„Chi sono?“ – La transculturalità raccontata ai giovani e...

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Betreuung: Prof. Dr. Martha Kleinhans, Julius-Maximilians-Universität Würzburg Keywords Transkulturalität, Identät, italophone Kinder- und Jugend- literatur, „autori della seconda generazione“ Riassunto Come si può spiegare a bambini e ragazzi cosa signifi- ca “transculturalità”? La leeratura può aiutare a con- vivere con la propria transculturalità o a capire quella dell’altro? Al centro dell‘aenzione vi sono opere selezionate di autori italofoni contemporanei di leeratura giovanile e per l’infanzia. L’obievo di questa tesi è analizzare le ragioni per cui sempre più autori scrivono sulla transcul- turalità, la loro scelta della lingua italiana come lingu- aggio leerario – pur non essendo a volte la loro lingua madre – e la varietà delle tecni- che leerarie usate per interessare all’argomento i loro giovani leori. Spun importan per la ricerca ven- gono da approcci sociologici, dalla psicologia dello sviluppo correlata alla teoria della transculturalità e da recen stasche e sondaggi sulla temaca della migrazione. Grundfragestellung Folgende Fragestellung dient als Leiaden des Dissertaonsprojektes: Inwieweit kann die zeitgenössische ita- lophone Kinder- und Jugendliteratur dazu beitragen, Kindern und Jugendlichen dabei zu helfen, die eigene Transkulturalität zu verstehen und/oder die Transkulturalität des Anderen zu akzeperen? Hauptziele Ziel der Arbeit ist es, die zeitgenössische italophone Kinder- und Jugendliteratur darauin zu untersuchen, mit welchen Mieln sie den Begriff der Transkulturalität für das junge Leserpublikum aufarbeitet. In diesem Zusam- menhang gilt es zu analysieren, welches Bild transkulturelle Kinder und Jugendliche in Italien heute von sich selbst haben, wie sie von der Gesellschaſt wahrgenommen und in der Literatur dargestellt werden. Die Auto- ren, die transkulturell orienerte Kinder- und Jugendliteratur verfassen, sollen dabei näher betrachtet werden. Im Vordergrund steht hier, ihre Beweggründe zur Themasierung der Transkulturalität zu erforschen, sowie ihre Wahl des Italienischen als literarische Sprache zu erklären. Die Vielfalt der literarischen Ausdrucksformen dieser Autoren soll ebenfalls dargestellt werden. Theoresche Grundlagen und Methoden Das Thema der Arbeit wird nicht allein aus literaturwissenschaſtlicher Sicht heraus bearbeitet. Vielmehr wer - den auch entwicklungspsychologische Ansätze, vor allem in Zusammenhang mit der Theorie der Transkulturali- tät, herangezogen. Es sollen des Weiteren auch Ergebnisse aus aktuellen Stasken und Umfragen zum Thema der Migraon in Italien berücksichgt werden. Primärliteratur Capriola, Paola: Io come te, San Dorligo della Valle (Trieste): Edizione EL, 2011 Ghazy, Randa: Sognando Palesna, Milano: Fabbri, 2002; Prova a sanguinare, Milano: Fabbri, 2005; Oggi forse non ammazzo nessuno. Storie minime di una giovane musulmana stranamente non terrorista, Milano: Fabbri, 2007 Olama, Henri: Le mappe degli adinkra. 20 simboli per raccontarsi, Milano: MC Editrice, 2006 Dissertaonsprojekt für das Fach Italienische Literaturwissenschaſt „Chi sono?“ – La transculturalità raccontata ai giovani e ai bambini araverso la leeratura italofona contemporanea Miriam Wölfel Neuphilologisches Instut – Moderne Fremdsprachen Julius-Maximilians-Universität Würzburg „Chi sono?“ - „Wer bin ich?“ Gerade wenn man jung ist, noch dazu einer der Eltern oder beide Elternteile aus ei- nem anderen Land stammen und man zusätzlich noch in einem drien Land wohnt, ist es kaum möglich, diese kurze Frage klar zu beantworten. Die Forschung schlägt den Begriff der Transkulturalität vor. Doch wie erklärt man Ju- gendlichen und Kindern am besten, was Transkulturalität bedeutet? Wie geht man mit einer transkulturellen Identät um? Kann Literatur dazu beitragen, sich in der eigenen Transkulturalität zurechtzufinden oder aber die des Anderen zu verstehen? In meinem Dissertaonsprojekt beschäſtige ich mich mit diesen Fragestellungen. Untersucht werden ausgewählte Werke von zeitgenössischen Kinder- und Jugendbuchautoren, die auf Italienisch verfasst wurden und die Themak der Transkulturalität behandeln. Zu Beginn der Arbeit werden die Begriffe Transkulturalität und Identät näher defi- niert. Dabei soll die Entwicklung der Identät im Kinder- und Jugendalter nicht nur unter einem entwicklungspsychologischen Standpunkt analysiert, sondern vielmehr konkret in Bezug zu Wolfang Welschs Theorie der Transkulturalität gebracht werden. Darauf folgt eine Eingrenzung der Gaung Kinder- und Jugendliteratur. Anschließend wird auf die Bedeutung des Lesens und des Schreibens von Literatur eingegangen. Hier soll einerseits der Frage nachgegangen werden, inwieweit die Lektüre von trans- kulturell orienerter Literatur zum Verstehen der eigenen und/oder der Transkultu- ralität des Anderen beitragen kann. Andererseits soll untersucht werden, inwiefern die akve literarische Aufarbeitung der eigenen Existenz zur Klärung der persönlichen Identät beitragen kann. Im Anschluss daran wird die, im Titel der Arbeit beinhaltete, Frage „Chi sono?“ genau- er erörtert. Die kurze italienische Frage „Chi sono?“ lässt in ihrer grammakalischen Doppeldeugkeit mehr als eine Interpretaon zu: „Chi sono io?“ - „Wer bin ich?“ - wie definieren sich transkulturelle Kinder- und Ju- gendliche selbst? „Chi sono loro?“ - „Wer sind sie?“- wie werden sie vom gesellschaſtlichen Umfeld ge- sehen? Die Frage „Chi sono?“ beschränkt sich aber nicht nur auf die transkulturellen Kinder und Jugendliche, die sowohl Thema als auch potenelle Leser der zu untersuchen- den Literatur sind. Sie fragt auch nach den „Erzählenden“: „Chi sono quelli che raccontano la transculturalità ai giovani e ai bambini?“ - „Wer sind die Schriſtsteller, die Jugendlichen und Kindern von der Transkulturalität erzählen?“ In diesem Zusammenhang wird ein besonderes Augenmerk auf die Wahl des Italienischen als literarische Sprache der transkul- turell orienerten Literatur gelegt. Zuletzt wird, anhand ausgewählter Werke, die große Bandbrei- te der literarischen Ausdrucksformen der zeitgenössischen ita- lophonen Literatur zum Thema „Transkulturalität“ dargestellt. Fazit, Ausblick, Desiderata Italienisch ist für einen Teil der in der Arbeit besprochenen Autoren entweder nicht die eigene Muersprache (sogenannte: „autori migran“) oder aber nicht die Muersprache ihrer Eltern (soge- nannte: „autori della seconda generazione“). In einer Sprache so heimisch zu sein, dass man sie zur eigenen literarischen Sprache macht, beweist, dass die Kultur, die hinter dieser Sprache steht, bereits ein Teil der eigenen Identät geworden ist. Die transkulturellen Autoren, die diesen Prozess durchlaufen ha- ben, sind stets vom Literaturbetrieb mit Wohlwollen betrachtet und akzepert worden. Anders sieht es mit der Akzeptanz derarger „Nuovi italiani“ in der Gesellschaſt aus. Es wäre zu hoffen, dass in der nahen Zukunſt durch eine geeignete Gesetzgebung und konkrete Maßnahmen die gesellschaſtliche Realität der Transkul- turalität zur Normalität erklärt wird. Grundbibliographie Kleinhans, Martha; Schwaderer, Richard (Hrsg.): Transkulturelle italophone Literatur: Leeratura italofona transculturale, Würzburg: Königshausen u. Neumann, 2013. Scherer, Ludger; Ißler, Roland (Hrsg.): Kinder- und Jugendliteratur der Romania, Impulse für ein neues romanissches Forschungsfeld, Frankfurt am Main: Peter Lang Edion, 2014. Gnisci, Armando: Via della Transculturazione e della Genlezza, Roma: Edizioni Ensemble, 2013. Welsch, Wolfgang: „Transkulturalität – Lebensformen nach der Auflösung der Kulturen“, in: Informaon Philosophie 2 (1992), S. 5-20. Miriam Wölfel *1978 Studium der Italianisk an der Julius- Maximilians-Universität Würzburg Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg Abschluss in beiden Fächern: Staatsexamen [email protected] Die Struktur und Vorlage dieses Posters wurde freundlicherweise vom Projekt open & networked philology, geleitet von Jun.Prof. Dr. Elton Priſti und Prof. Dr. Dr. H. c. Wolfgang Sch- weickard, bereitgestellt. Erstellt im November 2016 Bearbeitung: Eva Treer Darstellung des Projekts

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Betreuung: Prof. Dr. Martha Kleinhans, Julius-Maximilians-Universität Würzburg

KeywordsTranskulturalität, Identität, italophone Kinder- und Jugend-

literatur, „autori della seconda generazione“

RiassuntoCome si può spiegare a bambini e ragazzi cosa signifi-ca “transculturalità”? La letteratura può aiutare a con-vivere con la propria transculturalità o a capire quella dell’altro?Al centro dell‘attenzione vi sono opere selezionate di autori italofoni contemporanei di letteratura giovanile e per l’infanzia. L’obiettivo di questa tesi è analizzare le ragioni per cui sempre più autori scrivono sulla transcul-turalità, la loro scelta della lingua italiana come lingu-aggio letterario – pur non essendo a volte la loro lingua madre – e la varietà delle tecni-che letterarie usate per interessare all’argomento i loro giovani lettori. Spunti importanti per la ricerca ven-gono da approcci sociologici, dalla psicologia dello sviluppo correlata alla teoria della transculturalità e da recenti statistiche e sondaggi sulla tematica della migrazione.

GrundfragestellungFolgende Fragestellung dient als Leitfaden des Dissertationsprojektes: Inwieweit kann die zeitgenössische ita-lophone Kinder- und Jugendliteratur dazu beitragen, Kindern und Jugendlichen dabei zu helfen, die eigene Transkulturalität zu verstehen und/oder die Transkulturalität des Anderen zu akzeptieren?

HauptzieleZiel der Arbeit ist es, die zeitgenössische italophone Kinder- und Jugendliteratur daraufhin zu untersuchen, mit welchen Mitteln sie den Begriff der Transkulturalität für das junge Leserpublikum aufarbeitet. In diesem Zusam-menhang gilt es zu analysieren, welches Bild transkulturelle Kinder und Jugendliche in Italien heute von sich selbst haben, wie sie von der Gesellschaft wahrgenommen und in der Literatur dargestellt werden. Die Auto-ren, die transkulturell orientierte Kinder- und Jugendliteratur verfassen, sollen dabei näher betrachtet werden. Im Vordergrund steht hier, ihre Beweggründe zur Thematisierung der Transkulturalität zu erforschen, sowie ihre Wahl des Italienischen als literarische Sprache zu erklären. Die Vielfalt der literarischen Ausdrucksformen dieser Autoren soll ebenfalls dargestellt werden.

Theoretische Grundlagen und MethodenDas Thema der Arbeit wird nicht allein aus literaturwissenschaftlicher Sicht heraus bearbeitet. Vielmehr wer-den auch entwicklungspsychologische Ansätze, vor allem in Zusammenhang mit der Theorie der Transkulturali-tät, herangezogen. Es sollen des Weiteren auch Ergebnisse aus aktuellen Statistiken und Umfragen zum Thema der Migration in Italien berücksichtigt werden.

PrimärliteraturCapriola, Paola: Io come te, San Dorligo della Valle (Trieste): Edizione EL, 2011Ghazy, Randa: Sognando Palestina, Milano: Fabbri, 2002; Prova a sanguinare, Milano: Fabbri, 2005; Oggi forse non

ammazzo nessuno. Storie minime di una giovane musulmana stranamente non terrorista, Milano: Fabbri, 2007Olama, Henri: Le mappe degli adinkra. 20 simboli per raccontarsi, Milano: MC Editrice, 2006

Dissertationsprojekt für das Fach Italienische Literaturwissenschaft

„Chi sono?“ – La transculturalità raccontata ai giovani e ai bambini attraverso la letteratura italofona

contemporaneaMiriam Wölfel

Neuphilologisches Institut – Moderne Fremdsprachen Julius-Maximilians-Universität Würzburg

„Chi sono?“ - „Wer bin ich?“Gerade wenn man jung ist, noch dazu einer der Eltern oder beide Elternteile aus ei-nem anderen Land stammen und man zusätzlich noch in einem dritten Land wohnt, ist es kaum möglich, diese kurze Frage klar zu beantworten. Die Forschung schlägt den Begriff der Transkulturalität vor. Doch wie erklärt man Ju-gendlichen und Kindern am besten, was Transkulturalität bedeutet? Wie geht man mit einer transkulturellen Identität um? Kann Literatur dazu beitragen, sich in der eigenen Transkulturalität zurechtzufinden oder aber die des Anderen zu verstehen?In meinem Dissertationsprojekt beschäftige ich mich mit diesen Fragestellungen. Untersucht werden ausgewählte Werke von zeitgenössischen Kinder- und Jugendbuchautoren, die auf Italienisch verfasst wurden und die Thematik der Transkulturalität behandeln.

Zu Beginn der Arbeit werden die Begriffe Transkulturalität und Identität näher defi-niert. Dabei soll die Entwicklung der Identität im Kinder- und Jugendalter nicht nur unter einem entwicklungspsychologischen Standpunkt analysiert, sondern vielmehr konkret in Bezug zu Wolfang Welschs Theorie der Transkulturalität gebracht werden.

Darauf folgt eine Eingrenzung der Gattung Kinder- und Jugendliteratur. Anschließend wird auf die Bedeutung des Lesens und des Schreibens von Literatur eingegangen. Hier soll einerseits der Frage nachgegangen werden, inwieweit die Lektüre von trans-kulturell orientierter Literatur zum Verstehen der eigenen und/oder der Transkultu-ralität des Anderen beitragen kann. Andererseits soll untersucht werden, inwiefern die aktive literarische Aufarbeitung der eigenen Existenz zur Klärung der persönlichen Identität beitragen kann.

Im Anschluss daran wird die, im Titel der Arbeit beinhaltete, Frage „Chi sono?“ genau-er erörtert. Die kurze italienische Frage „Chi sono?“ lässt in ihrer grammatikalischen Doppeldeutigkeit mehr als eine Interpretation zu:

„Chi sono io?“ - „Wer bin ich?“ - wie definieren sich transkulturelle Kinder- und Ju-gendliche selbst?„Chi sono loro?“ - „Wer sind sie?“- wie werden sie vom gesellschaftlichen Umfeld ge-sehen?

Die Frage „Chi sono?“ beschränkt sich aber nicht nur auf die transkulturellen Kinder und Jugendliche, die sowohl Thema als auch potentielle Leser der zu untersuchen-den Literatur sind. Sie fragt auch nach den „Erzählenden“:

„Chi sono quelli che raccontano la transculturalità ai giovani e ai bambini?“ - „Wer sind die Schriftsteller, die Jugendlichen und Kindern von der Transkulturalität erzählen?“

In diesem Zusammenhang wird ein besonderes Augenmerk auf die Wahl des Italienischen als literarische Sprache der transkul-turell orientierten Literatur gelegt.

Zuletzt wird, anhand ausgewählter Werke, die große Bandbrei-te der literarischen Ausdrucksformen der zeitgenössischen ita-lophonen Literatur zum Thema „Transkulturalität“ dargestellt.

Fazit, Ausblick, DesiderataItalienisch ist für einen Teil der in der Arbeit besprochenen Autoren entweder nicht die eigene Muttersprache (sogenannte: „autori migranti“) oder aber nicht die Muttersprache ihrer Eltern (soge-nannte: „autori della seconda generazione“). In einer Sprache so heimisch zu sein, dass man sie zur eigenen literarischen Sprache macht, beweist, dass die Kultur, die hinter dieser Sprache steht, bereits ein Teil der eigenen Identität geworden ist.Die transkulturellen Autoren, die diesen Prozess durchlaufen ha-ben, sind stets vom Literaturbetrieb mit Wohlwollen betrachtet und akzeptiert worden.Anders sieht es mit der Akzeptanz derartiger „Nuovi italiani“ in der Gesellschaft aus. Es wäre zu hoffen, dass in der nahen Zukunft durch eine geeignete Gesetzgebung und konkrete Maßnahmen die gesellschaftliche Realität der Transkul-turalität zur Normalität erklärt wird.

Grundbibliographie

Kleinhans, Martha; Schwaderer, Richard (Hrsg.): Transkulturelle italophone Literatur: Letteratura italofona transculturale, Würzburg: Königshausen u. Neumann, 2013.

Scherer, Ludger; Ißler, Roland (Hrsg.): Kinder- und Jugendliteratur der Romania, Impulse für ein neues romanistisches Forschungsfeld, Frankfurt am Main: Peter Lang Edition, 2014.

Gnisci, Armando: Via della Transculturazione e della Gentilezza, Roma: Edizioni Ensemble, 2013.

Welsch, Wolfgang: „Transkulturalität – Lebensformen nach der Auflösung der Kulturen“, in: Information Philosophie 2 (1992), S. 5-20.

Miriam Wölfel *1978

Studium der Italianistik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg

Abschluss in beiden Fächern: Staatsexamen

[email protected]

Die Struktur und Vorlage dieses Posters wurde freundlicherweise vom

Projekt open & networked philology, geleitet von Jun.Prof. Dr. Elton

Prifti und Prof. Dr. Dr. H. c. Wolfgang Sch-

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Erstellt im November 2016

Bearbeitung: Eva Tretter

Darstellung des Projekts