Zukunft des fernsehens 23 11-2010
-
Upload
thomas-levermann -
Category
Business
-
view
390 -
download
2
description
Transcript of Zukunft des fernsehens 23 11-2010
Die Zukunft des Fernsehenszwischen hulu.com und 3-Stufen-Test
Hochschule der Medien in Stuttgart - 23.11.2010von Dr. Thomas Levermann
1
...eine übernatürliche Fähigkeit, die einem die Wahrnehmung entfernter Ereignisse erlaubt
‚Fernsehen‘ ist...
...die massenhafte Verbreitung von Bewegtbildangeboten.
‚Rundfunk‘ ist......ein linearer Dienst für die zeitgleiche und an die Allge-meinheit gerichtete Verbrei-tung von Bewegtbild nach einem Sendeplan.
2
Das Broadcast-TV heute
• Leitmedium TV
• breites Free-TV-Angebot
• starke Sendermarken
• weitgehend digitalisierte und etablierte Verbreitungskanäle
• Wohnzimmer-2-Tasten-Fernsehen: Programmwechsel und Lautstärke
• nachhaltiges Geschäftsmodell mit Werbespots für die Massenkommunikation im Free-TV sowie Gebühren im ÖR-TV
3
• Desintegration der Inhalte durch Digitalisierung, Deregulierung, veränderte Nutzerpräferenzen
Das rundfunkorientierte FernsehenWerbemarkt
43%
41%
5%
11%
RTL-Gruppe
P7S1-Gruppe
Sonstige
∅ 73 Sender je Haushalt empfangbar
Programmangebot
Sat 44%
Kabel 43%
Terrestrik 11%
IPTV 2%
Distribution
Rundfunkgebührenca. 7,3 Mrd. €
• Frequenz- u. Kanalzuweisung• Kosten für Einspeisung• Vertragsbindungen auf
Nutzerseite
• Budgetbindungen d. Verträge• Werbebeschränkungen und
Werberegulierungen• Duopolstrukturen
• Sendelizensierung• Hohe First Copy Costs• Skaleneffekte durch Reichweite• Zuschauerpräferenzen
Markteintrittsbarrieren für neue Anbieter....
...sinken durch die Konvergenz-Technologie.
4
Thesen zur Fernsehzukunft
Broadcast TV Broadband TV
BisherigeFernsehanbieter
NeueFernsehanbieter
Es bleibt alles beim Alten
These1
Die etablierten Playersichern mit neuen Pro-dukten ihre bisherigen
Märkte
These2
Neue Anbieteretablieren sich mitneuen Produkten
These4
Neue Anbieteretablieren sich in den bestehenden Märkten
These3
5
Die ökonomische Substanz eines Geschäftsmodells ist für die Fernsehzukunft maßgeblich.
• Welchen relevanten Kundennutzen stiften die Anbieter?
• Wo liegt ein Mehrwert gegenüber Broadcast-TV
• Durch welches Erlösmodell wird dauerhaft mehr Geld verdient?
• Werbung und/oder Rezipienten-Umsätze?
• Welche effizienten Wertschöpfungsprozesse ermöglichen das?
• Welche Rekonfigura-tionen sind erforderlich?
Geschäftsmodell
Kundennutzen ErlösmodellWertschöpfung
Einzelanbieter TV-System
6
Geschäftsmodell
Kundennutzen ErlösmodellWertschöpfung
7
Digital Immigrants vs. Digital Natives
• kjdhf•
• nach 1980 geborenen: digitale Muttersprachler (1/3 deutspr. Bevölkerung)
• Selbstdefinition: „share, connect and trust“
• Internet als Medium ist wichtiger als TV
• Lean forward
• Aufmerksamkeit für die eigene Person ist wichtig geworden: social networking
• Prosumenten
• vertrauen eher Empfehlungen anderer Personen
• nutzen Web 2.0
Digital Natives• kjdhf•
• vor 1980 geborenen, entspricht ca. 2/3 der deutschsprachigen Bevölkerung
• Internet wird genutzt, aber kritisch gesehen
• eher offline als online
• Fernsehen und Printmedien sind Leitmedien für Information und Unterhaltung
• Lean back
• Konsumenten
• vertrauen eher Medien
• nutzen Web 1.0
Digital Immigrants
Aufmerksamkeitsökonomie Beteiligungsökonomie
8
Folge der Konvergenz:Rückkanalfähige Übertragungs-Architektur ermöglicht eine individuelle Programmgestaltung
• Zeitsouveränität: On-Demand-Funktionalitäten
• Mobilität und Überall-Fernsehen: UMTS / LTE / Daten-“Cloud“
• extreme Fragmentierung der Inhalte: EPG / Content Aggregation / Personalisierte Suche
• hohe Übertragungsqualität: HD / 3D
• Ein Endgeräte im Wohnzimmer: Hybrid-TV / Hbb TV
• Einfachheit der Bedienung und Navigationshilfen
• Vernetzung: „googeln“ / „bookmarken“ / „twittern“
• Einfache Preismodelle: „Freemium“
• Personalisierte Werbung: höhere Akzeptanz durch Relevanz
9
Konsequenz für neue Anbieter
➡ es muß ein Mehrwert für die Mediennutzung geboten werden:
• Neue Angebote: EPG / Content Aggregation / Suchtechniken
• Vernetzung der Geräte: Hybrid TV / Hbb TV
• Zeitsouveränität: Video on Demand
• Personalisierung auch der Werbung: mehr Relevanz
• bessere Bewegtbildqualität: HD, 3-D
• Breitband-Netze auch mobil: UMTS, LTE
• Produkt-Bundles: Triple Play
• Premium-Inhalte erforderlich
• User Experience: einfache Bedienung / ein Bildschirm
• einfache Preismodelle, „Free“
10
Geschäftsmodell
Kundennutzen ErlösmodellWertschöpfung
11
Wertschöpfungsketten
Beschaffungder Inhalte
Werbeakquise
Programm-produktion
Programm-gestaltung
Platt-form
Vervielfältigung Distribution End-Geräte
User Generated Content / Premium Content / Aggregation Access to the
Cloud
RückkanalfähigeDistribition:
Internet, Kabel
PCSettop-Box/TV
SmartphoneSpielekonsole
Portal/EPG
Vertikale Integration und KooperationEffizienz durch integrierte Hardware und Software
Werbemarktplätze und -portale
12
Beispiel
• gebründet März 2007 von u.a. NBC und ABC
• Video-Plattform mit Premium-Inhalten „for free“ / $ 7,99
• Shows, Serien, Filme, Dokumentationen
• externe Einbindung in Websites, Blogs und social networks
• Erlösmodel: „freemium“ und Werbespots (targeted Advertising)
• erwarteter Umsatz in 2010: 240 Mio. $ (2009: 108 Mio. $)
u.a. Inhalte der Gesellschafter NBC Universal, ABC, FOX sowie MGM, Paramount
Video on Demand
Internet mit hulu Player,
Einbindung in fremde Angebote
TV/Settop BoxPC
TabletsHandys
Portal&
extern
• insgesamt 253 Content Partner• 350 Werbekunden in Q3/2010
•800 Mio. Ad Streams•260 Mio. Content Streams•30 Mio. User(in 10/2010)
eigene Werbevermarktung
Wertschöpfung hulu CE
13
14
Beispiel
• seit Januar 2007, Version 2 seit September 2010
• Video-Plattform mit Premium-Inhalten
• Serien, Filme, Dokumentationen, TV-Shows auch in HD, Youtube, Flickr, Webradio
• hohe User Experience durch Design, Nutzerführung und Endgeräte-Integration
• geschlossenes Apple-System
• Erlösmodel: Endgeräteverkauf, Pay per View und Kauffilme
diverse Inhalte durch Rechteerwerballer großen Filmstudios und Produktioner
Video on Demand
FotosMusik
IPTVSet-Top-Box
iTunesApple Endgeräteapple
tv soft-ware
250.000 verkaufteApple TV2 in 4 WochenLock-in-Effekte
iTunes
Wertschöpfung AppleWertschöpfung durch Kooperation
TV
15
16
Beispiel
• seit Oktober 2010 in den USA, ab 2011 in Europa geplant
• Google TV-Software (Android/Chrome) ermöglicht eine Stichwort-Suche nach Bewegtbildinhalten in linearen wie nicht-linearen Angeboten
• offenes System - in andere Angebote einbindbar (z. B. Kabel- / Sat-Reciever)
• volle Integration der Wertschöpfungskette
• Umsatzbeteiligung bei Werberlösen wie bei AdSense denkbar
Content Aggregation durch „googlen“
Google TV Software: Suchwortbasierter EPG +Web
mit Linkstrukturen,Kontextsensitive Werbung
SonyLogitech
• Zugriff u.a. auf CNBC, HBO, Turner Broadcasting, Youtube
• Sperren von hulu, ABC, CBS, NBC, Fox
• Hybrid-TV-Geräte mit Google TV erfordern eine teuere Anschaffung
Wertschöpfung Google Kooperation
Google AdSense alsBasistechnologie
Professional Content, UGC
17
18
Geschäftsmodell
Kundennutzen ErlösmodellWertschöpfung
19
•Gebühren
Staat
• Licensing• Content Syndication
Rechtemärkte
• Medienzugang• Mediennutzung• Dienstleistungen
Rezipienten
• Werbung• Sponsoring• Product Placement
Werbung
Erlösmodelle
20
Trends bei den Erlösmodellen in Werbemärkten
• Personalisierung der Werbung (Relevanz)
• Mehr Präzision bei Reichweite und Affinität
• Variable Werbepreise
• Rückkanalfähigkeiten der Werbeformate
• Targeted Advertising, Performance Advertising
• Mass Customization
• Auktionen, Cost-per-Click-Abrechnungen, Restplatzvermarktung
• Landing Pages, Transaktionen
21
• Pay per View
• Dienste-Bundles
• Programm-Bouquets
• „Free“mium
• App Stores, Video on Demand, Micropayment-Systeme
• Triple Play im Kabel und Internet, bald auch Sat
• HD plus, aber: „Suche“ ist der natürliche Feind von Programmen, und -bouquets
• Web-TV
Trends bei den Erlösmodellen in Rezipientenmärkten
begrenztesMedienbudget
Rundfunk-gebühr
Netz-zugang+ Content+ ?Endgerät+
22
RezipientenWerbung
Broadcast
RTL digitalHD plus
Staat Rechtemärkte
RTL.deRTL nowRTL App
Staat Rechtemärkte
RezipientenWerbung
Internet
Rechteverwertung in ausgelagerten,- marktkonform geführten - kommerziellen Töchtern
Kritik an 3-Stufen-Test
EU-Fusionskontrolle
Apple TV
Google TV
3-Stufen-TestWerbeverbot im Web
Proprietäre Systeme
„deutsches“ Hulu
Stichwort: Netzneutralität
23
Geschäftsmodell
Kundennutzen Erlösmodell Wertschöpfung
• personalisiert
• vernetzt
• VoD
• Premium in Form und Inhalt
• Einfachheit
• Targeted Advertising
• Erlöse aus Medienzu-gang und -nutzung in Nischen bepreisbar
• Endgeräte
• durchgängig vertikal integriert und digitalisiert
• Integration in Verbundunternehmen oder Netzwerken
Fazit:Anforderungen an zukünftige, überlebensfähige Geschäftsmodelle des Fernsehens
24
Es bleibt alles beim Alten
These1
Die etablierten Playersichern mit neuen Pro-dukten ihre bisherigen
Märkte
These2
Neue Anbieteretablieren sich in den bestehenden Märkten
These3
Neue Anbieteretablieren sich mitneuen Produkten
These4
• nein
• wahrscheinliches Szenario
• starke Medienmarken• starke Position im Werbemarkt • „Deutsches Hulu“ wird sich etablieren
• unwahrscheinlich, der Markt ist besetzt
• höchstens IPTV-Anbieter mit linearem Angebot und nicht-linearem Zusatznutzen für Nutzer
• wahrscheinliches Szenario
• Anbieter wie Google, Apple, Facebook• Targeting-basiertes Werbemodell• Hybrid-TV-Endgeräte werden in den Markt
gepusht• Herausragende User Experience
25