Post on 18-Aug-2020
Masterarbeit
an der Universität für Bodenkultur Wien
SUMMEN AUF DEN DÄCHERN WIENS
Wildbienen (Apidae) auf begrünten Dachflächen und Möglichkeiten ihrer Förderung
Verfasserin: Sophie Anna Kratschmer BSc.
Matrikelnummer: 0840596
Studienkennzahl: 066 427
Masterstudium: Umwelt- und Bioressourcenmanagement
Fachbereich: Biodiversität/Landnutzung
Betreut von: Ao.Univ.Prof. DI Dr. Monika Kriechbaum DI Dr. Bärbel Pachinger
Am: Department Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung (DIB) Institut für Integrative Naturschutzforschung
Gregor-Mendel-Straße 33 1180 Wien
Wien, 2015
Abbildung 1: Megachile willughbiella auf Sedum floriferum - September 2014, Dresdnerstraße 62-64.
Abstract
Green Roofs may serve as habitat for plants and animals in urban areas, however, there is little known
about wild bees on green roofs. The aim of this study was to record wild bee diversity on green roofs in
Vienna. Main questions were the influence of flower diversity and supply, characteristic areas of green
roofs and the substrate on wild bees. Furthermore, ecological groups and distribution types were
analyzed. Between March and September 2014, nine green roofs were sampled for wild bees in a 30
day interval by a semiquantitative transect approach. The number of flowering plant species and flower
quantity as indicator of food supply as well as potential nesting sites were documented at each of the
seven sampling dates for every roof. To investigate relations between the surrounding area (sealed,
non-sealed and greened areas) and the wild bees on the roofs, a GIS analysis was conducted
considering 500 m and 1.000 m radii.
In total, 91 bee species (997 individuals), mainly polylectic (89%) and hypergeic (60%), were observed
on the roofs. Also rare species like Heriades rubicola and Hylaeus imparilis were found. Species
richness and abundance of wild bees differed according to the flower supply. Oligolectic species were
promoted by plant families like Ranunculaceae, Campanulaceae, Asteraceae or Fabaceae. During the
dry summer period, when the pollen and nectar supply of herbaceous plants was generally low, roof
areas with flowering Sedum played an important role. Ground nesting species (40%) were frequently
observed on roofs with deep (>20 cm) and earthy/sandy substrate and were characterized by their small
body size. Bee richness and abundance tended to be higher on roofs surrounded by high percentages
of sealed and greened areas than on roofs surrounded by high percentages of unsealed areas.
Abstract
Dachbegrünungen sind ein Ausgleich zu versiegelten Flächen und können auch als Habitat (
vernetzung) für Pflanzen und Tiere dienen. Über Wildbienen auf begrünten Dächern ist bisher jedoch
wenig bekannt. Ziel war es, die Wildbienenfauna auf Dachbegrünungen in Wien zu erfassen. Die
Fragen, welche Rolle dabei das Blütenangebot, das Substrat und die Umgebung spielen und welche
ökologischen Gruppen und Verbreitungstypen für Dachflächen charakteristisch sind, standen dabei im
Vordergrund. In der Vegetationsperiode 2014 wurden die Wildbienen auf neun Versuchsdächern je
siebenmal in einem vierwöchigen Rhythmus mittels semiquantitativer Transektmethode erhoben.
Weiters wurden die Anzahl blühender Pflanzenarten, das Blütenangebot und potenzielle Nistplätze
dokumentiert. Zusammenhänge zwischen begrünten, nicht versiegelten und versiegelten Flächen in
Radien von 500 m und 1.000 m um die Dächer wurden mit einer GIS Analyse aufgezeigt.
Auf den Dächern wurden insgesamt 91 Bienenarten (997 Individuen) festgestellt, darunter seltene Arten
wie Heriades rubicola oder Hylaeus imparilis. Charakteristisch waren polylektische (89%) und
hypergäische (60%) Arten. Die Arten- und Individuenzahlen variierten zum Teil stark, was sich durch
das differierende Blütenangebot der Dächer erklären lässt, wobei ein hohes Blütenangebot die Arten-
und Individuenanzahlen erhöhte. Pflanzenfamilien wie Ranunculaceae, Campanulaceae, Asteraceae
oder Fabaceae förderten oligolektische Arten. War das Blütenangebot durch Trockenheit reduziert,
spielten Teilbereiche mit Sedum eine große Rolle als Nahrung. Terricole Arten (40%) wurden häufiger
auf Dächern mit tiefem (>20 cm), erdigem Substrat beobachtet und zeichneten sich durch ihre kleine
Körpergröße aus. Auf Dächern mit einem höheren Anteil versiegelter und begrünter Flächen in der
Umgebung wurden tendenziell mehr Arten und Individuen beobachtet als auf Dächern mit hohen
Anteilen nicht versiegelter Flächen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung und Forschungsfragen................................................................2
1.1 Einleitung..............................................................................................2
1.2 Ziele und Forschungsfragen .................................................................4
2 Wildbienen und begrünte Dächer................................................................5
2.1 Wildbienen............................................................................................5
2.2 Begrünte Dächer...................................................................................7
2.2.1 Begrünte Dächer in Wien .................................................................. 8
2.2.2 Dachbegrünungstypen ...................................................................... 8
2.2.3 Aufbau und Vegetation von begrünten Dächern ............................. 10
2.2.4 Ökosystemleistungen und Biodiversität durch Dachbegrünungen .. 12
3 Material und Methoden ............................................................................. 15
3.1 Kriterien für die Auswahl der Versuchsdächer .................................... 15
3.2 Erhebungsmethoden .......................................................................... 15
3.3 Auswertungsmethoden ....................................................................... 19
4 Beschreibung der Versuchsdächer ........................................................... 21
5 Ergebnisse ................................................................................................ 39
5.1 Wildbienenvielfalt auf den Dächern .................................................... 39
5.2 Blütenangebot und Blütenpflanzenvielfalt auf den Dächern ............... 45
5.3 Beliebte Teilbereiche .......................................................................... 47
5.4 Pollenfutterpräferenzen ...................................................................... 50
5.5 Verbreitungstypen auf den Dächern ................................................... 51
5.6 Nistweise auf den Dächern................................................................. 52
5.7 Einfluss der Umgebung ...................................................................... 58
5.8 Bemerkenswerte Arten ....................................................................... 63
6 Diskussion................................................................................................. 69
7 Zusammenfassung und Fördermöglichkeiten ........................................... 78
8 Danksagung.............................................................................................. 80
9 Literaturverzeichnis ................................................................................... 81
10 Tabellenverzeichnis .................................................................................. 86
11 Abbildungsverzeichnis .............................................................................. 88
12 Anhang...................................................................................................... 91
1
1 Einleitung und Forschungsfragen
1.1 Einleitung
Wildbienen spielen (neben Honigbienen) in Städten eine wichtige Rolle für die
Bestäubung von Pflanzen. Sei es in Gärten, bei der Bestäubung von Pflanzen,
welche ruderale oder ähnliche nicht genutzte Standorte wiederbesiedeln, in Parks
oder anderen Naherholungsbereichen. Auch auf kleinen Standorten, wie zum
Beispiel auf Balkonen ist das Vorkommen von Wildbienen möglich, vorausgesetzt,
es sind geeignete Nistplätze, ein optimales Mikroklima und ausreichend
Futterpflanzen in der Nähe vorhanden (CANE, 2005).
Durch Flächenverluste wird ein Verlust an Wildbienenarten verzeichnet und
scheint unvermeidbar. Die gezielte Erforschung von einzelnen Gebieten bzw.
Teilbereichen in Städten soll dazu beitragen, die Lebensraumbedürfnisse von
Wildbienen in Städten besser zu verstehen. Diese Informationen können in
weiterer Folge dazu verwendet werden, eine nachhaltige Stadtentwicklung zu
fördern und speziell Bereiche zur Bienenförderung zu implementieren
(HERNANDEZ et al., 2009).
Die Begrünung von Dächern ist ein wesentlicher Schritt zur nachhaltigen
Stadtplanung. Eine Dachbegrünung stellt einen Ausgleich zur versiegelten Fläche
dar. Durch die Begrünung von Dächern wird es möglich, verschiedene negative
Effekte von bebauter Fläche auf das lokale Ökosystem, wie zum Beispiel die
Bildung von Hitzeinseln oder unkontrollierten Regenwasserabfluss, zu reduzieren.
Begrünte Dächer stellen einen potenziell wichtigen Lebensraum für Bienen in
Städten dar. Bienen sind wärmeliebend. Ein wesentlicher Vorteil von Dächern, im
Gegensatz zu Parks oder städtischen Gärten, ist die höhere Sonneneinstrahlung.
Auf diesen Umstand reagieren Bienen als wärmeliebende Organismen positiv
(MATTESON und LANGELLOTTO, 2010).
Durch die Förderung von Wildbienen und der damit zusammenhängenden
Bestäubungsleistung wird eine durchgängige Vegetation des begrünten Daches
sichergestellt, was sich positiv auf die Ökosystemleistungen, welche mit der
Begrünung einhergehen, auswirkt (DUNNETT und KINGSBURY, 2008). Auf der
anderen Seite sind begrünte Dächer als Habitat, welches zu einer Förderung der
2
Wildbienenfauna in verbauten Gebieten beiträgt, zu sehen (TONIETTO et al.,
2011).
Zurzeit gibt es acht Studien (weltweit), welche sich mit Wildbienen auf begrünten
Dächern beschäftigen, wobei fünf aus Nordamerika stammen und die anderen drei
aus Europa. Die Studie von MAC IVOR und LUNDHOLM (2011) befasst sich
allgemein mit der Insektenvielfalt auf begrünten Dächern und differenziert nicht
näher verschiedene Bienenarten. Die neue Arbeit von MAC IVOR et al. (2014)
zeigte, dass der Sedum eine wichtige Pollen- und Nektarquelle für Wildbienen auf
Dächern in Toronto darstellt. COLLA et al. (2009) untersuchten den Vergleich
zwischen zwei extensiven Gründächern und unterschiedlichen Bodenhabitaten in
Bezug auf deren Wildbienendiversität und Abundanz. Sowohl die Bienenvielfalt als
auch die Abundanz war in den unterschiedlichen Bodenlebensräumen höher als
auf den begrünten Dächern. Auf den Dachflächen konnten sehr ähnliche
Bienengesellschaften verglichen zu den Untersuchungsflächen am Boden
beobachtet werden. TONIETTO et al. (2011) verglichen die Abundanz, die
Diversität und die Zusammensetzung der Wildbienengemeinschaft von begrünten
Dächern mit natürlichen Habitaten und urbanen Grünräumen, wie zum Beispiel
Parks. Auch ihre Ergebnisse zeigen tendenziell eine höhere Artenvielfalt und
Abundanzen der Bodenhabitate verglichen zu den begrünten Dachflächen. Dies
erklären die AutorInnen dadurch, dass etwa auf begrünten Dächern weniger
Blütenreichtum verglichen mit den anderen Untersuchungsflächen vorhanden war.
Die Arbeit von KSIAZEK et al. (2014) gibt einen Überblick der Wildbienenfauna
von sieben Dächern in Chicago und stellt zehn neue Arten fest, die zuvor noch
nicht auf Chicago’s Dächern beobachtet wurden. KADAS (2006) publizierte in
Großbritannien eine Studie über verschiedene Invertebraten auf begrünten
Dächern und bezieht auch Wildbienen mit ein. Sie gibt einen Überblick über
verschiedene Gliederfüßer auf begrünten Dächern und deren
naturschutzfachliches Interesse, geht aber weniger auf Habitatstrukturen ein. In
der Schweiz ging man der Frage nach welches Substrat, welche Vegetation und
welche Strukturen auf begrünten Dächern für Wildbienen förderlich sind und
verglich dafür unterschiedliche Formen von extensiven Dachbegrünungen
(BRENNEISEN, 2005). Eine weitere Studie aus Zürich zeigt, dass die
Wildbienengemeinschaft auf Dächern in höheren Maße durch die Vernetzung mit
anderen Lebensräumen beeinflusst ist, als Gemeinschaften weniger mobiler
3
Insekten (Laufkäfer und Spinnen). Verglichen mit den wenig mobilen Gruppen
hatten Faktoren am Dach (z.B. Substrat, Pflanzen oder Größe) eine geringen
Einfluss auf die Wildbienengemeinschaft (BRAAKER et al., 2014).
Momentan gibt es noch sehr wenig Wissen über Wildbienen auf begrünten
Dächern. Daten welche den Einfluss des wärmeren Klimas im Osten Europas,
hinsichtlich der Wildbienengemeinschaften auf begrünten Dächern zeigen, fehlen
völlig. Aus diesem Grund wurden über die Vegetationsperiode des Jahres 2014
begrünte Dächer in Wien hinsichtlich ihrer Wildbienenfauna untersucht.
1.2 Ziele und Forschungsfragen
Ein wesentliches Ziel dieser Arbeit war es, die Wildbienenfauna ausgewählter
begrünter Dächer in Wien in Abhängigkeit von Blütenangebot und Substrat zu
erfassen und darauf aufbauend Fördermöglichkeiten für Wildbienen aufzuzeigen.
Es wurden folgende Forschungsfragen bearbeitet:
Mit welchen Arten und in welchen Häufigkeiten sind Wildbienen auf
begrünten Dächern in Wien vertreten und wie unterscheiden sich diese
hinsichtlich der Arten- und Individuenzahlen sowie Diversitätsindizes?
Welche Auswirkungen haben das Blütenangebot (Vielfalt und Quantität)
und für Dachbegrünungen charakteristische Teilbereiche auf die
Wildbienen der begrünten Dächer?
Werden bestimmte ökologische Gruppen durch die Verfügbarkeit von
Nistmöglichkeiten und Pollenfutterpflanzen auf den Dächern besonders
gefördert und welche Verbreitungstypen sind auf den Dächern anzutreffen?
Welche Auswirkungen haben Tiefe und Beschaffenheit des Substrates auf
das Auftreten terricoler Wildbienenarten?
Welche Zusammenhänge ergeben sich zwischen den Anteilen begrünter,
nicht versiegelter und versiegelter Fläche in der Umgebung und den Arten-
und Individuenzahlen der Wildbienen auf den begrünten Dächern?
4
2 Wildbienen und begrünte Dächer
2.1 Wildbienen
In Österreich gibt es 48 Bienengattungen mit 690 Bienenarten von denen 434 (+?
6) Arten für Wien bekannt sind (GUSENLEITNER et al., 2012).
Im Unterschied zu Honigbienen (Apis mellifera) zeichnen sich Wildbienen durch
ihre mehr oder weniger solitäre Lebensweise aus. Solitäre Bienen bewerkstelligen
den Nestbau und die Brutversorgung alleine. Manche Arten bilden
Nestaggregationen (Ansammlungen von Nestern auf engem Raum), bei denen
jedes Weibchen ihr eigenes Nest betreut. Von einer kommunalen Lebensweise
spricht man, wenn mehrere Weibchen gemeinsam ein Nest nutzen, in diesem aber
immer noch ihre eigenen Brutzellen versorgen. Bei den unterschiedlichen sozialen
Verhaltensweisen kommt es zu einer Arbeitsaufteilung zwischen den weiblichen
Individuen. Dabei unterscheidet man Weibchen, die Eier legen und Arbeiterinnen,
denen verschiedene Tätigkeiten im Nest und das Sammeln von Nahrung
zukommen (WESTRICH, 1990 a).
Neben den Arten die zur Brutversorgung Pollen- und Nektar sammeln, haben sich
auch parasitäre Verhaltensweisen entwickelt. Es wird zwischen Sozialparasiten
und Brutparasiten unterschieden. Typische Sozialparasiten sind die sogenannten
Kuckuckshummeln, bei denen ein Weibchen das Nest der Wirtsart übernimmt und
ihre Nachkommen von den Arbeiterinnen des Nestes aufziehen lässt. Brut- oder
Futterparasiten legen ihre Eier in die Brutzellen des jeweiligen Wirtes. Die
Schmarotzerlarve vernichtet zuerst das Wirtsei und versorgt sich anschließend
vom Pollen- und Nektarvorrat in der Brutzelle.
Hinsichtlich des Nestbaus hat sich eine große Anzahl an Bauweisen und
verwendeten Materialien entwickelt. So sind selbstgegrabene Brutröhren in der
Erde, selbstgenagte Nester in Totholz oder markhaltigen Pflanzenstängel, aus
Harz gefertigte Nester an Bäumen oder gemörtelte Nester an Steinen typische
Bauweisen für die Nestanlage. Nester werden auch in verschiedene bereits
vorhandene Hohlräume in senkrechten Strukturen (z.B.: Mauerritzen), leeren
Schneckenhäuser oder Käferfraßgängen angelegt. Viele Arten kleiden ihre Nester
mit pflanzlichen Materialien oder mineralischen Baustoffen aus. Unterschiedliche
5
bodennistende Arten verkleiden die Brutzellen mit körpereigenen Sekreten
(ähnlich dem Wachs bei Hummeln und Honigbienen).
Für die Verproviantierung der Brutzellen werden vom Weibchen Pollen gesammelt,
die wegen ihres hohen Eiweißgehaltes der wichtigste Bestandteil der
Larvennahrung ist. Man unterscheidet zwischen polylektischen und oligolektischen
Bienenarten. Erstere sammeln Pollen von verschiedenen Pflanzen, sie sind
sogenannte Pollengeneralisten. Polylektische Arten können jedoch auch
Präferenzen für bestimmte Pflanzengruppen zeigen und andere ganz meiden. Vor
allem soziallebende Arten, die oft mehrere Generationen übers Jahr ausbilden,
sind polylektisch, da sie sich die Bindung an eine Pollenquelle nicht leisten können.
Im Gegensatz dazu stehen oligolektische Bienenarten, bei denen die Weibchen
auf bestimmte Pollenfutterquellen spezialisiert sind. Die Flugzeit des
Bienenweibchens und die Blütezeit der Pflanze sind in der Regel synchronisiert,
es wird meist nur eine Generation ausgebildet.
Der nutzbare Lebensraum von Wildbienen ist durch drei Bedingungen geprägt. Er
muss den von der Art benötigten Nistplatz aufweisen und die benötigten
Baumaterialien (sogenannte „Requisiten“) für den Nestbau bereitstellen. Als dritter
Aspekt müssen Nahrungspflanzen in ausreichender Menge vorhanden sein. Durch
diese Aspekte können sich Teillebensräume bilden, welche in der Landschaft oft
durch ihre räumliche Trennung gekennzeichnet sind. Der Verbund der
Teillebensräume ist oft ausschlaggebend für das Vorkommen der einzelnen Arten
(WESTRICH, 2011).
Ein weiterer wichtiger Aspekt für das Vorkommen von Bienen ist das
vorherrschende Mikroklima. Dieses soll zum einen eine ausreichend lange
Flugaktivität der Imagines sicherstellen und zum anderen die optimale
Entwicklungstemperatur für den Nachwuchs gewährleisten. Die meisten
Bienenarten sind wärme- und trockenheitsliebend, wodurch sich ihr hoher
Anspruch an das Mikroklima erklären lässt (GUSENLEITNER et al., 2012).
Hummeln und ein paar stark behaarte Frühlingsarten sind zur eigenen
Thermoregulation fähig. Sie fliegen auch bei schlechten Witterungsverhältnissen
und besiedeln mitunter Habitate in alpinen Stufen (AMIET und KREBS, 2012).
6
2.2 Begrünte Dächer
Die Begrünung von Dächern hat in einigen Ländern bereits lange Tradition. Als
frühestes bekanntes Beispiel gelten die hängenden Gärten Babylons (heutiges
Syrien) aus der Zeit zwischen etwa 700-800 Jahre v. Ch. In Skandinavien und
Kurdistan gehörten Erde und Lehm zu den traditionellen Baumaterialien. Damit
wurden Dachflächen errichtet und in Folge oft von verschiedenen Gräsern
besiedelt. In Skandinavien halfen diese sogenannten „Grasdächer“ gegen den
Wärmeverlust während der langen, kalten Winter, wogegen sie in Regionen mit
heißerem Klima die Räume kühl hielten. Auch in China und Japan waren natürliche
Baumaterialien wie Erde, Lehm oder Stroh billige und leicht heranzuschaffende
Materialien um ein Haus vor Witterungseinflüssen zu schützen.
Die Entwicklung neuer Baumaterialien machte die Errichtung von Dächern mit
längerer Lebensdauer und weniger Pflegeaufwand, verglichen zu Grasdächern,
möglich, was zu einem Rücklauf des Baus von Gründächern führte.
In den 1960er und 1970er Jahren kam es in deutschsprachigen Ländern (Schweiz
und Deutschland) durch die aufstrebende Umweltschutzbewegung sowie durch
wissenschaftliche Forschung zu einer Forcierung von begrünten Dächern. Bis in
die 1980er Jahre waren die Material- und Bautechnik hinsichtlich
Durchwurzelungsschutz oder Wasserdichtheit bei Dachbegrünungen noch nicht
ausgereift (DUNNETT und KINGSBURY, 2008). Durch die Erkenntnisse, dass
Dachbegrünungen nicht nur eine ästhetische Aufwertung von Gebäuden, sondern
auch ökologische Vorteile mit sich bringen, gewann die Gebäudebegrünung für
eine nachhaltige Stadtplanung an Bedeutung (BRENNEISEN, 2003). Es kam zu
einer Technologieverbesserung der Baumaterialien und der Bautechniken für die
Gebäudebegrünung, vor allem aus Deutschland, weshalb es heute nur mehr wenig
technische Hindernisse für die Anlage von Gründächern gibt (SNODGRASS und
SNODGRASS, 2006).
Als herausragender Vertreter für Bauwerksbegrünung in Österreich gilt der
Künstler und Architekt Friedensreich Hundertwasser. Auf seinem bekannten
Bauwerk im dritten Wiener Gemeindebezirk – dem Hundertwasser-Haus – wurden
etwa 992 Tonnen Boden mit 250 Bäumen und Sträuchern auf dem Dach etabliert
(DUNNETT und KINGSBURY, 2008).
7
2.2.1 Begrünte Dächer in Wien
2.2.2 Dachbegrünungstypen
In Wien sind laut der Gründachflächenerhebung aus dem Jahr 2009, 115,3 ha
(2,2%) von insgesamt 5.242 ha Dachfläche begrünt (HOFFERT und
LUMASEGGER, 2010).
In der Wiener Bauordnung werden Dachbegrünungen nicht vorgeschrieben (DIE
UMWELTBERATUNG WIEN, 2009). In den Bebauungsplänen können jedoch
zusätzlich „…Bestimmungen über die Ausbildung der Schauseiten und Dächer der
Gebäude, insbesondere über die Begrünung der Dächer … festgesetzt werden.“
(§5 Abs. 4 lit. k. BO Wien). Die Stadt Wien fördert Dachbegrünungen mit einem
maximalen Betrag von 2.200 Euro. Die Förderung liegt zwischen 8 und 25 Euro
pro Quadratmeter und richtet sich nach der Höhe des durchwurzelbaren Aufbaus1
(MA 22, 2015 a).
Zur Qualitätssicherung und Sicherstellung funktionsfähiger begrünter Dächer in
Österreich dient die ÖNORM L 1131. Durch diese Norm werden Grundsätze, wie
z.B. Bauweisen, Anwendungen von Baustoffen und Bepflanzungen für die
Bauwerksbegrünung vermittelt. Der Verband für Bauwerksbegrünung hat ein
Gütesiegel zur Zertifizierung von Gründächern entwickelt, welches die Umsetzung
des „Bewertungsmodells für Dachbegrünungen“ aus der ÖNORM L 1131 darstellt
(VERBAND FÜR BAUWERKSBEGRÜNUNG, 2014). In diesem Bewertungsmodell
wird neben unterschiedlichen Substrateigenschaften auch auf die Anzahl der
Pflanzenarten auf extensiven Dachbegrünungen bzw. auf das Grünvolumen bei
intensiven Dachbegrünungen eingegangen (ÖNORM L 1131, 2010).
Die Typen der Dachbegrünungen unterscheiden sich durch ihre
Substratmächtigkeit und die damit verbundene Pflanzenauswahl. Prinzipiell wird
zwischen intensiven und extensiven Dachbegrünungen unterschieden. Die
ÖNORM L 1131 (2010) gibt dazu die Zwischenstufen reduzierte Intensivbegrünung
und reduzierte Extensivbegrünung an. Auch die Pflegeintensität, eventuelle
Bewässerung oder die Nutzung durch Menschen lassen eine Zuordnung zu den
1 Als durchwurzelbarer Aufbau gelten lt. ÖNORM L 1131 (2010, S. 19) „die für die Vegetation
nutzbaren Teile des Begrünungsaufbaues, das sind die Vegetationsschicht und die Dränschicht,
sofern die Wasserspeicherfähigkeit mehr als 15 Vol.% beträgt.“
8
genannten Begrünungstypen zu. DUNNETT und KINGSBURY (2008) führen
zusätzlich den Begriff der semi-extensiven Dachbegrünung ein.
Intensive Dachbegrünung
Ein intensiv begrüntes Dach ist einem Garten oder Park sehr ähnlich. Das Substrat
hat eine Tiefe von mindestens 15 cm (DUNNETT und KINGSBURY, 2008) bzw.
20 cm (OBERNDORFER et al. 2007). Die ÖNORM L 1131 (2010) gibt eine
Substratmächtigkeit von über 20 cm bis über 80 cm, in Abhängigkeit von der
Bepflanzung, an. Die zuvor angesprochene reduzierte Intensivbegrünung wird mit
15 bis 25 cm Substrathöhe angegeben. Durch die Ähnlichkeit zu Gärten ist bei
dieser Form der Dachbegrünung mit einem entsprechendem Pflegeaufwand und
ausreichender Bewässerung zu rechnen. Von einer Nutzung durch Menschen wird
ausgegangen.
Extensive Dachbegrünung
Bei der extensiven Begrünung steht eher die Funktionalität als eine menschliche
Nutzung im Vordergrund. OBERNDORFER et al. (2007) geben eine Substrattiefe
zwischen 2 und 20 cm für die extensive Begrünung an. DUNNETT und
KINGSBURY (2008) analog zur intensiven Dachbegrünung Substratmächtigkeiten
zwischen 2 und 15 cm. Die ÖNORM L 1131 (2010) gibt für Extensivbegrünungen
10 bis 19 cm, bzw. für reduzierte Extensivbegrünungen Substrattiefen über 8 cm
an. Daraus wird geschlossen, dass begrünte Dächer mit einer Substrattiefe unter
8 cm nicht mehr dem ÖNORM Qualitätsstandard entsprechen. Generell werden
extensiv begrünte Dächer nicht durch den Menschen genutzt. Durch das geringere
Gewicht des eingesetzten Substrates und die daraus folgende geringere Auflast
auf das Dach, kann diese Begrünungsform auch in Modernisierungskonzepten
(„retrofitting“) und bei der Altbausanierung in Betracht gezogen werden (DUNNETT
und KINGSBURY, 2008; OBERNDORFER, 2007).
Zusätzliche Begrünungsarten
DUNNETT und KINGSBURY (2008) definieren zusätzlich die semi-extensive
Dachbegrünung und wollen damit die scharfen Grenzen zwischen extensiver und
intensiver Begrünung auflösen. Es werden Elemente der beiden Typen gemischt,
zum Beispiel die stellenweise Wahl eines etwas tieferen Substrates was eine
9
2.2.3 Aufbau und Vegetation von begrünten Dächern
größere Palette an verschiedenen Pflanzen zur Begrünung möglich macht. Auch
die Nutzung und Pflege durch den Menschen wird hier eher in Betracht gezogen
als bei extensiven Gründächern.
Ein weiterer Gründachtyp, der in Großbritannien entwickelt wurde, ist das
sogenannte „Brown/Biodiverse Roof“. Dabei handelt es sich um eine extensive
Begrünungsform bei der das Substrat aus recyceltem und lokalem Schutt, Kies
und Boden mit geringem Nährstoffgehalt besteht. Die Begrünung wird entweder
sich selber überlassen oder es werden heimische Wildblumenmischungen
ausgebracht. Das vorrangige Ziel dieser Begrünungsart ist die Förderung der
Biodiversität auf Dächern (GEDGE, 2003).
Der Aufbau einer Dachbegrünung wird durch verschiedene funktionelle Schichten
bewerkstelligt, durch deren Kombination sich eine funktionelle Einheit ergibt. Auf
dem Dachrohbau kommt zuerst eine Wärmedämmschicht, darauf folgt eine
Wasser- und durchwurzelungsfeste Schicht, gefolgt von einer Dränschicht, die für
den Abfluss von überflüssigem Regenwasser sorgt (SNODGRASS und
SNODGRASS, 2006). Über der Dränschicht wird ein Filtervlies eingebaut, welches
verhindert, dass feines Material aus dem Substrat in die Dränage eingewaschen
wird und diese verdichtet (DUNNETT und KINGSBURY, 2008). Auf dem Filtervlies
wird schließlich das Substrat aufgebracht. Die Schichtdicke ist von
unterschiedlichen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel den Ansprüchen und Art
der Vegetation, bautechnischen Eigenschaften oder der Exposition des Daches
sowie regionalen klimatischen Verhältnissen (ÖNORM L1131, 2010).
Auch die Wahl des Substrates, welches aus verschiedenen natürlichen,
synthetischen und modifizierten Bestandteilen zusammengesetzt sein kann,
orientiert sich am Begrünungstyp, der angestrebten Vegetation, den klimatischen
Voraussetzungen aber auch nach der Verfügbarkeit von Materialien und dem
geplantem finanziellen Aufwand. Das Substrat sollte folgende Eigenschaften
besitzen: Es sollte gegen Witterungseinflüsse beständig sein und eine gute
Lagerungsstabilität aufweisen. Außerdem ein geringes spezifisches Gewicht
haben um die Auflast auf dem Dach niedrig zu halten, wodurch gleichzeitig eine
höhere Substrattiefe erreicht werden kann. Eine Balance zwischen
Wasserdurchlässigkeit (vor allem wenn das Substrat auch als Dränage dient) und
10
Wasserspeicherkapazität, um das Austrocknen der Vegetation zu verhindern,
sollte gegeben sein. Nährstoffspeichernde Eigenschaften sowie ein gewisses Maß
an Durchlüftungsfähigkeit sind ebenfalls charakteristisch für Begrünungssubstrate.
Die unterschiedlichen Substrate setzen sich aus einer Mischungen von natürlichen
(Sand, Ton, Lavagestein, Bimsstein oder Schotter) und künstlichen Mineralien
(Perlit, Vermiculit oder Steinwolle) zusammen. Splitter aus Ton, Fliesen, Ziegeln
oder Beton aber auch Styropor können als recycelte Komponenten verwendet
werden. Organische Substanzen in Form von Torf, Kokosfasern, Wurmkompost
aber auch Baumrinde, Viehmist oder Gartenabfälle können weitere Bestandteile
bilden. Daneben kann Kunststoff zugesetzt werden um das Gewicht zu reduzieren
(AMPIM et al., 2010).
Die Auswahl der Vegetation sollte sich an den klimatischen Verhältnissen und am
Dachtyp (also an der Substrattiefe) orientieren. Begrünte Dächer sind verschärften
Umwelteinflüsse wie Trockenheit, breiten Temperaturschwankungen, starker
Exposition bezüglich Wind, Sonneneinstrahlung aber auch Regenereignissen
ausgesetzt. Darum ist die Pflanzenauswahl ein kritischer Punkt für den Erfolg oder
Misserfolg der begrünten Fläche. In gemäßigten Klimazonen kommen niedrige
Temperaturen im Winter als kritische Faktoren für die Vegetationsvitalität hinzu.
Aus Gründen der Ressourcenschonung sollte eine minimale Bewässerung bei der
Vegetationsplanung im Auge behalten werden (DUNNETT und KINGSBURY,
2008).
Für extensive Gründächer eignen sich Pflanzen, die an raue Verhältnisse
angepasst sind. Unterschiedliche Sedum Arten werden besonders gerne
eingesetzt, weil sie mit ihren sukkulenten Blättern Wasser speichern und so langen
Trockenperioden trotzen. Auch Moose, trockentolerante Einjährige, Gräser und
Alpenpflanzen sind vorteilhafte Pflanzen für Gründächer mit geringer
Substratmächtigkeit. Je höher die Substratschicht ist, umso unterschiedlicher kann
die Vegetation sein. Sträucher und kleine Bäume sind auf intensiven
Dachbegrünungen keine Seltenheit. Optimal ist die Wahl möglichst heimischer
Pflanzen, weil diese an die vorherrschenden Klimabedingungen bestens
angepasst sind. Ein weiterer Grund, sich für heimische Pflanzen zu entscheiden,
ist die Erhaltung der heimischen Flora, welche auch durch begrünte Dachflächen
bewerkstelligt werden kann (OBERNDORFER et al., 2007).
11
2.2.4 Ökosystemleistungen und Biodiversität durch Dachbegrünungen
Begrünte Dächer zeichnen sich durch ihre Multifunktionalität aus. Die
verschiedenen, zum Teil sehr gut erforschten Ökosystemleistungen fassen
DUNNETT und KINGSBURY (2008) zusammen:
Verbessertes Regenwasserabfluss-Management, weil durch das Substrat
und die Vegetation Wasser gespeichert wird und es so zu einer Reduktion
der Abflussmenge (bis zu 60%) bei Starkregenereignissen kommt. Dies hat
eine Entlastung der Abwassersysteme und Eindämmung von
Überschwemmungen2 im Stadtgebiet zur Folge. Eine Reduktion des
Nährstoffeintrages durch Regenwasser in das Abwasser ist ebenfalls
möglich.
Durch den Kühlungseffekt (Evapotranspiration) und die Beschattung durch
die Vegetation wird der Energieverbrauch durch Klimaanlagen gesenkt.
Das Abdämpfen von Hitzeinseln in Städten durch den Kühlungseffekt und
geringe Albedo und ein dadurch verbessertes Stadtklima.
Die Stadtluftverbesserung durch die Speicherung von Schadstoffen und
Kohlenstoff durch die Vegetation und das Substrat.
Die Einsparung von Heizenergie durch die isolierende Wirkung der
Begrünung und des Substrates gegen Kälte.
Den Schutz der Dachmembranen vor hoher UV-Einstrahlung und starken
Temperaturschwankungen wodurch die Lebensdauer des Daches erhöht
wird.
Den ästhetischen Nutzen durch die visuelle Aufwertung der
Stadtlandschaft.
Positive psychologische Effekte wie zum Beispiel der verbesserte
Erholungsprozess des Menschen in natürlichen Umgebungen.
Eine weitere wichtige Funktion begrünter Dächer, die seit ungefähr einem
Jahrzehnt in die Forschung Eingang findet, ist die Rückgewinnung von
2 Ein eindrückliches Szenario einer „Stadtflut“ ist das Beispiel vom 13.05.2010 in Wien 7,
Lerchenfelderstraße welches unter http://www.youtube.com/watch?v=Cj2GTNIU4Mo verfolgt
werden kann (Abgerufen am: 11.01.2014).
12
http://www.youtube.com/watch?v=Cj2GTNIU4Mo
Lebensraum für Tiere und Pflanzen im urbanen Raum. Begrünte Dächer
unterscheiden sich von ebenerdigen Lebensräumen in erster Linie durch die
limitierte Bodenmächtigkeit und die damit verbundene mögliche Vegetation
(BRENNEISEN, 2003). Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass Dächer als
Fläche, bereits existieren und so für die Begrünung kein zusätzlicher Platz
beansprucht werden muss (KADAS, 2006).
Extensive Dachbegrünungen werden dabei als besondere Möglichkeit der
Lebensraumbereitstellung gesehen, weil sie durch die geringe menschliche
Nutzung ungestörte Habitate darstellen (DUNNETT und KINGSBURY, 2008).
Hinzu kommt, dass durch die Begrünung von Dächern die Vernetzung von
anderen, teilweise am Stadtrand gelegenen, Habitaten unterstützt wird (KIM,
2004).
Der Schutz gefährdeter Arten ist ein weiterer Aspekt. So konnte in Großbritannien
durch die Etablierung von „brown roofs“ zum Schutz des gefährdeten
Hausrotschwanzes (Phoenicurus ochruros) beigetragen werden (GEDGE, 2003).
Eine andere Studie aus der Schweiz konnte nachweisen, dass Kiebitze (Vanellus
vanellus) und Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) auf Dächern geeignete
Habitate vorfinden (BAUMANN, 2006).
BRENNEISEN (2003) beobachtete auf Dächern in der Schweiz in einer sehr
detaillierten Studie über die ökologischen Ausgleichspotenziale von Gründächern,
naturschutzfachlich interessante Spinnen und Käfer. Eine andere Studie aus der
Schweiz behandelt das Dach des Seewasserwerkes „Moos“ in Zürich. Es ist seit
1914 begrünt wobei lokaler Boden als Substrat verwendet wurde. Samen aus der
Umgebung waren daher durch die Samenbank im Boden bereitgestellt wodurch
sich eine sehr artenreiche Wiese, welche vorwiegend als Halbtrockenrasen
charakterisiert wird, entwickelte. Daneben gibt es Stellen die sich eher durch Arten
nährstoffreicher Fettwiesen auszeichnen. Insgesamt konnten 175 Pflanzenarten,
darunter neun Orchideenarten, vorgefunden werden. 10% der Pflanzenarten
dieses Daches sind für die Stadt Zürich als stark gefährdet eingestuft (LANDOLT,
2001).
Im Rahmen einer Studie auf begrünten Dächern in London wurden 10% der
beobachteten Käfer nationaler oder lokaler Schutzstatus zugeordnet (KADAS,
2006). Dabei ist die Artenzusammensetzung von bodenbewohnenden Käfern vom
Alter des begrünten Daches abhängig. Es bestehen Ähnlichkeiten in der
13
Entwicklung des Substrates zu Böden von renaturierten Bergbaugebieten, welche
sich durch extreme Bedingungen auszeichnen (SCHRADER und BÖNING, 2006).
Wildbienen können auf Dächern durch eine blütenreiche Vegetation profitieren, die
während der gesamten Vegetationsperiode Futter in Form von Nektar und Pollen
zur Verfügung stellt (BRENNEISEN, 2005; MAC IVOR, 2014). Umgekehrt profitiert
die Vegetation auf den Dächern durch Bienen und andere Bestäuber, weil durch
die Bestäubungsleistung die Pflanzenpopulation aufrechterhalten wird. In weiterer
Folge dient diese auch anderen Tieren als Nahrungsressource (COLLA et al.,
2009).
14
3 Material und Methoden
Um Aussagen über die Artenvielfalt der Bienen auf begrünten Dächern treffen zu
können und in weiterer Folge Förderungsmöglichkeiten vorzuschlagen, wurden
während der Vegetationsperiode 2014, neun begrünte Dächer in Wien beprobt. Im
Dezember 2013 und Jänner 2014 wurden, mit Unterstützung von Jürgen Preiss
(MA 22, Magistratsabteilung für Umweltschutz Wien) und Vera Enzi (wiss.
Projektmitarbeiterin am Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau, BOKU
Wien), neun begrünte Dächer als Versuchsflächen ausfindig gemacht. In Folge
dessen wurde zu den entsprechenden Hausverwaltungen, BewohnerInnen oder
anderen Personen, durch die der einwandfreie und flexible Zugang zu den
Dächern gewährleistet werden konnte, Kontakt aufgenommen.
3.1 Kriterien für die Auswahl der Versuchsdächer
Die Versuchsdächer sollten einen möglichst heterogenen Querschnitt
repräsentieren. Deshalb galt das Hauptaugenmerk bei der Auswahl der
Versuchsdächer unterschiedlichen Substrattiefen und -zusammensetzungen mit
denen auch die verschiedenen Vegetationsausbildungen der Begrünung
einhergehen. Damit im Zusammenhang stehen auch die verschiedenen Arten der
Nutzung der Versuchsdächer. Dadurch ist es möglich verschiedene Dachtypen,
deren Blütenangebot und deren Vielfalt blühender Pflanzenarten im Hinblick auf
die Wildbienenfauna zu untersuchen. Um den Einfluss der Umgebung auf die
Bienenfauna untersuchen zu können, wurde versucht, Dächer mit unterschiedlich
begrünten, nicht versiegelten und versiegelten Flächenanteilen in ihrer Umgebung
auszuwählen. Im Kapitel „Beschreibung der Versuchsdächer“ (Seite 21 ff) sind die
begrünten Dächer unter Einbezug der hier genannten Kriterien genau
beschrieben.
3.2 Erhebungsmethoden
Bienen
Die ausgewählten Dächer wurden, in sieben Beprobungszyklen, von März 2014
bis September 2014 alle vier Wochen bei sonnigem, trockenem und relativ
windstillem Wetter beprobt. Vor allem der Faktor der Windstärke war mitunter,
15
besonders bei sehr exponierten Dächern, eine gewisse Herausforderung und so
kam es vor, dass bei einigen wenigen Beprobungen lebhafter Wind ging. Bei jeder
Beprobung wurden die Witterungsverhältnisse (Lufttemperatur, Windstärke,
Bewölkungsgrad) subjektiv bewertet. Die Lufttemperatur wurde bei jeder
Beprobung geschätzt bzw. lehnt sich an den Wetterbericht des jeweiligen Datums
an. Für die Wettervorhersage wurden die Websites der „ZAMG“ bzw. von „orf.at“
zu Rate gezogen. Die Windstärke wurde in 4 Gruppen eingeteilt: „Kein Wind“,
„schwach“, „lebhaft“ und „stark“. Dazu wurden auch „lebhafte Böen“ aufgezeichnet.
Der Grad der Bewölkung wurde in 5 Gruppen eingeteilt: „keine“, „wenig“, „mittel“,
„stark“ und „ganz bedeckt“.
Es wurde versucht jeden Beprobungszyklus innerhalb eines
zusammenhängenden Zeitraumes (meistens eine Woche) durchzuführen um
einen repräsentativen Artenausschnitt für jeden Monat darzustellen. Dies war vor
allem in den Frühlingsmonaten und im August durch das unbeständige Wetter im
Untersuchungsjahr nicht immer möglich.
Um die besonderen Eigenschaften begrünter Dächer auf die Wildbienenfauna
deutlicher analysieren zu können, wurden auf den Dächern verschiedene
Teilbereiche ausgewiesen. Dabei wurde nach der Bepflanzung (Sedum, krautige
Pflanzen, Sträucher, Wiese, etc.) unterschieden. Auf manchen Dächern wurden
darüber hinaus Teilbereiche, die sich durch bestimmte Strukturen (Totholz,
Gemüsebeete, Blumentröge etc.) ergaben, einzeln ausgewiesen. Tabelle 1 zeigt
eine Charakterisierung der verschiedenen Teilbereiche.
Tabelle 1: Bezeichnung und Beschreibung der definierten Teilbereiche und Information auf wie vielen Dächern der jeweilige Teilbereich festgelegt wurde.
Teilbereich Beschreibung Anzahl
Wiese/Rasen Die Fläche unterscheidet sich durch andere Teilbereiche durch eine regelmäßige Mahd.
3
Sedum Bereiche des Daches auf denen Pflanzen der Gattung Sedum dominierend anzutreffen sind.
5
Krautige Pflanzen
Alle Bereiche des Daches die sich durch krautige Pflanzen auszeichnen. Auch kleine Patches krautiger Pflanzen und der Unterwuchs von Sträuchern werden diesem Teilbereich zugeordnet. Die Bereiche weisen geringe Pflegeeinsätze auf.
8
Sträucher Gehölzpflanzen in einer Höhe bis zu 1,5 m. 5
Bäume Zumeist Obstbäume die auf dem Dachgarten vorzufinden sind.
2
Wasserflächen Krautige Pflanzen in und rund um Teichflächen oder kleinen Becken die nicht aktiv bewässert werden, sondern als Regenwasserrententionsbecken dienen.
3
16
Sandige Fläche Eine Fläche mit sandigem Substrat und geringem Bewuchs. Sie stellt einen potenziellen Nistplatz für terricole Bienenarten dar.
1
Beete und Töpfe Krautige Pflanzen (zumeist Nutzpflanzen, wie Gemüse und Kräuter) die in Beeten oder Töpfen angepflanzt werden und regelmäßig gepflegt werden.
2
Alpengarten Teilbereich mit alpiner Bepflanzen. 1
Pannonischer Garten Teilbereich mit pannonischen Pflanzen. 1
Sitzkreis
Ein eingetiefter Bereich der durch senkrechte Steinplatten (ca. 40 cm Höhe) begrenzt ist. Das erdige Substrat zwischen den Steinplatten wird als potenzielles Nisthabitat angesehen. Krautigen Pflanzen um den Sitzkreis wurden zu diesem Bereich gezählt.
1
Schotter Geschotterte Bereiche mit geringem Bewuchs. Bienenfunde wurden hier nicht direkt vermutet, dieser Teilbereich trägt zur Strukturvielfalt des Daches bei.
1
Moos Bereiche mit sehr dünner Substratschicht die mit Moos bewachsen sind. der Beitrag zur Strukturvielfalt war ausschlaggebend für die Differenzierung des Teilbereiches.
1
Totholz Totholzelemente stellen potenzielle Nisthabitate für Bienen dar und tragen zur Strukturvielfalt bei.
1
Die Bienen wurden mit einem weißen Insektennetz eingefangen und anschließend
in kleine Gläser mit Ethylacetat („Essigäther“) abgetötet3. Auf jedem Dach wurde
darauf geachtet die Teilbereiche in gleichen Zeitabschnitten zu beproben.
Honigbienen (Apis mellifera) wurden aufgrund ihres im Feld leicht
anzusprechenden Habitus nicht gefangen. Ihre Anzahl wurde im Protokoll
vermerkt, bzw. bei einem massenhaften Auftreten (Zählungen über 20 Individuen)
in Gruppen (>20, >50, >100, >500) geschätzt. Im Fall der Gattung Bombus wurden
während der ersten beiden Beprobungszyklen (März und April 2014) keine
Individuen eingefangen, weil es sich zu dieser Jahreszeit in den meisten Fällen um
Weibchen bei der Staatengründung handelt (MAUSS, 1994) und so ein Eingriff in
die Population verhindert werden sollte. Später im Jahr wurden Arbeiterinnen und
Männchen gefangen. Die im Feld bestimmten Tiere wurden nach Haarfärbung
unterschieden und zwar: B. terrestris Gruppe, B. lapidarius Gruppe, B. humilis
Gruppe und B. hypnorum Gruppe. Es wurden, je nachdem wie häufig die einzelnen
Artengruppen auf den jeweiligen Teilbereichen vertreten waren, ein bis drei
Individuen pro Gruppe eingefangen. Dabei wurde darauf geachtet auch Tiere ohne
Pollenhöschen einzufangen, umso auch etwaige Schmarotzerhummeln mit
einzubeziehen. Für die restlichen Individuen wurde die Anzahl der verschiedenen
3 An dieser Stelle wird angemerkt, dass sich die Autorin bei jeder Biene für ihren Tod für die
Forschung bedankte.
17
Artengruppen geschätzt. Im Fall eines massenhaften Auftretens einer Artengruppe
wurde genauso vorgegangen wie bei A. mellifera.
Anschließend wurden die Individuen genadelt, etikettiert und mit Hilfe eines
Binokulares und Bestimmungsschlüssel (AMIET et al., 1999; AMIET et al., 2001;
DATHE, 1980; EBMER, 1969, 1970, 1971; GOKCEZADE et al., 2010; MAUSS,
1994; SCHEUCHL, 2000; SCHEUCHL, 2006; SCHMIDT-EGGER und
SCHEUCHL, 1997;) auf Artniveau bestimmt.
Vegetation und Nistplatz
Bei jeder Beprobung wurden die zu diesem Zeitpunkt blühenden Pflanzenarten
zumindest auf Gattungsniveau erhoben. Diese wurden, nach den auf dem Dach
ausgewiesenen Teilbereichen, aufgezeichnet und zur Dokumentation fotografiert.
Pflanzen die nicht durch die genannte Literatur ausfindig gemacht werden konnten,
wurden mittels Fotos oder Trockenpräparat nachbestimmt. Weil Pflanzen der
Gattung Sedum sehr oft bei der Begrünung von Dächern zum Einsatz kommen,
wurde bei diesen auf eine Unterscheidung auf Artniveau Wert gelegt. Weiters
wurde versucht für die Versuchsdächer die verwendeten Saatgutmischungen bzw.
Pflanzenlisten zu recherchieren, was jedoch nicht für jedes Dach möglich war.
Das Blütenangebot zu den Beprobungszeitpunkten wurde für jeden Teilbereich
des Daches subjektiv bewertet. Es wurden 6 Kategorien unterschieden: „kein
Blütenangebot“, “sehr gering“, „gering“, „mittel“, „hoch“, „sehr hoch“. Die Aussage
über das Blütenangebot am gesamten Dach versteht sich als ein gerundetes Mittel
aus der Blühintensität der einzelnen Teilbereiche. Zusätzlich wurden „Blüten-Hot
Spots“ benannt, d.h. Pflanzengattungen auf denen besonders viele Bienen
angetroffen werden konnten. Die Liste der erhobenen blühenden Pflanzenarten mit
den ausgewiesenen „Blüten-Hot Spots“ ist im Anhang (Tabelle Anhang 1)
dargestellt.
Zusätzlich wurden bei den Beprobungen auch Nistplätze bzw.
Nistplatzmöglichkeiten für Bienen aufgezeichnet und fotografisch dokumentiert. Es
wurde auf potenzielle Nistplätze im Boden bzw. in Mauern oder anderen
senkrechten Strukturen (z.B.: alten Pflanzenstängeln) geachtet. Wenn ein
tatsächlicher Nistplatz ausfindig gemacht werden konnte, so wurde dieser
fotografiert oder durch eine kurze Videoaufnahme (Bienen beim Einflug/Verlassen
des Nestes) dokumentiert.
18
Umgebungseinfluss
Um einen etwaigen Einfluss der Umgebung der Versuchsdächer auf die
Wildbienenfauna aufzeigen zu können, wurden GIS Daten des, von der MA 22 im
Jahr 2005 durchgeführten, Grünraummonitorings herangezogen (STADT WIEN,
VIENNA GIS, 2005). Dafür wurden die Anteile an begrünter, nicht versiegelter und
versiegelter Fläche in zwei verschiedenen Radien, 500 m und 1.000 m, um die
Versuchsdächer ausgewertet.
Die GIS Datensätze weisen eine große Fülle an Informationen über die kartierten
Flächen auf. So wurden beispielsweise 62 verschiedene „Grüntoptypen“ definiert,
welche die unterschiedlichen Patches bezogen auf ihre strukturellen und
ökologischen Eigenschaften charakterisieren. Für die Auswertung wurden die
Anteile an begrünten, nicht versiegelten und versiegelten Flächen herangezogen.
Nicht versiegelte Flächen sind dabei die Differenz des begrünten und des
versiegelten Flächenanteiles zur gesamten Fläche. Dies sind beispielsweise
Ackerflächen (nach der Ernte), Baulücken, geschotterte Flächen aber auch die
Wasserfläche stehender und fließender Gewässer (KRAMER, mündliche
Mitteilung am 08.01.2015). Versiegelte Flächen sind zum Beispiel
Verkehrsflächen, Parkplätze oder Höfe und zeichnen sich durch einen hohen
Versiegelungsgrad aus. Dem stehen Flächen gegenüber die vorrangig begrünt
sind, wie zum Beispiel Parks, Friedhöfe, Gärten aber auch kleine
Blockrandbereiche zwischen Bebauungen (MA 22, 2015 b).
3.3 Auswertungsmethoden
Die gewonnen Daten wurden nach der Eingabe in eine Access-Datenbank in
geeignete Microsoft Excel Arbeitstabellen übergeführt. Jede Wildbienenart wurde
mit Informationen über ihre Nistweise, Pollenfutterpräferenz, durchschnittliche
Körpergröße (Angaben sind den verwendeten Bestimmungsschlüsseln
entnommen) und dem Verbreitungstyp nach PITTIONI und SCHMIDT (1942, 1943)
bzw. PITTIONI (unpubl.) erweitert. Diagramme zur deskriptiven Statistik wurden
mit Microsoft Excel und Streudiagramme mit der Software „R“ erstellt.
Um eine Vergleichbarkeit der Dächer hinsichtlich der Wildbienendiversität zu
ermöglichen, wurden (ebenfalls mit Microsoft Excel) drei verschiedene
19
Diversitätsindizes berechnet. Der Shannon-Weaver Index mit der dazugehörigen
Evenness (als Maß der Verteilung der Individuen auf die Arten) und der Simpson-
Index (als Dominanzmaß) eignen sich nach BASS (2009) auch um begrünte
Dächer hinsichtlich ihrer Biodiversität zu vergleichen.
Statistische Analysen wurden mit der Software „R“ durchgeführt. Die
auszuwertenden Daten wurden zu Beginn auf deren Varianzhomogenität durch
einen Levene-Test überprüft. Für die Daten über den Einfluss des
Blütenangebotes und der Vielfalt blühender Pflanzenarten auf die Wildbienenfauna
wurde die Varianzhomogenität bestätigt. Hier wurde mit einer Varianzanalyse und
einem linearem Regressionsmodell weiter analysiert. Um den Zusammenhang
zwischen Substrattiefe und deren Einfluss auf bodennistende Arten statistisch zu
bewerten wurde ein Pearson Test für die Signifikanz von Korrelationen
angewendet. Bei diesem Datensatz wurde keine Varianzhomogenität durch den
Levene-Test gezeigt. Die Zusammenhänge zwischen den Flächenanteilen der
Umgebung und deren Einfluss auf die Wildbienenfauna wurden durch eine
Korrelationsmatrix und Pearson Tests für die Signifikanz der Korrelation
ausgewertet.
Wenn eine quantitative statistische Auswertung aufgrund der vorliegenden Daten
wenig sinnvoll erschien, wurden die Zusammenhänge der Ergebnisse qualitativ
und deskriptiv analysiert.
20
4 Beschreibung der Versuchsdächer
Es wurden neun begrünte Versuchsdächer für die Studie ausgewählt. Die
Standortverteilung der Dächer über die Stadt Wien zeigt die folgende Abbildung 2
auf dem Stadtplan.
Abbildung 2: Standorte der neun Versuchsdächer (Stadtplan verändert nach: wien.gv.at, s.a.).
Wien zeichnet sich durch ein gemäßigt warmes Klima mit Niederschlägen zu allen
Jahreszeiten aus und zählt mit über zehn Grad Celsius im Tagesmittel zu den
wärmsten Gebieten in Österreich (AUER und BÖHM, 2011). Im Jahr 2014 betrug
die Lufttemperatur im Tagesmittel 12,5°C und die gemittelte Niederschlagsmenge
betrug 756 mm. Die wärmsten Monate waren Juli und Anfang August 2014 mit
mittleren Tagestemperaturen von 21-23°C (ZAMG, 2015).
Versuchsdach Bonygasse 42
21
http:wien.gv.at
In Tabelle 2 sind alle relevanten Informationen zu diesem Versuchsdach
aufgezeigt. Auch die bei der Erhebung gewählte Standorteinteilung ist hier (und in
den folgenden Tabellen) ersichtlich.
Tabelle 2: Informationen zum Versuchsdach Bonygasse 42 (FRICKE, schriftliche Mitteilung am 12.08.2014).
Allgemeine Daten
Koordinaten 48,17935°N/16,326241°E
Dachtyp Tonnendach - extensiv
Höhe ü. Straßenniveau 8-10 m
Begrünte Fläche 400 m²
Begrünt seit März 2010
Nutzung Keine, das Dach hat eine optisch ansprechende Wirkung und trägt
zur Kühlung des Büros darunter bei.
Architekt/Planungsbüro Generalplaner: Brandstätter Bauplanung (Hr. Messmer)
Gründachplanung: Firma Fricke
Substrat
Tiefe 10 cm
Substratart Optigrün „E-Schwer“4 auf Basis von Recycling Tonziegeln
Drainageschicht Nicht vorhanden, wegen des Gefälles.
Teilbereiche
1 Sedum
2 krautigen Pflanzen
Pflege
Pflegeeinsätze 1x jährlich, dabei wird unerwünschte Vegetation entfernt,
Rückschnitte erfolgen bei Bedarf.
Ausführende Firma Fa. Fricke
Bewässerung 1x/Woche
Vegetation
Ansaatliste
Keine Vorhanden, die Standardpflanzenliste der Fa. Optigrün und
die eigens erhobene Artenliste sind im Anhang (Tabelle Anhang
1-5) gelistet. Die krautigen Pflanzen und die darunter liegende
Sedum Schicht sind homogen über das Dach verteilt. Die
Vegetation ist immer wieder durch offene Bodenstellen
unterbrochen. Es wurden keine zusätzlichen Pflanzen beabsichtigt
etabliert.
Dieses Substrat wird als Vegetationstragschicht für Extensivbegrünungen in
Mehrschichtbauweise und im Schrägdachbereich (> 5° Dachneigung), auf Dachflächen mit hoher
Tragfähigkeit eingesetzt und ist für ein breites Pflanzenspektrum geeignet (OPTIGRÜN, 2014 a).
22
4
Abbildung 3
Abbildung 4
Abbildung 5
Trotz der regelmäßigen Bewässerung, zeichnete sich das Dach in den
Sommermonaten Juni und Juli durch Trockenheit aus. Die Abbildung 3-5 geben
einen Überblick über die beprobte Fläche.
Abbildung 3: Foto Richtung Norden zeigt krautige Pflanzen. Abbildung 4: Foto Richtung Eingang Bonygasse zeigt Sedum und Trockenheit im Sommer. Abbildung 5: Übersichtsplan Bonygasse 42 (verändert nach: wien.gv.at, s.a.).
Versuchsdach Dresdnerstraße 62-64
Wie in Tabelle 3 ersichtlich, weist dieses Versuchsdach zwei verschiedene
Dachtypen (Flachdach und Tonnendach) auf. Diese unterscheiden sich
beispielsweise durch ihre verschiedene Form und die unterschiedlich
aufkommenden Pflanzenarten.
23
http:wien.gv.at
Tabelle 3: Informationen zum Versuchsdach Dresdnerstraße 62-64 (FRICKE, schriftliche Mitteilung am 12.08.2014, KAPUY schriftliche Mitteilung am 11.08.2014).
Allgemeine Daten
Koordinaten 48,23655°N/16,379753°E
Dachtyp Flachdach - extensiv Tonnendach - extensiv
Höhe ü. Straßenniveau ca. 15 m
Fläche 500 m² 250 m²
Begrünt seit 2005
Nutzung keine
Architekt/Planungsbüro Maier-Bau (Ing. Schnabel)
Substrat
Tiefe 8 cm
Substratart Optigrün „E-Leicht“5 Optigrün „E-Schwer“
Drainageschicht Nicht vorhanden 3-5cm Wasserspeicherplatten
Teilbereiche
1 1.1 Sedum Flachdach 2.1 Sedum Tonnendach
2 1.2 krautige Pflanzen
Flachdach
2.2 krautige Pflanzen
Tonnendach
Pflege
Pflegeeinsätze Aktuell keine Angaben.
Ausführende Firma Zu Beginn durch Fa. Fricke
Bewässerung 1-2x wöchentlich durch Firma Fricke, momentan keine
Bewässerung (KAPUY).
Vegetation
Ansaatliste
Keine Vorhanden, nur die
Standardpflanzenliste der Fa.
Optigrün und die erhobenen
blühenden Pflanzenarten
(siehe Tabelle Anhang 1-5).
Dieser Teil der Versuchsfläche
zeichnet sich durch etwas
lückigere Vegetation aus.
Verglichen zum Tonnendach
waren offene Bodenstellen
häufiger. Es wurden keine
zusätzlichen Pflanzen
beabsichtigt etabliert.
Keine Vorhanden, nur die
Standardpflanzenliste der Fa.
Optigrün und die erhobenen
blühenden Pflanzenarten (siehe
Tabelle Anhang 1-5). Auf
diesem Dachtyp waren
tendenziell mehr krautige
Pflanzen zu beobachten. Es
wurden keine zusätzlichen
Pflanzen beabsichtigt etabliert.
Dieses Substrat wird als Vegetationstragschicht für Extensivbegrünungen in
Mehrschichtbauweise und im Schrägdachbereich, auf Dachflächen mit geringer Tragfähigkeit
eingesetzt und ist für ein breites Pflanzenspektrum geeignet (OPTIGRÜN, 2014 b).
24
5
Die Verteilung der Standorte auf dem Tonnendach bzw. Flachdach wird auf den
Abbildung 6-9 veranschaulicht.
1.1
1.2
2.1
2.2
Abbildung 8
Abbildung 9
Abbildung 7
Abbildung 6
Abbildung 6: Flachdach mit Sedum reflexum in Blühte. Abbildung 7: Tonnendach in Blickrichtung Dresdnerstraße. Abbildung 8: Übersichtsplan Dresdnerstraße 62-64 (verändert nach: wien.gv.at, s.a.). Abbildung 9: Tonnendach mit krautigen Pflanzen.
25
http:wien.gv.at
Versuchsdach Favoritenstraße 50
Tabelle 4 zeigt die Details dieses kleinen grünen Platzes über den Dächern in der
Nähe der Wiener Innenstadt, der eine hohe Strukturvielfalt aufweist.
Tabelle 4: Informationen zum Versuchsdach Favoritenstraße 50 (STEINBAUER, schriftliche Mitteilung am 20.10.2014).
Allgemeine Daten
Koordinaten 48,189551°N/16,372002°E
Dachtyp Retrofit – Intensiv und Extensiv
Höhe ü. Straßenniveau Ca. 25 m
Fläche 100 m² intensiv; 100 m² extensiv
Begrünt seit 1998 intensiv; 1989 extensiv
Nutzung Erholungsraum für die EigentümerIn
Architekt/Planungsbüro Fa. Steinbauer
Substrat
Tiefe Extensiv: 8-12 cm, Intensiv: 25, 50 und 90 cm
Substratart Optigrün Intensiv und Extensiv
Drainageschicht Blähton
Teilbereiche
Wiese
Die Wiesenfläche wurde nicht als eigener Standort ausgewiesen.
Sie befand sich zu jeder Begehung in einem frisch gemähten
Zustand, darum wurden auch keine blühenden Pflanzen auf
diesem potenziellen Standort beobachtet.
1 krautige Pflanzen
2 Sträucher
3 Bäume
4 Sedum
Pflege
Pflegeeinsätze Rasenmähen, zurückschneiden von Sträuchern, Unkraut jähten
Ausführende Firma Keine, die Pflege wird durch BewohnerInnen selbst
vorgenommen
Bewässerung Ja, einmal wöchentlich
Vegetation
Ansaatliste
Ein Foto von einem Bepflanzungsplan welches im Aufgang zum
Dach hängt ist im Anhang (Abbildung Anhang 1) ersichtlich. Durch
die unterschiedlichen Substrattiefen der Begrünung kommt es auf
diesem Dach zu einer großen Menge an unterschiedlichen
Pflanzen unter denen ein hoher Anteil an Zier- und Gartenpflanzen
beobachtet werden konnte. Im Laufe der Zeit sind verschiedene
Pflanzen hinzugekommen.
Die unterschiedlichen begrünten Flächen des Dachgartens zeigen die Abbildung
10-12.
26
1
2
3
4
Abbildung 11 Abbildung 10
Abbildung 12
Abbildung 10: Standort 4 – nicht genutzter Bereich mit Sedum. Abbildung 11: Übersichtsplan Favoritenstraße 50 (verändert nach: wien.gv.at, s.a.). Abbildung 12: Terrassenbereich.
Versuchsdach Geblergasse 78
Bei diesem, in Tabelle 5 beschriebenen, begrünten Dach handelt es sich um einen
Dachgarten, welcher von den BewohnerInnen zur Erholung genutzt wird.
Tabelle 5: Informationen zum Versuchsdach Geblergasse 78 (SCHATTOVITS, mündliche und schriftliche Mitteilung am 17.09.2014; GRAF, schriftliche Mitteilung am 02.10.2014).
Allgemeine Daten
Koordinaten 48,216574°N/16,329165°E
Dachtyp Flachdach – intensiv
Höhe ü. Straßenniveau ca. 16 m
Fläche ca. 231 m²
Begrünt seit 1991
Nutzung Erholungsraum für die BewohnerInnen.
Architekt/Planungsbüro Gartengestaltung und Landschaftsbau: Thomas Mauthe GesmbH
Substrat
Tiefe 25-50 cm
Substratart Erde und Humus
Drainageschicht Nicht Bekannt
Teilbereiche
1 Sträucher
2 krautige Pflanzen
27
http:wien.gv.at
1
2
3
5
Abbildung 14
Abbildung 13
Abbildung 15
Abbildung 16
3 Wiese
5 krautiger Hügel
Pflege
Pflegeeinsätze Rasenmähen, Sträucher zurückschneiden, es wird kein Unkraut
gejätet bzw. wird auf Teilbereich 5 keine Pflege durchgeführt.
Ausführende Firma Team von HausbewohnerInnen
Bewässerung Ja (Bewässerungsanlage)
Vegetation
Ansaatliste
Ein Bepflanzungsplan mit Artenliste ist vorhanden (siehe
Abbildungen Anhang 2-8 im Anhang). Auch die Ergebnisse der
eigenen Erhebung über blühende Pflanzen befindet in der Tabelle
Anhang 1. Der Teil der Begrünung der nicht gepflegt wird
(Teilbereich 5) hat sich zu einem außergewöhnlichen Teilbereich,
hinsichtlich Bienen- und Pflanzenvielfalt entwickeln können. Es
wurden keine zusätzlichen Pflanzen beabsichtigt etabliert.
Auf den Abbildung 13-16 sind die unterschiedlichen Teilbereiche ersichtlich. Die
krautigen Pflanzen (ausgenommen jene auf Standort 5) sind zum Großteil als
Unterwuchs der Sträucher etabliert.
Abbildung 13: Sicht von den Sträuchern in Richtung Pergola. Abbildung 14: Übersichtsplan Geblergasse 78 (verändert nach: wien.gv.at, s.a.). Abbildung 15: Sicht zur Sträuchergruppe. Abbildung 16: Der krautige Hügel (Teilbereich 5) wird nicht gepflegt.
28
http:wien.gv.at
Versuchsdach Goldschlagstraße 169
Das Dach der „Sargfabrik“ (beschrieben in Tabelle 6) zeichnet sich durch seine
außergewöhnliche Strukturvielfalt aus. Der Dachgarten bietet den BewohnerInnen
unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten.
Tabelle 6: Informationen zum Versuchsdach Goldschlagstraße 169 (LEIDINGER, schriftliche Mitteilung am 29.08.2014).
Allgemeine Daten
Koordinaten 48,195187°N/16,304639°E
Dachart Flachdach – intensiv
Höhe ü. Straßenniveau ca. 12 m
Fläche ca. 1.000 m²
Begrünt seit 1996
Nutzung
Erholungsraum für die BewohnerInnen. Ein Teil der Fläche wird zum Anbau von Nutzpflanzen (Gemüsebeete, Obstbäume und -sträucher) genutzt. Von Mai bis August 2014 wurde ein Honigbienenstock angemietet und auf dem Dach aufgestellt.
Architekt/Planungsbüro Gartengestaltung Fa. Traumgarten, Georg Guggenberger
Substrat
Tiefe 20 bis 50 cm
Substratart Etwas lehmige Erdmischung mit Lecakügelchen (Blähton), im Alpen- und pannonischen Garten mehr Sand untergemischt.
Drainageschicht Ja
Teilbereiche
1 Wiese
2 krautige Pflanzen
3 Beete und Töpfe
4 Bäume
5 Alpengarten
6 Pannonischer Garten
7 Sitzkreis
8 Sträucher
Pflege
Pflegeeinsätze
Rasenmähen, Unkraut jäten, neue Pflanzen setzten, Sträucher und Bäume zurückschneiden, Gemüse anbauen und ernten, immer wieder kleine Umgestaltungen einzelner Gartenbereiche, regelmäßige Kontrolle der Bewässerungsanlage.
Ausführende Firma
Für manche Arbeiten, wie z.B. Gehölzschnitte die Fa. Traumgarten (Gärtnerei). Die meisten Arbeiten werden freiwillig von den BewohnerInnen durchgeführt. Kleine Reparaturen oder das Winterfestmachen der Wasserleitungen erledigt der Haustechniker.
Bewässerung
Ja – meistens jeden 2. Tag im Sommer. Im Frühling und Herbst weniger oder gar nicht. Es gibt 11 Bewässerungskreise und einen Regenwassersensor.
29
12
3 5
6
4 7
8
Abbildung 19
Abbildung 17 Abbildung 18
Vegetation
Ansaatliste
Keine genaue vorhanden. Die Vegetation hat sich in den letzten Jahren immer wieder stark verändert. Vor allem im pannonischen Garten und Alpengarten sind durch Christa Leidinger, welche viele Gartenarbeiten auf dem Dach übernimmt, immer wieder Änderungen der Vegetation zu vermerken. Auch sind Änderungen der Vegetation durch unterschiedliche und wechselnde BewohnerInnen im Bereich der Gemüsebeete gegeben. Im Anhang (Tabelle Anhang 1) befindet sich die Liste über blühende Pflanzenarten.
Einen Überblick zu den vielfältigen Teilbereichen geben die Abbildung 17-19.
Verschiedene Fotografien, die alle weiteren Standorte zeigen können im Anhang
(Abbildungen Anhang 9-11) eingesehen werden.
Abbildung 17: Teilbereich 3 des Daches mit Gemüsebeeten. Abbildung 18: Sicht in Richtung Teilbereich 7. Abbildung 19: Übersichtsplan Goldschlagstraße 169 (verändert nach: wien.gv.at, s.a.).
30
http:wien.gv.at
Versuchsdach Heizwerkstraße 5
Dieses Dach, am südlichen Rande Wiens, wird zum Großteil sich selber
überlassen. Es ist durch seine exponierte Lage von Trockenheit, Wind und lückiger
Vegetation geprägt. Tabelle 7 zeigt alle relevanten Informationen dieser
Versuchsfläche.
Tabelle 7: Informationen zum Versuchsdach Heizwerkstraße 5 (ZIEMAK, schriftliche Mitteilung am 03.10.2014).
Allgemeine Daten
Koordinaten 48,139076°N/16,366834°E
Dachart Flachdach - extensiv
Höhe ü. Straßenniveau 11 m
Fläche 8.800 m²
Begrünt seit 1998
Nutzung Keine, eventuell Ausgleich von Temperaturschwankungen in der
darunterliegenden Halle
Architekt/Planungsbüro Nicht bekannt
Substrat
Tiefe 5-7 cm
Substratart Feine Tonsplitter
Drainageschicht keine, Schotterstreifen am Rand
Teilbereich
keine Die gesamte Dachfläche ist sehr homogen mit Sedum bewachsen,
weshalb ein Streifen von etwa 106x13m beprobt wurde.
Pflege
Pflegeeinsätze Keine
Ausführende Firma Keine
Bewässerung Keine
Vegetation
Ansaatliste
Keine Vorhanden. Die blühende Vegetation setzt sich
hauptsächlich aus Sedum spp. zusammen, welches das Dach zur
Gänze bedeckt. Dazwischen sind immer wieder kleine Stellen mit
krautigen Pflanzen zu entdecken, welche wegen Hitze,
Trockenheit und Wind wenig aufkommen.
Die Abbildung 20-22 zeigen die Versuchsfläche und machen den
Beprobungsstreifen ersichtlich.
31
Abbildung 21
Abbildung 20
Abbildung 22
Abbildung 20: Beprobungsstreifen im Mai 2014 in voller Sedum Blüte. Abbildung 21: Übersichtsplan Heizwerkstraße 5 (verändert nach: wien.gv.at). Abbildung 22: Sicht Richtung Norden.
Versuchsdach MA 22 (Dresdnerstraße 45)
Das in Tabelle 8 beschriebene begrünte Dach des Wiener Magistratamtes für
Umweltschutz (MA 22) zeichnet sich durch Struktur- und Pflanzenvielfalt aus. Die
schmalen begrünten Streifen im hinteren Bereich (Nordseite; siehe Abbildung 24)
des Daches sind Versuchsflächen eines Vegetation/Substratversuches aus den
Jahren 2008-2012.
Tabelle 8: Informationen zum Versuchsdach Dresdnerstraße 45 (SCHMIDT, et al. 2012, PREISS, schriftliche Mitteilung am 16.10.2014).
Allgemeine Daten
Koordinaten 48,236503°N/16,379654°E
Dachart Flachdach – extensiv und intensiv
Höhe ü. Straßenniveau Ca. 5 m
Fläche 400 m²
Begrünt seit 2008
Nutzung Durch MitarbeiterInnen der MA 22 und als Versuchsfläche.
Architekt/Planungsbüro Jürgen Preiss, Mitarbeiter der MA 22
32
http:wien.gv.at
Substrat
Tiefe 10-35 cm
Substratart
Optigrün Extensiv Substrat „M-leicht“6, welches stellenweise mit
Serpentinit oder Substrat aus der Versuchsfläche gemulcht ist.
Optigrün „M-leicht“ auf einer Hälfte bzw. Substrat aus 90%
Dolomitsplitt und 10% Kompost auf der anderen Hälfte der
Versuchsflächen.
Drainageschicht Keine Vorhanden
Teilbereiche
1 krautigen Pflanzen
2 Sträucher
3 Wasserfläche
4 sandige Fläche
Pflege
Pflegeeinsätze
Bei den intensiveren Bereichen mit Strauchpflanzungen erfolgen
gelegentliche Rückschnitte des Gehölzes. In unregelmäßigen
Zeitabständen werden unerwünscht aufkommende Gehölze (z.B.
Birken, Götterbaum etc.) entfernt.
Ausführende Firma Die Pflegeeinsätze erfolgen durch einen Mitarbeiter der MA 22 mit
gärtnerischer Ausbildung.
Bewässerung Keine Bewässerung
Vegetation
Ansaatliste
Vorhanden, die einzelnen Beete sind auf dem Dach genau
beschrieben (siehe Abbildung Anhang 12-17). Jede begrünte
Fläche hat ein eigenes „Thema“. Es gibt zum Beispiel ein
Kräuterbeet, zwei verschiedene Hochbeete oder eine
Sukzessionsfläche. Diverse ruderale Pflanzenarten die im Laufe
der Zeit aufkommen, werden gemonitored. Im mittleren Bereich ist
Geranium sanguineum ssp. dazu gekommen. Die Ansaatliste der
Versuchsfläche ist ebenfalls im Anhang (Tabelle Anhang 6)
ersichtlich.
Die Vegetation ist in unterschiedlich hohen, mehr oder weniger großen Beeten
angelegt, deren Anordnung auf den Abbildung 23-25 ersichtlich ist. Durch die
Nord/Ost Lage ist die Fläche durch einen hohen Anteil an Beschattung geprägt.
Substrat welches als kombinierte Drän- und Vegetationstragschicht bei extensiven
Dachbegrünungen, auf Dachflächen mit geringer Tragfähigkeit, eingesetzt wird (OPTIGRÜN,
2014. d).
33
6
1
2
3
4
Abbildung: 24
Abbildung: 25
Abbildung: 23
Abbildung 23: Beete und Terrassenfläche in Richtung Teich. Abbildung 24: Übersichtsplan Dresdnerstraße 45 (verändert nach: wien.gv.at., s.a.). Abbildung 25: Beete und Terrassenfläche in Richtung Versuchsfläche.
Versuchsdach Percostraße 19
Das extensiv begrünte Dach im Norden Wiens, welches in Tabelle 9 beschrieben
wird, zeichnet sich durch Strukturvielfalt aus. Die exponierte Lage und der so
gegebene Einfluss der Witterung äußern sich zuweilen in Trockenheit und lückiger
Vegetation.
Tabelle 9: Informationen zum Versuchsdach 22, Percostraße 19 (STEINBAUER, schriftliche Mitteilung am 20.10.2014).
Allgemeine Daten
Koordinaten 48,266850°N/16,466844°E
Dachart Flachdach – extensiv
Höhe ü. Straßenniveau Ca. 8 m
Fläche Ca. 1.500 m²
Begrünt seit 1998
Nutzung Keine. Temperaturisolierung der darunter liegenden
Verkaufshalle.
Architekt/Planungsbüro Fa. Steinbauer
34
http:wien.gv.at
Substrat
Tiefe 8, 10 und 12 cm
Substratart Optigrün Substrat für Extensive Dachbegrünung.
Drainageschicht Keine
Teilbereiche
1 Sedum
2 krautige Pflanzen
3 Schotter/offener Boden
4 Moos
5 Totholz
W Wasser
Pflege
Pflegeeinsätze Keine
Ausführende Firma Keine
Bewässerung Keine
Vegetation
Ansaatliste
Keine Vorhanden, im Anhang (Anhang Tabelle 1) befindet sich
eine Liste über die erhobenen blühenden Pflanzenarten. Durch die
unterschiedlichen Substratmächtigkeiten gibt es Bereiche die
durch Moose, Sedum oder dichte krautige Vegetation geprägt
sind. Zu Beginn war probeweise ein Hügel mit Latschen
angedacht, von dem im Beprobungszeitraum nichts zu sehen war.
Es wurden keine zusätzlichen Pflanzen absichtlich etabliert.
Spontan aufkommende Arten sind nicht auszuschließen, weil das
Dach sich in einer sehr exponierten Lage mit teilweise
landwirtschaftlich geprägter Umgebung befindet.
Die Strukturvielfalt und verschiedenen Teilbereiche werden durch die Abbildung
26-28 dargestellt. Weil das Dach nicht bewässert wird war es in den
Sommermonaten durch Trockenheit geprägt. Die beiden Fotos (Abbildung 27 und
Abbildung 28) zeigen den erholten Zustand nach dem regnerischen August 2014.
35
1
2
3
4
5
W
Abbildung 26
Abbildung 27
Abbildung 28
Abbildung 26: Übersichtsplan Percostraße 19 (verändert nach: wien.gv.at, s.a.). Abbildung 27: Schotterbereiche in Blickrichtung Norden. Abbildung 28: Bereiche mit mehr krautiger Vegetation in Blickrichtung Osten.
Versuchsdach Weidmanngasse 29
Das Versuchsdach ist durch einen genutzten und einen ungenutzten Bereich
charakterisiert. Tabelle 10 enthält alle näheren Informationen zu dem Dach und
zeigt die, durch die Nutzung der MieterInnen gegebenen, unterschiedlichen
Pflegeeinsätze und Teilbereiche auf.
Tabelle 10: Informationen zum Versuchsdach Weidmanngasse 29 (FRICKE, schriftliche Mitteilung am 12.08.2014, SCHÄFFER (Mieterin), schriftliche Mitteilung am 23.07.2014).
Allgemeine Daten
Koordinaten 48,222610°N/16,333602°E
Dachart Flachdach (Garagendach) – semiextensiv
Höhe ü. Straßenniveau 8 m
Fläche 420 m²
Begrünt seit 2012
Nutzung
Teilweise Nutzung als Terassengarten durch Mieterin (Abbildung
31); die momentan ungenutzten Flächen könnten von anderen
Partein gemietet und als Grünfläche genutzt werden, sind jedoch
nicht direkt an Wohnungen angeschlossen, was ein Grund für
deren nicht Nutzung sein kann.
36
http:wien.gv.at
Architekt/Planungsbüro Generalplaner: Brandstätter Bauplanung (Hr. Messmer)
Gründachplanung: Firma Fricke.
Substrat
Tiefe 10 cm (8 cm lt. SCHÄFFER)
Substratart Optigrün „M-schwer“7
Drainageschicht Nicht vorhanden
Teilbereiche ungenutzter Bereich genutzter Bereich (70 m²)
1 1.1 – Sedum 2.1 – Wiese/krautige Pflanzen
2 1.2. – krautige Pflanzen 2.2 – krautige Pflanzen in Töpfen
2.3 – Sträucher in Töpfen
Pflege
Pflegeeinsätze
Keine, Anfang September
konnte eine Mahd beobachtet
werden.
2x jährliche Mahd der
Wiesenfläche. Topf und
Beetpflanzen werden regelmäßig
durch die Mieterin angesetzt,
gedüngt und geschnitten.
Ausführende Firma Nicht bekannt. Mieterin
Bewässerung Keine.
Die Wiesenfläche wird bei
Bedarf, die Topf- und
Beetpflanzen regelmäßig
bewässert.
Vegetation
Keine Vorhanden, nur die
Ansaatliste
Keine Vorhanden, nur die
Standardpflanzenliste der Fa.
Optigrün und die erhobenen
blühenden Pflanzenarten
(Anhang Tabelle 1). Es
handelt sich um einen sehr
trockenen und durch viele
offene Bodenstellen ge
prägten Teil der Versuchs
fläche. Sogar Pflanzen der
Gattung Sedum scheinen
schwierig aufzukommen. Es
wurden keine zusätzlichen
Pflanzen absichtlich etabliert.
In Bereichen die nah an den
genutzten Bereich grenzen,
kann eine Verbreitung einiger
Pflanzen aus dem genutzten
Bereich beobachtet werden.
Standardpflanzenliste der Fa.
Optigrün und die erhobenen
blühenden Pflanzenarten
(Anhang Tabelle 1). Durch die
Pflege der Mieterin kommen viele
Pflanzen auf. Neben diverser
Kräuter und Sträucher in Töpfen
ist auch eine üppige Vegetation
am Boden festzustellen. Im
Teilbereich Wiese/krautige
Pflanzen am Boden wurde eine
Trockenrasen- und
Bienenmischung ausgebracht
(„Blumenwiese“ aus dem
Bauhaus und „Bienenweide“ von
Manufactum). Die Bauhaus
mischung hat sich lt. der Mieterin
besser etabliert. In den Töpfen
wurden Kräuter, Zierblumen und
sträucher, sowie diverse Obst und
Gemüsepflanzen angepflanzt.
7 Dieses Substrat wird als kombinierte Drän- und Vegetationstragschicht für Extensivbegrünungen
in Einschichtbauweise auf Dachflächen mit hoher Tragfähigkeit eingesetzt (OPTIGRÜN, 2014 c).
37
Abbildung: 29
1.1
2.3
2.2
2.11.2
Abbildung: 30
Abbildung: 31
Die folgenden Abbildung 29-31 zeigen die unterschiedlichen Teilbereiche des
Versuchsdaches. Die Auswirkungen auf die Vegetation durch die Pflege der
Mieterin, wie in Tabelle 10 angesprochen, sind auf den Bildern visualisiert.
Abbildung 29: Foto der ungenutzten Fläche. Abbildung 30: Übersichtsplan Weidmanngasse 29 (verändert nach www.wien.gv.at, s.a.). Abbildung 31: Foto der genutzten Fläche.
38
http:www.wien.gv.at
5 Ergebnisse
5.1 Wildbienenvielfalt auf den Dächern
Insgesamt wurden 91 Bienenarten aus 20 Gattungen und 997 Individuen auf den
neun untersuchten Dächern beobachtet werden. Die Artenzahl entspricht 20% der
in Wien bekannten 434 Wildbienenarten (GUSENLEITNER et al., 2012). Die
häufigste Art war Halictus subauratus mit 94 Individuen, dies entspricht 9,5% der
gesamten Individuen. 25 Arten, und somit ein knappes Drittel (27%), sind lediglich
durch ein Individuum erfasst worden.
Durch die separate Erfassung von Hummeln (Bombus spp.) und Honigbienen
(Apis mellifera) wurden weitere 2.404 Individuen beobachtet. Werden die
Schätzungen dieser Gruppen mitbeachtet, war Apis mellifera mit 1.470
beobachteten Individuen die häufigste Art, dies entspricht 43% der gesamten
3.401 Individuen.
Tabelle 11 zeigt die vollständige Artenliste, inklusive der Häufigkeiten der
angetroffenen Arten auf den Versuchsdächern. Sie gibt Informationen zum
Nistverhalten, der Pollenfutterpräferenz (WESTRICH, 1990 b) sowie der
durchschnittlichen Körpergrößen (für die Berechnung der Größenwerte wurden die
Werte der Männchen und Weibchen aus den Bestimmungsschlüssen gemittelt)
und ist mit den von PITTIONI und SCHMIDT (1942, 1943) bzw. PITTIONI (unpubl.)
definierten Verbreitungstypen kommentiert. Dabei werden folgende
Verbreitungstypen, welche auch Aufschluss über die Temperatur- und
Klimapräferenzen geben, klassifiziert:
stenök-eremophil: Typische Steppenarten, die Niederschlagsmenge im
Verbreitungsgebiet bleibt unter dem Jahresmittel und Mindestemperaturen sind für
das Antreffen der Arten erforderlich. Es handelt sich um xero-thermophile
Tierformen die sich oft durch eine monophage Lebensweise auszeichnen. Die
Arten können jedoch in großen Häufigkeiten in kleinen Gebieten auftreten, wenn
die richtigen Standortvoraussetzungen gegeben sind.
euryök-eremophil: Xero-thermophile Tiere die aber nicht so stenök beispielsweise
bezüglich ihrer Futterpflanzen sind. Sie kommen auch in höher gelegenen
Gebieten, wie zum Beispiel dem pannonischen Auwald vor. Rodungsflächen
kommen als potenzielle Lebensräume hinzu.
39
hypereuryök-intermediär: Weit verbreitete Arten mit eremophilen oder hylophilen
Verbreitungsmodi. Sie weisen keine bestimmte Futterpflanzenbindung auf.
euryök-hylophil: Tiere die in einem gewissen Maße an Feuchtigkeit gebunden sind.
Die Arten steigen bis hoch ins Gebirge hinauf und werden in Steppen immer
seltener. Sie haben keine hohen Temperaturansprüche, sind jedoch eher stenök
bei der Futterpflanzenwahl.
stenök-hylophil: Arten die an feuchte und kühlere Lebensräume gebunden sind.
Sie kommen bis in hochalpine Regionen vor und fehlen meist in der Ebene und in
den Auen der östlichen Bereiche (PITTIONI und SCHMIDT, 1942, 1943).
Tabelle 11: Arten und deren Häufigkeitsverteilung auf den begrünten Dächern. Werte in Klammern weisen die Honigbienen- und Hummelschätzungen extra aus. NW: Nistweise, t=terricol, h=hohlraumnistend (inkl. Bombus spp.), r=rubicol, fb= freibauend, x=xylicol, BP=Brutparasit. PP: Pollenpräferenz, ol=oligolektisch, pl=polylektisch. VT: Verbreitungstypen nach PITTIONI und SCHMIDT (1942, 1943) bzw. PITTIONI (unpubl.), se=stenök-eremophil, ee=euryök-eremophil, hi=hypereuryök-intermediär, eh=euryök-hylophil, sh=stenök-hylophil. Arten die nicht durch die Autoren eingeteilt sind, wurden rezenter Literatur entnommen: *1= PACHINGER, 2008, *2=PACHINGER und HÖLZLER 2006, *3=PACHINGER, 2010, *4: MAZZUCCO und ORTEL, 2001. **= Eigene Einordnung mit Hilfe von Bärbel Pachinger. KG (mm): Gemittelte Körpergröße in Millimetern. U=Unbekannt.
Versuchsdächer ökologische Gruppen
Art Bonygasse
42
Dre
sdners
traß
e 6
2-6
4
Fa
vorite
nstr
aß
e 5
0
Geble
rgasse
78
Gold
schla
gstr
aß
e 1
69
Heiz
werk
str
aß
e 5
MA
22
(D
resdners
traß
e 4
5)
Perc
ostr
aß
e 1
9
Weid
ma
nngasse
23
NW
PP
VT
KG
(m
m)
Andrena blüthgeni 1 1 t pl ee*1 13
Andrena danuvia 1 t pl ee 14
Andrena dorsata 1 1 t pl eh 9,5
Andrena flavipes 3 t pl ee 10,5
Andrena gravida 6 1 t pl hi 13
Andrena minutula 1 t pl eh 6
Andrena nigroaenea 1 t pl eh 14
Andrena ovatula 2 t pl ee 9,5
Andrena pilipes 1 t pl ee 13,5
Andrena tibialis 1 t pl eh 13
Andrena varians 1 t pl hi 10
Anthidium manicatum 1 4 h pl hi 14,5
Anthidium oblongatum 2 1 4 2 h pl ee 9
Anthidium strigatum 1 1 fb pl eh** 6,5
Anthophora crinipes 1 h pl ee 12
Anthophora plumipes 2 12 12 2 3 t pl hi 15
Anthophora quadrimaculata 1 7 1 t pl se** 10,5
Apis mellifera (115) (91) (108) (72) 4 (444) (501) (45) 1 (42) (47) fb pl hi** 14,5
Bombus bohemicus 1 BP BP BP 20
Bombus hortorum 1 h pl eh 16
Bombus humilis (4) 3 (57) 3 (1) 3(112) 3 (34) 1 h pl eh 13,5
Bombus hypnorum 4 (3) 2 (3) 5 (12) (10) (1) 2 (4) h pl sh 14
40
Bombus lapidarius 4 (35) 3 (35) 11(46) 5 (34) 16 (171) 1 3 (20) 3 (54) 7 (25) h pl hi 17
Bombus lucorum 1 2 1 4 1 h pl eh 15
Bombus pascuorum 2 1 21 8 1 h pl hi*2 13,5
Bombus pratorum 1 h pl sh 13
Bombus rupestris 1 BP BP BP 20
Bombus terrestris 2 (12) 2 (4) 1 (51) 1 (15) 1 (158) 1 (20) 1 (6) (12) h pl ee 17
Chelostoma florisomne 1 x ol eh** 9,5
Chelostoma rapunculi 7 1 h ol eh** 9
Coelioxys echinata 1 1 2 BP BP BP 8,5
Coelioxys elongata 3 2 1 BP BP BP 12,5
Coelioxys haemorrhoa 1 BP BP BP 8
Coelioxys mandibularis 1 1 BP BP BP 10
Colletes daviesanus 3 2 4 h ol ee 8,5
Eucera nigrescens 3 t ol hi 18,5
Halictus kessleri 5 t pl ee 7
Halictus maculatus 1 1 t pl ee 8
Halictus rubicundus 1 13 1 t pl hi 10
Halictus seladonius 5 7 t pl ee 7
Halictus simplex 3 5 1 1 1 2 t pl ee 9,5
Halictus subauratus 19 9 22 29 5 3 7 t pl ee 7,5
Halictus tumulorum 5 4 8 5 t pl hi 7
Heriades crenulatus 2 1 r ol ee 6,5
Heriades rubicola 1 9 1 r pl sh** 6
Heriades truncorum 5 r ol eh 7,5
Hylaeus cardioscapus 1 r pl sh* 6,5
Hylaeus communis 2 5 17 6 9 4 h pl ee 5,5
Hylaeus gredleri 2 1 r pl ee 5
Hylaeus hyalinatus 15 10 12 4 12 h pl ee 6,5
Hylaeus imparilis 5 U pl U 4,5
Hylaeus leptocephalus 9 5 4 13 h pl ee 5
Hylaeus pictipes 6 4 2 3 9 h pl hi** 4,5
Hylaeus punctatus 5 10 7 11 4 h pl ee* 5,5
Hylaeus sinuatus 1 h pl U 7,5
Hylaeus styriacus 1 1 1 h pl ee 4,5
Lasioglossum calceatum 1 8 2 t pl hi 9
Lasioglossum laticeps 2 4 8 1 t pl hi 7
Lasioglossum leucozonium 1 3 1 1 1 t pl eh 9
Lasioglossum malachurum 1 t pl ee 8,5
Lasioglossum marginatum 1 1 4 3 1 t pl ee 8
Lasioglossum minutulum 1 t pl ee 6,5
Lasioglossum morio 4 2 4 2 3 1 2 t pl ee 5,5
Lasioglossum nigripes 4 t pl ee 9,5
Lasioglossum nitidulum 1 7 4 2 9 6 t pl se** 6
Lasioglossum pauxillum 1 9 2 t pl hi 5,5
Lasioglossum politum 4 1 11 25 15 8 2 t pl ee 4,5
Lasioglossum sabulosum 1 t pl U 6,5
Lasioglossum villosulum 2 t pl hi 6,5
Megachile apicalis 2 4 4 2 4 h pl se*2 10
Megachile centuncularis 1 1 h pl eh*2 10
Megachile ericetorum 2 h ol eh*2 12
Megachile lagopoda 1 3 2 1 h pl se*2 15,5
Megachile leachella 2 2 1 2 1 6 t pl se*2 9,5
Megachile pilidens 2 2 3 3 3 1 2 h pl se*2 10
Megachile rotundata 1 9 2 3 3 7 h pl ee** 8,5
Megachile versicolor 4 r pl ee*1 10,5
Megachile willughbiella 3 10 4 3 18 1 6 7 h pl hi*2 14
Melecta albifrons 2 BP BP BP 12,5
Melitta haemorrhoidalis 1 t ol eh 12
41
Melitta leporina 1 t ol ee 12
Nomada goodeniana 1 2 BP BP BP 12
Osmia adunca 1 h ol ee*2 10,5
Osmia caerulescens 2 4 2 h pl ee*2 9
Osmia cornuta 2 2 h pl hi*1 13,5
Osmia leucomelana 1 r pl eh** 8
Osmia rufa 3 4 1 7 1 h pl hi*2 11,5
Sphecodes albilabris 1 BP BP BP 12
Sphecodes monilicornis 1 1 1 3 BP BP BP 8,5
Sphecodes ruficrus 1 BP BP BP 9
Stelis punctulatissima 2 BP BP BP 9
Individuen Gesamt 997 (3404)
97 (166)
116 (130)
111 (265)
128 (125)
341 (897)
6 (501)
40 (129)
41 (103)
117 (88)
Arten Gesamt 91 30
(32) 30
(31) 28
(30) 30
(31) 66 (66) 6 (7)
16 (18)
21 (22)
34 (36)
Als Überblick und um die Wildbienenvielfalt der Dächer vergleichen zu können
zeigt Tabelle 12 den Shannon Index, die daraus berechnete Evenness und den
Simpson Index für jedes Versuchsdach.
Tabelle 12: Arten- und Individuenanzahlen der gesammelten Wildbienen und die daraus berechneten Biodiversitätsindizes für die Versuchsdächer. Honigbienen und Hummeln wurden hier hinsichtlich der Artenzahlen auf jedem Dach mitberücksichtigt, ihre Individuenschätzungen jedoch nicht.
Versuchsdächer
Biodiversitäts
indizes Bo
nyga
sse
42
Dre
sd
ners
traß
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2-6
4
Fa
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