Aktion März 2014

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Wichtige Bestimmungen 2014 Was gilt im Arbeits-, Sozial- und Steuerrecht? Die Infobroschüre der AK Vorarlberg gibt Aufschluss über die wichtigen Bestimmungen für das Jahr 2014. Bestellen Sie jetzt ein Exemplar und informieren Sie sich über ak- tuelle Grenzwerte, die neue Pend- lerpauschale, die Kindergeldmodelle oder Ihre Urlaubs- ansprüche. Telefon 050/258-8000, [email protected] März 2014 Nr. 2/2014, XXVIII. Jahrgang Österreichische Post AG/ Postengelt bar bezahlt RM 13A039871 K Verlagsort 6800 Feldkirch Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz www.ak-vorarlberg.at „Der Großteil der Zunahme des Arbeitskräfteangebots wird auf die zunehmende Erwerbs- beteiligung von Frauen zurück- zuführen sein.“ (Seiten 6/7) Lehrstelle: Informiere dich über deine Rechte! Die Lehrlings- und Jugendabteilung der AK Vorarlberg berät dich bei deiner Suche nach einer Lehrstelle. Hol dir jetzt dein „starter kit“! Seite 4 AK-Tipps zum Strom sparen im Haushalt Der Energiespar-Tipp in dieser Aus- gabe kommt von Rainer Hartmann. Er verrät, wie Sie beim Waschen und Trocknen Geld sparen können. Seite 5 E-Book-Portale im VKI-Test: Mangelhaft Jedes E-Book-Portal für sich ist quasi eine „geschlossene Gesellschaft“. Der Kunde wird so an einen Anbieter gebunden. Seite 8 EU will mehr Rechte für Flugreisende Bisher stießen geschädigte Fluggäste bei den Fluggesellschaften auf taube Ohren. Das soll sich ändern – ent- sprechende Vorschläge gibt es bereits. Seite 9 Vorarlberg schneidet in Mathe schlecht ab Im Bildungsstandard-Test im Fach Mathematik belegten Vorarlbergs Volksschüler den letzten Platz. Seite 10 Aktivitäts- und Schlaf-Tracker gewinnen Ihre Meinung wird belohnt: Unter allen Leserreaktionen verlost die AKtion einen Akti- vitäts- und Schlaf-Tracker „e One“ von fitbit. Seite 12 Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg AK-Rechtsservice Tel. 050/258 oder 05522/306 Betriebsreferat – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrlinge/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frauen – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Aus dem Inhalt Dominik Burtscher ist einer von nur fünf männlichen Kindergartenpädagogen, die in Vorarlberg tätig sind. Die AKtion hat sich mit ihm zum Interview getroffen. Seite 11 Mag. Wolfgang Alteneder, Studienautor „122 Zukunftsberufe“ facebook.com/akvorarlberg Immer mehr Arbeitnehmer ärgern sich über die neue Berechnungsme- thode für die Pendlerpauschale. Der „Pendlerrechner“ des Finanzministe- riums kommt zu fragwürdigen Ergeb- nissen. Seit Jänner gilt die neue Pendlerverord- nung. Seither wollen Arbeitgeber, dass Mitarbeiter das Ergebnis des Pendler- rechners ausgedruckt vorlegen. Dieser ging erst im Februar online, und schon in den ersten Tagen stand das Telefon beim AK-Steuerrecht nicht mehr still: Die Angaben, die beim Ausfüllen im Internet gemacht werden müssen, sind nicht jedem auf Anhieb verständlich. Außerdem, und das ist das eigentliche Problem, kommt der amtliche Rechner zu Ergebnissen, die zum Teil völlig an der Realität vorbeigehen und Arbeit- nehmer bares Geld kosten. Schließlich geht es hier um einen steuerrelevanten Freibetrag. Die AK fordert, das Be- rechnungssystem umgehend zu repa- rieren. Denn spätestens am 30. Juni müssen Arbeitnehmer ihren Ausdruck des Ergebnisses des Pendlerrechners dem Arbeitgeber übergeben. Teilweise Besserstellung Die neue Pendlerverordnung hat je- doch auch ihre guten Seiten. So wur- den der Pendlerzuschlag für Gering- verdienende erhöht – das betrifft einen großen Teil der Lehrlinge – und ein Ausgleichsbetrag eingeführt. Und Teil- zeitbeschäftigte können nun schon ab vier Arbeitstagen pro Monat die Pau- schale geltend machen. Seite 5 Großer Ärger über die Pendlerpauschale „neu“ Top-Jobs: Die besten Berufschancen im Ländle Seiten 6/7

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Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

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Page 1: Aktion März 2014

Wichtige Bestimmungen 2014

Was gilt im Arbeits-, Sozial- und Steuerrecht? Die Infobroschüre der AK Vorarlberg gibt Aufschluss über die wichtigen Bestimmungen für das Jahr 2014. Bestellen Sie jetzt ein Exemplar und informieren Sie sich über ak-tuelle Grenzwerte, die neue Pend-lerpauschale, die Kindergeldmodelle oder Ihre Urlaubs-ansprüche.

Telefon 050/258-8000,[email protected]

März 2014Nr. 2/2014, XXVIII. JahrgangÖsterreichische Post AG/Postengelt bar bezahltRM 13A039871 KVerlagsort 6800 Feldkirch

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz www.ak-vorarlberg.at

„Der Großteil der Zunahme des Arbeitskräfteangebots wird auf die zunehmende Erwerbs-beteiligung von Frauen zurück-zuführen sein.“(Seiten 6/7)

Lehrstelle: Informiere dich über deine Rechte!Die Lehrlings- und Jugendabteilung der AK Vorarlberg berät dich bei deiner Suche nach einer Lehrstelle. Hol dir jetzt dein „starter kit“!

Seite 4

AK-Tipps zum Strom sparen im Haushalt Der Energiespar-Tipp in dieser Aus-gabe kommt von Rainer Hartmann. Er verrät, wie Sie beim Waschen und Trocknen Geld sparen können.

Seite 5

E-Book-Portale im VKI-Test: MangelhaftJedes E-Book-Portal für sich ist quasi eine „geschlossene Gesellschaft“. Der Kunde wird so an einen Anbieter gebunden.

Seite 8

EU will mehr Rechte für FlugreisendeBisher stießen geschädigte Fluggäste bei den Fluggesellschaften auf taube Ohren. Das soll sich ändern – ent-sprechende Vorschläge gibt es bereits.

Seite 9

Vorarlberg schneidet in Mathe schlecht abIm Bildungsstandard-Test im Fach Mathematik belegten Vorarlbergs Volksschüler den letzten Platz.

Seite 10

Aktivitäts- und Schlaf-Tracker gewinnenIhre Meinung wird belohnt: Unter

allen Leserreaktionen verlost die AKtion

einen Akti-vitäts- und Schlaf-Tracker „The One“ von fitbit.

Seite 12

Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg

AK-RechtsserviceTel. 050/258 oder 05522/306Betriebsreferat – 1500Info Arbeitsrecht – 2000Insolvenzrecht – 2100Sozialrecht – 2200Lehrlinge/Jugend – 2300Arbeitsrecht Feldkirch – 2500Familie/Frauen – 2600Konsumentenschutz – 3000Steuerrecht – 3100AK Bregenz – 5000AK Dornbirn – 6000AK Bludenz – 7000

Aus dem Inhalt

Dominik Burtscher ist einer von nur fünf männlichen Kindergartenpädagogen, die in Vorarlberg tätig sind. Die AKtion hat sich mit ihm zum Interview getroffen. Seite 11

Mag. Wolfgang Alteneder, Studienautor „122 Zukunftsberufe“

facebook.com/akvorarlberg

Immer mehr Arbeitnehmer ärgern sich über die neue Berechnungsme-thode für die Pendlerpauschale. Der „Pendlerrechner“ des Finanzministe-riums kommt zu fragwürdigen Ergeb-nissen.

Seit Jänner gilt die neue Pendlerverord-nung. Seither wollen Arbeitgeber, dass Mitarbeiter das Ergebnis des Pendler-rechners ausgedruckt vorlegen. Dieser

ging erst im Februar online, und schon in den ersten Tagen stand das Telefon beim AK-Steuerrecht nicht mehr still: Die Angaben, die beim Ausfüllen im Internet gemacht werden müssen, sind nicht jedem auf Anhieb verständlich. Außerdem, und das ist das eigentliche Problem, kommt der amtliche Rechner zu Ergebnissen, die zum Teil völlig an der Realität vorbeigehen und Arbeit-nehmer bares Geld kosten. Schließlich

geht es hier um einen steuerrelevanten Freibetrag. Die AK fordert, das Be-rechnungssystem umgehend zu repa-rieren. Denn spätestens am 30. Juni müssen Arbeitnehmer ihren Ausdruck des Ergebnisses des Pendlerrechners dem Arbeitgeber übergeben.

Teilweise BesserstellungDie neue Pendlerverordnung hat je-doch auch ihre guten Seiten. So wur-den der Pendlerzuschlag für Gering-verdienende erhöht – das betrifft einen großen Teil der Lehrlinge – und ein Ausgleichsbetrag eingeführt. Und Teil-zeitbeschäftigte können nun schon ab vier Arbeitstagen pro Monat die Pau-schale geltend machen. Seite 5

Großer Ärger über die Pendlerpauschale „neu“

Top-Jobs: Die besten Berufschancen im Ländle

Seiten 6/7

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2 Politik MÄRZ 2014

Liebe Leserinnen,liebe Leser,

wer erinnert sich noch an die Anfän-ge des Hypodesasters? Damals war die ganz überwiegende Mehrheit der sogenannten Experten gegen eine In-solvenz der Bank und auch gegen das jetzige Wundermittel „Bad Bank“. Nahezu in Vergessenheit geraten ist auch die Tatsache, dass nicht diese Re-gierung und auch nicht die vorherige Schuld an der Misere sind. Schuld ist einzig und allein eine außer Rand und Band geratene Kärntner FPÖ, unter deren Führung das Land Kärnten für die Abenteuer der Hypomanager Haftungen in wahnwitziger Höhe übernommen hatte. Bemerkens-wert ist bei den vielen „Experten“,

die jetzt im Nachhinein ihre gro-ßen Sorgen vor einer Insolvenz zum Ausdruck bringen, dass es ihnen al-len nicht um den Steuerzahler geht, der die ganze Last jetzt allein tragen muss. Ihre Sorge gilt allein den Fi-nanzmärkten, die das Vertrauen in unser Land verlieren könnten. Ob diese Sorge direkt mit den wirtschaft-lichen Abhän-gigkeiten dieser Experten von der Finanzwirtschaft zu tun hat oder nicht, kann nicht abschließend beurteilt werden. Der Eindruck besteht aber doch in ho-hem Maße. Warum soll für die Hypo nicht gelten, was für jeden Unterneh-mer und jede Privatperson gilt? Wer Geld mit der Erwartung einer hohen Rendite in ein Unternehmen in-vestiert, riskiert schlussendlich auch

dessen Untergang, wenn schlecht gewirtschaftet wurde oder sich statt der erhofften Gewinne Verluste ein-stellen. Bei der Hypo würde vor allem das Land Kärnten in der Folge zur Verantwortung gezogen. Warum aber soll das ein Problem sein? Besser wäre es allemal, dem Land bei den Haftungen mit Steuermitteln auszu-

helfen, als Mil-liarden für faule Kredite einzu-setzen. Verlieren würden bei einer Insolvenz unter

anderem auch die Bayrische Landes-bank, die Grazer Wechselseitige und die Raiffeisenbank Oberösterreich. Alles finanzstarke Unternehmen, die durchaus in der Lage waren, ihr Risiko abzuschätzen. Deren Risiko jetzt allein auf die Steuerzahler ab-zuwälzen, ist der eigentliche Skan-

dal. Die Regierung lässt sich von den sogenannten Experten treiben und vergisst, dass sie eigentlich da-für gewählt wurde, bestmöglich im Sinne der Bürger zu handeln. Wäh-rend die Kraft für eine ordentliche Steuerreform seit Jahren fehlt, kein Bürokratieabbau in Sicht ist und die Privilegien und Subventionen für ei-nen kleinen Teil der Bevölkerung un-angetastet bleiben, dürfen die Arbeit-nehmer nun auch die Zeche für die Großmannssucht der Hypomanager bezahlen. Laut IHS-Chef am besten gleich mit einem Sparpaket für die Pensionisten, weil es ja wirklich nicht geht, dass die Finanzmärkte ent-täuscht werden.

AK-Direktor Rainer Keckeis

Kommentar von AK-Direktor Rainer Keckeis: „Hypodesaster – Hausverstand statt abhängiger Experten“

„Expertenmeinung: Milliarden für die Banken – Kürzungen

für die Arbeitnehmer“

Impressum

Die Vorarlberger Zeitung für Arbeit und KonsumentenschutzHerausgeber, Medieninhaber und Sitz der Redaktion: AK Vorarl-berg, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, [email protected]

Offenlegung gemäß § 25 Medien-gesetz: siehe www.ak-vorarlberg.at/impressum.htm

Redaktionsleitung: Dietmar Brunner, Stephanie Scherrer

Grafik: Baschnegger Ammann und Partner

Fotografie: Georg Alfare, Dietmar Mathis, Jürgen Gorbach, Integra Vorarlberg, Fotolia

Druck: Russmedia Verlag GmbH, Schwarzach

Aus Gründen der Lesbarkeit wird in der AKtion nur die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.

„Wurzel schon in den untersten Schulklassen“AKtion Februar 2014: „1 Million Österreicher schwach im Lesen“Aus vielen Studien und Umfragen geht hervor, dass die Schulabgänger in der Größenordnung von bis zu 30 Prozent nicht sinnbegreifend lesen können. Ich vermute, dass die Wurzel dieses Übels schon in den untersten Schulklassen zu suchen ist. Da ich schon einem älteren Semester ange-höre, erlaube ich mir auf frühere Jahre zurückzuschauen und festzustellen, wie es damals war. Wir hatten ein recht umfangreiches Lesebuch, welches voll mit interessanten Themen, Geschich-ten und Gedichten sowohl aus unserer Heimat als auch aus der Welt bestückt war. Wir mussten nicht nur vorlesen, sondern auch in Form eines Aufsatzes

das Gelesene wiedergeben. Dadurch war es unserem Lehrer auch möglich unseren Fortschritt oder auch Mankos bezüglich unseres Könnens festzu-stellen. Nur wer richtig Lesen kann, wird auch gute Noten im Schulfach Deutsch erreichen können. Daher ist darauf zu achten, dass Kinder in den unteren Schulklassen des Lesens mächtig werden. Es darf doch nicht sein, das Lehrlinge Lesenachhilfe brauchen, um ihre Berufsausbildung erfolgreich abzuschließen.Thomas Koschat, Dalaas

„Wohnbauförderung neu – endlich“AKtion Februar 2014: Änderungen bei der WohnbauförderungDie Wohnbauförderung im Lande auf neue Beine zu stellen war dringend notwendig. Ich bin der Letzte, der gegen Energiesparen ist, die bisherigen Richtlinien waren jedoch primär in Richtung Energiesparen angesetzt. Mit „Wohnbauförderung“ hatte dies leider immer weniger zu tun. Ich denke, der eingeschlagene Weg ist nun richtig. Auch die AK Vorarlberg hat ihren Anteil an diesem Erfolg!Franz Abbrederis, Rankweil

Wohnen in Vorarlberg ist auch in den Vogewosi-Wohnungen zu teuer. Über-prüft gehören die hohen Betriebskos- ten, über die der Mieter überhaupt keinen Überblick hat. Da gehört vieles überprüft und einiges abgestellt.Angelika Schwendinger, Dornbirn

Da in den Vogewosi-Wohnungen die Betriebskosten in den Mieten schon immer sehr hoch waren, nehme ich das zum Thema. Wir Mieter haben überhaupt keine Kontrolle, was alles

in den Betriebs- beziehungsweise Nebenkosten so alles enthalten ist. Es ist nicht mit Rechnungen belegt, es gibt nur eine Abrechnung. Dann wurde vor einigen Jahren aus den Büro-Hausmeistern plötzlich Haus-verwalter. Ein Hausverwalter hat sicher einen anderen Lohn als ein Büro-Hausmeister. Da gehört aufge-klärt, was ein Hausverwalter für einen Lohn hat, zum Beispiel im Jahr, und die Privilegien, die es eventuell gibt. Dann gibt es die 1/4-Hausmeister, da die Mieter ihren Putz (klein und groß) selbst erledigen. Da gehört kontrolliert, auf wen die Lohnabrechnung läuft und wer die Arbeit in Wirklichkeit erledigt, da ja auch die Kranken- und Pensionsversicherung einbezahlt wird. Und dann die Person, die angemeldet ist, auf Kosten der Mieter eine Rente bekommt und krankenversichert ist. Im ORF Bürgeranwalt wurde gesagt, es käme wesentlich günstiger, wenn Genossenschaften mobile Haus-meister einstellen würden. 1. Die Versicherungen fallen weg, der mobile Hausmeister bekommt die Stunden, die er wirklich arbeitet, bezahlt. 2. Er benötigt auch keine „mietfreie“ Woh-nung – die ja auch von den Mietern bezahlt wird. Die Arbeiterkammer hat vor ein paar Jahren geschrieben, Rasenmähen gehört nicht den Mie-tern verrechnet. Da hat sich bis heute nichts geändert. Es wird den Mietern verrechnet. Zum Beispiel wurden bei uns 36 Jahre alte Birken ohne unsere Zustimmung abgeschlachtet – sechs Mann hoch. Sie haben die Bäume an Ort und Stelle verarbeitet – circa ei-nen Tag lang. Sechs große Lkw haben die abgeschlachteten Bäume – fast alles Birken (teuerstes Holz) – abtrans-portiert und sicher verkauft. Und wer hat da das Abschlachten bezahlt? Wir Mieter. Und wer hat den Profit mit

dem Holz gemacht? Ich denke, wenn da ganz genau überprüft wird, da wür-den sicher 20 bis 40 Euro monatlich drin liegen und die nichterwähnte Verwaltung – dort gäbe es sicher auch noch Einsparungen, wenn man dort Überprüfungen anstellen würde. Es sollten zu diesem Thema Nägel mit Köpfen gemacht werden.Maria Jost, Dornbirn

„Lebensdauer kommt kaum über zwei Jahre“AKtion Februar 2014: EU-Ausschuss gegen „gezieltes Kaputtgehen“Geplante Obsoleszenz: Tintenstrahl-drucker, Glühbirnen und verschiedene Akkus scheinen besonders anfällig dafür zu sein – ihre Lebensdauer kommt kaum über ein bis zwei Jahre hinaus. Deshalb begrüße ich die Ini-tiative des EWSA. Moderne Produkte sollten mindestens fünf Jahre halten, einfacher zu reparieren sein und eine Recyclinggarantie haben.Prof. Sara Amann-Marin, Hörbranz

Leserforum

Haben auch Sie etwas zu sagen?Wir freuen uns auf Ihre Zuschrift:[email protected]

Verlosung unter allen Einsendern

Liebe Leser, wegen der vielen Zusendungen war es uns leider nicht möglich, alle erhaltenen Beiträge zu ver-öffent-lichen.

Den Aktivitäts- und Schlaf-Tracker „The One“ von fitbit im Wert von rund 100 Euro aus der letzten AKtion hat Prof. Sara Amann-Marin aus Hörbranz gewonnen.

Wir gratulieren!

Junge Arbeitnehmer machen mehr KurseFür 44 Prozent der österreichischen Arbeitnehmer ist regelmäßige Weiterbildung eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg. Für 95 Prozent ist lebenslanges Lernen wichtig. Eine repräsentative Um-frage des Marktforschungsinstituts MindTake Research zeigt, dass vor allem die Befragten ohne Matura und die über 30-Jährigen das Besu-chen von Seminaren oder Kursen als bedeutenden Faktor sehen, um die eigene Karriere voranzutreiben. Überraschend: In den vergangenen zwei Jahren haben sich zwei Drittel der 15- bis 29-Jährigen weiterge-bildet, aber nur 48 Prozent der 50- bis 64-Jährigen.

AK-Studie: Frauen fehlen in ChefetageNach wie vor sind Frauen in Füh-rungspositionen beziehungsweise Aufsichtsräten wenig vertreten, wie der jährlich von der AK Wien durchgeführte Frauen.Manage-ment.Report für das Jahr 2014 zeigt. Der Anteil von Frauen in den Geschäftsführungen der Top 200 Unternehmen beträgt nach wie vor 5,6 Prozent. Konkret: Von 606 Positionen werden lediglich 34 von Frauen besetzt. Die Aufsichtsräte haben derzeit einen Frauenanteil von 13,9 Prozent (250 Frauen auf 1796 Mandate). In börsennotierten Unternehmen ist der Frauenanteil in den Vorstandsetagen sogar von 3,3 auf 3,1 Prozent (6 Frauen) gesunken.

Österreicher mögen ihre NachbarnDer Großteil der Österreicher mag seine Nachbarn: 62 Prozent gaben in einer Umfrage an, sich gut zu verstehen. 37 Prozent der Befrag-ten kennen ihre Nachbarn sehr gut beziehungsweise gut. Ein eher distanziertes Verhältnis haben zwölf Prozent der Österreicher mit den in ihrer nächsten Umgebung lebenden Menschen. Obwohl die Beziehun-gen grundsätzlich gut sind, stören sich einige vor allem an Lärm und Neugierde. Dabei sind Singles weni-ger tolerant, sie fühlen sich im Ver-gleich zu Pärchen doppelt so oft von Lärm belästigt. Außerdem haben 17 Prozent der Befragten den Eindruck, ihre Nachbarn würden sie beobach-ten – zwölf Prozent stört das auch. Nachbarn sind in Österreich auch vorwiegend hilfsbereit. So würden 53 Prozent der befragten Frauen und 43 Prozent der Männer Pakete für ihre Nachbarn annehmen. Zurück-haltender sind sie, wenn es darum geht, auf Kinder oder Haustiere der Nachbarn aufzupassen. Dazu ist nur jeder Fünfte bereit.

EU: Etiketten könnten bald die Mindestge-brauchsdauer von Produkten garantieren.

Page 3: Aktion März 2014

MÄRZ 2014 Politik 3

Handwerkerbonus schon dieses JahrBereits ab 1. Juli wird der so genannte Handwerkerbonus in Österreich eingeführt. Er wird auf Renovierungs-, Erhaltungs- und Modernisierungsarbeiten von Handwerkern anwendbar sein. Der Staat fördert dabei jedoch nur die Arbeitskosten bis zu einer Höhe von 3000 Euro netto, nicht Mate-rialkosten. Nur natürliche Personen werden ihn in Anspruch nehmen können. Die Maßnahme soll einerseits die Wirtchaft ankurbeln und andererseits Schwarzarbeit ein-dämmen. Für dieses Jahr stellt das Finanzministerium insgesamt zehn Millionen Euro bereit, im nächsten Jahr 20. Danach sollen die Auswir-kungen evaluiert werden.

Hämmerle mahnt BundesregierungIn Anbetracht der weiter steigenden Arbeitslosigkeit auch in Vorarl-berg mahnt AK-Präsident Hubert Hämmerle dringend Maßnahmen von der Bundesregierung ein. Vor allem der überdurchschnittliche Anstieg der Arbeitslosenzahlen unter den 20- bis 25-Jährigen sowie der älteren Generation verlange aktives Gegensteuern. Für die Generation 50+ brauche es das im Regierungsprogramm versprochene Bonus-Malus-System jetzt und nicht erst wie vorgesehen 2017.

Fahrleistung auch im Vorjahr gesunkenDie durchschnittliche Kilometerbi-lanz der Vorarlberger Autofahrer ist im Vorjahr erneut leicht gesunken. Laut einer aktuellen VCÖ-Studie ging die jährliche Fahrleistung seit 2003 von durchschnittlich 13.000 auf 11.700 Kilometer zurück. Insgesamt sind in Vorarlberg rund 195.000 Pkw gemeldet. In dieser Zahl sind auch die Fahrzeuge von Firmen und öffentlichen Stellen enthalten. 30.000 Haushalte – das ist jeder fünfte – haben kein eigenes Auto, 43.000 Haushalte aber mehr als eines.

Aktiv-Vortrag zur Rückenstärkung Jeder kann oft mit einfachen Mit-teln seine Gesundheit und Arbeits-fähigkeit steigern und erhalten. Zum Tag der Rückengesundheit am 19. März veranstalten Vorarlberger Gebietskrankenkasse und „inatu-ra“ einen Aktiv-Vortrag „Wenn es zwickt und zwackt …“ mit dem Orthopäden Dr. Michael Prenn, Leitender OA am LKH Hohe-nems, und dem Physiotherapeuten Johannes Riedmann: Aktives Sitzen und Stehen, gezielte Kräftigung der Rückenmuskulatur und regelmäßi-ge Bewegung gegen Nackenschmer-zen, Hexenschuss und Co. Die Veranstaltung findet um 19 Uhr in der „inatura“ in Dornbirn statt. Aus organisatorischen Gründen wird um Voranmeldung gebeten: 0676 833 06 47 70 oder [email protected]

Kurz gemeldet ...qIm 74. Lebensjahr ist der lang-jährige Obmann der VGKK und AK-Kammerrat Wieland Reiner in Lustenau gestorben. Er setzte sich mit einer Unterschriftenaktion erfolgreich gegen den Transfer von Vorarlberger Beiträgen an defizitäre Krankenkassen zur Wehr. qDer mobile Datenverkehr wächst bis 2018 um das Elffache. qÖster-reichs Studenten beurteilen nach dieser Reihenfolge die Attraktivität eines Arbeitgebers: Identifkation mit dem Geschäftsfeld, Internatio-nalität und gutem Ruf.

In Relation zum Jahr davor und zu den anderen Bundesländern waren Vor arlbergs Arbeitnehmer 2013 mit ihrer Situation überwiegend zufrie-den. Der jüngste Arbeitsklimaindex zeigt allerdings auch Schatten auf.

Die Arbeitszufriedenheit ist gegenüber 2012 letztes Jahr in Vorarlberg um fünf Punkte auf einen Indexwert von 114 gestiegen. Dieser Wert liegt auch fünf Punkte über dem Österreichschnitt. Die Bandbreite ist allerdings groß: Mit

118 Produkten gibt es die höchste Be-rufszufriedenheit unter einfachen An-gestellten, die niedrigste in der Gruppe der Hilfsarbeiter mit nur 101 Punkten.

In diesem Ergebnis, so sind sich AK-Präsident Hubert Hämmerle und die Experten von IFES einig, die den Index regelmäßig erheben, spiegelt sich vor allem das Bildungsniveau wider: „Die Gruppe mit hohem Bildungsgrad liegt in nahezu allen Aspekten der Ar-beitszufriedenheit über dem Durch-schnitt, erst recht bei den persönlichen

Arbeitsmarktaussichten.“ Insgesamt halten 14 Prozent ihre Arbeitsstelle für „sehr sicher“ und weitere 79 Prozent für „eher sicher“. Seit 2010 steigen diese Werte. Die allgemeine Arbeitsplatzsi-cherheit wird jedoch nach wie vor von rund einem Drittel als kritisch gesehen. Die Vorarlberger Arbeitnehmer haben eine starke Bindung zu ihrer Firma. Acht von zehn wollen ihrem Arbeitge-ber treu bleiben und hegen keine beruf-lichen Veränderungsabsichten.

Mehr netto vom BruttoWeniger zufrieden sind die Vorarl-berger mit ihrem Zahltag: 45 Prozent geben an, „gerade so“ oder „gar nicht“ mit dem Einkommen auszukommen. Was einmal mehr die AK-Forderung einer Lohnsteuerreform unterstreicht.

Arbeitsklimaindex: Bessere Werte als im Vorjahr und höhere Zufriedenheit als im Österreichschnitt

8 von 10 wollen ihrer Firma die Treue halten

Bezirkshauptmann Dr. Berndt Salomon (r.) als Wahlkommissär und Dr. Michael Simma als Wahlleiter sorgten für den reibungslosen Ablauf der AK-Wahl 2014.

„Wir werden weiterhin versuchen, die positiven Kräfte zu bündeln um da-mit die Interessen der Arbeitnehmer im Land zu stärken“, lud AK-Präsi-dent Hubert Hämmerle nach seinem Wahlsieg zum Dialog ein. Die AK-Wahl 2014 hat ein klares Er-gebnis gebracht. AK-Präsident Hu-

bert Hämmerle beziehungsweise seine Fraktion ÖAAB/FCG wurde von 51,7 Prozent der gültigen Stimmen und da-mit mit absoluter Mehrheit bestätigt. Zweitstärkste Kraft ist die Fraktion der sozialdemokratischen Gewerkschafter (FSG) geblieben, erst dahinter kam es zu Verschiebungen: Die Freiheitlichen Arbeitnehmer (FA) und die grüne

Liste „Gemeinsam“ überholten die Liste NBZ (siehe Kasten).

Neuverteilung in den GremienDie AK-Vollversammlung ist das Ar-beitnehmer-Parlament, das zweimal pro Jahr tagt und in dem über aktuelle Anträge und Resolutionen abgestimmt wird. Dort ergibt sich nach dem end-gültigen Wahlergebnis folgende Sitz-verteilung: Die Fraktion ÖAAB/FCG erhält 37 der 70 Mandate, die FSG 19, die FA stellt sechs Kammerräte, „Gemeinsam“ und NBZ erhalten je-weils vier Mandate. Die neugewählte Vollversammlung tritt am 14. März zu ihrer konstituierenden Sitzung zusam-men und erfüllt dem Kammergesetz entsprechend mit der Wahl des Präsi-diums ihre erste Aufgabe.

Dort hat sich im Kräfteverhältnis gegenüber der vorigen Funktionsperi-ode nichts geändert: Der ÖAAB/FCG nominiert mit Hubert Hämmerle den AK-Präsidenten, mit Edgar Mayer und Bernhard Heinzle zwei der drei vom Kammergesetz her vorgeschriebenen Vizepräsidenten. Für den dritten Vize-präsidenten, den die FSG stellt, wird wieder Manuela Auer kandidieren.

Im AK-Vorstand hat der ÖAAB/FCG Anspruch auf sieben Sitze, die FSG auf drei, die FA durch ihren Stimmen-zuwachs bei dieser AK-Wahl nun auf einen. Die anderen Fraktionen sind aufgrund des Wahlergebnisses nicht im Vorstand der Arbeiterkammer Vor-arlberg vertreten.

AK-Wahl: Bestätigung für den eingeschlagenen Weg

Jede einzelne Stimme hatte Gewicht: Mitarbeiter der AK Vorarlberg bei der Stimmenauszählung in der Wahlzentrale in Feldkirch.

AK-Wahlergebnis 2014

Wahlwerber (gereiht nach Liste) Stimmen Prozent Mandate

AK-Präsident Hubert Hämmerle 22.483 51,70 37ÖAAB/FCG 2009: 24.987 52,82 38

Manuela Auer – FSG 11.684 26,87 19 2009: 13.793 29,16 21

NBZ – Neue Bewegung für die Zukunft, 2383 5,48 4Gelecek için yeni hareket, novi pokret 2009: 2874 6,08 4

za buducnost

Freiheitliche + Parteifreie Arbeitnehmer 3613 8,31 6– FA 2009: 2829 5,98 4

GEMEINSAM – Grüne und Unabhängige, 2916 6,70 4BIRLIKTE – Yesiller ve Bagimiszlar, 2009: 2602 5,50 3

ZAJEDNO – Zeleni i nezavisni

Gewerkschaftlicher Linksblock – GLB 412 0,95 0 2009: 221 0,47 0

Wahlberechtigte 2014: 121.064, abgegebene Stimmen: 44.060, davon gültig: 43.491, Wahlbeteiligung: 36,39 Prozent

Die Zufriedenheit mit dem eigenen Job ist im letzten Jahr in Vorarlberg gestiegen.

Page 4: Aktion März 2014

Lehre geschafft? Jetzt Belohnung einsacken! Mit der letzten Prüfung hast du’s geschafft! Die AK Vorarlberg gratuliert dir zu deinem erfolgreichen Lehrabschluss und schenkt dir einen Bildungs-gutschein bis zu 100 Euro und einen Acht-Gigabyte USB-Stick. Wer klug ist, investiert gleich weiter in seine berufliche Zukunft. Mit dem Bildungs-gutschein kostet dich ein Kurs des AK-Bildungscenters maximal 20 Euro Selbstbehalt. So funktioniert’s: Informiere dich über den Kurs deiner Wahl, melde dich an und gib den Bildungsgutschein beim Kursleiter ab. Hast du den Kurs abgeschlossen, erhältst du dein Geld zurück. Hast du noch kein Gratulationspaket erhalten? Dann melde dich gleich bei der AK-Lehrlings- und Jugendabteilung.

Die richtige Lehrstelle zu finden, ist eine Herausforderung. Auch für jene, die bereits wissen, in welchem Beruf sie künftig arbeiten möchten. Worauf man bei der Suche achten sollte? Wir haben ein paar Tipps für dich.

Ein Rat vorweg: Auch wenn du schon weißt, welche Lehre du machen möch-test, schau über den Tellerrand hinaus und schnuppere in andere Berufe. Vielleicht gibt es doch eine Arbeit, die dir noch besser gefällt.

Hast du dich für eine Stelle ent-schieden, geht es ans Eingemachte. „Lehrjahre sind bekanntlich zwar keine Herrenjahre, doch das heißt nicht, dass du keine Rechte hast“, be-tont Mag. Marcus Mayer, Leiter der AK-Lehrlings- und Jugendabteilung. Welche Rechte und Pflichten in deiner Berufsgruppe gelten, erfährst du im Kollektivvertrag. Dort findest du unter anderem folgende Informationen: • Lehrlingsentschädigung • Arbeitszeit• Sonderzahlungen

• Zulagen• Pauschalen• Entgelt bei Arbeitsverhinderung• Weiterverwendungszeit• Internatskostenregelung

Informiere dich über deine Rechte„Informiere dich über deinen Kol-lektivvertrag am besten vor der Un-terzeichnung des Lehrvertrags“, empfiehlt der Lehrlingsberater. Auch die Experten der Lehrlings- und Ju-gendabteilung beraten dich gern und völlig kostenlos.

Es kann sein, dass es für deinen Lehrberuf keinen Kollektivvertrag gibt beziehungsweise darin keine Ent-lohnung festgelegt wurde. Dann, so erklärt Marcus: „musst du die Höhe deiner Lehrlingsentschädigung und die Sonderzahlungen mit dem Lehrberech-tigten vereinbaren und diese schriftlich (!) im Lehrvertrag festhalten.“

Was in deinem Lehrvertrag nicht fehlen darf: der vereinbarte Lehrberuf und die Lehrzeitdauer. Der Lehrbe-rechtigte muss den Lehrvertrag inner-

halb von drei Wochen nach Ausbil-dungsbeginn bei der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer einreichen. Erst dann erhältst du deinen Vertrag. Au-ßerdem ist dein Lehrberechtigter dazu verpflichtet, dir jeden Monat einen Lohnzettel zu geben, auf dem alle Lohnbestandteile stehen.

Drei Monate auf ProbeAm Anfang des Lehrverhältnisses be-findest du dich in der Probezeit. Die-se dauert in der Regel drei Monate. Besuchst du zu Beginn des Lehrver-hältnisses eine Berufsschule, gelten die ersten sechs Wochen im Betrieb nach Ende der Berufsschule als deine Probezeit. „Während dieser Zeit kön-nen dein Lehrberechtigter und du das Lehrverhältnis ohne Angabe von Gründen oder Einhaltung einer Kün-digungsfrist jederzeit auflösen“, weiß der Lehrlingsberater. Die Auflösung muss immer schriftlich erfolgen. Wenn du noch minderjährig bist, benötigst du dazu außerdem die Zustimmung deiner Eltern.

4 Lehrling & Jugend MÄRZ 2014

Traumjob schon gefunden? Infos zur Lehrstellensuche

Bäcker, Maurer oder Mechaniker – für welchen Beruf du dich auch entscheidest: Informiere dich bei der AK Vorarlberg über deine Rechte und Pflichten als Lehrling!

Berufsschule

Der Besuch der Berufsschule ist Teil des dualen Ausbil-dungssystems der Lehre. Die Unter-richtszeit in der Berufsschule (ohne Mittagspause!) ist auf die Arbeitszeit anzurechnen. Beträgt die Unterrichtszeit an einem Schultag acht Stunden oder länger, darf an diesem Tag nicht mehr im Betrieb gearbei-tet werden. Entfällt an einem Schultag der ganze oder ein Teil des Unterrichts beziehungsweise dauert der Unterricht weniger als acht Stunden, muss gearbeitet werden, wenn die Unterrichtszeit, die Wegzeit zwischen Schule und Betrieb und die Zeit im Betrieb die gesetzliche Arbeitszeit nicht über-schreiten. Wird eine lehrgangsmä-ßige Berufsschule besucht, darf der Lehrling während des tatsächlichen Besuches dieser Schule nicht im Betrieb beschäftigt werden. Wäh-rend der Dauer des Berufsschulbe-suches muss der Lehrberechtigte die Lehrlingsentschädigung weiter bezahlen. Die Kosten des Berufs-schulinternats hat grundsätzlich der Lehrling selbst zu tragen, übersteigen diese Kosten aber die Lehrlingsentschädigung, muss der Lehrberechtigte die Differenz bezahlen. Zu beachten ist aller-dings, dass viele Kollektivverträge günstigere Internatskostenrege-lungen vorsehen. Auch ist es mög-lich, über den Bildungszuschuss des Landes Vorarlberg und der Sozialpartner einen Teil der Inter-natskosten ersetzt zu bekommen, wenn ein Lehrling für die Kosten selber aufkommen muss. Dazu ist es notwendig, nach Abschluss des Berufsschulblockes innerhalb von drei Monaten einen Antrag auf Wohnkostenzuschuss zu stellen. Die Mitarbeiter der Lehrlings- und Jugendabteilung stehen für nähere Auskünfte gern zur Verfügung.

Lehrlingstipp

Christine Raggl

Informationen und Beratung: www.akbasics.at

Die Top-Berufe für Mädchen: Friseu-rin, Büro- oder Einzelhandelskauffrau. Aber warum nicht Mechanikerin, Elektrikerin oder Maschinenbautech-nikerin? Das Projekt „I kann‘s! I trau mer‘s zu!“ soll mehr Mädchen für technische Berufe begeistern.

Wenn es um die Berufswahl geht, ent-scheiden sich Mädchen mehrheitlich für traditionelle „Frauenberufe“. Alter-nativen aus dem Bereich Technik oder Handwerk bleiben leider vielfach un-beachtet. Das Projekt „I kann‘s! I trau mer‘s zu!“ hinterfragt traditionelle Rol-lenbilder und macht junge Mädchen auf technische Berufe aufmerksam.

Doch auch die Arbeitgeberseite muss auf die Chancen, welche Frauen in „Männerberufe“ bringen, hingewie-sen werden. Der Bedarf an zuverläs-sigen Fachkräften steigt stetig. Leider sind viele Betriebe beziehungsweise Arbeitsplätze nicht auf Mädchen aus-

gerichtet. Die Folge: Verpasste Chan-cen auf beiden Seiten.

Umdenken in allen BereichenIm Rahmen des Projekts haben Mäd-chen in technischen Lehrberufen eine Checkliste erarbeitet. Während der zweijährigen Projektlaufzeit wurden konkrete Maßnahmen erarbeitet, die den gleichmäßigen Zugang von Mäd-chen und Jungen in die Lehrberufe för-dert. Angefangen von der Lehrlingswer-bung bis hin zur Betriebseinrichtung.

Im Dezember startete das Projekt nun zum zweiten Mal. Die Projektpart-ner sind: Julius Blum GmbH, Getzner Textil AG, GRASS GmbH, KRAL AG und Zumtobel Lighting GmbH sowie der Verein Amazone, die AK-Lehrlings- und Jugendabteilung und die Vorarl-berger Elektro- und Metallindustrie.

Projekt „I kann‘s! I trau mer‘s zu!“ startet in die zweite Runde

Mehr Mädchen in technischen Berufen

Kalender 2014

Mit dem praktischen Taschenka-lender der AK Vorarlberg hast du alles im Griff. Zeichne deine Ar-beitszeiten auf und notiere wichti-ge Termine. Sollte es mit deinem Lehrberechtigten einmal zu Unstim-migkeiten wegen Arbeitszeiten oder Überstunden kom-men, kannst du so belegen, wann und wie lange du gearbeitet hast.

Telefon 050/258-8000,[email protected]

Hol dir dein „starter kit“

Mit dem „starter kit“ bist du bestens gerüstet für deine Lehre. Im Hand-buch zur Lehre findest du alle wichtigen Infos zu deinen Rechten und Pflichten.

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SEITE 1

Ein kleines Handbuch zur Lehre.

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Stark für Dich. www.akbasics.at

Lehrling und Jugend

www.facebook.com/akvorarlberg

Zu Besuch in der AK Vorarlberg Wieder hatte die AK Feldkirch Be-such. Dieses Mal von den Jugendar-beitern vom Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit und Entwick-lung – koje. Diese informierten sich nicht nur über die zahlreichen Serviceleistungen sowie den Aufbau und die Struktur der Arbeiterkam-mer, sondern auch zum Thema Arbeitsrecht.

Die Jugendarbeiter von koje informier-ten sich über das Arbeitsrecht.

Weniger Jugendliche in der Lehre

Zum Jahreswechsel waren in Vorarlberg 7914 Lehrlinge be-schäftigt – das sind 2,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch ös-terreichweit ist die Zahl der Lehr-linge gesunken. Am 31. Dezember 2013 waren es 3,7 Prozent weniger (120.579) als zum Stichtag 2012.

Lehrlingsstatistik 2013: bit.ly/lehrlingsstatistik2013

AK-Lehrlings- und Jugendabteilung: Telefon 050/258-2300 oder [email protected] „I kann‘s! I trau mer‘s zu!“ 2:

www.ikanns.at

Page 5: Aktion März 2014

MÄRZ 2014 Arbeit 5

Finanzielle Krisenmanager

Österreicher und Österreicherinnen sind Familienmen-schen. Trotz sin-kender Kinderzah-len und steigenden Scheidungsraten halten etwa zwei Drittel unserer Landsleute Fami-lie und Kinder für unverzichtbar und sehen sie als Glücksgarantie. Für gut drei Viertel – sowohl der Männer wie der Frauen, da sind sie sich einig – ist im Hinblick auf die Gründung einer Familie allerdings ein gutes und sicheres Einkommen besonders wichtig. Wie mit den familiären Finanzen aber dann umgegangen wird, ist nur in etwas mehr als der Hälfte der Familien halbwegs gleichbe-rechtigte Verhandlungssache. Vor allem was größere Anschaf-fungen betrifft, haben noch im-mer Männer das Sagen, und nur die unmittelbaren alltäglichen Haushaltsausgaben und Kinder-kosten fallen in der Regel in die Kompetenz der Frauen. Beson-ders deutlich ist die männliche Dominanz bei Finanzentschei-dungen dann, wenn die Partne-rin Hausfrau ist. Im Gegenzug bedeutet aber ein im Vergleich zum Mann höheres Einkommen der Frau nicht, dass sie deswe-gen auch Finanzministerin der Familie ist. Dieser Rang kommt ihr nur in dem wenig erstrebens-werten Fall einer hohen Verschul-dung der Familie zu … Also: Das männliche Finanzgenie fährt den Karren an die Wand, die Frau darf ihn wieder flott machen, oder zumindest dafür sorgen, dass das Überleben der Familie gesichert ist – in einer Situation, in der sich die Frage nach großen Ausgaben gar nicht mehr stellt. Und das ist kein Minderheiten-problem: Immerhin sind rund 300.000 Haushalte in Österreich überschuldet und es kommt jährlich zu über 55.000 Privat-konkursen. Tendenz steigend.

Weiberkram

Univ.-Prof. Dr.Irene Dyk-Ploss

E-Mail: [email protected]

Um die Pendlerpauschale geltend zu machen, verlangt das Finanzministe-rium seit kurzem ein neues Formular. Wer es online ausfüllt, erlebt einen unglaublichen Pfusch.

Die Idee ist gut und sollte eine Er-leichterung sein: Arbeitnehmer XY trägt Wohnadresse und Arbeitsadresse ein, der Computer berechnet automa-tisch den Weg und daraus Anspruch und Höhe der Pendlerpauschale. Im Internet-Zeitalter sollte das keine un-überwindbare Herausforderung sein. Glaubt man.

Praxisfremde ErgebnisseDoch wo unzählige Routenplaner und Gratis-Apps fürs Handy exakte und differenzierte Ergebnisse liefern, mündet die Anfrage beim Pendlerrech-ner des Finanzministeriums oft in ein Debakel. Ein konkretes Beispiel, leider kein Einzelfall: Sie wohnen im Bregen-zer Vorkloster, Ihre Arbeitsstelle ist in Feldkirch. Zum Riedenburger Bahnhof brauchen Sie zu Fuß nur fünf Minuten, zwei Bushaltestellen sind eine bezie-hungsweise drei Minuten entfernt. Was aber „erkennt“ das Finanzamt-System als ideale Wegstrecke? Was schreibt Ih-nen der Finanzminister vor? Sie sollen sich ins Auto setzen, damit nach Dorn-birn zu einem Park-and-Ride-Platz (na-türlich kostet der etwas) fahren und in Dornbirn in den Zug umsteigen!

Ganz abgesehen von diesem wahn-witzigen Resultat – was ist, wenn Sie gar keinen Pkw haben? Im Finanzmi-nisterium ist so etwas undenkbar. Die Möglichkeit, eine solche Variante an-zukreuzen, ist nicht vorgesehen.

Das Programm für den Pendler-rechner berücksichtigt allem Anschein nach nur große Bahnhöfe oder Hal-

testellen. Die kürzeste oder schnellste Anbindung an „Öffis“ ist für den Fi-nanzminister kein Thema.

Neue Regeln für ZumutbarkeitDabei hat die Zeit, die einem Arbeit-nehmer als zumutbar erachtet wird, durchaus Relevanz für die Berechnung der Pendlerpauschale. Beispiele zeigen, dass Arbeitnehmer durch den fehler-haften Pendlerrechner gegenüber früher um mehrere 100 Euro im Jahr umfal-len. Im Finanzministerium sieht man dennoch keinen Grund für die Auf-

regung. Die Software sei geprüft. Das Routenergebnis diene übrigens nicht als „Empfehlung“, jeder könne seinen Weg zur und von der Arbeit natürlich selbst wählen. Bezahlt wird allerdings nur, was der Pendlerrechner „amtlich“ ergibt.

Noch ungeklärte FragenSchon beim Ausfüllen tauchen noch ungeklärte Fragen auf. Beispielswei-se wie Sie vorgehen sollen, wenn Sie mehr als ein Beschäftigungsverhältnis haben. Eine generelle Empfehlung zum Pendlerrechner gibt es nicht, weil

zahlreiche Faktoren eine Rolle spielen. Wenn Sie – das ist unverbindlich, es wird nichts gespeichert – Ihre Anga-ben gemacht haben und beim Ergeb-nis Ungereimtheiten entdecken, hel-fen Ihnen die Steuerexperten der AK Vorarlberg. Sie finden für Sie die beste Lösung. Da derzeit das Telefon heiß läuft, senden Sie Ihre Telefonnummer per E-Mail an das Steuerrecht. Sie werden zurückgerufen.

Finanzminister pfuscht auf Kosten der Arbeitnehmer

Seit Jänner gilt die neue Pendlerverordnung: Die Grundlagen des „Pendlerrechners“ gehen an der Realität zum Teil völlig vorbei

Täglicher Pendlerverkehr von und zur Arbeit: Länge, Strecke und Zeitaufwand entscheiden über die Höhe der Förderung.

Die AK informiert und hilft

In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Strom -17%“ gibt die AK Vorarl berg den Lesern der AKtion Tipps, wie sie in ihrem Haushalt ohne Komfortverlust bares Geld bei den Energiekosten sparen können.

Waschen und Trocknen • Auch bei Waschmaschinen gibt es heute Geräte mit Warmwasseranschluss. Wie auch bei den Spülmaschinen lohnt es sich, Waschmaschinen an solarerwärmtes Warmwasser anzuschließen. • Falls ein Trockner notwendig ist: nur gut geschleuderte Wäsche in den Trockner legen. Wer seine Wäsche in einen Trockner gibt, sollte sie so gut wie möglich schleudern: 1600 Umdrehungen pro Minute schleudern bis zu zehn Prozent mehr Wasser aus.

Der Trockner mit Wärmepumpe Entscheiden Sie sich für einen Trockner, wählen Sie eine Maschine mit einge-bauter Wärmepumpe aus. Trockner mit Wärmepumpen sind teurer im Preis, aber bedeutend günstiger im Verbrauch, weil sie mit Wärmerückgewinnung und tieferen Temperaturen arbeiten. Außerdem schont das Ihre Wäsche. Der Wärmepumpentrockner verwendet auch die Wärme weiter. Der feuchten, hei-ßen Luft wird die Wärme entzogen, sie kühlt ab, die Feuchtigkeit kondensiert und fließt ab. Danach wird der nun trockenen, gekühlten Luft die soeben entzo-gene Wärme wieder zugeführt. So steht für den Trockenvorgang wieder heiße, trockene Luft zur Verfügung, die die Feuchtigkeit der Wäsche aufnehmen kann.• Es lohnt sich nach jedem Trocknungsvorgang, den Luftfilter zu reinigen.

VerbrauchDie Waschküche ist der größte Stromverbraucher im Haus. Stehen energie-fressende Maschinen drin, müssen Sie mehr als 20 Prozent der Stromrechnung fürs Waschen und Trocknen aufwenden!• Waschmaschinen mit der Energieetikette A+++/A verbrauchen wenig Energie und Wasser und besitzen die beste Schleuderwirkung. • Immer mehr Hersteller bieten Waschmaschinen an, bei denen ein sparsamer Waschgang ab 20 Grad Celsius möglich ist. • Kochwäsche mit 60 statt 90 Grad Celsius waschen. Stromersparnis: Circa 30 Prozent!

• Moderne Waschmittel haben eine sehr gute Reini-gungswirkung, auch schon bei niedrigen Temperaturen. Es reicht daher völlig, die Wäsche bei 30 beziehungsweise 40 Grad Celsius zu waschen. Kochwäsche wird heutzutage auch bei 60 Grad Celsius sauber.• Bei leicht verschmutzter Wäsche auf das Vorwaschen verzichten. Sie sparen circa zehn Prozent Strom. Und zusätzlich Wasser.• Dosieren Sie das Waschmittel eher knapp als zu hoch. Das schont die Umwelt.• Wenn eine Waschmaschine mit Timer vorhanden ist: Waschen Sie in den Nachtstunden zum Niedertarif.• Trockner mit der Energieetikette A (neu: A+++) sind die effizientesten.

Durchschnittlicher Stromverbrauch von Waschmaschinen

Waschmaschine Stromverbrauch Stromverbrauch Stromverbrauch pro Waschgang pro Waschgang pro Waschgang bei 30 Grad bei 60 Grad bei 90 Grad

neu 0,32 kWh 0,98 kWh 1,57 kWh

10 Jahre alt 0,39 kWh 1,20 kWh 1,93 kWh

20 Jahre alt 0,58 kWh 1,74 kWh 2,83 kWh

Durchschnittlicher Energieverbrauch von Wäschetrocknern

mit Wärmepumpe ohne Wärmepumpe

bei 1000 Umdrehungen/min 1,54 kWh 3,94 kWh

bei 1400 Umdrehungen/min 1,40 kWh 3,53 kWh

Sparprogramme und Sensoren

Sparprogramme reduzieren bei halber Beladung zwar den Wasser- und den Energieverbrauch. Allerdings keineswegs um die Hälfte. Sparen Sie daher an den Sparprogrammen und waschen Sie lieber bei voller Beladung. Einige mo-derne Maschinen haben eine automatische Beladungskontrolle oder arbeiten mit Fuzzy-Logic. Weil die Maschine mit elektronischen Sensoren feststellt, wieviel Wäsche in der Trommel ist, zieht sie, so die Hersteller, automa-tisch weniger Wasser. Auch hier gilt trotzdem: Nutzen Sie Ihre Maschine lieber bei voller Ladung.

Gehen Sie Stromkosten an die Wäsche

Der Autor

Mag. Rainer Hart-mann ist Geschäfts-führer der E-Werke Frastanz.

AK-Steuerrecht: [email protected]

Kritik an OGH-Urteil zu Erreichbarkeit Ein Urteil des Obersten Ge-richtshofs (OGH), wonach ein Mitarbeiter im Krankenstand der Firma in bestimmten Fällen zur Verfügung stehen müsse, stößt auf Kritik. Damit werde die Tür zum Teilkrankenstand aufgestoßen, doch Kranke brauchen Schutz. Arbeiterkammern und Gewerk-schaften forderten die Regierung auf, gesetzlich für eine Klarstellung zu sorgen. Anlass war ein Fall einer Anwaltssekretärin, die im Kran-kenstand (unter anderem wegen Burnout und Asthma) von ihrem Arbeitgeber schriftlich zu einem persönlichen Gespräch aufgefordert worden war, was sie verweigerte. Darauf war sie entlassen worden. Übrigens geben laut AK-Untersu-chung 46 Prozent an, schon einmal von ihrem derzeitigen Arbeitgeber im Krankenstand kontaktiert wor-den zu sein.

Faschingsfeier nur mit Erlaubnis des ChefsDer morgige Faschingsdienstag wird auch in der einen oder ande-ren Firma gefeiert. Das geht jedoch nur mit Erlaubnis des Arbeitgebers. Er kann festlegen, ob in diesem Fall Alkohol getrunken werden darf oder nicht. Ein kurzes Anstoßen ist grundsätzlich zu tolerieren, wenn – das gilt auch fürs Verkleiden – be-triebliche Interessen (zum Beispiel vertrauenswürdiges Erscheinungs-bild) und die Sicherheit nicht beeinträchtigt werden.

Page 6: Aktion März 2014

6 Arbeit MÄRZ 2014

AK Vorarlberg ließ von Synthesis-Forschung die berufsspezifischen Arbeitsmarkttrends für die kommenden Jahre untersuchen

Gute Jobaussichten sind „machbar“12.400 zusätzliche Arbeitsplätze wer-den bis 2017 in Vorarlberg entstehen. Die berufsspezifischen Trends hat die AK Vorarlberg in einer Studie erheben lassen.

Lehre oder doch schulische Ausbil-dung? Welche Berufe haben Zukunft? Wo warten lukrative Einkommen? Das sind Fragen, die vor allem Ju-gendliche und ihre Eltern beschäfti-gen. Mag. Wolfgang Alteneder von Synthesis-Forschung liefert mit seiner Studie Antworten, mit welcher beruf-lichen Orientierung Jugendliche und Erwachsene in den nächsten Jahren gute Beschäftigungschancen erwarten können. Denn der Job-Zuwachs wird keineswegs gleichmäßig auf die Bran-

chen verteilt sein (siehe Kasten). Alte-neder: Die größte Nachfrage bis zum Jahr 2017 ist im Dienstleistungssektor zu erwarten. Hiervon werden in ers-ter Linie Frauen profitieren. Allein im Handel wird es 1700 neue Stellen ge-ben, zu einem großen Prozentsatz wird es sich um Teilzeitarbeit handeln. In der Sachgütererzeugung warten 3600 zusätzliche Arbeitsplätze, vor allem in den Bereichen Metall, Maschinenbau und in der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln. Hier liegen die Job-Chancen mehr auf Männerseite.

2015 beginnt neue PhaseDen 12.400 zusätzlichen Jobs stehen 11.900 Personen gegenüber, die in den nächsten Jahren neu (oder wieder) ins

Berufsleben ein-steigen. „Im Prog-nosezeitraum wird daher eine leichte Abnahme der Ar-beitslosigkeit gelin-gen“, erklärt Mag. Alteneder. Mit ei-ner Entspannung am Arbeitsmarkt

ist jedoch nicht vor 2015 zu rechnen: Erst dann folgt „eine Phase beschleu-nigter wirtschaftlicher Expansion“.

„Mit einem guten Bildungsab-schluss verbessern sich die Beschäfti-gungs- und Einkommenschancen und verringert sich das Arbeitslosigkeitsrisi-ko“, zieht AK-Präsident Hubert Häm-merle ein klares Fazit aus der Studie.

Die Arbeitsmarktlandschaft in Vorarlberg ist geprägt von der zentralen Position der warenerzeugenden Produktionsbereiche. In diesem Umfeld entstehen bis 2017 viele zusätzliche Arbeitsplätze, vor allem im Metallbereich.

Im Prognosezeitraum kommt es zu einer deutlichen Verschiebung der Altersstruktur der Menschen im er-werbsfähigen Alter in Vorarlberg. Das hat weitreichende Folgen.

Im Vergleich zum Jahr 2012 wird sich 2017 die Zahl der Berufseinsteiger (15 bis 24 Jahre) um 1300 verringern, die Zahl der Personen im Haupterwerbsal-

ter (25 bis 44 Jahre) um 2400 ebenfalls abnehmen, die Zahl der Personen ab 45 deutlich ansteigen. Es werden dann rund 6000 Menschen mehr sein als heute, die sich im letzten Drittel ihrer Erwerbslaufbahn befinden.

Obwohl dieser anstehende demo-grafische Wandel längst bekannt ist

(und sich noch verstärken wird), haben sich Wirtschaft und Politik bisher viel zu wenig um die Folgen gesorgt, kriti-siert AK-Präsident Hubert Hämmerle: „Noch immer werden die Augen vor der sich rapide ändernden Altersstruk-tur verschlossen, der Wissens- und Erfahrungsschatz der älteren Arbeit-nehmer zu wenig als Chance begrif-fen. Ich vermisse in vielen Betrieben

das Umdenken in der Personalpolitik, gezielte Maßnahmen, um die Beschäf-tigungsfähigkeit der Mitarbeiter zu er-halten und in der Arbeitsorganisation auch altersgerechte Arbeitsplätze vor-zusehen. Kurz: Es braucht schon heute spezielle Rahmenbedingungen für die älteren Arbeitnehmer.“

Zur Bewusstseinsbildung, aber auch als aktive Unterstützung für die betroffenen älteren Arbeitnehmer, fordert Hämmerle von der Bundesre-gierung, das schon einmal bewährte Bonus-Malus-System für ältere Ar-beitnehmer nicht erst 2017 wieder einzuführen, sondern sofort: „Firmen, die ältere Mitarbeiter behalten oder einstellen, bekommen bei der Sozial-versicherung einen finanziellen Vor-teil – jene Betriebe, die Ältere vorzei-tig ,loswerden’ wollen, müssen einen Malus zahlen.“

„Nicht mehr so einfach“Auch Studienautor Mag. Wolfgang Alteneder resümiert anhand nüchter-ner Zahlen, dass sich eine ganz andere Behaltekultur entwickeln muss. „Gän-gige Praxis ist doch, sich mehr oder weniger elegant älterer Arbeitnehmer zu entledigen. Das wird aber nicht mehr so einfach sein, weil es in Zu-kunft weniger Junge geben wird, die nachkommen.“

Schaffa im Ländle, Konrad-Doppel-mayr-Straße 13, 6922 Wolfurt, Telefon 05574/542 54-17

Vertreter der Träger Land, AMS, AK, Wirtschaftskammer und Integra stellten vor wenigen Tagen die Zielgruppenstiftung „Schaffa im Ländle – eine zweite Chance auf Lehre“ vor.

„Auch aus dieser Studie geht klar hervor, dass es für ältere Arbeitnehmer spezielle

Rahmenbedingungen geben muss.“AK-Präsident Hubert Hämmerle

Studienautor Mag. Wolfgang Altenender

Studie ein Weckruf, die Zeichen der Demografie ernst zu nehmen

Anteil der älteren Arbeitnehmer im Erwerbsprozess nimmt zu, während Zahl der Jüngeren sinkt

Eine zweite Chance auf LehreDie Zahlen des Arbeitsmarktes lassen keinen Platz für Zweifel: Zur Unterstützung junger Menschen für einen optimalen Start ins Berufsleben muss mehr unternommen werden

Für junge Menschen, die maximal über einen Pflichtschulabschluss ver-fügen, gibt es einen neuen Lernweg. Eine Zielgruppenstiftung hat den Ab-schluss einer Lehrausbildung zum Ziel.

In Vorarlberg zählen rund zwölf Pro-zent der 15- bis 39-Jährigen zu den so genannten frühen Bildungsabbrechern. Das sind insgesamt 14.000 Menschen, die nur einen Pflichtschulabschluss ha-ben. Davon wiederum hat mehr als die Hälfte einen Migrationshintergrund. Fast jeder Vierte der formell Niedrig-qualifizierten dieser Altersgruppe ist statistisch mindestens ein Mal im Jahr von Arbeitslosigkeit betroffen.

Um genau hier anzusetzen, haben Land, AMS, Wirtschaftskammer und AK Vorarlberg die Zielgruppenstif-tung „Schaffa im Ländle“ ins Leben gerufen. Sie ist sowohl für junge Men-schen mit Ausbildungsbedarf als auch für Betriebe, die qualifiziertes Personal

in den Bereichen Verkauf, Tourismus, Handwerk und Technik suchen, ein „dynamisches Gefäß“ (LSth. Karlheinz Rüdisser), das die Interessen zusam-menführt. Organisation und Durch-führung der Qualifikationsmaßnah-men liegt bei Integra Vorarlberg.

Realistische AusbildungszieleNach einem ersten Kennenlernen übernehmen die Integra-Mitarbeiter die Erarbeitung eines realistischen Aus-bildungszieles, die Planung von Vorbe-reitungsmaßnahmen und schließlich wird in Vorarlberger Betrieben nach einem geeigneten Ausbildungsplatz gesucht. Ist die Brücke geschlagen, werden ein Kooperationsvertrag und ein Bildungsplan vereinbart. Bis das Maßnahmenziel erreicht ist, werden der Stiftungsteilnehmer und der Be-trieb von Integra Vorarlberg gecoacht. Es gibt individuelle Lernhilfen sowie ein Erfolgs- und Bildungs-Controlling.

„Bei diesem Modell ist das Ziel die Schaffung eines Fachkräftepotenzials durch eine nachfrageorientierte und arbeitsplatzgenaue Ausbildung und somit eine rasche Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt“, fasst Michael Tinkhauser das Ziel der arbeitsmarkt-politischen Initiative zusammen. Mi-chael Tinkhauser war als Vertreter der AK Vorarlberg maßgeblich an der Vorbereitung der Zielgruppenstiftung „Schaffa im Ländle“ beteiligt.

Anlaufstelle AMS Die Stiftung ist im Detail folgender-maßen organisiert: Das Land und das AMS sind die Fördergeber, die Regio-nalstelle des AMS ist die zuweisende Stelle. Das AMS zahlt den Teilneh-mern während der Ausbildung eine Beihilfe zur Deckung des Lebensun-terhalts in Höhe des Arbeitslosengel-des beziehungsweise der Notstandshil-fe aus. Hinzu kommt ein gestaffeltes

Stipendium als Anreiz, diese zweite Chance auf eine abgeschlossene Lehr-ausbildung zu ergreifen.

Die Förderung der Kurskosten in Höhe von 2000 Euro und die finanzi-elle Absicherung der Stiftungsteilneh-mer eröffnet auch Personen die Mög-

lichkeit zu Lehrabschlüssen, die sonst einen solchen Umstieg aus eigener Kraft nicht finanzieren könnten.

Page 7: Aktion März 2014

Branchen mit hohem Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften

MÄRZ 2014 Arbeit 7

Mittelfristig lassen sich für die Anforderungen des Vorarlberger Arbeits-marktes 122 Berufe mit guten Beschäftigungschancen identifizieren. Die AKtion hat aus dieser Liste jene herausgesucht, die unter besonderen Vorzeichen stehen.

Für alle 122 Berufe mit Zukunft (die komplette Liste finden Sie auf der Webseite der AK Vorarlberg, nutzen Sie dazu den praktischen QR-Code) gilt: Beschäftigungschancen, Entlohnung und (geringes) Arbeitslosigkeitsri-siko stehen in einem klaren Zusammenhang mit der Ausbildung. Bei einer guten Ausbildung muss es sich nicht in jedem Fall um Hochschulniveau handeln: 82 der 122 Zukunftsbe-rufe setzen eine Fachausbildung in Form einer Lehre oder einer berufs-bildenden mittleren Schule voraus.

Erziehung/Unterricht/SozialesBerufs- und Bildungsberater, Kinderbetreuer, Kindergartenpädagoge und Sozialmanager sind die Berufe, für die eine starke Nachfrage bis 2017vorausgesagt wird.

Gesundheit/Medizin/PflegeIn diesem Umfeld zählen Altenbetreuer, Biomedizinischer Analytiker, dip-lomierte Gesundheits- und Krankenpfleger, Drogisten, Ergotherapeuthen, Heimhelfer, Pharmazeutisch-kaufmännische Assistenten und Physiothera-peuten als „starke“ Zukunftsberufe am Vorarlberger Arbeitsmarkt. Einzig für gewerbliche Masseure besteht im an sich boomenden Berufsfeld ein erhöhtes Arbeitslosigkeitsrisiko.

Handwerk/BauAm gefragtesten sind bis 2017 Installationstechniker. Für Bauspengler und Dachdecker besteht erhöhtes Risiko, arbeitslos zu werden.

IT/EDVFür keinen Beruf in dieser Gruppe besteht erhöhtes Arbeitslosigkeits-risiko. Mit einer starken Nachfrage wird bis 2017 in den Berufen Da-ta-Warehouse-Manager, Datenbankadminstrator, Datenbankentwickler, SAP-Berater, SAP-Programmierer und Software-Entwickler gerechnet.

Kaufmännische BerufeNach wie vor gefragt: Bürokauffrau/mann, Controller, Immobilienkauf-mann, Marketing-Assistent, Personalverrechner, Unternehmensberater, Verkaufsmanager, wobei bei Letzterem wie auch für Sekretäre und Versicherungsberater ein erhöhtes Arbeitslosigkeitsrisiko vorhanden ist.

Logistik/VerkehrIn diesem Berufsfeld besteht ein erhöhtes Risiko, arbeitslos zu werden, für Boten, Lagerarbeiter und Logistiker, obwohl an Logistikern aktuell noch hohe Nachfrage herrscht.

Technische Berufe Dieses große Berufsfeld bietet für die kommenden Jahre besonders gute Job aussichten. Maschinenbaukonstrukteur und Maschinenbautechniker sind die beiden einzigen Berufe, denen die Studie sogar „sehr starken Zuwachs“ voraussagt. Die „starken“ Chancenberufe sind Betriebstechniker, Che-mielabortechniker, Chemieverfahrenstechniker, Elektroanlagentechniker, Elektroinstallationstechniker, Elektrotechnikingenieur, Forschungs- und Entwicklungstechniker, Medizintechniker, Produktionstechniker, Schlosser im Metallbereich, Servicetechniker, Umwelttechniker, Werzeugtechniker, Wirtschaftsingenieur und Zerspanungstechniker.

Tourismus/GastronomieMit Ausnahme des Gastgewerblichen Kassiers und des Hotel- und Gast-gewerbeassistenten weisen sämtliche Berufe in diesem Bereich eine starke Nachfrage auf. Mit einem erhöhten Arbeitslosigkeitsrisiko zu rechnen haben jedoch Gastgewerbliche Kassiere und Köche.

Verkauf/HandelDieses Berufsfeld gleicht einem Wechselbad: Elektro- und Elektronikver-käufer sowie Sportartikelverkäufer sind stark nachgefragt, für Lebensmittel-verkäufer wird ein leichter Stellenzuwachs bis 2017 prognostiziert, doch alle drei Berufe sind zugleich mit einem erhöhten Arbeitslosigkeitsrisiko behaftet.

SonstigeSicherheitsorgane sind gefragt, allerdings ist es ein Beruf mit hohem Arbeits-losigkeitsrisiko. Fingernageldesigner und Kosmetiker – beides in der Regel weibliche Domänen, sind ebenfalls von (vorübergehender) Arbeitslosigkeit bedroht.

AK Vorarlberg ließ von Synthesis-Forschung die berufsspezifischen Arbeitsmarkttrends für die kommenden Jahre untersuchen

Die Arbeitsmarktlandschaft in Vorarlberg ist geprägt von der zentralen Position der warenerzeugenden Produktionsbereiche. In diesem Umfeld entstehen bis 2017 viele zusätzliche Arbeitsplätze, vor allem im Metallbereich.

Gezielte Förderung ist ein MussDie Hebel für eine komplikationsfreie Berufskarriere sind bereits im Schul- alter anzusetzen.

„Fast die Hälfte der aktuell arbeitslos vorgemerkten Personen verfügt über keine über die Pflichtschule hinausge-hende Berufs- oder Schulausbildung“, erklärt AMS-Landesgeschäftsführer Anton Strini. „Ungelernte sind zwei-einhalb Mal häufiger arbeitslos als Lehrabsolventen und mehr als fünf Mal häufiger als Absolventen von be-rufsbildenden Schulen oder weiterfüh-renden Ausbildungen.“

Auch Strini fordert als Konsequenz deshalb mehr bedarfsgerechte Qua-lifizierungsmaßnahmen. Zumal der Arbeitsmarkt keine Zweifel aufkom-men lässt: „Bereits seit Jahren geht die Nachfrage nach gering qualifizierten Arbeitskräften zurück, während der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräf-ten zunimmt.“ Mit dem AMS und wei-

teren Partnern hat die AK Vorarlberg bereits mehrere In-itiativen ergriffen. Produktionsschu-len in Bregenz und Bludenz fördern Jugendliche, die schulisch aufholen müssen, es gibt

ein überbetriebliches Ausbildungszen-trum, das Projekt „Chance“ und neu die Zielgruppenstiftung „Schaffa im Ländle“ (siehe links).

Rückkehr zum Blum-BonusWichtiger Dreh- und Angelpunkt ist ein erfolgreicher Lehrabschluss. „Doch jahrelang wurde bei der dualen Aus-bildung herumgemurkst“, kritisiert AK-Präsident Hubert Hämmerle: „Der einzige Qualitätsnachweis, nämlich die Prüfung zur Hälfte der Lehrzeit, wur-de abgeschafft, dafür auf Druck der

Wirtschaft die Lehrlingskündigung eingeführt.“ Das Versprechen 5000 zu-sätzlicher Lehrstellen habe sich – wie befürchtet – als „Rohrkrepierer“ erwie-sen. Hämmerle: „Allein der Blum-Bo-nus hat seinerzeit für eine spürbare Zu-nahme der Lehrstellen gesorgt. Es ist ein Gebot der Stunde, diese Förderung wieder einzuführen.“

Es braucht Maßnahmen-BündelDas könne aber nur eine Schraube sein, an der gedreht wird. Damit möglichst viele Jugendliche optimal ins Berufs- leben starten, ist gezielte Förderung von klein auf bis zu jenen notwendig, die den Pflichtschulabschluss verpasst haben. „Wir können es uns einfach nicht leisten, junge Menschen aufgrund von mangelnder Bildung zu verlieren“, appelliert AK-Präsident Hubert Häm-merle, die Rahmenbedingungen für Schule und Berufsausbildung endlich zu justieren.

Der QR-Code führt Sie direkt zur Liste aller Zu-kunftsberufe im Presse- Bereich der AK-Webseite.

122 Berufe mit Zukunft

Synthesis-Forschung hat für die AK-Studie unter anderem den Zusammen-hang zwischen Ausbildung und Zukunftsberufen analysiert. • Lehre oder Berufsbildende Mittlere Schule: Installationstechniker, Maschinenbautechniker (hier ist das Bildungsspektrum besonders breit), Koch – insgesamt 82 der 122 Zukunftsberufe fallen in diese Kategorie. Zu-satzqualifikationen machen meist einen Unterschied, vor allem beim Gehalt.• Matura: Maschinenbaukonstrukteur, Software-Entwickler, Physiotherapeut – insgesamt 48 Berufe, viele davon im technischen Bereich.• Pflichtschule: Heimhelfer, Sicherheitsorgan, Stubenmädchen – insgesamt sind es neun Berufe mit guten Aussichten. Allerdings ist der Teilzeitanteil oft hoch und das Arbeitslosigkeitsrisiko überdurchschnittlich.

Wie sich Schule auswirkt …

Die Zahlen des Arbeitsmarktes lassen keinen Platz für Zweifel: Zur Unterstützung junger Menschen für einen optimalen Start ins Berufsleben muss mehr unternommen werden

AMS-Chef Anton Strini: Bedarf an Fachkräften steigt.

Page 8: Aktion März 2014

8 Konsumentenschutz MÄRZ 2014

Die Anzahl der E-Book-Portale im Internet suggeriert eine Auswahl, die es so nicht gibt. Kopierschutz und geschlossene Systeme sorgen für die Kundenbindung.

Die Nutzungsrechte an einem E-Book gegenüber der gedruckten Ausgabe sind immer eingeschränkt. Verleihen, ver-schenken oder weiterverkaufen kann man ein elektronisches Buch nicht, dafür sorgen diverse Kopierschutzlö-sungen. Die stärksten Beschränkungen findet man bei Apple. Auch Amazon hat ein geschlossenes System mit eige-nen E-Readern (Kindle) und eigenem Dateiformat (mobi).

Lücken im SortimentAktuelle Bestseller sind problemlos als E-Books erhältlich. Bei älteren Titeln, weniger massentauglichen Autoren oder Sachbüchern ist das Angebot oft merklich dünner. Die größte Vielfalt findet man bei Amazon und Apple. Eher mager bestückt sind Google und

der kanadisch-japanische Buchhändler Kobo.

Praktischer DirektkaufDer auf den ersten Blick praktischste Weg, um ein E-Book zu erwerben, ist der direkte Download auf ein Tablet oder den E-Reader, sofern das jeweilige Portal ein eigenes, internettaugliches Lesegerät mit vorinstalliertem E-Book-Shop anbietet. Übersichtlicher ist frei-lich das Durchstöbern des Shops über den Computer. Was die auf den E-Rea-dern vorinstallierten Shops betrifft, so gestaltet nur Amazon den Direktkauf von seinen Kindle-Modellen recht komfortabel.

Unbefriedigend ist der Umgang der Portale mit den Nutzerdaten. Die Datenschutzerklärungen sind umfang-reich, aber schwer verständlich, nir-gends wird dezidiert ausgeschlossen, dass Nutzerdaten an Dritte weitergege-ben werden. Bei den Allgemeinen Ge-schäftsbedingungen (AGB) gibt es ei-nen eindeutigen Unterschied zwischen

den hierzulande (beziehungsweise in Deutschland) ansässigen Portalen und den internationalen Anbietern. Von diesen hat lediglich Google Geschäfts-bedingungen, die weitestgehend un-seren Rechtsnormen entsprechen.

FazitSchon der Kauf eines bestimmten E-Readers schränkt die Auswahl bei den E-Book-Portalen ein. Eigene Soft-ware- und Kopierschutzlösungen tun das Ihre. Marktführer Amazon punktet mit dem breitesten Sortiment und viel Komfort bei Buchkauf und -nutzung. Die mangelhaften AGB kosteten aber den Testsieg. Buecher.de und eBook.de teilen sich den ersten Platz. Bei Buecher.de klappt die Synchronisati-on zwischen den Geräten besser, dafür übermitteln die Lese-Apps von eBook.de nur die unbedingt notwendigen Nutzerdaten.

E-Reader im Test: Die Rechte der Nutzer werden stark eingeschränkt

E-Book-Portale: Sortiment ist entscheidend

E-Book oder doch die gedruckte Version? Fakt ist: Das Sortiment der E-Book-Portale ist begrenzt und ein Wechsel des Anbieters hätte auch einen Wechsel des Readers zur Folge.

Details und weitere VKI-Tests: www.konsument.at (kostenpflichtig)

Die D.A.S. Rechtsschutzversicherung sollte die Kosten in einem Rechtsstreit mit der Bank übernehmen. Diese lehnte jedoch ab, denn: Fremdwäh-rungskredite würden dem Grundprin-zip der Wette entsprechen. Das Be-zirksgericht für Handelssachen Wien sah das jedoch nicht so.

Mehrere Fremdwährungskredite nahm ein Vorarlberger Ehepaar auf, um sich den Traum vom Eigenheim zu finan-zieren. Nachdem nun die Bank – trotz Widerspruchs – die Kredite konver-tierte und gleichzeitig ein Sparbuch auflöste, klagten die Konsumenten die Bank auf Schadenersatz. Die D.A.S. Österreichische Allgemeine Rechts-schutz-Versicherungs-AG, bei welcher das Paar seine Rechtsschutzversiche-rung abgeschlossen hatte, sollte für die Gerichtskosten aufkommen. Doch das Versicherungsunternehmen weigerte sich, die Kosten zu übernehmen: Laut Vertrag bestehe unter anderem kein Versicherungsschutz im Zusammen-hang mit Spiel- und Wettverträgen.

Für das Unternehmen war klar: Fremdwährungskredite entsprechen dem Grundprinzip der Wette, da der (hoch riskante) Sinn dieser Art Kredit darin bestehe, dass Kreditnehmer da-rauf „wetten“, dass sich der Kurs der Fremdwährung im Vergleich zum Euro positiv entwickelt. Zudem seien die Faktoren, welche sich auf die Kursent-wicklung auswirken, so vielfältig, dass keine verlässliche Prognose vorgenom-men werden könne und die Entwick-lung somit nicht vorhersehbar sei.

Fremdwährungskredit kein WagnisDas Bezirksgericht für Handelssachen Wien sieht jedoch den Gegenstand der Wette als nicht erfüllt. Denn: Bei einer Wette stellt der wirtschaftliche Zweck die Eingehung eines Wagnisses dar. Bei einem Fremdwährungskredit ist das nicht der Fall. Zudem werden Fremd-währungskredite in den Vertragsbedin-gungen nicht explizit ausgeschlossen. Die Versicherung hat somit die Kosten des Rechtsstreits mit der Bank zu tra-gen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Versicherung verweigerte Übernahme der Prozesskosten

Fremdwährungskredite sind kein Glücksspiel

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Anbieter Testurteil

Erreichte von100 Prozentpunkten

Buecher.de durchschnittlich (56) o + o – – + +

eBook.de durchschnittlich (56) o o o + + + +

Weltbild.de durchschnittlich (54) o o o – – +

Thalia.de durchschnittlich (52) o o – + – o

Deutsche Telekom PagePlace durchschnittlich (48) o o o – – +

Amazon Kindle Shop durchschnittlich (42) + + o – + – –1)

Apple iBook Store weniger zufriedenstellend (34) + – – entf. + –1)

Google Play weniger zufriedenstellend (34) – o – – + +

Sony Reader Store weniger zufriedenstellend (22) o – o + entf. – –1)

Kobo nicht zufriedenstellend (16) – o – – – – –1)

Zeichenerklärung: ● = ja ❍ = nein ◗ = eingeschränkt entf. = entfällt 1) führt zur Abwertung Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –)... für MÄNGEL IN DEN AGB: keine (+ +), sehr gering (+), gering (o), deutlich (–), sehr deutlich (– –)... für DATENSCHUTZ DER IOS-APP und für DATENSCHUTZ DER ANDROID-APP: nicht kritisch (+), kritisch (–), sehr kritisch (– –) Prozentangaben = Anteil am Endurteil Erhebung: Juli bis September 2013 © I

Testergebnisse E-Book-Portale (bei gleicher Punktezahl Reihung alphabetisch)

Telekom erhöht Preise – schon wiederNachdem die A1 Telekom Austria AG die Preise bei den Billigmar-ken Yesss! und Bob erhöhte, gab das Mobilfunkunternehmen nun weitere Preiserhöhungen bekannt. So wurde das Aktivierungsentgelt um 40 Prozent von 49,90 auf 69,90 Euro erhöht und für Vertragsverlän-gerungen fällt künftig eine Bearbei-tungsgebühr von 19,90 Euro an.

Kurz gemeldet ...qDie argentinische Regierung hat im Kampf gegen die Inflation die Preise zahlreicher Produkte festge-schrieben. Mittels einer Smartpho-neapp können die Konsumenten prüfen, ob sich die Händler daran halten. q64 Prozent der Österrei-cher kommen notfalls drei Monate mit ihrem Notgroschen aus. Das ergab eine Umfrage der ING-Di-Ba Direktbank. qEine deutsche Studie zeigt: Nur 27 Prozent der Privatanleger vertrauen bei der An-lageentscheidung noch der Empfeh-lung ihres Bankberaters. qFür die Einführung eines Ampelsystems für Finanzprodukte spricht sich die deutsche Finanzaufsicht BaFin aus. Auch in Österreich haben sich Ver-braucherschützer bereits mehrfach für ein Ampelsystem ausgesprochen.

Urteil: Zinsbindung von Sparkasse unzulässigDas Landesgericht Feldkirch beurteilte bereits im vergangenen Sommer vier von fünf geklagte Klauseln der Sparkasse Bregenz Bank AG als rechtswidrig. Das Oberlandesgericht (OLG) Innsbruck bestätigte nun: Die Bindung von Kreditzinsen an den Refinanzierungssatz der österreichischen Sparkassen bei Fremdwährungs- beziehungsweise Eurokrediten von Verbrauchern ist unzu-lässig. Der 3-Monats-Refinanzierungssatz der Sparkassen wurde nämlich von der Erste Group Bank AG berechnet, welche zur Abgeltung ihrer Kosten und als Ertrag ebenfalls einen Aufschlag hinzurechnete. Da dieser interne Auf-schlag zudem in keinster Weise offen gelegt wurde, beurteilte das Gericht die Klausel als intransparent und somit unzulässig. Dieser Refinanzierungssatz war in den letzten Jahren bei Schweizerfranken und Euro praktisch durch-gehend höher als LIBOR oder EURIBOR. Die Vorarlberger Sparkassen werden daher die betroffenen Verbraucherkredite ab 1. Juli 2014 umstellen. Die Zinsanpassung orientiert sich dann am LIBOR (Fremdwährungskredite) beziehungsweise am EURIBOR (Eurokredite). Der ursprünglich vereinbarte Aufschlag bleibt jedoch – wie in den Verträgen vereinbart – bestehen. Diese Umstellung ist das erfreuliche Ergebnis von Gesprächen der Sparkassen mit der AK Vorarlberg und dem Verein für Konsumenteninformation (VKI).

Page 9: Aktion März 2014

Gleichbehandlung beim Thema WohnenDie Wohnungssuche ist eine mühsame Angelegenheit. Manche werden zudem noch aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihres Geschlechts, ihres Familienstandes oder des Umstands, dass sie Kinder haben, diskriminiert. Jedoch verbie-tet das Gleichbehandlungsgesetz die Anmietung oder den Verkauf einer Wohnung beziehungsweise eines Hauses aus diesen Gründen zu verweigern. Von Diskriminierung Betroffene haben Anspruch auf Schadenersatz für die Verletzung ihrer Würde und für die möglicher-weise entstandenen finanziellen Nachteile. Die Anwaltschaft für Gleichbehandlung berät Sie gern zu diesem Thema.

Aufruf: VKI startet SammelklageIn der Vergangenheit haben diverse österreichische Banken ihren Kun-den Beteiligungen an geschlossenen Schiffs- oder Immobilienfonds verkauft. Aufgrund des negativen Verlaufs dieser Fonds, sind den Konsumenten erhebliche Schä-den entstanden. Im Auftrag des Konsumentenschutzministeriums (BMASK) hat der Verein für Kon-sumenteninformation (VKI) daher eine Sammelintervention gestartet. Mit Erfolg: Die Erste Bank bietet ihren Kunden an, 30 Prozent bezie-hungsweise bei hohen oder häufigen Beteiligungen 25 Prozent der jeweils erlittenen Schäden zu bezahlen. Der VKI rät den betroffenen Kunden, das Angebot anzunehmen. Andere Banken, wie zum Beispiel nahezu alle Raiffeisen-Regional-Banken in Niederösterreich, verschiedene Volksbanken und auch einzelne Hypo- und Privatbanken, zeigen sich allerdings weniger kooperativ. Der VKI startet daher eine Sammel-klage und ruft Geschädigte dazu auf, sich der Klage anzuschließen.

MÄRZ 2014 Konsumentenschutz 9

Der Flug hat Verspätung, das Rück-flugticket verfällt und die Fluglinien waschen ihre Hände in Unschuld – damit soll jetzt Schluss sein. EU-Par-lament und EU-Kommission stärken den Flugreisenden den Rücken.

Flugreisende sollen künftig mehr Rechte erhalten. Das Europäische Par-lament hat entsprechende Vorschläge der EU-Kommission weiter verbes-sert. Derzeit erhalten nur zwei Pro-zent der Passagiere nach Einreichung einer Beschwerde gegen eine Flugli-nie tatsächlich eine Entschädigung. Die Fluggesellschaften sollen nun den Schadenersatz so einfach machen wie den Ticketkauf selbst. In den Flughä-fen sollen Anlaufstellen eingerichtet werden, an denen sich die Fluggäste über die Umstände ihrer Reiseunter-

brechung sowie über ihre Rechte infor-mieren können.

Fluglinie zahlt bei VerspätungIm Falle von Flugverspätungen soll die Fluglinie den Passagier binnen 30 Mi-nuten nach der planmäßigen Abflugzeit über Flugumbuchungen informieren. Für Flüge bis zu 3500 Kilometer soll ab einer Verspätung von drei Stunden eine Pauschale von 300 Euro pro Flug- strecke erstattet werden (statt ab fünf Stunden laut Kommissionsvorschlag), für längere Flüge soll es ab fünf Stunden Verspätung 400 Euro pro Strecke ge-ben. Für Langstreckenflüge über 6000 Kilometer sollen ab einer Verspätung von sieben Stunden 600 Euro fällig werden. Für Hotelübernachtungen bei unverschuldeten Verspätungen oder Annullierungen fordert das Parlament

maximal 125 Euro pro Nacht, begrenzt auf fünf Nächte. Die EU-Kommission hatte maximal 100 Euro für höchstens drei Nächte vorgeschlagen.

Kein Ticketverfall mehrWichtig ist der Wegfall der sogenann-ten ‚no show‘-Klausel (Nichterschei-nen) bei Direktflügen. In Zukunft sollen Fluggäste nicht mehr daran ge-hindert werden können, einen Rück-flug anzutreten, auch wenn sie das Ti-cket für die Hinreise nicht in Anspruch genommen haben. Bisher ist das Rück-flugticket in diesem Fall automatisch verfallen.

Verbesserungen gibt es auch beim Handgepäck. Die unentgeltliche Mit-nahme von Handgepäck zusätzlich zum vorgesehenen Kabinengepäck soll auch einen Mantel, eine Handtasche

und eine Einkaufstasche vom Flugha-fen-Shop umfassen dürfen. Vor allem bei Billigfliegern ist das derzeit nicht der Fall.

Schnell geschlichtetDamit die Rechte der Passagiere auch wirklich durchgesetzt werden können, hat das EU-Parlament die Einführung von unabhängigen Schlichtungsstellen, die den Passagieren außergerichtlich in Beschwerdefällen helfen sollen, sowie feste Beantwortungsfristen für die Air-lines beschlossen. Sollte eine Fluglinie nicht innerhalb von zwei Monaten auf eine Beschwerde reagieren, so würde automatisch der Schadenersatzan-spruch des Fluggasts gelten.

Nun müssen sich Europaparla-ment und Mitgliedsstaaten über die neue EU-Verordnung einigen.

Verordnung: EU will Rechte von Flugreisenden stärken

Künftig soll es an Flughäfen Anlaufstellen für Flugreisende geben, an denen sie sich über die Umstände ihrer Reiseunterbrechung sowie ihre Rechte informieren können.

Konsumentenschützer in Österreich fordern schon lange eine Begrenzung des Leerraums in Produktpackungen. Immer wieder kommt es aufgrund dieser „Freiheit“ zu versteckten Preis- erhöhungen, wie zum Beispiel bei den Pringles-Chips von Kellogg.

In Deutschland gibt es eine Leitlinie, die festhält, dass am Gesamtvolumen einer Packung maximal 30 Prozent Luft tolerierbar sind. Leider gibt es eine solche Richtline in Österreich nicht. Versteckten Preiserhöhungen seitens der Hersteller sind somit Tür und Tor geöffnet – wie in diesem Fall:

In einer E-Mail beschwerte sich Herr S. direkt bei der Kellogg GmbH über die Pringles-Chips. Der Vorarl-berger Konsument hatte sich eine Dose „Pringles XTRA Kickin‘ Sour Cream & Onion“ gekauft und stellte beim Öffnen fest: 6 Zentimeter der Dose waren leer. Bei einer Verpackungs-größe von 25 Zentimetern macht das einen Leerraum von 24 Prozent aus. Zwar würde das noch innerhalb der deutschen Toleranzgrenze liegen, trotz-dem ist Herr S. verärgert: „Von außen ist dieser Leerraum in keinster Weise zu vermuten!“

In einer E-Mail machte der Kunde seinem Ärger Luft und konfrontierte den Hersteller mit der Sache. Kellogg antwortete (nach einer zweiten E-Mail von Herrn S.):

Viel Luft für „optimalen Schutz“„Schade, dass Sie mit Pringles nicht zufrieden sind. Umso dankbarer sind wir Ihnen, dass Sie sich die Zeit ge-nommen haben, uns über Ihre Er-fahrungen mit unserem Produkt zu informieren. Derlei Hinweise sind für uns sehr wertvoll, um unseren hohen Qualitätsstandard zu erhalten und mögliche Schwachstellen aufzu-decken.

Wir nehmen gern Stellung zu Ihrer Beanstandung:

Seit dem Vorjahr haben all unsere Dosen die gleiche Höhe und den glei-chen Durchmesser. Dies soll einen sicheren Transport und eine bestmög-liche Lagerung gewährleisten. Die Pringles werden so optimal geschützt. Ob sich 175 Gramm (Xtreme) oder 190 Gramm (Basis) in der Dose befin-den, ist außen deutlich abzulesen.

Wir hoffen, dass Sie unsere Aus-führungen nachvollziehen können und würden uns freuen, Sie weiterhin zu un-seren Verbrauchern zählen zu dürfen.“

Weniger Inhalt für gleiches GeldDie AKtion hat nochmal nachgefragt, denn wir wollten wissen: Wurde neben der Größe der Dosen auch die Men-ge des Inhalts verändert? Und warum

ist eine Dose mit 175 Gramm befüllt und die andere mit 190 Gramm – der Unterschied beträgt gerade einmal 15 Gramm, das sind 7 oder 8 Chips (1 Chip hat 2 Gramm)? Die Antwort auf unsere Nachfrage blieb in etwa diesel-be. Bei unseren Recherchen haben wir jedoch Folgendes herausgefunden:

In der Vergangenheit hat Kellogg den Inhalt der Pringles-Dose immer wieder reduziert – bei anhaltend glei-chem Preis. Plötzlich wurden dann In-halt – und Preis – wieder erhöht. Der Konsument freut sich in der Regel so über mehr Inhalt, dass der höhere Preis kaum wahrgenommen wird – eine klassische Verschleierungstaktik, die in der Industrie gern verwendet wird. So kam es innerhalb weniger Jahre bei Pringles zu einer Preiserhöhung von über 50 Prozent.

Derzeit kostet eine Dose in di-versen Angeboten übrigens 1,99 Euro – statt 2,49 Euro.

Mogelpackung des Monats: Pringles-Chips von Kellogg

Pringles – eine Dose mit starken Gewichts- und Preisschwankungen

Die Dosen von Pringles: Hier ist mal mehr drin – und mal weniger.

Mogelpackung entdeckt?

Die AKtion veröffentlicht in jeder Ausgabe die „Mogelpackung des Monats“. Helfen Sie mit, die Tricks der Hersteller aufzudecken: Schicken Sie ein Beweisfoto und eine kurze Beschreibung an AK Vorarlberg, Redaktion AKtion, Stichwort: Mogelpackung,Widnau 2-4, 6800 Feldkirch oder gern auch per E-Mail an [email protected].

Anwaltschaft für Gleichbehand-lung: Telefon 0800 206 119 oder [email protected] Folder: bit.ly/gleichwohnen

Weitere Informationen: bit.ly/sammelklage

Page 10: Aktion März 2014

10 Bildung MÄRZ 2014

Nachhaltige Bildungspolitik wäre auch auf Landesebene möglich, ins-besondere bei der Schulautonomie, wo Vorarl berg als Modellregion et-was zeigen könnte. Tatsächlich aber herrscht Chaos in der Bildungspoli-tik des Landes.

Bei einem Test in Mathematik, der Bildungsstandards an Volksschu-len sichtbar machen sollte, belegten Vorarl berger Kinder den letzten Platz. Die Einführung der Bildungs-standards und deren regelmäßige Überprüfung soll den Fokus auf die Kompetenzen der Schüler richten und zur Reformierung des Schulwe-sens beitragen.

Eine öffentliche Diskussion der Einzelergebnisse wird vermieden, um einen „Wettbewerb zwischen Bundesländern oder Schulen erst gar nicht aufkommen zu lassen“, heißt es dazu aus dem Unterrichtsmini-sterium. Konkrete Zahlen werden unter Berufung auf den Datenschutz nur den Schulen mitgeteilt, die so auf ihre Schwachstellen aufmerksam gemacht werden und damit arbeiten sollen.

Zurück zur Tagesordnung„Eine Überprüfung des Lernfort-schrittes und definierter Standards ist nicht falsch, aber man sollte schon vorher wissen, was man mit den Ergebnissen letztlich machen will. Bei uns wird einfach erhoben, ein bisschen was wird öffentlich ge-macht, der mediale Wirbel hält ein paar Wochen an und danach keh-

ren alle zurück zur Tagesordnung“, sagt der Bereichsleiter der AK-Bil-dungspolitik, Gerhard Ouschan.

Man dürfe die Frage der Volks-schule auch nicht losgelöst von der Bildungslaufbahn davor und danach betrachten. Vielmehr müsse von der Elementarpädagogik bis hin zur Trennung der Kinder mit zehn Jah-ren in differenzierte Schultypen alles auf den Prüfstand gestellt werden.

Warten bis Mai 2015Die Landesregierung hat in der Schulfrage im Moment eine ganz kla-re Position, nämlich abzuwarten. Erst

sollen die Ergebnisse eines Projektes ausgewertet werden, das sich mit der Schule der 10- bis 14-Jährigen aus-einandersetzt. Das heißt warten bis Mai 2015. Damit spart man sich eine Diskussion der brisanten Bil-dungsfragen bis zur Landtagswahl am 21. September diesen Jahres. „Dabei zeigt dieses Forschungs-projekt auf, wo angesetzt werden muss“, so Gerhard Ouschan, der sich in einem Workshop selbst von der Qualität des Projektes überzeugen konnte. Häufig wird die Tatenlosig-keit auch mit dem Verweis auf die Zuständigkeit des Bundes erklärt. Dabei könnte das Land auch ohne

Einbindung des Bildungsministeri-ums einige Dinge autonom regeln.

„Wir gehen zu wenig weit“Die Pflichtschulen haben unter-schiedliche Bedürfnisse. Auf die Frage des Standortes und der Zusammen-setzung der Klassen wird bei der Per-sonalzuweisung zu wenig Rücksicht genommen. Dazu Silvia Benzer, Di-rektorin einer Volksschule in Wolfurt und Bildungssprecherin für die Frei-heitlichen im Landtag, im Gespräch mit der AKtion: „Vorarlberg ist in der Frage des Personalschlüssels in Aus-nahmefällen flexibel, sonst könnten

Kleinschulen bei uns schon lange nicht mehr existieren. Aber wir ge-hen zu wenig weit. Den Schulen wäre enorm geholfen, wenn es eine sozi-alindexierte Personalzuweisung geben würde.“

Heißt: Man betrachtet die spezi-fische Situation an den Schulstand-orten, reagiert darauf und schafft so mehr Chancengerechtigkeit für Kinder mit ihren individuellen Be-dürfnissen. In anderen Regionen, wie Zürich oder Holland, zeigt eine Per-sonalpolitik dieser Art große Erfolge.

Direktoren können derzeit nur sehr eingeschränkt autonom reagie-ren. Es ist jedoch notwendig, dass der

Personaleinsatz rasch und unbüro-kratisch vor Ort entschieden werden kann und nicht durch Formulare und Ansuchen verzögert wird. „Autono-mie für die Schulen und Freigabe von Stundenkontingenten könnten Pro-bleme von heute auf morgen lösen. So müssen vor allem im Schulein-gangsbereich zwei statt einem Lehrer in den Klassen zum Einsatz kommen. Dafür müsste man nur die Stunden-kontingente freier gestalten können“, so Benzer.

Es sei auch eine Frage des Fest-haltens an Zuständigkeiten. Wenn Probleme auftauchen, müsse man oft lange zuwarten, bis die Situation sich bessert, zum Schaden des Kindes und auch des Klassenverbandes. Durch den Abbau von Bürokratien und die Stärkung der Führungskräfte an den Schulen wäre ihrer Meinung nach ein großer Schritt getan. Unter anderem brauche es auch eine weitere Initia-tive zur administrativen Entlastung der Schulleiter, damit erfolgreiche Schulentwicklung vor Ort stattfinden könne.

Für Ouschan reagiert das Land zu zögerlich auf die Herausforderungen. „Man stopft Löcher wo sie sich gerade auftun, ruft Programme ins Leben die das gröbste abfedern. Einen klaren Plan vermisse ich allerdings. Es geht um die Zukunft unserer Kinder und damit um unsere Gesellschaft insgesamt. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, Schritte zu setzen. Der Bund hinkt schulisch müde hinterher, trauen wir uns mutig voranzulaufen und den Rest mitzuziehen“, so Ouschan.

„Vorarlberg muss in Sachen Bildung mutiger vorangehen“

ECDL®-Standard- Lehrgang (Vormittag)Erwerben Sie umfassende Kenntnis-se über Windows und das gesamte Office Paket. Durch die Prüfungen zum ECDL®-Standard erlangen Sie ein europaweit anerkanntes Zertifikat, das Ihre EDV-Kompe-tenzen im Bereich Windows und Office bestätigt. Das ECDL®-Stan-dard-Zertifikat ist Ihr erster Schritt auf dem Weg zur professionellen Bedienung eines Computers. Der Lehrgang beginnt am 31. März im AK-Bildungscenter in Feldkirch.

Die hohe Kunst des kleinen GesprächsSowohl im Beruf als auch im Privaten wird die hohe Kunst des kleinen Gesprächs immer wichti-ger. Dabei geht es weniger um das „WAS“ als um das „WIE“. Wie Sie leicht ins Gespräch kommen und locker Kontakte knüpfen, das erfah-ren und trainieren Sie in diesem Seminar. Nehmen Sie die Heraus-forderung an für mehr Witz und Esprit, Charme und Charisma – für das „kleine Gespräch“, das gelingt. Der Kurs beginnt am 11. März im AK-Bildungscenter in Feldkirch.

Der Verkauf kann auch Spaß machen Spaß im Verkauf – geht das? Die Antwort auf diese Frage bekommen Sie in diesem neuen Seminar unter der Leitung des Verkaufsprofis Holger Bösch. Nach Abschluss dieses Intensiv-Trainings, das auch Spaß machen soll, können Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen in Verkaufsgesprächen überzeugend darstellen und erfolgreich verkau-fen. Der Kurs beginnt am 28. März im AK-Bildungscenter in Feldkirch.

So ein Kinder-garten

Man(n) kann sich den Job als Kinder-gartenpädagoge nur leisten, wenn man noch ein zweites Standbein hat. So oder so ähnlich könnte der Schluss lauten, wenn man das Interview mit Dominik Burtscher auf der gegenüberlie-genden Seite liest. Er verdient in meinen Augen mehr als nur intellektuelle Wertschätzung. Die Arbeitgeber-Verhandler des neuen Sozial-Kollektivvertrages haben es meiner Meinung nach begriffen und bezahlen Kinder-gartenpädagogen rund ein Viertel mehr als diese in den Gemeinden verdienen würden. Vermutlich mit ein gewichtiger Grund, warum so wenige Männer den Weg in den Kindergarten finden. Große Teile der Lohnkosten holen sich die Gemeinden wieder vom Land zurück, knapp 33 Millionen sind das laut Voranschlag 2014 in Zah-len ausgedrückt. Viel Geld, sagen jetzt sicher einige. Nicht genug Geld, wenn man sieht was bei den Betroffenen letztlich ankommt, sage ich.

Kommentar

Das AK-Bildungscenter ist seit Jänner 2014 auf Ö-Cert gelistet. Damit wird die hohe Qualität und Transparenz „unserer Einrichtung“ nun auch ös-terreichweit anerkannt.

Das bedeutet für Bildungsinteressierte mehr Überblick über Qualitätsanbie-ter österreichweit und gleiche Mög-

lichkeiten beim Zugang zur Förderung ihrer Weiterbildung, auch wenn diese nicht im eigenen Bundesland stattfin-det. Durch Ö-Cert gehören die Zeiten der Mehrfachzertifizierungen der Ver-gangenheit an.

Zusätzlich zu den bereits beste-henden qualitätssichernden Maßnah-men erfüllt das AK-Bildungscenter die

Grundvoraussetzungen von Ö-Cert, die es als Erwachsenenbildungsorga-nisation auszeichnen, eine wichtige Information für Bildungsinteressierte und Fördergeber.

Qualität sichern„Wir freuen uns über die Aufnahme in das Verzeichnis der Ö-Cert-Quali-tätsanbieter. Ö-Cert ist ein Qualitäts-nachweis, der von Bund und Ländern auf der Grundlage einer 15a-Vereinba-rung vergeben wird. Er bestätigt, dass das Bildungscenter der AK Vorarlberg ein österreichweit anerkanntes Qua-litätsmanagementsystem anwendet“,

sagt Gerti Scheriau, die Leiterin des AK-Bildungscenters.

Ö-Cert sei für die gesamte österrei-chische Szene der Erwachsenenbildung ein weiterer Professionalisierungs-schritt und das AK-Bildungscenter nun anerkannter Teil dieser großar-tigen Initiative.

AK-Bildungscenter ist österreichweit anerkannt

„Ö-Cert“ ist ein Qualitätsrahmen für Erwachsenenbildung, seit Anfang dieses Jahres ist auch das AK-Bildungscenter Träger dieses Zertifikats

Kontakt: Gerhard Ouschan, [email protected]

Gerhard Ouschan

EDV: Regina Knecht, 050/258-4030, [email protected]

Wirtschaft: Angelika Madlener, 050/258-4034, [email protected]

„Das Land Vorarlberg könnte einige Dinge in der Schulpolitik sofort und ohne auf den Bund angewiesen zu sein zum Besseren verändern.“Silvia Benzer, Direktorin der Volksschule Wolfurt Mähdle

Persönlichkeitsentwicklung: Regina Knecht, 050/258-4030 [email protected]

Volksschuldirektorin Silvia Benzer im Gespräch mit der AKtion-Redaktion und dem Bereichsleiter der AK-Bildungspolitik, Gerhard Ouschan.

Das Ö-Cert ist eine wichtige Information für Bildungsinteressierte und Fördergeber.

Page 11: Aktion März 2014

MÄRZ 2014 Bildung 11

Die AKtion traf einen der wenigen Kindergartenpädagogen Vorarlbergs zum Gespräch. Dominik Burtscher leitet seit einem Jahr den Kindergarten Feldkirch-Levis.

Laut einer Empfehlung der OECD sollten etwa 20 Prozent Männer im Bereich der Elementarpädagogik be-schäftigt sein. In Vorarlberg sind es (aufgerundet) 0,4 Prozent, von 1347 Beschäftigten sind sage und schreibe nur fünf männlich.

Einer dieser fünf Elementarpädagogen ist der 30-jährige Dominik Burtscher, er leitet seit einem Jahr den Kindergar-ten Feldkirch-Levis. Die AKtion hat mit ihm über seinen Beruf gesprochen und dabei auch etwas über das Tisch-lerhandwerk erfahren.

Warum wird man Kindergarten-pädagoge? Dominik Burtscher: Das war schon immer mein Traumberuf. Wir sind zuhause vier Geschwister und ich habe meinen Bruder oft aus dem Kindergar-ten abgeholt. Ich bin dann oft noch hi-nein und habe Kinderbücher vorgele-sen, weil es mir einfach Spaß gemacht hat, da ist der Wunsch vermutlich ent-standen. Bei uns ist die ganze Familie im Sozialbereich, auch meine Schwes-ter ist Kindergartenpädagogin.

Seit wann sind Sie im „Kindi“?Ich habe 2002 in der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik in Feld-kirch (BAKIP) maturiert und danach eine Tischler-Lehre gemacht. Seither bin ich wechselweise im Kindergar-ten und selbstständig als Tischler und mit einem Umzugsservice beschäftigt. Im Moment bin ich zu 70 Prozent im Kindergarten angestellt und etwa 30 Prozent selbstständig.

Und mit welchen Vorurteilen wird man konfrontiert?Ich bin noch nie offenen Vorurteilen wegen meines Berufes begegnet. Die Kinder nehmen das völlig neutral auf,

bei manchen Eltern ist es eher Verwun-derung, auf einen Mann als Kinder-gartenpädagogen zu treffen. Jedenfalls hatte ich noch nie eine negative Erfah-rung deswegen.

Was haben die Kinder von einem männlichen Kindergartenpädagogen?Das ist schwierig zu sagen. Klar habe ich geschlechtsbedingt eine andere Art, mit Kindern umzugehen. Aber das liegt nicht nur daran, dass ich ein Mann bin, sondern auch an meiner Persönlichkeit – wie das sicher auch bei Frauen der Fall ist, jeder Mensch ist anders. Ich bin eher der Hau-Ruck-Typ, mache sicher auch oft spaßige Sachen. Ästhetische Dinge wie schöne Blümchen malen und alles wunderbar herrichten sind nicht meins. Manch-mal dürfen die Kinder bei mir viel-leicht eher ihre wilde Seite ausleben, Dinge machen, die bei einer Frau nicht gehen. Aber ich weiß nicht genau, wie viel davon vom Geschlecht oder der Persönlichkeit abhängig ist.

Wie finden die Kolleginnen den Onkel?Super (lacht). Ich will nicht sagen, dass ich hier der Hahn im Korb bin, aber

es ist schon etwas Besonderes, wenn es einen Mann im Kindergarten gibt und es freuen sich eigentlich auch alle darüber.

Und was sagt man zu Männern, die den selben Weg einschlagen wollen?Man hat einen sicheren Job und wird überall mit offenen Armen empfangen. Es ist eine tolle Lebensschule, wenn man im täglichen Kontakt mit den Kindern ist.

Gibt es auch weniger positive Seiten an der Kindergartenpädagogik?Eine Familie zu ernähren ist schwie-rig, deshalb habe ich auch ein zweites Standbein.

Wie könnte man für andere Männer die Karriere als Kindergartenpädagoge attraktiver machen?Was mir schon oft aufgefallen ist, es hat in letzter Zeit viele Kampagnen ge-geben zum Thema Frauen in Männer- berufe oder Mädchen in technische Berufen. Etwas in die andere Rich-tung habe ich aber noch nicht gesehen. Was auch noch fehlt, ist eine langfris-tige Perspektive in diesem Job. Viele

Frauen werden irgendwann schwanger, bleiben längere Zeit zuhause und ge-hen dann vielleicht nur noch Teilzeit arbeiten. Das ist eine Geschichte, die für viele Männer in unserer Gesell-schaft keine Option ist. Was tue ich in zwanzig Jahren, wenn ich 50 bin? Ich weiß nicht, ob ich dann noch Lust habe oder fähig bin, mit dreißig Kindern im Turnsaal Programm zu machen. Es ist im Kindergarten eben nicht so wie in großen Unternehmen, in denen man aus der Produktion heraus ins Büro wechselt. Klar kann man sagen, ich gehe dann in die Kindergartenkoordi-nation, aber diese Stellen werden auch nicht täglich frei. Ich persönlich glau-be, viele junge Männer würden diesen Beruf gerne lernen und werden dann von ihrem Umfeld darauf aufmerksam gemacht, wie schwierig es letztlich ist. Für mich war das kein Thema, ich habe mir diese Gedanken nie gemacht, aber

ich habe auch ein zweites Standbein, auf das ich notfalls ausweichen kann.

Dominik Burtscher ist einer von fünf Männern in Vorarlbergs Kindergärten.

„Eine Familie davon zu ernähren ist schwierig“

Luftballons und Kinder gehören zum Berufsalltag eines Kindergartenpädagogen.

Frühpädagogik: Zahlen 2013/14

Zahl der Kindergärten: 246Kinder gesamt: 9395Kindergartenpädagoginnen: 986Kindergartenpädagogen: 2Kindergartenhelferinnen: 356Kindergartenhelfer: 3Einstiegsgehalt Kindergartenpäda-gogen laut Gemeindebedienste-tengesetz: 2000 Euro (brutto)Einstiegsgehalt Kindergartenpäd-agogen im Sozialkollektivvertrag: 2548 Euro (brutto)Einstiegsgehalt für Kindergarten-helfer laut Gemeindebedienste-tengesetz: 1600 (brutto)Einstiegsgehalt Kindergarten-helfer im Sozialkollektivvertrag: 1828 Euro (brutto)

Ein philosophischer Blick auf die Schönheit

Ein schönes Leben zu wollen und es zu leben, sind zwei verschiedene Dinge: Wer das Leben aufschiebt, hat schon verloren. Wer einsieht, dass es nie schöner ist als jetzt, kann nur gewinnen. Schönheit ist wie Liebe und Glück ein mensch-liches Grundbedürfnis. Aus philo-sophischer Sicht kann das höchste Ziel des Menschen aber nicht sein, Topmodel zu werden, sondern ein schönes, lustvolles, erfülltes Leben zu haben. Die Annahme, eine auf-gespritzte Oberlippe sei das Tor zu diesem Leben, ist schlicht falsch. Rebekka Reinhard bringt unsere schönheitsversessene Gegenwart und so unterschiedliche Denker wie Sokrates, Montaigne oder Laotse zusammen, was zu erstaun-lichen Aha-Erlebnissen führt. Mit klarem Blick hinter die schöne Fas-sade ergründet sie die geistige und seelische Dimension des Themas.

Rebekka ReinhardSchön sein, schön scheinen, schön leben

Ludwig-Verlag München, 240 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-453-28049-6, 19,99 Euro

Buchtipp

Im Rahmen des Projekts „Social Me-dia Certificate+“ (SMC+) werden auch heuer wieder 150 Schüler fit fürs Netz. Die AK Vorarlberg und das Gymnasium Schillerstraße Feldkirch haben das erfolgreiche Schulungsmo-dul 2013 ins Leben gerufen.

Ziel des Projektes ist es, die Schüler der fünften Schulstufe für die Ge-fahren im Internet zu sensibilisie-ren. Urheberrecht, Datenschutz und IT-Security, Konsumentenschutz sowie Cybermobbing sind wichtige Bestandteile des verpflichtenden Mo-duls.

Erstmals werden die Jugendlichen in diesem Jahr im verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones geschult. Die Kursinhalte werden zunächst theo- retisch von AK-Konsumentenberate-rin Sandra Leichte, BBA, erläutert und anschließend vom Informatiklehrer des Gymnasiums Dipl.-Ing. (FH) Mario Wüschner und weiteren Pädagogen im Informatikunterricht am Bildschirm umgesetzt. Ein wichtiger Bestandteil des Schulungsmoduls ist zum Beispiel das Urheberrecht. Denn gerade in Sozialen Netzwerken ist die Versuchung groß, urheberrechtlich geschützte Werke wie Texte, Fotos oder Videos zu verwenden beziehungsweise zu teilen.

Ein zentrales Thema ist auch Cy-bermobbing. Die Schüler werden da-für nicht nur sensibilisiert, sondern erfahren auch, wie man sich als Betrof-fener oder Beobachter richtig verhält.

Um den Inhalt des Schulungsmo-duls möglichst nachhaltig vermitteln zu können, müssen die Schüler am Ende eine Prüfung ablegen. Bei posi-tivem Abschluss erhalten sie ein Zer-tifikat, welches bestätigt, dass sie nun das nötige Rüstzeug für den sicheren Umgang mit den Medien haben.

Finanziell und ideell unterstützt wird das Projekt vom Elternverein des Gymnasiums.

Mehr Schulen ins Boot holenDas SMC+ steht auch anderen Schu-len zur Verfügung. „Unser Ziel ist es,

so viele wie möglich ins Boot zu holen. Je früher wir lernen, richtig mit dem Medium umzugehen, desto besser können wir uns gegen die Gefahren im Internet wappnen“, so Projektbe-treuer Mario Prünster, vom AK-Bil-dungscenter.

„Social Media Certificate+“: Erfolgreiches Schulungsmodul startet zum zweiten Mal

Sicher im Netz – von Handy bis Facebook

Bringen den Schülern Facebook, Smartphone und Urheberrecht näher: Informatiklehrer Mario Wüschner und AK-Konsumentenberaterin Sandra Leichte.

„Social Media Certificate+“

Sie interessieren sich für das SMC+ beziehungsweise möchten das erfolgreiche Schulungsmodul auch an Ihrer Schule anbieten? Projektbetreuer Mario Prünster, MAS, vom AK-Bildungscenter informiert Sie gern.

Projektbetreuer Mario Prünster Telefon: 050/258-4024 oder [email protected]

Page 12: Aktion März 2014

12 Magazin MÄRZ 2014

Postgebührzahlt

Empfänger

An dieAK VorarlbergRedaktion AKtionWidnau 2-46800 Feldkirch

Meine Meinung zum Thema

Name / Adresse

Eine lebendige Zeitung für alle Arbeit-nehmer in Vorarl berg lebt vom Dialog. Ihre Meinung ist uns viel wert.

Die Rubrik „Leserforum“ auf Seite 2 steht ganz im Zeichen Ihrer Meinung und Anregungen. Schreiben Sie uns zu einem der Themenbereiche Arbeit, Bildung und Konsumentenschutz

einen Leserbrief und gewinnen

Sie mit etwas Glück einen kabellosen Aktivitäts- und Schlaf-Tracker „The One“ von fitbit. Das Porto überneh-men wir, wenn Sie den Kupon links verwenden. Sie können uns aber auch eine E-Mail an leserbrief@ak-vorarl- berg.at senden. Bitte beachten Sie: Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. Der Absender muss zu-mindest der Redaktion bekannt sein.

Hier einige Themen aus dieser Ausgabe der AKtion, zu denen uns Ihre Meinung besonders interessiert: die AK-Wahl 2014 (Seite 3), die Jo-baussichten in Vorarlberg (Seiten 6 und 7), ihre Erfahrungen mit E-Rea-dern (VKI-Test auf Seite 8), die neue EU-Verordnung über die Rechte von Flugreisenden (Seite 9) und die nach-haltige Bildungspolitik in Vorarlberg

(Seite 10).

Ihre Meinung, bitte!Ihre Zuschriften werden belohnt

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Schweres Heben und Tragen

In den letzten Jahrzehnten ist in der Arbeitswelt ein Rückgang beim Heben und Tragen von Lasten durch die Beschäftigten feststellbar, vor allem durch zunehmende Automatisie-rung und verstärkten Einsatz von Hilfsmitteln (Fördermittel, tech-nische Hebehilfen und so weiter). Dennoch dürfen auch heute die Gefährdungen für den Stütz- und Bewegungsapparat durch manu-elle Lastenhandhabung nicht aus dem Auge verloren werden. In den Krankenstandstatistiken sind Erkrankungen des Bewegungsap-parates immer noch von großer Bedeutung. Nach wie vor muss die Belastung der Arbeitnehmer/innen durch das Bereitstellen von Lasten-handhabungsmitteln oder durch organisatorische Maßnahmen auf ein gesundheitsgerechtes Ausmaß verringert werden. Wichtige, ein-fache Grundregeln sind:� Unterweisung der Betroffenen (richtiges Heben sowie richtige Anwendung von Hebehilfen)� in die Knie gehen und den Rü-cken gerade halten� vorhandene Hebehilfen auch regelmäßig verwenden� schwere Lasten zu zweit heben� Ruhepausen beachtenMüssen am Arbeitsplatz häufig Lasten gehoben beziehungsweise bewegt werden, ist eine Evaluierung des Arbeitsablaufes notwendig; da-bei ist die Beiziehung der Betriebs- ärztin/des Betriebsarztes wesent-lich. Weiters ist eine Unterweisung durch den betriebsärztlichen Dienst über richtiges Heben und Tragen immer wieder eine große Hilfe. Um eine ergonomisch günstige Situation herzustellen, sind bei der Evaluierung insbesondere folgende Punkte zu beachten:� möglichst körpernahes Heben � möglichst den Oberkörper gerade

halten und nicht ver-drehen� Die

Last soll mit guten

Griffen ver-sehen und somit „hand-lich“ sein (reduziert die Unfall-gefahr).

Sicherheitstipp

Dr. Alfons Vith, 05574/78601

Arbeitsinspektion Bregenz www.arbeitsinspektion.gv.at

Zahlreiche Frauenorganisationen, Netzwerke und Institutionen aus Vorarlberg präsentieren sich am Inter-nationalen Frauentag (8. März 2014) beim 5. Vorarlberger Frauen-Info-Fest. Auch die Rechtsexpertinnen der AK Vorarlberg sind vertreten.

Ob berufliche, private oder gar recht-liche Anliegen – auf dem Frauen-In-fo-Fest stehen Ihnen zahlreiche Ex-perten zur Verfügung, mit denen Sie sich austauschen können. Nahezu alle Vorarlberger Informations- und Be-ratungseinrichtungen für Frauen sind vertreten. Darunter auch Referen-tinnen der AK Vorarlberg, die Sie gern über Ihre Rechte rund um Arbeit, Beruf und Familie informieren und beraten.

Das Frauenreferat der Vorarlberger Landesregierung, das Fraueninforma-tionszentrum FEMAIL und das Frau-ennetzwerk Vorarlberg geben in der Ausstellung „Wert-Schätze“ wichtige Tipps und Entscheidungshilfen für Frauen. Die Erhaltung und Förde-rung alter Handwerkstechnik steht im Zentrum der Ausstellung „LandHand – Hände, die Werte schaffen!“ der ARGE LandHand.

Mit der Ausstellung „blick*wech-sel“ lädt der Verein Amazone ein, „blick*wechsel“ zu wagen: wie wir uns und unsere Körper wahrnehmen, uns entwerfen, uns politisch einmischen, einen beruflichen Weg einschlagen,

mit Gewalt umgehen, wie wir lieben und mit anderen leben.

Unterhaltung vom Feinsten Das Kirchenfrauen-Kabarett gibt Sze- nen seines neuen Programms zum Besten und sorgt damit für Un-terhaltung. Regionale Köstlich-keiten bietet das Buffet der Bäue- rinnenorganisation und alkoholfreie Cocktails gibt es an der „Amazonen-Bar“ des Mädchenzentrums Amazone.

Ein weiteres Highlight des Tages sind die Landtagsführungen, die einen Einblick in die Entscheidungszentra-le unseres Landes ermöglichen. Los geht‘s zweimal täglich um 10.30 und um 13.30 Uhr jeweils beim Hauptein-gang.

Auch für die Kleinen ist gesorgt Um auch besonders viele Mütter beim 5. Vorarlberger Frauen-Info-Fest im Landhaus Bregenz begrüßen zu

können, werden alle Kinder ab drei Jahre in der Zeit von 10 bis 14 Uhr kostenlos vom Verein der Vorarlberger Tagesmütter betreut.

Frauen-Info-Fest: Informieren, beraten, vernetzen Sie sich!

Die Rechtsexpertinnen der AK Vorarlberg beantworten Ihre Fragen rund um Arbeit, Beruf und Familie

AK informierte auf der Baby & KindEs gab viel zu tun für die Rechtsex-perten des AK-Büros für Familien und Frauenfragen auf der diesjährigen Baby & Kind. Zahlreiche Messebesu-cher informierten sich über die Fami-lienbeihilfen, Mutterschutz, Karenz-zeiten, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Teilzeitarbeit und vieles mehr. Nicht fehlen durfte natürlich Clown Pompo, der mit seinen lusti-gen Scherzen und bunten Luftballons nicht nur die Kinder unterhielt.

5. Vorarlberger Frauen-Info-Fest

Das 5. Vorarlberger Frauen-Info-Fest findet zum Internationalen Frauentag am Samstag, den 8. März 2014, statt. Informieren Sie sich über die verschiedenen Frauenorganisationen, Frauennetz-werke und Institutionen Vorarl-bergs im Landhaus Bregenz von 10 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Das Rahmenprogramm:

• 10 Uhr Eröffnung und Begrüßung• 10.30 und 13.30 Uhr Landtagsführung• 11 und 12.30 Uhr Kirchenfrauen-Kabarett• 10.30 bis 13.30 Uhr Vorträge

Weitere Infos: www.vorarlberg.at/frauen

Kellner 30.000 Euro Lohn vorenthaltenEin Kellner meldete sich bei der Arbeiterkammer. Er war in einem Kaffeehaus für 25 Stunden beschäf-tigt. Tatsächlich arbeitete er oft mehr als 40 Stunden – ohne Arbeitsvertrag. Auch Urlaubsgeld und Krankenstand gab es nicht. Als das Café schließen musste, verlor er seinen Job. Da der Kellner seine Arbeitszeiten immer notiert hatte, konnte die AK belegen, dass ihm rund 30.000 Euro zu wenig aus-bezahlt wurden. Die AK klagte die Betreiberin des Cafés. Doch diese meldete Konkurs an. So erhielt der Arbeitnehmer zumindest 6000 Euro aus dem Insolvenzaus-fallfonds.

AK-Büro für Familien und Frauen-fragen: Telefon 050/258-2600 oder [email protected]

Die Rechtsexpertinnen der AK Vorarlberg (hier im Bild mit AK-Präsident Hubert Hämmerle) stehen auf dem 5. Vorarlberger Frauen-Info-Fest gern für verschiedenste Fragen und Anliegen zur Verfügung.