.. ERNÄHRUNGS- lEH~ RE UND-PRAXIS

7
.. ... E RNÄH RUNGS- I UND-PRAXIS Be ilage zu r E rnähru ngs- Umscha u für die Unte rrichtung und Fortbildung von Mittl erkräf ten Nr. 2 · Februar 1987 ISSN 0367-0899 Ulrich Oltersdorf, Gießen Hinweise für die Beschaffung von ernährungs- r wissenschaftlichen Informationen Das Beispiel: Vorbereitung ernährungsepidemiologischer Studien Jeder, der sich - sei es als Lehrer, Student, Diätassistent, Wissenschaftler - mit dem Thema Ernährung beschäjiigt, benötigt zur Bearbeitung ernährungsrele- vanter Fragestellungen bestimmte Informationen. Aber gerade in dem äußerst vielfältigen und weil gefächerten Bereich .. Ernährung" ist die Informationshe- schaffung häufig sehr aufwendig und zeitraubend. Hier will der Beitrag Hi(festel- lungen geben und anhand eines Beispiels sinnvolle Vorgehensweisen und Mög- lichkeiten der Informationsbeschaffung aufzeigen. Einleit ung Es ist ein Kennzeichen unseres Zeitalters: Wir haben eine unüber- schaubare Menge an Informationen und Kenntnissen angesammelt, doc h gerade dadurch wird das Wissen des einzelnen relativ immer geringer. Schon lange weiß selbst auf Spezial- gebieten kein Mensch mehr alles. Es wird immer wichtiger zu wissen, wie und wo man sich die lnformationen, die es gibt, beschaffen kann. Die allgemei ne Problematik der Informationsbeschaffung und -Verar- beitung soll hier nicht diskutiert wer- den1). Selbst der Bereich der Ernäh- rungswissenschaft als Ganzes ist zu breit - geht er doch von Kenntnissen über die Tausende von Lebensmit- teln, die Stoffwechselwege der vielen Nährstoffe, die unterschiedlichen Ernährungsweisen von Menschen in verschiedenen Lebenssituationen (z. B. Lebenszyklus) und Ländern mit ihren möglichen Auswirkungen auf Leistungsfähigkeit und Gesund- heitsstatus bis hin zu soziokulturell en und psychologischen Aspekten der Ernährung. Hier soll mehr exempla- risch- anband des Bereiches Vorbe- reitung von ernährungsepidemiologi- schen Studien - gezeigt werden, wo man sich entsprechende Jnformatio- nen beschaffen Plant man eine ernährungsepide- miologische Studie, will man also die Ernährungsweise einer bestimmten Bevölkerungsgruppe in ihrer Bezie- hung zum Ernähr ungs- und Gesund- heitszustand erforschen, dann gilt es sich zuerst darüber zu informieren, was man bisher weiß. Wie ist der Stand der Ke- nnt nisse, wie ist der Stand de r Forschung? Ganz ähnlich kann sich auch der interessierte Laie und natürlich auch der, der Ernäh- 1 rungswissen vermitteln soll wie der Multiplikator, der Berater und Leh- rer fragen: Was weiß man, was weiß die Ernährungswissenschaft? Die bisher vorliegenden Informa- tionen, die zur Vorbereitung von er- nährungsepidemiologiscben Studien dienen, werden mit dem Fachaus- ') Einige ausgewähllc Literalurhinweise dazu sind : Diimer. D.: Problemlösen als lnformalionsverarbei- tung. Kohlhammer, Slullgar\1976. Vester. F. : Neuland des Denkens. dva, Stuuga rl 1980. 11/kh. 1.: Oie Entschulung der Gesellscha ft . Rowohh, Reinbe.k 1973. Steinbuch. K.: Die informierte Gesellschaft Rowohll. Reinbek 1969. Hund. W.: Kircllh1if.[-Hund. 8 .: Soziologie der Kom- munikation, Rowohl t, Rcinhek 1980. Roszak. T.: Der Verlust des Dcnkcns. Droemer- Knaur , München 1986. 1 ) An dieser Siell e soll an die Arbeit von Schmitt, G. : Obersicht 1. ur Informations- und Literaturbeschaf. fung bei crnährungswissenschafllichen Fragestellun- gen, Ernährungs-Umschau 31 ( 1984 ), S. B37- B3R und B42-B43, erinnert und hingewiesen werden. ß5

Transcript of .. ERNÄHRUNGS- lEH~ RE UND-PRAXIS

Page 1: .. ERNÄHRUNGS- lEH~ RE UND-PRAXIS

..

... ERNÄHRUNGS- I

lEH~RE UND-PRAXIS Beilage zur Ernährungs-Umschau für die Unterrichtung und Fortbildung von Mittlerkräften

Nr. 2 · Februar 1987 ISSN 0367-0899

Ulrich Oltersdorf, Gießen

Hinweise für die Beschaffung von ernährungs­r wissenschaftlichen Informationen

Das Beispiel: Vorbereitung ernährungsepidemiologischer Studien

Jeder, der sich - sei es als Lehrer, Student, Diätassistent, Wissenschaftler -mit dem Thema Ernährung beschäjiigt, benötigt zur Bearbeitung ernährungsrele­vanter Fragestellungen bestimmte Informationen. Aber gerade in dem äußerst vielfältigen und weil gefächerten Bereich .. Ernährung" ist die Informationshe­schaffung häufig sehr aufwendig und zeitraubend. Hier will der Beitrag Hi(festel­lungen geben und anhand eines Beispiels sinnvolle Vorgehensweisen und Mög­lichkeiten der Informationsbeschaffung aufzeigen.

Einleitung Es ist ein Kennzeichen unseres

Zeitalters: Wir haben eine unüber­schaubare Menge an Informationen und Kenntnissen angesammelt, doch gerade dadurch wird das Wissen des einzelnen relativ immer geringer. Schon lange weiß selbst auf Spezial­gebieten kein Mensch mehr alles. Es wird immer wichtiger zu wissen, wie und wo man sich die l nformationen, die es gibt, beschaffen kann.

Die allgemeine Problematik der Informationsbeschaffung und -Verar­beitung soll hier nicht diskutiert wer­den1). Selbst der Bereich der Ernäh­rungswissenschaft als Ganzes ist zu breit - geht er doch von Kenntnissen über die Tausende von Lebensmit­teln, die Stoffwechselwege der vielen Nährstoffe, die unterschiedlichen Ernährungsweisen von Menschen in verschiedenen Lebenssituationen

(z. B. Lebenszyklus) und Ländern mit ihren möglichen Auswirkungen auf Leistungsfähigkeit und Gesund­heitsstatus bis hin zu soziokulturellen und psychologischen Aspekten der Ernährung. Hier soll mehr exempla­risch- anband des Bereiches Vorbe­reitung von ernährungsepidemiologi­schen Studien - gezeigt werden, wo man sich entsprechende Jnformatio­nen beschaffen kann~).

Plant man eine ernährungsepide­miologische Studie, will man also die Ernährungsweise einer bestimmten Bevölkerungsgruppe in ihrer Bezie­hung zum Ernährungs- und Gesund­heitszustand erforschen, dann gilt es sich zuerst darüber zu informieren, was man bisher weiß. Wie ist der Stand der Ke-nntnisse, wie ist der Stand der Forschung? Ganz ähnlich kann sich auch der interessierte Laie und natürlich auch der, der Ernäh-

1

rungswissen vermitteln soll wie der Multiplikator, der Berater und Leh­rer fragen: Was weiß man, was weiß die Ernährungswissenschaft?

Die bisher vorliegenden Informa­tionen, die zur Vorbereitung von er­nährungsepidemiologiscben Studien dienen, werden mit dem Fachaus-

') Einige ausgewähllc Literalurhinweise dazu sind : Diimer. D.: Problemlösen als lnformalionsverarbei­tung. Kohlhammer, Slullgar\1976. Vester. F. : Neuland des Denkens. dva, Stuugarl 1980. 11/kh. 1.: Oie Entschulung der Gesellschaft . Rowohh, Reinbe.k 1973. Steinbuch. K.: Die informierte Gesellschaft Rowohll. Reinbek 1969. Hund. W.: Kircllh1if.[-Hund. 8 .: Soziologie der Kom­munikation, Rowohlt, Rcinhek 1980. Roszak. T.: Der Verlust des Dcnkcns. Droemer­Knaur, München 1986.

1) An dieser Sielle soll an die Arbeit von Schmitt, G. : Obersicht 1.ur Informations- und Literaturbeschaf. fung bei crnährungswissenschafllichen Fragestellun­gen, Ernährungs-Umschau 31 (1984), S. B37- B3R und B42-B43, erinnert und hingewiesen werden.

ß5

Page 2: .. ERNÄHRUNGS- lEH~ RE UND-PRAXIS

'

druck ,.Sekundärdaten" zusammen­gefaßt Die Informationen der eige­nen Erhebung sind die "Primärda­ten".

Sekundärdaten Die Daten, d ie bereits erhoben

sind, liegen in prinzipiell zwei Arten vor. Da sind solche, die bereits auf­gearbeitet und (für einen anderen Zweck) zusammengestellt sind. Da­bei handelt es sich fast immer um ag­gregierte (zusammengefaßte) Daten, d. h. man kann kaum auf die Daten einzelner individueller Fälle zurück­greifen. Dafür sind sie meist leicht zugänglich, denn sie sind mit der Ab­sicht, andere zu informieren, bear­beitet worden. Es sind Publikatio­nen, wie Fachartikel in Zeitschriften, Bücher, Forschungsberichte, Tabel­lenwerke. Sie sind also nach außen gerichtet und können als externe se­kundäre Daten bezeichnet werden. Die andere Art sind interne sekundä­re Daten.

Sie können zwar als interner, klas­sifizierter (nur bestimmten Personen­gruppen zugänglicher) Bericht vor­liegen (sog. "graue Literatur"), z. B. Marktstudien von Firmen, interne Gutachten staatlicher Stellen. Doch interne Daten umfassen auch unauf­gearbeitete Daten individueller Fäl­le, die aus verschiedensten anderen Zwecken registriert wurden - wie Krankenblätter in Arztpraxen, Kran­kenhäusern; Daten von Schulunter­suchungen und Musterungen; Buch­führungen und Speisepläne von Großhaushalten usw. Solche Daten sind verständlicherweise viel weniger leicht zugänglich als externe Daten. Hier stehen andere Interessen und Schutzvorschriften (ärztliche Schwei­gepflicht, Datenschutz) der Veröf­fentlichung entgegen. Häufig muß dieses Datenmaterial auch noch auf­bereitet werden. Dann ist der Ar­beitsaufwand in vielen Fällen schon ähnlich groß wie bei Primärerhebun­gen.

Die Bereiche der für Ernährungs­studien interessanten Sekundärdaten sind so breit wie der Ernährungsbe­reich selbst. So steht am Beginn der Planung einer Studie die Definition des Themas und die Konkretisierung der Fragestellung bzw. der Zielset­zung. Dazu werden entsprechende Informationen benötigt, man sucht relevante Literatur, meist in wissen­schaftlichen Bibliotheken manuell mit Hilfe von verschiedenen Stich­wort- und Autoren-Verzeichnissen3

).

86

Durch den raschen Fortschritt auf dem Gebiet der elektronischen Da­tenverarbeitung wird heute fast die gesamte Literatur in verschi.edensten Datenbanken gespeichert. Diese In­formadonen können abgerufen wer­den. Trotzdem soll te man sich im Be­reich der Ernährung aus zwei Grün­den nicht allein auf dieses modernste Hilfsmittel bei der Literaturrecher­che stützen: -Auch ältere ernährungswissen­

schaftliche Literatur, die von den meisten Datenbanken nicht erfaßt ist (denn man hat die Speicherung der Jnformation erst in den letzten beiden Jahrzehnten begonnen), ist für viele Fragestellungen von In­teresse. Diese Literatur kann bisher nur durch d ie übliche traditionelle Suche in Bibliotheken erfaßt wer­den.

- Informationen (Sekundärdaten) für Ernährungsstudien können in vielen Wissensgebieten .,versteckt" sein. Ernährung, dieses a lle Le­bensbereiche umfassende "Total­Phänomen", ist in vielen Archiven zu finden . Volkskundler, Anthro­pologen , Marktforscher, Psycholo­gen, Soziologen usw. können be­stimmte Ernährungsaspekte erfaßt haben. Je nach Fragestellung kann es sehr wichtig sein, auch diese Quellen zu erschließen. Man muß wissen, wen man fragen kann ; man sollte auch Informationen durch entsprechende persönliche Gespräche zu gewinnen suchen. Hinweise für die angeführten In-

formationsquellen sollen im folgen­den aufgezählt werden.

Internationale EDV-Dateobank­Bibliographien

Bereits heute gibt es eine fast un­übersehbare Fülle von Datenbanken, die fortlaufend die neue Literatur zu bestimmten Fachgebieten registrie­ren und speichern. Die Entwicklung ist weiterhin sehr dynamisch, so soll die Tabelle I nur die Spannbreite von existierenden und für die Ernäh­rungswissenschaft interessanten Lite­ratur-Datenbanken zeigen; sie ist keineswegs vollständig.

Von diesen Datenbanken können mittels Stichworten gegen ein Entgelt EDV -gestützte Literaturrecherchen angefordert werden; dabei kann man einmal die zurückliegenden Litera­turquellen - Zitat und häufig jetzt auch dazu eine Zusammenfassung "abstract'' - erhalten (retrospektive Recherche), man kann auch perio-

disch zu den Stichworten die Zusen­dung von neuen bibliographischen Quellenangaben abonnieren (perio­dische Profildienste). Interessenten können sich direkt an die einzelnen Datenbanken wenden, aber auch hierfür gibt es noch einmal extra In­formationsdienste; auch die meisten deutschen Universitätsbibliotheken haben Zugang zu einigen der ge­nannten Da.tenbanken4

).

In der Bundesrepublik sind die In­formations- und Dokumentations­zentren in zwei Organisationen zu­sammengeschlossen: -Gesellschaft für Information und

Dokumentation mbH (GID), Lyo­ner Str. 44-48, Postfach 71 03 70, 6000 Frankfurt 71

- Arbeitsgemeinschaft der Fachin- "'""'\ formationszentren (AG-FIZ), Her-riotstr. 5, 6000 Frankfurt 7 1.

Für den Bereich Ernährung sind besonders die folgenden Datenban­ken (s. auch Tab. I) interessant: AGRIS (FAO) CAB Abstracts/NA R - Nutrition Abstracts and Reviews FST A (Food Science and Technola­gy Abstracts) SciSEARCH

Diese geben auch gedruckte Bi­bliographien heraus wie Current Contents, Food Science and Techno­logy Abstracts, Nutrition Abstracts and Reviews, die in vielen Universi­tätsbibliotheken verfügbar sind.

Den Zugang zu solchen Datenban­ken erhält man im allgemeinen auch über jede Universitätsbibliothek, doch es empfiehlt sich, speziell ere -""' Fachinformationsvermittlungsstellen in Anspruch zu nehmen. Wichtige Adressen für den Bereich Ernährung sind in der Bundesrepublik : - Zentralstelle für Agrardokumenta­

tion und -information (ZADI), Vil­lichgasse 17, 5300 Bonn 2

- Bundesforschungsanstalt für Er-nährung, Informationszentrum, Engesserstr. 20, 7500 Karlsruhe

')Es empfiehl! sich, in den jeweiligen Univen;it5tsbi­bliotheken die entsprechenden Einführungen in die Benutzung mitzumachen. Allgemeine Hinweise zur Literatursuche nndcn sieh auch in Büchern wie den folgenden : Poenicke. K.: Wodke-Repplingu. 1. : Wie verfaßt man wissenschaftliebe Arbeiten'/ Duden·Tb· Nr. 21. Mannheim 1977; Standop. E.: Die Form der wissenschaOiichen Arbeit. UTB. 272. Quelle & Meyer, Heidelberg, Wiesbaden 1986.

') Ulriclt, H.-J. : Zur Arbeitsweise und Benutzung von Dokumentotionseinriehtungen. AI D-Verbraucher-diensl Jt (1986), S. 201-207.

j

Page 3: .. ERNÄHRUNGS- lEH~ RE UND-PRAXIS

Tab. I: Übersicht zu internationalen ED V-Datenbank-Bibliographien -~- .•. - -- ------- .::: c .. ...... -5 u.:;: ::: .. .:: .... "' t! · - .c

tl " .!:! c Eu ...... .. Zahl der ·~ .. ~ ·~ -5 ~ ., ·e "'

... c:c Zitate dokumentierten ] 0 :a ." u" öi ,: c

" ö " c .0~ " Datenbank Datenbankhersteller bis 1983 Zeitraum Zeitschriften "" ., U · - 0:

~ ,.

< V i:ii ;;: ...J ..J;t < ... AGRICOLA National Agricultural

Library of the USA 1720000 1970 bis heute 6000 X X X X

AQUALINE Water Research Centre, UK 35475 I974 bis heute 400 X X X

AQUATIC Sei. & Fisherie.' Abstr.

FAO, Intergovemmentai.Oceanographic Commission of Unesco, Ocean Economics

76800 1978 bis heute 5000 X X X

(ASFA) and Techno!. Office

ARTHUR D. LITTLEI Artbur D. Little lnc. 435 1977 bis heute Publikationen X X X X

ONLINE Artbur D. LiUie

ASI (American Congressional 4013000 1959 bis heute X X X X

Statistics Lndex) Information Service - ·-AG LI NE DOANE Agricullural Service 30000 1977 bis beute

--;;;; ~ X X

AGRIS Agris Processing Unit 1975 bis heute .. -=- I --;;,

X X X . APTIC U.S. Environments! Protection Agency 89000 1966 bis beule X

AQUACULTURE National Oceanic and . X

Atmospheric Admin. L

BIOTECHNOLOGY SDC 1000 1983 bis heule 6 X X

BIOSIS PREYIEWS Bio Seiences lnform. Service 4013000 1969 bis heute X X X X

CASEARCH Chemical Abstract Service 6108000 1967 bis heute 10000 X X X X X

CAB Abstracts Commonwealth Agricultural ßureaux 1350000 1972 bis heule 8500 X X X X X X

CASSI Chemical Chem. Abstr. Service 50000 1981 bis heute X X X X X X

Abstracts Source Index

CDI·Comprehensive University Microfilms 1180000 1961 bis heute X X X X X X X

Dissertation lnde> International

COMPENDEX Engineering Index 1110000 Sommer 1970 1800 ~ X X X Inc., USA bis heute

CONFERENCE Cambridge Scientific 1170000 1973 bis heute 1000 Konferenzen X X X )(

PAPERS INDEX Abstracts, USA ~~·"'

pro Jahr

CRIS/ USDA Current Research 24000 laufende oder vor X X X X X X kurzem abgeschlos· sene Projekte

DOAN E Doane Agricullural Service 40000 1977 bis heute X X X )( )(

Enviro1inc Environmentallnformation I360000 Januar 1971 3000 X X X X X X

Center, Inc. bis heute

E.PB Environmental Environmental Studies 248000 Januar 1974 750 X X X X Periodicais Bibliography Institute bis heute

EXCERPTA Medica Excerpta Medica = 2250000 1973 bis heute 43 Referate- X X X X

Ernbase Foundation, 'Niederlande organe, 3500

FOODS ADLIBRA Komp. Information Services 149000 Januar 1974 750 X X X X

Louisville, USA bis heute

FSTA FOOD Science and International Food Information Service 226000 1969 bis heute 1200 -.c

X X X X Technology Abstracts (I FIS). Commonwealth Aricultural

Service (CAB), Institute o Food Tecbnologists (IF'I}

IRL Life Seiences Information Retrieval 350000 1978 bis heute 5000 X X X X X X

Collection Limited 'USA

MEDLINE National Library of Medicine Betbe~da, USA

4250000 I964 bis heute 3200 X X X X

PASCAL Informa Science Centre National de la 4800000 1973 bis heute X X X X X X

Recherche Scientifique, Frankreich

Pollution Abstracts Cambridge Scientific Abstracts 200000 I970 bis heute 2500 X X

PTS International Predicasts, lnc., USA 300000 I971 bis heute X X X X

Foreeasts

PTS Prompt Predicasts, lnc. 400000 I 972 bis heute 500 X X X X X

PTS U.S. Time Series Predicasts, lnc. Zeitreihen 1948 bis heute Faktendatenbank X X X X

SC I Search Institute of Scientific Information 5300000 1974 bis heute 4100 X X X X X X X

TITUS Institut Textile de France 120000 X X X X X X

SWRA (Selected Water Water Resource Scientific 130000 196'8 bis heute I . X X Resource Abstracts) Information Series

TROPAG Koninglijk Institut voor den Tropen 45000 1975 bis heute X X X X

TSCA Initial Inventory Environmental Protection Agency 43278 ab I979 bis heute Faktendatenbank X

WATERLIT South African Water 51000 ab 1976 bis heute X X Informalion Centre .

WPI Central Patents Index, Derwent Publications 2350000 ab 1973 • X X X X

World Patents Index Index, U.U. . .

nach: Pfannhauser. W.; Sanfll. B.: EDY·unterstützte Literatursuche für d1e Lebensmlttelwlssenschafl, ·Wirtschaft, -mdustne. Ernährung/Nutnt1on 8 ( 1984), S. I 58- I 64 . Das aktuelle Verzeichnis der Datenbanken umfaßt 2901' Stellen: Cuadra Associates, Santa Moniea, Ca., USA: Directory of online databases. Elsevier, New York. 7th cd., 492 S., 1986 (ISSN 0193-6840).

B7

• ..

Page 4: .. ERNÄHRUNGS- lEH~ RE UND-PRAXIS

- Informations- und Dokumenta­tionsstelle Ernährung am Institut fü r Ernährungswissenschaft der J ustus-Liebig-Universität Gießen, Goethestr. 55, 6300 Gießen

Für die Bereiche Umwelt und Ge­sundheit, die ja eng mit dem Bereich Ernährung verknüpft sind, können die folgenden Datenbanken als be­sonders interessant angesehen wer­den: BlOSIS MEDLINE Excerpta Medica SciSEARCH

Auch hiervon gibt es gedruckte Bi­bliographien wie Biological Ab­stracts, gxcerpta Medica, Index Me­dicus, Current Contents, die prak­tisch in jeder Universitätsbibliothek verfügbar sind.

Wichtigstes Informationszentrum für die Bundesrepublik im Bereich Medizin: - Deutsches Institut für medizinische

Dokumentation und Information (DIMDI), Weißhausstr. 27, 5000 Köln 41

Die weitere Entwicklung von Da­tenbanken wird in zwei wichtige Richtungen gehen. Zum einen wer­den immer mehr Datenbanken direkt die Daten von Studien speichern. Solche "Fakten-Datenbanken'' sind bisher noch relativ selten. Doch die Entwicklung der EDV-Hardware (die Datenspeieber werden immer größer und die Zugriffsmöglichkei­ten immer schneller) und die Schwie-

') Einige Litcraturhinweise, die die Bestrebungen zi1r Intensivierung solcher Faktendatenbanken dokumen­tieren: Ratrd, W. M.: Ymmg. V. R.: International Network for Food l)ata Systems ( IN FOODS): Report of a srnall international Planning Conference. Food and Nutrition Bulletin (UNU) 5 t l983), S. 15-23. Nutrient Data Base Conference- (EUROFOODS), Arnherst, U. K., July 1985. Arab. L.; Karg, G. (Hrsg.): Entwicklung und Benut­zung von Nährstoff-Datenbanken in der BRI). Be­richte der Bundesforschungsanstalt für Ernährung, BfE-R-84-04, Karlsruhe 1984,210 S.

') /s.<ing. L.: M"c"k. J : Bildschirmtext - Noch fehlt die Akzeptanz. Deutsche Universitiitszeitung 1986, Nr. t7,S. 14-l6.

') Grmrert. K. G. : Verbraucherberatung mit Bildschirm­text. Hauswirt. Wiss. 33(1985), S. 254-264 .

rigkeit. die Informationsflut mit dem Datenträger Papier (Zeitschriften und Bücher) zu bewältigen, wird die Entwicklung hier rasch vorantrei~en.

Datenbänder sind heute bereits von vielen staatlichen statistischen Behörden zu erwerben, z. B. in den USA - Food and Nutrition Information

Center, HNIS/USDA (United Sta­tes Department of Agriculture), National Agricultural Library Bu­ilding, Beltsville, MD 20705. (Da­ten der USDA Nutrient Data Bank, USDA Nationwide Food Consumption Survey, u. ä.)

- National Center of Health Stati­stics, Scientific and Technical In­formation Branch, Division of Da­ta Services, National Center for Health Statistics, 3700 East Highway, Hyattsville, MD 20782 (z. B. Daten der Health and Nutri­tion Examination Surveys (HA­NES).

Im Bereich Ernährung gibt es noch keine allgemein zugängliche Faktendatenbank, doch zahlreiche Bestrebungen hierfür auf internatio­naler und nationaler Ebene5

).

Nationale "Fakten-Datenbanken" aus den der Ernährungswissenschaft benachbarten Gebieten existieren für folgende Bereiche:

Medizin Institut für Dokumentation und In­formation über Sozialmedizin und öffentliches Gesundheitswesen (idis), Westerfeldstr. 15- 17, 4800 Bietefeld l

Sozialwissenschaften Zentralarchiv für empirische Sozial­forschung, Universität zu Köln, Bachemer Str. 40, 5000 Köln 41

Umwelt Informations- und Dokumentations­system Umwelt (UMPLIS), Umwelt­bundesamt, Bismarckplatz I, I 000 Berlin 33

Zentrale Erfassungs- und Bewer­tungsstelle für Umweltchemikalien (ZEBS) des Bundesgesundheitsam­tes, Postfach, 1000 Berlin

Diese Organisationen dokumen­tieren Daten unterschiedlichster Stu­dien und machen diese somit zu­gängfich.

Der andere Aspekt der Entwick­lung von Datenbanken betrifft die immer leichtere Zugänglichkeit, die Benutzerfreundlichkeit beim Um­gang mit dem EDV-Speichersystem, also die Entwicklung der Pro­gramme, die Software. Dies ist zwar im Bereich Ernährung zur Zeit noch nicht realisiert; doch in Zukunft wird der Wissenschaftler von seinem Schreibtisch aus mit Hilfe eines Ter­minals mit Datenbanken in direkten Dialog treten können. Analog dazu werden auch andere neue Medien zur Informationsübermittlung einge-setzt werden, wie z. B. Bildschirm- "\ text, obwohl auch hier die Universi-täten wieder einmal nicht den Vor-reiter spielen6

) . Einige Ansätze zum Einsatz des Bildschirmtexts in der Verbraucherberatung sind zu se-hen7).

Fortsetzung folgt

Anschrift des Verfassers: Dr. U. 0/rersdorf Institut für Ernährungswissenschaft Goethestr. 55 6300 Gießen

. .l :rniihrun~~ld1rl' - l·rn:ihrun~~ruaxb.", ein Bc~tandh:il ~h:r .. Hrn:ihrun,.:~·l'm:-~h;IU'' . V~o:rl :t~: l'm~,;h;na Vl·rla!!. Brilnnl·r:- l>ru,;kad Hn.:itkn:-h:in <.imhH. Fr;~nkfurt am f\1:1in. zu~;.IU\IllCibh.·llun~ und lh:arh .. :irun~: Dr. Eva l.t:Sl'hik. DctH,.t:hc (i~::-db.,;h;lft für Lrn:ihrung. Dlpl. tll.'l..'. trl~f\h. Sahinc hulkhiind. llrn~dt;IU Vt:rla~ (\•t:rantWtlrtlit:h).

B8

-

Page 5: .. ERNÄHRUNGS- lEH~ RE UND-PRAXIS

ERNÄHRUNGS- - · LEH RE UND-PRAXIS.

Beilage zur Ernährungs-Umschau für die Unterrichtung und Fortbildung von Mittlerkräften

Nr. 3 · März 1987 ISSN 0367-0899

• Ulrich Oltersdorf, Gießen

Hinweise für die Beschaffung von emährungs­" wissenschaftlichen Informationen (II)

Das Beispiel: Vorbereitung ernährungsepidemiologischer Studien

Gedruckte Informationen Die eigentlichen Sekundärdaten,

die Literatur, auf die von den EDV­gestützten Literaturrecherchen hin­gewiesen wird, kann man teilweise über die a n diese Informationszen­tren angeschlossenen Bibliotheken erhalten oder man erhält dort Hilfe bei der Beschaffung von Literatur aus anderen Bibliotheken. Es ist noch darauf hinzuweisen, daß einige (Universitäts-) Bibliotheken be­stimmte Schwerpunkte besitzen:

Medizin Zentralbibliothek der Medizin, Jo­seph-Stelzmann-Str. 9, 5000 Köln 41

Ernährung, Land- und Forstwirt­schaft Zentralbibliothek der La ndesbauwis­senschaft, Meckenheimer Allee 172, 5300 Bonn

Umweltfragen Bibliothek des Umweltbundesamtes, Bismarckplatz I , I 000 Berlin 33

Biologie Senckenbergische Bibliothek, Bok­kenheimer Landstr. 134-138, 6000 Frankfurt

Sozialwissenschaften Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, Universitätsstr. 33, 5000 Köln41

Neben dem üblichen Suchen nach Literatur in den verschiedensten Bi­bliotheken sollen hier eine Reihe von

Organisationen genannt werden, die im Bereich Ernährung interessante Publikationen veröffentlichen, die über Bibliotheken zu finden sind. Diese Organisationen können jedoch auch gezielt mit Info rmationswün­schen angeschrieben werden.

Publikationen internationaler Organi­sationen Food and Agricultural Organization of United Nations (FAO), via delle terme di Caracalla, 1-00100 Rom - Monthly Statistical Bull etin - Food Balance Sheets - Codex Alimentarius Commission - Production Yearbooks - World Food Surveys - Reports of Committee on Food

Additives

World Health Organization (WHO), 20, Avenue Appia, CH-12 11 Genf27 - World Health Statistics Report - Weekly Epidemiological Record - Technical Report Series - WHO Food AdditivesSeries - WHO Pesticide Residue Series

International Agency for Research of Cancer (IARC), 150 Cours Albert Thomas, F-69008 Lyon - Annual Reports - IARCS Scientific Publications and

Monographs

United Nations Environment Pro­gramme (UNEP), P. 0 . Box 30552, Nairobi

..

- UNEP Publications Series (" Um­weltschutz" -relevante Themen)

Publikationen nationaler Organisatio­nen in der Bundesrepublik Deutsch­land Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - jährliches Statistisches Jahrbuch - jährlicher Agrarbericht (als Bun-

destagsdrucksache erhältlich)

Deutsche Gesellschaft für Ernäh­rung, Feldbergstr. 28, 6000 Frankfurt - Ernährungsbericht (alle 4 Jahre)

Publikationen nationaler Gesund­heitsbehörden, Beispiele aus dem anglo-amerikanischen Raum Center for Disease Control, Atlanta, Georgia 30333 - Morbidity and Mortality Weekly

Report (MMWR)

Food and Drug Administration, 200 C Street, S. W., Washington, D. C. 20 204 - FDA Bulletin

National Center of Health Statistics, 3700 East-West Highway, Hyattsvil­le, Maryland 20 782 - Monthly Vital Statistic Reporl

- National Health T nterview Survey - National Health and Nutrition

Examination Survey - Advanced Data from Vital and

Health Statistics

B9 , il

'

Page 6: .. ERNÄHRUNGS- lEH~ RE UND-PRAXIS

Metropolitan Life Insurance Co., New York (Publikationen zu erhal­ten bei: Association of L1fe lnsuran­ce, Medical Directors, and Society of Actuaries, 208 S. La Salle St., Chica­go, 60 604) - Statistical Bulletin

Environmental Protection Agency, Research Triangle Park, N. C. 27 711 - EPA JournaJ

American Cancer Society, 4 West 35th Street, New York, 10 001 - Annual Cancer Statistics

Laboratory for Epidemiology and Population Studies, Nationalinstitu­te on Alcohol Abuse and Alcoho­lism, 5600 Fishers Lane, Rockville, Md. 20 857 - National Surveys of Drinking

Publikationen nationaler Gesund­heitsbehörden, Beispiele aus der Bun­desrepublik Deutschland Statistisches Bundesamt, Fachgruppe Medizin: Vll D, Postfach 5528, 6200 Wiesbaden -Mikrozensus (enthält teilweise Ge­

sundheitsdaten wie z. B. 1982) -Zeitschrift "Wirtschaft und Stati­

stik" (enthält regelmäßig Gesund­heitsdaten)

- Fachserie 12, Reihe I (erscheint jährlich, enthält ausgewählte Zah­len zum Gesundheitswesen)

Bundesministerium für Jugend, Fa­milie, Frauen und Gesundheit, Post­fach, 5300 Bonn 2 - Schriftenreihe (Verlag: Ko}:llham­

mer, Stuttgart), z. B. Band 154: Da­ten des Gesundheitswesens, Ausga­be 1985; Band 152: Daten des Ge­sundheitswesens, Ausgabe 1983.

Bundesregierung (Antworten auf Anfragen des Bundestages, erhältlich als Bundestagsdrucksache, Vertrieb: Verlag Dr. Hans Heger, Postfach . 20 08 21 , 5300 Bonn 2) - Drogenbericht, Bundestagsdruck­

sache 10/5856, 16.7.86 - Rat von Sachverständigen für Um­

weltfragen: Umweltprobleme in der Landwirtschaft, Bundestags­drucksache 10/3613, 3. 7. 85

- Umweltgutachten 1978, Drucksa­che 8/1938, 19. 9. 78

- Umweltgutachten 1974, Bundes­tagsdrucksache 712802, 17. 11. 7 4

- Gesundheitsbericht 1970, Bundes­tagsdrucksacheYI/1667, 18. 12.70

Weitere mögliche Informanten Viele weitere Stellen sammeln In­

formationen, die für ernährungsepi­demiologische Fragestellungen inter­essant sein können. Es hat keinen Sinn, alle möglichen Namen und Adressen aufzulisten. Jeder muß hier

BIO

selbst detektiviscbes Gespür entwik­keln, wo Informanten für ihn zu fin ­den sind. Es sollen jedoch einige An­gaben folgen, um Anregungen für die eigene Recherche zu geben.

Publikationen privatwirtschaftlicher Organisationen

Hierbei handelt es sich um Daten z. B. von Marketingabteilungen der Lebensmittelindustrie und Daten von Marktforschungsinstituten. Häu­fig sind dies aber interne Sekundär­daten, die meist nicht zugänglich sind.

Es gibt in der Bundesrepublik un­gefähr 120 Markt- und Meinungsfor­schungsinstitute, die im Arbeitskreis Deutscher Marktforschungsinstitute (ADM, Burgschmietstr. 2, 8500 Nürnberg) zusammengeschlossen sind. Tm folgenden sollen nur einige genannt werden: -Gesellschaft für Konsum-, Markt­

und Absatzforschung e. V. (GfK), Burgschmietstr. 2, 8500 Nürnberg,

- EMNl D, Bodelschwinghstr. 25a, 4800 Bietefeld

- GFM (Gesellschaft für Marktfor­schung), Langelohstr. 134, 2000 Harnburg 53

- G & I Forschungsgemeinschaft für Marketing GmbH & Co KG, Lan­ge Zeile 30, 8500 Nürnberg

- IFAK, Georg-Ohrn-Str. I, 6204 Taunusstein 5

-INFRATEST Forschung und IN­FRA TEST Gesundheitsforschung, Landsberger Str. 338, 8000 Mün­chen 21

- MARPLAN, Marktplatz 9, 6050 Offenbach

- Sampie Institut, Ellerneck 73, 2000 Harnburg 73

Weiter veröffentlichen zentrale Marketing-Organisationen von Ver­bänden Daten. Hier einige Beispiele: - Centrale Marketinggesellschaft der

deutschen Agrarwissenschaft mbH (CMA), Koblenzer Str. 148, 5300 Bonn 2 (z. B. CMA-Mafo-Brief)

- Institut für Selbstbedienung und Warenwirtschaft (ISB), Burgmauer 53, 5000 Köln I

- Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, Rheinallee 18, 5300 Bonn 2

- Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL), Godes­berger Allee 18, 5300 Bonn 2

- Bundesverband der diätetischen Lebensmittelindustrie, Kelkheimer Str. 10, 6380 Bad Hornburg I

und viele weit~re Verbände der ein­zelnen Zweige von Außer-Haus-Ver­pflegungsverband (Siesmayerstr. 15, 6000 Frankfurt I) bis Verband der Zuckerindustrie (Am Hofgarten 8, 5300 Bonn I).

. .

Ernährungsrelevante Daten sind auch von einigen Zeitschriftenverla­gen publiziert worden wie: - Spiegel, 2000 Harnburg II (z. B.

Getränke-Studien) - Gruner & Jahr, Alsterufer I, 2000

Harnburg 36 (Essen &Trinken-Stu­dien)

- Brigitte, Warburgstr. 50, 2000 Harnburg 36 (Frauentypologie/ Verbraucherpersön I i eh kei ten)

- Bravo, Charles-de-Gaulle-Str. 8, 8000 München 83 (Jugend-Stu­dien)

Hinweise für weitere Datenquellen in der Bundesrepublik, vor allem hinsichtlich von internen Sekundär­daten (Falldaten): - Krebsregister (Saarland, Harn­

burg; nicht bundesweit; in DDR seit 1953), Krebsatlas: Deutsches Krebsforschungszentrum, Im Neu­enheimer Feld 280, 6900 Heidel­berg

- Sozialversicherungsdaten: Kran­ken- und Rentenversicherungen

- Krankheitsfrüherkennungsmaß­nahmen-Daten: Schwangerschaft, Säuglinge, Kleinkinder, Krebs­früherkennung bei Erwachsenen

-Gesundheitsamt-Daten: Schuleio­gangsuntersuchuogen, Schulzahn­arztuntersuchungen, Jugendar­beitsschutzuntersuchungen

- Bundeswehrdaten: Musterung - Krankenhausdaten - Arztpraxendaten

Adressenverzeichnisse; - Presse-Taschenbuch Ernährung.

Kroll Verlag, Garmisch-Partenkir­chen

- Adreßbücher aus dem Verlag Hop­penstedt & Co., Darmstadt, z. B. Verbände - Behörden - Organisa­tionen der Wirtschaft

- Poretschkin; P.; Raeder, J. M. : In­ternational Guide to Market Re­search. Behr's Verlag, Harnburg 1985.

-Frank, R. C. (ed.): Directory of Food and Nutrition Information Services and Resources. Oryx Press, Phoenix, Arizona, 1984.

- European Sodety for Opinion and Marketing Research (ESOMAR), Raadhuisstraat 15, NL- 1016 OB Amsterdam

-V ADEMECUM Deutscher Lehr­und Forscbungsstätten. Verlag Dr. Josef Raabe, Stuttgart 1985.

Schlußbetrachtung Die vorliegende Aufzählung der

vielen möglichen Informationsquel­len sollte nicht dazu verleiten zu den­ken, daß es ohne größere eigene An­strengungen möglich ist, die ge-

l

ltio Lk... •

Page 7: .. ERNÄHRUNGS- lEH~ RE UND-PRAXIS

J

- ... wünschten ernährungswissenschaftli­ehen Informationen zu erhalten.

So muß abschließend nochmals betont werden: Die Beschaffung von Informationen kostet einige Mühen, Zeit und Geld. Selbst die auf Dienst­leistungen ausgerichteten Informa­tionssteHen erwarten eine aktive Mit­beteiligung. Je mehr Dienste man in Anspruch nimmt, desto teurer wird die Recherche. Es ist sehr wichtig, daß man konkret und spezifisch sei­ne Informationswünsche formuliert . Am günstigsten ist es, sich zuerst selbst in Bibliotheken zu informie­ren. Bibliothekare geben zwar Hin­weise, suchen muß man jedoch selbst. Nachdem man einen ersten

Alfons Fricker, Karlsruhe

Überblick gewsnnen hat, kann man eine EDY-gestützte Literaturrecher­che in Auftrag geben. Erst wenn man die auf diesen Wegen gewonnene In­formationen erhalten hat und damit schon einen recht guten Überblick hat, ist es angebracht, weitere spezifi­sche Informationsquellen "anzuzap­fen" ; denn dann weiß man in etwa, wo weitere interne Sekundärdaten verfügbar sein können.

Natürlich kann jeder jeden um Auskunft bitten, doch die gewünsch­te Information auch zu erteilen, ist nicht selbstverständlich. Je transpa­renter der Hintergrund der Anfrage, je spezifischer die Fragestellung und je deutlicher die eigenen Vorarbeiten

I •

und Bemühungen werden, desto grö­ßer wird die Antwortwahrscheinlich­keit Wer banal schreibt "lch bitte um die kostenlose Zusendung all Ih­rer Informationen ... ", wird wohl kaum eine Antwort erhalten. Wer je­doch zeigt, daß er sich schon intensiv bemüht hat, bereits selbst Informa­tionen hat und auch bereit ist, für das Gewünschte etwas zu tun, der hat gute Chancen, Antwort zu erhal­ten.

Anschrift des Verfassers: Dr. U. Ottersdorf Institut für Ernährungswissenschaft Goethestr. 55 6300 Gießen

Aromastoffe: Natiiflich, naturidentisch, künstlich

Der Genußwert eines Lebensmittels wird in hohem Maße durch seinen Ge­schmack und seinen Geruch, durch sein "Aroma" bestimmt. Verantwortlich für das Entstehen dieser Sinneseindrücke sind bestimmte chemische Substanzen -weswegen der Sinnesphysiologe ja Gentch und Geschmack als die "chemischen Sinne" bezeichnet-, die in entsprechenden Sinneszellen mit geeigneten Rezepto­ren chemische Reaktionen eingehen. was zu Signalen führt. die über Nervenbah­nen in die entsprechenden Gehirnregionen geleitel werden. Man kennt zum Bei­spiel beim Geruch viele Tausende von Stoffen, die eine solche Wirkung ausüben können; 95% davon gehören chemisch zu den Gruppen der Acetate, Aldehyde, Al­kohole. Ester, Ketone, Lactone, Phenole, Phenoläther und Säuren [ 1]. Schon die• se A~f'zählung zeigt die Vie(falt der Möglichkeiten. Das Wissen über die Grund­ge.~chmacksrichtungen süß, sauer, salzig, bitter ist Allgemeingut.

Definitionen Bevor weiter auf diese Fragen ein­

gegangen wi.rd, müssen einige Be-(' griffe geklärt werden. Was ist Aro­

ma? Die Antwort ist verblüffend: Das kommt darauf an! Ein Beispiel: Lebensmittel haben jeweils ein art­eigenes Aroma; man kann Aromen aber auch aus Einzelsubstanzen zu­sammensetzen. Letzteres ist gemeint, wenn in § l Abs. I der Aromenver­ordnung [2] steht : "Aromen im Sinne dieser Verordn,ung sind Zubereitun­gen von Geruchs- und Geschmacks­stoffen (Aromastoffen), die aus­schließlich zur Aromatisierung von Lebensmitteln bestimmt sind." Also ist im Sinne der Verordnung Aroma gar nicht das, was man beim Essen eines Lebensmittels, dem kein Aro­ma zugesetzt worden ist, riecht oder schmeckt!

Dieser Eindruck wird noch ver­stärkt durch den nächsten Absatz in der Verordnung, in dem es heißt: "Als Aromen gelten nicht Erzeugnis­se, die Lebensmitteln ausschließlich

einen süßen, sauren oder salzigen Geschmack verleihen, sowie Fleisch­brühwürfel." Der Gesetzgeber schließt also in seiner Definition Ge­schmacksstoffe wie Zucker und Süß­stoffe, Kochsalz oder Genußsäuren aus dem Begriff "Aromastoffe" aus, obwohl solche Stoffe natürlich phy­siologisch gesehen zum Aroma in größtem Umfange beitragen, also naturwissenschaftlieb gesehen wich­tige Aromastoffe sind. Dies ist wohl eine der Ursachen für die häufig zu findenden Widersprüche in der Lite­ratur: dort werden oft Angaben zum Aroma unter der Rubrik "Ge­schmack" gemacht; als Aromastoffe werden aber dann nur die Flüchtigen erwähnt, die in erster Linie den Ge­ruch bewirken und bewirken kön­nen. da diese Stoffe in den Gemchs­sinneszellen reagieren. Die hierfür notwendigen geringen Konzentratio­nen lösen meist keine Reaktion mit Rezeptoren der Geschmackszellen aus, die zu einem Geschmacksein­druck führen würden. DIN 10 950 [3]

- ..

definiert deswegen folgendermaßen: "Bei der Sinnenprüfung werden häu­fig olfaktorische (geruchliche) und gustatorische (geschmackliche) Ein­drücke gemeinsam als Geschmack (Aroma) wahrgenommen". Auch die Aromaverordnung spricht ja von "Geruchs- und Geschmacksstoffen". Man muß also beim Literaturlesen immer versuchen, herauszubekom­men, was nun gerade mit dem Be­griff "Aroma" gemeint ist!

Aromastoffe Folgt man den Definitionen der

Aromaverordnung, so sind 3 Grup­pen von Aromastoffen zu unterschei­den : I. Die "natürlichen", das sind Aro­

mastoffe, die aus natürlichen Aus­gangsstoffen ausschließlich durch physikalische oder fermentative Verfahren gewonnen werden.

2. "Naturidentische" Aromastoffe, die natürlichen Aromastoffen chemisch völlig gleich sein müs­sen.

3. Künstliche Aromastoffe sind Stof­fe, die ein Aroma besitzen, aber

. nicht zu den Gruppen I oder 2 ge­hören.

Hierzu e1mge charakteristische Beispiele: Man kann durch Wasser­dampfdestillation, also durch einen physikalischen Vorgang, aus entfet­teten Aprikosenkernen das natürli­che Aroma "Bittermandelöl'' herstel­len. Nun ist schon sehr lange be­kannt, daß dieses zu rund 95% aus Benzaldehyd besteht, der also der absolut dominierende Aromaträger

....