Jenseits von "Sein oder Schein". Wirklichkeiten des Sozialen im Social Web.

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Vortrag auf dem inter@ktiv Mediensalon, Haus der Jugendarbeit, München, 28. Juli 2010.

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Jenseits von „Sein oder Schein“

Wirklichkeiten des Sozialen im Social Web

inter@ktiv mediensalonHaus der Jugendarbeit, München, 28. Juli 2010

Dr. Benjamin JörissenInstitut für Erziehungswissenschaftbenjamin@joerissen.namehttp://joerissen.name

Übersicht

1. „Entwirklichung“:eine Krisendiagnose

2. „Referenz“: Wandel von Realitätsbezügen vom antiken Kosmos bis zum (post-)modernen Individuum

3. „Beobachter von Beobachtern“: Wie das Soziale zum wesentlichen Bezugspunkt

von „Realität“ wird

4. „Artikulation“: Medien als soziale Bildungsräume

Übersicht

1. „Entwirklichung“:eine Krisendiagnose

2. „Referenz“: Wandel von Realitätsbezügen vom antiken Kosmos bis zum (post-)modernen Individuum

3. „Beobachter von Beobachtern“: Wie das Soziale zum wesentlichen Bezugspunkt

von „Realität“ wird

4. „Artikulation“: Medien als soziale Bildungsräume

René Magritte (1898 – 1967)

Ceci n´est pas un tableau.

Kasimir Malewitsch, Schwarzes Quadrat (1913)

Zurückweisungder Abbildungslogik, der Referenz auf „Etwas“:

Verweis auf Gegenstandslosigkeit

Tron (USA 1983)

Vanilla Sky (USA 2001)

The Matrix (USA 1999)

„The Lounge“

Übersicht

1. „Entwirklichung“:eine Krisendiagnose

2. „Referenz“: Wandel von Realitätsbezügen vom antiken Kosmos bis zum (post-)modernen Individuum

3. „Beobachter von Beobachtern“: Wie das Soziale zum wesentlichen Bezugspunkt

von „Realität“ wird

4. „Artikulation“: Medien als soziale Bildungsräume

Historische Quellen der „Realität“

Dekonstruktion einer historischen Leitdifferenz

Sein vs. Nichtsein

↑Zeit

Dekonstruktion einer historischen Leitdifferenz

„ Sein“ (Heidegger)„Nichts“ (Sartre)

„das Reale“ (Lacan)das „Nichtidentische“ (Adorno)

die „différance“ (Derrida)…

1. „Entwirklichung“:eine Krisendiagnose

2. „Referenz“: Wandel von Realitätsbezügen vom antiken Kosmos bis zum (post-)modernen Individuum

3. „Beobachter von Beobachtern“: Wie das Soziale zum wesentlichen Bezugspunkt

von „Realität“ wird

4. „Artikulation“: Medien als soziale Bildungsräume

Übersicht

„Alle Beobachter gewinnen Realitätskontakt nur dadurch, daß sie Beobachter beobachten.“

Luhmann, Niklas (1992): Die Wissenschaft der Gesellschaft. Frankfurt/M. 42002, S. 97

„Alle Beobachter gewinnen Realitätskontakt nur dadurch, daß sie Beobachter beobachten.“

Daraus folgt:„Realitätskontakt“ ist nicht eine Frage „zwischengeschalteter“ Medien „versus authentischer Begegnung“. Er ist vielmehr eine Frage von

Beobachtungshaltungen.

Beobachtungshaltungen bilden sich in sozialen Räumen aus. Sie sind Teil eines komplexen performativen Geschehens.

Daraus folgt:„Realitätskontakt“ ist nicht eine Frage „zwischengeschalteter“ Medien „versus authentischer Begegnung“. Er ist vielmehr eine Frage von Beobachtungshaltungen.

Außermediale Räume sind ebenso strukturiert wie mediale Räume. Sie ermöglichen Artikulationen und Partizipationen auf je spezifische Weise.

Beobachtungshaltungen bilden sich in sozialen Räumen aus. Sie sind Teil eines komplexen performativen Geschehens.

Man vergleiche nicht in naivem Realismus mediale Räume mit außermedialen, sondern betrachte diese als „eigen-logische“ Begegnungsräume von sich artikulierenden „Beobachtern“.

Außermediale Räume sind ebenso strukturiert wie mediale Räume. Sie ermöglichen Artikulationen und Partizipationen auf je spezifische Weise.

alte Dichotomien ablegen –neue Fragen stellen

„Sein versus Schein“„Wirklichkeit versus Mediosphäre“„Nutzer versus Medium“

Qualität von Beobachtungshaltungen?Struktur sozialer/medialer Räume?Qualität medialer „Artikulationen“?

1. „Entwirklichung“:eine Krisendiagnose

2. „Referenz“: Wandel von Realitätsbezügen vom antiken Kosmos bis zum (post-)modernen Individuum

3. „Beobachter von Beobachtern“: Wie das Soziale zum wesentlichen Bezugspunkt

von „Realität“ wird

4. „Artikulation“: Medien als soziale Bildungsräume

Übersicht

„Wer sich artikuliert, deutet seine qualitative Erfahrung, indem er sie (...) zur Sprache, zum

Bild, zur Musik oder wozu auch immer bringt“(Matthias Jung 2005: 126).

Jung, Matthias (2005): „Making us explicit“: Artikulation als Organisationsprinzip von Erfahrung. In: Schlette/Jung (2005): 103-142.

„Artikulation“

„Wer sich artikuliert, deutet seine qualitative Erfahrung, indem er sie (...) zur Sprache, zum

Bild, zur Musik oder wozu auch immer bringt“(Matthias Jung 2005: 126).

• präreflexiv• reflexiv/narrativ• metareflexiv/argumentativ

Jung, Matthias (2005): „Making us explicit“: Artikulation als Organisationsprinzip von Erfahrung. In: Schlette/Jung (2005): 103-142.

„Artikulation“