2009 Sirius Ägypten

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Bericht von: Jorgo Spyropoulos (aus seiner Sicht und wie er es erlebt hat) Dieser Bericht hätte den Titel „Das erste Mal“ verdient. Es war für mich das erste Mal: dass ich nach Ägypten geflogen bin, dass ich an einer Tauch-Safari teilnehme, dass ich überhaupt im Meer tauche! Dem entsprechend war es mir schon beim Abflug etwas mulmig. Dieser hatte schon eine Verspätung von 1,5 h, weil der Flieger ausgetauscht werden musste. Trotzdem war die Stimmung der Gruppe gut und die Zeit wurde mit Kaffee und Muffins beim Starbucks überbrückt. In Hurghada gelandet, ging dann alles ziemlich schnell; Visa, Gepäckausgabe, Transfer zur „Sirius“. Da wartete, aus meiner Sicht, die erste und letzte Enttäuschung auf uns. Auslaufen war erst am nächsten Tag möglich. Also ab ins Meer, schwimmen. Tja, so schnell bin ich noch nie wieder rausgekommen. Beim Reinlaufen und anschließendem Sprung bin ich mit dem Unterarm auf einen Seeigel gestoßen. Die Einstiche fingen an zu bluten und färbten sich sofort lila! Die Crew hat sie mit heißem Öl abgetupft und zwei-drei Tage später war alles wieder ok. Kommentar von Sabine: „Grieche, fängt ja gut an mit dir!?“. Nach dem Briefing mit Hamada, unserem ägyptischen Dive Master, wurden am Abend die Buddy-Teams zusammengestellt und am nächsten Morgen ging es dann endlich los. Bei Abu Galama / Shaab Sachwa fand der Check-Dive statt. Nach dem Check (bei 10m) ein Spazier-TG an einer Korallen Wand. Getauchte Tiefe 15m, Grundzeit 47 Minuten. Vom Luftverbrauch brauchen wir gar nicht zu sprechen. Aber dazu später noch mehr. Das erste wow-Erlebnis. Als ob man in ein Riesenaquarium springt. Sabine leuchtet an die Wand und da schimmert etwas rötlich. Später wurde mir erklärt das sei ein Steinfisch gewesen. Einen Flötenfisch habe ich schon selber erkannt. Der zweite TG fand an einem Korallen-Garten bei Shaab Abu Nagar / Shaab Iris statt. Hier wurde der erste Blaupunkt Rochen gesichtet. Getauchte Tiefe 17m, Grundzeit 60 Minuten. Ab hier wurde dann immer wieder das Atmen vom Octopus der Sabine praktiziert. Tja, meine eigene Luft (insbesondere so wie ich ein- / ausatmete) hätte für 60 Minuten nicht gereicht.

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Reisebericht

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Bericht von: Jorgo Spyropoulos (aus seiner Sicht und wie er es erlebt hat)

Dieser Bericht hätte den Titel „Das erste Mal“ verdient. Es war für mich das erste Mal: dass ich nach Ägypten geflogen bin, dass ich an einer Tauch-Safari teilnehme, dass ich überhaupt im Meer tauche! Dem entsprechend war es mir schon beim Abflug etwas mulmig. Dieser hatte schon eine Verspätung von 1,5 h, weil der Flieger ausgetauscht werden musste. Trotzdem war die Stimmung der Gruppe gut und die Zeit wurde mit Kaffee und Muffins beim Starbucks überbrückt.

In Hurghada gelandet, ging dann alles ziemlich schnell; Visa, Gepäckausgabe, Transfer zur „Sirius“. Da wartete, aus meiner Sicht, die erste und letzte Enttäuschung auf uns. Auslaufen war erst am nächsten Tag möglich. Also ab ins Meer, schwimmen. Tja, so schnell bin ich noch nie wieder rausgekommen. Beim Reinlaufen und anschließendem Sprung bin ich mit dem Unterarm auf einen Seeigel gestoßen. Die Einstiche fingen an zu bluten und färbten sich sofort lila! Die Crew hat sie mit heißem Öl abgetupft und zwei-drei Tage später war alles wieder ok. Kommentar von Sabine: „Grieche, fängt ja gut an mit dir!?“.

Nach dem Briefing mit Hamada, unserem ägyptischen Dive Master, wurden am Abend die Buddy-Teams zusammengestellt und am nächsten Morgen ging es dann endlich los. Bei Abu Galama / Shaab Sachwa fand der Check-Dive statt. Nach dem Check (bei 10m) ein Spazier-TG an einer Korallen Wand. Getauchte Tiefe 15m, Grundzeit 47 Minuten. Vom Luftverbrauch brauchen wir gar nicht zu sprechen. Aber dazu später noch mehr. Das erste wow-Erlebnis. Als ob man in ein Riesenaquarium springt. Sabine leuchtet an die Wand und da schimmert etwas rötlich. Später wurde mir erklärt das sei ein Steinfisch gewesen. Einen Flötenfisch habe ich schon selber erkannt.

Der zweite TG fand an einem Korallen-Garten bei Shaab Abu Nagar / Shaab Iris statt. Hier wurde der erste Blaupunkt Rochen gesichtet. Getauchte Tiefe 17m, Grundzeit 60 Minuten. Ab hier wurde dann immer wieder das Atmen vom Octopus der Sabine praktiziert. Tja, meine eigene Luft (insbesondere so wie ich ein- / ausatmete) hätte für 60 Minuten nicht gereicht.

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Weiter ging es dann zu Abu Nuhas, zum ersten Nacht TG. Ja, auch das war das erste Mal, für mich. Die Nacht TG waren immer so um die max. 40 Minuten und im Bereich von 10 bis 14 Metern.

Bei Abu Nuhas übernachtet, bedeutet, dass am nächsten Tag Wracktauchen angesagt war. Zuerst die Carnatic. Getauchte Tiefe 24m, Grundzeit 45 Minuten. Das Wrack war leicht zu betauchen und hat richtig Spaß gemacht.

Danach der nächste Klassiker bei Abu Nuhas, die Giannis D. Natürlich waren wir dort nicht alleine. War zwar nicht wie auf der Zeil mittags an einem Samstag, aber ein Flossenschlag war überall, vorne, oben, seitlich. Das Wrack war sehr interessant. Und es wurde enger. Getauchte Tiefe 20m, Grundzeit 40 Minuten.

Auf dem Rückweg mit dem Zodiak, hat Manuel Delfine gesehen. Die hatten uns übrigens bereits auf der Hinfahrt begleitet. Nun hatten wir aber nicht die Geräte mehr an und Manuel schnappte sich seine Maske und einfach rein. Natürlich ohne Flossen. In der Zwischenzeit hatte ich meine Flossen wieder an und hinterher. Bald war das ganze Boot (Jule, Christine, Sabine, Harry, Ralf und Michael) im Wasser. Das Zodiak fuhr das Equipment zur „Sirius“ und dann die andere Gruppe abholen. Die Delfine entfernten sich immer mehr und nun mussten wir die ca. 300 - 400 Meter bis zum Boot schwimmen. Gelegenheit für Sabine mir eine Lektion zum Thema Flossenschlag zu erteilen. Auf dem Boot folgte dann die Lektion „Atmung“. An dieser Stelle, und das meine ich im Ernst, einen Dank an alle die mich mit Tipps überhäuft haben. :-)

Bevor wir wieder losgelegt haben, haben wir auch die Chrisoula K. betaucht. Getauchte Tiefe 26m, Grundzeit 44 Minuten. Ich will nicht wissen was Sabine gedacht hat, als alle aus der Gruppe aus der Luke raus gekommen sind, nur der Grieche fehlte. Ich war ja auch schon raus. Direkt und parallel hinter meinem Buddy. Nur mich hat es an die Oberfläche getrieben. Das hatte sie nicht mitbekommen, als sie sich entschied zurück durch die Luke ins Wrack zu tauchen. Durch meine Aufregung kam ich auch nicht sofort runter. Zum Glück hatte mich dann Manuel gesehen und Sabine Bescheid gegeben. Die Andenken an diesen Wrack TG sind an meinem Anzug deutlich zu erkennen. Von perfekter Tarierung konnte noch nicht die Rede sein.

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Unseren Nacht TG haben wir dann bei Shaab Mahmoud gemacht. Getauchte Tiefe 10m, Grundzeit 39 Minuten. Wir sind an einer Korallen Wand endlang getaucht. An einer Stelle war dann auch rechts ein größerer Korallen Block. An dieser Stelle wurde es, bei 17 Tauchern die da durch wollten, richtig eng. Ich weiß nicht mehr wie es passiert ist, aber auf dem Rückweg war ich vorne. An dieser Stelle wieder angekommen, kam ich mir vor wie in einer Sackgasse. Ich stand vor der Wand aber irgendwie musste ich da durch. Rechts von

mir konnte ich den Durchgang nicht erkennen. Erst als die anderen an mir da vorbei getaucht sind, habe ich ihn erkennen könnten. Unter dem Boot angekommen war es wie mit den Mücken die vom Licht angezogen werden. In einem Radius von nicht einmal 3 – 4 Metern hatten wir uns alle versammelt. Das half nur eins, den Buddy am Riemen zu packen und abwarten bis die Minuten vergingen.

Der nächste Tag, es war inzwischen Sonntag, begann wieder mit einem Wrack TG. Bei der Dunraven bei Shaab Mahmoud. Unser Zodiak Fahrer hat uns etwas ungünstig abgeworfen und mussten erst

einmal das Wrack suchen. Nach dem Wrack sind wir an einer Korallen Wand entlang zu Boot zurück getaucht. Getauchte Tiefe 32m, Grundzeit 60 Minuten. Wenn man bedenkt, dass ich vor der Safari bei meinen 8 TG nicht tiefer als 8 Meter gekommen bin…! Auf dem Weg zurück zum Boot haben wir außer Makrelen Schulen und Krokodilfischen einen großen Napoleon und etliche Muränen gesehen. Einige von diesen Muränen waren verdammt groß.

Auch der nächste Tauchgang fand bei Shaab Mahmoud statt. Allerdings bei Fasma. Getauchte Tiefe 19m, Grundzeit 52 Minuten. Getaucht wurde gegen Ende zwischen zwei Korallen Wänden. Der Grund war mit weißem Sand. Es sah sehr imposant aus. Dort haben wir auch Baracudas gesehen.

Von hier ging es an die Thistlegorm. Hier wurden insg. 4 TG durchgeführt. Davon einer als Nacht TG. Ein richtig imposantes Wrack. Bug und Heck sind für sich ein TG wert. Dann noch die LKWs mit den Motorrädern in den Laderäumen. Sabine hat noch einen Stiefel gefunden. Am Wrack haben wir eine ziemlich unsympathische Gruppe von Tec-Tauchern getroffen, die einen einfach um den Haufen rennen bzw. tauchen. Ganz zu schweigen von den Lichtkegeln die sie nachts mitgeschleppt haben. Ein weiteres Highlight war, neben dem Wrack, die gesichtete Schildkröte. Und nicht zu vergessen das von der Sabine entdeckte Highlight: poppende Nacktschnecken! Nicht alle haben aber die Handzeichen von Sabine verstanden!

Beim nächsten Wrack, der Sarah H. (getauchte Tiefe 15m, Grundzeit 54 Minuten) bei Shaq Rock war das eigentliche Highlight, ein Glasfisch! Das so etwas ein Lebewesen ist, unglaublich! Beeindruckend auch der Krokodilsfisch.

Der nächste Tag hatte zwei Highlights für uns parat. Das erste war der TG zur Rosalie Moller. Vor dem TG hat Andreas noch einen Artikel gefunden über einen UK Taucher der erst nach 7 Monaten aus dem Wrack geborgen werden konnte. Getauchte Tiefe 36m (!), Grundzeit 35 Minuten. Bei diesem TG habe ich endlich verstanden wie mein Computer arbeitet! Ich war für eine kurze Zeit 3 Minuten vor der Deco. Leider war die Sicht nicht gut

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und somit haben vom Wrack nicht viel sehen können. Dafür wurden wir beim Auftauchen belohnt. Wir hingen an der Schiffsleine und dann waren sie da. Um uns herum. Fast zum anfassen nah. Delfine! Der Rausch kam nicht bei 36m, sondern bei den 5 Metern. Wir haben

die Leine los gelassen, um den Anblick so lange wie nur möglich zu genießen. Allerdings nur unsere Gruppe. Die anderen hatten die Delfine nicht mehr sehen können. Manuel musste dann die Boje aufblassen und wir wurden vom Zodiak eingesammelt.

Was konnte dann der nächste TG bei Shaab El Erg / Sigul Kebir noch bieten? Glasfische, Blaupunkt Rochen und einen schönen Korallen Garten. Getauchte Tiefe 20m, Grundzeit 46 Minuten.

Beim anschließenden Spazier TG bei Shab El Erg / Erg Abu Salama (getauchte Tiefe 12m, Grundzeit 59 Minuten) war das eigentliche interessante, dass ich 59 Minuten getaucht bin ohne das ich an den Octopus von Sabine musste!

Der letzte Nacht TG an selber Stelle (getauchte Tiefe 10m, Grundzeit 35 Minuten) bescherte uns ein neues Teammitglied. Jemand aus der uns entgegenkommende Gruppe hat sich uns angeschlossen. Handzeichen von Andreas, dass er bei uns falsch ist hat er nicht wirklich verstanden. Deshalb ist er auch bei unserem Boot dann aufgetaucht.

Der vorletzte TG bei Shab El Erg / Erg Abu Salama (getauchte Tiefe 12m, Grundzeit 54 Minuten) bescherte uns allen die Freude mit Delfinen getaucht zu sein. Sie waren plötzlich wieder da. Bei den einen oder anderen sogar auf 1m Abstand. Und sie führten auch ein Baby Delfin mit sich. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Unter dem Boot wartete zum Abschied ein großer Napoleon.

Der letzte TG fand bei Fanadir Island statt. Getauchte Tiefe 26m, Grundzeit 56 Minuten. Wir sind über den drop off getaucht in der Hoffnung wieder Delfine zu sehen. Aber sie waren nicht da. Also tauchten wir wieder an einer Korallen Wand entlang. Plötzlich schießt Jule nach rechts und entfernt sich von der Gruppe. Sie war zwei Tintenfischen gefolgt. Den einen stellten wir an einem Steinblock. Dort klebte er so eng an ihm, dass man ihn nicht vom Stein unterscheiden konnte. Sabine beleuchtet ihn und der Tintenfisch wurde dunkel. Ertappt. So hat man ihn wieder gut erkennen können. Auf dem Rückweg wäre Frank einer Riesenmuräne fast auf dem Kopf getreten. Der Kopf war schon riesig, als sie dann noch das Maul aufmachte…!! Zurück in Hurghada war es Zeit ein Missverständnis zu klären. Wir sind davon ausgegangen, dass Wasser, Kaffee und Tee for free sind und für alles andere eine Strichliste geführt wird. So haben wir es auch gehandhabt. Sea Horse wollte aber für Wasser und Softdrinks eine Pauschale von 25 Euro. Anscheinend ist bei der Buchung und Rechnungsstellung der Reise zu einem Missverständnis gekommen. Geklärt wurde es folgender Massen: Wasser und Softdrinks Flat für 20 Euro. Während wir auf See max. einen

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Kasten Softdrinks getrunken haben, haben wir nach dieser Vereinbarung in kürzester Zeit vier Kästen geleert! Cola überall. Zum Schluss hatten wir den gesamten Vorrat aufgetrunken.

Am letzten Abend waren wir im El Mina essen. Fisch bis zum Abwinken. Zumindest für 11 von uns. Es war ein kleines Wunder dass wir allerdings dort angekommen sind. Und wieder heil zurück zum Boot. Aber der Reihe nach.

Von der Basis wurden uns ein Bus und ein Fahrer zur Verfügung gestellt. Die Enge war noch zu verkraften. Aber als der Fahrer aus der Basis kurz rechts abgebogen ist und dann den Rückwärtsgang einlegte und dann auch noch Rückwärts fuhr, da wurden einige Kreideweiß! Begründung: um auf die andere Spur zu kommen hätte er bei Vorwärtsbewegung ein paar Meter mehr gebraucht um zu wenden. Bei der Rückwärtsbewegung war es kürzer! Als er einige von uns dann auch zurückgefahren hat, hat er beim fahren noch in die Hände geklatscht und ist freihändig gefahren!

Ich denke ich spreche im Namen aller, wenn ich sage, dass es uns allen sehr viel Spaß gemacht hat und wir uns sowohl bei Dive for Fun, wie auch bei dem Team der „Sirius“ für die Organisation und die Durchführung dieser Tauchsafari bedanken.

Persönlich möchte ich mich hier noch einmal bei Christine (mein Buddy) bedanken, die immer UW ein wachsames Auge auf mich hatte und an Sabine, die mich das Tauchen lehrt.

Falls sich ein Leser fragt was sonst so auf dem Boot, außer Tauchen, passiert ist, dann erlaube ich mir hier jemanden zu zitieren: „was auf dem Boot passiert, bleibt auf dem Boot“ und in den Erinnerungen der Teilnehmer. Und diese waren: Sabine, Christine, Jule, Moni, Christiane, Carmen, Marcus, Frank, Sascha, Andreas, Ralf, Michael, Manuel, Felix, Harry und meine Wenigkeit.