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Allgemeine ZeitungBillerbecker AnzeigerGescherer Zeitung

Verlag J. Fleißig, Rosenstraße 2,48653 Coesfeld2 02541/921-0, Fax 921-129E-Mail: [email protected]

H e r a u s g e b e r:Nina Roß & Herbert FleißigUnsere Zeitungen erscheinen in Zusammenarbeitder ZENO-Zeitungsverlags-GmbH mit den Westfäli-schen Nachrichten.C h e f r e d a k t i o n (verantw.): Dr. NorbertTiemann, Vertreter: Wolfgang KleideiterR e d a k t i o n s l e i t e r l o k a l:Uwe Goerlich (verantw., ugo),Frank Wittenberg (stellv., fw)R e d a k t i o n:Hans-Jürgen Barisch (hjb), Josef Barnekamp (job),Ulrike Deusch (ude), Stephanie Dircks (sdi), UlrichHörnemann (uh), Thomas Lanfer (tl), Manuela Re-her (mr), Detlef Scherle (ds), Jürgen Schroer (js),Viola ter Horst (vth), Christine Tibroni (ct), HeleneWentker (wr).G e s c h ä f t s f ü h r u n g:Nina Roß & Detlev RoßV e r l a g s l e i t e r: Ralf BohljeA n z e i g e n (verantw.): Ralf BohljeP r e s s e s p i e g e l:Verwertungsrechte www.presse-monitor.deAnzeigenpreisliste vom 1. Januar 2013Mitglied der ZGM-Tarifgemeinschaft und der ZGW-Zeitungsgruppe WestfalenAbo: 22,95 €, Botenlandzustellung und Postbezug:24,95 €. Preise inklusive MwSt von 7 %.Bezugsunterbrechungen werden ab dem 7. Er-scheinungstag vom Verlag vergütet.Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verla-ges kein Entschädigungsanspruch. Kündigung miteiner Frist von drei Monaten schriftlich beim Verlagmöglich.D r u c k: Druckhaus Aschendorff

0 Billerbeck. Die Zahl derHeiraten und Taufen iststark rückläufig. 111 Taufenim Jahre 1986 stehen nurnoch 72 Taufen im Jahre1987 gegenüber.0 Darfeld. Helmut Rumpf

ist neuer Leiter des Kirchen-chores St. Nikolaus. Er über-nimmt das Amt von JosefLammers, der 27 Jahre dieLeitung inne gehabt hat.0 Coesfeld. Postamtsleiter

Joseph Koke stellt die Pläneder Post vor, für 14,3 Millio-nen Mark ein neues Dienst-gebäude in der Kupferstraßezu errichten.0 Coesfeld. Die Pläne für

den Rückbau der DülmenerStraße mit Baumreihen undGrünstreifen liegen bereitsin der Schublade. Bis zurUmsetzung ist noch ein lan-ger Atem nötig.0 Gescher. Die Feuerwehr-

leute bezeichnen 1987 alsdas bisher arbeitsreichsteJahr. Die Wehr wird zu 87Einsätzen gerufen. mr

0 Coesfeld. Im Januar 1963werden das Amt für Flurbe-reinigung und Siedlung so-wie das Gewerbeaufsichts-amt nach einer Bauzeit von22 Monaten feierlich einge-weiht.0 Kreis Coesfeld. Die Jäger

ziehen eine unerfreulicheBilanz. Nach drei regenrei-chen und kühlen Sommernhat sich das Niederwild nurmäßig vermehrt.0 Hochmoor. Bürgermeister

Bronnert spricht sich für denBau eines Sportplatzes aufdem Hochmoor aus. Für dasProjekt sind bereits 50 000Mark veranschlagt.0 Osterwick. Der Sportver-

ein Westfalia erwacht ausdem Dornröschenschlaf undlädt erstmals wieder – perPostwurfsendung – zu einerGeneralversammlung ein.0 Coesfeld. Bernhard Pöl-

ling wird zum neuen Bru-dermeister der Antonius-Schützenbruderschaft ge-wählt.

Wochenrückblick

VOR 50 JAHREN VOR 25 JAHREN

COESFELD AKTUELL

29.Dienstag

Termine nimmtfür Sie vonMontag bisFreitag per Tele-fon oder Mailentgegen:

Veronika Tendahl 2 921 151 [email protected]

7 KalendariumNamenstag: Karl, GerhardBauernregel: Januar weiß, derSommer heiß.

Der kleine Wink: Raue Händewerden wieder zart, wenn mansie in Wasser mit einem kräfti-gen Schuss Essig wäscht.

7 ÖffnungszeitenBürgerbüro: 8 - 18 UhrStadtbücherei: 10 - 13 und15-18 Uhr

Stadtarchiv: geschlossenEv. Öff. Bücherei: 10 - 12 und15-17 Uhr, Rosenstr. 18

Markt: 8-12.30 Uhr MarktplatzCoesfelder Tafel: 13.30 - 16.30Uhr, Franz-Darpe-Straße

Finanzamt Bürgerbüro: 7-12und 13.30 - 15 Uhr

Kfz-Zulassungsstelle Coesfeld:7.45 - 12 u. 13.30 - 18 Uhr

CoeBad: 6.30 - 21.30 UhrCoeSauna: 8.30 - 21.45 UhrLetteNebenstelle der Stadt: 9 -12.30 Uhr, im Heimathaus

Bücherei: 9 - 10.30 Uhr

7 Vortrag„Noch einmal leben vor demTod“: 19.30 Uhr, im Begeg-nungszentrum Maria Frieden,Veranst.: KBW und die DaSeinHospizbewegung

7 VerkehrshinweisHeute blitzt die Polizei unteranderem an der L 581 (Coes-feld - Billerbeck).

7 JugendJugendhausStellwerk, OffenerTreff: 15 - 20 Uhr

7 Vereine/VerbändeSeniorenNetzwerk: Bürozei-ten, di. und do., 10-12.30 Uhr,St. Katharinenstift, 20157/749 619 32 oder 236 88.

SeniorenNetzwerk: 10-11 Uhr,

Übungen am Laptop für alle in-teressierten Senioren, im St.Katharinenstift, Ritterstraße 11

SeniorenNetzwerk, Singekreis:16 Uhr, im Lambertipfarrheim,Ltg. Hans Noster

Selbsthilfe-Büro: 10 - 13 und14 - 17 Uhr, Wiesenstr. 14,29260222

Verdi, Lohnsteuer-Service: di.10- 13 Uhr, do. 15 - 19 Uhr.Anmeldungen unter 295290

DRK-Kleiderkammer: 14 - 16Uhr nur Ausgabe, 16 - 18 Uhrnur Annahme, Jakobischule,Franz-Darpe-Str., 2 843599

7 SportLetteDJK Vorwärts Lette, Sport-gruppe Vicky: Der Sport fälltheute aus

7 KircheOffene Tür, Sozialpunkt: 17 - 19Uhr, Lambertiplatz 1

7 BereitschaftNotfallpraxis, am Franz-Hospi-tal in Dülmen, Vollenstr. 10: 19- 21 Uhr (ohne Anmeldung)

Dringende Hausbesuche:2116 117

Notdienst für Kinder u. Jugend-liche, Südring 41: 19 - 21 Uhr

Apotheken, bis morgen 9 Uhr:Adler-Apotheke, Schüppenstr.1, Coesfeld, 202541/2010

7 MITTWOCH

7 AbfuhrBiotonne

7 Vereine/VerbändeBürgerinitiative Coesfeld „Fürdas Wohl von Mensch & Tier“:19.30Uhr, Versammlung in derGaststätte „In de WitteSchwan,“Mühlenstr. 15. Gästewillkommen. Infos unterwww.bi-coesfeld.de.

Mit Gesichtern gegen das VergessenHeuss-Schüler gestalten Holocaust-Gedenkfeier mit Bildern und Briefen / Öhmann lobt Erinnerungsarbeit

Von Ulrike Deusch

COESFELD. Bedrückend ist dieAtmosphäre gestern auf demJüdischen Friedhof. 20 Ju-gendliche der Theodor-Heuss-Realschule habensich genau so aufgestellt wiedie zusammengetriebenenjüdischen Mitbürger, die derFotograf am 10. Dezember1941 im Schlosspark mit derKamera festgehalten hat. Je-der Schüler hält das vergrö-ßerte Porträt eines dieser de-portierten und ermordetenMenschen hoch.

Den Opfern ein Gesicht ge-ben – das ist das zentrale An-liegen der Klasse 10 b, dieunter der Leitung ihrer Leh-rerin Claudia Haßkamp dieVeranstaltung zum Holo-caust-Gedenktag vorbereitethat. Mit Bürgermeister Öh-mann und Vertretern desRates haben sich auch einige

Bürger und eine GruppeSchüler auf dem Friedhofeingefunden. „Wir versu-chen zu begreifen, was jedes

menschliche Vorstellungs-vermögen übersteigt“, leitetClaudia Haßkamp ihre kurzeAnsprache ein. Sie schlägtden Bogen zur Gegenwart,warnt vor rechtsextrememGedankengut und vorGleichgültigkeit gegenübersolchen Tendenzen. „Mit denPorträts der jüdischen Coes-felder und unseren fiktivenBriefen an sie wollen wir einZeichen setzen gegen Ver-gessen und Gleichgültig-keit.“ Dann geben die Schü-ler einen Einblick in die Ge-schichte jüdischen Lebens inCoesfeld über die Jahrhun-derte bis zu jenem 10. De-

zember 1941. 19 fiktive Brie-fe haben sie verfasst, an je-den der deportierten Mit-bürger einen. Vier Briefe le-sen sie vor – sehr persönli-che Zeilen, die die Zuhörersichtlich berühren.

„Ergreifend“, nennt Bür-germeister Öhmann die Tex-te der Schüler und dankt ih-nen für ihr Engagement. Wiewichtig eine Erinnerungs-kultur sei und wie sehr sie inCoesfeld vorangetriebenwerde, hat er in seinen ein-leitenden Worten hervorge-hoben. „Erinnerungsarbeitleisten wir nicht nur durchdie jährlichen Treffen hier

auf Friedhof“, hebt Öhmannhervor. Die Arbeit im Riga-Komitee, die Errichtung ei-nes Gedenksteins im dorti-gen Wald von Bikernieki, dieBildtafeln im Liebfrauen-park und nicht zuletzt dieEinrichtung des Stadtmuse-ums seien Beispiele der Aus-einandersetzung mit der ei-genen Geschichte. Um gegenextremistisches Gedanken-gut anzugehen, „brauchenwir freie, selbst denkendeund handelnde Menschen,die ihre Rechte wahrneh-men aber auch die Rechteanderer sehen“, so Öhmann.

| weiterer Bericht

Ein bedrückender Anblick: Die Schüler der Klasse 10b haben sich mit den Porträts der jüdischen Mitbürger genau so aufgestellt,wie sie auf dem letzten Foto vor ihrer Deportation (vorne) stehen. Fotos: ude

Lehrerin Claudia Haßkamp warnt in ihrer kurzen Einleitungvor Gleichgültigkeit und Vergessen.

Samstag Papier abgebenGoxel am Pfarrzentrum. DasPapier sollte gebündelt oderin Kartons verpackt sein. Ge-werbliches Altpapier darfnicht angenommen werden.Der Erlös der Papiersamm-lung wird für die Unterstüt-zung von Projekten in Part-nergemeinden in Ländernder Dritten Welt verwendet,so die Initiatoren. Gesam-melt werden auch Kleidung,Brillen und Korken.

COESFELD. Die nächste Altpa-piersammlung der Aktions-kreise Eine Welt und derKolpingsfamilie ist Samstag(2. 2.). Von 8 bis 12 Uhr ste-hen folgende Container be-reit: Parkplatz Maria-Frie-den-Kirche, Parkplatz Lau-rentiuskirche, ParkplatzKonzert Theater (Osterwi-cker Straße), ParkplatzPictorius-Berufskolleg (Bor-kener Straße) und Siedlung

Heute anmeldenfürs Mittagessen

COESFELD. Das nächste ge-meinsame Mittagessen fürallein lebende Frauen undMänner ist Mittwoch (30.1.)um 12 Uhr im Pfarrheim St.Lamberti. Anmeldungennimmt noch heute HedwigHeimann, Tel. 3650, an

„Das war eine unvorstellbar schreckliche Zeit“Schüler fanden es schwer, sich in die Lage der Opfer zu versetzen / „Holocaust-Gedenktag sinnvoll“

Von Christopher Demes

COESFELD. Ein bewegenderMoment für alle Teilnehmerder Gedenkfeier war dasVerlesen der persönlichenBriefe, die die Schüler derKlasse 10b von der Theodor-Heuss-Realschule an die de-portierten Coesfelder Judengeschrieben haben. AdrianKaup und Andrea Voßküh-ler waren zwei der Schüler,die diese Schreiben beim Ge-denken auf dem JüdischenFriedhof vorgelesen haben.

„Es war schwer sich in dieLage der Juden hineinzuver-setzen“, gestand AdrianKaup, „als Grundlage hattenwir nur ein Porträt und ei-nen kurzen Steckbrief zuden jeweiligen Personen.“

Der Unterricht und lehr-reiche Filme über die Zeit

des Nationalsozialismus ga-ben den Schülern weiterenAufschluss über das Schick-sal vieler Juden. „Das wareine unvorstellbar schreckli-che Zeit“, resümierte AndreaVoßkühler. Sie befürchtet,dass eine solche Ideologie,wie die der Nationalsozialis-ten unter der Führung vonAdolf Hitler, auch in derheutigen Zeit wiederkehrenkann. „Zwar nicht inDeutschland, aber in einemkleineren und ärmerenLand“, so Andrea. „Das darfnie wieder passieren“, ent-gegnet ihr Adrian.

Den Holocaust-Gedenktaghalten beide Schüler fürsinnvoll. Auch der Unter-richt zu diesem Thema seinotwendig, sollte jedochnicht in jedem Schuljahrwiederholt werden.

Die Briefautoren Adrian Kaup und Andrea Voßkühler stehen vor dem Gedenkstein für die jüdi-schen Coesfelder. Adrian hat an Erich Isaak geschrieben, Andrea an Gustav Cohen. Foto: cd

„Schiffbruchmit Tiger“ hilft in IndienAnnelie Fabry lädt mit Koki und Familie Hövel zu Benefiz-Aufführungen ein

COESFELD (ude). Der Film„Life of Pi – Schiffbruch mitTiger“ spielt nicht nur zu ei-nem Teil in Indien und er-zählt von einem indischenTeenager, er soll auch auf in-direktem Weg Menschen indiesem Land helfen. Zumvierten Mal lädt Annelie Fa-bry gemeinsam mit demKommunalen Kino und demCinema Coesfeld zu zwei Be-nefiz-Aufführungen ein, de-ren Erlös dem „Nishta“-Pro-jekt zugute kommt.

Seit knapp 20 Jahren en-gagiert sich Annelie Fabry,nicht zuletzt mit Unterstüt-zung von Inner Wheel, fürverschiedene Hilfsprojektein Indien. Unter anderemdafür wurde sie mit demBundesverdienstkreuz aus-gezeichnet. „In einigen Wo-chen fahre ich wieder nachIndien, dann kann ich denErlös der Vorführungen einszu eins überbringen“, kün-digt sie an.

„,Life of Pi’ passt filmischund qualitativ gut zu dem,was wir im KommunalenKino zeigen“, sagt MichaelKaup von Arbeitskreis Koki,warum ihm die Zusammen-

arbeit mit Annelie Fabryleicht fällt. Obwohl im Kokiselten 3-D-Filme laufen,wolle man hier eine Aus-nahme machen, „weil es sichlohnt“, ist Kaup überzeugt.Der Film sei äußerst bild-stark. Stark ist aber auch dasThema des neuesten Werksvon Star-Regisseur Ang Lee.In der Person des TeenagersPi Patel, der sich nach dem

Schiffbruch seiner Familieals einziger Überlebenderdas Rettungsboot mit einemgefährlichen Tiger teilenmuss, geht der Film – nachdem Buch von Yann Martel– philosophischen und reli-giösen Fragestellungennach.

Ganz bewusst sucht Anne-lie Fabry für die Benefiz-Aufführungen indische Fil-

me aus oder solche, die inIndien spielen. „Ich möchtedem Publikum auch dasLand und die Menschennahe bringen“, sagt sie. Un-ter anderem „Slumdog Mil-lionär“ und „Mein Name istKhan“ hat sie schon gezeigt.

„Nishta“ („Vertrauen“) isteine Organisation, die sichrund 25 Kilometer von Kal-kutta entfernt für Mädchenund Frauen engagiert, dieunter ärmlichsten Bedin-gungen leben: schulischeBildung, hygienische undmedizinische Aufklärung,Familienplanung und Ar-beitsvermittlung stehen imFokus. Die Leiterin Mina Dasgenießt international auchbei großen Hilfsorganisatio-nen hohes Ansehen.7 Die Benefiz-Aufführun-

gen finden im Rahmen desKommunalen Kinos Diens-tag (19. 2.) um 19.30 undSonntag (24. 2.) um 11 Uhrim Cinema statt. Die Kartekostet statt 7,50 Euro (Ein-tritt plus 3-D-Zuschlag)durch das Entgegenkommender Familie Hövel nur 6Euro. Es wird um großzügigeSpenden gebeten.

Benefizaktion für Indien: Annelie Fabry, Karl Hövel (Cinema)und Michael Kaup (Koki) laden zu „Life of Pi“ ein. Foto: ude

COESFELDDienstag, 29. Januar 2013

NR. 24 RCO02A29