/12 den Nettoerlös aus Lieferungen gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 2.5% gesteigert.»

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 57: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Personalkosten2011/12 2010/11

Kostenentwicklung davon aktivierte Entwicklungskosten

In Millionen CHF

Kostenentwicklung

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F&E-Ausgaben2011/12 2010/11

Investitionen in Sachanlagen

2011/12 2010/112010/11Marketing und Vertriebskosten

2011/12 2010/11Verwaltungskosten2011/12

te im Geschäftsjahr 2011/12 trotz eines um CHF 13.2 Mio. tieferen Nettoerlöses ein Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von CHF 32.9 Mio. und einer EBITDA-Marge von 13.2%, welche mit 12.9% über dem Vor-jahr liegt.

«Ypsomed hat im Geschäftsjahr 2011/12 trotz tieferen Nettoerlöses mittels Kosten- einsparungen die EBITDA-Marge vom Vorjahr leicht übertroffen.»

Reingewinn um 55% gesteigertDie Abschreibungen auf Sachanlagen blieben im Geschäfts-jahr 2011/12 mit CHF 19.6 Mio. gegenüber dem Vorjahr konstant, während sich die ordentlichen Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten von CHF 5.4 Mio. auf CHF 6.9 Mio. erhöhten. Verursacht durch die negativen Fremdwährungseffekte und die Wertbeeinträchtigung lag das Betriebsergebnis mit CHF 5.1 Mio. unter dem Vorjahrswert von CHF 8.8 Mio. und ist weiterhin nicht zufriedenstellend. Entsprechend werden ein striktes Kostenmanagement und Prozessoptimierungen weiterhin hohe Priorität haben und im Fokus liegen.

Im Geschäftsjahr 2011/12 hat sich der Finanzaufwand von CHF 2.6 Mio. im Vorjahr auf CHF 3.4 Mio. erhöht. Hingegen hat der Finanzertrag um CHF 6.3 Mio. von CHF 1.7 Mio. im Vorjahr auf CHF 8.0 Mio. deutlich zugenommen und ist auf den mit Gewinn realisierten Verkauf der Beteiligung an Insu-let Corp. sowie auf höhere Dividendenerträge von Bionime Corp. zurückzuführen. Das gute Finanzresultat sowie leicht tiefere Steuern haben sich positiv auf den Reingewinn aus-gewirkt, welcher im Geschäftsjahr 2011/12 um 55.5% von CHF 5.5 Mio. auf CHF 8.5 Mio. verbessert werden konnte. Der Gewinn pro Aktie betrug damit im Geschäftsjahr 2011/12 CHF 0.67 pro Namenaktie gegenüber CHF 0.43 pro Namen-aktie im Vorjahr.

Ypsomed verbessert den Cashflow aus Geschäftstätigkeit auf CHF 31.1 Mio.Im Geschäftsjahr 2011/12 hat Ypsomed einen Cashflow aus Geschäftstätigkeit von CHF 31.1 Mio. erzielt und damit ge-genüber dem Vorjahr um 7.5% gesteigert. Dank der hohen Investitionen in den vergangenen Jahren und den noch nicht voll ausgelasteten Kapazitäten hat Ypsomed die Investitionen in Sachanlagen im vergangenen Geschäftsjahr um fast 50% reduzieren können. Ypsomed erhöhte dagegen die Beteiligung an Bionime Corp. in Taiwan um CHF 1.7 Mio. und finanzierte die Akquisition des Infusionsgeschäfts der ICU Medical Inc. über CHF 14.3 Mio. aus eigenen Mitteln.

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Strategisch wichtige Akquisition des Infusionssetgeschäfts der ICU Medical Inc.Die Akquisition der Patente und des Infusionssetgeschäfts der amerikanischen Firma ICU Medical Inc. im November 2011 war für Ypsomed strategisch sehr wichtig, weil Ypsomed da-durch zum Hersteller von Infusionssets geworden ist und damit das Geschäftsfeld Diabetes-Versorgung weiter verstärkt. Ypsomed will im attraktiven Wachstumsmarkt für Infusionssets den Marktanteil erhöhen und die Gewinnmarge durch die Übernahme der Produktion verbessern. Ypsomed sichert sich damit auch ein wichtiges Zubehörteil im Hinblick auf die Markteinführung einer eigenen, kostengünstigen und benut-zerfreundlichen Insulinpumpe.

«Mit der Akquisition des Infusionssetge-schäfts der ICU Medical Inc. wird Ypso-med zum Hersteller von Infusionssets und stärkt damit das strategische Ge-schäftsfeld Diabetes-Versorgung.»

Positiver Cashflow im Geschäftsjahr 2011/12Insgesamt resultierte im Geschäftsjahr 2011/12 ein Cashflow aus Investitionstätigkeit von CHF -19.8 Mio., CHF 8.1 Mio. weniger ist als im Vorjahr mit CHF -27.9 Mio. Ypsomed hat im letzten Geschäftsjahr die Bankdarlehen um CHF 6.5 Mio. erhöht und gleichzeitig das bestehende Aktionärsdarlehen um weitere CHF 10.0 Mio. reduziert sowie im Juni 2011 eine Aus- schüttung aus Kapitalreserven an die Aktionäre von CHF 2.5 Mio. getätigt. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug damit CHF -6.4 Mio. gegenüber CHF -3.2 Mio. im Vorjahr. Der Cashflow der Ypsomed Gruppe verbesserte sich von CHF -3.0 Mio. im Vorjahr auf CHF 4.7 Mio. im Geschäftsjahr 2011/12.

Hohe Eigenkapitalquote trotz verrechnetem Goodwill

Ypsomed verfügt auch nach der Umstellung der Rechnungs-legung von IFRS auf Swiss GAAP FER weiterhin über eine äusserst solide Bilanz. Die flüssigen Mittel erhöhten sich im Geschäftsjahr 2011/12 von CHF 5.0 Mio. auf CHF 9.7 Mio., während die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von CHF 32.2 Mio. auf CHF 24.5 Mio. abnahmen. Die Vorräte blieben mit CHF 50.1 Mio. nur leicht unter dem Vorjahresniveau von CHF 51.6 Mio. Die Finanzanlagen wurden im vergangenen Geschäftsjahr von CHF 13.1 Mio. auf CHF 9.1 Mio. durch den gewinnbringenden Verkauf der Beteiligung an Insulet Corp. reduziert. Aufgrund der gleich hohen Abschreibungen wie im Vorjahr, aber tieferen Investi-tionen nahmen die Sachanlagen von CHF 179.1 Mio. auf CHF 166.4 Mio. ab. Durch die Umstellung der Rechnungs-legung wurde der aktivierte Goodwill vollständig mit dem Eigenkapital verrechnet und damit aus der Bilanz eliminiert. Die Eigenkapitalquote der Ypsomed Gruppe stieg im Ge-schäftsjahr 2011/12 um 3.0% von 63.6% auf 66.6%. Auf der Passivseite der Bilanz wurde das Aktionärsdarlehen von CHF 34.5 Mio. auf CHF 24.5 Mio. reduziert, während die Bankverbindlichkeiten von CHF 40.0 Mio. auf CHF 46.5 Mio. zunahmen. Insgesamt verringerte sich die Bilanzsumme im Geschäftsjahr 2011/12 von CHF 353.8 Mio. auf CHF 327.3 Mio. per Stichtag 31. März 2012.

Ausschüttung aus Kapital- reservenFür das Geschäftsjahr 2011/12 wird der Verwaltungsrat der Ypsomed der Generalversammlung, welche am 27. Juni 2012 in Bern stattfinden wird, eine steuerlich vorteilhafte Ausschüt-tung aus Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 0.20 pro Namenaktie zur Genehmigung vorschlagen. Die Ausschüttung an die Aktionärinnen und Aktionären für das Geschäftsjahr 2011/12 über total CHF 2.5 Mio. wird damit identisch sein wie die Ausschüttung im Vorjahr.

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 59: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

(Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF Anhang 1. April 2011 31. März 2012

in % 1. April 2010 31. März 2011(angepasst *)

in %

Nettoerlös 20 248 593 100 261 822 100

Herstellkosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen –192 221 –77.3 –200 835 –76.7

Bruttoergebnis 56 373 22.7 60 987 23.3

Marketing- und Vertriebsaufwand –40 580 –16.3 –40 467 –15.5

Verwaltungsaufwand –12 754 –5.1 – 13 553 –5.2

Andere betriebliche Erträge 3 979 1.6 3 838 1.5

Andere betriebliche Aufwendungen –1 877 –0.8 – 1 988 –0.8

Betriebsergebnis 20 5 140 2.1 8 817 3.4

Finanzertrag 17 7 955 3.2 1 666 0.6

Finanzaufwand 18 –3 357 –1.4 –2 601 –1.0Ergebnis vor Ertragssteuern 9 738 3.9 7 882 3.0

Ertragssteuern 19 –1 238 –0.5 –2 414 –0.9

Reingewinn 8 500 3.4 5 468 2.1

Gewinn pro Aktie (Basis und Verwässerung) in CHF 24 0.67 0.43

Betriebsergebnis 5 140 8 817

Abschreibungen auf Sachanlagen 20 19 578 19 645

Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten 20 8 146 5 436

EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen) 32 865 13.2 33 898 12.9

* Die Vergleichszahlen wurden aufgrund der Umstellung auf Swiss GAAP FER rückwirkend angepasst.

Konsolidierte Erfolgsrechnung

– –

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Page 60: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Konsolidierte Bilanz

(Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF

AktivenAnhang 31. März 2012 in % 31. März 2011

(angepasst *)in %

Flüssige Mittel 4 9 735 3.0 5 022 1.4

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5/14 24 528 7.5 32 246 9.1Übrige kurzfristige Forderungen 6 130 1.9 5 024 1.4Aktive Rechnungsabgrenzungen 3 713 1.1 8 073 2.3

Laufende Ertragssteuerguthaben 123 0.0 185 0.1

Vorräte 6/14 50 147 15.3 51 576 14.6

Kundenanlagen 228 0.1 5 258 1.5

Total kurzfristige Aktiven 94 604 28.9 107 385 30.3

Finanzanlagen 7 9 054 2.8 13 094 3.7

Latente Ertragssteuerguthaben 19 7 063 2.2 4 911 1.4

Sachanlagen 8 166 361 50.8 179 052 50.6

Immaterielle Vermögenswerte 9 50 191 15.3 49 386 14.0Total langfristige Aktiven 232 668 71.1 246 443 69.7

Total Aktiven 327 273 100.0 353 829 100.0

PassivenAnhang 31. März 2012 in % 31. März 2011

(angepasst *)in %

Finanzverbindlichkeiten 46 500 14.2 40 000 11.3

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 11 10 000 3.1 10 000 2.8

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13 461 4.1 13 080 3.7

Anzahlungen von Kunden 14 2 284 0.7 7 333 2.1

Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten 2 198 0.7 4 593 1.3

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 2 477 0.8 3 733 1.1

Passive Rechnungsabgrenzungen 12 714 3.9 20 621 5.8

Kurzfristige Rückstellungen 12 1 262 0.4 1 418 0.4

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 90 895 27.8 100 777 28.5

Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 11 14 500 4.4 24 500 6.9

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 2 308 0.7 7 0.0

Langfristige Rückstellungen 12 989 0.3 973 0.3

Latente Ertragssteuerverbindlichkeiten 577 0.2 2 503 0.7

Total langfristige Verbindlichkeiten 18 374 5.6 27 983 7.9

Aktienkapital 13 178 994 54.7 178 994 50.6

Kapitalreserven 178 558 54.6 181 091 51.2

Eigene Aktien/Währungsumrechnungsdifferenzen –8 496 –2.6 –6 005 –1.7

Verrechneter Goodwill –322 892 –98.7 –312 350 –88.3

Gewinnreserven 191 839 58.6 183 339 51.8

Total Eigenkapital 218 004 66.6 225 069 63.6

Total Passiven 327 273 100.0 353 829 100.0

* Die Vergleichszahlen wurden aufgrund der Umstellung auf Swiss GAAP FER rückwirkend angepasst.

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Page 61: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Konsolidierte Mittelflussrechnung

(Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF Anhang 1. April 2011 31. März 2012

1. April 2010 31. März 2011(angepasst *))

Reingewinn 8 500 5 468

Abschreibungen des Anlagevermögens 26 455 25 081

Wertbeeinträchtigung aktivierte Entwicklungskosten 1 269 0

Veränderung Rückstellungen (inkl. latenter Steuern) –1 270 1 132

Sonstige fondsunwirksame Aufwendungen/Erträge 1 590 –256

Erfolg aus Veräusserung von Sach- und Finanzanlagen –5 261 –43

Zunahme (–) / Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6 942 –1 643

Zunahme (–) / Abnahme (+) der übrigen Forderungen und akt. Rechnungsabgrenzungen 3 102 –1 928

Zunahme (–) / Abnahme (+) der Vorräte –242 –6 223

Zunahme (–) / Abnahme (+) der Kundenanlagen 5 030 –4 080

Zunahme (+) / Abnahme (–) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 725 46

Zunahme (+) / Abnahme (–) der Anzahlungen von Kunden –5 049 5 445

Zunahme (+) / Abnahme (–) der sonstigen Verbindlichkeiten und pass. Rechnungsabgrenzungen –10 736 5 878

Cashflow aus Geschäftstätigkeit 31 055 28 876

Erwerb von Finanzanlagen –1 175 0

Veräusserung von Finanzanlagen 11 446 0

Erwerb von Sachanlagen 8 –7 501 –14 485

Veräusserung von Sachanlagen 8 586 2 002

Erwerb von immateriellen Vermögenswerten 9 –8 424 –11 739

Veräusserung von immateriellen Vermögenswerten 9 4 0

Restzahlung Akquisition Vorjahr / Akquisitionen abzüglich erworbener flüssiger Mittel 1 –14 717 –3 681

Cashflow aus Investitionstätigkeit –19 781 –27 903

Rückzahlung kurzfr. Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 11 –10 000 –10 000

Aufnahme von kurzfr. Finanzverbindlichkeiten 6 500 10 000

Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten 0 –648

Ausschüttung Kapitalreserven / Nennwertrückzahlung 25 –2 532 –3 190

Erwerb von eigenen Aktien 13 –392 0

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –6 425 –3 838

Umrechnungsdifferenzen auf flüssigen Mitteln –136 –178

Total Cashflow 4 713 –3 043

Bestand flüssige Mittel am 1. April 5 022 8 065

Bestand flüssige Mittel am 31. März 9 735 5 022Zunahme (+) / Abnahme (–) flüssige Mittel 4 713 –3 043

*Die Vergleichszahlen wurden aufgrund der Umstellung auf Swiss GAAP FER rückwirkend angepasst.

– –

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Page 62: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Konsolidierter Eigenkapitalnachweis

(Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF Aktien-kapital

Kapital-reserven

Eigene Aktien

KumulierteUmrechnungs-

differenzen

Wertschwan-kungen Finanz-

anlagen

VerrechneterGoodwill

nach Steuern

Gewinn-reserven

Total

Stand 1. April 2010 IFRS 182 156 181 125 –1 951 –1 615 6 679 171 349 537 743

Umstellung von IFRSauf Swiss GAAP FER –6 679 –308 878 6 522 –309 036

Stand 1. April 2010 Swiss GAAP FER 182 156 181 125 –1 951 –1 615 0 –308 878 177 871 228 707

Gewinn des Geschäftsjahres 5 468 5 468

Nennwertrückzahlung –3 162 –34 6 –3 191

Umrechnungsdifferenzen –2 445 –2 445

Verrechnung akquirierter Goodwill –3 471 –3 471

Stand 31. März 2011 (nach Anpassung) 178 994 181 091 –1 945 –4 060 0 – 312 350 183 339 225 069

Gewinn des Geschäftsjahres 8 500 8 500

Ausschüttung Dividende aus Reserven aus Kapitaleinlagen –2 532 – 2 532

Erwerb von eigenen Aktien –392 –392

Umrechnungsdifferenzen –2 099 –2 099

Verrechnung Goodwill aus Akquisition –10 542 –10 542Stand 31. März 2012 178 994 178 558 –2 337 –6 159 0 –322 892 191 839 218 004

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 63: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Grundsätze zur konsolidierten Jahresrechnung

1. Allgemeine Angaben

Die Ypsomed Holding AG ist eine am 29. Dezember 2003 nach schweize-rischem Recht gegründete Aktiengesellschaft mit Sitz in Burgdorf (Kanton Bern, Schweiz).

Die Ypsomed Gruppe ist eine führende unabhängige Medizinaltechnikfirma für Injektionssysteme für Pharma- und Biotechunternehmen sowie Anbieterin im Bereich Pen-Nadeln. Das Kerngeschäft der Ypsomed sind die Entwick-lung, die Herstellung und der Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen,die es Patienten erlauben, sich selber Medikamente zu verabreichen. Die Gruppe verfügt über Produktionsstätten in Burgdorf, Solothurn, Grenchen (alle CH) und Tábor (CZ) und kann auf ein europaweites Vertriebsnetz zu-rückgreifen. Die Aktien der Ypsomed Holding AG werden seit 2004 an der SIX Swiss Exchange und seit 2007 an der BX Berne eXchange gehandelt.

Das Unternehmen ging aus einem im Jahr 2003 erfolgten Splitting der Disetronic Gruppe hervor. Disetronic hatte sich seit der Unternehmens-gründung 1984 auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Infusionspumpen spezialisiert. 1986 erfolgte eine Geschäftsausweitung in den Bereich Injektionssysteme.

Die konsolidierte Jahresrechnung wurde am 15. Mai 2012 vom Verwal-tungsrat zur Veröffentlichung genehmigt und der Generalversammlung vom 27. Juni 2012 zur Annahme empfohlen.

2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

GrundsätzeDie konsolidierte Jahresrechnung wurde in Übereinstimmung mit dem gesamten Regelwerk der Schweizerischen Fachempfehlungen zur Rech-nungslegung (Swiss GAAP FER) nach dem Prinzip der «true and fair view» erstellt. Sie basiert auf den für die Berichtsperiode nach einheitlichen Richtlinien erstellten Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften. Die Konzernberichtswährung ist der Schweizer Franken (CHF). Die Berichts-periode umfasst zwölf Monate und endet per 31. März. Die vorliegende konsolidierte Jahresrechnung wird in den Sprachen Deutsch und Englisch erstellt. Rechtlich verbindlich ist jedoch die konsolidierte Jahresrechnung in deutscher Sprache.Alle in der Jahresrechnung und im Anhang angegebenen Zahlen sind – falls nicht anders angegeben – jeweils auf das nächste Tausend (CHF 1000) gerundet.

Änderung der RechnungslegungsgrundsätzeBis zum 31. März 2011 verwendete die Ypsomed Gruppe die International Financial Reporting Standards (IFRS) als massgebende Richtlinie zu den Grundsätzen der Rechnungslegung. Der stetig zunehmende Regelungsum-fang nach IFRS, welcher sich an formalen und komplexen Detailregelungen orientiert, wurde für die Ypsomed Holding AG zu aufwendig. Zudem können Offenlegungspflichten, welche für die Anspruchsgruppen mehrheitlich nicht zu einem besseren Verständnis der Finanz- und Ertragslage führen, vermehrt auch zu Offenlegung von Geschäftsgeheimnissen führen. Auch unter Swiss GAAP FER ist eine aussagekräftige Rechnungslegung sichergestellt, welche als oberstes Prinzip die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage fordert (true and fair view). Aus den genannten Gründen hat sich der Verwaltungsrat entschlossen, die Rechnungslegung ab 1. April 2011 auf Swiss GAAP FER umzustellen. Die Vorjahresvergleichszahlen wurden entsprechend der neuen Rechnungslegung angepasst.

Der Wechsel von IFRS zu Swiss GAAP FER führte bei den Rechnungsle-gungsgrundsätzen der Gruppe bei der Behandlung von Goodwill, Vor-sorgeverpflichtungen und Finanzanlagen sowie bei der Darstellung und Gliederung der Jahresrechnung zu Anpassungen. Um die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr zu ermöglichen, wurden die Vorjahreszahlen angepasst. GoodwillUnter IFRS wird Goodwill als immaterieller Vermögenswert geführt, jährlich einem Werthaltungstest unterzogen und zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen bilanziert. Gemäss Swiss GAAP FER wird Goodwill entweder als immaterieller Vermögenswert zu Kosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bilanziert oder zum Zeitpunkt der Akquisition mit dem Eigenkapital verrechnet. Der Verwaltungsrat hat sich für die Verrechnung des Goodwills mit dem Eigenkapital entschlossen.

VorsorgeverpflichtungenMit der Umstellung auf Swiss GAAP FER erfolgt die Erfassung von wirt-schaftlichen Auswirkungen aus Vorsorgeverpflichtungen neu nach Swiss GAAP FER 16. Die Vorsorgeverpflichtungen der Konzerngesellschaften für Alter, Todesfall und Invalidität richten sich nach den rechtlichen Vorschriften und Bestimmungen in den entsprechenden Ländern. Für zwei Schweizer Gesellschaften besteht eine rechtlich selbständige Vor-sorgeeinrichtung, die aus Beiträgen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziert wird (Beitragsprimat). Tatsächliche wirtschaftliche Auswirkungen von Vorsorgeplänen auf das Unternehmen werden auf den Bilanzstichtag berechnet. Die Aktivierung eines wirtschaftlichen Nutzens erfolgt, sofern dieser für künftige Vorsorgeaufwendungen der Gesellschaft verwendet werden kann. Eine wirtschaftliche Verpflichtung wird passiviert, sofern die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Bestehen frei verfügbare Arbeitgeberbeitragsreserven, werden diese als Aktivum erfasst. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Über- und Unterdeckun-gen in Vorsorgeeinrichtungen auf den Konzern sowie die Veränderung allfälliger Arbeitgeberbeitragsreserven werden neben den auf die Periode abgegrenzten Beiträgen erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst. Auf der Grundlage der existierenden Verträge und der tatsächlichen Gegeben-heiten entstanden für die Gruppe in den Abschlüssen per 1. April 2010, 31. März 2011 sowie per 31. März 2012 weder wirtschaftlicher Nutzen noch Verpflichtungen.

FinanzanlagenUnter IAS 39 wurden die als zur Veräusserung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte zunächst zu Anschaffungskosten bilanziert und an-schliessend zu Marktwerten bewertet. Marktwertänderungen wurden im Eigenkapital erfasst, bis ein solches Finanzinstrument entweder eine Wertminderung erfuhr oder veräussert wurde. Unter Swiss GAAP FER 2 sind Finanzanlagen zu Anschaffungskosten unter Abzug allfälliger Wert-beeinträchtigungen zu bewerten.

Darstellung und GliederungDie Gliederung und Darstellung der Bilanz, der Erfolgsrechnung, des Eigen-kapitalnachweises und der Mittelflussrechnung wurde an die Anforderung von Swiss GAAP FER angepasst. Dabei hat einzig die Erfolgsrechnung wesentliche Anpassungen der Gliederung erfahren: Sämtliche Erlöse aus Lieferungen und Leistungen werden neu im Nettoerlös zusammengefasst. Der Nettoerlös beinhaltet neu den Erlös für Forschungs-, Entwicklungs-, Industrialisierungs- sowie Marketingleistungen. Die unter IFRS einzeln aufge-führten Positionen Mietzinserträge, Erfolg aus Veräusserung Sachanlagen und Lizenzerträge sind in den «Anderen betrieblichen Erträgen» zusam-men-gefasst. Die für die Generierung der Mietzinserträge notwendigen Kosten sind in den «Anderen betrieblichen Aufwendungen» enthalten. Die Forschungs- und Entwicklungskosten sind neu Bestandteil der Herstellkosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen. Die Auswirkungen der oben genannten Anpassungen in der Rechnungslegung auf das Eigenkapital, die Erfolgsrechnung und die Darstellung und Gliederung der Erfolgsrechnung sind in den abgebildeten Tabellen zusammengefasst (siehe Seite 58).

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IFRS IFRS Um-gliederung

Bewertungs-änderungen

Swiss GAAP FER

Swiss GAAP FER

Nettoerlös 240 261 21 561

Mietzinserträge 2 200 –2 200

Total Erlös 242 461 19 361 261 822 Nettoerlös

Herstellungskosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen

–175 737 –25 249 152 –200 835Herstellkosten der verkauftenProdukte und Dienstleistungen

Bruttoergebnis 66 724 –5 888 152 60 987 Bruttoergebnis

Gewinn aus Veräusserung Sachanlagen

381 –381

Lizenzerträge 1 119 –1 119

Forschungs- und Entwicklungs-rückvergütungen

8 261 –8 261

Forschungs- und Entwicklungskosten –17 508 17 490 18

Forschungs- und Entwicklungs-kosten netto

–9 247 9 229 18

Marketing- und Vertriebskosten –36 928 –3 553 13 –40 467 Marketing- und Vertriebsaufwand

Verwaltungskosten –13 439 –138 24 –13 553 Verwaltungsaufwand

3 838 3 838 Andere betriebliche Erträge–1 988 –1 988 Andere betriebliche Aufwendungen

Betriebsergebnis 8 610 207 8 817 Betriebsergebnis

Finanzertrag 1 666 1 666 Finanzertrag

Finanzaufwand 2 601 –2 601 Finanzaufwand

Ergebnis vor Ertragssteuern 7 675 207 7 882 Ergebnis vor Ertragssteuern

Ertragssteuern –2 469 55 –2 414 Ertragssteuern

Reingewinn 5 206 262 5 468 Reingewinn

Eigenkapital nach IFRS

Anpassung Goodwill *

Anpassung Vor-sorgeverpflichtung *

Anpassung Finanz-instrumente *

Eigenkapital nach Swiss GAAP FER

1. April 2010 537 743 – 308 878 6 522 – 6 679 228 707

31. März 2011 538 056 – 311 063 6 710 – 8 634 225 069

Reingewinn nach IFRS

Anpassung Steuern auf Goodwill

Anpassung Vorsorge-verpflichtung *

Anpassung Finanz-instrumente

Reingewinn nach Swiss GAAP FER

Total 2010/2011 5 206 74 189 5 468

* Auswirkungen nach Steuern

Werte in Tausend CHF

Erfolgsrechnung 1. April 2010 – 31. März 2011

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KonsolidierungTochtergesellschaftenTochtergesellschaften sind jene Unternehmen, deren finanzielle und betriebliche Aktivitäten von der Gruppe gelenkt werden aufgrund ei-ner Beteiligung, die mehr als die Hälfte der stimmberechtigten Anteile ausmacht. Die Kontrolle über ein Unternehmen kann auch durch das Vorhandensein und die Wirkung potenzieller Stimmrechte begründet sein, die zum aktuellen Zeitpunkt ausgeübt oder gehandelt werden können. Tochtergesellschaften werden voll konsolidiert, wenn die Kontrolle über sie auf die Gruppe übertragen wurde. Endet diese Kontrolle, so endet auch die Vollkonsolidierung. Der Erwerb von Tochtergesellschaften wird nach der Erwerbsmethode (Purchase Method) bilanziert. Die Kaufpreisleistungen umfassen die Entschädigung, die im Austausch gegen die Kontrolle über die identifizier-baren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens geleistet wurde. Die Entschädigung umfasst Zahlungen in bar sowie den aktuellen Wert der abgegebenen Vermögenswerte, der eingegangenen oder angenommenen Verpflich-tungen und der vom Konzern ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente am Transaktionsdatum. Das erworbene Nettovermögen, das sich aus den identifizierbaren Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und Eventualver-bindlichkeiten zusammensetzt, wird zu seinem aktuellen Wert erfasst. Der Goodwill entspricht dem Überschuss der Kaufpreisleistung verglichen mit dem aktuellen Wert des erworbenen Nettovermögens. Sofern der Kon-zern nicht eine 100%-Beteiligung am Unternehmen erwirbt, werden die Minderheitsanteile entsprechend ihrem Anteil im Eigenkapital gesondert ausgewiesen. Transaktionen, Salden und Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzern-gesellschaften werden eliminiert. Verluste werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, aus der Transaktion wird eine Wertminderung des transferierten Vermögenswerts ersichtlich.

Assoziierte UnternehmenAssoziierte Unternehmen sind jene Unternehmen, die von der Gruppe zwar wesentlich beeinflusst, aber nicht kontrolliert werden. In der Regel besteht eine Beteiligung von 20% bis 50%. Beteiligungen an assoziierten Unterneh-men werden nach der Methode der Kapitalzurechnung (Equity-Methode) bilanziert. Die von der Gruppe gehaltene Beteiligung an assoziierten Unternehmen schliesst den zum Erwerbszeitpunkt identifizierten Goodwill mit ein. Ypsomed ist zurzeit an keinen assoziierten Unternehmen beteiligt.

Umrechnung von FremdwährungenGeschäfte in Fremdwährungen werden zum Umrechnungskurs per Datum der Transaktion in die funktionale Währung umgerechnet. Kursgewinne und -verluste aus Transaktionen in Fremdwährungen und aus der zu Jahres-endkursen erfolgten Umrechnung der in Fremdwährungen denominierten Aktiven und Passiven werden erfolgswirksam verbucht (Einzelabschlüsse).In der konsolidierten Jahresrechnung werden Aktiven und Passiven der in Fremdwährung erstellten Bilanzen ausländischer Tochtergesellschaften zum Jahresendkurs in Schweizer Franken umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen umgerechnet. Die Umrechnung der Erträge und Aufwendungen sowie der Mittelflussrechnung erfolgt zu Durchschnittskur-sen der Berichtsperiode. Die Auswirkungen dieser Umrechnungsmethode sowie die Umrechnungsdifferenzen auf nicht währungskongruent finan-zierten langfristigen Konzerndarlehen mit Eigenkapitalcharakter werden erfolgsneutral im Eigenkapital verbucht.

Flüssige MittelFlüssige Mittel beinhalten Kassenbestände, Sichtguthaben und Terminein-lagen mit einer Restlaufzeit ab Bilanzstichtag von höchstens 90 Tagen. Die flüssigen Mittel bilden den Fonds der konsolidierten Mittelflussrechnung.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen/sonstige ForderungenDie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen werden zum Nominalwert unter Abzug allfälliger Wertbeeinträchtigungen bilanziert. Bei Vorliegen von objektiven Anzeichen, dass die Forderungen nicht vereinnahmt werden können, wird eine Wertberichtigung erfasst. Die Wertberichtigungen basieren auf Einzelbewertungen.

VorräteEingekaufte Rohwaren und Handelswaren werden zu Anschaffungskosten, Halb- und Fertigfabrikate zu Herstellungskosten erfasst. Skonti werden als Anschaffungspreisminderung berücksichtigt. Die Herstellungskosten bein-halten die zugehörigen Produktionseinzelkosten und -gemeinkosten. Sind die Anschaffungs- oder Herstellkosten höher als der Nettomarktwert, so erfolgt eine Wertberichtigung über das Periodenergebnis und die Bewertung zum Nettomarktwert (Niederstwertprinzip). Der Nettomarktwert entspricht dem aktuellen Marktpreis, abzüglich der üblichen Erlösschmälerungen, Vertriebs- sowie noch anfallender Verwaltungsaufwendungen. Unverkäuf-liche Ware wird vollständig wertberichtigt. Als Verbrauchsfolgeverfahren wird die FIFO-Methode angewendet.

Kundenanlagen/Anzahlungen von KundenYpsomed erhält Vorauszahlungen von Pharmapartnern, um Produktions-anlagen für ebendiese Pharmapartner zu erwerben. Ypsomed koordiniert die Herstellung dieser Anlagen mit Lieferanten und bezahlt vertragsgemäss Anzahlungen an die Lieferanten. Nach Installation und erfolgreichen Testläufen werden die Anlagen von Ypsomed abgenommen. Rechtlich und auch wirtschaftlich gesehen, stehen die Anlagen nach Abnahme vom Lieferanten im Eigentum der Pharmapartner. Die An- und Schlusszahlun-gen an Lieferanten für Kundenanlagen sind bis zur Abnahme unter den kurzfristigen Aktiven ausgewiesen. Die Anzahlungen der Kunden werden als kurzfristige Verbindlichkeiten bilanziert. Nach erfolgter Abnahme werden die Anlagen mit allfällig vorhandenen Anzahlungen verrechnet.

SachanlagenSachanlagen werden zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet und linear über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben: • Gebäude 20bis40Jahre • technischeAnlagen 6bis20Jahre • MaschinenundBetriebseinrichtungen 3bis12Jahre • BüroeinrichtungenundFahrzeuge 3bis8Jahre • sonstigeSachanlagen 2bis10JahreDie Abschreibungen sind in den Erfolgsrechnungspositionen Herstellkosten der verkauften Produkte, Marketing-, Vertriebs-, Verwaltungskosten und an-deren betrieblichen Aufwendungen enthalten. Wertminderungen aufgrund von Werthaltigkeitsprüfungen werden in den Abschreibungen erfasst und als Impairment separat ausgewiesen. Wertvermehrende Aufwendungen werden aktiviert, wenn sie zu einer Erhöhung des Markt- oder Nutzwertes führen. Langfristige Leasingverträge, die Anlagekäufen mit langfristiger Finanzierung entsprechen (Financial Leasing), werden bei Vertragsbeginn zum tieferen Wert zwischen Anschaffungs-/Nettomarktwert des Leasinggutes und Barwert der Leasingzahlungen aktiviert und nach betriebswirtschaftli-chen Kriterien abgeschrieben.Renditeliegenschaften werden zu Anschaffungskosten abzüglich Abschrei-bungen bilanziert. Abschreibungsdauer gemäss der entsprechenden Sachanlagenkategorie.

Immaterielle VermögenswerteGoodwillBei einer Akquisition sind die übernommenen Nettoaktiven zu aktuellen Werten zu bewerten. Die Differenz zwischen den Erwerbskosten und den identifizierten Nettoaktiven wird als Goodwill bezeichnet (Purchase Price Allocation). Der erworbene Goodwill wird im Zeitpunkt des Erwerbs mit dem Eigenkapital verrechnet. Die Auswirkungen einer theoretischen Aktivierung sind im Anhang der konsolidierten Jahresrechnung dargestellt.

EntwicklungskostenEntwicklungskosten werden aktiviert, sofern ein immaterieller Vermögens-wert identifiziert, fertiggestellt, vermarktet oder zum Eigengebrauch genutzt werden kann und in der Verfügungsgewalt der Ypsomed Gruppe steht. Ausserdem muss dieser der Ypsomed Gruppe einen voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzen über mehrere Jahre bringen und die Kosten dieses Vermögenswertes müssen zuverlässig bestimmt werden können. Die aktivierten Entwicklungskosten werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Abschreibungen sind in den Herstellungskosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen enthalten. Aufgelaufene Kosten für Entwicklungsprojekte werden jährlich auf ihre Werthaltigkeit geprüft.

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Übrige immaterielle VermögenswertePatente werden zu Anschaffungskosten erfasst und über ihre erwartete Nutzungsdauer von 15 bis 20 Jahren linear abgeschrieben. Die Abschrei-bungen werden den Forschungs- und Entwicklungskosten zugeordnet, welche in den Herstellkosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen integriert sind. Software wird auf der Basis der Anschaffungskosten und der Inbetriebnahmekosten aktiviert und über ihre geschätzte Nutzungsdauer von drei bis vier Jahren linear abgeschrieben. Die Abschreibungen sind hauptsächlich in den Verwaltungskosten enthalten. Immaterielle Vermö-genswerte, z.B. Markennamen, Kundenbeziehungen, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden und separat identifi-zierbar sind, werden erfasst, sofern sie die Definition eines immateriellen Vermögenswertes erfüllen. Die Anschaffungskosten solcher immaterieller Vermögenswerte entsprechen ihrem Marktwert im Erwerbszeitpunkt. Die Bewertung in den Folgeperioden erfolgt zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderun-gen. Die geschätzte Nutzungsdauer liegt bei fünf bis acht Jahren. Die Abschreibungen sind in den Marketing- und Vertriebskosten enthalten.

Finanzanlagen Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten unter Abzug allfälliger Wertbeeinträchtigungen bewertet. Wertberichtigungen werden erfolgs-wirksam im Periodenergebnis erfasst.

Wertminderungen von AktivenBei allen Aktiven wird auf jeden Bilanzstichtag geprüft, ob Anzeichen für eine Wertbeeinträchtigung vorliegen. Bestehen Anzeichen für eine mögliche Wertminderung eines Aktivums, wird der erzielbare Betrag des Aktivums ermittelt und eine Beurteilung der Wertminderung vorgenommen. Liegt der geschätzte erzielbare Betrag des Aktivums, der dem höheren der beiden Beträge aus Nettomarktwert und Nutzwert des Vermögenswertes entspricht, unter seinem Buchwert, dann wird der Buchwert des Aktivums auf den geschätzten erzielbaren Betrag in derselben Periode, in der die Wertberichtigung festgestellt wurde, erfolgswirksam verringert. Der Nettomarktwert ist der zwischen unabhängigen Dritten erzielbare Preis abzüglich der damit verbundenen Verkaufsaufwendungen. Der Nutzwert wird basierend auf den zukünftigen geschätzten Geldflüssen aus der Nut-zung des Aktivums, einschliesslich eines allfälligen Geldflusses am Ende der Nutzungsdauer, unter Anwendung eines angemessenen langfristigen Zinssatzes diskontiert.

Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber AktionärenDas Aktionärsdarlehen wird zum Nominalwert bilanziert.

RückstellungenRückstellungen werden gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische Ver-pflichtung aus bisherigen Ereignissen entstanden ist, die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen wird, und dieser Mittelabfluss zuverlässig geschätzt werden kann. Die gebildeten Rückstellungen stellen die best-mögliche Einschätzung der endgültigen Verpflichtung dar. Langfristige Rückstellungen werden auf den Zeitwert des Geldes abgezinst, sofern die Auswirkungen wesentlich sind. Die Unterteilung in kurzfristige und langfris-tige Rückstellungen basiert auf der Annahme, dass eine Inanspruchnahme innerhalb eines Jahres oder später wahrscheinlich ist. Mögliche Verpflichtungen, deren Existenz durch zukünftige Ereignisse bestätigt werden muss, oder Verpflichtungen, deren Höhe nicht zuverläs-sig eingeschätzt werden kann, werden als Eventualverbindlichkeiten im Anhang offengelegt.

Personalvorsorge Die Vorsorgeverpflichtungen der Konzerngesellschaften für Alter, Todes-fall und Invalidität richten sich nach den rechtlichen Vorschriften und Bestimmungen in den entsprechenden Ländern. Die Mitarbeitenden der Schweizer Unternehmen sind in rechtlich selbständigen Einrichtun-gen für die Altersvorsorge, gegen Tod und Invalidität versichert. Die Vorsorgeeinrichtungen werden aus Beiträgen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziert (Beitragsprimat). Tatsächliche wirtschaftliche Auswirkungen von Vorsorgeplänen auf das Unternehmen werden auf den

Bilanzstichtag berechnet. Die Aktivierung eines wirtschaftlichen Nutzens erfolgt, sofern dieser für künftige Vorsorgeaufwendungen der Gesellschaft verwendet werden kann. Eine wirtschaftliche Verpflichtung wird passiviert, sofern die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Bestehen frei verfügbare Arbeitgeberbeitragsreserven, werden diese als Aktivum erfasst. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Über- und Unter- deckungen in Vorsorgeeinrichtungen auf den Konzern sowie die Verände-rung allfälliger Arbeitgeberbeitragsreserven werden neben den auf die Periode abgegrenzten Beiträgen erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst.

Ertragssteuern Ertragssteuern werden auf der Grundlage der steuerbaren Gewinne gebil-det und in Übereinstimmung mit den in den einzelnen Ländern geltenden Steuergesetzen ermittelt und periodengerecht der Erfolgsrechnung belastet. Auf steuerbaren temporären Differenzen zwischen Steuerwerten und für den Konzernabschluss massgebenden Werten werden latente Steuern berücksichtigt. Die Berechnung der latenten Ertragssteuern erfolgt auf Basis der Liability-Methode sowie auf der Basis der tatsächlichen oder der erwarteten lokalen Steuersätze. Für Verlustvorträge, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mit steuerbaren Gewinnen verrechnet werden können, werden latente Steuerforderungen bilanziert. Die Veränderungen der laten-ten Steuerforderungen und Steuerschulden werden in der konsolidierten Erfolgsrechnung erfasst. Bei latenten Steuern auf Transaktionen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, erfolgt die Verbuchung dieser latenten Steuern ebenfalls im Eigenkapital.

Nettoerlös und ErtragsrealisierungNettoerlöseDer Erlös umfasst sämtliche mit Warenlieferungen und Dienstleistungen an Dritte erzielte Verkaufserlöse nach Abzug von Preisnachlässen, Rabatten, Skonti und Mehrwertsteuern. Verkaufserlöse werden grundsätzlich in der Erfolgsrechnung erfasst, sobald die Lieferung der Ware erfolgt ist und Nutzen und Gefahr an den Käufer übergegangen sind respektive die Dienstleistung erbracht ist.

Andere betriebliche ErträgeDie anderen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Mietzinser-träge aus der Vermietung von im Besitz der Ypsomed Gruppe stehenden Liegenschaften, Lizenzerträge aus der Nutzung von Vermögenswerten der Ypsomed durch aussenstehende Dritte sowie Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagen.

Langfristige AufträgeEntwicklungs- und Industrialisierungsprojekte werden nach der Percentage-of-Completion-Methode (PoCM) bilanziert. Leistung und Kosten werden dem Fertigstellungsgrad entsprechend berücksichtigt (Cost-to-cost-Methode) und ein allfälliger Gewinn anteilsmässig berücksichtigt. Der Fertigstellungsgrad wird durch die Gegenüberstellung der angefallenen und der erwarteten Kosten des gesamten Auftrages berechnet.Bilanziert sind die langfristigen Aufträge unter den Vorräten, Kundenan-lagen und Anzahlungen von Kunden.

Forschungs- und EntwicklungskostenForschungskosten werden laufend in den Herstellkosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen erfasst.Entwicklungskosten werden aktiviert, sofern ein immaterieller Vermögens-wert identifiziert, fertiggestellt, vermarktet oder zum Eigengebrauch genutzt werden kann und in der Verfügungsgewalt der Ypsomed Gruppe steht und ausserdem der Ypsomed Gruppe einen voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzen über mehrere Jahre bringen wird und die Kosten dieses Vermö-genswertes zuverlässig bestimmt werden können.

FremdkapitalkostenFremdkapitalkosten im Zusammenhang mit dem Bau von Sachanlagen können unter bestimmten Voraussetzungen aktiviert werden. Alle übrigen Fremdkapitalkosten werden direkt der Erfolgsrechnung belastet.

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3. Risikobeurteilung

Das Management der Ypsomed Gruppe führt mindestens einmal jährlich eine umfassende Risikobeurteilung durch. Der standardisierte Prozess ba-siert auf einem Risikoinventar, welches die relevanten Risikokategorien wie strategische Risiken, Management Risiken, allgemeine Risiken der operativen Geschäftsbereiche, rechtliche Risiken, Systemrisiken, finanzielle Risiken inklusive Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken und Ereignisrisiken inklusive politischer, regulatorischer, fiskalischer sowie externer Risiken umfasst. Die wesentlichen Risiken werden bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet, und die Geschäftsleitung wie auch der Verwaltungs-rat befinden über Massnahmen und überwachen deren Umsetzung nach festgelegten Kriterien.

4. Rechtliche Risiken

Die Ypsomed Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt innovative medizinaltechnische Geräte, die auf technischem Know-how und immate-rialgüterrechtlich geschützter Technologie basieren. Die Ypsomed Gruppe ist entweder Eigentümerin der erforderlichen Rechte oder Inhaberin von Lizenzen an Eigentumsrechten Dritter. Im Medizinaltechnikmarkt treten Auseinandersetzungen um Patentrechte und angebliche Patentverletzungen relativ häufig auf, was mit kosten- und zeitintensiven Patentverletzungskla-gen verbunden sein kann.

Die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Medizinaltechnikpro-dukten ist mit produkthaftungsrechtlichen Risiken verbunden und kann Produktrückrufe zur Folge haben. Es gibt keine Absicherung dafür, dass die gegenwärtige Haftpflichtversicherungsdeckung alle Schadenfälle, die mit der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Medizinalprodukten zusammenhängen, abdeckt und dass die Versicherungsgesellschaften auch zukünftig noch bereit sein werden, die mit den im Rahmen der Geschäfts-tätigkeit der Ypsomed Gruppe verbundenen Haftungsrisiken zu valablen Konditionen zu versichern.

Das Risiko von Patentverletzungsklagen oder Produkthaftungsklagen Dritter, Risiken im Zusammenhang mit Produktrückrufen, negativen Ent-wicklungen bei der Übernahme von Kosten von Ypsomed-Produkten durch staatlich verordnete Sparmassnahmen im Gesundheitsbereich oder durch Krankenkassen sowie Probleme bei der Zulassung und Aufrechterhaltung der Zulassung der mit Ypsomed-Produkten zusammen vertriebenen Medi-kamente können nachhaltig nachteilige Auswirkungen nicht nur auf den Geschäftsverlauf der Ypsomed Gruppe, sondern auch auf deren Finanz-situation und deren Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt zur Folge haben.

5. Wesentliche Schätzungen und Annahmen

Die Erstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit allgemein anerkannten Rechnungslegungsprinzipien erfordert vom Management die Vornahme von Schätzungen und Annahmen, welche Auswirkungen auf die zum Stichtag bilanzierten Aktiven und Passiven und die im Be-richtszeitraum ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen haben. Diese Schätzungen und Annahmen basieren auf Zukunftserwartungen und gelten zum Zeitpunkt der Erstellung der Jahresrechnung als angemessen. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzwerten abweichen. Die wichtigsten Einflussfaktoren der auf Schätzungen und Annahmen basierenden Positionen werden nachfolgend erläutert:

Aktivierte EntwicklungskostenDie Aktivierung von Entwicklungskosten erfolgt, wenn die Kriterien für eine Aktivierung erfüllt sind. Ypsomed beurteilt die Wahrscheinlichkeit eines erwarteten künftigen wirtschaftlichen Nutzens anhand bestmöglicher Ein-schätzungen seitens des Managements in Bezug auf die wirtschaftlichen

Rahmenbedingungen, die erwarteten zukünftigen Geldflüsse, die anzu-wendenden Diskontierungssätze und den erwarteten Zeitraum, in dem eine wirtschaftliche Nutzung erzielt wird. Die aktivierten Entwicklungskosten per 31. März 2012 betragen CHF 45.3 Mio. (Vorjahr CHF 41.4 Mio.).

Rückstellungen für GarantienBei der Festlegung der Rückstellungen für Garantien geht das Management von den noch im Markt befindlichen eigenen Produkten aus und legt je nach Lebensdauer und Eigenschaften der Produkte sowie aufgrund von Erfah-rungswerten die zur Deckung allfälliger Garantieansprüche notwendigen Rückstellungen fest. Ypsomed weist per 31. März 2012 eine Rückstellung für Garantien in der Höhe von CHF 1.6 Mio. (Vorjahr CHF 1.8 Mio.) aus.

ErtragssteuernBei der Abgrenzung der Ertragssteuern für eine Periode bestehen Unsicher-heiten über die definitiv zu entrichtenden Steuern. Abweichende Einschät-zungen zum definitiven Steuerbetrag wirken sich auf die laufenden und latenten Ertragssteuern aus. Insbesondere bei der Aktivierung von latenten Steuerforderungen aus Verlustvorträgen müssen die Werthaltigkeit dieser Forderungen und die anzuwendenden Steuersätze eingeschätzt werden. Die aktivierten latenten Steuern aus Verlustvorträgen per 31. März 2012 betragen CHF 4.7 Mio. (Vorjahr 3.9 Mio.).

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Werte in Tausend CHF, wenn nicht anders angegeben

1. Akquisitionen

Am 2. November 2011 übernahm Ypsomed AG, Burgdorf im Rahmen eines Asset-Deals das Infusionssetgeschäft Orbit™ der amerikanischen Firma ICU Medical Inc. In der Vergleichsperiode übernahm Ypsomed Ltd., UK, im Rahmen eines

Asset-Deals das Diabetesgeschäft des bisherigen Distributors in Grossbri-tannien und die Ypsomed GmbH Deutschland 100% der Anteile an der DIABETIC SERVICES Vertriebs- und Beratungsgesellschaft für Diabetiker-Bedarf GmbH in Ulm.

Aktiven

Buchwertnach Erwerb

2011/12

Buchwertnach Erwerb

2010/11

Flüssige Mittel 5

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 126

Vorräte 509

Sachanlagen 106

Immaterielle Vermögenswerte 660

Übrige Aktiven 4

Total Aktiven 766 644

Passiven

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 75

Übrige Passiven 76

Total Passiven 0 152

Nettoaktiven 766 492

Direkt mit dem Eigenkapital verrechneter Goodwill 13 568 4 468

Total Kaufpreis 14 334 4 960

Akquirierte flüssige Mittel –5

Verbindlichkeit für Kaufpreisnachzahlung –383

Verrechnung von Forderungen –891

Nettomittelabfluss 14 334 3 681

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

Nach dem Transfer der Infusionssetproduktion wird der Warenbestand zu aktuellen Werten übernommen. Im Akquisitionszeitpunkt betrug der Wert der Vorräte CHF 1.6 Mio. Der Goodwill ist auf die Stärkung der Marktpositionierung und die daraus resultierende Profitabiliät sowie auf die zu erwartenden Synergien zurückzuführen. Der bezahlte Goodwill ist vollumfänglich steuerlich absetzbar.

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Page 69: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

2. KonsolidierungskreisBeteiligung Aktienkapital Forschung und

EntwicklungProduktion Marketing und

VertriebFinanzierung und

Dienstleistung

Ypsomed Holding AG, CH-Burgdorf CHF 178 993 807 •

Ypsomed AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 10 000 000 • • • •

Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 6 000 000 •

TecPharma Licensing AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 100 000 •

Ypsotec AG, CH-Grenchen 100 % CHF 1 000 000 • •

Ypsotec s.r.o., CZ-Tábor 100 % CZK 200 000 • •

Ypsomed GmbH, DE-Sulzbach 100 % EUR 100 000 •

DiaExpert GmbH, DE-Sulzbach 100 % EUR 50 000 •

Feelfree GmbH, DE-Sulzbach 100 % EUR 25 000 •

Ypsomed AB, SE-Bromma 100 % SEK 100 000 •

Ypsomed S.A.S., FR-Paris 100 % EUR 50 000 •

Ypsomed BV, NL-Vianen 100 % EUR 50 000 •

Ypsomed India Private Ltd., IN-Gurgaon 100 % INR 36 657 470 •

Ypsomed Limited, GB-Selby 100 % GBP 300 000 •

Ypsomed GmbH, A-Wien 100 % EUR 35 000 •

3. Fremdwährungen Bilanz Jahresendkurse Erfolgsrechnung Durchschnittskurse

31. März 2012 31. März 2011 2011/12 2010/11

Euro (EUR) 1.20 1.30 1.21 1.34

US-Dollar (USD) 0.90 0.91 0.88 1.01

Schwedische Krone (100 SEK) 13.64 14.52 13.44 14.43

Norwegische Krone (100 NOK) 15.86 16.57 15.68 16.87

Dänische Krone (100 DKK) 16.20 17.42 16.29 17.98

Tschechische Krone (100 CZK) 4.87 5.29 4.90 5.37

Indische Rupie (100 INR) 1.77 2.05 1.83 2.22

Britisches Pfund (GBP) 1.44 1.47 1.41 1.58

4. Flüssige Mittel31. März 2012 31. März 2011

Kassenbestand 24 15

Postgiroguthaben 350 586

Bankguthaben 9 361 4 421

Total 9 735 5 022

Zur Verstärkung der Vertriebs- und Marketingorganisation für das Diabetescare-Geschäft in Europa hat Ypsomed am 26. Januar 2012 eine eigene Tochtergesellschaft Ypsomed GmbH in Österreich gegründet. Die Geschäftstätigkeit wurde im selben Monat aufgenommen.

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5. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31. März 2012 31. März 2011

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 25 096 32 721

Wertberichtigungen –569 –474

Total 24 528 32 246

Wertberichtigungen 2011/12 2010/11

Stand 1. April 474 566

Bildung Wertberichtigungen für Forderungen 138 12

Verwendung Wertberichtigung für ausgebuchte Forderungen –17 –53

Auflösung nicht benötigter Wertberichtigungen –18 –41

Umrechnungsdifferenzen –8 –10

Stand 31. März 569 474

6. Vorräte31. März 2012 31. März 2011

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 5 636 5 227

Unfertige Erzeugnisse 19 083 15 774

Fertige Erzeugnisse und Handelswaren 26 902 32 627

Gesamte Vorräte brutto 51 621 53 628Wertberichtigungen –1 474 –2 052

Total 50 147 51 576

7. Finanzanlagen31. März 2012 31. März 2011

Beteiligungen Bionime Corp. Taiwan und Insulet Corp. USA 8 936 12 985

Übrige Finanzanlagen 118 109

Total 9 054 13 094

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Page 71: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

8. Sachanlagen

Anschaffungswert

Land und Gebäude

Technische Anlagen und

Maschinen

Andere Anlagen AnzahlungenAnlagen im Bau

RenditeLiegenschaften

Total

Stand 1. April 2010 75 997 234 693 13 019 13 319 17 122 354 150

Zugänge 990 5 017 1 113 5 545 2 069 14 734

Abgänge –16 151 –1 126 –17 277

Umbuchungen 517 7 694 –314 –8 353 14 –442

Umrechnungsdifferenzen –10 –269 –183 –462

Stand 31. März 2011 77 495 230 985 12 508 10 510 19 206 350 703

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1. April 2010 –21 819 –136 451 –8 240 –1 368 –167 878

Abschreibungen –2 653 –14 661 –1 693 –638 –19 645

Abgänge 14 309 1 009 15 319

Umbuchungen 125 201 327

Umrechnungsdifferenzen 5 121 101 226

Stand 31. März 2011 –24 467 –136 557 –8 621 –2 006 –171 651

Nettobuchwert 1. April 2010 54 179 98 242 4 779 13 319 15 755 186 273

Nettobuchwert 31. März 2011 53 027 94 428 3 887 10 510 17 200 179 052

Anschaffungswert

Stand 1. April 2011 77 495 230 985 12 508 10 510 19 206 350 703Zugänge 925 3 313 631 2 347 285 7 501

Abgänge –16 –6 723 –433 –7 172

Veränderung Konsolidierungskreis 106 106

Umbuchungen 111 10 016 42 –10 306 –137

Umrechnungsdifferenzen –17 –274 –153 –1 –445

Stand 31. März 2012 78 497 237 423 12 594 2 550 19 490 350 556

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1. April 2011 –24 467 –136 557 –8 621 0 –2 006 –171 651Abschreibungen –2 743 –14 558 –1 575 –703 –19 578

Abgänge 7 6 360 406 6 772

Umbuchungen 10 32 42

Umrechnungsdifferenzen 5 129 87 220

Stand 31. März 2012 –27 198 –144 617 –9 672 0 –2 708 –184 195

Nettobuchwert 1. April 2011 53 027 94 428 3 887 10 510 17 200 179 052

Nettobuchwert 31. März 2012 51 299 92 807 2 923 2 550 16 782 166 361

Es bestehen keine Verpfändungen zur Sicherstellung von Krediten und keine Anlagen in Finanzleasing. Der Brandversicherungswert der Sachanlagen beläuft sich per 31. März 2012 auf CHF 506.9 Mio. (Vorjahr CHF 514.4 Mio.).

Die Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagen betrugen im Geschäftsjahr 2011/12 CHF 0.2 Mio. (Vorjahr CHF 0.4 Mio.).Die Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagen sind in der Erfolgsrechnung in den anderen betrieblichen Erträgen enthalten.

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Page 72: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

9. Immaterielle Vermögenswerte

Anschaffungswert

Entwicklungskosten Patente

Software

Kundenstamm Total

Stand 1. April 2010 32 844 11 447 13 323 57 613

Zugänge 10 046 1 693 11 739

Abgänge –161 –161

Umbuchungen 115 115

Umrechnungsdifferenzen –72 –527 –600

Stand 31. März 2011 42 889 13 022 12 795 68 707

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1. April 2010 0 –7 200 –7 081 –14 281

Abschreibungen –1 452 –2 160 –1 825 –5 436

Abgänge 161 161

Umrechnungsdifferenzen 49 187 236

Stand 31. März 2011 –1 452 –9 150 –8 719 –19 321

Nettobuchwert 1. April 2010 32 844 4 247 6 242 43 332

Nettobuchwert 31. März 2011 41 437 3 872 4 077 49 386

Anschaffungswert

Stand 1. April 2011 42 889 13 022 12 795 68 707Zugänge 7 906 518 8 424

Abgänge –118 –118

Veränderung Konsolidierungskreis 660 660

Umbuchungen 90 90

Umrechnungsdifferenzen –56 –392 –448

Stand 31. März 2012 50 795 660 13 456 12 404 77 315

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1. April 2011 –1 452 –9 150 –8 719 –19 321Abschreibungen –2 806 –2 317 –1 754 –6 877

Wertbeeinträchtigung –1 269 –1 269

Abgänge 114 114

Umbuchungen 6 6

Umrechnungsdifferenzen 42 180 222

Stand 31. März 2012 –5 527 –11 305 –10 293 –27 125

Nettobuchwert 1. April 2011 41 437 0 3 872 4 077 49 386

Nettobuchwert 31. März 2012 45 269 660 2 152 2 110 50 191

Durch den Abbruch von Entwicklungsprojekten durch Pharmapartner wurden CHF 1.3 Mio. aktivierte Entwicklungskosten wertberichtigt. Die aktivierten Entwicklungskosten enthalten Produkte in der Entwicklungspha-se in der Höhe von CHF 23.3 Mio. (Vorjahr: CHF 18.3 Mio.). Produkte

in der Industrialisierungsphase in der Höhe von CHF 0.1 Mio. (Vorjahr 1.0 Mio.), Produkte in der Pre-Launch-Phase von CHF 0.0 Mio. (Vorjahr: CHF 0.0 Mio.) und Produkte in der Vermarktungsphase von CHF 21.8 Mio. (Vorjahr: CHF 22.1 Mio.).

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Page 73: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Erworbener Goodwill, als Differenz zwischen den Akquisitionskosten und dem neubewerteten aktuellen Wert aller übernommenen Nettoaktiven, wird zum Zeitpunkt des Erwerbs einer Beteiligung/eines Geschäftsbetriebes direkt mit dem Eigenkapital verrechnet. Eine theoretische Aktivierung des

10. Nicht bilanzierter Goodwill

Anschaffungswert 2011/12 2010/11

Stand 1. April 312 158 308 994

Zugänge vor Steuern 13 568 4 118

Kumulierte Währungsdifferenz –781 –954

Stand 31. März 324 945 312 158

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1. April –306 418 –304 312

Amortisation, planmässige Abschreibungen über 5 Jahre –3 627 –2 760

Veränderung kumulierte Währungsdifferenz 537 654

Stand 31. März –309 508 –306 418

Nettobuchwert 1. April 5 741 4 682

Nettobuchwert 31. März 15 438 5 741

Der Reingewinn und das Eigenkapital würden sich wie folgt verändern:

Ausgewiesener Reingewinn 8 500 5 468

Planmässige Abschreibungen über 5 Jahre –3 627 –2 760

Steuereffekte 433 240

Reingewinn bei Erfassung des Goodwills 5 306 2 948

Ausgewiesenes Eigenkapital am 31. März

Ausgewiesenes Eigenkapital am 31. März 218 004 225 069

Auswirkung der Erfassung des Goodwills in der Bilanz 15 438 5 741

FX-Effekte auf Goodwill 244 299

Eigenkapital bei Erfassung des Goodwills am 31. März 233 686 231 109

Goodwills sowie eine Abschreibung über fünf Jahre würden folgende Bilanzwerte in den Aktiven und planmässigen Goodwill-Abschreibungen in der Erfolgsrechnung ergeben:

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Page 74: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

11. Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär31. März 2012 31. März 2011

Darlehen der Techpharma Management AG, Burgdorf

Kurzfristig 10 000 10 000

Langfristig 14 500 24 500

Ab 1. April 2010 erfolgt die Verzinsung basierend auf dem 12-Monats-LiborCHF gemäss Veröffentlichung der Schweizerischen Nationalbank zuzüglich 0.5% Marge. Der Zinssatz wird in der Folge halbjährlich angepasst. Die Ypsomed Holding AG kann das Darlehen jederzeit ganz oder teilweise tilgen. Die Techpharma Management AG kann jährlich seit 1. April 2011

mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten eine Rückzahlung von jährlich maximal CHF 10 Mio. verlangen. Die Techpharma Management AG ist eine von Willy Michel beherrschte Gesellschaft.Im Geschäftsjahr 2011/12 wurden Zinsen in Höhe von CHF 0.3 Mio. (Vorjahr CHF 0.4 Mio.) für das Darlehen bezahlt.

Garantien Restrukturierungen Andere Total 12. Rückstellungen

Stand 1. April 2010 1 690 0 635 2 325

Bildung 687 0 0 687Auflösung –581 0 –581Verwendung –40 0 0 –40

Stand 31. März 2011 1 756 0 635 2 391

Davon kurzfristig 1 418 1 418

Stand 1. April 2011 1 756 0 635 2 391Bildung 158 66 0 224

Auflösung –279 0 0 –279

Verwendung –85 0 0 –85Stand 31. März 2012 1 550 66 635 2 251

Davon kurzfristig 1 196 66 1 262

GarantienDie von Ypsomed entwickelten, produzierten und vertriebenen Medizinal-technikprodukte können Materialdefekte oder Produktfehler aufweisen, die haftungsrechtliche, insbesondere auch produkthaftungsrechtliche Folgen und andere Verantwortlichkeiten, beispielsweise die Rücknahme bzw. den Rückruf von Produkten, nach sich ziehen können. Die Rückstel-lungen werden nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen vorgenommen und beziehen sich auf Gewährleistungen und auch auf Ersatzkosten bei Rücknahmen. Das Management trifft dabei Annahmen über die je nach Produkt möglichen Garantieansprüche.Ypsomed hält Versicherungspolicen mit Dritten bezüglich Sachschäden, Betriebsunterbrechung, Produkthaftung und anderer Risiken mit weltweiter Deckung. Ypsomed ist der Ansicht, dass ihre Versicherungsdeckungen und Rückstellungen angesichts ihrer Geschäftstätigkeit und der damit verbundenen Risiken angemessen und vernünftig sind. Es können jedoch Ereignisse eintreten, die nicht oder nur zum Teil durch Versicherungen oder die von Ypsomed gebildeten Rückstellungen gedeckt sind. Der Abschluss von Versicherungsverträgen, die das Produkthaftungsrisiko abdecken, ist

abhängig von den Entwicklungen im Versicherungsmarkt, insbesondere von den allgemeinen Entwicklungen in der Pharmabranche, die durch hohe Schadenersatzforderungen charakterisiert ist. Obwohl zurzeit keine solchen Verluste bei Ypsomed erwartet werden, besteht keine Garantie, dass das Unternehmen in Zukunft nicht ebenfalls einen Schaden erleidet, der die vorhandene Deckung massiv übersteigt.Die Rückstellungen für Garantien decken allfällige Garantieansprüche für die auf dem Markt befindlichen Produkte. Der Rückstellungsbestand richtet sich nach der durchschnittlichen Lebensdauer der Produkte, welcheje nach Produkt zwischen einem und vier Jahren liegt, sowie einer best-möglichen Risikoeinschätzung des Eintretens eines Garantiefalles je Produkt- kategorie.

Andere RückstellungenDie anderen Rückstellungen basieren auf Schätzungen und sind bestimmt für die Erfüllung von Entsorgungsauflagen bei mittelfristig anstehenden Umbauarbeiten an Liegenschaften.

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Page 75: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

13. Aktienkapital

Aktienkapital (in Tausend CHF) 2011/12 2010/11

Stand 1. April 178 994 182 156Nennwertreduktion CHF 0.00 pro Aktie (Vorjahr CHF 0.25) 0 –3 162

Stand 31. März 178 994 178 994

Ausgegebene Aktien per 31. März 12 649 739 12 649 739Aktien im Eigenbestand per 31. März 35 013 27 877

Ausstehende Aktien 1. April 12 621 862 12 621 863

Kauf Anzahl Aktien –7 136 –1

Durchschnittspreis in CHF 55 52

Ausstehende Aktien 31. März 12 614 726 12 621 862

Die Ypsomed Holding AG wurde am 29. Dezember 2003 mit einem Gesellschaftskapital von CHF 250 000, bestehend aus 2 500 Aktien mit einem Nominalwert von je CHF 100, gegründet. Es bestehen insgesamt 12 649 739 Aktien mit einem Nominalwert von CHF 14.15. Anlässlich derGeneralversammlung vom 24. Juni 2009 wurde eine Erhöhung des Nennwertes um CHF 5.25 auf CHF 15.00 beschlossen. Dadurch erhöhte sich das Aktienkapital zulasten der Gewinnreserven um CHF 59.0 Mio.

Im Rahmen der im Juni 2009 durchgeführten Kapitalerhöhung wurde das Aktienkapital um CHF 21.1 Mio. erhöht. Per 30. September 2010 wurde der Nennwert der Ypsomed Aktie um CHF 0.25 auf CHF 14.15 reduziert und an die Aktionäre zurückbezahlt. Die Nennwertreduktion betrug insgesamt CHF 3.2 Mio. Die Ypsomed Holding AG und ihre Gruppengesellschaften hielten per 31. März 2012 insgesamt 35 013 eigene Aktien (Vorjahr: 27 877).

Bedingtes Aktienkapital (in Tausend CHF) 2011/12 2010/11

Stand 1. April 2 264 2 304Nennwertreduktion CHF 0.00 pro Aktie (Vorjahr CHF 0.25) 0 –40

Stand 31. März 2 264 2 264

Die Gesellschaft verfügt über ein bedingtes Aktienkapital von insgesamt CHF 2.3 Mio. (Vorjahr: CHF 2.3 Mio.) Die Gesellschaft kann ausgewählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrates höchstens 160 000

vollständig zu liberierende Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 (Vorjahr: CHF 14.15) ausgeben.

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14. Langfristige Aufträge2011/12 2010/11

Nettoerlös aus langfristigen Entwicklungs- und Industrialisierungsaufträgen 5 538 11 122

Langfristige Aufträge in der Bilanz 31. März 2012 31. März 2011

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 1 692

Vorräte 0 1 416

Anzahlungen von Kunden 1 295 2 700

15. Personalaufwand2011/12 % 2010/11 %

Löhne und Gehälter 84 102 84.4 91 260 84.5

Sozialversicherungen 13 749 13.8 15 113 14.0

Übriger Personalaufwand 1 783 1.8 1 681 1.6

Total 99 634 100.0 108 054 100.0

Personalbestand zum 31. März (Anzahl Vollzeitstellen) 31. März 2012 31. März 2011

Schweiz 756 849

Deutschland 151 145

Niederlande 6 5

Frankreich 23 21

Skandinavien 3 5

Tschechische Republik 27 19

Grossbritannien 7 6

Österreich 1 0

Indien 6 6

Total 980 1 056

Anzahl der Beschäftigten 1 026 1 097

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Page 77: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Über-/Unter-deckung

Wirtschaftlicher Nutzen/Verpflichtung

Auf die Periodeabgegrenzte

Beträge

Vorsorgeaufwand im Personalaufwand

31.03.2012 31.03.2012 31.03.2011 2011/12 2011/12 2010/11

Vorsorgeeinrichtungen mit Überdeckung 10 011 0 0 4 033 4 033 4 735

Für die Personalvorsorge bestehen in der Gruppe verschiedene Vorsor-gepläne, denen die meisten Mitarbeitenden angeschlossen sind. Für die Gesellschaften im Ausland und eine Gesellschaft in der Schweiz bestehen Vorsorgepläne, bei denen die Verpflichtung für Leistungen wie Ruhestand, Todesfall oder Invalidität bei einer staatlichen Institution und/oder einer Versicherungsgesellschaft liegt. Beim Vorsorgeplan von zwei Gesell -schaften in der Schweiz mit einem Mitarbeiteranteil an der Gruppe per 31. März 2012 von 67% besteht eine eigene vom Konzern unabhängige Vorsorgeeinrichtung gemäss BVG. Der versicherungstechnische Über-schuss dieser Vorsorgeeinrichtung beträgt im Berichtsjahr CHF 10.0 Mio.

(Vorjahr: CHF 10.2 Mio.) Dies entspricht einem errechneten Deckungsgrad im Sinne von Art. 444 BVV2 von 111.4% basierend auf einem technischen Zinssatz von 2.5% und BVG 2010 (Vorjahr 111.43%, technischer Zinssatz 3.5% und BVG 2010). Da die Wertschwankungsreserven noch nicht voll-ständig bis zum Zielwert von 15% der Vermögenswerte gebildet werden konnten, verfügt die Vorsorgeeinrichtung über keine frei verfügbaren Mittel.Solche freien Mittel wären die Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Nutzen gemäss Swiss GAAP FER 16, welcher somit nicht vorliegt. Der Vorsorgeaufwand im Personalaufwand entspricht den ordentlichen Bei-tragszahlungen der angeschlossenen Konzerngesellschaften.

16. Personalvorsorge

17. Finanzertrag2011/12 2010/11

Zinsertrag 36 32

Gewinne aus Wertschriftenverkäufen 5 118 0

Fremdwährungsgewinne 1 340 1 218

Sonstige Finanzerträge 1 461 416

Total 7 955 1 666

18. Finanzaufwand2011/12 2010/11

Zinsaufwendungen 785 944

Verluste aus Wertschriften 44 0

Fremdwährungsverluste 2 448 1 478

Sonstige Finanzaufwendungen 80 179

Total 3 357 2 601

Per Jahresende 2010/11 und 2011/12 bestanden keine Arbeitgeberbeitragsreserven.

Die Gewinne aus Wertschriften resultieren aus dem Verkauf von Finanzanlagen.

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Page 78: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

31. März 2012 31. März 2011

Total bilanzierte latente Ertragssteuerguthaben 7 063 4 911

auf temporären Differenzen 2 388 940

für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge 4 674 3 971

19. Ertragssteuern31. März 2012 31. März 2011

Laufende Steuern 2 369 3 718

Latente Steuern –1 131 –1 304

Total 1 238 2 414

Durchschnittlicher Steuersatz in % 12.7% 30.6%

Latente Ertragssteuerguthaben von noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen werden nur aktiviert, wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass zukünftig zu versteuernde Gewinne erzielt werden.

Zur Unternehmensführung ist die Ypsomed Gruppe nach Produkten und Dienstleistungen in Geschäftsbereiche organisiert. Das Segment «De-livery Devices» enthält die von Ypsomed hergestellten Produktgruppen Pen-Systeme, Pen-Nadeln, Infusionssets und übrige Spritzgussteile. Das Segment «Diabetes Direct Business» umfasst das Direkthandelsgeschäft mit

verschiedenen Diabetesartikeln. Unter «Übrige» werden das Geschäfts-segment «Präzisionsteile» und die zurzeit nicht betrieblich genutzten Liegenschaften zusammengefasst. Die Umsätze zwischen den Segmenten werden zu marktüblichen Konditionen getätigt.

20. Segmentinformationen

Die Gruppe profitiert von reduzierten Steuersätzen bei einzelnen Gesell-schaften, die jährlichen Veränderungen unterworfen sind. Änderungen dieser Steuersätze sowie eine unterschiedliche Allokation der Ergebnisse

auf diese Gesellschaften wirken sich auf den effektiven Steuersatz aus. Der im Vergleich zum Vorjahr tiefere Steuersatz resultiert vor allem aus dem Gewinn aus Wertschriften bei einer steuerprivilegierten Gesellschaft.

Geschäftsjahr 2010/11Delivery Devices Diabetes Direct

BusinessÜbrige Eliminationen Konzern

Erlös von Drittkunden 173 917 72 584 15 321 261 822

Erlös aus Intersegmentverkäufen 2 739 –2 739 0

Total Erlös 173 917 72 584 18 060 –2 739 261 822

Betriebsergebnis 22 181 –12 908 –456 8 817Investitionen 23 029 582 2 862 26 473

Abschreibungen/Amortisationen/Wertbeeinträchtigungen 19 618 2 384 3 079 25 081

Geschäftsjahr 2011/12Delivery Devices Diabetes Direct

BusinessÜbrige Eliminationen Konzern

Erlös von Drittkunden 153 404 78 186 17 003 248 593

Erlös aus Intersegmentverkäufen 2 519 –2 519 0

Total Erlös 153 404 78 186 19 522 –2 519 248 593

Betriebsergebnis 13 804 –9 059 395 5 140Investitionen 12 865 460 2 600 15 925

Abschreibungen/Amortisationen/Wertbeeinträchtigungen 22 973 1 773 2 978 27 724

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Page 79: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Nettoerlös nach Regionen

22. Vertragliche Verpflichtungen31. März 2012 31. März 2011

Vertragliche Verpflichtungen aus Beratungs- und Forschungs- / Entwicklungsprojekten 0 300

Vertr. Produktabnahmeverpflichtungen 10 662 5 907

Vertr. Verpflichtungen aus Mietvertrag mit der Techpharma Management AG bis 31.12.2015 3 400 4 681

Vertr. Verpflichtungen aus Servicevertrag mit der GBUK Healthcare bis 31.03.2013 366 659

Vertr. Verpflichtungen aus Servicevertrag mit Exel Medical GmbH bis 30.10.2015 93 0

Vertr. Verpflichtungen aus Werkvertrag für das Erstellen eines Fabrikations-und Bürogebäudes für Ypsotec CZ bis 31.03.2013 1 755 0

Total vertragliche Verpflichtungen 16 276 11 546

Erlöse

2011/12 2010/11

Schweiz 15 840 23 086

Europa 211 476 215 336

Nordamerika 19 232 22 480

Rest of World 2 046 920

Total 248 593 261 822

Der Nettoerlös wird in der geografischen Aufteilung entsprechend der Fakturaadresse ausgewiesen. Verkauf von Pen-Systemen an Biotech- und Pharma-partner erfolgt vorwiegend an deren europäische Konzerngesellschaften. Diese vertreiben die Pen-Systeme weltweit.

21. Eventualverbindlichkeiten

Aus der laufenden Geschäftstätigkeit von Ypsomed bestehen Dritten gegenüber unbefristete Eventualverbindlichkeiten in der Höhe von TCHF 699 (VorjahrTCHF 803). Ypsomed ist der Ansicht, dass eine Inanspruchnahme dieser Eventualverbindlichkeiten nicht wahrscheinlich ist.

Der Mietvertrag zwischen der Ypsomed AG und der Techpharma Mana-gement AG, einer von Willy Michel beherrschten Gesellschaft, wurde zu Marktkonditionen abgeschlossen. Der Mietzins basiert auf einem unabhängigen Mietwertgutachten und wurde per 1. Januar 2012 von CHF 985 402 auf jährlich CHF 906 570 zuzüglich MWST gesenkt. Der Mietzins ist an den Landesindex der Konsumentenpreise gekoppelt. Der Mietvertrag sieht vor, dass die kleinen und gewöhnlichen Unterhaltsarbeiten

am Gebäude bis zu einem Betrag von max. 2.0% des Jahresmietzinses pro Kalenderjahr durch die Mieterin zu bezahlen sind.Per 31. März 2012 betragen die vertraglichen Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen CHF 6.7 Mio. (Vorjahr CHF 2.4 Mio.), für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten CHF 0.05 Mio. (Vorjahr CHF 0.08 Mio.).

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Page 80: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

2011/12 2010/11

Techpharma Management AG (Darlehenszins gem. Ziffer 11) 258 400

Techpharma Management AG (Entschädigungen für genutzte Mietobjekte) 966 985

Techpharma Management AG (Beträge aus Dienstleistungsvertrag) 78 50

Adval Tech Group 127 598

Finox AG –30 –24

Finox AG 99 69

Faes Bau AG (ab diesem Geschäftsjahr nicht mehr nahestehend) 0 364

Total 1 498 2 442

2011/12 2010/11

Reingewinn in Tausend CHF 8 500 5 468

Auf Monatsbasis gewichtete Anzahl ausstehender Aktien 12 615 303 12 621 863

Gewinn pro Namenaktie in CHF (Basis und Verwässerung) 0.67 0.43

25. Antrag des Verwaltungsrats

Die Ypsomed AG mietet seit dem 1. Januar 2006 eine Gewerbeliegenschaft von der Techpharma Management AG, die dem Mehrheitsaktionär WillyMichel gehört. Der Mietvertrag wurde zu Marktkonditionen abgeschlossen (siehe Ziffer 22) und kann erstmals mit einer Frist von 24 Monaten auf den 31. Dezember 2015 gekündigt werden. Die Mieterin hat ein unlimitiertes Vorkaufsrecht während der ganzen Mietdauer, jedoch während maximal 25 Jahren ab Mietbeginn, eingeräumt erhalten. Herr Willy Michel bzw. die durch ihn kontrollierte Techpharma Management AG und die Ypsomed ha-ben einen jederzeit beidseitig kündbaren Rahmendienstleistungsvertrag ab-geschlossen. Der Vertrag sieht vor, dass die Techpharma Management AG der Ypsomed Gruppe vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Hotellerie-, Gastro- und Transportdienstleistungen) und vereinzelte Management-unterstützung (inkl. vorübergehender Personalverleih) anbietet und die Ypsomed Gruppe ihrerseits der Techpharma Management AG vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Management- und IT-Unterstützung inkl. vorüberge-hender Personalverleih) anbietet. Die einzelnen Dienstleistungen werden zu marktüblichen Konditionen verrechnet. Der Rahmendienstleistungsvertrag wurde insofern erweitert, als Willy Michel seit August 2011 die Funktion des CEO der Gesellschaft ausübt. Die bisherige Höhe der Vergütung für die von Willy Michel der Gesellschaft persönlich zur Verfügung gestell-ten Managementdienstleistungen wurde deswegen nicht angepasst. Die Ypsomed AG und die Adval Tech Holding AG haben im Juni 2007 eine Vereinbarung zur strategischen Zusammenarbeit im Werkzeugbau mit einer festen Vertragsdauer von fünf Jahren unterzeichnet. Die Leistungen der Adval Tech Group werden zu marktüblichen Konditionen bezogen. Zwischen der Ypsomed Holding AG und zwei ihrer Tochtergesellschaften

einerseits und der durch Willy Michel kontrollierten Techpharma Manage-ment AG und deren Tochtergesellschaft Finox AG andererseits bestand eine Kooperationsvereinbarung, welche am 20. Dezember 2011 aufgelöst und durch eine Lizenzvereinbarung ersetzt wurde. Finox AG entwickelt primär Arzneimittel, insbesondere Fertilitätshormone sowie Geräte zu deren Verabreichung. In der Lizenzvereinbarung werden die Rechte an den unter der Kooperationsvereinbarung entwickelten Technologien und Schutzrechte bezüglich der Verabreichungsgeräte geregelt. Ypsomed AG erhält eine Lizenz auf zwei Verabreichungstechnologien zur Nutzung ausserhalb definierter Anwendungsbereiche. Finox AG darf die unter der Kooperationsvereinbarung entwickelten Schutzrechte innerhalb defi-nierter Anwendungsbereiche exklusiv nutzen. Zudem wechselt unter der Lizenzvereinbarung ein vormaliger Mitarbeiter, welcher in den letzten 3½ Jahren bei der Finox AG Schlüsselfunktionen innehatte, zurück zur Ypsomed AG. Finox AG kann unter der Lizenzvereinbarung weiterhin Be-ratungsdienstleistungen, die von Ypsomed Mitarbeitern geleistet werden, zu marktgerechten Stunden- resp. Tagesansätzen beziehen. Schliesslich ist das vormalige Vorkaufsrecht der Ypsomed AG an den Aktien der Finox AG mit der Auflösung der Kooperationsvereinbarung weggefallen. Die Auflösung der Kooperationsvereinbarung sowie der Abschluss der neuen Lizenzvereinbarung wurden im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entsprechen nach dessen Meinung einer marktüblichen Zusammenarbeit.Die Angaben zum Transparenzgesetz sowie zu den bedeutenden Ak-tionären nach schweizerischem Obligationenrecht sind im Anhang zur Jahresrechnung der Ypsomed Holding AG enthalten.

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 27. Juni 2012 eine Ausschüttung aus Reserven aus Kapitaleinlagen in der Höhe von CHF 0.20 pro Aktie (Vorjahr Ausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 0.20 pro Aktie).

Die Gesamtausschüttung, basierend auf dem bestehenden Aktienkapital per 31. März 2012, beträgt CHF 2.5 Mio. (Vorjahr: CHF 2.5 Mio.). Dieser Betrag wird den Aktionären vergütet.

23. Transaktionen mit nahestehenden Parteien

Als nahestehende Parteien gelten die Techpharma Management AG, die Adval Tech Group und die Finox AG. Die Dienstleistungen werden zu branchenüblichen Konditionen entschädigt. Am Bilanzstichtag betru-gen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Anzahlungen

gegenüber nahestehenden Parteien TCHF 527 (Vorjahr TCHF 23). Die Verbindlichkeiten betrugen TCHF 0 (Vorjahr TCHF 53). Das Berichtsjahr enthält folgende wesentliche Transaktionen mit nahestehenden Parteien:

24. Gewinn pro Aktie

Der Gewinn pro Aktie wird mittels Division des Reingewinnes durch die monatlich gewichtete Anzahl der während der Periode ausstehenden Aktien ermittelt.

Dabei wird von den ausgegebenen Aktien die durchschnittliche Anzahl der von den Konzerngesellschaften gehaltenen eigenen Aktien abgezogen.

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Bericht des Konzernprüfers

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In Tausend CHF

Aktiven 31. März 2012 31. März 2011

Flüssige Mittel 336 125

Wertschriften 1 924 1 589

Abgrenzungsposten 20 25

Übrige kurzfristige Forderungen 20 4

Total kurzfristige Aktiven 2 300 1 743

Darlehen an Konzerngesellschaften 185 498 171 088

Beteiligungen 323 902 327 951

Aktivierte Kapitalerhöhungskosten 746 1 103

Total langfristige Aktiven 510 146 500 142

Total Aktiven 512 446 501 885

Passiven 31. März 2012 31. März 2011

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 18 45

Abgrenzungsposten 966 890

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 10 000 10 000

Bankverbindlichkeiten 43 500 35 000

Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten 209 264

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 54 692 46 200

Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 14 500 24 500

Total langfristige Verbindlichkeiten 14 500 24 500

Aktienkapital 178 994 178 994

Reserven aus Kapitaleinlagen 1 181 151 193 802

Disagio –150 –150

Allgemeine gesetzliche Reserven 50 50

Reserven für eigene Aktien 2 343 1 952

Gewinnvortrag 66 274 48 229

Reingewinn 14 592 8 308

Total Eigenkapital 443 253 431 185

Total Passiven 512 446 501 885

1 Die Klassierung als Kapitaleinlagereserven erfolgte per 31. März 2011 vorbehältlich der Genehmigung durch die Eidg. Steuerverwaltung (ESTV). Im Be-richtsjahr 2011/12 wurde die Reserve aus Kapitaleinlagen im Betrage von TCHF 183 673 genehmigt, dadurch wurden TCHF 10 129 von den Reserven aus Kapitaleinlagen in den Gewinnvortrag umgegliedert. Zudem wurden im Berichtsjahr 2011/12 TCHF 2 529 an die Aktionäre ausgeschüttet.

Bilanz der Ypsomed Holding AG – handelsrechtlicher Einzelabschluss

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Page 84: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Erfolgsrechnung der Ypsomed Holding AG – handelsrechtlicher Einzelabschluss

In Tausend CHF

Ertrag1. April 2011

31. März 20121. April 2010

31. März 2011

Finanzertrag 18 459 11 911

Total Ertrag 18 459 11 911

Aufwand

Abschreibungen –367 –366

Finanzaufwand –1 400 –981

Verwaltungsaufwand –1 793 –1 877

Steueraufwand –307 –379

Total Aufwand –3 867 –3 603

Reingewinn 14 592 8 308

Antrag zur GewinnverwendungDer Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden:

In Tausend CHF 31. März 2012 31. März 2011

Gewinnvortrag 56 537 48 229

Bildung Reserve für eigene Aktien –392

Reingewinn des Geschäftsjahres 14 592 8 308

Nicht bewilligter Anteil Reserven aus Kapitaleinlage durch Eidg. Steuerverwaltung 1 10 129

Bilanzgewinn zur Verfügung der Generalversammlung 80 866 56 537

Zuweisung aus Reserven aus Kapitaleinlagen 2 523 2 529

Ausschüttung Dividende aus Reserven aus Kapitaleinlagen 2 –2 523 –2 529

Vortrag auf neue Rechnung 80 866 56 537

––

1 Siehe Bilanz Ypsomed Holding AG Seite 77.2 Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine verrechnungssteuerfreie Ausschüttung aus den Reserven aus Kapitaleinlagen von

CHF 0.20 je Aktie vor. Die Gesamtausschüttung basierend auf dem per 31. März 2012 ausgegebenen Aktienkapital beträgt CHF 2.5 Mio. (Vorjahr CHF 2.5 Mio.). Dieser Betrag wird den Aktionären vergütet.

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Page 85: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Anhang zur Jahresrechnung 2011/12 der Ypsomed Holding AG

Bedeutende Aktionäre undAktionärsgruppen 31. März 2012 31. März 2011

Anzahl Aktien Kapital- undStimmenanteil

Anzahl Aktien Kapital- undStimmenanteil

Aktionärsgruppe Familie Michel 9 650 194 76.3 %

Patinex AG 301 395 5.2 %

Beteiligungen 31. März 2012 31. März 2011

Beteiligung Buchwert (CHF) Beteiligung Buchwert (CHF)

Ypsomed AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 277 180 644 100 % CHF 277 180 644

Aktienkapital CHF 10 000 000

Ypsotec AG, CH-Grenchen 100 % CHF 13 643 520 100 % CHF 13 643 520

Aktienkapital CHF 1 000 000

Techpharma Licensing AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 18 161 816 100 % CHF 18 161 816

Aktienkapital CHF 100 000

Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 6 000 000 100 % CHF 6 000 000

Aktienkapital CHF 6 000 000

Bionime Corporation, Taiwan 9.7 % TWD 8 905 138 8.7 % TWD 6 581 976

Aktienkapital TWD 439 467 940 (Vorjahr TWD 399 516 310)

Insulet Corporation, Bedford, MA, U.S.A. 0.0 % USD 10 638 1.3 % USD 6 382 622

Aktienkapital USD 45 441Total Beteiligungen 323 901 756 327 950 578

Eigene Aktien 31. März 2012 31. März 2011

Anzahl Aktien Ø-Preis Anzahl Aktien Ø-Preis

Kauf eigene Aktien 7 136 55 1 52

Verkauf eigene Aktien 0 0

Bestand 35 013 27 877

Rangrücktritte gegenüber Tochtergesellschaften31. März 2012 31. März 2011

Von Darlehen gegenüber Tochtergesellschaften besteht ein Rangrücktritt gegenüber:Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf 27 094 872 17 167 872

Ferner besteht eine betragsmässig nicht limitierte Patronatsvereinbarung zugunsten einer Konzerngesellschaft.

Die Aktionärsgruppe Familie Michel wurde im Berichtsjahr gegründet. Die Beteiligung der Patinex AG wurde im Berichtsjahr gemäss den börsen-rechtlichen Bestimmungen gemeldet. Siehe auch Corporate Governance Seite 90. Im Vorjahr waren bedeutende Aktionäre Willy Michel mit einem Aktienbestand von 8 946 834 (Kapital-/Stimmenanteil 70.7%) und seine durch ihn kontrollierte Techpharma Management AG mit einem Aktienbestand von 507 125 (4.0%).

Ertrag Der Finanzertrag besteht hauptsächlich aus Dividenden-, Zins- und Wertschriftenerträgen. Aktienkapital Das Aktienkapital in Höhe von CHF 178 993 806 (Vorjahr CHF 178 993 806) besteht aus 12 649 739 (Vorjahr 12 649 739) Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 14.15 (Vorjahr CHF 14.15). Bedingtes Aktienkapital Die Gesellschaft verfügt über ein bedingtes Aktienkapital von insgesamt CHF 2.2 Mio. (Vorjahr CHF 2.2 Mio.). Die Gesellschaft kann ausgewählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrates höchstens 160 000 (Vorjahr 160 000) vollständig zu liberierende Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 (Vorjahr CHF 14.15) ausgeben.

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Page 86: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Risikobeurteilung

Die Ypsomed Holding AG führt mindestens einmal jährlich eine umfas-sende Risikobeurteilung durch. Der standardisierte Prozess basiert auf einem Risikoinventar, welches die relevanten Risikokategorien wie stra-tegische Risiken, Managementrisiken, allgemeine Risiken der operativen Geschäftsbereiche, rechtliche Risiken, Systemrisiken, finanzielle Risiken inklusive Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken sowie Ereignisrisiken inklusive

politischer, regulatorischer, fiskalischer sowie externer Risiken umfasst. Die wesentlichen Risiken werden bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet, und die Geschäftsleitung wie auch der Verwaltungs-rat befinden über Massnahmen und überwachen deren Umsetzung nach festgelegten Kriterien.

Vergütung Verwaltungsrat

(Brutto, in Tausend CHF, exklusive MWST)

Entschädigungen Verwaltungsrat Willy Michel(Präsident)

Anton Kräuliger(Vizepräsident)

Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Norbert Thom

(Mitglied)

Gerhart Isler(Mitglied)

Total

11/12 10/11 11/12 10/11 11/12 10/11 11/12 10/11 11/12 10/11

VR-Honorar fixer Anteil 150.0 150.0 90.0 90.0 90.0 90.0 90.0 90.0 420.0 420.0

VR-Honorar variabler Anteil 7.5 11.7 4.5 7.0 4.5 7.0 4.5 7.0 21.0 32.7

Sitzungsgeld und weitere Vergütungen 6.0 9.0 6.0 9.0 6.0 7.5 6.0 9.0 24.0 34.5

Total VR-Honorare und Sitzungsgeld 163.5 170.7 100.5 106.0 100.5 104.5 100.5 106.0 465.0 487.2

Techpharma Management AG: für Beratungsdienstleistungen Willy Michel 140.0 140.0 140.0 140.0

Total Entgelt Verwaltungsrat 303.5 310.7 100.5 106.0 100.5 104.5 100.5 106.0 605.0 627.2

Das höchste Entgelt, an Willy Michel, betrug 303.5 310.7

Weitere Entgelte an Willy Michel nahestehende Personen

Techpharma Management AG: für Darlehen (Zins) 258.2 400.5

Techpharma Management AG: für genutzte Mietobjekte (Mietzins) 965.7 985.4

Vergütung Geschäftsleitung

(Brutto, in Tausend CHF, exklusive MWST)

Höchste Entschädigung erfolgte an: Grundsalär Variabler Lohnanteil

Zusatzleistungen

Arbeitgeberbei-träge an Sozial-versicherungen

Total

11/12 10/11 11/12 10/11 11/12 10/11 11/12 10/11 11/12 10/11

Richard Fritschi, CEO bis August 2011

620.1 607.1 172.4 214.2 97.3 100.2 889.8 921.5

Weitere Mitglieder GL 1 158.8 1 508.0 177.2 133.8 2.0 52.0 194.6 244.4 1 532.6 1 938.2

Total Entschädigungen Geschäftsleitungsmitglieder 2 422.3 2 859.7

Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zugunsten Dritter31. März 2012 31. März 2011

Credit Suisse, CH-ZürichSicherstellung im Zusammenhang mit Kreditgeschäft für die Ypsomed AG 22 500 000 22 500 000

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Page 87: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Per 31. März hielten exekutive und nicht exekutive Mitglieder des Verwaltungsrates und ihnen nahestehende Personen insgesamt folgende Beteiligungen. Es wurden keine Optionen auf Ypsomed-Aktien gehalten.

Verwaltungsratsmitglieder exkl. Gruppe Familie MichelAktienbestand

per 31.03.2012Aktienbestand

per 31.03.2011

Willy Michel, Präsident 8 574 114 8 946 834

Techpharma Management AG als nahestehende Person von Willy Michel, Präsident 649 055 507 125

Total Willy Michel und Techpharma Management AG zusammen 9 223 169 9 453 959Gerhart Isler, Mitglied 5 000 3 000

Anton Kräuliger, Vizepräsident 1 225 225

Prof. em. Dr. rer. pol. Dr. h.c. mult. Norbert Thom, Mitglied 0 0

Total Aktien Verwaltungsratsmitglieder exkl. Gruppe Familie Michel 9 229 394 9 457 184

Geschäftsleitungsmitglieder exkl. Gruppe Familie Michel

Willy Michel, CEO seit August 2011 8 574 114 8 946 834

Techpharma Management AG als nahestehende Person von Willy Michel 649 055 507 125

Simon Michel, Senior Vice President Marketing & Sales 144 888 8 528

Dr. Beat Maurer, Senior Vice President Legal Services & Intellectual Property 3 000 3 000

Yvonne Müller, Senior Vice President Human Resources 800 800

Niklaus Ramseier, Senior Vice President Finance/IT (CFO) 1 069 1 069

Hans-Ulrich Lehmann, Senior Vice President Technology 50 0

Dr. Benjamin Reinmann, Senior Vice President Operations 50 0

Total Aktien Geschäftsleitungsmitglieder exkl. Gruppe Familie Michel 9 373 026 9 467 356

Richard Fritschi, CEO bis August 2011, hatte per 31. März 2012 einen Aktienbestand von 3 500 (Vorjahr 3500).Ausführungen zur Aktionärsgruppe Familie Michel siehe auch Corporate Governance Seite 90.Weitere Ausführungen zum Aktienbesitz siehe auch Corporate Governance Seite 102.

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Page 88: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Bericht der Revisionsstelle

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Page 89: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

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Page 90: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

In Tausend CHF 2011/12 2010/11 2009/10 2008/09 2007/08

Nettoerlös 1/Total Erlös 2 248 593 261 822 254 014 275 058 287 468

Bruttoergebnis 56 373 60 987 66 446 84 310 90 197

Bruttoergebnis in % 22.7 % 23.3 % 26.2 % 30.7 % 31.4 %

Betriebsergebnis 5 140 8 817 13 449 30 735 30 976

Betriebsergebnis in % 2.1 % 3.4 % 5.3 % 11.2 % 10.8 %

Konzernergebnis 8 500 5 468 9 425 26 166 26 583

Konzernergebnis in % 3.4 % 2.1 % 3.7 % 9.6 % 9.2 %

Abschreibungen auf Sachanlagen 19 578 19 645 23 946 24 753 22 678

Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten 8 146 5 436 3 532 1 770 1 667

EBITDA 3 32 865 33 808 40 926 57 258 55 322

EBITDA in % 13.2 % 12.9 % 16.1 % 20.8 % 19.2 %

Kurzfristige Aktiven 94 604 107 385 100 152 98 461 144 164

Langfristige Aktiven 232 668 246 443 561 858 533 755 494 066

Kurzfristige Verbindlichkeiten 90 895 100 777 77 953 43 391 48 056

Langfristige Verbindlichkeiten 18 374 27 983 46 314 151 793 172 595

Bilanzsumme 327 273 353 829 662 010 632 216 638 230

Investitionen in Sachanlagen –7 501 –14 485 –32 487 –43 698 –42 741

Cashflow aus Geschäftstätigkeit 31 055 28 876 22 480 48 404 70 155

Cashflow aus Investitionstätigkeit –19 781 –27 903 –43 739 –49 589 –52 306

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –6 425 –3 838 20 489 –28 041 –20 130

Ausgegebene Aktien per 31. März 12 649 739 12 649 739 12 649 739 11 244 213 11 244 213

Durchschnittlich ausstehende Aktien 12 615 303 12 621 863 11 975 054 11 223 971 11 233 080

Gewinn pro Aktie in CHF (Basis / Verwässerung) 0.67 0.43 0.79 2.33 2.37

Dividende pro Aktie aus Kapitalreserven (in CHF) 0.20 0.00 0.00 0.00 0.00

Nennwertrückzahlung pro Aktie (in CHF) 0.00 0.25 0.60 0.60 0.00

Buchwert pro Aktie (in CHF) 4 17.23 17.79 42.51 38.87 37.14

Aktienkurs: Jahreshöchst (in CHF) 58.00 70.00 79.00 101.00 120.30

Aktienkurs: Jahrestiefst (in CHF) 43.50 51.50 58.75 64.80 75.00

Aktienkurs: Jahresende (in CHF) 55.00 57.00 68.00 76.90 92.00

Börsenkapitalisierung (in Mio. CHF) 696 721 860 865 1 034

Anzahl Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) 1 062 1 150 1 228 1 209 1 208

Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet, Jahresdurchschnitt) 1 018 1 104 1 176 1 152 1 157

Anzahl Mitarbeiter (per Jahresende) 1 026 1 097 1 199 1 209 1 210

Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet, per Jahresende) 980 1 056 1 149 1 153 1 150

Umsatz in CHF pro Vollzeitstelle (Jahresdurchschnitt) 244 197 237 158 215 998 238 766 248 629

Fünfjahresübersicht 1. April – 31. März

1 Siehe Grundsätze zur konsolidierten Jahresrechnung Seite 57. 2 Seit 1. April 2008 sind die Mietzinserträge der Liegenschaften enthalten (Werte nach IFRS).3 Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen.4 Nach Swiss GAAP FER wurde der Goodwill mit dem Eigenkapital verrechnet.

Werte nach IFRSWerte nach Swiss GAAP FER

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 91: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Corporate Governance

Der Bericht zur Corporate Governance beschreibt gemäss der Richtlinie betreffend Informationen zur Corporate Gover-nance der SIX Swiss Exchange die Grundsätze der Führung und Kontrolle auf oberster Unternehmensebene bei der Ypsomed Holding AG und ihren Tochtergesellschaften.

Ypsomed mit Sitz in Burgdorf ist ein weltweit führendes Un-ternehmen im Bereich von Injektionssystemen für die Verab-reichung von pharmazeutischen Substanzen. Ypsomed ent-wickelt und produziert die Produkte hauptsächlich in der Schweiz. Injektionssysteme von Ypsomed werden mehrheitlich von weltweit tätigen Biotech- und Pharmafirmen vertrieben. Im Rahmen ihres Geschäftsfeldes Diabetes-Versorgung legt Ypsomed den Fokus auf Produkte für Patienten zur Selbstver-sorgung im Diabetesbereich. Sowohl selbst produzierte In-jektionssysteme und Pen-Nadeln sowie Infusionssets wie auch von Dritten bezogene Handelsprodukte, insbesondere Ge-räte zur Blutzuckerselbstkontrolle sowie Infusionspumpen, Zubehör und viele Artikel des täglichen Diabetesbedarfs, werden von eigenen Vertriebsgesellschaften und unabhän-gigen Vertriebsunternehmen verkauft. Zudem gehört die Ypsotec mit Sitz in Grenchen als Anbieterin von Präzisions-drehteilen und Baugruppen zur Ypsomed Gruppe.

Die Grundsätze und Bestimmungen der Ypsomed Gruppe zur Corporate Governance sind in den Statuten, im Organisa-tionsreglement der Ypsomed Holding AG sowie im Verhaltens- kodex (Code of Conduct) der Ypsomed Gruppe niedergelegt und erfolgen in Übereinstimmung mit der Corporate-Gover-nance-Richtlinie der SIX Swiss Exchange vom 29. Oktober 2008. Das vom Verwaltungsrat erlassene Organisationsreg-lement regelt Aufgaben, Befugnisse und Verantwortlichkeiten der geschäftsleitenden Organe der Ypsomed Gruppe, welche auf Seite 96 unter dem Titel Kompetenzregelung in ihren Grundzügen wiedergegeben werden. Die Statuten der Yp-somed Holding AG können (in deutscher Fassung) bei der Gesellschaft in gedruckter Form bestellt bzw. in der jeweils gültigen Fassung auf der Homepage der Gesellschaft, www.ypsomed.com (unter: Unternehmen/Investoren/Corporate Governance), eingesehen werden. Der Verhaltenskodex (Code of Conduct) der Ypsomed Gruppe kann (in deutscher, engli-scher und französischer Fassung) bei der Gesellschaft in gedruckter Form bestellt bzw. in der jeweils gültigen Fassung auf der Homepage der Gesellschaft, www.ypsomed.com (unter: Unternehmen/Investoren/Corporate Governance), eingesehen werden. Die Umsetzung der im Verhaltenskodex festgehaltenen Grundsätze und Werte wird im Tagesgeschäft des Unternehmens laufend überprüft. Dazu wird der Verwal-tungsrat periodisch über die Erfahrungen mit dem Verhaltens-kodex orientiert.

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Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Per 31. März 2012 Per 31. März 2011

Börsenkapitalisierung CHF 695 735 645 721 035 123

in % des Eigenkapitals 319.1* 320.4*

Aktienkurs in CHF 55.0 57.0

Kurs-Gewinn-Verhältnis 82.1** 132.6**

* Eigenkapital am 31. März 2012: TCHF 218 004 Eigenkapital am 31. März 2011: TCHF 225 069 ** Gewinn pro Aktie 31. März 2012: CHF 0.67 Gewinn pro Aktie 31. März 2011: CHF 0.43

Konzernstruktur

Die Ypsomed Holding AG ist als Holdinggesellschaft nach Schweizer Recht organisiert und hält direkt oder indirekt alle Gesellschaften weltweit, die zur Ypsomed Gruppe gehören. Die von der Ypsomed Holding AG gehaltenen Tochtergesell-schaften sind nicht kotiert.

Entstehungsgeschichte der Ypsomed

Die Ypsomed ist aus der seinerzeitigen Disetronic entstanden, die im Jahre 1984 gegründet wurde und Infusionssysteme sowie ab 1986 auch Injektionssysteme entwickelte und produzierte. Das Infusionsgeschäft der Disetronic wurde per 30. April 2003 durch die Roche Holding AG im Rahmen eines öffentlichen Übernahmeangebotes erworben. Das In-jektionsgeschäft wurde von Willy Michel unter der Firmen-bezeichnung Ypsomed weitergeführt.

Kotierte Konzerngesellschaft

Die Ypsomed Holding AG mit Sitz in Burgdorf ist die Dach-gesellschaft der Ypsomed Gruppe. Das Aktienkapital beträgt CHF 178 993 806.85 und ist in 12 649 739 Namenaktien mit einem Nominalwert von CHF 14.15 eingeteilt. Die Aktien der Ypsomed Holding AG wurden vom 22. September 2004 bis zum 28. September 2011 im Main Standard der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gehandelt. Seit dem 29. September 2011 sind die Aktien der Ypsomed Holding AG im Domestic Standard der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gehandelt. Zudem sind die Aktien seit dem 27. Juni 2007 an der BX Berne eXchange gehandelt. Die Umstellung vom Main Stan-dard in den Domestic Standard von SIX Swiss Exchange steht im Zusammenhang mit dem Wechsel des Rechnungslegungs-standards von IFRS (International Financial Reporting Stand-ards) auf Swiss GAAP FER (Siehe S. 97), welcher gemäss der Richtlinie betreffend Rechnungslegung der SIX Swiss Exchange zu einem Segmentswechsel führt. Valorennummer 1 939 699/Tickersymbol: YPSN

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Ypsotec AGGrenchen

100 %

TechPharmaLicensing AG

Burgdorf100 %

DiaExpert GmbHLiederbach, DE

100 %

Ypsomed GmbHLiederbach, DE

100 %

feelfree GmbHLiederbach, DE

100 %

Ypsomed BVVianen, NL

100 %

Ypsomed ABBromma, SE

100 %

Ypsomed SASParis, FR100 %

Ypsomed GmbHWien, AT

100 %

Ypsomed Holding AGBurgdorf

Ypsotec s.r.oTábor, CZ

100 %

Ypsomed AGBurgdorf / Solothurn

100 %

Ypsomed Distribution AG

Burgdorf100 %

Ypsomed India Private Ltd.

New Delhi, IN 100 %

Ypsomed Ltd. Selby, UK

100 %

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Konzernstruktur per 31. März 2012

Operative Organisation

Die operative Organisation der Ypsomed Gruppe entspricht einer Stammhausstruktur. Sie ist in die Bereiche Delegierter des Verwaltungsrates und CEO, Operations (inkl. Produktion, Logistik und Quality Management & Regulatory Affairs), Technology, Corporate Finance/IT, Marketing & Sales, Human Resources und Legal & Intellectual Property aufgeteilt. Zwei Geschäftsleitungsmitglieder der Ypsomed Gruppe gehören in der Regel dem obersten Organ der Tochtergesellschaften an. Operativ ist die Ypsomed Gruppe in zwei Geschäftsseg-mente aufgeteilt: Das Segment «Delivery Devices» umfasst das Geschäft mit den von Ypsomed entwickelten und herge-stellten Produktgruppen Pen-Systeme, Pen-Nadeln, Infusions-sets und übrige Spritzgussteile. Das Segment «Diabetes Direct Business» umfasst den Handel und das Direkthandelsgeschäft mit verschiedenen Artikeln für den Bereich Diabetes-Versor-gung, beispielsweise Geräte zur Blutzuckerselbstkontrolle sowie Infusionspumpen, Zubehör und weitere Artikel des täglichen Diabetesbedarfs. Das Segment «übrige» fasst Präzisionsdrehteile sowie zurzeit betrieblich nicht genutzte Liegenschaften zusammen.

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Ypsomed – Corporate Governance Bericht Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Kapitalstruktur

Kapital

Das Aktienkapital der Ypsomed Holding AG beträgt CHF 178 993 806.85. Es ist eingeteilt in 12 649 739 voll libe-rierte Namenaktien zu je CHF 14.15 Nennwert. Alle Aktien sind dividendenberechtigt. Die Ypsomed Holding AG verfügt über kein genehmigtes Aktienkapital. Die Gesellschaft hat weder Genussscheine noch Partizipationsscheine begeben. Es sind keine Wandelanleihen ausstehend und keine Optionen auf Beteiligungsrechte von der Ypsomed Holding AG oder Konzerngesellschaften begeben worden.

Bedingtes Aktienkapital

Die Ypsomed Holding AG verfügt über ein bedingtes Aktien-kapital von insgesamt CHF 2 264 000. Die Gesellschaft kann ausgewählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungs-rates höchstens 160 000 vollständig zu liberierende Namen-aktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 ausgeben. Das Bezugs- und Vorwegzeichnungsrecht der Aktionäre ist aus-geschlossen. Die Ausgabe von Aktien und Optionsrechten kann nach den Statuten zu einem unter dem Börsenkurs lie-genden Preis erfolgen. Der Erwerb von Aktien durch die Aus- übung von Bezugs- oder Optionsrechten unterliegt der statu-tarischen Eintragungsbeschränkung und der statutarischen Stimmrechtsbeschränkung (siehe nachfolgend). Die Gesell-schaft hat bisher keine Aktien und Optionsrechte begeben.

Kapitalveränderungen

Das Kapital hat sich in den letzten Jahren wie folgt verändert: Veränderung Eigenkapital bis 31. März 2012 gemäss handels-rechtlichem Einzelabschluss der Ypsomed Holding AG.

Allgemein gesetzliche Reserven

Datum Vorgang Anzahl Aktien in St.

Nennwert Aktien Aktienkapital Kapitalreserven Gewinnreserven Reserven aus Kapitaleinlagen

Allgemeine Reserven

Eigene Aktien Total Eigenkapital

29.12.03 Gründung 2 500 100.00 250 000.00 250 000.00

31.03.04 Jahresgewinn 11 096 910.20 11 346 910.20

01.04.04 Total Bestand 2 500 100.00 250 000.00 11 096 910.20 11 346 910.20

01.07.04 Absorptionsfusion (reverse merger) mit Finox Beteiligungen AG –150 000.00 6 315 915.24 17 512 825.44

28.07.04 Kapitalerhöhung gegen Verrechnung Aktionärsdarlehen 997 500 100.00 99 750 000.00 117 262 825.44

18.09.04 Aktiensplit 1 : 8 8 000 000 12.50 117 262 825.44

20.09.04 Kapitalerhöhung IPO 3 016 000 12.50 37 700 000.00 165 143 042.21 320 105 867.65

28.09.04 Kapitalerhöhung IPO aus Mehrzuteilungsoption 228 213 12.50 2 852 662.50 12 495 951.29 335 454 481.44

31.03.05 Jahresgewinn 825 726.81 336 280 208.25

31.08.05 Nennwertrückzahlung CHF 0.90 pro Aktie –0.90 –10 119 791.70 326 160 416.55

31.03.06 Jahresgewinn 1 187 206.38 327 347 622.93

05.09.06 Nennwertrückzahlung CHF 1.25 pro Aktie –1.25 –14 055 266.25 313 292 356.68

31.03.07 Reserven für eigene Aktien –2 223 985.21 2 223 985.21 313 292 356.68

31.03.07 Jahresgewinn 1 020 967.85 314 313 324.53

31.03.08 Reserven für eigene Aktien 873 759.26 –873 759.26 314 313 324.53

31.03.08 Jahresgewinn 6 099 149.38 320 412 473.91

16.09.08 Nennwertrückzahlung CHF 0.60 pro Aktie –0.60 –6 746 527.80 313 665 946.11

31.03.09 Reserven für eigene Aktien –392 705.90 392 705.90 313 665 946.11

31.03.09 Jahresgewinn 11 968 630.02 325 634 576.13

03.07.09 Nominalwerterhöhung 5.25 59 032 118.25 384 666 694.38

Kapitalerhöhung 1 405 526 21 082 890.00 16 163 522.75 421 913 107.13

23.09.09 Nennwertrückzahlung CHF 0.60 pro Aktie –0.60 –7 589 843.40 414 323 263.73

31.03.10 Reserven für eigene Aktien –208 715.75 208 715.75 414 323 263.73

31.03.10 Jahresgewinn 11 715 880.66 426 039 144.39

14.09.10 Nennwertrückzahlung CHF 0.25 pro Aktie –0.25 –3 162 434.75 422 876 709.64

31.03.11 Reserven für eigene Aktien –51.50 51.50 422 876 709.64

31.03.11 Zuweisung aus Kapaitalreserven an Reserven aus Kapitaleinlagen –193 802 516.25 193 802 516.25 422 876 709.64

31.03.11 Zuweisung aus Kapaitalreserven an Reserven aus Kapitaleinlagen 150 000.00 –150 000.00 422 876 709.64

31.03.11 Umklassierung an Allgemeine Reserven –50 000.00 50 000.00 422 876 709.64

31.03.11 Jahresgewinn 8 308 089.98 431 184 799.62

15.07.11 Gewinnausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen –2 522 945.20 428 661 854.42

30.09.11 Anpassung Reserven aus Kapitaleinlagen gemäss ESTV –150 000.00 10 129 024.25 –9 979 024.25 428 661 854.42

31.03.12 Reserven für eigene Aktien –391 760.30 391 760.30 428 661 854.42

31.03.12 Jahresgewinn 14 591 564.24 443 253 418.66

31.03.12 Total Bestand 12 649 739 14.15 178 993 806.85 –150 000.00 80 865 605.61 181 150 546.80 50 000.00 2 343 459.40 443 253 418.66

Agioberechnung aus IPO 20. + 28.09.2004 Kapital in % IPO-Kosten Agio brutto Agio netto

18.09.04 Kapitalerhöhung 37 700 000.00 92.97 % 10 189 057.47 165 143 042.21 154 953 984.74

28.09.04 Kapitalerhöhung 2 852 662.50 7.03 % 770 979.90 12 495 951.29 11 724 971.39

Total 40 552 662.50 100.00 % 10 960 037.37 177 638 993.50 166 678 956.13

Die IPO-Kosten wurden im handelsrechtlichen Abschluss aktiviert und wurden ab September 2004 auf fünf Jahre abgeschrieben.

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Ypsomed – Corporate Governance Bericht

AktionariatEingetragene Aktionäre

Per 31. März 2012 waren 5 186 Aktionäre mit Aktienbeständen im Aktienregister eingetragen (Vorjahr: 5 789 Aktionäre). 98% der Aktionäre geben die Schweiz als ihr Domizil an. Der Aktienbesitz verteilt sich wie folgt:

Anzahl AktienAnzahl Aktionäre

per 31. März 2012Anzahl Aktionäre

per 31. März 2011

1 bis 100 2 954 3 234

101 bis 1000 2 067 2 357

1001 bis 10 000 144 178

10 001 bis 100 000 15 16

über 100 000 6 4

Bedeutende Aktionäre und bedeutende Aktionärsgruppen

Willy Michel, Präsident des Verwaltungsrates und CEO der Ypsomed Holding AG und Ypsomed Gruppe, welcher in den Vorjahresberichten aufgrund seines Aktienbestandes jeweils als bedeutender Aktionär aufgeführt worden ist, hat im Berichtsjahr zusammen mit seinen Kindern zum alleinigen Zweck des Haltens von Aktien im Familienbesitz eine Aktio-närsgruppe gebildet. Die Gruppe besteht aus Willy Michel, der Aktien sowohl direkt als auch indirekt über die von ihm kontrollierte Techpharma Management AG hält, und seinen Kindern Simon Michel, Serge Michel und Lavinia Camilla Nussio, die die Aktien jeweils direkt halten. Die Aktionärs-gruppe «Familie Michel» hält per 31. März 2012 zusammen insgesamt 9 650 194 Namenaktien der Ypsomed Holding AG, was 76.3% sämtlicher Aktien der Gesellschaft entspricht. Im Vorjahr (31. März 2011) war die Aktionärsgruppe «Fa-milie Michel» noch nicht gebildet. Willy Michel hielt damals direkt als auch indirekt über die von ihm kontrollierte Tech-pharma Management AG insgesamt 9 453 959 Aktien, ausmachend 74.7%.

Die Bildung der Gruppe wie auch die damit einhergehende Unterschreitung des Grenzwertes von 3.0% der Beteiligung von Willy Michel als Einzelperson wurden am 4. resp. 11. Januar 2012 gemäss Art. 20 des Bundesgesetzes über die Börsen und den Effektenhandel (BEHG) resp. Art. 10 i.V.m. Art. 21 Börsenverordnung-FINMA der SIX Swiss Exchange gemeldet. Die Gruppe Familie Michel hielt zu diesem Zeitpunkt einen Aktienbestand von 9 641 104 Aktien, ausmachend 76.2%.Im Berichtsjahr hat zudem die von Martin und Rosmarie Ebner kontrollierte Patinex AG, Egglirain 24, 8832 Wilen, Betei- ligungen an der Gesellschaft von 3.0% (Meldung vom 13. August 2011) sowie von 5.2% (Meldung vom 23. Feb-ruar 2012) entsprechend der vorgenannten börsenrechtlichen Bestimmungen gemeldet. Es sind keine weiteren bedeutenden Aktionäre sowie bedeu-tende Aktionärsgruppen bekannt.

Kreuzbeteiligungen

Es bestehen keine Kreuzbeteiligungen.

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Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Beschränkung der Übertrag­barkeit der AktienDie Aktien der Ypsomed Holding AG sind nicht verurkundet. Jeder Aktionär kann von der Gesellschaft jederzeit die Aus-stellung einer Bescheinigung über seine im Aktienregister eingetragenen Namenaktien verlangen. Im Verhältnis zur Gesellschaft gilt als Aktionär, wer im Aktienbuch gültig als Eigentümer oder Nutzniesser eingetragen ist. Der Erwerber von Namenaktien bzw. der Nutzniesser an Namenaktien hat einen schriftlichen Antrag auf Eintragung ins Aktienbuch zu stellen. Die Genehmigung wird durch den Verwaltungsrat erteilt, der diese Befugnis delegieren kann. Die Übertragung wird sodann im Aktienbuch eingetragen. Die Antragsteller werden im Aktienbuch als Aktionäre mit Stimmrecht einge-tragen, sofern sie ausdrücklich erklären, die Namenaktien im eigenen Namen und auf eigene Rechnung erworben zu haben. Wird diese Erklärung nicht abgegeben, kann der Verwaltungsrat die Eintragung verweigern. Der Verwaltungs-rat kann Grundsätze über die Eintragung von Nominees aufstellen und Nominees bis maximal 5.0% des Aktienkapitals mit Stimmrecht im Aktienbuch eintragen lassen. Der Verwal-tungsrat kann über diese Eintragungsgrenze hinaus Nominees mit Stimmrecht im Aktienbuch eintragen lassen, falls die Nominees die Namen, Adressen, die Staatsangehörigkeit, den Sitz und die Aktienbestände von natürlichen und juristi-schen Personen offenlegen, für deren Rechnung sie 1.0% oder mehr des Aktienkapitals halten. Die 5.0%-Grenze findet ent-sprechende Anwendung auf Nominees, welche mit einem anderen Nominee kapital- oder stimmenmässig, durch ein-heitliche Leitung oder auf andere Weise verbunden sind. Der Verwaltungsrat kann nach Anhörung des Betroffenen dessen Eintragung als stimmberechtigter Aktionär im Aktienbuch streichen und ihn als Aktionär ohne Stimmrecht eintragen, wenn die Eintragung durch falsche Angaben zustande ge-kommen ist. Im Berichtsjahr wurden keine Anträge zum Eintrag von Nominees gestellt.

Für die Abänderung der Übertragbarkeitsbeschränkungen von Namenaktien ist ein Beschluss der Generalversammlung erforderlich, der mindestens 2/3 der vertretenen Stimmen und die absolute Mehrheit der vertretenen Aktiennennwerte auf sich vereinigen muss.

Verwaltungsrat

Mitglieder des Verwaltungsrats

Der Verwaltungsrat besteht aus mindestens drei und höchstens fünf Mitgliedern, die für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt werden, wobei Wiederwahl möglich ist. Die Mitglie-der des Verwaltungsrats wurden anlässlich der Generalver-sammlung 2010 in globo wiedergewählt. Der Verwaltungsrat konstituiert sich selbst. Herr Willy Michel gehörte bis April 2003 der Konzernführung der Disetronic Holding AG an, war von 2003 bis August 2011 nicht exekutiver Verwaltungs-ratspräsident der Ypsomed Holding AG und ist seit August 2011 Delegierter des Verwaltungsrats und CEO der Ypsomed Holding AG und der Ypsomed Gruppe. Die anderen Verwal-tungsräte sind nicht exekutive Mitglieder des Verwaltungsrats.

Hauptaufgabe des Verwaltungsrats ist die Oberleitung der Gesellschaft und die Aufsicht und Kontrolle der Geschäftslei-tung. Willy Michel vertritt als Delegierter und CEO den Verwaltungsrat der Ypsomed Holding sowie die Ypsomed Gruppe nach aussen. Die anderen Mitglieder des Verwal-tungsrats sind weder bei der Ypsomed Holding AG noch bei einer ihrer Tochtergesellschaften in operativen Funktionen tätig und haben auch keine solche in den vergangenen drei Jahren innegehabt. Mit Ausnahme von Willy Michel bestehen keine geschäftlichen Beziehungen zwischen den einzelnen Mitgliedern des Verwaltungsrats und der Ypsomed Holding AG oder einer ihrer Tochtergesellschaften. Folgende geschäft-liche Beziehungen zwischen Willy Michel und ihm naheste-henden Personen sowie der Ypsomed Holding AG bzw. ihrer Tochtergesellschaften bestanden im Berichtsjahr (Informatio-nen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im Geschäfts-jahr 2011/2012 gezahlten Vergütungen, die durch Art. 663bbis des schweizerischen Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2011/2012, S. 80 zu finden).

Organdarlehen

Willy Michel hat der Gesellschaft ein Darlehen gewährt, das er seiner durch ihn kontrollierten Techpharma Management AG abgetreten hat. Im Berichtsjahr wurde ein Betrag von CHF 10 Mio. amortisiert. Per 31. März 2012 sind insgesamt noch CHF 24.5 Mio. Darlehen ausstehend. Die wichtigsten Bedingungen des Darlehensvertrages sind: Das Darlehen wird

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Ypsomed – Corporate Governance Bericht

seit dem 1. April 2010 zum 12-Monats-Libor CHF gemäss Veröffentlichung der Schweizerischen Nationalbank zuzüglich 0.5% verzinst und jeweils per Ende März und Ende Septem-ber dem aktuellen Satz entsprechend angepasst. Die Ypsomed Holding AG kann das Darlehen jederzeit ganz oder teil-weise tilgen, es wird jedoch spätestens am 31. März 2014 zur Rückzahlung fällig. Die Techpharma Management AG kann seit 1. April 2011 mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten eine Rückzahlung von jährlich max. CHF 10.0 Mio. verlangen. Es bestehen keine weiteren Organdarlehen.

Mietvertrag

Herr Willy Michel bzw. die ihm gehörende Techpharma Management AG vermietet seit dem 1. Januar 2006 der Ypsomed AG das Gebäude an der Buchmattstrasse in Burg-dorf (Ypsomed Nord). Die Parteien haben, basierend auf einem durch einen unabhängigen Dritten erstellten Gutachten zur Berechnung von Mietzinsen, einen Mietvertrag unter-zeichnet, der für die Miete einen indexierten, marktüblichen Mietzins vorsieht. Per 1. Januar 2012 wurde der Mietzins auf CHF 906 570 plus MWST (ohne Nebenkosten) reduziert. Der Mietvertrag kann erstmals mit einer Frist von 24 Monaten auf den 31. Dezember 2015 gekündigt werden. Die Mieterin hat ein unlimitiertes Vorkaufsrecht während der ganzen Mietdauer, jedoch max. während 25 Jahren ab Mietantritt, eingeräumt erhalten. Der Mietvertrag sieht vor, dass die kleinen und gewöhnlichen Unterhaltsarbeiten am Gebäude bis zu einem Betrag von max. 2.0% des Jahresmietzinses pro Kalenderjahr durch die Mieterin zu bezahlen sind. Der grössere Unterhalt und der zur Substanzerhaltung des Gebäudes notwendige Unterhalt gehen zulasten der Vermieterin. Die am Mietobjekt mit Einwilligung der Vermieterin vorgenommenen Änderungen werden bei Vertragsbeendigung der Mieterin unter Anwen-dung von Swiss GAAP FER Abschreibungssätzen zum Rest-buchwert entschädigt. Der Mietvertrag wurde im Verwaltungs-rat besprochen und genehmigt und entspricht nach dessen Meinung einem marktüblichen Mietvertrag.

Weitere vertragliche Beziehungen

Herr Willy Michel bzw. die durch ihn kontrollierte Techphar-ma Management AG und die Ypsomed haben einen jederzeit beidseitig kündbaren Rahmendienstleistungsvertrag ab- geschlossen. Der Vertrag sieht vor, dass die Techpharma Management AG der Ypsomed Gruppe vereinzelte Dienst-leistungen (z.B. Hotellerie-, Gastro- und Transportdienstleis-tungen) und vereinzelte Managementunterstützung (inkl. vorübergehender Personalverleih) anbietet und die Ypsomed Gruppe ihrerseits der Techpharma Management AG verein-

zelte Dienstleistungen (z.B. Management- und IT-Unterstützung inkl. vorübergehender Personalverleih) anbietet. Die einzelnen Dienstleistungen werden zu marktüblichen Konditionen ver-rechnet. Der gegenseitige Personalverleih wird zu Personal-kostenansätzen verrechnet. Der Vertrag wurde im Verwal-tungsrat besprochen und genehmigt und entspricht nach dessen Meinung einer marktüblichen Zusammenarbeit. Der Rahmendienstleitungsvertrag wurde insofern erweitert, als Willy Michel seit August 2011 die Funktion des CEO der Gesellschaft ausübt. Die bisherige Höhe der Vergütung für die von Willy Michel der Gesellschaft persönlich zur Ver-fügung gestellten Managementdienstleistungen wurde des-wegen nicht angepasst. Sie beträgt weiterhin CHF 140 000 inkl. MWST (Vorjahr: CHF 140 000). Dieser Betrag stellt die vollständige Vergütung für sämtliche Beratungs- und Arbeits-leistungen von Willy Michel, inklusive seiner Tätigkeit als CEO im Geschäftsjahr, dar. Willy Michel hat ausdrücklich auf eine weitergehende Vergütung für seine operativen Tätig-keiten als CEO im Geschäftsjahr verzichtet. Willy Michel hält mittlerweile keine Aktien mehr an der Faes Bau AG mit Sitz in Burgdorf.

Vertragliche Beziehung mit Finox AG

Zwischen der Ypsomed Holding AG und zwei ihrer Tochter-gesellschaften einerseits und der durch Willy Michel kontrol-lierten Techpharma Management AG und deren Tochterge-sellschaft Finox AG andererseits bestand eine Koopera- tionsvereinbarung, welche am 20. Dezember 2011 aufgelöst und durch eine Lizenzvereinbarung ersetzt wurde. Finox AG entwickelt primär Arzneimittel, insbesondere Fertilitätshor-mone sowie Geräte zu deren Verabreichung. In der Lizenz-vereinbarung werden die Rechte an den unter der Koopera-tionsvereinbarung entwickelten Technologien und Schutz- rechte bezüglich der Verabreichungsgeräte geregelt. Ypsomed AG erhält eine Lizenz auf zwei Verabreichungstechnologien zur Nutzung ausserhalb definierter Anwendungsbereiche. Finox AG darf die unter der Kooperationsvereinbarung ent-wickelten Schutzrechte innerhalb definierter Anwendungsbe-reiche exklusiv nutzen. Zudem wechselt unter der Lizenzver-einbarung ein vormaliger Mitarbeiter, welcher in den letzten 3½ Jahren bei der Finox AG Schlüsselfunktionen innehatte, zurück zur Ypsomed AG. Finox AG kann unter der Lizenz-vereinbarung weiterhin Beratungsdienstleistungen, die von Ypsomed Mitarbeitern geleistet werden, zu marktgerechten Stunden- resp. Tagesansätzen beziehen. Schliesslich ist das vormalige Vorkaufsrecht der Ypsomed AG an den Aktien der Finox AG mit der Auflösung der Kooperationsvereinbarung weggefallen. Die Auflösung der Kooperationsvereinbarung sowie der Abschluss der neuen Lizenzvereinbarung wurden im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entsprechen nach dessen Meinung einer marktüblichen Zusammenarbeit.

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Page 98: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Mitglieder des Verwaltungsrats

Dr. h. c. Willy Michel, Präsident Verwaltungsrat und CEO der Ypsomed Holding AG und Ypsomed Gruppe, gründete mit seinem Bruder 1984 die Disetronic und war mit ihm bis zu dessen Ausscheiden im Jahre 1995 zusammen und danach alleine für Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Verkauf der Disetronic-Produkte verantwortlich (bis 1999). Im Rahmen des Verkaufs der Disetronic an die Roche Holding AG im Jahre 2003 kaufte Herr Willy Michel den Injektionsbereich der Disetronic zurück, der fortan unter Ypsomed firmiert. Er war seit Beginn ununterbrochen Präsident des Verwaltungsrats der Disetronic Gruppe und heute der Ypsomed Gruppe. Vor Gründung der Disetronic sammelte Herr Willy Michel, welcher einen Berufsabschluss als eidg. dipl. Pharmaberater innehat, bei mehreren Industrie- und Pharmafirmen umfassende Erfah-rungen in den Bereichen Entwicklung, Aussendienst und Marketing, und er stand sechs Jahre an der Spitze von Novo Nordisk Schweiz (von 1978 bis 1984). Während dreier Jahren gehörte er dem Gemeinderat der Stadt Burgdorf an (von 1998 bis 2001), die ihm 2004 die Ehrenmedaille verlieh. Er ist zudem Inhaber mehrerer Unternehmen, darunter profi-lierter Gesellschaften im Kunstbereich, in der Uhrenbranche und in der Gastronomie, sowie der Finox AG, die die Ent-wicklung, die Herstellung und den Vertrieb von Arzneimitteln bezweckt. Derzeit ist er Vizepräsident des Verwaltungsrats der BV Holding AG (von 2001 bis März 2008 Präsident), Mitglied des Verwaltungsrats der Adval Tech Holding AG (seit 2007) und amtet als Verwaltungsrat diverser nicht ko-tierter, branchenfremder und für die Geschäftstätigkeit der Ypsomed Gruppe unbedeutender Gesellschaften (Faes Bau AG und weitere). Herrn Willy Michel wurde für seine unter-nehmerische Gesamtleistung von der Ernst & Young AG im Jahre 2005 der «Master Entrepreneur of the Year» verliehen und von der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakul-tät der Universität Bern 2006 der Ehrendoktor (Dr. h.c.) verliehen.

Prof. em. Dr. rer. pol. Dr. h. c. mult. Norbert Thom, Mit-glied Verwaltungsrat Ypsomed Holding AG seit 2005. Stu-dium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, danach wissenschaftliche Assistenz, Projektleiter und Privatdozent an der Universität zu Köln, Lehrstuhlvertretung an der Universität Giessen und vollamtlicher Professor an der Universität Frei-burg/Schweiz für Führungs-, Organisations- und Personalleh-re. Prof. em. Thom ist Gründer (1991) und Direktor des Insti-tuts für Organisation und Personal der Universität Bern (bis 2012) sowie emeritierter Professor für Betriebswirtschaftsleh-re. Er war von 1995 bis 1997 Vizerektor für Finanzen und Planung und Mitglied der Leitung der Universität Bern, 1997–2000 Mitglied des Schweizerischen Wissenschaftsrats, des Beratungsorgans des Bundesrats für Fragen der Wissen-schaftspolitik. Prof. em. Thom ist dreifacher Ehrendoktor für seine wissenschaftlichen Leistungen auf den Gebieten Public Management, Personal- und Organisationsmanagement. Er erhielt diese Auszeichnungen von Universitäten in Litauen (Vilnius), Österreich (Linz) und Deutschland (Halle-Wittenberg). Langjährige praktische Erfahrung u.a. als Organisations- und Personalberater von Unternehmungen, Behörden und Regie-rungen. Mitglied des Verwaltungsrates der WIFAG-Polytype Holding AG, Bern (bis 2011). Umfangreiches Engagement in der Weiterbildung von Führungskräften, u.a. Dozent an mehreren Executive-Master-Kursen. Vizepräsident der Volks-wirtschaftlichen Gesellschaft des Kantons Bern und Vizeprä-sident der Stiftung der Schweizerischen Gesellschaft für Organisation und Management (SGO).

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Page 99: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Name Nationalität Jahrgang Position Mitglied seit * Gewählt bis GV

Dr. h. c. Willy Michel Schweiz 1947 Präsident VR 1984 2013

Gerhart Isler Schweiz 1949 Mitglied VR 2008 2013

Prof. em. Dr. rer. pol. Dr. h. c. mult. Norbert Thom Deutschland 1946 Mitglied VR 2005 2013

Schweiz

Anton Kräuliger Schweiz 1946 Vizepräsident VR 2007 2013

* Inklusive Verwaltungsratstätigkeit unter Disetronic

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Gerhart Isler, Mitglied Verwaltungsrat Ypsomed Holding AG seit 2008. Nach dem Studienabschluss an der Univer-sität in Zürich als Ökonom trat Gerhart Isler 1976 in den familieneigenen Zeitungsverlag Finanz und Wirtschaft AG als Redaktor ein. 1980 führte er die firmeneigene Redaktion in New York, war von 1981 bis 1986 Leiter des Auslands-ressorts und bekleidete danach bis ins Jahr 1989 das Amt des Verlagsleiters. Danach wurde er zum Verleger der Finanz und Wirtschaft, die bis zum Jahre 2000 ein starkes Wachs-tum erlebte und zum bedeutendsten Wirtschaftsblatt des Landes avancierte. Herr Isler verkaufte den Verlag anschlies-send, blieb aber bis Ende 2004 noch als Herausgeber tätig. Herr Isler war 2005 bis Ende 2008 Mitglied des Verwal-tungsrates der börsenkotierten PubliGroupe und von 2008 bis Frühling 2012 Mitglied des Verwaltungsrats der börsen-kotierten Investmentgesellschaft New Value. 2005 wurde er in den Verwaltungsrat des Grand Casino Baden gewählt. Seit 2005 ist Herr Isler Stiftungsrat der move>med-Stiftung, die im Sportbereich engagiert ist. Herr Isler ist seit Anfang 2010 zudem Gemeindepräsident von Bergdietikon.

Anton Kräuliger, Vizepräsident Verwaltungsrat Ypsomed Holding AG (Mitglied VR seit 2007). Nach dem Studienab-schluss an der ETH Zürich als dipl. Masch.-Ing. trat Anton Kräuliger 1971 in das Familienunternehmen ein und über-nahm im Jahre 1978 die Aktienmehrheit der Metallgiesserei und Armaturenfabrik Lyss AG (heute Metalyss AG). Diese baute er zur marktführenden Schweizerischen Armaturen-gruppe, der Similor Gruppe, aus. Im Rahmen des Verkaufs von deren Armaturenbereich an die Madison Private Equi-ty Holding AG 2002 und 2005, kaufte Herr Kräuliger den Industriebereich, heute wieder in der Metalyss AG zusam-mengefasst, zurück. Herr Kräuliger war zwischen 1993 und 2004 Mitglied des Verwaltungsrats der börsenkotierten Berner Kantonalbank BEKB I BCBE und ist weiterhin in verschiedenen Verwaltungsräten tätig, so als Präsident bei der Metalyss AG (seit 1978), als Präsident der Sécheron SA (seit 2005) sowie als Mitglied des Verwaltungsrats der Muttergesellschaft Sécheron-Hasler Holding AG (seit 2005). Im Übrigen ist Anton Kräuliger Inhaber der Moospinte AG, eines Restaurantbetriebs in Münchenbuchsee. Herr Kräuliger leitet zudem als Mitglied des Gemeinderates das Ressort Finanzen der Gemeinde Kappelen.

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Dr. h. c. Willy Michel Prof. em. Dr. rer. pol. Dr. h. c. mult. Norbert Thom

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Kreuzverflechtungen

Willy Michel ist ebenfalls Vizepräsident des Verwaltungsrates der an der BX Berne eXchange kotierten BV Holding AG. Die BV Holding AG hielt per 31. März 2012 insgesamt 22 500 Aktien der Ypsomed Holding AG (Vorjahr: 22 500 Aktien), was einer Beteiligung von 0.18% (Vorjahr: 0.18%) entspricht. Weiter ist Willy Michel Mitglied des Verwaltungsrats der an der SIX Swiss Exchange kotierten Adval Tech Holding AG mit Sitz in Niederwangen. Die Ypsomed AG und die Adval Tech Holding AG haben im Juni 2007 eine Vereinbarung zur strategischen Zusammenarbeit im Werkzeugbau mit einer festen Vertragsdauer von fünf Jahren unterzeichnet. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, die jeweiligen Stärken und Kernkompetenzen der beiden Unternehmen zusammenzu-bringen und sie für die wirtschaftliche Herstellung qualitativ hochstehender Produkte zu nutzen. Ypsomed lässt unter dieser Vereinbarung von Adval Tech bzw. ihren Gruppenge-sellschaften gelegentlich Werkzeuge zu branchenüblichen Konditionen bzw. nach Vorliegen von Konkurrenzofferten zu marktgerechten Preisen herstellen. Weiter haben Ypsomed und Adval Tech im Mai 2012 einen Zuliefervertrag abge-schlossen. Unter diesem Vertrag wird Adval Tech als Lohnfer-tiger von Ypsomed Infusionssets für Insulinpumpen herstellen.

Arbeitsweise des Verwaltungsrats

Der Verwaltungsrat tagt ordentlicherweise viermal jährlich, wo er die schriftliche Berichterstattung der Geschäftsleitung sowie die mündlichen Erläuterungen des Delegierten und CEO entgegennimmt, sich berät und über Anträge aus der Geschäftsleitung entscheidet. Anlässlich der Maisitzung nimmt die Revisionsstelle an der VR-Sitzung teil, wo sie Auskünfte zum umfassenden Bericht und zu weiteren Fragen erteilt. Der Verwaltungsrat versammelt sich zusätzlich ordentlicherweise jährlich während zweier bis dreier Tage im Rahmen eines Strategiemeetings mit der Geschäftsleitung. Im Weiteren fasst der Verwaltungsrat gelegentlich Beschlüsse auf dem Zirkula-tionsweg. Die Sitzungstraktanden werden durch den Präsi-denten festgelegt; jedes Mitglied kann die Aufnahme von Traktanden beantragen. Die Mitglieder erhalten die Traktan-den und die notwendigen Entscheidungsgrundlagen üblicher-weise sieben bis zehn Tage vor den Sitzungen zugestellt. Jedes Verwaltungsratsmitglied kann Auskunft über alle An-gelegenheiten der Gruppe verlangen. Wahlen und Abstim-mungen im Verwaltungsrat erfolgen mit Mehrheitsentscheid, bei Stimmengleichheit hat der Präsident bzw. bei dessen Abwesenheit der Vizepräsident den Stichentscheid, eine

Stellvertretung ist ausgeschlossen. An den Sitzungen des Verwaltungsrats nehmen regelmässig der CFO und je nach zu behandelndem Geschäft weitere Geschäftsleitungsmitglie-der teil. Zudem nimmt auch der Sohn von Willy Michel, Simon Michel, der seinerseits Mitglied der Geschäftsleitung ist, an den Verwaltungsratssitzungen mit beratender Stimme teil. Infolge der Grösse und Zusammensetzung des Verwaltungs-rats kann der Verwaltungsrat in allen Fragen als Gesamtver-waltungsrat beraten und entscheiden. Er kann jedoch einzel-ne Befugnisse einem Verwaltungsratsausschuss übertragen. Es besteht ein Überwachungsausschuss, welchem drei Ver-waltungsratsmitglieder angehören, wobei der Verwaltungs-ratspräsident diesem Ausschuss nicht zugehört. Der Überwa-chungsausschuss besteht aus den Herren Kräuliger, Isler und Prof. em. Thom. Der Verwaltungsrat tagte im Berichtsjahr insgesamt fünfmal und fasste mehrere Zirkulationsbeschlüsse. Anlässlich der VR-Sitzung im Mai 2011 nahm der leitende Revisor an der VR-Sitzung teil. Der Verwaltungsrat versam-melte sich zusätzlich im März 2012 während 2.5 Tagen im Rahmen des Strategiemeetings mit der Geschäftsleitung. Alle Mitglieder des Verwaltungsrats nahmen an sämtlichen Sit-zungen des Verwaltungsrats, an der Generalversammlung im Juni 2011 und am Strategiemeeting im März 2012 teil.

Kompetenzregelung

Der Verwaltungsrat hat die ihm von Gesetzes wegen zuste-henden, unübertragbaren und unentziehbaren Aufgaben. Er hat die oberste Entscheidungsgewalt im Unternehmen, unter Vorbehalt derjenigen Angelegenheiten, über die gemäss Gesetz die Aktionäre zu bestimmen haben. Er legt insbe-sondere die Unternehmenspolitik, das Leitbild, bestehend aus Vision und Mission, und die strategische Ausrichtung der Ypsomed Gruppe fest, bestimmt deren Ziele und Prioritäten und weist die Mittel zur Erreichung der festgelegten Ziele zu. Der Verwaltungsrat legt die Organisation der Ypsomed Gruppe fest, übt die Oberaufsicht über die Geschäftstätigkeit aus, kontrolliert das Finanz- und Rechnungswesen und ist für die Ernennung und Abberufung sowie für die Überwachung der mit der Geschäftsleitung betrauten Personen verantwort-lich. Er ist für den Geschäftsbericht verantwortlich, erlässt den Verhaltenskodex (Code of Coduct), genehmigt das Budget sowie die Mittelfristplanung für die Geschäftsleitung und überwacht im Weiteren den Geschäftsgang der Grup-pengesellschaften und nimmt periodisch eine Beurteilung strategischer, operativer und finanzieller Risiken vor. Der Verwaltungsrat genehmigt einzelne Sachgeschäfte. Dazu gehören insbesondere Entscheide über den Kauf oder Verkauf

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Ypsomed – Corporate Governance Bericht

von Unternehmen und von Liegenschaften sowie der Abschluss von Verträgen über strategische Kooperationen und von weiteren wirtschaftlich bedeutenden Verträgen. Der Verwal-tungsrat genehmigt des Weiteren Bürgschaftsverpflichtungen und Arbeitsverträge mit Mitgliedern der Geschäftsleitung. Die Mitglieder des Überwachungsauschusses besprechen sich einzeln mindestens einmal jährlich mit den für IKS, Risi-komanagement und Compliance Verantwortlichen zu den Themen Überwachung des internen Kontrollsystems, des Riskmanagements, der Compliance und der internen Audit-planung und berichten darüber dem Gesamtverwaltungsrat. Die Zuständigkeiten des Verwaltungsrats und der übrigen Entscheidungsträger innerhalb der Ypsomed Gruppe sind in der Kompetenzordnung festgelegt. Im Übrigen hat der Ver-waltungsrat die Geschäftsführung an den Delegierten und CEO delegiert.

Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der Geschäftsleitung

Das dem Gesamtverwaltungsrat zur Verfügung gestellte Informations- und Kontrollinstrumentarium der Ypsomed Gruppe (MIS) besteht aus einem vierteljährlich erstellten Managementreporting (Management Review, Quartalsbe-richte) und einem Finanzreporting. Der Verwaltungsratsprä-sident und CEO kann jederzeit direkt auf das Management-informationssystem (MIS) zugreifen. Willy Michel als Präsident des Verwaltungsrats und CEO der Ypsomed leitet die regel-mässig alle zwei Wochen stattfindenden Geschäftsleitungs-sitzungen und nimmt an diesen teil. An den Sitzungen des Verwaltungsrats nehmen regelmässig der CFO sowie Simon Michel (Geschäftsleitungsmitglied) teil. Des Weiteren bespricht sich der Gesamtverwaltungsrat zusätzlich während zweier bis dreier Tage im Rahmen eines Strategiemeetings mit der Geschäftsleitung und weiteren Mitarbeitern, an welchem auch auf Risikomanagement fokussiert wird. Der für das Ri-sikomanagement zuständige Funktionsinhaber nimmt an sämtlichen Sitzungen sowohl der Geschäftsleitung als auch des Gesamtverwaltungsrats sowie am Strategiemeeting teil.Des Weiteren dienen strategische Planungsunterlagen dem Gesamtverwaltungsrat als Führungsinstrumente zur Steuerung des Unternehmens. Risikomanagement und Monitoring sind Aufgabe der Geschäftsleitung und werden periodisch, min-destens einmal jährlich dem Gesamtverwaltungsrat zur Kenntnis gebracht. Der Geschäftsleitung stehen zusätzlich zu diesen Unterlagen weitere ausgewählte Finanzzahlen auf monatlicher Basis zur Verfügung.

Die Risikobeurteilung basiert auf einem Risikoinventar, welches die relevanten Risikokategorien wie strategische Risiken, Managementrisiken, allgemeine Risiken der operativen Ge-schäftsbereiche, rechtliche Risiken, Systemrisiken, finanzielle Risiken inklusive Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken und Ereignisrisiken inklusive politischer, regulatorischer, fiskalischer sowie externer Risiken umfasst und bezüglich Eintrittswahr-scheinlichkeit und Auswirkung bewertet werden. Die Funktion «Interne Revision», die direkt dem Gesamtver-waltungsrat gegenüber in Verantwortung steht, ist mit dem ständigen Ausbau des dokumentierten, internen Kontrollsys-tems beauftragt. Die Auditpläne basieren auf einer risiko-orientierten und auf Geschäftsprozesse bezogenen Vorgehens-weise und sind auf folgende Ziele und Aufgaben ausge- richtet: Überprüfung der Erfüllung der Geschäftsziele, Beur-teilung der Effektivität des Risikomanagements, der Steue-rungs- und Unternehmungsführungsprozesse, Optimierung von Geschäftsprozessen, Verbesserung der Steuerung und der Prozesse bezüglich der Informationssysteme, Verifizierung der Steuerung und der Prozesse im Rechnungswesen und der finanziellen Berichterstattung, Bestätigung und Gewähr von autorisierten Geschäftstransaktionen, Sicherstellung und Schutz von Vermögenswerten, Unterstützung bezüglich der Einhaltung der rechtlichen und regulatorischen Vorgaben, Überprüfung von signifikanten oder besonderen Geschäfts-fällen und Transaktionen. Der Verwaltungsrat kann weitere Prüfbereiche festlegen. Der Funktionsinhaber «Interne Revi-sion» dokumentiert die Revisionsstelle viermal jährlich über seine internen Revisionstätigkeiten und koordiniert diese mit den von der Revisionsstelle durchzuführenden Revisionsarbei-ten im Rahmen von Zwischen- und Jahresendaudits.

Rechnungslegung

Ypsomed hat ihren Rechnungslegungsstandard per 30. Sep-tember 2011 von IFRS auf Swiss GAAP FER umgestellt. Der Halbjahresabschluss per Ende September 2011 wurde erstmals nach dem neuen Standard erstellt. Auch unter Swiss GAAP FER, welcher als oberstes Prinzip die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage fordert (true and fair view), wird eine aussagekräftige und zuverlässige Rechnungslegung sichergestellt. Die umfassende Konzernrechnung gemäss SWISS GAP FER enthält Erfolgsrechnung, Bilanz, Geldfluss-rechnung, Eigenkapitalnachweis sowie ausgewählte Führungs-kennzahlen.

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Dr. h. c. Willy MichelChief Executive Officer, CEOund Delegierter des Verwaltungsrates

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

GeschäftsleitungDer Delegierte und CEO sowie die Geschäftsleitung sind für die operative Führung der Ypsomed Gruppe im Rahmen der vom Verwaltungsrat definierten Vorgaben verantwortlich.

Name Nationalität Jahrgang Position Für Ypsomed (bzw. vor 2003 für Disetronic) tätig seit

Dr. h. c. Willy Michel Schweiz 1947 als Präsident Verwaltungsrat 1984

als CEO 2011

Dr. Benjamin Reinmann Schweiz 1969 Senior Vice President Operations 2011

Hans Ulrich Lehmann Schweiz 1966 Senior Vice President Technology 2011

Simon Michel Schweiz 1977 Senior Vice President Marketing & Sales 2006

Niklaus Ramseier Schweiz 1963 Chief Financial Officer (CFO) 2002

Yvonne Müller Schweiz 1969 Senior Vice President Human Resources 2003

Dr. Beat Maurer Schweiz 1958 Senior Vice President Legal & Intellectual Property,Secretary of the Board

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Niklaus RamseierChief Financial Officer (CFO)

Dr. Beat MaurerSenior Vice President Legal & Intellectual Property

Dr. Benjamin ReinmannSenior Vice President Operations

Simon MichelSenior Vice President Marketing & Sales

Yvonne MüllerSenior Vice President Human Resources

Hans Ulrich LehmannSenior Vice President Technology

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Organisation der Ypsomed

CEO und Delegierter des VerwaltungsratesDr. h. c. Willy Michel

Verwaltungsrat

Finance & ITCFO

N. Ramseier

Legal & IPDr. B. Maurer

TechnologyH. U. Lehmann

Marketing & SalesS. Michel

OperationsDr. B. Reinmann

Human ResourcesY. Müller

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Dr. h. c. Willy Michel ist Präsident des Verwaltungsrates der Ypsomed Holding AG seit deren Bestehen (1984) und CEO der Ypsomed Holding AG und Ypsomed Gruppe seit August 2011. Weitere Angaben zur Person finden sich im Kapitel Mitglieder des Verwaltungsrats auf S. 93.

Simon Michel, Senior Vice President Marketing & Sales, bei Ypsomed seit Oktober 2006. Seit 2008 Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für Marketing und Ver-trieb. Von 2003 bis 2006 hat Herr Simon Michel bei der Firma Orange Communications AG in Zürich und Lausanne gearbeitet, wo er unter anderem für die Einführung und Ver-marktung von UMTS verantwortlich zeichnete. Simon Michel hat an der Universität St. Gallen Wirtschaft studiert und in der Vertiefung Medien- und Kommunikationsmanagement mit einem Master abgeschlossen. Seit 2006 ist er Verwaltungsrat bei der Sphinx Werkzeuge AG und seit 2008 im Vorstand des lokalen Handels- und Industrievereins.

Benjamin Reinmann, Dr. med., Dr. phil. med., Senior Vice President Operations, übte bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetronic) seit seinem Eintritt im Jahre 2002 verschiedene Funktionen in den Bereichen Marketing & Sales, Technology und Produktion aus. Vorher als Arzt im Universitätskinderspi-tal Bern (2001 bis 2002) und wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Bern und Indianapolis USA (1997–2001) tätig. Ausbildung: Medizinstudium, Doktorate in Medizin und Strukturbiologie an der Universität Bern sowie Nachdiplom-studium in Unternehmensführung an der PHW Bern.

Hans Ulrich Lehmann, Senior Vice President Technology. Seit seinem Eintritt bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetro-nic) im Jahr 2000 war er in verschiedenen Positionen im Unternehmen tätig, anfänglich als Senior Project Manager für Entwicklungsprojekte und anschliessend für mehrere Jah-re als Vice President Manufacturing und Vice President

Technology. Zuvor arbeitete er bei verschiedenen Unterneh-men in der Medizin- und Kunststoffspritzgusstechnik in der Schweiz sowie in den USA. Er verfügt über einen Berufsab-schluss als Masch.-Ing. HTL und ein Nachdiplomstudium FH in Unternehmensführung der Berner Fachhochschule sowie einen Abschluss des «Program for Leadership Development PLD» an der Harvard Business School in Boston, USA.

Niklaus Ramseier, CFO, bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetronic) seit 2002, vorher Leiter Finanzen und Controlling für den Bereich Industrial Services der Von Roll Gruppe (von 1995 bis 2002), und diverse Beratungs- und Buchführungstä-tigkeiten in einer Treuhand- und Revisionsgesellschaft. Ausbil-dung: diplomierter Experte in Rechnungslegung und Controlling.

Yvonne Müller, Senior Vice President Human Resources, bei Ypsomed seit 2003, vorher Verantwortlichkeiten im Aus-bildungsbereich bei der Berner Kantonalbank BEKB I BCBE (2002 bis 2003), im Bereich Personalwesen bei X-Media und Scout24 (von 2000 bis 2002) und IKEA (von 1996 bis 2000). Ausbildung: diplomierte HR-Leiterin.

Beat Maurer, Dr. iur., Rechtsanwalt, Senior Vice President Legal und Intellectual Property, Sekretär Verwaltungsrat der Ypsomed Holding AG, bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetronic) seit 1992, vorher Steuer- und Rechtsberatung in einer Treuhand- und Revisionsgesellschaft. Ausbildung: Lizen-tiat in Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg i.Ü., Studien an der Freien Universität Berlin, Doktorat in Rechts-wissenschaften an der Universität Bern und Rechtsanwalt Kanton Bern. Beat Maurer ist seit 2002 Fachrichter für wirt-schaftsrechtliche und immaterialgüterrechtliche Fragen am Handelsgericht des Kantons Bern. Im Weiteren ist er Vor-standsmitglied des Dachverbandes der Schweizerischen Handels- und Industrievereinigung der Medizintechnik FASMED mit Sitz in Muri bei Bern.

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Page 106: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

ManagementverträgeEs gibt keine Managementverträge.

Vergütungen VerwaltungsratDie Mitglieder des Verwaltungsrates beziehen für ihre Tätig-keit als Verwaltungsratsmitglied eine Vergütung, welche vom Gesamtverwaltungsrat diskutiert und nach freiem Ermessen ohne Beizug von externen Beratern im Plenum neu festgelegt wird. Alle Vergütungen sind Barvergütungen. Es gibt keine Aktien- oder Optionspläne. Die Grundlagen und Elemente des Verwaltungsratshonorars (bestehend aus einem fixen Anteil, einem variablen Anteil sowie einem Sitzungsgeld) werden vom Verwaltungsrat jähr-lich überprüft und nach freiem Ermessen neu festgesetzt. Der fixe Anteil beträgt CHF 150 000 (Vorjahr: CHF 150 000) für den Präsidenten des Verwaltungsrates und CHF 90 000 (Vorjahr: CHF 90 000) je Mitglied des Verwaltungsrates. Der variable Anteil beträgt zwischen 0% bis maximal 33 1/3% des Fixanteils. Die Höhe des variablen Anteils ist abhängig von erreichten gegenüber budgetierten Zielen, basierend auf ²/3 der konsolidierten EBIT-Marge und 1/3 des konsolidierten Umsatzes und beträgt im Berichtsjahr 5.0% des Fixanteils. Das Sitzungsgeld beträgt CHF1500 für jede mindestens einen halben Tag dauernde Sitzung (Vorjahr: CHF 1500). Für kür-zere Sitzungen sowie für die Teilnahme am Strategiemeeting und an der Generalversammlung wird kein Sitzungsgeld entrichtet. Verwaltungsratshonorar und Sitzungsgeld werden den Mitgliedern des Verwaltungsrates nach der Generalver-sammlung bezahlt.

Für Beratungsdienstleistungen wird dem Präsidenten des Verwaltungsrates bzw. der durch ihn kontrollierten Techphar-ma Management AG zudem ein Betrag von pauschal CHF 140 000 inkl. MWST (Vorjahr: CHF 140 000) bezahlt. Dieser Betrag stellt die vollständige Vergütung (neben dem erwähnten Verwaltungsratshonorar und dem Sitzungsgeld) für sämtliche Beratungs- und Arbeitsleistungen von Herrn Michel, inklusive seiner Tätigkeit als CEO im Geschäftsjahr, dar.Das Verhältnis zu nahestehenden Personen wird im Kapitel Verwaltungsrat, Mitglieder des Verwaltungsrates, Seite 91 ff., beschrieben.Informationen über sämtliche tatsächlichen, im Geschäftsjahr 2011/12 an die gegenwärtigen und ehemaligen Mitglie- der des Verwaltungsrats gezahlten Vergütungen, die durch Art. 663bbis des schweizerischen Obligationenrechts vor-geschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2011/2012, Seite 80, zu finden.

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Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Vergütungen GeschäftsleitungDer an Willy Michel bzw. seiner von ihm kontrollierten Tech-pharma Management AG für Beratungsdienstleistungen und als Präsident des Verwaltungsrates bezahlte Betrag (siehe Seite 80) stellt die vollständige Vergütung für sämtliche Bera-tungs- und Dienstleistungen von Herrn Michel inklusive seiner Tätigkeit als CEO im Geschäftsjahr dar. Herr Michel hat aus-drücklich auf eine weitergehende Vergütung für seine opera-tiven Tätigkeiten als CEO im Geschäftsjahr verzichtet.

Die Grundlagen und Elemente der Vergütungen der anderen Mitglieder der Geschäftsleitung bestehen aus einem Grund-salär und einem vom Unternehmenserfolg und dem Erreichen individueller Ziele abhängigen variablen Lohnanteil. Der Präsident des Verwaltungsrates überprüft jährlich das Grund-salär jedes einzelnen Mitgliedes der Geschäftsleitung und legt allfällige Anpassungen des Grundsalärs nach freiem Ermessen fest. Der variable Lohnanteil beträgt zwischen 0% und maximal 31.25% des gesamten Jahressalärs (brutto) des einzelnen Geschäftsleitungsmitglieds. Der variable Lohnanteil ist abhän-gig von erreichten gegenüber budgetierten Zielen, basierend zu 50.0% von der konsolidierten EBIT-Marge, 25.0% auf dem konsolidierten Umsatz und zu 25.0% auf dem Erreichen der individuellen Ziele des betreffenden Geschäftsleitungsmitglieds. Alle Vergütungen sind Barvergütungen. Es gibt keine Aktien- oder Optionspläne.

Die Ausrichtung von Pauschalspesen richtet sich nach dem durch den Kanton Bern genehmigten Spesenreglement; Pau-schalspesen decken danach nur effektive Spesenereignisse ab und werden daher nicht gesondert ausgewiesen. Ebenfalls sind keine Zusatzleistungen (beispielsweise Vergünstigungen für den Bezug von Reka-Checks und Weiteres) ausgewiesen, soweit sie den Betrag von total CHF 2 000 pro Person und Jahr nicht übersteigen.

Es sind keine Abgangsentschädigungen mit Organmitgliedern und keine langen Vertragsdauern von mehr als sechs Monaten mit Mitgliedern der Geschäftsleitung vereinbart.

Im Berichtsjahr ist Richard Fritschi, vormaliger CEO, aus der Geschäftsleitung ausgeschieden. Seine Anstellung bei der Ypsomed endete per 31. März 2012. Es wurden im Berichtsjahr keine Abgangsentschädigungen an ehemalige Organmit-glieder bezahlt.

Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im Geschäftsjahr 2011/2012 an die Mitglieder der Geschäftslei-tung sowie an die früheren Mitglieder der Geschäftsleitung gezahlten Vergütungen, die durch Art. 663bbis des schweize-rischen Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2011/2012, Seite 80, zu finden.

Aktienzuteilung im Berichtsjahr

Es wurden im Berichtsjahr keine Aktien zugeteilt.

Aktienbesitz

Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im Geschäftsjahr 2011/12 von den Mitgliedern des Verwaltungs-rates, der Geschäftsleitung und ihnen nahestehenden Personen gehaltenen Aktien, die durch Art. 663c des schweizerischen Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2011/12, Seite 81, zu finden. Prof. em. Norbert Thom hält Lehrveranstaltungen über Unternehmens-führung mit Hinweisen auf Beispiele aus der Praxis; um Inter-essenkollisionen zu vermeiden, hält er keine Aktien an der Gesellschaft.

Es wurden von der Gesellschaft keine Optionen auf Beteili-gungsrechte von der Ypsomed Holding AG oder Konzernge-sellschaften begeben.

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Page 108: Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2011/12

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Mitwirkungsrechte der AktionäreStimmrechtsbeschränkungen und -vertretung

Alle im Aktienbuch mit Stimmrecht eingetragenen Aktionäre sind an der Generalversammlung stimmberechtigt. Die Aktio-näre können sich an der Generalversammlung durch schrift-lich bevollmächtigte Personen vertreten lassen. Bei der Aus-übung des Stimmrechtes kann kein Aktionär für eigene und vertretene Aktien zusammen mehr als 5.0% aller Aktienstim-men direkt oder indirekt auf sich vereinigen. Juristische Per-sonen und Personengesellschaften, die untereinander kapital- oder stimmenmässig, durch einheitliche Leitung oder auf andere Weise, verbunden sind, sowie natürliche oder juris-tische Personen und Personengesellschaften, die zur Umgehung der Stimmrechtsbeschränkung koordiniert vorgehen, gelten dabei als eine Person. Die Stimmrechtsbeschränkung findet hingegen keine Anwendung auf die Ausübung des Stimmrechts durch den Organvertreter, den Depotvertreter und den un-abhängigen Stimmrechtsvertreter sowie auf Willy Michel, da er beim Erlass der entsprechenden Statutenbestimmung mit einem Bestand von über 5.0% aller Aktienstimmen im Aktien-buch eingetragen war (Art. 16 Statuten).

Statutarische Quoren

Die Generalversammlung fasst ihre Beschlüsse und vollzieht ihre Wahlen, soweit Gesetz oder Statuten nichts anderes bestimmen, mit der absoluten Mehrheit der abgegebenen Aktienstimmen, unter Ausschluss der leeren und ungültigen Stimmen. Der Vorsitzende stimmt mit und hat bei Stimmen-gleichheit den Stichentscheid. Die statutarischen Quoren stimmen mit den gesetzlichen überein.

Einberufung der Generalversammlung

Die Einladung an die Generalversammlung erfolgt per Brief an die im Aktienbuch eingetragenen Aktionäre spätestens 20 Tage vor dem Versammlungstag sowie durch einmalige Veröffentlichung im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB).

Traktandierung

Aktionäre, die Aktien im Nennwert von mindestens einer Million Franken vertreten, können unter Angabe des Verhand-lungsgegenstandes und der Anträge die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstandes verlangen. Entsprechende Begeh-ren sind schriftlich und spätestens 45 Tage vor der Ver-sammlung an den Präsidenten des Verwaltungsrates zu richten.

Eintragungen im Aktienbuch

Eintragungen im Aktienbuch werden bis sechs Tage vor der Generalversammlung vorgenommen.

Kontrollwechsel und AbwehrmassnahmenIm Falle eines öffentlichen Kaufangebotes ist ein Anbieter im Sinne von Art. 32 BEHG verpflichtet, ein Angebot für alle kotierten Beteiligungspapiere der Gesellschaft zu unterbreiten, sobald er direkt, indirekt oder in gemeinsamer Absprache mit Dritten Beteiligungspapiere der Gesellschaft erwirbt und damit zusammen mit Papieren, die er bereits besitzt, den Grenzwert von 49.0% der Stimmrechte, ob ausübbar oder nicht, überschreitet (Art. 10 Statuten).

Es gibt keine Kontrollwechselklauseln mit Mitgliedern des Verwaltungsrates, der Geschäftsleitung und/oder weiteren Kadermitgliedern.

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Ypsomed – Corporate Governance Bericht

RevisionsstelleDauer des Mandates und Amtsdauer des leitenden Revisors

Am 27. Juni 2007 wählte die Generalversammlung der Ypsomed Holding AG erstmals die Ernst & Young AG, Bern, als Revisionsstelle. Der leitende Revisor, Herr Christian Schib-ler, ist bei Ypsomed Holding AG seit Juni 2007 im Amt und wird aufgrund der Rotationspflicht spätestens im Jahr 2014 ersetzt. Die Revisionsstelle wird jeweils von der Generalver-sammlung für die Amtsdauer von einem Jahr gewählt, letztmals anlässlich der Generalversammlung 2011.

Revisionshonorare

Die Summe der von der Revisionsstelle im Laufe des Berichts-jahres der Ypsomed Holding AG und ihren Konzerngesell-schaften in Rechnung gestellten Revisionshonorare beträgt TCHF 262. Die Revisionsstelle erbrachte im Berichtsjahr zu-sätzliche, sogenannte Non-Auditing-Dienstleistungen im Be-reich Steuerberatung und Interpretationen von Swiss GAAP FER und Offenlegungspflichten und stellte hierfür Ypsomed Holding und ihren Konzerngesellschaften Rechnung im Betrag von insgesamt TCHF 97.

Aufsichts- und Kontrollinstrumente gegenüber der Revision

Die Aufsicht und Kontrolle der Revisionsstelle nimmt der Ge-samtverwaltungsrat wahr. Bei der Behandlung und Abnahme der Konzern- und der Jahresrechnung durch den Verwaltungs-rat ist der leitende Revisor anwesend. Die Revisionsstelle erstellt jährlich einen umfassenden Bericht zuhanden des Verwaltungsrates, der vom Verwaltungsrat in Anwesenheit des leitenden Revisors beraten wird.

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InformationspolitikDie Ypsomed Holding AG pflegt gegenüber Aktionären, potenziellen Investoren, Finanzanalysten, Medien, Kunden und weiteren interessierten Personen eine offene, transparen-te und sich am Grundsatz der Gleichbehandlung orientieren-de Kommunikationspolitik. Die Gesellschaft bedient sich folgender Instrumente: jährlicher Geschäftsbericht, Halbjah-resbericht, Präsentation des Jahresergebnisses für Medien und Finanzanalysten vor der Generalversammlung sowie Medienorientierungen und Publikationen des Unternehmens mit potenzieller Relevanz auf den Aktienkurs. Die Kommuni-kation mit Investoren ist Aufgabe des Verwaltungsratspräsi-denten.

Folgende Research-Banken decken die Entwicklung der Ypsomed Gruppe ab:

Bank am Bellevue, Zürich (www.bellevue.ch), Gina Francioli

BZ-Bank, Wilen (www.bzbank.ch), Florian Gaiser

Credit Suisse, Zürich (www.credit-suisse.com), Christoph Gretler

Vontobel, Zürich (www.vontobel.com), Carla Bänziger

Zürcher Kantonalbank, Zürich (www.zkb.ch), Sibylle Bischofberger Frick

Auf unserer Website www.ypsomed.com (unter Unternehmen/Investoren) kann jede interessierte Person kostenlos und zeit-nah potenziell kursrelevante Tatsachen abrufen (Pull-System). Weiter kann sich jede interessierte Person für die Zustellung von Unterlagen anmelden und sich unter www.ypsomed.com/ch/unternehmen/investoren in einen E-Mail-Verteiler eintragen lassen (Push-System), über welchen ihr die erwähnten Publi-kationen übermittelt werden. Offizielles Publikationsorgan der Ypsomed Holding AG ist das Schweizerische Handels-amtsblatt (SHAB). Publikationen des Unternehmens mit po-tenzieller Relevanz auf den Aktienkurs ergehen in der Regel

nach Handelsschluss. Solche Publikationen werden vorab an die SIX Swiss Exchange Regulation gemeldet und werden danach zeitgleich zur Aufschaltung auf der oben erwähnten Website an mehrere nationale Tageszeitungen, elektronische Informationssysteme sowie an die sich im entsprechenden E-Mail-Verteiler eingetragenen Personen zugestellt.

AktienhandelDie Namenaktien der Ypsomed Holding AG werden an der SIX Swiss Exchange und an der BX Berne eXchange gehandelt.

Tickersymbole:YPSN (Telekurs)YPSN.S (Reuters)YPSN SW (Bloomberg)Valorennummer 1939 699 ISIN CH 001 939 699 0

Wichtige Termine27. Juni 2012Generalversammlung, Bern

1. November 2012Medienkonferenz und Analystenpräsentationzu den Halbjahreszahlen 2012/13, Burgdorf

28. Mai 2013Medienkonferenz und Analystenpräsentationzu den Jahreszahlen 2012/13, Burgdorf

KontaktYpsomed Holding AGBenjamin Overney, Head of Investor & Public RelationsUrsula Rytz, Head of Marketing Communication

Telefon +41 34 424 41 59Telefax +41 34 424 41 55

[email protected]

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Glossar

Ampulle / PatroneBehälter mit dem zu verabreichenden Wirkstoff, z.B. bei wiederverwend-baren Pens. Einige Wirkstoffe benötigen Ampullen bzw. Patronen mit zwei Kammern für den lyophilisierten (pulverartigen) Wirkstoff und das dazugehörige Lösungsmittel, die vor der Anwendung automatisch im Pen gemischt werden (siehe auch Karpule).

AmylinHormon, das zusammen mit Insulin von der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Bei Funktionsunfähigkeit der Bauchspeicheldrüse wird es wie Insulin nicht mehr produziert. Gemäss neueren Untersuchungen ergänzt Amylin die Wirkung von Insulin in der Diabetesbehandlung und ermöglicht eine bessere Kontrolle des Blutzuckerspiegels.

Anämie (Blutarmut)Anämie bezeichnet einen Zustand der Blutarmut. Diese kann sich in einer Verminderung der Hämoglobinkonzentration (roter Blutfarbstoff), des Hämatokrits (Mass für die Dicke des Bluts, Anteil zellulärer Bestandteile) und / oder der Erythrozytenzahl (rote Blutkörperchen) im Blut im Verhältnis zur Altersnorm äussern. Dadurch ist bspw. die Transportkapazität des Blutes für Sauerstoff vermindert. Zu den typischen Symptomen gehören Leistungsabfall und schnelle Ermüdung sowie Blässe, Müdigkeit, Atem-losigkeit und Palpitationen (unregelmässiger, beschleunigter oder verstärkter Herzschlag im Verhältnis zur geforderten Aktivität). Eine Anämie kann verschiedene Ursachen haben.

AutoinjektorInjektionsgerät, bei dem das Durchstechen der Haut mit der Nadel (Inser-tion) und / oder das Ausschütten des Medikaments (Injektion) automatisch ausgeführt wird, wobei der Antrieb üblicherweise über einen Feder-mechanismus erfolgt.

Biomoleküle (injizierbare)Biotechnologisch hergestellte Medikamente, die nicht auf dem herkömmli-chen Weg verabreicht werden können (z. B. oral), da sie im Verdauungstrakt zerstört würden, und somit injiziert werden müssen.

BiosimilarDer Fachbegriff Biosimilar bezeichnet einen biotechnologisch erzeugten, proteinbasierten Nachahmer-Arzneistoff, der nach Ablauf der Patentzeit eines Originalwirkstoffs zugelassen wird. Die Wirkstoffe dieser neuartigen Biotechnologieerzeugnisse sind, anders als die klassischen, molekülstruk-turdefinierten Arzneistoffe, nicht völlig identisch mit dem Originalwirkstoff und erfordern deshalb aufwendigere Zulassungsverfahren und Über-wachungsmassnahmen als die klassischen Generika. Hauptgründe für diese Unterschiede sind die unterschiedlichen Organismen (bspw. Bakte-rien E. coli), auf denen das Zielprotein exprimiert wird, und die anderen angewendeten Verfahren wie Abtrennung und Reinigung.

Blutzucker (Glukose)Blutzucker bedeutet im Allgemeinen die Höhe des Glukoseanteils im Blut. Glukose ist ein wichtiger Energielieferant für den Körper und stellt einen wichtigen Messwert in der Medizin dar. Ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht (Hyperglykämie), liegt in der Regel ein Diabetes mellitus vor. In der intensivierten Insulintherapie sollte der Blutzuckerwert mindestens viermal täglich gemessen werden, um die Insulingabe dem aktuellen Insulinbedarf anpassen zu können. Veränderungen des Insulinbedarfs können durch die im Tagesverlauf variierende Ausschüttung blutzuckerbeeinflussender Hormone, das Einnehmen von Mahlzeiten, körperliche Aktivitäten oder fieberhafte Infektionskrankheiten auftreten.

BlutzuckermessungDie Blutzuckermessungen werden von den Diabetikern üblicherweise selbständig mit portablen Blutzuckermessgeräten durchgeführt. Dabei wird zuerst eine kleine Blutprobe auf einen Teststreifen aufgebracht. Durch eine enzymatische Reaktion auf dem Teststreifen wird der Blutzucker in ein messbares Produkt umgewandelt, das dann vom Messgerät auf der Grundlage eines fotometrischen oder elektrochemischen Verfahrens aus-gewertet und angezeigt wird. Die Blutzuckermessung erfolgt bei einer intensivierten Insulintherapie mindestens viermal pro Tag.

Contract Manufacturing (CM)Das Contract Manufacturing zeichnet sich dadurch aus, dass einem Auf-tragnehmer mehrere oder einzelne Stufen der Fertigung eines Produktes aufgetragen werden (Fremdproduktion). Es entstehen dem OEM / ODM Kostenvorteile, da die Infrastruktur nicht nur für eine einzelne Produkt-linie / Fertigungslinie oder ein einzelnes Produkt genutzt wird, sondern für mehrere Hersteller oder Produkte. Die Spezialisierung des Auftragnehmers mit definierter Infrastruktur führt zu einem grösseren Fertigungsvolumen (Stückzahl). Somit profitieren beide Parteien. ComplianceIn der Medizin spricht man von der Compliance des Patienten. Damit wird der Umstand angesprochen, dass die Heilung vieler Krankheiten ein kooperatives Verhalten des Patienten voraussetzt. Im medizinischen Sinne kann man Compliance also mit Therapietreue oder konsequentem Befolgen von ärztlichen Empfehlungen übersetzen, sprich, ob der Patient das tut, was der Arzt ihm empfiehlt. Besonders wichtig ist Compliance bei Diabetikern in Bezug auf die Einnahme von Medikamenten, das Befolgen einer Diät oder die Veränderung des Lebensstils.

CO2-ÄquivalentKennzahl für das Treibhausgaspotenzial von Stoffen in der Erdatmo- sphäre, z.B. Methan (CH4), Lachgas (N2O), FCKW / FKW oder Schwefel-hexafluorid (SF6). Als Referenzwert dient die Treibhauswirkung von Kohlendioxid. Berechnung mit den Faktoren nach IPCC2001.

DepotformulierungDepotform/-formulierung ist ein synonymer Begriff für die englischen Fachbegriffe long-acting oder sustained release formulation; d. h., dass der eingenommene Wirkstoff nach oraler Einnahme oder nach einer Injektion verzögert in den Blutkreislauf freigesetzt wird, um bspw. eine längere Wirkungsdauer zu erzielen oder eine kontinuierliche Versorgung mit einem Wirkstoff zu ermöglichen.

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Diabetes mellitusChronische Störung des Stoffwechsels mit erhöhten Blutzuckerwerten. Der Blutzucker kann bei Personen mit Diabetes mellitus nicht mehr im erforderlichen Masse von Körperzellen zur Energiegewinnung aufgenom-men werden, so dass sich zu viel Glukose im Blut befindet (Hyperglykä-mie / Überzuckerung), die dann teilweise über die Nieren ausgeschieden wird. Beim Diabetes mellitus Typ 1 produziert der Körper nur noch wenig oder überhaupt kein Insulin mehr (absoluter Insulinmangel), da die meisten oder alle insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse auf-grund einer Autoimmunerkrankung zerstört worden sind. Er manifestiert sich in der Regel bis zum 35. Lebensjahr und bedarf der regelmässigen subkutanen Verabreichung (Injektion) von Insulin. Der Diabetes mellitus Typ 1 macht etwa 10 .0% aller Diabetes-mellitus-Fälle aus und wird durch den Arzt aufgrund seiner ausgeprägten Leitsymptome richtig erkannt und behandelt. Beim weitaus häufigeren Diabetes mellitus Typ 2 produziert die Bauchspeicheldrüse weiterhin Insulin, jedoch ist durch eine Insulinresis-tenz (Insulinunempfindlichkeit) der Körperzellen die Wirkung vermindert. Dies führt in der Regel zu einer vermehrten Ausschüttung von Insulin (Hyperinsulinämie), um die mangelnde Insulinwirkung zu kompensieren. Risikofaktoren wie Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigen die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes, daher erfolgt häufig die Bezeichnung als Wohlstandskrankheit. Der Diabetes mellitus Typ 2 wird in der Regel bei über 40-jährigen und übergewichtigen Personen diagnostiziert und in einer ersten Phase oftmals ausreichend mit einer gesunden Ernährung und vermehrter körperlicher Aktivität behandelt. In späteren Phasen gelangen zusätzlich Tabletten sowie Insulininjektionen zum Einsatz. Gemäss Schätzungen sind sich heute rund die Hälfte aller Personen mit Diabetes mellitus Typ 2 nicht bewusst, dass sie einen Diabetes haben. Für beide Diabetestypen gilt: Wird der Diabetes nicht frühzeitig erkannt oder nur unzureichend behandelt, können schwerwiegende Folgeerkrankungen unter anderem an den Nieren, Nerven, Augen oder Blutgefässen auftreten.

DoppelkammerkarpuleDie Doppelkammerkarpule wurde vor allem für lyophilisierte Substanzen entwickelt. Die Doppelkammertechnologie ermöglicht einen effizienten Wirkstoffeinsatz durch schonende Produktrekonstitution: So wurde die Doppelkammertechnologie speziell für empfindliche Arzneimittel kon-zipiert, die durch Gefriertrocknung haltbar gemacht werden. Eine der beiden Kammern enthält den lyophilisierten Wirkstoff (gefriergetrockneter Wirkstoff), die andere das Lösungsmittel. Beide werden erst unmittelbar vor der Anwendung miteinander vermischt. Dieses «All-in-one»-Konzept unterstützt sowohl eine höhere Dosiergenauigkeit als auch eine leichtere Handhabung.

EPO (Erythropoietin)Körpereigenes Hormon, das vor allem in der Niere produziert wird und die Bildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) im Knochenmark reguliert.

FDA (Food and Drug Administration)Die Gesundheitsbehörde der USA.

Follicle Stimulating Hormone (FSH)Das follikelstimulierende Hormon FSH ist ein Keimbahnhormon, das in Zellen des Hypophysenvorderlappens und der Plazenta gebildet wird und die Follikelreifung bei Frauen sowie die Spermatogenese bei Männern fördert. FSH wird zur Behandlung von Unfruchtbarkeit eingesetzt.

GLP-1Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1) ist ein im Darm gebildetes Peptidhormon, das eine wichtige Rolle im Zuckerstoffwechsel im Rahmen des Inkretin-Effekts – der Insulinantwort der Betazellen in der Bauchspeicheldrüse auf Zuckerzufuhr über den Darm und das Blut – spielt. GLP-1 wird bei Nah-rungsaufnahme direkt in den Blutkreislauf freigesetzt. Es wird innerhalb von Minuten von dem Enzym Dipeptidylpeptidase 4 (DPP 4) abgebaut und muss also ständig neu produziert werden. Es stimuliert die Produk-tion von Insulin in der Bauchspeicheldrüse, es verzögert die Entleerung des Mageninhaltes in den Darm, wodurch das Appetit- und Durstgefühl gehemmt wird. Es senkt den Glucagon-Spiegel. Glucagon fördert die Freisetzung und Neusynthese von Glukose aus der Leber. So verhindert eine adäquate Ausschüttung oder die subkutane Injektion von GLP-1 zu hohe Glukosewerte im Blut.

Heparin Ein Antikoagulans, d. h. ein Wirkstoff zur Hemmung der Blutgerinnung.

HyperglykämieBei einer Hyperglykämie (Überzuckerung) liegt ein erhöhter Blutzuckerwert (Glukosewert) mit Werten über 110 mg / dl (6.1 mmol / l) nüchtern bzw. über 140 mg / dl (7.8 mmol / l) zwei Stunden nach dem Essen vor. Die Ursache einer Hyperglykämie ist ein relativer oder absoluter Insulinmangel (Diabetes mellitus). Dieser bewirkt, dass die Glukose aus dem Blut nicht in die Zellen transportiert werden kann und gleichzeitig Glukose z.B. aus der Leber freigesetzt wird. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel steigt an. Der Körper versucht, den überschüssigen Blutzucker über die Nieren auszu-scheiden, und verliert dabei gleichzeitig notwendiges Flüssigkeitsvolumen. Betroffene reagieren durch häufiges Urinieren und starken Durst. Leichte Blutzucker erhöhungen bleiben meist unbemerkt, da erste Symptome wie Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit nicht als Folge von hohen Blutzucker-werten verstanden werden. Bei kompletter Insulinkarenz und damit starker und anhaltender Blutzuckererhöhung kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Azetongeruch im Atem, dem Auftreten von Glukose und Azeton im Urin und schliesslich zu einem lebensbedrohlichen diabetischen Koma kommen. Zur Behandlung einer Hyperglykämie werden Insulin verabreicht und die Flüssigkeitszufuhr erhöht.

HypoglykämieEine Hypoglykämie bezeichnet eine Unterzuckerung einhergehend mit einem Blutzuckerwert von unter 40 mg / dl (2.2 mmol / l) ohne Vorliegen von Symptomen. Hypoglykämien können bei allen Diabetikern, die mit Sulfonylharnstoff, Gliniden oder Insulin behandelt werden, vorkommen. Zur Unterzuckerung kommt es immer dann, wenn die blutzuckersenkenden Faktoren (z.B. Insulin, Tablettenwirkung, körperliche Aktivität) gegenüber den blutzuckersteigernden Faktoren (z.B. Nahrungsaufnahme, Zuckerneu-bildung in der Leber) überwiegen. Zu den Symptomen einer Hypoglykämie gehören unter anderem Zittern und Schwitzen, starkes Hungergefühl, Kopfschmerzen, Schwächegefühl, sinkende Konzentrationsfähigkeit, Sehstörungen. Sie kann mit der sofortigen Einnahme von Traubenzucker oder Fruchtsaft bekämpft werden. Eine schwere Hypoglykämie kann bis zur Bewusstlosigkeit führen und erfordert dann umgehend ärztliche Hilfe.

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InjektionSpritzen (Injizieren) flüssiger Substanzen.

Injektionssysteme / InjektionsgeräteAls Injektionssysteme bzw. Injektionsgeräte werden Geräte zur Injektion von Medikamenten bezeichnet, z.B. Pens, automatische Injektoren und Pen-Nadeln.

InkretineInkretine sind Dünndarmhormone (Peptidhormone), die nach der Nah-rungsaufnahme freigesetzt werden und die Insulinsekretion der Bauch-speicheldrüse anregen. Gleichzeitig hemmen sie die Freisetzung des Insulingegenspielers Glucagon. Bei Typ-2-Diabetikern werden weniger Inkretine freigesetzt als bei Gesunden. Für die Diabetestherapie sind vor allem die Inkretine GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1) und GIP (Gastric Inhibitor Peptide) interessant. Es gibt zwei neue Arzneistoffgruppen, die am Inkretinstoffwechsel wirken: sogenannte Inkretin-Mimetika, die die Wirkung von Inkretinen nachahmen, und sogenannte DPP-4-Hemmer, die den Abbau von körpereigenen Inkretinen verzögern.

InsulinLebensnotwendiges Peptidhormon, das von der Bauchspeicheldrüse in den Betazellen der Langerhans’schen Inseln produziert wird. Die Hauptwirkung des Insulins ist die rasche Senkung der Blutzuckerkonzentration, indem es den Transport von Glukose aus dem Blut in das Zellinnere unterstützt. Insulin wurde erst 1921 von den beiden Kanadiern Dr. Frederick Banting und Charles Best entdeckt und wird seither zur Diabetesbehandlung eingesetzt. Es wird heute grösstenteils mittels biotechnologischer Verfah-ren hergestellt und muss entweder injiziert oder infundiert werden. Die orale Einnahme ist nicht möglich, da das Peptidhormon Insulin durch die Magensäure zerstört würde.

InsulinanalogaAls Insulinanaloga bezeichnet man Insuline mit modifizierter Aminosäure-sequenz, die eine gegenüber dem Humaninsulin veränderte Verstoffwech-selung besitzen. Die Motivation für die Entwicklung der Insulinanaloga war, die Steuerbarkeit der Insulintherapie zu verbessern. Bei Normalinsulin setzt die Wirkung nach etwa 30 Minuten ein, das Wirkmaximum wird nach ein bis zwei Stunden erreicht. Durch den Austausch bestimmter Aminosäuren kann die Verstoffwechselung (Pharmakokinetik) des Insulins verändert werden, ohne seine Wirkung, d. h. die Bindung an die Insulinrezeptoren, zu beeinflussen.

InsulinpumpeInsulinpumpen sind handliche, batteriebetriebene Geräte von der Grösse eines Mobiltelefons oder Pagers, die regelmässige Insulininjektionen bei Diabetikern ersetzen können. Sie enthalten Insulinampullen mit kurz wirksamem Insulin. Das Insulin wird über einen Katheter, dessen Kanüle im Unterhautfettgewebe (subkutan) liegt, regelmässig in das subkutane Fettgewebe des Körpers abgegeben. Der Katheter mit Kanüle wird alle ein bis drei Tage gewechselt. Die Infusionspumpe ermöglicht eine normnahe Blutzuckereinstellung, indem sie kontinuierlich rund um die Uhr (auch nachts) kleine, durch den Patienten vorprogrammierte Dosen Insulin abgibt. Zusätzlich kann der Patient auf Knopfdruck weitere Insulindosen abgeben, um den zusätzlichen Insulinbedarf, z.B. bei Mahlzeiten, abzudecken. Die Behandlung mit einer Insulinpumpe erfordert weiterhin regelmässige Blutzuckermessungen durch den Patienten, damit er die Insulindosis ge-gebenenfalls anpassen kann.

Insulin-Patch-PumpePatch-Pumpen stellen eine neue Pumpengeneration dar. Patch-Pumpen sind Einwegpumpen für bis zu drei Tage, die nach ihrem Gebrauch entsorgt werden. Sie bestehen aus einem Plastikgehäuse, in dem das Insulin-reservoir untergebracht ist, und werden mit einer kleinen Kanüle, die im Unterhautfettgewebe platziert wird, direkt am Körper befestigt/aufgeklebt. Das bisherige Schlauchsystem als Verbindung zwischen Pumpe und Kör-per entfällt also. Die Pumpensysteme werden über eine Fernbedienung gesteuert, die extern getragen wird. Die erste auf dem amerikanischen Markt erhältliche Patch-Pumpe für Insulin war der OmniPod®, der ab Juni 2010 auch in Europa als mylife™ OmniPod® vertrieben wird.

Interferon-alphaInterferone spielen bei verschiedenen Abwehrmechanismen im Immunsystem als Boten- und Signalstoffe eine wichtige Rolle. Sie werden von Zellen freigesetzt, die mit Viren befallen sind. So aktivieren bestimmte Abwehr-zellen des Immunsystems wie Makrophagen, natürliche Killerzellen und zellzerstörende T-Lymphozyten. Interferone hemmen darüber hinaus das Wachstum und die Teilung sowohl von gesunden als auch von bösartigen Zellen. Alphainterferon wird zur Therapie der akuten und chronischen Hepatitis-C-Infektion eingesetzt.

KanüleSiehe Pen-Nadel.

KarpuleBehälter mit dem zu verabreichenden Wirkstoff, z.B. bei wiederverwend-baren Pens. Einige Wirkstoffe benötigen Ampullen bzw. Patronen mit zwei Kammern für den lyophilisierten (pulverartigen) Wirkstoff und das dazugehörige Lösungsmittel, die vor der Anwendung automatisch im Pen gemischt werden (siehe auch Ampulle / Patrone).

Lantus®

Lantus® von Sanofi-Aventis ist ein lang wirksames Insulinanalogon, das ein- bis zweimal pro Tag injiziert wird und den Glukosespiegel über bis zu 24 Stunden senkt. Lantus® gehört zu den Basalinsulinen, indem es eine langsame und gleichmässige Insulinabgabe gewährleistet.

Monoklonale AntikörperMonoklonale Antikörper sind hochspezialisierte und zielgerichtete Anti-körper – aktive Eiweissmoleküle, die vom Immunsystem als Antwort auf eine fremde Substanz (z.B. Fremdkörper, Krankheitserreger) hergestellt werden und diese unschädlich machen können –, die mit Hilfe biotech-nologischer Verfahren synthetisch hergestellt werden. Das Besondere an ihnen ist, dass sie in der Lage sind, natürliche Abwehrprozesse des Körpers gegen eine Krankheit zu aktivieren. Bisher werden monoklonale Antikörper insbesondere zur Krebstherapie und zur Unterdrückung uner-wünschter Immunreaktionen, z.B. bei Psoriasis, eingesetzt. Das können auch Autoimmunerkrankungen sein oder auch die Verhinderung von Abstossungsreaktionen nach einer Organtransplantation.

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Original Design Manufacturer (ODM)Als Original Design Manufacturer (abgekürzt: ODM) wird ein Unterneh-men bezeichnet, das für ein anderes Unternehmen Auftragsfertigungen übernimmt. Ein ODM stellt von anderen Unternehmen in Auftrag gegebene, jedoch zum Teil selbst entwickelte Produkte her, die letztlich unter dem Markennamen des Auftraggebers verkauft werden. Dieses Vorgehen erlaubt es einem Kunden eines ODM, Markenprodukte anzubieten, ohne dass der Kunde eine eigene Fabrik für dieses Produkt betreiben muss. Entscheidend bei der Definition des ODM ist das Design, denn ein ODM führt auch die Planung und Konstruktion der produzierten Teile aus. Im Gegensatz dazu steht der CM (Contract Manufacturer), der lediglich die Auftragsproduktion übernimmt.

OnkologieFachrichtung der Medizin, Wissenschaft, die sich mit der Prävention, Diagnostik, Therapie, Nachsorge und Erforschung von Krebs- und Tumorerkrankungen beschäftigt.

Pen (Injektions-Pen)Injektionshilfe, die äusserlich einem Füllfederhalter oder Kugelschreiber gleicht. Die vom Arzt verschriebene Medikamentendosis wird beim Pen durch Drehen an einem Dosierknopf eingestellt und mit einfachem Knopfdruck aus der Pen-Ampulle durch eine Kanüle (Pen-Nadel) in den Körper injiziert.

Pen-NadelFeine Hohlnadel für den einmaligen Gebrauch, die auf die Spitze des Injektions-Pen aufgesteckt wird, um das Medikament zu injizieren. Die Pen-Nadeln von Ypsomed sind mit einem einrastenden Aufsteckmechanismus (click-on) ausgestattet, der das Aufsetzen der Nadel auf den Pen vereinfacht.

Psoriasis (Schuppenflechte)Eine nicht ansteckende Autoimmunkrankheit der Haut, die zu Läsionen an verschiedenen Körperteilen führt. Die verbreitetste Form ist die Plaque-Psoriasis (80% der Fälle), die durch gerötete und erhabene Hautverände-rungen mit Schuppenbildung gekennzeichnet ist.

® / ™Wenn Zeichen ® / ™ in diesem Dokument verwendet werden, bedeutet dies, dass der erwähnte Name ein eingetragenes Markenzeichen eines Partnerunternehmens von Ypsomed oder von Ypsomed selbst ist.

Rheumatoide ArthritisDie rheumatoide Arthritis (auch: chronische Polyarthritis) ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Die chronische Erkrankung verläuft über-wiegend schubweise, ein Schub dauert typischerweise zwischen einigen Wochen und Monaten an. Zwischen den einzelnen Schüben lassen die Beschwerden nach. Die Ursache der Erkrankung ist nicht abschliessend geklärt, eine autoimmune Ursache wird angenommen.

SelbstinjektionssystemeIn diesem Dokument werden als Selbstinjektionssysteme Pens (Ein- und Mehrweggeräte sowie Mischformen), Autoinjektoren, motorbetriebene Injektionsgeräte, Sicherheitsprodukte und nadelfreie Geräte bezeichnet.

Subkutan(von lat. sub = unter, cutis = Haut, Abk. s.c.) Eine subkutane Injektion bedeutet eine Injektion in das Fettgewebe unter der Haut. Pens oder andere Injektionssysteme können für intramuskuläre, subkutane oder intravenöse Injektionen verwendet werden.

ThromboseUnter einer Thrombose versteht man das Vorliegen oder die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in einem Blutgefäss. Eine Thrombose kann sich grundsätzlich in allen Gefässen (Arterien, Venen) bilden. Im Alltag spricht man umgangssprachlich von einer Thrombose der tiefen Beinvenen, auch wenn damit eine Phlebothrombose gemeint ist. Arterielle Thrombosen treten deutlich seltener auf. Eine gefährliche Komplikation der Thrombose ist die Embolie. Hier hat sich der Thrombus von seinem Entstehungsort im Gefäss gelöst und wird mit dem Blutfluss durch den Körper transportiert (Embolus).Verstopft der Embolus eine Engstelle im Gefässsystem, wird das Gewebe hinter der betroffenen Stelle nicht mehr ordnungsgemäss durchblutet und nimmt Schaden, man spricht von einem Infarkt. Infarkte können alle Organe schädigen (Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie).

TreibhausgaseGasförmige Stoffe in der Luft, die zur Klimaerwärmung beitragen und sowohl einen natürlichen als auch einen anthropogenen Ursprung haben können. Entsprechend ihrer Temperatur emittieren sie Wärmestrahlung (Infra-rotstrahlung), die als atmosphärische Gegenstrahlung die Erdoberfläche zusätzlich zum Sonnenlicht erwärmt. Sie absorbieren andererseits einen Teil der vom Boden abgegebenen Infrarotstrahlung, die sonst in das Weltall entweichen würde.

Umweltbelastungspunkte (UBP)Quantitativer Ausdruck der Umweltbelastung in Form einer Masszahl nach dem Prinzip der ökologischen Knappheit. Umweltbelastungspunkte werden ermittelt aufgrund des Erfüllungsgrades umweltpolitischer Qualitätsziele für Luft, Wasser, Boden sowie Ressourcen.

Wachstumshormon (Somatropin)Körpereigenes Hormon, das heute vor allem zur Behandlung von Wachs-tumsstörungen eingesetzt wird.

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Herausgeber und Gestaltung:Ypsomed Holding AG, Burgdorf

Konzept:KOMET Werbeagentur AG BSW, Bernwww.komet.ch

Fotografie:Janosch Abel, Photography, Bern

Druck:Stämpfli Publikationen AG, Bern

Dieser Geschäftsbericht erscheint in englischer und deutscher Sprache. Rechtlich verbindlich ist die deutsche Originalfassung.

Haftungsausschluss

Dieser Geschäftsbericht enthält gewisse zukunftsgerichtete Aussagen. Diese können erkennbar sein an Begriffen wie «sollen», «annehmen», «erwarten», «rechnen mit», «beabsichtigen» oder ähnlichen Begriffen und Formulierungen. Die künftigen tatsächlichen Resultate können wesentlich von den zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Bericht abweichen, dies aufgrund verschiedener Faktoren, beispielsweise gesetzlicher und regulatorischer Entwicklungen, Wechselkursschwankungen, veränderter Marktbedingungen sowie von Aktivitäten der Mitbewerber, Nichteinführung oder verzögerter Einführung neuer Produkte aus verschiedenen Gründen, Risiken in der Entwicklung neuer Produkte, Produktions unterbrechungen, Verlust oder Nichtgewährung von Immaterialgüterrechten, rechtlicher Auseinandersetzungen und behördlicher Verfahren, negativer Publizität und Medienberichten.

Links zu Websites Dritter und andere Hinweise zu Informationen Dritter werden im Sinne einer Gefälligkeit angeboten; jegliche Verantwortung für Drittinformationen wird abgelehnt.

Bei allen in diesem Bericht erwähnten Produktbezeichnungen handelt es sich um eigene oder in Lizenz genommene Marken der Ypsomed Gruppe. Marken von Drittunternehmen sind mit ® in Kombination mit dem Produktnamen gekennzeichnet.

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