Post on 26-Jul-2016
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retail
Auhof Center Gründer Peter Schaider gibt sich zufrieden 27
Export Hotspots für Ex-port-Unternehmen liegen in Asien und Amerika 28
KiK Der Textildiscoun-ter setzt weiterhin auf Expansion 30
Mars Gigantische Rückrufaktion in über 55 Ländern 30
Freitag, 26. Februar 2016 CovEr 25
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Spar Österreich-Konzern wächst um 4,3 ProzentIm In- und Ausland erzielte Spar einen Gesamtumsatz von 13,18 Mrd. Euro. In 2016 wird sich der Erfolg prolongieren. 26
Darbo steigerte 2015 den Umsatz auf fast 128 Mio. Euro.
TTIP EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström auf Wien-Besuch.
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Annemarie Lindner
Börlind Sie ist die Gründerin der Börlind GmbH und Pionierin der Natur-kosmetik: Am 18. Februar ist
Annemarie Lindner im Alter von 95 Jahren verstorben. Lindner zog sich bereits 1985 aus dem Unternehmen zurück und über-gab die Leitung an ihren Sohn
Michael Lindner.
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© APA/AFP/Jeff Pachoud
Der medianet Sonder themenplan
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Die medianet rankingweek 2015/16 erscheint am 4. März. Erstmalig werden Daten und Ratings aus xpert.network, dem ersten B2B-Portal für die Kommunikations branche, in die Bewertung miteinbezogen.
ranking week 2015/16 D A S B R A N C H E N R A N K I N G
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Entwicklung mit Umsatzgewin-nen in allen Konzernbereichen. Und – in Anbetracht einer positi-ven Spar- Bilanz fast schon so was wie Tradition – Drexel zieht den Vergleich zum Mitbewerb: „Un-ter den Vollsortimentern konn-ten wir das sechste Jahr in Fol-ge die Wachstumsführerschaft erringen.“
Subkutan schwingt mit: Hofer war der eigentliche Wachstums-führer mit einem Plus von mehr als 5 Prozent – allerdings sei in dem Kontext auf jene Spekulationen ver-wiesen, die da meinen, ein Rechen-fehler des Marktforschers Nielsen aus der Vergangenheit habe eine aktuelle Korrektur nach oben be-dingt.
Optimismus für 2016Der Anblick einer makellosen Bi-lanz wirkt sich selbstredend auf die Prognose aus: „Für 2016 bin ich optimistisch, was Spar und die all-gemeine wirtschaftliche Entwick-lung angeht. Die gesellschaftlichen Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, sind sicher nicht so einfach zu bewältigen.“ Konkret führt Drexel aus: „Wir werden uns 2016 mit hohem Tempo der Inte-gration der übernommenen Ziel-punkt-Standorte widmen.“
Das alljährliche Investitions-paket wird einmal mehr rd. 550 Mio. € schwer sein, für den Ge-samtkonzern. Neben der Zielpunkt-Integration liegt das besondere Investitionsaugenmerk auf der qualitativen Expansion, also der Verschönerung und Modernisie-rung der Spar-Geschäfte.
Was für Filialen gilt, dürfte im ähnlichen Ausmaß für die selbst-ständigen Spar-Kaufleute gelten – zumindest haben die in 2015 den Vorwärtsdrang mitgepusht. Die Anzahl der von selbstständigen
••• Von Christian Novacek
SALZBURG/WIEN. Für das öster-reichische Handelsunternehmen Spar war 2015 erfolgreich. Sehr erfolgreich und, genau genommen, durchaus ein wenig überraschend erfolgreich. Denn die Konsumkur-bel Steuerreform hat der Staat erst im Jänner dieses Jahres angewor-fen. Auch die Zielpunkt-Beute (27 Outlets) wird sich erst in 2016 po-sitiv auf den Erlös auswirken. Was war also los in 2015, dass die Tanne gar so gut gedeiht? Spar-Sprecherin Nicole Berkmann drückt es retro-spektiv nahezu fatalistisch aus: „2015 hatte etwas zäh angefangen, ja, aber im Laufe des Jahres hat der Konsum deutlich angezogen. So ha-ben wir das erlebt.“
Faktisch steht der größte öster-reichische Arbeitgeber nunmehr bei über 3.000 Standorten im In- und Ausland und einem Gesamt-verkaufsumsatz von 13,18 Mrd. €. 75.000 Leute arbeiten im Zeichen der Tanne.
Mehr als 6 Mrd. Euro im InlandIn Österreich hat Spar mit 1.615 Standorten erstmals einen Erlös von mehr als sechs Mrd. € erreicht. Gegenüber 2015 ist das eine Stei-gerung um 3,2 Prozent. Im Aus-land erzielte der Konzern mit der Sparte Lebensmittelhandel an rd. 1.170 Standorten einen Verkaufs-umsatz von 4,7 Mrd. € – das ist ein Wachstum von 4,6 Prozent. Zahlen, mit denen man ein wenig ange-ben darf. Spar-Präsident Gerhard Drexel macht das gewohnt dezent – via Querverweis: „Angesichts der vielen Familienbetriebe des öster-reichischen Handels, die in letzter Zeit wirtschaftliche Schwierigkei-ten hatten und verkauft wurden, dürfen wir zu Recht stolz auf die hervorragende Entwicklung des Spar-Konzerns sein“, sagt er un-ter Verweis auf eine dynamische
Spar-Kaufleuten betriebenen Märk-te erhöhte sich von 774 in 2014 auf 784 in 2015. Darunter befinden sich 91 Spar express-Tankstellen-shops – derzeit so was wie die klei-ne Expansionslokomotive für den Straßenverkehr.
Spar & der Digital RetailEin eher junges Investitionsgefilde für Spar sind digitale Retail-In-novationen. Diese werden erprobt und getestet – etwa anhand einer Forschungskooperation mit dem Institut für Handel und Marketing der Wirtschaftsuniversität Wien. Entsprechend kommen ab 2016 im Spar Digital Leadership Store am Campus der Wirtschaftsuniversität technische Schmankerl zum Ein-satz – einen Vorgeschmack lieferte die Einführung einer neuen Ge-neration elektronischer Regaleti-ketten im Herbst 2015.
Digitale Innovationsbereitschaft ist allerdings bei Spar nicht gleich-zusetzen mit Digital Retail – das Onlinehandelsgeschäft soll näm-lich trotz hoher Anstrengungen des Mitbewerbers Rewe außen vor bleiben. Die Frage, ob Onlinehan-del für 2016 denn ein Thema sei,
beantwortet Spar Sprecherin Berk-mann strikt mit: „Nein“.
An einem in der Markenartikel-industrie umstrittenen Trend hält Spar indes überdeutlich fest: je-nem hin zur Eigenmarke. Wiewohl die Latte hoch liegt, wird sie stets noch ein wenig höher gehievt. Der-zeit beträgt der Anteil der Eigen-marken am Großhandelsumsatz gut 39 Prozent; der Erlös der Spar-Eigenmarken-Linien ist 2015 um sechs Prozent gestiegen. Das Po-tenzial scheint nicht ausgeschöpft – das legen jedenfalls die aktuellen Wachtsumsraten dar: Bei der preis-günstigen Marke S-Budget gab es 2015 ein Wachstum von mehr als 13 Prozent. Desgleichen reüssiert Spar im Hochpreissegment: Der Trend zu Produkten aus kleinen Manufakturen bescherte beispiels-weise Spar Premium ein Plus von 21 Prozent, die Biolinie Natur*pur legt 16 Prozent zu. Die junge Con-venience-Linie Spar enjoy trifft den Puls der Zeit und erfreut sich an 23 Prozent Umsatzwachstum.
Insgesamt vergrößerte sich die Spar-Eigenmarkenfamilie in 2015 um 180 neue Produkte. Ein Bedro-hungsszenario? Nicht in der Sicht-weise des Händlers. Nicole Berk-mann dazu: „Wir haben trotz allem noch die meisten Markenartikel im Sortiment und sind somit weiter-hin der beste Partner der Marken-artikelindustrie.“
Internationale ErfolgeÜber die Jahre hin hat sich die Spar-Tanne fest am internationa-len Parkett verwurzelt. Die Aspiag (Austria Spar International AG) bringt ein Umsatzgewicht von 4,7 Mrd. € auf die Waage. Sie konnte in teils schwierigen, komplexen Märkten 4,6 Prozent (wechselkurs-bereinigt) zulegen.
Besonders erfolgreich agierte DeSpar in Norditalien: Mit derzeit 528 DeSpar- und Eurospar-Märkten sowie 33 Interspar-Hypermärkten kletterte der Verkaufsumsatz erst-mals über zwei Mrd. € (+5,5%). Im einstigen Horrorszenario Ungarn lichtete sich der Himmel: Die An-fang 2015 drastisch erhöhte Le-bensmittelaufsichtsgebühr wurde von der EU-Kommission als EU-rechtswidrig angesehen – und im Juli 2015 aufgehoben. Spar reagier-te prompt und brachte in Ungarn 50 Kaufleute neu ans Netz (gesamt: 424 Spar und 33 Interspar-Märkte).
Die Tanne zeigt Muskeln: 6. WachstumsführerschaftBilanz 2015: Die Spar Österreich-Gruppe legt 4,3 Prozent zu und steht nun für 13,18 Mrd. € im Erlös. Unter den Vollsortimentern beansprucht Spar-Chef Gerhard Drexel die Wachstumsführerschaft.
Gerhard DrexelDer Spar-Präsi-dent präsentierte eine Bilanz mit viel Wachstum – und der sechsten Wachstumsführer-schaft in Folge.
Spar-MarkenDer Umsatzanteil der Spar-Marken ist mit 39% hoch gewichtet – und wird weiter steigen. Dabei reüssieren sowohl die Billigmarke S-Budget als auch Hochpreisware von natur*pur oder Spar enjoy.
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26 COVERSTORY Freitag, 26. Februar 2016
Spar Österreich-Umsätze
Unternehmen 2014 2015 Wachstum
Spar Österreich-Konzern (ohne Hervis) 5,23 5,39 +3,1%
Spar-Organisation (Konzern inkl. Endumsätze der Kaufleute; ohne Hervis) 5,91 6,10 +3,2%
Hervis 0,43 0,47 +10,3%
Aspiag (Austria Spar International AG) 4,50 4,70 +4,6%
Spar Österreich-Gruppe (Inland und Ausland; Verkaufsumsatz brutto) 10,84 11,27 +4,0%
SES Spar European Shopping Centers (Inland und Ausland; Verkaufsumsatz brutto) 2,57 2,69 +4,8%
Spar Österreich Gruppe inkl. SES (Inland und Ausland; Verkaufsumsatz brutto) 12,63 13,18 +4,3%Quelle: Spar, Angaben in Mrd. €; Aspiag und Hervis-Zuwächse sind wechselkursbereinigt
Spar Österreich-Strukturdaten
Unternehmen 2014 2015
Spar Österreich (Spar, Eurospar, Interspar, Maximarkt, Spar-Kaufleute; ohne Hervis)
Standorte 1.599 1.615
Verkaufsfläche (m2) 1.108.868 1.133.956
Mitarbeiter 39.500 39.921
Aspiag
Standorte (Spar, Interspar) 1.116 1.168
Verkaufsfläche (m2) 1.004.512 1.021.904
Mitarbeiter 2.774 2.812
Hervis
Standorte 189 191
Verkaufsfläche (m2) 184.031 184.370
Mitarbeiter 2.774 2.812
SES Spar European Shopping Centers
Standorte 28 30
Verpachtbare Fläche (m2) 759.000 800.000
Mitarbeiter 372 399
Spar Österreich Gruppe
Standorte 2.932 3.004
Verkaufsfläche (Spar, Interspar, Hervis) 2.297.411 2.340.230
Mitarbeiter 74.275 74.942
davon in Österreich 40.988 41.452Quelle: Spar, Mitarbeiter sind beschäftigte Personen inkl. Teilzeitkräfte und Lehrlinge
medianet.at Freitag, 26. Februar 2016 EINKAUFSZENTREN 27
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. 2016 hat für das Auhof Center mit einem sehr prominenten Neuzugang begonnen: „Gloriette erweitert in Kürze das FashionSortiment und ist die TopAdresse in Sachen Hemden für Sie und Ihn“, sagt Auhof CenterGründer und Betreiber Peter Schaider im Exklusivinterview mit medianet.
Auch die anderen – bereits bestehenden – ModeShops sieht Schaider bestens für den kommenden Frühling gerüstet. „Damit haben wir die ModeKompetenz noch weiter verstärkt, während wir uns im Bereich Kulinarik auf Neueröffnungen von Reformstark Martin und Schokothek freuen.“ Ein besonderes Highlight gab es im Auhof Center mit der Vienna Motorsport Show und den exklusiven Stargästen Christian Klien und Alexander Wurz. Für Fashionistas stehen am 8. und 9.4. (wieder) die look! Fashion Days an, bei denen die neuesten Modetrends auf dem Laufsteg präsentiert werden und das Auhof Center zeigt, was es in Sachen Styling zu bieten hat. Schaider: „Wir haben den FashionAnteil von 17 auf 35 Prozent gepusht – und gastronomisch haben wir ebenfalls einen sehr hohen Level erreicht.“
Auch der Schuhbereich zeigt sich sehr zufrieden, Humanic und Delka verzeichnen ebenso erfreuliche Zuwachsraten wie beispielsweise Intersport, Merkur oder Müller.
Sehr positive ZahlenGenerell sei das erste volle Geschäftsjahr nach der Erweiterung sehr gut gelaufen, sagt Peter Schaider. „Mieter wie Intersport, Merkur oder Saturn haben gute Zuwachsraten verzeichnet.“
Im Vergleich zum Vorjahr habe man „über alles gerechnet“ eine Steigerungsrate von ca. 30% erreicht. Zuletzt hatten die „Besten im Westen“ die Einkaufsfläche um rund 11.000 m2 erweitert, nach der 35 Mio. € teuren Vergrößerung ist das Auhof Center mit 140 Shops nunmehr das zweitgrößte Einkaufszentrum in Wien.
Stichwort Zahlen und Fakten: Die endgültigen Resultate für 2015 liegen noch nicht von allen Partnern vor, summa summarum werden es aber 145 bis 150 Mio. € Gesamtumsatz werden – für heuer hat Peter Schaider 160 Mio. budgetiert. Und es gibt noch Reserven räumlicher
Natur: Im Westen der „Besten im Westen“ wurde Nutzfläche dazugekauft „und das Fitnessstudio wird zum modernsten in Wien ausgebaut“, lässt sich Schaider in einem Detail in die Karten schauen.
Verbesserungs fähig – wiewohl vom Center naturgemäß wenig be
einflussbar – sei auf alle Fälle die Verkehrsinfrastruktur. Schaider: „Die Anbindung an die Öffis könnte besser sein, Autofahrer sind bei uns sehr willkommen!“ Ein konkreter Beweis dafür ist die baldige Ausweitung von zwei auf drei Stunden Gratisparkzeit im Auhof Center.
Zweistellige ZuwachsratenDas Wiener Auhof Center blüht und gedeiht; Gründer Peter Schaider ist mit dem Geschäftsgang sehr zufrieden und überlegt bereits weitere Expansionsschritte.
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Das vollständig vermietete Auhof Center ist die klare Nr. 2 unter Wiens Einkaufszentren.
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Wutscher Optik OGQuelle: Auhof Center; DL = Dienstleistungen
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die Grenzkontrollem auf den Gü-terverkehr haben werden, ist nicht absehbar. Auch Obergrenzen bei Flüchtlingen, wie sie Österreich ge-setzt hat, sind für den Wirtschafts-kammerchef „Handbremsen“, die eine dringend nötige gesamteuro-päische Lösung nicht außer Kraft setzen.
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner sagte am Sonntag in der ORF-Sendung „im Zentrum“, dass bereits an Systemen gearbeitet wird, die den freien Warenverkehr nicht beeinträchtigen, und sprach u.a. von eigenen Lkw-Spuren mit Sichtkontrollen.
Indien hat PotenzialGroßes Export-Potenzial für Ös-terreich sieht Leitl auch künftig
••• Von Nataša Nikolic
WIEN. Für Österreichs Exporteu-re war 2015 ein gutes Jahr. Ihr Hauptgeschäft machten sie vor allem in Europa, wo rund 80% der heimischen Ausfuhren blieben. 2015 importierten wir Waren und Güter für 132,6 Mrd. € und expor-tierten erstmals für 131,4 Mrd. €. Der bedeutendste Handelspartner für Österreich bleibt nach wie vor Deutschland (siehe Grafik), wo die Exporte nach einer zwischenzeit-lichen Stagnation in den ersten elf Monaten 2015 wieder um 3,7% zu-legen konnten.
Export als wichtigster TrumpfEiner Prognose der Außenwirt-schaft Austria der WKO zufolge werden die Warenexporte auch 2016 und 2017 steigen: Für das laufende Jahr werden 135, für 2017 140 Mrd. € erwartet. „Der Export bleibt unser wichtigster Trumpf für ein solides Wirtschaftswachs-tum und die tragende Säule unse-res Wohlstandes“, sagt Christoph Leitl, Präsident der Wirtschafts-kammer Österreich, bei der Pres-sekonferenz zur Außenhandelsbi-lanz diese Woche. Leitl bezeichnet die Außenhandelsbilanz 2015 als durchaus herzeigbar. Warum auch nicht, schließlich hat Österreich im Vorjahr Exportsteigerungsraten von über 15% nach Indien bzw. 28% nach Mexiko aufzuweisen.
Die freudigen Aussichten werden allerdings durch einige Krisen ge-trübt – zum einen durch den Kon-fliktherd im Nahen und Mittleren Osten und die damit verbundene Flüchtlingsproblematik sowie die gegenseitigen Sanktionen zwischen der EU und Russland und die ak-tuelle Ölpreispolitik und zum an-deren durch den möglichen Brexit. Welche Auswirkungen die Schlie-ßungen der EU-Außengrenzen und
im NAFTA-Raum (USA, Mexiko, Kanada), Asien sowie im „stabils-ten Schwellenland“ Indien, in dem 2015 rd. 680 Mio. € umgesetzt wur-den (Exportplus von 15%). Seit 2000
hätten sich die heimischen Expor-te nach Indien fast versechsfacht, erklärt Leitl. „Indien ist die siebt-größte Volkswirtschaft der Welt und das am schnellsten wachsen-de Schwellenland weltweit. Indien hat in den letzten zehn Jahren zehn Plätze gut gemacht und liegt jetzt unter den Top-30 der wichtigsten österreichischen Exportzieldesti-nationen.“
Über 500 österreichische Unter-nehmen sind bereits in Indien ver-treten, davon rund 130 mit Nieder-lassungen oder Repräsentanzen. Die Hotspots für exportorientierte Unternehmen liegen demnach in Asien und Amerika, also in Ländern
28 Retail panoRama Freitag, 26. Februar 2016
„Herzeigbare Bilanz“Warum Österreichs Außenhandelsbilanz 2015 sich sehen lassen kann, was die Herausforderungen für 2016 sind und welche Rolle Indien spielt.
Handelsbilanz Österreichische Unternehmen konnten ihre Ex-porte 2015 weiter steigern. Wenn die politischen Rahmenbedin-gungen passen, geht es auch 2016 gut weiter.
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Der „Konsument“ löst die großen Einkaufsmythen
WIEN. In seiner aktuellen März-Ausgabe erklärt die Verbraucherzeitung Konsument, was im Su-permarkt erlaubt ist, und was man besser vermei-den sollte. Darf man noch nicht bezahlte Produkte im Laden öffnen und verkosten? Rechtlich gese-hen, gehört die Ware dem Händler, bis sie bezahlt wurde. „Wenn ein bestimmtes Maß nicht über-schritten wird, wird es in vielen Supermärkten ge-duldet. Erlaubt ist die Verkostung aber, streng ge-nommen, nicht.“ Und wie sieht es aus, wenn man im Supermarkt versehentlich etwas kaputt macht? „Wer im Supermarkt versehentlich etwas fallen lässt, muss für den Schaden gerade stehen.“ In der Praxis zeigen sich viele Händler aber kulant. Probleme gibt es meist nur, wenn teure Waren zu Bruch gehen.
Wer glaubt, den schweren Einkauf mal schnell mit dem Einkaufswagen nach Hause fahren zu können, sollte dies lieber lassen, da es teuer kom-men kann. Allein in Wien werden nämlich jährlich rund 130.000 verstreute Einkaufswagen wieder eingesammelt, weshalb zum Teil empfindliche Strafen für all jene drohen, die mit dem Einkaufs-wagen das Geschäft bzw. den Parkplatz verlassen. (red)
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Inflation stieg im Jänner auf 1,2 Prozent
WIEN. Die Inflation erreichte im Jänner ihren Höchststand seit Juli 2015 und betrug nach Be-rechnungen der Statistik Austria 1,2% (Dezember 1,0%). Preistreiber waren vor allem Bekleidung und Bewirtungsdienstleistungen. Hauptpreis-dämpfer waren die Treibstoffe, die sich im Jah-resvergleich um 9,8% verbilligten. Die Preise fürs Wohnen stiegen doppelt so stark wie die Infla-tion. „Das zeigt einmal mehr, dass ein besseres Mietrecht mehr als nötig ist. Die Mieten müssen sinken“, sagt AK-Präsident Rudi Kaske. „Justizmi-nister Brandstetter muss Dampf machen; die ins Stocken geratenen Verhandlungen brauchen neuen Elan“, kritisiert Kaske. Der AK-Präsident fordert außerdem mehr neue Wohnungen, die langfristig leistbar bleiben, und sagt, dass eine Mietpreis-reform mit wirksamen Mietpreisobergrenzen längst fällig sei. (nn)
Ihr Hauptgeschäft machten österreichische Exporteure in Deutschland, doch Indien und Mexiko gewinnen künftig an Bedeutung.
inflation Jänner 2016
teurer Billiger
Alkoholische Getränke* +7,2 Heizöl –21,2
Flugpauschalreisen +5,2 Mobiltelefon –13,0
Zigaretten +3,9 Diesel –12,8
Betriebskosten** +2,7 Brillengläser –11,7
Wohnungsmiete +2,4 Superbenzin –5,3Quelle: APA; * Gastronomie, ** Mietwohnung
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Innenministerin Johanna Mikl-Leitner hat das letzte Wort.
Der Export bleibt unser wichtigs-ter Trumpf für ein solides Wirt-schaftswachstum und die tragen-de Säule unseres Wohlstands.
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und Regionen, die konjunkturell besser dastehen als Europa. Walter Koren, Leiter der Aussenwirtschaft Aus tria, sagt dazu: „In diese Rich-tungen setzen wir auch die Segel unserer Exportförderprogramme für die österreichischen Unterneh-men. 50% unserer Auslandsveran-staltungen beziehen sich schon jetzt auf Märkte außerhalb Euro-pas. Ebenso befindet sich die Hälf-te unserer über 100 Auslandsbüros in Überseedestinationen.“
ExportperformanceDie größten Exportsteigerungen in relevante Märkte gab es im ver-gangenen Jahr in Länder außer-halb Europas: an erster Stelle steht Mexiko (+28%), gefolgt von den USA (17%), der Türkei (16%), den Vereinigten Arabischen Emiraten (16%) und Indien (15%). Danach fol-gen die ersten europäischen Staa-ten, unter denen es, Koren zufolge, „sehr wohl einige gibt, die sehr wichtig für die gute Exportperfor-mance im Jahr 2015 waren“. Dazu zählen die Tschechische Republik und Polen in Mittel-Ost-Europa und Großbritannien und Spanien im Westen. (*)
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Doch Expansion nach SerbienBELGRAD. Der deutsche Le-bensmittel-Diskonter Lidl will nach mehrmaligem Aufschie-ben nun doch nach Serbien expandieren. Bis Ende 2017 sollen landesweit 20 Super-märkte mit Jobs für etwa 1.000 Personen entstehen, meldeten serbische Medien. Spätestens im Mai nächsten Jahres soll in Nova Pazova bei Belgrad auch das Vertriebszentrum in Betrieb genommen werden. Es sei ein langfristiger Plan, in Serbien 100 Supermärkte zu eröffnen, wurde der Chef der dortigen Lidl-Tochter, Dragan Cigoja, zitiert. (APA)
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Modeunternehmen soll schließenRIED IM INNKREIS. Das Mo-dehaus Meißl in Ried im Inn-kreis, ein seit 1897 bestehender Familienbetrieb, ist insolvent und soll geschlossen werden. Laut Kreditschutzverbänden KSV, AKV und Creditreform betragen die Passiva 3,2 Mio. €, die Aktiva 500.000 bis 1 Mio. €. 23 Dienstnehmer und bis zu 50 Gläubiger sind betroffen. Als Insolvenz-Ursache werden Umsatzrückgänge aufgrund der Konkurrenzsituation vor Ort und des Internethandels angegeben. (APA)
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Neue Plattform für LebensmittelWIEN. Eine neue Plattform setzt sich für regionale Lebens-mittel mit EU-Schutz ein. Der „Serviceverein für geschützte Herkunftsbezeichnungen für Lebensmittel“ hat seit Kurzem mit Andreas Cretnik auch einen Obmann. Cretnik ist Geschäftsführer für das Stei-rische Kürbiskernöl g.g.A. Der Verein will sich dafür einset-zen, bürokratische Hürden ab-zubauen und „einen möglichst lückenlosen Herkunftsschutz zu gewährleisten“. (APA)
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„Duff Bier“ made in AustriaWIEN. Das Duff Beer aus der TV-Serie „The Simpsons“ darf nun doch in Österreich gebraut werden. Die Simpsons-Macher hatten eine deutsche Firma, die das Bier in einer österrei-chischen Firma herstellen ließ, auf Unterlassung geklagt, sind damit aber vor dem österrei-chischen Höchstgericht abge-blitzt. Seit Jahren geht 20th Century Fox gegen Brauer vor, die Duff Beer unlizenziert auf den Markt bringen. In der be-liebten TV-Serie ist „Duff“ eine Parodie eines kommerziell er-folgreichen, aber schal schme-ckenden Biers, ohne das Homer Simpson keinen Tag übersteht. (APA/red)
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••• Von Nataša Nikolic
WIEN. 2016 sollen die Verhand-lungen der beiden Handels- und Investitionsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA (TTIP) bzw. Kanada (CETA) abgeschlossen werden. Während die Befürworter von großen Chan-cen für den Handel sprechen, se-hen die Gegner durch die Abkom-men die Demokratie, Umwelt- und Sozial standards der EU gefährdet. Nichtsdestotrotz startete diese Wo-che die 12. Verhandlungsrunde und damit die heiße Phase.
„Derzeit wird in der Öffentlich-keit fast ausschließlich über das Transatlantische Investitions- und Handelsabkommen mit den USA diskutiert“, sagt Arbeiterkammer Österreich-Präsident Rudi Kaske am Montag in seiner Eröffnungsre-de zur öffentlichen Debatte „CETA, TTIP & CO: Wer profitiert?“ im Bil-dungszentrum der AK Wien.
Gefahren für EU-Handel „Als Interessensvertretung der Ar-beitnehmer befassen wir uns ganz besonders mit Auswirkungen, die Freihandels- und Investionsab-kommen auf Beschäftigte und Ver-braucher haben.“ Der AK-Präsident zieht ein Resümee aus den bisher durchgeführten Studien, wonach der erhoffte zusätzliche Außen-handel mit den USA und Kanada vor allem zulasten des Handels innerhalb der Europäischen Union erfolgen wird. Kaske begrüßt das „Warnsignal“ des EU-Parlaments an die EU-Kommission, wonach in TTIP, CETA und dem Dienstleis-tungsabkommen TiSA öffentliche Dienstleistungen völlig ausgeklam-mert sein müssen. „Die Daseinsvor-sorge hat in Handels- und Investi-tionsabkommen nichts zu suchen“, fordert Kaske.
„Wir hören euch zu“EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström zeigt sich in ihrer Re-de verständnisvoll: „Auch wenn es vielleicht den Anschein macht, als wäre Brüssel sehr weit weg von der Debatte in Wien, hören die Entscheidungsträger in der Reali-tät auf Ihre Bedenken und werden auch weiterhin zuhören.“ Malm-ström erkennt drei grundlegende Ängste der Österreicher im Bezug auf TTIP: Intransparenz, Investi-onsabsicherungen und regulatori-sche Kooperation.
Zu Beginn der Verhandlungen hätte Transparenz, wie Malmström zugibt, auch tatsächlich gefehlt. „Heute sind alle EU-Anträge online verfügbar und einsehbar, und wir haben eine sehr detaillierte TTIP-Website mit Zusammenfassungen von allen Verhandlungsrunden.“
Das zweite Bedenken der Öster-reicher versucht die Handelskom-missarin ebenfalls in Luft aufzulö-sen: Investitionsabsicherungen der amerikanischen Investoren würden so nicht zustandekommen. Klau-seln, die es ausländischen Investo-ren erlauben, Staaten, in denen sie investiert haben, vor Schiedsgerich-
ten in Anspruch zu nehmen, wür-den nur möglich sein, wenn eine ernstzunehmende Diskriminierung des ausländischen Unternehmens vorliegt – und mangelnder Profit gehöre nicht dazu. „Wir werden si-cherstellen, dass kein Unternehmen das österreichische System aus-nützt und seinen ‚way of life‘ beein-trächtigt“, versichert Malmström.
In den Bedenken bei der gesetz-lichen Regulierung sieht Malm-ström mehr Chancen. „Österreicher haben Bedenken, dass ihr Lebens-standard im Falle einer Kooperati-on mit den USA niedriger wird. So weit wird es nicht kommen, da wir sichergestellt haben, dass kein EU-Handelsabkommen das Niveau der Konsumenten-, Lebensmittel- und Umweltsicherheit jemals senken wird“, verteidigt Malmström TTIP. Handelsabkommen würden dem-nach die bestehenden Gesetze z.B. zu genetisch veränderten Lebens-mitteln nicht aufheben und jedes veränderte Gesetz der EU würde die Standards anheben und keinesfalls senken.
Keine Rede von DemokratieIn der anschließenden Diskussi-onsrunde kritisierte Leonore Ge-wessler von Global2000, dass Han-delsinteressen vor gesellschaftli-che Interessen gestellt werden. Ein
Problem sehe sie auch darin, dass in Europa das Vorsorgeprinzip gel-te, also alles so lange verboten sei, so lange nicht bewiesen ist, dass es keinen Schaden anrichte. In den USA sei es aber umgekehrt.
„Wir haben nicht den Eindruck, dass wir wirklich gehört werden“, sagt auch Alexandra Strickner von attac; Strickner übt Kritik an den Bedingungen, unter welchen die EU-Abgeordneten Einsicht in die Verhandlungen erhalten dürfen: „Es ist eines demokratischen Staats nicht würdig, wenn man unter An-drohung rechtlicher Maßnahmen die konsolidierten Texte einsehen kann.“
Unliebsames GeschenkMalmström durfte während der Diskussionsrunde (wenn auch nicht ganz freiwillig) eine Papp figur der Justitia von der TTIP-Stop-Platt-form entgegennehmen. „Sie ist ein Symbol für Gleichheit vor dem Ge-setz“, sagte Strickner bei der Über-gabe und fügte hinzu, dass der In-vestorenschutz genau das Gegenteil macht, da er eine kleine priviligier-te Minderheit von Unternehmern schützt. Wie es nach der Veranstal-tung mit Justitia weiterging, ließ sich am Gesichtsaus-druck der EU-Handelskommissarin unschwer er-ahnen.
ttip und seine Folgen für Justitia EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström stellte sich bei ihrem Wien-Besuch TTIP-Gegnern und rührte die Werbetrommel für das unliebsame Freihandelsabkommen.
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Innenministerin Johanna Mikl-Leitner hat das letzte Wort. EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström trat vor die TTIP-Gegnern.
medianet.at30 retail international Freitag, 26. Februar 2016
••• Von Daniela Prugger
BERLIN/WIEN. In einem Schoko-riegel aus dem Hause Mars wurde vor kurzem ein kleiner Kunststoff-teil entdeckt. Die Rückschlüsse, die der US-Konzern aus dem Einzelfall zieht: In insgesamt 21 verschiede-nen Artikeln mit dem Mindesthalt-barkeitsdatum vom 19. Juni 2016 bis 8. Jänner 2017 könnten eben-falls Fremdkörper zu finden sein. Der Grund dafür: Die betroffenen Riegel wurden alle im selben Pro-duktionswerk in den Niederlanden hergestellt. Insgesamt 59 betroffe-ne Länder und Gebiete meldete das Produktionsland bei der Brüsseler
Behörde, darunter alle Mitglieds-länder in der Europäischen Union, mit Ausnahme von Bulgarien und Luxemburg.
Mehrere Millionen Riegel Laut dem Direktor des Unterneh-mens, Jack Tabber, sei beim Aus-tauschen einer Leitung ein Plastik-deckel in den Produktionsprozess gelangt: „Das haben wir zu spät entdeckt“, so Tabbers gegenüber dem niederländischen Radiosen-der BNR. Das Plastikteil von etwa 15 Zentimeter Durchmesser sei zerkleinert worden und habe daher spitze Kanten. „Dadurch besteht die Möglichkeit, dass sich kleine
Kinder verletzen oder sogar ersti-cken.“ Die Kosten werden wohl in die Millionen gehen.
„Bis jetzt haben bereits zahlrei-che Endverbraucher angerufen um sich zu informieren, ob ihre Pro-dukte denn auch betroffen sind und wie sie denn zurückgeschickt werden können. Selbstverständ-lich ersetzen wir die Schokorie-gel und übernehmen die Porto-Gebühr. Derzeit sind wir mit den Händlern im Gespräch, damit die Schokoriegel auch im Supermarkt zurückgegeben werden können“, erklärt Mars Austria-Sprecherin Franziska Zehetmayr gegenüber medianet. Man wolle jedes Risi-
ko ausschließen, dass noch wei-tere Produkte mit Fremdkörpern im Umlauf sind. „Qualität ist das wichtigste für uns“, so Zehetmayr. Eine leichte Entscheidung war die breit angelegte Rückrufaktion des-halb aber trotzdem nicht. Es dürfte sich locker um mehrere Millionen Riegel handeln: Allein in den Nie-derlanden geht es um vier Millio-nen Riegel.
Die wirtschaftlichen Folgen kön-nen noch nicht abgeschätzt werden. Der lange Zeitraum ergibt sich da-raus, dass sich die verschiedenen betroffenen Schokoriegel in ihren Haltbarkeitsdaten unterscheiden. „19. Juni 2016 bis 8. Jänner 2017 war deshalb der kleinste gemein-same Nenner.“ Auch was nach dem Einsammeln mit den Produkten passieren soll steht noch nicht fest. „Wir werden die Schokoriegel unter unsere Kontrolle bringen und erst mal lagern. Dann wird sich ent-scheiden was mit ihnen passiert.“ Auch die einzelnen Fabriken werde man sich nun genau ansehen und entscheiden, welche Maßnahmen gesetzt werden müssen und wo Ver-besserungsbedarf besteht.
Mars schiebt den riegel vorDie Rückruf-Aktion, die der Mars-Konzern in über 50 Ländern gestartet hat, ist gigantisch; was mit den eingesammelten Schokoriegeln passieren soll, steht noch nicht fest.
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DÜSSELDORF. 1.500 neue Filia-len plant der Textildiscounter KiK in den nächsten fünf Jahren EU-weit zu eröffnen. Damit soll die Anzahl der Geschäfte von derzeit rund 3.360 auf 5.000 steigen. Man wolle das Expansionstempo be-schleunigen, so Patrick Zahn, der seit Jänner an der Spitze des Un-ternehmens steht. „Wir hätten gern KiK in jedem europäischen Kleider-schrank.“ Dazu sollten neue Länder wie Frankreich, Italien oder Spani-en erschlossen werden. Bisher ist der Textil-Discounter in neun eu-ropäischen Ländern präsent.
KiK bald auch in den USA?Vor allem auch in Deutschland will das Unternehmen auf Wachs-tumskurs bleiben; hier sollen pro Jahr rund 30 bis 40 neue Filialen
entstehen. Die Zahl der Geschäfte in Deutschland könne noch von derzeit 2.600 auf 3.000 gesteigert werden, glaubt Zahn.
Langfristig könnte das Unter-nehmen auch den Sprung über den großen Teich wagen und versuchen, in den USA Fuß zu fassen, sagte
Zahn. Vorher will KiK seine Online-Angebote ausbauen. Dieses Jahr will das Unternehmen bis zu 2,5 Prozent seines Umsatzes im Inter-net erwirtschaften.
Doch könne dieser Anteil lang-fristig auf 20% steigen, meinte Zahn. Das Online-Geschäft sei we-gen der hohen damit verbunden Kosten für einen Discounter eine Herausforderung, betonte der Ma-nager. Doch will KiK schon in die-sem Jahr online profitabel arbeiten – auch dank der Versandkosten-pauschale, die der Billig anbieter erhebt.
Preiserhöhungen unvermeidbarEine große Herausforderung sei für den Textil-Diskonter der schwache Euro, sagte Zahn. Er verteuere den Einkauf spürbar, weil bei in Asien hergestellten Produkten in der Re-gel in Dollar abgerechnet werde. In diesem Jahr hoffe KiK noch, die Mehrkosten durch bessere Prozes-se auffangen zu können. Auf Dauer seien jedoch in der gesamten Tex-tilbranche Preiserhöhungen wohl unvermeidbar. „Aber wir werden nicht die ersten sein, die erhöhen“, sagte Zahn. (red)
KiK träumt von den USaDie Expansion des Textildiscounters wird vorangetrieben: 1.500 zusätzliche Filialen sind für die EU-Länder geplant.
Trotz stationärer Expansion will KiK heuer 2,5% des Umsatzes im Internet erwirtschaften.
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Betroffen von der Rückruf-Aktion sind 21 Artikel der Marken Mars und Snickers sowie Milky Way und Celebrations.
CooP
2015 Einbruch um über 11%BERN. Der Schweizer Han-delsriese Coop hat 2015 nicht nur weniger Umsatz, sondern auch deutlich weniger Gewinn gemacht. Der starke Franken sowie der Druck auf die Preise machten Coop zu schaffen. Zu-dem hat Coop außerordentli-che Gelder an die Pensionskas-se gezahlt. Der Jahresgewinn liegt mit 377,9 Mio. € um 49,2 Mio. € tiefer. Den Einbruch um über 11 Prozent begründet das Unternehmen mit einer au-ßerordentlichen Arbeitgeber-einlage von rund 54,6 Mio. € an die Pensionskasse Coop. Der Betriebsgewinn (EBIT) fiel um rund 13 Prozent auf 652,6 Mio. €, der Gruppenumsatz sank auf 24,5 Mrd. € (-4,4%). (APA)
Wal-Mart
Amazon setzt dem Einzelhandel zuBENTONVILLE. Der US-Shop-ping-Riese Wal-Mart hat Anle-ger mit durchwachsenen Zah-len und einem gesenkten Ge-schäftsausblick enttäuscht. Im vierten Quartal sank der Über-schuss, verglichen mit dem Vorjahreswert, um 7,9 Prozent auf 4,1 Mrd. €. Die Erlöse fielen um 1,4 Prozent auf 117,6 Mrd. €. Vor allem im internationalen Geschäft musste Wal-Mart Abstriche machen – der starke Dollar, der Auslandseinnah-men nach Umrechnung in US-Währung verringert, drückte die Bilanz. Der Konzern kappte auch die Umsatzprognose und rechnet nun mit stagnierenden Erlösen. Wal-Mart leidet unter harter Konkurrenz durch Inter-nethändler wie Amazon. (APA)
HoMe DePot
US-Hausverkäufe helfen FirmenATLANTA. Der Aufschwung auf dem US-Immobilienmarkt kurbelt die Geschäfte der weltgrößten Baumarktkette Home Depot kräftig an. Der Umsatz kletterte im vierten Quartal um fast 10 Prozent auf rund 19 Mrd. €. Auf ver-gleichbarer Basis lag das Plus bei rund sieben Prozent. Das Unternehmen profitierte von anziehenden Hausverkäufen in den USA. Zudem kam der Baumarktkette zugute, dass die Amerikaner dank der guten Lage am Arbeitsmarkt und ge-stiegener Löhne mehr Geld in der Tasche hatten, das sie ver-mehrt in die Renovierung ihrer Häuser steckten. Im laufenden Geschäftsjahr peilt Home De-pot ein Umsatzplus von bis zu sechs Prozent an. Unter dem Strich blieb dem Konzern mehr, als von Analysten erwartet. Der Gewinn im vierten Quartal bis Ende Jänner stieg um fast sie-ben Prozent auf 1,36 Mrd. €.
medianet.at Freitag, 26. Februar 2016 Aktuelles 31
••• Von Christian Novacek
STANS. Die A. Darbo AG zieht eine erfolgreiche Bilanz: Mit einem Um-satz von 127,6 Mio. € erreichte der Konfitüren- und Honiganbieter ein Umsatzplus von 3,3%. Der Export-anteil konnte auf 50,1% ausgebaut werden. Zuwächse gab es vor allem in Deutschland (+10,36%), Italien (+2%) und den USA (+17,44%).
In Österreich behauptet sich Darbo als Marktführer im Konfitü-ren- und Marmeladensegment und baute ebenda den Marktanteil auf 61% aus. Auch die österreichischen Marktanteile bei Honig (2014: 34,4%, 2015: 37,6%) und Sirup (2014: 14,8%, 2015: 15%) wurden gesteigert. „Dar-bo blickt auf ein erfolgreiches Ge-schäftsjahr mit einem Umsatzplus von über drei Prozent zurück, damit liegen wir voll im Plan und können auch dieses Jahr konsequent in ein gesundes Wachstum und die Aus-weitung unserer Produktion inves-tieren“, zieht Vorstandsvorsitzender Martin Darbo das positive Resümee.
Starkes InvestitionspaketMit 3,6 Mio. € wurde 2015 der Aus-bau des Firmenstandorts in Stans bewerkstelligt, und zwar in punc-to Gebäudesanierung und Ener-gieeffizienzmaßnahmen im Sinne einer nachhaltigen Unternehmens-
entwicklung. Jetzt stehen höhere Investitionen an: „Heuer werden wir deutlich mehr investieren und erreichen die höchste Investitions-summe der vergangenen Jahre.“ Diesmal geht es um den Ausbau der Produktionsfläche, „um dem Absatzwachstum unserer Porti-
onsgläser – vor allem im Export – gerecht zu werden“.
Einer eventuellen Steigerung bei den Rohwarenpreisen würde Dar-bo notfalls Preiserhöhungen ent-gegenhalten. Denn: „Ein Einsparen bei der Qualität stellt keine Option dar“, bekräftigt Darbo.
erst reüssieren, dann investieren Das Tiroler Familienunternehmen Darbo macht 127,6 Mio. Euro Erlös und steigert den Marktanteil im Bereich Marmeladen und Konfitüren auf süße 61 Prozent.
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Martin Darbo reüssiert mit einer Quote von 50,1 Prozent stark im Export.
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Henkel
Rekordergebnis zum AbschiedDÜSSELDORF. Henkel-Chef Kasper Rorsted verabschiedet sich mit einem Rekordergebnis: Der ope-rative Gewinn des Konzerns stieg im vergangenen Jahr um knapp 13% auf 2,9 Mrd. €. Im laufenden Jahr will Henkel weiter zulegen. Das wirtschaftliche und politische Umfeld werde allerdings weiterhin schwierig bleiben, sagte Rorsted gestern Donnerstag.
Im vergangenen Jahr machten die zehn wichtigsten Marken (dar-unter: Persil, Schwarzkopf, Loctite) im Henkel-Reich über 60% des Umsatzes aus. Dieser legte, ange-trieben vom starken Dollar sowie Zukäufen, konzernweit um zehn Prozent auf 18,1 Mrd. € zu. Aus ei-gener Kraft wuchs der Konzern um drei Prozent. Die wichtigste Sparte der Klebstoffe legte um 2,4% zu. (APA)
Darbo AG
eckdaten 2015
Umsatz in Mio. € 127,6
Mitarbeiter 330
Marktanteil Marmelade 61%
Investitionen 3,6%
Exportquote 50,1%Quelle: Darbo
medianet.at32 SHOP TALK Freitag, 26. Februar 2016
ESKIMO
An die Stiele, fertig, los! SOMMER-FEELING. Vergangene Woche lud Eis-Marktführer Eskimo zum großen Tasting und der Präsentation seiner neuesten Eisschmankerl in die Laabstelle im Herzen des ersten Wiener Bezirks. Über 120 Gäste feierten die Neuheiten und das Comeback der Eislegende Doppellutscher als rot-weißes Fan-Eis 2016. Mit dabei auch Doppellutscher-Testimonial und österreichische Fußballlegende Toni Polster. Zu den vorgestellten Eskimo-Highlights des Jah-res gehören der Magnum Double Peanut Butter und Caramel, Cornetto Frozen Yoghurt Waldfrucht und Cremissimo mit Dragee Keksi, die in Kooperation mit Manner entstanden sind. Für die Kleinsten wird‘s heuer mit dem Twis-ter Schwarze Johannisbeere, Calippo Bubble Gum und Calippo Shots Chupa Chups Kirsche-Banane bunt. Unter den Gästen waren auch einige Promis, die sich als Eisfans outeten, darunter auch Moderatorin Marie-Thérèse Leo-poldsberger, Model und Moderatorin Kathi Steininger, DJane Martina Kai-ser, Tanzschullady Yvonne Rueff, Ö3-DJ Alex List, Musikerin Kathi Kallauch und Rebecca Zaradic. (red)
PRODUKT DER WOCHE
MAC lädt zum pinken PicknickFLAMINGO PARK. Bei MAC wirds diesen Frühling so bunt wie selten zuvor. Die neue Kollektion Flamingo Park ist ab 1. März für 6 Wochen limitiert an allen MAC-Countern und seit 24. Februar im Onlineshop erhältlich und verbreitet gute Laune in knalligen Pink-Tönen. Die farbenfrohe Kollektion besteht u.a. aus Blushes und Beauty Powder für ein seidiges Finish (23 €), matten und glänzenden Lippenstiften in vielen Farben (20,5 €), zwei glitzernden Nagellacken (10,5 €), Lidschat-ten in zarten und knalligen Tönen (19 €) und der 2-in-1-Mascara mit zwei Bürstchen und zwei Anwendungsmöglichkeiten (24 €). www.maccosmetics.at
KOCHSESSION
Unentdeckte TalenteWIRTSCHAFTSTREFF. Karin Strahners Wirt-schaftsclub K.S.-Circle war zu Gast im Grand Hotel Wien, genauer gesagt im dazugehörigen Kochstu-dio in den Ringstraßengalerien. Unter Anleitung von Hoteldirektor Horst Mayer und Executive Chef Rainer Kratzer mussten Top-Manager wie Markus Liebl (Brau Union), Walter Wallner (Schlumber-ger), Marion Pelzel (Estee Lauder), Hannes Wieser (Schöller), Herbert Emberger (Fissler) und Sandy Graski-Hoffmann (MAC) richtig anpacken und, ausgestattet mit Kochmütze und Kochlöffel, ein dreigängiges Menü zaubern. (red)
PALAzzO CHARITy NIgHT
Cliniclowns freuen sich über 15.000 €SPENDENABEND. Palazzo spendete kürzlich 15.000 € an die Rote Nasen Clowndoctors im Rahmen einer Charity-Show im Spiegelpalast im Wiener Pra-ter. Die Palazzo-Geschäftsführerin Michaela Töpfer überreichte gemeinsam mit Starkoch Toni Mörwald und den beiden Hosts der aktuellen Palazzo-Show, Chris Kolonko und Joy Peters, den Spendenscheck an die Vizepräsidentin der Rote Nasen Clowndoctors, Elisabeth Hall. „Wir freuen uns sehr, unser Publi-kum mit der diesjährigen Palazzo-Show begeistern zu können. Bis 6. März sind wir komplett ausgebucht. Auch die Charity-Vorstellung zusammen mit den Rote Nasen Clowndoctors war ein voller Erfolg, und es freut uns sehr, diesen Spendenscheck überreichen zu können“, so Töpfer. (red)
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1. Moderatorin Marie-Thérèse Leopoldsberger und Doppellutscher-Testimonial Toni Polster; 2. Tanzschulllady Yvonne Rueff, Ö3 DJ Alex List und Moderatorin Kathi Steininger
Herbert Emberger (Fissler) Karin Strahner (K.S.-Circle), Horst Mayer (Grand Hotel Wien), Gabriela Schnabel (trend) und Markus Liebl (Brau Union) stellten ihre Kochkünste unter Beweis.
Clemens KurzVertriebsprofi Der neue Country Manager für das komplette Österreich-Business bei Katjes heißt Clemens Kurz. Zuvor war der 33-jährige Waldviert-ler National Key Account Manager und Leiter des Außendiensts bei DBA Österreich und Key Account Manager bei SC Johnson Austria GmbH.
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KARRIERE
Christian MoserTea Time Seit Beginn des Jahres ist Christian Moser Geschäftsfüh-rer beim Teehersteller Milford in Hall in Tirol. Moser war zuvor bei Pago, Coca-Cola und seit 2007 als Geschäfts-führer bei Carpe Diem im Red Bull-Konzern tätig und blickt auf eine 15-jährige Karriere in der Lebensmittel- und Ge-tränkebranche zurück.
Michaela Töpfer überreichte den Spendencheck an Edith Heller (Rote Nasen-GF).
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Am Tellerrand ••• Von Daniela Prugger
MARSIANER. Der Wirbel ist wahr-lich groß – in Anbetracht der Tatsa-che, dass es sich um den einmali-gen Fund eines kleinen Stück Plas-tiks handelt. Die Rede ist natürlich von der gigantischen Rückrufakti-on, die der Mars-Konzern vor weni-gen Tagen in mehr als 55 Ländern startete. Es sei nicht auszuschlie-ßen, dass sich auch in anderen Riegeln der Marken Mars, Snickers und Milky Way Fremdkörper befin-den – vor Erstickungsgefahr wird gewarnt. Es ist keine Sternstunde
für den Konzern, doch immerhin: Die Reaktion und Konsequenz, die Mars daraus zieht, sind schon be-eindruckend. Wahrscheinlich ließ deshalb die Vermutung, es hand-le sich um eine reine PR-Aktion des Konzerns, nicht lange auf sich warten.
Alle Artikel (insgesamt 21) mit Mindesthaltbarkeitsdaten zwi-schen dem 19. Juni 2016 und dem 8. Jänner 2017 können zurück-gegeben werden und werden er-setzt. Und das alles nach der öf-fentlichen Ankündigung, in Zu-kunft alle künstlichen Farbstoffe aus seinen Lebensmittelprodukten entfernen zu wollen. Mars hat sich nämlich dazu entschlossen, seiner Verpflichtung nachzukommen und
die sich ändernden Verbraucher-anforderungen zu erfüllen. Offen-sive statt Defensive, ist die Devise, Ärmelhochkrempeln statt Passivi-tät das erfolgsversprechende Kon-zept. Was Mars damit suggeriert: Wir beheben Fehler. In einer Welt, die immer hektischer und intrans-parenter wird, zählen ursprüngli-che Werte – allen voran Vertrauen und Nähe. Diese Strategie haben bislang vor allem kleine, regiona-le Unternehmen für sich nutzen können. Doch die Riesen schlafen nicht. Und Konsumenten stehen auf sowas. Hersteller, die Probleme aktiv lösen, Ehrlichkeit beweisen und den Anschein erwecken: Wir sind die Guten, ein netter multina-tionaler Konzern.
Keine Sternstunde für Mars & SnickersMein Freund, der multinationale Konzern.