7 Thesen zu Tech (C&B), Innovation, Consumer und Enterprise 2014 und beyond

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7 „wilde“ Thesen zu Tech, Startups und Innovation für 2014 und darüber hinaus

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7 „wilde“ Thesen zu Tech, Startups und

Innovation für 2014 und darüber hinaus

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These Nr. 1 - Der aktuelle Venture Capital Zyklus

und Gründungsboom in Deutschland kommt zu

einem Ende

These Nr. 2 - Consumertech ist vorbei - Die Zukunft

von Innovation ist im Businessbereich

These Nr. 3 - Apple findet sich bald in einer

Situation wie 1996

These Nr. 4 - Microsoft legt ein Comeback hin

These Nr. 5 - Der Tabletboom ist schon fast vorbei

These Nr. 6 - von Guttenberg wird Bundeskanzler

These Nr. 7 - Erst jetzt wird das Internet politisch –

die Zeit der Regulierung kommt

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Hallo,

Iceventure wünscht viel Spaß beim Lesen dieser Thesen.

Ich hoffe, dass Sie bereichern und zum Nachdenken anregen.

Viel Erfolg für Ihr Geschäft in 2014

Iceventure

Arnbjörn Eggerz

Eine Stunde Start-up Consulting

Schnelles und unkomplizierte Beratung für alle Start-

ups und Gründer

© 7 Thesen – eine Publikation von Iceventure; Jan 2014. Alle Rechte reserviert.

Reproduktion oder Veröffentlichung nur mit eindeutiger Quellenangabe auf Iceventure erlaubt.

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These Nr. 1:

Der aktuelle Venture Capital Zyklus und

Gründungsboom in Deutschland kommt zu einem

Ende

Im deutschen Innovationssystem und Gründerökosystem hat sich viel getan. Das ist super. Natürlich

gibt es noch viel zu verbessern. So kann man diskutieren, ob Berlin schon das zweite Valley ist.

Genauso ist die Frage zu stellen, ob die Zukunft für deutsche Start-ups wirklich in einer Kopie

amerikanischer Softwaretrends aus SV liegt oder der kulturelle Kontext des deutschen

Innovationssystems mehr Beachtung finden muss. Dennoch, es ist gut, dass sich in

Deutschland/Europa im Bereich Gründung viel bewegt.

Aber bei allem Hype und Startupbegeisterung, waren Gründerboom und Venture Capital immer

zyklischer Natur. Die aktuelle Konzentration der Gründungen/Finanzierungen ist auf

Webanwendungen mit Fokus auf Social bzw. Personal und Retailgeschäftsmodellen (siehe These Nr.

2), wo es bereits die großen Exits gab. Wenn die Modelle des VC-Zyklusses stimmen, ist das Ende der

Party näher als der Anfang. Ein mögliches Anzeichen: Corporate VCs, Inkubatoren und Corporate

Acceleratoren kommen zurück, beziehungsweise schießen wie Pilze aus dem Boden. Vielleicht also

Zeit sich warm anzuziehen und die Berliner Start-up WG mit München Vorstädten tauschen.

Aber vielleicht ist diesmal alles anders …

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These Nr. 2:

Consumertech ist vorbei - Die Zukunft von

Innovation ist im Businessbereich

Der aktuelle „Innovations“- und Gründerboom wird primär von Lösungen für Konsumenten

getragen oder Geschäftsmodellen, die auf den Enduser als Multiplikator abzielten. Dazu

zähle ich auch Lösungen, die zwar für Firmen sind, sich aber mit

Marketing/Tracking/Advertising für Endkunden beschäftigen.

Konsumenten sind ein interessantes aber auch schwierige Klientel. Die aufziehenden Wolken

am Himmel sind makroökonomischer Natur. Die Budgets werden in Zeiten der (nächsten

Welle der) Eurokrise kleiner und jeder soziale Trend findet auch sein Ende. Zu viele Apps, zu

viel Facebook.

Zudem kann man argumentieren, dass es eine natürliche Grenze von Adaption von

Technologie raus aus dem „sozialen“ Umfeld in die Arbeitsumgebung hinein gibt

Ferner sind immer noch Zweifel an vielen Social Business Modellen der letzten Meile

angebracht. Der Nutzen von vielen Apps, und damit mögliche Monetarisierung, in einem sehr

gewohnten Umfeld ist, außer dem Coolheitsfaktor, doch klein. Den Pizzaservice um die Ecke

kennt man halt doch.

Noch nicht überzeugt? Irgendwie ist Foursquare doch schon längst vom Radar

verschwunden, oder?

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These Nr. 3:

Apple findet sich bald in einer Situation wie 1996

Es ist richtig: Apple hat sich von einem Nischenanbieter zu einer Kultmarke entwickelt. Genau das ist

auch das Problem. Ein anspruchsvolles Konsumentenpublikum will bei Laune gehalten werden und

auch die besten Marken können schnell wieder einen Niedergang erleben. Wieder ein Appelbasher

werden Sie nun sagen …

Zu den Fakten: An Innovation hat Apple im Moment wenig zu bieten. Der Coolheitsfaktor für gefühlte

Kreative, die auch gerne ein tolles i-Produkt haben möchten, ist auch geschrumpft, da Apple wirklich

omnipräsent geworden ist. Und die Produkte sind – teuer.

Neben den weichen Faktoren, gibt es auch noch andere. Apple ist ein Hardwareproduzent mit fast

schon verrückten Margen. Wie bei alle Hardwareproduzenten steigt die Wahrscheinlichkeit, dass

diese unter Druck geraten sowie der Bedarf an neuen Produkten im Portfolio.

Carl Icahn ist in die Firma eingestiegen und schlägt einen großen Aktienrückkauf vor. Das freut die

Aktionäre kurzfristig, zeigt aber auch, dass im Moment „financial engineering“ Fantasie in den Wert

bringt. Der Apple-Bond im April dieses Jahres zeigt in die gleiche Richtung. Meist signalisiert das eine

Wende. Um es mit den Worten von Peter Thiel (paraphrasiert) auszudrücken: Wer so viel Geld auf

dem Firmenkonto lässt, hat keine neue Ideen und ist ergo nicht innovativ. Und es gab nur einen

Steve Jobst.

Aber Appel kann sich ja ganz neu positionieren, ist ein oft gehörtes Gegenargument. In der Theorie

schon, das ist aber in der Praxis kaum einem IT Shooting Stars aus dem Valley jemals gelungen.

Gegenwind gegen die Argumentation hier, ist der gerade verkündete Einstieg in den chinesischen

Markt. Gut möglich, dass diese Entwicklung noch etwas verzögernd wirkt.

Überzeugt?

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These Nr. 4:

Microsoft legt ein Comeback hin

Die Presse liebt es Microsoft mit Apple oder Google zu vergleichen, Schlachten zu inszenieren und

den Riesen aus Redmond als Verlierer dastehen zu lassen. Gerne wird aber übersehen, dass hier

Äpfel mit Birnen verglichen werden (Pun mit Absicht). Apple macht Hardware, Google Suche und ein

bisschen von allem und Microsoft Betriebssysteme, Handys, Tablets und Officesoftware.

Oft wird die Kritik von Usern und Journalisten mit der Brille des Endusers verfasst. Die spielt aber

wenig bis keine Rolle, wenn es um Firmen IT, große Rollouts und Sicherheit geht. Hier ist die

Landschaft von MS immer besser geworden bzw. fast nahtlos integriert. Betrachten wir kurz die

Argumente der Kritiker:

Win 8

Richtig, der Start verlief schleppend. Auch diese Thesen wurden zum Teil noch auf einem XP-System

verfasst. Aber bedeutet das, dass in der Zukunft kein Win 8 mehr ins Büro kommt? Nein, nur

langsamer. Auch auf die Kritik der Nutzer wurde reagiert. Ich denke auch, dass der „erstmal schlecht,

weil ungewohnt“ Faktor bei den Kritiker überwiegt.

Office

Nach wie vor kommt kaum jemand, der wirklich arbeiten möchte an Office vorbei. Versionen für iOS

und Android sind angekündigt. Dieser Schritt macht strategisch Sinn, entkoppelt er doch die Cash

Cow von für Win 8 verlorene Nutzer.

Durchgehende Architektur

Inzwischen ist die Architektur durchgehend von Desktop bis zum Handy verfügbar. Microsoft ist

langsam aber stabil. Das ist für Firmen und IT-Entscheider attraktiv.

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These Nr. 5:

Der Tablettboom ist schon fast vorbei

Der PC/Laptopmarkt erlebt eine neue Segmentierung. Überall nur noch Tabletts, Tabletts & Tabletts.

Doch was wäre, wenn schon alle ein Tablett haben, die eins brauchen bzw. wollen?

Mit einer bewährten Methode, die Iceventure auch gerne zum Testen im Business Development

einsetzt, wurde testweise im geschäftlichen Umfeld nachgefragt. Der Knackpunkt ist, dass bei fast

allen Businessnutzern die erste Begeisterung vorbei ist. Die Teile sind zwar leicht, aber am Ende für

Vielschreiber von Emails oder Texten nicht wirklich produktiv.

Folge ist: Ja man hat ein Tablett. Ja, der neue Laptop musste deswegen warten. In Zukunft aber, so

die Meinung der Befragten, steht wieder ein schicker Laptop auf der Kaufliste.

Fakt ist: Der klassische PC/Laptop als Alleskönner, den man auch zu Hause braucht, für alle ist vorbei.

Der Trend geht wieder zu Speziallösungen. Also Eingabegeräte für den einfachen Servicemittarbeiter

– gerne ein spezielles Tablett. Ultrabooks für den mobilen Arbeiter und plötzlich packt Microsoft

wieder die Idee eines Netzcomputers aus.

Wie ist die Situation beim Endkunden? Nun es gibt eine Gruppe, für die ein Tablett ausreicht. Viele

der jetzigen Kunden nutzen es aber additiv zu anderen Geräten. Die Frage ist also bei der nächsten

Kaufentscheidung: Reicht das Tablett wirklich? Oder wird doch wieder ein Laptop angeschafft, mit

dem man auch mal mehr schreiben kann?

Denn auch die Tabletts haben das Problem der PC-Industrie. Was kann man den Kunden Neues

bieten, um das nächste Produkt zu verkaufen.

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These Nr. 6:

von Guttenberg wird Bundeskanzler

Die nächste These ist politischer Natur. Sie lässt aber auch Rückschlüsse auf die politische und

ökonomische Entwicklung in Deutschland zu.

Die große Koalition ist für beide Parteien und das jeweilige Stammklientel negativ. Das ergibt sich

zum einen aus den Konsensmechanismen einer großen Koalition. Zum zweiten aus der Natur einer

solchen Regierung, die in Umbruchzeiten zum Einsatz kommt, wenn ein großer politischer Rückhalt

notwendig ist. Nachdem Reformwille innenpolitisch nicht zu erkennen ist, d.h. eine GroKo keinen

wirklichen Sinn ergibt, ist außenpolitischer Druck in Form der wiederkehrenden Eurokrise zu

erwarten. Hinzu kommt die Beobachtung, wie schlecht inzwischen das politische Klima zwischen den

großen Volksparteien ist, die sich ironischerweise kaum mehr unterscheiden. Denken wir vier Jahre

voraus. Wenn die Eurokrise wieder zuschlägt, werden weitere finanzielle Zugeständnisse und

Einschnitte in Deutschland möglich. Der Sachzwang führt zur Umsetzung und jede Partei wird die

individuelle Aufgabe übernehmen müssen, ihrer Klientel das Maximum abzunehmen.

Das Ergebnis ist, dass in vier Jahren beide Parteien geschwächt dastehen. Keine Ahnung, was von der

SPD und Ihren Inhalten übrig ist. Dennoch ein Wechsel nach x Jahren Merkel ist einfach eine Frage

der Zeit. Diese wird die CDU nutzen wollen, um sich neu zu organisieren. Die Rückkehr zum

bürgerlichen Wertekern fällt ihr dabei leichter als der SPD. Zu einem solchen Comeback braucht man

allerdings einen Hoffnungsträger und neue Köpfe nach Merkels „CDU-Zerstörung“, denn Ihr

Führungsstil lässt Profile nicht zu. Ein geläuterter v. Guttenberg ist hier der Richtige, zudem er im

Moment, aus Sicht des Profis, alles richtig macht. Unter Merkel zurück ist Selbstmord. In der USA

knüpft er weiter wichtige Kontakte. Guttenberg belegt zudem die richtigen Themen: Äußere

Sicherheit mit einem neuen Konzept in Richtung mobile Einsatzarmee, dass mehr Verantwortung auf

Deutschland legt, denn die Welt wird fragiler. Dies wiederum ist ein erklärtes Ziel der USA in der

Europapolitik. Auch der EU-Posten Internet hat ihn mit dem Thema der Zukunft für Regierungen in

Verbindung gebracht (siehe These Nr. 7).

Wenn er will, steht der Rückkehr also wenig im Wege. Und sie können überlegen, was das dargelegte

Szenario für Unternehmen und deutsche Wirtschaft bedeuten kann.

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These Nr. 7:

Erst jetzt wird das Internet politisch – die Zeit der

Internetregulierung kommt

Langsam aber sicher ist die Politik im Internet angekommen. Der Internetausschuss ist ein sicheres

Zeichen. Die Ironie ist, dass es nicht die Piraten sind, die Internetthemen und den damit

verbundenen Vorstellungsraum in die Politik getragen haben, sondern das „Establishment“ nun die

Standards der Realpolitik auf das Internet anwenden möchte und wird.

Der Ruf nach einem deutschen Internet nach dem NAS-Skandal oder europäischer

Internettechnologie geben eine Ahnung auf die mögliche Marschrichtung.

Was kann das für Auswirkungen haben?

Gefahr besteht für die digitale Start-up Szene, da z.B. jede Form von Regulierung die Eintrittshürden

nach oben versetzen. So manches Geschäftsmodell könnte sich auch bald von neuen

Datenschutzvorschriften ausgehebelt sehen.

Interessant wird auch die Frage nach natürlichen Oligopolen oder Monopolen im Internet, meist

dominiert von einem amerikanischen Platzhirsch, die durch Netzwerkeffekte begünstigt werden. Hier

könnte die eine oder andere Maßnahme folgen.

In der Vergangenheit haben europäische Politiker in der Regel wenig Augenmaß für Innovation beim

Regulieren gehabt. Höchste Zeit, dass nicht nur Google, sondern auch Start-ups sich eine Lobby

verschaffen.

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Was können wir für Sie tun?

Wir bei Iceventure sind der Auffassung, dass konträre Meinungen und Ideen entscheidend zu

innovativen Ansätzen und zum geschäftlichen Erfolg beitragen. Scharf nachdenken und 20% anders

machen als der Rest, ist der Schlüssel zum Erfolg.

Sind Sie auch dieser Meinung? Dann kontaktieren Sie uns, mit Ihrem Anliegen. Iceventure unterstützt

Sie kompetent z.B. in folgenden Bereichen

Innovation & Start-up

Innovation und Wachstum von Regionen

Business Development

Projekt-management

Termine:

Seminar SaaS - das Geschäftsmodell erklärt 11.03.2014

Workshop Innovationsworkshop laufen

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