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Dienstag, 24. April 2012 · Nummer 96 Seite 5 ABCDERegion Rhein-Maas

nach der Delle kommt nun die Verkehrswelle: Die Zahl der Fahrzeuge, die auf autobahnen und Bundesstraßen rollen, nimmt wieder zu

Stoßstange an Stoßstange durch die RegionVon Udo Kals

Aachen. Immerhin: Während dieVerkehrszähler für den Kölner Au-tobahnring imwahrsten Sinne desWortes schwarz sehen, wählen siefür den Autobahnabschnitt zwi-schen Düren und Aachen „nur“die Farbe Rot. Will heißen: Auchwenn sich auf der A 4mitmehr als60 000 Fahrzeugen täglich vielBlech über den Asphalt quält,fängt das wahre Chaos erst hinterdem Kreuz Kerpen an. Nach derA 100 in Berlin ist der Kölner Ringvor allem auf der A 3 die am stärks-ten befahrene Autobahn der Repu-blik.

Mehr als 186 000 Autos, Lastwa-gen, Busse undMotorräderwerdenin der Nähe des Berliner Kudammstäglich gezählt, 166 000 am Drei-eck Köln-Heumar. Das ist den Ex-perten der Bundesanstalt für Stra-ßenwesen (Bast) wert, diesen undandere Abschnitte mit mehr als90 000 Fahrzeugen pro Tag auf ih-rer sogenanntenVerkehrsmengen-karte mit schwarz zu versehen.Und von diesen Bereichen gibt esdeutschlandweit reichlich – in derAachener Region ist es lediglichdas Aachener Kreuz, wo auf derA 544 knapp 100 000 Fahrzeugegezählt werden. Immerhin.

Es wird gerast und gebremst

Es wird gerast und gebremst, wasPedale und Reifen so hergeben;LärmundAbgase auchdurch Stausfür viele geplagte Anwohner inklu-sive. Entlastung ist nicht in Sicht.Im Gegenteil. Das Fazit für diejüngste Erhebung aus dem Jahr2010: Das bundesweite Verkehrs-aufkommen ist im Vergleich zu2005 im Schnitt um 1,2 Prozentgestiegen, die Ergebnisse bestäti-gen nach Bast-Einschätzung dieSpitzenbelastung früherer Jahre.Keine Überraschung also.

Dies sieht Edgar Klein als Chefder regionalen Niederlassung desLandesbetriebs Straßen.NRWauchfür die Aachener Region so.Wobeidie vor Jahren aufgestellten Prog-nosen nicht ganz eingetretenseien. „Das Verkehrsaufkommensteigt. Dochwir haben bei der Ent-wicklung in den vergangenen Jah-ren eine Delle zu verzeichnen“,sagt Klein, der dies – auch – auf dieWirtschaftskrise zurückführt. Sogingen die Planer im Jahr 2005 da-von aus, dass die Fahrzeugmengebis 2015 auf der A 4 von damals65 000 auf 85 000 oder auf der A 44von 53 000 auf 73 000 steigenwerde.

Das ist nicht eingetreten. Doch

nach neuesten Zahlen des NRW-Verkehrsministeriums für das Jahr2011 hat der Verkehr landesweitauf den Autobahnen und Bundes-straßen im Vergleich zu 2010 um2,4 Prozent zugenommen. „Selbstdie deutlich höheren Kraftstoff-preise haben die Zunahme nichtstoppen können“, sagt Verkehrs-minister Harry Voigtsberger. Eineweitere Erkenntnis: An Sonn- undFeiertagen waren die Zuwächsemit über vier Prozent deutlich hö-her als an Werktagen. Zudem lagdie Zunahme des Schwerlastver-kehrs über demDurchschnitt. Hierist bei allen Straßenklassen eineSteigerung um 2,7 Prozent zu ver-zeichnen.

Und Klein ist sich sicher, dassdie Fahrzeugkolonnen schon baldin die ursprünglich prognosti-zierte Spur zurückfinden werden.„Wenn ich mir allein die Progno-

sen der Seehäfen in Antwerpenund Rotterdam ansehe, die von ei-nem Güterplus von rund 60 Pro-zent bis 2025 ausgehen, danndürfte allen klar sein, was auf unszurollt. Wobei die Autobahnen inder Aachener Region derzeit be-reits Verkehrszahlen auf einemvergleichsweise relativ hohen Ni-veau verkraften müssen“, sagtKlein. Schon jetzt ist beispielsweiseauf der A 4 als Ost-West-Achse fastjedes fünfte Fahrzeug ein Lkw –Tendenz steigend.

Während mit dem Ausbau desAachener Autobahnkreuzes demsteigenden Verkehr bereits Rech-nung getragen wird, sieht der Stra-ßenbauer mit Blick auf die Zahlenauch imBundesstraßennetzHand-lungsbedarf – was jedoch nichtüberall aufGegenliebe stößt.Wäh-rend etwa viele Dürener eine Orts-umgehung herbeisehnen, um dieB 56 und die Stadtmitte zu entlas-ten, werden Pläne für die B 258 inAachen (Ausbau), Roetgen oderMonschau (jeweils Ortsumge-

hung) nicht befürwortet.Wie dem auch sei: Auch auf den

Bundesstraßen brummt es, vor al-lem in Aachen. Auf der Heinrichs-allee rollen zwischen Hansemannund Kaiserplatz täglich 36 600Fahrzeuge Stoßstange an Stoß-stange durch die Stadt – Rekord-wert für die Region.

Auf derWilhelmstraße (29 900),dem Boxgraben (19 400) oder derKrefelder Straße (26 900) ist eben-falls mächtig Verkehr, wie in Dü-ren auf der Verbindung zur A 4(B 56/31 200) oder entlang ande-rer Hauptverkehrsachsen wie derB 57, B 258 oder B 221. „Aber sostark wie auf den Autobahnensteigt der Verkehr auf den Bundes-straßen in Zukunft nicht“, sagtKlein. Ein richtiger Trost für ge-plagte Anwohner ist dies wohlnicht. Denn angesichts der Zahlensehen sie eher rot bis schwarz.

Verkehrsaufkommen in der Aachener RegionAutobahnen und Bundesstraßen: Eine Auswahl stark befahrener Strecken

Grafik: ZVA/Günter Herfs, Quelle: Bundesanstalt für Straßenwesen

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AK= Autobahnkreuz GÜ= Grenzübergang

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davonSchwerlast-Anteil in %

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6,84,84,03,87,27,53,14,84,97,53,82,74,35,25,33,93,16,56,7

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davonSchwerlast-Anteil in %

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992006930063800631006300055500538005230048900478004060039800368003490034100334003320033000306002730026200238002200015900

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Aachen. Ein ungewöhnlichesSchlussplädoyer mithilfe einerausführlichen Powerpoint-Präsen-tation haben die Verteidiger ges-tern imVerfahrenumdenMord aneiner 72-jährigen Unternehmerinaus Aachen Haaren gehalten. Ha-rald Bex und Björn Hühne rolltenfür ihren Mandanten Ali C. (45)vor dem Aachener Schwurgerichtdie polizeilichen Ermittlungenauf, die ihrerMeinungnach in ver-schiedenen Bereichen schlampigbis bewusst falsch durchgeführtworden sind. Bex stellte nach sei-nem Plädoyer weitere Beweisan-träge, die dann „hilfsweise“ zurGeltung kommen sollen, falls der

angeklagte Ali C. wegen Mordesverurteilt würde. Insbesonderemonierte Bex die zu frühe Festle-gung der Staatsanwaltschaft aufdiesen Angeklagten. Dass dieserspielsüchtig sei und er das ihm inGeldfragen als großzügig bekannteOpfer umbrachte, weil er in Geld-not war und von ihr geliehene1000 Euro nicht zurückzahlenkonnte, hält Bex für Unsinn.

„Am Tag vor der Tat bekam dergut verdienendeMandant noch ei-nen Vorschuss von seinem Chef“,erklärte Bex. Das seien 2000 Eurogewesen, auch habe er ohneweite-resGeld von seiner Familie bekom-men können. Außerdem halten

die Verteidiger den von der Staats-anwaltschaft skizzierten Tatablauffür nicht nachgewiesen. Dabeispielt der Einsatz eines Pfeffer-sprays eine große Rolle. Mit ihmsoll Ali C. das Opfer zunächst be-sprüht und es dann aus Angst vorEntdeckung getötet haben.

Am Ende stellten die Anwältegegen denGutachter, der die Iden-tität des verwendeten Pfefferspraysfeststellen sollte, im Nachhineineinen Befangenheitsantrag. Darü-bermuss dasGericht zunächst ent-scheiden. Ob die Kammer am 3.Mai ein Urteil fällen kann oder obnochmals verhandelt wird, ist un-gewiss. (wos)

Mordprozess Aachen-Haaren: Verteidiger werfen ermittlern Fehler vor

Plädoyer als Powerpoint-Präsentationnach Feuer gestorbenerMann weist Stiche auf

BrandnachMord gelegt?Aachen. Ein sterbend aus seinembrennenden Haus geborgenerMann aus Mechernich im KreisEuskirchen ist durch einen zuvorerhaltenenMesserstich ums Lebengekommen. Dies habe die Obduk-tion ergeben, teilte die Polizei inBonn amMontagmit.

Mordkommission eingerichtet

Auch zwei Tage nach dem Tod des62-Jährigen war aber noch immerunklar, ob es sich um ein Verbre-chen oder einen Selbstmord han-dele. Nach den Löscharbeiten derFeuerwehr sei die Tatortarbeit sehrschwierig. Angehörige hatten am

Samstag den Brand entdeckt. Hel-fer hatten den schwer verletztenMann aus dem Haus geborgen.Wenige Stunden später war er ineiner Klinik gestorben.

Die Polizei ermittelt mit einerMordkommission, da die Verlet-zungennicht alleinmit demBrandzusammenhängen konnten: NachInformationen der „Kölner Rund-schau“ wies der Leichnam desMannes, der allein in dem Hauswohnte, zwei Wunden im Bauch-bereich auf. Die Mordkommissionermittelt wegen des Verdachts aufein Gewaltverbrechen. Offenbarsollte die Tat durch den Brand ver-tuscht werden. (dpa)

KUrznotiertA61 ab Jackerathfür 24 stunden gesperrtJackerath.Die Autobahn 61wird am kommendenWochen-ende für 24 Stunden zwischenden Anschlussstellen Jackerathund Bergheim komplett ge-sperrt. Die Sperrung gilt vonSamstag, 20 Uhr bis Sonntag, 20Uhr. Grund ist der Abbruch ei-ner Brücke. Der LandesbetriebStraßen.NRWweist darauf hin,dass Lkw-Fahrer spätestens um19.30 Uhr die Raststätte Bed-burger Land verlassen sollten,da dieWeiterfahrt danach nichtmehrmöglich sei. Eine Umlei-tung ist ausgeschildert und er-folgt ab demAutobahnkreuz Ja-ckerath über die A 44 und B 55(U 46). Der Abriss der Brücke isteine der ersten BaumaßnahmenzumNeubau des Autobahnkreu-zes Jackerath. (red)

Fußballer schlägtschiedsrichter niederBrunssum.Unglaublicher Ge-waltausbruch im niederländi-schen Amateurfußball: Ein25-jähriger Fußballer aus Heer-len hat kurz nach demAbpfiffder Begegnung zwischen Bruns-sum 5 und Amstenrade 4 denSchiedsrichter mit einem Faust-schlag ins Gesicht bewusstlosgeschlagen.Wie „LimburgsDagblad“ berichtet, kam der39-jährige Unparteiische ausBrunssum erst nach einigenMi-nuten wieder zu Bewusstsein.Ob er bei dem Schlag auf denKiefer noch andere Verletzun-gen davon getragen hat, istnoch nicht bekannt. Der 25-jäh-rigeMann, der für Amstenrade4 auf dem Platz stand, wurdevon der Polizei festgenommenund befindet sich noch in Poli-zeigewahrsam.Warum er denSchiedsrichter nach der Partieangegriffen hatte, ist unklar.

„Ultras“ randalieren aufautobahn-RastplatzNettersheim. Anhänger desFußball-Regionalligisten Ein-tracht Trier haben amWochen-ende auf einem Rastplatz auf derA1 randaliert. Mit blauer Sprüh-farbe und roher Gewalt habendie jungen Leute auf der Heim-reise ausWuppertal das Toilet-tenhäuschen besprüht sowieLeitpfosten herausgerissen. Vor-ausgegangen war eine Nieder-lage der Eintracht beimWup-pertaler SV. Als herbeigerufenePolizisten den Bus später auf ei-nemA1-Parkplatz bei Netters-heim stoppten, wurden siemitFlaschen beworfen. Zudemstürmten einige „Ultras“ auf diePolizisten, die sichmit Pfeffer-spray wehrten und einenWarn-schuss abgaben. Ein stärkeresPolizeiaufgebot rückte nachund sorgte für Ruhe. (kr)

KontaKtRegionalredaktion:(montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr)Tel.: 0241/5101-358Fax: 0241/5101-360az-regionales@zeitungsverlag-aachen.de

Alle fünf Jahre gibt die Bundesan-stalt für straßenwesen mit sitz inBergisch gladbach eine bundesweiteVerkehrszählung für autobahnenund Bundesstraßen in auftrag. Dieergebnisse werden hochgerechnet

und liefern die Basis für Verkehrspla-nungen, sicherheitsanalysen undemissionsberechnungen.

?Weitere infos imnetz:www.bast.de

alle fünf Jahre werden Fahrzeuge gezählt

nikotinhaltige e-Kippe ist kein Arzneimittel – sagt das OVG. Der Beschluss widerspricht Bund, nRW und eU-Ländern.

RechtlicherWirrwarr beimUmgangmit E-ZigaretteVon YUriKoWahl-immel

Düsseldorf/Münster. Die E-Ziga-rette erhitzt Gemüter, beschäftigtGerichte, Politiker,Mediziner, Ver-braucherschützer und Behörden.Bei kaum einem gesundheitlichenThema herrscht ein solcher Wirr-warr wie bei der umstrittenen elek-tronischen Kippe. In einem Eilver-fahren hat das NRW-Oberverwal-tungsgericht nun einUrteil gefällt,auf das viele in Deutschland langegespannt gewartet hatten. Ergeb-nis: Nikotinhaltige Flüssigkeitenfür die E-Zigarette sind keine Arz-neimittel.

Weil das so ist, darf das Gesund-heitsministerium in Düsseldorf

nicht weiter behaupten, der Ver-kauf ohne eine arzneimittelrechtli-che Zulassung sei illegal und straf-bar. Vor den Gesundheitsrisikender E-Zigarette darf das bevölke-rungsreichste Bundesland die Ver-braucher aber sehrwohlweiterwar-nen. Die Liquid-Fläschchen sindderzeit frei erhältlich, ihr Inhaltwird mit einem elektrischen Ver-nebler verdampft und inhaliert.

NRWwar vorgeprescht, verfolgteinen restriktiven Kurs gegen dieE-Kippe. Die Bundesregierung istebenso strikt: Der Handel mit –nicht der Konsum von – nikotin-haltigen Liquids ist verboten,wenn es keine arzneimittelrechtli-che Zulassung gibt. Das gilt auch

für den Internethandel, wie esjüngst in einer Antwort auf eineKleine Anfrage der Linksfraktionhieß. Und: Der Konsument müssesich beim „Dampfen“ an die Vor-gaben des Nichtraucherschutzeshalten. Doch die rechtliche Bewer-tung fällt von Bundesland zu Bun-desland unterschiedlich aus.

Fakt ist: E-Zigaretten mit oderohne Nikotin sind derzeit inDeutschlandpraktisch überall undfür jedermann erhältlich, auch fürKinder. Für die Liquids gibt eskeine Deklarationspflicht. Was ge-nau drin ist imMix, muss der Her-steller nicht angeben. Nikotinhal-tigeKaugummisgelten inDeutsch-land aber als Arzneimittel, sie sind

zulassungspflichtig und werdennur in Apotheken verkauft. Niko-tin ist ein Nervengift und Sucht-mittel.

Martina Pötschke-Langer vomDeutschen Krebsforschungszen-trum glaubt nicht, dass Bemühun-gen um eine Regulierung und rest-riktivere Handhabung nun mitdem OVG-Beschluss einen Dämp-fer erhalten. „Es besteht ein großesUnbehagen gegen dieses fragwür-dige Produkt bei vielen Verant-wortlichen.“Das sei auch in vielenanderen EU-Ländern so, die eben-falls von einer zulassungspflichti-gen Arznei ausgingen. Herstellermüssten verpflichtet werden, alleInhaltsstoffe anzugeben – inklu-

sive derWirkungenundNebenwir-kungen, verlangt die Expertin.

Die E-Zigarette boomt, obwohles noch keine gesicherten Erkennt-nisse über mögliche Langzeitfol-gen gibt. Auch die Bundeszentralefür gesundheitliche Aufklärungoder das Bundesinstitut für Risiko-bewertungwarnen vor demMode-Produkt. Der OVG-Beschluss giltformal nur für NRW, wird aberauch in den anderen Bundeslän-dern genau studiert werden. DasThema wird wohl die Länderge-sundheitsministerkonferenz imJuni beschäftigen. Und auch dieEU-Kommissionwill sich an einenVorschlag für einen einheitlichenUmgang setzen. (dpa)

leUte

EMarc Mazur (18)vom inda-gymna-siumaachen hatsich gestern in Düs-seldorf für das Bun-desfinale desWett-bewerbs „Jugend de-battiert“ qualifiziert.

acht Finalisten diskutierten in zweialtersstufen über schulprojekte ge-gen Rechtsextremismus und einmögliches nPD-Verbot. Mazurmusste sich im Landeswettbewerbder Jahrgangsstufen 11 bis 13 nurMadeleine noel aus goch geschla-gen geben, die mit ihm zusammennun beim Bundesfinale am 23. Junidas Land nRW vertreten wird. einefachkundige Jury hatte die Debat-ten öffentlich nach sachkenntnis,ausdrucksvermögen, gesprächsfä-higkeit und Überzeugungskraft be-wertet. als Preis für ihren gestrigenerfolg erhalten die beiden ein fünf-tägiges Rhetorik-seminar, das sieauf die Bundesebene vorbereitet.ohne Preis, aber mit viel Lob undanerkennung reisten gestern diebeiden anderen Vertreter aus derRegion aus Düsseldorf ab, die es insnRW-Finale geschafft hatten: LisaFeinen (17) vom stiftischen gym-nasium Düren und Moritz Jacobsvom Pius-gymnasiumaachen.

Bei der Verkehrszählung notieren Mitarbeiter an festgelegten stellen und Terminen, wie viele Fahrzeuge an ihnen vorbeifahren. Dabei werden an denMessstellen – egal ob an der a 44 bei aachen-Lichtenbusch oder der B 264 bei Langerwehe – alle Fahrspuren, also beide Fahrtrichtungen gezählt.