FREIZEIT & LIFESTYLE

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Wenn es um Autos geht,gibt es ein einziges Wort,das den gewieft-sparsa-men Selbständigen von

allen anderen Menschen trennt: Vor-steuerabzugsberechtigt. Dieses Prädikatmacht Autos für Selbständige schön,begehrenswert und interessant. Selb-ständige Sparfüchse würden einenDreiradler wie den „legendären“ bri-tischen Reliant fahren, wenn er der ein-zige Wagen wäre, bei dem sie sich dieMehrwertsteuer sparen könnten. Siewürden einen Schreibtisch in den Wa-gen einbauen, wenn das Voraussetzungfür den Abzug wäre, oder einen WLan-Anschluss für den Computer.

Aber das ist zum Glück nicht derFall. Welche Voraussetzungen ein Fahr-zeug erfüllen muss, damit man die Vor-steuer abziehen kann, ist klar geregelt.

„Für bestimmte Kraftfahrzeuge (Fiskal-Lkw) besteht die Möglichkeit, Vorsteuergeltend zu machen, wenn sie entspre-chend einer dazu ergangenen Verord-nung als Kleinlastkraft-, Kasten- undPritschenwagen oder Kleinautobus ein-gestuft sind“, sagt der Gesetzgeber,schweift dann aber in verschiedeneVerordnungen ab.

Hässliche Pkw, fesche FiskalisFassen wir zusammen, was die roman-tischsten und wortgewandtesten Juris -

ten in Paragraphen gefasst haben. DasAuto muss praktisch sein, groß odersehr groß und so sexy wie ein alter Ka-chelofen. Verblechte Fenster sollen ga-rantieren, dass ja kein Sonnenstrahl zu-viel das Leben im Auto bereichert.Trenngitter sind das Alcantara der Vor-steuerabzugsberechtigten, und wasdem GTI der Spoiler ist, ist dem Fis-kal-Lkw der Kastenaufbau. Also lauterlangweilige Lastwagen?

Naja. Sag einem Autobauer, er darf,nein er soll das schönste Auto der Weltbauen, und rauskommen so „Adonisse“wie der Fiat Multipla, der SsangyongRodius oder der Pontiac Aztec. Aberdafür umgekehrt: Sag ihm, er muss

Coole Autos mit Vorsteuerabzug

SPARENUND AUTOFAHREN

SteuernFord Galaxy und VW Sharan sind die großen Vans für Selbständige. Dennsie sind vorsteuerabzugsberechtigt. Wir machen uns auf die Suche nachden Gustostückerln für Sparfüchse. VON GUIDO GLUSCHITSCH

grausliche Kutschen bauen, die maxi-mal zum Arbeiten taugen und die dannsogar steuerfrei sind, damit sich dasGraffl überhaupt verkauft, dann krem-pelt der Autobauer die Ärmel auf undschiebt ein paar Schmuckstücke in dievordefinierte Nische der Vorsteuerab-zugsberechtigten, dass sich die Selb-ständigen die Hände reiben. Wir habendie feschesten Wagen, die dem Finanz-minister ein Schnippchen schlagen, ge-funden und für Sie zusammengetragen.

Bis zu 240 PS starker GalaxyDer neueste Spross der Vorsteuerab-zugsberechtigten ist der Ford Galaxy.Und der ist nicht nur ein schöner Van,der hat auch alle Assistenzsysteme, dieman sich heute wünscht, ist höchst kom-fortabel und hat eine Motorenpalette,die keine Wünsche offen lässt. Außer-dem, aufgemerkt, es gibt den Galaxyjetzt mit dem Sechs-Gang-Doppel-kupplungsgetriebe PowerShift. Undmit Allradantrieb. Und Ford sind die

einzigen im Segment, die auch dieKombination anbieten, also einen All-radler mit Doppelkupplungsgetriebe.

Den Einstieg macht der 120 PSstarke 2.0 TDCi um 29.250 Euro. Alsojetzt ohne Steuer. Spannender Preis,gell? Die meisten werden aber zum 150PS starken Turbodiesel, den 2,0 TDCigreifen. Der startet bei 30.583 Euro(exkl. MwSt). Der Spannendste ist na-türlich die Topmotorisierung, der 240PS starke Benziner 2,0 EcoBoost, aber

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Ford GalaxyGetestetes Modell: 2.0l TDCi PowerShift AWDum 39.041,67 (exkl. MwSt.) 46.850 Euro (inkl.MwSt.)Technik: Vier-Zylinder-Turbo-Diesel, 1.997ccm, 180 PS, Sechs-Gang-Doppel -kupplungs getriebe, Allradantrieb Abmessungen: LängexBreitexHöhe4.848x1.916x1.747 mm, Kofferraumvolumen300 bis 2.339 Liter Fahrleistungen: Spitze 203 km/h,Beschleunigung 0 auf 100 km/h in 10,6Sekunden, Durchschnittsverbrauch 5,8Liter/100 km, CO2-Emissionen 149 g/kmDesign: Auch der Galaxy übernimmt die neue,

selbstbewusste Designsprache. ImInnenraum blieb kein Stein auf dem anderen,kein Knopf in der Konsole. Da hat Ford kom-plett aufgeräumt und ein ordentli-ches Display als Infotainmenteinheitinstalliert.Praxis: Der Galaxy ist ein Tausend-sassa. Er hat unglaublich viel Platz,schaut trotzdem fesch aus undmacht auch beim Fahren Spaß, weil er eine herrliche Mischung ausSportlichkeit und Komfort offeriert.Preis: Wenn die Mehrwertsteuerwegfällt, ist gleich leicht lachen.Einer der wenigen Vorteile, dieSelbständige haben.

Der Galaxy zeigt außen das neue sport -liche Ford-Design, ist innen aber komplettaufgeräumt. Diese Zurückhaltung verbrei-

tet den Flair der Business-Class

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den werden wir wohl eher selten aufder Straße sehen. Denn auch wenn derGalaxy wieder einmal vor allem fürseine Agilität bekannt ist, ein Renn-wagen ist der Van natürlich nicht. SeineStärke ist die Größe, die Platz für biszu sieben Personen oder 2.339 LiterGepäck bietet.

Aber diesbezüglich hat uns ja auchschon der Vorgänger verwöhnt. DerGalaxy legt jetzt aber in mehrerenPunkten ordentlich nach. Da ist zum

einen das Design, da ist die ganze Pa-lette von neuen Assistenzsystemen diebeim Fernlicht-Assistenten beginnt,über den Einpark-Assistent führt undbei der Verkehrschilderkennung inVerbindung mit dem adaptiven Tem-pomaten endet, da ist aber auch dervöllig neue Innenraum. Ford ist nichteinfach mit dem Staubtüchl über dieArmaturen gehuscht und hat dort undda die Patina von einzelnen Knöpfengewischt, sondern die Köpfe gleich aus

den Armaturen gekletzelt und auf denMüll geschmissen. Fast die kompletteBedienung erfolgt nun über ein neuesAcht-Zoll-Display. Damit schaut derVan auch innen um ein Vielfacheshochwertiger aus.

VW Sharan und Seat AlhambraDie Infotainment-Zentrale ist aber auchdas Schmuckkästchen eines direktenKonkurrenten. VW Sharan und FordGalaxy haben ja den gleichen Ur-Ah-nen, waren in der ersten Version Zwil-linge, die sich nur im Detail wie durchdie Scheinwerferdesigns oder die Logosunterschieden. Badge-Engineering

nennen das die Autonarren. Diese Zei-ten sind nun aber schon wieder langevorbei – Galaxy und Sharan sind umsoerbittertere Konkurrenten geworden.Baugleich mit dem VW Sharan ist nurnoch der Van vom Konzernbruder Seat,der Alhambra. Das Wichtigste aber füruns ist: Sharan und Alhambra sind vor-steuerabzugsberechtigt.

Größter Unterschied zum Galaxyist sicher das Design. Beim Preis mussman sich jeweils den Wunschwagenzusammenstellen und diesen, ausstat-tungsbereinigt, direkt mit dem persön-lich bevorzugten Konkurrenzmodellvergleichen. Aber als ersten Richtwertschauen wir uns den Einstiegspreis an,der liegt bei 28.110,32 Euro (exkl.MwSt.), für den 2.0 TDI mit 115 PS.

MirrorLink im SharanDer neue Sharan ist ein mildes Facelift,was die Optik angeht, hat aber neueMotoren spendiert bekommen. Einheikles Thema im Moment bei VW, ja,aber nicht beim Sharan. Dort sind an-dere Motoren verbaut als jener, der fürdie Aufregung sorgte.

Aufregender ist eine andere Inno-vation, die Volkswagen mit dem Faceliftdes Sharan einführt: MirrorLink. Dasheißt, man spiegelt sein gesamtesSmartphone ins Infotainmentsystem,nutzt dort die Apps, die man am Telefonhat, ganz egal ob die dort mit Musik,Navigation oder Restaurantführer jon-glieren. Und weil VW auch gleich Car-Play und AndroidAuto integriert hat,funktioniert das Spiegeln von allen ak-tuellen Android-Handys und iPhönern.

Wer den Komfort der Business-Class sucht, wird bei beiden Herstellerngut bedient. Da darf man sich halt nichtmit dem Einstiegsmodell zufrieden ge-ben und muss ein wenig tiefer ins Porte-monnaie greifen.

Land Rover mit VorsteuerabzugWer es noch ausgefallener mag, dermuss das leider auch. Und ja, es gehtnoch emotionaler. Wir haben auch vor-steuerabzugsberechtigte Fahrzeuge ge-funden, die ein wenig mehr Abenteuerin den Berufsalltag bringen, als dies einVan könnte. Wie wäre es mit einemLand Rover Defender? Auch den gibt

FREIZEIT & LIFESTYLE Fiskal-Lkw

Der neue Sharan leistet sich keine Design -eskapaden, sondern spielt lieber mit feinen

Dekorelementen im Innenraum

VW SharanGetestetes Modell: Comfortline 2.0 TDI SCRBMT DSG um 40.249,24 Euro (exkl. MwSt.),47.640 Euro (inkl. MwSt.)Technik: Vier-Zylinder-Turbo-Dieselmotor,1.968 ccm, 184 PS, Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Vorderradantrieb Abmessungen: LängexBreitexHöhe4.854x1.904x1.720 mm, Kofferraum -volumen 444 bis 2.297 Liter Fahrleistungen: Spitze 213 km/h,Beschleunigung 0 auf 100 km/h in 8,9Sekunden, Durchschnittsverbrauch 5,3Liter/100 km, CO2-Emissionen 138 g/kmDesign: Wie gewohnt macht Volkswagen beieinem Facelift nicht immer unbedingtgroße Sprünge. So ist es auch beim neuenSharan. Nur Details unterscheiden ihnaußen. Auch innen ist alles bekannt, nurdort und da kommen neue Materialien zumEinsatz.Praxis: Die neuen Motoren sind sparsamerund leistungsstärker. Gerade mit demDoppelkupplungsgetriebe ist er ein sehrkomfortabler Wagen, mit dem Allradantriebeignet er sich auch für Wochenendhaus-besitzer, die etwas abseits wohnen.Preis: Auch hier lacht das Herz desSelbständigen, wenn er sich ausrechnet,wie viel Auto und Ladevolumen er hier für sein hart erarbeitetes Geld be-kommt.

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es als Fiskal-Lkw. Die Produktion desDefenders wurde zwar bereits einge-stellt, und es ist inzwischen mehr alsnur zach noch einen Fiskal-Defenderbeim Händler zu finden, aber notfallshilft man sich auf dem Gebrauchtmarkt.Was Sie brauchen, um die Vorsteuerabziehen zu können, ist ein Land Ro-ver Defender mit Hard-Top, aber ohneFenster.

Bei Land Rover haben Sie jetztgleich glasige Augen bekommen, wol-len aber einen Neuwagen? Wir habenda noch etwas für Sie: Disco! Für dienicht so eingefleischten Fans der briti-schen Nobel-Offroad-Marke: Land Ro-ver Discovery. Ab 39.771 Euro (exkl.MwSt.) gibt es den Disco als Fiskal-Landy. Gerade bei einem Land Roverstört das ja eh nicht wirklich, wenn derraumgreifende Wagen ein zierlichesbisschen robuster daherkommt. Nurwer damit Frau und Kinder spazierenfahren will, wird auf lange Sicht nichtglücklich werden. Denn diese Fahrzeu-ge haben nur zwei Sitze.

G-Klasse und Ape-NachfolgerWie auch die G-Klasse von Mercedes-Benz. Ja, auch den gibt es vorsteuerab-zugsberechtigt. Allerdings nicht abWerk. Das heißt, man beauftragt einenFahrzeugumbauer, die G-Klasse fiskalzu machen. Das hat den Nachteil, dassder Steuervorteil durch die Extraarbeitwohl schnell aufgefressen wird. Dafürbekommt man eine individuelle Lö-sung, die so perfekt an die eigenen Be-dürfnisse angepasst ist, wie es die Ge-setze erlauben.

Apropos erlauben. Wenn Ihre Fi-nanzen solche Spompanadeln nicht er-lauben, dann haben wir noch eine klei-ne feine italienische Alternative für Sie.Nicht die Ape, aber ihre aktuelle Ent-

sprechung, den Piaggio Porter. Die Prit-sche geht locker als Pick-up durch. Zu-mindest bis 130 km/h, denn schnellergeht auch der neue Lasten-Piaggio nicht.

Weder mit dem 63 PS starken Zwei-Zylinder-Diesel, noch mit dem 70 PSstarken Benziner. Mit Letzterem gibtes den Piaggio-Pritschen-Porter ab12.825 Euro (exkl. MwSt.). Und wennSie einen in Orange nehmen und damitnach Triest fahren, dann dürfen Sie sichnicht wundern, wenn Sie dort fürsFalschparken kein Ticket bekommen,denn die Gemeinde selbst hat eine Rei-

he dieser Fahrzeuge im Dienst. Solltendort aber grad die Mistkübler streiken,fahren Sie doch besser mit dem Zugnach Triest.

Alle Fiskal-Lkws per Klick

Bei Personen- und Kombinationskraftwagen kann grundsätzlich (mitAusnahmen) keine Vorsteuer geltend gemacht werden. Für bestimm-

te Kraftfahrzeuge (Fiskal-Lkw) besteht die Möglichkeit, Vorsteuer geltendzu machen, wenn sie entsprechend einer dazu ergangenen Verordnungals Kleinlastkraft-, Kasten- und Pritschenwagen oder Kleinautobus einge-stuft sind.Eine laufend aktualisierte Liste der vorsteuerabzugsberechtigten Klein-lastkraftwagen, Kastenwagen, Pritschenwagen und Kleinbusse (Kleinau-tobusse) findet sich unter www.bmf.gv.at/steuern/fahrzeuge/vorsteu-erabzugsberechtigte-fahrzeuge.html

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Der Piaggio Porterkommt jetzt viel-leicht nicht bei je-dem gleich in dieengere Wahl, aberwer an einen Pick -up denkt und Ita-lien liebt könntejetzt schmunzeln

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Gleiches gilt fürden Discovery vonLand Rover – oderwer lieber einenDefender fährt,schaut sich nochschnell auf demGebrauchtwagen-markt um, bevordie Preise explo-dieren

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Die G-Klasse vonMercedes Benzgibt es auch in ei-ner Fiskal-Version.Dann hat er zwarnur zwei Sitze,kostet aber auchentsprechend weniger

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FREIZEIT & LIFESTYLEFiskal-Lkw