Selbstoffenbarung im Social Web

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SELBSTOFFENBARUNG IM SOCIAL WEB

Ingrida HübnerLenja MartenYamato Tsukawaki

Autor Dr. Monika Taddicken

*1976

Studium der Sozialwissenschaften

Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft, Uni Hamburg

Arbeitsschwerpunkte: Rezeptions- und Wirkungsforschung in der computervermittelten

Kommunikation empirische Sozial- und Kommunikationsforschung Online-Forschung

Social Web

Blogs

Soziale Netzwerkplattformen(SNP)

Bilder-/Videoplattformen

Wikis

Mikroblogs

SOZIALEINTERAKTION

Social Web Inhalte

NameE-Mail AdresseGeburtstag

WohnortFotos MeinungenErfahrungenVideos

Voraussetzung bei Registrierung

Vorteilhaft für Nutzung

„user generated content“=Motivation zur Selbstoffenbarung„self disclosure“

Selbstoffenbarung Grundvoraussetzung für jede soziale Beziehung variiert in Umfang, Grad an Intimität, Ehrlichkeit,

Genauigkeit und Tonalität und Grad bewusster Intention

steht im Verhältnis zum Bedürfnis nach Privatsphäre

Aushandlungsprozess Privatsphäre„Recht für sich selbst zu bestimmen welche Informationen wann, wem zugänglich gemacht werden“

Selbstoffenbarung

„Die Ich-Botschaften, auch Selbstoffenbarungen, sind Äußerungen, die die eigene Meinung und die eigenen Gefühle mitteilen“

Informationen im Social Web persistent replizierbar durchsuchbar heterogener Empfängerkreis „imagined audience“

Rekontextualisierung der Selbstoffenbarung

Problempotenzial?

Was bisher geschah... junges Forschungsfeld bisherige wenige Studien beziehen sich

auf einzelne Social Web Anwendungen Studierendenstichproben „Convenience-Samples“

Keine Rückschlüsse auf das generelle SO-Verhalten im Social Web möglich

Einflussfaktoren der Selbstoffenbarung

Mögliche Einflussfaktoren der Selbstoffenbarung

Unwissenheit über Schutzmöglichkeiten

Datenschutzrichtlinien werden nicht gelesen

Mangelndes Problembewusstsein Mangelnde Bildung und Kompetenz Desensibiliesierungseffekt Anpassung eigener Standards

„Privacy Paradox“Social Web Nutzer halten Privatsphäre generell für wichtig -> allerdings werden wenig Schutzmaßnahmen ergriffen

Studie

Forschungsfrage

FF1 Wie viele Informationen offenbaren die Nutzer im Social Web insgesamt über sich selbst, und in welchem Umfang sind diese frei zugänglich?

Methode

Web Befragung mit Online-Access Panel Teilnehmer gemäß AGOF -> internetrepräsentativ 9.6% der Stichprobe keine Social Web Nutzer Relevante Stichprobengröße n=2.739

Operationalisierung Angabe der benutzen Social Web Anwendungen Angabe von Basis Informationen (Vorname, E-Mail

Adresse) Angabe von persönlichen Fakten Information

(Nachname, Geburtstag, Beruf, Post Adresse) Angabe von sensiblen Informationen (Fotos,

Erlebnisse, Gedanken, Gefühle, Sorgen und Ängste) Mögliche Differenzierungen (Schon häufiger, schon

einmal, noch nie) Zugänglichkeit (allgemein zugänglich, nur

bestimmten Gruppen zugänglich)

Hypothesen H1a Der Grad der SO im Social Web und die

Sorge der Social Web Nutzer um die Privatsphäre stehen in keinem Zusammenhang.

H1b Der Grad der SO im Social Web und das Verhalten zum Schutz gegen Datenmissbrauch stehen in keinem Zusammenhang.

Bestätigung „privacy paradox“ nicht signifikant

H2a Der Grad der SO im Social Web steht in einem negativen Zusammenhang mit der Bildung.

- Sehr signifikant - Schlechter gebildete Nutzer offenbaren insgesamt

mehr sensible Inhalte

H2b Der Grad der SO im Social Web steht in einem negativen Zusammenhang mit der Interneterfahrung.

- Langjährige Internetnutzer stellen weniger sensible Informationen online

- Häufigere Internetnutzer stellen sensiblere und auch allgemeinzugängliche Informationen online

Insgesamt eine schwache Bestätigung für einen Zusammenhang mit der Selbstoffenbarung

H3 Der Grad der SO im Social Web steht in einem positiven Zusammenhang mit dem Umfang und der Vielfalt der Social-Web-Nutzung.

- Starker Zusammenhang zwischen dem Umfang der Nutzung und der Preisgabe von sensiblen Informationen

- Je weniger Social Web Anwendungen benutzt werden, desto höher ist die Selbstoffenbarung

- Bindung der Nutzer an die Online Plattform

H4 Der Grad der SO im Social Web steht in einem Zusammenhang mit dem Geschlecht.

- Signifikant - Weibliche Nutzer offenbaren sich in höherem

Umfang, mit sensibleren Informationen und insbesondere gegenüber bekannten Personen

- Schwache Bestätigung, dass Frauen vorsichtiger mit ihren Informationen im Netz umgehen

H5 Der Grad der SO im Social Web steht in einem negativen Zusammenhang mit dem Alter.

- Signifikanter negativer Zusammenhang - Je jünger der Nutzer ist, desto größer der Umfang

an Selbstoffenbarung, insbesondere auf die allgemein zugänglich offenbarten Informationen

- Selbstoffenbarung ist für junge Nutzer Routine - Festigen der eigenen Identität - Virtuelle Selbstrepräsentation als Identitätsspiel

Ergebnisse

TABELLE

Ergebnisse

Fazit

Probleme

Bildungsgrad höher als AGOF Nachträglich berichtet -> fehlerhafte

Erinnerungen Soziale Erwünschtheit