Post on 14-Mar-2016
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KalenbornNattermann‘s
Besuch in ErpelDFB-Chef Zwanziger
Bad HonnefJunge Künstler
Jürgen Beckerim Gespräch
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Basketballim Zeichen des Drachen
Basketballim Zeichen des Drachen
Johannes Lange von den
SOBA Dragons Rhöndorf
Lücke Hein
Prinz von
Linz
Mythos Petersberg
Eine Ausgabe verpasst?Hier können Sie die bereits erschienenen Hefte
des RHEINLÄNDERS nachbestellen:
unter Tel: 0 22 24 - 90130 85,Fax: 0 22 24 - 90130 88 oder
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So lange der Vorrat reicht.Versandkosten pro Heft p1,50
D a s H e i m a t m a g a z i n
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 3
Editorial
Statt eines Vorwortes möch-ten wir heute einige Leser zuWort kommen lassen, die unsu.a. folgende Zei len ge-schickt haben:
„...seit fast 40 Jahren wohneich mit meiner Famil ie imschönen Siebengebirge. Ihrneues Heimatmagazin ist fürdie hiesige Region die attrakti-vste Zeitschrift, die ich in die-ser Zeit erlebt habe! Und mitdieser Meinung stehe ich nichtallein...“ Rudolf Wimmer, Aegidienberg
„...tolle Idee mit Ihrer Zeitung.Wir freuen uns schon auf dieneuen Ausgaben. Eine gelunge-ne Mischung aus Text undBildern...“ Bianca K. per e-mail
“…mit viel Interesse habe ichals gebürt iger RheinländerIhre aktuelle Ausgabe gelesen.Das Erscheinungsbild sowiedie Inhal te desMagazins – kurz,knapp, genau –sind nach meinemGeschmack und las-sen noch viel Guteserwarten. Ich wünsche Ihnenviel Erfolg.“ Karlheinz K., Wesselingper e-mail
“… es wird viel genörgelt inunserer Zeit . Das ist nicht gutund schlägt aufs Gemüt. Ichwill nicht meckern, sondernIhnen ganz herzlich gratulie-ren. Es ist fantastisch, welchtolles Werk Sie jeden Monatveröffentlichen. Der RHEIN-LÄNDER ist vom Druck, vonden Bildern, nicht zuletzt aberauch vom redaktionellen Inhalther e infach to l l gemacht .“Konrad Lahr, Asbach
„ . . .meinen Glückwunsch zudem gelungenen Magazin .Tolle Bilder, interessante Be-richte – einfach Klasse. Machtweiter so.“ Pete per e-mail
„... ich bin von den AusgabenEures Magazins restlos begei-stert und freue mich schon auf
die nächste Aus-gabe. Besondersgut gefällt mit diegelungene Mi -schung der Beiträ-ge, die Informatio-
nen aus der Region verbindetmit Portrai ts besondererMenschen oder gastronomi-scher Betriebe (die man danngerne mal oder noch malbesucht!). Sehr schön ist auchdie Aufmachung des Heftes.Kompliment – gut gemacht!“Carmen Otto-Huse per e-mail
„...ich finde Eure Zeitschrifthervorragend, sowohl die fein-fühlige und moderne Gestal-tung als auch den sorgfältigrecherchierten und locker ge-schriebenen Text. Ich bin einalter Hase aus der Druckvor-
Regionalität ohne Provinzialität
Liebe Rheinländer, und das sagen Sie…
HerausgeberWolfgang Rulandfreut sich über Ihre Zuschriften, Tipps und Verbesserungs-vorschläge!
stufe, seit 25 Jahren im Prü-fungsausschuss Mediendesignund -operating, davon seit 15Jahren Vorsitzender – ich glau-be, ich kann mir ein Urteil er-lauben. Weiter so!“ Robert N., Siegenper e-mail
„…Wir haben heute Morgennach dem Frühstück 2 h inEurem Magazin geschmökert.Super schön aufgemacht, hoch-wertig, klasse Inhalt und einewirklich tolle Mischung ausRegionalität ohne Provinziali-tät.Habe ich so noch nicht beieinem Regionalblatt gesehen;habe aber auch noch nie ein sogutes und schönes Regional-magazin gesehen! Prof. Dr. Hans-Jürgen Wester, München
Seite 4 Der Rheinländer · Februar 2009
VG Linz
VG Unkel
Bad Honnef
Königswinter
B42
A3
Buchholz
Asbach
Windhagen
Roßbach
Hausen
NeuwiedAndernach
Sinzig
Remagen
Bad Honnef
Unkel
Linz
Bad Hönningen
Leutesdorf
Rheinbrohl
Hammerstein
LeubsdorfDattenberg
St. Katharinen
Ockenfels
Kasbach-Ohlenberg
Erpel
VettelschoßBruchhausen
Rheinbreitbach
AegidienbergRöhndorf
Dollendorf
Eudenbach
Heisterbacherrott
OberpleisOelinghoven
A59 RauschendorfVinxel
BerghausenThomasberg
Waldbreitbach
Neustadt
Wied
Bonn
Rhein
Ahr
IttenbachKönigswinter
VG Bad Hönningen
Breitscheid
Niederbreitbach
Datzeroth
VG Waldbreitbach
VG Asbach
inhaltlich!
D a s H e i m a t m a g a z i n
<Gründungsjahr 2008
Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG LinzVG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach
Erscheinungsweise: monatlich
Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten)
Auflage: 15.000
Herausgeber: Wolfgang Ruland
Verlag: Wolfland VerlagKupferweg 16 · 53604 Bad Honnefinfo@rheinlaender-magazin.dewww.rheinlaender-magazin.de
Redaktion und Vertrieb:Klosterstr. 15 · 53604 Bad HonnefTel: 0 22 24 - 9 0130 85 · Fax: 0 22 24 - 9 0130 88
Chefredaktion: Martina Kefer (v.i.S.d.P.)Gudrun von Schoenebeck (Stv.),
Redaktion: Thorsten Herrig, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland, Peter Köster, Bernhard Niemann
Fotos: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland
Grafisches Konzept und Satz:Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de
Druck: Krahe-Druck GmbH, Unkel
Anzeigenannnahme: Sabine Schneider, Tel: 0 26 44 - 60 300 16(VG Bad Hönningen, Stadt Linz)Achim Brunk Tel: 01 77 - 1 75 05 61(Königswinter, Bad Honnef und Linzer Höhe)Wolfgang Ruland, Tel: 01 79 - 5 98 74 80
Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats
Druckunterlagen an: info@rheinlaender-magazin.deReprofähige Text- und ungerasterte BildvorlagenEPS-, TIFF-, PDF-Dateien
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung undNachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bild-und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angabenim Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmenkeine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.
IMPRESSUM
Editor ial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Liebe Rheinländer, und das sagen Sie…
kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Nachrichten aus der Region
Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Von den USA ins Rheinland: Basketball!Die Dragons setzen konsequent auf dieJugendVom Talent zum LeistungsträgerEinzigartiges Rhöndorfer KonzeptMit dem Rolli auf Korbjagd
j e ck! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Unterwegs mit Prinz Lücke Hein
untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Närrischer Ton in klaren Formen
persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2219 Jahre dem Mythos Petersberg erlegen
unter wegs! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Kipperbude, Pingenfeld und Mückensee
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 5
inhaltlich!
Basketball in RhöndorfSeite 8
Kippenbude, Pingen-feld und MückenseeSeite 24
Fußball: nicht nur für Jungs
Seite 34
Entspannende TöneanschlagenSeite 32
Für KünstlerBrücken bauen
Seite 30
t i er i s ch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Schafe – Landschaftspfleger auf vier Beinen
künstl er i sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30Für Künstler Brücken bauen
klangvoll! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Entspannende Töne anschlagen
sportli ch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Fußball: nicht nur für Jungs!Interview mit DFB-Präsident Theo Zwanziger
kulinari sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36Fett, süß und jeck! Muuzenmandeln
geni eßen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38Wo der Chefkoch „die hohe Schule derKochkunst“ zelebriert – Restaurant undGästehaus Nattermann’s
f i t ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Gesund leben. Geld zurück
ausgewählt ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41Veranstaltungen im Januar
humorvoll! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46Kirche, Krise, Kabarett – im Gespräch mit Jürgen Becker
m ajes tät i s ch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4810 Fragen an Mittelrheinweinkönigin Gabi Emmerich
arom ati sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Die Sönne des Südens ins Rheinland holen
Unterwegs mit Prinz Lücke Hein
Seite 18
10 Fragen an Gabi EmmerichSeite 48
Seite 6 Der Rheinländer · Februar 2009
kurz & knapp
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Ehrennadel für Stadtarchivar Rudolf Vollmer
Preisträger Rudolf Vollmer mit Ehefrau Maria und Bürgermeister Hausen
Unkel . Beim Neujahrsempfang, zu demBürgermeister Hausen viele ehrenamtl ichTätige eingeladen hatte, erhielt der Leiter desStadtarchivs, Rudolf Vollmer, die Ehrennadelder Stadt. Vollmer, der seit 24 Jahren dasUnkeler Stadtarchivs betreut, bedankte sich ins-besondere bei seiner Frau Maria, die ihm fürseine Archivarbeit den Rücken freigehalten und
die Computerarbeit abgenommen hat. NebenSichtung und Einordnung der Schriften in jahre-langer Forschung hat Rudolf Vollmer, der auchfür den Unkeler Geschichtsverein aktiv ist, vielehistorische Abhandlungen veröffentlich, soauch: „Unkel am Rhein – Chronik einer Stadt“und einen Bildband über seine Heimatstadt, derim örtlichen Buchhandel erhältlich ist. | JL
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JJee ttzztt iinn UUnnkkeell!!
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Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 7
kurz & knapp
KÖNIGSWINTER. Zum vierten Mal findet amSonntag, 1. März 2009 im Maritim Hotel von 11bis 17 Uhr die Wandermesse WanderArt statt.Tourist iker, Reiseveranstalter, Wanderex-perten und Trekkingaustatter aus unsererRegion stellen sich vor. Ein abwechslungsrei-ches Vortragsprogramm informiert rund überWanderthemen und bietet reizvolle Ansichtenaus beliebten Wanderregionen. Und auch „DerRheinländer“ ist vor Ort mit einem eigenenStand vertreten. Besuchen Sie die WanderArtund uns. Der Eintritt beträgt p 3 pro Person,Kinder bis 14. Jahre haben freien Eintritt.
4. WanderArt Königswinter – „Der Rheinländer“ ist dabei!
Programm:12:30-13:15 Uhr: Natursteig Sieg, Vortragdurch Dr. Burkhard Lennartz und Felix vonWitsch von der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V.13:45-14:30 Uhr: Traumpfade „WanderregionRhein-Mosel“, Dia-Multivision von Klaus-PeterKappest15:00-15:45 Uhr: Eifelsteig, Jochen Rüffer16:15-17:00 Uhr: Wandergebiete in Deutsch-land – Uckermark, Berchtesgadener Land, Dia-Multivision von Klaus-Peter KappestVerlosung der gestifteten Preise | TH
Verdienstmedaillendes Landes
Reinland-PfalzKreis Neuwied. Günter Hammer (Roßbach),Gustel Hertling (Waldbreitbach), Klaus Loch-mann (Rheinbrohl) und Manfred Müller (Rhein-brohl) erhielten in Koblenz aus der Hand derPräsidentin der Struktur- und Genehmigungs-region Nord Dagmar Barzen in Namen vonMinisterpräsident Kurt Beck und im Beisein vonLandrat Rainer Kaul Verdienstmedallien desLandes für ihre langjährigen und vielfältigenehrenamtlichen Tätigkeiten. Barzen sagte inihrer Laudatio zu den vier Ausgezeichneten:„Ihr Engagement ist wirklich einzigartig. Siehaben das Gemeinwesen nachhaltig positivbeeinflusst.“ | JL
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„Der RHEINLÄNDER“im Abonnement
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D a s H e i m a t m a g a z i n
Seite 8 Der Rheinländer · Februar 2009
Titel!
Was der kanadische Arztund Pädagoge James
Naismith im Jahre 1891 inSpringfield (Massachusetts)entwickelte, um seinen Sport-studenten einen Hallensportmit ger ingem Verletzungs-risiko zu bieten, entwickeltesich in den vergangenen 110Jahren zu einer der beliebte-sten Sportarten weltweit: Bas-ketball. In dieser Mannschafts-
Aus den USA ins Rheinland:
Basketball!
SportfreundeNeustadt/Wied e.V.Weiherau 353577 NeustadtAndrea MüllerTel: 0 26 83 - 93 6109
Basketballclub 1956 Linz e.V.Timo WeilerLerchenstr. 1253545 LinzTel: 0 26 44 - 80 87 09
Dollendorfer SVKönigswinter 1948 e.V.Kennziffer: 10802Arwed FriesHeisterbacherstr. 20653639 KönigswinterTel: 0 22 23 - 2 22 02
TuS 05 Oberpleis e.V.Michael BornemannFahrenheitstr. 1353639 KönigswinterTel: 0 22 44 - 8 15 86 Tel: 02 28 - 15 72 27 Mobil: 01 75 - 3 88 24 00www.tusoberpleis.de
NEUGIERIG AUFBASKETBALL?
HIER SPIELT DERRHEINLÄNDER
sportart versuchen die Spielereinen Ball in einen in 305 cmHöhe angebrachten Korb zuwerfen. Von den Colleges undUniversitäten der USA tratBasketball seinen Siegeszugum die gesamte Erde an, heutespielen 300 Millionen Men-schen überall auf der Welt die-ses temporeiche Spiel. Undauch in Deutschland geht mannicht erst seit Detlef Schrempf
und Dirk Nowitzki eifrig aufKorbjagd: In der ersten Bun-desliga und den zweiten Ligen„Pro A“ und „Pro B“, wird aufhohem professionellem Niveaugespielt . Größter Verein inunserer Region und mit gut800 Besuchern pro Spiel einwahrer Zuschauermagnet sinddie SOBA Dragons Rhöndorf,die in der Pro B spielen. | TH
Aus den USA ins Rheinland:
Basketball!
Dragons: Rhöndorfer TV 1912 e.V.Von 1995 bis 1999 spielte das Team in der Basketball-Bundes-liga, bevor die Lizenz zu den Skyliners Frankfurt wechselte.2000/01 Meister der 2. BBL Nord, die Lizenz für die 1. Bun-desliga wurde jedoch an RhineEnergy Cologne weitergegeben.Rhöndorf wurde 2003 zusammen mit Leverkusen zumBundesstützpunkt Rheinland ernannt und ist damit nebenBerlin der einzige Basketball Stützpunkt in Deutschland.Zur Saison 2007/2008 qualifizierten sich die Dragons für dieneu eingeführte Pro A. Nach einem vierten Platz zogen sichdie Dragons überraschend in die untere Staffel der 2. Ligazurück. Dort wollen Sie wieder vermehrt auf die Ausbildungjunger Talente setzen.Gemeinsam mit den Telekom Baskets Bonn betreibt man dasNachwuchsteam SG Bonn/Rhöndorf. Die Heimspielhalle der SOBA Dragons Rhöndorf ist dieSporthalle Menzenberger Straße mit einem Fassungs-vermögen von 1800 Zuschauern. Sie wird auch Dragon Domegenannt. www.dragons.de
Unterstützung für die Dragons:Cheerleader im Dragon Dome
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 9
Titel!
Rhöndorfer Basketbal lerbetreiben als Zweitligist einedeutschlandweit einmaligeNachwuchsarbeit.
ehn Jahre l iegen dieGlanzzeiten der Rhön-dorfer Basketbal-ler in der Bundes-
liga schon zurück. Dochdie Dragons sind heuteal les andere a ls e in„alter Drache“. Sie setzen inder 2. Bundesliga „Pro B“ aufein nachhaltiges Ausbildungs-konzept für deutsche Nach-wuchskräf te . Von 1995 bis1999 spielten die Rhöndorfer
in der nationalen Eliteklassean der Spitze mit, 1998 wurdensie erst im Finale desDeutschen-Basketball-Pokalsvon Tr ier gestoppt . DieseZei ten gehören heute derVergangenheit an. Seit knapp
einem Jahrzehnt wird derKorbsport hier zu Landeextrem professionalisiert, wasauch die Dragons zu spürenbekamen. Zum Anforderungs-profil gehören unter anderem
entsprechende Hal lenkapa-zitäten, die es in Bad Honnefnicht gibt. „Wir sind an unsereGrenzen gestoßen“, blickt EricDetlev, der sportliche Leiterheute zurück. Es ist e inRückblick ohne Wehmut.
Auch in der 2. Bundes-liga behaupten sich
die Rhöndorfer im Rah-men ihrer Möglichkeiten
hervorragend. Fehlende finan-zielle Möglichkeiten im Ver-gle ich zur großstädt ischenKonkurrenz kompensieren dieDragons seit jeher mit ver-stärkter Nachwuchsförderung.
Die Dragons setzen
konsequent auf die Jugend
Im Finale gestopptZ
von Marco LindnerFotos: Carmen Wölm
Seite 10 Der Rheinländer · Februar 2009
Titel!
bundesweit außergewöhnli -chen Stützpunktes für d ieNachwuchsförderung im deut-schen Leistungsbasketbal l .Aufbauend auf e inem sei tJahren erfolgreichen Jugend-konzept in Bad Honnef/Rhön-dorf entwickeln wir eine Aus-bildungsstätte weiter, die jun-gen Athleten eine ganzheitli-che, integrierte Ausbildung insozia ler, schul ischer undsportl icher Hinsicht bietet .Diese ehrgeizigen Ziele benöti-gen entsprechend leistungs-fördernde Strukturen, die esermöglichen, Schule, Nach-wuchs- und Leistungssport ineinem Konzept zu integrie-ren.“
Das Konzept ist auf dreiSäulen aufgebaut: Dem
Verein Rhöndorfer TV, demProfibereich sowie dem Gym-
nasium Schloss Hagerhof. Sosollen die jungen Spieler aufeine mögliche Profikarrierevorbereitet werden. Besondershilfreich ist das Engagementdes Partners Schloss Hagerhof.„Denn wir wol len unsereSpieler auch auf das normaleLeben vorberei ten. Dazubenötigen sie eine vernünftigeAusbi ldung“ , erklärt Er icDetlev. Konkret besteht dieUnterstützung des Gymnasi-ums durch Stipendien oder aufden Sport angepasste Unter-richtspläne, ohne „die wir vonaußerhalb kaum Spieler be-kommen könnten“. Lehrinhal-te und Sport werden optimalabgestimmt, sodass sich dieTalente ohne schul ischenLeistungsverlust unter Profi-bedingungen, das heißt sechsbis acht Mal Training proWoche plus Spiele, auf eineSportlicher Leiter Eric Detlev
Dieses Konzept wurde vor eini-gen Jahren ausgeweitet. Mitt-lerweile gehört die Basketball-Ausbildung zur attraktivstenaus Sicht der Nachwuchs-sportler. Detlev: „Hinter demProjekt Dragons/Rhöndorfsteht für uns die Vision eines
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sportliche Karriere vorberei-ten können. Am Fuße desSiebengebirges bietet d ieBeschaulichkeit auch einigeVorteile. Die Wege sind für dieSpieler extrem kurz; zwischenSchule, Trainingshalle undWohnung genügt ein Fahrrad,„man ist praktisch in fünfMinuten überal l da“ , sagtDet lev. Diese Bedingungenkann nahezu kein Verein inDeutschland bieten, selbst eta-blierte Bundesligisten tun sichschwer, für ihren NachwuchsTrainingshallen zu organisie-ren. Die Dragons verfügen hin-gegen mit der ehemal igenTennishalle in Rheinbreit-bach über ein eigenesDomizil, das sie jederzeitfür den Nachwuchs nutzen.
Ausgesprochen paradie-s isch s ind die Trai -
ningsbedingungen für dieNachwuchskräfte. Gleich fünfhauptamtliche Trainer, darun-ter auch Eric Detlev stehen zurVerfügung. Neben dem Mann-schafts- und Athletiktrainingkönnen so auch individuelleSchwerpunkte gesetzt werden.„Es wird häufiger und qualita-tiv besser trainiert. Drei Mal inder Woche re icht für e ineProfilaufbahn nicht aus“, be-schreibt der sportliche Leiterden großen Aufwand derDragons.
Das Konzept kommt beiden e inst mit der
Bundesliga verwöhnten Fansgut an. Rund 800 Zuschauerbesuchen die Heimspiele ander Menzenberger Straße .Anstatt sich wie früher auf-grund der hohen Fluktuationjährlich an neue Namen undGesichter zu gewöhnen, findendie Besucher Identifikations-figuren. Spieler kommen ausder eigenen Stadt, viele sindschon sei t Jahren dabei .„Kontinuität zahlt sich aus.Auch bei den Sponsoren“ ,glaubt Eric Detlev. Und aufdem Spielfeld.
lern geht es nicht. Auch siebrauchen Führungsspieler zurOrientierung“, weiß Detlev.Aber nur mit Legionären zuarbeiten, dieses Thema istVergangenheit. „Das ist nichtdas, was wir uns vorstellen.“
Wer die jahrelange Aus-bildung in der Dra-
gons-Schule erfolgreich be-standen hat, findet sich in derBundesliga wieder. Ein Bei-spiel ist Johannes Strasser vonden Telekom Baskets aus Bonn.Der Deutsch-MarokkanerYassin Idbihi ist sogar schonweiter. Im Sommer stoppte ihn
erst eine Verletzung voreinem Einsatz in derNationalmannschaft. ViaKöln spielt er heute imfranzösischen Limoges in
einer Liga, die ein höheresNiveau als die Bundesliga auf-weist. Die Bundesliga muss ausSicht eines Honnefer Nach-wuchsspielers deshalb nichtdas Ende der sportlichen Leiterbedeuten. Denn über al lenSphären kreist der Geist vonDirk Nowitzki. Der heutigeWeltstar kam erst mit 13 Jahrenzum Basketball – über dieSchulmannschaft des Würz-burger Röntgen-Gymnasiums.Ein ideales Vorbild für dieBasketballer am GymnasiumSchloss Hagerhof.
Ideales Vorbild
Über den Erwartungenstarteten die Dragons in
die Spielzeit, auch das neueJahr wurde von der Tabel -lenspitze der „Pro B“ begrüßt.Nach dem freiwilligen Rück-zug aus der „Pro A“, die vonausländischen Akteuren domi-niert wird, wollen die Dragonsdie sportliche Aufstiegschancenutzen und ihr Konzept dortweiterführen. Das heißt zweiausländische Akteure, zwei,drei Routiniers – ansonstenAkteure aus dem eigenenNachwuchs. Denn „nur miteinheimischen jüngeren Spie-
Seite 12 Der Rheinländer · Februar 2009
Titel!
Eigentlich wollte sich Juni-orennationalspieler Johan-nes Lange vor sieben Jahrendas Nachwuchsfördermodellder Dragons nur „mal an-schauen“. Innerlich dachteder gebürtige Weißenfelser(Sachsen-Anhalt) gar nichtdaran, seine Heimat zu ver-lassen. Doch sein Vater rietihm zum Wechsel. Heute weißdie Nummer 15 der Dragons,„dass ich alles richtig ge-
macht habe“.
ange ist als drittbesterWerfer im Pro-B-TeamLeistungsträger – undein Beweis, wie ernst es
die Rhöndorfer mit der Nach-wuchsförderung meinen. ÜberJahre wurde er auf se ineAufgabe vorbereitet. Ob derheute 23-Jährige noch denSprung in die Bundesliga wagt,lässt sich der FH-Student(Elektrotechnik) of fen.Erst e inmal steht d ieAusbildung für Lange imVordergrund. Das heißt, in denkommenden zwei Jahren istein Wechsel des Vereins fürihn kein Thema. Wohl aber derWechsel der Spielklasse. Dennder Center will mit seinemTeam unbedingt den Aufstiegin die „Pro A“ schaffen. Dortsammelte Lange bereits imVorjahr erste Erfahrungen,kam aber über Kurzeinsätzeselten hinaus – weil in der„Pro A“ weniger deutsche Ak-teure gemeldet werden müs-sen. In der aktuellen „Pro B“sieht das anders aus. „Ichübernehme nun Verantwor-tung und denke, dass ich bes-
ser vorbereitet bin, wenn es indie Pro A gehen sollte.“ Gleich-wohl räumt Lange ein, dassamerikanische Akteure „mei-stens athletischer“ und damitauch besser s ind. DiesenRückstand will er mit nochmehr Fleiß kontinuierlich ver-ringern.
Der Aufwand, den Langefür seinen Sport seit
Jahren betreibt, ist enorm. Alser am Siebengebirge ankam,verteilten sich 89 Kilogrammauf 2,02 Meter Körpergröße.Heute wiegt er 114 Kilogramm– dank der antrainierten Mus-kelmasse. In seiner Schulzeitwar das Tagesprogramm sehrgebündelt und auf den Bas-ketballsport fixiert. Morgensging’s in den Unterricht, inden Freistunden wurden indi-viduelle Trainingsinhalte ab-
solviert, vornehmlich im Kraft-raum. Was für den Laien wieein Gang in die Folterkammerwirkt, macht Johannes Langeheute noch „unheimlich Spaß“.Nachmittags stand in der Regelauch wieder Unterricht aufdem Programm. Abends folgteschließlich das Mannschafts-training. An diesem Ablauf hatsich für die heutigen Nach-wuchsspieler wenig geändert.Prof ihaf te Bedingungenschränken natürlich auch dieFreizeit ein. Damit hat sichLange arrangiert . Freundetref fen (natürl ich aus demBasketball-Umfeld) oder einen
Film schauen – solche Aktivi-täten sorgen auch nach siebenJahren noch für die notwendi-ge Ablenkung. „Trotz guterAngebote auch von Erstligistenist das aus meiner Sicht einausgezeichnetes Konzept fürjunge Spieler“, erklärt derDragon, warum er so gerne amFuße des Drachenfels bleibt. Inder ersten Mannschaft spielter mit einigen Spielern zusam-men, d ie ihn e inst in derNachwuchsausbildung beglei-teten. Dazu gehören FranzMontag und der zwischenzeit-lich in der Bundesliga für Kölnspielende Savo Milovic.
Der Spaßfaktor b le ibtvorerst die treibende
Kraft. Zwar pausiert der Spiel-und Trainingsbetr ieb zwi -schen Ende April und AnfangAugust, doch auf die faule
Haut legen, ist für denAngreifer kein Thema.Natürlich bleibt Zeit fürHeimatbesuche bei
Familie und Freunden, aber soganz weiß Johannes Langenoch nicht, wie es später wei-tergehen soll. „Wenn ich sehe,was e in 34- jähriger ChrisRojik bei uns in seinem Alterzu leisten vermag, kann ichmir schon vorste l len, denSchritt ins Oberhaus zu wagen.Zeit habe ich ja noch. Aber mirist die Ausbildung wichtiger,denn der Leistungssport kannvon heute auf morgen vorbeisein. Ich wollte immer zweig-leisig fahren.“ Und das wirdden Akteuren in der Bad Hon-nefer Talentschmiede erfolg-reich beigebracht.
Spaßfaktor treibende Kraft
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Vom Talent zum Vom Talent zum Warum sich junge Basketballer in Bad Honnef so wohl füllen
von Marco Lindner
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 13
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Seite 14 Der Rheinländer · Februar 2009
Titel!
Die SOBA Dragons Rhöndorf spielen eine her-ausragende Saison. Noch dazu mit überwiegend deut-schen Nachwuchsspielern. Haben Sie damit gerech-net, dass es in der Pro B so gut läuft? Wir haben darauf gehofft, sind aber selbst über-rascht, welch gute Rolle wir in der Liga spielen.
Stimmt. Schaut man auf die Tabelle, so liegen Sieklar auf Aufstiegskurs. Schon Pläne in der Schubladefür die Pro A?Natürlich möchten wir gerne aufsteigen. Undnatürlich möchten wir uns dann auch in der ProA behaupten. Pläne haben wir. Wir wollen exaktmit der selben Mannschaft weiterspielen.
Keine Verstärkungen im Hinblick auf einen mög-lichen Aufstieg in die Basketball-Bundesliga (BBL)? Was das anlangt, so ist das für uns absolut keinThema. Zudem werden wir in keiner Weise inder Lage sein, die von der Basketballbundesligageforderten Standards zu erbringen. Der Über-gang von der 2. Liga in die BBL ist fast unüber-brückbar sowohl sportlich als auch finanziell.Nach jungen Talenten halten wir selbstver-ständlich immer Ausschau.
Aber ist es nicht für jeden Basketballer das Größte,in der höchsten Liga zu spielen?Für den Spieler sicherlich. Aber für uns alsVerein wäre das finanziell nicht zu schultern.Dafür fehlen uns die Rahmenbedingungen.
„„EEiinnzziiggaarrttiiggeessRRhhöönnddoorrffeerr
KKoonnzzeepptt““Interview mit Michael Wichterich
Fragen gestellt von Peter Köster
„Die Spieler fühlen sich bei uns wohl“
Michael Wichterich, Manager der SOBA Dragons Rhöndorf
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 15
Nehmen Sie unsere Halle, die mit einerKapazität von 1.500 Zuschauern an ihr absolu-tes Limit stößt. Wir kommen damit in unsererLiga gut zurecht. Unser Zuschauerschnitt liegtbei 900.
Seit Jahren schon praktiziert Ihr Verein eineüberaus erfolgreiche Jugendarbeit, die bundesweiteBeachtung findet. Ist diese ein Garant für das erfolg-reiche Abschneiden der Rhöndorfer? Absolut. Es gibt nur wenige Standorte, die, wiewir, vor allem deutsche Spieler fördern.Rhöndorf genießt da einen ganz besonderen Rufund verfolgt in dieser Hinsicht ein einzigarti-ges Konzept. Wir setzen auf Kontinuität.
Kontinuität, heißt das, dass sie Spieler länger anden Verein binden?Ja. Wir haben einige, die bereits in der 5.Saison für den Verein aktiv sind. Die Spielerfühlen sich bei uns wohl.
Und wie schaut es mit den jungen Talenten aus,die im Fokus größerer Vereine stehen? WelchePerspektiven können Sie diesen Spielern geben? Rhöndorf ist Sprungbrett. Der Verein bietet diePlattform für einen jungen Spieler in sichselbst zu investieren und dann durch gezielteFörderung und entsprechende Leistung gegebe-nenfalls den Schritt in die höchste Liga zugehen. Einige Jugendliche sind so bereits beineuen Vereinen untergekommen.
Höchste Liga, das heißt doch nichts anderes alsBasketballbundesliga oder?Ja, genau. Die Spieler sollen für uns dieRhöndorfer Botschafter in der DeutschenBasketballliga sein. Das ist für uns die besteVisitenkarte. Immerhin spielen sechs ehemali-ge Rhöndorfer in der BBL.
•geboren in Bonn•36 Jahre alt•aktiv gespielt
von 1991 bis 1992 in Bad Godesbergvon 1992 bis 1993 in Münchenvon 1993 bis 2002 in Rhöndorf
•Seit 2002 GeschäftsführerAgentur für Sportwerbung GmbH(wirtschaftlicher Träger des Bundesliga-Spielbetriebs)Manager Basketball
STATIONEN
Praxiseröffnunggynäkologische Praxis in Bad Honnef
Am 2.1.2009 habe ich in Bad Honnef einePrivatpraxis für Frauenheilkunde und
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Seite 16 Der Rheinländer · Februar 2009
Titel!
Sie spielen auf Tempo,geben alles, was die Kraftihrer Arme zulässt. Ihr Ziel:Martha und Carlotta „einkes-seln“. Ein Kichern hier. EinAufschrei dort. Leichte Zu-sammenstöße, Vollbremsun-gen, gekonnte Wenden.
„Eins, zwei, drei, vier,fünf – und los hinter-
her.” Trainer Michael Zonkermuss nicht zweimal bitten. MitFeuereifer starten die Jungsund Mädels die nächste Ver-folgungsjagd. Einer von ihnenist der fünf jährige JannisHonnef aus Leubsdorf. WildeKerle zieren die großen Räderseines Rollstuhls, bunte Lich-ter blinken an den kleinen.Nicht oft haben er und seineLeidensgenossen Gelegenheit,sich auszutoben - zu dürftig istdas sportl iche Angebot fürMenschen mit Behinderungen.Und so legen die meistenKinder und ihre Eltern für dasBasketball-Training im BonnerSchulzentrum Tannenbuschimmer wieder mittwochs großeStrecken zurück; kommen auseinem Umkreis von bis zu 50Kilometern.
„Das ist uns die Sachewert“, sind sich die
Honnefs e inig . Schl ießl ichgehe es nicht allein nur umBewegung. „Es ist wichtig fürdie Kinder, dass sie auch ein-mal in der Woche andereKinder sehen, die ebenfalls imRolli sitzen“, erklärt SusanneHonnef. „Und hier ist es schönfamil iär.“ Sogar Geschwis -terkinder dürfen in der Gruppeder Vier- bis 13-Jährigen mit-machen. So kommt es, dass
Mit dem Rolli
auch das e in oder anderegesunde Kind schon mal beimRolli-Sport mitmischt. „Das dadrüben ist e igent l ich e inFußgänger“ , klärt SusanneHonnef auf.
Beim Training üben dieKids auch Fahrtechni-
ken, d ie ihnen im Al l tagzugute kommen, zum Beispiel
beim Überwinden von Bord-steinen („kippeln“). Rücksichtaufeinander nehmen, s ichgegenseitig helfen, aber auchschon mal etwas einsteckenkönnen – das lernen die 4- bis13-jährigen beim Basketballnebenbei: „Uups. Das geht indie Hose“, schwant es SusanneHonnef . „Und r icht ig . AlsJannis versucht, einen Mit-
Eifrig bei der Sache: Jannis und seine Mitstreiter( innen)in Bonn beim Basketballtraining.
Von Martina KeferFotos: Carmen Wölm
Junge Behinderte spielen Basketball im Bonner Schulzentrum Tannenbusch
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 17
auf Korbjagd
streiter auf die aus Mattengebaute Rampe hinauf zuschieben, kippt dieser mitseinem Rol l i um. DerTrainer eilt zur Hilfe - undweiter geht es. „Schepper.“Diesmal kein Grund zurSorge. Die älteren Jungsüben Korbleger. An mobilenKörben, die von der Höheher für sie erreichbar sind.
Viel zu schnell gehtdie Zeit um und das
Training ist zu Ende. DochJannis denkt gar nichtdaran, schon nach Hause zufahren: „Gehen wir nochrüber“, fragt er erwartungs-voll. „Na klar“, gibt VaterArno Honnef grünes Licht.In der Halle nebenan trai-nieren die erwachsenenBundesligaspieler des ASV.Die großen Vorbilder vonJannis . Sein besondererLiebling: Adam. „Der spieltso gut, der drängelt sichdurch alle durch“, schwärmtJannis, der „auf jeden Fall“auch mal in der Bundesligaspielen will und schon „gutblocken“ kann. Mögl ichwäre es. Auf jeden Fall aber
hat er sich bereits als Faneinen Namen gemacht. Kaumein Heimspiel vergeht, an demer nicht mit seiner Familie dieSpieler lautstark unterstützt.Ausgerüstet mit Tamborin ,Trillerpfeife, Tröte und Rat-
Der Fünfjährige kam mit offenem Rücken zur Welt (Spina bifi-da) und ist teilweise gelähmt. Er besucht den örtlichen Regel-kindergarten und wird im Sommer eingeschult. Jannis spieltgerne mit seinem Vater und dem jüngeren, gesunden BruderFußball. Wenn es nach ihm ginge, bekäme er auch noch eineSchwester. Aber bitte „mit Zähnen, damit sie direkt sprechenkann“. Seine große Leidenschaft aber ist Basketball. Sowohl alsaktiver Spieler als auch als Fan. Die Paralympics hat er eben-falls mit großem Interesse verfolgt. Seine Eltern teilen undunterstützen seine Begeisterung für den Sport, vor allem fürden Bonner ASV – und lassen sich auch schon mal zu einerFahrt bis nach Zwickau zum Auswärtsspiel der Rolli-Basket-baller überreden.
JANNIS HONNEF AUS LEUBSDORF
sche feuern sie an, was dasZeug häl t . „Die Leute , dieneben uns sitzen, sind schonimmer genervt“, sagt SusanneHonnef entschuldigend. Sei´sdrum. Jannis hat großen Spaß -und die ASV-Spieler viel Erfolg.
jeck!
Stefan KeiserGartengestaltungFinkenweg 30D-53545 Linz am Rheintel 02644/800879mobil 0178/2857139info@stk-gartengestaltung.dewww.stk-gartengestaltung.de
In Zeiten der Wirtschafts-krise vertraut das hiesigeVolk Herrschern der etwasanderen Sorte: Nämlichdenen, die auf gesell igeVolksnähe und die Ver-breitung guter Laune ge-schworen haben. Die Redeist natürlich von den Kar-nevalsprinzen. Jenen närri-schen Regenten also, die mitFasanenfedern an der Kap-pe und Strumpfhosen an denBeinen, mehr Menschen ver-einen können, als es Poli-tiker in Schlips und Kragenvermögen. Ein solcher Prinzist auch der Linzer HeinzLück, oder besser: „PrinzLücke Hein vom rut-wiesseTrömmelche“.
16Jahre lang hatte erden Musikzug der
Linzer Stadtsoldaten geleitetund konnte dabei schon alss ingender Tambour-Majorüberzeugen. Im Novemberdann der ganz große Tag: DieGroße Linzer Karnevalsgesell-schaft proklamierte ihn zumPrinzen. Ein Herzenswunschging pünktlich zum 75. Jubi-läum der Stadtsoldaten in Er-füllung. Alleine ist die Viel-
zahl an Auftritten und Ter-minen jedoch kaum zu bewälti-gen. Als Adjutanten komplet-tieren daher Lücks FreundeWolfgang Kuhsel und MichaelSchneider das Dreigestirn, ste-hen ihm als treue Begleiter zurSeite und kümmern sich auchum die organisator ischenDinge. „Mein größtes Ziel ist,
dass wir drei an Aschermitt-woch sagen können: Wir sindimmer noch Freunde!“ Heinverweist auf d ie v ie lenWochen, die man sehr engzusammen verbringt . Dochauch seine beiden Freundesind sehr karnevalserfahren:Wolfgang Kuhsel kennt dergemeine Jeck aus Linz undUmgebung sonst als „Attila“,Anführer der Linzer Hunnen.Michael Schneider bekleidetevor einigen Jahren selbst dasoberste Amt im Linzer Karne-val – als „Prinz Nipf“. Unterdem Motto „Kölsche Leedchervon früher un heut’, mer fiereFasteloovend mit Spass undmit Freud’“ reist das Trio der-
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Echte Freunde: Heinz Lück mit Wolf-gang Kuhsel ( li .,) und Michael Schneider
Bühnenerfahren: Der Lücke Hein war schon…
von Benedikt Schmidt(Text und Fotos)
Unterwegs mit Prinz Lücke Hein
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 19
zeit von Auftritt zu Auftritt.Über 300 Termine stehen ineiner Session an. Darunterzahlreiche private Einladun-gen. Denn in einer Stadt wieLinz, wo nahezu jeder zehnteBürger im Karneval aktiv ist,stehen die Menschen hinterdem Prinzen und unterstützenihn. Finanzie l l wie ideel l .Heinz Lück und seine Adju-tanten betonen immer wiederdie „unfassbare Unterstüt -zung“ der Bevölkerung. Pro-grammatisch dahingehend dasvon Norbert Reul geschriebenePrinzenlied „Ohne üsch wörFastelovend nix.“ Ein Tribut andie Untertanen. Immer wiedersingen Prinz und Adjutantenbei ihren Auftritten dieses –durchaus auch ernst gemeinteLied. Einige Kostproben bekam“Der Rheinländer”, der demPrinzen einen Abend lang folg-te, zu hören…
19.15 Uhr: Cafe Wahnsinn,Linz. Prinz „Lücke Hein vomrut-wiesse Trömmelche“ undseine Adjutanten WolfgangKuhsel und Michael Schneidertreffen auf ein Großes Hallo.Kölsch wird gereicht, gesun-gen, gesprochen, gelebt. Heinwippt freudig mit. Schwingtdie klappernde Pritsche in derHand, dass die Fasanenfedernauf dem Kopf nur so wackeln.
20:15 Uhr: Stadthalle, Linz:Hier feiert das FunkencorpsBlau-Wiess. Aber auch derLinzer Prinz ist geladen. Wievor jedem Auftritt etwas ner-vös. Auf der Bühne wird sichdas schlagartig ändern. Unterdem Jubel der versammeltenBlau-Wiesse wird e inmar-schiert. Heinz Lück strahlt.„Einmal Prinz zo sin...en Linzam Rhing“, singt er und bedeu-tet: „Es ist eine Ehre da obenzu stehen.“
20:45 Uhr: Unterwegs nachKasbach. Eine Linzer Firmahat dem Prinzen für dieSession einen eigenen Pkw-Bus zur Verfügung gestellt.Zum Prinzenteam gehören
neben den Adjutanten auchzwei Freunde, die abwech-selnd als Fahrer agieren. DieEhefrauen von Prinzen undAdjutanten s ind ebenfal lsdabei. Die Stimmung im Busist gut, es wird viel gelacht. InKasbach angekommen: GroßesWiedersehen mit den Stadt-soldaten. Sie werden, den eige-nen Musikzug inklusive, denPrinzen auf die Bühne beglei-ten. Doch erst einmal ist War-ten angesagt. Der Zeitplan aufder Sitzung des Kasbacher
… im Musikzug der Stadtsoldaten ein famoser Entertainer.
Als Prinz singt er für sein Volk: “Ohne üsch wör Fastelovend nix”.
Karnevals-Komitees hat sichnach hinten verschoben. End-lich ist es soweit: Unter Trom-meln und Fanfaren marschie-ren die Stadtsoldaten mitihrem Prinzen ein. Hein singtsein Prinzenlied – und siehtglücklich aus. Verabschiedetsich mit „Ehre sei Gott – derLücke Hein is jetzt fott.“
22.30 Uhr: Linz, Restaurant„Alt Linz“. Der letzte Auftrittfür heute. Eine private Feierdes Linzer Angelsportvereins.Die St immung ist gut , d ieRunde klein und gemütlich.„Lasst die Fische leben!“ ruftder Prinz grinsend nach drei-maligen Alaaf. Und taucht ab.
unternehmen!
Der Waldbreitbacher Wil-helm „Willi“ Schmitz ist
Karneval ist mit Leib undSeele. Und das von Kindes-beinen an. Die fünfte Jahres-zeit übte immer schon einestarke Faszination auf ihn aus.Die Jecken aus Waldbreitbachund Umgebung kennen ihnaber nicht nur aus Karnevals-umzügen, an denen er zusam-men mit Freunden als einfalls-re iche Maskengruppe te i l -nimmt. Schmitz trifft auch aufandere Weise den passendenTon: Als er s ich 1983 a lsTöpfermeister selbstständigmachte, kam noch im selbenJahr die erste Anfrage fürKarnevalsorden aus Keramik.
Närrische Völker ausWaldbrei tbach, Ross-
bach und Strauscheid zähltenbald zu seinem Kundenkreis.Ebenso Firmen mit Karnevals-feiern. In den vergangenenJahren konnte Schmitz einegest iegene Nachfrage nachgebrannten Auszeichnungenfeststel len. Als seine FrauKarin und er einmal selbstzum Prinzenpaar wurden,drehte sich natürlich eben-falls allesum die
Von Benedikt SchmidtFotos: Carmen Wölm
Beim Besuch der Töpfer-werkstatt, die sich in
einem schmucken Fach-werkhaus befindet, gibtWilhelm Schmitz einenausführlichen Einblick
in sein Handwerkund die vielfältige
P r o d u k t -p a l e t t e .
um in Frechen, wo geradeWerke vom TöpfermeisterWilm Mühlendyck ausgestelltwurden, brachte die endgülti-ge Entscheidung. Wil l iSchmitz wol l te fortan dasTöpferhandwerk erlernen. ImHöhr-Grenzhausener Töpfer-hof jenes Wilm Mühlendyckswurde er von 1977 bis 1980ausgebildet. Wie Mühlendycksteht auch Schmitz heute fürstrenge, klare Formen. Über-f lüssige Schnörkel oder auf-dringliche Farben lehnt er ab.Als Gefäßkeramiker hat er sichauf Geschirr konzentr iert .
Keramik. Die eigenen Ordenwaren damals nicht in f lacherForm, sondern als Trinkgefäßegestaltet, was im Karneval jadurchaus mal nützlich seinkann. Auch die Dekorationender Narrhalla und der Prin-zenschmuck kamen aus demBrennofen.
Ursprüngl ich hat te er denLehrerberuf mit den FächernEnglisch und Kunst/Werkenangestrebt . Doch bald ent -schied er, noch ein anderesMetier zu erlernen. Eines, beidem die Ergebnisse direktsicht- und greifbar waren. EinExkurs zum Keramion-Muse-
Seite 20 Der Rheinländer · Februar 2009
Närrischer Ton mit klaren Formen
Töpferei Wilhelm Schmitz
Närrischer Ton mit klaren Formen
Auch eigener Prinzenschmuck aus dem Brennofen
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 21
Bisher gibt es von ihm dahin-gehend drei Linien mit jeweilsbis zu 35 Art ikeln – vonSchüsseln über Tassen undTel ler b is hin zu Auf lauf -formen.
Im Anschluss an die Lehrebesuchte Willi Schmitz
die Staatliche Fachhochschulefür Keramikgesta l tung inHöhr-Grenzhausen. 1983 mach-te er se inen Meister. AlsMeisterstück präsentierte ereine stapelbare Bodenvase, dieaus drei einzelnen, ineinandersteckbaren Vasen bestand und
Beruf anstrebt, der wird aufdie Nase fallen.“ Denn derTöpferberuf ist kein bloßer 40-Stunden-Job . Auch an denWochenenden invest iertSchmitz viel Zeit – in dieWerkstat t oder in Töpfer -märkte, für die er bis nachBayern oder auch Oldenburgfährt. Hauptsächlich ist er aberzwischen Aachen, Köln, Bonnund Mainz unterwegs. Die mei-sten seiner Kunden kommendaher von außerhalb derVerbandsgemeinde Waldbreit-bach. Neben den Geschirr -linien fertigt er Wand- und
Am 14. und 15. März machtdie Töpferei Schmitz beim„Tag der Offenen Töpferei“der Bundesinnung mit .Dann können interessierteBesucher Wilhelm Schmitzbei der Arbei t über dieSchulter schauen oder sichselbst e inmal an derTöpferscheibe versuchen.Ausgestellt wird zudem diegroße Auswahl bishererstellter Karnevalsorden.
INFO
Wappenteller für Landkreise,Gemeinden und Vereins-jubiläen an. Auch Urnen oderKelche und Hostienschalenfindet man in den Regalen sei-nes an die Werkstatt angren-zenden Ausstellungsraumes.
Auf die Frage nachHerausforderungen im
Beruf grinst der Töpfermeister.Denn einfach irgendwann inRente gehen, das kommt fürihn nicht in Frage. Ganz wiesein ehemal iger Ausbi lderWilm Mühlendyck möchteauch er auch noch imhohen Alter kreativ mitTon in der Werkstattarbeiten. „Das strengt
schl ießl ich denGrips an.“
einfach wie dreifach genutztwerden konnte. Dem Töpfer-meister, der alleine in derWerkstatt arbeitet , bereitetsein vielfältiger Beruf nachwie vor großen Spaß. Er gibtaber zu: „Man muss schon einbisschen verrückt danachsein. Wer nur umGeld zu ver-d i e n e n ,d e n
Strenge, klare Formen ohne überflüssige Schnörkeleien
Seite 22 Der Rheinländer · Februar 2009
persönlich!
ythos Petersberg. Bis auf den heuti-gen Tag hat er nichts von seinemReiz eingebüßt. Dabei geht es abernicht so sehr um die Erhebung des
Siebengebirges, sondern vielmehr um den dorti-gen prunkvollen Besitz. Das berühmte Hotel übtauf Zeitgenossen eine schier magnethaf teAnziehungskraft aus.Besonders auf promi-nente „Hausbewohner“,wie unzweifelhaft einBl ick in die Bi lder -galerie im Foyer be-weist. Dort sind vor allem die Politgrößen für dieNachwelt verewigt, die sich im ehemaligenGästehaus der Bundesrepublik Deutschland(heute: Steigenberger Grandhotel Petersberg)
ein Stelldichein gaben und noch geben. „Ob alsBesucher oder Gast, wer das Haus betritt, dererliegt dessen Charme“, sagt Peter Neuss, derals stellvertretender Direktor 19 Jahre „an vor-derster Front“ tätig war. Mit Beginn diesesJahres hat der 48-Jährige seinen Dienstsitz nachKöln verlegt, wo er als Geschäftsführer die
Residenz am Dom mit180 Seniorenwohnun-gen übernimmt.
19Jahre Petersberg –da werden bei
Peter Neuss Erinnerungen wach. Erinnerungenan persönliche Begegnungen mit den Großendieser Welt. Sei es Clinton, sei es Mandela oderdie englische Königin Elisabeth, um nur diese
Der besondere Charme verzaubert jeden Gast
1199 JJaahhrree ddeemm MMyytthhooss
””PPeetteerrssbbeerrgg““
eerrlleeggeenn
1199 JJaahhrree ddeemm MMyytthhooss
””PPeetteerrssbbeerrgg““
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MMStellvertretender Hoteldirektor Peter Neuss sagt „Tschö“ und wechselt nach Köln –
Erinnerungen an Clinton, Mandela und die Afghanistan-KonferenzVon Peter Köster (Text und Fotos)
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 23
Drei zu nennen. Am stärksten beeindruckt habeihn Nelson Mandela, verrät Neuss. „Ich bewun-dere diesen Mann. Er ist ein schier unglaubli-cher Mensch. Eine solche Persönlichkeit habeich bisher noch nicht erlebt.“ NachhaltigeWirkung hat aber auch der Besuch des ehemali-gen US-Präsidenten Bill Clinton bei Neuss hin-terlassen. „Von Clinton wusste man, dass erwährend seinerStaatsbesuche mor-gens immer gernejoggt. So sah es auchdas Protokol l aufdem Petersberg vor.“Dann, so PeterNeuss , habe s ichCl inton plötz l ichanders entschieden.Er wolle lieber denfantastischen Blickvon seiner Terrasseauf den Rheingenießen und ver-zichte ausnahmswei-se auf das sonst sogel iebte Lauf tra i -ning.
Die Nobelher -berge „Peters-
berg“ lernte PeterNeuss 1990 als „Bau-ste l le“ kennen.Nichts deutete dar-auf hin, dass diesesHaus e inmal zueinem der bekannte-sten Hotels in derB u n d e s r e p u b l i kavancieren sollte. Genau auf dieser „Baustelle“führte Neuss ein, wie er sagt, „richtungsweisen-des Gespräch“ . Vorausgegangen war e ineStellenanzeige, die er in einer renommiertenFachzeitung las. Für neu zu vergebene Füh-rungsaufgaben suchte der „Petersberg“ entspre-chendes Personal. Er bekam den Job – und plan-te eigentlich nur einen Kurzaufenthalt: „Ichwollte nur zwei Jahre bleiben und dann zurückins Ausland gehen“, erzählt der gebürtigeSimmerather (Eifel) und fügt hinzu: „Ich warjung und wollte noch einiges mehr von der Weltsehen.“ Vor al lem aber woll te er weitereErfahrungen in großen Häusern sammeln. Dochdie spannenden, aufregenden und innovativenJahre ließen ihn seine Auslandspläne ad actalegen.
Peter Neuss‘ Karriere begann als Koch inAachen, führte weiter über eine Aus-
bildung als Servicekraft und endete schließlichauf der Managementebene. Bis zum „Peters-berg“ hatte er bereits diverse namhafte Häuserim In- und Ausland kennengelernt. Besondersdie Aufenthalte in Paris, Hongkong und Toronto(Kanada) haben ihn beruflich geprägt. Nach
Kanada wäre ergerne zurückgegan-gen. „ In jedwederBeziehung ein tollesErlebnis und eineunschätzbare Erfah-rung.“
Doch der „Pe-tersberg“ ließ
ihn nicht mehr los.Großereignisse vonweltpolitischer Be-deutung wie dieA f g h a n i s t a n - Ko n -ferenz im Jahr 2002fesselten ihn nahezuans Haus. „Daherrschte im und aufdem Petersberg fürzehn Tage absoluterB e l a g e r u n g s z u -stand.“ Für Neussund sein Betreu-ungsteam eine unge-heure Herausfor -derung. „Das gingnoch über denBesuch der engl i -schen Königin oderanderer Staatsgäste
hinaus, wo den Mitarbeitern und mir auch vie-les abverlangt wurde.“ 2002 stellte alles Bishe-rige in den Schatten. Die angereisten un-terschiedlichen Konferenzteilnehmer erforder-ten nonstop vollste Auf-merksamkeit und per-manenten Einsatz .Neuss: „Das ging sogarso weit, dass wir eigensfür die Stammesvertre-ter Gebetsräume ein-richten mussten.“ Zu-mindest was das Gebetanbelangt, kann Peter Neuss der Zukunft gelas-sen entgegen sehen. Befindet sich die Senio-renresidenz doch in unmittelbarer Nähe zumKölner Dom.
Der „Petersberg“ war fast zwei Jahrzehnte lang der Dienstsitz von Peter Neuss.
Seite 24 Der Rheinländer · Februar 2009
unterwegs!
Auf unserer Winterwanderung im AsbacherLand wandeln wir auf den Spuren einer altenBahnstrecke und begegnen Relikten des ehe-maligen Basalt- und Eisenerzabbaus.
Kipperbude,Pingenfeld undMückensee
Kipperbude,Pingenfeld undMückenseeRundwanderung Asbach-Bennau-Buchholz-Asbach (ca. 1:45 h)
Von Wolfgang Ruland
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 25
ir starten am westlichen AsbacherOrtseingang am Parkplatz vor demehemaligen Strandbad, das bis Ende
der 1960er Jahre noch genutzt wurde. Dort wen-den wir uns Richtung Kreisel, auf dem zurErinnerung an Bahntrasse und Basaltabbau einekurze Gleisstrecke mit Prellbock und eineKipperbude aufgebaut sind. Kipper hießenfrüher Steinbrucharbeiter, die Felsklötze zukleinen Steinen schlugen, die vor allem imStraßenbau als Pflastersteine verwendet wur-den. Sie zerkleinerten die Basaltsteine inschmalen Unterständen, den Kipperbuden.
Wir kreuzen den Kreisel und erreichenlinker Hand der L 272 den Wanderweg,
der auf der ehemaligen Bröltal-Bahntrasse,deren Endstation von Hennef kommend derAsbacher Bahnhof war, angelegt wurde. DerWeg führt entlang des Asbaches, der hier ineinem Feuchtbiotop fließt, bis zum ehemaligenBahnhof Bennau (0:17). Laut Erinnerungstafelwurde die Teilstrecke der Bahn von Buchholznach Asbach am 15. August 1892 in Betriebgenommen. 1956 wurde der Personenverkehr,1959 der Güterverkehr eingestellt. Wir haltenuns rechts, überqueren Parkplatz sowie Land-straße und wenden uns kurz vor dem OrtsschildBennau rechts in den Radweg Richtung Buch-holz.
Immer noch befinden wir uns auf der ehe-maligen Bahntrasse. In moderaten Steigun-
gen geht es bergauf im Tal des sich schlängeln-den Pfaffenbaches, der hier Wahler Bach heißt.Der Asbacher Naturschutzverein ANUAL
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Wanderweg auf der ehemaligen Bröltalbahntrasse
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Gedenktafel zur Erinnerung an den Bahnhof Buchholz
Seite 26 Der Rheinländer · Februar 2009
unterwegs!
(Arbeitskreis für Natur- und UmweltschutzAsbacher Land) hat an seinen Ufern etlicheGrundstücke erworben, um den Bach in seinem
natürlichen Zustandzu belassen. Nacheinigen hundert Me-tern erreichen wirdie ehemalige Verla-derampe Limbergs-kopf (0:29). Vom na-hen Basal tbruchwurden hier Steineverladen. Teile derRampenmauer ausBasaltquadern sindnoch hinter Bäumenund Sträuchern zusehen. Einige Schrit-te weiter stoßen wirganz in der Nähe desBaches auf e ineebenfalls mit Basalt-steinen eingefassteQuelle.
Mückensee
Pingenfelder
Der als Rad- und Wanderweg ausgeschil-derten ehemaligen Trasse folgen wir wei-
ter – sie führt uns nun nach Buchholz. Wir errei-chen das Gelände des ehemaligen Bahnhofes(0:47). Auch hier erinnern Gleisstück undGedenktafel an die Eisenbahnzeit: Am 20.Januar 1892 erreichte zum ersten Mal ein Zugden Buchholzer Bahnhof.
Wir verlassen nun die Bahntrasse, wenden unsnach rechts, dann bei der nächsten Gelegenheitnach links, in die Gartenstraße. Dieser folgenwir bis zum Ende, gehen weiter geradeaus einenFeldweg entlang, der schließlich rechts ab-knickt. Wir folgen dem Hinweisschild „Mücken-see“ und befinden uns nun auf der Trasse einerAnschlussbahn, d ie b is zum SteinbruchMückenfeldchen führte. Es geht wieder leichtbergauf, links unseres Weges kommen wir an
Basalt- und Eisenerzabbau
unterwegs!
einem Heiligenhäuschen, Franz von Assisigewidmet, vorbei (1:00) – und halten uns weitergeradeaus. Unser Weg führt durch ein kleinesWäldchen. Hinter einer Wegekreuzung liegenrechts und links von uns Pingenfelder, die wirals Vertiefungen und Aufschüttungen, Pingengenannt, erkennen können. Hier wurde mit derHand eisenerzhaltiges Gestein geschürft.
Wir halten uns weiter geradeaus underreichen bald den Mückensee (1:17),
den ehemaligen Steinbruch Mückenfeldchen.Parallel zum Hauptweg führt ein Pfad amSteilufer des Sees vorbei. 1901 wurde der Brucheröffnet, aber schon zu Beginn des ErstenWeltkrieges wieder eingestellt. Die Grube ver-füllte sich mit Wasser und war somit der ersteSteinbruchsee im Asbacher Land. Wir erreichenwieder den Hauptweg, der nun leicht bergabführt. Im Bachtal wenden wir uns nach rechtsund gelangen, immer geradeaus gehend, zu denHöfen des Weilers Pees. Wir folgen der neuengeteerten Dorfstraße, an deren Ende bleiben wirauf dem höher gelegenen Weg, der uns wiederhinab zum Gelände des ehemaligen StrandbadesAsbach bringt (1:45).
Der Weg folgt dem von der OrtsgemeindeAsbach beschriebenen ErlebnisPfad 2, zu
dem auch eine Broschüre veröffentlicht wurde(www.gemeinde-asbach.de/de/index.php)
Asbach
Buchholz
Asbach
Wahler Bach
Wahl
DrinhausenBennau
Muß
d
Start und Ziel
MückenseeL275
L272
L274
L275
L255
Rindhausen
ROUTE
Seite 28 Der Rheinländer · Februar 2009
tierisch!
alter Wolski und seineSchafe betreiben hier imAuftrag des Rhein-Sieg-Kreises Vertragsnatur-
schutz. Bei Wind und Wetterwird gefressen, was die Wiesehergibt und so tragen dieSchafe zur Erhaltung derKultur landschaf t bei .Ohne ihre Hilfe würdendie Wiesen verbrachen, verbu-schen und schließlich zu Waldwerden. Insbesondere diemageren, für den Naturschutzwertvollen Flächen, würdenverloren gehen. Magere Grün-flächen gehören heute schonzu den stark bedrohtenLebensräumen.
von Astrid KatzbergFotos: Carmen Wölm
Landwirtschaftliche Groß-maschinen können in
diesen Lagen nicht eingesetztwerden. Außerdem reduziertschnelles maschinelles Ab-mähen das Blütenangebot für
Insekten innerhalb wenigerTage um 100 Prozent. Durchdie mechanische Einwirkungmoderner Mähgeräte würdennicht nur Jungwild oderBodenbrüter getötet, der Sog-wirkung würden zahlreicheInsekten zum Opfer fallen undauch ihre Bauten würden zer-
stört. Das Mähen per Handwiederum wäre viel zu müh-sam und zeitaufwändig. Umdie Pf lege der Kultur land-schaft trotzdem zu gewährlei-sten, und das Grünland einer-
seits naturschonend,anderersei ts wirt -schaftlich sinnvoll zunutzen, kommen
Wolskis Schafe regelmäßigzum Einsatz.
Durch Tritt und selekti-ven Verbiss tragen sie,
wie kein anderes Tier, dazubei , dass s ich ökologischbesonders wertvolle Pflanzen-gesellschaften bilden. Dabei
ökologisch besonders wertvoll
DER RHEINLÄNDER hat sich auf den Weg gemacht. Denn unsere Helfer auf vier Beinen arbeiten dort, wo kein Mähdrescher mehr hinkommt: Unterhalb der Löwenburg, auf einer steilabfallenden Hangwiese grasen rund 300 Landschafe. Gehütet werden sie von Walter Wolski,staatlich geprüfter Schäfermeister und seinem Schäferhund Rex.
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Schafe - Landschaftspfleger auf vier Beinen
Schafe - Landschaftspfleger auf vier Beinen
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 29
Schäfer Walter Wolski und Schäferhund Rex
bewirtschaftet Wolski mit sei-nen Schafen nicht nur dieFlächen unterhalb der Löwen-burg. Er ist auch in Nieder-und Oberdollendorf, in derRonsenau und am Drachenfelsmit seiner Herde im Einsatz.Dabei trägt seine ziehendeSchafherde auch zur Verbrei-tung von Tieren und Pflanzenbei. In ihrem Fell transportie-ren sie Samen und kleinereTiere von Weidef läche zuWeidefläche, was einer zuneh-menden Verinselung vonMager- und Streuobstwiesengünstig entgegenwirkt.
Doch so positiv sich dieBeweidung mit Schafen
auf den Naturschutz auswirkt,so hat Wolski doch mit zahlrei-chen Hindernissen zu kämp-fen. Zum einen wurden dieFördermittel für den Vertrags-naturschutz gekürzt . Zumanderen sind die Futtermittel-kosten in den letzten Jahrenderart gestiegen, dass sichauch die Aufzucht und Mastvon Schlachttieren für Wolskinicht mehr rent iert . T ier -seuchen wie die Blauzungen-krankhei t gehen auch amSiebengebirge nicht vorbei.2007 dezimierte sich WolskisSchafsbestand drastisch, waszu erheblichen wirtschaftli-chen Einbußen führte . DiePreise für Schafswolle deckennoch nicht einmal die Kostenfür das regelmäßig notwendigeScheren. Außerdem müssendie Schafe regelmäßig geimpftund entwurmt werden.
Auch die Ausbildung vonSchäferhund Rex und
seinen beiden Kollegen hateinige Summen verschlungen.Obwohl bei der Zuchtauswahlschon auf geringen Jagdtriebgeachtet wird, ging bei derAusbildung doch schon einmaldas Temperament mit Rexdurch. Das ein oder andereSchaf wurde verletzt, was wie-derum Arznei- und Tierarzt-kosten nach sich zog. Nichtzuletzt erschwert die zu-nehmende Bürokrat i -s ierung den Arbeits -alltag des Schäfers. Sosoll in Zukunft jedes
einzelne Schaf elektronischgekennzeichnet und regi -striert werden, was einen enor-men Kosten- und Zeitaufwandbedeutet.
Die romantische Vorstel-lung des gemütlich Pfeife
rauchenden Schäfers, der, aufseinen Stab gestützt, ab und zuseine Schäfchen zählt, hat sich
spätestens nachunserem Besuch
im Siebenge-birge in Wohl-gefallen auf-gelöst.
Helfer auf
v ier Hufen4
Seite 30 Der Rheinländer · Februar 2009
kunstvoll!
ie haben es geschaf f t :Gerhard Richter, SigmarPolke, Rosemarie Trockel
und Georg Baselitz zählen zuDeutschlands bekanntestenund höchstgehandelten zeit-genössischen Künstlern. Bil-den aber die Ausnahme. Fürden weitaus größeren Teil derKreativen bedeutet das Schlag-wort von der „brotlosen Kunst“bi t tere Real i tät . Laut IngoMaas, Vorstand und Begründerder in Bad Honnef ansässi-gen Fördergemeinschaf tJunger Kunst (FJK), lebenhierzulande etwa 10.000professionelle Künstler mehrschlecht als recht von ihrenWerken. Mit Ausstel lungenund Kunstprojekten, Beratungund Öffentlichkeitsarbeit undeinem bundesweiten Netzwerkunterstützt der ehrenamtlichtätige Verein FJK die bilden-den Künstler bei ihren Bemü-hungen, sich am Kunstmarktzu etablieren. Und das seitmehr als 20 Jahren.
Keine kleine Sache: Rund400 Künst ler aus
Deutschland und dem benach-barten Ausland gehören derprivaten Fördergemeinschaftan. Voraussetzung für die Mit-gliedschaft: Professionalität.Diesen Anspruch stellt der
FFüürr KKüünnssttlleerr BBrrüücckkeenn bbaauueenn
von Martina KeferFotos: FJK
FJK-Vorstand – neben demMarketing-Experten Maas zäh-len dazu die KunsthistorikerinAlexandra Wendorf und derehemalige Filmemacher Hel-mut Reinelt – auch an sichselbst . Bi ldl ich gesprochensind sie die Brücke, die von derKunst zum Kunstmarkt führt.
Dabei behält es sich derVerein vor, Themen zu
setzen, an denen s ich dieKünstler „abarbeiten“ können.Und stemmt dafür Projekte,die ihresgleichen suchen. Wiedas Brückenfestival in Erpel2007. „Stillstand und Bewe-gung“ lautete hier das Motto.Ausstellungsort: Der rechts-rheinische Brückenkopf derzerstörten Ludendorff-Brücke,
besser bekannt als „Brückevon Remagen“. Obwohl die FJK„keinerlei öffentliche Förde-rung erhäl t“ , wie Wendorfbetont, wagte sie sich an dieselogistische Herausforderung.60 Jahre lang verharrte diehistorisch markante Stätte imDornröschenschlaf. Prinz FJKküsste sie wach. Die stacheli-gen Hecken, die überwundenwerden mussten, war in die-sem Fall die fehlende Infra-struktur. Der Aufwand lohnte.Tausende Besucher bewegtensich hin zur Kunst, die zweiWochen lang am Rhein gefeiertwurde. Mit einem Konzert imEisenbahntunnel, einer Fah-neninstallation, einem Bild-hauersymposium und natür-
l ich mit den Werken, d ieeigens für die außergewöhnli-chen Räume der Brückentürmevon den FJK-Künst lern ge-schaffen wurden.
Für Ingo Maas ist „dieKunstbranche e ine
schwierige Szene“. Auf dereinen Seite stehen die Kunst-schaf fenden, die biswei lenromantisch verklärt erwarten,dass Kunsthändler sich quasimoralisch verpflichtet sehen,ihre Kunst an den Mann oderdie Frau zu bringen. Und auchden Aufwand und die immen-sen Kosten nicht sehen, den esfür Galeristen braucht dieseszu tun. Hier Verständnis für-einander zu schaffen – auchdas gehört zu den selbst aufer-
legten Aufgaben des Ver-eins, denn im Zentrum derFJK-Förderung steht derDialog . Der Dia log der
Künstler mit den Ausstellungs-besuchern, ebenso wie mitdem Kunstmarkt. Als Kommu-nikator dient dabei auch dasVereinsorgan „Junge Kunst“,ein hochwertiges Magazin, dasviermal im Jahr erscheint .Darüber hinaus gibt der Vereinden Kreativen geschäftlichesRüstzeug an die Hand, sei esdurch die Weitergabe wichti-ger Spielregeln und Tipps zumKunstmarkt oder durch dieVermittlung von Fachleuten. Hinter all dem steht das Credodes Vereins: „Kunst brauchtÖffentlichkeit und die richtigeVermitt lung.“ Sichtbar undvon großem Nutzen nicht nurfür die Künstler – der Gewinnvon auf FJK-Ausstellungen ver-
keine kleine Sache
SS
Die Fördergemeinschaft Junger Künstler (FJK) hilft beimEinstieg in den Kunstmarkt
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 31
kauften Objekten geht hun-dertprozentig an die Produzen-ten – sondern gerade auch fürdie Region, wird die FJK-Ar-beit, wenn die Bad Honnefereigene Präsentationen reali-sieren. Wie aktuell „Das kleineFormat“. 32 Künstler der FJKhaben sich in ihren Werken –die Bandbreite reicht von derGraf ik und Malerei überFotografie, Objektkunst undSkulptur – auf das Wesent-liche beschränkt. Und auchDornröschen ist hel lwach:Ende August, Anfang Septem-ber folgt Teil II des Brücken-Festivals. Diesmal heißt es„Laut und Leise“, eine Klang-brücke hin zur linksrheini-schen Seite inklusive. – DieFJK-Kunst macht sich weiterauf zu neuen Ufern.
Martin Stockhausen und Tara Boumann beim Konzert im Eisenbahntunnel.
“Mädel, draußen ist es schön.. .” – eine Installation von Jette Gummersbach aus Bonn.
Eigens für das Brückenfestival gefertigte Fahnen weisen den Weg zur Ausstellung in Erpel.
“Stillstand und Bewegung” symbolisiertdas eiserne Rastermobile von SabineBleul aus Eberdinge.
INFO
FJK e.V.Hauptstraße 25
53604 Bad HonnefTel: 0 22 24 - 7 04 94
www.netzwerkjungekunst.deDie Ausstellung „Das kleine
Format“ ist noch bis zum 15. März zu sehen.
Seite 32 Der Rheinländer · Februar 2009
klangvoll!
on manchen Dingenkann man immer nocham besten berichten,wenn man sie selbst
erlebt hat. Und so liege ich andiesem Januarmorgen aufeiner Matte im Behandlungs-raum von Philipp Schaefer undmöchte wissen, wie sich eineKlangmassage anfühlt . Daskleine Zimmer ist hell und ein-fach eingerichtet, diewinterliche Kälte unddie Schuhe s inddraußen im Flur geblie-ben, die warme Decke übermeiner Straßenkleidung wirktangenehm. Bevor es losgehtwill Philipp Schaefer noch wis-sen, ob es Wehwehchen gibt,die er beachten sollte. Ja, klar,Rücken und Schultern sind,wie bei fast allen Journalisten,total verspannt vom Sitzen undTippen. Ab jetzt, etwa für dienächsten 40 Minuten, wirdnicht mehr gesprochen. Aberganz viel gehört und gespürt.
Entspannende Töne anschlagen
von Gudrun von Schoenebeck Foto: Frank Homann
Die erste Klangschale –sie alle werden, wie ich
später erfahre, in Handarbeitaus verschiedenen Metal l -legierungen in Nepal herge-ste l l t – fühle ich an denFußsohlen. Leicht wird dieSchale mit einem Filzschlägelangeschlagen, der zarte Tonund die Vibration verbreitensich. Schaefer schlägt weitere
Schalen unterschiedl icherGröße an, wandert langsamund fast geräuschlos um michherum, ein Klangraum bautsich auf. Dann setzt er einzel-ne Schalen auf denRücken auf und legteine kleinere in meineH a n d i n n e n f l ä ch e n .Ein tiefes Gefühl derEntspannung hatlängst eingesetzt, der
Alltagsstress ist vorerst ver-gessen. Schließlich höre ichdie hellen Töne zweier kleinerZimbeln – das Signal, dass dieKlangmassage vorüber ist .„Lassen Sie sich ruhig Zeit“,hatte Schaefer zuvor gesagtund die brauche ich je tzttatsächl ich , um aus demKlangerlebnis wieder in dieGegenwart aufzutauchen.
„Der harmonischeKlang ist für uns
Menschen etwas Urver-trautes“, sagt Philipp Schaefer.„Die Schwingungen derSchalen übertragen sich aufden Körper und wir könnenganz tief absinken und ent-
spannen. Nacheiner Ser ie
von Klang-
Mit Klängen tief absinken
Die Klangschalen-Massage von Philipp Schaefer bietet körperlichen und seelischen Ausgleich
V
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 33
massagen können sich auchkörperl iche Verspannungennachhaltig lösen.“ Seit einemhalben Jahr bietet Schaeferseine Klangmassagen nachPeter Hess, dem Urheber derinzwischen europaweit einge-setzten Entspannungsmetho-de, in Bad Honnef an. AusBerlin ist er mit seiner Familiezugezogen, aber eigentlich seier Rheinländer, betont Schae-fer, denn seine Jugend ver-brachte er in Heisterbacher-rott. Nach einer Ausbildungzum Krankenpfleger zog es ihnallerdings in eine ganz andere,die künstlerische Richtung. InParis besuchte er die Theater-schule, lernte in Bremen dasHandwerkszeug fürs Improvi-sat ionstheater, baute inRemagen eine eigene Theater-schule auf und ging auf Solo-Tournee. „In den letzten sie-ben Jahren bin ich von Berlinaus mit meinem Straßen-theater durch Europa gereist“,erzählt Schaefer, der überdiesmitten in der Ausbildung zumHeilpraktiker steckt . „Jetztfreue ich mich darauf , imRheinland sesshaft zu wer-den.“
INFO
Philipp SchaeferKlangmassage nach PeterHess, Tel: 02224/1237194,www.RhythmusKlangStille.de
Die zweite Leidenschaftdes 49-Jährigen, neben
der Klangmassage, ist d ieRhythmus-Arbeit . Er unter-r ichtet an der Buk, e inergroßen koreanischen Trom-mel, die mächtige Klänge her-vorbringt und bietet Work-shops in „TaKeTiNa“ an. „Hiererlebt man mehrschichtigeRhythmen direkt mit dem eige-nen Körper, über Stimme,Schri t te und Klat -schen. Die vier Sil-ben Ta – Ke – Ti –Na helfen, denRhythmus zufinden und zuhalten“, erklärtSchaefer. „Manist mit s ich
selbst im Einklang und kann,bildlich gesprochen, wunder-bar se ine Festplat te leermachen und viel für den Alltagmitnehmen. Instrumente odermusikal ische Vorerfahrungsind nicht nötig.“ In die Eso-terik-Ecke will der 49-Jährigemit a l l se inen Akt iv i tätennicht gedrängt werden. „Dashat für mich einen negativen
Beigeschmack. Ich binReal ist und
e i n f a c himmer neu-g i e r i gg e b l i e -ben.“
Seite 34 Der Rheinländer · Februar 2009
sportlich!
Prominenter Gast beim tradi-tionellen Neujahrsempfangder CDU-Verbandsgemein-defraktion in Erpel war TheoZwanziger . Dort h iel t ereinen Vortrag über die inte-grative Kraft des Sports. Beidieser Gelegenheit stellte ersich unseren Fragen, die ergerne beantwortete.
Haben Sie eine Beziehung zuunserer Region?Natürlich, denn die Entfer-nung zu meiner Heimatstadtist nicht allzu groß. Ich emp-finde mich auch als Wester-wälder und Rheinländer undhabe gerade in den Jahren zwi-schen 1985 und 2000 durchverschiedene Aufgaben beimFußball-Verband Rheinlandbeziehungsweise bei derBezirksregierung sehr inten-siv mit dieser Region zusam-mengearbeitet.
Besuchen Sie eigentlich auchSpiele in den unteren Ligen odertrif f t man Sie nur in großenStadien an?Ich versuche bei meinenSpielbesuchen allen Facettenunseres Fußballs gerecht zuwerden, deshalb schaue ichmir gerne auch Jugend- undAmateurspiele und Begeg-nungen im Frauenfußball an.
Wie sehen Sie die Entwicklungdes Jugendfußballs vor demHintergrund der demografischenEntwicklung und des verändertenFreizeitverhaltens?Ich habe schon häufig daraufhingewiesen, dass es nichtleichter werden wird, Team-sportarten in Zukunft erfolg-reich zu betreiben. Der DFB
Fragen gestellt von Dieter RulandFußball: nicht
und die Landesverbändehaben viele Förder- undQualifizierungsprogrammeauf den Weg gebracht, gleich-wohl wird Erfolg nur dann ein-treten können, wenn sich dieVereine attraktiv und flexibelzeigen. Der Schlüssel liegt hier wieimmer bei den Menschen, dieerkennen müssen, dass ehren-amtliche Tätigkeit auch fürsich gewinnbringend sein kann.
Ohne Ehrenamtliche wäreFußballsport auf dem Lande fak-tisch nicht denkbar. Wie sehen Siedie Arbeit der Betreuer (die jameist Väter oder Mütter ohnefußballerische Ausbildung sind)im Nachwuchsbereich?In der Tat ist das Engagementder Ehrenamtlichen der ent-scheidende Punkt. Es mussSpaß und Freude machen mitjungen Menschen zu arbeiten,darüber hinaus muss jeder
DFB-Präsident Theo Zwanziger mit Judith und Susanne, zwei Spielerinnen der C-Jugendmädchenmannschaft des VFB Linz
Interview mit Dr. Theo Zwanziger, DFB-Präsident
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 35
•Geboren am 06.06.1945 in Altendiez
•Verheiratet; Zwei Söhne•Dem VfL Altendiez, ist er
noch heute als 2. Vorsit-zender verbunden, nach-dem er bis 1975 als Aktiverdort die Fußballschuhegeschnürt hatte.
•1965 Steuerinspektor desLandes Rheinland-Pfalz,danach Studium der Rechts-wissenschaft in Mainz
•1985 Landtagsabgeord-neter in Rheinland-Pfalz
•1987 Regierungspräsidentin Koblenz
•1992 Vorstandsmitglieddes DFB
•Seit 2006 Präsident desDFB
STATIONEN
nur für Jungs!
Ehrenamtler auch das Gefühlhaben, dass er die notwendigeKompetenz hat. Der Umgangmit Kindern gerade auch vordem Hintergrund der gesell-schaftlichen Herausforderungwird nicht leichter. Deshalbmachen die Verbände Bil-dungsangebote, die allerdingsauch angenommen werdenmüssen.
Gibt es etwas, das Sie jugendli-chen Fußballern mit auf den Weggeben wollen?Spaß an diesem Sport zugenießen, das Gemeinschafts-erlebnis mit den Freundinnenund Freunden zu gestaltenund nicht nur die individuelleKarriere zu planen.
Viele Jugendliche träumenvon einer Profikarriere. Aber nurden wenigsten ist dies vergönnt.Würden Sie jungen Menschen –Talent vorausgesetzt – zu diesemSchritt ermuntern?Ja, wenn das Talent wirklichherausragend ist und diesnicht nur von den Eltern undGroßeltern so gesehen wird.
Sie sind ein ausgewiesenerFreund des Frauenfußballs. Inunserem Verbreitungsgebiet gibt esMädchenfußball in Rheinbreit-bach, Vettelschloss, Linz, BadHönningen, Waldbreitbach,Asbach und Oberpleis. GlaubenSie die Entwicklung geht weiter?Ich hoffe ja. Wir werden in denVerbänden jedenfalls allesdafür tun, denn ich habe nochkeinen Fußball gesehen, aufdem geschrieben steht: „Nurfür Jungs!“
Wo sehen Sie die größtenUnterschiede zum Jungenfußball?Das Spiel der Mädchen ist inaller Regel nicht ganz soschnell, allerdings auch nichtso hart. Gerade deshalb kannes sehr viel attraktiver sein.Technisch haben die Mädchenbei guter Ausbildung kaumnoch Defizite gegenüber denJungs, jedoch haben dieMädels durchaus häufigerauch andere Interessenslagen.
Sie wechseln öfter die Sport-art, was aber kein Nachteilsein muss.
In unserer Region blickenviele zu unserem Vorzeigeclub,dem 1. FC Köln. Wie beurteilenSie dessen Entwicklung?Sehr positiv. Der 1. FC Köln istdort, wo er hingehört: in derersten Bundesliga. Der Vereinhat ein tolles Stadion, ein her-vorragendes Umfeld und damitauch alle Chancen für weite-ren großen sportlichen Erfolg.
Was tun Sie als DFB-Präsident dafür, damit in derDomstadt bald wieder eineMeisterschaft gefeiert wird?Nichts. Wenn ich das täte,würden alle anderen Bundes-ligaclubs in einen Kriegs-zustand mit mir geraten.
Seite 36 Der Rheinländer · Februar 2009
s gibt jene, die morgensfrüh um sieben schon inden Zug nach Köln steigen.Dann gibt es jene, die um
Punkt 11.11 Uhr im Büro denersten Sekt schlür-fen und dann gibtes jene, die es lang-sam angehen las-sen. Zwar prickeltschon die Vor -freude auf Karne-val, aber erst ein-mal wird derKaf feet isch ge-deckt und liebevollmit Luftschlangendekoriert . In dieMitte kommt eingroßes Tablett mitBer l inern unddaneben eineSchale mit Muuze-mandeln. Es duftetnach frischem Kaf-fee , wenn dieWeiber um 14 Uhrkommen.
Im Rheinlandg e h ö r e n
M u u z e m a n d e l nzu Fastnacht wieSpekulat ius zuWeihnachten. Sie sind süß, inFett gebacken und mit Puder-zucker bestäubt. Ernährungs-experten haben eine Antwort,warum die süßen Bissen gera-de in der fünften Jahreszeit sobeliebt sind. „Sie bilden eine
gute Grundlage für den folgen-den Alkohol“, sagt Antje Gahlvon der Deutschen Gesel l -schaft für Ernährung. Fett undder damit verbundene hohe
sich bereits vier, fünf Muuze-mändelchen im Magen befin-den, wenn nach dem Kaffee derSekt auf den Tisch kommt.Gerade das Pr ickelwasser
von Sabine Anne Lück
Heißhunger auf Muuzemandeln
E
Speiseplan der Region
kulinarisch!
Gehalt an Kalorien machendem Alkohol zu schaf fen.Gehaltvolle Speisen liegen län-ger im Magen und sorgendafür, dass der Alkohol vomBlut etwas langsamer aufge-nommen wird. Da ist gut, wenn
wirkt durch die Kohlensäurebesonders schnell. „Die Koh-lensäure durchblutet d ieMagenschleimhaut recht gut,sodass der Alkohol schnell insBlut übergehen kann“, erklärtdie Ernährungsexpertin.
Fett, süß und jeckFett, süß und jeck
500 g Mehl2 Teelöffel Backpulver150 g Zucker1 Päckchen VanillezuckerPflanzenfett oder -öl zum FrittierenPuderzucker zum Bestäuben3 Eier150 g Butterje nach Belieben Rum, Rumaroma oderBittermandelaroma
Butter mit Zucker, Vanillezucker, Eiern undAromen schaumig rühren. Mehl undBackpulver mischen und mit einem Sieb nachund nach zum Teig geben und unterkneten.Den Teig 30 bis 40 Minuten kühl ruhen las-sen. Muuzemandeln mit zwei Teelöffeln aus-formen oder den Teig ca. 1 Zentimeter dickausrollen und mit einer entsprechendenForm ausstechen. Die Muuzemandeln schwimmend im heißenFett oder Öl goldgelb ausbacken, dabei wen-den. Kurz auf Küchenpapier abtropfen lassenund mit Puderzucker bestäuben.
MUUZEMANDELN
Die Geschichte gibt eine andere Antwortauf die Frage: Warum gerade zu Karne-
val? Früher wurden Muuzemandeln in Schmalzausgebacken, und Schmalz stand für gutesLeben, Wohlstand und opulentes Essen. Undbevor man die 40 Tage vor Ostern fastete, wurdenoch mal richtig zugeschlagen, unter anderemmit Schmalzgebackenem. Ansonsten drohte daseingelagerte Schmalz der im Winter geschlach-teten Schweine ranzig zu werden.
Den Namen verdanken dieMuuzemandeln ihrer
Form, die an Mandeln oderTropfen er innert . Entwederwird der Teig mit e inemTeelöffel geformt oder ausge-rollt und ausgestochen, bevor man ihn zischendins heiße Fett gleiten lässt. Muuzemandeln sol-len schön weich sein – ganz im Gegensatz zuMuuzen, die als f lache Rauten von fünf bis zehnZentimetern besonders knusprig sein sollen.Mancherorts sind die Muuzemandeln auch alsNonnefützje bekannt. Für Nicht-Rheinländer seierklärt, dass eine leichte Blähung als „Fützje“bezeichnet wird. Wie eng die Verknüpfung vonFastnacht und Muuzemandeln ist, zeigt auch derName einer alteingesessenen Kölner Karnevals-
vereinigung: Die „Muuzemändelcher“ verleihenjedes Jahr die „Goldene Muuz“ an verdienteKarnevalisten. Wen wundert es, dass ein Bäcker-meister Gründungsmitglied des Vereins war.
Die zu Beginn erwähnte Weiberrunde istinzwischen lustig vom Kaffeetisch in die
Kneipe gezogen. Und wenn die Muuzemändel-chen verdaut sind, dann bieten sich am Abendnoch andere fettreiche Speisen an, um besser
mit dem Alkohol klarzukom-men: Lasagne, Thunfisch in Öl,Nudelsalat mitM a y o n n a i s eund Omelet toder auchK ä s e h a p p e n ,
Oliven und belegte Brötchenmit Leberwurst oder Fleisch-salat eignen sich gut. Das besteMittel gegen Kater ist aller-dings ein anderes: Lassen Sie den Alkohol weg –oder zumindest das letzte Kölsch stehen.
Einmal im Jahr an Karneval
<
Im Februar frische Mutzen, Berlinerund andere Fastnachtsgebäcke,
sowie unsere bekannten Torten ingroßer Auswahl.
Seite 38 Der Rheinländer · Februar 2009
genießen!
Aber Jo Nattermanndenkt nicht allein an
die per Bahn anreisendenGäste. Nur wenige Kilometervon seinem Betrieb entferntverläuft der Rheinsteig. Dieentlang dieser Route Wan-
dernden möchte der 42-Jährigegerne in sein Haus „umleiten“:Nattermann’s Restaurant undGästehaus“, so die offizielleBezeichnung, liegt eingebettetzwischen dem romantischenRhein und dem NaturparkRhein-Westerwald. Übernom-men hat Jo Nattermann dasHaus 1990 als 23-Jähriger vonseinen Eltern. Diese wiederum
hatten den Betrieb 1976 alsBahnhofsgaststätte gekauf t .„Das Objekt befand sich ineinem nicht sehr einladendenZustand. Eigentlich hätte manes abreißen müssen“, erinnertsich der Restaurantchef. Nun,die Eltern, die heute übrigenseine kle ine Weinstube inRederscheid betreiben, ent-schieden sich anders und ent-wickelten aus der herunterge-kommenen Bahnhofgaststätteeinen viel beachteten gastro-nomischen Betrieb. Dabei kamihnen ihre langjährige Erfah-rung zugute. So hatten siezuvor unter anderem einSpeiselokal in Königswintergeführt.
So ward Jo Nattermanndas Gastronomische
quasi in die Wiege gelegt undsein Berufswunsch war vonvornherein klar definiert: „Ichwollte Koch werden – und diesmögl ichst in der e igenenKüche.“ Seine ersten Erfahrun-gen machte der geboreneBonner im elterlichen Betrieb.Sein Ehrgeiz, nicht zuletztsein Streben nach mehr, ließenihn bald die häusliche Umge-bung aufgeben. Es folgten dreiinnovative Jahre in namhaftendeutschen Häusern, die ihnquer durch die Republik führ-ten. Dort erlebte und erlernte
er das Einmaleinsder „Nouvelle Cui-sine“, der französi-schen Küche. „Ichbin e in Fan vonPaul Bocuse. Aber
am meisten beeindruckt michAlfons Schuhbeck. Bei ihmwird Kochen zur Kunst“.
Seit der Übernahme desel ter l ichen Betr iebes
1990, demonstriert Jo Natter-mann nun in seiner eigenenKüche die „hohe Schule derKochkunst“. Zu Spitzenleis-tungen ist nur fähig, wer sei-
as 20-jährige Jubiläumsteht zwar erst imnächsten Jahr an, aber
bereits jetzt werden im Res-taurant Nattermann’s imwahrsten Sinne des Wortes dieWeichen gestellt: Denn direktgegenüber demG a st r o n o m i e b e -trieb befindet sichder Zielpunkt derKasbachbahn. Undgenau diesesSchienenverkehrsmittel möch-te Joachim (Jo) Nattermann alszusätzliches Werbeangebot fürsein Haus nutzen. „Die Bahnist eine touristische Attrak-tion. Und der ‚Bahnhof’ liegtnun einmal direkt gegenüberunserem Betrieb. Die Leutesteigen aus und müssen nurnoch die Straße überqueren.“
D„Ich wollte Koch werden“
Wo der Chefkoch die„hohe Schule der Kochkunst“
zelebriert Restaurant und Gästehaus „Nattermann’s:
Eine „Herberge der Gastlichkeit“ in Vettelschoß-Kalenborn
von Peter KösterFotos: Carmen Wölm
Der Rheinländer · Januar 2009 Seite 39
nen Beruf aus tiefster Über-zeugung lebt : Und das ge-schieht, wenn der 42-JährigeChefkoch im festlich dekorier-ten Ambiente der „Tafelstube“
die „hohe Kunst“ der feinenKüche und Arrangements fürbesonders anspruchsvol leFeinschmecker-Gaumen zele-briert. Ob Tafelstuben-Menüoder a ls kle ine À- la -carte -Auswahl: Hier werden regiona-le Produkte und internationaleSpezialitäten liebevoll zu klei-nen Kunstwerken komponiertund mit einer entsprechendenGetränkeauswahl ambitioniert„aufgetafe l t“ . Längst zähl tNattermann`s zu den Top-Ad-ressen in der Region. „Schlem-men und genießen“ lautet dasCredo.
Neben Restaurant undTafelstube verfügt die
„Herberge der Gastlichkeit“,wie der Hausherr se inenBetrieb nennt, seit 2000 überein Gästehaus. „Schlafen imWohlfühl -Ambiente“ , lautetdas Gebot. Insgesamt zwölfgemütliche Gästezimmer ladenzum Verweilen ein. Den Gastempfängt eine großzügige undgeschmackvolle Umgebung, inder man die Seele baumeln las-sen kann – gerne auch nacheinem genussvollen Mahl.
Nattermann’s Restaurantund GästehausBahnhofstraße 12-1453560 Vettelschoß-Kalenborngeöffnet 11.30-14.00 Uhrund 18.00-22.00 Uhraußer montagsBrunch jeden 1. und 3. Sonn-tag im Monat ab 11.00 UhrTel: 02645 97310www.nattermanns.de
INFO
Seite 40 Der Rheinländer · Februar 2009
Gesund leben, Geld zurück
von Elmar Breitbach
Krankenkassen inzwischen auf derartige Präve-ntionsangebote anstatt auf teure Therapien.Und bezuschussen Fitness- Gesundheitsmaß-nahmen – zunächst über acht Wochen (mehrfa-che Verlängerungen sind möglich) um bis zu 75
Prozent. Ein Angebotohne Vertragsanbin-dung an den Club, derals besonderen Service
die finanzielle Seite mit den Kassen auf Basisdes Präventionsgesetzes (§20 Sozialgesetz-buch) regelt. Gleichwohl f ließen die erstattetenGebühren zunächst auf das Konto des Versiche-rungsnehmers.
Längst schon sind gute Fitnessclubs keine„Muki-Buden“ mehr. Das zeigt schon ein
Blick auf die Altersstruktur meiner Einrichtung:Der durchschnittliche Besucher ist 42,5 Jahrealt, mein ältestes Mitglied 76 Jahre. Für aktiveGesundheitsvorsorge ist es nie zu spät, aberauch nie zu früh – und Spaß macht sie auch. Erstrecht, wenn Sie Ihren Geldbeutel schont.
b chronische Rückenleiden, Übergewichtoder Herz-Kreislauf-Störungen – immermehr Menschen leiden an diesen Zivilisa-tionskrankheiten. Oftmals sind sie „Dauer-
gäste“ beim Arzt, der in der Regel zunächst ein-mal versuchen wird,die Betrof fenen mitMedikamenten vonihren Schmerzen zubefreien, damit sie ihren Alltag (Hausarbeit undJob, unter Umständen auch die Nachtruhe)bewältigen können.
In den nächsten Ausgaben des Rheinländersschreibt Elmar Breitbach als Fitness-Experte.Er besitzt in der Re-gion (Linz) schon seiteinigen Jahren einenFitness-Gesundheits-club (Ars Corporis).Zu seinem Team zäh-len Physiotherapeu-ten, Gymnastiklehrer,Reha -F i tnesst ra inerund Kursinstructoren,die individuell abge-stimmte Trainingspro-gramme erarbeiten. Seit rund eineinhalb Jahren kooperiert dasTeam darüber hinaus eng mit Kranken-kassen, Ärzten und physiotherapeutischenPraxen – und zählt damit zu den Vorreiternim Rheinländer-Verbreitungsgebiet. In dieserAusgabe widmet sich Elmar Breitbach demThema Gesundheitsvorsorge und aktivesGesundwerden. Weitere Infos unter Tel: 0 26 44 - 800 90 40
fit!
Aktive Gesundheitsvorsorge
O
Die Ursache der Leiden jedoch wird mitdem Grif f in den Apothekenschrank
meist nicht beseitigt. Wird die Hilfe einesKrankengymnasten in Anspruch genommen,muss der Patient eine Zuzahlung leisten. Hiersetzt das Modell Ars Corporis & Krankenkassenan. Dient ein Kurs oder spezielles Training derBehebung bereits vorhandener körperlicherLeiden oder ist die Anfälligkeit für ein Leidendurch ein Attest belegt, setzen die gesetzlichen
ausgewählt!FebruarVeranstaltungen im
Liebe Rheinländer! Der Februar steht dieses Jahr ganz im Zeichen des närrischen Treibens.Eine Fülle von Prunksitzungen, bunten Nachmittagen, Umzügen und Bällen prägen dieKarnevalszeit. Die aktuellen Karnevalstermine entnehmen Sie bitte der Tagespresse.
Sonntag, 1. Februar
11:00 Uhr Königswinter | Das Atelier„Meerkatze“, Meerkatzstraße 2Carl Schmitz-Pleis (1877-1943) Hommage an einen VergessenenMalerDas Atelier „Meerkatze“ zeigt eineAuswahl von Landschafts-,Blumen- und Menschenbildern desOberpleiser Malers.Öffnungszeiten: 11-17 Uhr
14:30 bis Bad Honnef | Brückenhofmuseum17:00 Uhr Bachstraße 93
Ausstellung: „Eisenbahnen imSiebengebirge“Heisterbacher Talbahn mit derModellanlage Weilberg,Siebengebirgsbahn, Petersberg-und Drachenfelsbahn - vieleModelle, Zubehör, einePostwertzeichensammlung zu allenBahnkategorien und 4 fahrende Modelleisenbahnenbegeistern die ganze Familie.Tel: 0 22 23 - 91 26 23 Eintritt frei!Auch Sonntag, 8. Februar
Mittwoch, 4 Februar
19:30 Uhr Königswinter Oberdollendorf |Bungertshof, Heisterbacher Str. 149Ein Vortrag mit Lichtbildern vonWolfgang Clössner. Es ist eineBegleitveranstaltung zur Aus-stellung „Eisenbahnen im Sieben-gebirge“ im Brückenhofmuseum.Wolfgang Clössner ist zusammenmit Carsten Gussmann Autor desBuches „Die Heisterbacher Talbahnund Industriebahnen im Sieben-gebirge“.Veranstalter: Heimatverein Ober-dollendorf und Römlinghoven e.V.www.brueckenhofmuseum.de/son-derausst/
Freitag, 6. Februar
20:00 Uhr Bad Honnef | Kursaal Bad Honnef,Hauptstr. 22Ménage à cinq – Bläserquintettspielen Mozart, Dvorák u.aDas Bläserquintett „Ménage àcinq“ wurde 2003 von fünfStudenten der Hochschule fürMusik Dresden gegründet.
Sie sind Preisträger des DeutschenMusikwettbewerbs 2007 in Berlinund seither Stipendiaten desDeutschen MusikratsEintritt 20 p bzw. 10 p
VVK: Buchhandlung Werber, Der Kleine Buchladen,Stadtinformation und Ticketshopder Sparkasse im HIT Markt.
Fot
o: pr
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Seite 42 Der Rheinländer · Januar 2009
Freitag, 6. Februar
20:00 Uhr Königswinter | Hotel Loreley,Rheinallee 12, KönigswinterRegula Sager – ViolinenkonzertKontakt und weitere InformationenPro Klassik: Am Kachelstein 5,Königswinter/Rauschendorf,Tel: 0 22 44 - 91 20 79,ProKlassik@gmx.de
Samstag, 7. Februar
20:00 Uhr Bad Honnef | Feuerschlösschen,Rommersdorfer Str. 78Peter Kerlin & Jens Kommnick –„songs and tunes from Irishroots“Celtic Folk vom Feinsten imFeuerschlößchen. Kinder bis zum 14. Lebensjahrhaben freien Eintritt. Tel: 0 22 24 - 7 50 11
18:00 Uhr Leutesdorf | Weingut EmmerichBiblische Weinprobe mit PfarrerKalle Grundmann vom SWRAnmeldung erforderlichTel: 0 26 31 - 7 29 22 oderweingut.emmerich@leutesdorf-rhein.de
Sonntag, 8. Februar
14:00 Uhr Asbach | Marktplatz Wandertag der Wandergruppe“Jot Föß”Franz-Josef Büsch, Drinhausen42a, 53567 Asbach Tel: 0 26 83 - 4 28 97
10:30Uhr - Mantelparkplatz/Weilberg a.d. L 268 12:30 Uhr Dollendorf-Heisterbacherrott,
Bushaltestelle VerschönerungswegDas geologische Paradefensterdes Weilbergs und der Umbaueines Fichtenwaldes in LaubwaldDer VVS bittet um eine Spende von2 p je Teilnehmer bei den Halb-tags-, von 4 p bei den Tagestouren.
ausgewählt!FebruarVeranstaltungen im
Sonntag, 8. Februar
15:00 Uhr Königswinter Heisterbacherrott |Haus Schlesien, HeisterbacherrottEröffnung der Sonderausstellung„Wolfgang von Websky (1885-1992) - Realität und Impression“Gemälde des schlesischen MalersWolfgang von Websky beinhalteneine harmonische Kombination vonimpressionistischer Formauflösung,Zusammenspiel außergewöhnlicherFarben und oft nicht zu deutenderLichtquelle. Der Impressionismus,wenn auch Anfang des 20. Jahr-hunderts nicht mehr der Kunststilder Avantgarde, hatte Einfluß aufvon Websky und ist durchgängig inseinem Werk zu finden.www.hausschlesien.de
20:00 Uhr Waldbreitbach | Hotel zur PostNessie 1000schönPerlen und SäueTel: 02638/9260 oder info@hotelzurpost.de
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 43
Dienstag, 10. Februar
15:30 Uhr Königswinter | Haus Schlesien,Dollendorfer Str. 410„Deutschland – ein Schulden-staat?“, Referent: Horst Schröder,ehem. MdBVeranstalter: Senioren UnionKönigswinter
Freitag, 13. Februar
20:00 Uhr Bad Honnef | Haus derHomöopathie, Hauptstr. 108Erkältungskrankheiten -Behandlungsmöglichkeiten aushomöopathischer Sicht!Ein Vortrag über die Behandlungs-möglichkeiten von Erkältungs-krankheiten aus homöopathischerSicht. HP Josef Bender. Anmeldung: Tel: 0 22 24 - 7 0134,Teilnahme 5 p
20:15 Uhr Königswinter | Bungertshof,Heisterbacherstr. 149Schröter & Breitfelder „Blues & Boogie“Das abwechslungsreiche Programmmit überwiegend Eigenkompositio-nen enthält kraftvolle und treiben-de Boogie Woogies, die echteLebensfreude erzeugen, leiden-schaftliche Bluessongs, die die ver-schiedensten Facetten des Lebensausdrücken und Kompositionen ,die den Blues & Boogierahmensprengen.Eintritt: VVK 12,50 p/AK 15 p
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D a s H e i m a t m a g a z i n
Seite 44 Der Rheinländer · Januar 2009
ausgewählt!FebruarVeranstaltungen im
Samstag, 14. Februar
10:00 Uhr Bad Hönningen | KristallRheinpark-Therme, Allée St. Pierreles Nemours 1Valentinstag in der KristallRheinpark-Therme – der ganzbesondere Tag für zwei die sichmögen! Mit allen Sinnen genießen -Sauna, Hamam, Massage, kulinarische Genüsse und vielEntspannung erwarten Sie.Veranstaltungsschluß ist gegen17.30 Uhr. Die Thermen- undSaunalandschaft können Siebis 23 Uhr genießen. Anmeldung nur durch bezahlender Gebühr im Wellness & TherapieCentrum in der Kristall Rheinpark-Therme in Bad Hönningen.Getränke (außer Sektempfang)nicht im Preis enthalten!Begrenzte Teilnehmerzahl!Preis pro Person: 98 p
Sonntag, 15. Februar
19:00 Uhr Rheinbreitbach | Obere BurgRobert Griess „Geht‘s noch?“Brandaktuelles Kabarett derExtraklasseEintritt 15 p
Förderkreis Obere Burg,fkob@rheinbreitbach.org
Sonntag, 15. Februar
11:00 Uhr Königswinter | Rotunde desGästehauses auf dem PetersbergBenefizkonzert für Kinder undJugendliche mit Diabetes mellitusDas Kammerorchester desMusikkorps der Bundeswehr spieltWerke von u.a. Vivaldi, Bach, Verdiund Mozart (Klavierkonzert KV 488)Eintritt 25 p/10 p
Kartenbestellung bei H.-W.Schreiber, Tel: 0 22 44 - 8 25 40 Fax: 8718 59
Dienstag, 17. Februar
19:30 Uhr Bad Honnef | Altes Rathaus,Gaststätte am MarktStammtischPartnerschaftskomitee Bad Honnef – Berck-sur-MerDas Treffen dient der Geselligkeitund dem Ideenaustausch über diePflege der Städtepartnerschaft undder dazu geplanten Aktivitäten. Im Mittelpunkt stehen diesmal einBildbericht über Berck-sur-Merund Reiseinformationen zu unsererPartnerstadt und ihrer Umgebung.Gäste sind herzlich willkommen.Info: Dr. Hans Eckhard Krüger, Tel: 0 22 24 - 766 84
Freitag, 20. Februar
20:15 Uhr Königswinter | Bungertshof,Heisterbacherstr. 149Deep Purple Tribute & Party mit“Demon’s Eye”Die Band mit ihrer professionellenTribute Show weckt Erinnerungenan die kreativen Glanzzeiten des70er-Jahre-Hardrock-Flagschiffswach und sind inzwischen dieerfolgreichste Deep Purple TributeBand Europas.Eintritt: VVK 15 p/AK 17,50 p
Tel: 0 22 23 / 27 9763 oder s.laufen-berg@bungertshof.de
Karnevalstermine entnehmen Sie bitte der Tagespresse.
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 45
Sonntag, 22. Februar
10:30 Uhr - Königswinter12:30 Uhr Treffpunkt: Bahnhof
Königswinter-AltstadtTagestour - Alternative zuKarnevalHistorische und verschlungeneWege abseits der Hauptwander-routen. (Rucksackverpflegung)Führung: Reiner Rechmann,LandschaftswartDer VVS bittet um eine Spendevon 2 p je Teilnehmer bei denHalbtags-, von 4 p bei denTagestouren.
Samstag, 23. Februar
20:00 Uhr Bad Honnef |Feuerschlösschen,Rommersdorfer Str. 78Rawhide – Bluegrass aus BelgienBluegrass gehört nicht erst seitdem Soundtrack zu „OhBrother, Where Art Thou?`“ zuden beliebtesten Spielarten desCountry. Kinder bis zum 14. Lebensjahrhaben freien Eintritt. Telefonische Vorbestellung: 022 24 / 75 0 11
Samstag, 23. Februar
10.00Uhr - Linz | DRK-Heim hinter der AOK13.00 Uhr Aufbaukurs
Erste Hilfe für Kinder des 3. und 4. SchuljahresIn Zusammenarbeit mit demDRK, Ortsverein LinzDer Kurs ist kostenfrei.Anmeldung: Familienbildungs-stätte, Tel: 0 26 44 - 4163
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Seite 46 Der Rheinländer · Februar 2009
humorvoll!
„Ja, was glauben Sie denn?“fragt der Kölner KabarettistJürgen Becker in seinemaktuel len Tourprogramm.Und begibt sich mit seinemPublikum auf eine heitereverbale Reise durch die ver-schiedensten Glaubensrich-tungen. Wie in Linz. Für den„RHEINLÄNDER“ die Gele-genheit, ihm vor der Vorstel-lung ein paar Fragen zu stel-len.
„Sagt mal, wo kann mandenn hier schön über-
nachten? Ich bin sonst gernebei den Brüdern im Pax-Gästehaus in Unkel, aber fürmeinen nächsten Termin hiersind die ausgebucht“, eröffnetder Kabarettist das Gespräch.Ein ausführlicher Austauschüber mög-liche Gast-häuser undihre Vor-und Nach-teile folgt,nimmt dieAntwort auf die Frage: „Wiegut kennt sich der Kölner imRheinland südlich von Bonnaus?“ vorweg. Nämlich sehrgut : „Mein Freund Mart inStankowski hat einen tollesBuch geschrieben: „Links &Rechts – Der andere Rhein-reiseführer vom Kölner Dombis zur Loreley“, das in einerneuen Auflage unter dem Titel„Darum ist es am Rhein soschön“ erscheint. Da habe ichdas Vorwort geschrieben.“Nicht nur das. Auch Unter-künfte und Restaurant wurdenvon ihm getestet. „Insgesamtist diese Region hier einfachtota l unterschätzt“ , ste l l t
Becker kurzerhand fest. Undverrät einen seiner eigenenLieblingsplätze: „Manchmaltreffe ich mich zum Sinnierenmit meinem Kollegen NorbertAlich auf dem Rolandsbogen.“
Mit seinen Bühnenpro-grammen gastiert Jür-
gen Becker in ganz Deutsch-land und hat dabei feststellt:„Egal ob in Dresden, Hamburgoder Linz – die Leute lachenan denselben Stellen.“ Derrheinische Frohsinn – er zeigtauch andernorts Wirkung.Reine Glaubenssache eben.Denn die AusgangstheseBeckers lautet: „Religion undHumor haben sehr viel ge-meinsam! Beide arbeiten mitWidersprüchen. Und die Reli-gion war schon immer ein
b e l i e b t e sZiel für denHumor, dasliegt an derFallhöhe: Jew i c h t i g e rs ich etwas
nimmt, desto tiefer fällt es.Das ist super für den Humo-risten, wir sagen auch: Je län-ger das Sssst, desto lauter dasRums. Nebenbei wird Religionohne Humor gefährlich!“ Dabeilegt Becker Wert auf einenrespektvol len Umgangston:„Ich mag es nicht, wenn Kolle-gen arrogant oder herablas-send über Themen oder Men-schen reden.“
Die Früchte der Kollegen-Arbeit nimmt Becker
am liebsten in konservierterForm zu sich: „Ich höre mirihre Programme gerne auf CDan, wenn ich im Auto unter-
Kirche, Krisen, wegs bin. Live-Shows besucheich eigentlich nie. Sehen Sie,wenn Sie Metzger sind, schau-en Sie sich ja auch nicht denganzen Tag in fremden Fleisch-auslagen um.“
Je länger das Ssst,desto lauter das Rums
von Thorsten Herrig und Martina Kefer
Foto: Carmen Wölm
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 47
Kabarett Ein Gespräch mit Jürgen Becker
Firmenchef deutlich jünger ist,als ich. Aber ansonsten fühleich mich noch ganz frisch.“Das Kabarett ist für ihn dabeimehr Beruf als Berufung, bietejedoch allerlei Vorteile: „Ichbin sehr neugierig und lacheauch selbst gerne. Das kannich bei der Arbeit toll mitein-ander verbinden!“ Und esstimmt tatsächlich: Ob Jürgen
Becker auf oder hinter derBühne – es umgibt ihn die
gleiche heiter, humorvolle,lockere Aura. Gelernt hat
der Kölner ursprünglichverschiedene andereDinge, absolvierte bei4711 eine Ausbildungzum graphischenZeichner, studierteSozialarbeit (mit Ab-schluss) und gründeteeine Druckerei . Das„Helfersyndrom“ aberhat er sich beibehalten,ini t i iert se i t e iniger
Zeit Projekte an einer
Hauptschule in Köln-Ehren-feld. Aktuell baut Becker ge-meinsam mit Kollegen undSchülern an einem Karnevals-wagen für einen Schull- undVeedelszug. Becker: „Karneva-lisierung heißt doch Umkeh-rung. Seit Jahren fahren beidiesen Zügen aber nurGymnasien mit. Diese Schülersind doch später im Lebenohnehin die Gewinner. ImKarneval sollten die Haupt-schüler mal d ie Gewinnersein!“
Obschon er sich in seinerFreizeit und beruf lich
mit den kleinen und großenKrisen dieser Welt auseinan-der setzt, bleibt Jürgen Beckermeist gelassen. „Als Kabaret-tist sieht man die Dinge jaimmer etwas von oben miteinem Lächeln. Und wenn manWitze darüber machen kann,sieht man sowieso alles etwasentspannter.“ Angesichts deraktuellen Wirtschaftskrise, rätJürgen Becker deshalb ab-schließend: „Wir sollten unseinfach alle ganz fest vorneh-
men, das Geld, das wir ver-dienen sofort wieder aus-zugeben. Dann wird dasschon. Und mal ehrlich,die paar Verluste: Sowas wie die BayrischeLandesbank muss esdoch nicht geben,oder?“
Schon gar nicht, wennman sei t rund zwei
Jahrzehnten auf den BühnenDeutschlands unterwegs ist.Zum „alten Eisen“ mag sichJürgen Becker mit seinen 49Jahren aber noch nicht zählen.Zwar trete er bisweilen aufBetriebsfeiern auf, „wo der
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majestätisch!
sche Anbaugebiet. Wir habenimmerhin auf einer Streckevon 120 km zweimal das Prä-dikat UNESCO Weltkulturerbe.Des weiteren liebe ich unsereRieslinge und die Winzer, dieIhn so hervorragend erzeugen.
5. Welche Menschen beeindrucken Sie besonders?Zum einen die Winzer, dennwie sagte ich bei meiner Wahlzur Mittelrheinweinkönigin:„Steillagenwinzer sind Hel-den“ Sie erzeugen nicht nur
1. Was hat Sie motiviert, sichfür das Amt der Mittelrheinwein-königin zu bewerben? Schon im Alter von 6 Jahrenwurde ich von der Geschäfts-führerin der Mittelrheinwein-werbung, Frau Specht, gefragt,wann ich mich denn zum Amtder Mittelrheinweinköniginbewerben möchte. Als ichdann älter wurde habe ichmich immer mehr dafür inter-essiert. Da ich im Jahr 2007/2008 Ortsweinkönigin warund das Repräsentieren mir soviel Freude gemacht hat, gabes dann für mich kein weiteresÜberlegen mehr.
2. Wie sieht konkret IhrAufgabengebiet als Mittelrhein-weinkönigin aus?Ich repräsentiere die spritzi-gen Weine, die hervorragen-den Winzer und die tolle Land-schaft, die sich auf 120 km vonkurz vor Bingen bis kurz vorBonn erstreckt. Doch dasAufgabengebiet reicht nebenden Weinen und Winzern auch
in den touristi-schen Bereich.Zum BeispielVeranstal-tungen umund mit demRheinsteig,
der Loreley, dem UNESCOWelterbe Oberes Mittelrhein-tal oder dem UNESCO Welt-erbe Limes.
3. Welche Projekte liegenIhnen besonders am Herzen?Da das WeinanbaugebietMittelrhein oft so dargestelltwird als ende es in Koblenz,liegt mir besonders amHerzen, dass auch das untere
gestellt von Benedikt Schmidt 10 Fragen an…… Mittelrheinweinkönigin Gabi Emmerich
Mittelrheintal im gesamtenmehr eingebunden wird. Denguten Wein dafür haben wir,was man auch den vielenguten Prämierungsergebnis-sen sieht. Ein besonderes Bin-dungsglied erhoffe ich mir inder Bundesgartenschau 2011in Koblenz.
4. Was gefällt Ihnenam Mittelrhein?Die einmalig schöne Land-schaft. Ich halte den Mittel-rhein für das schönste deut-
Fot
o: pr
ivat
Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 49Der Rheinländer · Februar 2009 Seite 49
Die 21-jährige Leutesdorferin wurde imNovember 2008 zur Mittelrheinkönigin ge-kürt und repräsentiert ein Jahr lang denMittelrhein. Mit den Reben ist sie schon vonKindesbeinen an vertraut. Ihre Eltern betrei-ben das Weingut Gotthard Emmerich. InLeutesdorf bekleidete sie zudem das Amt derWeinkönigin.
GABI EMMERICH
einen Wein, der begeistert, sondern sie sindauch diejenigen, die mit Ihrem Steilstlagen-weinbau unsere tolle Kulturlandschaft pflegenund erhalten. Wovon ich immer wieder über-rascht werde, sind die vielen ehrenamtlichenHelfer, die unsere tolle Region durch superIdeen und Veranstaltungen publik machen.
6. Was schätzen Sie an Ihrem Heimatort Leutesdorf?Stellen Sie sich mal in Andernach auf denKranenberg und schauen Sie auf Leutesdorf –ein Traum. Aber auch die dörfliche Gemein-schaft ist es, die ich so sehr schätze. Die vielentollen Feste, die ohne große Werbung, nur durchdie Zusammenarbeit von vielen Vereinen undWinzern immer wieder zum großen Erfolg werden.
7. Was genau fasziniert Sie am Wein?Jeder Wein ist anders! Es gibt zahlreicheUnterschiede zwischen Jahrgang, Rebsorten,Ausbaustilen der Winzer, den Lagen, aber auchden Ländern und dem jeweiligen Klima. Dasmacht den Facettenreichtum des Weines aus.Am meisten faszinieren mich jedoch dieMenschen, die gerne ein Glas Wein trinken.Hier kommt es immer zu freundlichen undinteressanten Gesprächen.
8. Welchen Wein trinken Sie privat am liebsten?Mein Lieblingswein ist ein Riesling halbtrockenvom Mittelrhein.
9. Welche drei Bücher haben Sie zuletzt gelesen?„Mittelrheinromantik- und Terroirkultur“ vonJens Burmeister, „Was Weinfreunde wissen wol-len“ von Hans Georg Dörr und Prof. Röder unddiverse Rheinsteigbücher.
10. Was ist Ihr Lieblings-Weinspruch?Von heimischer Traube der köstliche Saft, den heimischer Boden erzeugt und erschafft.Kann’s schöneres geben, landauf und landein als von unseren Hängen der Goldene Wein?
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Seite 50 Der Rheinländer · Februar 2009
aromatisch!
Die Sonne des Südens ins Rheinland holen! Die Sonne des Südens ins Rheinland holen!
Orangenessenz, mit ih-rem warmen, frischen
Duft wirkt ausgleichend, hebtdie Stimmung und vermitteltwieder neue Lebenslust undFreude. Die Essenz der Zitronewirkt wie ein „Geistesblitz“spritzig, frisch und klar, auf-munternd und aktivierend –wie eine „Energiedusche“ sti-muliert sie die Abwehrkräftedes Körpers. Und nicht nurdas: Zitronenöl eignet sichhervorragend für die Büro/Raum-Beduftung, da es dieKonzentration erhöht. Auchals „Hausaufgabenhilfe“ er-freut sich die Zitronenessenzgroßer Beliebtheit.
Als „junges Früchtchen“unter den Zitrusölen
gilt die Mandarine – frisch-frucht ig verströmt s ie ihrAroma. Besonders Kinder lie-ben diesen hellen, warmenMandarinenduft. Etwas mehrHeiterkeit und Fröhlichkeit inWohnräumen und Büros ver-mittelt uns die Essenz derGrapefruit oder Pampelmuse.Doch die Bergamotte ist die„erhellende“ unter den Zitrus-düften und bringt regelrechtLicht in den Alltag (hierzu
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Geben Sie 3 Tr. Orange, 3 Tr. Bergamotte, 3 Tr. Mandarine, 2 Tr. Limette mit etwas Orangenblütenwasser in die Duftlampe.Auch als Öl-Mischungen oder praktische Raumsprays wie„Gute Laune“ oder „Elfentraum“ im Aroma Atelier erhältlich. Hinweis: Ich empfehle, insbesondere bei den Zitrusölen aufBio- oder Demeter-Qualität zu achten, um Rückstände vonSpritzmitteln/ Pestiziden zu vermeiden. Denn das ätherischeÖl (Essenz) wird direkt aus der Schale gewonnen.
Ätherische Öle sind hochwirksame Konzentrate, die nur verdünnt und sparsam dosiert angewendet werden dürfen. Nähere Informationen erhalten Sie
bei AromatherapeutInnen und ApothekerInnen oder in der entsprechenden Fachliteratur.
in langer Winter – Zeitzum Innehalten, Zeit derSehnsucht nach Wärme,Licht und Geborgenheit.Wenn es draußen nass und
kalt ist, holen wir uns dieSonne des Südens in Form vonhochwert igen äther ischenÖlen ins Rheinland.
mehr in der nächsten Ausgabe)Entdecken Sie die frisch-fruch-t igen Zi trusöle a ls „Gute -Laune-Bringer“ für Ihr Wohl-befinden ganz nach dem Mottodes Welthits: „Let the sun-shine in!“ oder wie der Rhein-länder sagen würde: „Loss deSunn erinn!“
Die frischen, erheitern-den und frucht igen
Zitrusöle sind wahre Stim-mungsmacher unter den äthe-rischen Ölen. Orange, Grape-frui t , Clementine , Z i trone,Limette, Mandarine und Berga-motte gelten als „Gute Laune-Öle“ und stimmen jeden „Mie-sepeter“ wieder optimistisch.Wen wundert es? Stammen siedoch aus Regionen des warmenSüdens und haben die volleKraft der Sonne getankt…
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