Zitronenfalter 3.2010

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Pro und Contra Brauchen wir christliche Bekenntnisschulen? Gemeinde in der Schule Wie sich junge Christen an den Schulen organisieren Erziehungspartnerschaft OKR Werner Baur über das Verhältnis von Kirche und Schule 3.2010 3.2010 www.kirchefuermorgen.de Schule „bildet“ Gemeinde

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Schule "bildet" Gemeinde

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Pro und ContraBrauchen wir christliche Bekenntnisschulen?

Gemeinde in der SchuleWie sich junge Christen an den Schulen organisieren

ErziehungspartnerschaftOKR Werner Baur über das Verhältnis von Kirche und Schule

3.2010

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Schule bildet Gemeinde

3.2010

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Schule „bildet“ Gemeinde

Editorial & Inhaltsverzeichnis

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das Thema Schule betrifft alle: Die einen verbringen dort als Schüler ihre Vormit-tage und immer mehr Nach-mittage, die anderen stehen jenseits des Pults und sind auch nicht immer glücklich. Noch mehr erleben Schule

aus Elternsicht und stöhnen darüber, wie an-strengend das ist. Deshalb sind wieder andere froh, dass ihre Kinder durch die Schule „durch“ sind. Möglicherweise steigen sie aber bei ih-ren Enkeln erneut ins Thema ein. Das Thema Schule lässt uns also eigentlich ein Leben lang nicht mehr los.

Wir haben uns gefragt, wie Schule und Ge-meinde noch mehr ineinander greifen können. Schule befindet sich ja mehr denn je im Wan-del. Jugendliche verbringen dort immer mehr Zeit, die sie sonst vielleicht in der kirchlichen Jugendarbeit verbracht hätten.

Kirche kommt nicht mehr daran vorbei, die Schule als wichtigen Lebensort eines großen Teils ihrer Gemeindeglieder zu verstehen und sich mit den Geschehnissen und Prozessen dort auseinanderzusetzen.

Wie dies geschehen kann, stellen wir in ver-schiedenen Beiträgen vor, so z. B. auf Seite 12 und Seite 15.

Der Aspekt Privatschule wird in „Pro & Contra“ auf den Seiten 10 und 11 beleuchtet, und um die Rolle der Kirche in der Schule der Zukunft geht es auf Seite 4.

Wir wollen mit dieser Ausgabe des Zitronen-falters die Bandbreite der Schnittmengen zwi-schen Schule und Gemeinde darstellen und dazu ermutigen, beide Bereiche nicht länger als voneinander getrennte Themenkomplexe wahrzunehmen.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihre

Liebe Leserinnen und Leser,

aber auch der Jugendarbeit besonders ge-fragt. Neue Modelle der „ganzheitlichen Seelsorge“ müssen entwickelt werden, z.B. für Schüler mit Defiziten an Zuwen-dung oder mit Verletzungen z.B. durch zerbrochene Familien.

3. Kooperation von Gemeinde- und Jugendarbeit mit der Schule

Immer mehr Schulen werden Ganztages-schulen. Der Bedarf an betreuter Freizeit-gestaltung wächst. Warum nicht hier als Gemeinde eine Jungschar anbieten und einen ausgebildeten Jugendmitarbeiter einbringen? Warum nicht ökumenische Projekte für Schulklassen anbieten wie „Kirchenraumerkundung“ oder „Diakonie kennen lernen“?

4. Konfessionelle SchulenDie Kirche muss hier Profil zeigen: Ein eigenes evangelisches Profil, das neue Wege geht mit Integration und Auflösung des klas-sischen dreiglied-rigen – vom Stände-denken geprägten – Schulsystems. Hier können wir noch viel von der römisch-katholischen Kir-che lernen. Wie zeigen wir an unserenSchulen evangelisches Profil? Wie viel ist die Kirche bereit, in evangelische Schulen und evangelische Bildung personell und finanziell zu investieren?

Evangelische Bildung war von Anfang an für die Kirche – gerade für die evange-lische – ein sehr hohes Gut. Dieses gilt es zu nutzen und auszubauen und hier in die Zukunft unserer Jugend, unserer Gesell-schaft und letztlich auch unserer Kirche zu investieren.

Seit der ersten Pisa-Studie im Jahre 2000 ist die Schule in aller Munde. Ob es um Integration von Migranten, Mobbing, Gewaltprävention oder Suchtprophylaxe, um die Sicherung des Wirtschaftsstand-ortes Deutschland, islamischen Funda-mentalismus, Sexualerziehung oder glei-che Bildungschancen für alle geht: die Schule soll es richten.

Sie ist der einzige Ort, an dem man alle Kinder und Jugendliche – außerhalb des eigenen Elternhauses – flächendeckend prägen und erziehen kann.

Eines der Hauptziele von Kirche für mor-gen ist, dass die Kirche Menschen – in ihrer Lebenswelt – erreicht, dazu muss Kirche hingehen. Missionale Kirche weiß sich von Christus zu den Menschen ge-sandt. Von daher ist und bleibt die Her-ausforderung an die Kirche, hier „Schule zu machen“.

Die Dimensionen: 1. ReligionsunterrichtHier erreicht die Kirche so viele junge Menschen wie sonst nirgends. Heute ist mehr denn je die konfessionelle Koopera-tion beim Religionsunterricht gefragt. Ohne Verwischung der Unterschiede muss und darf Kirche gerade in ihrer Kon-fessionalität Profil zeigen ohne dabei die Schülerinnen und Schüler in konfessio-nelle Gruppen aufzuspalten. Konfessio-nalität zeigt sich am Lehrer, nicht am Schüler. Dies schließt auch ein, dass muslimische Schüler ihren Religionsun-terricht an öffentlichen Schulen in deut-scher Sprache mit einem vom Staat ge-nehmigten Bildungsplan bekommen.

2. Schulseelsorge Schule braucht nicht nur Streitschlichter, sondern auch Seelsorger. Hauptamtliche wie Pfarrer und Religionslehrer sollten hier von einer Versorgungs- zu einer Be-teiligungsstruktur kommen: Schüler wer-den ähnlich wie bei Streitschlichtern dazu ermutigt und ausgebildet, Seelsor-ger zu sein. Hier ist die Begleitung der Kir-che, der Gemeinden, der Religionslehrer,

Friedemann Stöffler, Lehrer und Vorsitzender von Kirche für morgen will Brücken bauen zwischen Kirche und Schule. Schüler und Schülerinnen sollen in ihrer „Le-benswelt Schule“ den reichen Schatz von Kirche und Gemeinde erleben können.

Kfm-Positionslicht: Kirche soll „Schule machen“Thema: Schule bildet Gemeinde

Editorial Seite 2

Impressum Seite 2

Kfm Positionslicht Seite 3

Rolle der Kirche in der Schule der Zukunft Seite 4

Schule als Jungbrunnen Seite 6

Religionspädagogen als Impulsgeber für die Gemeinden Seite 8

Gemeinde am zweiten Lebensort Seite 9

Pro & Contra Christliche Privatschule Seite 10

Bausteine

Schulseelsorge Seite 12

Lebensweltgemeinden Seite 14

Schülermentorenprogramm Seite 15

Schulporträt Firstwaldgymnasium Seite 16

Mütter in Kontakt Seite 18

Synode aktuell

Nicht nur nachdenken – sondern auch mal vordenken! Seite 19

Zu guter Letzt Seite 20

Claudia BieneckMitglied des Redaktionskreises

ImPRESSumDer Zitronenfalter wird herausgegeben von Kirche für morgen e.V., Am Auchtberg 1, 72202 NagoldFon: 0700-36693669 Fax: 07071 959 [email protected], www.kirchefuermorgen.deErscheinungsweise3 x jährlich. Bestellung (auch weitere Exemplare) bei der Geschäftsstelle. Die Zusendung ist kostenlos.BankverbindungEKK Stuttgart, BLZ 520 604 10, Konto 419 435Wir danken allen, die durch ihre Spende die kostenlose Weitergabe des Zitronenfalters ermöglichen.RedaktionsteamMarc Stippich, Steinenbronn; Claudia Bieneck, Malmsheim; Pina Gräber-Haag, Gronau; Markus Haag, Gronau; Tabea Hieber, Markgröningen; Dr. Heiko Hörnicke, Stuttgart; Thomas Hofmann-Dieterich, Haigerloch; Cornelia Kohler, Ostfildern; Werner Lindner, Winnenden; Gerhard Müller, Sigmaringen; Johannes Stahl, Eschenbach; Karlfriedrich Schaller, Tübingen.Layout: AlberDESIGN, FilderstadtDruck: Druck + Medien Zipperlen GmbH, DornstadtVersand: Tobias und Magdalene Zipperlen, WeissachRedaktionsadresse: [email protected] und über die GeschäftsstelleAnzeigenpreise: [email protected], FAX: 07195-979759Anzeigenenschluss für die nächste Nummer: 11. 02. 2011Bildnachweis Titel: © carlos Restrepo - Fotolia.com

Missionale Kirche

weiß sich von

Christus zu

den Menschen

gesandt.

Konfessionalität

zeigt sich am

Lehrer, nicht

am Schüler.

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Friedemann Stöffler,Vorsitzender von Kirche für morgen e.V.

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Weitere Artikel zum Thema

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Schule bildet Gemeinde

Werner Baur, Oberkirchenrat mit dem Arbeitsschwerpunkt Kirche und Bildung, von Hause aus begeisterter Lehrer und Pädagoge, ist der Blick auf die vorhandenen Ressour-cen – auch wenn sie sich in „5 Broten und 2 Fischen“ er-schöpfen – und unsere Möglichkeiten angesichts Gottes großer Verheißungen wichtig.

Wer über Kirche und Gemeinde von morgen nachdenkt, darf nicht bei Finanz- oder Strukturfragen beginnen, sondern muss nach dem Auftrag der Kirche fragen.

Welche Rolle haben Kirche und Gemeinde in der Schule der Zukunft?

eines Praktikums auch die beglückende Erfahrung machen, gebraucht zu werden.

Die christliche Gemeinde mit ihren Auf-gaben, den Möglichkeiten der Mitgestal-tung und Mitverantwortung ist wichtiges Lern- und Erfahrungsfeld. Jugendliche, die sich für die Mitarbeit in der Kinder- und Jugendarbeit gewinnen lassen und eine gute Begleitung erhalten, bekommen eine Talentförderung von unschätzbarem Wert. Vom Projektmanagement bis zur freien Rede reichen die erworbenen Kom-petenzen, ganz abgesehen von den theo-logischen, geistlichen Kenntnissen und Fähigkeiten und der Entwicklung ihrer Ge-samtpersönlichkeit. Zentrale und glaub-würdige Lebensäußerungen eines christ-lichen Lebens im Glauben bleiben vielen Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern ohne die Gemeinde fremd.

Persönliche Fürbitte, gegenseitige Hilfe und Unterstützung, Fürsorge für kranke und schwache Menschen, gelebte Verge-bung, Chancen zum Neubeginn, Gebor-genheit und Zuversicht des Glaubens, Zu-spruch des Segens – die Gemeinde ist und bleibt der Ort, an dem dies erlebt und erfahren werden kann.

Entdecken und öffnen wir unsere Ge-meinden als Lernfeld auch im Rahmen der Ganztagesschule. Als Kirche in der Welt – auch der Welt der Schule – zeigen wir Profil, indem wir Gesicht zeigen und so zum Du, zu Partnern, zu Wegbegleiterin-nen und Wegbegleitern werden.

Kontakte halten, Beziehungen pflegen

Wenn wir als Kirche und Gemeinde im Sozialraum, im Bereich der Kindergärten und Schulen eine Rolle spielen sollen, dann müssen Kontakte aufgenommen und Beziehungen gepflegt werden. Sind uns als Kirchengemeinderat oder als ver-antwortliche Jugendmitarbeiterinnen und Jugendmitarbeiter der Schulleiter, die Schulleiterin namentlich oder gar persön-lich bekannt? Welche Kooperationsvor-schläge für außerschulische „Lernfelder“ könnten wir dem Schulentwicklungsteam der Haupt- oder Werkrealschule in unserer Gemeinde machen? Waren die Religions-lehrkräfte der örtlichen Schule schon ein-mal zu einem Abendessen und Austausch über den Religionsunterricht und die Schulseelsorge mit dem Kirchengemein-derat eingeladen?

Gemeinde als Lernort begreifenFür die Entwicklung junger Menschen

ist die Teilhabe an strukturierten und ver-lässlichen Lebensvollzügen von grundle-gender Bedeutung. Schulisches Lernen braucht mehr konkret erfahrbaren Le-bensbezug. Deshalb suchen Schulen Partner und außerschulische Experten, die ihren Schülerinnen und Schülern Er-fahrungs- und Lernfelder erschließen. Der Lernort Gemeinde ist für das schulische Lernen interessant. Das Evangelische Ju-gendwerk in Württemberg hat schon vor über 15 Jahren mit großem Weitblick das Thema „Schule – Jugendarbeit“ aufgegrif-fen und Qualifizierungsprogramme – wie das Schülermentorenprogramm oder Schüler-Juniorenprogramm - für Schüle-rinnen und Schüler aller Schularten entwi-ckelt. Im Rahmen diakonischer Arbeitsfel-der können junge Menschen im Rahmen

den, keine delegierte Erziehungsverant-wortung, sondern gemeinsame Verant-wortung aller. Im Rahmen des „Impuls-programms Bildungsregionen“ werden in Baden-Württemberg, meist auf Landkreis-ebene, regionale Bildungsnetzwerke von Schulen sowie ihren möglichen außer-schulischen „Bildungspartnern“ initiiert. Als Kirche sind wir an diesen lokalen Pro-zessen bisher nur punktuell beteiligt. Die Frage nach der Rolle, die wir haben, wird sich erübrigen, wenn wir bei diesen Ver-netzungsprozessen keine Rolle spielen.

„Sprachschule des Glaubens“ – ein Beitrag zur Integration

Gerade in einer religionspluralen Ge-sellschaft kommt der religiösen Beheima-tung und der Sprachfähigkeit in Sachen Religion eine besondere gesellschaftliche Bedeutung zu. Wer zur eigenen Glaubens-gewissheit gefunden hat, kann dem Mit-menschen mit dem Wahrheitsanspruch seiner Religion mit Respekt und Achtung begegnen und ins Gespräch kommen. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet der Religionsunterricht. Aber auch Bibelge-sprächs- und Hauskreise sind Sprach-schulen des Glaubens. Integration wird kein Fremdwort bleiben, wenn wir in unse-ren Gemeinden eine ausgeprägte Kultur der Gastfreundschaft entwickeln.

Die Landesverfassung von Baden-Würt-temberg nimmt uns als Kirche in die Pflicht, wenn es um den Erziehungs- und Bildungsauftrag geht. In Artikel 12, Abs. 2 heißt es: „Verantwortliche Träger der Er-ziehung sind in ihren Bereichen die Eltern, der Staat, die Religionsgemeinschaften, die Gemeinden und die in ihren Bünden gegliederte Jugend.“ Das sozialwissen-schaftliche Institut der EKD legt mit dem Ergebnis einer Studie noch eins drauf: Den Kirchen wird auch von Nichtkirchen-mitgliedern eine hohe und breit aner-kannte Kompetenz im Blick auf Kinder und Jugendliche zugeschrieben. Nutzen wir die Chance und stellen wir uns der Her-ausforderung einer Bildungsmitverant-wortung im Umfeld der Schule.

Dieser Auftrag – das Evangelium von Jesus Christus in Wort und Tat zu bezeu-gen und „unter die Menschen zu bringen“ – erlaubt uns keinen Rückzug ins Private. Der Auftrag Jesu verweist uns an die Welt. Er stellt uns mitten hinein in unsere aktu-elle gesellschaftliche Wirklichkeit. Als protestantische Kirche mit „volkskirchli-cher Tradition“ sind wir mit unseren „Le-bensäußerungen“ an das Gemeinwesen gewiesen. Gemeinden als Orte gelebten und nicht nur veranstalteten Glaubens sind heute gefragt. Der Entwicklung von gemeinwesen- und beziehungsorientier-ten Gemeindekonzepten sollten wir unse-re Aufmerksamkeit widmen – nicht um der eigenen Existenz, sondern um der Men-schen, um des Lebens, des Evangeliums willen. Leben kann sich dort entfalten und als bereichernd erlebt werden, wo Teilha-be ermöglicht und gelebt wird. Woran können wir als Kirche, als Gemeinde vor Ort, Anteil geben? Was haben wir, was wir mit Kindern und Jugendlichen teilen und ihnen mitteilen können? Kennen wir den Reichtum unserer Kirche und Gemeinde? Als Beschenkte müssen wir uns hoffent-lich kein Armutszeugnis ausstellen!

Schule mitten im „Dorf“Schule, und selbstverständlich auch

der Kindergarten, sind Teil des Gemeinwe-sens. Die „Schule der Zukunft“ – davon bin ich überzeugt – wird noch viel enger mit dem „Sozialraum“ des kommunalen Umfeldes vernetzt sein. Erziehung und Bildung setzen verlässliche Beziehungen und vitale Beziehungsnetzwerke voraus. Kinder brauchen einen Kindergarten, eine Schule mitten im „Dorf“. Sie brauchen Er-fahrung mit dem realen Leben, Möglich-keiten der Teilhabe und des Erprobens. Sie brauchen Begegnungen mit Men-schen, die ihnen Orientierung geben. Prof. Martin Weingardt von der Pädagogi-sche Hochschule Ludwigsburg formulier-te diese Herausforderung einmal so: „Wir müssen dem Lernen das Leben und dem Leben das Lernen zurückgeben!“ Wir brauchen „Schulen des Lebens“, die von der Bürgerschaft mitverantwortet wer-

Wir müssen

dem Lernen

das Leben

und dem Leben

das Lernen

zurückgeben.

Waren Religions-

lehrkräfte schon

einmal zu einem

Abendessen und

Austausch mit

dem Kirchenge-

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Schule bildet Gemeinde

Gerhard Müller ist evangelischer Pfarrer im Schuldienst, unterrichtet an zwei Schulen in katholischer Trä-gerschaft im Landkreis Sigmaringen.

die neuen Kulturtechniken. Sie entwickeln neue Sprachspiele, sehen die Welt mit Augen, die von Clips, Apps und Displays geschult sind. Wenn es jemand gibt, der uns dabei helfen kann, die biblische Botschaft heute angemessen zu inkultu-rieren, dann sind sie es. Es ist ja nichts anderes als Inkulturation, wenn Kinder und Jugendliche im Religionsunterricht die bi-blische Botschaft mit ihren Mitteln zu erfassen su-chen. Wenn Kirche davon profitieren will, muss sie von Kindern und Jugendli-chen lernen wollen und Schule als Lernort für die Gemein-de begreifen.

Rückwirkungen und umkehrungen Es geht letztlich um die biblische Ver-

heißung, dass durch Gottes Geist auch junge Menschen zu Lehrenden werden: „Eure Söhne und eure Töchter sollen weis-sagen…“ (Apg. 2,17) heißt es in der Pfingstpredigt des Petrus.

Darum sind Schule und Religionsunter-richt keine Nebensachen für die Kirche. Im Gegenteil: Hier werden Bilder neu ge-deutet und Worte neu verstanden. Hier wird überlegt und gestritten, gezweifelt und gehofft, wie bei Paulus und seinen Gemeinden. Immer schön entlang der Schnittstelle von Kirche und Gesell-schaft, froher Botschaft und Lebenswelt. Und zwar in einer Breite, Offenheit und In-tensität, wie es sie in unseren Gemeinden selten gibt.Ein früherer Oberkirchenrat soll nach sei-nen Unterrichtsbesuchen die besuchten Vikare mit der Frage überrascht haben: „Was haben Sie heute von Ihren Schülern gelernt?“Ob er dabei an Inkulturation dachte, weiß ich nicht. Aber Schule war für ihn keine Wissensabfüllstation und Bildung keine Einbahnstraße.

Schule ist im Sinne Melanchthons ein Ort, der Kirche entscheidend belebt, bil-det, entwickelt und sprachfähig macht. In-sofern ist sie selbst Gemeinde.

ihren Bildungsprozessen, an ihren Erfol-gen und ihren Misserfolgen, an ihren Kon-flikten und Hoffnungen, Erwartungen und Ideen, ihren Sehnsüchten und ihrer Pro-duktivität.

Die Aufgabe der InkulturationDiese Teilhabe ist für die Kirche nach

meiner Auffassung von unschätzbarem Wert. Denn nirgendwo sonst ist die Kirche so nahe an der Gesellschaft dran. Nir-gendwo sonst ist die Nahtstelle zwischen beiden länger: Sowohl was die Anzahl der Teilnehmer am Religionsunterricht an-geht, als auch seine Dauer – von Klasse 1 bis 13 kommt man auf ca. 1000 Unter-richtsstunden.

Vor allem aber treffen nirgendwo sonst die Fragen nach Wahrheit und Gerechtig-keit, die frohe Botschaft und die bibli-schen Erzählungen so unmittelbar auf Popkultur und Medienwelt wie in den Her-zen und Köpfen der Schülerinnen und Schüler. Was dann geschehen muss, nennt man „Inkulturation“.Der Missionar Gerhard Wegener, der für die Inuit eine Bibelübersetzung anfertig-te, schilderte einmal, welche Umstände ihn zu konkreten Schritten der Inkultura-tion zwangen. Er konnte beim Übersetzen den Ausdruck „Lamm Gottes“ nicht verwenden. Denn die Inuit kannten in ihrer Eiswelt neben Hitze, Wüste und Feigenbäumen auch keine Lämmer. Also sprach er statt vom „Lamm Gottes“ vom „kleinen Seehund Gottes“. Der neue Begriff bedeutete aber auch eine inhaltliche Akzentverschiebung: Weil Rob-ben für die Inuit in vielerlei Hinsicht die Le-bensgrundlage bildeten, wurde Jesus bei ihnen sehr viel mehr als Lebensmittel und Lebensmittler verstanden. Umgekehrt spielte der Gedanke an ein Opfer(tier) fast keine Rolle mehr.

Billiger als um den Preis der Inkultura-tion ist das Evangelium nicht zu haben. Überall in der Ökumene prägt der Glaube die Kulturen der Glaubenden. Aber umgekehrt wird eben auch der Glau-be durch die Kultur geprägt. Inkulturation zeigt, wie dynamisch der Heilige Geist die frohe Botschaft in ganz verschiedene Lebenswelten einpflanzt.

Die heutige westliche Kultur entwickelt sich rasant und fordert auch von uns In-kulturation. Und unsere Schülerinnen und Schüler sind bei der kulturellen Entwick-lung „an vorderster Front“ mit dabei. Sie beherrschen mit Internet und Computer

Kirche, Schule, Fürstenhof – die heiligste Lebensform von diesen dreien bietet die Schule. Das meinte der Reformator Philipp Melanchthon. Eine zitronenfrische und berechtigte Provokation findet Gerhard Müller, württembergischer Pfarrer im Schuldienst.

Schule – Jungbrunnen für die Gemeinde

Lage versetzt werden, diese Fragen zu stellen. Da bieten sich in Deutsch Texte an, in Geschichte das Dritte Reich oder in Erdkunde die Klimaveränderung. Und manches wird nicht nur mit dem Kopf er-lernt, sondern auch mit Herz und Hand er-lebt: faires Verhalten im Sport etwa. Auch bei Sozialprojekten in den Schulen finden und geben die Kinder und Jugendlichen ihre Antworten nicht nur mit dem Kopf, sondern mit Leib und Seele. Und nicht sel-ten – etwa bei Konflikten oder bei der No-tengebung – geht es zwischen Unterrich-tenden und Unterrichteten ganz unmittel-bar um Wahrheit und Gerechtigkeit.

An diesem Lern- und Lebensraum darf die Kirche durch den Religionsunterricht teilhaben. An den Fragen nach Wahrheit und Gerechtigkeit, an den kreativen Ant-worten der Kinder und Jugendlichen, an

„Keine Aufgabe ist Gott so wohlgefällig wie die Erforschung und Verbreitung von Wahrheit und Gerechtigkeit. (…) Deshalb kann kein Zweifel bestehen, dass der Le-bensform des Lehrens und Lernens das größte Wohlgefallen Gottes gilt und dass den Schulen im Blick darauf der Vorrang vor Kirchen und Fürstenhöfen gebührt, weil man in ihnen mit größerem Einsatz nach der Wahrheit strebt.“1 Der vor 450 Jahren verstorbene Melanchthon würde heute staunen, wie viel von dem, was er als Suche nach Wahrheit und Gerechtig-keit noch an der Universität verortet hatte, heute bereits in den Schulen stattfindet.

Schule ist ein Lern- und Lebensraum ge-worden, in dem Schülerinnen und Schüler mit Lehrerinnen und Lehrern in ganz ver-schiedenen Zusammenhängen nach Wahr-heit und Gerechtigkeit fragen oder in die

Schule ist ein

Ort, der Kirche

entscheidend

belebt, bildet,

entwickelt und

sprachfähig

macht.

Was haben

Sie heute von

Ihren Schülern

gelernt?

Billiger als um

den Preis der

Inkulturation ist

das Evangelium

nicht zu haben.

1 zitiert nach: Philipp Melanchthon,

Grundlegung des gesell-schaftlichen Lebens

in der Schule; in: (ders.) Glaube und Bildung,

Texte zum christlichen Humanismus (Lateinisch/Deutsch), Stuttgart 1989

(Reclam), S.209

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Reinhold Krebs, Landesreferent im ejw für Jugendgottesdienste, Jugendgemeinden, Jugendkirchen.

stalt des Miteinanders von Christen, klein oder groß, an allen möglichen Orten, or-ganisch als „Leib Christi“ verbunden, ein intensiv gelebtes Netzwerk. So gedacht wird der Raum frei für Gemeinde an All-tagsorten wie zum Beispiel der Schule.

Nicht nur „Sonderpfarrämter“, sondern Alltagsgemeinden

Auch Gottesdienst müssen wir neu bib-lisch definieren. Gerade wenn Religion bei uns Privatsache ist und Glaube am zwei-ten und dritten Ort scheinbar nichts verlo-ren hat. Nach Paulus (Römer 12,1+2) zeichnet es gerade Nachfolger Jesu aus, dass sie nicht ein „kleines Opfer“ zu hei-ligen Zeiten an heiligen Orten darbringen, sondern dass ihre gesamte Existenz ein Dankopfer ist für Gott. Der einzige „logi-sche“ Gottesdienst ist deshalb der 360-Grad-Gottesdienst mitten im Alltag.

Wie gewinnt dann Ekklesia Gestalt am zweiten und dritten Ort? Sind wir dort nur als Einzelne jeweils „auf Sendung“? Spricht nicht Jesus uns im Plural zu: „Ihr seid das Licht der Welt“? Und wenn, wie gerne gesagt wird, die einzige Bibel, die die Menschen heute noch lesen, das Le-ben der Christen ist, was lesen sie dann? Gerade dort, wo sie niemand vermutet, an Alltags- und Freizeitorten kann die Ge-meinde Gottes von Menschen neu gele-sen und entdeckt werden.

Gut, dass es Sonderpfarrämter gibt, von den Schaustellern über Binnenschiffer bis zum Polizeipfarramt. Doch ist hauptamtli-che kirchliche Präsenz an diesen Orten schon alles? Braucht es nicht neu die Ge-meinde auch am zweiten und dritten Ort? Solche Reich Gottes-Zellen sind dann, wie es der Neutestamentler Hans-Joachim Eckstein treffend formuliert hat, immer „ganz Kirche, aber nie die ganze Kirche“.

Für meine Oma war die (kirchliche) Welt noch in Ordnung. Sie war Mesnerin auf dem Land und Bäuerin. Was Soziologen heute als die drei Orte moderner Existenz, als Wohn-, Alltags- und Freizeitort diffe-renzieren, war für sie eine Einheit. Abends um sechs, beim Abendläuten der vertrau-ten Kirchturmglocke, sprach sie auf dem Feld ihr Abendgebet. Ihre Alltagsbezie-hungen vor Ort und die Menschen am Sonntag waren dieselben. Für die meisten aber ist das heute völlig anders. Den Blick für unsere moderne Lebenswirklichkeit schärft die soziologische Sichtweise des ersten, zweiten und dritten Ortes.

Leben an drei verschiedenen OrtenDabei ist der erste Ort unsere Adresse,

unser Wohnort. Für junge Familien, für „Alteingesessene“ ist das der wichtigste Ort, für hochmobile „young urban profes-sionals“ dagegen manchmal nur ein Schlafplatz. Am zweiten Ort, dem Alltags-ort (Arbeit, Schule, Studium), verbringen viele den größten Teil des wöchentlichen Zeitbudgets. Darüber hinaus wird der drit-te Ort der Freizeitaktivitäten am Abend oder Wochenende wichtig. Denken wir nur an Dauercamper auf Campingplätzen, Kneipen oder Sportgaststätten. Moder-nes Leben spielt sich an drei Orten ab. Unser Christsein auch?

Gemeinde ist organisches Netzwerk

Für die Frage nach der Zweit- und Dritt-gemeinde müssen wir die Denkblockade „Ortsgemeinde“ aufheben. Ekklesia im NT ist viel weiter, hat wenig mit einem hei-ligen Tag und einem heiligen Ort gemein. Die ersten Christen versammelten sich weder am staatlichen Sonntag noch auf Dauer in den jüdischen Synagogen. Ekkle-sia sind im NT die „zwei oder drei versam-melt in Jesu Namen“, vor allem aber die Hausgemeinde von 15 bis 40 Personen um den Esstisch. Daneben auch die „Ge-meinde in Rom“ (die sich als Stadtge-meinde aber so gut wie nie traf!), die „Ge-meinde in der Provinz“ bis hin zur „ekkle-sia tou theou“. Ekklesia ist die soziale Ge-

Wer den modernen Alltag ernst nimmt und Christsein nicht nur als Hobby sieht, der muss Gemeinde mehrdimensional denken, meint Reinhold Krebs, Landesreferent im ejw, und plädiert für die Zweit- und Drittgemeinde.

Zweit- und Drittgemeinden für alle

Schule bildet Gemeinde

Die menschen wahrnehmen! Impulse der Religionspädagogik für die Gemeinde

Gemeindearbeit kann von Fragestellungen und Perspektiven der Religionspädagogik profitieren. Axel Wiemer fragt besonders nach einem stimmigen Verhältnis von Ver-mittlung und Aneignung.

Religionspädagogik kann die Gemein-dearbeit befruchten. Damit meine ich nicht nur die Aufnahme von methodi-schen Ideen aus dem RU (= Religionsun-terricht) in der Gemeindearbeit. Es geht vor allem um Fragestellungen und Per-spektiven.

Die menschen wahrnehmenIn der Religionspädagogik ist es unstrit-

tig, dass die Wahrnehmung der Kinder und Jugendlichen entscheidend ist. RU muss von ihrer Lebenswelt und ihren Fra-gen ausgehen. Natürlich geht es im RU z.B. um die Begegnung mit biblischen Tex-ten. Begegnung heißt aber: Kinder und Ju-gendliche sollen erkennen können, dass und wie diese Geschichten für sie relevant sind. Das gilt auch und gerade dann, wenn für immer mehr Kinder der RU der erste Kontakt mit biblischen Texten, mit Gebe-ten und Liedern oder mit Gesprächen über Gott ist. Wenn solche Begegnung gelingen soll, müssen die Schüler und Schülerin-nen genauso wahr- und ernst genommen werden wie die Inhalte des RU.

Relevanz erkennenWelche Erfahrungen prägen die Kinder

und Jugendlichen – welche Erfahrungen

stehen hinter z.B. einem biblischen Text? Welche Wahrheiten formuliert der Text – welche Wahrheiten bringen die Kinder und Jugendlichen mit (oder suchen sie!)? Religionspädagogik möchte diese beiden Seiten in Kontakt bringen. Die Erfahrun-gen und Wahrheiten auf beiden Seiten achten und wertschätzen, das ist die Basis für guten RU. Da geht es dann nicht nur um die Vermittlung von Inhalten – ent-scheidend ist deren Aneignung durch die Schüler und Schülerinnen. Wichtig wird etwas nicht dadurch, dass die Lehrerin es wichtig findet. Wichtig ist, was mich be-trifft. Und wie ich das dann ausdrücke, das muss ich selber entdecken.

In der GemeindeGemeinde ist, anders als Schule, frei-

willig. Über Relevanz muss wenig disku-tiert werden, wenn wir uns – nur von den Konfis gestört – in der Kerngemeinde der Gleichgesinnten sammeln. Aber gilt das Evangelium nicht allen Menschen? Frommen und Unfrommen, Zweiflern und Verzweifelten, Fragenden und Wissen-den? Auch solchen, die ganz anders mit der Bibel umgehen als „wir“? Dabei ließe sich von der Religionspädagogik einiges lernen.

Kurz gesagt: Wenn Menschen die Rele-vanz des Glaubens für ihr Leben nicht er-kennen, muss das nicht ihre Schuld sein. Es könnte auch daran liegen, dass wir in einer Weise von der guten Botschaft spre-chen, die an ihnen und ihren Fragen vor-beiredet. Relevant ist, was mich betrifft. Werden die Erfahrungen, Überzeugungen und Fragen ganz verschiedener Menschen in unseren Gemeinden geschätzt?

Wenn solche

Begegnung

gelingen soll,

müssen die Schüler

und Schülerinnen

genauso wahr- und

ernst genommen

werden wie die

Inhalte des RU.

Gerade dort,

wo sie niemand

vermutet, an

Alltags- und

Freizeitorten

kann die

Gemeinde

Gottes von

Menschen neu

gelesen und

entdeckt werden.

Schule bildet Gemeinde

Axel Wiemer, Schwäbisch Gmünd, lehrt an der Pädagogischen Hochschule Evangelische Theologie und Religionspädagogik.

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„Mir gefällt an der Schule die Identifikation der Schüler, Eltern und Lehrer mit ‚ihrer’ Schule. Dies führt zu einer insgesamt positiven Einstellung dem Lernen gegenüber und schafft eine entspannte At-mosphäre zwischen Schülern und Lehrern.“

Diese Elternrückmeldung aus einer Umfrage steht für viele Eltern, die ihre Kinder an unserer Schule anmelden.

Glauben glaubwürdig vermittelnGlaubenserziehung ist in erster Linie Prägung

durch glaubwürdige Persönlichkeiten. Da freie Be-kenntnisschulen sich ihr Personal selbst aussu-chen dürfen, haben sie es leichter, Lehrkräfte zu finden, die das Bekenntnis ihrer Schule aus eige-ner Überzeugung vertreten. Glaube als wesentli-ches Element der Lebensbewältigung kann so in unserer pluralistischen Gesellschaft am ehesten glaubwürdig vermittelt werden.

Christlich motivierte WertschätzungSchülerinnen und Schüler sehen wir in ihrer Ein-

zigartigkeit von Gott geschaffen und wertge-schätzt. Wir unterstützen sie in ihrer Entwicklung und nehmen sie in ihrer gesamten Persönlichkeit wahr. Dabei bestimmt unser christliches Welt- und Menschenbild die gesamte Unterrichts- und Erzie-

Die Argumente für christliche Privatschulen teile ich in vieler Hinsicht. Solche Schulen sind eine wichtige Ergänzung unserer Schul-Landschaft und bieten hilfreiche Anregungen für die Bildungspoli-tik, weil sie aufgrund ihrer Eigenständigkeit „einen Schritt voraus“ sein können. Nein, ich bin kein Gegner christlicher Schulen. Sie sind in mancher-lei Hinsicht „bessere“ Schulen.

Lernen auch durch IrritationTrotzdem bin ich froh, dass meine eigenen Kinder

eine „ganz normale“ Schule besuchen. Warum? Weil ich Konflikt und Irritation für wichtige päda-gogische Impulsgeber halte.

Beispiele aus dem Alltag unserer Familie: Die türkische Klassenkameradin wird zum Mittages-sen eingeladen, mit dem Hinweis unserer Tochter: „Kein Schweinefleisch, keine Gummibärchen!“ Ein Klassenkamerad berichtet, sein Papa sei im Gefängnis. Und mit dem besten Kumpel gab’s Streit auf dem Pausenhof, weil er es lächerlich fin-det, dass die Welt von Gott gemacht wurde – das kann man doch alles wissenschaftlich erklären. Solche Anlässe haben schon zu manchen inten-

hungsarbeit. Das Lernziel „Gott vertrauen“ steht im Mittelpunkt des Leitbildes unserer Schule.

Keine dogmatische EngeDa die Kinder im Religionsunterricht nicht nach

Konfessionen aufgeteilt werden, können fächer-übergreifende Unterrichtseinheiten in Verbindung mit anderen Fächern durchgeführt werden. So wer-den wichtige Welt- und Lebensfragen mit Glau-bensfragen verknüpft. Den Schülern wird in alters-gerechten Ritualen ebenso wie in Gesprächen und Diskussionen ein Zugang zum Glauben eröffnet. Die Weite der Allgemeinbildung lässt keine dog-matische Enge zu. Wir wünschen uns, dass dieser Glaube den Jugendlichen zu Gelassenheit und zu Toleranz Andersdenkenden gegenüber verhilft.

mut für morgenWenn die jungen Leute mit einem zuversichtli-

chen Gottvertrauen, das ihnen auch durch Krisen helfen kann, die Schule verlassen, dann haben wir eines unserer wesentlichen Ziele erreicht, das seit Gründung der Schule unser Motto ist: „Weil Jugend Mut für morgen braucht…“

Christliche Bekenntnisschulen erleben regen Zulauf, und es werden immer weitere gegründet. Manche Familien nehmen lange Anfahrtswege in Kauf, um ihren Kindern dort einen Schulbesuch zu ermöglichen. Andere entscheiden sich für wohnortnahe

„Christliche Schulen“

Pro & Contra PRO&CONTRA

Mir gefällt an

der Schule die

Identifikation der

Schüler, Eltern

und Lehrer mit

‚ihrer’ Schule.

siven Gesprächen mit unseren Töchtern geführt – und durchaus zu Verunsicherungen des Glau-bens- und Weltbilds.

Die Welt erleben, wie sie istWären unsere Kinder auf einer christlichen

Schule, würden manche dieser Irritationen aus-bleiben. Christliche Schulen haben (nicht immer, aber oftmals) eine „erlesene“ Lehrer- und Schü-lerschaft, auch weil der Kontostand der Eltern einen Zugangsfilter bildet. Muslimische Schüler, Kinder aus Hartz IV-Familien oder Lehrer, die süf-fisant die Kirche schlechtreden – weitgehend Fehlanzeige. Das Leben wird ruhiger, der Glaube sicherer. Die Begegnung mit der realen Pluralität unserer Welt wird in einer solchen „einheitlichen“ Umgebung gedämpft. Für manche mag dies ein Argument für die Privatschule sein. Ich selbst habe das Gefühl, dass da ein Stück „echter Welt“ außen vor bleibt.

Bewährungsort für den GlaubenDie Schule ist für mich nicht der Ort, an dem

christlicher Glaube vermittelt wird, sondern an dem er sich bewährt. Damit Glaube wachsen kann, brauchen Kinder Begleitung, authentische Christen, Einführung in die biblische Tradition. Das ist Aufgabe der Gemeinde, der Jugendarbeit und – wenn sie ihr Taufversprechen ernst nehmen – der Eltern. Der so wachsende Glaube begegnet dann in wacher Weise den Herausforderungen un-serer Welt, in den Fragen und Begegnungen mit Menschen anderer Überzeugung.

Wer Salz der Welt sein will, sollte sich hinein-werfen in die Suppe unserer Zeit. Nicht, um fade zu werden, sondern um zu spüren, wo diese Welt das Salz nötig hat. Darum: Suchet der Schule Bes-tes, mitten in der Welt.

Schulen, um Nachbarschafts- und Schulkontakte nicht grundsätzlich zu trennen. Aber brauchen Kinder nicht eine optimale Förderung ihrer Entwicklung? Wir haben zwei pädagogische Fachleute um ihre Stellungnahme gebeten.

Warum wir christliche Bekenntnisschulen brauchen Warum meine Kinder nicht auf einer christlichen Schule sind

Wolfgang Ilg, Landesschülerpfarrer im ejw (www.schuelerarbeit.de)

Eckhard Geier ist Leiter der Freien Evange-lischen Schule Stuttgart in Möhringen mit Grund-, Werkreal- und Realschulzweig (www.fes-stuttgart.de)

Wer Salz der

Welt sein will,

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hineinwerfen

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Bausteine

Tabea Hieber hofft als Religionslehre-rin und Schulseelsorgerin, dass das Projekt Schulseelsorge eine Zukunft hat.

„Schulseelsorge ist ein durch den christlichen Glauben motiviertes offenes Ange-bot für alle Menschen im Lebensraum Schule.“1 Wie dies im Schulalltag konkret aussehen kann, berichtet Tabea Hieber, die als Schulseelsorgerin am Hans-Grünin-ger-Gymnasium in Markgröningen tätig ist.

Projekt Schulseelsorge SchulgottesdiensteSeit vielen Jahren gehören Schulgottes-dienste zu unserem Schulalltag. Sie fin-den statt zu Beginn des neuen Schul-jahrs, am Buß- und Bettag in Form eines Taizé-Gottesdienstes sowie an Weih-nachten und am Schuljahresende. Ge-staltet werden sie meist von Schüle-rinnen und Schülern gemeinsam mit ih-ren Religionslehrern oder Pfarrern und können zu einer Oase im Schulalltag werden.

Vernetzungsmöglichkeiten Innerhalb der SchuleAls Schulseelsorgerin bin ich Teil eines Beratungsnetzwerkes an unserer Schu-le, zu dem die Verbindungslehrer und die Beratungslehrerin gehören.

Im KirchenbezirkIn unserem Kirchenbezirk Ditzingen fin-den regelmäßige Treffen der in der Schul-seelsorge tätigen Lehrerinnen und Leh-rer zum kollegialen Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung statt.

Darüber hinaus bin ich sehr froh über eine andere Möglichkeit der Vernetzung: All die Lasten, die mir anvertraut werden, muss ich nicht alleine tragen, sondern kann sie im Gebet vor Gott bringen.

Das landeskirchliche Projekt Schulseel-sorge läuft noch bis 2011. Seit Projektbe-ginn 2007 wurden Qualifizierungsange-bote geschaffen, wie z. B. „Die Werkstatt Schulseelsorge“, in der fachliche und per-sönliche Unterstützung angeboten wird. Inzwischen wird die sechste Werkstatt Schulseelsorge durchgeführt, in der je-weils ca. zehn Religionslehrerinnen und Religionslehrer qualifiziert wurden. Schul-seelsorge ist inzwischen ein in vielen Schulen etabliertes Angebot, das dank-bar angenommen wird.

Eine Kirche, die die veränderte Lebens-welt der Menschen und ihren Auftrag in Seelsorge und Diakonie ernst nimmt, soll-te sich auch weiter im Lebensraum Schule engagieren und die entsprechenden Vor-aussetzungen dafür schaffen.

rung und Bewertungskriterien Mensch sein können. Schon allein diese Erfah-rung bedeutet für manchen eine Wende.

Selbstbestimmung – macht haben

“Wir Menschen wünschen uns, dass wir an der Geschichte unseres Lebens mit-schreiben können.“2 In der Schulseelsor-ge mache ich mich gemeinsam mit mei-nem Gesprächspartner auf den Weg, um nach Lösungsmöglichkeiten des Konflikts oder nach einer Veränderung der schwie-rigen Situation zu suchen. Wichtig ist mir dabei, dass die Schülerinnen und Schüler dabei selbst schöpferisch tätig sein kön-nen, um aus ihren eigenen Ressourcen heraus eine Veränderung anzugehen.

Dazugehören – beheimatet sein

Schülerinnen und Schüler möchten da-zugehören, sei es in ihrer Klasse oder in der Schulgemeinschaft. Sie möchten Wurzeln schlagen können. Dazu braucht es den entsprechenden Boden, eine Kul-tur, die dies fördert. Eine Sensibilisierung der gesamten Schulgemeinschaft ist not-wendig, um Missachtung, Ausgrenzung und den Verlust der Würde durch Ver-leumdung und Mobbing früh zu erkennen und zu beheben. Maßstäbe und Orientie-rung im Umgang miteinander sollen auch durch die Angebote der Schulseelsorge gegeben werden.

Schulseelsorge konkret Der „Raum der Stille“, ein wöchentliches Angebot in der Mittagspause, ist ein lei-stungsfreier Raum, in dem man einfach da sein kann und dazu gehört. Nach einem kleinen Impuls zum Ankommen haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich zu entspannen, aus-zuruhen oder sich leise zu beschäfti-gen. Meditative Musik im Hintergrund unterstützt dies.

Gesprächsangebote Nach der Kontaktaufnahme, die meist durch die Schülerinnen und Schüler er-folgt, findet ein Gespräch über die per-sönliche Situation statt. Bei manchen ist eine Begleitung über einen längeren Zeitraum erforderlich. In Situationen, die über meine Kompetenz hinausgehen, vermittle ich an die entsprechenden pro-fessionellen Beratungsstellen.

Bepackt mit Büchern und Heften, Ord-nern und Mäppchen kommen die Schüle-rinnen und Schüler am frühen Vormittag an ihrer Schule an. Schwere Taschen bau-meln über den Schultern, viel zu schwere Rucksäcke belasten den Rücken. In ihrem Gepäck schleppen sie aber auch – für an-dere unsichtbar – andere Lasten mit sich herum. Diese hindern sie oft daran, moti-viert und konzentriert den Unterrichtsin-halten zu folgen. Schulische oder familiä-re Probleme, Mobbing und Ausgrenzung, Überforderung oder pubertäre Probleme prägen so manche Schülerbiographie. Was sind die Kernkompetenzen des Le-bens? Wie lernen Schüler und Schülerin-nen den Alltag mit seinen Herausforde-rungen zu bestehen? Und wie kann ich als Schulseelsorgerin sie darin unterstützen und so zu einem gelingenden Schulalltag und Leben beitragen?

Diese Fragen beschäftigen mich. Gibt es einen Leitfaden in meinem Umgang mit den Schülerinnen und Schülern, aber auch mit Kollegen und Kolleginnen, der einer „Lebenskultur nach dem Evangeli-um“ entspricht?

Drei „Urwünsche“ der Menschen leiten mich bei meiner Suche:

Individualität – einen Namen haben

Das bedeutet, nicht austauschbar zu sein und Zuwendung „von Angesicht zu Angesicht“ zu erleben. Wenn mich je-mand ansieht und sich mit seiner gesam-ten Aufmerksamkeit mir zuwendet, mir glaubt und darauf vertraut, dass das, was ich erzähle, auch stimmt, bekomme ich „Ansehen“. In der Schulseelsorge bedeu-tet das für mich, ganz für die Schülerin-nen und Schüler da zu sein. Einen Frei-Raum zu schaffen, in dem ich ihnen zuhö-re und in dem sie ohne Leistungsanforde-

Wenn mich jemand ansieht

und sich mit seiner gesamten

Aufmerksamkeit mir zuwendet,

bekomme ich „Ansehen“.

Wir Menschen

wünschen uns,

dass wir an der

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Der

„Raum der Stille“,

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Raum, in dem

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1 Flyer „Werkstatt Schulseelsorge“2 Paul M. Zulehner, Leibhaftig glauben, Herder Verlag, Freiburg, 1983, S. 20.

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Vorlesenächte für jüngere Schüler, Paten-schaften für neue Fünftklässler oder Pau-senspielangebote die Atmosphäre einer Schule verändert werden.

Wer bildet ausVerantwortliche aus Schule und Jugend-arbeit bilden gemeinsam die Leitung. Gerne unterstützt die Schülerinnen- und Schülerarbeit im ejw die SMP-Ausbilder vor Ort. Außerdem ist im Sommer 2010 ein Buch mit Praxis-Tipps zur Schüler-mentorenausbildung erschienen:Dücker, Fine; Röber, Franz; Steinestel, Karin (Hg.): Praxishandbuch zur Schülermen-toren-Ausbildung „Soziale Verantwortung lernen“ in Kooperation von Jugendarbeit und Schule, Stuttgart: buch & musik, 2010.

Weitere Infos: www.schuelermentor.de

„Suchet der Stadt Bestes“ wirbt der Pro-phet Jeremia und ihm möchte ich mich gerne anschließen. Ich träume von einer Kirche, die sich so sehr nach einer ande-ren Welt sehnt, dass sie gar nicht anders kann, als Menschen jetzt schon damit zu beschenken. Als Christen können wir eine Kultur prägen, die sich unterscheidet. Der Leitgedanke ist dabei nicht „Was habe ich davon?“, sondern die im Überfluss be-gründete Frage: „Wie kann ich abgeben?“

Schüler in ihrer Lebenswelt erreichen

Ein oft formuliertes Ziel missionarischer Arbeit. In einer sich so drastisch und schnell verändernden Bildungslandschaft muss nach der Lebenswelt Jugendlicher nicht lange gefragt werden. Durch G8 wird das Gymnasium faktisch zur Ganztages-schule. An keinem anderen Ort werden Ju-gendliche in Zukunft so viel Zeit verbrin-gen. Diese Veränderungen können wir von Seiten der Kirche positiv oder negativ be-werten. Den Prozess werden wir dadurch nicht stoppen, wir haben aber die Chance, ihn mit zu gestalten!

Ein hervorragendes modellDas Schülermentorenprogamm (SMP)

„Soziale Verantwortung lernen“ beschenkt die Schule mit den Stärken der Jugendar-beit. Mit mittlerweile ca. 1000 ausgebilde-ten Schülermentoren pro Jahr ist das SMP ein langjährig erprobtes und sehr belieb-tes Programm zur Kooperation von Jugend-arbeit und Schule. Eine Schülermentoren-ausbildung besteht aus drei Modulen: 40-stündiger SMP-Grundkurs, 40-stündi-ges SMP-Praktikum und eintägiger SMP-Spezialkurs. Abgeschlossen wird es mit einem Zertifikat. Die meist auf ein Schul-jahr angelegte Ausbildung (als AG oder in der Nachmittagsbetreuung) bietet gute Möglichkeiten, Beziehungen aufzubauen und Schüler langfristig zu begleiten. Ge-meinsam mit den SMP‘lern kann durch

Fine Dücker, 2007-2010 Referentin an der Landesstelle des ejw für den Bereich „Jugendarbeit und Schule“. Seit September 2010 arbeitet sie bei Wunderwerke e.V. in Essen. Die Men-schen außerhalb von Kirchenmauern und Gemeindehäusern liegen ihr be-sonders am Herzen.

Reinhold Krebs, Landesreferent im ejw für Jugendgottesdienste, Jugendgemeinden, Jugendkirchen

„Das Schülermentorenprogramm“ (SMP) wird seit Jahren im Auftrag des Kultus-ministeriums ökumenisch an Schulen in Baden und Württemberg durchgeführt. Fine Dücker, ehemals Referentin für „Jugendarbeit und Schule“ im ejw berichtet.

Jugendlich, sozial und verantwortungsbewusst – Vision und Programm

Bausteine

Die klassische christliche Präsenz an der Schule ist der Religionsunterricht. Hier bringen Lehrende den christlichen Glau-ben von einer anderen Seite her ins Spiel. Darüber hinaus hat sich mit der Schul-seelsorge ein weiteres Feld eröffnet und „Räume der Stille“ stehen auf der Wunsch-liste von vielen Schulen. Nicht zu verges-sen die vielen christlichen Pädagogen, die nicht nur Englisch oder Mathe vermitteln, sondern ihren Beruf bewusst als Christen leben wollen. Gibt es irgendwo so etwas wie ein „Lehrergebetsfrühstück“?

Und die Jugendarbeit? Sie begleitet SBKs, führt „Tage der religiösen Orientie-rung“ durch und inzwischen auch an vie-len Orten Schülermentoren-Programme. In von Young Life inspirierten Projekten wird Schulkontaktarbeit erprobt, werden AGs (z.B. eine Band) begleitet, „Streit-schlichter-Seminare“ angeboten oder Haupt- oder Ehrenamtliche fahren mit nach Taizé oder auf eine Klassenfahrt.

miteinander Gemeinde sein an der Schule

Natürlich sind die Rollen verschieden bei Lehrenden, Schülerinnen oder Eltern. Und christliche Vernetzung darf nicht an-satzweise nach „Christenverschwörung“ riechen. Aber warum nicht dennoch mitei-nander Gemeinde sein und gemeinsam „der Schule Bestes“ suchen? Warum nicht in einer weltanschaulich offenen und plu-ralen Schule (die weltanschaulich neutra-le gab und gibt es nicht!) miteinander unter einem Reich Gottes-Horizont unsere Werte, und unseren Glauben ins Spiel bringen, ob mit oder ohne Worte? Dann kann über Bibelkreise hinaus so etwas wie Gemeinde an der Schule Wirklichkeit werden.

Bis heute steht SBK für Schülerbibelkreis. Was sich wie eine religiöse Neigungsgruppe anhört (neben der Basketball-AG auch eine Bibel-AG) war im Ursprung revolu-tionär. Und ist es eigent-lich bis heute. Junge Christen versammeln sich in ihrem Schulall-tag als „junge Ge-meinde“ und verant-worten ihre Treffen selber. Konfession wird zweitrangig. Ge-

meinsam wird Nachfolge mitten im Alltag gelebt. Freilich gibt es auch die andere Realität: manche SBKs sind eher christliche „Durchhalte-Gruppen“ hinter verschlossenen Türen. Wo aber, wie jetzt in der SMD-„Schulbeweger“-Kampagne, eine Reich Gottes-Sicht Einzug hält, kön-nen sie zu „Gemeinde-Satelliten“ an der Schule werden. Dazu ist allerdings not-wendig, dass sich alle Christen an der Schule wahrnehmen, wertschätzen und zusammenarbeiten.

Wahrnehmen was schon ist...Von Schülerseite her gibt es neben

„SBKs“ auch „Pausenspielmentoren“ oder „Break Time Action-Gruppen“ mit Spielangeboten in der großen Pause auf dem Schulhof. Daneben existiert der „Prayday“ oder andere Einzelaktionen. Bei Schulgottesdiensten können sich junge Christen an der Schule einklinken – z.B. mit einer „JuGo-Band" und dem Erfah-rungsschatz aus Jugendgottesdiensten.

Dann die Elternseite. Viele engagieren sich als Christen bewusst an „ihrer Schu-le“ im Elternbeirat. „Mütter in Kontakt“ ist eine ganze Gebetsbewegung, bei der lo-kale Gruppen gezielt einzelne Schulen ins Gebet nehmen.

Wie lebe ich als Christ an der Schule? Das fragen sich viele – als Lehrerin, Schüler, Jugendarbeiter oder Elternbeirat. Aber vielleicht ist die Frage falsch. „Wie leben wir miteinander Gemeinde an der Schule?“ fragt Reinhold Krebs, Landesreferent im ejw.

Vom Schülerbibelkreis zur Schulgemeinde?

Bausteine

Aber warum

nicht dennoch

miteinander

Gemeinde sein

und gemeinsam

„der Schule Bestes“

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Die Schule mit

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Schulporträt

Schule als Lebens- und Erlebnisraum

Das evangelische Firstwald-Gymnasium in Mössingen ist eine von sieben Preisträger-schulen des Deutschen Schulpreises 2010. Es erhielt den Sonderpreis der Akademie für „Schulentwicklung“. Friedemann Stöffler ist Mitglied des Schulleitungsteams und dort zuständig für Schulentwicklung, „Mensch und Medien“ und das evangelische Profil. Marc Stippich hat ihn nach Erfolgsrezepten für eine „gute Schule“ gefragt.

Die Herausforderung für die Schule dem-gegenüber ist, neben Lern-Raum auch Le-bens- und Erlebnis-Raum zu sein, in der Stoffvermittlung und Noten eine geringe-re Rolle spielen und der Einzelne mit sei-nen Talenten immer mehr gefragt ist.

Wenn du einen Wunsch offen hättest, wie Schule sich in Zukunft entwickeln soll, …

… dann würde ich versuchen, genau in dieser Richtung Schule umzugestalten: Weniger Selektion und mehr Förderung. Mehr Raum zur Persönlichkeitsbildung und weniger Leistungsdruck. Wir wissen, dass jeder in Bildung investierte Euro eine sehr gute Rendite hat. „Keiner soll verloren gehen“ – das Motto der CJD-Schulen – das müsste das Ziel von Kir-che, Jugendarbeit und Schule sein.

Auf der Schulhomepage www.firstwald.de findet man weitere Informationen, z.B. auch über einen Besuch von Jörg Pilawa im September 2010 am Firstwald.Der Träger des Firstwald-Gymnasiums ist die Schulstiftung der Evang. Landeskir-che in Württemberg. Weitere Schulen der Schulstiftung befinden sich in Michel-bach/Hohenlohe (www.eszm.de) und in Sachsenheim (www.lichtenstern.info)

Lieber Friedemann, herzlichen Glück-wunsch zur Auszeichnung eurer Schule! Was hat der Jury denn besonders impo-niert?

Zum einen sind wir eine Schule mit einer alten Internatstradition. Dadurch spürt man bis heute ein größeres Zusammenge-hörigkeitsgefühl zwischen Schülern und Lehrern. Irgendwie sind wir so etwas wie eine große Familie. Ein zweiter Punkt be-trifft die gut strukturierte und gestaltete Ganztagesschule mit vielen AGs, offenen Angeboten und Hausaufgabenbetreuung. Und ein dritter Punkt besteht in unseren Formen individueller Förderung, die es uns leichter macht, zum einen Hochbe-gabte, zum anderen auch Schüler mit Be-hinderungen in unserer Schule zu inte-grieren. Auch dass wir ein Gymnasium mit Schreinerei und Schreinermeister sind, ist etwas Besonderes. Was die Jury des Deut-schen Schulpreises aber besonders über-zeugte, waren die Prozesse der Schulent-wicklung, die bei uns in den letzten Jahren angestoßen wurden: Ein ziemlich einma-liges Fach „Mensch und Medien“, ein wie-der eröffnetes Internat und Aufbaugym-nasium und seit dem letzten Jahr eine neu gegründete Grundschule.

Wodurch wird das „Evangelische“ der Schule im Schulalltag sichtbar?

Natürlich feiern wir zu verschiedenen Anlässen Schulgottesdienste. Dann gibt

es einen sehr schönen Raum der Stille. Dort findet eine Morgenandacht statt, dort trifft sich auch der Schülerbibelkreis. Wir arbeiten gerade daran, dass dieser Raum auch darüber hinaus genutzt wird. Bei uns haben alle Schülerinnen und Schüler evangelischen Religionsunter-richt. Wir gestalten jedes Jahr mit allen Schülern einen Kreuzweg. Es gibt einen Austausch mit einer Evang. Schule in Beit Sahour bei Bethlehem in Kooperation mit dem Mössinger CVJM. Es gibt in Klasse 13 für alle Schüler Klostertage, und jedes Jahr wird eine Fahrt zum Kirchentag oder nach Taizé angeboten. Mindestens ein-mal im Schulleben nimmt jeder Schüler an einer Sozial-AG teil. Das bedeutet, sich ein Jahr lang eine Stunde pro Woche für andere zu engagieren: in der Kinderkirche oder bei der Hausaufgabenbetreuung, in einer Jungschar oder als Anleiter bei den Jugendfußballern.

Wir freuen uns, dass wir Schüler mit ganz unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen haben. Es ist uns wichtig, hier Toleranz einzuüben. Unser zentrales Anliegen ist es, dass eine Atmos-phäre der Geborgenheit entstehen kann, in der alle mit je ihren Stärken und Schwä-chen angenommen sind.

„Jugendarbeit und Schule“ bzw. „Schule und Gemeinde“ ist eines der großen Zukunftsthemen in der Kirche. Was kann die Schule von Gemeinde und Jugendar-beit lernen? Und was die Jugendarbeit von eurer preisgekrönten Schule?

Ich bin der Meinung, dass die strikte Un-terscheidung oder gar Trennung zwischen Jugendarbeit und Schule überholt ist. An unserer Schule haben wir 35 Internats-schüler. Für sie ist Schule selbstverständ-lich auch Lebens- und Erlebnisraum. Und für alle anderen gibt es an unserer Ganzta-gesschule viele Formen freiwilliger Ange-bote, wie sie es bisher nur in der Jugendar-beit gab: Spiele und Basteln, Sport, Thea-ter, Schreinerei, Erlebnispädagogik.

In der gemeindlichen Jugendarbeit ge-nauso wie in der Schule soll es darum gehen, junge Menschen so zu prägen, dass sie sich verantwortungsvoll in unse-re Gesellschaft einbringen. Wir wollen ihnen tragfähige Werte vermitteln, und sie sollen sich mit dem christlichen Glau-ben zumindest auseinandersetzen und ihn dabei auch erleben können.

In beiden Bereichen geht es darum, dass Personen da sind, die Jugendliche ernst nehmen, ihnen Perspektiven für ihr Leben eröffnen. Ich würde mir auch an un-serer Schule noch viel mehr Kooperati-onsformen zwischen Jugendarbeit und Schule wünschen. Die große Stärke der Ju-gendarbeit sind Personen, die altersmä-ßig und von den Themen her näher an den Jugendlichen dran sind. Wir haben des-halb auch – neben einem Schulseelsorger – FSJ-ler und Zivildienstleistende, Sozial-pädagogen und Praktikanten.

Die Stärke der Schule liegt ja darin, dass sie junge Menschen mit ganz unter-schiedlichen Biographien, sozialen Schichten und Weltanschauungen er-reicht. Die Herausforderung für die Ge-meinden bestünde darin, diese Mischung in ihren Angeboten und Gruppen für Kin-der und Jugendliche auch zu erreichen.

Mehr Raum zur

Persönlichkeits-

bildung und

weniger

Leistungsdruck

„Keiner soll

verloren gehen“ –

das müsste das

Ziel von Kirche,

Jugendarbeit und

Schule sein.

Friedemann Stöffler, 1. Vorsitzender von Kirche für morgen, Studiendirektor am Evangelischen Firstwaldgymnasium, unterrichtet Mathematik, Evang. Religion und „Mensch und Medien“. Er war bis 2002 für fünf Jahre Landesreferent für Schülerarbeit im ejw und hat an mehreren Veröffentlichungen zur Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule mitgearbeitet.

Unser zentrales

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denken, sondern auch mal vor- oder querzudenken – und dann zum Handeln anregen.

Welche Themen stehen gerade im Vordergrund?

Ich möchte, dass die Jugend frühzeitig in Ent-scheidungsprozesse eingebunden wird. Sie soll-ten ab der Konfirmation wählen dürfen! Und der Altersdurchschnitt der Synodalen (56 Jahre) könn-te durch Zuwahl von Jugenddelegierten gesenkt werden. Außerdem unterstütze ich Initiativen, die Pfarrer in ihrer eigentlichen Berufung stärken und Ehrenamtliche durch Freiwilligenmanagement be-teiligen – und nicht nur betreuen.

Was sind Deine Wünsche für die zweite Halbzeit der Landessynode?

Dass die vielen Termine, Sitzungen und Syno-den mehr mit geistlichen und inhaltlichen Schwer-punkten erfüllt werden. Es geht doch viel Zeit und Energie für Spar- und Gebäudekonzeptionen und innerkirchliche Umstrukturierungen verloren. Ich würde gerne mehr agieren anstatt nur zu reagie-ren. Oft wird bei „Kirchens“ Gaspedal und Bremse gleichzeitig gedrückt.

Herzlichen Dank für dieses Gespräch.

Markus, Du wurdest ja für Dich sehr überra-schend in die Synode gewählt. Hast Du Dich mit der Arbeit im Kirchenparlament angefreundet?

Tatsächlich hat die Arbeit in der Landessynode zunächst nicht zu meiner persönlichen Lebenspla-nung gehört. Aber die innovativen Anliegen von Kfm waren es letztlich, die mich überzeugt haben und die ich bekannter machen wollte. Und ja, nach einer längeren „Schrecksekunde“ habe ich den Einzug ins Kirchenparlament als Gottes Weg für mich akzeptiert.

Was ist für Dich Motivation und Antrieb?

„Dienet einander mit den Fähigkeiten die Gott euch geschenkt hat, dann seid ihr gute Verwalter der Gnade Gottes.“ ( 1. Petrus 4, 10 ) Meine Hoff-nung ist, dass meine drei Kinder und meine sieben Patenkinder eine Heimat im Glauben und in der Landeskirche finden – ebenso meine Sportlerka-meraden und meine Arbeitskollegen. Leider haben wir uns als Kirche in vielen Bereichen aus der Le-benswelt von Jugendlichen und Familien zurück-gezogen. Durch die Arbeit in der Landessynode will ich mithelfen, dass wir Kirchendistanzierte wieder besser erreichen.

Wo liegen Deine Aufgaben und Schwerpunkte in dieser 14. Landessynode?

Ich bin Mitglied im Ausschuss für Kirche, Gesell-schaft und Öffentlichkeit. Um Prozesse voran zu treiben, versuche ich durch Anfragen und Anträge Dinge in Bewegung zu setzen; nicht nur nachzu-

Nicht nur nachdenken – sondern auch mal vordenken!

Das ist das Motto unseres Synodalen Markus Brenner. Was das für ihn bedeutet, hat er Markus Haag in einem Interview erzählt.

Markus Brenner ist Naturdesigner und als einer der wenigen echten „Laien“ seit 2007 als Synodaler von Kirche für morgen des Wahl-bezirks Bernhausen/Degerloch in der Landes-synode. Er arbeitet und wohnt mit seiner Familie in Ostfildern.

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Wer hat am Montagmorgen schon Zeit zum Beten? MiK-Mütter! Warum das so ist, beschreibt Ute Mayer.

Wenn mütter beten …

dann zusammen mit anderen Müttern diese Nöte vor Gott bringen können.

Wie alles begannMiK ist eine überkonfessionelle Gebetsbewe-

gung von Müttern. Wir sind Teil einer weltweiten Gebetsbewegung – Moms in Touch International – und sind überzeugt, dass Beten einen Unter-schied macht: Für unsere Kinder und Schulen, aber auch für uns selbst.Die Idee entstand, als sich Fern Nichols, eine amerikanische Mutter, 1984 mit anderen Müttern traf, um für ihre Kinder an einer Junior Highschool zu beten. Aufgrund ihres Beispiels und der er-lebten Gebetserhörungen begannen sich weitere Gebetsgruppen zu bilden. Inzwischen gibt es diese Gebetsbewegung in ca. 120 Ländern. In Deutschland gibt es mehr als 1000 Gruppen mit 2-10 Teilnehmerinnen.

Strukturen geben SicherheitIm turbulenten Alltag Zeit zum Gebet zu finden,

ist nicht immer leicht. Da hilft die Regelmäßigkeit unserer MiK-Stunde: Einmal in der Woche treffen wir uns für eine Stunde zum Gebet.Der Ablauf ist immer gleich – das gibt Sicherheit und hilft dabei, den Zeitrahmen einzuhalten: An-betung – Schuld bekennen – Dank – Fürbitte.

Wer, wenn nicht ich?Wer betet für mein Kind? Oder für den Klassenka-

meraden, der gerade so traurig ist, weil die Eltern sich trennen. Für den Lehrer, dem jeder Schultag so unendlich lang erscheint, weil er kurz vor dem Burnout steht. Für die Lehrerin, die ernsthaft er-krankt ist.Wir MiK-Mütter haben einen Traum: Eine Gebets-gruppe für jede Schule in Deutschland. Zugege-ben – etwas vermessen. – Aber nicht unmöglich! Helfen Sie mit, den Traum zu verwirklichen?

Weitere Infos: www.muetterinkontakt.de; Mütter in Kontakt, Faullederstr. 3, 70186 Stuttgart, 0711/220 14 85; Fax: 0711/220 12 35; [email protected]

Ute Mayer, Weil der Stadt, freiberufliche Verlagslektorin, engagiert sich im Vorstand und im Team der Bundeskoordinatorin von MiK und ist davon überzeugt, dass betende Mütter einen Unterschied machen.

Montagmorgen, beide Kinder in der Schule, Frühstückstisch abgeräumt, Start frei für die be-rufliche Arbeit am Schreibtisch… noch nicht: zu-nächst ist MiK dran.MiK – Mütter in Kontakt –, eine Gebetsgruppe für Kinder und deren Schulen, ist seit vielen Jahren zu einem festen Bestandteil in meinem Leben gewor-den, den ich nicht mehr missen möchte.

Ausklinken aus dem AlltagMiK-Mütter sind nichts Besonderes – aber sie

haben eine Besonderheit: sie wissen, wohin sie ihre Kinder „tragen“ können. Einmal in der Woche nehmen sie sich Zeit, ganz konkret für ihre Kinder und deren Schulen zu beten. Unsere Kinder ver-bringen sehr viel Zeit in der Schule – die Heraus-forderungen und Einflüsse, denen sie dort und auf dem Schulweg ausgesetzt sind, können einem manches Mal Angst machen. Wie gut, wenn wir

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Bildung hebt ein Volk und macht es nicht nur geeignet, sich wirt-schaftlich zu behaupten, sondern gibt ihm auch die Möglichkeit, politisch richtig zu handeln und Irrlehren als solche zu erkennen. Ziel der Bildung ist die Erreichung einer Bildung des Herzens, einer Anerkennung des Rechtes und des Wertes anderer."

(Robert Bosch)

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Zu guter Letzt

Es gibt Tage, da tauchen am Gymna-sium Renningen schwarze T-Shirts auf. Sie werden immer am 2. und 20. jedes Monats in verschiedenen Klas-sen und Kursen gesichtet, ihre Träge-rinnen und Träger kennen sich aus dem Schülerbibelkreis oder aus der Gemeinde. „Erlebt in mir“ steht groß vorne drauf – wer mehr wissen möch-te, kann nachschauen unter www.er-lebtinmir.de. Eine pfiffige Idee, ganz unspektakulär Gemeinde und Schule zu verbinden.

Zum Thema ‚Frische Formen für die Kirche’ sind haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter aus Gemein-den eingeladen, um in mehr als 50 Seminaren, Foren und Vorträgen über die Zukunft der Kirche nachzu-denken und an Modellen der Hoffnung zu betrachten,

wie ein eigener Weg aussehen könnte. Zwei anglikanische Bischöfe, Stephen Croft und Graham Cray, Prof. Dr. Michael Herbst sowie viele Praktiker und Den-ker zu Themen wie Gemeinde-Entwicklung und Gemeinde-Innovation werden die Tage Im März gestalten und prägen.Inhaltlich wird es darum gehen, sozialwissenschaftliche Erkenntnisse, vor allem die Ergebnisse der Sinus-Milieu-Forschung, auszuwerten, um die Reich-weite bestehender Formen von Kirche und Gemeinde einzuschätzen. Welche Gestalt muss also Kirche, Verkündigung und Glaube haben, wenn wir in die-ser hochfragmentierten und segmentierten Gesellschaft die bisherige „Mi-lieugefangenschaft“ von Kirche (W. Huber) überwinden wollen? Für die Konferenz haben sich verschiedene Initiatoren zusammengefun-den, wie das Zentrum für Mission in der Region (ZMiR), das Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung (IEEG), das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW), das Netzwerk Church Convention und die Evangelische Laienbewegung Vineyard-Gemeinschaften in Württemberg. Infos und Anmeldung unter: www.gemeindezweinull.org

Die Tage mit dem T-Shirt...

Kabarettistisches, Nachdenkliches und Visionäres zu 10 Jahren „Kirche für morgen“

GEMEINDE 2.0Frische Formen für die Kirche von heute11. – 12. März 2011Filderstadt bei Stuttgart

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Konferenz für Gemeinde-Innovation

11. bis 12. märz 2011 in Filderstadt

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feiern Sie mit uns!

Jubiläum & Jahrestagung

„Und sie bewegt sich doch“

• mit Manfred Geywitz und „Transparent“

• mit dem Kirchenkabarett „Die Jakobiner“

• mit musikalischen Beiträgen durch Kathrin Messner und „Sister Action“

• mit Interviews mit Vertretern der Synodal-Gesprächskreise

• mit Sektempfang

Freitag 14. Januar 2011 19:30 Uhr

Freitag 14. Januar 2011 19:30 Uhr

Samstag 15. Januar 2011 9:00 Uhr

Eintritt frei (mit schriftlicher Anmeldung)

Back to the future

in Herrenberg

die Gottesdienstpraxis der ersten Christen als Impuls für die Kirche heute

Prof. Dr. Peter Wick, Bochum

Referat I Austausch I Arbeitsgruppen I Abendmahl I Tischgemeinschaft

Das komplette Programm und ausführliche Informationen

finden Sie unter: www.kirchefuermorgen.de

Claudia Bieneck