Zahlen und Fakten - Saarland Informatics Campus · ★ Leistungsstärke und Drittmittel-Hebel Die...

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www.cs.uni-saarland.de www.informatik-saarland.de Seite 1 Zahlen und Fakten zum Saarland Informatics Campus Juni 2017 Der Saarland Informatics Campus In Kürze 1969 ist das Gründungsjahr der Fachrichtung Informatik an der Universität des Saarlandes, des Kristallisationskerns des heutigen Saarland Informatics Campus. Als der Saarbrücker Mathematik-Dozent Günter Hotz einen Ruf aus Hamburg erhält, bietet ihm die Landesregierung den ersten regulären Lehrstuhl für Informatik an. Aktuell werden hier rund 2.300 Studierende aus mehr als 30 Nationen unterrichtet 1 . Die Professoren 2 forschen im Fachbereich und sieben weiteren international renommierten Informatik-Einrichtungen 3 auf dem Campus und gründen auch Unternehmen. Seit dem Jahr 2000 stammen mehr als 100 Ausgründungen aus der Saarbrücker Informatik. Vor kurzem wurde der „Scheer-Towereröffnet. Das bedeutet überdies weitere 250 IT-Arbeitsplätze auf dem Campus und im Saarland. Weitere Gebäude, insbesondere für IT-Unternehmen sind in Planung. Der Saarland Informatics Campus ist der einzige Informatik- Standort in Deutschland, der für ein Informatik-zentriertes Exzellenzcluster und eine reine Informatik- Graduiertenschule aus der Exzellenzinitiative des Bundes eine Förderung erhält. Die Förderung beider Einrichtungen wurde 2012 jeweils um weitere fünf Jahre verlängert. Die Informatik der Universität des Saarlandes Die Informatik bildet Absolventen für eine internationale Informatik-Karriere in Wirtschaft und Wissenschaft aus. Sie dient der Region als Innovationstreiber und als Botschafter, der weltweit agiert. Zum einen sind rd. 60% der Studienanfänger und ebenso der Absolventen saarländische „Landeskinder“, die hier ausgebildet werden, zum anderen sind die Studierenden aus anderen (Bundes-)Ländern ein nicht zu vernachlässigender Wirtschaftsfaktor, wie eine bereits im Jahr 2013 veröffentlichte Studie belegt. 4 1 Stand April 2017: hinzu kommen noch 350 Wirtschaftsinformatik-Studenten 2 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet. Personenbezeichnung gelten immer für beiderlei Geschlecht. 3 Center for IT-Security, Privacy, and Accountability, Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“, Intel Visual Computing Instit ute, Max-Planck-Institut (MPI) für Informatik, MPI für Softwaresysteme, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Zentrum für Bioinformatik. 4 „Saarländische Studierende als ökonomische Standortfaktoren“, durchgeführt vom Institut für Sportökonomie und dem Centrum für Evaluation an der Universität des Saarlandes (CEval).

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Zahlen und Fakten zum Saarland Informatics Campus

Juni 2017

Der Saarland Informatics Campus

In Kürze

1969 ist das Gründungsjahr der Fachrichtung Informatik an der Universität des Saarlandes, des Kristallisationskerns des

heutigen Saarland Informatics Campus. Als der Saarbrücker Mathematik-Dozent Günter Hotz einen Ruf aus Hamburg

erhält, bietet ihm die Landesregierung den ersten regulären Lehrstuhl für Informatik an. Aktuell werden hier rund 2.300

Studierende aus mehr als 30 Nationen unterrichtet1. Die Professoren

2 forschen im Fachbereich und sieben weiteren

international renommierten Informatik-Einrichtungen3 auf dem Campus und gründen auch Unternehmen. Seit dem Jahr

2000 stammen mehr als 100 Ausgründungen aus der Saarbrücker Informatik. Vor kurzem wurde der „Scheer-Tower“

eröffnet. Das bedeutet überdies weitere 250 IT-Arbeitsplätze auf dem Campus und im Saarland. Weitere Gebäude,

insbesondere für IT-Unternehmen sind in Planung. Der Saarland Informatics Campus ist der einzige Informatik-

Standort in Deutschland, der für ein Informatik-zentriertes Exzellenzcluster und eine reine Informatik-

Graduiertenschule aus der Exzellenzinitiative des Bundes eine Förderung erhält. Die Förderung beider Einrichtungen

wurde 2012 jeweils um weitere fünf Jahre verlängert.

Die Informatik der Universität des Saarlandes

Die Informatik bildet Absolventen für eine internationale Informatik-Karriere in Wirtschaft und Wissenschaft aus. Sie

dient der Region als Innovationstreiber und als Botschafter, der weltweit agiert. Zum einen sind rd. 60% der

Studienanfänger und ebenso der Absolventen saarländische „Landeskinder“, die hier ausgebildet werden, zum anderen

sind die Studierenden aus anderen (Bundes-)Ländern ein nicht zu vernachlässigender Wirtschaftsfaktor, wie eine bereits

im Jahr 2013 veröffentlichte Studie belegt.4

1 Stand April 2017: hinzu kommen noch 350 Wirtschaftsinformatik-Studenten

2 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet.

Personenbezeichnung gelten immer für beiderlei Geschlecht.

3 Center for IT-Security, Privacy, and Accountability, Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“, Intel Visual Computing Institute,

Max-Planck-Institut (MPI) für Informatik, MPI für Softwaresysteme, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Zentrum für Bioinformatik.

4 „Saarländische Studierende als ökonomische Standortfaktoren“, durchgeführt vom Institut für Sportökonomie und dem Centrum für Evaluation an

der Universität des Saarlandes (CEval).

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Kennzahlen

★ Gründung

1969 durch Professor Günter Hotz und Professor Hans Langmaak.

★ Grundfinanzierung

6 Mio. € Budget/a, davon beanspruchen die Personalkosten rd. 90 %.

★ Leistungsstärke und Drittmittel-Hebel

Die jüngste Erhebung der Drittmitteleinwerbungen ergibt 24,8 Mio. € für das Jahr 2015. Von den Industrie-

Drittmitteln der Universität des Saarlandes wird rund ein Viertel von der Informatik eingeworben. Betrachtet man

die Fachrichtung Informatik als Keimzelle, so erzeugt jeder Euro an Landesmitteln, der über den Globalhaushalt der

Informatik zugeführt wird, zusätzlich über vier Euro an Drittmitteln – oder anders ausgedrückt: für jeden Euro an

Drittmitteln müssen aus dem Globalhaushalt weniger als 25 Cent investiert werden. In diesem Zusammenhang muss

erwähnt werden, dass die Informatik erheblich zum „Rückholeffekt“ beiträgt, um von Forschungsmitteln auch zu

profitieren, die wegen Bund-Länder-Vereinbarungen vom Saarland grundsätzlich geleistet werden müssen.5.

★ Die Saarbrücker Informatik im Vergleich

Das CHE-Ranking belegt, dass Saarbrücken im deutschlandweiten Vergleich bei den eingeworbenen Drittmitteln je

Landes-finanziertem Wissenschaftler bei allen öffentlich finanzierten Hochschulen mit Abstand an der Spitze liegt6

(224.00 € pro Jahr und Wissenschaftler7). Führt man einen Ausstattungsvergleich mit anderen renommierten

Informatik-Fachbereichen in Deutschland durch, zeigt sich, dass das Verhältnis Drittmittel- zu Landesstellen in

Saarbrücken bei 4,3 liegt. Als nächstes folgen die TU Darmstadt mit 2,0 sowie das KIT Karlsruhe und die TU

München mit jeweils 1,9. 8 Berücksichtigt man die Mittel des Exzellenzclusters nicht, ist der Quotient immer noch

3,4. Verglichen mit der Ausstattung anderer Informatik-Fachbereiche gehört Saarbrücken zu denjenigen, mit eher

geringem Landesbudget.

★ Studium

Im Jahr 2016 haben über 140 Studentinnen und Studenten einen Bachelor- oder Masterabschluss in „reiner“

Informatik erworben, Tendenz steigend. Hinzu kommen zahlreiche Studienabschlüsse in den anderen

Studiengängen, wie z.B. Bioinformatik, Computer- und Kommunikationstechnik oder Wirtschaftsinformatik. Allein

in den letzten zehn Jahren haben mehr als 36 Nachwuchswissenschaftler pro Jahr ihre Promotion abgeschlossen.

Über 300 Studenten sind mit der Absicht zu promovieren eingeschrieben9. Inzwischen findet im Schnitt fast jede

Woche ein Promotionskolloquium statt.

★ Personal

Aktuell (Stand Juni 2017) sind in der Fachrichtung Informatik 19 Professoren (W3/C4 bzw. W2/C3) sowie zwei

Juniorprofessoren auf Landesstellen. Acht Professoren sind kooptiert und dokumentieren dadurch besonders die

Verbindung zu anderen Fakultäten. Die sieben Max-Planck-Direktoren haben zudem als Honorarprofessoren die

korporationsrechtliche Stellung. Und von den drei weiteren Honorarprofessoren arbeiten zwei am Max-Planck-

Institut für Informatik und einer in der Industrie. Hinzu kommen 51 wissenschaftliche Angestellte auf Landesstellen.

Lehre und Studium

Neben zahlreichen Bachelor- und Masterstudiengängen (s.u.) bilden wir auch zukünftige Informatiklehrer aus.

Doktoranden werden an der Saarbrücker Graduiertenschule für Informatik betreut, deren Finanzierung durch die

Exzellenzinitiative von Bund und Ländern im Jahr 2012 um weitere fünf Jahre verlängert wurde. Die International Max

Planck Research School rekrutiert ihrerseits weltweit herausragende Nachwuchswissenschaftler. Erwähnenswert ist,

dass Professor Antonio Krüger und Dr. Ralf Jung im April 2014 mit dem Preis für die beste Lehre von der

Ministerpräsidentin ausgezeichnet wurden.

5 Im Jahr 2017 muss das Saarland aufgrund von Bund-Länder-Vereinbarungen 10,25 Mio. € für die DFG und 2 Mio. € für die Exzellenzinitiative

bereit stellen [https://www.saarland.de/dokumente/thema_haushalt_und_finanzen_hhpl_2016/epl02_199010_Enddruck-30-11.pdf, S. 44] 6

Letztes CHE-Ranking 2015: Ermittelt wurden die verausgabten Drittmittel pro Wissenschaftler (einschließlich Professoren). Verglichen wird der

jährliche Durchschnitt über die zurückliegenden drei Jahre. 7

Es folgt die RWTH Aachen mit 187.000 €. Der Durchschnittswert liegt bei 87.700 €, der Median bei 77.600 € je Jahr und Wissenschaftler. 8

Zugrunde liegen die Ausstattungszahlen aus der statistischen Erhebung des Fakultätentages Informatik. 9 Stand April 2017

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★ Studienangebot

Rd. 2.600 Studierende verteilen sich auf die folgenden Studiengänge10

:

Bachelor

★ Informatik

★ Cyber-Sicherheit

★ Medieninformatik

★ Bioinformatik

★ Embedded Systems

★ Mathematik und Informatik

★ Wirtschaftsinformatik

Lehramt

★ Informatik

Master

★ Informatik

★ Medieninformatik

★ Bioinformatik

★ Computer- und Kommunikationstechnik

★ Privacy and Security

★ Mathematik und Informatik

★ Wirtschaftsinformatik

★ Educational Technology

★ Visual Computing

★ Studienanfängerzahlen

Im Jahr 2016 (d.h. Sommersemester 2016 und Wintersemester 16/17) haben 192 Erstsemester in „reiner“ Informatik

und 163 in Cyber-Sicherheit ihr Bachelor-Studium begonnen. Hinzu kommen Anfänger in Medieninformatik (43),

Bioinformatik (30), Embedded Systems und Mathematik und Informatik (je 12), sowie Wirtschaftsinformatik (174).

Rund 60% der Studienanfänger in den Bachelor-Studiengängen sind saarländische Landeskinder. Für einen

Rückgang der Studierendenzahlen gibt es keine Anzeichen. Mit der Einführung des Studiengangs Cyber-Sicherheit

ist es gelungen, einen Studiengang zu etablieren, der auch überregional eine hohe Anziehungskraft hat. Die

Anfängerzahlen in Informatik bzw. Cybersicherheit lagen mit rd. 150 Erstsemestern zum Wintersemester 2016/17

nahezu gleichauf.

Forschung

Die Institute und Einrichtungen des Saarland Informatics Campus widmen sich Grundlagenforschung und

anwendungsorientierter Forschung. Dabei arbeitet der Fachbereich eng mit den in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem

Campus angesiedelten Informatik-Instituten zusammen:

★ Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (seit 1988)

★ Max-Planck-Institut für Informatik (seit 1989)

★ Zentrum für Bioinformatik (seit 2000)

★ Max-Planck-Institut für Softwaresysteme (seit 2004)

★ Exzellenzcluster „Multimodal Computing und Interaction“ (seit 2007)

★ Intel Visual Computing Institute (seit 2009)

★ Center for IT-Security, Privacy and Accountability (seit 2011)

★ Das sich in Gründung befindende Helmholtz-Zentrum für IT-Sicherheit wird im Januar 2018 seine Arbeit

aufnehmen

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Hierbei handelt es sich um die “Kopfzahl“, keine Vollzeitäquivalente, Stand April 2017

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Abb.2: Die Forschungseinrichtungen des Saarland Informatics Campus

Eng verbunden mit dem Saarland Informatics Campus in

Saarbrücken ist auch das rund 50 Kilometer entfernte Schloss

Dagstuhl – Leibniz-Zentrum für Informatik. Es dient seit 1989

Spitzen-Informatikern und Nachwuchsforschern aus aller Welt als

Begegnungsstätte und Tagungsort.

Abb. 3: Schloss Dagstuhl – Leibniz-Zentrum für Informatik

Das Niveau der Forschung verdeutlichen neben der Verlängerung des Exzellenzclusters im Jahr 2012 auch zahlreiche

akademische Preise:

– Vier von bisher 17 Preisträgern der Konrad-Zuse-Medaille lehren und forschen in Saarbrücken11. Die Konrad-Zuse-

Medaille wird alle zwei Jahre von der Gesellschaft für Informatik vergeben und gilt als höchste nationale

Informatik-Auszeichnung und geht an Persönlichkeiten, deren herausragende Leistungen in Technik und

Wissenschaft die Informatik vorangebracht haben.

– Sechs Professoren der Saarbrücker Informatik erhielten bereits den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis, der von der

Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergeben wird und als der wichtigste Forschungsförderpreis in

Deutschland gilt12

.

– Drei Informatik-Professoren haben den renommierten Karl-Heinz-Beckurts-Preis erhalten13

, mit dem herausragende

wissenschaftliche und technische Leistungen gewürdigt werden, von denen erkennbare und von den Preisträgern

geförderte Impulse für industrielle Innovationen in Deutschland ausgehen.14

– Jeweils in den Jahren 2009, 2012 und 201315

erhielt ein Informatik-Professor den "ERC Starting Grant" des

Europäischen Forschungsrats. Er bietet exzellenten Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, unabhängig die

Grundlagen ihres Gebietes zu erforschen und sich dabei mit neuen Ideen als Spitzenforscher zu empfehlen.

– 2011 erhielt Andreas Zeller, Professor für Softwaretechnik, einen "ERC Advanced Grant" und damit den nach dem

ERC Synergy Grant höchstdotierten Forschungspreis der Europäischen Union.

11

Kurt Mehlhorn (1995), Günter Hotz (1999), Thomas Lengauer (2003), Reinhard Wilhelm (2009) 12

Kurt Mehlhorn, Wolfgang Paul, Günter Hotz (jeweils 1987), Manfred Pinkal (2000), Hans-Peter Seidel (2003),

Joachim Weickert (2010) 13

Kurt Mehlhorn (1994), Wolfgang Wahlster (2000), Thomas Lengauer (2003) 14

www.beckurts-stiftung.de 15

Michael Backes, Matthias Hein und Christian Theobalt

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– Im Dezember 2013 ging der "ERC Synergy Grant", der höchste und höchstdotierte EU-Forschungspreis an die

Informatik-Professoren Michael Backes (Universität des Saarlandes), Peter Druschel, Rupak Majumdar (beide MPI

für Softwaresysteme) und Gerhard Weikum (MPI für Informatik). Sie setzten sich europaweit gegen 450 Anträge

durch und erhalten rund zehn Millionen Euro, um zu erforschen, wie man im Internet Anwender gegen Ausspähung

und Betrug schützen und Täter entlarven kann, ohne dabei den Nutzen des Internets einzuschränken.

– Im April 2014 erhielt mit Professor Kurt Mehlhorn erstmals überhaupt ein Informatiker die Erasmus-Medaille der

Academia Europaea und damit deren höchste wissenschaftliche Auszeichnung.

– Im Mai 2014 wurde von der DFG der von den Sprachwissenschaften getragene Sonderforschungsbereich (SFB)

„Information Density and Linguistic Encoding“ bewilligt. Einige Arbeitsgruppen in diesem SFB arbeiten auch

bereits in dem gemeinsamen ExzellenzCluster mit der Informatik mit: eines von zahlreichen Beispielen, wie die

Informatik auch innerhalb der Universität des Saarlandes vernetzt ist.

– Im September 2014 wurde die Gruppe um Joachim Weickert mit dem renommierten „Jan Koenderink Prize for

Fundamental Contributions in Computer Vision“ ausgezeichnet.

– Im Dezember 2014 wurde Michael Backes in die sehr renommierte Deutsche Akademie der Technikwissenschaften

acatech aufgenommen. Voraussetzung für die Aufnahme sind herausragende wissenschaftliche Leistungen.16

– Im Januar 2015 erhielt Thomas Lengauer den „Hector Wissenschaftspreis“, der seit 2009 jährlich an herausragende

Wissenschaftler deutscher Universitäten vergeben wird.17

Darüber hinaus wurde er Fellow der International Society

for Computational Biology ISCB.18

– Im Dezember 2015 wurde der Sonderforschungsbereich „Methods and Tools for Understanding and Controlling

Privacy“ im Bereich der IT-Sicherheit von der DFG bewilligt.

– Im Dezember 2015 und Januar 2016 wurden zwei Wissenschaftler mit je einem ERC Consolidator Grant

ausgezeichnet. Bernd Finkbeiner erforscht in dem Projekt „Output Sensitive Algorithms for Reactive Systems“ an

Methoden zur Synthesekorrekt arbeitender Systeme. Derek Dreyer forscht an einer Methode, Sicherheitslücken in

Webbrowsern gänzlich zu vermeiden.

– Holger Hermanns erhielt im März 2016 einen ERC Advanced Grant für das Projekt „POWVER – Power to the

people – verified“.

– Jürgen Steimle erhielt im September 2016 einen ERC Starting Grant („Interactive Skin“).

– Im Oktober 2016 wurde Radu Curticapean mit dem GI-Dissertationspreis für seine Arbeit über die Komplexität von

Zählproblemen ausgezeichnet.

– Die TU Darmstadt hat im Oktober 2016 Gerhard Weikum mit dem renommierten Robert-Piloty-Preis für

herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Informatik ausgezeichnet.

– Ein weiterer ERC Advanced Grant ging an Joachim Weickert im April 2017 für das Projekt „INCOVID: Inpainting-

based Compression of Visual Data", das sich mit neuen Verfahren zur Bildkompression befasst.

– Ebenfalls im April 2017 wurde Hans-Peter Seidel mit der Eurographics Medal ausgezeichnet, die seine Leistungen

auf dem Gebiet der Computergrafik würden.

– Peter Druschel erhielt - auch im April 2017 - den ACM EuroSys Lifetime Achievemant Award.

Internationalisierung

Der internationale Fokus hat auch zu zahlreichen Veränderungen vor Ort geführt. So hat sich die Saarbrücker

Informatik in den vergangenen 20 Jahren zunehmend internationaler ausgerichtet und hat zur Sicherstellung von

Qualität und Effektivität dieser Internationalisierung zahlreiche Strukturen geschaffen. Diese werden am Beispiel der

drei Bereiche Nachwuchsgewinnung und Rekrutierung, Integration und Vernetzung im Folgenden knapp beschrieben:

Nachwuchsgewinnung und Rekrutierung

Zur Unterstützung der weltweiten Nachwuchsgewinnung bieten wir bereits seit dem Jahr 2000 zunehmend

Masterstudiengänge in englischer Sprache an. Dies erleichtert ausländischen Studierenden den Zugang zur

saarländischen Informatik - für ein Informatik-Masterstudium in Saarbrücken sind keine Deutschkenntnisse

16

www.acatech.de 17

www.hector-fellow-academy.de 18

www.iscb.org

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erforderlich; mehr als 50% der Informatik-Masterstudenten kommen aus dem Ausland. Zur weltweiten Rekrutierung

und Ausbildung von Doktoranden wurden 2001 die „International Max-Planck-Research School for Computer Science“

und 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative die „Saarbrücken Graduate School of Computer Science“ eingerichtet.

Nationale und internationale Bewerber durchlaufen dort ein gemeinsames Bewertungsverfahren, und die in

verschiedenen Herkunftsländern erworbenen Abschlüsse werden zur Qualitätssicherung von einer Auswahlkommission

einzeln überprüft. Die Nachwuchsgruppenleiter werden ebenso weltweit rekrutiert. Am Max-Planck-Institut für

Informatik gibt es seit 2003 ein institutionalisiertes Austauschprogramm (MPC-VCC) mit der amerikanischen Stanford

University. Zudem werden in der gesamten Saarbrücker Informatik regelmäßig zahlreiche Gastaufenthalte aus dem

Ausland arrangiert.

Medienarbeit

Um unsere Forschungsergebnisse auch auf internationaler Ebene einem breiten Publikum bekannt zu machen, gibt das

Kompetenzzentrum Informatik Saarland regelmäßig Pressemeldungen in englischer Sprache heraus. Um die Reichweite

dieser Meldungen zu maximieren, werden diese zusätzlich auf den Online-Plattformen www.alphagalileo.org und

www.eurekalert.org veröffentlicht. Dadurch gehen Meldungen über die Saarbrücker Informatik oft um die Welt,

Medien berichten sogar in Osteuropa und Asien über unseren Standort. Darüber hinaus präsentieren wir jedes Jahr

mehrere Forschungsprojekte und die Saarbrucken Graduate School of Computer Science auf der Computermesse

CeBIT in Hannover, die immer noch als eine der größten und wichtigsten Messen für neuartige

Informationstechnologie gilt. Vor der Messe veröffentlichen wir zu jedem vorgestellten Projekt internationale

Pressemeldungen; während der Messe nehmen wir vor Ort an Vortragsreihen (z.B. future talk) teil.

Integration

Zur besseren Integration von ausländischen Mitarbeitern bietet die Saarbrücker Informatik regelmäßig kostenfreie

Sprachkurse für Mitarbeiter an (Deutsch und Englisch), nach Absprache auch für deren Lebensgefährten. In den

Forschungs- und Arbeitsgruppen ist die Arbeitssprache Englisch. Die interne Kommunikation (z.B. Mailverteiler) wird

durchgängig zweisprachig bedient. Mitarbeiter auf allen Verwaltungsebenen sprechen Englisch und unterstützen bei

Behördengängen und Verwaltungstätigkeiten.

Vernetzung

Regelmäßige Reisen zu Konferenzen und Partnerinstituten untermauern internationale Kooperationen und sind

ausdrücklich erwünscht. Studierende, Doktoranden, Postdoktoranden und Nachwuchsgruppenleiter werden ermutigt zu

publizieren und ihre Arbeiten auf internationalen Fachkonferenzen vorzustellen. Doktoranden werden darin bestärkt,

Summer Schools zu besuchen und drei- bis sechsmonatige "Summer Internships”/Praktika zu absolvieren (in

ausländischen Firmen, Universitäten oder Forschungsinstituten). Es werden regelmäßig Forschungsprojekte mit

zahlreichen ausländischen Universitäten eingeworben. Das 2010 gegründete „Indo-German Max Planck Center for

Computer Science“ (IMPECS) ist ein gelungenes Beispiel für die Institutionalisierung einer solchen Kooperation. Auch

Industriekooperationen werden forciert. So haben im vergangenen Jahrzehnt Saarbrücker Informatiker mit 131

Unternehmen zusammengearbeitet; darunter 82 internationale Konzerne, wie Samsung, IBM, EADS, Microsoft, Bosch,

Airbus und Siemens. Die meisten Saarbrücker Informatikinstitute haben zudem ein international besetztes "Scientific

Advisory Board”, welches in regelmäßigen Abständen zur Evaluation des jeweiligen Instituts nach Saarbrücken

eingeladen wird (in der Regel alle zwei Jahre).

Technologietransfer

Um Forschungsergebnisse auch in Produkte und Lizenzen zu verwandeln, arbeitet die Fachrichtung mit den

entsprechenden Institutionen auf dem Campus und im Saarland zusammen. Kontinuierlich gibt sie dabei Anregungen,

um den Technologietransfer zu verbessern. So beteiligt sich z.B. die Fachrichtung Informatik maßgeblich an der

kürzlich neu gegründeten IT-Inkubator GmbH19

, die Entwicklungen aus der Saarbrücker IT-Technik zur Anwendungs-

und Vermarktungsreife führen soll. Der Softwareatlas listete Saarbrücken bereits 2011 als einen der Top 25 IT-

Standorte Deutschlands auf.

19

Die Gesellschafter sind zu je 50% die Max-Planck-Innovation GmbH & die Universität des Saarlandes Wissens- und Technologietransfer GmbH.

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Langjährige Erfolge

– Seit dem Jahr 2000 fanden mehr als 100 Ausgründungen aus der Saarbrücker Informatik statt.

– Im vergangenen Jahrzehnt haben Saarbrücker Informatiker mit 131 Unternehmen (davon 39 aus dem Saarland)

zusammengearbeitet. 82 davon sind international agierende Unternehmen und Konzerne, wie z.B. Samsung, IBM,

EADS, Microsoft, Bosch, Airbus oder Siemens.

– 2009 richtete der amerikanische Halbleiter-Konzern Intel mit dem Intel Visual Computing Institute sogar eine

eigene Forschungsdependance auf dem Campus ein.

– Laut Patent-Verwertungsagentur hat die Saarbrücker Informatik im Jahr 2012 zehnmal mehr Erfindungen gemeldet

und geschützt als im Jahr 2002.

Jüngste Erfolge

– The Captury, eine Ausgründung aus dem Max-Planck-Institut für Informatik, gewinnt im März 2013 den Hauptpreis

beim vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Gründer-Wettbewerb IKT Innovativ. Zu diesem Zeitpunkt

wurde es bereits durch das Programm EXIST-Forschungstransfer gefördert.

– Der bundesweit erstmals in 2013 ausgeschriebene und mit 50.000 € dotierte CeBIT Innovation Award ging an den

Saarbrücker Doktoranden Alexander Löffler.

– Im Dezember 2013 startete der von der Fachrichtung mitgetragene IT-Inkubator. Er soll die Ergebnisse

hochtechnologischer Forschungsprojekte schutzrechtlich absichern und ihre Kommerzialisierung vorbereiten. Auf

diese Weise überbrückt er gezielt Entwicklungslücken, die die Marktreife von Softwaresystemen verhindern.

– Anfang März 2014 erhielt auch das aus dem Lehrstuhl für Softwaretechnik heraus gegründete Unternehmen

„Testfabrik“ den Zuschlag beim Förderprogramm EXIST-Technologietransfer. Dieses Start-up-Unternehmen

rechnet für seine Dienstleistung mit einem jährlichen Marktvolumen von 120 Mio. €.

– Im März 2016 erhielten Felix Comilla und Frederik Wiehr den CeBIT Innovation Award 2016.

– Im März 2017 wurden Fabian Bendun, Sven Obser und Philipp von Styp-Rekowsky mit einem CeBIT Innovation

Award ausgezeichnet, der seit 2013 alljährlich vergeben wird. Schon dreimal waren Saarbrücker Informatiker unter

den ausgezeichneten

Industrieansiedlung – unser Ziel für die Zukunft

Wie die Ansiedlung des Intel Visual Computing Institutes deutlich gezeigt hat, ist die herausragende Stellung der

Saarbrücker Informatik auch und gerade für internationale Spitzenunternehmen von großem Interesse und hat selbst

gegenüber so bekannten Standorten wie Stanford klar überzeugt. Es muss daher im Interesse des Saarlandes liegen,

diese Vorteile für die Ansiedlung weiterer Unternehmen mit Nachdruck voran zu treiben. Ziel ist es daher, mit der

aktiven Ansiedlung von internationalen Forschungs- und Entwicklungslabors eine Struktur zu schaffen, die mittel- und

langfristig auch viele weitere Unternehmen – nicht nur aus dem IT-Bereich – anzieht. Mit Intel hat die Forschung den

Einstieg in diesen Prozess schon geleistet, die weiteren Schritte können aber nur auf Basis gemeinsamer und

koordinierter Anstrengungen von Politik und Forschung gelingen. Hierzu hat die Saarbrücker Informatik ein Konzept

entwickelt, zu dem seitens der Politik die Bereitschaft signalisiert wurde, es nach Kräften zu unterstützen, denn die

erfolgreiche Umsetzung verspricht weitreichende Vorteile für fast alle Bereiche der wirtschaftlichen und sozialen

Entwicklung im Saarland, so z.B.:

zahlreiche höchstqualifizierte Arbeitsplätze durch Ansiedlungen und Ausgründungen,

eine deutlich erhöhte Attraktivität des Standorts für Arbeitnehmer aber gerade auch für junge Studierende und

Forscher aus der Region sowie dem In- und Ausland,

Stärkung des Umbaus zur Wissensgesellschaft,

weiterer Ausbau der Forschung über verstärkte Drittmitteleinwerbung und Kooperation mit den angesiedelten

Unternehmen.

Daher wollen wir „groß“ denken. Es geht nicht darum, in Saarbrücken ein paar weitere Unternehmen anzusiedeln – es

geht darum, Saarbrücken zu einem der führenden europäischen Forschungs- und Industriestandorte für IT zu machen,

mit vielen Tausenden von neuen Arbeitsplätzen. Das alles geht nicht von selbst – und es geht nicht von heute auf

morgen. Aber genau wie es für den Ausbau von Saarbrücken als Zentrum für Forschung und Lehre im Bereich

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Informatik ein einmaliges Zeitfenster gab, das wir gut genutzt haben, so gibt es jetzt ein Fenster für den weiteren

Ausbau auf industrieller Seite. Dieses Zeitfenster wollen wir auf keinen Fall ungenutzt verstreichen lassen.

Themenbasierter Ansatz

Es liegt nahe, ein Ansiedlungsprogramm themenbasiert zu betreiben. Die vielversprechendsten Themen aus der Sicht

der Informatikforschung Saarland sind dabei:

★ Security

Die IT-Sicherheit spielt eine immer größere Rolle. Mit der Ansiedlung des Center for IT Security, Privacy, and

Accountability (CISPA) auf dem Campus bieten Firmen beste Voraussetzungen, um von zahlreichen

Synergien in der Sicherheitsforschung profitieren zu können. Das sich in Gründung befindende Helmholtz-

Zentrum für IT-Sicherheit wird im Januar 2018 seine Arbeit aufnehmen.

★ Big Data Science

Das sinnvolle und effiziente Durchsuchen von riesigen Datenmengen sowie die sinnvolle Verknüpfung von

Daten, um gewünschte Informationen zu finden, wird in Saarbrücken in zahlreichen Forschungsgruppen

erforscht. Zum Beispiel im Fachbereich, am Max-Planck-Institut für Informatik oder am Exzellenzcluster.

Besonderer Fokus am Standort sind hierbei Techniken des Deep Learning, Machine Learning, Query

Optimization, Storage, sowie Data und Text Mining. Die Thematik bietet sehr großes Potential für

kommerzielle Anwendungen.

★ Visual Computing

Der Bereich Visual Computing ist sicher einer derjenigen Bereiche, die am weitesten fortgeschritten in Bezug

auf Kooperation der Forschungspartner und Industrieansiedlung sind: Das Max-Planck-Institut für Informatik,

das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz, die Universität mit dem Exzellenzcluster

„Multimodal Computing and Interaction“ und dem Master-Studiengang Visual Computing sowie die

erfolgreiche Gründung des Intel Visual Computing Institutes schaffen eine kritische Masse, welche hohe

Attraktivität für weitere Forschungspartner bietet.

★ Automobilindustrie

Sowohl in großen Verbundforschungsvorhaben als auch insbesondere das Deutsche Forschungszentrum für

künstliche Intelligenz bestehen sehr gute Kontakte zu den wichtigsten Vertretern der deutschen und

europäischen Automobilindustrie.

★ Pharmazie

Insbesondere durch und über das Zentrum für Bioinformatik bestehen Kontakte zur pharmazeutischen

Industrie. Die Kooperationen betreffen die Computer-basierte Analyse und Diagnostik, strahlen aber durch

Virtual Screening auch in den Bereich des Visual Computing aus.

★ Semantisches Web

Microsoft, Google, IBM und andere prägen die IT-Landschaft heute stärker denn je. Die Universität und das

Max-Planck-Institut für Informatik haben über die Durchführung von Doktorandenstipendien und gemeinsame

Projekte bereits intensive Kontakte in diesem Bereich der Industrie.

Infrastruktur

Auch bezüglich der notwendigen Infrastruktur hat unser Standort einiges zu bieten und auch und gerade im Hinblick auf

die Gründung des Helmholtz-Zentrums für IT-Sicherheit werden von Seiten der Landesregierung mittelfristig die

notwendigen Infrastruktur optimiert..

★ Freie Flächen in Campusnähe und auf dem Campus.

★ Verkehrsanbindung: Anschluss an das deutsche ICE- und das französische TGV-Netz und die internationalen

Flughäfen Frankfurt, Luxemburg und Hahn sind relativ schnell erreichbar.

★ Internationale Schulen: Hier gibt es eine Schwachstelle im Bereich Grundschule, da kein bilinguales

Schulsystem im Saarland deutsch/ englisch vorhanden ist. In Völklingen gibt es eine deutsch/ französisch

bilinguale Grundschulausbildung. Im Bereich Gymnasien gibt es ein bilinguales deutsch-englisches und ein

deutsch-französisches Angebot.

★ Leben und Wohnen: Der Wohnungsmarkt in und um Saarbrücken ist im Vergleich zu anderen

Universitätsstädten vergleichsweise entspannt. Ebenso bietet Saarbrücken als Landeshauptstadt ein

reichhaltiges kulturelles Angebot.

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www.cs.uni-saarland.de – www.informatik-saarland.de – Seite 9

Nutzen für die Region

– Die Kaufkraft aller Studenten der Saar-Uni wird in der 2014 veröffentlichten Studie „Saarländische Studierende als

ökonomische Standortfaktoren“ auf 81 Mio. € beziffert. Die 2.300 Studierenden der Fachrichtung Informatik haben

daran einen erheblichen Anteil.

– Selbige Studie besagt, dass wegen der Saar-Uni zahlreiche Studenten in das Saarland kommen und diese damit ein

entscheidendes Attraktivitätsmerkmal für die Region am Rand der Republik bildet.

– In der Informatik liegt der Anteil der Landeskinder an den Absolventen deutlich über dem Durchschnitt der übrigen

Studienfächer der Universität des Saarlandes. D.h., gerade von der Informatik profitieren überdurchschnittlich viele

junge Menschen aus dem Saarland.20

– Noch deutlicher wird der Gewinn für das Saarland anhand der Tatsache, dass 60% der Informatikabsolventen nach

dem Studium im Saarland bleiben. Dies sind 17 Prozentpunkte mehr als im Universitätsdurchschnitt.

– Darüber hinaus bleibt fast die Hälfte der Informatikabsolventen mit nicht-saarländischer Hochschulzugangs-

berechtigung nach dem Abschluss im Saarland. Im Universitätsschnitt bleibt dagegen nur ein Viertel der

Zuwanderer nach Studienabschluss im Saarland.

– Ein Drittel der Doktoranden arbeitet nach Abschluss der Dissertation im Saarland21, d.h., dass auch für

höchstqualifizierte Absolventen innerhalb des Saarlandes eine Nachfrage existiert.

– Berücksichtigt man, dass ca. 90% der eingeworbenen Drittmittel (nahezu alle von außerhalb des Saarlandes) in

Gehälter für Personal fließen, bedeutet das, dass in 2015 von 24,8 Mio. € Drittmitteln 22 Mio. € in

Personalausgaben flossen: ein gewaltiger regionaler Kaufkraftzugewinn. Über Verbrauch, Steuern und Abgaben

kann man davon ausgehen, dass hiervon mehr als 15 Mio. € im Saarland umgesetzt werden oder direkt in die

Landeskasse fließen.

– Die seit vielen Jahren sehr hohen Drittmitteleinwerbungen der Informatik bedeuten auch, dass hier permanent ca.

300 Arbeitsplätze für hochqualifiziertes Personal aus eigener Kraft geschaffen wurden. Das gleicht einem

mittelständischen Unternehmen.

– Als Teil des so genannten Software-Clusters trägt die Fachrichtung zur Sichtbarkeit des Saarlandes bei. Der

Software-Cluster gilt als Europas größter Verbund aus Software-Forschung und Wirtschaft. Die Bundesregierung

zeichnete diesen Verbund im Jahr 2012 im Rahmen des Spitzencluster-Wettbewerbes aus.

– Die Informatik kooperiert auch mit Einrichtungen der Großregion, was auch dadurch dokumentiert wird, dass die

Professoren Reinhard Wilhelm und Kurt Mehlhorn mit dem Prix Gay-Lussac-Humboldt ausgezeichnet wurden.

– Das Kompetenzzentrum Informatik Saarland kommuniziert die Forschungsergebnisse der Saarbrücker Informatik in

deutscher und englischer Sprache in Deutschland, Europa und den Vereinigten Staaten. Dadurch macht die

Saarbrücker Informatik das Saarland weltweit bekannt.

– Auf der internationalen Messe CeBIT ist die Fachrichtung Informatik jedes Jahr mit einem eigenen Stand vertreten,

der durch eine speziellen Medienstrategie flankiert wird. Auch damit wirbt die Fachrichtung für das Saarland.

– Zusammen mit der Landesregierung vergeben das Kompetenzzentrum Informatik Saarland und die Fachrichtung

Informatik den einzigen Journalistenpreis für Informatik im deutschsprachigen Raum. Dieser wird in drei

Kategorien im feierlichen Rahmen auf dem Campus übergeben. Dadurch lernen regelmäßig die jeweils besten

Journalisten und Redakteure das Saarland als innovativen IT-Standort kennen.

20

Vgl. Studie von Ashok Kaul et. al.: 66% der nach dem Studium vollzeittätigen Absolventen haben ihre

Hochschulzugangsberechtigung im Saarland erworben gegenüber nur 50% im Durchschnitt der übrigen Studienfächer. 21

Fachbereichsbefragung für die Jahre 2011 bis 2013. Rund ein Drittel wechselt nach der Promotion ins Ausland (typischerweise diejenigen, die

eine wissenschaftliche Karriere weiter verfolgen) und ein weiteres Drittel wechselt innerhalb von Deutschland.

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www.cs.uni-saarland.de – www.informatik-saarland.de – Seite 10

Zahlen und Fakten zum Saarland Informatics Campus

Inhalt 1. DER SAARLAND INFORMATICS CAMPUS..................................................................................................................... 1 2. IN KÜRZE ............................................................................................................................................................ 1 3. DIE AUFGABEN DER FACHRICHTUNG INFORMATIK ....................................................................................................... 1 4. KENNZAHLEN ....................................................................................................................................................... 2 5. LEHRE UND STUDIUM ............................................................................................................................................ 2 6. FORSCHUNG ........................................................................................................................................................ 3 7. INTERNATIONALISIERUNG ....................................................................................................................................... 5

Nachwuchsgewinnung und Rekrutierung ................................................................................................................. 5 Medienarbeit ............................................................................................................................................................. 6 Integration................................................................................................................................................................. 6 Vernetzung ................................................................................................................................................................ 6

8. TECHNOLOGIETRANSFER ......................................................................................................................................... 6 Langjährige Erfolge ................................................................................................................................................... 7 Jüngste Erfolge .......................................................................................................................................................... 7

9. INDUSTRIEANSIEDLUNG – UNSER ZIEL FÜR DIE ZUKUNFT ............................................................................................... 7 Themenbasierter Ansatz ........................................................................................................................................... 8 Infrastruktur .............................................................................................................................................................. 8

10. NUTZEN FÜR DIE REGION ....................................................................................................................................... 9