Werte stiftenMagazin für Stifter, Stiftungenund engagierte Menschen
www.werte-stiften.de03.2010 . 2. Jahrgang
5,80 Euro
Für Kinder in Notim Einsatz
Gegen das Gefühldes VerlorenseinsMISEREOR unterstütztAufräumarbeiten in Haiti
Stiftungswachstum auf hohem Niveau914 Stiftungen im Jahr2009 errichtet
Mit Kleinkreditengegen die ArmutADRA-Stiftung fördertEntwicklungszusammenarbeit
Wolf und Hannelore Friedrichs-Stiftung unterstützt SOS-Kinderdorf Brandenburg
Werte stiften ❚ 3
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Trotz Bankenkrise und Wirtschaftsflaute herrscht in
Deutschland eine ungebrochene Spendier- und Stifter-
freudigkeit. So konnten über das Fernsehen und die
Rundfunksender viele Millionen Euro für die verschie-
densten Spendentöpfe gesammelt werden. Das Geld sitzt
zwar bei den Deutschen nicht gerade locker, aber wenn
es darum geht Leid und Elend zu lindern, wird gespendet.
Und auch im Bereich der Stiftungen hat sich das Wachs-
tum weiter konsolidiert, wie der Bundesverband Deut-
scher Stiftungen mitteilt. Hat sich also das wirtschaftliche
Umfeld so weit wieder gebessert, dass nicht alles nur
noch auf die hohe Kante gelegt wird? Ist es ein zu großer
Optimismus, wenn heute schon wieder von einem wirt-
schaftlichen Aufschwung geredet wird? „Kommt eine
neue Wirtschaftskrise?“ titelte unlängst eine überregionale
deutsche Tageszeitung. Fast möchte man den Eindruck
haben, als ob so manche selbsternannten Experten es
einfach nicht wahr haben wollen, dass die Weltwirt-
schaftskrise der Jahre 2008 und 2009 der Vergangenheit
angehört. Die in der zitierten Tageszeitung befragten
deutschen Manager waren sich zwar nicht durchwegs
einig, aber die große Mehrheit glaubt nicht daran, dass es
zu einer zweiten Krise kommen wird. Voraussetzung
aber ist, dass die Aufsichtsbehörden und die Politik die
strengeren Regeln für die Finanzmärkte umsetzen und
die Finanzbranche aus den Fehlern der Vergangenheit
endlich lernt. Nur dann wird die Weltwirtschaft nicht in
eine zweite Krise hineinschlittern. Es ist nicht damit
getan, dass die Politiker die Banken auffordern aus der
Krise ihre Lehren zu ziehen. Jedes Land sollte als ersten
Schritt zum Beispiel die horrenden Bonizahlungen an
Manager per Gesetz verbieten. Die deutschen Banken
haben bereits freiwillig eine Erklärung unterschrieben,
in der sie sich verpflichten schon jetzt die Empfehlun-
gen des Financial Stability Boards einzuhalten. Die sehen
vor, dass es keine garantierten Bonizahlungen mehr
geben wird. Es sind damit erste Schritte zu strengeren
internationalen Regeln gemacht.
In diesem Jahr deuten eine ganze Reihe von Indizien
auf eine Normalisierung des Wirtschaftsgefüges hin. So
haben die meisten Länder die Rezession hinter sich ge-
lassen, die Unternehmen investieren wieder weltweit,
der internationale Handel wächst wieder kräftig. Auch
die Bestellungen aus dem Ausland für deutsche Produkte
sind deutlich gestiegen. Das Vertrauen vor allem der
Deutschen in ihr Geld hat sich gefestigt. Die ersten An-
zeichen gab es dafür bereits im letzten Jahr. Beweis dafür
sind eben die oben erwähnten Spenden, aber auch die
hohe Zahl der neuen Stiftungen. So sind im letzten Jahr
914 neue Stiftungen errichtet worden, immerhin die
dritthöchste Zahl in der Geschichte der Bundesrepublik.
Damit stieg ihre Zahl bundesweit auf nunmehr 17.372
Stiftungen. In Bayern, das zu den führenden Stifterländern
in Deutschland gehört, wobei Würzburg die höchste
Stiftungsdichte pro Einwohner in Deutschland aufweist,
waren es 168 neue Stiftungen. Insgesamt gibt es im Frei-
staat 3288 staatlich anerkannte rechtsfähige Stiftungen.
Immer mehr hat sich auch für die Öffentlichkeit gezeigt,
dass Stiftungen nicht nur mehr die Angelegenheit von
den Reichen und Betuchten sind, sondern es genügen
auch einige tausend Euro, um Stifter zu werden. Zu hoffen
und zu wünschen ist, dass das laufende Jahr sich weiter
so entwickelt wie es angefangen hat.
In diesem Sinne
Dr.Wolf-R. Scharff
Chefredakteur
4 ❚ Werte stiften
Hope for Haiti
UNICEF versorgt täglich über
150.000 Menschen mit sauberem
Trinkwasser. Gesundheitssystem,
Schulen und der Kinderschutz
müssen weiter gestärkt werden.
Seite 29
Foto
: UN
ICE
F
Werte stiften ❚ 5
Portraits8 Für Kinder in Not im Einsatz
Wolf und Hannelore Friedrichs-Stiftung unterstützt
SOS-Kinderdorf Brandenburg
10 Franz Xaver Erlacher unterstützt die Kulturstiftung
Starnberg
Meldungen13 Aktion Lesetüte der Heilbronner Bürgerstiftung
13 Gedenkstättenfahrten werden weiterhin gefördert
14 Internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung
14 Klassik Stiftung Weimar erwirbt neue Werke
15 TV-Köche tischen auf
16 „Stadt für Kinder“ Leipzig gibt UNICEF-Fahne weiter
16 Aktion Mensch fördert Behinderte in Osteuropa
17 Ungeschützte Liebe hält für die Ewigkeit
Neue Plakatkampagne „Jugend und HIV“
18 Wenn der Freund zum Verräter wird
18 Kriminalitätsprävention für Senioren
18 Politik muss gemeinnützigen Sektor stärken
20 Deutscher StiftungsTag in Frankfurt
20 Mit Sparky Abenteuer im Weltall erleben
Lernspiel mit Jugendsoftwarepreis ausgezeichnet
21 1. Kieler StiftungsGespräche bringen Stiftungen
aus der Region zusammen
22 DekaBank unterstützt Don Bosco Mission
22 Stiftung Altenburg Bamberg errichtet
23 Kamerafalle auf Sumatra filmt Tigernachwuchs
23 Neue Website SchuleWirtschaft Thüringen online
24 132.000 Euro für Kunst und Kultur
Stiftung der Sparkasse Dachau in der Region aktiv
25 Stiftung der Deutschen Wirtschaft bekommt
neuen Vorstandsvorsitzenden
Aktuelles26 Sparkasse Dachau bündelt Stifterengagement
Stiftergemeinschaft erhält 6 Millionen Euro
27 Gegen den Hunger – für unsere Umwelt
Zukunftsfonds „ÖkoHuman” der Welthungerhilfe
28 Stiftungswachstum weiterhin auf hohem Niveau
914 Stiftungen im Jahr 2009 errichtet
29 Kinder in den Mittelpunkt der Hilfe stellen
30 Bildung im Dienst der Kirchen
31 Niedersächsische Sparkassenstiftung zeichnet
Residenzmuseum aus
32 Sparkasse Fürth hilft Kindern in der Region
60.000 Euro für Fürther Einrichtungen
Inhalt
6 ❚ Werte stiften
Herausgeber (V. i. S. d. P.):Dieter Weisner, [email protected] Bühring, [email protected]
Verlag:Bühring und Weisner Verlagsgesellschaft GbRBayreuther Straße 1, 91054 ErlangenTelefon 0 91 31.5 30 20-83, Fax 0 91 31.5 30 20-89www.werte-stiften.de, [email protected]
Chefredakteur:Dr. Wolf-R. Scharff, [email protected]
Redaktion:Dieter Weisner, Stephan Bühring, Andrea Löb,Johannes Eichhammer, Karola Weisner
AutorenDr. Christoph Mecking, Petra Nossek-Bock,Stefan Stamm, Petra Lustenberger,Sandra Gumrecht, Tobias M. Karow
Anzeigen:Monika Rockrohr, Telefon 0 91 31.5 30 [email protected]
Produktion:bühring design und werbeagentur, Erlangenwww.buehring-media.de
Abonnement:Jahresabonnement Deutschland 22 Euro frei Haus
Auflage 10.000 Stück. Werte stiften erscheint vier Malim Jahr. Es gelten die AGB der Bühring und WeisnerVerlagsgesellschaft GbR und die Anzeigenpreislistevom 01.01.2010
Impressum
34 Zusammen Kindern Zukunft schenken
ChildFund Stiftung feiert ihr vierjähriges Bestehen
34 Benefizveranstaltung zu Gunsten „Goldkinder e.V.
36 Viele Köche verErben den Brei
37 Aktiv und vital das Alter genießen
Deutschlands größte 50plus Messe „Die 66“
38 Gegen das Gefühl des Verlorenseins
Berichte und Kampagnen40 Wo Stiften glücklich macht
42 Sechs + sechzig
Magazin für die selbstbewusste ältere Generation
44 Behandlungserfolg mit Therapiebegleithund
45 Mehr Mut zu Zivilcourage
Dominik-Brunner-Stiftung in Neufahrn errichtet
46 Familienentlastung wird groß geschrieben
Bärenherz Stiftung fördert zwei Kinderhospize
48 Armut ist zum Greifen nah
Soziale Ungleichheit in Deutschland nimmt stetig zu
50 Perspektiven schaffen – Wege begleiten
Stiftung für Kinder in der Diakonie Neuendettelsau
52 ADRA-Stiftung fördert Entwicklungszusammenarbeit
Förderpreise / Wettbewerbe55 Fotowettbewerb „Mütter“
55 Recherche-Stipendium für Journalisten
55 Feri Stiftungspreis
Vermögen und Finanzen56 Hamburger Sparkasse und Universal-Investment
legen Stiftungsfonds auf
57 Erfolgreich die Vermögensnachfolge planen
58 Gold, Silber & Co.
Recht und Steuern60 Schutz der Treuhandstiftung
Missbrauch und Gläubigerzugriff vermeiden
Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit63 Kultur und Wirtschaft an einem Tisch
64 Werte kommunizieren…
Personalien66 Personen und Personalien
Termine und Veranstaltungen66 Aktuelle Termin- und Veranstaltungsübersicht
Werte stiften ❚ 7
60.000 Euro für Kinder
Die Sparkasse Fürth unterstützt
die Stiftung Kinderheim St. Michael,
die Stiftung Kinderarche und die
Stiftung Der Schülercoach.
Seite 32
8 ❚ Werte stiften
„Das starke Bedürfnis, Kindern in Not zu helfen, liegt mir
wohl in den Genen“, lacht Hannelore Friedrichs. Schon ihr
Großvater war ein großer Menschenfreund, hatte selbst 13
eigene Kinder. Hannelore und Wolf Friedrichs haben über
das SOS-Kinderdorf Brandenburg sogar 43 Kinder. Im Juni
2008 gründete das Ehepaar
unter dem Dach der SOS-
Kinderdorf-Stiftung eine
Treuhandstiftung, die „Wolf
und Hannelore Friedrichs-
Stiftung“. Die jährlichen Er-
träge ihrer unselbstständi-
gen Stiftung kommen den
Kindern und Jugendlichen
des SOS-Kinderdorfs Bran-
denburg zugute. „Uns hat
schon immer die Idee von Hermann Gmeiner imponiert,
Kindern und Jugendlichen ein Zuhause, Geborgenheit und
vor allem eine Familie zu geben“,erzählt Hannelore Fried-
richs, die seit mehr als 20 Jahren dem Verein spendet. „Im
SOS-Kinderdorf Brandenburg können wir uns jetzt direkt
vor Ort davon überzeugen, dass unsere Hilfe auch wirklich
bei den bedürftigen Kindern ankommt. Damit unsere Stif-
tung weiter wachsen kann, rühren wir zusätzlich kräftig die
Werbetrommel.“
Akquise im persönlichen Umfelderhöht Stiftungskapital
Mit Gründung ihrer Stiftung hat das Ehepaar schon Kapital
angelegt, das sie von Zeit zu Zeit aufstockt – ein weiterer
Teil folgt, wenn das Testament greift. Zusätzlich machen die
Für Kinder in Not im EinsatzDie Wolf und Hannelore Friedrichs-Stiftung hilft seit 2008
bedürftigen Kindern und Jugendlichen des SOS-Kinderdorfs Brandenburg
Portraits
Wolf und Hannelore Friedrichserrichteten 2008 ihre Stiftung
Foto: Jessica Kassner
Werte stiften ❚ 9
Friedrichs gezielt Werbung für ihre Stiftung. „Wir verteilen
in unserem Bekannten- und Freundeskreis Visitenkarten, klä-
ren die Menschen zum Thema „Stiftung“ auf und bitten um
Spenden oder Zustiftungen“, erzählt Hannelore Friedrichs.
„Wenn ich Geburtstag habe, wünsche ich mir als Geschenk
eine Zustiftung. Auch unsere Skatkasse geht regelmäßig an
das SOS-Kinderdorf Brandenburg.“ Dass das Zustiften zum
Stiftungskapital so einfach ist wie eine Spende, sei den mei-
sten Menschen, mit denen sie sprechen, gar nicht bekannt.
„Viele sind begeistert von der Tatsache, dass sie mit ihrer Zu-
stiftung nachhaltig und langfristig benachteiligte Kinder
und Jugendliche unterstützen, die aus den verschiedensten
Gründen ohne leibliche Eltern aufwachsen müssen“, freut
sich Wolf Friedrichs. „Unser großer Wunsch ist, dass weitere
Menschen unserem sozialen Engagement folgen, damit wir
mit den Erträgen unseres Stiftungskapitals allen Kindern im
SOS-Kinderdorf Brandenburg helfen können.“
Stiften – eine langfristigeund nachhaltige Hilfe
Gründe für ihre Entscheidung, eine Stiftung unter dem
Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung ins Leben zu rufen, gab es
mehrere. „Wir haben selbst keine eigenen Kinder und so
keine Ausgaben für Erziehung oder Ausbildung. Unserer
Überzeugung nach sollten auch kinderlose Paare ihrer ge-
sellschaftlichen Verpflichtung nachkommen. Deshalb helfen
wir mit unserem gesparten bzw. eingesparten Geld bedürfti-
gen Menschen“, berichtet Wolf Friedrichs. Die Beträge, die
das Ehepaar bis dahin verschiedenen sozialen Einrichtun-
gen gespendet hatte, sollten mehrheitlich zielgerichteter
und langfristiger eingesetzt werden. Nach langen Recher-
chen im Internet und intensiven Telefonaten mit Petra Träg
von der SOS-Kinderdorf-Stiftung entstand die Idee, eine ei-
gene Stiftung zu gründen. „Die Gespräche haben uns gehol-
fen, unseren Herzenswunsch zu erfüllen“, freut sich Hanne-
lore Friedrichs. „Jetzt ist alles rund.“ Der Grundstock des
Stiftungsvermögens bleibt auf ewig bestehen.
Zustiftung anstelle vonGeburtstagsgeschenken
Nur die jährlichen Erträge des Stiftungkapitals werden aus-
geschüttet und gemäß dem Stiftungszweck für die Kinder
und Jugendlichen im nahe gelegenen SOS-Kinderdorf Bran-
denburg eingesetzt. Seit Stiftungsgründung war das Ehepaar
bereits vor Ort, feierte unter anderem beim großen Piraten-
fest mit. „Auch wir waren passend gekleidet und hatten mit
den Kindern einen Riesenspaß“, schwärmt Hannelore Fried-
richs. „Wir sind jedes Mal begeistert von den Menschen, die
mit großem Engagement und Liebe den Kindern und Ju-
gendlichen eine neue Heimat und damit Perspektiven für
eine gute Zukunft geben.“ ◆
Die SOS-Kinderdorf-Stiftung ist eine rechtlich eigenstän-
dige, gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts.
Vor sieben Jahren unter dem Dach des SOS-Kinderdorf
e.V. gegründet, unterstützt sie die Arbeit des SOS-Kinder-
dorf e.V. im In- und Ausland. Die Mittel des Stiftungskapi-
tals kommen damit den benachteiligten Kindern und
Jugendlichen sowie Menschen mit Behinderungen, die
in den SOS-Kinderdorf-Einrichtungen betreut werden
zu Gute. Derzeit fördern 34 unselbstständige Stiftungen,
die unter dem Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung ge-
gründet wurden, und über 370 Zustifter mit ihrem Ka-
pital nachhaltig die Projekte von SOS-Kinderdorf.
� www.sos-kinderdorf-stiftung.de
Portraits
10 ❚ Werte stiften
Portraits
Herr Erlacher, Sie waren einer der ersten Stifter der Kul-
turstiftung Starnberg. Was hat Sie motiviert die Stiftung
zu unterstützen?
Franz Xaver Erlacher: Ich wohne seit 41 Jahren im Landkreis
Starnberg und bin seit geraumer Zeit Starnberger Bürger.
Ich sehe meine Rolle als Zustifter der Kulturstiftung Starn-
berg als einen Baustein der dauerhaft dazu beiträgt, Werte
der Vergangenheit und der Zukunft zu erhalten. Die Wurzeln
unserer Geschichte zu bewahren und mit der Gegenwart zu
verknüpfen, ist mir ein wichtiges Anliegen. Meiner Auffas-
sung nach ist die Kulturstiftung Starnberg ein ideales Werk-
zeug dafür. Jeder Starnberger kann sich mit großen und klei-
nen Beträgen in die Kulturstiftung einbringen und dafür
Sorge tragen Erinnerungen an unsere Traditionen zu bewah-
ren, die Kulturgeschichte der Gegenwart erlebbar zu ma-
chen und für die Zukunft festzuhalten.
Wo ordnen Sie die Kulturstiftung Starnberg im kulturel-
len Raum Starnbergs ein?
Franz Xaver Erlacher: Ich habe in meiner langjährigen beruf-
lichen Laufbahn immer wieder einen Satz gehört: „Ihr Starn-
berger ihr habt es ja gut.” Aber was wissen die Einzelnen von
Starnberg. Es gibt den Starnberger See, es gibt das Schloss,
es gibt die Kirche und dann wird es aber schon sehr eng.
Mit der Kulturstiftung Starnberg können wir die verborge-
nen Schätze der vergangenen 100 Jahre und mehr endlich
der Öffentlichkeit näher bringen. Ich weiß heute aus Gesprä-
chen, dass vielen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis die
Franz Xaver Erlacher unterstütztdie Kulturstiftung Starnberg
Ein Leben für die Region Starnberg
von Dieter Weisner
Dank des vielfältigen Engagements aus der Bevölkerung konnte der „Delphin”, das letzte erhaltene Prunkschiff der Wittelsbacher, vollständig restau-riert werden; Einblick in das „Lochmannhaus“, das selbst Exponat der Ausstellung ist; Das Museum Starnberger See mit seinem neuen Erweiterungs-bau – das erste realisierte Projekt der Kulturstiftung (von links)
Werte stiften ❚ 11
Portraits
Kulturstiftung Starnberg gar nicht oder wenig bekannt ist. Die
Kulturstiftung Starnberg ist noch eine junge Pflanze, die sich
meines Erachtens mit entsprechender Zuwendung und
Pflege mit den Jahren zu einer Institution des kulturellen Le-
bens der Region entwickeln kann. Hier sind all diejenigen
gefordert, die mit Engagement dazu beiragen die Lebensqua-
lität unserer Region zu bewahren.
Wie wichtig ist Ihnen der Begriff Heimat?
Franz Xaver Erlacher: Die Heimat ist für mich der Inbegriff
des Lebens, der Geborgenheit, der Zuversicht, des Glück-
lichseins. Der Begriff Heimat bedeutet für mich auch Wur-
zeln schlagen über die heimatliche Kultur, Brauchtum, Wege
des Miteinanders, Pflege der gesellschaftlichen Struktur. Sich
wohlfühlen in der Heimat, in der Familie, aber sich auch
wohlfühlen und identifizieren in der großen Familie der Mit-
menschen. Heimat ist für mich ein Begriff der sozialen Wert-
erhaltung und auch das Wertvolle in der zwischenmenschli-
chen Beziehung erhalten, fördern und weitergeben.
Die Kulturstiftung Starnberg hat sich im ersten Schritt
der Erweiterung des Heimatmuseums zum heutigen Mu-
seum Starnberger See gewidmet. Wie stellen sich die In-
halte des Erweiterungsbaus für Sie dar?
Franz Xaver Erlacher: Mit dem Erweiterungsbau des Heimat-
museums können endlich die verborgenen Schätze der
Stadt Starnberg und des Landkreises in ansprechendem Am-
biente präsentiert werden. Die Erweiterung des Heimatmu-
seums sehe ich wie einen Leuchtturm der wegweisend Ge-
schichte geschrieben hat und noch Geschichte schreibt. Vor
95 Jahren wurde von König Ludwig das Heimatmuseum,
sprich das Lochmann-Haus, eröffnet. In diesem wertvollen
Unikat sind nur bedingt Ausstellungen möglich; im neuen
Heimatmuseum kann doch die sehr prägende Kulturge-
schichte Starnbergs fortgeschrieben und durch den Men-
schen gezielte Ausstellungen näher gebracht werden. Wir
haben noch so viele Einzelsegmente die hier in Form einer
Ausstellung im neuen Museum Starnberger See eingebracht
werden können. Ich denke an die gesamte Geschichte von
unserer Sissi, der österreichischen Kaiserin, ich denke jetzt
an die Darstellung handwerklichen Brauchtums in Form einer
Krippenausstellung oder an den gesamten Bereich der Musik.
Heimat bedeutet für mich auchWurzeln schlagen über dieheimatliche Kultur, Brauchtumund Wege des Miteinanders
Wir haben so viele geistige Köpfe, die hier so viel eingebracht
haben und es ist es wert, dass deren Lebenswerk auch hier
vorgestellt wird. Mit der Erweiterung des Heimatmuseums
schaffen wir es, das Museum lebendig zu erhalten. Für mich
ist es erst der Anfang einer unendlichen Geschichte, die
jetzt hier mit dem neuen Museum Starnberger See begann.
Sie waren in der Region Starnberg seit 1981 im Bereich
der Projektentwicklung unternehmerisch aktiv und
haben bis heute viel bewegt. Jetzt engagieren Sie sich auch
als Botschafter für die Kulturstiftung Starnberg. Was hat
Sie zu diesem Schritt bewogen?
Franz Xaver Erlacher: Ja es ist richtig, seit 29 Jahren leite ich
den Betrieb der F.X. Erlacher Standort- und Projektentwick-
lung. Seit 29 Jahren erlebe ich auch die Entwicklung Starn-
bergs und der Region hautnah. Mit einigen Unterbrechun-
Einziges Foto des „Delphin“ bei einer Fahrt auf dem Starnberger See als Schiff des Prinzen Ludwig (des späteren Königs Ludwig III.) in der Nähe derRoseninsel (um 1890).
Portraits
gen war ich immer wieder im Land-
kreis auch für die Standortentwick-
lung, wie dem Technologiepark
Oberpfaffenhofen und jetzt neu dem
Gewerbepark Gilching Süd, den wir
weitgehend im Jahr 2008 abschlie-
ßen konnten, verantwortlich mit mei-
nem Team tätig. Ich habe immer wie-
der eines gelernt – wenn wir uns viel
Zeit für die Entwicklung eines Kon-
zepts nehmen, dann gelingt auch vie-
les. Seit geraumer Zeit bewegt mich
die kulturelle Entwicklung in Starn-
berg. Mein Herz hängt am Heimatmuseum und dessen Ent-
wicklung und ich habe mir zum Ziel gesetzt, einen Teil mei-
ner Freizeit für die Gestaltung und Mitentwicklung der Kul-
turstiftung Starnberg einzubringen. In den vergangenen,
knapp drei Jahrzehnten habe ich mir ein Netzwerk von sehr
wertvollen Menschen aufgebaut und heute werde ich mit
einigen Menschen aus diesem Netzwerk über die Weiterent-
wicklung der Kulturstiftung und des Museums Starnberger
See sprechen. Wenn es mir gelingt den einen oder anderen
Gesprächspartner auch als Zustifter zu gewinnen dann
freue ich mich für alle Beteiligten.
Welche Kernaussage möchten Sie künftigen Stiftern als
Botschafter vermitteln?
Franz Xaver Erlacher: Einen Beitrag an einer so wertvollen
Sache zu schaffen, die uns heute bewegt, morgen aufzeigt
was wir getan haben und übermorgen für unsere Enkel
nicht mehr wegzudenken ist, das soll unser Ziel sein. Nur
gemeinsam können wir die einzigartigen und wertvollen
vorhandenen Unikate der Starnberger Kulturgeschichte er-
halten und unsere Heimat den Bürgern ein Stück näher
bringen. ◆
� www.museum-starnberger-see.de, www.starnberg.de
Modell des „Bucentaur”, das schönste und größte Schiff, das jemals für den Starnberger See gebautworden ist; Bugfiguren der „Carolina”, einst Leibschiff von König Max I.; Die Bugfigur „Triton” hingeinst am Salondampfer „Luitpold”. Es zählte wegen seiner prächtigen Ausstattung zu den schönstenSchiffen in Deutschland (von links)
Werte stiften ❚ 13
Meldungen
Insgesamt 1037 neue Erstlesebücher hat die Heilbronner
Bürgerstiftung im vergangenen Jahr an Heilbronner Erst-
klässler verschenkt. Denn exakt so viele ABC-Schützen hat-
ten bis Jahresende ihren Gutschein, den sie zum Schuljah-
resbeginn im Rahmen der fünften Aktion Lesetüte der Bür-
gerstiftung und der Stadtbibliothek von ihren Klassenlehrer
erhalten hatten, in der Stadtbibliothek, im Bücherbus oder
in einer der beiden Zweigstellen eingelöst. „Sinn und Zweck
dieser Aktion“, so Otto Egerter, Vorstandsmitglied der Heil-
bronner Bürgerstiftung, „ist es, bereits Erstklässlern Spaß
und Freude am Lesen zu vermitteln. Denn Sprach- und Lese-
kompetenz sind grundlegende Schlüsselqualifikationen, um
Teilhabe zu ermöglichen. Insofern sind die knapp 50.000 Euro,
die wir in den vergangenen Jahren für die Aktion Lesetüte
aufgewendet haben, für unsere Kinder bestens angelegt.“
Bei der Einlösung ihres Büchergutscheins hatten die Kin-
der bis Ende Dezember die Auswahl zwischen drei Büchern
des Tulipan Verlages. Angeboten wurden Gudrun Likars
„Prinzessin Fibi und der Drache“, Anne Maars „Ein Wunsch-
hund für Oskar“ und Eva Muszynskis „Cowboy Klaus und
sein Schwein Lisa“. „Prinzessin Fibi“ fand den größten An-
klang und wurde 471 mal gewählt. „Cowboy Klaus“ nah-
men 286 Kinder mit nach Hause und den „Wunschhund“
wählten 280 Erstklässler. Alle Kinder konnten sich zudem
einen kostenlosen Büchereiausweis ausstellen lassen. ◆
� www.heilbronner-buergerstiftung.de
Aktion Lesetüte derHeilbronner Bürgerstiftung
weiter erfolgreich
Über 1037 Erstlesebücher verschenkt
Auf der Jahreskonferenz des Arbeitskreises deutscher Bildungs-
stätten hatte eine Vertreterin der bpb lediglich darauf hinge-
wiesen, dass die geltenden Richtlinien des Bundesministeri-
ums des Innern für die Regelförderung durch die Bundes-
zentrale für politische Bildung eigentlich nur eine Förde-
rung im Inland oder dem Inland gleichgestellten Orten vor-
sehen. Sie hatte darum gebeten, dass künftig in die Planun-
gen auch vermehrt Gedenkstätten einbezogen werden, die
sich im Inland befinden, wie etwa Mittelbau Dora, Ravens-
brück oder Buchenwald.
Die Förderung der Gedenkstättenarbeit in Deutschland
liegt im Interesse des Bundes, welches die bpb mit einer
Förderung von Seminarangeboten anerkannter Träger der
politischen Bildung im Rahmen der Förderung nach den
Richtlinien des Bundesministeriums des Innern umsetzt. In-
sofern werden weiterhin auch Gedenkstättenfahrten von
anerkannten Trägern zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau
im Rahmen von Einzelfallentscheidungen unterstützt. Tho-
mas Krüger, Präsident der bpb, stellt richtig: „Selbstverständ-
lich werden wir in keiner Weise von der derzeit üblichen
Förderpraxis abweichen.“ Bei Gedenkstättenfahrten nach
Auschwitz-Birkenau oder in die Gedenkstätte Theresienstadt
werden Anträge auch künftig positiv beschieden. ◆
� www.bpb.de/erinnerungskultur
Gedenkstättenfahrten werden weiterhin gefördert
Entgegen einer anders lautenden Meldung fördert die Bundeszentrale für politische Bildungauch weiterhin Fahrten zur Gedenkstätte nach Auschwitz-Birkenau
Fotos: Paweł Sawicki, www.auschwitz.org.pl
14 ❚ Werte stiften
Meldungen
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
(DSW) drängte anlässlich des Interna-
tionalen Tages gegen Genitalverstüm-
melung am 6. Februar auf wirksame Ge-
setze gegen die schädliche Praktik. „Die
weibliche Genitalverstümmelung stellt
eine schwerwiegende Verletzung der
Menschenrechte dar. Die Regierungen
in den betroffenen Ländern müssen
ganz entschieden dagegen vorgehen",
fordert DSW-Geschäftsführerin Renate
Bähr.
Zwar verurteilen bereits heute viele
Staaten die Genitalverstümmelung und
haben entsprechende Gesetze erlassen,
doch häufig reichen diese nicht aus, um
die tief verwurzelte Tradition zu be-
kämpfen. Eine der wichtigsten Maßnah-
men ist es daher, durch Aufklärung geeignete Alternativen
zu der schädlichen Praktik aufzuzeigen – in enger Zusam-
menarbeit mit der jeweiligen Gesellschaft. Aber auch die in-
ternationale Gemeinschaft steht in der Pflicht zu handeln.
Seit der UN-Generalversammlung im Jahr 1993 gilt die Geni-
talverstümmelung als Menschenrechtsverletzung, ihre Ab-
schaffung steht auf der internationalen Agenda.
Weltweit sind derzeit etwa 140 Millio-
nen Mädchen und Frauen von Genital-
verstümmelung betroffen, und jedes
Jahr kommen weitere drei Millionen
Opfer hinzu. Die meisten von ihnen
leben in afrikanischen Ländern und
sind nicht einmal 15 Jahre alt. Bei der
grausamen Praktik, die in vielen Kultu-
ren als wichtiges Initiationsritual gilt,
wird die Klitoris teilweise oder vollstän-
dig entfernt. Meist wird der Eingriff von
Laien, ohne Narkose und mit primitiven
Hilfsmitteln wie Glasscherben oder Ra-
sierklingen durchgeführt. Für die
Frauen und Mädchen bedeuten die Ge-
nitalverstümmelung neben lebenslan-
gen Traumata oft Infektionen, Blutun-
gen und Komplikationen bei der Ge-
burt, die zum Tod führen können. Die schädliche Praktik ist
einer der Hauptgründe für die hohen Müttersterblichkeits-
raten in Afrika und Asien.
Die DSW unterstützt als international tätige Entwick-
lungshilfeorganisation Aufklärungsinitiativen und Familien-
planungsprojekte für Jugendliche in Afrika und Asien. ◆
� www.weltbevoelkerung.de
Internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung
Jährlich drei Millionen Mädchen betroffen
Foto: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
Der aus Breslau stammende Alexander Olbricht (1876-1942)
begann sein Studium an der Kunstakademie in Breslau bei
Carl-Ernst-Morgenstern und studierte anschließend an der
Großherzoglichen Kunstschule in Weimar bei Theodor
Hagen in der Landschaftsklasse. 1920 wurde er zum Profes-
sor in der Zeichenklasse an der Staatlichen Hochschule für
bildende Kunst berufen und 1935 aufgrund von Vorwänden
entlassen. Die Folge davon waren Depressionen und zeit-
weilige Stagnation seiner Schaffenskraft. 1942 verstarb der
trotz allem bis zuletzt produktive Künstler.
Die Nachfahren bewahren einen umfangreichen Nachlass.
Die Klassik Stiftung Weimar durfte mit Unterstützung des
Vereins der Freunde und Förderer der Kunstsammlungen zu
Weimar 150 der hervorragendsten Werke auswählen. Die
Nachfahren von Alexander Olbricht haben in vorbildlicher
Kooperation die musealen Bemühungen unterstützt.
Landschaftsmotive von Weimar und Umgebung, Mecklen-
burg und der Elbe sind mit zentralen Werken vertreten. Be-
deutendster Zyklus ist die Serie "Der erste Schnee", 37
Zeichnungen, die anhand Weimarer Landschaften die See-
lenzustände des Künstlers und der Zeit subtil spiegeln. ◆
� www.klassik-stiftung.de
Klassik Stiftung Weimar erwirbt Werkeaus dem Nachlass von Alexander Olbricht
Ausstellung eröffnet am 12. Mai 2010 im Schiller-Museum
Werte stiften ❚ 15
Meldungen
Die Deutsche Bahn und prominente TV-Köche unterstützen
die Initiative „Spitzenköche für Afrika” zugunsten von Men-
schen für Menschen. Jeweils 50 Cent vom Verkaufserlös der
monatlich wechselnden Gerichte, die in den Speisewagen
der Bahn unter dem Motto „TV-Köche tischen auf” angebo-
ten werden, kommen dabei dem Bildungsprogramm ABC-
2015 der Äthiopienhilfe Menschen für Menschen zugute.
Karlheinz und Almaz Böhm: „Wir sind überwältigt von die-
ser Initiative und unendlich dankbar. Die Aktion gibt Bahn-
reisenden die Möglichkeit, Kindern in Äthiopien die Chance
auf Bildung zu geben.”Andreas C. Studer, Björn Freitag, Sarah
Wiener, Mirko Reeh, Stefan Marquard, Tim Mälzer, Cornelia
Poletto und Frank Buchholz sind unter den beliebten TV-Kö-
chen, die 2010 jeden Monat jeweils drei Gerichte in die
Speisewagen von ICE und IC bringen. Laut UN-Angaben
können 40 % aller jungen Menschen in dem ostafrikani-
schen Land keine Schule besuchen.Mit dem Bau neuer Bil-
dungseinrichtungen in abgelegenen Regionen gibt Men-
schen für Menschen unzähligen jungen Menschen die
Chance, dem Teufelskreis der Armut zu entkommen.
Die Initiative „Spitzenköche für Afrika” von Delikatessen-
großhändler Ralf Bos und Eckart Witzigmann unterstützt
Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe schon seit Ende 2008.
Durch die Veranstaltung von Home-Cookings oder Candle-
Light-Dinners haben sie mithilfe von Köchen, Restaurantbe-
sitzern und Gästen aus ganz Deutschland innerhalb von 100
Tagen über 265.000 Euro gesammelt. Auch mit den Spen-
deneinnahmen der Aktion „TV-Köche tischen auf” sollen Bil-
dungsprojekte finanziert werden. Karlheinz Böhm: „Mit die-
ser großartigen Aktion wird ein breites Publikum erreicht
und für die Bildungssituation in Äthiopien sensibilisiert. Wir
hoffen, dass am Ende des Jahres der Grundstein für eine
neue Schule gelegt werden kann.” ◆
� www.spitzenkoechefuerafrika.de, www.menschenfuermenschen.org
TV-Köche tischen auf
Deutsche Bahn und prominente TV-Köcheunterstützen „Menschen für Menschen“
Vorstellung des gastronomischen Jahresprogramms mit Almaz und Karl-heinz Böhm (l.), Sternekoch Andreas C. Studer bei der Veranstaltung„Speisen auf Reisen” (r.), Fotos: DB AG, M. Lautenschläger und T. Langer
16 ❚ Werte stiften
Meldungen
Nach Leipzig wird Karlsruhe die neue UNICEF-Partnerstadt.
Als „UNICEF-Kinderstadt 2010“ wollen sich die Karlsruher
ein Jahr lang für Kinder engagieren. Bürger, Unternehmen,
Vereine und Institutionen sind dazu aufgerufen, Aktionen
und Veranstaltungen unter das Partnerschaftsmotto zu stel-
len. Mit einer feierlichen Fahnenübergabe im Neuen Rat-
haus verabschiedete sich am Mittwoch die Leipziger „Stadt
für Kinder“. „Nur wenige deutsche Städte haben wie Leip-
zig Kinder- und Jugendfreundlichkeit als strategisches Ziel
ihrer Kommunalpolitik benannt. Der Ruf als „Stadt für Kin-
der“ wird uns über die UNICEF-Partnerschaft hinaus auf
lange Sicht begleiten. Denn Kinder brauchen auch weiter-
hin unsere ganze Aufmerksamkeit“, sagte der Leipziger
Oberbürgermeister und Schirmherr der Aktion, Burkhard
Jung. Auch in Karlsruhe wird die Kinderfreundlichkeit im
Mittelpunkt stehen. „Die Zukunftsfähigkeit einer Stadt ent-
scheidet sich an ihrer Kinderfreundlichkeit. Am Ende vom
Jahr sollen die Karlsruher Kinder sagen, dass es ihnen noch
mehr Spaß macht hier zu leben, zu wohnen und zu spielen“,
betonte der Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich.
Seit 1991 haben sich bereits 17 deutsche Groß- und Lan-
deshauptstädte für UNICEF eingesetzt. Von Wiesbaden, Kiel,
Saarbrücken Hamburg, Hannover, München und Magdeburg
wanderte die UNICEF-Fahne nach Düsseldorf, Berlin, Bonn,
Bremen, Köln, Heilbronn, Frankfurt, Erfurt, Lübeck und Leip-
zig. Karlsruhe hat sich zum Ziel gesetzt, für mehr Kinder-
freundlichkeit zu werben und die Integration von Minder-
heiten zu fördern. Spenden gesammelt werden für zwei
UNICEF-Hilfsprojekte in Afrika. Für Burundi wird ein „Über-
lebenspaket“ geschnürt. Jedes vierte Kind stirbt dort vor sei-
nem 5. Lebensjahr. Einfache Gesundheitsmaßnahmen wie
Impfschutz, Moskitonetze und bessere hygienische Bedin-
gungen sollen helfen, die Überlebenschancen von Kindern
zu verbessern. In Niger geht es darum, benachteiligte Kin-
der in die Schule zu bringen. UNICEF unterstützt den Bau
zusätzlicher Klassenzimmer, stellt Schulmaterial bereit und
schult die Lehrer.
Seit dem Start der Städtepartnerschaft im Jahr 2008
haben die Leipziger eine Vielfalt von Aktionen auf die Beine
gestellt. Für den guten Zweck wurde gekickt, geschwom-
men, gelaufen, gebowlt und gedribbelt. Die Mitteldeutsche
Regiobahn spendete den gesamten Fahrkartenerlös von
einem Tag. ◆
� www.unicef-kinderstadt2010.de
„Stadt für Kinder“ Leipziggibt UNICEF-Fahne weiter
Karlsruhe wird UNICEF-Kinderstadt 2010
Der Karlsruher Oberbügermeister Heinz Fenrich mit UNICEF-Botschafte-rin Sabine Christiansen bei der Eröffnung in Karlsruhe.
In vielen Regionen Mittel-, Ost- und Südosteuropas ist die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung immer noch
geprägt von persönlichen Diskriminierungen und gesellschaftlicher Ausgrenzung. Es bleibt ihnen nach wie vor oft ver-
wehrt, sich entsprechend ihrer Möglichkeiten zu entwickeln und in die Gesellschaft einzubringen; teilweise leben sie
heute noch unter erschreckenden und oft menschenunwürdigen Bedingungen. In 19 osteuropäischen Ländern – u. a. im
europäischen Teil Russlands – fördert die Aktion Mensch Projekte für Menschen mit Behinderungen und Menschen mit
besonderen sozialen Schwierigkeiten. Dabei steht vor allem die Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund. 28 beispielhafte Pro-
jekte stellt die Aktion Mensch in ihrer Broschüre „Grenzgänger“ vor. In Kurzinterviews kommen Projektleiter und -initia-
toren zu Wort und geben ihre persönlichen Eindrücke von der Arbeit im Ausland wieder. Die Broschüre soll über Förder-
möglichkeiten informieren und motivieren, sich ebenfalls zu engagieren und kann kostenlos und bei der Aktion Mensch
bestellt werden. ◆
� www.aktion-mensch.de, www.stiftung-drja.de
Aktion Mensch fördert Behinderte in Osteuropa
Meldungen
Die Michael Stich Stiftung startete im Februar ihre neue Pla-
kat-Aufklärungskampagne „Jugend und HIV“. Die Stiftung
will auf zahlreichen City-Light-Postern vor allem Jugendli-
che auf das
Thema HIV auf-
merksam ma-
chen. Das aktu-
elle Motiv wid-
met sich gezielt
der Thematik „Ju-
gend und HIV“
und spielt mit
den Tabus Sexua-
lität und Tod. Das
Plakat mit jun-
gen Pärchen
macht auf außer-
gewöhnliche Art
und Weise darauf
aufmerksam, dass
ungeschützter
Sex der häufigste
Übertragungs-
weg der Krankheit ist. Schlüsselfaktor des Anzeigenmotivs
ist das Wissen über die Krankheit und ihre Übertragungs-
wege, denn nur auf diese Weise kann jeder sich selbst und
den Partner vor einer Ansteckung schützen. Die Plakate sol-
len HIV/AIDS wieder verstärkt in den Fokus der Aufmerk-
samkeit rücken und die Gesellschaft auffordern, sich zu in-
formieren. Entwickelt und umgesetzt wurden die Motive
gemeinsam mit der Hamburger Werbeagentur kempertraut-
mann und dem Fotografen Oliver Lassen. Seit 1994 unter-
stützt Michael Stich mit seiner Stiftung HIV infizierte und an
AIDS erkrankte Kinder in Deutschland. Die Hilfe reicht von
der ersten Baby-
ausstattung über
Kinderzimmer-
einrichtungen,
Brillen und Zahn-
spangen bis hin
zu Mitgliedschaf-
ten in Sportverei-
nen oder Musik-
schulen sowie
vielen
anderen Her-
zenswünschen
der Kinder. Aber
auch Arzt-, Kran-
kenschwester-,
Therapeuten-
und Pädagogen-
stellen werden
aus den Spenden
finanziert. Neben der Hauptaufgabe, betroffenen Kindern
„ein Lachen zu schenken“, engagiert sich die Michael Stich
Stiftung seit einiger Zeit verstärkt in der Prävention und Auf-
klärung über HIV und AIDS. Mit Veranstaltungen an Schulen
sowie Anzeigenmotiven und Kino-/ TV-Spots sollen die Men-
schen aufgefordert werden, sich mit der Krankheit ausein-
ander zu setzen. ◆
� www.michael-stich-stiftung.de
Ungeschützte Liebe hält für die Ewigkeit
Neue Plakatkampagne „Jugend und HIV“ der Michael Stich Stiftung
18 ❚ Werte stiften
Meldungen
Das „Bündnis für Gemeinnützigkeit“ aus acht Dachverbän-
den gemeinnütziger Organisationen mit insgesamt mehr als
10 Millionen Mitgliedern mahnt die Politik, das bürger-
schaftliche Engagement weiter zu stärken. Für eine entspre-
chende „Engagementpolitik aus einem Guss“ fordert das
Bündnis ein umfassendes Gesetz zur Förderung des bürger-
schaftlichen Engagements. Das neue Gesetz solle zur weite-
ren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements nicht auf
das Steuerrecht beschränkt bleiben; vielmehr seien weitere
Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Konkret sei das
derzeitige Zuwendungsrecht hinderlich; zudem seien die
verschiedenen Freiwilligendienste einheitlicher zu regeln.
Das Stiftungsrecht und Stiftungssteuerrecht bedürfe weite-
rer Modernisierung. „Je mehr sich die Erkenntnis durch-
setzt, dass der Dritte Sektor den Sektoren Staat und Wirt-
schaft gleichrangig ist, umso eher ist eine humane und zu-
kunftsfähige Gesellschaft zu verwirklichen. Unsere Gesell-
schaft gerät aus der Balance, wenn einseitig wirtschaftliches
Denken oder Fixierung auf staatliche Lösungen den Blick
verengen,“ so Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesver-
bandes Deutscher Stiftungen und Mitglied des Bündnisses
für Gemeinnützigkeit. Das Bündnis wird getragen von: Bun-
desarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Bun-
desverband Deutscher Stiftungen, Deutscher Kulturrat,
Deutscher Naturschutzring, Deutscher Olympischer Sport-
bund, Deutscher Spendenrat, Stifterverband für die Deut-
sche Wissenschaft und VENRO – Verband Entwicklungspoli-
tik Deutscher Nichtregierungsorganisationen. ◆
� www.stiftungen.org
Kriminalitätspräventionfür Senioren
Mit Lügen und Tricks versuchen Kriminelle immer wie-
der, Senioren zu täuschen, um so an ihr Vermögen zu
gelangen. Die Broschüre „Rate mal, wer dran ist?” zeigt
die kriminellen Methoden auf und gibt Tipps, wie sich
ältere Menschen vor diesen Straftaten schützen können.
Kriminelle geben sich am Telefon als Verwandte oder
an der Haustür als Handwerker aus, täuschen eine Not-
lage vor oder stellen ein scheinbar „sehr gutes Ge-
schäft” in Aussicht. Die vom Bundesministerium für Fa-
milie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegebene
Broschüre beschreibt, wie die Täter vorgehen und wie
man sich vor ihnen schüt-
zen kann. Dazu werden
Tipps und Hinweise ge-
geben, wie man einen
möglichen Betrüger oder
Trickdieb erkennt und
was zu tun ist, um sich
beispielsweise vor Be-
trügern am Telefon, an
der Haustür oder beim
Online-Banking zu
schützen. ◆
� www.bmfsfj.de,
Servicetelefon: 01801 907050
Vom 17. bis 20. März heißt es zum vierten Mal „KinderUni
Barnim Uckermark” an der Fachhochschule Eberswalde. Ver-
anstalter ist die Bürgerstiftung Barnim Uckermark. Am 17.
März 2010 findet der Vortrag „Wenn der Freund zum Verrä-
ter wird!” von der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterla-
gen der ehemaligen DDR, Marianne Birthler, zur Eröffnung
statt. Am Familiensamstag spricht Prof. Dr. Marianne Vater
von der Universität Potsdam zum Thema „Warum schlafen
Fledermäuse mit dem Kopf nach unten?”. Am Samstag kön-
nen wissbegierige Kinder von ihren Angehörigen begleitet
werden. Alle Vorlesungen finden auf dem Stadtcampus der
Fachhochschule Eberswalde, Haus 2, Hörsaal 1 statt. ◆
� www.barnim-uckermark-stiftung.de
Wenn der Freundzum Verräter wird
Politik muss gemein-nützigen Sektor stärken
Bündnis für Gemeinnützigkeit mahnt Politikund formuliert sieben Forderungen
Foto
: BM
FSFJ
20 ❚ Werte stiften
Mit Sparky Abenteuerim Weltall erleben
Interaktives Lernspiel zweier Schülerinnenmit Jugendsoftwarepreis der Klaus TschiraStiftung ausgezeichnet und von Spektrum
der Wissenschaft veröffentlicht
Im Januar 2009, zu Beginn des internationalen Jahres der Astro-
nomie, zeichnete die Klaus Tschira Stiftung das interaktive
Lernspiel „Abenteuer im Weltall” von Sophie Berckhan (19)
und Katrin Honauer (20) mit dem Jugendsoftwarepreis aus.
Jetzt erscheint es bei Spektrum der Wissenschaft.
In „Abenteuer im Weltall” nimmt der kleine Außerirdi-
sche Sparky Kinder mit auf seine Reise durch unser Sonnen-
system. Um ihm bei vielerlei Problemen aus der Patsche zu
helfen, müssen spannende Aufgaben rund um das Thema
Astronomie und Raumfahrt gelöst werden. Über 60 Lernmo-
dule mit Hintergrundinformationen, Schaubildern, Zeittafeln
und Rätsel vermitteln spielerisch umfangreiches Wissen
über Planeten, Asteroiden und schwarze Löcher.
Das Spiel eignet sich für Kinder ab 10 Jahren und kann
unter www.spektrum.com/sparky bestellt werden.
Der Jugendsoftwarepreis, der jährlich von der Klaus
Tschira Stiftung ausgeschrieben wird, zeichnet herausra-
gende, von Schülern entwickelte Präsentationen und Lern-
software zu einem naturwissenschaftlichen oder mathema-
tischen Thema aus. Einsendeschluss ist der 20. September
2010. Die Klaus Tschira Stiftung fördert die Naturwissen-
schaften, Mathematik und Informatik sowie die Wertschät-
zung der Öffentlichkeit für diese Fächer. ◆
� www.jugendsoftwarepreis.info, www.klaus-tschira-stiftung.de
Meldungen
Deutscher StiftungsTag inFrankfurt vom 5. bis 7. Mai
Motto: Stiftungen in der Stadt –Impulsgeber für das Gemeinwesen vor Ort
Die Mehrheit aller Menschen lebt mittlerweile in Städten.
Hier müssen die Mehrzahl der Herausforderungen bewältigt
werden. Auch Stiftungen haben überwiegend ihren Sitz in
den Städten und sind dort bereits seit vielen Jahrhunderten
prägend aktiv. Das Motto des Deutschen StiftungsTag 2010
ist deshalb hoch aktuell. Zu den Höhepunkten des Kongres-
ses gehört die Festveranstaltung mit der Verleihung des
Deutschen Stifterpreises und einer Festrede von Frau Bun-
deskanzlerin Dr. Angela Merkel.
Auf dem Deutschen StiftungsTag treffen sich Vertreter
von Stiftungen zur Information und zum Austausch. Gleich-
zeitig wird der Austausch mit am Stiftungswesen interessier-
ten Personen und Institutionen ermöglicht.
� www.stiftungen.org
Foto: Spektrum der Wissenschaft
Werte stiften ❚ 21
37 Vertreter von mehr als 30 gemeinnützigen Stiftungen aus
der Kieler Region kamen am Mittwoch, dem 25. November
2009, für die 1. „Kieler StiftungsGespräche“ in der Förde
Sparkasse in Kiel zusammen. Auf Einladung der Stiftergemein-
schaft der Förde Sparkasse, einer von insgesamt sechs eigenen
Sparkassenstiftungen, galt es Netzwerke zu knüpfen und ins
Gespräch zu kommen über gemeinnutzige Stiftungsarbeit in
der Region. Nach dem landesweiten Schleswig-Holsteiner
Stiftungstag im Mai sind die 1. „Kieler StiftungsGespräche“
in diesem Jahr bereits die zweite Veranstaltung in der Förde
Sparkasse, die dem stifterischen Engagement für das Ge-
meinwohl in der Region gewidmet ist. Als erste Veranstal-
tung dieser Art in Kiel wurden die 1. „Kieler StiftungsGe-
spräche“ würdig eröffnet durch den Kieler Oberbürgermei-
ster Torsten Albig, der selbst in zahlreichen Stiftungsgremien
aktiv ist. Danach sprach Renate Menken, Vorstandsvorsit-
zende der Possehl-Stiftung aus Lübeck, über ihr Wirken in
einer der größten Stiftungen unseres Landes und schlug mit
ihrem Vortrag eine Brücke zwischen der historisch gewach-
senen Stiftungsvielfalt in der Hansestadt und dem noch
immer ausbaufahigen Potential in der Landeshauptstadt.
Schwerpunkt der Veranstaltung aber war die anschließende
Vorstellungsrunde, die von den Gästen gern dazu genutzt
wurde, die von ihnen vertretene Stiftung und insbesondere
deren gemeinnützige Arbeit in der Region vorzustellen.
Besondere Bedeutung regionalerNetzwerke für gute Stiftungsarbeit
Die Vielfalt der Schwerpunkte, die Erfahrungsberichte und
die Hintergründe der einzelnen Stiftungen stießen durch-
weg auf großes Interesse bei den Zuhörern. Große Einigkeit
herrschte in der Ansicht, dass ehrenamtliches und besonders
auch finanzielles Engagement für die Arbeit der regionalen
Stiftungen zunehmend immer wichtiger werde. Hier gelte es,
mehr Bürgerinnen und Bürger zu begeistern, sich im Rahmen
einer Stiftung nachhaltig für einen guten Zweck einzusetzen.
„Wir haben die „Kieler StiftungsGespräche“ ins Leben geru-
fen, weil wir von der besonderen Bedeutung regionaler
Netzwerke für gute Stiftungsarbeit überzeugt sind“, so Götz
Bormann, Vorstandsvorsitzender der Förde Sparkasse und in
dieser Funktion auch Vorstand der Stiftergemeinschaft der
Förde Sparkasse. Dies helfe den Stiftungen bei der klaren
Profilierung in der regionalen Stiftungslandschaft und er-
leichtere es ihnen, die eigenen Mittel optimal einzusetzen,
mögliche Gemeinsamkeiten zu nutzen und ungewollte Über-
schneidungen zu vermeiden. Auf große Fürsprache stieß die
erklärte Bereitschaft der Förde Sparkasse, zukünftig regel-
mäßig derartige „StiftungsGespräche“ auszurichten, um
somit einem unmittelbaren Informations-, Gedanken- und
Erfahrungsaustausch zu gemeinnütziger Stiftungsarbeit in
der Region eine geeignete Plattform zu bieten. ◆
� www.foerde-sparkasse.de/stiftungen
Meldungen
1. Kieler StiftungsGespräche bringenStiftungen aus der Region zusammen
Foto: Stadt Kiel/Christina Fischer
Stiftung Altenburg Bamberg errichtet
Altenburgverein sichert seit fast 200 Jahren den Erhalt der historischen Burganlage
Meldungen
Wie viele Heiratsanträge bei Sonnenuntergang auf der Alten-
burg in Bamberg bereits gemacht wurden, ist nicht bekannt.
Sicherlich einige. Und nicht nur bei den jeweiligen Paaren,
sondern auch bei vielen anderen Bambergern nimmt die Al-
tenburg eine herausragende Stellung im Herzen ein. Die Al-
tenburg ist ein Wahrzeichen der Weltkulturerbestadt Bam-
berg – und das nicht nur als Postkartenmotiv. Zahlreiche
Gäste und Besucher Bambergs erklimmen den Burgberg,
um den Panoramablick über Bamberg zu genießen. Gleich-
zeitig ist die Altenburg ein beliebtes Ausflugsziel der Bürge-
rinnen und Bürger der Stadt und der Region Bamberg. Re-
gelmäßig unternehmen Schulklassen einen Wandertag mit
dem Ziel Altenburg.
Seit 1818 unterhält der Altenburgverein die Burganlagen
und sichert so der Nachwelt diese erstmals im Jahr 1109 ur-
kundlich erwähnten steinernen Zeugen aus der Zeit der Rit-
ter und Burgfräulein als Baudenkmal. Um die Finanzierung
des Unterhalts der Altenburg auch weiterhin zu sichern und
auf eine breitere Basis zu stellen, haben die Eheleute Sitz-
mann in Zusammenarbeit mit dem Altenburgverein die Stif-
tung Altenburg Bamberg in der Stiftergemeinschaft der
Sparkasse Bamberg errichtet. Gönner und Freunde der Al-
tenburg können somit einen entscheidenden Beitrag lei-
sten, den Erhalt der wertvollen historischen Bausubstanz
auch in Zukunft zu gewährleisten. ◆
� www.sparkasse-bamberg.de
Die DekaBank unterstützt auch in diesem Jahr wieder die
Arbeit der Don Bosco Mission mit einer Spende in Höhe
von 20.000 Euro. Das Geld kommt diesmal dem Kinderkran-
kenhaus „Padre Luís“ im bolivianischen San Carlos zugute.
Das katholische Hilfswerk behandelt dort seit 1989 unterer-
nährte Kinder und führt Präventivmaßnahmen und Eltern-
schulungen durch. Seit Bestehen der Einrichtung wurden
2.700 Kinder betreut.
Der zentrale Asset Manager der Sparkassen-Finanzgruppe
fördert die Arbeit des Salesianer-Ordens seit 2004 mit insge-
samt 120.000 Euro. Die Spenden flossen in Kinderhilfspro-
jekte in Ekuador, Indien, Kongo und Südafrika. „Die Arbeit
der Don Bosco Mission beeindruckt mich vor allem wegen
ihrer Nachhaltigkeit, mit der sie weltweit Armut, Hunger
und Not zu lindern versucht“, betont Franz S. Waas, Ph.D.,
Vorstandsvorsitzender der DekaBank. „Besonders die Bil-
dungsangebote helfen den Familien, sich ein Stück weit
selbst aus ihrer unverschuldeten Not zu befreien und ein
menschenwürdigeres Leben zu führen.“
Als Mitglied der Sparkassen-Finanzgruppe sieht die Deka-
Bank eine besondere Verpflichtung darin, sich auch gesell-
schaftlich zu engagieren. Mit renommierten Institutionen geht
die DekaBank deshalb langfristige Partnerschaften ein. ◆
� www.deka.de
DekaBank unterstützt Don Bosco Mission seit sechs Jahren
Diesjährige Spende geht an Kinderkrankenhaus in Bolivien
Meldungen
Kamerafalle auf Sumatra filmt Tigerin mit Nachwuchs
zelne Individuen identifiziert werden. Auch potentielle Beu-
tetiere der Tiger, wie Wildschweine oder Tapire, wurden von
der Kamera aufgezeichnet.
Am 14. Februar 2010 beginnt nach dem chinesischen
Kalender das „Jahr des Tigers“. Menschen, die in einem
Tiger-Jahr geboren sind, werden Charaktereigenschaften
wie Mut, Selbstbewusstsein und Tapferkeit zugeschrieben.
Der Tiger wird davon zukünftig eine Menge aufbieten müs-
sen. Weltweit gibt es nur noch rund 3200 Tiger in der Wild-
nis. Die Umweltschutzorganisation WWF hat sich das Ziel
gesetzt, die Bestandszahl des Tigers in seinen wichtigsten
Verbreitungsregionen bis zum nächsten „Jahr des Tigers“
2022 zu verdoppeln. ◆
� www.wwf.de
Seit 5. Februar 2010 präsentiert sich der Webauftritt der
Landesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft Thüringen
noch attraktiver und benutzerfreundlicher. Eine komplett
neue Gestaltung vereinfacht den Zugang zu Informationen
und PDF Download-Angeboten. Auch die 17 regionalen Ar-
beitskreise werden zukünftig auf dem Portal mit eigenen In-
formationen vertreten sein. Durch grundlegende redaktio-
nelle, gestalterische und auch technische Umgestaltungen
präsentiert die Website viele neue Inhalte. Auch die Thürin-
ger Arbeitskreise der SchuleWirtschaft Struktur sind mit ei-
genen Bereichen vertreten und informieren über regionale
Veranstaltungen, Termine und Ansprechpartner. Die Initia-
tive SchuleWirtschaft entstand im Jahr 1953 durch Pädago-
gen, die ihre Kenntnisse und Informationen über die Wirt-
schafts- und Arbeitswelt erweitern und vertiefen wollten. ◆
� www.schule-wirtschaft-thueringen.de, www.bwtw.de
Eine Kamerafalle der Umweltschutzorganisation WWF, in-
stalliert in der Region Riau auf der Insel Sumatra, lieferte
bisher einmalige Aufnahmen einer Tigerin mit zwei Jungtie-
ren. Die neugierigen Raubkatzen legten auf ihrer Tour durch
den Dschungel sogar einen kurzen Stopp ein, um die Kamera
ausgiebig zu beschnüffeln. Nach WWF-Informationen gibt
es nur noch rund 400 Sumatratiger in der Wildnis. Diese
letzten Rest-Populationen seien durch Wilderei und Lebens-
raumverlust bedroht.
„Besonders die Tigerfamilie auf den Videoaufnahmen
macht uns Sorge. Die Zukunft der beiden Jungtiere ist mehr
als ungewiss“, sagt WWF-Tigerexperte Volker Homes. Das
Streifgebiet der Tigerin – und damit die Kinderstube ihres
Nachwuchses – sei akut vom Zugriff internationaler Papier-
und Zellstoffkonzerne, neu entstehender Ölpalm-Plantagen
und illegalem Holzeinschlag bedroht. „Bald werden die
Jungtiere ihre Mutter verlassen und sich eigene Reviere su-
chen. Aber wohin sollen sie gehen? Tiger-Lebensraum wird
durch die Eingriffe des Menschen immer kleiner und zer-
stückelter“, warnt Volker Homes. Um die seltenen Großkat-
zen besser schützen zu können und Mensch-Tiger-Konflikte
zu vermeiden, benötigt der WWF genauste Informationen
über Bestandsgröße, Territorien, Beutetierpopulationen und
Wanderrouten. Infrarotgesteuerte Kamerafallen, die durch
Körperwärme aktiviert werden, sind daher eines der wich-
tigsten Werkzeuge, um in unwägbarem Gelände Tiger zu be-
obachten. Dank detailreicher Aufnahmen können sogar ein-
Foto: WWF Indonesien
Neue Website SchuleWirtschaft Thüringen online
24 ❚ Werte stiften
Die Stiftung der Sparkasse Dachau für Kunst und Kultur hat
bisher insgesamt 132.000 Euro ausgeschüttet. „Wir sind sehr
stolz auf diese Leistung und dass wir damit in der Region
bedeutende Projekte unterstützen konnten“, sagt Anton
Osterauer, Vorstandsvorsitzender der Sparkassenstiftung.
Insgesamt 22 Projekte wurden seit der Gründung im
Jahr 2005 gefördert. Darunter das Projekt zur Erforschung
der Siedlungskammer Amper-Glonntal. Dr. Manfred Moo-
sauer, der Initiator des Projektes, ist mit diesem Verlauf zu-
frieden. „Die Kraftanstrengung war schon enorm, die Finan-
zierung der bedeutenden Maßnahme sicherzustellen. Wir
waren daher mehr als glücklich, dass die Stiftung der Spar-
kasse uns hier geholfen hat“, so Moosauer. Die Erforschung
der bronzezeitlichen Befestigung von Bernstorf bei Kranz-
berg lieferte überraschende Erkenntnisse über die Besied-
lung des Gebietes im 17./16. bis 14. Jahrhundert v. Ch.
Ein weiteres Beispiel der Förderung durch die Stiftung
ist die Restaurierung der alten Krippenfiguren des Kreuz-
gangs vom Kloster Indersdorf. Hierfür zeichnet sich Anton
Wagatha, Rektor der Realschule Vinzenz von Paul verant-
wortlich. Die Krippenfiguren aus dem 18. und 19. Jahrhun-
dert wurden im Kloster Indersdorf in Handarbeit gefertigt.
Ebenfalls wurde die Sanierung und Instandsetzung des
Schlosses Unterweilbach von der Stiftung gefördert. Cle-
mens von Trebra-Lindenau setzte sich für die Durchführung
des Projektes ein. Im Zuge der Sanierung wurden archäolo-
gische Funde aus dem 12. Jahrhundert zu Tage gefördert.
Freigelegte Fundamente lassen eine komplette Burganlage
erkennen. „Ohne die Stiftung wären diese Erkenntnisse nie
gewonnen worden“, freut sich von Trebra-Lindenau.
Gegründet wurde die Stiftung 2005 im Hinblick auf das
Jubiläum der Sparkasse Dachau. Heute weist sie ein Stif-
tungsvermögen von 1 Mio. Euro aus. ◆
� www.sparkasse-dachau.de
Meldungen
132.000 Eurofür Kunst und Kultur
Stiftung der Sparkasse Dachau fürKunst und Kultur in der Region aktiv Nach erfolgter Sanierung erstrahlt Schloss Unterweilbach in neuer Pracht
MedizinrechtStiftungsrecht
Die Kanzlei Preißler Ohlmann & Partner ist als hochspezia-lisierte Kanzlei mit insgesamt zehn Rechtsanwälten schwer-punktmäßig auf zwei Rechtsgebieten tätig: dem Medizin-recht und dem Stiftungsrecht.
Im Bereich Medizin- und Gesundheitsrecht zählenÄrzte, Krankenhäuser, Unternehmen, Verbände, Behördenund Privatpersonen zu unseren Mandanten. Neben unsererberatenden und forensischen Tätigkeit entwickeln wir fürunsere Mandanten auch unternehmerische Konzepte, mitdenen sie sich dem zunehmenden Wettbewerb im Gesund-heitswesen stellen können.
Unser Beratungsangebot im Stiftungsrecht richtet sichan Stiftungen, Privatpersonen und Firmen, Kommunen undandere Gebietskörperschaften, Krankenhäuser, Pflegeheime,Bildungseinrichtungen, Kirchen und sonstige gemeinnüt-zige Einrichtungen sowie an Banken und Sparkassen.
Preißler Ohlmann & Partner RechtsanwälteAlexanderstraße 26, 90762 Fürth / Bay.
Telefon: 09 11 / 7 40 76-0Telefax: 09 11 / 7 40 76-76E-Mail: [email protected]
www.medizinrecht-kanzlei.de
Ingo Kramer, Geschäftsführender Gesellschafter der J. Heinr.
Kramer Firmengruppe in Bremerhaven, ist seit 1. Januar 2010
neuer Vorsitzender des Vorstands der Stiftung der Deut-
schen Wirtschaft. Er übernimmt
dieses Amt für die 1994 ins Leben
gerufene Stiftung der Deutschen
Wirtschaft e. V. und für die 2003
gegründete selbstständige rechts-
fähige Stiftung der Deutschen
Wirtschaft. In beiden Funktionen
löst Kramer den langjährigen Vor-
sitzenden Dr. Klaus Murmann ab,
der jeweils zum Ehrenvorsitzen-
den ernannt wurde.
„Mir liegen junge Menschen am Herzen“, betont Ingo Kra-
mer, in dessen Unternehmen rund 13 % der Mitarbeiter Aus-
zubildende sind: „Bildung ist das gesellschaftliche Top-Thema,
für das sich die Stiftung der Deutschen Wirtschaft nach
Kräften einsetzt. Ihre Programme erreichen Schüler, Auszu-
bildende, Studenten, Doktoranden, Lehrer und Schulleitun-
gen. Für die Mitwirkung in der Stiftung möchte ich daher
noch mehr Partner gewinnen. Damit verbinde ich vor allem
zwei Ziele: Jugendlichen aus schwierigen sozialen Verhält-
nissen oder mit Migrationshintergrund eine bessere Bildung
und Integration zu ermöglichen, und der Förderung enga-
gierter junger Menschen zur Befähigung von Verantwor-
tungsübernahme in unserer Gesellschaft mehr Gewicht zu
geben.“
Bildung ist das zentrale Thema der Stiftung der Deut-
schen Wirtschaft. Mit Stipendien fördert sie rund 1.500 Stu-
dierende und Promovierende aller Fachrichtungen, darunter
250 Lehramtsstudierende. Über 2.000 Schülerinnen und
Schüler erreicht die sdw mit Programmen, deren vorrangi-
ges Ziel es ist, die Jugendlichen auf Studium bzw. Berufsaus-
bildung vorzubereiten und sie in der Startphase des neuen
Lebensabschnitts zu unterstützen. An Projekten, die auf die
Verbesserung der Schulqualität abzielen, nehmen rund 150
Lehrkräfte und Schulleiter teil. Die Stiftung der Deutschen
Wirtschaft arbeitet mit Kapitalerträgen, mit Spenden und
Projektgeldern von Unternehmern, Unternehmen, Arbeitge-
berverbänden und unternehmensnahen Stiftungen sowie
mit Projektmitteln der öffentlichen Hand. ◆
� www.sdw.org
Stiftung der DeutschenWirtschaft bekommt neuenVorstandsvorsitzenden
Foto: DSW
Mit der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Dachau schafft
die Sparkasse Dachau eine neue Möglichkeit, unkompliziert
Stiftungen zu gründen. Anton Osterauer, Vorstandsvorsitzen-
der der Sparkasse Dachau erklärt: „Die Sparkasse Dachau
macht den Anfang und startet, neben der bestehenden Stif-
tung für Kunst und Kultur, mit vier weiteren Stiftungen: Stif-
tung für Bildung und Wissenschaft, Stiftung für Umwelt, Stif-
tung für Soziales sowie Stiftung für Sport und Vereinsleben.“
Vier Themenstiftungenerrichtet
Die Stiftung für Kunst und Kultur weist ein Stiftungsvermö-
gen von 1 Million Euro aus. Die neuen Stiftungen werden
ebenfalls mit jeweils einer Million Euro Stiftungskapital aus-
gestattet. Damit erhöht sich das Stiftungsengagement der
Sparkasse Dachau auf 5 Millionen Euro. Mit den fünf Stiftun-
gen sind alle wesentlichen Förderbereiche abgedeckt. Ge-
fördert werden je nach dem Stiftungszweck geeignete ge-
meinnützige Projekte in der Stadt und im Landkreis Dachau.
Hermann Krenn, Vorstandsmitglied der Sparkasse Dachau
begründet die Errichtung der Stiftungen mit dem Selbstver-
ständnis der Sparkasse, die Region zu fördern. Stiftungen
sind dafür besonders geeignet, da diese unabhängig von
konjunkturellen Gegebenheiten kontinuierliche Ausschüt-
tungen nachhaltig gewährleisten.
„Neben diesen
eigenen Stiftun-
gen bieten wir
unseren Kom-
munen im
Landkreis an,
über uns ei-
gene Bürger-
stiftungen zu
gründen“, er-
läutert Thomas
Schmid vom
Vorstand der
Sparkasse.
Erste Kommunen sind bereits an der Gründung einer Bürger-
stiftung sehr interessiert. Die Sparkasse bezuschusst diese
Gründungen mit insgesamt ebenfalls einer Million Euro, auf-
geteilt auf die einzelnen Kommunen. Das jeweilige Stiftungs-
vermögen der Kommunen wird im Einzelnen bis zu einer
Summe von 50.000 Euro verdoppelt. Damit setzt die Spar-
kasse Dachau einen Meilenstein im Bereich der Stiftungsar-
beit und gibt insgesamt sechs Millionen Euro in die jeweili-
gen Stiftungsvermögen. „Wir können mit diesem Kapital
nachhaltig Gutes für die Region tun“, ergänzt Osterauer. Das
Stiftungskapital verbleibt auf immer in der Stiftung. Nur die
Erträge werden jährlich ausgeschüttet. Über die Verwen-
dung entscheidet der jeweilige Stiftungsvorstand, der sich
aus mehreren fachkundigen Personen zusammensetzt.
Auch Kunden haben jetzt die Möglichkeit, als Stifter ver-
einfacht eigene Stiftungen zu gründen. Ab einem Kapital
von 25.000 Euro kann schon eine eigene Stiftung gegründet
werden. Der Stifter legt dabei fest, wie die Stiftung heißen
soll und an wen die Erträge ausgeschüttet werden sollen.
Bürgerstiftungen erhalteneine Millionen Euro
„Bei der Festlegung des Stiftungszweckes muss sich der Stif-
ter nicht auf alle Zeit binden, sondern kann bei geänderten
Bedürfnissen auch andere Zwecke innerhalb der Satzungs-
zwecke der Stiftergemeinschaft auswählen“, sagt Schmid.
Die Stiftergemeinschaft der Sparkasse Dachau ist eine
Stiftungsplattform, die von der Sparkasse jedem Stiftungs-
willigen innerhalb des Geschäftsgebietes zur Verfügung
steht. Egal, ob eine Bürgerstiftung, eine individuelle Na-
mensstiftung durch eine Privatperson oder eine Firmenstif-
tung zur Verfolgung steuerbegünstigter Zwecke errichtet
wird, die Stiftergemeinschaft bietet Lösungen für fast alle
Bedürfnisse. Die Stiftergemeinschaften sind für den Stifter
ein einfacher und schneller Weg zur eigenen Stiftung. Mit
wenigen Unterschriften auf einer zweiseitigen Stiftungsver-
einbarung ist eine Stiftung in der Stiftergemeinschaft errich-
tet – alles Weitere übernimmt die Sparkasse. ◆
� www.sparkasse-dachau.de
Sparkasse Dachau bündeltStifterengagement
Neu gegründete Stiftergemeinschaft wird mit 6 Millionen Euro ausgestattet
Aktuelles
Aktuelles
Was hat humanitäre Hilfe mit Umweltschutz zu tun? Sehr
viel! Denn Menschen, die Hunger haben, sind nicht in der
Lage, sich um ihre Umwelt zu kümmern. Humanitäre Hilfe
und Umweltschutz gehören deshalb zusammen: Wenn wir
unsere Umwelt dauerhaft schützen wollen, müssen wir uns
dafür einsetzen, dass es den Menschen in armen Regionen
deutlich besser geht, dass sie genug zu essen haben, ohne
die Natur zu zerstören. Davon profitieren wir alle!
„Wir haben nur die eine Erde. Sie fürunsere Kinder zu bewahren ist eineder dringendsten Herausforderungen.”
Dr. Klaus Töpfer,
Vizepräsident der Welthungerhilfe
ÖkoHuman ist der neue Zukunftsfonds der Welthungerhilfe.
Dieser unterstützt langfristig Projekte, die gezielt Armut be-
kämpfen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die wichtigen
Ökosysteme unserer Erde erhalten bleiben.
Das erste ÖkoHuman-Projekt hat das Ziel, zerstörte Mangro-
venwälder in Indien wiederaufzuforsten. Die Mangroven-
wälder sind mit ihrer Artenvielfalt die wichtigste Ernäh-
rungsgrundlage für Hunderttausende von Menschen in der
Region und schützen vor Flutwellen und Tsunamis. Mit Hilfe
des ÖkoHuman-Fonds werden jetzt 150 Hektar Wald wieder
aufgeforstet, Fischbestände gesichert und den Menschen al-
ternative Einkommensquellen aufgezeigt.
An dem Fonds beteiligte Spender (Spendenkonto 2 555
555, BLZ 380 400 07, Stichwort: ÖkoHuman) zahlen einma-
lig in diesen ein und lediglich die Zinserträge aus dem fe-
sten Kapital fließen dann direkt in die Projektarbeit. Das
eingebrachte Kapital bleibt unangetastet. Diese Art der Zu-
wendung wird dabei als zweckgebundene Zustiftung be-
handelt und erhöht den Kapitalstock des ÖkoHuman Stif-
tungsfonds bei der Stiftung Welthungerhilfe. Ein Beispiel:
Mit dem jährlichen Ertrag aus einer Zuwendung von 100
Euro können 50 neue Mangrovenbäume im indischen Golf
von Mannar gepflanzt werden! ◆
� www.stiftung-welthungerhilfe.de
Gegen den Hunger – für unsere UmweltDer neue Zukunftsfonds „ÖkoHuman” der Welthungerhilfe
28 ❚ Werte stiften
Aktuelles
Im Jahr 2009 sind in Deutschland 914 neue Stiftungen er-
richtet worden. Das ist die dritthöchste Zahl in der Ge-
schichte der Bundesrepublik. Zum 31. Dezember 2009 gab
es damit 17.372 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen
Rechts in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht
das einer Steigerung um 6 %.
„Mehr als jede zweite Stiftung ist in den letzten zehn Jah-
ren errichtet worden, 70 % der deutschen Stiftungen stam-
men aus der Zeit nach der Wiedervereinigung“, kommen-
tiert Dr. Wilhelm Krull, Vorstandsvorsitzender des Bundes-
verbandes Deutscher Stiftungen, die aktuelle Entwicklung.
Zwischen Rhein und Ruhrsitzen die meisten Stiftungen
Absolut betrachtet haben die meisten Stiftungen ihren Sitz
in Nordrhein-Westfalen (3.336). Mit 192 neuen Stiftungen
verzeichnet das Land zudem erneut die höchste Zahl an
Neugründungen. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung liegt
die Stiftungsdichte mit 19 Stiftungen pro 100.000 Einwoh-
ner aber unter dem bundesweiten Durchschnitt von 21 Stif-
tungen pro 100.000 Einwohner. In Bayern wurden 168 und
in Baden-Württemberg 148 Stiftungen gegründet. Die Stif-
tungsdichte ist in den Stadtstaaten Hamburg (66/100.000
Einwohner) und Bremen (45/100.000) am höchsten, bei
den Flächenländern sind es Hessen (26/100.000), Bayern
(25/100.000) und Baden-Württemberg (24/100.000).
Nur 60 der 914 neuen Stiftungen wurden in den neuen
Bundesländern gegründet. Führend dabei ist Sachsen mit 27
Stiftungen. Die wenigsten Stiftungen wurden in Mecklen-
burg-Vorpommern (4), Sachsen-Anhalt (8) sowie dem Saar-
land und Thüringen (je 10) errichtet. Das Saarland ist das
Bundesland mit den wenigsten Stiftungen (139), gefolgt von
Brandenburg (145) und Mecklenburg-Vorpommern (146).
Würzburg neueStiftungshauptstadt
Verschiebungen gab es im Städteranking: Frankfurt am Main
muss die Spitzenposition für Würzburg räumen. Hier kom-
men 76 Stiftungen auf 100.000 Einwohner, in Frankfurt sind
es 71. Auf Platz drei landet wie in den Vorjahren Hamburg,
die Stadt mit den meisten Stiftungen (1.165). 2009 kamen
an der Alster 35 Stiftungen hinzu. Einen Gründungsrekord
kann Berlin verbuchen. 50 Stiftungen sind im letzten Jahr
ins Leben gerufen worden. In der Hauptstadt existieren
damit 690 Stiftungen. Auf 100.000 Einwohner kommen 20
Stiftungen. Auch bei den Bürgerstiftungen setzt sich die po-
sitive Entwicklung mit 31 Neugründungen fort. ◆
� www.stiftungen.org
Stiftungswachstum weiterhinauf hohem Niveau
914 Stiftungen im Jahr 2009 errichtet – Dritthöchste Zahl an Neugründungen
Grafik: Bundesverband Deutscher Stiftungen
Aktuelles
Während die Nothilfe auf vollen Touren läuft, müssen jetzt
die Weichen für die Grundversorgung der Menschen in den
kommenden Monaten und für den Wiederaufbau gestellt
werden. „Fast die Hälfte der Haitianer sind Kinder und Ju-
gendliche, die schon vor der Katastrophe in extremer
Armut lebten. Sie müssen jetzt im Mittelpunkt der Hilfe und
des Wiederaufbaus stehen. Es müssen systematisch das Ge-
sundheitssystem, Schulen und der Kinderschutz gestärkt
werden“, sagte Regine Stachelhaus, Geschäftsführerin von
UNICEF Deutschland. UNICEF-Mitarbeiter suchen in Kinder-
heimen, Schulen, Lazaretten, Krankenhäusern und Notun-
terkünften nach unbegleiteten Kindern. Für Kleinkinder
unter fünf Jahren werden an verschiedenen Stellen Schutz-
zonen eingerichtet. UNICEF ist besorgt, dass wegen der aku-
ten Überlastung bereits Kinder aus Lazaretten entlassen
wurden, obwohl keine Angehörigen sich um sie kümmern
konnten.
Täglich versorgt UNICEF mit Tankwagen über 150.000
Menschen mit sauberem Trinkwasser. Eine Impfkampagne
für 360.000 Kinder befindet sich in Vorbereitetung, um sie
gegen die gefährlichsten Infektionskrankheiten wie Masern,
Tetanus und Keuchhusten zu schützen.
Weltweite Aktion „Hope for Haiti“
Die Hilfsbereitschaft für Haiti ist weiter groß. Auch in
Deutschland engagieren sich ehrenamtliche Helfer, Medien,
Stiftungen, Unternehmen und Gemeinden. Die UNICEF-Kin-
derstadt Karlsruhe plant zahlreiche Aktionen und Veranstal-
tungen für Haiti. Die PSD-Bank überreichte bereits einen
Scheck in Höhe von 10.000 Euro. Der nordrhein-westfäli-
sche Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers hat eine Hilfsak-
tion unter dem Motto „Nordrhein-Westfalen hilft Haiti“ ge-
startet. UNICEF ist eine der Organisationen, die durch diese
Spenden unterstützt werden. Koordiniert wird die Aktion
von der Stiftung Umwelt und Entwicklung.
UNICEF ruft zusammen mit dem Deutschen Chorverband
rund 350 Kreischorverbände auf, Benefizkonzerte zugun-
sten der UNICEF-Nothilfe zu veranstalten.
UNICEF-Spendenkonto 300 000, Bank für Sozialwirtschaft,
BLZ 370 205 00, Stichwort: Haiti. Helfen kann man auch per
SMS mit dem Stichwort UNICEF an die Telefonnummer
81190. Von 5 Euro je SMS (zzgl. Transportleistung) gehen
4,83 Euro direkt an UNICEF für die Nothilfe in Haiti. ◆
� www.unicef.de
Kinder in den Mittelpunktder Hilfe stellen
Foto
: UN
ICE
F
30 ❚ Werte stiften
Aktuelles
Die Vereinte Evangelische Mission ist eine internationale
Gemeinschaft von 34 Kirchen in Afrika, Asien und Deutsch-
land und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.
Neben der Geschäftsstelle in Wuppertal gibt es regionale
Büros in Daressalam, Tansania und Medan, Indonesien.
Gut ausgebildete Frauen und Männer bilden die Basis
dafür, dass die Mitgliedskirchen der VEM in Afrika und Asien
die Entwicklung in ihren eigenen Ländern vorantreiben.
Dringend gebraucht werden beispielsweise Ärzte, Lehr-
kräfte, Betriebswirte, Verwaltungs- und EDV-Experten. Erfah-
rungsgemäß müssen die Kirchen selbst dafür sorgen, dass
auch in Zukunft gutes Fachpersonal zur Verfügung steht.
Grundlage hierfür bildet seit Jahren das Stipendienpro-
gramm der VEM. 2008/2009 wurde das Budget für dieses
Programm noch einmal um 50 Prozent erhöht, um der ge-
stiegenen Nachfrage nach Stipendien Rechnung zu tragen.
Zurzeit werden 96 Studenten gefördert. Bei der Vergabe
der Stipendien steht die Chancengleichheit für Männer und
Frauen im Vordergrund. Derzeit sind 48 Frauen und 48 Män-
ner an Universitäten und Hochschulen eingeschrieben.
2009 Jahr konnten 13 VEM-Stipendiaten ihre Studien erfolg-
reich mit einem Doktor-, Master- oder Bachelor-Abschluss
beenden, im Vorjahr waren es fünf Männer und elf Frauen.
22 Männer und Frauen konnten sich 2009 neu einschreiben.
Die meisten studieren an Universitäten in ihren Nachbarlän-
dern oder innerhalb der eigenen Region: Kongolesen, Ruan-
der und Tansanier etwa betreiben ihre Studien in Kenia,
Uganda oder Südafrika; viele Indonesier studieren in Hong-
kong, Singapur und den Philippinen. In Deutschland und
Europa verfolgen zurzeit fünf Stipendiaten, zwei davon in
der Schweiz, und eine Stipendiatin in Frankreich einen aka-
demischen Abschluss – auch aus Kostengründen. So kann
insgesamt eine höhere Zahl von Stipendien gewährt werden.
Seit 2009 erhalten die Studenten aus verschiedenen Mit-
gliedskirchen der VEM die Gelegenheit, in so genannten
„Study Groups“ gemeinsam zu studieren. Dadurch soll nicht
nur das Studium erleichtert werden, sondern im Sinne einer
zukünftigen Zusammenarbeit auch der Zusammenhalt un-
tereinander gefördert werden. Im Mai 2009 haben zum Bei-
spiel zwei Pastoren aus Tansania, zwei Pastorinnen aus Su-
matra und ein Pastor aus Java gemeinsam an der Universität
Silliman in Dumaguete City in den Philippinen einen Ma-
sterkurs begonnen. Ein ehemaliger philippinischer VEM-
Doktorand leitet dieses Pilotprojekt. Im Oktober 2009 hat
sich eine weitere Gruppe mit Teilnehmern aus Indonesien,
Botsuana und Tansania an der tansanischen Universität Ma-
kumira zu einem ähnlichen Kurs zusammengefunden. Ge-
plant ist derzeit eine weitere Gruppe mit Studenten in
Deutschland, die einen Abschluss in Diakoniewissenschaf-
ten erwerben wollen. ◆
� www.vemission.org
Bildung im Dienstder Kirchen
Das Stipendienprogramm der VereintenEvangelischen Mission (VEM)
Studentinnen und Studenten einer Hochschule in Tansania.
Foto: M. Leuer/VEM.
Aktuelles
Werte stiften ❚ 31
Das Residenzmuseum im Celler Schloss erhielt am 18. Januar
2010 im Rahmen des Museumspreises der Niedersächsischen
Sparkassenstiftung 2009 einen Preis für seine lebendige Prä-
sentation der Geschichte des Königreiches Hannover. Der
mit 12.500 Euro dotierte Preis wird seit neun Jahren alle
zwei Jahre verliehen. Axel Lohöfener, Vorsitzender des Vor-
standes der Sparkasse Celle, überreichte den Preis an den
Leiter der Celler Museen, Dr. Jochen Meiners, sowie die Lei-
terin des Residenzmuseums, Juliane Schmieglitz-Otten.
Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende sprach anlässlich der
Preisverleihung ein Grußwort. „Das Residenzmuseum im
Celler Schloss stärkt das Identifikationsgefühl der Menschen
zu ihrer Region mithilfe innovativer Vermittlungsmethoden
und ist außerdem ein Beispiel für ein richtungsweisendes
Trägermodell. Unsere Stiftung hat es sich zur Aufgabe ge-
macht, derart zukunftsorientierte Museen zu unterstützen“,
so Thomas Mang, Präsident der Niedersächsischen Sparkas-
senstiftung.
Herr Dr. Martin Eberle, Stiftungsdirektor der Stiftung
Schloss Friedenstein Gotha, argumentierte in seiner Lauda-
tio: „An einem authentischen Ort ist es im Celler Residenz-
schloss gelungen, ein Museum einzurichten, das sich zu
einem neuen landesgeschichtlichen Zentrum innerhalb Nie-
dersachsens etabliert hat. Das Residenzmuseum erhält des-
halb einen Preis für die lebendige Präsentation der Ge-
schichte des Königreichs Hannover.“ Bereits im 25. Jahr en-
gagiert sich die Niedersächsische Sparkassenstiftung dafür,
die Qualität und Vielfalt der niedersächsischen Museums-
landschaft zu fördern. Dabei versteht sie sich nicht nur als
Geldgeberin, sondern als kompetente Partnerin der Mu-
seen, die den Entwicklungsprozess aktiv begleitet. Die Stif-
tung unterstützt insbesondere die Erweiterung von Dauer-
ausstellungen durch den Ankauf einzelner Exponate, die
Um- und Neugestaltung von Museen sowie die Realisie-
rung von Sonderausstellungen. Gemeinsam mit dem Nie-
dersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur
und dem Museumsverband für Niedersachsen und Bremen
e.V. führt die Stiftung die Museumsregistrierung durch,
deren Ziel es ist, zur Weiterentwicklung und Zukunftssi-
cherung der Häuser beizutragen.
Den mit 20.000 Euro dotierten Museumspreis 2009 der
Niedersächsischen Sparkassenstiftung erhält das Dokumen-
tationszentrum in der Ge-
denkstätte Bergen-Belsen.
Die Städtische Galerie
Wolfsburg wird mit einem
12.500 Euro dotierten
Preis für die Entwicklung
und Wahrung eines star-
ken Museumsprofils aus-
gezeichnet. Der Jury des
Museumspreises gehören
u. a. Prof. Dr. Ewald Gäßler
vom Museumsverband für
Niedersachsen und Bre-
men e.V. und Dr. Sabine
Schormann von der Nie-
dersächsischen Sparkas-
senstiftung an. ◆
� www.nsks.de
Niedersächsische Sparkassenstiftungzeichnet Residenzmuseum aus
Lebendige Präsentation der Geschichte des Königreiches Hannover im Celler Schloss
Foto: Niedersächsische Sparkassenstiftung
32 ❚ Werte stiften
Vor Weihnachten startete die Sparkasse Fürth die Aktion
„Gemeinsam helfen wir Kindern in der Region“: Es wurde
eine besondere Stufenzinsanleihe aufgelegt. Pro 1.000 Euro
Anlagesumme stiftete die Sparkasse 3 Euro zu gleichen Tei-
len an das Kinderheim St. Michael, die Kinderarche Fürth
und das Projekt „Der Schülercoach“. Dabei kam die beacht-
liche Summe von 60.000 Euro zusammen. Dieses Geld wird
zu gleichen Teilen an die genannten Institutionen ausge-
schüttet. Eine Hälfte erfolgt als Einzahlung in die jeweilige
Stiftung, um längerfristige Projekte dauerhaft zu unterstüt-
zen. Die andere Hälfte fließt als direkte Spende, mit der
dringende Bedürfnisse der Einrichtungen umgesetzt wer-
den können. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit unseren
Kunden diese unglaubliche Summe überreichen dürfen,“
zeigt sich der Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Fürth,
Hans Wölfel, bei der offiziellen Übergabe begeistert. Jean S.
Knauer, Leiter des Kinderheims St. Michael freut sich beson-
ders: „Das Geld fließt direkt in unser Sanierungsprojekt.
Hier können wir jeden Cent dringend gebrauchen“. Auch
Heidemarie Eichler-Schilling von der Kinderarche hat schon
Pläne: „Wir sind gerade in die Theresienstraße umgezogen.
Jetzt können wir uns endlich eine neue modern Küche lei-
sten.“ Peter Held, Initiator des Projekt „Schülercoach“, ist
begeistert über die Unterstützung für sein Stiftungsbüro.
„Denn wir wollen mit unserer Arbeit verhindern, dass
Hauptschüler in die Abhängigkeit des Staates geraten.“
Kinderheim St. Michael: Nicht alle Kinder haben die Wur-
zeln, die sie brauchen, um sich - wie ein Baum - zu entwik-
keln und zu ihrer eigenen Stärke finden zu können. Ihnen
fehlt die familiäre Sicherheit. Gerade diese Jungen und Mäd-
chen brauchen dringend Geborgenheit und Rückhalt. Zum
Beispiel im Kinderheim St. Michael. Die Kosten der Unter-
bringung werden staatlich über Mittel der Jugendämter fi-
nanziert. Diese reichen jedoch bei weitem nicht aus, um ein
familienähnliches Leben zu gestalten: mit Geschenken, Aus-
flügen oder Feiern. Hinzu kommen dringend notwendige
Neubau- und Sanierungsmaßnahmen. Hier ist das Kinder-
heim auf Spenden und Stiftungszuwendungen angewiesen,
um diese Einrichtung auch weiterhin als Zufluchtsort in un-
serer Region zu erhalten.
Kinderarche Fürth: Die Familie, wie wir sie uns als Idealbild
vorstellen, existiert kaum noch. Hierfür sind gesellschaftli-
che Veränderungen, individuelle Voraussetzungen aber auch
der Verlust der Generationen-Gemeinschaft verantwortlich.
Ein harmonisches Familienleben ist durch den alltäglichen
Stress immer schwerer zu realisieren. Grundlegende Bedürf-
nisse unserer Kinder nach Zuwendung und Begleitung wer-
den mittlerweile viel zu oft hinten angestellt. Die Folge sind:
familiäre Konflikte und Entwicklungsdefizite bei den Heran-
wachsenden. Hier bietet die Kinderarche akute und auch
langfristige Unterstützung an. Ziel der Stiftung Kinderarche
Fürth ist es, die wichtige Arbeit dieser Einrichtung zu unter-
stützen und auszubauen.
Sparkasse Fürth hilftKindern in der Region
60.000 Euro für Stiftung Kinderheim St. Michael,Stiftung Kinderarche und Stiftung Der Schülercoach
Die Stiftung Der Schülercoach stellt Jugendlichen einen Wegbegleiter füralle Lebensbereiche zur Seite – vorangig zur Entfaltung der Persönlich-keit, die Erlangung eines vernünftigen Schulabschlusses und einen er-folgreichen Eintritt in das Berufsleben.
Aktuelles
Werte stiften ❚ 33
Stiftung Der Schülercoach: Um Schüler auf den richtigen Weg
zu bringen, ist heutzutage weitaus mehr gefragt als bloße
Nachhilfe. Mangelnde Ausbildungs- und Arbeitsplätze, Schul-
abbruch und fehlende Perspektiven der Jugendlichen haben
sich zu gesellschaftlichen Problemen entwickelt. Bei dieser
Stiftung steht die Wegbegleitung der Kinder und Jugendlichen
nach dem dreigliedrigen „Cadolzburger Modell“ im Vorder-
grund: Persönlichkeit – Schule – Beruf. Ein Coach steht sei-
nem Schützling (Schülerinnen und Schülern ab der 7. Klasse)
bei der persönlichen Entfaltung und in allen Lebensberei-
chen zur Seite. Ziele des Projekts sind die Stärkung des
Selbstwertgefühls, die Anregung von Motivation und Opti-
mismus, die Entwicklung zur Eigenverantwortung, die Be-
gleitung von Jugendlichen zu einem guten Schulabschluss
und die Entwicklung einer beruflichen Perspektive. ◆
� www.die-stifter.de
Herr Nipkau, die Sparkasse Fürth hat vor dem Jahres-
wechsel eine Stufenzinsanleihe der BayernLB angeboten,
bei der pro 1.000 Euro Anlagesumme drei Euro zu glei-
chen Teilen an verschiedene Kindereinrichtungen in der
Fürther Region gespendet wurden. Wie kam es dazu?
Helmut Nipkau: Investment mit sozialem Engagement in
der Region zu verbinden gehört seit Langem zu den gesell-
schaftlichen Aufgaben der Sparkassen. Die Idee mit der
Stufenzinsanleihe hatte zunächst die BayernLB, mit der wir
die Aktion schließlich umgesetzt haben. Die Vorweih-
nachtszeit war ein guter Anlass dafür.
Das klingt ganz nach einer Ein-
tagsfliege.
Helmut Nipkau: Nein, auf keinen
Fall! Wir planen in diesem Jahr
wieder ähnliche Aktivitäten.
Dennoch sollten solche Aktio-
nen nicht überhandnehmen,
sondern etwas Besonderes blei-
ben. Wichtig ist uns, dass wir das
Geld Kindereinrichtungen in
Fürth spenden. Im Kinderheim
St. Michael etwa besteht drin-
gend Renovierungsbedarf. Die beiden anderen Einrichtun-
gen, die wir mit dieser Aktion unterstützen, die Kinderar-
che Fürth und die Stiftung Der Schülercoach, können
ebenfalls finanzielle Unterstützung gut gebrauchen. Es ist
schön, wenn wir vor Ort mit eigenen Augen sehen, wie wir
als Sparkasse den Einrichtungen weiterhelfen konnten.
Aber es geht ja schließlich auch um Profit. Wie erfolg-
reich waren Sie denn?
Helmut Nipkau: Die Anleihe war innerhalb von fünf Wo-
chen vergriffen. Es konnten 20 Millionen Euro bei den An-
legern platziert werden. Daraus ergibt sich ein Spendenbe-
trag von 60.000 Euro, der im Februar überreicht wird. Ich
muss dazu sagen, dass nicht nur wir, sondern auch die Stif-
tungen selbst und das regionale Fernsehen kräftig die Wer-
betrommel gerührt haben.
Sie wollen nun wieder ähnliche Aktionen auf den Weg
bringen. Würden Sie künftig etwas anders machen?
Helmut Nipkau: Nein, ich hoffe einfach, dass es genauso
gut klappt wie bisher. Ich bin vom Konzept, Anlageinvest-
ments mit regionalem Engagement zu verbinden, in jedem
Fall überzeugt. ◆
� www.sparkasse-fuerth.de
Investieren für einen guten Zweck
Die Sparkasse Fürth unterstützt als Pilotpartner der BayernLB Kindereinrichtungen
Helmut Nipkau istStiftungsexperte undLeiter der Wertpapier-beratung der Spar-kasse Fürth.
Bernd Obst, Bürgermeister von Cadolzburg freut sich gemeinsam mitHelmut Nipkau, Stiftungsexperte der Sparkasse Fürth, Hans Wölfel, Vor-standsvorsitzender der Sparkasse Fürth, Thomas Zwingel, Verwaltungs-ratsvorsitzender der Sparkasse Fürth und Bürgermeister von Zirndorf,Markus Braun, Bürgermeister von Fürth, Peter Held, Projekt Schülerco-ach, Heidemarie Eichler-Schilling, Kinderarche, Jean S. Knauer, Kinder-heim St. Michael und Matthias Dießl, Landrat bei der Scheckübergabe.
Aktuelles
34 ❚ Werte stiften
Über 1,4 Mio. Euro
Spendenaufkom-
men und Zustiftun-
gen, 12 Treuhand-
stiftungen allein in
den ersten zwei
Jahren und langfri-
stige Hilfe für Hun-
derte Kinder aus
aller Welt – das ist nur ein kleiner Auszug der erfreulichen
Bilanz, die die ChildFund Stiftung vier Jahre nach ihrer Er-
richtung vorweisen kann. Ausruhen wollen sich ihre Träger
und Spender auf diesem Erfolg jedoch nicht. Bereits seit
über 30 Jahren engagiert sich ChildFund Deutschland ge-
meinsam mit seinen Spendern und Paten in mehr als 30
Ländern und fördert dort rund 80.000 Kinder und Familien.
Um die Entwicklungshilfe für die Zukunft auf eine noch
breitere finanzielle Basis zu stellen, wurde 2006 die Child-
Fund Stiftung ins Leben gerufen. Ihr folgten viele langjäh-
rige Paten und Förderer und errichteten ihrerseits unter
dem neuen Dach persönliche Treuhandstiftungen – mit ei-
genem Namen und individuell ausgewählten Hilfsprojekten.
Ein gutes Werknoch besser machen
Zwei Beispiele, die für viele stehen: 2008 konnte die Kinder-
hilfestiftung Transearch im vietnamesischen Hòa Bình eine
Schule für rund 70 Kinder eröffnen. Das Unternehmen
hatte zusammen
mit weiteren Spen-
dern nicht nur die
Klassenräume und
Schulmaterialien fi-
nanziert, sondern
auch einen Spiel-
platz und die not-
wendigen sanitären
Anlagen. In Kenia setzt eine private Stiftung aus Berlin seit
zwei Jahren Zeichen der Solidarität. Die Eheleute und lang-
jährigen ChildFund Deutschland-Paten übernehmen für ins-
gesamt acht Mädchen die kompletten Schulgebühren.
Stifter werdenstaatlich gefördert
Wer sich mit dem Gedanken trägt, eine gemeinnützige Stif-
tung bei ChildFund Deutschland zu errichten und mit sei-
nem Vermögen Kindern Zukunft zu schenken, der kann sich
selber auf umfassende Unterstützung verlassen: Die Child-
Fund Stiftung bietet fundierte Hilfe bei der Gründung und
übernimmt die anschließende Verwaltung der neuen Stif-
tung. Eine gesonderte Buchhaltung, die jährliche Wirt-
schaftsprüfung, eine genaue Überwachung der Projektab-
wicklung und deren Abrechnung sowie regelmäßige Infor-
mationen über die Fortschritte des geförderten Projekts
geben zusätzliche Sicherheit. ◆
� www.childfund-stiftung.de
Zusammen Kindern Zukunft schenkenChildFund Stiftung feiert ihr vierjähriges Bestehen
Aktuelles
Der Schauspieler und Regisseur Toto Hölters veranstaltet
am 27.03.2010 in Münster zusammen mit seinen Kollegen
von LOCO MOSQUITO und dem THEATER EX-IT eine Bene-
fizveranstaltung zu Gunsten des „Goldkinder e.V. Gezeigt
wird das Theaterstück „Bier für Frauen”. Die an diesem
Abend erzielten Erlöse kommen dem Kinderdorf „Childlife
Mae Sai“ im Norden von Thailand zugute, in dem 130 Stra-
ßenkinder zwischen vier und 16 Jahren leben. Die Eltern
sind tot oder haben ihre Kinder sich selbst überlassen. Im
Kinderdorf haben sie nun ein neues Zuhause gefunden,
werden mit Lebensmitteln und medizinisch versorgt und er-
halten eine Schulausbildung und damit die Chance auf eine
bessere Zukunft. Der Verein „Goldkinder Mae Sai”, der eine
Niederlassung in Münster unterhält, hat zur Unterstützung
des Kinderdorfs ein Spendenkonto (Nr. 75 50 999 00, Com-
merzbank Meiningen, BLZ 840 400 00, Stichwort: „Goldkin-
der-Spende“) eingerichtet. ◆
� www.goldkinder.org
Benefizveranstaltung zu Gunsten des „Goldkinder e.V.
Aktuelles
Gänsekeule mit Apfelrotkohl, Bratapfel, Apfelkuchen und
vieles mehr. Wem steigen da beim Lesen nicht auch be-
kannte Gerüche in die Nase?
Die meisten der Bewohner in den Pflegeheimen sind
Frauen, der Großteil von ihnen hat jahrzehntelang Mann
und Kinder bekocht. Ihr Erfahrungsschatz im hauswirt-
schaftlichen Bereich kennt keine Grenzen. So haben sich
Seniorinnen in den Pflegeeinrichtungen der BayernStift
an die Aufgabe herangewagt, ein Kochbuch zusammenzu-
stellen. Mit „Viele Köche verErben den Brei“ veröffent-
lichten die hochbetagten Damen gemeinsam ihr erstes
Buch 2007 mit ihren Lieblingsrezepten und vielen tradi-
tionellen Gerich-
ten. Die 2. Aus-
gabe erscheint
nun im Frühjahr
2010.
Ziel des Pro-
jekts ist es, das
Wissen und die
Kenntnisse zu
nutzen, um alte
Kochtraditionen
wieder zu ent-
decken und den
reichen Erfah-
rungsschatz den
jüngeren Genera-
tionen weiter zu
vererben. Oftmals wurde bei der Vorbereitung und Be-
sprechung „der Spieß umgedreht“. Die Bewohner der
Pflegeeinrichtung berichteten und erklärten den „jungen
Pflegekräften“, wie die Gerichte gekocht werden. Sie spra-
chen mit viel Freude und Engagement über die verschie-
denen Arten der Zubereitung und setzten vieles anschlie-
ßend in die Praxis um.
Für die meisten Bewohner eines Pflegeheims ist die
Situation bekocht zu werden gar nicht so schön. Bisher
hatten sie alleine entschieden, was es zu Essen gab, wie es
abgeschmeckt wurde, nun machen das andere für sie.
Umso mehr freuen sich die Bewohner auf die Kochgrup-
pen in den Häusern, um selbst wieder ans Werk gehen zu
können. Dass nicht nur geistig rege Bewohner gerne ko-
chen, kann man daran sehen, dass in speziellen Gruppen
auch dementiell erkrankte Menschen gemeinsam und mit
viel Freude kochen und backen. Sie können dabei ihre
verbliebenen Fähigkeiten einbringen und die verschiede-
nen Sinne werden sensibilisiert. Es ist herrlich, wenn der
gesamte Wohnbereich nach Essen duftet und die Bewoh-
ner der Kochgruppe anschließend gemeinsam ihre Mahl-
zeit verzehren. Für Interessierte ist das Kochbuch für 9,80
Euro in der BayernStift Zentrale in Erlangen, Günther
Scharowsky-Str.6, erhältlich. Aus dem Verkaufserlös „ver-
Erben“ die Bewohner 1 Euro an den Kinderschutzbund in
Herzogenaurach. Und der Rest des Erlöses, da stimmen
alle einhellig ein, wird für die Anschaffung von Kräutern
und kleinen Küchengeräten verwendet. ◆
� www.bayernstift.de
Viele Köche verErben den Brei Alte Köchinnen aus den fränkischen BayernStift-Einrichtungen veröffentlichen Kochbuch
Kinderschutzbund in Herzogenaurach am Verkaufserlös beteiligt
Aktuelles
Über 30 Millionen Menschen in Deutschland sind über 50.
Wer nach zielgruppengerechten Informationen und Angebo-
ten oder nach neuen Herausforderungen sucht, dem hat die
größte Messe für alle über 50 viel zu bieten. Verschiedene
Themenbereiche von Tourismus/Reisen über Sport/Fitness
bis hin zu Recht/Finanzen locken zum sechsten Mal in Mün-
chen mit interessantem Infotainment.
Mit mehr als 35.000 Besuchern im Jahr 2009 hat die
Messe verdeutlicht wie groß der Informationsbedarf der
Best Ager ist. In diesem Jahr werden über 350 Aussteller auf
rund 15.000 m² Produkte und Dienstleistungen, die auf die
Wünsche und Bedürfnisse der Generation 50plus angepasst
sind, aus unterschiedlichen Themenbereichen wie Sport,
Mode, Beauty, Gesundheit, Recht, Finanzen, Wohnen und
Technologie präsentieren. „Viele Unternehmen in Deutsch-
land – und vor allem natürlich unsere Aussteller - haben in-
zwischen verstanden, dass es nicht darum geht „Senioren-
produkte“ zu entwickeln, sondern ihre Produkte und
Dienstleistungen in Funktion, Design und Markenpositionie-
rung den Ansprüchen einer Generation anzupassen, die mit-
ten im Leben steht und sich alles andere als „alt“ fühlt“, so
Doris Lulay, Geschäftsführerin des Veranstalters.
Abgerundet wird die Messe mit über 150 Informations-
veranstaltungen, Vorträge, Workshops und Podiumsdiskus-
sionen, die Themenbereiche wie Gesundheit, Wohnen,
Recht und vieles mehr abdecken. Außerdem werden den
Besuchern täglich Workshops und Aktionen zum Mitma-
chen und Ausprobieren angeboten. Auf der Hauptbühne der
„Die 66“ sorgen viel Prominenz und Show für gute Unter-
haltung. In diesem Jahr erwarten die Besucher zum Beispiel
zahlreiche Modenschauen, ein Live-Programm mit Promi-
Talk des Digitalradios des Bayerischen Rundfunks „Bayern
plus“. Die Liveübertragung des „Gesundheitsgesprächs“ von
Bayern 2 mit Dr. Marianne Koch, Lesungen von Prominen-
ten Schauspielern, Gastspiele von Schlagerstars, Tanzshows
und vieles mehr. Die „Die 66“ findet vom 16. bis 18. April im
M,O,C, München statt und ist täglich von 10-17 Uhr geöff-
net. Alle Vorträge, Workshops und Bühnenprogramme sind
im Eintrittspreis von 7,- Euro enthalten. ◆
� www.die-66.de
Aktiv und vital das Alter genießenDeutschlands grö?ßte 50plus-Messe „Die 66“ vom 16. – 18. April in München
38 ❚ Werte stiften
Mit Haiti trifft das Erdbeben eines der ärmsten Länder der
Welt. 80 % der acht Millionen Einwohner leben unterhalb
der Armutsgrenze. Die Hälfte der Bevölkerung muss mit we-
niger als einem US-Dollar am Tag auskommen. „Viele Men-
schen in Haiti sind wirklich bitterarm“, so Heinz Oelers. Er
ist seit zehn Jahren Haiti-Referent für MISEREOR. Arbeit
und somit die Chance auf ein geregeltes Einkommen gibt es
nur für Wenige. Die Hälfte der haitianischen Bevölkerung ist
arbeitslos. Ein Großteil der benötigten Grundnahrungsmit-
tel muss zu überteuerten Preisen eingeführt werden. 75 %
aller Kinder leiden unter chronischer Unterernährung.
Schlechte Bildung, eine korrupte Regierung, Naturkatastro-
phen und lang anhaltende Dürreperioden – all das sind Fak-
toren, welche die Armut in Haiti seit Jahren schüren. Bereits
vor dem Erdbeben war das Land in hohem Maße von finan-
zieller und technischer Hilfe aus dem Ausland abhängig.
„Haiti stürzt seit vielen Jahren von einer Krise in die näch-
ste“, so Heinz Oelers. „Nach dem Erdbeben müssen wir die
Menschen vor Ort nun noch mehr dabei unterstützen, ihre
Lebensbedingungen zu verbessern.“ Um unmittelbar das
Überleben der betroffenen Menschen zu sichern, ist
schnelle Hilfe notwendig. Nahezu zeitgleich geht es aber
auch darum, einen nachhaltigen Wiederaufbau in die Wege
zu leiten. So ist es in einer von Erdbeben gefährdeten Re-
gion wichtig, dass nach einer Katastrophe nicht beliebig
Häuser aufgebaut werden, sondern auf erdbebenresistentes
Bauen gesetzt wird.
Einbindung der Menschenist entscheidend
Dabei zählt besonders die Arbeit mit den lokalen Partnern
vor Ort. Die Opfer selbst sollen die maßgeblichen Akteure
des Wiederaufbaus sein. MISEREOR achtet darauf, dass der
Wiederaufbau in gemeinschaftlicher Selbsthilfe erfolgt. Lo-
kale Gruppen werden aktiv an der Planung, Organisation
und letztlich dem Bau beteiligt. In früheren Projekten zeigte
sich: die Beteiligung am Wiederaufbau half den Opfern
Gegen das Gefühl des Verlorenseins Es ist das schwerste Erdbeben seit 200 Jahren. Die Erschütterungen mit einer
Stärke von 7,0 lassen Haiti ins Chaos taumeln. Knapp 500 Schüler starbenin Einrichtungen eines MISEREOR-Straßenkinderprojekts in Port-au-Prince.
Werken für die Zukunft: das Projekt Lakay gibt Jugendlichen eine Perspektive in Werkstätten in der haitianischen Hauptstadt. Foto: kna/MISEREOR
Werte stiften ❚ 39
dabei, das durch die Katastrophe erlittene Trauma zu über-
winden, neuen Mut zu finden. Auch im Fall Haitis geht es
darum, den Menschen dabei zu helfen, eine langfristige Per-
spektive zu entwickeln, bei der sie nicht mehr auf Hilfe von
außen angewiesen sind.
So hilft MISEREOR in Haiti
Mit den Spenden aus Deutschland wurden in Port-au-Prince
Gruppen für Bergungs- und Aufräumarbeiten ausgerüstet.
Gemeinsam mit dem Zentrum für angepasste Technologie
„Ateliers Ecole Camp Perrin“ wurden Werkzeuge aufgekauft
und verteilt. Mit Hämmern, Meißeln, Schaufeln und Schub-
karren ausgestattet, beteiligen sich die Einheimischen am
Wegräumen der Schuttberge. Das Straßenkinderzentrum
„Lakay“ soll so bald wie möglich wieder aufgebaut werden.
Der Transport von Hilfsgütern läuft über Organisationen aus
der Dominikanischen Republik über den Landweg nach
Haiti. Es werden Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medikamente,
Hygiene-Kits und provisorische Wohnunterkünfte nach
Haiti gebracht. In Jacmel und Cap Haitien werden 2.000 Ver-
letzte versorgt und 700 Familien mit traumatisierten Ange-
hörigen psychologisch betreut. 800 Familien, die alles verlo-
ren haben, bekommen Hygieneartikel, Küchenutensilien,
Wäsche und Matratzen zur Verfügung gestellt. Für 250 Häu-
ser, die wieder repariert werden können, soll das nötige Ma-
terial beschafft werden. ◆
� www.misereor.de
Die unglaubliche Verwüstung hätte durch erdbebensiche-
res Bauen verhindert werden können, so der Architekt
Marcelo Waschl. Er weiß, dass die Bauherren in Port-au-
Prince die Regeln des Häuserbaus missachten.
Herr Waschl, das Erdbeben vom 12. Januar hat Haitis
Hauptstadt stark zerstört.
Marcelo Waschl: Solch eine Zerstörung ist auch bei einem
Erdbeben von Stärke 7 außergewöhnlich. Der Grad der
Verwüstung hängt eindeutig mit der schlechten Bauweise
der Häuser in Port-au-Prince zusammen. Die Häuser dort
sind nicht erdbebensichere massive Betonbauten. Diese
müssten eigentlich mit Stahlverstrebungen verstärkt werden.
Aber man wusste doch über die Erdbebengefahr…
Marcelo Waschl: Natürlich! Haiti war gewarnt. Aber das
Problem wurde vernachlässigt. In so armen Ländern ist
das leider oft der Fall. Das Bauwesen ist korrupt, es wird
extrem an der Bauweise der Häuser gespart. Bauliche Re-
geln werden missachtet, billige Materialien verwendet
und falsch verbaut. Das ist ein fataler Fehler. Denn die
richtige Bauweise kann bei Erdbeben Leben retten.
Warum wird an erdbebensicherem Bauen gespart? Ist
es so teuer?
Marcelo Waschl: Nein! Erdbebensicheres Bauen muss
nicht teuer sein. Es gibt günstige Lösungen für sichere
Häuser in Erdbebenregionen. Wir haben bereits Erfahrun-
gen mit erdbebensicheren Bau-
projekten in von Beben heimge-
suchten Gebieten, so zum Bei-
spiel in El Salvador.
Pfusch am Bau:Erdbebensichere Häuser können Leben retten
In diesem Gebäude der Don Bosco Salesianer starben hunderteStraßenkinder (links). Foto: Don Bosco/MISEREOR
Marcelo Waschl ist Fachreferent für städ-tische Entwicklung. Der Architekt arbei-tet seit 22 Jahren bei MISEREOR. Er hatbereits in mehreren Ländern Wiederauf-bauprogramme nach Erdbeben-Katastro-phen geleitet. Foto: Nobis/MISEREOR
Besonders hart trifft es die Kinder in Haiti. Foto: kna/MISEREOR
Aktuelles
40 ❚ Werte stiften
Die Kinderzukunft (Rudolf-Walther-Stiftung) ist in mancher-
lei Hinsicht anders. Vielleicht auch für dieses Anders-sein
wurde die Stiftung von der Hessischen Landesregierung mit
dem Titel „Stiftung des Jahres 2009“ ausgezeichnet. Die Eh-
rung erfolgte für nachhaltige und vorbildliche Arbeit in
armen und krisengeschüttelten Regionen der Erde. Die Kin-
derzukunft ist schon seit 22 Jahren in Lateinamerika, Asien
und Osteuropa für Kinder aus Elends-, Kriegs- und Krisenge-
bieten tätig.
Bildung bautauf Geborgenheit
Ungezählte Kinder kämpfen im Hochland Guatemalas auf
Straßen und Müllhalden ums Überleben – allein auf sich ge-
stellt, ohne den Schutz einer Familie, ohne die geringste
Chance auf Zukunft. Das Dorf der Kinderzukunft bietet vie-
len von Ihnen Schutz vor Gewalt, Sucht und Krankheit und
öffnet ihnen den Weg in eine Zukunft – durch das dorfei-
gene Bildungssystem: vom Kindergarten über die Schule bis
hin zur staatlich anerkannten Berufsausbildung. Die Kinder
Die Stiftungdes Jahres
gibt Kindernin Not
eine Zukunft
WoStiften
glücklichmacht
Berichte und Kampagnen
Werte stiften ❚ 41
finden hier ein sicheres Zuhause, liebevolle Betreuung
durch eine „Mama“, gesunde Ernährung und medizinische
Versorgung. Weitere Kinderdörfer der Stiftung gibt es in Ru-
mänien. Dritter regionaler Schwerpunkt ist derzeit Bosnien.
In einer Gegend, die noch immer vom Schrecken des Bür-
gerkrieges und der Völkermorde gezeichnet ist, liegt das
Friedensdorf „Selo Mira“ der Kinderzukunft. Hier finden
traumatisierte Kinder ein Zuhause, in dem sie ohne Furcht
neuen Lebensmut schöpfen können.
Existenzsicherung inZentren der Armut
In weiteren Projekten außerhalb der Kinderdörfer, direkt in
den Wohnorten der Armut, startet die Stiftung Initiativen,
die die Ernährungssituation verbessern. Ein geplantes mobi-
les Schulungsprogramm soll künftig Müttern bei der Verbes-
serung von Hygiene, Ernährung und Gesundheit in den Fa-
milien helfen. Oft ist dies die Grundvoraussetzung, um Kin-
der überhaupt in die Lage zu versetzen, Schulwissen aufzu-
nehmen. Und gemeinsam mit den Menschen vor Ort ent-
wickelt und verbreitet die Stiftung neue und dauerhaft trag-
fähige Möglichkeiten für Aufbau und Sicherung ihrer wirt-
schaftlichen Existenz – aus eigener Kraft.
Auch weiterhin gilt es, neue Ideen zur Bekämpfung der
Ursachen des Elends zu entwickeln und umzusetzen. Um
dieses verstärkte Engagement dauerhaft auf eine solide
Basis stellen zu können, sucht die Kinderzukunft weitere
Stifterpersönlichkeiten. Ein ganz außerordentliches Ange-
bot richtet sich an Stifter, die besonders Wertvolles errei-
chen möchten. Dazu der Geschäftsführende Vorstand der
Kinderzukunft, Hans-Georg Bayer: „Unsere Stiftung hat eine
gesunde Kapitalbasis, die es uns erlaubt, auch künftig selbst-
ständig nachhaltige Hilfe zu leisten. Wenn sich aber die
Chance ergibt, unsere Handlungsgrundlage massiv zu ver-
breitern und damit Tausende Kinder zusätzlich aus schlimm-
stem Elend befreit werden können, sind wir zu jeder sinn-
vollen Kooperation bereit, auch dazu, den Namen eines Mä-
zens in unserem Stiftungsnamen zu berücksichtigen, wenn
jemand unser Stiftungskapital außerordentlich erhöht. Men-
schen, die etwas gegen die Not der Kinder tun wollen, kön-
nen das gemeinsam mit uns tun. Erstens können sie sich an
unserer Stiftung beteiligen, indem sie zustiften. Damit erhö-
hen sie das Stiftungskapital der Kinderzukunft und werden
quasi Anteilseigner an allen unseren Hilfsinitiativen. Unser
zweites Angebot richtet sich an Menschen, die ihr Engage-
ment selbst nach persönlichen Vorstellungen gestalten
möchten: Gemeinsam mit ihnen können wir eigene Stiftun-
gen unter dem Dach der Kinderzukunft gründen.“
Kontinuierliche Hilfesicherstellen
Die Vorteile solchen Tuns als Zustifter und Stifter sind viel-
fältig: Eingesetzte Beträge helfen hier nicht nur einmalig
sondern kontinuierlich. Deren Wirksamkeit und damit auch
der Erfolg der guten Tat werden maximiert. Die Kinderzu-
kunft gewährt professionelle Hilfe bei Aufbau, Verwaltung
und Management der eigenen Stiftung, die nach dem
Wunsch des Stifters benannt werden und ihre Arbeit in kür-
zester Zeit aufnehmen kann. Persönliche Stifterbetreuung,
regelmäßige Berichte und Besuche in den geförderten Pro-
jekten sind selbstverständlich.
Zahlreiche Auszeichnungen im belegendie Qualität der Hilfe der Kinderzukunft.
Im Friedensdorf Selo Mira findentraumatisierte Kinder Geborgenheit.
Vor der Schule des Kinderdorfesin Guatemala.
Die Kinderzukunft ist eine rechtlich eigenständige, ge-
meinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts mit dem Ziel,
sich gegen die Not der Kinder in den Elendsvierteln
und Krisengebieten unserer Welt einzusetzen. Ihre Aus-
richtung auf Nachhaltigkeit ist es, die den Kindern eine
Zukunft und der Stiftung ihren Namen gibt. Ihre weitere
Bezeichnung „Rudolf-Walther-Stiftung“ geht zurück auf
den Stiftungsgründer: Rudolf Walther gründete die Stif-
tung 1988. Die Kinderzukunft ist seit Jahren Trägerin
des Deutschen Spendensiegels. Sie garantiert ihren
Spendern, dass jede Spende ohne Abzug den Kindern
vor Ort zu Gute kommt.
� www.kinderzukunft.de
Berichte und Kampagnen
42 ❚ Werte stiften
Berichte und Kampagnen
Sechs+sechzig: Der Name
ist Programm. Bei der
Gründung des Magazins
fragten die Herausgeber
extra bei Udo Jürgens an.
Seine Botschaft gefiel. „Mit
sechs + sechzig Jahren, da
fängt das Leben an“, hatte
er bekanntlich getextet
und genauso empfand es
der Gründungskreis. Men-
schen aus verschiedenen
Altersgruppen und Beru-
fen, überwiegend Journali-
sten, setzten sich in Nürn-
berg zusammen, um an-
lässlich des Deutschen Se-
niorentages ein eigenes
Medium für die ältere Ge-
neration ins Leben zu
rufen. Der bekannte Künstler erlaubte die Nutzung seines
Titels. In den zurückliegenden zehn Jahren ist es den Mit-
gliedern des gemein-
nützigen Vereins zur
Förderung des Dia-
logs der Generatio-
nen gelungen, einen
hohen Bekanntheits-
grad in der Metro-
polregion Franken
zu erlangen. Nun
soll ein neuer Inter-
net-Auftritt die Akti-
vitäten mindestens
bundesweit, wenn
nicht sogar im ge-
samten deutsch-
sprachigen Raum
verbreiten. Bedarf besteht
nach wie vor an einem en-
gagierten Eintreten für die
Belange der älteren Men-
schen. Als die Initiative
2000 an den Start ging,
nahm man die Alten vor
allem als bemitleidens-
wert und betütelnswürdig
wahr. Das entsprach
schon damals nicht der
Realität. Deswegen fand
der Vorschlag der ehemali-
gen Rundfunkredakteurin
Magda Schleip schnell Zu-
stimmung. Sie erfand die
Unterzeile „Magazin für
die selbstbewusste ältere
Generation“. Das hat den
Gründern viel Respekt
eingebracht. Leider ist das Gründungsmitglied Magda Schleip
im Herbst 2008 gestorben, aber ihre Idee lebt weiter. Die Äl-
teren treten immer häufiger selber für ihre Ziele ein, doch
der demografische Wandel macht vielen Bürgern immer
noch Angst. Dabei ist er auch eine Chance. Denn die ältere
Generation, die jetzt in den Ruhestand wechselt, ist fitter als
jede andere zuvor. Sie hat das Selbstbewusstsein, ihr Kön-
nen und Wissen aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Das
Ehrenamt ist eine Möglichkeit dafür. Deswegen veröffentlicht
das Magazin sechs + sechzig seit dem ersten Heft regelmä-
ßig Portraits von den unterschiedlichsten Persönlichkeiten,
die eines eint: Ihr Einsatz für andere.
Mit sechs + sechzig Jahren,da fängt das Leben an
Im Internet soll eine eigene Seite dafür entstehen und wenn
es der Etat hergibt, auch die Möglichkeit, dort Ehrenämter
Sechs + sechzigDas Magazin für die selbstbewusste ältere Generation
von Petra Nossek-Bock
Ingrid Meister und Marieluise Schumann (von links) sind beide im Projektsechs + sechzig aktiv und informieren auf der Seniorenmesse inviva in Nürn-berg die Leser des Magazins. In diesem Jahr findet die Messe vom 12. bis 13.März statt. Foto: Roland Fengler
zu suchen und Interessierte zu finden. Das Angebot soll
nach verschiedenen Regionen gegliedert werden. Durch die
moderne Technik ist es möglich, dass die Nutzer die benö-
tigten Informationen selbst liefern. Die Aufgabe der Redak-
tion liegt darin, den Auftritt zu moderieren und zu struktu-
rieren. Natürlich wird darüberhinaus auf andere Ehrenamts-
börsen verwiesen. Denn das ist ja das Schöne am Internet:
Mit einem Mausklick ist der Nutzer womöglich schon am
Ziel. Die Vernetzung im richtigen Leben klappt beim Maga-
zin sechs + sechzig schon sehr gut. Die Stadt Nürnberg rich-
tet sich seit Jahren vorbildlich auf die immer älter werdende
Bevölkerung ein. Daher existieren regelmäßige Kontakte
zum Seniorenamt, zum Computerclub 50 plus, zum Stadtse-
niorenrat und zu anderen in der Altenhilfe tätigen Organisa-
tionen. Doch das Magazin ist kein Fachblatt, auch wenn es
einen hohen fachlichen Anspruch an alles stellt, was es ver-
öffentlicht. Egal, ob es sich um Meldungen für die gedruckte
Ausgabe handelt oder Meldungen im Internet. Damit trägt
die Redaktion der Tatsache Rechnung, dass für viele ihrer
Leser noch heute das Diktum gilt: Was schwarz auf weiß ge-
schrieben steht, das stimmt.
Zehn Jahre MagazinSechs+sechzig
Diesem Qualitätsanspruch fühlen sich die Mitarbeiter auf
allen Ebenen verpflichtet. Dies ist nicht leicht, kostet Zeit
und Geld, macht Mühe, aber es lohnt sich. Die hohe Glaub-
würdigkeit, die von der Marke sechs + sechzig ausgeht,
schafft eine enge Verbundenheit mit der Zielgruppe. Die
wird gebraucht, um Dinge zu verändern. Denn längst ist
nicht alles im Lot, was die Versorgung Älterer und ihre Wert-
schätzung angeht. Viel Aufmerksamkeit erfährt das Thema
„Neue Wohnformen“. Die Menschen möchten anders alt
werden und sie wollen das am liebsten in ihren eigenen
vier Wänden. Anregungen für Modelle, die funktionieren, fin-
den sie im Magazin.
Künftig soll die Internet-Plattform von sechs + sechzig
die zentrale Anlaufstelle sein, um sich über die Belange des
Älterwerdens auszutauschen. Ein eigenes Prüfsiegel wird die
Erfahrungen der Nutzer adeln. Sie reden mit, wenn es um
die Bewertung von seniorenfreundlichen Produkten geht,
eine Gesetzesneuregelung auf dem Prüfstand steht oder
sich eine große Warenhauskette für die Zielgruppe öffnet.
Warum das die Menschen bei sechs + sechzig tun? Weil
ihr Vertrauen geschätzt wird. Sechs + sechzig ist ein frei fi-
nanziertes Projekt. Das ist zwar mühsam, wird aber durch
Unabhängigkeit belohnt. Außerdem arbeiten im Team Jün-
gere (ab Mitte 30) und Ältere (bis Ende 70) zusammen. Sie
tauschen sich aus, lernen voneinander und geben dem gan-
44 ❚ Werte stiften
zen einen modernen Anstrich. Wer sich für sechs + sechzig
engagiert weiß, dass die Redaktion auch für die Alten von
morgen arbeitet.
Nach getaner Arbeit gehen alle, die am Erfolg einer Aus-
gabe beteiligt sind, gemeinsam Essen. Hierbei sind schon
Freundschaften entstanden, werden neue Pläne ausge-
heckt und vor allem kommt der Spaß nicht zu kurz. Die
zehn Jahre haben den Zusammenhalt gefördert, aber es ist
die Neugierde auf neue Mitglieder, neue Mitarbeiter erhal-
ten geblieben. Gerade im Moment ist wieder ein Wandel
spürbar. Nicht nur im
Projekt sechs + sech-
zig, sondern auch in
der Gesellschaft. Die
erste Lesergeneration
wechselt in das Seg-
ment der Hochaltrig-
keit und es wachsen
jüngere Ältere nach. Sie
werden das Altenbild
verändern und auch
das Medium sechs +
sechzig. „Wer sich
nicht mehr verbessern
will, bleibt stehen und
fällt irgendwann zu-
rück“, heißt eine
Spruchweisheit. Das
Team von sechs + sech-
zig entwickelt sich wei-
ter und wünscht sich
zum zehnjährigen Ge-
burtstag, dass es ähn-
lich nachhaltig wirkt
wie der Hit von Udo
Jürgens. ◆
� www.Magazin66.de
Berichte und Kampagnen
„Heute geht es ihm wirklich spitzenmäßig, viel besser
als bei der letzten Sitzung!“ sagt Frau E., staatlich ge-
prüfte Logopädin zu den Eltern von Rainer. Diese sind
natürlich überglücklich, denn Rainers Zustand, körper-
lich wie geistig, hatte sich in letzter Zeit zusehends ver-
schlechtert. Erst sehr spät wurde mit der Behandlung
begonnen. Glücklicherweise war es vor zwei Monaten
soweit und die Therapie konnte gestartet werden. Seit-
her schäumt der kleine Rainer immer häufiger vor Le-
bensfreude über, seine Lebensqualität und natürlich
auch die seiner besorgten Eltern hat sich schon in die-
sen ersten Monaten der Therapie erheblich verbessert.
Doch das ist nicht nur der Verdienst der fürsorglichen
Eltern und Frau E. mit ihrem Therapeutenteam, nein, ein
Vierbeiner ist auch maßgeblich an der bisherigen Ver-
besserung des Zustandes des Patienten beteiligt. Die
Rede ist von Emil, „von Beruf“ ausgebildeter Therapie-
begleithund. Er ist seit drei Jahren treuer Begleiter von
Frau E. und hilft ihr und dem gesamten Therapeuten-
team einen besseren Zugang zu ihren Patienten zu be-
kommen. Emil ist durch seine unvoreingenommene Art
mit Menschen, ob gesund oder körperlich und geistig
eingeschränkt umzugehen wie Balsam für deren Seele.
„Mit Hilfe eines Therapiebegleithundes fällt es uns The-
rapeuten in fast allen Fällen viel leichter mit unser Pa-
tienten zu kommunizieren und sie zu motivieren“ be-
richtet die Logopädin. Derartige, neue Therapieansätze
entstehen aus einer qualifizierten Ausbildung.
Hierfür sind Einrichtungen wie die Medau-Schule, die
auf diesem Gebiet mit einer eigenen ganzheitlichen
Lehre inzwischen einen Spitzenplatz belegt, zuständig.
Für die Logopädie-Ausbildung mit den Schwerpunkten
Sprech-, Stimm-, Sprach- und Schluckstörungen wird
eine Dauer von drei Jahren angesetzt. Neben dem Un-
terricht in Fächern wie Anatomie, Physiologie und Neu-
rologie legt man auf Praxisbezug Wert. Ermöglicht wird
dies durch die Integration der Schüler in den Betrieb
des Behandlungszentrums der Medau-Schule und nahe-
gelegenen Kliniken.
Auch eine ebenso praxisbezogene Ausbildung in den
Bereichen Physiotherapie und Gymnastik wird an der
Schule, die Niederlassungen in Coburg, Homburg, Kas-
sel, Gießen und München unterhält, angeboten. ◆
� www.medau-schule.de
Behandlungserfolgmit Therapiebegleithund
Das Magazin sechs+sechzig ist im Februar 2000 zum
ersten Mal erschienen und wird vier Mal im Jahr in
Franken als Beilage der beiden großen Tageszeitungen
Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung mit
einer Auflage von 230 000 Exemplaren herausge-
bracht. Das Magazin liegt zusätzlich kostenlos in Rat-
häusern, Bürgerbüros und Senioreneinrichtungen aus.
Herausgeber ist der Verein zur Förderung des Dialogs
der Generationen. Die Chefredaktion hat Petra Nossek-
Bock inne.
Werte stiften ❚ 45
Berichte und Kampagnen
Am 16.09.2009 standen um 18.30 Uhr für
eine Minute die S- und U-Bahnen, Busse und
Straßenbahnen in München still. Zum selben
Zeitpunkt hatten sich 2000 Menschen an der
S-Bahn-Station München Solln versammelt,
um Dominik Brunner zu gedenken.
Ehrung posthum
Dominik Brunner, ein Mann, der andere
schützen wollte und dies mit dem eigenen
Leben bezahlte. Ein beispielloses Vorbild für
Zivilcourage, das viele Menschen in ganz Deutschland be-
wegte. Nach seinem Tod riefen Freunde und Verwandte die
Dominik-Brunner-Stiftung ins Leben, die sich für ein muti-
ges Engagement gegen Gewalt nach seinem Vorbild einsetzt.
Die Stiftung, die seinen Namen trägt, möchte an diese Tat er-
innern und die Gesellschaft dazu ermutigen, sich durch Bru-
talität und Gewalt nicht entmutigen zu lassen.
So wie es der 50-Jährige Dominik Brunner am 12. Sep-
tember 2009 getan hatte. In der S-Bahn beobachtete er, wie
drei Jugendliche vier Kinder bedrängen und ihnen Gewalt
antun. Brunner schritt ein und alarmierte die Polizei. An der
S-Bahnstation München Solln stieg er mit den Kindern aus.
Zwei der jugendlichen Täter folgten ihnen,
gingen auf Brunner los und traktieren ihn
mit Tritten und Schlägen. Dominik Brunner
verstarb an den Verletzungen, die ihm zuge-
fügt werden.
Drei Wochen nach seinem Tod wurde Do-
minik Brunner für seine Zivilcourage mit
dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Posthum erhielt er den Bayrischen Verdienst-
orden von Ministerpräsident Seehofer.
Öffentliches Bewusstseingegen Gewalt stärken
Die gemeinnützige Dominik-Brunner-Stiftung hat sich zum
Ziel gesetzt, das öffentliche Bewusstsein gegen Gewalt zu
sensibilisieren und die Menschen zur Zivilcourage zu ermu-
tigen. Menschlichkeit, Nächstenliebe, Bürgersinn und Zivil-
courage sollen als zentrale Werte gestärkt werden.
Gemeinsam mit ihrem Bündnispartner „Münchner Cou-
rage“ möchte sich die Stiftung für die Gewaltprävention, die
Erhöhung der öffentlichen Sicherheit, sowie die Aufklärung
der Bürger in puncto Zivilcourage stark machen. Weitere An-
liegen der Stiftung sind die Unterstützung von Opfern von
Gewalttaten/Zivilgeschädigten und die Auszeichnung von
Personen, die sich im Bereich Zivilcourage besonders ver-
dient gemacht haben.
Um diese Ziele verwirklichen zu können, möchte die
Stiftung in unterschiedlichen Bereichen tätig werden.
Neben dem Einrichten von zusätzlichen Stellen bei der Poli-
zei sollen im Rahmen von Kinder- und Jugendarbeit Schüler
als Streitschlichter ausgebildet werden. Damit jeder Bürger
im Ernstfall helfen kann, werden Kurse für Zivilcourage an-
geboten und mehr Aufklärung mittels Öffentlichkeitsarbeit
betrieben. Opfern steht die Stiftung beratend, betreuend
und finanziell zur Seite.
Die Stiftung ist für jede finanzielle Unterstützung zur
Umsetzung der geplanten Projekte dankbar (Spendenkonto
20 145 489 bei der Sparkasse Landshut, BLZ 743 500 00). ◆
� www.dominik-brunner-stiftung.de
Mehr Mut zu ZivilcourageDominik-Brunner-Stiftung in Neufahrn errichtet
von Andrea Löb
Nimm dein Herz in die Hand: Tausenden Münchner kamen zu einerDemonstration für mehr Zivilcourage der Dominik-Brunner-Stiftung.
46 ❚ Werte stiften
Daniel war gerade 19 Jahre alt geworden als er, kurz vor
Weihnachten 2009, im Kinderhospiz Bärenherz in Wiesba-
den-Erbenheim verstarb. Dort verbrachte der schwerst-
kranke Jugendliche mit einer schweren Fehlbildung des Ge-
hirns und epileptischen Anfällen seine letzten dreieinhalb
Jahre unter professioneller Pflege und Betreuung. Genauso
wie die anderen 145 Kinder, die seit dem Jahr 2002 im Kin-
derhospiz Aufnahme gefunden haben: Neugeborene mit
schweren Geburtsschäden, Gendefekten, neurologischen
Schädigungen oder Stoffwechselerkrankungen, aber auch äl-
tere Kinder mit einem Tumor oder schwersten Atemwegser-
krankungen und fortschreitenden Muskellähmungen, denen
allen nur noch eine begrenzte Lebenserwartung verbleibt.
Für diese schwerstkranken und mehrfach behinderten Kin-
der, die der dauerhaften medizinischen Pflege und interdis-
ziplinärer Betreuung bedürfen, setzt sich die Bärenherz Stif-
tung ein. Sie wurde im Jahr 1999 gegründet und ist seit
2003 eine selbstständige, fördernde Stiftung des privaten
Rechts. Um ihren Satzungszweck zu erfüllen, ist sie auf
Spenden und Zustiftungen angewiesen. Sie unterstützt Ein-
richtungen für Familien mit Kindern, die unheilbar erkrankt
sind und nur noch eine geringe Lebenserwartung haben,
insbesondere Kinderhospize.
Drei Einrichtungenwerden derzeit gefördert
Die Bärenherz Stiftung fördert derzeit die Kinderhospize in
Wiesbaden, Markkleeberg bei Leipzig und das Kinderhaus
Bärenherz in Heidenrod-Laufenselden im Rheingau-Taunus-
Kreis, eine Dauerpflegeeinrichtung für schwerstbehinderte
und -kranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Für
Familienentlastungwird groß geschrieben
Die Bärenherz Stiftung fördert zwei Kinderhospize und ein Kinderhaus
Berichte und Kampagnen
die bestehenden Einrichtungen, die nur zum Teil pflegesatz-
finanziert sind, werden derzeit pro Jahr rund zwei Millionen
Euro ausgeschüttet, mit steigender Tendenz.
„Bärenherz hat uns ein Stück Lebensqualität zurückge-
bracht …“ – ein schönes Fazit einer betroffenen Mutter, die
genau auf den Punkt bringt, was ein Kinderhospiz sein möchte:
eine Herberge, die Schutz, Geborgenheit und Sicherheit gibt
für Familien, deren Kind lebensverkürzend und unheilbar
erkrankt ist. Hier finden sie Beratung, qualifizierte Pflege,
liebevolle Betreuung, Entlastung und Trost, von der Diagnose
bis hin zum Tod des Kindes und darüber hinaus. Im „Lebens-
wäldchen“ kann für jedes verstorbene Kind zur Erinnerung
ein Baum oder ein Rosenstrauch gepflanzt werden. Ein Zu-
sammenkommen an diesem Ort der Trauer festigt den Zu-
sammenhalt der Familien.
Bärenherz hat uns ein StückLebensqualität zurückgebracht
Doch nicht nur die familienentlastende, professionelle
Pflege der kleinen und größeren Bewohner der Einrichtun-
gen wird größtenteils von der Bärenherz Stiftung finanziert.
Auch für die Geschwisterkinder, die Mütter und Väter gibt
es vielfältige Angebote: Ausflüge, ein Sommerfest, Konzertbe-
suche, Entspannungsmassagen und Musiktherapie und ein
Weihnachtsmarkt. Trotz der Hilfe der rund 30 Ehrenamtli-
chen, die für die Bärenherz Stiftung als Fundraiser und Re-
präsentanten tätig sind sowie der ehrenamtlichen Helfer,
die direkt in den Einrichtungen unentgeltlich arbeiten, las-
sen sich die Kosten pro Kind nicht alleine durch die Kran-
kenkassen und Sozialträger finanzieren.
Deshalb ist die Bärenherz Stiftung nach wie vor auf Spen-
den angewiesen, da durch sie zwischen 50 und 70 Prozent
der Kosten aufgebracht werden muss. Diesen Aufgaben
kann die Bärenherz Stiftung dauerhaft und nachhaltig nur
mit einem umfangreichen Stiftungskapital gerecht werden.
Deswegen sind, neben den Spenden, auch Zustiftungen von
großer Bedeutung. Zustiftungen werden dem Stiftungskapi-
tal zugeführt und bleiben dort für alle Zeit erhalten. Nur die
Erträge aus dem Stiftungsvermögen – und nicht das Stif-
tungskapital – dürfen für die Förderung der Projekte ver-
wendet werden. Je höher das Stiftungsvermögen ist, desto
höhere Erträge können ausgeschüttet werden. ◆
� www.baerenherz.de
Berichte und Kampagnen
Die Bärenherz Stiftung fördert derzeit zwei Kinderhos-
pize und ein Kinderhaus für schwerstkranke und mehr-
fach behinderte Kinder, in denen bislang 250 Kinder bis
zu ihrem Tod bzw. dauerhaft betreut werden. Jede Spende
ist daher willkommen: Spendenkonto: Wiesbadener
Volksbank, Nr. 70 700, BLZ: 510 900 00.
Das Kinderhospiz Bärenherz in Wiesbaden-Erbenheim war im Jahr2002 das zweite seiner Art in Deutschland. Seit Mai 2008 wird von derStiftung ein zweites Haus bei Leipzig unterstützt. Foto: Bärenherz
48 ❚ Werte stiften
Berichte und Kampagnen
Beim Kampf gegen Kinderarmut und Altersarmut entsteht
oft das Bild von Straßenkindern in Südamerika, hungernden
Kindern in Afrika oder alten frierenden und armen Menschen
in Osteuropa. Das sind genau die Aufgaben, die sich die Petra
Lustenberger Stiftung bei ihrer Gründung vor fünf Jahren
gestellt hat und die sie bisher auch erfolgreich erfüllen konnte.
Seit geraumer Zeit stößt die Stiftung auf materielle und
seelische Not im nahen Umfeld ihres Tätigkeitsbereichs.
Immer mehr greift die Armut um sich. Und die Tendenz ist
steigend. Kinder aus armen Familien werden oft benachtei-
ligt oder ausgegrenzt. So kann zum Beispiel das erforderli-
che Geld für eine Klassenfahrt nicht aufgebracht werden
und die Kinder müssen Zuhause bleiben. Betroffene Kinder
werden seit einiger Zeit von der Stiftung unterstützt.
Armut greift auch inDeutschland um sich
Meist sind es die Alleinerziehenden, oft sogar mit zwei Jobs,
die es aufgrund des geringen Einkommens dennoch nicht
schaffen, den steigenden Forderungen unserer Gesellschaft
Folge zu leisten. Hilfen erhalten auch ältere, bedürftige und
alleinstehende Menschen. Ein würdiges Dasein im Alter ist
wegen zu geringer Renten ohne fremde Hilfe oft nicht mehr
möglich. Arme Menschen haben häufiger gesundheitliche
Probleme, verursacht durch falsche oder schlechte Ernäh-
rung. Leere Kühlschränke gegen Monatsende sind keine Sel-
tenheit. Armut bedeutet für diesen Personenkreis – alte
Menschen wie Kinder – vor allem Einschränkung, Verzicht
und Ausgrenzung als fundamentale Erfahrung. Mögliche Fol-
gen sind ein sinkendes Selbstwertgefühl, Einsamkeit und Re-
signation. Die Fähigkeit zur Selbsthilfe sinkt rapide. Es zeigt
sich, dass die in Armut lebenden Kinder schlechter sozial in-
tegriert waren. Geringes Einkommen, mangelhafte Bildung
und schlechte Ernährung stehen in einer wechselseitigen
Beziehung. Ein Teufelskreis, aus dem sich Arme nur schwer
befreien können.
Petra Lustenberger Stiftunginitiiert neuen Sozialfond
Um diesem Trend entgegen zu wirken, wurde von der Petra
Lustenberger Stiftung ein Sozialfond eingerichtet, der aus
Spenden finanziert wird. Erst wenn alle anderen Möglich-
keiten der Hilfestellung ausgeschöpft sind, wird – nach ent-
sprechender Prüfung der Bedürftigkeit – das benötigte Geld
Armut ist zum Greifen nahSoziale Ungleichheit in Deutschland nimmt stetig zu
von Petra Lustenberger
Das beste Rezept gegen Armut: Eine gute Bildung.
oder die entsprechende Sachleistung zur Verfügung gestellt.
Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit Behörden, Ein-
richtungen und karitativ tätigen Organisationen. Seitens der
Stiftung ist man der Überzeugung, dass es möglich ist, Armut
durch soziale Mitverantwortung aller Bürger in den Griff zu
bekommen und aus eigener Kraft Abhilfe zu schaffen. So
wurden im Jahr 2009 rund 20.000 Euro in soziale Projekte
investiert. Weiterhin wurden vielfältige Sachleistungen er-
bracht. So wurde die Stadtbücherei mit neuen Büchern aus-
gestattet, ein Lesezimmer in einer Seniorenanlage eingerich-
tet und auch der Aufenthaltsraum renoviert. Breiten Raum
nimmt auch die Versorgung Hilfsbedürftiger mit frischem
Obst und Gemüse ein. Weihnachten wurden viele Familien
mit einem Weihnachtspaket – gespendet von sozial enga-
gierten Hochheimer Bürgern – beschenkt. Viele Familien er-
hielten direkte Unterstützung und Hilfestellung.
Bildung ist eine wichtige Grundlage für den materiellen
Wohlstand und die einzige Chance zum Klassensprung. Der-
zeit hat ein Kind aus einem gutsituierten Elternhaus eine
6,5-mal größere Chance ein Gymnasium zu besuchen und
Abitur zu machen als ein Arbeiterkind. Daher wird sich die
Stiftung im Jahre 2010 für mehr Chancengleichheit im Be-
reich der Bildung einsetzen. Die Stiftung freut sich über
Spenden, die auch online möglich sind. ◆
� www.petra-lustenberger-stiftung.de
Berichte und Kampagnen
Armut macht einsam. Die Fähigkeit zur Selbsthilfe sinkt rapide.
50 ❚ Werte stiften
Jedes Jahr sterben in Deutschland 5.000 Kinder an einer
tödlichen Erkrankung. Die Schwere ihrer Erkrankung
zwingt diese Kinder oft zu langen Aufenthalten in der Kli-
nik, weg von ihrem Zuhause und ihrer Familie. Die Ausein-
andersetzung mit einer unheilbaren Krankheit, wie auch die
Angst und die Hilflosigkeit der betroffenen Familien, waren
für die Stiftung die Gründe, eine professionelle Form der
Unterstützung ins Leben zu rufen.
Das Palliativteam istfür seine Patienten da
Tim gehen zu lassen, seinem Tod langsam zu begegnen, das
war für seine Familie nicht alleine auszuhalten. Das ambu-
lante Palliativteam – bestehend aus Ärzten und Schwestern
des zur Diakonie Neuendettelsau zugehörigen Krankenhau-
ses Cnopf´schen Kinderklinik Nürnberg – war in dieser
Krise für Tim und seine Familie da. So konnte Tim für ein
paar letzte Tage mit seinen Eltern und Geschwistern in sei-
ner gewohnten Umgebung leben und seinen letzten schwe-
ren Weg gehen. Die Krankenkassen finanzieren diese wich-
tige Arbeit bisher nicht. Deshalb investiert die Stiftung für
Kinder und Jugendliche in der Diakonie Neuendettelsau die
Stiftungserträge in den konsequenten Aufbau einer ambu-
lanten Palliativbetreuung für Kinder und Jugendliche.
Die Stiftung engagiert sich darüber hinaus für die Förde-
rung von Kindern und Jugendlichen, die durch eine geistige,
seelische oder körperliche Behinderung in ihrer Entwick-
lung eingeschränkt sind. Das Angebot pädagogischer und
psychologischer Beratung bildet ebenso wie die Umsetzung
Perspektiven schaffen – Wege begleiten Die Stiftung für Kinder und Jugendliche in der Diakonie Neuendettelsau begleitet seit10 Jahren Kinder, Jugendliche und deren Familien in belastenden Lebenssituationen
Berichte und Kampagnen
Werte stiften ❚ 51
von schulergänzenden Projekten ein weiteres wichtiges
Spektrum der Stiftungsarbeit. Das Stiftungszentrum „Leben
gestalten“ der Diakonie Neuendettelsau hilft, diese vielfälti-
gen, sozialen und gesellschaftlichen Aufgaben weiter auszu-
bauen. Unter dem Dach des Stiftungszentrums können Lö-
sungen entwickelt und umgesetzt werden, die von den ge-
setzlichen Versorgungssystemen nicht abgedeckt werden.
Neben der Betreuung und dem Ausbau der werkeigenen
großen Stiftungen, die in den Bereichen Kinder und Jugend-
liche, Altenhilfe und Hilfe für Menschen mit Behinderung
Engagement zeigen, bietet das Stiftungszentrum der Diako-
nie Neuendettelsau auch Privatpersonen die Möglichkeit,
mittels Zustiftungen oder mit der Gründung einer eigenen
Treuhandstiftung direkt und dauerhaft helfen zu können. Es
gibt viele Möglichkeiten sich effektiv zu engagieren, und so
sein Stiftungsengagement nicht nur als „Mittel zur Steuerer-
sparnis“ zu sehen, sondern als nachhaltige Investition in die
Zukunft der großen und kleinen Mitmenschen, für die ein
besonderer Handlungs- und Fürsorgebedarf besteht. ◆
� www.Stiftungszentrum-LebenGestalten.de
Berichte und Kampagnen
Besonders Frühchen benötigen Wärme und Nähe. Das Palliativteam der Stiftung bietet Hilfe und Unterstützung für ihrekleinen Patienten und deren Familien.
52 ❚ Werte stiften
Sanitäranlage und Latrinen-Häuschen in Laos. Hier können die Menschen sich waschen und Wasser holen.
Fotos: ADRA Deutschland
Werte stiften ❚ 53
wichtig ist und die sachgerechte Nutzung auch zu trainie-
ren, ist bisweilen eine übermenschliche Aufgabe. Doch
unser Ziel ist, den Gesundheitszustand der Menschen zu
verbessern. Daher hat die ADRA-Stiftung für die Dorfge-
meinschaften von Namtha, Sing, Nale und Viengphuka den
Bau von insgesamt zwölf Wasserversorgungssystemen und
480 Latrinen gefördert, um die äußeren Bedingungen für
eine verbesserte Hygiene zu schaffen.
Kann man mit „Kindern von der Straße“was Vernünftiges anfangen?
Das muss man sich einmal plastisch vorstellen – da werden
350 Straßenkinder im Alter zwischen acht und elf und in
einer zweiten Gruppe zwischen 12 und 16 Jahren zu je-
weils einer einwöchigen Freizeit in ein Jugendcamp eingela-
den. Alles „Kämpfer ums Überleben“, rohe Rabauken, Ta-
schendiebe und Kleinkriminelle. Kann das gut gehen?
In der Republik Moldau wagte ADRA den Versuch, den Kin-
dern näher zu kommen und ihre positiven Kräfte zu mobili-
sieren. Unter dem Motto: „Fit-Sein für Bildung und Kommu-
nikation“ war ein vielseitiges Programm ausgeklügelt wor-
den. Insgesamt 35 Mentoren betreuten die Kinder in über-
sichtlichen Gruppen. Mit Anspielen, Rollenspielen und an-
schließender Aussprache erarbeiteten sich die Kinder allge-
mein anerkannte Werte ihrer Gesellschaft und setzten sich
mit den Fragen um Ethik und Moral auseinander. Workshops
zu den Themen Bildung, Sport und Handarbeit konnten von
den Kindern frei gewählt werden, um so ihre Neigungen zu
entdecken. Bei den Ausflügen in die Natur, erlebten viele
ADRADie ADRA-Stiftung fördert dieEntwicklungszusammenarbeitund leistet humanitäre Hilfe
Die ADRA-Stiftung fördert nachhaltige Programme der Ent-
wicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe. Mit
Kleinkrediten soll strukturelle Armut bekämpft und akute
Not gelindert werden unter Berücksichtigung von Umwelt-
verträglichkeit und Ressourcenschutz. Auch werden die Be-
hindertenhilfe, die Suchtprävention und die Behandlung
der Erkrankten in Entwicklungsländern unterstützt. In
Deutschland wird die Ausbildung junger Menschen durch
Stipendien gefördert, die später in die Projektländer entsen-
det werden. Im Rahmen der entwicklungspolitischen Bil-
dungs- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt die Stiftung
auch die Arbeit der Freiwilligendienste.
Sauberes Wasser bringt den Menschenin Laos endlich Gesundheit
Das ist leichter gesagt als getan. Denn erst muss sauberes
Wasser direkt an der Quelle gewonnen werden. Dann muss
man den Menschen erklären, was persönliche Hygiene be-
deutet. Angefangen vom Händewaschen, der Speiseberei-
tung, der Trennung von Frisch- und Schmutzwasser bis hin
zur Einrichtung von Toiletten. Allein die Arbeit, Menschen
davon zu überzeugen, dass die Benutzung von Toiletten
Berichte und Kampagnen
54 ❚ Werte stiften
zum ersten Mal unbeschwerte Fröhlichkeit, Zuwendung
und Kinder-Glück.
Trauminseln für den Touristen,ein Alptraum für die Einheimischen
Nur solange man gesund und die Versorgung gesichert ist,
existiert ein Paradies unter Palmen. Doch für die Menschen
des Inselstaats Sao Tomé und Príncipe sind Krankheiten,
Seuchen, Aberglauben, mangelnde Bildung und Armut Be-
standteile ihres Alltags. Die Anzahl AIDS-Kranker steigt konti-
nuierlich an. Die ADRA-Stiftung fördert hier den Ausbau des
kommunalen Gesundheits-Systems, das sehr uneffizient ar-
beitet. In Frauen-Verbänden werden Frauen und Mädchen
darin geschult, ihre Familie besser zu organisieren, erhalten
Antworten auf Fragen zu Gesundheitsthemen, lernen sich
im Geschäftsleben zurechtzufinden und werden fit ge-
macht, die täglichen Probleme des Alltags zu meistern.
Begonnen wurde diese einjährige Ausbildung mit dem Trai-
ning von 10 Krankenpflegerinnen. Sie erhalten spezielle
Kenntnisse zum Thema HIV und AIDS sowie zum Themen-
kreis Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt. Als Gesund-
heitsberater werden sie später die örtlichen Behörden un-
terstützen und als Multiplikatoren fehlende Strukturen in
Zusammenarbeit mit der Bevölkerung aufbauen.
Karakalpakstan liegt am Aralsee?Und wo bitte ist der See?
Ja, der See ist zusammengeschrumpft, ausgetrocknet und ge-
nauso trostlos ist diese „Autonome Republik Karakalpak-
stan“ – immerhin die größte Provinz Usbekistans. Und so,
wie das Land aussieht, so ergeht es auch seinen Bewohnern:
Armut, Arbeitslosigkeit, Dürre und Misswirtschaft. Die Le-
benserwartung liegt bei 63 Jahren. Als unterernährt gelten
26 Prozent der Bevölkerung und fünf Prozent der unter
Fünfjährigen leiden an bedenklichem Untergewicht. So, wie
sich das Wasser des Sees zurückzieht, so entschwinden die
Menschen diesem Raum. Über ein Fünftel sind schon weg –
nach Russland, nach
Kasachstan und in alle
Welt. Um die Lage zu
verbessern, hatte die
ADRA-Stiftung eine be-
sondere Idee:
die Ziegenbank. 50 extrem bedürftige Familien – alle ohne
männlichen Ernährer – wurden ausgesucht und erhielten je-
weils sieben Ziegen. Diese genügsamen Tiere suchen sich
ihr Futter selber und vermehren sich dennoch beachtlich
schnell. Man kann schon nach einem Jahr etwa 14 Jungtiere
erwarten. Nach einem Jahr geben die „Pflegefamilien“ die
sieben erwachsenen Ziegen an ADRA zurück und – quasi als
Zins – noch zwei Jungtiere dazu. Dadurch können weitere
Familien in den Vorteil kommen, ebenfalls eine eigene
Zucht aufzubauen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die
Tiere liefern Milch, Wolle und später Fleisch. Wenn dann Ver-
kaufserlöse dazu kommen, geht es mit den Familien auch
wirtschaftlich bergauf.
Es ist faszinierend, was jungeDeutsche im Ausland leisten
Sie sind um die zwanzig Jahre jung, haben gerade ihre
Schulzeit oder eine erste Berufsausbildung erfolgreich abge-
schlossen – da geht es zum ersten Mal hinaus in die ferne
Welt, zum ersten Mal weg vom Elternhaus. Dort warten völ-
lig neue Aufgaben, eine fremde Sprache, eine unbekannte
Kultur auf die jungen Männer und Frauen. Liest man ihre Be-
richte, erlebt man sie nach der Rückkehr im persönlichen
Gespräch, sind sie voller Begeisterung, von den vielen groß-
artigen Erfahrungen und vor allem von einem starken Ein-
druck: Sie sind alle in dieser Zeit des humanitären Einsatzes
erwachsener geworden. Die Verbindungen zu ihren Schütz-
lingen, Kollegen und Einrichtungen in Übersee halten oft-
mals noch über viele Jahre hinweg. ◆
� www.adra.de
Berichte und Kampagnen
In Deutschland fördert dieStiftung durch Stipendiendie Ausbildung junger Men-schen für ihren Einsatz inder Entwicklungshilfe.
Hinweistafeln der ADRA-Stiftung an einer Station für ambulante medi-zinische Behandlung und gesundheitliche Aufklärung in Sao Tomè infor-mieren über Übertragungswege von AIDS und geben Tipps zum Schutzvor der unheilbaren Immunschwächekrankheit.
Förderpreise / Wettbewerbe
Recherche-Stipendiumfür Journalisten zumThema Behinderung
Das Deutsche Institut für Menschenrechte schreibt ein
Recherche-Stipendium zum Thema „Menschen – Recht
– Behinderung: Die neue UN-Behindertenrechtskonven-
tion” aus. Das Motto lautet: „Ich bin nicht behindert, ich
werde behindert.” Das Institut will mit der Vergabe des
Stipendiums Journalistinnen und Journalisten anregen,
das Thema Behinderung aus menschenrechtlicher Per-
spektive zu bearbeiten.
Prämiert werden herausragende Recherche-Konzepte
für journalistische Beiträge. In den Sparten Print, Online
und Hörfunk werden Stipendien in Höhe von je 1.500
Euro vergeben. Voraussetzung: Die Bewerberinnen und
Bewerber leben in Deutschland und publizieren in
deutschsprachigen Medien. Die Bewerbungsfrist endet
am 9. April 2010. Eine sechsköpfige unabhängige Jury
bewertet die eingereichten Recherche-Konzepte. ◆
� www.institut-fuer-menschenrechte.de
Feri StiftungspreisMit dem Feri Stiftungspreis zeichnet die Feri Group Pri-
vatstiftungen aus, die zukunftsweisend zur Lösung ge-
sellschaftlicher Probleme beitragen. Der Preis ist mit
25.000 Euro dotiert. Um die seit 2005 vergebene Aus-
zeichnung bewarben sich seitdem rund 750 Stiftungen.
2010 wird der Feri Stiftungspreis erstmals auch in
Österreich und der Schweiz ausgelobt. Bewerbungs-
schluss ist der 30. April 2010. EZB-Präsidenten Jean-
Claude Trichet wird den Preis am 9. Juni 2010 im Rah-
men eines Festaktes im Kaisersaal des Frankfurter
Römer verleihen. ◆
� www.feri.de
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung schreibt erstmals
den Fotowettbewerb „Mütter“ aus. Ziel ist es, auf den drin-
genden Handlungsbedarf bei der Gesundheit von Müttern
in aller Welt aufmerksam zu machen. Jährlich sterben mehr
als eine halbe Million Frauen an den Folgen von Schwanger-
schaft oder Geburt – überwiegend in Entwicklungsländern.
„Diese dramatisch hohe Müttersterblichkeit dürfen wir nicht
länger hinnehmen“, mahnt DSW-Geschäftsführerin Renate
Bähr. Der Fotowettbewerb ist Teil der jährlichen Veranstal-
tung „Mutternacht“, die dieses Jahr am 6. Mai in Berlin statt-
findet. Kurz vor dem Muttertag soll die Bundesregierung an
ihre Verpflichtung erinnert werden, die Gesundheit von Müt-
tern bis zum Jahr 2015 zu verbessern. Teilnehmen können
Amateure und Profis ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Deutsch-
land. Eingereichte Fotos sollen sich dem Thema „Mütter“
widmen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Der Fotowettbewerb ist mit gestifteten Preisen im Wert von
rund 700 Euro ausgestattet. Die zehn besten Fotos werden
bei der Mutternacht ausgestellt und prämiert. Bewerbungs-
schluss ist der 31. März 2010. ◆
� www.weltbevoelkerung.de, www.mutternacht.de/fotowettbewerb
Foto: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
Fotowettbewerb „Mütter“
Vermögen und Finanzen
Hamburger Sparkasse und Universal-Investment legen Stiftungsfonds auf
Langjahrige Haspa-Expertise für Stiftungen nun für alle Investoren zugänglich
Die Hamburger Sparkasse (Haspa) und die Frankfurter Invest-
mentgesellschaft Universal-Investment legen gemeinsam einen
neuen Fonds auf: Der Hamburger Stiftungsfonds UI richtet
sich vor allem an Stiftungen, aber auch an sicherheitsorien-
tierte Institutionen und Privatanleger, die ihr Vermögen be-
wahren wollen und zugleich regelmäßige Ausschüttungen
anstreben. Der Fonds investiert vorrangig (zu mindestens 70
Prozent) in festverzinsliche Anlagen wie europäische Staats-
anleihen, deutsche Pfandbriefe und Festgeld. Der Fondsbe-
rater strebt eine stabile jährliche Rendite von vier bis fünf
Prozent an, unabhängig vom derzeit niedrigen Zinsumfeld.
Die dem Fonds zugrunde liegende Haspa-Investmentstrate-
gie hat sich bereits seit vielen Jahren in den Portfolios insti-
tutioneller Kunden erfolgreich bewährt und konnte dort
eine überdurchschnittliche Wertentwicklung erzielen.
Knapp 200 Millionen Euroverwaltetes Stiftungsvermögen
Neben der konservativen Anlagepolitik mit einer direkten
Aktienquote von maximal 30 Prozent (inkl. Rohstoffen und
Immobilien) zeichnet sich der Hamburger Stiftungsfonds UI
durch den geplanten langfristigen und realen Kapitalerhalt
nach Kosten sowie vierteljährliche Ausschüttungen aus. „Stetig
sinkende Erträge machen es Stiftungen immer schwerer,
gleichzeitig realen Kapitalerhalt und Ausschüttungen abzusi-
chern“, sagt Stefan Krogmann, Senior-Portfoliomanager für
Stiftungen bei der Hamburger Sparkasse. In einem Marktum-
feld, das von anhaltend niedrigen Zinsen und steigenden In-
flationserwartungen geprägt sei, empfehle es sich deshalb,
die Vermögensanlagen in einen Teil für den Kapitalerhalt
und einen für den nachhaltigen Substanzzuwachs zu splitten.
Die Hamburger Sparkasse kann auf umfassende Erfahrung
mit Stiftungen verweisen: Zurzeit betreut das Finanzinstitut
rund 400 Stiftungen mit einem gesamten verwalteten Vermö-
gen von knapp 200 Millionen Euro.
400 Stiftungenin der Verwaltung
Mehrfach wurde dem Bankhaus in den vergangenen Jahren
seine Expertise in diesem Segment bescheinigt. So gelangte
es erst kürzlich wieder beim Test des Branchendienstes
„Fuchsbriefe“ auf den dritten Platz der besten Stiftungsmana-
ger; im Elite-Report von „Handelsblatt“ und „WELT“ wurde
das Institut im siebten Jahr in Folge als „Bester Vermögens-
verwalter“ ausgezeichnet. ◆
� www.universal-investment.de, www.haspa.de
Die 1827 gegründete Hamburger Sparkasse AG mit ihren
rund 6.000 Mitarbeitern ist die marktführende Bank in
der Metropolregion Hamburg. Sie bietet eine umfassende
Palette von privaten und gewerblichen Finanzdienstlei-
stungen. Im Private Banking werden 90 Mitarbeiter be-
schäftigt. Insgesamt betreut das Private Banking ein Ver-
mögen von rund sechs Mrd. Euro.
Universal-Investment ist mit einem verwalteten Fonds-
vermögen von über 110 Mrd. Euro, 1.000 Fonds- und In-
vestment-Mandaten und 350 Mitarbeitern die größte
unabhängige Kapitalanlagegesellschaft in Deutschland.
Der Fokus liegt auf der effizienten und transparenten
Administration von Fonds, Wertpapieren und alternati-
ven Anlageklassen.
Vermögen und Finanzen
Werte stiften ❚ 57
Ein Vermögen erarbeitet zu haben ist ein Lebenswerk, auf
das man stolz sein kann. Doch irgendwann stellt sich die
Frage, wie es an die nächste Generation übergehen soll.
Wer seine Vermögensnachfolge erfolgreich gestalten will,
sollte die wirtschaftlichen Auswirkungen aller möglichen
Nachfolgeregelungen kennen. Es gilt steuerliche Aspekte und
gegebenenfalls Pflichtteilsansprüche zu berücksichtigen.
Unerwünschte Konsequenzen – wie zum Beispiel Familien-
streitigkeiten oder der Verkauf einer Immobilie bei Erbaus-
einandersetzungen – sind durch vorausschauendes Planen
vermeidbar. Das Team des Generationen- und Stiftungsmana-
gements der Stadtsparkasse München unterstützt seine Kun-
den darin, die Vermögensnachfolge in mehreren Schritten
professionell zu regeln: Am Anfang steht die systematische
Analyse der Familien- und Vermögensverhältnisse. Im zwei-
ten Schritt geht es darum, die persönlichen Ziele und Wün-
sche zu definieren: Was soll mit dem Übertragen des Vermö-
gens erreicht werden? Unter Berücksichtigung der persönli-
chen und wirtschaftlichen Situation erstellt die Stadtspar-
kasse München eine genaue Expertise der Ist-Situation. Auf
dieser Basis werden gemeinsam Lösungsmöglichkeiten erar-
beitet, die an den persönlichen Zielen des Kunden ausge-
richtet sind. Auch wenn keine geeigneten Erben vorhanden
sind, besteht der Wunsch, das eigene Lebenswerk oder auch
den eigenen Namen auf Dauer zu bewahren und das Vermö-
gen sinnvoll weiterzugeben. Eine Stiftung eignet sich dazu
in besonderer Weise. Das gestiftete Vermögen bleibt dauer-
haft erhalten, der vom Stifter festgelegte (gemeinnützige)
Stiftungszweck wird aus den Erträgen des Stiftungskapitals
gefördert. Beim Errichten einer Stiftung zu Lebzeiten profi-
tiert der Stifter zusätzlich von steuerlichen Vergünstigungen.
Wird die Stiftung im Testament bedacht, so entfallen die Erb-
schaftsteuer und auch die Grunderwerbsteuer. Um ihr indi-
viduelles Stiftungsziel zu verwirklichen, können die Kunden
der Stadtsparkasse München ebenfalls auf die Leistungen
des Generationen- und Stiftungsmanagements bauen. Mit
einem starken Netzwerk an Partnern unterstützen die Ex-
perten potenzielle Stifter – von der ersten Idee bis zur Stif-
tungserrichtung und darüber hinaus beim Anlegen des Stif-
tungskapitals. Denn: Eine sorgfältige Vorbereitung und das
Beachten aller rechtlichen sowie organisatorischen Voraus-
setzungen sind für eine reibungslose Stiftungserrichtung
ganz entscheidend. Eine frühzeitig getroffene Nachfolgere-
gelung gibt außerdem Sicherheit für den Fall einer plötzlich
eintretenden Notsituation. Auch und gerade im Interesse
der Angehörigen ist es beruhigend zu wissen, dass die Ange-
legenheiten bereits ganz im Sinne des Vermögenden geklärt
sind. Die Stadtsparkasse München arbeitet in jeder Phase
mit dem persönlichen Rechtsanwalt und/oder Steuerbera-
ter des Stifters zusammen. Dadurch werden in sinnvoller
Weise die Aspekte Vermögen, Recht und Steuern gemeinsam
betrachtet, um die optimale Lösung zu finden. ◆
� www.sskm.de
Erfolgreich dieVermögensnachfolge planen
Der Erhalt und die Weitergabe des Vermögens ist stets eine große Herausforderung.Gerade steuerliche Aspekte machen die Wahl einer optimalen Lösung mitunter schwierig.
Der Wunsch, mit dem eigenen Vermögen Gutes zu tun, bewegt viele, insbesondere wenn esan geeigneten Nachfolgern fehlt. Mit einer Stiftung überträgt man in eleganter Form dieerworbenen Vermögenswerte und erhält diese gleichzeitig dauerhaft. Die Stadtsparkasse
München begleitet ihre Kunden dabei, den Generationenübergang erfolgreich zu gestalten.
von Stefan Stamm
Stefan Stamm ist Bankkaufmann
und diplomierter Sparkassenbe-
triebswirt und arbeitet seit 20 Jah-
ren bei der Stadtsparkasse Mün-
chen. Nach Weiterbildungen zum
Estate Planner und Certified Foun-
dation and Estate Planner baute er
bei der Stadtsparkasse München
den Bereich Stiftungsmanagement auf und leitet nun
die Abteilung Generationen- und Stiftungsmanagement.
58 ❚ Werte stiften
Der Goldpreis hat die magische 1.000 US-Dollar-Marke nun
schon deutlich hinter sich gelassen. Kann das so weiterge-
hen, fragt ein skeptischer Markt fast schon einvernehmlich.
Der stärkeren Argumente wegen spricht vieles für eine Fort-
setzung des Höhenfluges.
Gold als knappes Gut. Eine Mischung aus fundamentalen
und eher psychologischen Fakten treibt den Goldpreis der-
zeit nach oben. Zunächst ist die Produktion seit dem Hoch
im Jahr 2001 rückläufig. Damals wurden 2.600 Tonnen Gold
gefördert, heute sind es kaum mehr 2.500 Tonnen. Berech-
nungen zufolge könnte der Ausstoß noch weitere acht Jahre
fallen auf dann etwa 2.000 Tonnen. Gold bleibt also ein
knappes Gut. Die Nachfrage von gut 3.000 Tonnen wird
damit aber schon lange nicht mehr befriedigt. Entsprechend
sprangen die Notenbanken immer wieder ein und verkauf-
ten Teile ihrer Goldschätze, um die Angebotslücke zu schlie-
ßen. Die jüngsten Käufe der Notenbanken Indiens und Sri
Lankas sowie die rückläufige Bereitschaft in Europa, Gold
aus der Hand zu geben, deuten allerdings auf einen Paradig-
menwechsel hin. Zudem stockt die chinesische Notenbank
ihre Goldreserven sukzessive auf, zuletzt auf gut 1.000 Ton-
nen. Zum Vergleich: Die USA bunkern mehr als 8.000 Ton-
nen. Um diese Imbalance auszugleichen, sind also schon ein
paar Jahresproduktionen notwendig. China aber will hier
Schritt für Schritt vorankommen.
Geldmengenwachstum ist Inflation. Dazu sehen sich die
Edelmetalle einer stetig wachsenden Investmentnachfrage
gegenüber. Vor allem ETFs, Exchange Traded Funds, gelten
als Hauptantriebskraft hinter dieser Nachfrage aus Anleger-
kreisen. Mit ETFs lässt sich einfach und kostengünstig in
Gold, Silber, Platin und Palladium investieren, dazu ist die Li-
quidität jederzeit gegeben. Diese ETFs, die eigentlich ETCs
(Exchange Traded Commodities) heißen, sind aber gar keine
„echten“ Sondervermögen, sondern mit dem eingelagerten
Gold besicherte Schuldverschreibungen. Damit besteht ein
Rest-Emittentenrisiko.
Vor 100 Jahren konnte man inNew York für eine Unze Gold einenAnzug bei einem guten Schneiderkaufen – das ginge heute auch noch
Die beiden stärksten Argumente für eine fortgesetzte Gold-
hausse sind aber der Inflations- bzw. Währungsaspekt. Nicht
erst im Zuge der Rettungsmaßnahmen für das Finanzsystem
– seitdem aber beschleunigt – weiten die Notenbanken die
Geldmengen aus. Exakt dieses Aufblähen ist als Inflation zu
verstehen (inflare=aufblähen), eine Folge können steigende
Preise bei Vermögenswerten oder eben Gütern sein. Die
Welt sieht sich also mit einem monetären Umfeld konfron-
tiert, und die besten Anlagen in einem solchen Umfeld sind
reale Investments. Hierzu zählen Aktien, aber auch Edelme-
talle und mit gewissen Abstrichen Immobilien. Gold ist nur
von den erwähnten Märkten der kleinste, und dürfte damit
Gold, Silber & Co. Edelmetalle als Depotschmuck?
von Tobias M. Karow
Foto: W.C. Heraeus
Werte stiften ❚ 59
bei entsprechenden Mittelzuflüssen am deutlichsten profi-
tieren. Wohin die Reise gehen kann? Nun, kaufkraftbereinigt
entsprechen die 800 US-Dollar, die eine Unze auf dem Hoch-
punkt der letzten Spekulationswelle im Jahr 1980 kostete,
knapp 2.500 US-Dollar. Ein Goldpreis auf diesem Niveau
dürfte folglich niemanden überraschen.
Gold als Währungsbarometer. Schließlich gilt der Gold-
preis auch als Barometer für die Arbeit der Notenbanken. Je
mehr diese sich monetär verausgaben und damit auf mittlere
Sicht ihre Währungen schwächen, desto stärker wird der
Goldpreis. Das britische Pfund und der amerikanische Dollar
haben bereits massiv gegen das Gold abgewertet, bei Yen
und Euro beschleunigt sich der Wertverlust ebenfalls. Gold
könnte damit die letzte Währung der Welt sein, die Vertrauen
geniesst. Sämtliche Papierwährungen scheinen zu ihrem in-
neren Wert zurück zu kehren. Dieser liegt bei nahe null. Wie
aber kann der Anleger von einer solchen Gemengelage pro-
fitieren? Er kann physisches Gold, ETCs oder aber Fonds, die
in Goldaktien anlegen, erwerben. Mit dem BlackRock World
Gold oder dem DJE Gold & Ressourcen gibt es hier einige
gut am Markt eingeführte Produkte. Wer Goldaktien direkt
kaufen will, sollte eines bedenken: Steigen die Preise, verteu-
ert sich auch die Goldproduktion. In der Folge werden
immer weniger Goldproduzenten ihre Margen mit steigen-
den Goldpreisen ausweiten können. Dann sind aber KGVs
von 30, 40 oder 50 nicht mehr zu rechtfertigen. Es kann also
sein, dass Goldaktien ab einem gewissen Punkt nicht mehr
mit dem Goldpreis mitsteigen. Als Indikator dienen Preise
für Öl und Stahl. Öl braucht eine Mine für alles, was abtrans-
portiert werden muss, Stahl zum Bau der Mine. Zuletzt ist
Personal ein Engpass. Es gibt für sämtliche Projekte dieser
Welt nicht genug Fachkräfte, also wird um die besten Köpfe
auch ein Wettkampf entbrennen, den die größten Gesell-
schaften wie Barrick Gold am längsten durchhalten dürften.
Dennoch: Goldaktien sind auch historisch belegt gute Anla-
gevehikel in Krisenzeiten oder Phasen mit beschleunigter
Geldmengenausweitung. In den 30er Jahren stiegen Titel
wie Dome Mines oder Homestake Mining um ein Vielfaches,
während der normale Aktienmarkt immer wieder in Schock-
starre verharrte.
Resume. Edelmetalle sind in Phasen von gesteigerter
Geldmengenausdehnung ein gutes Investment, um reale
Renditen zu erwirtschaften. In den Augen mancher Exper-
ten spricht kurzfristig gegen den Goldpreis, dass er bereits
gut gelaufen sei und Teuerung erst 2011 zum Problem wird.
Das mag stimmen, aber ein Goldinvestment ist ohnehin
nichts für die schnelle Spekulation. Immerhin erhält es sei-
nen inneren Wert. Vor 100 Jahren konnte man in New York
für eine Unze Gold einen Anzug bei einem guten Schneider
kaufen, das ginge heute auch noch. Mit den Dollars von da-
mals wohl eher kaum. Insofern spricht mehr für als gegen
eine Anlage in Gold, Silber & Co. ◆
Der diplomierte Politikwissen-
schaftler Tobias M. Karow war
mehrere Jahre stellv. Chefredak-
teur des Anlegermagazins Smart
Investor, bevor er die Investment-
Boutique apart portfolio GmbH
gründete. Daneben moderiert er
Finanz-Fachveranstaltungen und
führt als Geschäftsführer seit 8 Jahren einen in Süd-
deutschland ansässigen Aktienclub.
� www.apartportfolio.com
60 ❚ Werte stiften
Die Treuhandstiftung hat viele Namen: Nicht rechtsfähige
Stiftung, unselbstständige Stiftung, fiduziarische Stiftung –
diese Bezeichnungen stehen für ein traditionsreiches und
derzeit stetig an Beliebtheit gewinnende Stiftungsmodell,
dem der Ruf vorauseilt, besonders unkompliziert und leicht
handhabbar zu sein.
Eine Treuhandstiftung kann bereits mit einer geringen
Kapitalausstattung gegründet werden. Um sie errichten zu
können, muss der Stifter lediglich eine natürliche oder juri-
stische Person finden, die bereit ist, das eingebrachte Kapi-
tal getrennt von ihrem Vermögen treuhänderisch zu verwal-
ten. Ihr werden dann bestimmte Vermögensgegenstände
mit der Maßgabe übertragen, die Erträge daraus für einen
bestimmten Zweck zu verwenden. Der Treuhänder wird Ei-
gentümer des Stiftungsvermögens, muss allerdings den vom
Stifter vorgegebenen und von ihm akzeptierten Regeln fol-
gen. Die Errichtung einer Treuhandstiftung kann – im Ver-
gleich zur selbstständigen Stiftung – recht kurzfristig erfol-
gen, da die Mitwirkung einer Stiftungsaufsichtsbehörde
nicht erforderlich ist.
Vorteile: Einfach und flexibel
Als Alternative zum oft komplexen Vorhaben der Gründung
einer rechtsfähigen Stiftung des bürgerlichen Rechts (§§ 80
ff. BGB) mit ihren umfangreichen stiftungsrechtlichen Vor-
gaben glänzt die treuhänderisch verwaltete unselbstständige
Stiftung vor allem durch eine einfache Errichtungsprozedur,
ihre Flexibilität und grundsätzlich geringere Kosten. Dabei
genießt sie in gleicher Weise den Zugang zu steuerlichen
Privilegien, wenn sie die gemeinnützigkeitsrechtlichen An-
forderungen an Satzung und tatsächliche Geschäftsführung
einhält (§§ 60, 63 AO). Insofern eignet sie sich besonders als
Vorstufe zu einer „richtigen“ selbstständigen Stiftung.
Als besonderer Vorteil wird auch herausgestellt, dass die
Treuhandstiftung keiner staatlichen Stiftungsaufsicht unter-
liegt. Nicht zuletzt aus diesem Grund stellt sich aber auch
die Frage, ob sie zur dauerhaften und nachhaltigen Verfol-
gung gemeinnütziger Vorhaben genauso gut taugt wie ihre
„große Schwester“.
Nachteile: Abhängigkeit und Kontrolldefizit
Die unselbstständige Stiftung ist bei falscher Gestaltung in be-
stimmter Hinsicht durchaus unzulänglich; ihr drohen Gefah-
ren aus vielen Richtungen. So kann etwa, nach dem Tod des
Stifters, die Kontrolle darüber reduziert sein, ob sich die han-
delnden Personen an das Gesetz, die Stiftungssatzung und
den Stifterwillen halten. Die Bestellung eines Stiftungsgremi-
ums empfiehlt sich, um eine dauerhafte Kontrolle zu sichern.
Da die unselbstständige Stiftung bei Einverständnis des
Treuhänders bereits mit kleineren Beträgen, in manchen Fäl-
len schon ab einem niedrigen vierstelligen Eurobetrag, ge-
gründet werden kann, sie aber dem Grundgedanken einer
Stiftung entsprechend ihre Zwecke nur von den Erträgen
des Vermögens verfolgen soll, ist in vielen Fällen eine nach-
haltige Erfüllung des Stiftungszwecks nur sehr einge-
schränkt möglich. Da ihr naturgemäß die rechtliche Selbst-
ständigkeit fehlt, bedeutet dies auch, dass sie selbst kein Ar-
beitgeber oder Träger von Einrichtungen sein kann. Dies be-
deutet weiterhin, dass bei vorwiegend operativer Tätigkeit,
also der Durchführung eigener Projekte und Programme,
der Treuhänder in besonderer Weise ins Risiko gehen muss.
Auch bei Übertragung komplexer Vermögen, etwa Unter-
nehmensbeteiligungen oder Immobilieneigentum, eignet
sich das Treuhandmodell nur bedingt.
Schließlich prägt es manche Treuhandstiftungen, dass sie
lediglich als Instrument des Fundraisings eingesetzt werden.
Besonders gemeinnützige Organisationen nutzen so die
Möglichkeit, ihren Großspendern die Gründung einer auf
ihren Namen laufende Treuhandstiftung anzubieten und sie
so über eine verbesserte Sichtbarkeit und einen erhöhten
Spendenabzug zu motivieren, eine dauerhafte Förderquelle
für ihre Zweckerfüllung zu schaffen. Oft fehlt es in diesen
Fällen freilich an einem eigenständigen Zweckvermögen; es
handelt sich dann um eine in Rechnungswesen und Marke-
Schutz der TreuhandstiftungMissbrauch und Gläubigerzugriff vermeiden
von Rechtsanwalt Dr. Christoph Mecking
Recht und Steuern
Werte stiften ❚ 61
Recht und Steuern
ting herausgehobene Zustiftung. Will ein Stifter aber seine
individuellen mäzenatischen Vorstellungen unabhängig von
denen des gemeinnützig tätigen Treuhänders umsetzen, wird
die Treuhandstiftung nicht immer das Mittel der Wahl sein.
Gefahren entgegenwirken
Um die Vorteile der Treuhandstiftung bestmöglich zur Geltung
zu bringen und sie vor Missbrauch zu schützen, gilt es, einige
grundsätzliche Dinge zu beachten. Zunächst sollte der Stifter
bei der Wahl des Treuhänders größtmögliche Sorgfalt walten
lassen. Als alleiniger Eigentümer des Stiftungskapitals hat er
schließlich nach außen eine unbeschränkte Verfügungsbe-
fugnis. Er kann das Stiftungsvermögen zweckwidrig einsetzen
und der Stiftung Schaden zufügen, wenn Sicherungen fehlen.
Der Grundsatz der sorgfältigen Auswahl des Treuhänders gilt
umso mehr, wenn die Treuhandstiftung von Todes wegen er-
richtet wird. Wählt der Stifter eine selbstständige Stiftung,
Kirche oder Kommune oder eine Einrichtung des öffentli-
chen Rechts als Treuhänder, kann er von deren indirekter
Kontrolle profitieren, über deren Wirksamkeit man anhand
von negativen Erfahrungen in der Praxis allerdings streiten
kann. Eine wirksamere, wenn auch meist mit zusätzlichen
Kosten verbundene Kontrolle des Treuhänders kann darin
liegen, dass Kontrollmechanismen wie Entscheidungsvorbe-
halte des Stifters vorgesehen, ein unabhängiges, mit Verfah-
rens- oder Klagerechten ausgestattetes Stiftungsgremium
etabliert oder eine Wirtschaftsprüfung angeordnet werden.
Des Weiteren besteht bei der Treuhandstiftung die Gefahr,
dass Gläubiger auf das Stiftungsvermögen zugreifen – ent-
weder Gläubiger des Stifters oder auch solche des Treuhän-
ders. Da die Gründung der unselbstständigen Stiftung als
Schenkung oder im Vollzug eines Treuhandvertrages erfolgt,
ist insoweit besondere Vorsicht geboten. Anders als bei der
selbstständigen Stiftung, die sich quasi selbst gehört, ist hier
das Stiftungsvermögen rechtlich ganz dem Treuhänder zuzu-
ordnen. Gläubiger können es bei falscher Gestaltung zur
Durchsetzung von Forderungen u.U. in Anspruch nehmen.
Die diesbezüglich im Treuhandvertrag und in der Satzung
zu treffenden Bestimmungen und Regelungen sollten des-
wegen ganz besonders gut durchdacht werden. Eine wirt-
schaftliche Schwäche kann etwa als ausdrücklicher Kündi-
gungsgrund für das Treuhandverhältnis ausgestaltet sein.
Die Emanzipation der „kleinen Stiftung“
Im Sinne der besonderen Flexibilität der Treuhandstiftung
können in der Satzung Optionen ihrer Änderung bis hin zur
„Umwandlung“ der Treuhandstiftung in eine rechtsfähige
Stiftung des bürgerlichen Rechts vorgesehen werden.
Wer die erwähnten Risiken reduzieren will, wer ohnehin
seine Treuhandstiftung nur als Vorstufe zur späteren Errich-
tung einer selbstständigen Stiftung sieht, oder wem einfach
die Organisationsform nicht mehr ausreicht für die Erfül-
lung der anvisierten Ziele, der sollte sich nicht scheuen,
„seine“ Treuhandstiftung bei Bedarf und ausreichendem Stif-
tungskapital umzustrukturieren.
Das passende Modell
Die Treuhandstiftung als bloßes Rechtsverhältnis macht
nach alledem vor allem dann für einen Stifter Sinn, wenn sie
mit einfach strukturiertem Vermögen ausgestattet und för-
dernd tätig sein soll. Der Stifter muss die möglichen Nach-
teile zu tragen bereit sein, die aus der fehlenden rechtlichen
Selbstständigkeit entstehen. Das Vertrauen in Kompetenz
und Seriosität des Treuhänders ist sicher eine unabdingbare
Voraussetzung. Will der Stifter seine Stiftung gegen poten-
zielle Gefahrenlagen schützen, kann er bei Zustimmung des
Treuhänders schenkungs- bzw. erb- oder schuldrechtlich
wirksame Gestaltungen der vertraglichen und satzungsmä-
ßigen Grundlagen vorsehen. Die Schutzrichtung ist dabei
durchaus relativ. Sie kann auf die größtmögliche Einfluss-
nahme und Kontrolle durch den Stifter und seine Nachfol-
ger gerichtet sein oder umgekehrt auf eine dauerhafte, mög-
lichst staatlich garantierte Sicherung des Zweckvermögens.
In diesen Fällen empfiehlt sich eine Annäherung an das Mo-
dell einer rechtsfähigen Stiftung.
Nur unter Berücksichtigung der individuellen Wünsche
und langfristigen Ziele des Stifters sowie der Rahmenbedin-
gungen und Besonderheiten der Stiftungsinitiative kann das
passende Stiftungsmodell gefunden werden. Es empfiehlt sich,
zur Vertrags- und Satzungsgestaltung die Expertise erfahrener
und unabhängiger Stiftungsexperten hinzuzuziehen, um spä-
tere Unannehmlichkeiten weitgehend auszuschließen. ◆
Rechtsanwalt Dr. Christoph Mecking
ist geschäftsführender Gesellschaf-
ter des Instituts für Stiftungsbera-
tung in Berlin und Chefredakteur
des Fachmagazins „Stiftung&Spon-
soring“. Er berät und unterstützt
gemeinnützig motivierte Vorhaben
von der Idee und Konzeption über
deren Umsetzung bis zu ihrer Realisierung in der lau-
fenden Arbeit. Das Institut für Stiftungsberatung blickt
auf 20 Jahre Erfahrung zurück und wurde für seine Ex-
pertise mehrfach ausgezeichnet.
� www.stiftungsberatung.de
62 ❚ Werte stiften
Wenn Sie das Magazin „Werte stiften” abonnieren möchten, senden Sie uns bitte unten-
stehendes Formular ausgefüllt per Post an: Bühring und Weisner Verlagsgesellschaft
GbR, Bayreuther Straße 1, 91054 Erlangen oder per Telefax: 09131.5302089. Oder abon-
nieren Sie „Werte stiften” über unser Homepage unter www.werte-stiften.de
Hiermit bestelle ich „Werte stiften” für ein Jahr im Abonnement (vier Ausgaben pro
Jahr) zum Jahrespreis von 22 Euro inkl. Versandkosten innerhalb Deutschlands. Wenn
ich nicht bis spätestens vier Wochen vor Ablauf eines Jahres kündige, verlängert sich
mein Abonnement automatisch um ein weiteres Jahr.
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Gründen schriftlich widerrufen an „Werte stiften”, Bühring und Weisner Verlagsgesellschaft GbR,
Bayreuther Straße 1, 91054 Erlangen
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Werte stiften im Abonnement
22,–Euro
Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit
Kommunikationsprofi Jan Dinger bietet mit seiner Agentur
in Erlangen das, wonach Kulturveranstalter und Wirtschafts-
unternehmen suchen. Veranstaltungskonzepte, die Kultur
und Wirtschaft an einen Tisch bringen. Die aber die Inhalte
der Kultur, deren besonderen Werte, nicht verrät, sondern
immer im Vordergrund behält. Dennoch – und das ist das
Besondere – werden die wirtschaftlichen Aspekte nicht aus
den Augen verloren. Der erfahrene Werber weiß, wie sich
Unternehmen präsentieren können und auch, um die Kon-
sequenzen einer erfolgreichen Kommunikation für die
Sponsoren, die sich mit Kulturveranstaltungen schmücken.
„Natürlich muss das Unternehmen „kulturaffin“ sein und
sich auch gerne engagieren wollen“, so Jan Dinger, „aber
das alleine reicht nicht aus, um sich für ein Kulturprojekt zu
entscheiden.“ So steht er Unternehmen beratend zur Seite,
um den richtigen Kulturpartner zu finden. Sponsoring also
auch einmal anders herum!
Die Kunst an Kulturkommunikation ist,das Kulturangebot wie ein Produktzu vermarkten, ohne jedoch die Kulturan sich zu verfälschen
Wichtig ist dabei, nicht nur schnelles Geld für Kulturpro-
jekte einsammeln zu wollen und irgendeinen Sponsor für
die Veranstaltung zu suchen, sondern das geeignete Kultur-
projekt für einen bestimmten Sponsor zu kennen. Das kann
auch bedeuten, ein Projekt für einen Sponsor individuell
auszusteuern bzw. auch ein neues Projekt gemeinsam erst
entstehen zu lassen.
„Meist gibt es bereits eine Menge guter Ansätze. Diese
müssen allerdings so gut wie immer für die Unternehmen
aufgearbeitet werden. Da fehlt den meisten Kulturverant-
wortlichen der Blick“, so Dinger. Dass dies funktioniert, be-
weisen Projekte wie beispielsweise „Klassik am See”, das er
seit acht Jahren erfolgreich betreut und hierfür Global
Player, aber auch regionale Größen als Sponsoren begei-
stern konnte.
„Die Kunst an Kulturkommunikation ist, das Kulturange-
bot wie ein Produkt zu vermarkten, ohne jedoch die Kultur
an sich zu verfälschen. Dazu gilt es Fragen zu beantworten
wie: Welches Projekt kann das Unternehmensprofil nachhal-
tig stärken? Welcher Kulturanbieter arbeitet professionell?
Welches Sponsorenpaket ist für mein Unternehmen das
richtige? Und wie kann ich mich im Rahmen der gesponser-
ten Veranstaltung positionieren? Diese Fragestellungen ent-
sprechen nicht nur den Unternehmen, sondern auch der
Kultur. Sie profitiert davon, dass sie Partner gefunden hat,
die sich gerne mit ihr identifizieren und sich deshalb auch
gerne langfristig für sie entscheiden. Nur so kann sich eine
Kulturveranstaltung zu einer Kulturmarke entwickeln – mit
einer langfristigen Planungsgrundlage. Auch dem Unterneh-
men kommt es entgegen, sich nicht permanent mit vielen
kleineren Sponsorenaktivitäten zu verzetteln, sondern er-
folgsorientiert und zielgerichtet zu engagieren. ◆
� www.projektbuero-d.com
Jan Dinger studierte an der Bayeri-
schen Akademie für Webung und
Marketing. Er berät Unternehmen
und Kulturschaffende bei Planung
und Realisierung von Veranstaltun-
gen. Daneben entwickelt er Spon-
soring- und Vermarktungskonzepte.
Im Jahr 2006 gründete er das „Pro-
jektbüro D“ – Agentur für Kultur-
und Eventmarketing in Erlangen.
Kultur und Wirtschaft an einem TischVon der Kunst, die richtigen Partner zusammen zu bringen
Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit
Man könnte es auch Werbung nennen, inhaltlich würde dies
aber einfach – und speziell für Stiftungen – den komplexen
Anforderungen nicht genügen. Es reicht deshalb nicht aus,
da Werbung im klassischen Sinn eine „verkaufsunterstüt-
zende Tätigkeit“ ist, die den Kunden über ein Produkt infor-
miert und schließlich vom Kauf überzeugen soll. Bei Stiftun-
gen und ihren Spendern können klare Analogien zu klassi-
schen Werbemodellen entwickelt werden, jedoch gibt es
noch eindeutigere Unterschiede: die Stiftung steht – anders
als ein Produkt – nicht im
Regal aus dem sich der Kunde
bedienen kann. Auch der
„Werbedruck“ auf den Spen-
der beschreibt eine andere
Kontinuität und ist somit
deutlich niedriger oder kaum
vorhanden.
Das Ziel der Kommunika-
tion für Stiftungen muss es
sein, neben der Vermittlung
von Inhalten und Werten, eine
besonders hohe Präsenz der
Stiftung im Kopf des Spen-
ders zu schaffen. Eine Prä-
senz, die vorhanden sein
sollte, auch bei fehlenden
Werbekontakten oder Impul-
sen.
Eine sensible, schwierige
und zeitaufwändige Aufgabe.
Doch gibt es eine Alternative?
Nein, denn die langfristige
Bindung des Spenders oder
Mitglieds an die Stiftung steht
für den Erfolg und das Beste-
hen. Es erfordert die Entwick-
lung einer klaren und profi-
lierten Stiftungs-Marke, die
sich durch eigene Positionen,
Handeln und vielmehr noch
Inhalten auszeichnet. Es geht darum eine Plattform oder
Community zu entwickeln, in der die Spender sich als Teil
des Systems empfinden und sich selbst bei der Spenden-
wahl keine Alternative geben können.
Dieses „involvieren“ des „Kunden“, so beschreiben es
Untersuchungen und Statistiken, hat einen deutlich höhe-
ren Erfolg als kurzfristige, plakative Maßnahmen, die kaum
einen Bonding- (Bindung) und Recognition-Effekt (Wieder-
erkennung) mit sich bringen. Sehr erfolgreiche Beispiele für
Plattformen sind Unterneh-
men für Tiere (www.unter-
nehmen-fuer-tiere.de), SOS
Kinderdörfer und deren Pa-
tenschaften oder die McDo-
nald’s Kinderhilfe.
Ein weiterer Effekt des
„Involvement“ ist die persön-
liche Multiplikation der Bot-
schaften durch das Commu-
nity-Mitglied in sein privates
Umfeld. Wir kennen alle die
Ergänzungen in Dialogen, die
bei Gesprächen fallen: „…das
ist eine tolle Sache…“ oder
„…die haben wirklich gehol-
fen...“ oder „…diese Unter-
stützung – einmalig…“. So un-
terliegen soziale und gesell-
schaftliche Netze einer signi-
fikanteren Sensibilisierung zu
der jeweiligen Einrichtung
und es braucht nur wenige
weitere positive „Werbe“-
Kontakte um hier wiederum
neue Mitglieder zu generie-
ren. Wer will denn kein Mit-
glied, Unterstützer oder Hel-
fer einer „guten Sache“ sein?
Fazit: „Tue Gutes und rede
darüber!“ ◆
Werte kommunizieren…… heißt: Tue Gutes und rede darüber!
von Sandra Gumbrecht
64 ❚ Werte stiften
Sandra Gumbrecht studierte Kom-
munikationsdesign und arbeitete
nach Stationen als Grafikerin und
Creative Director in namhaften
Werbeagenturen. Als Agenturinha-
berin seit 2003 liegt ihr Schwer-
punkt und ihre Philosophie auf lö-
sungsorientierter, konzentrierter
Kommunikation, die sie für zahlrei-
che Kunden, darunter auch Non-Profit-Organisationen
und gemeinnützige Vereine, erfolgreich realisiert hat.
Werte stiften ❚ 65
Personalien
Foto: Deutsche Krebshilfe
Foto: Heilbronner Bürgerstiftung
Foto: Bundesverband DeutscherStiftungen
Personalien
Jens Mittelsten Scheid
Dem Stifter Jens Mittelsten Scheid wird auf dem
Deutschen StiftungsTag 2010 am 7. Mai in Frank-
furt für sein stifterisches Engagement der Deut-
sche Stifterpreis des Bundesverband Deutscher
Stiftungen verliehen. Jens Mittelsten Scheid
stammt aus der deutschen Staubsaugerdynastie
Vorwerk und errichtete bereits 1982 die anstif-
tung gGmbh. 1990 wurde er Gesellschafter der
Ertomis-Stiftung gGmbH seiner Eltern. Beide Stif-
tungen führte er 2007 zu der Stiftungsgemein-
schaft anstiftung & ertomis zusammen. Mit meh-
reren Familienmitgliedern gründete er unter dem
Dach der Stiftungsgemeinschaft 1993 die Stiftung
Mittelsten Scheid, 2003 dann die Stiftung Interkul-
tur. Die Stiftungsgemeinschaft legt ihren Fokus
auf die Förderung von Stadtteilzentren, Nachbar-
schaftsgärten und Offenen Werkstätten. ◆
� www.anstiftung-ertomis.de
Prof. Dr. Dr. h.c. Harald zur Hausen
Prof. Dr. Dr. h.c. Harald zur Hausen ist seit 1. Ja-
nuar 2010 neuer Präsident der Deutschen Krebs-
hilfe. Er beerbt in diesem Amt Prof. Dr. Dagmar
Schipanski. Der weltweit renommierte Krebsfor-
scher studierte Medizin in Bonn, Hamburg und
Düsseldorf und promovierte im Dezember 1960.
Nach Forschungsaufenthalten in Philadelphia,
Würzburg, Erlangen-Nürnberg und Freiburg sowie
seiner Habilitation war er von 1983 bis 2003 Wis-
senschaftlicher Stiftungsvorstand des Deutschen
Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Für
seine grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiet
der Tumor-Virologie, die auch zur Entwicklung
des Impfstoffes gegen das Humane Papillomvirus
(HPV) geführt und damit die Prävention von Ge-
bärmutterhalskrebs verbessert haben, erhielt zur
Hausen 2008 den Medizin-Nobelpreis. ◆
� www.krebshilfe.de
Ekkehard Schneider
Seit Jahresbeginn gehört Ekkehard Schneider,
Vorstandssprecher der Südwestdeutsche Salz-
werke AG, dem Vorstand der im Juli 2004 errich-
teten Heilbronner Bürgerstiftung an. Er folgt in
dieser Funktion Manfred Oexner. Herr Schneider
ist ein gut vernetzter, verwurzelter und engagier-
ter Bürger der Stadt Heilbronn. Besonders am
Herzen liegen Ekkehard Schneider die Belange
der Jugend, deren gesellschaftliche Integration
und insbesondere deren Bildung. Eines seiner
Hauptanliegen ist die Idee, allen Heilbronner
Kindern das Spielen eines Musikinstruments zu
ermöglichen. ◆
� www.heilbronner-buergerstiftung.de
Dr. Annett Kröttinger
Seit Januar 2010 ist Dr. Anett Kröttinger neue
Ärztliche Leiterin der Deutschen Stiftung für
chronisch Kranke. In ihrer Funktion koordiniert
und supervidiert Frau Dr. Kröttinger die medizi-
nischen Aspekte aller durch die Stiftung organi-
sierten telemedizinischen Programme. Aufgrund
ihrer Tätigkeit in der ambulanten Patientenver-
sorgung verfügt sie über umfassende Kenntnisse
des deutschen Gesundheitswesens. Durch ihre
Ausbildung zum Master of Public Health an der
Harvard Universität sowie ihrer Beratungstätig-
keit für McKinsey&Co. hat sie sich umfassende
Managementfähigkeiten angeeignet. Frau Dr.
Anett Kröttinger wird ihre medizinischen Kennt-
nisse und Managementfähigkeiten nutzen, um
bestehende Vorhaben der Stiftung zu optimieren
und neue Projekte zu konzipieren. ◆
� www.dsck.de
Foto: Foto-Ralph
66 ❚ Werte stiften
Termine und Veranstaltungen
8. bis 10. März 2010
Fundraising für Hochschulen� www.ev-akademie-boll.de
9. März 2010
Umsatzsteuerrecht für gemein-nützige Einrichtungen, in Ham-burg� www.bfs-service.de
9. März 2010
Mitteldeutscher Fundraisingtagin Jena� www.mitteldeutscher-fundraising-tag.de
11. bis 12. März 2010
Intensiv-Seminar „Spenderbin-dung“, in Stuttgart� www.dorothea-schermer.de
11. März 2010
Stiftung und Steuern – Steuerer-klärung und Zuwendungsbestäti-gung in Bonn� www.stiftungsakademie.de
11. bis 13. März 2010
WBK Basics in Fundraising Ma-nagement in Winterthur� www.zkm.zhaw.ch
11. März bis 5. Juni 2010
CAS Sponsoring Management in Zürich� www.zkm.zhaw.ch/sponsoringma-nagement
17. März 2010
Basiswissen Stiftung – Gemein-nützigkeit, Spenden, Steuern, inBonn � www.stiftungsakademie.de
18. März bis 10. Dezember 2010 Fundraising-Modulkurse 2010in Düsseldorf� www.evangelische-medienakade-mie.de
19. März 2010
„Geldauflagenmarketing – wiesie systematisch neue Zuweisengewinnen”, in Frankfurt am Main� www.fundraisingakademie.de
19. März 2010
Fundraising für Einsteiger� www.fundgiver.de
20. März 2010
Fundraising in der Praxis – WieSie Spender und Sponsoren ge-winnen, in Frankfurt am Main� www.fundraisingakademie.de
24. März 2010, 20 Uhr
Illusion und Wirklichkeit in denMedien, in Hamburg� www.buceriuskunstforum.de
26. bis 28. März 2010
Chancengleichheit für Alle!in Berlin� www.amadeu-antonio-stiftung.de
29. bis 30. März 2010
Erfolgreich Spender und Sponso-ren gewinnen� www.odenwaldinstitut.de
1. bis 24. April 2010
„Nonprofit Governance & Leader-ship“ in Sursee und Basel � www.ceps.unibas.ch
bis 14. April 2010
Ausstellung – „Schüler forschen:Denkmalschutz und Lagerhal-tung“, in Hamburg� www.hamburgerschulmuseum.de
14. bis 16. April 2010
17. Deutscher Fundraising Kon-gress in Fulda� www.fundraisingkongress.de
15. April und 21. Oktober 2010
Rechnungslegung und Prüfungvon Stiftungen, in Berlin� www.caritaskongress.de
16. April 2010
1. Zürcher Stiftungsrechtstag:Perspektiven des Stiftungsrechtsin der Schweiz und Europa, in Zü-rich� www.zentrum-stiftungsrecht.uzh.ch
16. April 2010
Fundraising im Stiftungsdschun-gel, in Hamburg� www.fundgiver.de
19. bis 20. April 2010
Gewinnung von Förderstiftungenfür gemeinnützige Projekte, inNürnberg� www.foerder-lotse.de/Seminar-fo-erderstiftungen.html
19. bis 22. April 2010
CAS Nonprofit Governance &Leadership Modul 1, (CH)� www.ceps.unibas.ch
24. April 2010, 18.00 bis 02.00 Uhr
Lange Nacht der Museen –„Schaulust und Augentrug“, inHamburg� www.buceriuskunstforum.de
27. April 2010
Fundraising in der Praxis – WieSie Spender und Sponsoren ge-winnen, in Mannheim� www.fundraisingakademie.de
28. April 2010
Stiftung und Testamentsvollstrek-kung – Was ist zu tun, wenn dieStiftung Erbe wird? in Bonn� www.stiftungen.org
29. April 2010
Grundlagen des Arbeitsrechts ingemeinnützigen Einrichtungen in Köln� www.bfs-service.de
3. bis 4. Mai 2010
Fundraising für Umwelt und Ent-wicklung in Münster� www.eine-welt-netz-nrw.de
5. Mai 2010
Einsteigerseminar 7 – Intensivse-minar für Stiftungen, in Frankfurt� www.stiftungen.org
Termin- und Veranstaltungsübersicht
5. Mai 2010
Einsteigerseminar 8 – Stiftungenund ihre Vermögensanlage, inFrankfurt� www.stiftungen.org
5. bis 7. Mai 2010
Deutscher StiftungsTag 2010in Frankfurt am Main� www.stiftung.org
8. Mai 2010
3. Ökumenischer Fundraisingtagin Hannover� www.oekft.de
8. Mai 2010, 10 bis 18 Uhr
2. Bonner Stiftungstag� www.bonner-stiftungen.de
12. bis 16. Mai 2010
Ökumenischer Kirchentag, inMünchen� www.m-2010.de
18. Mai 2010
Fördermöglichkeiten für gemein-nützige Projekte, in Frankfurt� www.foerder-lotse.de/Einsteiger-seminar.html
25. Mai 2010
Fundraising in der Praxis – WieSie Spender und Sponsoren ge-winnen, in Darmstadt� www.fundraisingakademie.de
31. Mai bis 4. Juni 2010
Foundation Week, in Brüssel� www.efc.be/foundationweek
5. Juni 2010
3. Hamburger Stiftungstag� www.hamburger-stiftungen.de
6. Juni 2010
Sechster UNESCO-Welterbetag, inDarmstadt� www.unesco.de
9. Juni und 31. August 2010
Stiftungsmanagement - DieGrundlagen, in Berlin� www.stiftungen.org
11. Juni 2010
Geldauflagenmarketing – Wie Siesystematisch neue Zuweiser ge-winnen, in Köln� www.fundraisingakademie.de
14. Juni 2010
Gewinnung von EU-Fördermittelnfür gemeinnützige Projektein Neuendettelsau� www.foerder-lotse.de/Seminar-EU-Foerderung.html
14. bis 15. Juni 2010
Treffen des Gesprächskreises Stif-tungsmanagement� www.stiftungen.org
17. Juni 2010
Aktionstag BürgerstiftungenVor Ort aktiv, deutschlandweit� www.stiftungen.org
19. Juni 2010
Fundraising in der Praxis – WieSie Spender und Sponsoren ge-winnen, in Bielefeld � www.fundraisingakademie.de
21. bis 22. Juni 2010
Professionelle Spendenakquirie-rung – von den Grundlagen biszur Umsetzungin Köln� www.vsb-bildungswerk.de
21. bis 24. Juni 2010
CAS Nonprofit Governance &Leadership Modul 3 Universität Basel (CH)� www.ceps.unibas.ch
25. Juni bis 3. August 2010
34. Tagung des UNESCO-Welter-bekomitees, in Brasilia, Brasilien� www.unesco.de
27. Juli 2010
Fundraising in der Praxis – WieSie Spender und Sponsoren ge-winnen, in Würzburg� www.fundraisingakademie.de
DT Deutsche Stiftungstreuhand AGAlexanderstraße 2690762 FürthTelefon (0911) 740 76 80Telefax (0911) 740 76 [email protected]
Ihr Partner für Stiftungsberatung und -verwaltung
Wir begleiten Privatpersonen, Unternehmen, Sparkassenund Banken, Kommunen und gemeinnützige Einrichtungenbei der Realisierung ihrer Stiftungsidee.
Die Verwaltung zahlreicher Stiftungen im Auftrag vonSparkassen, Kommunen und gemeinnützigen Einrichtungenzeugt von unserer Kompetenz.
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