Post on 17-Aug-2015
Proseminar
Appmusik: Von Anfang an Musik machenMusikalische Aneignungsprozesse im digitalen Wandel
– Perspektiven für den modernen Musikunterricht
Leitung: Matthias Krebs
Autoren: Peter und Sarah
Unterrichtsidee
BeBot-Stories
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Unterrichtsidee
Vertonung einer Roboter-Geschichte mit der iPad-App "Bebot"
Musikalische Umrahmung/Untermalung einer vorgegebenen Geschichte
o Verstehen des Textes bzw. Interpretation/Ausdeutung
• eigenständige Gliederung, Handlung von Abschnitten in eigenen Worten
erzählen können
o App als "Atmosphären-Erzeuger" und Musikinstrument kennenlernen
• vorerst in Alleinerkundung, Lehrer sollte für Fragen immer bereit stehen und
im Fall assistieren
o zu festen Motiven und Momenten im Text Bebot-Phrasen ausarbeiten
• zuerst allein, später zusätzlich mit Hilfe von vorbereiteten Kärtchen (z.B
"Marsmännchen") mit den Schülern besprechen, was wie klingen kann und wo
und wie man das im Text unterbringt.
Wichtig: Kreativen Raum lassen und nicht den Schülern die Arbeit abnehmen
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Vorstellung der App „BeBot“
Der Nutzer erblickt in dieser App „BeBot“ (iOS) einen lustigen Retro-Roboter. Wenn man mit den
Fingern auf dem Touchscreen herumfährt, fängt er an wie ein Blech-Sinatra zu singen, wiegt den
Oberkörper, bei hohen Tönen legt er den Kopf in den Nacken und formt den Mund passend zum
elektronisch klingenden Geräusch.
Das Menü dieser App offenbart einige Presets, die BeBot wie ein Theremin klingen lassen oder eine
Computer-Orgel, eine Synthesizer-Harfe. In den Einstellungen der App, können Soundeffekte
ausgewählt werden. Außerdem lassen sich "Note Grids" wie Saiten über das Display legen, um
während des Spiels die Töne besser zu treffen. Eine Funktion zum Aufnehmen gibt es nicht, allerdings
lassen sich die eigenen Voreinstellungen speichern und jederzeit wieder aufrufen.
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ERLÄUTERUNGEN UND
MATERIALIEN ZUR
UNTERRICHTSIDEE
BeBot-Stories
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Lerngruppe / Materialien / Technik
Lerngruppe:
• beliebig viele SchülerInnen (je nach Verfügbarkeit der iPads; max 2 Schüler pro iPad)
• Alter 10-12
• Schüler sollten lesen können, allerdings sonst keine Vorerfahrungen nötig
Welche Materialien werden vorbereitet?
• zu vertonende Geschichte (sollte bildhaft sein, sollte möglichst wenig direkte Rede
enthalten)
• vorbereitete Kärtchen mit Bildern von Personen, Handlungen etc. aus der Geschichte
• die App "Bebot" auf dem Apple iPad, iPads ohne Skala (stufenlose
Tonhöhenregulierung), iPads mit einer festgelegten Skala (z.B. c-moll, Einstellungen
der App: Doppelklick auf Pfeil im rechten unteren Bildschirmrand
Welche technischen Voraussetzungen gibt es?
• iPads, Verstärker, Kabel, Kopfhörer (einer pro SchülerIn!)
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Perspektivwechsel: Wie können die Lernenden einbezogen werden?
Motivation – SuS können selbst auf einfache Art erkunden, wie man Musik und Geräusche eines
Roboters mit der App spielerisch erzeugen kann -> Eintauchen in die Welt des "Bebots“ (bzw. der
Geschichte).
Sinn – Die SuS befassen sich mit atmosphärischem Gebrauch von Musik bzw. Geräuschen, setzen sich
mit Stimmungen auseinander und erwecken den Text zum Leben. Die funktioniert nur, wenn sie den Text
verstanden und sich damit beschäftigt haben (Wie können Stimmungen, Bewegungen, Gefühle vertont
werden?). Aufführung ist ein sinnvolles Ziel.
Spaß – Man muss nur auf das Display drücken und es erklingt etwas! Man kann damit „reden“ wie ein
Roboter und lustige Geräusche erzeugen
Aussage / Zweck – Durch die Beschäftigung mit dem atmosphärischen Gebrauch von
Musik/Geräuschen befassen sich die Lernenden mit ihren eigenen Stimmungen und Empfindungen, setzen
sich damit auseinander, und übertragen diese auf die musikalische Darstellung. Die neuen Möglichkeiten
der Tablets werden hier mit der bereits bekannten Methode der Textvertonung kombiniert.
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Unterrichtsziele und Ergebnisse
• Ernsthafte Aufführung bei der jeder Schüler zeigen kann und zeigen soll, wie
er sich mit dem Text beschäftigt hat
o bewusst erarbeitete Leitmotive einsetzen
o Bewusster Einsatz musikalischer Parameter (hektisch oder eher ruhig?
staccato oder legato? Wiederholungen? usw.)
o Kontrollierter Umgang mit der App (wissen, wo was wie passiert)
o Kommunikation und Verständigung zwischen den Schülern,
Rollenverständnis
o Erarbeitung eines Ablaufes: Szenen und Bilder des Textes kennen
• Filmaufnahme!?
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Methoden
Zunächst soll in der Gruppe ausprobiert werden, wie sich verschiedene
Bewegungen / Stimmungen / etc. mit Bebot darstellen lassen. Wie kann der Klang
modifiziert werden? Warum wählen die Schüler welchen Klang? Wichtig ist, zu
kommunizieren und aufeinander einzugehen, damit ein homogenes Ergebnis
herauskommen kann.
1. Explorationsphase 1 (Lesen und Verstehen des Textes)
2. Explorationsphase 2 (Kennenlernen der App Bebot)
3. Differenzieren und Benennen von klanglichen Unterschieden
4. Zuordnen von Klängen zum Text, Erstellen von Leitmotiven
5. Gruppenphase: Gegenseitiges Absprechen, Vorspielen und Zusammenspiel
austesten
a. vielleicht: Lehrer unterstützt bei der Strukturierung der Klangkomposition
6. Aufführung, bei der jeder Schüler in gleichem Maße eingebunden ist;
Komposition soll wiederholbar sein, kann aber auch Improvisationsanteile haben
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Maßnahmen
Als Material steht einer Gruppe von 3-6 SchülerInnen drei iPads zur Verfügung,
auf welchen die App Bebot aufgespielt ist. Sie werden von der Lehrperson
entsprechend vorbereitet – zwei iPads sollen so eingestellt sein, dass sie keine
Skala haben, auf einem iPad wird die App BeBot mit festgelegter Skala versehen
(hier: c-moll), um auf vereinfachte Weise zu ermöglichen, dass Melodien gespielt
werden können.
Wie vorher erwähnt soll die zu vertonende Geschichte bildhaft sein, möglichst
wenig direkte Rede enthalten und bestenfalls mehrere Charaktere und Szenen
haben.
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Aufgabenstellung
1. Lest den Text sorgfältig durch.
2. Gliedert den Text in für euch sinnvolle Abschnitte.
3. Welche Stellen könnt ihr euch selbst am Besten vorstellen.
a. Markiert diese und andere bildhafte Stellen.
4. Testet alle klanglichen Möglichkeiten der App BeBot aus, die euch einfallen!
5. Überlegt euch an diesen Stellen Leitmotive (eine bestimmte
wiedererkennbare Phrase für eine gewisse Stelle) mit dem Bebot.
6. Spielt euch gegenseitig vor und legt fest, wer innerhalb der Gruppe für
welchen Klang zuständig ist (Zusammenspielen ist erwünscht!)
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Unterrichtsablauf
Die SchülerInnen setzen sich in ihre Gruppe und erhalten die Aufgabenstellung
und die zu bearbeitende Geschichte.
1. Die Lehrperson liest die Robotergeschichte vor, und bespricht diese kurz mit
den SuS (5 min)
2. Die SuS machen sich mit dem Programm vertraut und stellen die Unterschiede
der Skalen fest (10 min)
3. Die SuS versuchen, unterschiedliche Stimmungen bzw. Bewegungen mit
unterschiedlichen Klängen darzustellen. Sie komponieren einfache Leitmotive.
(5 min)
4. Die SuS erarbeiten selbständig eine Vertonung der vorliegenden
Robotergeschichte. (etwa 5-8 Klänge/kurze Melodien) (15 min)
5. Probe für die Aufführung (2-3 Durchläufe) (10 min)
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AUS DER PRAKTISCHEN
ERPROBUNG UND WEITERE
IDEEN UND MATERIALIEN
BeBot-Stories
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Aus der praktischen Erfahrung am 7.6.2013 (1)
• SuS waren zunächst insgesamt sehr zurückhaltend
• erster Kontakt mit der App verlief erst zaghaft, dann mutiger
• Problem: alle spielten gleichzeitig, so dass sich die einzelnen vermutlich nicht
mehr gut hören konnten -> L gab Kopfhörer für Schüler aus
• Da der Text sehr lang war (vorgelesen sollte die Länge nicht mehr als 90
Sekunden betragen!), teilten wir den Text in mehrere Abschnitte, die
gruppenweise vertont wurden
• zusätzlich zu den Leitmotiven wurden die SuS vom L animiert, an (für sie)
passenden Stellen zu improvisieren, so dass mehr Klangfülle entsteht und
nicht große Teile des Textes unvertont bleiben
• jüngeren SuS, die nicht lesen können (und den Text somit nicht verfolgen
können) kann ein anderer SuS als Hilfe beigeordnet werden, oder mittels
Kärtchen für die Leitmotive visuelle Hilfestellung gegeben können
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Aus der praktischen Erfahrung am 7.6.2013 (2)
Was hat zu den interessantesten (Zwischen-)Ergebnissen geführt?
• Besonders gelungen war der Einstieg mit dem Vorlesen der Geschichte. Die
SuS waren sofort interessiert und hörten gebannt zu.
• Gut funktioniert hat das Nachmachen von Bebot-Lauten mit der eigenen
Stimme (was allerdings ein Vormachen des L voraussetzte)
Welche Schwierigkeiten haben sich bei der Erprobung ergeben?
• insgesamt klangen durch die eingeschränkten Modulationsmöglichkeiten der
Bebot-App viele Klänge relativ ähnlich. Eine klangliche Differenzierung fiel den
SuS eher schwer
• vor allem jüngere SuS benötigen bei der Festlegung zu vertonender Stellen
Hilfe (bspw zu lösen durch konkrete Zuordnung von Leitmotiven durch L und
deren Visualisierung mittels Bildkärtchen)
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Weitere Ideen / Ergänzungen
Wir wählten die Roboter-Geschichte, da sich der Sound von Bebot unserer
Meinung nach (als Einstiegsaufgabe und erstem Kontakt mit der App) dazu
anbietet; die SuS finden leicht einen Zugang.
• Als Erweiterung könnte man die Geschichte noch freier wählen, oder die SuS
(ohne vorgegebene Geschichte) frei zu einem Thema („Frühling“) ein
Arrangement erstellen lassen.