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ZDH - Abteilung Berufliche Bildung Vorschlag für einen Europäischen Qualifikationsrahmen für das lebenslange Lernen 28. September 2006

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Vorschlag für einen Europäischen Qualifikationsrahmen

für das lebenslange Lernen

28. September 2006

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Brügge-Kopenhagen-Prozess:

• EU-Bildungsminister beschließen verstärke Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung;

• der EU-Kommission kommt eine koordinierende Rolle zu

Mandat (Maastricht-Kommunique 14.12.2004):

• EU-Bildungsminister beschließen die Entwicklung eines Europäischen Qualifikationsrahmens,

• der EQF soll alle Bildungsbereiche umfassen (allgemeine, berufliche und Hochschulbildung) und einen starken Bezug zum Arbeitsmarkt haben

EU-weiter Konsultationsprozess: • bis Ende Dezember 2005: 120 Rückmeldungen zum vorgelegten EQF-Vorschlag aus den Mitgliedstaaten • derzeit konzeptionelle Anpassungen (auch durch Modellprojekte)• Fertigstellung einer KOM-Mitteilung bzw. Entwurf für eine

EU-Ratsempfehlung zum EQF im 2. Halbjahr 2006

Verabschiedung einer Ratsempfehlung im Frühjahr 2007 (dt. Ratspräsidentschaft)

Entstehung

EQF – Europäischer Qualifikationsrahmen

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EQR für lebenslanges Lernen

Problem

Fehlende Kommunikation und Kooperation zwischen Bildungssystemen

Barrieren für LLL und Mobilität (→Durchlässigkeit)

Lösung

Verbesserte Transparenz, Vergleich- und Übertragbarkeit von Qualifikationen

Orientierung an Lernergebnissen

Gegenseitiges Vertrauen

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„Meta-Rahmen“unmittelbare Nutzer: Bildungsverantwortliche

(zuständige Stellen, Bildungsanbieter,Sektoren/Branchen)

mittelbare Nutzer: Individuen, Unternehmen

Funktionen eines Meta-Rahmens

bildungsbereichsübergreifend anwendbar

gemeinsames (EU-weites) Bezugssystem für die Einstufung / Bewertung von Bildungsleistungen

Übersetzungsinstrument (einfachere Lesbarkeit) für in anderen Bildungssystemen erworbene Kompetenzen

fördert das gegenseitige Vertrauen in andere Bildungssysteme

…indem erbrachte Bildungsleistungen (erworbene Kompetenzen) über die nationalen Systeme vergleichbar gemacht werden

verfolgt einen neuen, gerechteren Ansatz der Vergleichbarkeit von Qualifikationen und Kompetenzen in Europa

EQF – Europäischer Qualifikationsrahmen

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Vorschlag der EU-Kommission

Der EQF wird von der EU als ein hierarchisch aufgebautes Niveaustufensystem mit 8 Niveaustufen vorgeschlagen.

Die 8 Stufen sind durch kompetenzbasierte Lernergebnisse („outcome“) definiert (d.h. Kompetenzen werden verglichen) durch ein „Deskriptoren-Set“ zur Beschreibung der auf der jeweiligen Stufe erworbenen Kompetenzen definiert dienen der Einordnung der erreichten Bildungsleistungen

(kompetenzbasierten (Teil-) Qualifikationen („Was kann jemand?“) fachunspezifisch ausgerichtet, um eine Lernbiographie nach zunehmender Kompetenz abzubilden bildungsbereichsübergreifend, d.h. es gibt Schnittstellen zwischen allgemeiner + beruflicher Bildung auf den einzelnen Stufen

EQF – Europäischer Qualifikationsrahmen

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Die acht EQF-Niveaustufen unterteilen sich in Die acht EQF-Niveaustufen unterteilen sich in

EQF-Niveau-

stufe

Kenntnisse

Fertigkeiten

Kompetenz

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Europäischer Qualifikationsrahmen als „META“-Rahmen

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NQF NQF Land XLand X

NQFNQFDeutschland Deutschland

EQF EQF Vorschlag derVorschlag der

EU-KOMEU-KOM

Bildungsanbieter, Bildungsanbieter, Unternehmen, Unternehmen, Unis, SchulenUnis, Schulen

etc.etc.

Bildungsanbieter, Bildungsanbieter, Unternehmen, Unternehmen,

Unis, Schulen…Unis, Schulen…

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Was EQF NICHT ist:

• ersetzt nicht die ersetzt nicht die nationalen/sektoralen Rahmennationalen/sektoralen Rahmen

• bedeutet NICHT Harmonisierungbedeutet NICHT Harmonisierung

• definiert keine neuen definiert keine neuen QualifikationenQualifikationen

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EU-Dokument: Erwägungsgründe (Stand September 2006)

1-6: Politisches Mandat

7: Europass/Schlüsselkompetenzen

8: Verhältnis zu Bologna-Rahmen

9: EQR greift nicht bei Fällen unter der Anerkennungsrichtlinie 2005/36

10: Ziel – gemeinsamer Referenzrahmen als Übersetzungshilfe zwischen Qualifikationssystemen und deren Niveaus

Referenzpunkt für internationale sektorale Qualifikationen zur leichteren Einstufung in nationalen Systemen

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EU-Dokument: Erwägungsgründe

11: Subsidiarität

Freiwilligkeit (Empfehlung)

Nationale Systeme werden nicht ersetzt

Keine Definition individueller Qualifikationen

Einstufung von Qualifikationen über das nationale System

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EU-Dokument: Empfehlungen an die Mitgliedstaaten

1. EQR als Referenzinstrument verwenden

2. Nationale Niveaus an EQR koppeln (2009)

3. Neue Qualifikationsnachweise enthalten Verweis auf EQR Niveaus (2011)

4. Lernergebnisse, Validierung nicht formalen und informellen Lernens

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EU-Dokument: Empfehlungen an die Mitgliedstaaten:

5. Benennung eines nationalen EQR Zentrums:

Koordinierung nationales System - EQR

Qualitätssicherung (→ Anhang 2)

Transparenz und Information

Einbindung der Betroffenen

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EU-Dokument: Unterstützung für Absicht der Kommission:

1. Unterstützung der MS durch Kooperation, Erprobung und Begleitmaterial

2. Einrichtung einer beratenden Gruppe

3. Bericht über Durchführung 5 Jahre nach Annahme und evtl. Revision

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EU-Dokument: Anhang 1: Deskriptoren EQR Niveaus

Konsens in Gruppe nationaler Experten

Beschreibt Lernergebnisse (Kenntnisse, Fertigkeiten, Kompetenz), nicht Systeme

8 Niveaus allgemeiner und beruflicher Bildung

Kompatibel mit Bologna Deskriptoren (Lernergebnisse Niveaus 5-8)

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EU-Dokument: Anhang 2: Grundsätze Qualitätssicherung

Beruht auf bestehenden Grundsätzen für berufliche Bildung und Hochschulbildung

Konsultationspapier Juli 2005

Ergebnis der Graz Konferenz der österreichischen Ratspräsidentschaft

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muss den Kompetenzansatz verfolgen (d.h. nicht die bestehenden Bildungsabschlüsse und Bildungswege, sondern Kompetenzen (Lernergebnisse) werden verglichen)

muss eine bildungswegsunabhängige Vergleichbarkeit von (beruflichen) Kompetenzen ermöglichen (d.h. es ist entscheidend, was jemand kann, nicht wie lange und wo jemand gelernt hat)

muss auf die Verwertbarkeit von Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt abzielen (d.h. Orientierung an beruflicher Handlungskompetenz)

muss die dualen / praxisnahe Aus- und Weiterbildung in Europa stärken (d.h. alle Stufen müssen auch über nicht akademische oder allgemeine Bildung zugänglich sein)

muss einen Mehrwert erreichen (d.h. vor allem für die Nutzer – insbesondere Betriebe sollen schneller/ verlässlicher erkennen können, wofür sie jemanden einsetzen können)

muss das Berufsprinzip erhalten und nationale Zuständigkeiten wahren

Anforderungen der deutschen Wirtschaft an einen EQF

EQF – Europäischer Qualifikationsrahmen

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Bewertung des EU-Vorschlags I Kompetenzansatz (Beschreibung der Lernergebnisse): ist auf allen Stufen vorhanden Mehrwert für die Nutzer (Einfachheit der Handhabung):

nicht zu viele + verständliche Deskriptoren

bildungswegunabhängige Vergleichbarkeit:ja, wird aber durch die „Sternchen“ im Anhang 1 wieder aufgeweicht

Verwertbarkeit auf dem Arbeitsmarkt: die berufliche Handlungskompetenz kommt zu kurz, Kompetenzdefinition widersprüchlich (S. 18 <-> Anhang 1)

aussagekräftige Kompetenzbeschreibungen: Trennung in „knowledge, skills und competences“ Kompetenzbegriff ist ggf. für Deutschland zu engProblem: sind die Deskriptoren aussagekräftig genug?

EQF – Europäischer Qualifikationsrahmen

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Bewertung des EU-Vorschlags II

„sektorale“ Qualifikationsrahmen: - werden nicht eindeutig definiert und- können in Konkurrenz zu nationalen Zuständigkeiten geraten

Qualitätssicherung: führt aber ggf. zur Einrichtung einer zentralisierten Institution auf EU- oder nationaler Ebene (Rolle des Nationalen Zentrums?)

Leistungspunktesystematik: - wird in einem vom EQF separaten Prozess entwickelt, sollte aber Bestandteil des Konzepts sein („Hilfsdeskriptor“)- die Ziele der Instrumente EQF und ECVET überschneiden sich, keine logisch-sinnvolle Ergänzung- Die Trennung von ECTS und ECVET zementiert Bildungsbereiche (konterkariert die bildungsbereichsübergreifende Intention)

EQF – Europäischer Qualifikationsrahmen

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Bewertung des EU-Vorschlags III Kopplung der MS an den EQF bis 2009

- mehr Flexibilität für Nachbesserungen-> zeitlich entschleunigen!

Evaluierung - Ansatz muss überarbeitet werden: nicht zu punktuell, abernicht alle Qualifikationen können vor der Evaluierung zugeordnet werden

Bezug zur EU-Anerkennungsrichtlinie Wird im Vorschlag ausgeschlossen (s. Abs. 9); sollte die Möglichkeit der Revision / Anpassung vorsehen.

In der Diskussion noch immer nicht klar - dass es sich um keine Zuordnung von Bildungsabschlüssen handelt (= kein zweites „ISCED“) - Rolle der NQF bzw. Funktion des Meta-Rahmens - was mit ISCED und ISCO passiert (Referenz fehlt)

EQF – Europäischer Qualifikationsrahmen

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Weiteres Vorgehen der EU-Kommission

Testphase des EQF durch Leonardo-Ausschreibung durch eine neue Arbeitsgruppe zur Anerkennung informellen / non-

formalen Lernens

Einrichtung einer Koordinationsstruktur auf EU-Ebene (zur Sicherung von Transparenz und einheitlicher Anwendung)

Ausbau der Zusammenarbeit mit (international agierenden) Sektoren

Qualitätssicherung Einrichtung nationaler Kontaktstellen gemeinsame Prinzipien

ECVET EU-weiter Konsultationsprozess im 2. Hj. 2006 (bis März 2007) Konzeptioneller Input über Leonardo-Ausschreibung offizieller Kommissionsvorschlag: Ende 2007

EQF – Europäischer Qualifikationsrahmen