Libelle März 2014

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ZNR 02Z032680 Verlagspostamt 8010 Graz www.libelle.me / März 2014 Fokus: Mobilität Beweg dich! Diagonale Gewinnspiel

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ÖH-Zeitschrift Uni Graz

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ZNR 02Z032680Verlagspostamt 8010 Graz

www.libelle.me / März 2014

Fokus: Mobilität Beweg dich!

Diagonale Gewinnspiel

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Liebe Leserinnen!Liebe Leser!

Der Frühling bringt Gefühle, Aufbruchsstimmung, Bewegung und bedauerlicherweise auch

Stillstand. In Aufbruchsstimmung ist die ÖH und setzt sich mit ihrer Kampagne „Freie Fahrt Voraus“ für vergünstigte Öffis in Graz ein (S. 16). Die (Fort-)Bewegung inspiriert unseren Fokus, der unter dem Stichwort Mobilität alternative Mobilitätsszenarien, wie zum Beispiel Carsharing, in der Stadt aufgreift (S. 12). Barbara Hammerl vom StadtLABOR steht Rede und Antwort, wie „smart“ Graz in Bezug auf nachhaltige Mobilität ist (S. 13). Wie barrierefrei unsere Stadt bei Schnee (nicht) ist, beschreibt unser blinder Redakteur Raphael (S. 17). Warum die Zusammenlegung von Wissen-schafts- und Wirtschaftsministerium erst recht nichts am Stillstand in der Bildungs- politik ändert, thematisieren wir in dieser Ausgabe auf Seite 4. Wir geben noch eines drauf und stellen euch 10 gute Gründe vor, warum wir uns zu dieser Jahreszeit nicht verlieben sollten (S. 27). Nun wurde genug geklagt, bleibt in Bewegung und lasst euch nicht alles gefallen!

Auch für ein Gewinnspiel haben wir wieder gesorgt. Diesmal in Kooperation mit der „Diagonale 2014“ (S. 21). In diesem Sinne wünschen wir euch einen bewegten Frühling 2014 und einen guten Start ins Sommersemester!

BILDUNG

Wissenschaftsministerium S. 4Frag die Franzi S. 4Aus für Diplomstudien S. 5SBWL Wirtschaftsethik S. 6Vorsitz S. 6

UNILEBENEngagment S. 8

FOKUSMobilität in Transition S. 12Freie Fahrt Voraus S. 16Barrieren in der Stadt S. 17

GESELLSCHAFT & POLITIKAchtsamkeit S. 19

KULTURDiagonale 2014 S. 20

SPORTCheerleader S. 22

ZEITVERTREIBKolumnen S. 2610 Dinge S. 27Comic S. 27

IMPRESSUM S. 27

Adoniran Galindo24 Jahre, kommt aus Guatemala und studiert Technische Physik an der TU Wien. Er lernt gerne Neues, liebt Sport, Reisen und Sprachen.

Elisabeth Kiegerl24 Jahre, studiert In-ternationale Betriebs-wirtschaft an der WU Wien und genießt in ihrer Freizeit gerne Tacos, Tequila und die spanische Sprache.

Christina HornStudiert Germanistik und Anglistik, lebt seit drei Jahren in Graz. In ihrer Freizeit belästigt sie ihre Umwelt mit lau-tem Singen und genießt es, wichtige Unterlagen vollzukritzeln.

Michael BittnerZukünftiger Papa vom Dienst, studiert Kulturwissenschaften, macht eine Fotogra-fenausbildung. Er liebt Kochen, Literatur, ist begeisterter Reisender und Sportler.

Verena, Ruperta (Chefredakteurin) und Markus

Dominika Kalcher Selbständige Werbe-grafikerin und Künstlerin, studierte Philosophie und Psychologie. Heute studiert sie das DaSein, das AndersSein und das SoSein! www.kado.co.at

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Waren die Proteste gegen die Zusammenlegung des Wissenschafts- mit dem Wirtschaftsministerium gerechtfertigt? Ändert sich dadurch überhaupt etwas oder sind Zusammenlegung und Proteste nur sym-bolisch? Geht es eigentlich um etwas ganz anderes?

Alles nur SymbolikFrag die Franzi!

Liebe Franzi!

Ich studiere im zweiten Semester Lehramt Unterrichtsfach Deutsch/Geschichte, würde aber lieber ein anderes wäh-len. Ist das möglich und wie funktioniert der UF-Wechsel denn genau?

Tanya

Hallo Tanya!

Ein UF-Wechsel ist möglich, aller-dings ist es nicht empfehlenswert, wenn du deine jetzige Fächerkom-bination (und damit dein bisheriges Studium) schließt und ein anderes Studium inskribierst (= Studien-wechsel). Besser wäre es, wenn du dich an einer der beiden möglichen Varianten orientierst: die Inskripti-on eines zusätzlichen LA-Studiums mit der anderen Fächerkombination oder die Inskription eines Erweite-rungsstudiums (= das gewünschte neue UF). Die Variante mit dem Ergänzungsstudium hat den Vorteil, dass du nicht zwei Diplomarbeiten schreiben musst und normalerwei-se weniger Anrechnungsaufwand hast. Du kannst dich für ein Er-weiterungsstudium während der allgemeinen Inskriptionsfrist in der Studien- und Prüfungsabteilung anmelden. Außerdem hat die StV/IG Lehramt vor kurzem extra zu diesem Thema einen Leitfaden her-ausgegeben (online abrufbar unter: lehramt.oehunigraz.at), dort findest du alles, was du zu UF-Wechsel im Vorhinein wissen musst.

Liebe Grüßedeine Franzi

Schick deine Fragen zum Studium an: [email protected]

Text: Andy Fauler/ BiPol Referat Foto: Ruperta M. Steinwender

Von der Umstellung betroffen sind Studierende der Diplomstudien Alte Geschichte und Altertumskunde, Archäologie, Kunstgeschichte, Klassische Philologie Latein/Griechisch, Anglistik und Amerikanistik sowie Sportwissenschaften.Die genannten Fächer wären bereits mit Ende Septem-ber 2013 ausgelaufen, es wurde jedoch vonseiten der Universität Graz eine „Gnadenfrist“ bis 30.04.2014 ge-währt – skurriles Detail am Rande: Weitere auslaufende Diplomstudien, wie Geschichte, Philosophie und Volks-kunde wurden bis 30.11.2014 verlängert und das obwohl sie ebenfalls im WS 08, zeitgleich wie die oben erwähn-ten Studien, auf den Bachelor umgestellt wurden. Ein wichtiger Kritikpunkt ist, dass die durchschnittliche Studiendauer der einzelnen Studien bei den Fristen nicht berücksichtigt wurde, sie liegt nämlich trotz Frist-verlängerung oftmals deutlich über dem von der Uni vorgesehenen Zeitrahmen. Das Problem wurde mit den Verlängerungen jedenfalls nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Nach wie vor bemühen sich viele Studie-rende verzweifelt, ihre Diplomarbeit rechtzeitig fertigzu-

stellen, andernfalls droht ihnen die Zwangsumstellung auf den Bachelor, was einen enormen Zeitverlust und wirtschaftliche Nachteile bringen würde. Auch für die Uni würde eine Umstellung Mehrkosten verursachen, denn eine Umstellung bedeutet einen höheren Aufwand an Verwaltung. Eine Verlängerung für Studierende, die bereits ihre Diplomarbeit schreiben, würde der Uni ver-mutlich Geld bringen, schließlich zahlen die meisten der betroffenen Studierenden Studiengebühren. Eine faire Verlängerung wäre daher wünschenswert und sinnvoll für alle Beteiligten. Den Studierenden sollte ermöglicht werden, ihre Studien zu beenden und eine unbefristete Verlängerung sollte jenen, die nur mehr ihre Diplomar-beit schreiben und die Diplomprüfung ablegen müssen, gewährt werden. Leider stößt die ÖH trotz zahlreicher Bemühungen mit ihren Forderungen beim Vizerektorat auf taube Ohren. Für uns wäre es wichtig zu wissen, wie viele unter euch von dieser Situation betroffen sind, um dies als Argumentationsgrundlage verwenden zu kön-nen. Schildert uns am besten kurz eure Problematik und schreibt an [email protected]

Am 30.04.2014 läuft eine Reihe von Diplomstudienplänen aus. Zahlreichen Studierenden, die bereits an ihrer Diplomarbeit schreiben, droht die Zwangsumstellung.

Time to say goodbye: Diplomstudien

Kommentar: Markus Schicker Foto: Ruperta M. Steinwender

Bereits in den Koalitionsverhandlungen vor Weihnachten beschlossen, wurde die Zusammenlegung des Wissenschafts- mit dem Wirtschaftsministerium am 29.01.2014 endgültig vollzogen. Gemein-same Proteste von WissenschaftlerInnen, Studierenden und Rektoraten konnten nichts mehr an dem ändern, was sich ÖVP und SPÖ in den Kopf gesetzt hatten: die Abschaffung des Wissenschaftsminis-teriums.

So sahen es zumindest die GegnerInnen in ungewohnter Eintracht. An den Uni-versitäten wurden schwarze Trauerfahnen gehisst, weil das Ministerium zu Grabe getragen worden war. Die HochschülerIn-nenschaften organisierten Demonstratio-nen in mehreren Universitätsstädten und prangerten in Aussendungen die fort-schreitende Unterwerfung der Bildung und Wissenschaft unter die Bedürfnisse der Wirtschaft an. Eine Entwicklung, die in der Zusammenlegung ihren vorläufi-gen negativen Höhepunkt fand.

Abschaffung und Proteste: ein Schaukampf?Auch ich war an diesen Protesten beteiligt, habe Texte geschrieben und bin auf die Straße gegangen. Trotzdem stellt sich auch die Frage, ob dieser kollektive Aufschrei denn gerechtfertigt war. Ein sofortiger Paradigmenwechsel ist nicht zu erwarten, die Strukturen bleiben großteils bestehen. Die hochrangigen BeamtInnen, die im Grunde ein Ministerium führen, bleiben die gleichen – nicht einmal die Büroräum-lichkeiten der Wirtschafts- und Wissen-schaftssektionen werden zusammengelegt. Minister Mitterlehner wird, schon um sei-ner selbst Willen, versuchen, vorerst alles beim Alten zu belassen, um keine nega-tiven Schlagzeilen zu provozieren. Waren die vergleichsweise heftigen Proteste viel-leicht etwas überzogen? Schließlich ändert sich (noch) nichts, höchstens langsam und schleppend. Auf beiden Seiten also alles nur Symbolik? Ein kleiner Schaukampf zu

Beginn der Legislaturperiode, damit die eine Seite ihre Widerstandsbereitschaft und die andere ihr Durchsetzungsvermö-gen, ihre Macht (in letzter Konsequenz auch gegenüber ihrem eigenen Töchterle) beweisen kann?

„New Deal“ für Bildung und Wissenschaft!Die Antwort ist nein, weil die Diskussi-on eigentlich eine ganz andere sein sollte. Nicht die Bedrohung des Status Quo ist das Übel, sondern der Status Quo selbst. Seit Jahren wissen wir, dass wir mehr in Bildung und Wissenschaft investieren müssen. Passiert ist wenig, Geldmittel tröpfeln eher, als dass sie fließen. Längst wissen wir auch, dass universitäre wie schulische Bildung umfassende Reformen brauchen, weg von verkrusteten Unter-richtsformen und starren Hierarchien.

Bildung und Wissenschaft brauchen vor allem eines: eine Vision. In einem Wirt-schaftsministerium wird sich die aller-dings ganz sicher nicht finden.

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6Libelle

4. Juni

BIO-FestBekannt und berühmt wird es

heuer von einem neuen Team

veranstaltet. Altbewertes, wie

gutes Essen & Bier bleibt.

Universitätsplatz 3, Innenhof

Mein Name ist Eleonora Wenzel und ich bin BWL-Masterstudentin an der Karl-Franzens-Universität. Häufig bin ich gefragt worden, warum ich als Spezia-lisierung (SBWL) ausgerechnet „Wirtschaftsethik“ ge-wählt habe. Zunächst einmal habe ich BWL gewählt, um mehr über das Wirtschaftssystem als Ganzes zu erfahren.

Dazu gehört meiner Meinung nach besonders, wie Menschen darin wirken und welche Folgen unter-nehmerisches Handeln auf die Gesellschaft und die natürliche Umwelt hat. Einfacher wäre es, dies zu ig-norieren, so wie es die üblichen im BWL-Studium ver-mittelten Modelle und Rechenwerke tun. Ich möchte aber als Entscheidungsträgerin nicht nur gegenüber

meinem Unternehmen, sondern auch gegenüber der Mitwelt Verantwortung übernehmen. Die SBWL Wirtschaftsethik ermöglicht mir einen distanzierteren Blick auf die aktuell praktizierte Wirtschaft, der mir bislang gefehlt hat.

Die Spezialisierung bietet ausgehend von vermittelten theoretischen Grundlagen zu Wirtschaft und Ethik viele Möglichkeiten zur fairen, kritischen Diskussion. Habe ich in vielen Lehrveranstaltungen als Querulan-tin gegolten, so werde ich hier zum Denken motiviert und meine Meinung wird begrüßt. Ich fand in meinem Studium neue Ansätze und praktische Lösungen, die meinem Verständnis von Wirtschaft entsprechen.

WER BIN ICH: Michaela Stark, verheiratet, zwei Kinder, Absol-ventin des Studiums der Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz.

WAS MACH‘ ICH: Ich bin seit 2002 in der Rechts- und Organisati-onsabteilung der Universität beschäftigt, seit Jän-ner 2005 außerdem Vorsitzende der ständigen Wahlkommission und als solche, wie die Univer-sitätsvertretung und die Studienvertretungen, ein Teil der ÖH. Ich bin mit meinen drei Wahlkom-missionsmitgliedern für die Durchführung der Wahlen zuständig.

DAS MACH‘ ICH: Zu meinen Aufgaben als Vorsitzende der Wahl-kommission zählen vor allem die rechtliche Vorbereitung der alle zwei Jahre stattfindenden Wahlen, die Leitung der Wahlhandlung und die Verlautbarung der Wahlergebnisse. Nach der Wahl sind die konstituierenden Sitzungen mit der Wahl der oder des Vorsitzenden durchzuführen. Außerdem stelle ich fest, wann ein Mandat erlo-schen ist und weise dieses der nächsten Mandata-rin oder dem nächsten Mandatar zu.

WARUM? Es gehört zu meinem Demokratieverständnis bei Wahlen, in welcher Form auch immer, teilzuneh-men. Mit der Aufgabe als Vorsitzende der Wahl-kommission kann ich auch als Angestellte der Universität meinen Teil zu den ÖH-Wahlen und somit zur Demokratie beitragen.

Liebe KollegInnen!Nach kurzen Erholungsferien hoffen wir, dass ihr wie-der mit neuem Schwung ins kommende Semester star-tet. Wir, die ÖH der Uni Graz, waren für euch auch in den Ferien aktiv: Längere Bibliotheksöffnungszeiten in den Ferien wurden vereinbart, viele ausländische Stu-dierende konnten bei doppelten Studiengebühren aus dem ÖH-Fördertopf unterstützt werden und tausen-de SchülerInnen beanspruchten wieder die Maturan-tInnenberatung der ÖH. Für dieses Semester ist auch schon Einiges geplant, die ÖH startet mit der Initiative „Freie Fahrt Voraus“ und einer „Top-Ticket“-Kampa-gne. Wir wollen die Ein-bindung von Studierenden in

das günstige Jahresticket erwirken. Wir hoffen auf eure Unterstützung und auf zahlreiche Unterschriften für unsere Petition. Dieses Semester findet übrigens auch unsere ÖH-Lehrveranstaltung „Rechtliche, politische und organisatorische Grundlagen zu Studium, Lehre und Studierendenvertretung“ statt. Sie wird von ÖH-MitarbeiterInnen aus unterschiedlichen Bereichen ab-gehalten und kann im Rahmen der freien Wahlfächer absolviert werden.

Wir bedanken uns für eure Unterstützung und wün-schen euch einen guten Semesterstart! Sanel, Flo und Phil

ÖH

-Vor

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Egal ob lesbisch, schwul, hetero, bi, poly oder ganz anders: Das queer-Referat freut sich auf spannende Veranstal-tungen, zu denen alle herzlich eingeladen sind: ■ 05.03. Stammtisch ■ 11.03. Tutorium

Welcome the Newbies ■ 19.03. Stammtisch ■ 25.03. Tutorium

Homosexualität im Tierreich ■ 02.04. Stammtisch ■ 08.04. Tutorium

Pädophilie vs. Homophilie ■ 14.05. Stammtisch ■ 17.05. International

Day against Homo-phobia (IDAHO)

■ 20.05. Tutorium Homosexuelle im Sport

Alle Angaben unter Vorbehalt

Infos & Bibliothekszeiten: queerstudent.at, fb.com/qrgraz

no fear, be queer!

Die Wahl meines Themas verlief ähnlich spontan wie der Entschluss, es in der Libelle vorzustellen. Nach längerer Zeit der kompletten Ratlosigkeit antwortete ich auf die Frage der Professorin, ob ich denn noch kein Thema für meine Bache-lorarbeit hätte, ganz impulsiv mit: „Ja sicher doch, Auswir-kungen des städtischen Verkehrs oder so.“ Das war natürlich noch nicht der endgültige Titel, aber nachdem der Samen gesät war, wurde alles schnell konkreter und nach einigen Korrekturen blieb es dann bei „Externe Kosten des Städti-schen Verkehrs und Ansätze zur Internalisierung“. Die Pro-blemstellung dabei war, dass bei immer stärker wachsenden Städten und damit verbundenem Verkehrsaufkommen, die externen Kosten immer weiter steigen. Die Mär von der „Melkkuh“ AutofahrerIn stimmt insofern nicht, als dass die Gesundheits- und Umweltkosten von allen getragen werden. Weiters wurden Möglichkeiten zur gerechteren Verteilung selbiger analysiert. Die Bachelorarbeit gibt jedenfalls eine gute Möglichkeit, sich mit einem interessanten Thema aus-führlich auseinanderzusetzten.

Wirtschaft und Ethik

Junggeselle auf dem Markt

„Eine SBWL-Empfehlung für alle, die sich bei

der so oft geäußerten ‚Alternativlosigkeit‘ nicht entmutigen lassen, sondern über mehr Möglich-keiten erfahren möchten. Matthias Kramer (BWL-Student)

Unterstützung in finanziellen Notlagen

Die ÖH Graz unterstützt Studierende der KFU, die in finanzielle Notlagen geraten sind, mit Mitteln aus dem „Sozialtopf “. Studierende können daraus einmal im Semester eine Unterstützung bekommen, die nach Höhe der Einnahmen und Ausgaben und der Haushaltsgröße berechnet wird. Ansuchen können im Sozialreferat der ÖH Graz gestellt werden.

Weitere Infos unter: soziales.oehunigraz.at/finanzielles/sozialtopf/

Felix ChristopharoStudium: USW-VWL

Was mach‘ ich?

Vorsitz

Eleonora WenzelStudium: BWL

19. März 19 Uhr

Alternativreferat

Filmabend: „More than Honey“

(HS11.03); weitere Infos:

alternativ.oehunigraz.at

21. MaiUSW-FestDas beliebte Fest, bei der sich

die STV USW um das Wohl der Gäste sorgt und großen Wert

auf Nachhaltigkeit legt. Universitätsplatz 3, Innenhof

9. Maiqueer-UnifestGemeinsam statt Einsam!

Feier mit uns am queer-

Unifest bis in die frühen

Morgenstunden.Hauptgebäude, Foyer

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Libelle 9

„Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es“Erich Kästner

Religionspädagogin und Studentin der Theologie Olga Schnutt, 38, unterstützt seit einem halben Jahr im Rahmen der NGO Zebra minderjährige Flüchtlinge und AsylwerberInnen in Graz. „Sinn und Ziel ist es, die Fremde ein bisschen zum Zuhause werden zu lassen.“ Olga spricht sich gegen eine Politik der Ausgrenzung aus und schöpft ihre Motivation für die ehrenamtliche Mitarbeit aus Nächstenliebe: „Das Engagement bei Zebra ist eine Spielart des ‚Ernstnehmens‘ dessen, was, bezugnehmend auf mein Studi-um, die literarische Quelle seit Jahrtausenden festschreibt.“ Dafür investiert die 38-Jährige viel Zeit, unternimmt Aus-flüge und ist mit den Jugendlichen sportlich aktiv. „Sich für minderjährige Asylwerber zu engagieren, heißt, beizutra-gen, dass junge Menschen wieder Hoffnung, Mut und Zu-versicht schöpfen können.“

Studium! Nebenjob! Privatleben! Da soll noch Zeit bleiben, sich sozial zu engagieren? Drei StudentInnen der Universität Graz zeigen, dass das durchaus möglich ist. Ein Einblick in ehrenamtliche Tätigkeiten, persönliche Motivationen und die umstrittene Möglichkeit, den eigenen Lebenslauf damit zu optimieren.

Denise Syndor, 24, arbeitet neben ihrem Pädagogikstudium ehrenamtlich im VinziTel, einer Notschlafstelle für Obdach-lose in Graz. „Es kann jeder hinkommen, der Unterstützung braucht. Die Leute suchen oft einfach jemanden zum Reden.“ Die 24-Jährige ist seit ihrem Pflichtpraktikum bei VinziTel im Sommer 2013 fixer Bestandteil des Teams und versucht, sooft es geht für die Menschen im VinziTel da zu sein. „Leider kann ich aufgrund meines Nebenjobs nicht jede Woche dort sein, aber ich versuche wirklich so oft wie möglich eingeteilt zu wer-den.“ Hinsichtlich ihres Studiums sieht Denise die Arbeit im VinziTel als praktische Ergänzung und als möglichen Vorteil gegenüber MitbewerberInnen auf dem Arbeitsmarkt. „Es ist gut, einen praktischen Einblick davon zu bekommen, was man nach dem Studium machen könnte und eine Möglichkeit, aus der Masse herauszustechen.“

„Meine Motivation ist, Menschen zu helfen“, so Markus Diepold, 23. Er engagiert sich in seiner Freizeit ehrenamtlich für das Österreichische Rote Kreuz. Seit dem Zivildienst im Jahr 2010 arbeitet er bei der Rettung in seiner Heimatregion Thörl/Aflenz. Markus sieht die Arbeit beim Roten Kreuz als Bereicherung und glaubt, dass die Erfahrungen, die er durch seine Mitarbeit bereits gemacht hat, ihn sein Leben lang be-gleiten werden. Er möchte in Zukunft noch mehr Zeit für das Rote Kreuz investieren, wenn es das Lehramtsstudium Eng-lisch/Deutsch und sein Nebenjob als Kellner zulassen. „Wenn das jemand nur aus Prestigegründen macht, muss es derje-nige mit sich selbst ausmachen. Ich glaube aber, dass es eine gewisse Leidenschaft braucht, um sich auch wirklich auf die Menschen einzulassen.“

Text: Cornelia Knabl

Denise engagiert sich bei VinziTel

Olga unterstützt MigrantInnen

Markus zeigt Einsatz beim Roten Kreuz

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Mobilität in TransitionWas bedeutet Smart City?Es geht um Stadtentwicklung. Auch wenn in der Literatur vor al-lem Informationstechnologien und Energiethemen stark betont werden, spielen in der Praxis Lebensqualität und Einbindung von fachspezifischen und lokalen Akteuren wie Unternehmen, NGOs, Einrichtungen und BürgerInnen eine sehr große Rolle. Mir ist wichtig, dass „Smartness“ nicht nur mit Energie und Ressour-ceneffizienz, sondern auch mit sozialen und organisatorischen Innovationen verbunden wird.

Um welche Themen geht es bei Smart City?Es geht um nachhaltige Mobilität, Gebäude, Ver- und Entsor-gungsinfrastruktur. Das Ziel ist eine kompakte Stadt der kurzen Wege, die die Möglichkeit bietet, den sozio-kulturellen Bedürfnis-sen (Arbeit, Freizeit, Versorgung, ...) lokal nachzugehen, wie es in den Gründerzeitvierteln üblich war, beziehungsweise ist. Zudem spielt Soziales eine große Rolle: Beteiligung, Integration, generati-onsübergreifend agieren.

Was kann unter smarter Mobilität verstanden werden?Diesen Begriff verbinde ich mit sanfter und umweltfreundlicher Mobilität. Dabei geht es um die verstärkte Nutzung des öffentli-chen Verkehrs, das Zufußgehen und Radfahren sowie um die Re-duzierung des motorisierten Individualverkehrs. Carsharing und eMobilität spielen auch eine Rolle. Verkehr zu vermeiden wäre überhaupt das Beste. Alles Notwendige sollte im Grätzel oder Viertel erledigt werden können.

Wie würde Graz 2035 aussehen? Wird es autofreie Stadtteile geben?Smart Citys werden vermutlich nicht ganz autofrei sein, aber sehr stark autoreduziert. Die Gestaltung des öffentlichen Raumes, vor allem die Schaffung von konsumzwangsfreien Räumen und Grünflächen werden große Anliegen sein.

Krise! Die Rhetorik der Politik bietet vor allem Alternativlosigkeit. Kein Wunder, dass gegenwärtige Krisen nicht wirklich überwunden werden. „Probleme kann man nie-

mals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“, meinte schon Ein-stein. Innovation und Nachhaltigkeit ist kein Top-down-Prozess, sondern muss von der

Bevölkerung bottom-up geschehen. Gemeinsame Voraussetzungen dafür zu schaffen, wäre die Aufgabe der Politik. Und ja! Es gibt die Alternativen.

Barbara Hammerl ist Geschäftsführerin des Forschungs- und Beratungsunternehmens StadtLABOR Graz und be-schäftigt sich u.a. mit Partizipationsprozessen und Koopera-tionsmodellen in Stadt(teil)entwicklungsprojekten.

Text & Interview: David Steinwender / Alternativreferat Foto & Illustration: Ruperta M. Steinwender

Wo stehen wir jetztDas eigene Auto kann das Versprechen der immer wieder ange-priesenen „Freiheit“ nicht halten. Vielmehr erzeugt es Abhängig-keit und benötigt viel Platz (Straße, Parkraum). Menschen wer-den vom öffentlichen Raum verdrängt und das Pendeln wird zum Zwang, der durch die sozio-ökonomische Veränderung bedingt (zum Beispiel Zentralisierung und Verstädterung mit ihren posi-tiven und negativen Folgen) ist.Vor über 40 Jahren kamen WissenschaftlerInnen des Massachu-setts Institute of Technology zur Erkenntnis, dass unbegrenztes (Wirtschafts-)Wachstum auf einem begrenzten Planeten nicht möglich ist. Auch wenn die ersten Modelle nicht sehr präzise in ihrer Vorhersage waren, stimmten die Trends. Derzeit erleben wir Rohstoff-Fördermaxima nicht nur bei Erdöl (Peak Oil), sondern auch bei anderen Rohstoffen (Peak Everything), die wir nutzen. Die globale Nachfrage steigt und mit ihr der Preis. Es gibt zwar vorhandene Reserven, aber deren Förderung ist derzeit ineffizient (ERoEI), risikoreich und steht im Konflikt mit dem Erhalt der Na-tur als Lebensgrundlage des Menschen. Auch Klimawandel und Schadstoffemissionen spielen eine Rolle. Wie sähe ein Szenario anhand dieser Überlegungen aus?

Mobilität der Zukunft – ein SzenarioStädte wie Graz werden zu Transition Towns (Post-Oil-Cities) mit Elementen der Smart City, Globalen Dörfern und anderen Kon-zepten. Sie hinterfragen gegenwärtige Entwicklungstrends und setzen auf Lokalisierung wesentlicher Bereiche unseres Alltages, um Verkehr (Ressourcenverbrauch) zu vermeiden, aber Mobili-tät zu garantieren. Partizipation der Bevölkerung auf Ebene der Mitgestaltung an Stadtentwicklung wird zum Kernelement neuer Governance und Politik (Multi-Stakeholder-Management).Carsharing ersetzt das eigene Auto als „Stehzeug“, (Lasten-)Fahr-räder werden geteilt und Do-it-Together, zum Beispiel in Form von Fahrradküchen, erfreut sich größer werdender Beliebtheit. Der öffentliche Verkehr wird massiv, aber bedarfsgerecht ausge-baut. Die Online-Vernetzung schafft das neue lokale Globale.

Das Verlangen, alles zu besitzen wird durch eine Shareconomy in den Hintergrund gedrängt, wobei diese nicht unbedingt kommer-ziell sein muss (wie viele Dienste heute). Diese geteilten Ressour-cen werden vermehrt als Commons realisiert, die soziale Bezie-hungen der Kommerzialisierung vorziehen. Ansätze und Projekte dazu gibt es auch in Graz en masse.

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Was können drei Studierende, die beispielsweise Physik, Philo-sophie und Volkswirtschaft studieren, mit ihrem Fachwissen in Smart Citys tun?Also der/die PhilosophIn könnte eine Wertediskussion in den Smart City Diskurs einbringen, die häufig nicht stattfindet und dabei die Zusammenhänge und Auswirkungen unserer täglichen Handlungen und Konsumentscheidungen begreifbar machen. Die Physik wird sich um die technischen Belange kümmern und die VolkswirtInnen stellen quantitatives Wachstum infrage und überlegen sich, wie alternativ ökonomische Messinstrumente aussehen und welche Rolle nichtmonetäre Bereiche (Tauschkrei-se, Gemeinschaftsräume ...) dabei einnehmen.

Infobox

Smart City: Konzept für die nachhaltige, zukunftsfähige

Stadt. Themen sind Ressourcenschonung, Energieeffizi-

enz, Einsatz von Informations- und Kommunikations-

technologien, umweltfreundliche Mobilität, Beteiligung,

neue Kooperationsmodelle und soziale Innovationen.

Transition Town: emanzipativer Stadtentwicklungsan-

satz, der stark vom Engagement der Bevölkerung und

Dialog lebt. Viele bereits bestehende Nachhaltigkeitskon-

zepte können mit dem Lokalitätsgedanken der Transition

Towns verbunden werden. Die Bewegung ist global

vernetzt.

Commons: von mehreren genutzte Ressource, wie zum

Beispiel Internet, WGs, öffentlicher Verkehr, Wissen,

Gemeinschaftsgärten, -räume, Open Source, öffentliches

Gesundheitswesen. Um sie zu nutzen, muss jemand (am

besten die NutzerInnen) verantwortlich sein und diese

bereitstellen.

„Alles Notwendige sollte im Grätzel

oder Viertel erledigt werden können.

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ÖH startet Kampagne für leistbare ÖffisHöhere Preise für Semestertickets, Kürzung des Mobilitätsschecks: Die Öffi-Preise schossen für StudentInnen im vergangenen Jahr in den Himmel. Dem will die Österreichische Hoch-schülerInnenschaft nun mit einer Kampagne entgegentreten und fordert das „Top-Ticket“

auch für Studierende.

Die Stadt und der Winter: Erschwernisse bei der Fortbewegung blinder MenschenAllgemein kann ich sagen, dass mich der Winter oft vor unangenehme Herausforderungen stellt, die mir während des restlichen Jahres erspart bleiben. Orientierung und Navigation, Schallwahr-nehmungen und gezieltes Hören, Bodenbeschaffenheit und Trittsicherheit sind nur einige Aspekte, die sich im Winter für Blinde anders „anfühlen“ beziehungsweise ereignen können.

Meine Erinnerung an einen Grazer Wintertag im Jahr 2012 soll diese für Blinde spezifischen Begriffe lebendiger beschreiben. Starker Schneefall hatte die Stadt inklusive GVB in ein Verkehrs-chaos gestürzt. Aber auch an diesem verschneiten und klirrend kalten Tag blieb mir der Weg zur Uni nicht erspart. Unter solchen Bedingungen war ich auf eine sehende Begleitung angewiesen, da der Schnee sämtliche taktile Orientie-rungspunkte und Leitlinien am Boden zugedeckt und damit für meinen Blin-denstab „unsichtbar“ gemacht hatte. Begleitungen erfordern aber voraus-schauende Planung und Organisation. Wetterkapriolen halten sich aber selten an Dienstpläne, die auch im Grazer Blindeninstitut üblich sind.

Barriere: SchneeSo kam es, dass mich eine Trainerin zur Uni begleiten konnte, aber für den Rückweg nach Beendigung meiner Lehrveranstaltungen nicht mehr zur Verfügung stand. Nun war Selbstorga-nisation gefragt. Taxis waren an diesem Tag Mangelware, also musste ich den Bus benutzen und zuerst den Weg dort-hin zu Fuß bewältigen. Ja, der Schnee kam mir wirklich wie eine Decke aus taktilem Nebel vor, der sich wie ein kriechendes Etwas schleichend über den Boden legt und diesen nicht mehr loslässt, ehe die Räumfahrzeuge die Wege davon befreien. Wie es der ame-rikanische Soziologe John Hull so treffend formulierte: „Snow is the blind person’s fog.“ Ich übersetze: Hoher Schnee = dichter Nebel! Es war schon ein Kunststück, überhaupt die Bushaltestel-le zu erreichen. Dort kam mir ungeplant eine nette, ältere Dame zur Hilfe. Wir bestiegen gemeinsam einen GVB-Bus, bemerkten aber bald, dass wir im falschen Bus saßen und fuhren gemeinsam wieder das Stück zurück, um dann erst in den richtigen Bus zu steigen. Anschließend bot mir ein anderer menschenfreundlicher Passant seine Begleitung an und brachte mich zur zielführenden Straßenbahn nach Hause. Graz ist voller Philanthropen.

Barriere: GeräuscheEin weiterer Aspekt ist die veränderte Geräuschkulisse zu dieser Jahreszeit. Wenn ich irgendwo gehe, benütze ich meinen Blinden-

stab nicht nur zum Ertasten des Bodenre-liefs und meiner erlernten und antrainier-ten Orientierungspunkte. Er dient auch als Schallerzeuger, indem ich ihn am Boden leicht aufschlagen lasse. Das dabei entste-hende, mehr oder weniger rhythmische Klopfen findet auch ein Echo an umliegen-den Mauern, Gebäuden und Gegenständen, das ich ebenfalls wahrnehme und wie eine Fledermaus als Ortungsorientierung ver-wenden kann. Schnee allerdings wirkt in diesem Zusammenhang wie eine Decke auf einer Schlagzeugtrommel und dämpft alles ab. Wieder blockiert der Winter einen mei-ner Wahrnehmungskanäle.

Barriere: GlatteisEine weitere Gefahr offenbarte uns der Februar des heurigen Jahres: Glatteis! Er-staunlicher Weise habe ich von keinem Fall gehört, in dem blinde BewohnerInnen des Odilieninstitutes wegen Glatteises zu Sturz gekommen waren, obwohl die Quote der Gestürzten und Verletzten in den Kran-

kenhäusern allgemein stark anstieg. Möglicherweise ist unser Sicherheitsbedürfnis in der Mobilität stärker ausgeprägt als bei Sehenden, sodass wir im Zweifelsfall Risikosituationen dieser Art vermeiden. Doch ich will nicht verallgemeinern und bleibe bei mir selbst und meiner Entscheidung: Zuhause bleiben, Heizung aufdrehen und Kühlschrank leeren.

Noch ein Gedanke zu den Lichtverhältnissen im Winter: Auf Grund der Tatsache, dass ich absolut nichts sehe, ist es mir noch nicht passiert, dass ich durch mangelndes Tageslicht unter Win-terdepressionen leide. Auch bei abendlichen Fußwegen fürchte ich mich nie vor Dunkelheit, allenfalls vor herannahender Ei-seskälte oder einem schneidenden Wind im Gesicht graut mir. Erwähnte ich schon, dass ich den Sommer und den Süden liebe?

Das erste Semester ist vorüber, zur Uni kommen die meisten Stu-dierenden bei Wind und Wetter, Tag und Nacht, nach wie vor mit dem Rad. Denn die GVB hat die Studienkarte verteuert, während die Grazer Rathauskoalition aus ÖVP, SPÖ und FPÖ den Mobi-litätsscheck gekürzt hat. Ist man auf beides angewiesen, bedeutet dies eine Verteuerung bis zu 50%, verglichen mit dem Vorjahr. Während die Studierenden immer tiefer in die Taschen greifen müssen, gibt es für die Innenstadt-Kaufleute eine versteckte Wirtschaftsförderung in Form der kostenlosen „Altstadtbim“, die vorwiegend von TouristInnen genutzt wird.

Kein „Top-Ticket“ für StudierendeSo erfreulich die Einführung des Top-Tickets für SchülerInnen und Lehrlinge ist, so unverständlich ist es, dass Studierende davon ausgenommen sind. Mit diesem Angebot können junge Menschen in Ausbildung nämlich um 96 € im Jahr die öffentli-chen Verkehrsmittel in der ganzen Steiermark nutzen. Im Ver-gleich dazu müssen StudentInnen für eine 4-Monatskarte, die gerade ein Semester umfasst, bereits 104,80 € bezahlen.

Die Ferien, die viele Leute nutzen, um an der Bibliothek zu arbei-ten, sind darin freilich nicht inkludiert. Selbst mit der verbliebe-

Text: Sara Plassnig/Sozialreferat

Text: Raphael Stefaner Foto: Ruperta M. Steinwender

nen Gutschrift des Mobilitätsschecks sind die Kosten der Grazer Öffis für Studierende mehr als doppelt so hoch als das Top-Ticket steiermarkweit. Dass Studierende nicht im Top-Ticket inbegriffen sind, muss als Ergebnis der rigiden Kürzungspolitik der Landes-regierung gesehen werden, befinden sich Studierende doch eben-so in Ausbildung und sind großteils auf den öffentlichen Verkehr angewiesen. Offenbar sind wir StudentInnen der Politik weniger Wert als Banken oder teure Prestigeprojekte, obwohl es in Graz vier Universitäten und zwei Fachhochschulen gibt und 16% der Bevölkerung Studierende sind.

Öffi-Kampagne: „Volle Fahrt Voraus“Um auf diese Benachteiligung der Studierenden und die allge-meine Situation des öffentlichen Verkehrs in Graz aufmerksam zu machen, starten die Österreichische HochschülerInnenschaft Graz und überparteiliche Organisationen mit gemeinsamen In-itiativen eine „Öffi-Kampagne“. Mit dieser Kampagne soll Druck aufgebaut werden, um die Stadt- und Landesregierung zum Han-deln zu veranlassen. Neben dem Ziel, das Top-Ticket den Studie-renden zugänglich zu machen, soll die Verkehrssituation verbes-sert werden – im Interesse der Grazer BürgerInnen, der Umwelt und unserer Geldbörse!

Page 10: Libelle März 2014

Libelle 19

Achtsamkeit und Konzentration

Martina konzentriert sich. Ihre Blicke und ihre Aufmerksamkeit sind auf das Smartphone fokussiert. Der Konzentrationsradius überschreitet dabei keine drei Meter. Die Rotphase eines Fußgän-gerübergangs wird übersehen. Ablenkung und zack, schon ist es geschehen. Mit dröhnendem Kopf erwacht sie an einem anderen Ort. Verdutzt blickt sie um sich, bis sie realisiert, wo sie sich befin-det – Hallo Krankenhaus, Schwester, Arzt und Ärztin.

Konzentration statt Achtsamkeit?Ein Unfall kann schnell passieren. Was aber ist der Unterschied zwischen Achtsamkeit und Konzentration? Letztere ist auf einen Punkt, eine Sache oder ein Objekt gerichtet. Den Begriff der Acht-samkeit kann man hingegen als Gegensatz zu dieser Fokussierung verstehen. Sie ähnelt einem ständigen Reflektieren des gegenwär-tigen Augenblicks. Die Veränderung dringt ins Bewusstsein, man ist beteiligt am Geschehen und beobachtet zugleich. Emotionen werden nicht unterdrückt. Es findet kein Flüchten vor Unange-nehmem, vor Erfahrung, vor Gedanken statt. Verdrängt wird nicht. Martina ist im Krankenhaus aufgewacht und denkt: „Ich habe Schmerzen.“ Achtsamkeit nimmt die Empfindung als blo-ße Empfindung wahr. Man könnte auch sagen, dass Achtsamkeit eine Möglichkeit ist, den Radius der Wahrnehmung zu erweitern. Sie schließt Konzentration nicht aus und umgekehrt. Beide agie-ren sowohl gegen- als auch miteinander.

Anerkennung und WahrnehmungDr. Stephan Moebius, Professor für Soziologische Theorie und Ideengeschichte wie auch Leiter des Instituts für Soziologie der Karl-Franzens-Universität sieht im Begriff der Achtsamkeit vor

allem eine Kategorie des Zusammenlebens, des freundlichen Um-gangs miteinander. „Achtsamkeit hat meines Erachtens viel mit Anerkennung zu tun“, so Moebius. Für ein reibungsfreies, zwi-schenmenschliches Zusammenleben kann Achtsamkeit nicht die gegebenen sozialen und institutionellen Regeln ersetzen, aber sie hilft, Menschen besser zu (be)achten und vor allem wahrzuneh-men.

Alltägliche Erfahrung Im Alltag macht jeder Mensch andere Erfahrungen mit Aufmerk-samkeit. Auch Moebius ergeht es nicht anders: „In Österreich sind die Menschen viel achtsamer im Umgang miteinander und viel freundlicher, höflicher und vor allem hilfsbereiter als in Deutsch-land, meinem Herkunftsland. Hier wird großer Wert auf Kleinig-keiten, wie etwa das Grüßen an der Kassa gelegt.“

Tage später liegt Martina immer noch im Krankenhaus und Bil-der vom Unfall tauchen vor ihren müden, aber leicht geöffneten Augen auf. Ihre Ohren folgen dem Gerede der Zimmergenossin-nen, lauschen dem Flüstern des Arztes am Gang. Ihr Herz pocht und sie spürt dessen Kontraktion. Die Brust hebt und senkt sich, die Lungen füllen sich mit Luft. Martina nimmt wahr, was pas-siert, reflektiert die wahrgenommenen Details. Die Struktur der Bettdecke, der blumig duftende, dampfende Blutorangentee, sei-ne einladende, satte, karminrote Farbe werden von ihrem Inne-ren registriert. Warm und gemütlich schmiegen sich Bettdecke und Nachthemd an sie. Martinas Sinne saugen alles auf wie ein Schwamm, sie ist im Hier und Jetzt: achtsam konzentriert, kon-zentriert achtsam.

Die Straßen sind voll, überall Menschen, ein Gedränge, es wird geschubst, gerempelt und geflucht. Grimmi-ge Blicke werden ausgetauscht. Martina ist in Gedanken versunken, ihre Augen starr auf das Smartphone gerichtet. Der Daumen saust über das Display, Nachrichten werden versandt, soziale Netzwerke besucht.

Text: Michael Bittner Foto: Ruperta M. Steinwender

Simon “PI” Plakolb Viktoryia Matlakhova

Studium: Rechtswissenschaften und SlawistikFahrradkosename: „KarLa“ – das ist die Abkürzung für Karin und Laura. Ich habe das Rad nach meinen Freudinnen benannt, weil sie ohne mein Wissen mein altes, gel-bes Rad in meiner absoluten Lieblingsfarbe türkis gestrichen haben. Weiteste Strecke: Andritz – St. Peter hin und zurück. Helm: Normalerweise ja, aber nicht im-mer. Vor einigen Jahren habe ich bei einer Fahrradverkehrskontrolle am Lendplatz eine Zotter-Schokolade bekommen, weil ich einen Helm trug.Was würdest du gerne an den Radfahrbedingungen in Graz ändern: Graz und Graz-Umgebung brauchen mehr Radwege. Es wäre auch toll, wenn es mehr überdachte Radständer gäbe, weil es ein cooles Ge-fühl ist, nach Regen oder Schneefall auf ein trockenes Rad zu steigen.Was ist das schönste am Radeln: Man ist mit dem Fahrrad viel mobiler als mit dem Auto, befindet sich an der frischen Luft und sportelt dabei.Anekdote zum Fahrrad: Ich kenne einen Witz: „Ein Fahrradfahrer knallt gegen einen Baum. Als er wieder zu sich kommt, fragt ihn ein Sanitäter: ‚Mensch, wie konnte das denn passieren?‘ Der Fahrradfah-rer: ‚Weiß ich auch nicht, ich habe geklingelt wie ein Idiot, aber der ging einfach nicht zur Seite.‘“

Studium: USW NaWi-TechFahrradkosename:(Trainingsschlampe) Jeanette.Weiteste Strecke: Graz – Alkoven (240 km). Helm: Ja.Meine peinlichste Panne: Hinterradverlust in der zweiten Runde des Europacupren-nens in Nals/Südtirol.Ungewöhnlichstes Transportstück: Meine Schwester am Cruiser (Dorfmatratze Sarah).Wildestes Schimpfwort, das du jemals hören musstest: „Oaschloch”.Was würdest du gerne an den Radfahrbedingungen in Graz ändern: Nicht alles ist perfekt, aber ich bin nicht unzufrieden. Eine Radfahralternative zur Merangasse und eine autofreie Zinzendorfgasse wären eine wünschenswerte Verbesserung.Was ist das Schönste am Radln: Freiheit, Geschwindigkeit und die technische Herausforderung im Gelände.Anekdote zum Fahrrad: Pedal for the Medal

Mehr zum Thema Radfahren? Simon hat einen eigenen YouTube-Channel:youtube.com/dasjagdrevier

Page 11: Libelle März 2014

20Libelle

Programminfo & Tickets: ab 12. März im Festivalzentrum Kunsthaus Graz,

im Café Promenade, unter www.diagonale.at/tickets und der Infoline 0316 - 822 81 822

ab 19. März in den Festivalkinos www.diagonale.at

Festival des österreichischen Films Graz, 18.–23. März

Die Diagonale positioniert sich auch im 17. Jahr ihres Bestehens als Plattform des österreichischen Filmschaffens. Von 18. bis 23. März erwartet FilmliebhaberInnen in Graz heimisches Kino in all seinen Facetten.

Auch heuer präsentiert sich das Festival des öster-reichischen Films betont vielschichtig und zeigt herausragende Spiel- und Dokumentarfilme, ein außergewöhnliches Kurz-, Animations- und Ex-perimentalfilmprogramm sowie zahlreiche Spezi-alprogramme. Einmal mehr gilt es, die Fülle und Qualität des österreichischen Kinos zu entde-cken, seinen individuellen Erzählweisen und un-terschiedlichen Blicken auf die Welt nachzuspü-ren. Eröffnet wird die Diagonale 2014 mit dem Kinodokumentarfilm „Das große Museum“ von Johannes Holzhausen – einem faszinierenden Porträt des Kunsthistorischen Museums Wien. Regisseur Holzhausen und sein Kamerateam un-ternehmen darin ausgedehnte Streifzüge durch Prunkräume und Magazine, lauschen KuratorIn-nengesprächen und beobachten RestaurateurIn-nen bei ihrer Arbeit. Zeitgleich zum Eröffnungs-screening in der Helmut List Halle hat das Grazer Publikum die Gelegenheit, den Eröffnungsfilm im UCI Annenhof als erste Vorstellung des Fes-tivals zu erleben.

Gespannt darf man auch auf das neue Filmprojekt des Regiepaares Tizza Covi und Rainer Frimmel sein. In ihrem jüngsten Film „Der Mann vor der Kamera“ begleiten sie den österreichischen Foto-grafen Erich Lessing bei seiner Arbeit. Seine Bil-der gingen um die Welt: Leopold Figl am Balkon des Belvedere, den unterzeichneten Staatsvertrag in Händen haltend oder Aufnahmen der blutigen Niederschlagung der ungarischen Revolution im Jahr 1956 – mit seiner Kamera dokumentierte Erich Lessing Meilensteine der Zeitgeschich-te. Seine Arbeit und seine eigene Biografie sind durchdrungen von dramatischen, politischen Er-eignissen. Covi und Frimmel, die im letzten Jahr

mit „Der Glanz des Tages“ den Großen Diagonale Preis für den besten Spielfilm erhielten, entwer-fen ein berückendes filmisches Porträt des heute 90-Jährigen. Von Umbrüchen und Turbulenzen erzählt Ivette Löckers neuer Dokumentarfilm „Jelzin, Punk und Heroin“. Es scheint, als hätten Schanna und Ljoscha mittlerweile ihre Drogen-sucht fest im Griff. Auf engem Raum lebt das Paar mit Ljoschas Mutter in St. Petersburg. Löcker, de-ren Dokumentarfilm „Nachtschichten“ 2011 mit dem Großen Diagonale Preis ausgezeichnet wur-de, taucht in den Kosmos dieser drei Menschen, fängt ihre zerbrechliche Lebensfreude ein und zeichnet das Bild einer fragilen und höchst ambi-valenten Liebesbeziehung. „Those who go Those who stay“ heißt Ruth Beckermanns eindrucks-volle Arbeit, die sich an Orten umsieht, in denen sich (Flucht-)Geschichten ganz beiläufig mani-festieren. Ein Filmessay mit vielen Umwegen und Abschweifungen, der das Unterwegssein thema-tisiert – in der Welt und im eigenen Lebenslauf.

Aber es sind nicht nur diese und andere span-nende – politische und persönliche – Dokumen-tarfilmproduktionen, die die diesjährige Diago-nale bereichern. Auch das Spielfilmprogramm verspricht viele Entdeckungen, so zum Beispiel Elfi Mikeschs neuen Film „Fieber“. Eine erfolg-reiche Fotografin aus Graz begibt sich dabei auf Spurensuche und unternimmt eine Reise in die Gegenwart der Vergangenheit – verblichene Fo-tografien, die von der Zeit des Vaters als franzö-sischer Fremdenlegionär in Nordafrika zeugen, vermischen sich mit Fantasien und Kindheitser-innerungen. Der Film, der zu großen Teilen in Graz gedreht und bei der Berlinale uraufgeführt wurde, ist im Rahmen der Diagonale zum ers-ten Mal in Österreich zu sehen. So auch Johanna Moders Spielfilm „High Performance“, in dem zwei ungleiche Brüder mit ihren vollends unter-schiedlichen Lebensentwürfen konfrontiert wer-den. Der Film der jungen steirischen Regisseurin wurde übrigens beim renommierten Nachwuchs-

Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken mit dem Publi-kumspreis ausgezeichnet. Zusätzlich zum aktuellen Wettbewerbsprogramm zeigt die Diagonale wieder zahlreiche Spezialprogramme mit Tief-gang, wie etwa die anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Österreichischen Filmmuseums gemeinsam kuratierte Schau „Ein anderes Land“. Darin wird die kinematografische Samm-lung des Hauses nach ihren möglichen Österreich-Bezügen befragt, lose Fäden einer österreichischen Filmgeschichte gesponnen und zahlreiche Schätze aus dem Archiv gehoben.

Das internationale Spezialprogramm rückt das Filmschaffen der französischen Kamerafrau Agnès Godard ins Blickfeld. Godard, die ihr Handwerk als Kameraassistentin bei Wim Wenders und Alain Resnais lernte, hat seit Mitte der 1980er Jahre an zahlreichen Filmprojekten, unter anderem mit Agnès Varda, Ursula Meier und vor allem mit Ausnahmeregisseurin Claire Denis zusammengearbeitet. Eine feine Auswahl ihres außergewöhnlich vielseitigen Werkes wird im Rahmen des Festivals zu sehen sein. Wir dürfen uns auf eine ganze Reihe (wieder-)sehenswerter Filme mit großartigen SchauspielerInnen wie Isabelle Huppert, Béatrice Dalle, Grégoire Colin, Denis La-vant, Michel Subor, Élodie Bouchez, Alex Descas u.v.a. freuen.Auch in der Programmschiene Austrian Pulp warten längst vergessene anarchische Underground-Filmjuwelen darauf, vom Publikum (neu) entdeckt zu werden. Und die histori-sche Reihe FilmExil gewährt Einblicke in das Filmschaffen des weltberühmten Schauspielers und Regisseurs Peter Lorre – von seinen Anfängen in Berlin über seine großen Erfolge in Hollywood bis zu seiner missglückten Rückkehr ins Nach-kriegsdeutschland.

Abseits der Kinosäle stimmen Live-Konzerte und DJ-Lines auf den Festivalfrühling ein. Diskussionen zu aktuellen (kul-tur)politisch relevanten Inhalten sowie Partys im Rahmen der Diagonale-Nightline runden den dicht gefüllten Festivalstun-denplan der FilmliebhaberInnen ab.

Weitere Informationen und Online-Tickets unter www.diagonale.at. Das detaillierte Filmprogramm wird am 7. März bekannt gegeben. Der Ticketverkauf startet am 12. März. Programminfo und Tickets per Telefon: 0316/822 81 822.

GEWINNSPIEL

Zur Teilnahme gilt es, eine kurze Gewinnfrage zu beantworten:

Wie heißt der neue Dokumentarfilm von Tizza Covi und Rainer Frimmel?

■ 1. Preis: 1x 6er Block für die Diagonale 2014 (max. 2 Tickets pro Vorstellung) ■ 2. Preis: 1 Falter Halbjahresabo

zur Verfügung gestellt von Falter Verlagsgesellschaft ■ 3. Preis: 1x 2 Diagonale Tickets + 1 Katalog ■ 4. Preis: 1 Jahresabo von „the gap“ ■ 5. Preis: 1 Falter Tasche

zur Verfügung gestellt von Falter Verlagsgesellschaft

Die Antwort bitte bis 10. März 2014 per E-Mail mit dem Betreff „Diagonale 2014“ an [email protected] senden. Die Preise werden unter den richtigen Einsendungen verlost. Die Ver-ständigung der GewinnerInnen erfolgt wie immer per E-Mail. ■ Informationen und Online-

Tickets unter www.diagonale.at. ■ Das detaillierte Filmprogramm

wird am 7. März bekannt gegeben. ■ Der Ticketverkauf startet

am 12. März. ■ Programminfo und Tickets per

Telefon: 0316/822 81 822.

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Fotos: Fieber © Amour Fou Filmproduktion

Text & Kooperation: Diagonale

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Was ist der Unterschied zwischen den New York Giants und den Graz Giants? Einer von vielen ist, dass die Grazer während ihrer Spiele von einem Cheerleading-Team angefeuert werden und ihre New Yorker Kollegen nicht*. Diesem Team statten wir nun einen Besuch ab.

Text: Stefan Prath & Michael Schabhüttel Fotos: Christian Nardon

* Die Teams Chicago Bears, Cleveland Browns, New York Gi-ants, Detroit Lions, Green Bay Packers, und Pittsburgh Steelers setzen keine Cheerleader während der Spiele ein, da es dort in der Saison viel zu kalt ist.

Let them entertain youLet them entertain youLet them entertain youLet them entertain you

Es ist Mittwoch 18.30 Uhr, das Wetter ist unfreundlich und kalt. Wir stehen vor dem altehrwürdigen ASKÖ-Sportzentrum in Eggenberg, das ob des baufälligen Anblicks wohl auch schon bessere Zeiten erlebt hat. Hier treffen wir Alexandra Suchy und Va-lentina Leskoschek, die Cheerleaderinnen bei den „Spirit Stars“ der Graz Giants sind und uns heute Einblicke in diese außerge-wöhnliche Sportart gewähren.

Kaum durchqueren wir den Eingangs-bereich zur B-Halle, ist das kalte und unfreundliche Wetter vergessen. Junge, hochsommerlich gekleidete Frauen in kurzen Röcken und eng anliegenden Tops huschen durch die Gänge, die Stimmung ist fröhlich. Dass dieser Bereich des Sport-zentrums wohl keinen Interieur-Design-wettbewerb mehr gewinnen wird, macht ihnen nichts aus. Hier ist ihre zweite Hei-mat. Hier trainieren zwischen 50 und 100

Mädchen und junge Frauen ihre Choreo-graphien, aufgeteilt in drei Altersgruppen. Im Alter von 7 bis 12 Jahren trainiert man bei den „Twinkles“, von 12 bis 16 Jahren bei den „Rising Stars“ und ab 16 Jahren ist man Teil der „Spirit Stars“.

Hartes Training Zu den „Spirit Stars“ zählen auch Alex-andra und Valentina, die uns mittlerweile in einen kleinen Raum zwischen den Um-kleidekabinen geführt haben, in dem sie uns in aller Ruhe Rede und Antwort ste-hen. Zwei Mal pro Woche trainieren sie hier, wobei ein Training in der Regel etwa zwei Stunden dauert. Steht ein Wettkampf bevor, wird am Wochenende eine bis zu sechsstündige (!) Extraeinheit eingescho-ben. Dafür werden auch immer wieder in-ternationale Coaches engagiert, bei denen es sich zumeist um ehemalige Cheerleade-rInnen – großteils aus Amerika – handelt.

Die Coaches sowie die extravaganten Out-fits müssen von den Frauen selbst finan-ziert werden, da der Mitgliedsbeitrag für grundlegende Bereiche wie beispielsweise die Hallenmiete verwendet wird. Das Out-fit der Cheerleaderinnen, bestehend aus blauem Rock und weiß-gelbem Oberteil, kostet zwischen 150 und 300 €, wobei man laut Valentina für 150 € „nur ein weißes T-Shirt und einen weißen Rock bekommt.“ Dazu haben alle „Cheers“ noch passen-de Socken und Schuhe. Bestellt wird das Ganze über einen deutschen Händler, der die Teile wiederum aus den USA impor-tiert. Rund alle drei Jahre leisten sich die „Spirit Stars“ neue Kleidung. Das Haupt-augenmerk liegt dabei auf den Vereins-farben blau, weiß und gelb. Diese Farben zieren auch die Trikots der Footballmann-schaft, deren Spieler sich in den Kabinen nebenan umziehen. Auch sie haben heute Training. Es scheint, als wären die Rollen klar verteilt: Mädchen und Frauen sind Cheerleaderinnen und Jungen und Män-

ner spielen Football; ein Bild, das an zahl-reiche amerikanische Teeniefilme erinnert. Das war allerdings nicht immer so. War es anfangs eine reine Männerdomäne, gibt es heute fast nur noch weibliche Cheerleader. Unter den etwa 900 in Clubs gemeldeten „Cheers“ gibt es lediglich eine Handvoll Männer und die „Spirit Stars“ können der-zeit einen Mann in ihrem Team verzeich-nen. Die Tendenz ist laut Alexandra aller-dings steigend. Vor allem in Deutschland wagen sich immer mehr Burschen in diese von Frauen dominierte Sportart.

Vom Leiden bis zur Perfektion Cheerleading ist ein sehr komplexer Sport, der neben einer exzellenten Körperbeherr-schung auch Ausdauer, Kraft und Technik erfordert. Deshalb fließen all diese Kom-ponenten in die Planung der Trainings-einheiten in der stark abgenützten Halle ein. Das Hauptaugenmerk liegt allerdings im Showbereich. Neue Choreographien werden oft monatelang einstudiert, die

Spiele der Footballer dienen dabei als gute Übungsplattform.Leider passieren auch beim Cheerleading immer wieder Verlet-zungen, wobei „die Liste von verstauchten Knöcheln über einen ausgeschlagenen Zahn bis hin zu Brüchen und Bänderris-sen reicht“, wie uns Alexandra erklärt. Vor Ende unseres Lokalaugenscheins erfahren wir noch, dass die „Spirit Stars“ auch Ende Mai bei der Football Europameisterschaft in Graz zu sehen sein werden. Kurz danach sind sie bei der Cheerleading-Europameis-terschaft in Bonn. Man darf gespannt sein, ob sich neben den zahlreichen nationalen wie internationalen Podestplätzen vergan-gener Jahre auch bei der EM 2014 eine Me-daille erobern lässt. Den alten Wänden im Eggenberger Sportzentrum würde Edel-metall auf jeden Fall neuen Glanz verlei-hen.

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Text: Adoniran Galindo & Elisabeth Kiegerl Foto: Ruperta M. Steinwender

Alle vier Jahre erwartet uns Guatemalteken eine Präsidentschaftswahl, die einer Streiftour durch einen unserer unzähligen Märkte im Land gleicht.

tonis.at, tonishennehahn.at

und Kekse

Kinder, ab nach draußen...

Schönen Frühling, Toni‘s

Im Angebot der HändlerInnen zu finden: Kandidaten, die keine Grenzen(aner)kennen; Ausbau der Infrastruktur und Straßen; gratis Düngemittel für die LandwirtInnen oder ein mit Solidaritätsleistun-gen „gefülltes Sackerl“ für die Bedürftigsten.Während der Wahlen 2011 haben der guatemaltekische Staat und sein abgeschwächtes demokratisches System einen neuen Tiefpunkt erreicht, nämlich das Angebot Manuel Baldizons, das Land zur Fuß-ballweltmeisterschaft nach Brasilien zu bringen, würde er gewählt werden. In einem Land mit rationalen WählerInnen hätte ein solches Angebot politischen Selbstmord bedeutet. Dieser Kandidat erreichte in Guatemala 22% der Stimmen und rangierte somit auf Platz zwei der Präsidentschaftswahlen. Für die Wahl 2015 gilt Baldizon als Fa-vorit. Das politische System in Guatemala ist zusammengebrochen.Das Problem in Guatemala, wie auch in vielen anderen Dritte-Welt-Ländern, ist zweifellos der Mangel an Bildung eines Großteils der Be-völkerung. In diesem Zusammenspiel ist es leicht vorhersehbar, dass WählerInnen einfach zu manipulieren sind. Ich rufe keinesfalls zur Errichtung einer Diktatur auf, aber es muss endlich ein Ende haben, Demokratie und Neoliberalismus als Religion anzusehen, die man nicht hinterfragt und die widerspruchslos hingenommen wird.Winston Churchill sagte einmal: Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den anderen Formen. Im Fall Guatemalas bin ich mir nicht so sicher …

A un paseo por cualquier mercado se asemeja la carrera presi-dencial que los ciudadanos guatemaltecos debemos presenciar cada cuatro años. Los ofrecimientos de los mercaderes – can-didatos no tienen límites: nuevas carreteras, fertilizante gratis o una “bolsa solidaria” para los más necesitados. Pero el esta-do del degradado sistema democrático guatemalteco tocó un nuevo fondo en las elecciones del 2011, cuando el candidato Manuel Baldizón, ofreció llevar al país al mundial de fútbol de Brasil si salía elegido. En un país de electores racionales, tal ofrecimiento hubiese sido un suicidio político. En Guatemala, el candidato obtuvo el 22% de los votos, quedando en segundo lugar y posicionándose como favorito para las elecciones del 2015. El sistema democrático en Guatemala está roto. El problema en Guatemala, así como en muchos países del tercer mundo, es claramente la falta de educación del gran porcentaje de la población. Dentro de este contexto, es fácil preveer que los electores sean fácilmente manipulados. No llamo a imponer una dictadura, pero sí a dejar de aceptar la democracia y al modelo económico neoliberal cual religión, la cual no se cuestiona ni contradice.Winston Churchill dijo una vez: “La democracia es la peor for-ma de gobierno, excepto por todas las otras formas que han sido probadas de vez en cuando.” En el caso de Guatemala, no estoy tan seguro ...

El Fracaso del Sist

ema

Democrático en Guat

emala

Die nächsten Termine:

■ 10.03.2014 Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Von Wahr-nehmungen, Illusionen und Sinnestäuschungen

■ Assoz. Prof. Mag. Dr. Hildegard Kernmayer, Zentrum für Kultur-wissenschaften & Institut für Germanistik, Universität Graz

■ 24.03.2014 Der verführerische Charme von Bildern in der Wirtschaftswissenschaft

■ O.Univ.-Prof. Mag. Dr. Heinz-Dieter Kurz, Institut für Volkswirt-schaftslehre und Graz Schumpeter Centre, Universität Graz

■ 07.04.2014 Selbst- und Fremdbild bei Kindern: zur Entwicklung von Mitgefühl und Lüge

■ Univ.-Prof. Dr. Barbara Gasteiger-Klicpera, Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft, Universität Graz

■ 05.05.2014 Das Nichtsehbare sichtbar machen: beein-druckend schöne Bilder der Quantenmechanik

■ Ao.Univ.-Prof. Dr. Bernd Thaller, Institut für Mathematik, Universität Graz

■ 19.05.2014 Ich sehe was, was du auch siehst? Geogra-phische Welt-Bilder und die Macht der Karten

■ Univ.-Prof. Dr. Ulrich Ermann, Institut für Geogra-phie und Raumforschung, Universität Graz

■ 02.06.2014 Sagen Bilder mehr als 1.000 Worte? Die Bedeutung von Bildern in der Kommunikation

■ Univ.-Prof. Dr. Thomas Foscht, Institut für Marketing, Universität Graz

MONTAGSAKADEMIE 2013/14Leitthema „Bildwelten“

Bildung für alle durch allgemein verständliche Wissenschaft: Unter diesem Motto eröffnet die Montagsakademie der Universität Graz Menschen ei-nen lebendigen Zugang zur Forschung. In spannenden Vorträgen widmen sich hochkarätige WissenschaftlerInnen aktuellen Themen und zeigen ge-sellschaftsrelevante Zusammenhänge auf. Die Vorträge finden – frei zu-gänglich und kostenfrei für alle – in der Aula der Universität Graz statt und werden live via Internet in regionalen Einrichtungen übertragen.

WANN? jeweils montags pünktlich um 19.00 Uhr, Anmeldung nicht er-forderlichWO? Aula der Karl-Franzens-Universität Graz, Hauptgebäude, Universi-tätsplatz 3/1. Stock, 8010 Graz Live-Übertragungen in folgenden Regionen: Bruck an der Mur, Rathaus | Hartberg, oeko-park/Maxoom Kino | Knittelfeld, Stadtbibliothek | Leib-nitz, Galerie Marenzi | Leoben, Neues Rathaus | Liezen, Rathaus | Ober-pullendorf, BHAK & BHAS | Baden, VolksschuleKONTAKTZentrum für Weiterbildung der Universität Graz Harrachgasse 23/2, 8010 Graz, Tel.: +43/(0)316/380-1104 [email protected]://montagsakademie.uni-graz.at (inkl. Onlinevideothek)

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26Libelle

10 Gründe, warum wir uns im Frühling

nicht verlieben sollten.

1. es im Winter kuscheliger ist.

2. wir noch so verdammt jung sind.

3. unser Vitamin-D-Speicher noch nicht aufgefüllt ist.

4. niemand während der Sommerferien Liebeskummer haben will.

5. WIR UNSEREN Urlaubsflirt vom letzten Jahr wieder besuchen wollen.

6. immer was geht!

7. der Heuschnupfen beim Schmusen echt ungut sein kann.

8. der Winterspeck meistens erst im September WEGTRAINIERT ist.

9. Unsere aktuelle beziehung darunter leiden könnte.

10. der letzte Frühlingstag schon am 20. Juni ist.

Impressum:

Medieninhaberin, Herausgeberin und Verlegerin: Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Universität Graz, Schubertstraße 6a, 8010 Graz, Tel: 0316 380 2900

[email protected]; Chefredaktion: Ruperta Maria Steinwender; Redaktion: Verena Fussi, Markus Schicker; Freie Mitarbeit: Stefan Prath, Alina Barilko, Cornelia Knabl,

Markus R. Hausmann, Raphael Stefaner, Wallis Waginer, Adoniran Galindo, Elisabeth Kiegerl, Michael Bittner; Layout: Ruperta Maria Steinwender; Cover: Christina Horn;

Poster: Dominika Kalcher; Lektorat: Lisa Erlenbusch; Druck: Universitätsdruckerei Klampfer; Erscheinung: 6x jährlich; Auflage: 30.000 Stück; Kontakt: [email protected],

libelle.me, facebook.com/libelle.me

ALLTAG SEX MUSIK

Zum Thema Liebe will ich nichts Allge-meines schreiben. Liebe muss swingen und deshalb habe ich einen Song (C-Dur, 6/8-Takt) mit dem Titel „Das sieht doch ’n Blinder“ geschrieben.Immer wenn du meinen Raum betrittst, dann wechseln die Gezeiten, dann fließt mein Himmel über, dann wird es Tag.Wenn ich deine Stimme hör’, dann hör’ ich sie von weitem, dann klingt sie in mir wei-ter, dann wird’s Musik.Du, die Achse der Welt, du, das Zentrum, das zählt, du, das Ziel, das sich lohnt, Unikat auf dem Thron, du, der Beat und der Groove und der Move, der betört, du, nur du.Und ich setz’ mich ans Klavier, ans of-fene Fenster, dieses Lied, es findet dich und wenn nicht, dann find’ ich dich, bist einzigartig, wunderbar, das sieht’ doch ’n Blinder, sieht’ doch ’n Blinder, bist einzig-artig, wunderbar, das sieht’ doch ’n Blin-der, sieht’ doch ’n Blinder.Wenn deine Haare wehen, dann fang’ ich deinen Duft ein, dann atme ich ganz tief ein, dann wird’s süß.Du, die Achse der Welt, du, das Zentrum, das zählt, du, das Ziel, das sich lohnt, Unikat auf dem Thron, du, der Beat und der Groove und der Move, der betört, du, nur du.Und ich setz’ mich ans Klavier, ans offe-ne Fenster, dieses Lied, es findet dich und wenn nicht, dann find’ ich dich, ...

Vor ein paar Wochen war ein Artikel auf SPIEGEL ONLINE, eine amerikanische Modemarke hatte ihren Schaufenster-puppen einen Busch wachsen lassen. Der Trend geht unaufhaltsam zu haarlosen In-timbereichen und das vor allem bei Frau-en. Dem will das Label gegenwirken und zeigt schwarze Schambehaarung unter durchsichtiger Unterwäsche.Doch es hört nicht bei Intimbehaarung auf. Männer rasieren sich die Brusthaare, glatte Achseln und Beine sind bei Frauen schon seit Jahrzehnten selbstverständlich, nur die Herren dürfen da noch Haare ha-ben. Andererseits finden die meisten Män-ner lange (Kopf-)Haare bei uns Mädels sexy, eine Herrenglatze ist das wiederum nur sehr selten. Eine gewisse Logik hinter diesen haarlosen und haarerwünschten Zonen kann ich jedenfalls nicht feststel-len. Viele meiner FreundInnen führen das Argument an, es wäre hygienischer un-tenrum kahl zu sein. Ich weiß aber, dass die alle fließendes Wasser zu Hause ha-ben… Warum entfernen wir uns also teils schmerzhaft unseren Busch, während die Mähne am Kopf mit Conditioner gepflegt wird? Ich trage, je nach Laune, meine Fri-sur mal natürlich lang, mal kurz oder kahl und die am Kopf auch. Beschwert hat sich kein Mann bis jetzt, weder über die eine noch die andere.

Mein frühlingshaftes Fernweh lindert der nigrische Gitarrenheld Bombino, dessen Tuareg-Blues-Rock auf Nomad (2013) eine kulturübergreifende Melange aus Tradition und Moderne zubereitet und die karge Schönheit der afrikanischen Wüste wie eine hypnotische Luftspiegelung glän-zen lässt. Da steckt kein Sand im (seeli-schen) Getriebe! * Die Platte Yes It’s True (2013) der 24 texa-nischen Hippies von The Polyphonic Spree ist hingegen ein durchgeknallter Gospel-Gottesdienst im Stile der 70er, der das Gute in der Welt beschwört und anhand seiner bombastischen Choräle sämtliche Weltfluchtsphantasien bedient. Eine will-kommene Lektion für alle Stratosphären-Träumer. * Zwischen Grausamkeit und Infantilität oszilliert die experimentelle Folktronica der isländischen Band Múm, welche mit Smilewound (2013) eine von nervösen Geräuschen begleitete Fröhlich-keit hervorknarzt, die einem den Malkas-ten gegen den Kopf schleudert und doch nur tragisch schöne Tränen der Freude zeitigt. Gänsehaut garantiert! * Grandioses leistet auch der via YouTube veröffentlichende Kurt Razelli, der als Ma-estro des heimischen TV-Samplings die Niederungen der österreichischen Fern-sehrealität unterhaltsam macht. Großes Kino!

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Page 15: Libelle März 2014

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