2013 biwak burgfeld

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Ein kleines Biwakabenteuer Oktober 2013 - Güggisgrat - Burgfeldstand - Interlaken - Schweiz

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hike and fly

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Ein kleines BiwakabenteuerOktober 2013 - Guumlggisgrat - Burgfeldstand - Interlaken - Schweiz

2 | Der Weg ist das Ziel

ndash jeder hatso seine Orte wo er sich entspannenkann ndash ein Loblied auf einen Kraftort

Wegbeschreibung Von der Bushalte-stelle bdquoWaldeggldquo (1200m) bis zurbdquoChuematte (1700m)ldquo zum bdquoOber-bergldquo (1800m) auf den Sattel zwi-schen Schafberg undGemmenalphorn auf (2000m) - wel-cher sich im Uumlbrigen auch fuumlr Startsbei unguumlnstigen Windbedingungeneignet - weiter dem norwestlichenGrat entlang zum Burgfeldstand dermit 2063m der houmlchste Punkt desGuumlggisgrates bildet

Der Aufstieg den ich uumlblicherweisebei guten Bedingungen und nachkalorienhaltiger Nahrung in ca 112 ndash 2 Stunden bewaumlltige dauertbei der heutigen bdquoExpeditionldquo uumlber 4Stunden - klar Fotosessions Natur-beobachtung usw inklusive undnicht ausser Acht zu lassen traumlgt dasZusatzgewicht der gesamten Bi-wakausruumlstung zu den gesamthaftgut 18kg und zu einer gewissenEntschleunigung bei Den Notschirmhabe ich allerdings im Fahrzeug un-ten gelassen und die Gewichsterspar-nis mit der Spiegelreflex Kameraausgeglichen Dies bedeutet zwarnicht die logischste aller Uumlberle-gungen doch uumlberwiegt das Ver-trauen in das neue Flugmaterial

Mondlichter| 3

kaum Zeit einen geeigneten Standort zufinden um ein paar Aufnahmen zu schies-sen bevor die Daumlmmerung einsetzt und diefarbschwanger beleuchtete Landschafteinem eher truumlben Grau weichen wirdEin Genuss ist der Aufstieg uumlber die bdquoChue-matteldquo zum Oberberg und weiter RichtungGemmenalphorn alleweil Die weitlaumlufigeAussicht an diesem Berghang auf dasJungfraumassiv im Suumlden den Hardergratim Osten bis weit hin zum Titlis und Pilatusund im Westen gegen Niesen Stockhornund weiter nach Thun werden mir obwohlschon oft gesehen nie langweilig Dieabsolute Ruhe bei einem leichten und fuumlrdiese Jahreszeit noch eher wenig kaltenSuumldwind sind an diesem Spaumltherbstabend

waumlhrend des Einnachtens genau was ichbrauche um den Alltagsbalast abzuschuumlt-teln und in weite Ferne ruumlcken zu lassenDer Mond der um diese Jahreszeit fruumlhaufgeht wird noch ein wenig von dichterenCirren bedeckt doch es wird augenschein-lich dass die Suumldstroumlmung die Wolken-schichtungen bald einmal nach Nordostenverschieben und ein einigermassen klarerHimmel den silbernen Glanz des Mond-lichtes durchscheinen lassen wird So zu-mindest die Prognosen fuumlr das Datum desmittigen Oktobers das bekannt ist fuumlrMondscheinfluumlge weil zu diesem Zeitpunktder Mond am Abend sehr fruumlh auf und erstam Morgen wieder unter geht

welches mir freundlicherweise vonder hiesigen Ikarus-FLugschule zurVerfuumlgung gestellt wurde Zudemwuumlrde der Gleitflug in den fruumlhenMorgenstunden vermutlich nicht mitaussergewoumlhnlichen Turbulenzenverbunden sein Ferner habe ich auchnicht vorgesehen das neue Testgeraumltmit erweiterten Flugkapriolen auszu-reizenMein eigener leichter Schirm fuumlr Hikeamp Fly wiegt zwar auch bdquonurldquo 45kgaber 2kg weniger sind schon einerhebliches Argument sich ev mitdem Kauf eines solchen Geraumltes zubefassen Fuumlr Biwaks ist der Ge-wichtsunterschied zwar nicht zwin-gend ausschlaggebend fuumlr schnelleHikes Berglaumlufe oder Klettertourenohne zusaumltzlichen Schnickschnackhingegegen kann einem ein Rucksackmit grad mal 35 - 4kg inkl Gurteiniges an Neuem eroumlffnen

Kurz vor Erreichen der bdquoChuematteldquowerde ich von einer aussergewoumlhn-lich intensiven Abendstimmung uumlber-rascht Die Bergzuumlge zwischenSchreckhorn Eiger Moumlnch undJungfrau tauchen in ein tiefes RotUnterstuumltzt wird die wunderbare Far-borgie zusaumltzlich durch eine leichteFoumlhnstimmung welche ein paar hoheCirren am Himmel und Lenticularisuumlber dem Jungfraugebiet erzeugtDas Spektakel dauert allerdings nurwenige Minuten und es verbleibt

Auf dem Sattel zwischen Schafberg und Gemme-nalphorn angekommen blitzen unten in derhektischen dunklen Talschaft bereits tausendeLichter auf Wie schoumln ist es den taumlglichenGewohnheiten fuumlr wenige Stunden und eineNacht entfliehen zu koumlnnen Ein kleines Abenteu-er ist es allemal auf diese Weise unterwegs zusein ndash und nicht nur Nachts Zumindest fuumlr dieeigene Seele und die innere Ruhe ist eine Hike ampFly Tour ein Entspannungselixier Die Ausge-setztheit in der Natur und die Auseinanderset-zung mit sich selbst und der eigene Psyche ergibtimmer wieder neue Erfahrungswerte und Per-spektiven Es waumlre zwar oft auch toll dies allesmit einem vertrauten Menschen teilen zu koumln-nen doch andererseits muumlsste da schon einigesharmonieren Ein Mensch bei dem staumlndig dasMobiltelefon klingelt oder einer der pausenlossich selbst beim Reden zuhoumlrt wuumlrde nicht unbe-dingt zur Stimmung passen Allerdings habe ichhier oben oft schon spannende Begegnungenerlebt und Kollegen angetroffen ndash zumindesttagsuumlber

Auf dem Grat selbst in Richtung Nordwestenwirkt die Landschaft mit dem vorgelagertenSigriswilergrat und dem Justistal extrem schroffund abweisend wo hingegegen die Suumldostseitegar lieblich anmutet aber der Startplatz oft von

Ruumlckenwind angeblasen wird Nicht wenige Ma-let bin ich bei Nordwest bis Nordostwind aufdiese schroffe Seite hin gestartet was allerdingsmehr oder weniger erhoumlhte Anforderungen erfor-dert - je nach Windstaumlrke und Richtung und nichtzuletzt des steilen Gelaumlndes wegen Der Windder sich an einer Felsverschneidung neben demBurgfeldstand bricht faltet die hochgezogeneGleitschirmkappe nur zu oft zu sonderbarenFormen und man muss manchmal schon dienoumltige Ausdauer besitzen um nicht aufzugebenund die ganze Uumlbung abzubrechen resp erstsich selbst gestattet erst bei satter Kappe uumlberdie bdquoKlippeldquo zu springenSchroff und lieblich - die Landschaft praumlgt - sielaumlsst durchaus Gedanken anbahnen weshalb eseinen immer wieder hierher zieht Der Blick aufdie durch den Mondschein zunehmend leuchten-den Berge ist hier oben in dieser Nacht besondersimposant Es ist nun schon gegen 23h als sichauf halbem Weg auf dem Grat endlich auch derBlick in Richtung Thun Thunersee und das weiteMittelland oumlffnetDie Hoffnung allerdings Gemsen oder Steinbouml-cken zu begegnen hat sich nicht bewahrheitetVermutlich bewegen sich die Tiere noch weiterunten oder schlafen bereitsAn einigen geeigneten Stellen unterwegs instal-lierte ich die schwere Kamera Dabei wird meine

Was immer duvorhasttu es gleich -es gibt nicht endlosviele Morgen

4 | Ordnung ist das halbe Leben

Unerfahrenheit im Umgang mitder Nachtfotografie zum zeitver-zoumlgernden Moment Die Bedie-nung der Einstellungen undLangzeitbelichtungen gelingtnur widerspenstig und das leich-te Gorilla-Stativ knickte nicht zuselten ein und wackelt unter der

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liche bdquoInnenverspannungldquo konstruierenmuss damit das Biwak genuumlgend Volu-men bekommt Das duumlnne Zelt aus Ripp-stoppgewebe wie man es beimGleitschirmtuch kennt wiegt nur 550gund man kann es notfallmaumlssig bei uumlber-raschenden Regenguumlssen auch malgleich uumlber den Kopf ziehen und voninnen her aufbauen da es einen trenn-baren Boden aufweistZudem uumlberkommt mich wieder meinOrdnungssinn Jedes kleine Ding musshier an seinem Platz sein sonst waumlre anSchlaf nicht zu denken Manchmalbraucht es oft mehr Zeit eine ganzeAusruumlstung hier draussen zu ordnen alsin einem Haushalt den ganzen oft unnouml-tigen Kram irgendwo zu verstauen

Bald haben auch die uumlbrige Aus-ruumlstungsgegenstaumlne ihren Platz gefun-den und ich beginne den kuumlhlerwerdenden Wind die klare Luft und dieLeichtigkeit nach erfolgter Anstrengungzu geniessen Als ich den Blick zumNiederhorn rund 2km weiter untenwende erkenne ich ploumltzlich kleine Lich-ter die sich lautlos vor dem schwarzenHintergrund in Richtung Tal bewegenDie bdquoLeuchtkaumlferchenldquo entpuppen sichnach kurzer Selbstreflexion als weitereMondsuumlchtige die sich mit der Bahnhoch und nun mit dem Gleitschirm inRichtung warme Stube tragen lassenToll dieses Schauspiel der langsam sichbewegenden Lichter Manchmal scheinteine Kappe eines Gleitschirms erhelltdann wieder ist nur ein kleiner Punkt desLichtes zu erkennen aus dieser DistanzBei der nun langsam aufkommende Kaumll-te nach Mitternacht ziehe ich es selbstauch vor ein etwas waumlrmerer Ort inmeinem 25-jaumlhrigen Daunen-Schlafsackzu suchen Erstaunlich wie lange eingutes Produkt einem begleitet wennman es sorgfaumlltig behandelt

Fruumlh sehr fruumlh wache ich auf Hell ist esohnehin in die ganze Nacht gewesen-nicht zu beurteilen ob nun Morgen odernoch Nacht ist Die Uhr auf dem Mobil-telefon gibt mir den noumltigen Hinweis Esisterst kurz nach 5 Naja schliesslichbin ich nicht zum Schlafen hochgekom-men sondern des Erlebnisses wegen undum den bevorstehenden Tag mit einemTestflug mit dem neusten Leichtgeraumlt im

Last Naumlchstes mal nehme ich den Fernausloumlserund ein solideres Stativ mit

Ein letzte steile Passage nordwestlich den Felsenentlang bringen mich gegen Mitternacht zumZielpunkt auf das flache Teilstuumlck des Burgfeld-stand wo ich vorerst mal eine gute Stelle fuumlr dasneue Biwakzelt suche Der in Gedanken vorgese-

hene Platz ist bei naumlherem Abtastennoch von viel Schneewasser uumlber-schwemmt Bald laumlsst sich aber einegute und flache Alternative finden ZumGluumlck habe ich den Zeltaufbau zuvor zuHause geuumlbt gehabt Da ich nur zweiWanderstoumlcke mit dabei bemerkte ichbeim Testen dass ich mir eine zusaumltz-

Gleitschirmsport zu beginnen Ich wartenoch ein wenig ab bis sich Anzeichen amHimmel fuumlr Tageslicht zeigen bevor ichendguumlltig der komfortablen Zone im Zeltentfliehe ndash und welch grandioses Schau-spiel zeigt sich dann etwas spaumlter ndash nochgewaltiger als die Abendstimmung ges-tern das Rot von heute im Osten uumlber-wiegt noch das Rot von gestern imWesten Eine sanfte Schicht Cirren wirdangestrahlt von der noch nicht sicht-baren Sonne hinter dem Horizont und dieWeite des Himmels leuchtet in feinenAbstufungen von Rot und Orange

Es freut mich dass mir die Flugschule amVortag - noch ganz unerwartet - einenneuen Test-Gleitschirm in die Hand ge-druumlckt hat und somit das Biwakerlebnisdurch die Neugier auf ein angesagtesHightech-Produkt noch zusaumltzlich span-nend macht Also schnell das kleine Pa-ket ausgepackt und den duumlnnen Stoffund die an Zahnseide anmutenden Leinenuumlberpruumlfen Na man muss schon Ver-trauen haben in die Aussagen der Ent-wickler der Testverfahren und dereigenen Erfahrung damit man einemAussenstehenden erklaumlren koumlnnte wes-halb man mit einem solch feinen Dingnicht abstuumlrzt Nun ist auch zu sehenweshalb das Gleitsegel so leicht ist Derhauchduumlnne Stoff fuumlhlt sich so geschmei-dig an wie ein Seidenfoulard und willwohl auch so behandelt werden Schroffe

Steine spitze Aumlste mag es nicht aber das ist wie mit dem eigenen Koumlrper ndash man gehtsorgsam damit um ndash er ist das einzige was einen transportiert so wie dieses Tuch michsicher ins Tal transportieren wirdIm morgentlichen Norwestwind und bei Sonnenaufgang mache ich einige Aufziehuumlbungenin Richtung Felskante um mich etwas mit dem Schirmverhalten bekannt zu machen Dasgelingt spontan hervorragend Leider oder auch zum Gluumlck nimmt der Norwestwind abund vermutlich wird schon bald der bdquolieblichereldquo Teil der Bergflanke vom Suumldwindangestroumlmt sein und ich bin nicht gezwungen auf die bdquoschroffeldquo Seite zu starten zumalich dabei den rund 50m tieferliegenden Sattel queren muss um auf die Suumldseite und dasTal zu gelangen Ich weiss ja noch nichts genaues uumlber das Sinkverhalten des GeraumltsVorerst gilt es aber den Haushalt zu besorgen und alles wieder in den Rucksack zuverstauen der abgesehen von 3kg Flugausruumlstung immer noch mit 15kg auf den Ruumlckendruumlckt Zum Gluumlck hatte ich dies Tags zuvor getestet und dabei festgestellt dass mir der

6 | Sanft ist der Tag

schwere Rucksack die Brust einschnuumlrt mich nachhinten zieht und mir kaum Luft zum atmen laumlsst Alsich deswegen am Startplatz bdquonotfallmaumlssigldquo einlandetebekam ich einen regelrechte harsche Zurechtweisungeines bekannten Piloten den ich hier jedoch houmlchstselten antreffe Ein etwas kollegialer gesinnter Pilotgab mir hingegen den Tip Schlaufen der Tragriemen

Final Glide | 7

des Rucksacks direkt an der Haupt-aufhaumlngung des Gurtzeugs mit einzu-haumlngen damit das Gewicht nicht amKoumlrper sondern an den Karabinernbelastet wird Auf diese Weise mon-tiert fuumlhle ich mich heute komforta-bel um einen schnellen Spurt bei Null-oder Ruumlckenwind hinzulegenManchmal ist es schade so fruumlh amMorgen abzugleiten und nicht nochetwas in der Sonne zu liegen oder garwomoumlglich eine erste Thermik zu erwi-schen Aber ndash wenn die Bedingungengut sind ndash sollte man fliegen denndas ganze Erlebnis als Gesamtpaketzaumlhlt mehr als allfaumlllige zusaumltzlicheOptionen die vielleicht - vielleichtaber auch nicht - eintreten koumlnnen

Nach einem kurzen Spurt spuumlre ichschon die Trag- und und Drehfreudig-keit des Geraumlts Ich folge den mir hierbekannten Pfaden in der Luft die icheingehend kenne und geniesse dasspaumltherbstliche Morgenlicht welchesimmer noch tiefe Schatten uumlber dasTal breitet dabei aber die Bergkaumlmmebereits leuchtend hervorhebtDas Geraumlt wird mir in der Luft gleichzum vertrauten bdquoKoumlrperteilldquo In sei-nem agilen Verhalten der erhoumlhtenGeschwindigkeit und der Gleitleistungentspricht es sicher den hochgehal-tenen Ankuumlndigungen des Herstellers

Befriedigt uumlber das bisher erlebte ziehe ich noch einpaar letzte Kurven und setze froh und leicht be-schwingt auf dem Talboden auf Schoumln ist alles wiegeplant verlaufen Nun kann ich mich waumlhrend derHeimfahrt an das Erlebt erinnern und damit dieGedanken an die Gefaumlhrlichkeit des Strassenver-kehrs zerstreuen

Pi Hofman

see also gtgttestbericht paralpindepics pi-hofmantumblrcom (or FB)

Pi HofmanArtDigitDorfstrasse 8Postfach 114

httppi-hofmantumblrcom

2 | Der Weg ist das Ziel

ndash jeder hatso seine Orte wo er sich entspannenkann ndash ein Loblied auf einen Kraftort

Wegbeschreibung Von der Bushalte-stelle bdquoWaldeggldquo (1200m) bis zurbdquoChuematte (1700m)ldquo zum bdquoOber-bergldquo (1800m) auf den Sattel zwi-schen Schafberg undGemmenalphorn auf (2000m) - wel-cher sich im Uumlbrigen auch fuumlr Startsbei unguumlnstigen Windbedingungeneignet - weiter dem norwestlichenGrat entlang zum Burgfeldstand dermit 2063m der houmlchste Punkt desGuumlggisgrates bildet

Der Aufstieg den ich uumlblicherweisebei guten Bedingungen und nachkalorienhaltiger Nahrung in ca 112 ndash 2 Stunden bewaumlltige dauertbei der heutigen bdquoExpeditionldquo uumlber 4Stunden - klar Fotosessions Natur-beobachtung usw inklusive undnicht ausser Acht zu lassen traumlgt dasZusatzgewicht der gesamten Bi-wakausruumlstung zu den gesamthaftgut 18kg und zu einer gewissenEntschleunigung bei Den Notschirmhabe ich allerdings im Fahrzeug un-ten gelassen und die Gewichsterspar-nis mit der Spiegelreflex Kameraausgeglichen Dies bedeutet zwarnicht die logischste aller Uumlberle-gungen doch uumlberwiegt das Ver-trauen in das neue Flugmaterial

Mondlichter| 3

kaum Zeit einen geeigneten Standort zufinden um ein paar Aufnahmen zu schies-sen bevor die Daumlmmerung einsetzt und diefarbschwanger beleuchtete Landschafteinem eher truumlben Grau weichen wirdEin Genuss ist der Aufstieg uumlber die bdquoChue-matteldquo zum Oberberg und weiter RichtungGemmenalphorn alleweil Die weitlaumlufigeAussicht an diesem Berghang auf dasJungfraumassiv im Suumlden den Hardergratim Osten bis weit hin zum Titlis und Pilatusund im Westen gegen Niesen Stockhornund weiter nach Thun werden mir obwohlschon oft gesehen nie langweilig Dieabsolute Ruhe bei einem leichten und fuumlrdiese Jahreszeit noch eher wenig kaltenSuumldwind sind an diesem Spaumltherbstabend

waumlhrend des Einnachtens genau was ichbrauche um den Alltagsbalast abzuschuumlt-teln und in weite Ferne ruumlcken zu lassenDer Mond der um diese Jahreszeit fruumlhaufgeht wird noch ein wenig von dichterenCirren bedeckt doch es wird augenschein-lich dass die Suumldstroumlmung die Wolken-schichtungen bald einmal nach Nordostenverschieben und ein einigermassen klarerHimmel den silbernen Glanz des Mond-lichtes durchscheinen lassen wird So zu-mindest die Prognosen fuumlr das Datum desmittigen Oktobers das bekannt ist fuumlrMondscheinfluumlge weil zu diesem Zeitpunktder Mond am Abend sehr fruumlh auf und erstam Morgen wieder unter geht

welches mir freundlicherweise vonder hiesigen Ikarus-FLugschule zurVerfuumlgung gestellt wurde Zudemwuumlrde der Gleitflug in den fruumlhenMorgenstunden vermutlich nicht mitaussergewoumlhnlichen Turbulenzenverbunden sein Ferner habe ich auchnicht vorgesehen das neue Testgeraumltmit erweiterten Flugkapriolen auszu-reizenMein eigener leichter Schirm fuumlr Hikeamp Fly wiegt zwar auch bdquonurldquo 45kgaber 2kg weniger sind schon einerhebliches Argument sich ev mitdem Kauf eines solchen Geraumltes zubefassen Fuumlr Biwaks ist der Ge-wichtsunterschied zwar nicht zwin-gend ausschlaggebend fuumlr schnelleHikes Berglaumlufe oder Klettertourenohne zusaumltzlichen Schnickschnackhingegegen kann einem ein Rucksackmit grad mal 35 - 4kg inkl Gurteiniges an Neuem eroumlffnen

Kurz vor Erreichen der bdquoChuematteldquowerde ich von einer aussergewoumlhn-lich intensiven Abendstimmung uumlber-rascht Die Bergzuumlge zwischenSchreckhorn Eiger Moumlnch undJungfrau tauchen in ein tiefes RotUnterstuumltzt wird die wunderbare Far-borgie zusaumltzlich durch eine leichteFoumlhnstimmung welche ein paar hoheCirren am Himmel und Lenticularisuumlber dem Jungfraugebiet erzeugtDas Spektakel dauert allerdings nurwenige Minuten und es verbleibt

Auf dem Sattel zwischen Schafberg und Gemme-nalphorn angekommen blitzen unten in derhektischen dunklen Talschaft bereits tausendeLichter auf Wie schoumln ist es den taumlglichenGewohnheiten fuumlr wenige Stunden und eineNacht entfliehen zu koumlnnen Ein kleines Abenteu-er ist es allemal auf diese Weise unterwegs zusein ndash und nicht nur Nachts Zumindest fuumlr dieeigene Seele und die innere Ruhe ist eine Hike ampFly Tour ein Entspannungselixier Die Ausge-setztheit in der Natur und die Auseinanderset-zung mit sich selbst und der eigene Psyche ergibtimmer wieder neue Erfahrungswerte und Per-spektiven Es waumlre zwar oft auch toll dies allesmit einem vertrauten Menschen teilen zu koumln-nen doch andererseits muumlsste da schon einigesharmonieren Ein Mensch bei dem staumlndig dasMobiltelefon klingelt oder einer der pausenlossich selbst beim Reden zuhoumlrt wuumlrde nicht unbe-dingt zur Stimmung passen Allerdings habe ichhier oben oft schon spannende Begegnungenerlebt und Kollegen angetroffen ndash zumindesttagsuumlber

Auf dem Grat selbst in Richtung Nordwestenwirkt die Landschaft mit dem vorgelagertenSigriswilergrat und dem Justistal extrem schroffund abweisend wo hingegegen die Suumldostseitegar lieblich anmutet aber der Startplatz oft von

Ruumlckenwind angeblasen wird Nicht wenige Ma-let bin ich bei Nordwest bis Nordostwind aufdiese schroffe Seite hin gestartet was allerdingsmehr oder weniger erhoumlhte Anforderungen erfor-dert - je nach Windstaumlrke und Richtung und nichtzuletzt des steilen Gelaumlndes wegen Der Windder sich an einer Felsverschneidung neben demBurgfeldstand bricht faltet die hochgezogeneGleitschirmkappe nur zu oft zu sonderbarenFormen und man muss manchmal schon dienoumltige Ausdauer besitzen um nicht aufzugebenund die ganze Uumlbung abzubrechen resp erstsich selbst gestattet erst bei satter Kappe uumlberdie bdquoKlippeldquo zu springenSchroff und lieblich - die Landschaft praumlgt - sielaumlsst durchaus Gedanken anbahnen weshalb eseinen immer wieder hierher zieht Der Blick aufdie durch den Mondschein zunehmend leuchten-den Berge ist hier oben in dieser Nacht besondersimposant Es ist nun schon gegen 23h als sichauf halbem Weg auf dem Grat endlich auch derBlick in Richtung Thun Thunersee und das weiteMittelland oumlffnetDie Hoffnung allerdings Gemsen oder Steinbouml-cken zu begegnen hat sich nicht bewahrheitetVermutlich bewegen sich die Tiere noch weiterunten oder schlafen bereitsAn einigen geeigneten Stellen unterwegs instal-lierte ich die schwere Kamera Dabei wird meine

Was immer duvorhasttu es gleich -es gibt nicht endlosviele Morgen

4 | Ordnung ist das halbe Leben

Unerfahrenheit im Umgang mitder Nachtfotografie zum zeitver-zoumlgernden Moment Die Bedie-nung der Einstellungen undLangzeitbelichtungen gelingtnur widerspenstig und das leich-te Gorilla-Stativ knickte nicht zuselten ein und wackelt unter der

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Bald haben auch die uumlbrige Aus-ruumlstungsgegenstaumlne ihren Platz gefun-den und ich beginne den kuumlhlerwerdenden Wind die klare Luft und dieLeichtigkeit nach erfolgter Anstrengungzu geniessen Als ich den Blick zumNiederhorn rund 2km weiter untenwende erkenne ich ploumltzlich kleine Lich-ter die sich lautlos vor dem schwarzenHintergrund in Richtung Tal bewegenDie bdquoLeuchtkaumlferchenldquo entpuppen sichnach kurzer Selbstreflexion als weitereMondsuumlchtige die sich mit der Bahnhoch und nun mit dem Gleitschirm inRichtung warme Stube tragen lassenToll dieses Schauspiel der langsam sichbewegenden Lichter Manchmal scheinteine Kappe eines Gleitschirms erhelltdann wieder ist nur ein kleiner Punkt desLichtes zu erkennen aus dieser DistanzBei der nun langsam aufkommende Kaumll-te nach Mitternacht ziehe ich es selbstauch vor ein etwas waumlrmerer Ort inmeinem 25-jaumlhrigen Daunen-Schlafsackzu suchen Erstaunlich wie lange eingutes Produkt einem begleitet wennman es sorgfaumlltig behandelt

Fruumlh sehr fruumlh wache ich auf Hell ist esohnehin in die ganze Nacht gewesen-nicht zu beurteilen ob nun Morgen odernoch Nacht ist Die Uhr auf dem Mobil-telefon gibt mir den noumltigen Hinweis Esisterst kurz nach 5 Naja schliesslichbin ich nicht zum Schlafen hochgekom-men sondern des Erlebnisses wegen undum den bevorstehenden Tag mit einemTestflug mit dem neusten Leichtgeraumlt im

Last Naumlchstes mal nehme ich den Fernausloumlserund ein solideres Stativ mit

Ein letzte steile Passage nordwestlich den Felsenentlang bringen mich gegen Mitternacht zumZielpunkt auf das flache Teilstuumlck des Burgfeld-stand wo ich vorerst mal eine gute Stelle fuumlr dasneue Biwakzelt suche Der in Gedanken vorgese-

hene Platz ist bei naumlherem Abtastennoch von viel Schneewasser uumlber-schwemmt Bald laumlsst sich aber einegute und flache Alternative finden ZumGluumlck habe ich den Zeltaufbau zuvor zuHause geuumlbt gehabt Da ich nur zweiWanderstoumlcke mit dabei bemerkte ichbeim Testen dass ich mir eine zusaumltz-

Gleitschirmsport zu beginnen Ich wartenoch ein wenig ab bis sich Anzeichen amHimmel fuumlr Tageslicht zeigen bevor ichendguumlltig der komfortablen Zone im Zeltentfliehe ndash und welch grandioses Schau-spiel zeigt sich dann etwas spaumlter ndash nochgewaltiger als die Abendstimmung ges-tern das Rot von heute im Osten uumlber-wiegt noch das Rot von gestern imWesten Eine sanfte Schicht Cirren wirdangestrahlt von der noch nicht sicht-baren Sonne hinter dem Horizont und dieWeite des Himmels leuchtet in feinenAbstufungen von Rot und Orange

Es freut mich dass mir die Flugschule amVortag - noch ganz unerwartet - einenneuen Test-Gleitschirm in die Hand ge-druumlckt hat und somit das Biwakerlebnisdurch die Neugier auf ein angesagtesHightech-Produkt noch zusaumltzlich span-nend macht Also schnell das kleine Pa-ket ausgepackt und den duumlnnen Stoffund die an Zahnseide anmutenden Leinenuumlberpruumlfen Na man muss schon Ver-trauen haben in die Aussagen der Ent-wickler der Testverfahren und dereigenen Erfahrung damit man einemAussenstehenden erklaumlren koumlnnte wes-halb man mit einem solch feinen Dingnicht abstuumlrzt Nun ist auch zu sehenweshalb das Gleitsegel so leicht ist Derhauchduumlnne Stoff fuumlhlt sich so geschmei-dig an wie ein Seidenfoulard und willwohl auch so behandelt werden Schroffe

Steine spitze Aumlste mag es nicht aber das ist wie mit dem eigenen Koumlrper ndash man gehtsorgsam damit um ndash er ist das einzige was einen transportiert so wie dieses Tuch michsicher ins Tal transportieren wirdIm morgentlichen Norwestwind und bei Sonnenaufgang mache ich einige Aufziehuumlbungenin Richtung Felskante um mich etwas mit dem Schirmverhalten bekannt zu machen Dasgelingt spontan hervorragend Leider oder auch zum Gluumlck nimmt der Norwestwind abund vermutlich wird schon bald der bdquolieblichereldquo Teil der Bergflanke vom Suumldwindangestroumlmt sein und ich bin nicht gezwungen auf die bdquoschroffeldquo Seite zu starten zumalich dabei den rund 50m tieferliegenden Sattel queren muss um auf die Suumldseite und dasTal zu gelangen Ich weiss ja noch nichts genaues uumlber das Sinkverhalten des GeraumltsVorerst gilt es aber den Haushalt zu besorgen und alles wieder in den Rucksack zuverstauen der abgesehen von 3kg Flugausruumlstung immer noch mit 15kg auf den Ruumlckendruumlckt Zum Gluumlck hatte ich dies Tags zuvor getestet und dabei festgestellt dass mir der

6 | Sanft ist der Tag

schwere Rucksack die Brust einschnuumlrt mich nachhinten zieht und mir kaum Luft zum atmen laumlsst Alsich deswegen am Startplatz bdquonotfallmaumlssigldquo einlandetebekam ich einen regelrechte harsche Zurechtweisungeines bekannten Piloten den ich hier jedoch houmlchstselten antreffe Ein etwas kollegialer gesinnter Pilotgab mir hingegen den Tip Schlaufen der Tragriemen

Final Glide | 7

des Rucksacks direkt an der Haupt-aufhaumlngung des Gurtzeugs mit einzu-haumlngen damit das Gewicht nicht amKoumlrper sondern an den Karabinernbelastet wird Auf diese Weise mon-tiert fuumlhle ich mich heute komforta-bel um einen schnellen Spurt bei Null-oder Ruumlckenwind hinzulegenManchmal ist es schade so fruumlh amMorgen abzugleiten und nicht nochetwas in der Sonne zu liegen oder garwomoumlglich eine erste Thermik zu erwi-schen Aber ndash wenn die Bedingungengut sind ndash sollte man fliegen denndas ganze Erlebnis als Gesamtpaketzaumlhlt mehr als allfaumlllige zusaumltzlicheOptionen die vielleicht - vielleichtaber auch nicht - eintreten koumlnnen

Nach einem kurzen Spurt spuumlre ichschon die Trag- und und Drehfreudig-keit des Geraumlts Ich folge den mir hierbekannten Pfaden in der Luft die icheingehend kenne und geniesse dasspaumltherbstliche Morgenlicht welchesimmer noch tiefe Schatten uumlber dasTal breitet dabei aber die Bergkaumlmmebereits leuchtend hervorhebtDas Geraumlt wird mir in der Luft gleichzum vertrauten bdquoKoumlrperteilldquo In sei-nem agilen Verhalten der erhoumlhtenGeschwindigkeit und der Gleitleistungentspricht es sicher den hochgehal-tenen Ankuumlndigungen des Herstellers

Befriedigt uumlber das bisher erlebte ziehe ich noch einpaar letzte Kurven und setze froh und leicht be-schwingt auf dem Talboden auf Schoumln ist alles wiegeplant verlaufen Nun kann ich mich waumlhrend derHeimfahrt an das Erlebt erinnern und damit dieGedanken an die Gefaumlhrlichkeit des Strassenver-kehrs zerstreuen

Pi Hofman

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Pi HofmanArtDigitDorfstrasse 8Postfach 114

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Mondlichter| 3

kaum Zeit einen geeigneten Standort zufinden um ein paar Aufnahmen zu schies-sen bevor die Daumlmmerung einsetzt und diefarbschwanger beleuchtete Landschafteinem eher truumlben Grau weichen wirdEin Genuss ist der Aufstieg uumlber die bdquoChue-matteldquo zum Oberberg und weiter RichtungGemmenalphorn alleweil Die weitlaumlufigeAussicht an diesem Berghang auf dasJungfraumassiv im Suumlden den Hardergratim Osten bis weit hin zum Titlis und Pilatusund im Westen gegen Niesen Stockhornund weiter nach Thun werden mir obwohlschon oft gesehen nie langweilig Dieabsolute Ruhe bei einem leichten und fuumlrdiese Jahreszeit noch eher wenig kaltenSuumldwind sind an diesem Spaumltherbstabend

waumlhrend des Einnachtens genau was ichbrauche um den Alltagsbalast abzuschuumlt-teln und in weite Ferne ruumlcken zu lassenDer Mond der um diese Jahreszeit fruumlhaufgeht wird noch ein wenig von dichterenCirren bedeckt doch es wird augenschein-lich dass die Suumldstroumlmung die Wolken-schichtungen bald einmal nach Nordostenverschieben und ein einigermassen klarerHimmel den silbernen Glanz des Mond-lichtes durchscheinen lassen wird So zu-mindest die Prognosen fuumlr das Datum desmittigen Oktobers das bekannt ist fuumlrMondscheinfluumlge weil zu diesem Zeitpunktder Mond am Abend sehr fruumlh auf und erstam Morgen wieder unter geht

welches mir freundlicherweise vonder hiesigen Ikarus-FLugschule zurVerfuumlgung gestellt wurde Zudemwuumlrde der Gleitflug in den fruumlhenMorgenstunden vermutlich nicht mitaussergewoumlhnlichen Turbulenzenverbunden sein Ferner habe ich auchnicht vorgesehen das neue Testgeraumltmit erweiterten Flugkapriolen auszu-reizenMein eigener leichter Schirm fuumlr Hikeamp Fly wiegt zwar auch bdquonurldquo 45kgaber 2kg weniger sind schon einerhebliches Argument sich ev mitdem Kauf eines solchen Geraumltes zubefassen Fuumlr Biwaks ist der Ge-wichtsunterschied zwar nicht zwin-gend ausschlaggebend fuumlr schnelleHikes Berglaumlufe oder Klettertourenohne zusaumltzlichen Schnickschnackhingegegen kann einem ein Rucksackmit grad mal 35 - 4kg inkl Gurteiniges an Neuem eroumlffnen

Kurz vor Erreichen der bdquoChuematteldquowerde ich von einer aussergewoumlhn-lich intensiven Abendstimmung uumlber-rascht Die Bergzuumlge zwischenSchreckhorn Eiger Moumlnch undJungfrau tauchen in ein tiefes RotUnterstuumltzt wird die wunderbare Far-borgie zusaumltzlich durch eine leichteFoumlhnstimmung welche ein paar hoheCirren am Himmel und Lenticularisuumlber dem Jungfraugebiet erzeugtDas Spektakel dauert allerdings nurwenige Minuten und es verbleibt

Auf dem Sattel zwischen Schafberg und Gemme-nalphorn angekommen blitzen unten in derhektischen dunklen Talschaft bereits tausendeLichter auf Wie schoumln ist es den taumlglichenGewohnheiten fuumlr wenige Stunden und eineNacht entfliehen zu koumlnnen Ein kleines Abenteu-er ist es allemal auf diese Weise unterwegs zusein ndash und nicht nur Nachts Zumindest fuumlr dieeigene Seele und die innere Ruhe ist eine Hike ampFly Tour ein Entspannungselixier Die Ausge-setztheit in der Natur und die Auseinanderset-zung mit sich selbst und der eigene Psyche ergibtimmer wieder neue Erfahrungswerte und Per-spektiven Es waumlre zwar oft auch toll dies allesmit einem vertrauten Menschen teilen zu koumln-nen doch andererseits muumlsste da schon einigesharmonieren Ein Mensch bei dem staumlndig dasMobiltelefon klingelt oder einer der pausenlossich selbst beim Reden zuhoumlrt wuumlrde nicht unbe-dingt zur Stimmung passen Allerdings habe ichhier oben oft schon spannende Begegnungenerlebt und Kollegen angetroffen ndash zumindesttagsuumlber

Auf dem Grat selbst in Richtung Nordwestenwirkt die Landschaft mit dem vorgelagertenSigriswilergrat und dem Justistal extrem schroffund abweisend wo hingegegen die Suumldostseitegar lieblich anmutet aber der Startplatz oft von

Ruumlckenwind angeblasen wird Nicht wenige Ma-let bin ich bei Nordwest bis Nordostwind aufdiese schroffe Seite hin gestartet was allerdingsmehr oder weniger erhoumlhte Anforderungen erfor-dert - je nach Windstaumlrke und Richtung und nichtzuletzt des steilen Gelaumlndes wegen Der Windder sich an einer Felsverschneidung neben demBurgfeldstand bricht faltet die hochgezogeneGleitschirmkappe nur zu oft zu sonderbarenFormen und man muss manchmal schon dienoumltige Ausdauer besitzen um nicht aufzugebenund die ganze Uumlbung abzubrechen resp erstsich selbst gestattet erst bei satter Kappe uumlberdie bdquoKlippeldquo zu springenSchroff und lieblich - die Landschaft praumlgt - sielaumlsst durchaus Gedanken anbahnen weshalb eseinen immer wieder hierher zieht Der Blick aufdie durch den Mondschein zunehmend leuchten-den Berge ist hier oben in dieser Nacht besondersimposant Es ist nun schon gegen 23h als sichauf halbem Weg auf dem Grat endlich auch derBlick in Richtung Thun Thunersee und das weiteMittelland oumlffnetDie Hoffnung allerdings Gemsen oder Steinbouml-cken zu begegnen hat sich nicht bewahrheitetVermutlich bewegen sich die Tiere noch weiterunten oder schlafen bereitsAn einigen geeigneten Stellen unterwegs instal-lierte ich die schwere Kamera Dabei wird meine

Was immer duvorhasttu es gleich -es gibt nicht endlosviele Morgen

4 | Ordnung ist das halbe Leben

Unerfahrenheit im Umgang mitder Nachtfotografie zum zeitver-zoumlgernden Moment Die Bedie-nung der Einstellungen undLangzeitbelichtungen gelingtnur widerspenstig und das leich-te Gorilla-Stativ knickte nicht zuselten ein und wackelt unter der

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liche bdquoInnenverspannungldquo konstruierenmuss damit das Biwak genuumlgend Volu-men bekommt Das duumlnne Zelt aus Ripp-stoppgewebe wie man es beimGleitschirmtuch kennt wiegt nur 550gund man kann es notfallmaumlssig bei uumlber-raschenden Regenguumlssen auch malgleich uumlber den Kopf ziehen und voninnen her aufbauen da es einen trenn-baren Boden aufweistZudem uumlberkommt mich wieder meinOrdnungssinn Jedes kleine Ding musshier an seinem Platz sein sonst waumlre anSchlaf nicht zu denken Manchmalbraucht es oft mehr Zeit eine ganzeAusruumlstung hier draussen zu ordnen alsin einem Haushalt den ganzen oft unnouml-tigen Kram irgendwo zu verstauen

Bald haben auch die uumlbrige Aus-ruumlstungsgegenstaumlne ihren Platz gefun-den und ich beginne den kuumlhlerwerdenden Wind die klare Luft und dieLeichtigkeit nach erfolgter Anstrengungzu geniessen Als ich den Blick zumNiederhorn rund 2km weiter untenwende erkenne ich ploumltzlich kleine Lich-ter die sich lautlos vor dem schwarzenHintergrund in Richtung Tal bewegenDie bdquoLeuchtkaumlferchenldquo entpuppen sichnach kurzer Selbstreflexion als weitereMondsuumlchtige die sich mit der Bahnhoch und nun mit dem Gleitschirm inRichtung warme Stube tragen lassenToll dieses Schauspiel der langsam sichbewegenden Lichter Manchmal scheinteine Kappe eines Gleitschirms erhelltdann wieder ist nur ein kleiner Punkt desLichtes zu erkennen aus dieser DistanzBei der nun langsam aufkommende Kaumll-te nach Mitternacht ziehe ich es selbstauch vor ein etwas waumlrmerer Ort inmeinem 25-jaumlhrigen Daunen-Schlafsackzu suchen Erstaunlich wie lange eingutes Produkt einem begleitet wennman es sorgfaumlltig behandelt

Fruumlh sehr fruumlh wache ich auf Hell ist esohnehin in die ganze Nacht gewesen-nicht zu beurteilen ob nun Morgen odernoch Nacht ist Die Uhr auf dem Mobil-telefon gibt mir den noumltigen Hinweis Esisterst kurz nach 5 Naja schliesslichbin ich nicht zum Schlafen hochgekom-men sondern des Erlebnisses wegen undum den bevorstehenden Tag mit einemTestflug mit dem neusten Leichtgeraumlt im

Last Naumlchstes mal nehme ich den Fernausloumlserund ein solideres Stativ mit

Ein letzte steile Passage nordwestlich den Felsenentlang bringen mich gegen Mitternacht zumZielpunkt auf das flache Teilstuumlck des Burgfeld-stand wo ich vorerst mal eine gute Stelle fuumlr dasneue Biwakzelt suche Der in Gedanken vorgese-

hene Platz ist bei naumlherem Abtastennoch von viel Schneewasser uumlber-schwemmt Bald laumlsst sich aber einegute und flache Alternative finden ZumGluumlck habe ich den Zeltaufbau zuvor zuHause geuumlbt gehabt Da ich nur zweiWanderstoumlcke mit dabei bemerkte ichbeim Testen dass ich mir eine zusaumltz-

Gleitschirmsport zu beginnen Ich wartenoch ein wenig ab bis sich Anzeichen amHimmel fuumlr Tageslicht zeigen bevor ichendguumlltig der komfortablen Zone im Zeltentfliehe ndash und welch grandioses Schau-spiel zeigt sich dann etwas spaumlter ndash nochgewaltiger als die Abendstimmung ges-tern das Rot von heute im Osten uumlber-wiegt noch das Rot von gestern imWesten Eine sanfte Schicht Cirren wirdangestrahlt von der noch nicht sicht-baren Sonne hinter dem Horizont und dieWeite des Himmels leuchtet in feinenAbstufungen von Rot und Orange

Es freut mich dass mir die Flugschule amVortag - noch ganz unerwartet - einenneuen Test-Gleitschirm in die Hand ge-druumlckt hat und somit das Biwakerlebnisdurch die Neugier auf ein angesagtesHightech-Produkt noch zusaumltzlich span-nend macht Also schnell das kleine Pa-ket ausgepackt und den duumlnnen Stoffund die an Zahnseide anmutenden Leinenuumlberpruumlfen Na man muss schon Ver-trauen haben in die Aussagen der Ent-wickler der Testverfahren und dereigenen Erfahrung damit man einemAussenstehenden erklaumlren koumlnnte wes-halb man mit einem solch feinen Dingnicht abstuumlrzt Nun ist auch zu sehenweshalb das Gleitsegel so leicht ist Derhauchduumlnne Stoff fuumlhlt sich so geschmei-dig an wie ein Seidenfoulard und willwohl auch so behandelt werden Schroffe

Steine spitze Aumlste mag es nicht aber das ist wie mit dem eigenen Koumlrper ndash man gehtsorgsam damit um ndash er ist das einzige was einen transportiert so wie dieses Tuch michsicher ins Tal transportieren wirdIm morgentlichen Norwestwind und bei Sonnenaufgang mache ich einige Aufziehuumlbungenin Richtung Felskante um mich etwas mit dem Schirmverhalten bekannt zu machen Dasgelingt spontan hervorragend Leider oder auch zum Gluumlck nimmt der Norwestwind abund vermutlich wird schon bald der bdquolieblichereldquo Teil der Bergflanke vom Suumldwindangestroumlmt sein und ich bin nicht gezwungen auf die bdquoschroffeldquo Seite zu starten zumalich dabei den rund 50m tieferliegenden Sattel queren muss um auf die Suumldseite und dasTal zu gelangen Ich weiss ja noch nichts genaues uumlber das Sinkverhalten des GeraumltsVorerst gilt es aber den Haushalt zu besorgen und alles wieder in den Rucksack zuverstauen der abgesehen von 3kg Flugausruumlstung immer noch mit 15kg auf den Ruumlckendruumlckt Zum Gluumlck hatte ich dies Tags zuvor getestet und dabei festgestellt dass mir der

6 | Sanft ist der Tag

schwere Rucksack die Brust einschnuumlrt mich nachhinten zieht und mir kaum Luft zum atmen laumlsst Alsich deswegen am Startplatz bdquonotfallmaumlssigldquo einlandetebekam ich einen regelrechte harsche Zurechtweisungeines bekannten Piloten den ich hier jedoch houmlchstselten antreffe Ein etwas kollegialer gesinnter Pilotgab mir hingegen den Tip Schlaufen der Tragriemen

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des Rucksacks direkt an der Haupt-aufhaumlngung des Gurtzeugs mit einzu-haumlngen damit das Gewicht nicht amKoumlrper sondern an den Karabinernbelastet wird Auf diese Weise mon-tiert fuumlhle ich mich heute komforta-bel um einen schnellen Spurt bei Null-oder Ruumlckenwind hinzulegenManchmal ist es schade so fruumlh amMorgen abzugleiten und nicht nochetwas in der Sonne zu liegen oder garwomoumlglich eine erste Thermik zu erwi-schen Aber ndash wenn die Bedingungengut sind ndash sollte man fliegen denndas ganze Erlebnis als Gesamtpaketzaumlhlt mehr als allfaumlllige zusaumltzlicheOptionen die vielleicht - vielleichtaber auch nicht - eintreten koumlnnen

Nach einem kurzen Spurt spuumlre ichschon die Trag- und und Drehfreudig-keit des Geraumlts Ich folge den mir hierbekannten Pfaden in der Luft die icheingehend kenne und geniesse dasspaumltherbstliche Morgenlicht welchesimmer noch tiefe Schatten uumlber dasTal breitet dabei aber die Bergkaumlmmebereits leuchtend hervorhebtDas Geraumlt wird mir in der Luft gleichzum vertrauten bdquoKoumlrperteilldquo In sei-nem agilen Verhalten der erhoumlhtenGeschwindigkeit und der Gleitleistungentspricht es sicher den hochgehal-tenen Ankuumlndigungen des Herstellers

Befriedigt uumlber das bisher erlebte ziehe ich noch einpaar letzte Kurven und setze froh und leicht be-schwingt auf dem Talboden auf Schoumln ist alles wiegeplant verlaufen Nun kann ich mich waumlhrend derHeimfahrt an das Erlebt erinnern und damit dieGedanken an die Gefaumlhrlichkeit des Strassenver-kehrs zerstreuen

Pi Hofman

see also gtgttestbericht paralpindepics pi-hofmantumblrcom (or FB)

Pi HofmanArtDigitDorfstrasse 8Postfach 114

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Final Glide | 7

des Rucksacks direkt an der Haupt-aufhaumlngung des Gurtzeugs mit einzu-haumlngen damit das Gewicht nicht amKoumlrper sondern an den Karabinernbelastet wird Auf diese Weise mon-tiert fuumlhle ich mich heute komforta-bel um einen schnellen Spurt bei Null-oder Ruumlckenwind hinzulegenManchmal ist es schade so fruumlh amMorgen abzugleiten und nicht nochetwas in der Sonne zu liegen oder garwomoumlglich eine erste Thermik zu erwi-schen Aber ndash wenn die Bedingungengut sind ndash sollte man fliegen denndas ganze Erlebnis als Gesamtpaketzaumlhlt mehr als allfaumlllige zusaumltzlicheOptionen die vielleicht - vielleichtaber auch nicht - eintreten koumlnnen

Nach einem kurzen Spurt spuumlre ichschon die Trag- und und Drehfreudig-keit des Geraumlts Ich folge den mir hierbekannten Pfaden in der Luft die icheingehend kenne und geniesse dasspaumltherbstliche Morgenlicht welchesimmer noch tiefe Schatten uumlber dasTal breitet dabei aber die Bergkaumlmmebereits leuchtend hervorhebtDas Geraumlt wird mir in der Luft gleichzum vertrauten bdquoKoumlrperteilldquo In sei-nem agilen Verhalten der erhoumlhtenGeschwindigkeit und der Gleitleistungentspricht es sicher den hochgehal-tenen Ankuumlndigungen des Herstellers

Befriedigt uumlber das bisher erlebte ziehe ich noch einpaar letzte Kurven und setze froh und leicht be-schwingt auf dem Talboden auf Schoumln ist alles wiegeplant verlaufen Nun kann ich mich waumlhrend derHeimfahrt an das Erlebt erinnern und damit dieGedanken an die Gefaumlhrlichkeit des Strassenver-kehrs zerstreuen

Pi Hofman

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Pi HofmanArtDigitDorfstrasse 8Postfach 114

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