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ifst-Kolloquium
Zwischen Koalitionsverhandlungen
und steuerlicher Realität
Die Steuerpolitik der neuen
Legislaturperiode
5. Dezember 2013, Berlin, Haus der Deutschen Wirtschaft
2 2
14:00 Begrüßung Prof. Dr. Johanna Hey
Geleitworte Dr. Michael Meister, MdB (CDU)
14:30 Reformbedarf im Steuerrecht
… aus Sicht der Finanzverwaltung Michael Sell
… aus Sicht der Wirtschaft Berthold Welling
… im allgemeinen Steuerrecht und
Steuervollzug
Prof. Dr. Roman Seer
15:45 Podiumsdiskussion: Und was wird die
Politik daraus machen?
PStS Hartmut Koschyk, MdB (CSU)
Lothar Binding, MdB (SPD)
Prof. Dr. Uwe Wagschal
Uwe Zimmermann
16:45 Ausklang
Bundesministerium der Finanzen
Berlin
IFSt-Kolloquium
5. Dezember 2013
- Steuerabteilungsleiter MD Michael Sell -
Reformbedarf im Steuerrecht
… aus Sicht der Finanzverwaltung
Bundesministerium der Finanzen
Berlin
Reformbedarf
1. Modernisierung des
Besteuerungsverfahrens
2. Kampf gegen grenzüberschreitende
Gewinnverlagerungen international
operierender Unternehmen (BEPS)
Bundesministerium der Finanzen
Berlin
Modernisierung des
Besteuerungsverfahrens
1. Weiterer Ausbau der elektronischen
Kommunikation und Selbstveranlagung
2. Ausbau des IT-gestützten
Risikomanagements
3. Modifizierungen bei den
Steuererklärungsfristen und beim
Verspätungszuschlag
Bundesministerium der Finanzen
Berlin
BEPS
1. 15-Punkte-Plan der BEPS-Initative
(Ergebnisse 2015)
2. Ausbau des automatischen
Informationsaustauschs
3. Nationale Maßnahmen?
Bundesministerium der Finanzen
Berlin
BEPS
1. Grundsätzlich Level Playing Field
2. Mögliche Nationale Maßnahmen:
a. Beschränkung
Betriebsausgabenabzug
b. Schaffung von mehr Transparenz
(öffentliche Register)
c. Gleichklang zwischen
Lizenzaufwand und -ertrag
BDI – The Voice of German Industry
Interessenvertretung der Industrie
Steuerpolitik in der
neuen Legislaturperiode
8 5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Ausgangslage
Haushaltspolitische
Ausgangslage
Steuerpolitische Zielkonflikte
und Gemeinsamkeiten
Koalitionsverhandlung – Steuerpolitisches Zwischenfazit
Aktive und reaktive Steuerpositionen der Wirtschaft
Steuerpolitik in der neuen Legislaturperiode
Agenda
9 5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
10
Steuereinnahmen im Vergleich
Steuerschätzung vom 7. November 2013 (in Mrd. €)
228,0 226,2 248,0 256,3 260,0 269,0 277,5
291,5 298,7 309,2
B
U
N
D
prognostizierte Steuermehreinnahmen
der Jahre 2014 bis 2018 gegenüber 2013
- Gesamt: ca. 325 Mrd. €
- Bund: ca. 145 Mrd. €
G
E
S
A
M
T
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Bundeshaushalt – Neuverschuldung und Haushaltsüberschuss
0,2
5,2
9,6
17,3
22,5 25,1
6,2
11
Regierungsentwurf vom 26. Juni 2013
für den Bundeshaushalt 2014 und die Finanzplanung bis 2017 (in Mrd. €)
bis einschließlich 2014
Nettoneuverschuldung
ab 2015 Erzielung
von Überschüssen
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Bundeshaushalt – Neuverschuldung und Haushaltsüberschuss
0,2
5,2
9,6
17,3
22,5 25,1
6,2
12
Regierungsentwurf vom 26. Juni 2013
für den Bundeshaushalt 2014 und die Finanzplanung bis 2017 (in Mrd. €)
bis einschließlich 2014
Nettoneuverschuldung
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Gesamtüberschuss für die
18. Legislaturperiode:
15 Mrd. Euro
Haushaltspolitischer Ausblick
Bundeshaushalt – Kernpunkte
13
2013
Einhaltung der Schuldenbremse (0,35 % des BIP; Art. 115 GG)
2014
Niedrigster Stand der Neuverschuldung seit 40 Jahren
2015
Erstmals seit 1969 keine neuen Schulden
Haushaltskonsolidierung und Schuldentilgung -
Bundeshaushalt auf gutem Weg
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Zielkonflikte
Einkommensteuer
Substanzsteuern
Gemeinsamkeiten
FTT
BEPS
Politische Gemeinsamkeiten und Zielkonflikte
Ausgangslage – steuerpolitische Koalitionsgespräche
14
Einfluss 1
• Text
• Text
Einkommensteuer
Tariferhöhung
Erhöhung der
Substanzsteuern!
Vermögensteuer
Erbschaftsteuer
Internationales
Finanztransaktionssteuer
Base Erosion Profit Shifting
Einkommensteuer
Abbau der kalten
Progression
Keine Erhöhung der
Substanzsteuern!
Erbschaftsteuer im Kontext
der BVerfG-Entscheidung
Internationales
Finanztransaktionssteuer
Base Erosion Profit Shifting
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Ausgangslage
Haushaltspolitische
Ausgangslage
Steuerpolitische Zielkonflikte
und Gemeinsamkeiten
Koalitionsverhandlung – Steuerpolitisches Zwischenfazit
Aktive und reaktive Steuerpositionen der Wirtschaft
Steuerpolitik in der neuen Legislaturperiode
Agenda
15 5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Steuervereinfachung
Koalitionsverhandlungen
16
Selbstveranlagungsverfahren
Verwaltungsinterne Strukturen – Zentralisierung (BZSt)
Ausbau der Steuerlichen IT für die Verwaltung
Nichtanwendungserlasse
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Unternehmensteuerrecht
Koalitionsverhandlungen
17
Besteuerung von Anteilen aus sog. Streubesitz
Welche Rolle spielt die Vorschlagsliste der SPD?
Harmonisierung der Unternehmensteuern in Europa
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Gewerbesteuer
Koalitionsverhandlungen
18
Stabilisierung der kommunalen Finanzen
Planungssicherheit auf der Basis des geltenden Rechts
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Erbschaftsteuer
Koalitionsverhandlungen
19
Bekenntnis zur Erbschaftsteuer….
Bedeutung für Verschonungsregelungen (§§ 13a und 13b ErbStG)?
Bedeutung für das Bewertungsverfahren?
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Umsatzsteuer
Koalitionsverhandlungen
20
Umsatzsteuerliche Entlastung kommunaler Beistandsleistungen
Bekämpfung des Umsatzsteuerbetrugs
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Finanztransaktionssteuer
Koalitionsverhandlungen
21
Vorrang einer internationalen Regelung
Beachtung der Belange der Realwirtschaft
Administration
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
BEPS
Koalitionsverhandlungen
22
„….Wir erwarten den Abschluss der Arbeiten zur OECD-BEPS (Base Erosion
and Profit Shifting)-Initiative im Jahre 2015, einem Vorhaben, um
internationaler Steuervermeidung entgegenzuwirken, welches wir aktiv
unterstützen. Soweit sich unsere Ziele im Rahmen der OECD-BEPS-Initiative
in diesem Zeitraum nicht realisieren lassen, werden wir nationale Maßnahmen
ergreifen. Dazu zählt u. a. eine Beschränkung des Betriebsausgabenabzugs
für Zahlungen an Briefkastenfirmen, die keine hinreichend aktive
Geschäftstätigkeit nachweisen können und die Schaffung eines öffentlichen
Registers für alle wirtschaftlich Beteiligten an Trust-Konstruktionen nach dem
Vorbild des Geldwäschegesetzes. Auch wollen wir sicherstellen, dass der
steuerliche Abzug von Lizenzaufwendungen mit einer angemessenen
Besteuerung der Lizenzerträge im Empfängerland korrespondiert. Im Vorgriff
auf diese internationale Regelung werden wir in Deutschland erforderlichenfalls
gesetzgeberisch voranschreiten. …“
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
BEPS
Koalitionsverhandlungen
23
Kampf gegen Gewinnverlagerungen
Fokus: steuerliche Behandlung von Lizenzeinnahmen und -ausgaben
Lizenzboxen in andern Staaten und nationale Gegenreaktionen
Vorrang einer Regelung auf internationaler Ebene
Was bedeutet „im Vorgriff“?
Was heißt „erforderlichenfalls“?
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Besteuerung von Lizenzen: Beschränkung von Lizenzausgaben / „Lizenzschranke“?
Neues zur Quellenbesteuerung
24
Z. R. Bangui
Weißrussland
Westsahara
Vietnam
Venezuela
V.A.E
Usbekistan
USA
Uruguay
Ukraine
Uganda
Tschad
Tunesien
Türkei
Turkmenistan
Togo
Thailand
Tansania
Taiwan
Tadschikistan Syrien
Swasiland
Süd Korea
Süd Afrika
Spain
Simbabwe
Surinam
Sudan
Somalia
Sierra Leone
Senegal
Schweden
Saudi
Arabien
Sambia
Russland
Rumänien
Portugal
Polen
Philippines
Peru
Paraguay
Papua Neu Guinea
Panama
Pakistan
Oman
Norwegen
Nord Korea
Nikaragua
Nigerien
Niger
Neu Seeland
Nepal
Namibia
Myanmar
Mosambik
Mongolei
Mexiko
Mauretanien
Marokko
Mali
Malaisen
Madagaskar
Libyen
Liberia
Libanon
Lesotho
Laos Kuba
Kongo
Kolumbien
Kirgisistan
Kenia
Katar
Kasachstan
Kanada
Kamerun
Kambodscha Jemen
Japan
Jamaika
Israel
Italien
Island
Irland
Iran Irak
Indonesien
Indien
Honduras
Guyana
Guinea
Guatemala
Grönland
Groß- britannien
Griechenland
Ghana Gabun
Fr. Guyana
France
Finnland
Eritrea
El Salvador
Elfenbeinküste Ecuador D. R. Kongo
Dom. Rep.
Deutschland
Costa Rica
China
Chile
Burkina
Brasilien
Botsuana
Bolivien
Bhutan
Belize
Bangladesh
Bahamas
Äthiopien
Ägypten
Australien
Argentinien
Angola
Algerien
Alaska
Afghanistan
24 5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Beschränkung von Lizenzausgaben „Lizenzschranke“
Neues zur Quellenbesteuerung
25
Z. R. Bangui
Weißrussland
Westsahara
Vietnam
Venezuela
V.A.E
Usbekistan
USA
Uruguay
Ukraine
Uganda
Tschad
Tunesien
Türkei
Turkmenistan
Togo
Thailand
Tansania
Taiwan
Tadschikistan Syrien
Swasiland
Süd Korea
Süd Afrika
Spain
Simbabwe
Surinam
Sudan
Somalia
Sierra Leone
Senegal
Schweden
Saudi
Arabien
Sambia
Russland
Rumänien
Portugal
Polen
Philippines
Peru
Paraguay
Papua Neu Guinea
Panama
Pakistan
Oman
Norwegen
Nord Korea
Nikaragua
Nigerien
Niger
Neu Seeland
Nepal
Namibia
Myanmar
Mosambik
Mongolei
Mexiko
Mauretanien
Marokko
Mali
Malaisen
Madagaskar
Libyen
Liberia
Libanon
Lesotho
Laos Kuba
Kongo
Kolumbien
Kirgisistan
Kenia
Katar
Kasachstan
Kanada
Kamerun
Kambodscha Jemen
Japan
Jamaika
Israel
Italien
Island
Irland
Iran Irak
Indonesien
Indien
Honduras
Guyana
Guinea
Guatemala
Grönland
Groß- britannien
Griechenland
Ghana Gabun
Fr. Guyana
France
Finnland
Eritrea
El Salvador
Elfenbeinküste Ecuador D. R. Kongo
Dom. Rep.
Deutschland
Costa Rica
China
Chile
Burkina
Brasilien
Botsuana
Bolivien
Bhutan
Belize
Bangladesh
Bahamas
Äthiopien
Ägypten
Australien
Argentinien
Angola
Algerien
Alaska
Afghanistan
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25 5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Doppelbesteuerungsabkommen
Koalitionsverhandlungen
26
„… Wir werden als eine zentrale steuerpolitische Aufgabe den Kampf gegen
grenzüberschreitende Gewinnverlagerungen international operierender
Unternehmen entschlossen vorantreiben, uns für umfassende Transparenz
zwischen den Steuerverwaltungen einsetzen und gegen schädlichen
Steuerwettbewerb vorgehen. Wir wollen verhindern, dass Unternehmen eine
doppelte Nichtbesteuerung von Einkünften oder einen doppelten
Betriebsausgabenabzug erreichen können. …“
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Doppelbesteuerungsabkommen
Koalitionsverhandlungen
27
Nationale Verhandlungsgrundlage
Verhinderung der doppelten Besteuerung und Nichtbesteuerung
Nationale Regelungen zur Vermeidung doppelter Nichtbesteuerung
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Unternehmensteuerrecht
Koalitionsverhandlungen
28
Welche Rolle wird die Vorschlagsliste der SPD spielen?
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Ausgangslage
Haushaltspolitische
Ausgangslage
Steuerpolitische Zielkonflikte
und Gemeinsamkeiten
Koalitionsverhandlung – Steuerpolitisches Zwischenfazit
Aktive und reaktive Steuerpositionen der Wirtschaft
Steuerpolitik in der neuen Legislaturperiode
Agenda
29 5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Reaktive und aktive Steuerpolitik
Ausblick auf die neue Legislaturperiode
Keine Steuererhöhung:
• Vermögensteuer
• Unternehmensbesteuerung
• Einkommensteuer
Finanztransaktionssteuer:
• Keine Belastung der
Realwirtschaft
Base Erosion Profit Shifting
• Keine nationalen Alleingänge
• Fachliche Analyse mit Blick
auf Handlungsbedarf
Gewerbesteuer:
• Langfristig: Integration ins
System der Ertragsbesteuerung
• Kurzfristig: Angleichung an die
Körperschaftssteuer
Konzernsteuerrecht :
• Umstrukturierungen
• Missbrauchsvermeidung durch
zielgenaue Regelungen
Strukturelle Mängel beseitigen:
• BDI-Mängelliste des deutschen
Steuerrechts mit Schwerpunkten
30
Reaktive
Steuerpositionen
Aktive
Steuerpositionen
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Handhabbarkeit
Effizienz
Rechts-
sicherheit
Abwehr
höherer
Steuern?
Steuerstrukturen
Unternehmen-
steuerrecht
Internationales
Steuerrecht
Erbschaft-
steuer
Grundsteuer
…
Kurzfrist-
maßnahmen
Investment-
steuern
technische
Maßnahmen
Steuerpolitik in der Legislaturperiode?
Zwischenfazit – Ausblick auf die neue Legislaturperiode
31
2013 2014 2014/15
BDI
Investitionsfreundliches
und
wachstumsförderndes
Steuerrecht
Abbau
ertragsunabhängiger
Elemente
Internationale
Kompatibilität
Effiziente und
rechtssichere Verfahren
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Kontaktdaten
32
Berthold Welling
Steuern und Finanzpolitik
BDI – Bundesverband der
Deutschen Industrie e. V.
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 2028-1507
E-Mail: [email protected]
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Vergleich der Einnahmen und Ausgaben (in Mrd. €)
Öffentlichen Haushalte – Überblick
Einnahmen gesamt
Ausgaben gesamt
Einnahmen Bund
Ausgaben Bund
33
Quelle: BMF, Entwicklung der öffentlichen Haushalte bis 2017; destatis 2013
5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
Länderfinanzausgleich 2012
Umverteilung in Deutschland
2694 Mio. €
3904 Mio. €
542 Mio. €
1327 Mio. €
452 Mio. €
173 Mio. €
402 Mio. €
224 Mio. €
92 Mio. €
963 Mio. €
547 Mio. €
129 Mio. €
541 Mio. €
3323 Mio. €
517 Mio. €
21 Mio. €
34 Quelle: Statistisches Bundesamt 5. Dezember 2013 ifst Kolloquium - Steuerpolitik der 18. Legislaturperiode
35 35
Reformbedarf im Steuerrecht
… im allgemeinen Steuerrecht
und Steuervollzug
Prof. Dr. Roman Seer
36
Podiumsdiskussion:
Und was wird die Politik daraus machen?
unter weiterer Beteiligung von
PStS Hartmut Koschyk, MdB (CSU)
Lothar Binding, MdB (SPD)
Prof. Dr. Uwe Wagschal
Uwe Zimmermann
Prof. Dr. Uwe Wagschal Seminar für Wissenschaftliche Politik
Universität Freiburg
Zwischen Koalitionsverhandlungen und
steuerlicher Realität
Die Steuerpolitik der neuen
Legislaturperiode
Berlin 05.12.2013
Daten zur Verhandlung
38
Aspekt Rot-Grün 2 GroKo 2 Schwarz-Gelb GroKo 3
Länge in Seiten 88 224 132 185
Dauer (Tage) der
Verhandlung
(d.h. Wahltag bis zur
Vereidigung des
Kabinetts)
30 65 31 66+
Größe der
Verhandlungsgruppe
(Große Runde)
14 32 27 75
Dauer der Koalitionsverhandlungen
im Vergleich
39
Koalitionsverträge im Vergleich
• Im Koalitionsvertrag vom 27. November mit dem
Titel „Deutschlands Zukunft gestalten“ taucht das
Wort „Steuer“ 143 mal auf, 0,77 mal pro Seite.
• Im Koalitionsvertrag von 2009 „Wachstum.
Bildung. Zusammenhalt.“ taucht das Wort „Steuer“
98 mal auf, also 0,74 mal pro Seite
• Im Koalitionsvertrag von 2005 „Gemeinsam für
Deutschland. Mit Mut und Menschlichkeit“ taucht
das Wort „Steuer“ 159 mal auf, also 0,71 mal pro
Seite
• Im Koalitionsvertrag von 2002 „Erneuerung –
Gerechtigkeit – Nachhaltigkeit“ taucht das Wort
„Steuer“ 99-mal auf, also 1,1 mal pro Seite
40
Steuerthemen im Koalitionsvertrag 2013
Erfolgreiche Konsolidierungsstrategien – Prof. Dr. Uwe Wagschal 41
• Steuererhöhungen?
• Vermögens-/Erbschaftssteuer
• Ehegattensplitting
• Steuerbetrug
• Strom- /Umweltsteuern
• Euro-Rettungsfonds ESM
• Steuern auf EU- und internationaler Ebene:
• Beitrag zur Pflegeversicherung
• Verkehr-Maut
• Steuervereinfachung
• Alleinerziehende
• Existenzgründer und Wachstumsfinanzierung
• Sozialpolitik und Steuern
• Körperschaftssteuer
• Länder / Kommunen
• Kirchensteuer
• Kultur
Mehr Steuerwettbewerb zwischen den
Bundesländern?
• Grundlage Fiskalföderalismus (Tiebout 1956; Oates 1972)
• These: Race to the bottom
• Schädlicher Wettbewerb ähnlich den Abwertungswettläufen der 1930er
• Feld (2000) findet keine negativen Wirkungen des Steuerwettbewerbs für
die Schweiz
• Auch im internationalen Vergleich ist der Steuerstaat nicht erodiert, trotz
sinkender Unternehmenssteuersätze, leichte Zunahme der Einnahmen
• Deutschland besitzt die geringsten Kompetenzen aller Föderalstaaten
um Steuersätze auf Länderebene zu variieren.
• Variation nach oben und unten sollte möglich sein.
• Problematisch aber auch die Steuerzerlegung auf den vorherigen Stufen
des Steuerverbundes (Wohnsitz versus Betriebsstättenprinzip)
• Kein Wettbewerb um Unternehmen (im Gegensatz zu lokaler Ebene)
42
Evaluation des Finanzausgleichs seit 1995
• Zahl der ausgleichspflichtigen Länder nimmt ab (hor. LFA)
• Zahl der Empfänger nimmt zu
• Umverteilungsmasse nimmt überproportional zu
• Varianz zwischen den Länder nimmt zu
• Kein deutlicher „Catch-up“ festzustellen
• Empfange Transfers (Fly-Paper-Effekt) machen abhängig
(Konsolidierungsbemühungen geringer)
• Frage: Ist Geld das richtige Steuerungsmodus?
• Benchmarking der Leistungen?
43
Horizontaler Länderfinanzausgleich
Entwicklung zahlungspflichtige Länder alter Länderfinanzausgleich:
1969 (5 von 10)
1970 (4 von 10)
1989 (3 von 10)
44
0
1
2
3
4
5
6
7
Anzahl der zahlungspflichtigen Länder (1995-2012)
Anzahl der zahlungspflichtigenLänder
Umverteilungswirkung des Finanzausgleichs
in föderalen Ländern (2005)
45
0 5 10 15 20 25
Australia
Austria
Germany
Spain
Canada
Italy
Switzerland
Gini nach Umverteilung
Gini vor Umverteilung
Kontaktdaten
Prof. Dr. Uwe Wagschal
Seminar für Wissenschaftliche Politik
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Werthmannstr. 12
79085 Freiburg
Tel: 0761 – 203 9365 (Sekretariat)
Fax: 0761 – 203 9373
http://portal.uni-freiburg.de/politik/seminar/mitarbeiter/wagschal
ENDE
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
46 Seminar für Wissenschaftliche Politik - Prof. Dr. Uwe Wagschal - VL Methoden, Statistik
47
Podiumsdiskussion:
Und was wird die Politik daraus machen?
unter weiterer Beteiligung von
PStS Hartmut Koschyk, MdB (CSU)
Lothar Binding, MdB (SPD)
Prof. Dr. Uwe Wagschal
Uwe Zimmermann