136243 PKK Halle Impressionen Seifert Titel Inhalt VS RS · Volker Seifert Am Stadtgottesacker...

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Volker SeifertAm StadtgottesackerTuschezeichnung · 2017 · 30 x 42 cm

GalerieVerlag Mitteldeutschland · Sternstraße 8 · 06108 Halle (Saale)Telefon 0345 6857106 · www.galerieverlag-mitteldeutschland.de

Volker Seifert (2018) MarktplatzimSchneetreiben Tuschezeichnung · 30 x 42 cm

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Volker Seifert (2018) GesundbrunnenTuschezeichnung · 30 x 42 cm

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Volker Seifert (2018) AmMohrTuschezeichnung · 30 x 42 cm

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Volker Seifert (2018) AnderMühlpforteTuschezeichnung · 30 x 42 cm

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Volker Seifert (2018) SpielplatzTuschezeichnung · 30 x 42 cm

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Volker Seifert (2018) AmDomTuschezeichnung · 30 x 42 cm

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Volker Seifert (2018) BlicküberHallevomStadtbad-TurmTuschezeichnung · 30 x 42 cm

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Volker Seifert (2018) NordseitedesMarkesTuschezeichnung · 30 x 42 cm

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Volker Seifert (2018) AmSaaleuferTuschezeichnung · 30 x 42 cm

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Volker Seifert (2018) ImPaulusviertelTuschezeichnung · 30 x 42 cm

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Volker Seifert (2018) AmRotenTurmTuschezeichnung · 30 x 42 cm

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Volker Seifert (2018) AmRobert-Franz-RingimWinterTuschezeichnung · 30 x 42 cm

Januar Marktplatz im SchneetreibenStill liegtdergroßefreiePlatz,TunundBauenhabeneinEndegefun-den.DerSchneedecktallesGeschehenezu.FundebelegendieNutzungdes Geländes durch unsere Vorfahren schon vor der Entstehung desmittelalterlichenMarktplatzesandieserStelle.WestlichunterhalbdesMarktesbefandensichdieAnlagenzurSalzgewinnung.HochüberdemHallmarktstanddieGertrudenkirche.IhrUrsprungliegtimDunkeln.DieVorgängerin derMarienkirche - die östlich derGertrudenkirche stand-wurde im12. Jahrhunderterrichtet. InderunmittelbarenUmgebungderKirchenbefandensichFriedhöfe-siesindheuteunterdemMarkt-pflasterverborgen.UndselbstverständlichwarderPlatzlängstnichtsogroßwieheute.

Februar GesundbrunnenZurGeschichtederStadtgehörenauchdieGeschichtedesWassers,diederNutzbarmachungundderWasserkunst.DieQuellenahederheu-tigenKantstraße istseitdemfrühenMittelalterbekannt,auchwegenderHeilwirkungdeseisenhaltigenWassers.1646erhieltsiedenNamenGesundbrunnen.KönigFriedrichI.ließ1710einBrunnenhauserrichten.1807kaufte JohannChristianReil denQuell. 1901/1902entstandeinneuerachteckigerBauaufdenGrundmauerndesVorgängers.Dasab1923 in der Nähe errichtete Freibad vonWilhelm Jost existiert leidernichtmehr,eswurde2010abgerissen.

März Am MohrIm10.und11. JahrhundertbildetesichderSiedlungskernGiebichen-steinheraus.FürvieleJahrhundertebliebGiebichensteineineigenstän-digerOrt.NochindieZeitvordemZusammenwachsenmitdernahenStadtHallegehörendieUrsprüngedesGasthofszumMohr.Im16.Jahr-hundertentrichtetenhierdiedurchreisendenKaufmannszügedieZölle,undhiermusstendieFronbauern ihrenErbzins zahlen.NamensgeberwarderSchutzpatrondesMagdeburgerErzstifts,derheiligeMauritiusoder–volkstümlicher-Moritz.

April An der MühlpforteMitderNeumühleimRückenblicktmanindenMühlgrabenundindiebeschaulicheGegendwestlichdesNeuenBaus,derdiewestlicheBe-grenzungdesStadtgebietsbildete.JenseitsdesSaalearmsundgegen-überdemNeuenBaubefandensicherzbischöflicheGärten.Außerdemdiente das Gebiet der Aufnahme des Saalehochwassers. Die Markie-rungenanderNeumühlelegenZeugnisvonvielengewaltigenÜberflu-tungenab.HeuteharrtdieMühlederInstandsetzungundeinerneuenNutzung.

Mai SpielplatzVomPfälzerUferundderBrückeamJägerplatzgelangtmanzur„Wür-felwiese“.VondortkannmandieSchiffsglockeeines„gestrandetenPi-ratenschiffs“hören.KletternetzeundHängebrückenladenKinderzumSpielenein.Amnahen,sichnachSüdenziehendenUferhatsichindenvergangenenJahreneinebeachtlicheFreizeitkulturentwickelt. ImMit-telaltergehörtendieWiesendemAugustiner-ChorherrenstiftNeuwerk.Das Grünland blieb wegen der Überschwemmungen stets unbebaut.ZeitzeugenistdasGeländeheutenochalsRiebeck-Gartenbekannt,derbis in die 1940er Jahre umzäunt und abends verschlossen blieb. DiekostbarenBaumbeständeerkundetenSchulkinder imHeimatkundeun-terricht.

Juni Am DomDieRestederKlausurdesDominikanerklosterssindimschmalenRaumzwischen dem Kantorhaus am Domplatz und dem Gotteshaus erhal-tengeblieben.DiesesGeländegilt alsuraltesSiedlungsgebiet. StandhierdasindenQuellenbelegte,seitvielenJahrengesuchtefränkischeKastell? Die Mauer des Kreuzganges zeigt die Reste gotischen Maß-werks. Die angrenzende, ab 1271 gebaute dreischiffige Hallenkircheentsprach ohne Turm und Querhaus der schlichten Lebensweise desBettelordens. Mit der Ansiedlung eines Kollegiatsstifts durch KardinalAlbrechtkamenab1520dieRundgiebelhinzu-schmückendeStilele-mentederRenaissance.

Halle-Impressionen

Juli Blick über Halle vom Stadtbad-TurmEinBlickvomTurmdesStadtbadesverdeutlichtdiezweiursprünglichenSiedlungskerne-dasZentrumumdenheutigenMarktunddieBurgGie-bichenstein.DiesenHöhenkanneineSaaleüberflutungnichtsanhaben,unddennoch liegen sie niedriger als dieGebietewestlich von ihnen.Manstellesichnundenum1120errichtetenBefestigungsringvorunddiesicherlichzahlreichenWohntürmeinmittenderniedrigenStadthäu-ser.EinigeRestedermittelalterlichenundfrühneuzeitlichenBebauungbliebenbewahrt,dochwirddasStadtbildheutevorallemdurchdieEr-gebnissedergroßengesellschaftlichenVeränderungenim19.und20.Jahrhundertgeprägt.

August Nordseite des MarktesDie im 19. Jahrhundert einsetzende Industrialisierung bewirkte einenenormen Aufschwung und Bevölkerungszuwachs. Halle wurde eineGroßstadt.EinsoreicherBestandanWohn-,Geschäfts-undFunktions-bauten aus der Zeit derWende vom19. zum20. Jahrhundertwie inHallebliebinkaumeineranderendeutschenStadterhalten,dennglück-licherweisewurdedieStadtimApril1945nichtbombardiert.Baulückenentstandenspäter.DieNordseitedesMarktesinteressiertedenZeich-nervermutlichwegenderunterschiedlich raumgreifendenBaukörper,zwischendiesichdieschmaleGassezumKühlenBrunnenschiebt.SoentstehenTiefeundSpannung.

September Am SaaleuferImSpätsommeramSaaleuferentlangzugehen,hebtdieStimmung.Das noch volle, grüneBlattwerk der Bäume formt einDach, und amEndediesesgrünenTunnelsöffnetsichderWeginsLicht.DenlockerenDuktusderZeichnungdesWegesnimmtsogardielinkeUferböschungauf.

Oktober Im PaulusviertelMitderIndustrialisierungwuchsdieBevölkerungszahl.AuchnachNor-den wurde die Stadt erweitert. Von 1880 bis 1914 wurde das kreis-bzw. sternförmige Wohnviertel um die Pauluskirche auf dem Hasen-

bergerrichtet. Seifert zeichneteeindrucksvoll dieSichtachsevonderCarl-von-Ossietzky-Straße hinauf zur Pauluskirche. Die großzügigenBürgerhäuser,StadtvillenundMietshäuserdesHistorismus,desJugend-stilsundderReformarchitektursäumendenWeg–wieinzwischenauchzahlreicheAutomobile,andiezurZeitderErrichtungdesStadtviertelskaumzudenkenwar.

November Am Roten TurmInungewöhnlicherWeisesindinderZeichnungzweiAdlervordemGlo-ckenturminSzenegesetzt.Washatdieszubedeuten?WemsollhierdieStundeschlagen?AmMarktNr.19wurdeschrägvordenRotenTurmdasStecknerscheBankhausmitbildhaftemFassadenschmuckerrichtet.AlsSymbolderMachtpasstderAdlergutzudemBauwerk.WohlstandzeigtgernseinGesicht.DochohneGeldgehtesnicht:EinAdlerstehtmitseinenKrallenaufeinemleeremGeldbeutel,darüber„Soll“zule-sen,deraufgerichteteandereaufeinemvollgeschnürtenSackund inseinerTafel „Haben“.Prächtiggehen ihreFederkleiderzusammen. Istam„Ende“dieGeldlagewohlegal?

Dezember Am Robert-Franz-Ring im WinterViele Menschen mögen den Weg am Mühlgraben und dem früherenSchutzwallbiszurMoritzburgundentlangandenum1880-90gebau-ten,historistischenReihenhäusernder sogenanntenKlaustorvorstadt.HieramRingwardiemittelalterlicheStadtzuEnde.HierbauteMathisGothard Nithard, genannt Grünewald, seine „Wasserkunst“. Etwa aufderHöhedesGrundstücksNr.10befandsichdasvonJohannChristianReileingerichteteSolbad„Fürstental“,wosichauch JohannWolfgangv.Goetheaufhielt.WirschätzendieschönenVillen,dieDetailsandenEingangstüren, Portalen, Buntglasfenstern und Treppen oder nehmendieWiederholungenvonGestaltungselementenwahr.DieWinterstim-mungderbeidenHauseingängeNr.9a-bistbesonderseinladend.AusderMusikschule„RobertFranz“erklingtesweihnachtlich.

Arne-GritGerold,imMai2018

Gewöhnlich kennt man sie als Foto- oder Gedichtreihen und nimmt sie als eine Sammlung von Eindrücken wahr. Diese müssen jedoch die Sinne des Autors tie-fer angesprochen haben, um ihn überhaupt interessiert und später zu einer künstlerischen Umset-zung angeregt zu haben. Impres-sionen sind mehr als Studien, Ausschnitte oder Ähnliches – auch sie haben Werkcharakter, Abge-schlossenheit und einen Anspruch auf Wiedergabe von Wirklichkeit und Ästhetik.

Volker Seifert schafft seit 2006 stets neue Tuschezeichnungen für die Kalenderreihen zu Halle. Sei-ne Handschrift wird gemocht. Ihm geht der „Stoff“ nicht aus, trägt er doch eine Zuneigung zur Stadt und ihren Bewohnern in sich. Er

hat sich höchste zeichnerische Sicherheiten erarbeitet und orien- tiert sich streng an Formen und den perspektivischen Gesetzen. Seifert schafft es auch, das Licht grafisch umzusetzen und raum-greifend werden zu lassen. Um spannende Bildausschnitte zu er-zielen, wählt er unter interessan-ten Motiven nochmals gründlich aus. Er beginnt vor Ort und un-ter freiem Himmel die Räume zu klären und den Duktus auszuma-chen. Dann setzt er sein Arbeit fort, abgeschirmt von Geschäfts-treiben, Bau- und Verkehrslärm und dem Trubel der Bürger. Viele erwarten die neue Edition und sind gespannt, was den Zeichner diesmal angehalten hat. Arne-Grit Gerold, Mai 2018

Kunstpostkarten- und Kalender-Edition · Serie 31/2019 · limitierte Auflage von 750 · Halle-Impressionen 2019

Herausgeber:GalerieVerlag MitteldeutschlandSternstraße 8 · 06108 Halle (Saale) · Telefon 0345 6857106www.galerieverlag-mitteldeutschland.de

Druck:Förster & Borries GmbH & Co. KG, ZwickauIndustrierandstraße 23 · 08060 [email protected]

1966 geboren in Halle

1982 – 1984 studienvorbereitender Kurs bei Hubert Wittmann an der Hochschule für indus- trielle Formgestalung Halle - Burg Giebichenstein 1987 – 1993 Studium der Kunstwissenschaft an der Karl-Marx-Universität Leipzig

Seit 1995 Privatausstellungen in Leipzig und Halle

1997 Promotion im Fach Kunstgeschichte

Seit 1998 Tätigkeit als Kunsthistoriker sowie als Maler und Grafiker Seit 2012 Zusammenarbeit mit der Galerie Kunst- Landschaft und dem Verlag

2013 – 2018 Ausstellungsbeteiligen im Museum Petersberg „Mitteldeutsche Stadt- und Flusslandschaften“

Zu den „Halle-Impressionen 2019“Volker Seifert

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