AK-aktuell Ausgabe 01 2012

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Aufgedeckt! Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. stellt Strafanzeigen gegen illegale Nerzfarmen www.arbeitskreis- tierschutz.de ARBEITSKREIS TIERSCHUTZ humaner Mitteilungen des Arbeitskreises humaner Tierschutz e.V. AK-Aktuell Ausgabe 01/2012

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AK-aktuell Ausgabe 01 2012

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Aufgedeckt!Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. stellt Strafanzeigen gegen illegale Nerzfarmen

www.arbeitskreis-tierschutz.de

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Mitteilungen des Arbeitskreises humaner Tierschutz e.V. AK-Aktuell Ausgabe 01/2012

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Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder des Arbeitskreises humaner Tierschutz e.V.,

das erste Journal des Arbeitskreises im Jahr 2012 erscheint zu einer Zeit, in der wir sehr aktiv sind.

Wir möchten Ihnen mit dieser Ausgabe einen kleinen Überblick über unsere Ak-tionen zu Beginn des Jahres zu geben. Einige unserer Themen sind schon länger Schwerpunkte der Tierschutzarbeit des Arbeitskreises, so etwa das Schächten. Erfahrungen auf anderen Gebieten haben gezeigt, dass sich Hartnäckigkeit auszahlt, weshalb wir hier auch weiterhin mit klaren Positionen auftreten. Unsere E-Mail- und Postaktion für ein baldiges Verbot des betäubungslosen Schächtens und unsere Demonstration vor dem Kanzleramt in Berlin sind zwei Beispiele für praktische Tierschutzarbeit. In verschiedenen Aktionen konnten wir dafür sorgen, dass die verantwortliche Bundesministerin Ilse Aigner dabei auch persönlich mit unserem Engagement konfrontiert wurde. Das Tierschutzbündnis „Kaninchen-mast, nein danke“, welches vom Arbeitskreis seit wenigen Wochen federführend geleitet wird, konnte schon mehrfach die Aufmerksamkeit der Medien und auch Frau Aigners selbst im politischen Berlin auf sich lenken. Mit einem kleinen Pressespiegel möchten wir in diesem Zusammenhang auch unseren Mitglie-dern ermöglichen, sich ein Bild von der Berichterstattung über die Aktionen des Arbeitskreises zu machen.

Brandaktuell beschäftigen wir uns zurzeit mit dem Thema Nerzfarmen in Deutschland. Lange wurden die empfindlichen kleinen Raubtiere, gut versteckt hinter hohen Zäunen und in abgelegenen Waldgrundstücken, in winzigen, nur 0,3 m² großen Drahtgitterkäfigen gehalten (zum Vergleich: In Freiheit ist das Revier eines wilden Nerzes 10–20 km² groß). Bevor sie nach einem kurzen Leben ihres Pelzes wegen getötet werden, mussten die scheuen Einzelgänger in ihren Käfigen zu Tausenden aneinandergereiht alles andere als artgerecht leben.

Erst vor wenigen Wochen, im Dezember 2011, ist nun eine Übergangsregelung ausgelaufen, welche die Anforderungen an die Mindestgröße der Käfige von Nerzen in Pelzfarmen regelt. Schrittweise wird nun eine Haltungsverordnung durchgesetzt, die schon 2006 beschlossen wurde und die das Pelzgeschäft in Deutschland wohl verschwinden lassen wird. Seit Dezember vergangenen Jahres muss jedem Nerz ein Platzangebot von 3 m² zur Verfügung stehen (eine Vergrößerung um etwa das Zehnfache). Doch nicht alle Pelzfarmer halten sich offenbar an die neuen Regelungen: Der Arbeitskreis überprüft derzeit alle noch in Deutschland betriebenen Nerzfarmen auf die Einhaltung. Ergebnis: Gegen mehrere Betreiber haben wir bereits Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt. So musste die Pelzfarm in Nettetal (NRW) nach einer Anzeige geschlossen werden, weitere Verfahren sind anhängig. Informationen zu unseren Recherchen finden Sie in der Rubrik „AK deckt auf“.

Abschließend möchte ich auch auf die Verlosung des Buches „Peace Food“ hinweisen. Das Buch beschäftigt sich mit den Konsequenzen des Fleischkonsums auf uns Verbraucher. Weitere Informationen finden Sie auf der folgenden Seite. An dieser Stelle wünsche ich Ihnen viel Glück bei der Verlosung.

Selbstverständlich freuen wir uns auch über Ihre Post, über Fragen, Anregungen oder auch Kritik. Ich wünsche Ihnen interessante Momente beim Lesen dieser Ausgabe des AK- Journals!

Ihr Roman Kriebisch1. Vorsitzender

Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V.

VORWORT

Aktiv im Sinne der Tiere.

Impressum AK-aktuell Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V.c/o Deutsches TierschutzbüroAn Groß Sankt Martin 6 /20650667 KölnTel.: 02 21 - 20 46 38 62Bürozeiten: Mo.-Fr. 08.00 bis 18.00 Uhrarbeitskreis-tierschutz@tierschutzbuero.dewww.arbeitskreis-tierschutz.de Vorstand:Roman Kriebisch (1. Vorsitzender)Alexandra Löhr Beratung:Ulrich DittmannRoland Dunkel (zusätzlich Websitebetreuung) RedaktionRoman Kriebisch (verantwortlich)Kai HorstmannStefan KlippsteinJan PeiferPatrick Sabatkiewicz Bildnachweis:Arbeitskreis humaner TierschutzKai Horstmannwww.tierschutzbilder/S. Bröcklingwww.tierschutzbilder.de/J. PeiferStefan Klippstein Konzeption & Designdie creativ company [email protected].: 0 52 45 - 44 15 41Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung. Gedruckt auf 100% Recyclingpapier

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MITGLIEDER AKTIV

NachrufDer Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. hat eine seiner aktivsten Mitkämpferinnen verloren.

Dr. med. Ingeborg Heinrich hat uns im Alter von 89 Jahren verlassen.

Bis zuletzt war sie unermüdlich im Sinne des Tierschutzes aktiv. Dabei lag ihr der Schutz der Vögel besonders am Herzen. Unzählige aus dem Nest gefallene Jungvögel hat sie im Laufe ihres Lebens gerettet und in Tag- und Nachtschichten aufgepäppelt, bevor sie wieder ausgewildert werden konnten.

Dr. Ingeborg Heinrich wird uns immer in Erinnerung bleiben. Wir werden diese so engagierte Förderin des Arbeitskreises humaner Tierschutz e.V. nie vergessen.

In Trauer, Der Vorstand

Dr. Ingeborg Heinrich hat uns auch über ihren Tod hinaus bedacht und den Verein in ihrem Erbe be-rücksichtigt. Informationen über Erbschaften erhalten Sie bei Roman Kriebisch.

In dieser neuen Rubrik möchten wir Ihnen eine Plattform geben, um sich auszutauschen und noch mehr einzubringen. Leserbriefe, Erfahrungsberichte, Mitgliederaktionen – Sie sind gefordert!

LESERBRIEF

Wie gefährlich Leben Verbraucher

Ein Hobbyfi scher hatte Probleme bei der Beschaffung von Ködern. In seiner Knappheit hatte er plötzlich eine Idee. Er besorgte sich bei einem Händler eine Portion Hühnerklein. Nun legte er diese Kleinteile sorgfältig auf ein Brett und positionierte diese sicher gegen Katzenraub in die Sonne, um Fliegen anzulocken. Bekanntlich werden diese auf Grund des Verwesungsgeruches angezogen und legen darauf die Eier, welche wiederum die erwünschten Maden hervorrufen. Als er dann am nächsten Tag seine glänzende Idee überprüfen wollte, fand er zwar eine Menge Fliegen vor, jedoch waren lei-der alle tot und er hatte wieder keine Köder für den Fischfang.

Würde nun jemand dieses kontaminierte Hühnerklein zum Verzehr verwenden, so käme es nicht gleich zum Tod der be-treffenden Person. Aber bei Menschen mit Vorerkrankungen könnte eine solche, zusätzliche toxische Belastung das Fass möglicherweise zum Überlaufen bringen. Wir Tierschützer verabscheuen selbstverständlich jede Art von Fischfang. Mit diesem Artikel möchte ich auf das Leid der geschunde-nen Tierwelt in der Massentierzucht und den damit verbun-denen Gefahren für die Menschen aufmerksam machen.

Alfred Lauterbach

ERFAHRUNGSBERICHT

Tierschützerin wird angefeindet

Erschreckend sind die Erfahrungen, die eines unserer Mitglieder in Ostfriesland machen musste. Die engagierte Tierschützerin Gaby K., welche erst seit wenigen Monaten im Landkreis Leer lebt, wurde wegen des Sammelns von Unterschriften gegen das Schächten – ein Thema, welches den AK seit vielen Jahren intensiv beschäftigt – offen ange-feindet, beleidigt und sogar bedroht. Die ständige Belastung durch die Konfrontation mit dem Unbill der Bevölkerung sorgte nun dafür, dass die Tierschützerin ihren erst vor kurzem erworbenen Wohnsitz wieder wechseln, ihr Haus verkaufen und Ostfriesland den Rücken kehren wird. Die offensichtliche Verständnislosigkeit der Bevölkerung macht uns betroffen, bestärkt uns jedoch gleichzeitig in unserer Arbeit. Viele Beispiele haben gezeigt, dass über die Verbrau-cheraufklärung auch hohe Ziele erreicht werden können. Unserem Mitglied wünschen wir daher alles Gute. Lassen Sie sich nicht entmutigen!

Haben Sie Ähnliches erlebt? Wir sind gespannt, was Sie für Erfahrungen mit dem Tierschutz gemacht haben. Schreiben Sie uns! Unsere neue Adresse lautet:

Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. c/o Deutsches Tierschutzbüro An Groß Sankt Martin 6/206 50667 Köln E-Mail: [email protected]

Leserbriefe, Erfahrungsberichte, Mitgliederaktionen – Sie sind gefordert!

MITMACHEN UND GEWINNEN

In seinem Buch „Peace Food“ beschreibt Ruediger Dahlke, wie der Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt und warum uns die Ernährung mit Totem krank macht. Gewinnen

Sie eins von drei Exemplaren, die uns freundlicherweise vom GU-Verlag zur Verfügung gestellt wurden. Was Sie dafür tun müssen? Schreiben Sie uns, warum Sie auf Fleisch oder sogar komplett auf tierische Produkte verzichten. Wir verlosen die drei Bücher unter allen Einsendungen, die uns per E-Mail oder Post bis zum 31.05.2012 errei-chen und veröffentlichen die interessantesten Beiträge in unserer nächsten Ausgabe. Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. • c/o Deutsches TierschutzbüroAn Groß Sankt Martin 6/206 • 50667 KölnE-Mail: [email protected]

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Illegale Nerzfarmen in Deutschland

Es ist eine in der Regel von der Öffentlich-keit gründlich abgeschirmte Parallelwelt, die sich hinter hohen Zäunen in abgele-genen Waldgrundstücken verbirgt, mit Bewegungsmeldern, Stromzäunen und Stacheldraht zusätzlich gegen unliebsame Besucher gesichert. Pelzfarmen sind Todesfabriken, in denen weltweit jedes Jahr Millionen Tiere wegen ihrer Felle vergast oder erschlagen werden.

Seit Anfang des Jahres überprüft der Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V., ob sich deutsche Nerzfarmer an die er-weiterte Tierschutz-Nutztierverordnung halten. Seit dem 12.12.2011 muss den Nerzen deutlich mehr Platz zur Verfü-gung gestellt werden. Aus Sicht des Arbeitskreises hu-maner Tierschutz ist zwar nur die Freiheit artge-recht, dennoch ist die Vergrö-ßerung der Käfi ge positiv zu sehen; vor allem vor

dem Hintergrund, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Umrüstungen der Nerzfarmen mit erheblichen Kosten für die Betreiber verbunden sind. Viele Farmen sind auch aus diesem Grund im Dezember geschlossen worden. Die restlichen Farmen versuchen offensicht-lich, unbemerkt weiterzumachen. Aus diesem Grund recherchiert und doku-mentiert der Undercover-Journalist und Pelzfarm-Experte Jan Peifer im Auftrag des Arbeitskreises humaner Tierschutz alle noch bestehenden Nerzfarmen in Deutschland.

Aus für Nerzfarm in NettetalNerze haben meist ein kurzes und qualvolles Leben in Deutschland. Sie werden auf Farmen in engen Drahtkäfi -gen gehalten. In freier Wildbahn ist ihr Revier bis zu 20 Quadratkilometer groß

– in deutschen Farmen beschränkt sich ihr „Revier“ auf wenige Zenti-meter nach vorne und zurück. Der Arbeitskreis humaner Tierschutz

e.V. kritisiert seit Jahren diese Haltung und fordert eine Schlie-ßung aller Nerzfarmen. Auch die Politik hatte die Zeichen der Zeit erkannt und änderte vor einigen

Jahren die Tierschutznutztierver-ordnung – allerdings mit langen Übergangsfristen für Betreiber.

Diese jedoch scheinen sich gar nicht an die neue Verordnung halten zu wollen: Der Betreiber der Nerzfarm in Nettetal (NRW) etwa hatte seine Nerzfarm unverändert fortgeführt. Hier konnte Jan Peifer für den Arbeitskreis die Tierhaltung trotz

hohem Zaun und Elektrodraht fi lmen und dokumentieren, wie

Nerze trotz des Verbotes weiterhin in den „alten“ engen Käfi gen leben müssen. Der Arbeitskreis hat daraufhin Anzeige erstattet und das erstellte Videomate-rial als Beweis vorgelegt. Nun hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf entschie-den, dass die Farm unverzüglich ge-schlossen werden muss. Ein toller Erfolg für den Tierschutz!

Strafanzeige gegen NerzfarmerIn den letzten Wochen hat der Arbeitskreis humaner Tierschutz diverse Strafanzei-gen gegen illegale Nerzfarmen gestellt. Dem Verein liegt aktuelles Videomaterial vor, das ganz klar Verstöße gegen das bestehende Gesetz zeigt. So werden z.B. in der Farm in Gütersloh und Borken (beide NRW) Nerze in engen, kleinen Käfi gen gehalten. Jedem Tier wird etwa 0,3 m² Platz zugestanden, der Raum eines Schuhkartons, aufgeteilt in einen Drahtkäfi g und eine kleine Holzkiste. Immer wieder und wieder drehen sich die Tiere im Kreis, dabei schneidet sich das Drahtgefl echt des Käfi gbodens tief in die empfi ndlichen Pfoten ein. Damit der wertvolle Pelz der Tiere nicht durch Kot verschmutzt wird, haben die Käfi ge keinen Boden. Kot und Futterreste fallen durch das Gitter auf die Erde. Unter den Käfi greihen türmen sich meist Kot, Fischabfall und Dreck, es stinkt erbärm-lich nach Ammoniak und Fisch. In den winzigen Gefängnissen haben Nerze, die in freier Wildbahn als Einzelgänger Reviere der Größe von 10–20 km² be-wohnen, nicht einmal den millionsten Teil ihrer natürlichen Bewegungsfreiheit.

Oft ist den zuständigen Veterinärämtern die illegale Haltung bekannt, gehandelt wird aber meist nicht. Dies hängt wohl

gung gestellt werden. Aus Sicht des Arbeitskreises hu-maner Tierschutz ist zwar nur die Freiheit artge-recht, dennoch ist die Vergrö-ßerung der Käfi ge positiv zu sehen; vor allem vor

Revier bis zu 20 Quadratkilometer groß – in deutschen Farmen beschränkt

sich ihr „Revier“ auf wenige Zenti-meter nach vorne und zurück. Der Arbeitskreis humaner Tierschutz

e.V. kritisiert seit Jahren diese Haltung und fordert eine Schlie-ßung aller Nerzfarmen. Auch die Politik hatte die Zeichen der Zeit erkannt und änderte vor einigen

Jahren die Tierschutznutztierver-ordnung – allerdings mit langen Übergangsfristen für Betreiber.

Diese jedoch scheinen sich gar nichtan die neue Verordnung halten zu wollen: Der Betreiber der Nerzfarm in Nettetal (NRW) etwa hatte seineNerzfarm unverändert fortgeführt.Hier konnte Jan Peifer für den Arbeitskreis die Tierhaltung trotz

hohem Zaun und Elektrodraht fi lmen und dokumentieren, wie

gung gestellt werden. Aus Sicht – in deutschen Farmen beschränkt sich ihr „Revier“ auf wenige Zenti-meter nach vorne und zurück. Der Arbeitskreis humaner Tierschutz

Haltung und fordert eine Schlie-

Politik hatte die Zeichen der Zeit

ordnung – allerdings mit langen

Diese jedoch scheinen sich gar nicht

fi lmen und dokumentieren, wie

AK - DECKT AUF!

damit zusammen, dass die Ämter bei einer möglichen Beschlagnahmung nicht wissen, wo sie die Nerze artgerecht un-terbringen sollen. Für uns ist das keine Entschuldigung für das Nicht-Eingreifen. Der Arbeitskreis hat deshalb auch Straf-anzeige gegen die zuständigen Veteri-närämter gestellt, da diese ihrer Pflicht zur Überwachung des Tierschutzes nicht nachkommen.

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AK - DECKT AUF!

Jan Peifer – Unterwegsim Auftrag des AK! Wir berichteten bereits in der vergan-genen Ausgabe von ak aktuell über die Einschüchterungsversuche der Pelz-branche gegen den Tierrechtsfilmer Jan Peifer und möchten es an dieser Stelle erneut tun. Zwischenzeitlich

konnten wir Jan für unsere Aufklärungsarbeit über die Missstände in der Pelzindustrie gewinnen; aktuell führt der Journalist im Auftrag des AK bundesweit umfang- reiche Nerzfarm-Recherchen durch.

Im November 2011 ging ein Prozess zu Ende, der nicht nur unter Tierschützern für viel Aufsehen gesorgt hatte: Ein Pelzfarmer aus Hörstel (NRW) hatte Jan beschuldigt, durch seine Anwesenheit auf einer Nerzfarm für den Tod von 1.385 Nerzen verantwortlich zu sein und so einen Schaden von rund 22.000 Euro verursacht zu haben. Da der Farmer aber weder einen Veterinär informiert noch die angeblich zu Tode gekommenen Tiere fotografiert hat-te, hatte das Bonner Landgericht der Beweisführung des Nerz-farmers und dessen umstrittenen Landwirtschaftsanwalt Dr. Wal-ter Scheuerl nicht folgen können. Die Klage wurde am 08.11.2011 erwartungsgemäß abgewiesen (AZ 18 0 453/09).

Doch nun scheint es zu einer erneuten Verhandlung zu kommen: Trotz der klaren Worte der Bonner Richter haben der Nerzfar-mer und sein Anwalt Berufung eingelegt, der Prozess wird nun vor dem Oberlandesgericht Köln fortgesetzt. „Ich sehe auch diesem Prozess gelassen entgegen“, kommentiert Jan siegessi-cher diese unerwartete Entwicklung. „Das Bonner Landgericht fand in dem Urteil klare Worte. Warum man nun in die nächste Instanz geht, ist mir ein Rätsel, zumal die Staatsanwaltschaft Bonn jetzt offenbar gegen die Frau des Nerzfarmers wegen Prozessbetrugs ermittelt.“

Wir werden weiterhin über diese skurrile Klage berichten. Weitere Informationen finden Sie auch auf der Website von Jan Peifer unter www.nackte-wahrheit.de.

Der Arbeitskreis humaner Tierschutz hat bisher neun Strafanzeigen gestellt:

09.01.2012 Anzeige beim Veterinäramt gegen die Nerzfarm in Nettetal (NRW)07.02.2012 Strafanzeige gegen Nerzfarm in Borken (NRW)20.02.2012 Strafanzeige gegen Nerzfarm in Wesenberg-Zirtow (Mecklenburg-Vorpommern) 20.02.2012 Strafanzeige gegen Nerzfarm in Seelitz-Döhlen (Sachsen)20.02.2012 Strafanzeige gegen Nerzfarm in Gütersloh (NRW)20.02.2012 Strafanzeige gegen das zuständige Veterinäramt für die Farm in Borken (NRW)20.02.2012 Strafanzeige gegen das zuständige Veterinäramt für die Farm in Wesenberg-Zirtow (Mecklen-burg-Vorpommern) 06.03.2012 Strafanzeige gegen das zuständige Veterinäramt in Gütersloh (NRW)08.03.2012 Strafanzeige gegen Nerzfarm in Frankenförde (Brandenburg)

Solche Recherchen sind leider sehr aufwendig, die Überprüfung einer Nerzfarm kostet uns mit Anfahrt, ggf. Übernachtung und Dokumentation ca. 300 Euro. Es müssen aktuell noch sieben Farmen geprüft werden.

Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende.Spendenkonto: Arbeitskreis humaner Tierschutz, Stichwort Nerzfarm-Recherche, Kontonummer: 18 1111 857, BLZ: 760 100 85, Postbank Nürnberg

PRESSESPIEGEL

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Trostberger Tageblatt 11/2011

Märkische Oderzeitung 01/2012

Neue Westfälische 02/2012Die Welt 01/2012

Berliner Zeitung 11/2011

die Tageszeitung 01/2012

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PRESSESPIEGEL

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B.Z. Berlins größte Zeitung 01/2012

Hallo Münster 02/2012

Die Glocke 02/2112

Borkener Zeitung 02/2012

KAMPAGNE „Religionsfreiheit: JA – betäubungsloses Schächten: NEIN“

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Religionsfreiheit: JA – betäubungsloses Schächten: NEIN

Die Durchsetzung eines Verbots des betäubungslosen Schächtens ist schon seit langer Zeit ein wichtiges Thema für den Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. und auch in den vergangenen Monaten bildete es eine Schwerpunkt unserer Arbeit. Eine kleine Übersicht über die letzten Aktionen möchten wir Ihnen mit diesem Artikel bieten.

Anfang Januar haben Aktivisten unseres Arbeitskreises verkleidet als Schaf, Rind und Huhn vor dem Kanzleramt und dem Brandenburger Tor in Berlin demonstriert. Sie forder-ten von der Bundesregierung ein gesetzliches Verbot des be-täubungslosen Schächtens. Im Anschluss an die Kundgebung gaben die Aktivisten im Bundestag persönliche Schreiben und Informationen zum Thema Schächten für alle Mitglieder des Deutschen Bundestags ab. Das betäubungslose Schäch-ten (Schlachten) von Tieren ist eigentlich gemäß Tierschutz-gesetz verboten. Jedoch können Ausnahmegenehmigungen für Angehörige von Religionsgemeinschaften erteilt werden, die Gläubigen das Schächten zwingend vorschreiben. Beim betäubungslosen Schächten werden den Tieren bei vollem Bewusstsein Haut, Muskeln, die Halsschlagadern, die Luft- und Speiseröhre mit einem Schnitt durchtrennt. Schreckli-che Schmerzen, Atemnot und panische Angst sind die Folge. Minutenlang ringt das Tier mit dem Tod, versucht immer

wieder sich aufzubäumen, aufzustehen oder zu fliehen. Wir fordern seit Jahren, dass diese Ausnahmeregelung aus dem Tierschutzgesetz gestrichen wird. Nun hat Bundesverbrau-cherschutzministerin Aigner eine Reform des Tierschutzge-setzes für das Jahr 2012 angekündigt, unklar ist jedoch bis-lang, ob sie auch das betäubungslose Schächten verbieten will. Zahlreiche Medienvertreter (u.a. Bild-Zeitung) waren bei der Aktion vor Ort und haben umfangreich berichtet – sogar das Fernsehen war da.

Aus Sicht unseres Vorsitzenden Roman Kriebisch war die Aktion ein Erfolg: „Wir haben auf unser Anliegen aufmerksam machen können und haben den Abgeordneten zahlreiche Informationen zum Thema Schächten zukommen lassen. Wir hoffen, dass sie dies zum Anlass nehmen, sich mit dem Thema zu beschäftigen und sich für ein Schächtverbot einzu-setzen.“

Demonstration vor dem Kanzleramt & Brandenburger Tor

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„Religionsfreiheit: JA – betäubungsloses Schächten: NEIN“ KAMPAGNE

„Wir haben es satt“ Großdemonstration in Berlin.

Ende Januar haben Aktivisten des Arbeitskreises an der Großdemonstration „Wir haben es satt“ in Berlin teilgenom-men. Die Demonstration gegen die Agrarindustrie und das von ihr verursachte Tierleid fand bereits zum zweiten Mal an-lässlich der „Internationalen Grünen Woche“ statt. Im letzten Jahr nahmen über 22.000 Menschen an der Großkundge-bung teil – dieses Jahr waren es sogar noch einige mehr.

Wir haben diese Kundgebung genutzt, um auch hier auf das Thema Schächten aufmerksam zu machen - leider ein häufig vergessenes Thema. Obwohl das Schächten nach dem Tier-schutzgesetz verboten ist, werden in Deutschland unzähli-gen Tieren ohne jegliche Betäubung die Kehle durchgeschnit-ten, ermöglicht wird dies durch Ausnahmegenemigungen die dieses barbarische vorgehen legalisiert. Bei vollem Bewusstsein erleben die Tiere, wie man ihnen die Muskeln, Schlagadern, die Luft- und die Speiseröhre durch-trennt, bis sie langsam durch den Blutverlust ohnmächtig werden uns sterben.

Wir fordern daher ein sofortiges gesetzliches Verbot des betäubungslosen Schächtens ohne irgendwelche Ausnahme-regelungen!

Videodokumetation Schächten

Der Arbeitskreis hat im Internet, auf youtube, eine kurze Videodokumentati-on zum Thema betäubungsloses Schächten veröffentlicht, um so möglichst viele Verbraucher zu erreichen. Bereits nach nur wenigen Tagen haben sich über 5.000 Menschen das Video angeschaut. Auch die Kommentare unter dem Video zeigen uns, dass „Schächten“ ein wichtiges Thema ist.

Sie finden das Video unter: http://www.youtube.com/Tierschutzvideo

Online-Protestmail ein voller Erfolg!

Im März starteten wir eine Internetkampagne über deren Re-sonanz wir uns sehr freuen. Über ein einfaches Webformular in das man nur noch seine persönlichen Daten eintargen muss, können Verbraucher eine vorformulierte Mail an die zuständige Bundesministerin Frau Aigner senden und sich so an unserer Protestaktion beteiligen.

Schon in den ersten 5 Tagen haben weit mehr als 3.000 Menschenan dieser Protestaktion teilgenommen und damit das E-Mail-Postfach von Frau Aigner „verstopft.” Wir wollen mit dieser Aktion weiteren Druck ausüben, aber vor allem auch Nutzer von sozialen Netzwerken wie facebook und den

neuen Medien in unsere aktuelle Kampagne einbinden. Auch andere Vereine laden wir herzlich ein, sich an unserer Aktion zu beteiligen. Unter www.arbeitskreis-tierschutz.de können Sie sich beteiligen. Aber auch per Post können Sie aktiv werden, teilen Sie hierzu Frau Aigner Ihren Unmut schriftlich mit. Anschrift: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Frau Ilse Aigner, Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin

KAMPAGNE „Kaninchenmast, nein danke!“

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„Kaninchenmast, nein danke!“

Der Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. hat die Federführung des Tierschutzbündnisses „Kaninchenmast, nein danke“ übernommen, an dem sich bundesweit über 80 Organisationen beteiligen. Für die Kampagne konnten wir unter anderem die Albert Schweitzer Stiftung, den Bund gegen Missbrauch der Tiere, die Tierschutzpartei, Gut Aiderbichl, Ärzte für Tiere, Bun-desverband Tierschutz usw. gewinnen. Ein so breit aufgestelltes Bündnis gab es nach unseren Informationen in Deutschland bisher noch nie. Gemeinsam setzen sich die Partner von „Kaninchenmast, nein danke” für die Abschaffung der Käfighaltung von Kaninchen und für eine gesetzliche Haltungsverordnung ein.

Aktion zum Valentinstag: „Frau Aigner, zeigen Sie ein Herz für Mastkaninchen“

Aktivisten des Tierschutzbündnisses „Kaninchenmast, nein danke“ haben im Februar passend zum Valentinstag 5.000 rote Herzen an Bundesagrarministerin Ilse Aigner überreicht. Jedes Herz steht dabei für eine Stimme: In den letzten Monaten haben mehr als 5.000 Menschen an der Online-Petition „Frau Aigner, lassen Sie die Kaninchen frei“ teilgenommen. Diese Petition hatte das Tierschutzbündnis ins Leben gerufen, nachdem die Ministerin ihr Versprechen nicht gehalten hat. Im Frühjahr 2010 hatte Frau Aigner ein „Tierschutzpaket“ in Aussicht gestellt, welches unter anderem auch strenge Anforderungen an die Haltung von Mastkaninchen enthalten sollte. Im Spätsommer wurde der Entwurf der Verordnung vorgestellt, trotz anderer Verspre-chen hielt dieser weiterhin an der tierquälerischen Käfighal-tung von Mastkaninchen fest. Seitdem führt das Bündnis, unterstützt auch vom Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V., monatlich Aktionen durch, um Frau Aigner zum Umdenken zu bewegen.

Die Petition finden Sie noch voraussichtlich bis zum Ende des Jahres unter www.kaninchenmast.info.

Aktion Berliner Fashion Week: „Leichenberg“

Trotz der eisigen Temperaturen haben sich am 18.01.2012 Aktivistinnen des Tierschutzbündnisses „Kaninchenmast, nein danke“ vor dem Brandenburger Tor ausgezogen, um gegen den Verkauf von Kaninchenpelz im Rahmen der „Berlin Fashion Week“ zu demonstrieren. Zu einem „blutigen Leichenberg“ aufgetürmt, machten sie auf die Grausamkeit der Pelzindustrie aufmerksam. Pelzmäntel sind out, seit jeder weiß, unter welch grausamen Bedingungen Nerze und Füchse auf Pelzfarmen leiden müssen. Doch viele Designer und „Fashion Victims“ vergessen, dass auch für den kleinen Pelzbesatz am Mantelkragen, an der Strickjacke oder am Schuh Tiere leiden und sterben müssen. Häufig wird für solchen Pelzbesatz Kaninchenfell genommen.

Die Tiere, von denen dieses Fell stammt, werden in riesigen Zuchtfarmen, ähnlich Hühnern in der Legebatterie, in langen Käfigreihen gehalten. Eingesperrt auf engstem Raum können sie ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht annähernd aus-leben, sie können weder laufen noch hoppeln oder graben, sich noch nicht einmal aufrichten. Nach nur wenigen Lebens-monaten werden sie mit einem Schlag auf den Kopf oder durch Genickbruch getötet. Mit der aufrüttelnden Aktion in Berlin erinnerte „Kaninchenmast, nein danke” auch an diese Begleiterscheinung der Kaninchenmast.

Die Aktion des Bündnisses stieß auf durchweg positive Reso-nanz. Der Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. erhofft sich, dass durch die immer größer werdende Aufmerksamkeit auch der Medien die Verarbeitung von Pelzen für die Mode bald keine Rolle mehr spielen wird. Die Verschärfung der Hal-tungsbedingungen auf Nerzfarmen (wir berichten in dieser Ausgabe) wird hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten.

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„Kaninchenmast, nein danke!“ KAMPAGNE

Stefan Klippstein, Pressesprecher des Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. und Aktivist des Bündnisses „Kaninchenmast, nein danke“, ist es gelungen, Ministerin Ilse Aigner ganz direkt mit dem Leid der Mastkaninchen zu konfrontieren. Beim Presserundgang der Verbraucherschutzministerin auf der „Internationalen Grünen Woche“ in Berlin konnte er ihr persönlich ein Banner präsentieren, dass auf das Leid der Mastkaninchen hinwies und die Ministerin mit den Worten: „Frau Aigner, lassen Sie die Kaninchen frei“ zum Handeln aufrief. Anschließend wurde er vor den Augen zahlreicher Journalisten von Sicherheitspersonal abgedrängt. „Kanin-chenmast, nein danke“ möchte Frau Aigner immer wieder auch persönlich anhalten, endlich eine strenge Haltungsvor-schrift für Mastkaninchen einzuführen. Das Tierschutzbünd-nis „Kaninchenmast, nein danke“ hält die Mindestvorgaben in der Kaninchenmast auch nach dem Entwurf der neuen Verordnung für tierschutzwidrig und fordert ein Verbot der Käfighaltung. In Österreich und der Schweiz ist die Käfighal-tung von Mastkaninchen bereits verboten. Aus Deutschland importiertes Kaninchenfleisch darf in der Schweiz nur noch mit dem Hinweis „aus in der Schweiz nicht zugelassener

Käfighaltung“ verkauft werden. Der Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. setzt sich dafür ein, dass auch Deutschland diesem Vorbild bald folgt.

Weitere Informationen zum Tierschutzbündnis „Kaninchen-mast, nein danke“ finden Sie unter www.kaninchenmast.info

Spektakuläre Aktion auf der Grünen Woche in Berlin

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