Post on 21-Feb-2016
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Bildungszentrum IG MetallIn Sprockhövel entsteht eines der größ-ten gewerkschaftlichen Bildungszentren weltweit.
Fortsetzung auf Seite 4
Hallenbad AschaffenburgDie pbr AG plante die Sanierung, Attrak-tivierung und Erweiterung des Hallen-bads in Aschaffenburg.
Fortsetzung auf Seite 6
NMR-SpektrometerAn der Martin-Luther-Universität in Halle/Saale entstand ein Zentrum für Kern- resonanzspektroskopie.
Fortsetzung auf Seite 3
Reiner Horstmeyer ist seit 1985 als Dipl. Ing. (FH) in den Bereichen Hochbaupla-nung, Projektsteuerung und Objektüber-wachung, Sonderplanung, Konstruktion und Bauphysik/Betonsanierung in der pbr AG tätig. Seit 2002 ist er Leiter des Geschäftsbereichs Wirtschaftsbau. Zu den von ihm betreuten Projekten gehö-ren u. a. der Neubau der Betriebskantine für Wolff Walsrode, der Neubau eines Pfannenofens und Hubbalkenofens für die Georgsmarienhütte GmbH in Georgs-marienhütte sowie die Sanierung von Unterkunftsgebäuden für die Britischen Streitkräfte in Bergen-Hohne.
Kurzvorstellung
Fortsetzung auf Seite 3
Flüssiger Stahl in Bahn gebracht Bau einer Stranggussanlage im Stahlwerk Bous
von Reiner Horstmeyer
In der Stadt Bous im Saarland
entsteht weithin sichtbar mit
dem Bau einer Stranggussan-
lage ein neues Wahrzeichen der
Industriekultur. Es trägt das Logo
der Georgsmarienhütte GmbH. Der
Fortschritt der Anlagenrealisierung
und Baumaßnahme ist auch für den
flüchtigen Betrachter unübersehbar.
In der Planung und Realisierung von
Industriebauten ist das schnelle
Erwirken von Ergebnissen ein wich-
tiger Erfolgsfaktor. Denn für indus-
trielle Bauprojekte gelten kurze
Realisierungszeiten. Verzögerungen
des Baufortschritts resultieren in
Unkosten für den Bauherrn, so
dass Terminsicherheit zu einer maß-
geblichen Größe wird. Die Planung
von Gebäuden für die Industrie und
das Gewerbe stellt hohe Anforde-
rungen an die Planer. Die Koordinie-
rung der baubeteiligten Unterneh-
men muss strategisch durchdacht
sein und Schnittstellen optimieren.
Darüber hinaus sind industrielle
Gebäude durch hohe Belastungen
gekennzeichnet – z. B. aufgrund
schwerer Produktionsanlagen,
hoher Temperaturen oder che-
mischer Einflüsse. Häufig werden
Fachspezialisten benötigt, um den
speziellen Anforderungen begeg-
nen zu können.
Auch der Realisierungszeitraum
der Baumaßnahmen zur Erweite-
rung des Stahlwerks Bous war mit
16 Monaten – Dezember 2007 bis
Mai 2009 – sehr kurz. Die Gesamt-
baumaßnahme am Stahlwerk glie-
dert sich in die sichtbaren Einzel-
maßnahmen wie die Errichtung
einer Stranggussanlage, der Was-
serwirtschaft, der Energiewirt-
schaft sowie der zugehörigen
Dolomit- und Segmentwerkstatt.
Zusätzlich werden zu diesen Be-
reichen die entsprechend notwen-
digen Außenanlagenflächen ge-
plant und hergestellt. Die Zufüh-
rung des Rohmaterials zur Strang-
gussanlage erfolgt aus dem vorhan-
denen Stahlerzeugungsprozess
mittels eines Pfannentransports
einschließlich neu angeschaffter
Spezialtransportwagen. Bei der
Erweiterung der bestehenden Pro-
duktionsanlagen musste die vor-
handene Werksstruktur analysiert
und eine effiziente Lösung für den
Neubau geplant werden, um einen
reibungslosen Produktionsablauf
sicherzustellen und damit die
Betriebskosten zu minimieren.
Innerhalb des Gebäudes werden
die Pfannen mit dem Flüssigstahlin-
halt über einen entsprechenden
Hallenkran mit einer Hebekapazität
von 110 to und den Pfannendreh-
turm bewegt. Dann erfolgt die
Bearbeitung in der neu erstellten
Stranggussanlage über den Strang
EditorialIn Sankt PetersburgOnline internationalisiert
Informationen der pbr AG Ausgabe 1 | Mai 2009
Stahlwerk BousNeubau für NMR-Spektrometer HalleBildungszentrum IG Metall SprockhövelNeubau Anorganische Chemie, Uni Kiel
Geothermie für die Universität BochumHotel an der Pferderennbahn FrankfurtProjekt-TelegrammHallenbad Aschaffenburg
Neue VOB/A 2009BrückenprüfungFriedenszeichen für das Europaparlament in Straßburg
Baukultur garantiert!Der Niedersächsische Staatspreis für Architektur
S. 2 Dialog S. 3 Projekte S. 5 Projekte S. 7 Wissen S. 8 Fokus
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
glühende Hitze und eisige Kälte, tonnenschwere Maschinen, Belas-
tungen durch chemische Stoffe – Gebäude für die Industrie sind
schweren Einflüssen ausgesetzt. In der Planung von Industrie-
bauten müssen die individuellen Anforderungen früh erkannt und
berücksichtigt werden. Denn in der Regel steht nur wenig Zeit für
die Realisierung von Industriegebäuden zur Verfügung. Zeit ist Geld.
Am Beispiel der Neubaumaßnahmen für das Stahlwerk Bous
werden einzelne Aspekte des Industriebaus in der vorliegenden Aus-
gabe der team@work veranschaulicht.
Bauten für Ausbildung, Lehre und Forschung nehmen einen
wichtigen Stellenwert innerhalb der pbr AG ein – das ist auch in der
team@work ablesbar. So werden das Konzept für den Neubau des
Bildungszentrums der IG Metall in Sprockhövel, der Neubau eines
Gebäudes für einen NMR-Spektrometer der Universität Halle sowie
der Neubau der Anorganischen Chemie in Kiel vorgestellt. Wie auch
für Bildungseinrichtungen alternative Energien einsetzbar sind,
beleuchtet der Bericht zur Geothermienutzung für ein Erweiterungs-
gebäude der Universität Bochum.
Sport und Freizeit spielen auch in der pbr AG eine große Rolle. So
widmet sich die Redaktion in der aktuellen Ausgabe der Modernisie-
rung des Hallenbads Aschaffenburg sowie dem Neubau eines The-
menhotels an der Frankfurter Galopprennbahn, das im chinesischen
Stil und nach den Grundsätzen des Feng-Shui errichtet wird.
Durch die Weiterbildung von Mitarbeitern erschließt sich die pbr
AG neue Aufgabenbereiche. In einem Beitrag wird verdeutlicht, dass
die Prüfung von Brückenbauten zu einem neuen Tätigkeitsfeld
geworden ist. Neu ist auch die Fassung der VOB/A, die im Juni 2009
erscheint. team@work fasst die Änderungen übersichtsartig zusam-
men.
Wettbewerbe sind in der Architektur nicht nur ein probates Mit-
tel der Bauherren zur Entwurfsgewinnung, sondern auch ein
Medium zum Ermitteln hochwertiger Baukultur. Dr. Felicia Riess von
der Architektenkammer Niedersachsen berichtet über die Ergeb-
nisse des Niedersächsischen Staatspreises für Architektur 2008.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Die Redaktion
Impressum:
Herausgeber:
pbr Planungsbüro Rohling AG
Architekten und Ingenieure
Rheiner Landstraße 9 . 49078 Osnabrück
Telefon (05 41) 94 12 - 0 . Telefax (05 41) 94 12 - 3 45
E-Mail info@pbr.de . Internet www.pbr.de
Redaktion: Karina Bolte, Hubert Conrady, Guido Fehren, Jörg Frenzel, Claudia Klingbeil, Hermann Kuhl, Hartmut Lückemeyer . Kontakt zur Redaktion: redaktion@pbr.de . An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Anton Anneser, Kornelia Bruning, Hubert Conrady, Guido Fehren, Matthias Funke, Joachim Deck, Dieter Greve, Jürgen Holzenkamp, Reiner Horstmeyer, Claudia Klingbeil, Wolfgang Ostertag, Christina Sei-ters, Dr. Felicia Riess, Marie Wagner . Fotos: Axel Hartmann, Ulrich Hoppe, Jens Lieb-chen, Klemens Ortmeyer, pbr AG . Konzeption, Grafik, Satz und Lay-out: Kuhl|Frenzel Agentur für Kommunikation, Osnabrück . Druck: Günter Druck, Georgsmarien hütte . Auflage: 1.800 Exemplare
Online internationalisiert pbr Website nun in Englisch und Russisch
Die pbr AG hat eine russische
und englische Version der
Unternehmenswebsite im
Internet veröffentlicht. Mit diesem
Schritt möchte das Unternehmen
internationale Bauherren stärker
ansprechen. Beispielsweise die
Entwicklung des russischen Bau-
markts in den vergangenen Jahren
macht es erforderlich, stärker über
die nationalen Grenzen hinauszubli-
cken und Projekte im Ausland zu
erschließen. Die beiden neuen Ver-
sionen der pbr-Website bieten Inte-
ressierten weltweit eine erste
Anlaufstelle und eine ständig aktu-
alisierte Informationsquelle. Darum
kommt der Internationalisierung
der Website eine große Bedeutung
für die Unternehmenskommunika-
tion zu. Die Wahl fiel auf Englisch
und Russisch, weil sie zu den 10
meistgesprochenen Sprachen der
Welt gehören.
bereits im vergangenen Jahr haben wir Niederlas-
sungen in Hamburg und Stuttgart eröffnet, um unsere
Kundennähe zu verbessern. Als Fortsetzung dieser
Strategie haben wir jetzt nach intensiver Marktbeo-
bachtung und reiflichen Überlegungen den Schritt ins
Ausland gewagt und in der zweiten Metropole Russ-
lands ein Büro eröffnet. Wir wollen mit der „pbr Archi-
tects und Engineers“ in St. Petersburg Kunden der pbr
Planungsbüro Rohling AG aus der Europäischen Union
bei der Umsetzung ihrer Investitionen in den GUS-
Staaten zur Verfügung stehen.
Macht das Sinn bei der aktuellen wirtschaftlichen
Situation? Langfristige, nachhaltige Investments,
davon sind wir überzeugt, können sich nicht nach
durchziehenden wirtschaftlichen Krisen ausrichten.
Der Bedarf an hochwertigen Verwaltungsgebäuden,
Rechenzentren, Gebäuden für Lehre und Forschung
ist nach wie vor hoch. Unser Büro in St. Petersburg
arbeitet fachübergreifend mit dem russischen Partner
OOO EuroCom MAT zusammen. Wir sind vor Ort
bereit, den Investoren bei der Umsetzung ihrer Ideen
durch Kenntnis der russischen Besonderheiten im Bau-
recht, den Genehmigungsverfahren bis hin zur Reali-
sierung und der Qualitätskontrolle zum Erfolg zu ver-
helfen. Unseren strategischen Ansatz finden wir bestä-
tigt durch erste Auftragserwartungen. Wir werden hof-
fentlich bald von interessanten Projekten berichten
können.
In Sankt Petersburgvon Hubert Conrady
Vorstand der pbr Planungsbüro Rohling AG
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
2 Dialog
Physik im Kubus Neubau für NMR-Spektrometer in Halle
von Anton Anneser
Auf den ehemals militärisch
genutzten Flächen im Stadt-
teil Heide-Süd in Halle an
der Saale wurden verschiedene
Einrichtungen der Martin-Luther-
Universität angesiedelt. Für den
Fachbereich Physik entstand mit
diesem Neubau ein Zentrum für
Kernresonanzspektroskopie, das
am 6. April 2009 mit einer wissen-
schaftlichen Festveranstaltung ein-
geweiht wurde. Das NMR-Spektro-
meter ermöglicht die Erforschung
der Struktur von chemischen
Stoffen und Molekülen, z. B. Struk-
turbestimmungen von Proteinen.
Das Entwurfskonzept für den
Neubau sah eine Weiterentwick-
lung des ursprünglichen städtebau-
lichen Konzeptes der Gesamtan-
lage aus den dreißiger Jahren vor.
Das NMR-Gebäude nimmt die
Fluchten der ehemaligen Mann-
schaftsgebäude bzw. der neuzeit-
lichen Anbauten auf und fügt sich in
die Gesamtanlage harmonisch ein.
Die Fassaden erhielten eine Putz-
oberfläche in Anlehnung an die
bestehende Bebauung. Das Flach-
dach sowie die durchlaufenden
Fensterbänder weisen auf die neu-
zeitliche Entstehungszeit hin.
Der kubische Neubau gliedert
sich in die Bauteile Labor- und Ver-
waltungstrakt und die NMR-Halle.
Von einer zentralen Erschließungs-
halle an der Betty-Hermann-Straße
aus werden die Mitarbeiter und
Studenten auf kurzem Weg zu den
einzelnen Funktionsbereichen ge-
führt. Der Labortrakt und die Verwal-
tung wurden als Stahlbetonmassiv-
bau konstruiert. In der NMR-Halle
wurden antimagnetische Baustoffe
sowie ein erschütterungsfreies Fun-
dament eingesetzt, da das für den
Neubau erworbene 800 MHz-Spek-
troskop von magnetischen Stö-
rungen und Erschütterungen freige-
halten werden muss. Im Verwal-
tungsbereich wurde ein Ausbau-
raster von 1,38 m gewählt, das aus
den Fluchten der bestehenden Bau-
körper entwickelt wurde. Im Labor-
trakt sind die Labore in einem Achs-
raster von 3,60 m angeordnet.
1 oder 2. Der noch flüssige Stahl
durchläuft den Herstellungsprozess,
wird durch Rollensegmente geführt,
geformt und in der Kühlkammer
entsprechend auf Verarbeitungs-
temperatur eingestellt. Daraufhin
wird er durch einen Bogen in die
Horizontale geführt und mit der
Brennschneidanlage auf die vorge-
gebenen Längen geschnitten. Am
Ende der Anlage erfolgt die Über-
gabe des Materials entweder zur
Weiterverarbeitung durch einen
angeschlossenen späteren Hubbal-
kenofen und eine nachgeschaltete
Walzstraße oder zum Abtransport
und Verkauf.
Im Rahmen der Baumaßnahme
wurden etwa 30.000 m3 Boden be-
wegt, 23.000 m3 Beton mit 1.500 to
Bewehrungsstahl in die entspre-
chend hergestellten Schalungs-
formen gegossen und 2.500 t Pro-
filstahl verbaut. Durch die zeitglei-
che Bearbeitung der einzelnen
Baumaßnahmen, die zum Betrieb
der Anlage notwendig wurden,
arbeiteten an dem Projekt ca. 400
Bauarbeiter, Maschinenbauer, Elek-
tromonteure und Anlagenmonteure
für Medien wie Gase, Wasser und
Strom.
3Projekte
Bündelung von Institutsgebäuden Neubau für Anorganische Chemie, Uni Kiel
von Dieter Greve
Bündelung von Institutsgebäuden Neubau für Anorganische Chemie, Uni Kiel
von Dieter Greve
Mit dem Neubau des Insti-
tutsgebäudes für die
Anorganische Chemie an
der Christian Albrecht Universität in
Kiel wurde ein weiteres Gebäude
zur Bündelung der Chemie-Institute
an einem Standort und in unmittel-
barer Nähe zueinander fertigge-
stellt. Der Neubau schafft moderne
Rahmenbedingungen für die Lehre
und Forschung. Neben einer Viel-
zahl unterschiedlicher Labore ent-
standen Seminarräume, Sitzungs-
zimmer, ein Verwaltungsbereich mit
Büros und Besprechungsräumen,
In Sprockhövel wird eine neue
Bildungsstätte der IG Metall
errichtet. Sie ersetzt ein zwi-
schen 1968 und 1971 errichtetes
Bestandsgebäude, das aufgrund
seines Alters modernen Baustan-
dards nicht mehr entspricht. Das
Bildungszentrum in Sprockhövel
gehört zu den größten gewerk-
schaftlichen Bildungszentren welt-
weit.
Das neue Gebäude ist modular
konzipiert und in drei Bauteile auf-
gegliedert: ein fünfgeschossiger
Nordflügel und ein dreigeschos-
siger Südflügel spannen in einem
Winkel von 45 ° eine dazwischen lie-
gende eingeschossige Halle auf.
Jedem der drei Bauteile sind spezi-
fische Funktionen zugeordnet: im
Nordflügel wird sich das Hotel
befinden, der Südflügel nimmt die
Räume für den Bereich „Schulung“
auf und die eingeschossige Mittel-
Werkstätten und einer Reihe von
Funktionsräumen für Sondernut-
zungen.
Bei der Ausführungsplanung der
Architektur musste berücksichtigt
werden, dass das Landesamt für
Denkmalpflege beabsichtigt, weit-
gehende Teile des Campus als
Ensemble denkmalpflegerisch zu
schützen. Mit seinem roten Fassa-
denstein fügt sich das Gebäude in
die Gruppe der umgebenden
Bestandsgebäude auf dem Uni-
versitätsgelände ein. Darüber
hinaus erstellte die pbr Planungs-
zone ist die Eingangshalle. Diese ist
sowohl Lobby als auch verbin-
dendes Element zwischen den
Bereichen Schulung und Hotel. Die
Gastronomie und der Freizeitbe-
reich sind direkt angeschlossen.
Das Hotel ist als zweibündige
Anlage konzipiert. Ein freistehender
Aufzugsturm führt von der Ein-
gangshalle in die vier Bettenge-
schosse mit insgesamt 126 Zim-
mern und Konferenzraum. Ein
separater Aufzug stellt die direkte
Anbindung des Wellnessbereiches
im gut belichteten Gartengeschoss
sicher. In diesem Untergeschoss
befinden sich eine Sauna sowie ein
büro Rohling AG die Ausführungs-
planung für die technische Ausrü-
stung der Bereiche Gas/Wasser/
Abwasser, Wärmeversorgungs- und
Raumlufttechnik, Elektrotechnik,
Aufzugsanlagen und Gebäudeauto-
mation. Im Zuge der Planung wur-
den z. B. die Strukturen für das
Datennetz und die Brandmeldean-
lage gelegt sowie die zentrale Käl-
teanlage für die Raumkühlung vor-
gesehen. Mit einer Stahlkonstruk-
tion über zwei Ebenen wurde die
Technikzentrale auf das Gebäude
aufgesetzt.
ein Fitness- und Gymnastikraum. In
Nachbarschaft dazu liegt der Frei-
zeitbereich mit den Aktivitäten
Kegeln, Billard, Tischtennis und
Dart. Er besitzt eine Verbindung zur
Bierstube und kann somit auch von
dort versorgt werden. Das Erdge-
schoss des Hotelflügels ist der Gas-
tronomie mit Free flow-Bereich und
einem großen Saal vorbehalten.
Die Caféteria liegt als verbindendes
Element zwischen Foyer und
Restaurant.
Die Räume des Schulungs-
bereiches sind analog zu denen
des Hotels als Zweibund geplant.
Im Erdgeschoss befinden sich die
Lehreinheiten. Im 1. Obergeschoss
liegen weitere Lehreinheiten sowie
zusätzliche Gruppen- und Schu-
lungsräume. Im 2. Obergeschoss
des Südflügels sind die Büros der
Lehrer, Referenten und Assistenz
sowie die Leitung der Bildungs-
stätte angeordnet. Sie verfügen
damit über kurze Wege zu den
Lehreinheiten, sind kompakt auf
einer Ebene platziert und ermögli-
chen Synergieeffekte durch enge
Kommunikation. Im Untergeschoss
des Südflügels liegen als Pendant
zum Wellnessbereich die Kinderbe-
treuung und die Bibliothek. Der
Neubau der Bildungsstätte ist als
Konstruktion in Massivbauweise
mit tragenden Wänden und Stützen
aus Mauerwerk bzw. Stahlbeton
und Stahlbetondecken vorgesehen.
Für das aus dem Erdreich hervortre-
tende Sockelgeschoss wird eine
Fassade aus Naturstein geplant,
während das Erdgeschoss und die
aufgehenden Geschosse eine Putz-
fassade mit Wärmedämmverbund-
system erhalten. Fensteröffnungen
werden im Wesentlichen als boden-
tiefe „Französische Fenster“ ausge-
bildet. In Eingangshalle, Caféteria,
Restaurant und dem zentralen Trep-
penturm werden großflächige Pfos-
ten-Riegel-Konstruktionen als Fas-
sade eingesetzt, um die freie Lage
des Gebäudes in diesen übergeord-
neten Bereichen in besonderer Art
erlebbar zu machen.
4 Projekte
Studentenfutter im neuen AmbienteGeneralsanierung Mensa Hochschule Bremen
von Joachim Deck
Asiatisches Flair beim GalopprennenKonformitätsprüfung für chinesische Planungsleistungen
von Guido Fehren
Im August 2008 wurde die pbr
AG mit der Planung der zwei Uni-
versitätsgebäude ID und IDN auf
dem Gelände der Universität
Bochum beauftragt. Die Institutsge-
bäude werden Büro-, Seminar- und
Laborräume bereitstellen. Für das
ID-Gebäude mit einer Nutzfläche
von ca. 25.000 m² wird eine Wärme-
und Kälteversorgung mittels Beton-
kerntemperierung, Erdwärmever-
sorgung und Wärmepumpentech-
nologie umgesetzt, durch die Ein-
sparungen im Energieverbrauch
erzielt werden. Die MBN Bau AG
aus Georgsmarienhütte realisiert
die Baumaßnahmen im Rahmen
eines PPP-Verfahrens.
Mit dem Erstellen eines Erdson-
denfeldes im ersten Bauabschnitt
wurde die Grundlage für den Ein-
satz der modernen Technologie
geschaffen. 71 Erdsonden wurden
zur Wärmeversorgung des ID-
Gebäudes von November 2008 bis
Februar 2009 bis auf eine Tiefe von
150 m niedergebracht. Bei einer
mittleren Erdreichtemperatur von
ca. 10 °C ab 15 m Tiefe erschließen
die Erdsonden die oberflächen-
nahen Erdschichten zur Wärmege-
winnung und Zwischenspeicherung
von Wärmemengen. Die Wärme-
pumpenanlage entzieht dem Erd-
reich Wärme und stellt sie am Kon-
densator der Wärmepumpe als
Heizleistung auf einem Temperatur-
niveau von 33 bis 55 °C für die
Gebäudebeheizung bereit. In den
Sommermonaten oder in Lastfällen,
in denen ein Kältebedarf resultie-
rend aus inneren Lasten im Ge-
bäude besteht, wird das System
zur Kühlung des Gebäudes genutzt.
Die im Gebäude über die Kühlung
abgezogene Wärmeenergie kann
über die Wärmepumpenanlage in
das Erdreich abgeführt und dort zur
Nutzung im Winter zwischenge-
speichert werden.
Das Einbringen der Sonden
wurde im Spülbohrverfahren durch-
geführt. Hierbei dient Wasser
sowohl der Bohrkopfkühlung als
auch dem Transport des Bohrgutes
an die Erdoberfläche. Eingebaut
wurden Doppel U-Sonden aus Poly-
ethylen (PE), die vorkonfektioniert
für eine Bohrtiefe von 150 m ange-
liefert wurden. Nach dem Einbrin-
gen der Erdsonden in das offene
Bohrloch wird der Ringraum zwi-
schen Erdsonde und Gebirge mit
einer Betonitsuspension im Injek-
tionsverfahren von unten nach
oben verpresst. Die Wärmeleit-
fähigkeit des Betonit liegt nach
aktuellem Stand der Technik bei
2 W/mK und entspricht damit der
mittleren Wärmeleitfähigkeit der
umgebenden Erde.
Im Rahmen der Genehmigungs-
planung wurde der Antrag für eine
wasserrechtliche Erlaubnis bei dem
zuständigen Bergamt in Arnsberg
gestellt. Auflagen die aus dem Ver-
fahren resultierten, wie z. B die not-
wendige Zertifizierung des Bohr-
unternehmens nach Arbeitsblatt
120 der Deutschen Vereinigung des
Gas- und Wasserfaches (DVWG),
wurden berücksichtigt. Bei den
Bohrungen war auch als wesentlich
sicherzustellen, dass kein dauer-
hafter künstlicher Kontakt zwischen
den Grundwasserstockwerken her-
gestellt wurde. Die Bohrfirma hatte
Nachweise zu erbringen, dass die
Trennung der Wasserstockwerke
erhalten blieb. Weiterhin verlangte
die untere Wasserbehörde nach
Herunterbringen der Bohrungen
Schichtenverzeichnisse und -auf-
nahmen gemäß DIN 4022 ein-
schließlich der Angabe des ange-
troffenen Grundwasserspiegels,
der Spülungsverluste, der Hohl-
räume und der Klüftigkeiten ge-
trennt für jede Bohrung. Diese
umfangreiche Dokumentation
setzte eine hohe fachliche Qualifi-
kation des Bohrpersonals voraus.
Auf dem Gelände der Galopp-
rennbahn in Frankfurt-Nie-
derrad entsteht derzeit ein
Luxushotel, dessen Architektur
ganz im chinesischen Stil und nach
den Grundideen des Feng Shui
errichtet wird. Bauherr und zugleich
Investor ist die Huarong Group
Deutschland, eine Tochtergesell-
schaft des chinesischen Immobili-
enkonzerns Beijing Huarong Jianye.
Die pbr Planungsbüro Rohling AG
hat mit dem deutschen Projekt-
steuerer einen Beratervertrag abge-
schlossen, wonach die von chine-
sischen Planungsbüros erstellten
haustechnischen Projektierungen
auf Plausibilität und Konformität mit
deutschen Richtlinien, Vorschriften
und Gesetzen zu überprüfen waren.
Bei der Prüfung der Planungs-
leistungen wurde deutlich, dass
sich eine gezielte Umsetzung spe-
zifischer nationaler Anforderungs-
profile für im Ausland ansässige
Planungsbeteiligte schwierig ge-
staltet, so dass eine teilweise An-
passung der Planungsunterlagen
an die deutschen Standards vorge-
nommen werden musste. Die über-
reichten Unterlagen waren z. T.
bereits aus dem Chinesischen in
das Deutsche bzw. Englische über-
setzt worden. Vereinzelt nicht über-
setzte Textpassagen konnten mit
leistungsstarken Sprachtools aus-
sagefähig übersetzt werden.
Aus technischer Sicht ist her-
vorzuheben, dass die Beheizung
der gesamten Hotelanlage über
Geothermie erfolgen wird. Hierzu
werden auf dem Grundstückareal
in Nähe des Hotelgebäudes 110
Erdsonden ca. 100 m tief in das
Erdreich eingebracht.
5Projekte
Mensa Nord, Berlin Die ehemalige Wäscherei der Charité Berlin wurde erweitert und nach einem Umbau als Mensa genutzt. Gestaltungsmerkmale des Altbaus wie gusseiserne Stützen wurden frei-gelegt und die kubische Form des Gebäudes durch das Aufsetzen eines zweiten Geschosses wiederherge-stellt. Das Foyer aus Sichtbeton und aufgerissener Glasfassade steht im bewussten Kontrast zum traditio-nellen Sichtmauerwerk des Gebäu-des.Leistungen pbrArchitektur
Neubau Universitätsbiblio-thek MarburgIm Entwurf der pbr AG werden die Bibliotheksnutzungen in drei einzel-nen, oberirdisch getrennten Baukör-pern untergebracht, um eine räum-liche Durchlässigkeit des Gesamt- areals sicher zu stellen. Mit der Fal-tung der Baukörperhüllen sollen die heterogene und prägende Dachland-schaft der Umgebung zeitgemäß weitergeführt und die Baumassen optisch reduziert werden. Leistungen pbr Realisierungswettbewerb 2. Preis
Projekt-Telegramm
Erich-Kästner-Grundschule Leipzig Für den Neubau ist eine Konstellation aus dreigeschossiger Schule und Turnhalle vorgesehen. Durch die Architektur mit runden Fensteröff-nungen im Innenbereich, einem Gründach als grünem Klassenzimmer sowie einer Metallfassade mit far-bigen Lamellen soll die Fantasie der Kinder angeregt werden. Von der zen-tralen Eingangshalle erschließen sich die Funktionen. Leistungen pbr Realisierungswettbewerb1. Preis
Justizzentrum Bochum Organisatorisch wie gebäudestruk-turell gliedert sich das Justizzentrum in klar differenzierte Teilbereiche. Die zweigeschossige Basis mit der Erschließungshalle und den allgemei-nen Einrichtungen stellt das räum-liche wie organisatorische Bindeglied zu den einzelnen Nutzungsbereichen dar. Die längsorientierte Bürgerhalle mit den dahinterliegenden Innenhö-fen bildet den öffentlichkeitswirk-samen Haupteingang der Gesamtan-lage.Leistungen pbrRealisierungswettbewerb6. Preis
Am 26. Februar 2009 wurde
das Hallenbad Aschaffen-
burg nach einer Umbauzeit
von 18 Monaten eingeweiht. Im
Auftrag der Aschaffenburger Bad &
Eissporthalle GmbH plante die pbr
Planungsbüro Rohling AG die Sanie-
rung, Attraktivierung und Erweite-
rung des Freizeitbads.
Die pbr AG wurde in einem VOF-
Verfahren mit den Architekturleis-
tungen beauftragt, nachdem das
bisher planende Architekturbüro
Insolvenz anmelden musste. Unter
dem dadurch entstandenen Zeit-
druck musste in kurzer Zeit die Bau-
genehmigung, Werkplanung und
Ausschreibung erstellt werden.
Dies erfolgte in Zusammenarbeit
der pbr-Standorte Osnabrück und
Frankfurt.
Eine umfängliche bauphysika-
lische, energetische und betriebs-
technische Sanierung des Alt-
bestandes wurde notwendig, da
das 1970 entstandene Bad starke
Gebrauchsspuren aufwies und
nicht dem aktuellen Stand der Tech-
nik entsprach. Das Ziel der Moder-
nisierung war die bauliche Anpas-
sung des Altbestandes an heutige
Standards familiengerechter Sport-
bäder. Ein Eltern-Kind-Bereich mit
Kleinkinderbecken sollte das vorhan-
dene Nutzungsangebot aus 25 m
Vario- und Lehrschwimmbecken
erweitern. An das bestehende Ge-
bäude wurde ein fast 300 m² gro-
ßer verglaster Erweiterungsbau
angefügt. Aufgrund der transpa-
renten Fassaden haben Betrachter
von dort einen guten Ausblick auf
das Freibadareal bis hin zum Main
und die gegenüberliegende Ufer-
seite mit Schloss und Altstadt. Die
Wasserflächen des 25 m Sport-
beckens und des Lehrschwimm-
beckens wurden durch den Umbau
der Beckenköpfe angehoben, so
dass sie sich nun auf gleicher Höhe
wie die Beckenumgänge befinden.
Beide Becken wurden neu abge-
dichtet und gefliest. Im Zuge der
Badsanierung wurde auch die
Auftauchen in neuer FreizeitweltAttraktivierung und Erweiterung des Hallenbads in Aschaffenburgvon Wolfgang Ostertag
Sauna im Untergeschoss in Teilen
saniert. Die sanitären Einrichtungen
und Tauchbecken wurden erneuert
und das Angebot durch eine neue
Saunakabine sowie ein neues Ru-
hehaus im Außenbereich erweitert.
6 Projekte
Brücken-TÜV prüft Bolzen für Bolzen Brückenprüfung als neuer Aufgabenbereich von Matthias Funke
Die Selbstverständlichkeit der
Nutzung von Brückenbau-
werken lässt uns vergessen,
welche Konsequenzen entstünden,
wären die Brücken nicht vorhanden
oder schlimmer noch, würden sie
durch die Nutzung überlastet sein.
Zur Sicherung der Bauwerke gibt es
in Deutschland ein eindeutiges
Regelwerk und Prüfverfahren, in
der DIN 1076 beschrieben, um ins-
besondere die risikofreie Nutzung
zu gewährleisten.
Strukturiert ist dieses Regelwerk
in Hauptprüfungen und einfache
Prüfungen. Die Hauptprüfung ist
zur Inbetriebnahme, nach Ablauf
der Gewährleistung und dann alle
sechs Jahre durchzuführen. Ein
wesentliches Kriterium der Haupt-
prüfung ist, dass sämtliche Teile
handnah auf mögliche Schäden zu
überprüfen sind. Bei Tragwerken
hoch in der Luft kann dies zu einem
erheblichen Aufwand führen. Durch
ein vereinheitlichtes Bewertungs-
system festgestellter Schäden wird
sichergestellt, dass die Prüfung ver-
gleichbare und allgemein gültige
Ergebnisse zum Zustand der unter-
schiedlichen Konstruktionen hervor-
bringt. In der zu nutzenden, von
Bund und Ländern entwickelten
Software SIB-Bauwerke sind
umfangreiche Schadensbilder doku-
mentiert und dienen als Bewer-
tungsvorlage für festgestellte Schä-
den. Mit den sich aus der Summe
der vom Prüfungsingenieur einge-
gebenen Einzelschäden erge-
benden Zustandsnoten schließt
die Prüfung ab. Diese reichen von
1 - 1,4 für einen sehr guten Bau-
werkszustand bis hin zu 3,5 - 4,0 für
einen ungenügenden Bauwerkszu-
stand. Als Folge daraus werden die
Konsequenzen „weiter betreiben
wie bisher“ bis hin zu „sofortiger
Sperrung der Brücke“ bestimmt
und sind umzusetzen. Um eine
Historie zu einem Brückenbauwerk
aufzeichnen zu können, die bei
einem Schadenseintritt Aufschluss
gibt, wird ein Bauwerksbuch mit
eingetragener Bauwerksnummer in
einem Bauwerksverzeichnis fortge-
schrieben. Diese Dokumentation
kann neben der Gewährleistung der
Verkehrssicherheit auch zur Pla-
nung und Budgetierung von anste-
henden Pflege- und Sanierungsauf-
gaben genutzt werden. Sie stellt
somit die Grundlage für die Aufstel-
lung von Erhaltungsprogrammen
und für die mittel- bis langfristige
Haushaltsplanung dar.
Diese sich noch im Aufbau be-
findliche und als Bauwerksmanage-
mentsystem (BMS) bezeichnete
Haushaltsplanung wird unter den
Gesichtspunkten eines derzeit
durchschnittlichen Alters der Brü-
cken von ca. 30 Jahren und den
damit zunehmenden Schäden
einerseits sowie eines auch in Zu-
kunft weiter steigenden Verkehrs-
aufkommens andererseits immer
mehr an Bedeutung gewinnen. Der-
zeit wird an einigen Bauwerken
nach negativer Bewertung die zu-
lässige Belastung reduziert, indem
sie beispielsweise nur noch einspu-
rig genutzt werden. Um einem sich
aufbauenden Investitionsstau ent-
gegenwirken zu können, bedarf es
zum einen der Bereitstellung finan-
zieller Mittel durch die verantwort-
lichen Eigner – Bund, Länder, Kom-
munen, aber auch Privatpersonen –
und qualifizierter, problembe-
wusster Ingenieure.
Klemens Rohling und Matthias
Funke von der pbr AG haben sich
entsprechend fortgebildet und als
Prüfer für Brückenbauwerke qualifi-
ziert. So bietet die pbr AG neben
der Tragwerksplanung von Brücken
nun auch sämtliche Leistungen im
Bereich der Bauwerksprüfung an.
Neue VOB/A 2009Wesentliche Änderungen auf einen Blick
von Hubert Conrady
Der Teil A der Vergabe- und
Vertragsordnung für Bauleis-
tungen (VOB/A) wird durch
eine neue Fassung verändert. Die
Veröffentlichung ist für Juni 2009
geplant. Verbindlich wird die neue
Fassung der VOB erst durch eine
noch zu erfolgende Änderung von
§ 6 der Vergabeordnung. Die VOB/B
ist in der jetzt verfügbaren Ent-
wurfsfassung inhaltlich nicht verän-
dert. Wesentliche Änderungen in
der VOB/A sind z. B. folgende:
■ Angaben zur Eignung des
Unternehmens: Der Verein für
die Präqualifikation für Bauun-
ternehmen e.V. führt ein allge-
mein zugängliches Präqualifi-
kationsverzeichnis, das die
Eignung von Bauunternehmen
dokumentiert.
■ Bedarfspositionen sind grund-
sätzlich nicht in die Leistungs-
beschreibung aufzunehmen.
■ Eine Zuschlagsfrist von mehr
als 30 Kalendertagen muss
begründet werden.
■ Verweigert ein Bieter die
geforderten Aufklärungen und
Angaben oder lässt er die ihm
gesetzte und angemessene
Frist unbeantwortet verstrei-
chen, so kann sein Angebot
unberücksichtigt bleiben
(§ 15 VOB/A 2009).
■ Bei der Wertung der Angebote
können auch solche Angebote
akzeptiert werden, bei denen
lediglich in einer einzelnen
Friedenszeichen für das Europaparlament in Straßburg
„Tschechien” stammt von der pbr AG von Christina Seiters
Nachdem Mitarbeiter der pbr
Planungsbüro Rohling AG
bereits für die Aktion „Feld-
zeichen zu Friedenszeichen“ anläss-
lich des Jubiläums 2000 Jahre
Varusschlacht 20 Feldzeichen-Roh-
linge gestaltet hatten, wurden die
pbr-Mitarbeiterinnen Irena Machan-
derova und Christina Seiters einge-
laden, zusätzlich ein Friedenszei-
chen für eine Ausstellung im Innen-
hof des Europaparlaments in Straß-
burg zu entwerfen. Nach der
14-tägigen Ausstellung in Straßburg
seit dem 10. März 2009 machten
die Friedenszeichen vom 27. - 29.
März 2009 Station vor dem Osna-
brücker Rathaus und sind nun im
Museumspark Kalkriese zu besich-
tigen. Für das Europaparlament
wurde zu jedem der 27 EU-Mit-
gliedsstaaten ein landestypisches
Friedenszeichen gestaltet. Die Ver-
anstaltung fand am 28. Februar
2009 in der Werkgemeinschaft „Die
Brücke“ in Bramsche statt. Die pbr-
Mitarbeiterinnen beteiligten sich
mit einem Friedenszeichen für
Tschechien. In freundlicher Atmo-
sphäre, ausgestattet mit profes-
sionellen Werkzeugen brachten
sie tschechische Gedichte von
František Gellner und Josef Václav
Sládek sowie Noten des Stücks
„Die Moldau“ von Bedřich Smetana
auf ein Feldzeichen auf.
unwesentlichen Position die
Angabe eines Preises fehlt und
wenn durch die Außerachtlas-
sung dieser Position die Wer-
tungsreihenfolge auch bei Wer-
tung dieser Position nicht be-
einträchtigt wird (§ 16 VOB/A
2009).
■ Verlangt der Auftraggeber
fehlende Nachweise oder
Erklärungen nach, sind diese
innerhalb von sechs Kalender-
tagen nach Aufforderung durch
den Auftragnehmer vorzulegen.
Die Frist beginnt mit dem Tag
nach der Absendung der Auffor-
derung.
■ Wertung: Unaufgefordert ange-
botene Preisnachlässe mit
Bedingung für die Zahlungsfrist
Skonto werden bei der Wertung
der Angebote nicht berücksich-
tigt (§ 16 VOB/A 2009).
■ Dokumentation: Die zu doku-
mentierenden Teile des Verga-
beverfahrens sind ausführlich
erläutert (§ 20 VOB/A 2009).
In gleicher Art und Weise wur-
den die a-Paragraphen des Ab-
schnitts II (Europaweite Ausschrei-
bung) verändert. Eine verglei-
chende Darstellung von VOB 2006
und VOB 2009 für den Teil A kann
im Intranet der pbr AG abgerufen
werden.
7Wissen
Der Niedersächsische Staatspreis für Architektur wird seit 1996 vom Land Niedersachsen ausgelobt, seit 2002 in Kooperation mit der Architektenkam-mer Niedersachsen. Der Staatspreis wird für besondere Leistungen auf dem Geb ie t der Arch i tek tu r verliehen.
Die bisherigen Themen
• 1996: Wohnen in der städtebau-lichen Verdichtung (Preisträger: Umbau Hochgarage Plauener Straße, Hannover)
• 1998: Zukunftsweisende Büro- und Gewerbebauten. Neubau und Umnutzung in zentralen Lagen (Preisträger: Pelikan-Viertel, Hannover und das Stadtteilzen-trum Neuer Markt, Hannover- Oberricklingen)
• 2000: Ökologischer Wohnungsbau (Preisträger: Habitat, Hannover-Kronsberg)
• 2002: Bauen und Gestalten zur Aufwertung zentraler Lagen (Preisträger: Nord/LB Norddeut-sche Landesbank in Hannover)
• 2004: Gewerbearchitektur – Investition für Stadtentwicklung und Unternehmenserfolg (Preis-träger: Nahversorgungszentrum in Hannover-Marienwerder)
• 2006: Wohnen und Arbeiten im Quartier. Neue Formen der Nut-zungsmischung unter besonderer Berücksichtigung des Lebens mit Kindern (Preisträger: Kastanienhof Braunschweig)
• 2008: Bauen für Bildung und Kultur (Preisträger: Dokumenta-tions- und Informationszentrum der Gedenkstätte Bergen-Belsen)
Stationen der Wanderausstellung des Staatspreises 2008
• Hannover: Stadtbibliothek, 06.–25.10.2009
• Berlin: Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund, 23.02.–01.03.2009
• Oldenburg: bau_werk Halle am Pferdemarkt, 07.05.–14.06.2009
• Braunschweig: Jakob-Kemenate, 02.07.–31.07.2009
• Osnabrück: martini I 50, 1 3.08.–06.09.2009
• Celle, Herbst 2009 (in Planung).
Kurzvorstellung
Baukultur garantiert! Der Niedersächsische Staatspreis für Architektur
von Dr. Felicia Riess, Architektenkammer Niedersachsen
SSeit 1996 lobt das Land Nie-
dersachsen, vertreten durch
das Niedersächsische Minis-
terium für Soziales, Frauen, Familie
und Gesundheit, den Staatspreis
für Architektur aus, seit 2002 in
Kooperation mit der Architekten-
kammer Niedersachsen, der Berufs-
vertretung aller Architekten, Innen-
architekten, Landschaftsarchitekten
und Stadtplaner des Landes.
Der Staatspreis ist themenge-
bunden. Er ist die höchste Aus-
zeichnung auf dem Gebiet der
Architektur in Niedersachsen. Alle
zwei Jahre lenkt der Wettbewerb
mit wechselnden aktuellen Themen
die Aufmerksamkeit von Fachleu-
ten und der interessierten Öffent-
lichkeit auf herausragende Gebäude
und Anlagen in Niedersachsen und
regt die Diskussion über Qualität in
der Baukunst an. Diese Qualität
entwickelt sich mit jedem neu
errichteten, umgebauten oder
umgenutzten Gebäude. Sie prägt
wesentlich das Erscheinungsbild
unserer Städte und damit die Iden-
tifikation der Menschen mit dem
Ort. Eine breit angelegte Öffentlich-
keitsarbeit, zu der auch eine Wan-
derausstellung gehört, macht den
Staatspreis auch über die Landes-
grenzen hinaus bekannt.
Staatspreis 2008
Der Staatspreis stand 2008 unter
dem Thema „Bauen für Bildung
und Kultur“. Es sollten Beiträge
prämiert werden, die sich in ihrer
spezifischen Aufgabe mit angemes-
senen architektonischen Mitteln
den aktuellen gesellschaftlichen
Herausforderungen stellen.
Bauten für Bildung und Kultur
prägen das Verständnis für Archi-
tektur und Baukultur auf besondere
Weise. So verschieden ihre jewei-
ligen Ausdrucksformen auch sind,
in den meisten Fällen sind die
Bauwerke dieser Kategorie von
besonderem öffentlichem Inte-
resse. Ihre architektonischen und
dabei gemeinwohlorientierten
Qualitäten befördern nachhaltig die
Erkenntnis, dass die Baukunst in
ihrer räumlichen Funktion und in
ihrer gesellschaftspolitischen Di-
mension wahrgenommen wird.
Der Preisträger 2008 wurde von
einer unabhängigen und hochran-
gig besetzten Jury unter Vorsitz der
Wuppertaler Architekturprofessorin
Susanne Gross aus über 70 Einsen-
dungen ermittelt. Am 30. Septem-
ber 2008 überreichte Ministerpräsi-
dent Christian Wulff im Nieder-
sächsischen Landtag die Aus-
zeichnung an die Architekten KSP
Engel und Zimmermann aus Braun-
schweig und an die Stiftung Nieder-
sächsische Gedenkstätten aus
Celle für den Neubau des Doku-
mentations- und Informationszen-
trums der Gedenkstätte Bergen-
Belsen. Der Ministerpräsident wür-
digte die Architekten und den Bau-
herrn: „Sie haben mit dem Bau der
Gedenkstätte auf sehr eindrucks-
volle Weise demonstriert, wie mit
minimalistischer Architektur maxi-
male Wirkung erzielt werden kann.
Die neue Gedenkstätte fügt sich in
ihre authentische Umgebung ein.
Sie besticht durch ihre zurückhal-
tende Form und ihre beeindru-
ckende Wirkung – der großen und
traurigen Bedeutung des Ortes
angemessen, die Kette der Erinne-
rung nicht abreißen zu lassen.“
Die Jury war der Meinung, dass
die neue Gedenkstätte eine „tief
berührende Antwort“ auf die große
Herausforderung der Dokumenta-
tion und Erforschung der Verbre-
chen des Nationalsozialismus
gefunden habe. „Der Komplexität
der Aufgabe wird ein würdevoller
Ausdruck verliehen“, so Kammer-
präsident Wolfgang Schneider.
Aus dem Kreis der zehn Objekte
der „Engeren Wahl“ wurden zwei
weitere Objekte nominiert:
■ die Jakob-Kemenate in Braun-
schweig von den ortsansäs-
sigen O. M. Architekten Rainer
Ottinger und Thomas Möhlen-
dick (Bauherr: Karin und Joa-
chim Prüsse, Wedd el)
■ die phaeno Experimentierland-
schaft in Wolfsburg der Archi-
tektengemeinschaft Science
Center Wolfsburg, Zaha Hadid
Ltd., London & Mayer Bährle,
Lörrach (Bauherr: Stadt Wolfs-
burg).
Wanderausstellung Staatspreis –
Dokumentation
Die ausgezeichneten Objekte
werden im Laufe des Jahres an
mehreren Standorten Niedersach-
sens gezeigt. Insgesamt acht
Leuchtstelen präsentieren Fotos,
Texte und Modelle der Objekte:
Neben dem Preisträger und den
Nominierungen sind die sieben
Objekte der Engeren Wahl zu sehen
(Postfossile Holzboxkita Hannover-
Marienwerder / XLAB Göttingen /
Grundschule am Schwarzen Berge
Braunschweig / Erweiterung FH
Osnabrück / Haus im Park Springe /
Kunstmuseum Celle mit Sammlung
Robert Simon / Gemeindezentrum
Matthäuskirche Hannover).
Den Auftakt machten Hannover
im Herbst 2008 und Ende Februar
die Niedersächsische Landesvertre-
tung Berlin. Weitere Stationen
macht die Wanderausstellung in
Oldenburg, Braunschweig und
Osnabrück. Eine Präsentation in
Celle ist in Vorbereitung. Begleitend
zur Ausstellung ist eine Dokumen-
tation des Staatspreises erschie-
nen, die in der Ausstellung kosten-
frei erhältlich ist. Die Dokumenta-
tion steht darüber hinaus unter
www.aknds.de zum Download
bereit.
Jakob-Kemenate BraunschweigFoto: Klemens Ortmeyer
Dokumentations- und Informationszentrum der Gedenkstätte Bergen-BelsenFoto: Klemens Ortmeyer
phaeno – Die Experimentierlandschaft, WolfsburgFoto: Klemens Ortmeyer
Staatspreis-Wanderausstellung in BerlinFoto: Jens Liebchen
8 Fokus