Post on 06-Apr-2016
description
REISEN // SPANIEN // COSTA BLANCA
36 REISE MOTORRAD 4/2014
Eine von vielen spannenden Entdeckungen:
Das unwirklich auf einer Felsmauer balancierende
Castell de Guadalest.
Versteckte
REISE MOTORRAD 4/2014 37
Die Costa Blanca bietet nicht nur Wasser, Strand und Sonne, sondern
im Hinterland auch eine wilde Bergwelt, skurrile Felsengebilde, Wein- und
Obstplantagen sowie einladende Städtchen. Und die kurvigen Straßen machen
die Region zum perfekten Motorradparadies auf kleinem Raum.
Text: Dr. Ingrid Gloc-Hofmann // Fotos: Helmut Hofmann, Dr. Ingrid Gloc-Hofmann
te Schonheiten
REISEN // SPANIEN // COSTA BLANCA
38 REISE MOTORRAD 4/2014
Costa Blanca gilt als Inbegrif des pauschalen Massentourismus mit Bettenburgen und Halligalli entlang der Küste. Der Einheimische José wird uns jedoch andere Facetten zeigen, versteckte Schönheiten eines wunderbaren Landstrichs, der alles zu bieten hat, was Motorradfahrer in mediterrane Geilde zieht. Traumhafte, kurvenreiche Küstenstraßen mit Meerespanoramen, Pinienwälder und blumenreiche Gärten, fantastische Bergkulissen und skurrile Felsformationen. Jede Menge Kurven und eine immense Vielfalt an unterschiedlichen Landschaftsräumen auf relativ überschaubarem Gebiet erwarten uns.
José holt uns an unserem Hotel bei Dénia ab und übernimmt mit seiner blauen Street Glide die Führung. Wir trudeln entspannt hinterher und folgen
ab Dénia der Küstenstraße, die sich am Berg Montgó entlangschlängelt, südwärts nach Les Rotes. Scharfkantiges Gestein prägt den Küstenabschnitt, eine reiche Flora und Fauna ließen ihn zum Naturreservat werden. Etwas weiter landeinwärts dann kringelt sich kurvenreich die Landstraße durch die Schluchten im Naturpark El Montgó, gespickt mit blendender Aussicht auf Dénia. Seit der frühesten Antike diente das Bergmassiv als Anhaltspunkt für die Seefahrer. 753 Meter hoch erhebt sich der Montgó direkt über dem Meeresspiegel wie eine riesige Felsmasse. Zum Naturpark erklärt, führt ein Wanderpfad zu seinem Gipfel, und mitten durch die Bergmas
sen windet sich eine kurvige Strecke, die Dénia mit Jávea verbindet.
Stracks geht es am anderen Ende des Naturparks über zahlreiche Serpentinen von der Höhe hinab zur Küste. Jede
Verlockend: Weißer Strand und glitzerndes
Meer in der Cala de la Granadella.
REISE MOTORRAD 4/2014 39
Menge prächtiger Villen in blühenden Gärten beleben die Hänge; ganz ofensichtlich gehören die Bewohner nicht zu den Ärmsten. Ruhiger wird es an der Küstenstraße zum Cabo de San Martín. Ein berauschendes Panorama bietet sich uns von einem Aussichtspunkt in Portixol auf Buchten, vorgelagerte Inseln und das ewig blaue Meer. Gut vorstellen kann man sich das Taucherparadies, das sich dort unten laut José beindet. Wir ziehen vorbei am Cap Negre und Cap de la Nau, einem über Jahrhunderte wichtigen Orientierungspunkt für die Schiffahrt, zudem östlichster Punkt der Region und der Baleareninsel Ibiza nächstgelegener Ort des spanischen Festlandes. Ein Stichsträßchen bringt uns zum abgeschiedenen Strand der Cala de la Granadella, einer traumhaft schön ge
schützten Felsenbucht, in der das Meer verführerisch im Sonnenlicht glitzert. Nach diesem Ab stecher biegt José in der Küstenregion von Benissa plötzlich in ein überdachtes Parkhaus ein. Hoppla, was wollen wir hier? Aha, dahinter liegt eine Bar. Die etwas ungewöhnliche Lokalität entpuppt sich als äußerst angenehm, es ist schattig kühl und die belegten Brötchen alias Bocadillos schmecken richtig lecker.
Hotelburgen und NaturDen 332 Meter hohen Steilfelsen Peñon de Ifach sieht man schon von weitem aus allen erdenklichen Richtungen. Verrückt, wie der zum Naturschutzgebiet erklärte Felsen, den man erwandern darf, in den Himmel ragt. Der nicht gerade bescheidenen Hochhaussilhouette der Stadt Calpe stiehlt er jedenfalls die Show. Trotz Hotelburgen ist es eine in
teressante Stadt, denn sie kann sich rühmen, innerhalb ihres Areals einen Salzsee und ein Flamingoparadies zu beherbergen. Es folgt Altea, ein hübscher, erhaben gelegener Ort, vor dessen Stadtkern eine kuriose russischorthodoxe Kirche auf die multikulturelle Szene der Gegend verweist. Die weißen Häuser und blauen Kuppeln des ursprünglich islamischen Städtchens heben sich malerisch vom felsigen Hintergrund ab.
Dann macht José einen Schwenk in Richtung Berge. Blubbernd gibt seine
Faszination Küste: Bei Les
Rotes gedeihen Küsten-
planzen (links). In Calpe
besticht der eindrucksvolle
Felsen Peñon de Ifach (re.).
Harley auf angenehm beruhigende Weise den Ton an. Hin und wieder wehen rockige Musikklänge aus seiner Anlage zu uns herüber. Ich komme aus dem Schauen nicht heraus, rundherum eröfnen sich tolle Panoramen, wilde Bergkulissen und bizarre Felsformationen. An den Berghängen kleben kleine Ortschaften, hell und klar mit ihren weiß getünchten Häusern und kuppelbekrönten Kirch türmen. Obwohl es überwiegend sonnig ist und sich an der Küste nur hier und da Wölkchen bilden,
Von Kap zu Kap zu markanten Felskulissen und Naturreservaten.
REISEN // SPANIEN // COSTA BLANCA
40 REISE MOTORRAD 4/2014
landen plötzlich einige Regentropfen auf meinem Gesicht. Es sind nur wenige und ich beginne sie zu zählen. Eins, zwei … weiter als bis zehn komme ich nicht – dennoch, welch eine Wohltat. Wieder an der Küste, erblicken wir bald die Skyline der Megacity Benidorm. Ein HochhausHotel konkurriert mit dem anderen, jedes will das erste sein, vor dem Meereshorizont dem Himmel zuzustreben. Auch wenn ich dort nicht wohnen wollte, aus der Entfernung bietet sie einen imposanten Anblick. Auch mit den Tunnels von Mascarat haben Baumeister Beeindrucken des geschafen. Auf der Strecke von der Küste ins Hinterland von Benissa meistern wir mit diesen Felsdurchbrüchen eine imposante, steile Schlucht.
Das Meer im BlickHeiß gebärdet sich das Wetter am folgenden Tag. Die Sonne strahlt und beschert uns satte 32 Grad. Unser Ziel sind die Berge, doch die Hofnung auf mildere Temperaturen schwindet schnell. Nur wenige Kilometer Luftlinie von Dénia entfernt steigen die ersten Kurven schnell an, und gleich nach Benissa biegen wir auf eine Kringelstraße durch die Serra de Bérnia und Serra del Ferrer ab. Zwar sind wir schon im Hinterland, dennoch gewährt uns die hochgelegene Route ferne Ausblicke hinüber aufs Meer. Bei El Vicario schwin gen wir unter majestätischem Bergmassiv mit bedrohlich felsigen Spitzen auf herrlichen Serpentinen, die uns immer weiter hinauftragen. Dem Himmel ganz nah geht es dann zum Aussichtspunkt Cases de Bérnia. Perfekt mit Blick auf die Küste ausgerichtet, beindet sich dort unterhalb einer Felswand ein einladendes Lokal, wohin Einheimische an Wochenenden zur Sommerfrische
und zum Plausch mit Freunden und Familie gerne pilgern. Heute ist nichts los, wir sind die einzigen Be sucher und so genießen wir die weite Stille und das beeindruckende Panorama.
Ganz anders dann die mittägliche Ortsdurchfahrt durch das Gewusel in den geschäftigen Städtchen Jalón und Alcalalí. Doch bald schon kehren wir wieder ein in ruhigen Geilden, kringeln uns von Bergspitze zu Bergspitze, immer dem Geblubber von Josés Harley hinterher. Unentwegt wechseln faszinierende Panoramen, scharfe Berggrate mit hervorstechenden Spitzen, kurvige Passstraßen mit Schluchten und Tälern ab, die saftig grün, mit Pinien bewachsen und mit Terrassen bestückt sind, auf denen Orangen, Wein und Oliven an geplanzt
„Time for Adventure!“ lautet das Motto von José Ramón Fernández Garcías Motorradreisen-Programm entlang der „Weißen Küste“. Vorbei an hell schimmernden Sand-stränden, über mit Pinien bewachsene Berge, entlang spektakulärer Steilküsten, durch verwunschene Dörfer und vorbei an Olivenfeldern und Orangenplantagen führen die Routen. José spricht perfekt Deutsch und Englisch. Der gebürtige Spanier lebt nach 20 Jahren Aufenthalt in Deutschland seit vielen Jahren wieder in seiner Heimat und bietet nun Motorradtouren an der Costa Blanca an. Als Tourguide begleitet er seine Gäste zu all den Highlights der Region, gibt aber auch Tipps und Infos an diejenigen, die lieber auf eigene Faust fahren möchten. Wer ohne Motorrad angereist ist, kann sich auch eins mieten. Zur Verfügung stehen Maschinen von Harley-Davidson und BMW. Josés Servicepakete be-inhalten Landkarten und Infomaterial und werden nach den individuellen Wünschen des Gastes ausgearbeitet. Selbstverständlich gehört bei Bedarf auch die Vermitt-lung von Unterkünften dazu. Weitere Infos am Telefon +34-625 11 40 40 oder auf der Homepage www.spanish-motorcycle-experience.com
INFO // Motorcycle Experience auf Spanisch
Eine Skyline jagt die andere: Hochhäuser und Bergsilhouetten.
Spektakuläre Ausblicke und Strecken:
In der Serra de Bérnia und der Serra
del Ferrer toppt eine Serpentinenstraße
die andere (oben). Am Coll de Rates
krönt ein prächtiges Panorama bis zum
Meer bei Calpe und in Mascarat die
Tour (oben rechts und unten).
REISE MOTORRAD 4/2014 41REISE MOTORRAD 4/2014 41
REISEN // SPANIEN // COSTA BLANCA
42 REISE MOTORRAD 4/2014
werden. Am 780 Meter hohen Coll de Rates gönnen wir uns eine Pause. Von diesem spitzen Berggrat blickt man hinab auf die gigantischen Passstraßen, die von zwei Seiten das Joch ansteuern. Die Sonne brennt unerbittlich, was uns in das schattige Terrassenlokal dort oben am Berg treibt, von wo wir große Teile der Strecken, die wir soeben hinter uns gebracht haben, nochmals begutachten.
Mit dem Bergdorf Castell de Guadalest erwartet uns das nächste Highlight. Exponiert liegt es auf einem felsigen
Kamm zwischen den Bergketten von Aitana und la Xortà. Zwar derart am Fremdenverkehr orientiert, dass man um eine Busladung voll von der Küste antransportierter Pauschaltouristen nicht herumkommt, dennoch ist es sehr sehenswert, wie die Burg auf scharfe Berggrate platziert wurde. Aus der Entfernung ein kurioses Bild, kaum vorstellbar, wie das Kastell zu erreichen ist, es sei denn über eine Hühnerleiter. Bei näherer Betrachtung lüftet sich das Geheimnis. Der alte Ortskern ist nur zu Fuß erreich
bar und die Burg selbst über einen ansteigenden Tunnel durch den Fels, den die Burgruinen und ein markanter Glockenturm krönen. Guadalest wurde von den Mauren gegründet, die auf Terrassen an den umliegenden Berghängen Getreide planzten. Auch heute noch werden die Anbaulächen mit den von den Mauren gebauten Gräben bewässert.
Immer tiefer ins LandUnzählige weitere Routen, insbesondere ins Hinterland von Benidorm und Alicante, macht uns José schmackhaft. Alcoi liegt spektakulär an einer massigen Felswand, ein sagenhaft über einer Schlucht schwebendes Städtchen, dessen Zufahrt, das versteht sich von selbst, äußerst kurvenreich ist. Aufgrund des abschüssigen Geländes verbinden zahlreiche Brücken
die einzelnen Stadtteile. Bekannt ist Alcoi besonders für das Fest der Mauren und Christen, das spektakulär im April gefeiert wird. Und um die Superlative voll zu machen, Alcoi ist das Eingangstor zu zwei Naturparks, zur Serra de Mariola und zum Car rascal de la FontRoja. Bis 1000 Meter schwingen sich dort die Bergsträßchen hin auf in einsame, karge Bergwelten.
Noch weiter im kargen Hinterland schließt die Region Vinalopó an. Ein Gebiet voller Zeugnisse der wechselvollen Geschichte der iberischen Halbinsel. Die Route der Burgen führt entlang des Flusses Vinalopó zu beeindruckenden Festungsbauten arabischen Ursprungs, die nach der Reconquista und der Vertreibung des AlAndalus ein kastilisches Aussehen angenommen haben. Majestätisch erheben sich die zin nenbekrönten Festungen Ca stalla und
José immer hinterher:
Die Berggrate der Serra
de la Xortà, (links) und
auf der Pano ramastraße
bei Dénia (rechts).
Mauren und Christen schufen wehrhafte Kastelle und Ortschaften
REISE MOTORRAD 4/2014 43
Biar. Biar thront auf einem 745 Meter hohen Steilfelsen über dem Vinalopó und kontrolliert in perfekter Weise das Tal zu Castalla. Villena mit dem monumentalen Kastell Atalaya mar kiert die
Grenze zwischen dem Inland und der Mittelmeerküste. Unverwechselbar auch ist im obe ren Tal des Vinalopó die Silhouette der maurischen Burg von Sax. Nachdem sie von Jaume I. erobert worden war, ging sie in die Hände des spanischen Ritterordens von Calatrava und kurz danach an die kastilische Krone über.
Zurück an der KüsteDas Küstenstädtchen Dénia nehmen wir zum Schluss eingehend unter die Lupe. Am Hafen liegen
Yachten und Fähren vor Anker, die zu den Balearen verkehren. An der schmucken Hafenpromenade entdecken wir Dragos, jene Drachenbäume, die nur auf den Kanarischen Inseln zu inden sind.
Ob sie wohl jemand aufs spanische Festland entführt hat? Die Altstadt prunkt mit dem ehemals maurischen Castillo und schmucken Gassen, in denen es abends lebendig zugeht. Zahlreiche Straßen lokale reihen sich in den Häuserschluchten eng aneinander. In den Sommermonaten, so José, bekommt man kaum einen Sitzplatz und wenn, darf man nicht wählerisch sein. Außerhalb der Saison aber suchen wir uns ein hübsches Lokal nach unserem Gusto aus und genießen Tapas mit diversen Fisch und Meeresfrüchtespezialitäten; das Angebot ist groß. Bei lauen Abendtemperaturen und unter dem sanften Licht der Straßenlaternen beschließen wir die wunderbaren Tage an der Costa Blanca mit José, der uns so charmant „seine“ Region gezeigt hat.
Relaxen unter Palmen: Am Abend lockt der Pool
in der Gartenanlage des Dénia Marriott Resort.
REISEN // SPANIEN // COSTA BLANCA
44 REISE MOTORRAD 4/2014
AllgemeinesCosta Blanca, die weiße Küste, ist keine historisch gewachsene Region oder ein geograischer Begrif, sondern eine seit den 1950er-Jahren touristisch ge-bräuchliche Bezeichnung für den spanischen Küstenabschnitt der Provinz Alicante, der sich zwi-schen Dénia im Norden und Pilar de la Horadada im Süden erstreckt. 219 Kilometer Küste, 300 Sonnentage pro Jahr, ein mildes mediterranes Klima, eine herrliche Vegetation, abwechs-lungsreiche Strände und Buchten sowie ein einmaliges, noch un-berührtes bergiges Hinterland machen die Costa Blanca zum Tourismusmagneten. An der Küste reihen sich Touristenhoch-burgen wie Calpe oder Benidorm mit gigantischen Hotelbauten auf. Etwa fünf Millionen Besucher kommen pro Jahr, um Sonne, Strand und Meer zu genießen, was für die Region ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor ist.
Doch trotz dieser touristischen Künstlichkeit hat die Region mit ihrem Hinterland eine große öko-logische Faszination. Entlang der Küste gibt es zahlreiche abge-schiedene und reizvolle Buchten,
Naturparks mit einer artenreichen Fauna und Flora, Palmenhaine und Salinen. Das Hinterland, von touristischen Einrichtungen noch fast vollständig unberührt, glänzt mit immens abwechslungsreichen Bergformationen, Obst-, Oliven- und Weingärten. Auch als Oran-genküste wird die Costa Blanca gerne bezeichnet, denn es blüht das ganze Jahr. Von Oktober bis April herrscht Haupterntezeit für Mandarinen und Orangen und zwischen Januar und Anfang März ist Mandelblütezeit. Noch ein Plus: Die Weltgesundheitsorgani-
sation WHO gar bescheinigt der Costa Blanca das beste und ge-sündeste Klima der Welt. Das Heil-klima dieser Region lindert nach-weislich Krankheiten wie Rheuma, Gicht und Atemleiden.
Auch die historische Bedeutung des Landes ist bemerkenswert. Zeugnisse aus allen Epochen der Menschheitsgeschichte berichten
von hochstehenden Kul-turen, die sich in dem fruchtbaren Landstrich niedergelassen haben. Höhlenmalereien aus der Zeit um 6000 v. Chr. folgt die Epoche der iberischen Siedler, die das Wissen der Hochkulturen in Ägypten und Mesopotamien mit-brachten. Um 500 v. Chr. eroberten die Karthager das Land und 201 v. Chr. iel es an die Römer, die eine lange Zeit des Frie-dens und Wohlstands ein-läuteten. Ab dem 8. Jahr-hundert folgte die Herr-schaft der Mauren, die ebenfalls von kultureller und wirtschaftlicher
Blüte gekennzeichnet war. Die Dörfer und Städtchen, sowohl an der Küste als auch im Bergland, sind alte gewachsene Orte meist arabischen Ursprungs. Gegründet in der muselmanischen Ära, wur-den sie im 13. Jahrhundert wäh-rend der spanischen Reconquista, der Wiedereroberung des Landes durch die Christen, übernommen und nach christlich-kastilischen Maßstäben um- und ausgebaut. Viele dieser Städte weisen intakte Altstädte und meist auch mäch-tige Kastelle auf, die von der
wechselvollen Geschichte ihres Landes berichten. Und die „Fiesta de Moros y Cristianos“, das Fest der Mauren und Christen, wird bis heute in vielen Orten mit Begeis-terung begangen.
HighlightsZu diesen historischen Küsten-orten, die von der arabisch-christ-lichen Vergangenheit geprägt sind, gehören Dénia und Jávea, zwei durch Rosinenhandel in der Vergangenheit zu Wohlstand ge-kommene Städte. Auch Calpe hat eine sehenswerte Altstadt, ob-gleich sie auf den ersten Blick von modernen, touristischen Hoch-häusern dominiert wird. Faszinie-rend aber ist die Stadtsilhouette schon wegen des beeindrucken-den Felsens Peñon de Ifach und des inmitten der Stadt gelegenen Salzsees, in dem sich Flamingos und Zugvögel tummeln. Wer sich näher für die bezaubernden alten Städtchen mit ihren weiß getünch-ten Häusern und blauen Kirchen-kuppeln vor schöner Landschafts-kulisse interessiert, der sollte Altea, Benissa, Teulada und Moraira ansteuern. Das Hinter-land lockt mit dem Vall de Pop und seinen histo rischen Ortschaf-ten wie Alcalalí, Castell de Castells, Callosa d’en Sarrià und Benimantell. Ein Muss ist
das Valle de Guadalest mit dem sehenswerten Bergort Guadalest und weiter im Westen Alcoi, das Aufsehen erregend zwischen Schlucht und Felshang klebt. www.denia.net www.xabia.org www.calpe.es www.alcoiturisme.com
Freunde außergewöhnlicher Landschaftsformationen werden auf ihre Kosten kommen, denn die Region ist gespickt mit faszi-nierenden Felsen und Bergmas-siven wie der Serra de Bérnia, Serra del Ferrer, Serra de la Xortà und der 1558 Meter hohen Serra d’Aitana mit ihrer spekta-kulären Bergwelt. Bis ans Meer reichen die Gebirgsketten, gehen in Schwindel erregende Steilküs-ten und Buchten voller Kiesel-steine und kristallklarem Wasser über. Gebiete, die zu Recht zu Naturparks erklärt wurden und die auch Naturfreunde begeistern werden. Die Highlights sind der Parque Natural del Montgó, Parque Natural del Peñon de Ifach und Parque Natural de Serra Gelada. An der Küste vor azurblauem Meer begeistern das Microreservat de Flora Les Rotes, das Cap de Sant Antoni und Cap de la Nau mit der Bucht Cala Granadella. Höhlen, zugleich
ALICANTE
Dénia
Alcalalí
Benissa
Calpe
Altea
Benidorm
La Nucia
Alcoi
AlbaidaPego
Ontinyent
MonòverEl Campello
Novelda
Sant Vicent del Raspeig
Onil
Castalla
Xixona
Villena
PetrerElda
Banyeres de Mariola
Callosa d‘en Sarrià
La Xara
Gata de Gorgos
Benitatxell
La Granadella
Moraira
Parcent Xaló
PinosEl Vicario
Tàrbena
BolullaGuadalest
AlcolejaBenasau
Barchell
PolopBiar
Sax
Els Almeraders
AigüesBusot
Relleu
Benilloba
Cases del Salt Benimantell
Jávea
Les Rotes
Almaens△
736Maigma
△
1296
Àguila△
982
Orxeta△
678
Laguna de Salinas
Mittelmeer
Embassement de Beniarrés
Penyal d‘lfac
Cap Negre
Cap de la Nau
AP-7
Port de Biar815
Port de la Carrasqueta
1020
Port d‘Ares966
Port de Tudons1000
Coll de Rates780
E
10 km
Madrid
Lissabon
Einladendes Terrassenrestaurant an der Cala de la Granadella.
Nur für Schwindelfreie: die kurvige Passstraße Coll de Rates.
REISE MOTORRAD 4/2014 45
Zeugnisse prähistorischer Besied-lung, durchziehen das Gebiet wie die Cova de les Calaveres und die Cova de les Rates Penades de Moraira. Eine Oase in den eher trockenen Bergen Alicantes ist der Wasserfall Fonts de l’Algar, eine Quelle, die die Felder von Callosa d’en Sarrià und Polop de la Marina bewässert, auf denen sich die berühmten Obst- und Weingärten beinden. www.cma.gva.es www.parquesnaturales.gva.es
Klima und ReisezeitDie Region Costa Blanca prägt ein mildes mediterranes Klima mit einladenden Tagestemperaturen von 14° bis 17° C im Winter und 28° bis 30° C im Sommer. Grund-sätzlich ist die Gegend ein Ganz-jahresziel für Motorradfahrer mit der kleinen Einschränkung der Hauptreisemonate Juli und August sowie der Wintermonate, in de-nen insbesondere im Bergland die Temperaturen durchaus in den Keller rutschen können und auch Regen nicht selten ist. Am beständigsten geben sich der Spätsommer und Frühherbst mit einem ausgeglichenen Klima.
AnreiseAm bequemsten ist sicher die Anreise mit dem Flugzeug, wobei man dann vor Ort bei José Motor-räder mieten kann. Die Flughäfen Valencia im Norden und Alicante im Süden werden von Deutsch-land aus angelogen. Bei Anreise mit dem eigenen Motorrad ist die schnellste Variante die Fahrt ab der französisch-spanischen Grenze auf der meist kostenfreien Autobahn AP-7.
Geld
Das Benzin ist in Spanien günsti ger als in Deutschland. Die Ver köstigung in Cafés, Bars und ein-fachen Restaurants ist preislich ebenfalls sehr ansprechend. In Nobellokalen schnel-len die Preise aller-dings nach oben. Ähnlich verhält es sich mit den Hotels. Niveau und Ausstat-tung sind in der Regel ausgezeichnet, die Preise variieren entsprechend. Ein Doppelzimmer kann zwischen 60,– und 150,– Euro aufwärts kosten.
Motorrad fahrenDen Reiz der Region Costa Blanca machen die kontrastreichen Strecken an Küsten und im ber-gigen Hinterland aus. Kurvig und versehen mit fantastischen Aus-sichten sind die Küstenstraßen. Lebendig ist der Verkehr in den Küstenorten, die Größeren jedoch lassen sich auf Umgehungsstra-ßen umfahren. Landschaftlich vielfältig sind die Strecken im Hin-terland. Ge boten werden eine Unmenge an Kurven und Serpen-tinen, Steilaufahrten und Pano-ramaetappen. Und das Schönste: Der Verkehr ist so gering, dass man ihn als kaum vorhanden bezeichnen kann.
Essen und UnterkunftDie regionale Küche ist äußerst schmackhaft und abwechslungs-
aus Knoblauch, Olivenöl und Salz; ebenso Oliven und die kalte Suppe Gazpacho. Mit Tapas kann man sich durch die Band-breite all dieser Köstlichkeiten hindurch kosten und als Nach-speise, wie schon zu maurischer Zeit, süße Kreationen aus Honig und Mandeln genießen.
Unterkünfte konzentrieren sich entlang der Küste und in den Küstenorten. Hotel- und Apparte-mentanlagen sowie Pensionen gibt es in allen Kate gorien. Das Angebot ist riesig. Die größten Touristenzentren mit Mega-Hotel-bauten sind Calpe und Benidorm. Man kann es in den kleineren Orten aber durchaus ruhiger und stilvoller haben. Das Hinterland und die Berge sind in Bezug auf Hotels noch sehr unberührt. Uns hat es sehr gut gefallen im Hotel Dénia Marriott Resort nahe Dénia unterhalb des Berges Montgó. www.lasellagolfresort.com
Landkarten und Reiseführer• Costa Blanca. Die Küste und
das Inland von Alicante, von Rafa Pérez Sánchez, Triangle Postals SL, 2010, ISBN 978-84-8478-439-5, 11,90 Euro
• Marco-Polo-Karte Costa Blanca,
1:200.000, ISBN 978-3-8297- 4046-3, 8,99 Euro
Wichtige AdressenInformationen zur Costa Blanca, den Küstenorten und dem Hinter-land erhalten Sie unter www.spain.info/de www.costa-info.de www.infocostablanca.com
Auslandsvorwahl: 00 34
REISE MOTORRAD 4/2014 45
reich und weist eine Mischung aus mediterranen, ländlichen und muselmanischen Einlüssen auf. Typische Zutaten sind Reis, Ge-müse und Fisch. Die bekannteste Spezialität ist die Paella, ein in Safran gekochtes Reisgericht mit Meeresfrüchten, Huhn, Schwein und Kaninchen. Fideuá ist eine Sonderform der Paella, bei der anstatt Reis Fadennudeln Ver-wendung inden, die mit Fisch und Meeresfrüchten garniert wer-den. In den Bergregionen kom-men auch deftige Eintöpfe mit Schweineleisch, Reis, Bohnen und Kichererbsen auf den Tisch. Als Vorspeise wird gerne Aioli genommen, eine kalte Creme
Durch die Tunnel von Mascarat.
Per Post einsenden an: FinelineMediaGmbH•Abo-Service•BühlerStraße17•68239Mannheim Ja! Ich abonniere REISE MOTORRAD inkl. ROADBOOK 2015 ab sofort für 1 Jahr (6 Hefte REISE MOTORRAD + ROADBOOK 2015) zum Preis von E 35,-*. Als
Dankeschön erhalte ich das REISE MOTORRAD-Multifunktionstuch** oder den REISE
MOTORRAD-LED Lighter**. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn ich nicht 14 Tage vor dessen Ablauf schriftlich kündige.
Abonnent, Rechnungsanschrift (Auf jeden Fall ausfüllen, auch bei Geschenk-Abo):
Vorname, Name Geb.-Datum
Straße, Nr.
PLZ Ort
Telefon Fax
E-Mail-Adresse
Datum Unterschrift
Ja! Ich möchte REISE MOTORRAD inkl. ROADBOOK 2015 verschenken. Das Geschenk-Abo ist auf ein Jahr befristet und läuft nach diesem einen Jahr automatisch aus.
Adresse des Beschenkten/Lieferadresse:
Vorname, Name Geb.-Datum
Straße, Nr.
PLZ Ort
Telefon Fax
E-Mail-Adresse
Vertrauensgarantie: Dieser Auftrag kann schriftlich beim Huber Verlag-Leserservice innerhalb von 14 Tagen nach Eingang dieser Karte widerrufen werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung.
Meine Zahlungsweise: (bitte ankreuzen)
Bar/per Scheck (liegt bei) per Vorauskasse/Rechnung
per Kreditkarte
Visa American Express Euro-/Mastercard
Kartennummer
Ablaufdatum Prüfnummer
Ich zahle bequem per Bankeinzug
Hiermit ermächtige(n) ich/wir Sie, bis auf schriftlichen Widerruf die offenen Rechnungen für die Firma Huber Verlag GmbH & Co. KG mittels Lastschrift einzuziehen.
Bankleitzahl Kontonummer
Geldinstitut
Datum Unterschrift
Bei Abo-Versand außerhalb Deutschlands wird die Abo-Prämie nur gegen Erstattung der Versandkosten versendet.*Jahres-Abo-Europa: e 49,- (Nicht-EU: e 45,79); Jahres-Abo-Weltland: e 74,-** Gilt nicht für Geschenk-Abo!
Abo-Coupon ausfüllen, ausschneiden und einsenden an: Huber Verlag GmbH & Co. KG 4 Abo-Service 4 Markircher Straße 9a 4 68229 Mannheim
Holen Sie sich jetzt das
REISE MOTORRAD-Abo
inkl. ROADBOOK 2015
und Sie erhalten Ihr
Lieblingsmagazin ein
Jahr lang pünktlich und
druckfrisch per Post.
Und eine exklusive
Gratis-Prämie** gibt es
noch oben drauf!
Abo-Hotline: 0621 48361-13
Fax: 0621 48361-1310
E-Mail: aboservice@huber-verlag.de
www.huber-verlag.de
Rechnungsversand: Ich möchte die Rechnung umweltfreundlich per E-Mail erhalten. Ich möchte die Rechnung klassisch als Postbrief erhalten.
• Ultrakompakterschwarzer Lighter aus Aluminium
• NeunenergiesparendeLEDs
• SehrhellerundstarkerLichtbündel
• MitBatterienund abnehmbarer Schlaufe
• Multifunktionstuch -Relective-,schwarz
• 100%Polyester/Microfaser,
• universelleinsetzbar
• Abmessungen25x50cm
oder
inkl.
10 % Preisvorteil
Gratis-Prämie**
Lieferung frei Haus
ABO-PRÄMIE!
JETZT NEU! Ab sofort inklusive des
jährlich erscheinenden
ROADBOOK