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Die Entwicklung der Krise: Rückblick und Ausblick
Michael Bräuninger
Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 2
Agenda
Die Trends bis 2008: Wachstum und Globalisierung Die aktuelle Krise Maßnahmen und Programme
Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 3
Wachstum der Weltwirtschaft
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5
10
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25
30
35
40
45
1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000
in T
sd. M
rd.
Europa Asien Mittel-/Nordamerika Südamerika Afrika Ozeanien
Seit 1960 ist das Weltsozialprodukt um den Faktor 6 gestiegen.
Quelle: PWT 2007
Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 4
Das Zeitalter der Globalisierung:Welthandel wächst schneller als die Produktion
Öffnung nationaler Märkte ...– Neue Technologien– Abbau von Grenzen Abbau von Hemmnissen Einbezug der NICs
... globaler Märkte– Kleine Länder und KMU auf großen Märkten– Economies of Scale– Spezialisierung und Trennung der Produktion
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Ergebnis der Globalisierung
Mehr Wettbewerb Mehr Effizienz Mehr Flexibilität Mehr Mobilität Mehr Wohlstand
Aber auchzunehmende Ungleichheit
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Wachstum und Inflation
Die Inflation ist in den letzten Jahren weltweit rückläufig.
Ursache hierfür ist eine höhere geldpolitische Disziplin.
Hohe Liquidität seit 2001 hat zur Entstehung der Immobilienblase in den USA beigetragen.
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Agenda
Die Trends bis 2008: Wachstum und Globalisierung Die aktuelle Krise Maßnahmen und Programme
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Entwicklung der Krise
Ausgangspunkt: Expansive Geldpolitik in den USA Entstehen von Immobilienblasen. Bis September Finanzkrise, aber keine
Wirtschaftskrise: dann Übergreifen. Weltweiter Einbruch der Industrieproduktion und des
internationalen Handels.
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Absturz der Weltwirt-schaft
Source: IMF: update March 13/14, 2009
Quartals-Wachstum gg VJ in %
11.09.01 15.09.08
Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 9
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USA: Stabilisierung durchFiskalpolitik
Wohnungsbau und Konsum lähmen die Wirtschaft
Kredite an Haus-eigentümer
Stärker ausgaben-orientiert: Energie
Geringeres Gewicht auf Steuern 2 Zahlenangaben: Veränderung der Ursprungswerte gegenüber dem Vorjahr in %.
Quellen: Bureau of Economic Analysis; Berechnungen des HWWI; ab 1. Quartal 2009: Prognose des HWWI.
1 Veränderung gegenüber dem Vorquartal in %, auf Jahresrate hochgerechnet.
Reales Bruttoinlandsprodukt in den USA
50556065707580859095
100105110115120125
I II2003
III IV I II2004
III IV I II2005
III IV I II2006
III IV I II2007
III IV I II2008
III IV I II2009
III IV I II2010
III IV-8
-6
-4
-2
0
2
4
6
8
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14
16
Laufende Jahresrate¹ (rechte Skala)1. Quartal 2002 = 100 (linke Skala)Jahresdurchschnitt²
Index
Prognosezeitraum
%
2.92.0
3.6 2.81.1 -2.7
2.5
1.0
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Die Konjunktur in Deutschland:Stabilisierung durch weltweiteKonjunkturprogramme Exporte brechen ein und
erholen sich erst im kommenden Jahr mit der Besserung der Weltkonjunktur.
Investitionsdynamik und privater Konsum schwach.
Stabilisierung durch deutsche und weltweite Konjunktur-programme: Nachfrage, Bürgschaften, Arbeitsmarkt.
Preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt in Deutschland(Saison- und arbeitstäglich bereinigt mit Census-Verfahren X-12-Arima)
1) Veränderung in % gegenüber dem Vorquartal, auf Jahresrate hochgerechnet, rechte Skala. 2) Zahlenangaben: Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %. Quellen: Statistisches Bundesamt; 2009 und 2010: Prognose des HWWI.
889092949698
100102104106108110112
114116118
I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV-10-8-6-4-202468101214
161820
lfd. Rate¹Kettenindex (2000=100)Jahresdurchschnitt²
1.0-3.8
1.32.5
3.0
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Politik des billigen Geldes geht weiter!
Geldpolitik ist expansiv
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Leitzinsen
0.0
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
6.0
7.0
J 00 J 01 J 02 J 03 J 04 J 05 J 06 J 07 J 08 J 09
Euroraum USA
Prozen
Quellen: EZB, FED
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Fallende Preise
Source: IMF: update March 13/14, 2009Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 13
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Finanzierungsbedingungen weiterhin schlecht
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Zinsentwicklung
0.0
1.0
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4.0
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7.0
8.0
2000-01 2001-01 2002-01 2003-01 2004-01 2005-01 2006-01 2007-01 2008-01 2009-1
IndustrieobligationenAnleihen der öffentlichen Hand Hauptrefinanzierungssatz
Prozent
Quellen: Bundesbank
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Agenda
Die Trends bis 2008: Wachstum, Globalisierung und Demographie
Die aktuelle Krise Maßnahmen und Programme
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Geldpolitik zwischen Pest und Cholera!
Zurückgehende Preise. Resultat der Verbilligung
von Energie und Nahrungsmitteln.
Weiterhin moderate Lohnsteigerungen.
Steigende Reallöhne.
80.0
85.0
90.0
95.0
100.0
105.0
110.0
115.0
120.0
125.0
130.0
135.0
Verbraucherpreise ohne Energie und Nahrungsmittel
Nahrungsmittel
Haushaltsenergie und Kraftstoffe
2002 2004 2006
Index (2005=100)
2003 2005 20082007
Entwicklung der Verbraucherpreise
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Fiskalpolitik: kurzfristig notwendig aber langfristig?
Krise unterscheidet sich von vorherigen durch- Ausmaß und Dauer.- Nachfragekrise.
Expansive Fiskalpolitik: Internationale Koordination ist notwendig: Minimum 1% des BIP (Was zählt?).
Kriterien: schnell wirksam und nachhaltig Langfristig
- Konsolidierung der Staatsfinanzen.- Vorgezogene Ausgaben sind vorgezogen.- Vorgezogene Steuererleichterungen sind
vorgezogen.
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Multiplikatoren
Offene Volkswirtschaft: Mundell-Fleming Wechselkurseffekte Spillovers
Crowding out: Expansive Geldpolitik Ricardianische Äquivalenz
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Steigende staatliche Defizite
Source: IMF: update March 13/14, 2009Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 19
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Steigende Risikoprämien
Benchmark Bonds
2.02.53.03.54.04.55.05.56.06.5
Apr.07
Jul.07
Okt.07
Jan.08
Apr.08
Jul.08
Okt.08
Jan.09
Apr.09
Deutschland GriechenlandIrland
Prozent
Quelle: Datastream
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Steigende Inflationsgefahren
Budgetdefizite und Inflation in den USA
-9
-6
-3
0
3
6
1970 1973 1976 1979 1982 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006
in Pro
zent
des B
IP
0
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8
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in Pro
zent
US Government Deficit/SurplusInflationsrate
Quellen: Datastream; HWWI.
Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 22
Rettungsschirme für die RealwirtschaftInsolvenzen großer Unternehmen haben FolgewirkungenAber: Keine Systemrelevanz: Der Ausfall des einen bedeutet
den Gewinn des anderen. Subventionierung führt zu Marktverzerrungen:
Großunternehmen versus KMU. Wer entscheidet, wo die Produktionskürzung
stattfindet? Der Staat oder der Markt?Probleme: Internationale Koordination: Was geschieht in
Frankreich und Italien? Weiterer Vertrauensverlust bei Insolvenzen.
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Das Wirtschaftsmodell
Derzeit häufig gehörte Forderung: Abkehr vom Wirtschaftsmodell
– Kritik an Exportabhängigkeit: stärkere Binnenorientierung.
Aber– Exportorientierung der Produktion ist ein
Marktergebnis: Komparative Vorteile Deutschlands liegen z.B. in der Automobilindustrie und im Maschinenbau.
– Importorientierung des Konsums ist Konsequenz der Nachfrage.
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Ergebnisse
Derzeit: schwere Krise, Geld- und Fiskalpolitik sind zur Stabilisierung
notwendig. Mittel- bis langfristig notwendig:
Fortführung der Globalisierung und des weltweiten Wachstums.
Richtige Regulierung des Finanzsektors. Eindämmung der Geldmengen. Konsolidierung der Staatsfinanzen.