Inhlt1.t .E Amar - baobab.at · Inhlt1.t .E Amar Arbeitsblatt A Kinderarbeit/2 Kinderarbeit ist...

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Amarschulwelten

Amar

Kurzfilm, Indien/UK 2011, 10 Min., ab 10 Jahren

Buch und Regie: Andrew Hinton

Produktion: Pilgrim Films

Kamera: Andrew Hinton

Schnitt: Saurabh Dalmiya

Ton: Farrell Lennon

Sprache: ohne Sprache

Begleitmaterial: Birgit Henökl-Mbwisi, Hildegard Hefel

Auszeichnungen

Bester Mini Dokumentarfilm beim Big Sky Documentary Festival (2013), Bester Kurzfilm beim

Internationalen Kurzfilmfestival London Indian Film Festival Satyajit Ray (2013), Publikumspreis

beim Jeevika: Asia Livelihood Documentary Festival (2011)

Themen

Alltag eines Jugendlichen in Indien, Kinderarbeit, Bewältigung von herausfordernden Lebenssi-

tuationen, Filmsprache

Inhalt Der14-jährigeAmaristderHauptverdienerseinerFamilie.SeinTagbeginntum4Uhrmorgens.

NachdemseineMutterihmdasFrühstückzubereitethat,machtersichaufdenWeg,umZeitungen

auszutragen.AnschließendverbringterseinenVormittaganseinerzweitenArbeitsstelle,einem

kleinenElektrogeschäft.NachdemMittagessengehtAmar indieSchule,danachwieder indas

Elektrogeschäft. Der Tag endet gegen 22.15 mit Lernen und Hausübungen erledigen für den

nächstenTag.

DerRegisseurdokumentiertmöglichstobjektivundzurückhaltenddenTagesablaufvonAmar,der

dieSchuleundzweiJobsbewältigt.KeinezusätzlicheMusik,keineaufregendenKamerabewegun-

genlenkenvomPorträtdesJungenab.DiesestilleBeobachtungundBegleitunglöstBewunde-

rungfürdiesenaußergewöhnlichstarkenJungenaus.DerRegisseurmeintdazu:„Amardoesn‘t

saymuch.HehasaquietdeterminationwhichIthinkcomesthroughinhisactionssoIwantedhis

daytospeakforitself,ratherthantryingtoexplainitwithvoice-overordialogue.Itriedmusicbut

itjustdidn‘tseemtowork.Ilikedthesimplicityofthenaturalsounds.“

http://asiasociety.org/blog/asia/interview-filmmaker-andrew-hinton-captures-day-life-indian-striver

Amar 2schulwelten

1. Ein Tag im Leben von Amar

Ziel: DieSchülerInnensetzensichmitdemTagesablaufeinesJugendlicheninIndienauseinander

undrekapitulierenseineGeschichteanhandvonSzenenbildernausdemFilm.

Alter: ab10Jahren

Dauer: 1UE(50Min.)

Material: Kopiervorlage„Bilder“

Durchführung:

1. FilmsichtungundFilmanalyse(25’)

DerFilmwirdgemeinsamangesehenundmitHilfefolgenderFragenkurzbesprochen:

• WiehateuchderFilmgefallen?

• Washateuchammeistenbeeindruckt?AnwelchesBilderinnertihreuchalserstes?

• WelcheGeschichteerzähltderFilm?WeristderHauptdarsteller?

2. EineGeschichteinBildern(25’)

ImVorfeldderStundemüssendieBilderausgeschnitten(Kopiervorlage„Bilder“)undimIdealfall

foliertwerden.

DieSchülerInnenbildeneinenKreis,inderMittewerdendieBilderausdemFilmaufgelegt.Auf-

gabederSchülerInnenistes,dieBilderindierichtigeReihenfolgezubringen.Hilfreichdabeiist

es, die SchülerInnen darauf hinzuweisen, dass sie auf Kleidung und Tageszeit achten sollen.

GemeinsamwirdnochmalsderInhaltdesFilmsanhandfolgenderFragenbesprochen:

• WoundinwelchemZeitraumspieltderFilm?Woranerkenntihrdas?

• WelchenEindruckhabtihrvondemJungen?WiemeisterterseinLeben?

• InwelchenSzenenzeigtsichseinegelasseneArtbesondersdeutlich?WelcheTräumekönnteer

haben?

• WelcheGefühleerwecktderFilmbeieuch?

• WosehtihrGemeinsamkeiten,woUnterschiedemiteuremLeben?

Amarschulwelten Kopiervorlage Bilder/1

Amarschulwelten Kopiervorlage Bilder/2

Amarschulwelten Kopiervorlage Bilder/3

Amarschulwelten Kopiervorlage Bilder/4

Amarschulwelten Kopiervorlage Bilder/5

Amarschulwelten Kopiervorlage Bilder/6

Amarschulwelten Kopiervorlage Bilder/7

Amarschulwelten Kopiervorlage Bilder/8

Amarschulwelten Kopiervorlage Bilder/9

Amar 12schulwelten

2. Kinderarbeit

Ziel: DieSchülerInnenerarbeitensichWissenzumThemaKinderarbeitundsetzensichmitden

unterschiedlichenPositionendazuauseinander.

Alter: ab10Jahrenbzw.ab14Jahren

Dauer: 1UE(ca.50Min./ca.75Min.)

Material: ArbeitsblattA„Kinderarbeit“(ab10Jahren),ArbeitsblattB„Kinderarbeit“(ab14Jahren),

eventuellFlipchartpapier,Computer,Kärtchen,Pinnwand,Stecknadeln

Durchführung (ab 10 Jahren):

1. Mindmap–Plenum(10’)

Gemeinsam wird anhand eines Mindmaps dasVorwissen der SchülerInnen zumThema Kinder-

arbeiteingeholt.

2. Information–Kleingruppenarbeit(15’)

Die SchülerInnen bilden Kleingruppen und erarbeiten sich anhand des Arbeitsblatts A „Kinder-

arbeit“durchdieLektüreundBeantwortungderFragenInformationenzumThemaKinderarbeit.

DieKärtchenmitdenAntwortenwerdennachFragensortiertaneinePinnwandgeheftetundam

Schlussgemeinsamkurzbesprochen.

3. FilmsichtungundBesprechung(20’)

DerFilmwirdgemeinsamangesehenundmitHilfefolgenderFragenbesprochen:

• WelcheGeschichteerzähltderFilm?WeristderHauptdarsteller?

• WiesiehtAmarsTagesablaufaus?

• Warumglaubtihr,arbeitetAmar?

• UmwelcheArtvonKinderarbeithandeltessicheurerMeinungnach?

• WashätteesfürKonsequenzen,wennAmarnichtmehrarbeitendürfte?

• EntsprichtAmarsLebenssituationdenForderungenderarbeitendenKinder?

Durchführung (ab 14 Jahren):

1. Mindmap–Plenum(10’)

sieheoben

2. FilmsichtungmitFragen(15’)

• WelcheGeschichteerzähltderFilm?WeristderHauptdarsteller?

• WiesiehtAmarsTagesablaufaus?

• Warumglaubtihr,arbeitetAmar?

3. InternetrecherchefürundwiderKinderarbeit–Kleingruppenarbeit(30’)

DieSchülerInnenteilensichinKleingruppenzuje4Personenauf.SieerarbeitensichInformatio-

nenzumThemaKinderarbeitunderstelleneinInterview,PlakatefüreineDemonstrationodereine

PowerPoint-Präsentation.

4. PräsentationderErgebnisse–Plenum(20’)

JedeGruppepräsentiertihrInterview,ihrePlakateoderihrePowerPoint-PräsentationimPlenum.

Esdarfnachgefragt,kommentiertunddiskutiertwerden.

Amarschulwelten Arbeitsblatt A Kinderarbeit/1

Kinderarbeit A

1. LestdenTextzuKinderarbeit.

2. BesprechtanschließendinderGruppefolgendeFragenundnotierteureAntwortenaufKärtchen,

verwendetproFrageeinKärtchen.

• WannsprichtmanvonKinderarbeit?WelcheArtenvonKinderarbeitgibtes?

• WarumgibtesweltweitKinderarbeit?WarummüssenKinderarbeiten?

• WasverlangenmanchearbeitendeKinder?Warum?

VorzirkahundertJahrenwaresinÖsterreichnochnichtselbstverständlich,dass

KinderindieSchulegehen.Einigehabenbiszu16StundenamTagaufFeldern

oderinFabrikengearbeitet.HeuteistesinÖsterreichverboten,dasseinKind

vorseinem15.Lebensjahrarbeitet.ObwohlKinderarbeitinvielenLändernder

Weltverbotenist,müssenweltweit168MillionenKinderarbeiten.Davonarbei-

ten85MillionenMädchenundJungenangefährlichenOrtenwieSteinbrüchen

oderaufPlantagen,siehabenvielzulangeArbeitszeitenoderwerdenwieSkla-

venbehandelt.

DiewichtigsteUrsachefürKinderarbeit istArmut.DasEinkommenderFamilie

reichtnichtaus,umdieganzeFamiliezuernähren.Kindermüssendaherarbei-

ten,umihreElternzuunterstützen.AbernichtnurdasgeringeEinkommen,son-

dernauchdieArbeitslosigkeitderElternisteinGrund.InsogenanntenEntwick-

lungsländerngibtesoftkeineSozialsysteme,somitkeinArbeitslosengeld,keine

Krankenversicherungetc.ImsüdlichenAfrikaarbeitetjedesdritteKindzwischen

5und14Jahren.DasistdiehöchsteZahlweltweit.DieKinderarbeitenzumBei-

spielmit ihrenElternaufKaffee-undKakaoplantagen, inBergwerken,alsVer-

käuferInnen von Zeitungen und Blumen oder als SchuhputzerInnen auf der

Straße.ManchmalsammelnsieaufMüllplätzenAbfall,arbeitenalsHausange-

stellteoderalsNäherInnen.Sehroftwerdensiedabeiausgebeutetundschlecht

bezahlt.DurchdielangenArbeitszeitenkönnenKinderauchhäufignichtindie

Schulegehen.

ArmutistnichtnureineUrsachevonKinderarbeit,KinderarbeitistaucheineUrsa-

chefürArmut.WennKindernichtdieMöglichkeithaben,indieSchulezugehen

undeinenBerufzuerlernen,bleibensiearm.Umgekehrtistesso:WennKinder

aus armen Familien nicht arbeiten dürfen, können sie auch häufig nicht in die

Schulegehen(Schulgeld,KostenfürSchulbücher,Schuluniformetc.).

Amarschulwelten Arbeitsblatt A Kinderarbeit/2

KinderarbeitistjedochnichtgleichKinderarbeit.EsistwichtigzwischenKinder-

arbeit und ausbeuterischer Kinderarbeit zu unterscheiden. Die Internationale

Arbeitsorganisation(IAO)definiertKinderarbeitfolgendermaßen:WenneinKind

unter15JahrenregelmäßigmehrereStundenamTagarbeitet,dannsprichtman

vonKinderarbeit.Seit1999giltzusätzlichinvielenLändernderWelteinVerbot

der schlimmsten ausbeuterischen Formen der Kinderarbeit. Zu diesen zählen

unter anderem die gefährliche und gesundheitsschädigende Arbeit in Stein-

brüchenund inMinen,sehr langeArbeitszeiten, jedeFormvonSklavereiund

Zwangsarbeit,KinderprostitutionoderderEinsatzvonKindernalsSoldaten.

Kinder müssen vor jeglicher Art der ausbeuterischen Kinderarbeit geschützt

werden.DochsolljeglicheFormvonKinderarbeitverbotenwerden?EsgibtGrup-

pen,dieeingenerellesweltweitesVerbotvonKinderarbeitmitwenigenAusnah-

mendurchsetzenwollen.AndereGruppensinddamit jedochnichteinverstan-

den.SiestellenunteranderemfolgendeFragen:Werlegtfest,biszuwelchem

Alter man ein Kind ist? Ist Kinderarbeit generell schädlich oder können dabei

nichtauchnützlicheFertigkeitenundFähigkeitenfürdasweitereLebenerlernt

werden?WassagendiebetroffenenKinderdazu?

InvielenLändernderWelthabenarbeitendeKinderOrganisationengegründet,

umfürihreRechtezukämpfen.Sieforderneinerseits,dasssievorausbeuteri-

scherKinderarbeitgeschütztwerden,undandererseits,dassihreArbeitrespek-

tiertundanerkanntwird.AußerdemkämpfensiefürbessereArbeitsbedingun-

gen,ZeitfürSchuleundFreizeitsowiepolitischeMitbestimmung.IhrerMeinung

nachsolltedieArbeitfürKindernichtgenerellverbotenwerden,sondernnurdie

ausbeuterischeundgefährlicheKinderarbeitabgeschafftwerden.Verbietetman

generellKinderarbeit,würdedasnichtsanderTatsacheändern,dasssiearbei-

tenmüssten.DochhättensiekeineRechteundkeinenSchutz.

EinGroßteilderKinderorganisationenistdeshalbdafür,dassdieinternationalen

OrganisationendieweltweiteArmutunddiesozialenUngleichheitenbekämpfen

sollten und nicht generell jede Form von Kinderarbeit.Von ihren Regierungen

fordern die arbeitenden Kinder bessere staatliche Gesundheitsangebote und

Bildungsangebote.

Lust auf mehr Info

Hintergrundinformation:www.planet-wissen.de/politik_geschichte/menschenrechte/kinderarbeit/

10ForderungenvonarbeitendenKindern:

www.pronats.de/informationen/die-kinderbewegungen/die-weltbewegung/

Amarschulwelten Arbeitsblatt B „Kinderarbeit“

Kinderarbeit B

Seit 6. August 2014 ist es Kindern in Bolivien unter bestimmte Voraussetzungen ab 10 Jahren

erlaubtzuarbeiten.BolivienistsomitdasersteLandderWelt,dasKinderarbeitab10Jahrenunter

bestimmtenVoraussetzungenlegalisierthat.DieInternationaleArbeitsorganisationILOhateine

Überprüfungankündigt,dasievermutet,dassBoliviengegendie ILO-Konvention138verstößt.

DieseRegelungsetztdasgesetzlicheMindestalterfürArbeitnehmerInnenmit15Jahrenfest.Auch

BolivienhatdieseKonventionwiefastalleStaatenderErdeunterzeichnet.

DieReaktionenaufdieseGesetzesveränderungsindinternationalkontroversausgefallen.

TeilteuchinderGruppedieErarbeitungderuntenangeführtenArtikelauf.

BesprechtdenInhaltderArtikelinderGruppeundsetzteuchmitfolgendenFragenauseinander:

1. WiewirdKinderarbeitallgemeindefiniert?WelcheUnterscheidungenwerdenbeiderDefinition

vonKinderarbeitgetroffen?

2. WarumgibtesweltweitKinderarbeit?

3. WarumwilldieMenschenrechtsorganisationHumanRightsWatchnicht,dassandieserKonvention

gerütteltwird?WiewerdenKonventionenentwickeltundbeschlossen?

4. WarumhatsichBolivientrotzdemfüreineVeränderungderGesetzeslageentschieden?

5. Bereitet mit den Informationen in eurer Gruppe ein Interview vor, bei dem einEVertreterIn der

bolivianischen Regierung und einEVertreterIn von Human RightsWatch von einer Journalistin/

einemJournalistenzudiesemThemabefragtwerdenundihrePositionenerläutern.Alternativdazu

könntihrauchfürjeweilseineSeitePlakatefüreineDemonstrationvorbereiten.EineweitereMög-

lichkeit ist,einePowerPoint-Präsentation füreinenVortragzugestalten. IndiesemFallseid ihr

AngestellteineinerNGOimKinderschutzbereich,diesichentscheidenmuss,welchePositionsie

zudiesemThemaeinnimmt.EureAufgabeistes,imVortragdieunterschiedlichenPositionenzu

beleuchtenundeureEmpfehlungabzugeben.

Unter folgenden Links findet ihr Hintergrundinformation:

www.dw.de/search/german/kinderarbeit%20bolivien/category/9077

www.epd.de/zentralredaktion/epd-zentralredaktion/schwerpunktartikel/bolivien-erlaubt-kinderarbeit

www.profil.at/articles/1431/982/377138/ein-plaedoyer-kinderarbeit

www.ilo.org/berlin/presseinformationen/WCMS_246591/lang--de/index.htm

Amar 16schulwelten

3. Die Bewältigung von herausfordernden Situationen

Ziel: Die SchülerInnen setzen sich mit dem herausfordernden Lebensalltag eines 14-jährigen

arbeitendenJungenauseinanderundreflektieren,wiesieselbstinihremLebenarbeitsintensive

Momentebewältigenkönnen.

Alter: ab12Jahren

Dauer: 1UE(50Min.)

Material: Flipchartpapier

Durchführung:

1. FilmsichtungundBesprechung(20’)

DerFilmwirdgemeinsamangesehenundmitHilfefolgenderFragenanalysiert:

• WelcheGeschichteerzähltderFilm?

• WiesiehtderTagesablaufvonAmaraus?

• WelchenEindruckhabtihrvondemJungen?WiemeisterterseinLeben?Wiewirkter:ruhig,gelas-

sen,gestresstetc.?

• AnwelchenStellenistbesondersgutzuerkennen,wieruhigAmarseinevielenAufgabenmeistert?

• AmaristeinaußerordentlicherJugendlicher.Wasglaubtihr,wieerdieseinnereRuhebeidiesem

dichtenTagesablaufschafft?

• WelcheGefühleerwecktderFilmbeieuch?

• WarumhatderRegisseur fürseinenFilmdenTitelAmargewähltundalsUntertitel–„Allgreat

achievementsrequiretime“–„AllegroßartigenLeistungenbrauchenZeit“?

Was sagt der Regisseur dazu:

„ImetAmarwhilestayinginJamshedpurwithamemberofanorganizationcalledInitiativesof

Change.Sheisthedirectoroffivepublicschools,andhadcreatedanopportunityforchildrenfrom

disadvantagedbackgroundstoattendschool intheafternoons.Shekindlytookmetovisither

schoolsanditwasduringoneofthesevisitsthatIaskedwhethertherewerekidswhoworkedas

wellasattendingclasses. Iwas introduced toa fewkids,butwhen ImetAmarandhequietly

explainedwhathisdayconsistsof,sixandahalfdaysaweek,350daysayear,itreallymademe

stopandthinkabouthowIusethetimeinmyownlife.[…]Amardoesn‘tsaymuch.Hehasaquiet

determinationwhichIthinkcomesthroughinhisactions“

http://asiasociety.org/blog/asia/interview-filmmaker-andrew-hinton-captures-day-life-indian-striver

2. UmgangmitherausforderndenLebenssituationen–Kleingruppenarbeit(20’)

DieSchülerInnenteilensichinKleingruppenzuje4–5Personenaufunderarbeitengemeinsam,

wiesieselbstmitherausforderndenLebenssituationenumgehen.AufeinemPlakatfassensiedie

Strategien,diesie inderGruppegesammelthaben,zusammen.FolgendeFragenkönnendabei

hilfreichsein:

• WelcheSituationenbe-oderüberlastenunsselbst?

• WiegehenwirmitdiesenSituationenum,indenenwirvielzutunhabenundvielleichtauchunter

Druckstehen?

• Wiegeheich/wiegehenwirmitSchwierigkeitenimAlltagum,wennwirunsdurchEltern,Lehr-

personen,FreundInnen,Schuleetc.unterDruckfühlen?

• WelcheStrategienhabe ich/habenwirentwickelt,damitesmir/unsgutgehtbzw.ummitdem

Druckgutumgehenzu lernen?Welchesindamerfolgreichsten?WelcheStrategienwendenwir

z.B.beimLernenan,damitwireinSchuljahrerfolgreichabschließenkönnen?

Amar 17schulwelten

• Washilftuns,trotzMisserfolgennichtaufzugeben,sondernweiteranunseremZielzuarbeiten

nachdemMottoausdemFilm„Allgreatachievementsrequiretime“?–„AllegroßartigenLeistun-

genbrauchenZeit“?

3. PräsentationderErgebnisseimPlenum(10’)

JedeGruppepräsentiertihreErgebnisse.

4. Amar – ein Dokumentarfilm

Ziel: DieSchülerInnensetzensichmitderFilmgattungDokumentarfilmauseinander.Siereflektie-

rendieGestaltungdesFilmsdurchdenRegisseur.

Alter: ab12Jahren

Dauer: 1UE(50Min.)

Material: Kopiervorlage„Filmgestaltung“,Kärtchen

Durchführung:

UmdieBildanalysezumachen,istesfürLehrpersonenhilfreich,BasisinformationenzuHinduis-

mus,SpracheninIndiensowieKinderarbeitzuhaben.Unterfolgendemlinkfindetsicheininteres-

santesDossierzuIndien:www.bpb.de/internationales/asien/indien

1. FilmsichtungundBesprechung(20’)

DerFilmwirdgemeinsamangeschautundanhandfolgenderFragenkurzbesprochen.

• WelcheGeschichteerzähltderFilm?WeristderHauptdarsteller?

• WospieltderFilm?Woranerkenntihrdas?

• IsteseinDokumentar-odereinSpielfilm?

• WassindwesentlicheUnterschiedezwischeneinemDokumentar-undeinemSpielfilm?

• IsteinDokumentarfilmabsolutobjektiv?

AnschließenderfolgtdurchdieLehrpersoneinekurzeEinführungindieGattungDokumentarfilm.

Hintergrundinformation für Lehrpersonen zu Dokumentarfilmen

DerDokumentarfilmisteinFilmgenre,dassichmittatsächlichenEreignissen,sogenannten

FaktenbeschäftigtundnichtmitfiktionalenGeschichtenwiederSpielfilm.Esgibtdaherim

Gegensatz zum Spielfilm auch keine bezahlten SchauspielerInnen. Ebenso gibt es kein

ausformuliertesDrehbuchmitDialogen.DerDokumentarfilmversuchtmöglichstobjektiv

undwahrheitsgetreueineGeschichtezuerzählenundZuschauerInnenübereinThemazu

informieren.Daherwirdauchhäufig–besondersinFernsehdokumentationenmiteinem

Off-Kommentargearbeitet.

DerDokumentarfilmfeiertseiteinigerZeitimKinoErfolge,sosetzensichauchimmermehr

FilmekritischmitglobalenThemenauseinander.DieBandbreiteliegtzwischenFilmenmit

einereindeutigenAppellfunktionundFilmen,dieversuchenimSinnedescinémaveritéoder

desDirectCinemasichalsRegisseurInzurückzunehmenunddenporträtiertenMenschenfür

sichselbstsprechenzulassen.HierwirdaufKommentarverzichtet.Dochauchhierentschei-

detschlussendlichdieRegie,wassieunszeigt.SiegreiftdaherebensoindieErzählungein.

Amar 18schulwelten

EinDokumentarfilm istsomitniegänzlichobjektiv.DerBlickwinkelderRegisseurin/des

Regisseurs und der Kamerafrau/des Kameramanns spielt immer eine Rolle, denn die

GestalterInnendesFilmsentscheiden,wassiedenZuschauerInnenzeigen.Somitgreifen

sieauchindieErzählungeinundesmachtSinn,sichkritischfolgendeFragenzustellen:

WelcheMeinungenundAnsichtenhatdieRegisseurin/derRegisseur?WelcheAusschnitte

wähltsie/erausdemganzenDrehmaterialaus,wiemontiertsie/erseineGeschichte?Wel-

chenKommentarsetztsie/erein?WelcheFilmmusikwähltsie/er?

UndschlussendlichhateinFilmsovieleGeschichtenwieZuschauerInnen:Auchwirlesen

undinterpretierenBilderunterschiedlich.WennwirimDetaildarüberdiskutieren,welche

Geschichte einzelne Bilder erzählen, kommen wir höchstwahrscheinlich auch zu unter-

schiedlichenAussagen.

2. Filmsprache–Kleingruppen(20’)

Es werden Kleingruppen (4–5 Personen) gebildet, alle erhalten die Kopiervorlage „Filmgestal-

tung“.DerFilmwirdnochmalsgemeinsammitdemSichtungsauftragangeschautunddieSchüle-

rInnenbeschäftigensichindenKleingruppenmitihremArbeitsauftrag.Siesollendabeiauchden

InputderLehrpersonzurFilmgattungDokumentationeinbeziehen.

3. PräsentationderErgebnisse–Plenum(10’)

DieKärtchenmitdenAntwortenwerdenaufgehängtundeswirdbesprochen,oballeGruppenzu

dengleichenErgebnissengekommensind.

AbschließendwerdenfolgendeFragengemeinsamdiskutiert:

• WiehatderRegisseurdiesenFilmgestaltet?

• Warum,glaubtihr,hatderRegisseurseinenFilmsogestaltet?

AmSchlusskanndasInterviewmitdemRegisseurfürdieSchülerInnenzusammengefasstwerden.

Amar 19schulwelten

Interview mit dem Regisseur

How did you come across Amar, and what about him made you choose him as your film‘s

subject?

ImetAmarwhilestayinginJamshedpurwithamemberofanorganizationcalledInitiativesof

Change.Sheisthedirectoroffivepublicschools,andhadcreatedanopportunityforchildren

fromdisadvantagedbackgroundstoattendschoolintheafternoons.Shekindlytookmeto

visitherschoolsanditwasduringoneofthesevisitsthatIaskedwhethertherewerekids

whoworkedaswellasattendingclasses.Iwasintroducedtoafewkids,butwhenImetAmar

andhequietlyexplainedwhathisdayconsistsof,sixandahalfdaysaweek,350daysayear,

itreallymademestopandthinkabouthowIusethetimeinmyownlife.

Your film is more than nine minutes long and contains no dialogue. Why did you decide

to tell the story in this way?

Amardoesn‘tsaymuch.HehasaquietdeterminationwhichIthinkcomesthroughinhis

actionssoIwantedhisdaytospeakforitself,ratherthantryingtoexplainitwithvoice-

overordialogue.Itriedmusicbutitjustdidn‘tseemtowork.Ilikedthesimplicityofthe

naturalsounds.

What were the challenges in getting such intimate access to Amar‘s daily life? How did

Amar and his family feel about being filmed?

Itwasaremarkablysimpleprojectfromstarttofinish,almostasthoughitwasjustmeant

tohappen.Everythingseemedtofallintoplacesonaturally.IvisitedAmar‘shomewiththe

schoolheadmaster,whoexplainedthatIwantedtofilmhimforaday,andhismotherand

grandmotherwerealittlepuzzledbutquitehappy.Therewasalittlenegotiationwithhis

employerbutapartfromthatitalljustcametogetherveryeasily.

You show a day in the life of Amar. Was it filmed in a day or did you have to spend some

time for all of the pieces to fall into place?

Itisverymuchfilmedinoneday.I‘mabigfanofveritefilmmakingandsoitfeltimportant

tobeashonestintheprocessaspossible.Nospecialeffects,retakesorstuntsinthisfilm.

Quelle: http://asiasociety.org/blog/asia/interview-filmmaker-andrew-hinton-captures-day-

life-indian-striver

Amarschulwelten Kopiervorlage Filmgestaltung

Filmgestaltung

Achtetdarauf,wiederRegisseurAmarmitseinerKamerabegleitet.Waserzählterunsmitseinen

Bildern?Welche Bildausschnitte wählt er dazu aus?Versucht folgende Fragen zu lösen und zu

erklären,inwelchenBildernihrdieAntwortgefundenhabt.

Besprechtanschließendgemeinsam,zuwelchenErgebnissenihrgekommenseid,undnotiertdie

AntwortaufeinKärtchen.VerwendetfürjedeFrageeineigenesKärtchen.

• WiesiehtderTagesablaufvonAmaraus?

• WievieleGeschwisterhater?

• WaserfahrenwirüberseineEltern?

• WielebtdieFamilievonAmar?

• WelcheBilderhängenandenWändenihrerWohnung?WarumzeigtunsderRegisseurdiese?

• WelcherReligiongehörtAmaran?Woranerkenntihrdas?

• WasarbeitetAmar?IsteseineschwereArbeit?

• Wiegehtesihmdamit?

• WaserfahrenwirüberdieSchulevonAmar?WanngehterindieSchule?WelcheFächerhater?

WelcheSprachensprichter?WieistdieKlasse?

• Gibt es Dialoge, einen Kommentar oder eine Filmmusik? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum

nicht?