ZEITSCHRIFT DES DIRIGENTENFORUMS JULI 2019 · 06.06.2019 · der Franz Liszt Musikakademie...

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Deutscher Dirigentenpreis 2019 in Köln: Die Kandidaten SEITEN 4 BIS 7 Vielfältiges Kursprogramm: Von der Operette bis zur Chorsinfonik SEITEN 8 BIS 22 Der Freundeskreis des Dirigentenforums SEITEN 20 BIS 21 47 ZEITSCHRIFT DES DIRIGENTENFORUMS JULI 2019

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Deutscher Dirigentenpreis 2019 in Köln: Die Kandidaten

SEITEN 4 BIS 7

Vielfältiges Kursprogramm: Von der Operette bis zur Chorsinfonik

SEITEN 8 BIS 22

Der Freundeskreis des Dirigentenforums

SEITEN 20 BIS 2147

ZEITSCH RI FT DES DI RIGENTEN FORUMSJ U LI 2019

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● Urtext-Ausgaben auf dem aktuellsten Stand der Forschung

● Herausgegeben von dem renommierten britischen Musikwissenschaftler Jonathan Del Mar

● Das komplette Orchestermaterial ist käuflich erhältlich

Die Neun SymphonienPartituren und Orchesterstimmen BA 9001–BA 90099 Dirigierpartituren im Schuber BA 90009 Studienpartituren im Schuber TP 900

Die fünf KlavierkonzertePartituren und Orchesterstimmen BA 9021–BA 90255 Studienpartituren im Schuber TP 920

Konzert für Klavier und Orchesternach dem Violinkonzert op. 61 BA 9013

Konzert in D für Violineund Orchester op. 61Partitur und Orchesterstimmen BA 9019

Romanzen in F und G für Violine und Orchester op. 40 und op. 50Partitur und Orchesterstimmen BA 9026

Konzert in C für Klavier, Violine,Violoncello und Orchester op. 56„Tripelkonzert“Partitur und Orchesterstimmen BA 9027

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● Urtext-Ausgaben auf dem aktuellsten Stand der Forschung

● Herausgegeben von dem renommierten britischen Musikwissenschaftler Jonathan Del Mar

● Das komplette Orchestermaterial ist käuflich erhältlich

Die Neun SymphonienPartituren und Orchesterstimmen BA 9001–BA 90099 Dirigierpartituren im Schuber BA 90009 Studienpartituren im Schuber TP 900

Die fünf KlavierkonzertePartituren und Orchesterstimmen BA 9021–BA 90255 Studienpartituren im Schuber TP 920

Konzert für Klavier und Orchesternach dem Violinkonzert op. 61 BA 9013

Konzert in D für Violineund Orchester op. 61Partitur und Orchesterstimmen BA 9019

Romanzen in F und G für Violine und Orchester op. 40 und op. 50Partitur und Orchesterstimmen BA 9026

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Editorial Inhalt

Liebe Leserin, lieber Leser,

im Herbst wird es spannend, wenn vom 11. bis 18. Oktober 2019 der Deutsche Dirigentenpreis zum zweiten Mal in Köln ausgetragen wird! Wir nehmen diese Ausgabe zum Anlass, Ihnen die zwölf Kandidatinnen und Kandidaten, die die Wettbewerbs-Jury zur Teil-nahme ausgewählt hat, vorzustellen (Seiten 4-7). Sie alle werden im Oktober Gelegenheit haben, mit dem Gürze-nich-Orchester Köln, dem WDR Sinfo-nieorchester sowie Sängerinnen und Sängern der Oper Köln in der Kölner Philharmonie zu arbeiten und der Jury ihr Können im Sinfonie- und Opernre-pertoire zu demonstrieren.

In der ersten Jahreshälfte stand im Dirigentenforum neben der Aufnahme neuer Stipendiaten im Orchester- und Chorbereich (S. 27) ein umfangreiches Kursangebot auf dem Programm. Ich freue mich besonders, dass wir unseren Chorstipendiaten neben einem hochka-rätigen a cappella-Kurs mit dem WDR Rundfunkchor die Möglichkeit bieten konnten, auch im chorsinfonischen und im Opernchor-Bereich Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen (Seiten 12, 13 und 19).

Es ist uns ein Anliegen, unseren Stipendiaten in möglichst vielen musikalischen Bereichen und Genres die Gelegenheit zur praktischen Arbeit

zu bieten. Auf dem Gebiet der zeitge-nössischen Musik stellte die erstmalige Zusammenarbeit mit dem renom-mierten Kölner Ensemble Musikfabrik im März für unsere Orchesterstipendi-aten ein Highlight dar, das in Zukunft wiederholt werden soll (S. 14).

Der Freundeskreis Dirigentenforum e.V. wurde im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums des Dirigentenforums im November 2016 gegründet und hat seither schon viele unserer Projekte unterstützt und ermöglicht. Mit diesem Heft führen wir die neue Rubrik „Fünf Fragen an…“ ein, in der sich jeweils ein Mitglied des Freundes-kreises den Fragen unserer Redaktion stellt und Einblick gibt in die Beweg-gründe und Ziele der Förderarbeit. Den Anfang macht Andreas Bausdorf (S. 20), Vorstandsvorsitzender des Freundeskreises Dirigentenforum e.V. und Geschäftsführer der Deutschen Orchester-Stiftung.

Das Team des Dirigentenforums wünscht Ihnen viel Freude bei der Lektüre und eine schöne, erholsame Sommerzeit!

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Editorial 3

Deutscher Dirigentenpreis:Die Kandidaten 5Termine 7

Vergessene Operette 8

Korngold-Entdeckung 10

Große Chorsinfonik 12

Opernkurs Leipzig 13

Conductor Collider 14

Junge Dirigenten zeigen Format 15

Vier junge Dirigentenim Rampenlicht 16

Dramatik aus Disziplin 17

Fliegender Wechsel in der Metzinger Stadthalle 18

WDR Rundfunkchor 19

Fünf Fragen an... Andreas Bausdorf 20

Assistenz bei Jörg Widmann 21

Dirigierkurs Nürnberg 22

Neue Herausforderungen 23

Chefposition und erste Preise 24

Informationen zur Bewerbung 24

Neun neue Maestri 27

Impressum 30

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deutsch er musi krat

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Johannes Braun ist seit der Spielzeit 2017/18 als 1. Kapellmeister am Landes-theater Coburg verpflichtet. Er studierte an der Hochschule für Musik Karlsruhe und der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar. Meisterkurse u.a. bei Bernard Haitink und Johannes Schlaefli

ergänzten sein Studium. 2016 wurde er mit dem Ernst-von-Schuch-Preis ausge-zeichnet und 2017 belegte er beim 8. Dirigierwettbewerb der Mitteldeut-schen Musikhochschulen mit dem MDR Sinfonieorchester den zweiten Platz.

Ka Hou Fan studierte an der École Normale de Musique de Paris sowie an der Universität für Musik und darstel-lende Kunst Wien. Beim Princess Astrid International Music Competition 2018 und dem Maestro Solti International Conducting Competition 2017 erreichte er jeweils das Semi-Finale. Seit 2019 nimmt er am Master-Programm des Conservatorium van Amsterdam und des Royal Conservatoire of The Hague teil, in dessen Rahmen er Assistenzen bei Dirigenten und professionellen Orchestern absolvieren wird.

Die KandidatenZwölf Dirigentinnen und Dirigenten für den Deutschen Dirigentenpreis 2019 nominiert

Das Dirigentenforum des Deutschen Musikrats richtet den Deutschen Dirigentenpreis 2019 in Partnerschaft mit der Kölner Philharmonie, der Oper Köln, dem Gürzenich-Orchester Köln und dem WDR Sinfonieorchester aus. Bewerben konnten sich Dirigentinnen/en aller Nationen, die jünger als 32

Jahre sind. Unter 91 Bewerbern aus aller Welt wurden 12 Kandidaten ausge-wählt. Die Video-Vorauswahl fand unter dem Jury-Vorsitz von Lothar Zagrosek in Bonn statt. Mitglieder dieser Jury waren außerdem Siegwald Bütow (WDR Sinfo-nieorchester), Patrick Hahn und Ulrike Schäfer (Gürzenich-Orchester Köln)

sowie Michael Mund (Oper Köln). Die Kandidaten Johannes Braun und Gábor Hontvári qualifizierten sich für den Deutschen Dirigentenpreis über ihre erfolgreiche Teilnahme am Dirigenten-forum, die mit mehreren Juryentschei-dungen verbunden ist.

Johannes Braun

Ka Hou Fan

deutsch er di rigenten preis 2019

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Julio García Vico studiert seit 2015 an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf Dirigieren. Zuvor absol-vierte er seinen Master für Neue Musik (Klavier) beim Ensemble Modern und war Akademist beim Spanischen Natio- nalorchester. An der Musikhochschule Madrid studierte er von 2009 bis 2013 Klavier. Auftritte als Dirigent führten ihn u.a. an die Komische Oper am Rhein. 2018 assistierte er Rüdiger Bohn beim European Workshop for Contemporary Music. 2019 übernahm er eine Assistenz für Fausto Nardi bei der Internationale Opern akademie in Weikersheim.

Niklas Benjamin Hoffmann gewann 2016 den International Donatella Flick & LSO Conducting Competition und wurde infolgedessen Assistant Conductor des London Symphony Orchestra. Hier arbeitete er eng mit allen Gast- und Chefdirigenten wie z.B. Valery Gergiev, Sir Simon Rattle und Bernard Haitink zusammen und diri-gierte eigene Konzerte. Sein Studium absolvierte er an der Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar. Engagements führten ihn u.a. zum St. Petersburg Symphony Orchestra und der Staats-philharmonie Rheinland Pfalz.

Gábor Hontvári studiert seit 2015 an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar. Zuvor absolvierte er seinen Bachelor im Orchester- und Chordirigieren an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest. Beim Internationalen „Lantos Rezso Wettbe-werb“ für junge Chordirigenten 2014 und beim 7. Dirigierwettbewerb der mitteldeutschen Hochschulen mit dem MDR ging er als 1. Preisträger hervor. Beim Wettbewerb „Campus Dirigieren“ erhielt er 2019 den 2. Preis sowie den Publikumspreis.

Nicolas Kierdorf absolvierte seinen Bachelor in Orchesterdirigieren an der HfMT Köln und ist seit 2017 im Master-programm an der HfMT Hamburg. Meisterkurse u.a. bei Johannes Schlaefli, Nicolás Pasquet und Markus Lehtinen gaben weitere wichtige Impulse. 2019 erreichte er das Finale beim Deutschen Hochschulwettbe-werb „Campus Dirigieren“. Mit den Hamburger Symphonikern konzer-tiert er regelmäßig und ist seit 2019 Künstlerischer Leiter des Orchesters der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Seit 2016 ist Marc Leroy-Calatayud Assi-stant conductor an der Opéra National de Bordeaux und beim Orchestre Natio- nal Bordeaux-Aquitaine. Er studierte an den Musikhochschulen in Lausanne, Wien sowie Zürich und besuchte Meisterkurse u.a. bei Bernard Haitink und Vladimir Jurowski. Konzerten-gagements erhielt er bisher u.a. beim Orchestre de l’Opéra de Limoges, dem Musikkollegium Winterthur, der Janácek Philharmonie Ostrava und der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz.

Paul Marsovszky studierte zunächst an der Franz Liszt Musikakademie Buda-pest, wo er seinen Master-Abschluss mit Bestnote und Auszeichnung absol-vierte. Seit 2018 studiert er an der UdK Berlin. Zu den professionellen Orche-stern, mit denen er bisher gearbeitet hat, gehören das Ungarische Rund-funkorchester, Festival Strings Lucerne, Symphonisches Orchester Savaria, Concerto Budapest, Danubia Orchester, die Magdeburgische Philharmonie, die Brandenburger Symphoniker sowie das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt.

Nicolas Kierdorf

Julio García Vico

Niklas Benjamin Hoffmann

Marc Leroy-CalatayudGábor Hontvári

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Paul Marsovszky

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Simon Proust ist seit 2017 Künstle-rischer Leiter des Orchestre des Jeunes du Centre und seit 2010 des von ihm gegründeten Ensemble Cartésixte. 2017-2019 war er Chef assistant beim Ensemble Intercontemporain. Beim Princess Astrid International Music Competition erhielt er 2018 den 2. Preis. Sein Studium absolvierte er am Conser-vatoire National Supérieur de Musique in Paris. Als Gastdirigent arbeitet er regelmäßig mit dem Orchestre Nati-onal de Lille, dem Orchestre Sympho-nique Région Centre Tours u.a.

Vitaly Shevelev ist seit 2017 Kapell-meister am Buryat State Academic Opera and Ballet Theatre (Russland). Er studierte am Sankt Petersburger Konservatorium und besuchte Meister-kurse u.a. bei Vasily Sinaisky und Alexander Titov. Die Orchester des Eremitage-Theaters und des Sankt Petersburger Konservatoriums, das North-West Grand Orchestra, das Sankt Petersburger Jugendorchester und das Internationale Sinfonieorchester Tavrichesky gehören u.a. zu den Ensem-bles, mit denen Vitaly Shevelev bislang konzertierte.

Chloé van Soeterstède studierte in Paris, London und Manchester. 2018 war sie Finalistin beim International Donatella Flick & LSO Conducting Competition und erreichte 2017 das Viertelfinale beim Besançon International Conduc-ting Competition. Sie ist Gründerin und Künstlerische Leiterin des Ensembles Arch Sinfonia, das Konzerte in London, Paris und Lille gibt. Als Gastdirigentin

war sie u.a. beim Orchestre National de Lille, dem Berkeley Ensemble und dem Orchestre Victor Hugo Franche-Comté zu erleben.

Mit dem Gewinn des Aspen Conduc-ting Prize 2018 und dem 2. Preis des 7. International Conducting Compe-tition Jorma Panula in Finnland (ohne Vergabe des 1. Preises) konnte Johannes Zahn international auf sich aufmerksam machen. Bis 2017 studierte er an der HfMT Hamburg; zurzeit ist er Student an der Zürcher Hochschule der Künste. Johannes Zahn dirigierte bereits zahlreiche Orchester, darunter das City of Birmingham Symphony Orchestra, die Symphoniker Hamburg, die Bremer Philharmoniker, das Berner Symphonieorchester, Festival Strings Lucerne u.a.

deutsch er di rigenten preis 2019

TermineÖffentliche Wertungsrunden in der Kölner Philharmonie (Eintritt frei):Mittwoch, 16.10.2019, 10:00 Uhr WDR SinfonieorchesterDonnerstag, 17.10.2019, 10:00 Uhr Gürzenich-Orchester Köln, Ensemble und Internationales Opernstudio der Oper KölnDonnerstag, 17.10.2019, 14:00 Uhr WDR Sinfonieorchester

Finalkonzert:Freitag, 18.10.2019, 20:00 Uhr WDR Sinfonieorchester, Gürzenich-Orchester Köln, Sänger des Ensembles und des Internationalen Opernstudios der Oper Köln

Tickets für das Finalkonzert sind unter koelner-philharmonie.de und koelnticket.de erhältlich.

Simon Proust

Vitaly Shevelev

Chloé van Soeterstède

Johannes Zahn

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deutsch lan dfu n k, musi k jou rnal, 14. jan uar 2019

Erstaunlich aktuell - „Der Bachelor“ anno 1929Goliath Armstrong ist Multimillionär und einer der begehrtesten Jungge-sellen Manhattans. Selbstverständ-lich kann er sich vor Heiratsanträgen kaum retten. Er genießt jedoch lieber sein turbulentes Jet-Set-Leben. Sein besonderer Spleen: Wo auch immer er sich gerade aufhält, lässt er sich Rosen aus Florida einfliegen. Prophylaktisch. Es könnte ja vielleicht doch einmal die Richtige vor der Tür stehen. Die Handlung der Operette „Rosen aus Florida“ ist durchaus aktuell. Sie erinnert an das Konzept von „The Bachelor“, einer Reality-Soap des Privatfernsehens, sagt der Chefdirigent der Musikalischen Komödie Leipzig Stefan Klingele. So wundert er sich schon, dass sie in den letzten Jahren von keinem Theater im deutschen Sprachraum gespielt worden ist: „1951 in St. Gallen, das ist die letzte mir bekannte Aufführungsserie gewesen – knapp siebzig Jahre ist das Stück jetzt verschwunden.“

Verschwundene Manuskriptfragmente - Ein „Fall“ für die Forschung Der Komponist Leo Fall war zu Lebzeiten ein Star. Seine Operetten „Madame Pompadour“, „Die Dollarprin-zessin“ oder „Die Rose von Stambul“ waren und sind bis heute Publikums-renner. Aber fast jeder fleißige Genius verliert auch gelegentlich die Lust, ein Projekt zu Ende zu führen. Das Manuskript von „Rosen aus Florida“ blieb Fragment - und wanderte in die Schublade. Leo Fall hat es bis zu seinem Tod nicht mehr angerührt.Damit begann eine spannende Geschichte, die noch längst nicht hinreichend erforscht ist. Die Witwe Leo Falls übergab die Fragmente dem damals jungen Komponisten Erich Wolfgang Korngold mit der Bitte, das

Stück zu vollenden. Er tat es. Aber über den Verbleib der Manuskriptfragmente ist nichts bekannt, sagt Stefan Klingele.„Ich weiß nicht, ob die im Krieg verloren gingen, vielleicht tauchen sie ja auch wieder auf. Aber vielleicht ist das auch eine Sage! Was man festhalten kann ist, dass die Berta Fall, die Witwe Fall einfach wirklich Geld brauchte, weil Leo Fall ein lebenslustiger Mann war, der alles verspielt und versoffen hat wahrscheinlich. Und Berta Fall hat sich ja irgendwann das Leben genommen, einfach weil sie wirklich einsam und alleine war und nicht wusste, wie sie ihre Existenz sichern sollte. Vielleicht war es einfach eine Art Geschenk von Korngold an Berta Fall…“

Musikalische Vielfalt - Von Charleston bis Richard Strauss Die Partitur von „Rosen aus Florida“ ist äußerst abwechslungsreich. Ähnlich wie bei Korngolds älterem Kollegen Paul Abraham wird der walzer- und marschlastige Operettenklang ab und an durch typische Modetänze der zwan-ziger Jahre wie Foxtrott und Charleston angereichert. Bei einer Nummer ist

sogar ein Banjo vorgesehen. Dann gibt es wieder Passagen, die deutlich nach Richard Strauss oder Ermanno Wolf-Ferrari klingen. Eine anregende Melange - und eine anspruchsvolle Aufgabe für die junge Nachwuchsdi-rigentin und ihre beiden männlichen Kollegen, die das Werk unter Anleitung von Stefan Klingele innerhalb einer Woche einstudiert haben.„Was uns sehr auffällt, ist die reiche Instrumentation“, sagt Klingele. „Es ist im Schlagwerk unheimlich viel Silbriges, Zartes. Harfe kommt zum Einsatz, zwei Saxophone, die in den Liebesduetten auch immer in Terzen spielen. Auch die Streicher sind in der Harmonieführung ganz dicht…“

Wie dirigiert man Operette? Die Genese der Produktion„Man weiß es nicht so genau: Was ist von Fall und was von Korngold“, sagt einer der drei Stipendiaten des Deut-schen Musikrats, der Schweizer Reto Schärli. „Es ist tatsächlich zum ersten Mal, dass ich ein Stück gelernt habe und es keine einzige Aufnahme gab“, ergänzt Yura Yang, die aus Südkorea

„Rosen aus Florida“ an der Musikalischen Komödie Leipzig Von claus fisch er

Yura Yang dirigiert das Orchester der Musikalischen Komödie Leipzig.

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Vergessene Operette

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stammt und nach einer Hospitanz an der Dresdner Staatsoperette inzwischen bereits eine Stelle hat, als Kapellmeisterin am Theater in Kiel. „Ich habe einmal Operette machen dürfen in Dresden und ich habe dann gemerkt, dirigieren tut man auch anders, finde ich, wenn man Operette dirigiert. Und ich wollte die Möglichkeit nutzen, dass man das wirklich lernen kann von so einem tollen Dirigenten.“Stefan Klingele hält „Rosen aus Florida“ für bestens geeignet, um den drei Stipendiaten - der dritte, Chanmin Chung, stammt ebenfalls aus Südkorea - die musikalische Leitung einer Operette zu vermitteln. „Es gibt langsame Walzer, schnelle Walzer, Märsche, Tänze, da ist einfach alles drin! Da lernen sie in alle Richtungen zu dirigieren. Man muss Rubato dirigieren und leise Klänge zart blühen lassen und auch mal reinhauen bei den drama-tischen Stellen!“Da dem Orchester der Musikalischen Komödie Leipzig die Musik von „Rosen aus Florida“ auch noch nicht bekannt war, hatten es die drei Nachwuchs-maestri in den Proben natürlich leichter, von den Musikern akzeptiert zu werden. „Das Orchester muss sich da schnell in ganz neue Stücke rein-

finden, falsche Noten finden, z.B. auch Stricharten anpassen und auch testen – und das ist ein richtiger Workshopcha-rakter, wie man es eigentlich erwartet.“

Gelungenes Experiment - Eindrücke aus der Premiere Alle drei Stipendiaten wurden der Aufgabe voll gerecht, allerdings dirigierten Yura Yang und Chanming Chung aus Südkorea bei der Premiere der konzertanten Produktion eine Spur mitreißender und musikantischer als der Schweizer Reto Schärli. Auch das Sängerensemble der Musikalischen Komödie Leipzig war in bester Form. Adam Sanchez gab den Jungmilliardär Goliath Armstrong als leicht schmie-riger Tenor mit herrlich-komischen Lebemann-Posen. Als Gast am Haus überzeugte Desirée Brodka in der Partie der Dorrit, jener Frau, die Goliath von Seiten seiner Eltern zugedacht war, die ihn aber völlig kalt lässt. Doch selbst-verständlich kommt er am Schluss doch noch unter die Haube. Nach turbu-lenten Verwechslungsszenen kommt es zum Happy-End mit der russischen Adligen Irina Naryschkin, der Goliaths immenser Reichtum sichtlich egal war. Sie wurde von Ensemblemitglied Lilly Wünscher verkörpert, mit großer Geste

und angenehm-voluminösem Sopran. Ein gelungener Operettenabend, der dem Leipziger Publikum eine lohnende Entdeckung ermöglicht hat!

Bereicherung des Repertoire-Kanons: „Rosen aus Florida“ lohnt auch die szenische Produktion Christian Geltinger, der Chefdrama-turg der Oper und der Musikalischen Komödie Leipzig kann sich eine szenische Produktion der „Rosen aus Florida“ in Zukunft sehr gut vorstellen: „Das ganze Stück könnte man unter das Motto „Der Bachelor“ stellen. Im zweiten Akt gibt es z.B eine Schön-heitskonkurrenz, einen Schönheits-wettbewerb... letzten Endes könnte man das wunderbar aktualisieren auf die heutige Zeit.“ Chefdirigent Stefan Klingele sieht das genauso: „Ich bin ziemlich sicher, dass in den nächsten Jahren ein Theater eine Inszenierung machen wird!“

deutsch lan dfu n k, musi k jou rnal, 14. jan uar 2019

Moderatorin Bettina Volksdorf interviewt Reto Schärli, Yura Yang und Chanmin Chung (v.l.n.r.).

Der Beitrag wurde am 14. Januar 2019 in der Sendung „Musikjournal“ im Deutschland-funk gesendet.

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Korngold-Entdeckung

Es war vom 08. bis 13. Januar 2019: der 16. Operetten-Workshop Junge Dirigenten mit Abschlusskonzerten in der Musikalischen Komödie Leipzig. In den Proben unter der künstlerischen Gesamtleitung von Stefan Klingele saß auch Roland Seiffarth, der Initi-ator des Projekts, und beobachtete, wie die Werkauswahl für das Dirigen-tenforum des Deutschen Musikrats immer raffinierter und in diesem Fall für Interpreten deutlich komplizierter wird. Nach „Das Lied der Liebe“ lagen die Noten zu Erich Wolfgang Korngolds erfolgreichster Operette „Rosen aus Florida“ (Wien 1929) nach Fragmenten von Leo Fall in der Dialogbearbeitung von Christian Geltinger und Stefan Klingele auf den Pulten: Schwierig, prickelnd, raffiniert! Dieses Jahr hat Stefan Klingele mit den drei Teilnehmern des Operetten-workshops genau eingetaktet, wann jeder in den beiden Teilen der Auffüh-rung zum Zug kommt. Sie probten

nur die Teile, die sie in den beiden Vorstellungen auch dirigierten. Der Schweizer Reto Schärli ist freischaf-fend. Die beiden Südkoreaner haben bereits feste Engagements, wo sie als Kapellmeister sicher nicht allzu lange auf eigene Operetten-Einstudierungen warten müssen. Bei den Arbeits- und Schlussproben standen zwei Schwer-punkte im Vordergrund: Die richtigen Klangfarben, also eine bei Korngold sehr intensive Herausforderung, und die korrekte Proportionierung von Dynamik und Ausdruck.Das Projekt soll nicht nur den Zielvor-stellungen des Deutschen Musikrats entsprechen, sondern auch dem unter Stefan Klingele und Cusch Jung spannend-ambitionierten Spielplan der Musikalischen Komödie zusätzliche Reizstoffe injizieren. Die Messlatte ist noch höher, seit im Herbst Korngolds „Das Lied der Liebe“ nach Melodien von Johann Strauß, das Werk des Operetten-Workshops 2018, als CD-Weltpremiere

erschien. Allerdings dirigierte bei den Aufnahmen Klingele das Orchester der Musi-kalischen Komödie und deren Ensemble selbst, nicht die Teil-nehmer des Dirigenten-forums.Chanmin Chung, Reto Schärli und Yura Yang werden sich sicher

noch lange mit Freude daran erinnern, wie wenig Mühe sie mit den Gesangs-solisten wie Desirée Brodka (a. G.), Lilli Wünscher und Adam Sanchez hatten. Diese beherrschen alle Tücken des Metiers, der pikanten bis pathetischen Dialoge, der zwischen Raffinesse und Eingängigkeit changierenden Melodien und das dröhnende Herausschleudern der Refrains. So bekommen die jungen Dirigenten Impulse, die sie zu Höchst-leistungen und entspannter Konzentra-tion herausfordern. Aber irgendetwas ist immer bei der Mischung aus Leo Fall und Erich Wolfgang Korngold, der im Jahr 1929 für das Theater an der Wien mit „Rosen aus Florida“ seine zu Lebzeiten erfolgreichste Operette schrieb: Ausgefeilt in der Rhythmik und in der Melodik ist das Werk nur mit Hybridstücken wie Künnekes „Die große Sünderin“ oder des späten Lehár vergleichbar. Erich Wolfgang Korngold hatte die von Leo Fall hinterlassenen Musiknummern seiner eigenen musi-kalischen Individualität angeglichen: Falls klare Melodik und rhythmische Prägnanz kommen hier zur Synthese mit Korngolds differenzierter bis rauschhafter Orchestration.Selten sind sich die späte Operette und die Screwball-Komödien Hollywoods so nahe wie in diesem Stück. Fiktive Identitäten, die der Milliardär Goliath Armstrong und die russische Fürstin Irina Naryschkin (die Kritik um 1930 setzte sie gleich mit einer jener realen russischen Adeligen, die in Rudeln vor der Oktoberrevolution nach Amerika fliehen) annehmen. Das jedoch verzö-gert nicht nur deren eigene amouröse Vereinigung, sondern auch die der heiratswilligen Amerikanerin Dorrit Farring mit Tommy Webbs (Andreas Rainer, der in der zweiten Duett-Nummer seine Position gegen ein Solo-Banjo verteidigen muss). Bei den konzertanten Aufführungen, zu denen

„Rosen aus Florida“ an der Musikalischen Komödie Leipzig Von rolan d h. di ppel

Reto Schärli

n eu e musi kzeitu ng (nmz), 13 . jan uar 2019FO

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Cusch Jung als Erzähler und Bettina Volksdorf als Moderatorin umfänglich mitbeschäftigt sind, sieht man leider nicht, dass die Chordamen eigentlich in sündteuren Bademoden à la Hollywood stecken sollten. Cusch Jung bleibt mit freundlicher Ironie nichts anderes übrig, als an manchen Stellen Wich-tiges zu rekapitulieren. So schön wirr ist das alles.Die drei noch bis kurz vor der Premiere durch Stefan Klingele gecoachten Teil-nehmer kommen unterschiedlich mit der großen Besetzung des Orchesters und den recht kurzen Musiknummern zurecht. Es scheint, dass Yura Yang die rational strukturierende Tüftlerin ist, die die Funktion des Schlagwerks für viele Kombinationen gut zu nutzen weiß. Chanmin Chung setzt mehr auf Brio und Durchsichtigkeit. Reto Schärli vertraut vor allem dem melodischen Zug der Sänger, die er mit den Orches-terklängen elegant umhüllt. Doch um diese Eindrücke zu präzisieren, ist die Partitur eigentlich zu komplex und viele Nummern im Aufbau der musika-lischen Formen zu kurzatmig.Korngold brachte das Saxophon selbst an unmerkbaren Stellen in reizvoll außergewöhnliche Kombination mit anderen Instrumenten, mit Solo-Banjo und Celesta. Für die Mitwirkenden wurde es im Verlauf der Proben immer

komplizierter zu entscheiden, wie weit das Material im Stand bei Leo Falls Tod 1925 einfloss und was von Korngold mit eigenen melodischen Erfindungen 1929 transformiert wurde.Korngolds raffinierte und dabei hyper-trophe Instrumentation macht den Reiz des Stückes aus. Keine Vorerfahrung kann den jungen Dirigenten den Weg zu dieser ebnen etwa wie zu den in vergleichbarer Weise anspruchsvollen Aufführungen der Opern von Richard

Strauss. Die Würdigung der Teilnehmer-Leistungen ist deshalb nicht einfach: Man kann es bei der engagierten Kollegialität des Sängerensembles den jungen Dirigenten nicht verübeln, wenn einige Stellen sehr süffig geraten und Korngolds instrumentale Detail-arbeit dann wegrutscht. Bei anderen Stellen führt das Orchester etwas auf Kosten der Spannung in den edlen, dabei vor Retardierung nicht sicheren Übergängen. Da steckt der Teufel im Detail. Denn die flächige Akustik der Musikalischen Komödie verschluckt bei leiseren Passagen einige solistische Reizungen, bevor diese im Saal wahrge-nommen werden könnten.Ergebnis also unentschieden. Macht nichts, denn es geht beim Operetten-workshop nicht um Wettbewerb und deshalb ist das Allerschwerste gerade gut genug. Außerdem sind die von den Teilnehmern des Dirigentenforums hier gemachten Erfahrungen überall anwendbar. Hoffentlich bekommt man auch diese Entdeckung bald als CD.

Zuerst erschienen in der Online-Ausgabe der neuen musikzeitung (www.nmz.de), 13.1.2019. Wiederveröff. mit freundlicher Genehmigung des Autors und des ConBrio Verlags.

n eu e musi kzeitu ng (nmz), 13 . jan uar 2019

Chanmin Chung

Désirée Brodka hinter der Bühne vor ihrem Auftritt in der Rolle der Dorrit Farring

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Große Chorsinfonik

di rigenten forum - chor

Zum ersten Mal hatten vier Stipen-diaten des Dirigentenforums, Justus Barleben, Julia Selina Blank, Nikolaus Henseler und Johanna Soller aus dem Förderbereich Chor, Gelegenheit, mit dem Staatsorchester Frankfurt zusammen zu arbeiten. Sie über-nahmen eine Einstudierung für Jörg-Peter Weigle, standen am Pult „seines“ Orchesters und hatten damit die für angehende Chordirigenten immer noch seltene Möglichkeit, ein Profiorchester leiten zu können. In einem einwöchigen Kurs konnten die jungen Dirigenten in Frankfurt/Oder ihre klanglichen

Vorstellungen zu Werken von Felix Mendels-sohn Bart-holdys „Elias“ gemeinsam mit dem Orchester und dem Philhar-monischen Chor Berlin umsetzen. Geleitet wurde der Kurs von Jörg-Peter Weigle,

seit 2018 Chefdirigent des Staatsorche-sters Frankurt und Gründungsmitglied des Chorbereichs im Dirigentenforum, der sich zuvor zwei Tage zu Klavier-proben mit den Stipendiaten in Berlin getroffen hatte. „Dieser Kurs ist wichtig zur Überwin-dung des Klischees einer Einteilung in Chor- und Orchesterdirigenten. Ich konnte zeigen, welche Gemeinsam-keiten das Chor- und Orchesterdiri-gieren haben und welche „no-gos“ es auf beiden Seiten gibt. So können sich die Dirigenten zukünftig besser auf chorsinfonische Situationen vorbe-

reiten“, meint Jörg-Peter Weigle, der den Stipendiaten Hilfestellung zu Schlagtechnik und Probenmethodik gab. Die Nachwuchschordirigenten profitierten von der Fähigkeit des Staatsorchesters Frankfurt und des Philharmonischen Chores, sich auf die verschiedenen dirigentischen Persön-lichkeiten und ihre Ideen einzulassen. Die offene Kritik von Jörg-Peter Weigle und der Dialog mit den professionellen Musikern schufen eine angenehme

Probenatmosphäre, in der die Stipendi-aten konzentriert an ihren Stärken und Schwächen arbeiten konnten. Nikolaus Henseler, Stipendiat des Dirigenten-forums seit 2018: „Es war sehr lohnend mit Felix Mendelssohns „Elias" eine ganze Woche zu verbringen und das Brandenburgische Staatsorchester in mehreren Proben dirigieren zu können. Dass wir auch mit den vier hochkarä-tigen Solisten proben konnten, dazu das regelmäßige Feedback von Jörg-Peter Weigle, hat die Woche nochmal bereichert. “Diese Werkstatt wurde durch das finanzielle Engagement der Kulturbe-triebe Frankfurt/Oder (Kulturbüro) und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Bran-denburg ermöglicht.Justus Barleben am Pult des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt

Vier junge Chorstipendiaten studieren mit dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt und dem Philhar-monischen Chor Berlin Mendelssohns „Elias“ ein

Jörg-Peter Weigle, Nikolaus Henseler, Justus Barleben, Julia Selina Blank, Johanna Soller (v.l.n.r.)

Julia Selina Blank

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Opernkurs Leipzig

Der Chor der Oper Leipzig und Johannes Eppelein am Pult

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Künstlerische Leitung: Thomas Eitler-de Lint Chor der Oper Leipzig | 11. bis 14. März 2019

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Johannes Eppelein und Thomas Eitler-de Lint im Gespräch

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Johannes Eppelein, Franziska Kuba, Thomas Eitler-de Lint, Johanna Soller, Nikolaus Henseler

Johanna Soller

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Conductor Collider

hörtz24, 2 . apri l 2019

Ensemble Musikfabrik als neuer Partner im Dirigentenforum Von felix knoblauch

Composer Collider ist die Reihe der Musikfabrik, bei der das Landesen-semble in Kooperation mit jungen Kompositionsstudierenden deren Werke erarbeitet und zur Auffüh-rung bringt. Der Deutsche Musikrat veranstaltet nun zum ersten Mal sein Dirigentenforum – eine Plattform zur Förderung junger Dirigenten – zusammen mit der Musikfabrik unter dem Titel Conductor Collider. Das Konzept lässt sich als Workshop verstehen, bei dem den Dirigenten die Möglichkeit geboten wird, fünf Tage lang mit einem professionellen Ensemble für zeitgenössische Musik und unter der künstlerischen Leitung von Prof. Rüdiger Bohn (Düsseldorf) Neue Musik einzustudieren. Eröffnet wurde der Konzertabend mit Edgar Varèses Octandre (1923), dirigiert von Seung Hyun Baek. Baek studiert an der Hochschule für Musik in Nürnberg. Er selbst kam als Nachrücker in das Collider-Projekt und hatte lediglich zwei Wochen Zeit, das Werk einzustu-dieren. Umso erstaunlicher die Präzi-sion, mit der er das hoch konzentrierte Ensemble leitet.Nicht immer ganz aufmerksam waren

die Musiker bei Rebecca Saunders a visible trace (2006). Das sehr getragen leise Werk verleitet durch seine inei-nander fließenden Klänge dazu, völlig in der Musik aufzugehen, den Fokus auf den Dirigenten dadurch aber zu verlieren. Die Folge: Plötzliche Schläge fallen stellenweise gar selten perfekt zusammen. Johannes Marsovszky – mittlerweile freiberuflicher Diri-gent – weiß mit den träge werdenden Musikern aber durchaus überzeugend umzugehen. Besonders sein klarer und

eckig strukturierter Stil schafft hier Durchblick. Mark Andres Ni (2006) besteht aus insgesamt sieben Sätzen, die allesamt extrem empfindlich im Zusammenspiel sind. Hinzu kommt das musikalisch rudimentäre Material, das die Musik zu einem extrem feinen und zerbrechlichen Gewebe macht.

Dass Andres Werk nicht auseinander-fiel, verdankte es maßgeblich dem Studenten Gábor Hontvári. Schade lediglich, dass die Resonanzen der stumm gedrückten Akkorde des Klaviers im dritten Satz – Oboe und Klarinette spielen hier demonstrativ in den Flügel – wegen des verwischenden Haltepedals nicht gut zur Geltung kommen. Abschlussstück des Konzertabends war Iannis Xenakis Thallein (1984), das mit einem zerschmetternden Auftakt beginnt. Gabriel Venzago – Kapellmei-ster am Mecklenburgischen Staats-theater – macht besagtem Auftakt mit seinem Dirigat alle Ehre. Das rhythmisch komplexe Werk wird hier nicht nur zum Hör-, sondern auch zum Sehgenuss. Obwohl keiner der anwesenden Teilnehmer des Dirigentenforums bei Rüdiger Bohn studiert hat, ist allen die Arbeit mit Bohn deutlich anzumerken. Ein spätromantisch rundes Dirigat ist bei vielen zeitgenössischen Werken oft irritierend und wirkt unter Umständen gar kontrapunktisch zur Musik. Von diesen künstlichen Romantifizierungs-versuchen sind Bohn und seine Schüler glücklicherweise weit entfernt.

Johannes Marsovszky

Mitglieder des Ensemble Musikfabrik

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Junge Dirigenten zeigen Format

badisch e n eu este nach richten, 29. apri l 2019

Konzert bildet Abschluss eines Meisterkurses unter der Leitung von Pavel Baleff Von kari n h ei n eke-di etz

Zum Finale des Meisterkurses für Dirigieren unter der Leitung von Pavel Baleff präsentierten vier Nachwuchsdi-rigenten mit der Philharmonie Baden-Baden eine beachtenswerte Sonntags-Matinee im Kurhaus.Carl Maria von Webers Ouvertüre zur Oper „Oberon“ dirigierte Reto Schärli, der zurzeit als freischaffender Opern- und Orchesterdirigent, Chorleiter und Korrepetitor arbeitet. Die Ouvertüre vereinigt romantische Märchenstim-mung und orientalisches Klangkolorit, eingesponnen in eine fremdartige Zauberwelt im farbenprächtigen Klangreigen. Der Dirigent formte mit präzisen Einsätzen das Orchester, wobei er sich dem Bewegungsablauf der Musik anpasste. Skizziert hat dies Schärli mit großer Emotionalität und Dynamik im allumfassenden Spek-trum – besonders die Decrescendi besaßen Format. Bei freiem Dirigat überzeugte er als Persönlichkeit.Edvard Griegs Klavierkonzert a-Moll hat mit dem Schumanns Tonart und Stim-mungsgehalt gemeinsam. Beide zählen wohl zu den schönsten der Romantik. Der Pianist Rudolf Meister entwickelte nach dem Forte-Auftakt des Orchesters formidabel das romantische Thema bei meisterhaftem Anschlag und skizzierte die lebhafte, figurierte Episode bis zum lyrischen Seitenthema weiter. Der Dirigent Davide Perniceni, Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung am Theater und Orchester Heidelberg, dirigierte ohne Stab. Nach fein nuancierten Angaben in Mimik und Gestik fügte sich das Orchester punktgenau seinen Anweisungen. Die groß angelegte Kadenz im Kopfsatz modellierte Rudolf Meister auf seine bestimmende Art. Im Adagio strömten stimmungsvoll weich fließende Streicher-Melodien wie aus einem Guss, denen sich im emotionalen Farbenklang die Bläser zugesellten.Glitzernde Fontänen streute der Pianist

ins Publikum, die auch in den Pausen ihre Wertigkeit erhöhten. Ein ange-nehmes Forte-Spiel zwischen Orchester und Pianist führte zum Finale mit nati-onalen Tanzrhythmen. Ausdrucksstark gestalteten die Flöten ihre Kantilenen. Eine elegante Harmonie herrschte zwischen Solist und Orchester. Das Finalende unterstrich die virtuose Versiertheit des Pianisten. Da blitzten im rasanten Tempo Oktaven über die Tastatur mit rhythmischen Akzenten und entsprechenden Farbkontrasten. Markant führte der Dirigent die Philhar-monie zum Fortissimo.Felix Mendelssohn Bartholdy kompo-nierte seine c-Moll-Sinfonie 1824 als 15-jähriger als Vermächtnis zur Wiener Klassik. Martijn Dendievel (erster und zweiter Satz) und Seung Hyun Baek (dritter und vierter Satz) teilten sich das Dirigat. Dendievel hat die Leitung als Assistenz-Dirigent des Symfonieorkest Vlaanderen und Erster Gastdirigent beim Akademischen Orchester Halle inne, er begann in seiner zupackenden Art den Kopfsatz zu führen, leitete haargenau die Einsätze, zauberte dabei ein ausdrucksstarkes Legato,

das von großem romantischen Flair getragen war. Dabei gestaltete er die Dramatik des Satzes perfekt aus, fand immer neue Strukturbewegungen, die das Orchester maßgeschneidert umsetzte. Filigrane Zeichensetzung war das Hauptanliegen des Dirigenten im Andante-Satz. Hier wurde auf die Balance zwischen den Instrumenten-gruppen von den Holzbläsern bis zu den tiefen Streichern besonders geachtet und somit wurde sein Dirigat zu einer innigen Darbietung.Kraft- und schwungvoll, fast schon ein bisschen burschikos, nahm Baek das Menuett auf, trotz allem sehr differen-ziert, besonders im kontrastierenden Trio. Da zeichnete er dieses zu einem Kleinod, vorwiegend im Piano-Bereich. Markant und ziseliert zugleich gab er dem Finale Leidenschaft mit einer beispielhaften Intension. Pulsierende Genauigkeit war seine Vorgabe. Der nahtlos übergehende Fugenteil besaß eine Verdichtung, die das positiv Strah-lende noch verstärkte.

Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten

Davide Perniceni und Rudolf Meister mit der Philharmonie Baden-Baden

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Vier junge Dirigenten im Rampenlicht

badisch es tagblatt, 30. apri l 2019

Konzert beschließt Meisterkurs bei Pavel Baleff Von karen streich

Pavel Baleff, Chefdirigent der Baden-Badener Philharmonie, leitete vom 24. bis 28. April in Kooperation mit dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrats einen Meisterkurs für junge Dirigenten, den „Maestros von Morgen“. Als Höhepunkt und Abschluss dieses Meisterkurses durften vier der ausgewählten Stipendiaten in einem Matinée-Konzert mit der Baden-Badener Philharmonie als Dirigenten ihre erlangten Erfahrungen im Wein-brennersaal des Kurhauses demons-trieren. Den Anfang machte Reto Schärli, freiberuflicher Dirigent, Korre-petitor und bereits Leiter dreier Chöre, mit der Ouvertüre zur Oper „Oberon“ von Carl Maria von Weber. Schärli

überzeugte mit akkuraten Einsatz-angaben und drängte auf Kontraste, zeigte jedoch dabei wenig sicht-bare Emotionen. Dank des Pianisten Professor Rudolf Meister, Rektor an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mannheim, konnte in diesem Matinée Konzertprogramm auch ein außergewöhnlich schönes Solistenkon-zert geboten werden, mit dem einzigen Klavierkonzert a-Moll op. 16 von Edward Grieg. Meister habe sich dafür gerne zur Verfügung gestellt, da er selbst einst in jungen Jahren von der Förderung des Deutschen Musikrates profitierte. Davide Perniceni, bereits Korrepetitor am Theater und Orchester Heidelberg, übernahm den Dirigentenstab bei

diesem Klavierkonzert. Der souverän agierende Pianist machte es dem jungen Dirigenten leicht, im vorbild-lichen Zusammenwirken mit dem Orchester die klangfarbenreiche Schön-heit dieses Klavierkonzertes zu demons-trieren. Mit spieltechnischer Brillanz, zupackend oder mit perlenden Läufen, gestaltete der Solist seinen Part durch die drei Sätze des Werkes, als wäre es die schönste Selbstverständlichkeit der Welt. Als Finale dieser Matinée erklang die Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 11 von Felix Mendelssohn Bartholdy. Den 1. Satz, Allegro di molto, und den zweiten Satz, Andante, dirigierte Martijn Dendievel, vielfach ausgezeichneter Student an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“

in Weimar. Dendie-vels Dirigat zeichnete sich durch sorgsam gezielte Handzei-chen aus, er ließ das kraftvolle Pathos dieser Jugendsinfonie Mendelssohns gut zur Wirkung kommen. Doch der Dirigent des 3. und 4. Satzes, Seung Hyun Baek, Student an der Hochschule für Musik in Nürnberg, steigerte diesen Über-schwang noch mit energisch fordernden Bewegungen bis zur schwungvollen, fugen-haften Schluss-Szene, die durch alle Orches- terstimmen zieht. Nicht nur Seung Hyun Baek, sondern alle vier jungen „Maestros von Morgen“ wurden vom Publikum mit begeis-tertem und aufmun-terndem Applaus bedacht.Applaus für Davide Perniceni, Reto Schärli, Pavel Baleff, Martijn Dendievel und Seung Hyun Baek (v.l.n.r.)

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Dirigentenforum in Metzingen - Dramatik aus DisziplinDas Dirigentenforum ist ein Förder-programm des Deutschen Musikrates. Hier hat der Spitzennachwuchs die Chance, sich mit einem renommierten Orches ter zu erproben und auch öffent-lich aufzutreten. Als musikalischer Leiter fungierte Prof. Lutz Köhler, als Sparring-Partner die Württembergische Philharmonie Reutlingen.Der Trainingszweck war auch an der ungewohnten Programmfolge abzu-lesen: Drei Ouvertüren und eine sinfo-nische Dichtung im ersten Teil standen einer Sinfonie im zweiten gegenüber. Vor der Pause wechselten sich Seung Hyun Baek und Hangyul Chung (beide aus Korea) am Dirigentenpult ab, den zweiten Teil – Mendelssohns Sinfonie Nr. 3, die „Schottische“ – übernahmen Claudio Novati und Julio García Vico (aus Italien und Spanien) jeweils zur Hälfte.„Wie klingt das Scheitern?“, fragte das Programmheft. Damit war Beethovens „Coriolan“-Ouvertüre gemeint, die jedoch nach unbesiegbarer Kämpfer-natur klang. Seung Hyun Baek indu-zierte Hochspannung, das Orchester reagierte mit äußerster Disziplin und Dramatik. Ähnlich energiegeladen und prägnant ließ Hangyul Chung Brahms’ „Tragische Ouvertüre“ musizieren, manchmal schien der Druck fast zu hoch, dieser Brahms wirkte ungewohnt streng. Klingt es so, wenn hochmoti-vierte Heißsporne unter Leistungsdruck dirigieren?Auch Smetanas Tondichtung „Aus Böhmens Hain und Flur“ zeigte ein verändertes Gesicht. Um orchestral lachende Fluren und tanzende Land-leute darzustellen, braucht es eine lockere Musizierhaltung. Dafür war hier wohl kein Platz: Die strikt herausge-kehrte Autorität des jungen Dirigenten zwang das gemeinsame Spiel in ein enges Korsett, das an maschinelle Akkordarbeit denken ließ. Ebenfalls

betont straff und präzise ließ sein Kollege die „Fledermaus“-Ouvertüre gestalten, doch er hatte sich offenbar ins wienerische Kolorit eingearbeitet, inszenierte fesselnde Anläufe und char-manten Walzerschwung und erntete lebhaften Applaus.Mehr Spielraum für Ausdruck und Gestaltung ließen die zwei jungen Dirigenten im zweiten Teil zu. Zunächst Claudio Novati, der stilbewusst und sicher durch die ersten zwei Sätze von Mendelssohns „schottischer“ Sinfonie führte. Im zweiten Satz konnte man den Eindruck gewinnen, er wolle mehr frischen Wind als die Musiker, doch das „Vivace non troppo“ dauert nur vier Minuten, und schon musste er den Platz am Pult an Julio García Vico abtreten.Diesem gelang eine überzeugende Darstellung des Adagio und des Final-

satzes – in diesem Fall darf man von „Interpretation“ reden. Soweit das aus dem Saal zu erkennen war (schade, dass das Publikum die Dirigenten nur von hinten sieht), wandte er sich direkt den Musizierenden zu, Arme und Hände sprachen eine sparsame, dabei detail-reich beredte Sprache. Die Kantilenen durften sich aussingen, die Abschnitte gingen logisch und natürlich ineinander über, Akzente und Artikulation wirkten zugleich spontan und durchdacht, die Musik fesselte auf natürliche Weise.Der Dirigentenstab schien sich in einen Zauberstab zu verwandeln: Der junge Mann hatte die Musik auf selbstver-ständliche, lockere Art im Griff und ließ sie schlüssig gestalten, ohne künstlich zu dramatisieren. Viel Applaus gab es zum Schluss – für das Orchester und alle vier Dirigenten.

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Hangyul Chung leitet die Württembergische Philharmonie Reutlingen

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Fliegender Wechsel in der Metzinger Stadthalle

reutli nger gen eral-anzeiger, 21 . mai 2019

Junge Dirigenten bei der Philharmonie spielen Sinfoniekonzert Von ch ristoph b. ströh le

Es ist schon ungewöhnlich, dass man es als Zuhörer in einem Sinfoniekon-zert mit gleich drei Ouvertüren und einer sinfonischen Dichtung zu tun bekommt. Und dass bei der Sinfonie, die in der zweiten Hälfte des Abends erklingt, nach dem zweiten Satz der Dirigent wechselt. Da aber auch bei den Dirigenten noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, der hoffnungsvolle Nachwuchs aber gefördert werden will, und zwar unter realen Konzertbedin-gungen, ist das beim Dirigentenforum des Deutschen Musikrates durchaus ein übliches Prozedere.Denn gleich vier Nachwuchsdirigenten, die der Musikrat über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren fördert, sollen an einem Abend ihre Chance bekommen und sich vor Publikum beweisen. Ort des Geschehens war in diesem Fall die Metzinger Stadthalle, das beteiligte Orchester die Württem-bergische Philharmonie Reutlingen. Der örtliche Veranstaltungsring hatte eingeladen.

Aufbrausender CoriolanSeung Hyun Baek hieß der erste der vier Dirigenten. Unter seiner Leitung arbeitete die Philharmonie in Beetho-vens „Coriolan“-Ouvertüre das aufbrau-sende Wesen, die Rastlosigkeit des porträtierten römischen Feldherren gut heraus, bis hin zu seinem Zerbrechen an sich selbst. Einem heiklen Bläserein-satz hätte der in Nürnberg studierende Dirigent noch etwas mehr Aufmerk-samkeit widmen können, die prägnante Rhythmik des ersten und die anmutige Sanglichkeit des zweiten Themas aber sprachen für ihn.In Bedr ich Smetanas „Aus Böhmens Hain und Flur“, ebenfalls unter Seung Hyun Baeks Leitung, erfuhren die strahlenden Klänge des Beginns eine melancholische Wendung, mündeten in ein flirrendes Fugato und einen über-schäumenden Tanz.Hangyul Chung, Student in Mannheim, hatte Professor Lutz Köhler, der künstle-rische Leiter des vorangegangenen Diri-gierkurses mit der Württembergischen

Philharmonie, Johannes Brahms’ „Tragische Ouvertüre“ d-Moll op. 81 anvertraut. Sein Dirigat lebte von einer inneren Motorik, einer Zugewandt-heit zum Orchester, auch zu einzelnen Gruppen, die der Musik guttat. Schön, wie er insbesondere den Holzbläsern Raum gab und immer wieder eine klare Dynamik einforderte.

Maler und BildhauerBei der Ouvertüre zu „Die Fledermaus“ von Johann Strauss (Sohn) schien Hangyul Chung jeden Ton der Solooboe innerlich mit auszuformen. Die Walzer, Rosalindes Abschiedsromanze, das Cancan-Thema und die fulminante Coda waren bei ihm in den besten Händen. Das Orchester spielte mit Hingabe und äußerst launig.Die Sinfonie nach der Pause teilten Claudio Novati und Julio García Vico, Studenten in Weimar und Düsseldorf, unter sich auf. Felix Mendelssohn-Bart-holdys „Schottische“ gab das Orchester mit einer wunderbaren Wärme und

Erlebnistiefe wieder, wobei Claudio Novati die Klänge gleichsam zu plastizieren schien, während Julio García Vico eher wie ein Maler mit dem Pinsel erschien.Lisa Valdivia, Projektma-nagerin beim Deut-schen Musikrat, lobte am Ende die Württem-bergische Philharmonie. Die Stipendiaten seien „sehr dankbar für die offene Atmosphäre, die sie hier vorge-funden haben“. Und die Metzinger hatten ein schönes Konzert – wobei die Halle nur gut zur Hälfte gefüllt war. Claudio Novati am Pult der Württembergischen Philharmonie Reutlingen

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WDR RundfunkchorKünstlerische Leitung: Prof. Stefan Parkman WDR Rundfunkchor | 13. bis 16. Mai 2019

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Adrian Büttemeier dirigiert den WDR Rundfunkchor

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Prof. Stefan Parkman und John Lidfors im Gespräch

Im Arbeitsgespräch: ein Chormitglied, Nikolaus Henseler, John Lidfors

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Fünf Fragen an...

Andreas Bausdorf studierte Gesang an der Kölner Musikhochschule und war Mitglied im Chor der Bayreuther Festspiele. 1993 wurde er Mitarbeiter im Künstlerischen Betriebsbüro des Stadttheaters Gießen und anschließend Orchestergeschäftsführer und Referent des Generalmusikdirektors am Staats-theater Mainz. Von 1996 bis 1999 arbei-tete er als Orchesterdirektor und später auch als Referent des GMD an der Oper Frankfurt. Im Juni 1999 wechselte er zum Deutschen Musikrat als Projekt-leiter des Dirigentenforums. 2010 ging er als stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung nach Berlin und übernahm 2015 die Geschäftsführung der Deutschen Orchester-Stiftung.

Sie dürften live einen Komponisten treffen und könnten eine Frage stellen. Wen und was würden Sie fragen? Stevie Wonder, der mich neben meiner musikalischen Sozialisation mit geistlicher Chormusik im Knabenchor und später in Kammerchören in den

70ern und 80ern neben Queen geprägt hat. Ich würde ihn fragen, wie er es trotz seines Handicaps geschafft hat, ein musika-lischer Superstar zu werden. Und woher er die Energie genommen hat, sich in der Bürger-rechtsbe-

wegung zu engagieren und mit seinem Song „Happy Birthday“ mitzuhelfen, einen gesetzlichen Feiertag für Martin Luther King in den USA durchzusetzen.

Wenn Sie beliebig ein Werk für einen Kurs auswählen könnten, welches Stück würden Sie nehmen? Dvoraks 7. Sinfonie, die habe ich in meiner Zeit als Projektleiter nie ins Programm eines Kurses bekommen, obwohl ich das Stück wirklich sehr liebe.

Wo sehen Sie das Dirigentenforum in 30 Jahren? Ich glaube, das ursprüngliche Konzept ist so gut, dass es auch in 30 Jahren noch funktioniert. Die Erfolge der Stipendiatinnen und Stipendiaten bestätigen das fast täglich. Mehr Opernkurse zu veranstalten, bleibt sicher ein dauerhaftes Ziel, denn für die Stipendiaten sind sie besonders wertvoll. Vielleicht könnte es weitere Kooperationen wie mit der Zürcher Hochschule geben. Ein internationales Netzwerk, das Stipendiaten den Besuch

von Meisterkursen in anderen Ländern ermöglicht. Und als Vorsitzender des Freundeskreises hoffe ich, dass der Verein in 30 Jahren so viele Mitglieder gewonnen hat, dass wir dem Förder-programm ordentlich Geld überweisen können.

Was unterscheidet den Dirigenten von heute von seinem Kollegen von vor 50 Jahren?Ich bin da eigentlich nicht der richtige Ansprechpartner, denn ich übe den Beruf nicht aus. Aber aus vielen Gesprä-chen weiß ich, dass die Erwartungen an Dirigenten stetig steigen. Heute müssen Dirigenten auch Politiker und Fundraiser sein. Manche/r wird das als Überforderung empfinden, insbeson-dere wenn es keine unterstützenden Mitarbeiter gibt. Die Kommunikation von Dirigentinnen und Dirigenten mit dem Orchester dürfte sich ebenso geän-dert haben. Heute ist ein Führungsstil gefragt, der stark auf Eigenverant-wortung und Beteiligung setzt. Den richtigen Ton zu treffen und gleichzeitig den Erwartungen der Musikerinnen und Musiker nach Führung zu entspre-chen, ist für junge Dirigentinnen und Dirigenten nicht einfach.

Was können Orchesterdirigenten von Chordirigenten lernen und umgekehrt?Vielleicht können Orchesterdirigenten von Chordirigenten lernen, immer mit dem Ensemble zu atmen. Und umgekehrt könnte es die Klarheit des Schlagbildes sein. Aber ich fürchte, ich bediene hier Klischees. Wenn ich mich richtig entsinne, ging es beim Aufbau von Dirigentenforum-Chor auch darum, die Wertschätzung für Chordirigenten durch ein eigenes Förderprogramm zu steigern. Vielleicht folgen wir einfach den Balten, die unterscheiden da nicht so sehr und bringen immer wieder tolle Dirigentinnen und Dirigenten hervor.

Andreas Bausdorf, Vorstandsvorsitzender des Freundeskreises Dirigentenforum e.V.

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Andreas Bausdorf, 1. Vorsitzender des Freundeskreises Dirigentenforum

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Über eine außergewöhnliche Begegnung freuten sich die Stipendiaten Martijn Dendievel und Arutyun Muradyan: Sie durften während der Frühjahrs- tournee der Jungen Deutschen Philharmonie Jörg Widmann assistieren und übernahmen u.a. die Vorproben für die Messe für großes Orchester des Komponisten.

Assistenz bei Jörg Widmann

Martijn Dendievel, Jörg Widmann und Arutyun Muradyan (v.l.n.r.) während der Probenphase mit der Jungen Deutschen Philharmonie

Zusammenarbeit mit der Jungen Deutschen Philharmonie

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Unterstützen Sie die Talentförderung des Dirigentenforums.

Damit Musik uns auch in Zukunft verzaubert.

WWW.DIRIGENTENFORUM.DE/FREUNDESKREIS

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Dirigierkurs NürnbergKünstlerische Leitung: Roger Epple Nürnberger Symphoniker | 3. bis 6. Juni 2019

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Roger Epple mit Seung Hyun Baek und den Nürnberger Symphonikern

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Neue Herausforderungen

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Dirigent und Organist Marco Amherd übernimmt die Leitung des DAVOS FESTIVAL ab 2020. „Als Dirigent gehört es zu meinen liebsten Aufgaben, kluge, originelle Programme zu entwerfen, neue Talente zu entdecken und diese dann miteinander zu verknüpfen. Das DAVOS FESTIVAL bietet hierfür ideale Voraussetzungen", so Alumnus Marco Amherd zu seiner Nominierung.

Am Salzburger Landestheater werden gleich zwei Positionen aus dem Stipendiatenkreis des Dirigenten-forums besetzt: Neue Leiterin des Opernchors wird Ines Kaun; Gabriel Venzago übernimmt die Position des 1. Kapellmeisters. Ines Kaun war von 2013 bis 2018 Stipendiatin des Dirigen-tenforums. 2014 bis 2016 war sie als stellvertretende Chordirektorin am Staatstheater Darmstadt und Leiterin des dortigen Kinder- und Jugendchores tätig. 2018 war sie Finalistin des Deut-schen Chordirigentenpreises mit dem RIAS Kammerchor. Seit der Spielzeit 2016/17 war sie Chordirektorin mit Dirigierverpflichtung am Theater und Orchester Heidelberg. Gabriel Venzago ist seit 2017 Stipendiat des Dirigen-

tenforums. In der Spielzeit 2017/18 war er als Solorepetitor und Dirigent am Theater für Niedersachsen Hildesheim engagiert. Seit 2018 ist er Kapellmeister am Mecklenburgischen Staatstheater. Bei den Münchner Symphonikern ist er Assistant Conductor. Einen weiteren Erfolg kann Yura Yang verzeichnen, die zur nächsten Spielzeit als 1. Kapellmeisterin sowie stellver-tretende GMD ans Theater Aachen

wechselt. Am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen war sie von 2013 bis 2018 als Solorepetitorin mit Dirigierverpflich-tung engagiert. Anschließend wurde sie am Theater Kiel Kapellmeisterin, Solore-petitorin und musikalische Assistentin des GMD Georg Fritzsch. Vom Dirigen-tenforum des Deutschen Musikrates wird sie seit 2016 gefördert und wurde 2019 in die Künstlerliste Maestros von Morgen aufgenommen.

Gabriel Venzago übernimmt die Position des 1. Kapellmeisters am Salzburger Landestheater

Stipendiaten des Dirigentenforums übernehmen Stellen in Davos, Salzburg und Aachen

Bereit für neue berufliche Herausforderungen: Marco Amherd, Ines Kaun und Yura Yang in Davos, Salzburg und Aachen

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Informationen zur Bewerbung

Orchesterdirigieren Für das Auswahlverfahren 2020 sind Dirigent Innen des Jahrgangs 1992 und jünger zugelassen, welche die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen bzw. in Deutschland arbeiten oder studieren. Das Auswahldirigieren findet vom 26. bis 28. März 2020 mit den Nürn-berger Symphonikern statt.

ChordirigierenFür das Auswahlverfahren 2020 sind Dirigent Innen des Jahrgangs 1991 und jünger zugelassen, welche die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen bzw. in Deutschland arbeiten oder studieren. Das Auswahldirigieren findet vom 28. bis 29. März 2020 mit dem Kammer-chor der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart statt.

AuswahlverfahrenEine vom Beirat des Dirigentenforums berufene Jury entscheidet auf Grund-lage der eingereichten Bewerbungs-unterlagen über die Zulassung zum Auswahldirigieren. Das Ergebnis der Vorauswahl wird den Bewerbern etwa drei Wochen vor dem Auswahldiri-gieren mitgeteilt. Bewerber können maximal dreimal am Auswahldirigieren teilnehmen.

Die Anmeldung zum Auswahlverfahren des Dirigentenforums erfolgt ausschließlich online. Der Link zum Bewer-bungsformular 2020 ist auf der Website des Dirigentenforums veröffentlicht.

Bewerbung unter: www.dirigentenforum.de Bewerbungsschluss: 2. Januar 2020

meldu ngen | i n formation en zu r beWerbu ng

Chefposition und erste Preise

Alumna Anja Bihlmaier wird ab Sommer 2021 das niederländische Residentie Orkest leiten. Die 40-jährige wird als Chefdirigentin in Den Haag Nachfolgerin von Nicholas Collon, der nach fünf Jahren zum Finnish Radio Symphony Orchestra wechselt. Jun Märkl, regelmäßiger Kursleiter im Dirigentenforum, wurde zum Ersten Gastdirigenten ernannt. Orchesterge-schäftsführer Sven Arne Tepl ist über-

zeugt, dass er mit Anja Bihlmaier und Jun Märkl „wunderbare Künstler und energiegeladene Kommunikatoren“ gefunden hat. Auch bei Wettbewerben schafften es jüngst wieder Stipendiaten des Dirigentenforums an die Spitze: Den Dirigierwettbewerb des MDR Sinfonie-orchesters und der mitteldeutschen Musikhochschulen im Dezember 2018 entschieden die Stipendiaten Martijn

Dendievel (Platz 1) und Harry Ogg (Platz 2) für sich. Beim Abschlusskonzert im Mai waren sie am Pult des MDR Sinfonieorchesters mit Kurt Weills 2. Sinfonie (M. Dendievel) und Benjamin Brittens Sinfonia da Requiem (H. Ogg) zu erleben. Valentin Egel erhielt den ersten Preis beim Dirigierwettbewerb der deutschen Hochschulen „Campus Dirigieren“ und leitete im Finale die Staatsphilharmonie Nürnberg.

Ehemalige Stipendiatin Anja Bihlmaier wird Chefdirigentin in Den Haag Erste Preise für Stipendiaten des Dirigentenforums

Glückliche Wettbewerbsgewinner: Martijn Dendievel und Harry Ogg Anja Bihlmaier

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Veranstaltu ngen

23. - 25.9.2019 n euWi edakademi eIn Zusammenarbeit mit dem Deutschen Musikwettbewerb und den Förderpro-jekten Zeitgenössische Musik

11 . - 18.10.2019 köln deutsch er di rigenten preisIn Zusammenarbeit mit Kölner Philharmonie, Oper Köln, Gürzenich-Orchester Köln, WDR Sinfonieorchester

7. - 12 .1 .2020 lei pzigoperetten ku rs „n eumon d“Künstl. Leitung: Gerrit Prießnitz Orchester und Solisten der Musika-lischen Komödie Leipzig

2. - 6.3 .2020 sa arbrÜckendi rigi erku rs zeitgenössisch e orch estermusi kKünstl. Leitung: Prof. Manuel Nawri Deutsche Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern

7. - 12 .3 .2020 augsbu rgWerkstatt alessan dro de march iKünstl. Leitung: Alessandro De Marchi bayerische kammerphilharmonie

12. - 15.3 .2020 berli n das kritisch e orch ester®- Werk-statt fÜ r i nteraktiVes di rigi erenKünstl. Leitung: Prof. Lothar Strauß Dirig. Mentorin: Simone Young

26. - 28.3.2020 nÜ rn bergausWah ldi rigi erenNürnberger Symphoniker

8. - 9.5.2020 götti ngenabsch lussdi rigi eren der 1 . förderstu fe Göttinger Symphonie Orchester

25. - 28.5.2020 n eu bran den bu rgdi rigi erku rs n eu bran den bu rgKünstl. Leitung: Sebastian Tewinkel Neubrandenburger Philharmonie

sommer 2020 kölnkorrepetitionsWorkshopKünstl. Leitung: Will Humburg / Rainer Mühlbach Internationales Opernstudio der Oper Köln

6. - 11 .7.2020 h ei delbergdi rigi erku rs h ei delberger sch lossfestspi eleKünstl. Leitung: Elias Grandy Philharmonisches Orchester Heidelberg

24. - 28.8.2020 kölndi rigi erku rs „u nterhaltu ngs-musi k“Künstl. Leitung: Enrico Delamboye WDR Funkhausorchester

30.9. - 2 .10.2020 nÜ rn bergabsch lusskonzert di rigenten-forumNürnberger Symphoniker

15. - 20.11 .2020 hofdi rigi erku rs hofKünstl. Leitung: N.N. Hofer Symphoniker

23. - 25.9.2019 n euWi edakademi eIn Zusammenarbeit mit dem Deutschen Musikwettbewerb und den Förderpro-jekten Zeitgenössische Musik

28. - 29.9.2019 dresdendi rigi erku rs dresden Künstl. Leitung: Prof. Ekkehard Klemm Singakademie Dresden

29. - 31 .1 .2020 berli nWerkstatt rias kammerchorKünstl. Leitung: Prof. Justin Doyle RIAS Kammerchor

28. - 29.3.2020 stuttgartausWah ldi rigi erenKammerchor der HMDK Stuttgart

29.5. - 4 .6.2020 zWickaudi rigi erku rs im rahmen des sch uman n-festes zWickauKünstl. Leitung: Prof. Ekkehard Klemm, Howard Arman Projektchor VDKC, Philharmonisches Orchester Plauen Zwickau

12. - 13 .6.2020 berli nau ftakt chor berli nKünstl. Leitung: Prof. Jörg-Peter Weigle Philharmonischer Chor Berlin

j u n i 2020 mai nzabsch lussdi rigi eren der 1 . förderstu feBachchor Mainz

5. - 10.10.2020 berli ndeutsch er chordi rigenten preisRIAS Kammerchor

Veranstaltu ngen orch esterdi rigenten

Veranstaltu ngen chordi rigenten

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sti pen diaten des förderprogramms

baek, seu ng hyu nJg. 1990, Student Musikhochschule Nürnberg

bu i, daVi dJg. 1992, Student HfM Hanns Eisler Berlin

choe, holly hyu n Jg. 1991, Studentin Zürcher Hochschule der Künste

ch u ng, chanmi n Jg. 1991, 2. Kapellmeister Theater Erfurt

ch u ng, hangyu lJg. 1991, Student HfMDK Mannheim

den di eVel, martij n Jg. 1995, Student HfM „Franz Liszt“ Weimar

garcia Vico, j u lio Jg. 1992, Student Robert Schumann HS Düsseldorf

lon h i noV, artemJg. 1995. Musikalischer Assistent Opernfestspiele Heidenheim

marsoVszky, johan n esJg. 1994, freiberuflich

mi lden berger, felixJg. 1990, Chef assistant Orchestre National de France

mu radyan, arutyu nJg. 1992, Student Robert Schumann HS Düsseldorf

noVati, clau dioJg. 1992 Student HfM „Franz Liszt“ Weimar

ogg, harryJg. 1990, Student HfM „Franz Liszt“ Weimar

patiño-osorio, ana maríaJg. 1995, Studentin Zürcher Hochschule der Künste

schWab, sebastianJg. 1993, Assistenzdirigent Münchner Symphoniker

yoon, han kyeolJg. 1994, Musikalischer Assistent, Grand Théâtre de Genève

orch esterdi rigenten 1 . förderstu fe

orch esterdi rigenten 2. förderstu fe

brau n, johan n esJg. 1986, 1. Kapellmeister Landestheater Coburg

egel, Valenti nJg. 1994, Student HfM „Franz Liszt“ Weimar

hontVári, gáborJg. 1993, Student HfM „Franz Liszt“ Weimar

jacquot, mari eJg. 1990, 1. Kapellmeisterin und Stellv. des GMD Mainfranken Theater Würzburg

moh r, clemensJg. 1989, Studienleiter Theater Hof

Venzago, gabri elJg. 1990, Kapellmeister Mecklenburgisches Staatstheater

yang, yu raJg. 1990, Kapellmeisterin, Solorepeti-torin und Musikalische Assistentin des GMDs am Theater Kiel

chordi rigenten 1 . förderstu fe

chordi rigenten 2. förderstu fe

barleben, j ustusJg. 1992, Student Hochschule für Musik Detmold

bÜttemei er, adrianJg. 1994, Student Hochschule für Musik Detmold

hartman n, benjami n Jg. 1990, Künstlerischer Leiter Maulbronner Kammerchor

h enseler, n i kolaus Jg. 1991, Dirigenten-Akademist im SWR Vokalensemble

schäfer, ch ristophJg. 1990, freiberuflich und Lehrbeauftragter Hs für kath. Kirchenmu. & Musikpäd. Regensburg

soller, johan naJg. 1989, freiberuflich und Lehrbeauftragte an der HfMT München

blan k, j u lia seli naJg. 1989, freiberuflich

ku ba, franziskaJg. 1991, freiberuflich

li dfors, joh n Jg. 1986, freiberuflich

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Neun neue Maestri

Nach einer Vorauswahl wurden 24 Orchesterdirigenten eingeladen, die Philharmonie Südwestfalen zu diri-gieren. Die Jury, bestehend aus Prof. Gunter Kahlert (Vorsitz), Susanne Blumenthal, Hartmut Karmeier, Mihkel Kütson und Gerhard Markson, wählte die Nachwuchstalente in einem viertägigen Verfahren aus. Auf dem Programm standen: Sinfonie Nr. 1 und Tragische Ouvertüre von Johannes Brahms, Sinfonie Nr. 9 und „Egmont“-

Ouvertüre von Ludwig van Beethoven, Robert Schumanns „Manfred“-Ouver-türe, Johann Strauß' Ouvertüren zu „Fledermaus“ und „Der Zigeunerbaron“, W. A. Mozarts Rezitativ und Arie der Donna Anna „Crudele?“, Jean Sibelius' Violinkonzert d-Moll und der 1. Satz aus Igor Strawinskys Sinfonie in drei Sätzen als Pflichtstück. Es setzten sich David Bui (Student, HfM Hanns Eisler Berlin), Hangyul Chung (Student, HfM Mann-heim), Artem Lonhinov (Musikalischer

Assistent, Opernfestspiele Heidenheim), Claudio Novati (Student, HfM Weimar), Ana María Patiño-Osorio (Studentin, Zürcher Hochschule der Künste), Sebastian Schwab (Assistenzdirigent, Münchner Symphoniker) und Hankyeol Yoon (Musikalischer Assistent, Grand Théâtre de Genève) durch.Zum Auswahldirigieren mit dem Kammerchor der Hochschule für Musik Detmold wurden 13 Chordirigenten eingeladen. Unter ihnen setzten sich in zwei Runden mit „Die mit Tränen säen“ von Johann Hermann Schein, „Lobet den Herren, alle Heiden“ von Johann Sebastian Bach, „O wild west wind“ von Edward Elgar, „Du Hirte Israels, höre“ von Albert Becker, „I cannot dance, o Lord“ von Aaron Jay Kernis, „Friede auf Erden“ von Arnold Schön-berg, Wolfgang Amadeus Mozarts c-Moll-Messe, Johannes Brahms' „Ein deutsches Requiem" und dem Pflicht-stück „Enigma Nr. 3“ von Beat Furrer Benjamin Hartmann (Künstlerischer Leiter des Maulbronner Kammerchores und Student an der University of Cambridge) und Christoph Schäfer (frei-beruflicher Dirigent) durch. In der Jury wirkten Bernhard Heß (Vorsitz), Robert Blank, Prof. Georg Grün, Prof. Anne Kohler und Marco Medved mit.Mit der Aufnahme in den Förderzweig Chordirigieren erhielten die vier Stipen-diaten einen „Bach vocal“-Förderpreis des Carus-Verlags in Form eines Noten-gutscheins im Wert von je 200 Euro. Die Stipendiaten erwartet im Diri-gentenforum ein umfangreiches Arbeitsprogramm mit professionellen Orchestern und Chören. Jährlich finden rund zwanzig Meisterkurse statt, die von erfahrenen Mentoren geleitet werden und die Möglichkeit bieten, sich unter professionellen Bedingungen weiterzuqualifizieren. Assistenzen, Förderkonzerte, Preise und Stipendien ergänzen das Förderangebot.

Das Dirigentenforum des Deutschen Musikrats nimmt in diesem Jahr neun neue Stipentiaten in seine Förderung auf, darunter zwei Chordirigenten.

n eu e sti pen diaten

David Bui Hangyul Chung Artem Lonhinov

Claudio Novati Ana María Patiño-Osorio Sebastian Schwab

Hankyeol Yoon Benjamin Hartmann Christoph Schäfer

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person en

jörg-peter Weigle begann seine musikalische Ausbildung im Leipziger Thomanerchor. Nach seinem Studium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin begann er seine Lauf-bahn als 1. Kapellmeister am Staatlichen Sinfonieorchester Neubrandenburg. 1980 wechselte Weigle zum Rundfunk Chor Leipzig und wurde 1984 dessen Chefdirigent. Als Gast war er u.a. an der Semperoper Dresden, der Komischen Oper Berlin sowie bei Chor und Orche-ster des Bayerischen und des Norddeut-schen Rundfunks engagiert.1986 wurde er Chefdirigent und Generalmusikdirektor der Dresdner Philharmonie. In diese Zeit fielen auch zahlreiche Uraufführungen, u.a. von Edisson Denissow und Christian Münch sowie von Georg Katzer die Oper „Anti-gone oder die Stadt“ an der Komischen Oper Berlin.Als Gast trat er bei den Klangkörpern des DDR Rundfunks, des Bayerischen und Norddeutschen Rundfunks auf. 2005 wurde Jörg-Peter Weigle Chefdi-rigent der Stuttgarter Philharmoniker. Neben Mozart-Aufnahmen für Philipps

Klassik entstanden auch Aufnahmen des sinfonischen Gesamtwerks von Hanns Huber bei Sterling sowie alle Sinfonien von Felix Draeseke bei cpo. 2016 erschien eine CD mit Walter Braunfels’ „Große Messe" mit dem Philharmonischen Chor Berlin und dem Konzerthausorchester Berlin bei Capriccio.Von 2001 bis 2017 führte Weigles Weg zurück an seine eigene Ausbildungs-stätte, die Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Als Professor für Chordirigieren leitete er von 2008 bis 2012 die Hoch-schule auch als Rektor. Zudem wurde er zum künstlerischen Leiter des traditi-onsreichen Philharmonischen Chores Berlin ernannt. Jörg-Peter Weigle wurde 1984 in Leipzig mit dem Preis der Kulturjournalisten, 1994 mit der Sächsischen Verfassungs-medaille sowie 2017 dem Händelring des Verbands Deutscher Konzertchöre (VdKC) und der Geschwister Mendels-sohn Medaille des Berliner Chorver-bandes ausgezeichnet.Seit dem 1. September 2018 ist Jörg-Peter Weigle Generalmusikdirektor und

Künstlerischer Leiter des Brandenbur-gischen Staatsorchesters Frankfurt. Er wird 2020 die künstlerische Leitung des deutsch-polnischen Festivals „Musik-festtage an der Oder“ mitübernehmen.

Seit der Spielzeit 2018/19 ist marko letonja Chefdirigent der Bremer Phil-harmoniker. Darüber hinaus hat er seit 2012 die Positionen als Chefdirigent des Orchestre Philharmonique de Stras-bourg sowie Chefdirigent und Artistic Director des Tasmanian Symphony Orchestra inne.

Marko Letonja begann sein Studium als Pianist und Dirigent an der Musik-akademie von Ljubljana und schloss es 1989 an der Akademie für Musik und Theater in Wien ab. Zwei Jahre später wurde er Musikdirektor der Slowe-nischen Philharmonie in Ljubljana, die er bis 2003 leitete. In dieser Zeit begann

auch seine internationale Laufbahn als Konzertdirigent. 2003 wurde Marko Letonja zum Chefdirigenten und Musik-direktor des Sinfonieorchesters und des Theaters Basel berufen, wo er bis 2006 wirkte.Zu den Orchestern, mit denen er konzertierte, gehören u.a. die Wiener Symphoniker, die Münchner Philhar-moniker, das Münchner Rundfunkor-chester, das Staatsorchester Stuttgart und die Hamburger Symphoniker. Mit einem großen und vielfältigen Reper-toire gastierte er u.a. an der Wiener Staatsoper und am Grand Théâtre de Genève, am Teatro dell’Opera in Rom, an der Dresdner Semperoper, der Mailänder Scala, der Staatsoper Berlin, der Deutschen Oper Berlin sowie der Opéra National du Rhin in Straßburg.

4. - 10.3.2019 fran kfu rt / oder di rigi erku rs chorsi n fon i k Künstl. Leitung: Jörg-Peter Weigle Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Philharmonischer Chor Berlin

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2. - 5.7.2019 bremendi rigi erku rs bremenKünstl. Leitung: Marko Letonja Bremer Philharmoniker

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ku rz noti ert

julia selina blank ist im Juli Finalistin beim „World Choral Conducting Competi-tion in Hong Kong“.

justus barleben hat in dieser Spielzeit als Chorleiter und Ensemblesänger in der Produktion „Der aufhalt-same Aufstieg des Arturo Ui“ am Schauspielhaus Hannover mitgewirkt. Im Mai fand seine Abschluss-prüfung „Master Dirigieren Chorleitung“ mit dem Ensemble banda vocale an der HfM Detmold statt.

adrian büttemeier wird im Juli sein Masterstudium Kirchenmusik in Detmold abschließen und das Diri-gierstudium ab September an der Königlichen Musik-hochschule Stockholm in der Klasse von Prof. Fredrik Malmberg fortsetzen.

holly hyun choe wurde in das Mentorenprogramm der Peter Eötvös Foundation für 2020 sowie in Marins Alsops Taki Concordia Conducting Fellowship für 2019 aufge-nommen. Zudem übernahm sie die Leitung des Alumni-Orchesters der Hochschule St. Gallen. Im Januar war sie zu Gast beim Sønderjyllands Symfoniorkester.

martijn dendievel leitete im Januar die Kompositions-werkstatt mit der Thüringer Philharmonie Gotha-Eisenach. Im März assistierte er Jörg Widmann bei der Jungen Deutschen Philhar-monie und hatte die Musi-kalische Leitung bei einer Tournee mit dem Kammer-chor der HfM Weimar und

dem Bachkollektiv Weimar. Er übernahm die Leitung des neuen Jugendorchesters „SOV Young“ im Rahmen seiner Assistentenstelle beim Symfonieorkest Vlaanderen, mit dem er ebenfalls konzer-tierte. Im Mai gab er sein Debüt beim MDR Sinfonie-orchester im Rahmen des Preisträgerkonzertes des Dirigierwettbewerbs der Mitteldeutschen Musikhoch-schulen.

nikolaus henseler war Assistent beim SWR Voka-lensemble im Rahmen der Uraufführung von Vito Zurajs „Der Verwandler“ unter der Leitung von Brad Lubman und Michael Alber beim Eclat-Festival in Stuttgart.

gábor hontvári wurde zum 1. Kapellmeister und stell-vertretenden Generalmu-sikdirektor am Mainfranken Theater Würzburg ab der Spielzeit 2019/20 ernannt. Er assistierte Lorenzo Viotti am Stadttheater Klagenfurt bei der Neuproduktion von „La Bohème“ und dirigierte neun Vorstellungen. Beim Wettbewerb „Campus Diri-gieren“ erhielt er den 2. Preis und den Publikumspreis. Außerdem leitete Hontvári das Göttinger Symphonie Orchester, die Bergischen Symphoniker, die Nord-westdeutsche Philharmonie sowie das Kärntner Sinfonie-orchester.

marie jacquot übernahm im Januar die Musikalische Leitung von Cherubinis „Medea“ an der Staatsoper Stuttgart. Im März dirigierte sie das Konzert „Unisono für Vielfalt und eine offene

Gesellschaft“ im Konzert-haus Berlin mit Mitgliedern aller Berliner Orchester. Es folgten ihr Nordamerika-Debüt mit dem Rhode Island Philharmonic Orchestra und ein Konzert mit dem Orchestre de Chambre de Lausanne.

felix mildenberger war im Januar auf Einladung des Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam Assi-stant und Cover Conductor von Bernard Haitink. Beim London Symphony Orche-stra assistierte er neben Sir Simon Rattle u.a. auch François-Xavier Roth, Gianandrea Noseda, Barbara Hannigan sowie Michael Tilson Thomas und dirigierte Familienkonzerte. Weitere Konzertengagements erhielt er bei der Filarmonica Teatro Regio Torino, dem Orchestre National de France und dem Orchestre National des Pays de la Loire. Mit Beginn der Saison 2019/20 wird er Assi-stant Conductor von Paavo Järvi beim Tonhalle Orche-ster Zürich.

Auf Einladung von Iván Fischer assistierte johannes marsovszky beim Budapest Festival Orchestra Michel Tabachnik, Manfred Honeck und Leonidas Kavakos.

clemens mohr übernahm am Theater Hof Vorstel-lungen von „Viktoria und ihr Husar“ (Abraham) sowie „The Lighthouse“ (Davies).

arutyun muradyan assi-stierte Thomas Gabrisch bei der Opernproduktion „Midsummer Night‘s Dream“

von Britten an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf und übernahm eine Vorstellung. Außerdem assistierte er Jörg Widmann und dirigierte Vorproben mit der Jungen Deutschen Philharmonie.

claudio novati wird ab September als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung am Theater Heidelberg enga-giert.

sebastian schwab wird ab der Saison 2019/20 Assistent von Cornelius Meister an der Staatsoper Stuttgart.

johanna soller leitete im April Bachs Matthäuspas-sion mit Julian Prégardien als Evangelist und ihrem Ensemble Vocalconsort München. Im Juni war sie für eine Einstudierung beim MDR-Rundfunkchor enga-giert (Konzerte im Rahmen des MDR-Musiksommers unter der Leitung von Nicholas McGegan).

gabriel Venzago über-nimmt die Position des 1. Kapellmeisters am Salz-burger Landestheater.

yura yang wird zur näch-sten Spielzeit 1. Kapellmeis-terin und stellvertretende GMD am Theater Aachen. In Koblenz übernimmt sie die Leitung der Produktion von „Don Giovanni“.

hankyeol yoon wird ab der kommenden Spielzeit 2. Kapellmeister am Landes-theater Mecklenburg.

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impressum

mitgli eder des bei rates

lothar zagrosek Dirigent, Vorsitzender des Beirates prof. michael alber Professor für Chorleitung an der staatl. HfM Trossingen bern hard h ess Manager des RIAS Kammerchores hartmut karmei er Vizepräsident des Deutscher Musikrat e.V., stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der Deutscher Mu sik rat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH prof. an n e koh ler Professorin für Chorleitung an der HfM Detmold louWrens langeVoort Intendant der Kölner Philharmonie, Geschäftsführer der KölnMusik GmbH dr . Volker mader Präsident des Landesmusikrates Schleswig-Holstein, Konferenz der Landesmusikräte joana mallWitz GMD Staatstheater Nürnberg j u lia spi nola Musikwissenschaftlerin, freie Journalis- tin und Autorin prof. gerd u ecker Ehemaliger Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden, Honorarprofessor an der HfMT München oliVer Wen hold Stellvertretender Solo-Cellist im WDR Funkhausorchester, stellvertr. Vorsitzender des Vorstands der DOV prof. simon e you ng Dirigentin, Professorin an der HfMT Hamburg eVa pegel Projektleitung

h erausgeber

Deutscher Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbHGeschäftsführer: Stefan Piendl

di rigenten forumWeberstraße 5953113 Bonn

Telefon 0228 /2091 - 140Fax 0228 /2091 - [email protected]

redaktionAndrea WillLisa ValdiviaMarion BachEva Pegel(verantwortlich)

fotos (titel- u n d rÜckseite)fotolia.de/eyetronic

gestaltu ng (titel- u n d rÜckseite)Agentur schech.net, Dresden

florian ben ferrobert blan k

susan n e blumenthal prof. rÜ diger boh n

lioba brau nsi egWald bÜtoW

prof. dr . peter gÜ lkecorn eli us gru be

prof. georg grÜ nluci us a. h emmer

bern hard h essWi ll h umbu rg

prof. gu nter kah lerthartmut karmei er

louWrens langeVoort

j u roren des di rigenten forums 2019

si bylla maria löbbert prof. lutz köh ler

prof. an n e koh ler mi h kel kÜtson

gerhard marksonmarco medVed

dr . bi rgit meyerprof. dr . stephan mösch

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