Alumni Magazin 1/2014 | Universität Basel

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Universität Basel Seilakt Drittmittelfinanzierung AlumniMagazin

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Universität Basel

Seilakt Drittmittelfinanzierung

AlumniMagazin

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ALUMNI MAGAZIN 1/2014 2

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Inhalt

4 The President’s Corner

4 Neue Fachalumnigruppe: AlumniGeo stellt sich vorZiele und Veranstaltungen 2014

5 Neue Präsidentin der Vereinigung Basler ÖkonomenVom Stolz, eine Alumna der Uni Basel zu sein

5 Caffè Bologna: Dank Alumni gestartetAngebote des ersten Studierendencafés der Stadt Basel

6 Editorial des Rektors Prof. Dr. Antonio Loprieno: Drittmittel als Zeichen akademischer Exzellenz und gesellschaftlicher Verankerung

6 Drittmittel aus der Sicht des Juristen und Vorsitzendender Regenz, Prof. Dr. Thomas Sutter-Somm

7 Drittmittel aus der Sicht des Theologen und EthikersProf. Dr. Georg Pfleiderer

8 Drittmittel aus der Sicht der KommunikationsspezialistinDr. Kathrin Amacker

9 Drittmittel aus der Sicht der Governance Dr. Ulrich Vischer, Präsident des Unirates

10 Projekt Dracula Forest Reserve: Tatkräftige Unterstützung durch AlumniInterview mit Heinz Schneider, Koordinator und Projektleiter,Botanischer Garten

11 AlumniGeschichte: Dr. Beatrice Schumacher über das Projekt Basler StadtgeschichteAuf dem Weg zu einer neuen Basler Stadtgeschichte

12 AlumniMedizin und AlumniBasel sponsern UAEM-Konferenz 2014

Alain Amstutz über den Zugang zu Medikamenten unddie Verantwortung der Universitäten

13 Schweizerisches Tropen- und Public-Health-Institut: Forschung für die Benachteiligten

Der Zwergfadenwurm als globale gesundheitliche Belastung

14 Fritz-und-Paul-Sarasin-Stipendium 2014 an den Ethnologen Balz AlterDie Akademische Zunft fördert einen vielseitigen jungenEthnologen der Universität Basel

unterstützt von:

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3 ALUMNI MAGAZIN 1/2014

Impressum:AlumniMagazin Nr. 1_2014, 6. JahrgangAuflage: 7500 – Publiziert im Mai 2014Erscheinungsweise: 2-mal pro Jahr, im Mai und November, PdF-Version: www.alumnibasel.chHerausgeber: AlumniBasel, Ehemaligenvereinigung der Universität Basel – Kontakt: [email protected]: Dr. Bettina Volz-ToblerGestaltung: Thomas Lutz, Schwabe AGDruck: Schwabe AG, Druckerei, Basel/MuttenzFotografien:Titelbild: Der Life-Sciences-Campus auf dem Schälle -mätteli-Areal. Entwurf eines fünfeckigen Forschungs- und Lehrgebäudes des Architekturbüros Nickl & Partner aus München für das ETH-Departement für Biosysteme (D-BSSE).Das Titelbild zeigt eine Visualisierung des InnenhofsFoto: Architekturbüro Nickl & Partner, MünchenS. 4: GMBA Botanisches Institut der Universität BaselS. 5: Simone Wyss Fedele – S. 6: Andri Pol, Universität Basel;Thomas Sutter Somm – S. 7: Georg Pfleiderer; Fotolia S. 8: Kathrin Amacker – S. 9: Universität Basel, Fotolia S. 10: Botanisches Institut der Universität Basel S. 11: Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1022 KT 2623, Rheinhafen1975, Foto Peter Moeschlin – S. 11: Beatrice Schumacher S. 12: Alain Amstutz S. 13: Swiss Tropical Health Institute S. 14: Balz Anders

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THE PRESIDENT’S CORNER NEUE FACHALUMNIGRUPPE ALUMNIGEO

Während des ersten AlumniGeo-Treffens am8. November 2013 fand zugleich die offizielleGründung der Fachalumni statt. Somit istdie AlumniGeo momentan die jüngste Fach -alumni von AlumniBasel.

Der AlumniGeo gehören Alumnae und Alumnian, die sich mit dem Wortstamm «Geo» identi-fizieren. Infolge historischer Änderungen aufInstitutsebene oder Neuerungen der Studien-gänge durch die Bologna-Reform gehörenAbsolventen mit einem Abschluss in Geo -wissenschaften, Meteorologie, Biogeographie,Geologie oder Geographie zur AlumniGeo.Das Ziel von AlumniGeo ist einerseits diebessere Vernetzung von uns Alumnae undAlumni; beruflich, aber auch privat. Dafürsorgen im Moment ein Jahrestreffen undweitere gesellige Aktivitäten.Ein weiteres Ziel ist, den Kontakt zur studen -tischen Fachgruppe Geowissenschaften zufördern. Ehemalige Studierende wissen, wie

In jedem Fall bringen solche Aktionen unsereAlumni-Organisation ins Gespräch und inein, zwei Generationen können auch wir unsrühmen, eine wertvolle Stütze für unsere AlmaMater zu sein.Ich werde dies dann zwar nicht mehr erleben,aber es macht mir heute Freude, mit meinemEinsatz solche Gedanken in die Zukunft zu«fördern».

Ihr Roland P. BühlmannPräsident von AlumniBasel

wichtig der Einstieg in die Berufswelt nachdem Studium ist; aber auch, wie mühsam und holperig er sein kann. Daher fand am 28. November 2013 ein gemeinsamer Event inder GeoBar statt. In gemütlicher Atmosphärebot sich die Möglichkeit, über den bevorste-henden Berufseinstieg, die «Geo»-Berufsfelderund das gegenwärtige Studium zu plaudern. Das dritte Ziel der AlumniGeo ist es, den Kon-takt zu den Instituten aufrecht zu erhalten.Damit können ehemalige Studierende weiter-hin verfolgen, welche Schwerpunkte die ein-zelnen Institute in Forschung und Lehre set-zen. Auf der anderen Seite können Mitgliedervon AlumniGeo von den Instituten als Refe-renten oder Experten eingeladen werden.

Kontakt: [email protected]: http://alumnibasel.ch/mitgliedschaft/alumni-geo/

Liebe Alumnae und AlumniDie Aufgaben der Alumniorganisation sindin den Statuten festgelegt. Solche geben denrechtlichen Rahmen vor. Wichtiger aber isteigentlich der Alumni-Gedanke, welcher dieVerbundenheit und vielleicht auch eine ge -wisse Dankbarkeit unserer Mitglieder gegen-über «unserer» Alma Mater empfinden lässt.Wir können zwar ruhig sagen, unsere Ausbil-dung hätten wir ja selbst bezahlen müssen.Trotzdem! Unser beruflicher Erfolg ist nichtnur vom Geld abhängig, sondern auch vonunseren Lehrern, unseren Professoren, die unsfür ein Thema begeistern konnten, und dievon unserer Alma Mater für unsere Ausbil-dung gewählt wurden. Sind nicht diese Lehrerund damit deren Wahl durch die Uni «mit-schuldig» an unserem persönlichen Erfolg?Nun, was will ich damit sagen? Die eher tro-ckene, typisch deutsche Wortkreation «Dritt-mittelfinanzierung» ist für mich ein techni-scher, geschäftlicher Ablauf.Seien wir ehrlich. Der Alumnigedanke ist ausÜbersee importiert. Er zeigt die Verbunden-heit, aber vielleicht auch eine gewisse Dank-barkeit zur jeweiligen Uni. Ich verstehe, dassman nicht gerne in eine Allgemeinkasse ein-fach Geld einschiesst. Dies wäre ebenso plumptechnisch und unpersönlich. Aber gezielt ein kleines oder grösseres Pro-jekt zu unterstützen kann doch auch Freudebereiten. So haben viele Alumni grosszügigBeiträge geleistet, um das neue Skuba-Caféeinzurichten. Kann es nach Abschluss einer erfolreichenKarriere nicht spannend sein, ein bestimmtesForschungsprojekt zu finanzieren und denErfolg mitzuerleben?Könnte es nicht auch spannend sein, z.B. einegründliche stilistische und technische Reno-vation unserer Aula oder ein neues brand -sicheres Zuhause für das wertvolle Herbar derJany-Renz-Stiftung ins Auge zu fassen undgrosszügig zu finanzieren?

Dr. Roland P. Bühlmann, Präsident von AlumniBasel

Termine 2014

17. Mai 2014: Wandertag von AlumniGeo7. November 2014: 2. AlumniGeo Jahrestreffen

Board AlumniGeo

Matthias Hunziker, MSc in Geography, Dokto-rand / Assistent in der PhysiogeographieTobias Providoli, MSc in Geography, Projekt -leiter bei swisstopoDr. Yael Schindler Wildhaber, MSc in EnvironmentalGeosciences, Wissensch. Mitarbeiterin EawagRoger Schürmann, MSc in Environmental Geosciences, Projektleiter Verkehrs- und Infra-strukturprojekte Stadt LuzernNicole Wehrli Sarmiento, lic. phil., Raum -planerin Reinach, BLJacqueline von Arx, MSc in Geography, Geschäftsleiterin der Sektion Pro Natura GraubündenSonja Zürcher, dipl. phil., GeschäftsführerinDepartement Umweltwissenschaften

AlumniGeo stellt sich vorMatthias Hunziker, MSc in Geography

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IN EIGENER SACHE NEUE PRÄSIDENTIN FÜR DIE VEREINIGUNG BASLER ÖKONOMEN

Seit 1. August 2013 ist Simone Wyss Fedele dieneue Präsidentin der Vereinigung der BaslerOekonomen. Sie tritt die Nachfolge von StefanMumenthaler an, der die Geschicke des VBÖwährend 6 Jahren geprägt hat.

Frau Wyss Fedele, was hat Sie motiviert,neben Ihrer anspruchsvollen Arbeit alsLeiterin Public Affairs bei der Versicherungs-gesellschaft HELVETIA dieses Ehrenamt zu übernehmen?Als die Anfrage für das Präsidialamt kam, war mir sofort klar, dass dieses Engagementfür mich jede eingesetzte Minute wert ist.

Nach 10 Jahren Mitgliedschaft kannte ich dieVBÖ und wusste um die ausgezeichnete Re-feratsreihe zu wirtschaftspoltischen Themenund Netzwerkmöglichkeiten, welche unsereAlumni-Organisation auszeichnen. Beide The-men – Wirtschaftspolitik und Netzwerken –ergänzen sich zudem gut mit meiner berufli-chen Tätigkeit. Der Moment war also günstig.

Was wollen Sie als VBÖ-Präsidentin gleich wie ihr Vorgänger machen, und wo wollen Sie neue Akzente setzen?Stephan Mumenthaler hat bei der VBÖ eineausgezeichnete Arbeit geleistet und eine hoch-

stehende Referatsreihe entwickelt. Persön-lichkeiten wie Prof. Roger Myerson (Nobel-preisträger, University of Chicago), BeatriceWeder di Mauro (WWZ-Absolventin undbis 2012 Rat der Wirtschaftsweisen) oderThomas Jordan (Präsident des Direktoriumsder SNB) durften wir hier in Basel begrüssen.Diese Qualität zu halten und ihr meine per-sönliche Note zu geben ist quasi das Pflicht-programm. Die Kür besteht darin, unserejungen Absolventen in die VBÖ nachzuzie-hen. Hier arbeiten wir eng mit dem Studen-tenverein RealWWZ zusammen. Die emotio-nale Verbindung zur VBÖ muss während desStudiums gelingen. Auf beiden Schienen sindwir auf Kurs.

Was ist Ihrer Meinung nach der wichtigste Beitrag, den die Alumni für das Gedeihen unserer Universität beitragen können?Wir Alumni sind Botschafter der UniversitätBasel. Für mich ist dies aber keine Frage desBeitrags, sondern vielmehr eine Frage der Ein-stellung. Ein gelebter Alumni ist ein Absolvent,der Stolz auf seine Ausbildungsstätte ist unddies auch so kommuniziert. Hiervon profitiertdas Image der Universität letzten Endes. Derzentrale Beitrag besteht somit darin, dieseIdentifikation mit der Universität Basel bereitswährend des Studiums auszulösen und späterzu nähren. Dies zu erreichen ist eine gemein-same Aufgabe der Universität Basel und ihrerAlumniorganisation. Bin ich stolz auf meineAlma Mater? Auf jeden Fall. Sollten Sie es sein?Auf jeden Fall, denn Sie sind ein AlumniBasel.

Interessiert an der VBÖ? Für mehr Details besuchen Sie: www.vboe.ch.Die Referatsreihe ist öffentlich.

Neben dem Tagesbetrieb mit herrlich feinemKaffee, Gebäck und Kuchen, einem Mittags-tisch und einer leckeren Abendkarte findenregelmässig kulturelle Veranstaltungen statt. Das Caffè Bologna legt Wert auf regionaleProdukte aus nachhaltigem Anbau und hateine reichhaltige Auswahl an fleischlosenund veganen Speisen und Getränken imAngebot.

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CAFFÈ BOLOGNA DAS ERSTE STUDIERENDENCAFÉDER STADT BASEL

Neue Präsidentin des VBÖ: Dr. Simone Wyss Fedele Interview: Dr. Bettina Volz

CV Simone Wyss Fedele Simone Wyss Fedele, geboren 1979 in Basel, promovierte 2010 mit dem Gesamtprädikatsumma cum laude an der Wirtschaftswissen-schaftlichen Fakultät. Ihre Dissertation trägt den Titel «Internationaler Handel, Löhne und Arbeitslosigkeit in der Schweiz: Eine Empi-rische Analyse in drei Studien». In den letztenJahren war sie als Spezialistin für Wirtschafts -politik in Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft tätig, zuletzt als Public Affairs Mana-ger der Novartis Pharma AG für die RegionEuropa. Seit August 2012 ist sie Leiterin PublicAffairs der Helvetia Versicherungen.

Im Herbst 2013 erging ein Spendenaufruf an die Alumni, der sehr positiv aufgenommenworden ist. Mit Hilfe der Alumni konnte das Caffè Bologna mit Tischen, Stühlen und Lampen eingerichtet werden. Ein Besuch der Lokalität an der Missionstrasse 61(Nähe Burgfelderplatz) lohnt sich!

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Warum stehen seit einiger Zeit universitäreDrittmittel im Zentrum der öffentlichen Auf-merksamkeit? Weil sich die europäischen Uni-versitäten zurzeit in einem kulturellen Wandelbefinden: Waren sie bis vor kurzem in jederHinsicht rein staatliche Institutionen, derenpolitische Verantwortung von einem Ministeroder Regierungsrat wahrgenommen wurde, sowird jetzt deren jeweilige strategische Ausrich-tung vermehrt von verschiedenen gesellschaft-lichen Akteuren – den sogenannten Stakehol-ders: neben Wissenschaft etwa auch Wirtschaftoder Kultur – mitgestaltet und mitbestimmt.Freilich wird ein Grossteil des universitärenBudgets – an unserer Universität rund dieHälfte – weiterhin, und hoffentlich nachhaltig,durch die staatliche Trägerschaft finanziert;der anderen Hälfte des jährlichen Budgets – obes sich dabei um Grundbeiträge des Bundes,kompetitive Forschungsdrittmittel oder Zu -wendungen von Stiftungen und Privaten han-delt – liegen jedoch vielfältige Formen voninterinstitutionellem Wettbewerb zugrunde.Dieser Sachverhalt stiftet inner- und ausser-universitäre Debatten. Einerseits führt diezunehmende Bedeutung der Drittmittelein-werbung als Zeichen von und Potenzial fürForschungsexzellenz zu einem globalen Wett-bewerb zwischen Hochschulen um die sicht-barsten grants, gifts oder sponsorships. Anderer-seits fürchtet man sich vor einem möglichen,damit einhergehenden Verlust an akademi-scher Autonomie. Zwei traditionelle Vorstel-lungen stellen den kulturellen Hintergrunddieser Debatte dar, von denen wir uns wahr-

scheinlich allmählich verabschieden sollten:Die Vorstellung, dass das Geld des Staates freiervon Verpflichtungen gesprochen werde alsjenes von Privaten, und die Vorstellung, dassvon den zwei Logiken modernen universitärenHandelns – der Logik der Dienstleistung undjener der Innovation – erstere unter allenUmständen das Primat beanspruchen dürfe.Und wie steht es punkto Drittmittel bei uns ander Universität Basel? Generell dürfen wir sehrstolz sein, dass unsere Forschenden sehr gut in der Einwerbung kompetitiver Forschungs-drittmittel sowohl auf nationaler wie auchauf europäischer Ebene sind, weshalb uns diemo mentane Infragestellung der Beteiligungunseres Landes am grossen kontinentalen For -sch ungsförderungsprogramm Horizon2020auch Sorgen bereitet. Im Bereich des Spon -sorings und des Mäzenatentums können wirauch einige Erfolge verzeichnen und möchtenhier noch aktiver werden. Schliesslich lebteine forschungsstarke Universität wie unsereauch von einer starken gesellschaftlichen Ver-ankerung auf regionaler Ebene. Wir hoffen,dass die Alumnae und Alumni der UniversitätBasel uns dabei aktiv begleiten und unterstüt-zen werden!

SCHWERPUNKT EDITORIAL SCHWERPUNKT DRITTMITTEL-FINANZIERUNG

Drittmittel aus juristischerSicht: Prof. Thomas Sutter-Somm, Rechtswissen-schaftliche Fakultät, Vor-sitzender der Regenz derUniversität BaselInterview: Dr. Bettina Volz

Die Universität ist juristisch gesehen eine öffentlich-rechtlicheKörperschaft. Wie transparentmuss sie ihre Aktivitäten, z. B. mit Drittmitteln und privatenGeldern, kommunizieren?Es ist in der Tat so, dass wir als Universität pri-mär eine lange und gute Erfahrung haben imUmgang mit Drittmitteln, die von National-fonds, Stiftungen und mäzenatischen Einzel-personen stammen. Diese Unterstützung istja auch völlig offengelegt, sei es im Jahres -bericht der Universität, sei es im Jahresberichtder einzelnen Stiftungen. Grundsätzlich giltfür unsere Universität, auch wenn sie in den90er Jahren in die Autonomie entlassen wor-den ist, das Öffentlichkeitsprinzip der Ver-waltung. Die Protokolle und Beschlüsse ihrermassgeblichen Organe wie Unirat, Rektorat,Rektoratskonferenz, Regenz etc. sind veröf-fentlicht. Die Universität publiziert einensehr detaillierten Jahresbericht, der gerade imBereich der Jahresrechnung sehr offen infor-miert. Dieses Öffentlichkeitsprinzip ist undbleibt bindend, und wird meines Erachtensvon der Uni versität auch sehr gut umgesetzt.Die neulich im Zusammenhang mit unse -rem Thema aufgetauchten Forderungen nachmehr Trans parenz sind auch stark durchEreignisse in anderen Gebieten angeheizt wor-den. Um also Ihre Frage zusammenfassendzu beantworten: Die Universität ist dem Öf -fentlichkeitsprinzip verpflichtet und kommtdiesem, wie die Praxis zeigt, auch in angemes-sener Weise nach.

Drittmittel als Zeichen akademischer Exzellenz und gesellschaft-licher VerankerungProf. Dr. Antonio Loprieno, Rektor der Universität Basel

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Prof. Dr. Georg Pfleiderer, Ordinarius für SystematischeTheologie/Ethik

Was ist bei der Einwerbung von privaten Drittmitteln durch die Universität in ethischerSicht vor allem zu beachten?Besonders wichtig ist, dass sich die Univer -sität in ihrer eigenen Forschungsplanungnicht beirren lässt. Sie sollte nicht Forschungdort fördern, wo sie besonders lukrative private Drittmittelangebote wittert. Privatgeförderte Forschung sollte auf Bereiche des«nice to have»beschränkt bleiben.

Gibt es (ethisch) gute und schlechte private Geldgeber für die Universität?Trotz ihrer Forschungsfreiheit ist die Uni -versität auf einen gewissen politisch-gesell-schaftlichen Konsens angewiesen, auch inethischen Fragen. In Bereichen, die ethischsehr umstritten sind (Rüstungs-, Atomindus-trie etc.), wird sie klugerweise besondersstrenge Massstäbe bei der Drittmittelein-werbung anwenden.

Was ist aus ethischer Sicht bei der Gestaltungvon Partnerschaften zu beachten?Ein heikler Punkt ist der zeitliche Aspekt.Beiträge von Privaten sollten möglichstnicht auf allfällige Verlängerung angelegtsein, sondern entweder zeitlich klar begrenztoder bedingungslos auf Dauer sein. Sonstentstehen Ab hängigkeiten, die schwer zusteuern sind.

Drittmittel aus Sicht der Ethik: Prof. Dr. Georg PfleidererInterview: Dr. Bettina Volz

Ein Hauptvorwurf an die Univer -sitäten lautet, dass diese zu wenigtransparent seien im Umgang mit Drittmitteln. Zu wieviel Trans-parenz kann eine öffentlich-recht -liche Anstalt wie die Universitätverpflichtet werden?Auch hier sind wir meines Erachtens gutaufgestellt. Wie bereits gesagt haben wir ei -nen Leistungsauftrag, einen Jahresbericht, einStrategiepapier, Statut etc., die alle öffentlicheingesehen werden können. Ferner ist an dieUnitectra zu erinnern, die Technologietrans-ferstelle der Universitäten Zürich, Basel undBern, welche an der Schnittstelle zwischenForschung im öffentlich-rechtlichen Bereichund der Privatwirtschaft agiert. Diese univer-sitätsnahe Institution sorgt dafür, dass diePartnerschaften auf klaren Verträgen undRegeln aufgebaut sind. Allerdings stellt sich imhoch kompetitiven Bereich der Life-Science-Forschung die Frage, wie weit die Offenlegungsolcher Verträge gehen kann, um Transparenz-forderungen der Öffentlichkeit zu befriedi-gen, ohne dass daraus Wettbewerbsnach -teile für die Universität oder ihre Partner ent -stehen. Die Rahmenbedingungen sind abermeines Erachtens durch die oben genanntenDo kumente klar gegeben. Ich könnte mirhöchstens vorstellen, dass die Universitäteine Obergrenze finanziellen Engagementsfestlegt, ab welcher eine definierte Offenle-gung erfolgen muss.http://www.unitectra.ch/de/richtlinien/richtlinien-universitaet-basel

Welche Einflussmöglichkeitenhaben Öffentlichkeit, Sponsoren etc.auf das Handeln der Universität?Es gibt verschiedene, auch durchaus legiti-mierte Einflussnahmen, denen die Universitätausgesetzt ist. Der Leistungsauftrag kann z. B.als eine solche bezeichnet werden. Er legt fest,was die Universität als Empfängerin öffentli-cher Gelder im Gegenzug zu leisten hat. Allfäl-lige Einflussnahmen von privaten Spendernmüssen von der Universität im Rahmen derihr gesetzte Ziele und ihres Selbstverständnis-ses als einer der Wissenschaft und der freienForschung verpflichteten Institution zurück-gewiesen werden. Und nicht zuletzt muss auchauf einen weiteren Aspekt verwiesen werden,der an dem dornigen Berufungsverfahren ander Theologischen Fakultät sichtbar wird. DieBerufungen sind nach einem klaren Prozederefestgelegt und orientieren sich hauptsächlichan der strategischen Ausrichtung der Fakultätund der wissenschaftlichen Qualifikation derBewerber/-innen. Wenn nun von der Öffent-lichkeit her plötzlich mit anderen als akademi-schen Kriterien Druck gemacht wird (auchwenn diese durchaus verständlich sein kön-nen), ist zu fragen, ob diese Einflussnahmenicht genauso fragwürdig ist wie die allfäl-lige Einflussnahme eines Sponsors, der einenLehrstuhl finanziert. In beiden Fällen musssich die Universität im Sinne ihres Auftragsund ihrer Verpflichtung zu Objektivität undWissenschaftlichkeit wehren.

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Die Aufregung über den von der UBS finan-zierte Lehrstuhl der UZH hat sich etwas gelegt.Welches sind die Lehren, die eine Hoch-schule aus der überraschend heftigen Diskussion über Drittmittel ziehen kann? Forschung ist nicht einfach Selbstzweck. Forschung braucht letztlich einen gesell-schaftlichen Nutzen und wird so sinnstiftend.Aus wissenschaftlichen Erkenntnissen herausneue Anwendungen und Produkte zu entwi-ckeln, die das Leben besser machen – das erdetdie Wissenschaft im Alltag der Menschen. WeilForschung also nicht im luftleeren Raumstattfindet, braucht es Partner. Die Beziehungzu diesem Partner aber ist für die gesellschaft-liche Akzeptanz entscheidend. Da braucht esdie nötige Distanz, was den Einfluss auf dasForschungsportfolio angeht. Und es brauchtFingerspitzengefühl in der Kommunikation.Die richtige Dosis machts.

Die SBB haben gerade eine grosse Kom-munikationsoffensive gestartet, um die Kundenbeziehung zu vertiefen und zu ver-bessern. Müssten auch die Universitäten im Bereich Kommunikation PR vermehrt proaktiv handeln?Eine persönliche Beziehung zum Kunden auf-zubauen ist hier der Schlüssel. In einer Welt, in

der immer mehr Informationsreize auf dieMenschen einprasseln, ist es wichtig, einenUnterschied machen zu können. Über einendialogischen Zugang das Vertrauen einesKunden zu gewinnen und schliesslich – auchin schlechten Zeiten – auf seine Loyalität zählen zu können, das braucht es in Zukunft mehr denn je. Das macht eine starke Marke aus.

In den USA sind Alumniorganisationen wichtige Verbündete der Universitäten, sei es im Lobbying, sei es im Brainraising, seies im Fundraising. Wie beurteilen Sie die Bedeutung der Alumni für die Zukunft der Schweizer Universitäten?An Schweizer Hochschulen steckt die Alumni-Idee noch in den Kinderschuhen. Ein solchesNetzwerk aktiv zu nutzen, ist in unseremBewusstsein nicht sonderlich ausgeprägt.Und deshalb wird es auch nur schwach gelebt.Man muss nicht alles kopieren, was von denUSA konmt. Aber dass die Stanford Universitybeispielsweise jährlich eine Milliarde Dollarvon Alumnis erhält, ist schon eindrücklich. Davergeben wir uns eine Chance, gerade auch fürden Wissens- und Arbeitsplatz Schweiz. Ichbin überzeugt, dass wir mit einer tragfähigenAlumni-Kultur einen substanziellen Beitragleisten können zur Prosperität der Schweiz.

Drittmittel aus Sicht einer Kommunikationsspezia-listin: Dr. Kathrin Amacker, Leiterin Kommuni -kation SBB; Vorstandsmitglied von AlumniBasel;Mitglied des Universitätsrates der Uni BaselInterview: Dr. Bettina Volz

Fortsetzung Schwerpunkt

Drittmittelfinanzierung

Wie bewertet der UR die aktuelle Diskussion über Chancen und Risiken der privaten Finanzierung?Die aktuell von gewisser Seite vertretene These,die öffentliche Hand zöge sich vermehrt vonder Finanzierung zurück, weshalb die Indus-trie einspringe und die Universitäten zulastender akademischen Freiheit «kaufe», halte ichfür alarmistisch und falsch. Bezüglich der Universität Basel stelle ichfest: Die öffentliche Hand (der Bund wie dieTrägerkantone und in geringerem Ausmassauch die anderen Kantone) haben über dieletzten 8 Jahre ihre Beiträge laufend erhöht.Damit verbunden war die Erwartung, dassdie Universität gleichzeitig mehr Drittmit-tel auch von privater Seite generiert. Wich-tiger als der Finanzierungsbeitrag ist dabei,dass der betreffende Anteil der universi tä -ren Forschung so qualitätsvoll und «ge sell -schaftsrelevant» ist, dass er die Industrieund andere private Geldgeber interessiert.Die Privatwirtschaft in unserer Region gehtdabei – anders als im angelsächsischenBereich – von einer hohen öffentlichenFinanzierung aus. Sie weigert sich explizit,die Rolle der öffentlichen Hand zu überneh-men und partizipiert nur an bestimmtenProjekten.

Drittmittel aus Sicht derGovernance: Dr. Ueli Vischer, Präsident des UniversitätsratesInterview: Dr. Bettina Volz und Rudolf Messerli

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BUCHHINWEIS CEPS FORSCHUNG

Welche strategische Bedeutung haben aus der Sicht des Unirates die Beiträge aus der Privatindustrie?In erster Linie sind sie Indikatoren für denErfolg unserer Forschungstätigkeit. Sodannermöglichen sie Lehr- und Forschungstätig-keiten an der Universität, die sonst nicht stattfinden würden, die aber mit Leistungs -vereinbarung und Strategie übereinstim-men.Die generelle Strategie der Universität resp.das strukturelle Portfolio sind von Beiträgender Privatwirtschaft grundsätzlich nicht ab -hängig. Sie werden finanziert aus den öffent-lichen Mitteln sowie Drittmitteln aus derebenfalls öffentlichen Forschungsförderungwie SNF, Eurogrants und – für die Universi-tät weniger relevant als für die FH – KTI:Förderagentur für Innovation des Bundes.Letztere verlangen übrigens die Einbindungprivater Partner.

Wie werden Grenzen gesetzt in Bezug auf Bedingungen/Einflussnahme von Geld-gebern und SponsorenDie Universität nimmt Sponsorengelder –beispielsweise für einen Lehrstuhl – nur untervertraglich klar festgelegten Bedingungen ent-gegen. Es ist auch schon zur Ablehnung vonAngeboten gekommen. Bei jeder Zuwendung wird ein Beitrag zu denInfrastrukturkosten der Universität erwartet.Akademische Entscheidungen in Verbindungmit der Zuwendung werden von der Universi-tät ohne Einbezug des Stifters getroffen. DieHerkunft des gestifteten Geldes soll ethischverantwortbar sein. Der gestiftete Betrag unddessen generelle Verwendung werden öffent-lich kommuniziert.Die WTT-Stelle der Universität regelt sodannnach einheitlichen Kriterien die Zusam-menarbeit mit Privaten, wenn es darumgeht, an der Universität generiertes Wissenzu verwerten.

Philanthropie für die Wissen-schaft – Wie Schweizer Stiftungendie Forschung unterstützen Die neueste Studie des Center for PhilanthropyStudies der Universität Basel (CEPS) wurdedurch die Diskussionen um die 100-Millionen-Spende der UBS an das «Center for Economicsin Society» der Universität Zürich angeregt undam 14. 4. 2014 der Öffentlichkeit vorgestellt.Die Studie zeigt: Der Trend zur Wissenschafts-förderung ist steigend, trägt zurzeit aberschweizweit erst 6 % zur Deckung des Gesamt-aufwandes der universitären Hochschulen bei.

Private Wissenschaftsförderung spielt eine zu -nehmend wichtige Rolle. Jedoch übersteigt dasöffent liche Interesse die finanzielle Bedeutungin den Hochschulbudgets bei Weitem. Zielsetzung dieser Studie des CEPS war esdaher, zur Objektivierung der Philanthropiefür die Wissenschaft beizutragen. Dabei zeigeneinerseits um fassende Auswertungen von Stif-tungszwecken, wie Stiftungen in der Schweizdie Wissenschaft fördern. Andererseits legen Interviews mit universitä-ren Hochschulen erstmals offen, welche strate-gische Bedeutung private Wissenschaftsför -derung aus Sicht der Universitäten hat undwelche Rolle Stift ungen dabei spielen.Für Georg von Schnurbein, Leiter des CEPS und Mitautor der Studie, resultieren zwei Haupt-aussagen: Bei privaten Engagements spielenerstens die Grundsätze der Transparenz undder Langfristigkeit eine zentrale Rolle. Zweitensmüssen die Universitäten, um die Unabhäng -igkeit von Lehre und Forschung zu sichern,Richtlinien erarbeiten, die den Umgang mit privaten Zuwendungen klären und regeln.

Die Studie kann beim CEPS bestellt (gedruckte Aus-gabe (Deutsch), ISBN 978-3-9524141-0-0, broschiert, à CHF 30.00) oder als pdf heruntergeladen werdenHerausgeber: von Schnurbein, G./Fritz, T.: Philan -thropie für die Wissenschaft – Wie Schweizer Stif -tungen die Forschung unterstützen, CEPS Forschungund Praxis Bd. 11, Basel: CEPS, 2014

Ein ausführliches Interview mit Ueli Vischer zum Drittmittelthema finden Sie im «UniPLUS» Mai 2014, derPublikation unserer Partnerorganisation Förderverein der Uni Basel. vgl. www.foerderverein-unibasel.ch

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ALUMNI MAGAZIN 1/2014 10

An den Titanwurz-Veranstaltungen 2011 und2012 wurde beschlossen, einen Teil der Ein-nahmen für ein Titanwurz-Naturschutz-projekt in Indonesien zu reservieren. In derFolge konnten in Indonesien jedoch keinelangfristig verlässlichen Projektpartner ge -funden werden. Deshalb wurde das Regen-waldprojekt in Ecuador gestartet. Im Herbstwurden die Alumni im Rahmen einer Spen-denaktion angeschrieben. Wir haben unsnach dem weitern Verlauf des Projekteserkundigt.

Herr Schneider, Sie sind der Koordinator des Dracula-Forest-Projektes des BotanischenGartens in Ecuador. Im Herbst haben wir den Spendenaufruf an unsere Alumni weiter-geleitet. Wie waren die Reaktionen bisher?Wir erhielten über 500 Spenden, teils vonPersonen, die wir kennen oder zumindestzuordnen können, teils von völlig Unbekann-ten. Da wir den Aufruf über sehr verschiedeneKanäle lanciert haben, können wir leider nicht beurteilen, wer auf welchem Weg vonder Aktion erfahren hat. Vor allem bei Akade-

PROJEKT DRACULA FOREST RESERVE DES BOTANISCHEN GARTENS TATKRÄFTIGE UNTERSTÜTZUNG DURCH ALUMNI

mikern, die nicht in der Region Basel ansässigsind, nehme ich an, dass diese vorwiegendüber die Alumni-Kanäle erreicht worden sind.Davon gab es tatsächlich einige und die meis-ten haben namhafte Beträge gespendet, dieuns wirklich weitergeholfen haben. Nochmalsbesten Dank für Ihre Unterstützung.

Wie hat sich das Projekt inzwischen entwickelt?Anfang März 2014 wurde der erste Landkauf-vertrag unterzeichnet (0,6 km2). Bei zwei wei-teren Parzellen (1,1 und 1,4 km2) stehen wirmitten in den Verhandlungen. Beide Fällesind schwierig, aber je aus anderen Gründen.Die Erfolgsaussichten sind grundsätzlichnicht schlecht, aber es kann auch schief laufenund es wird sicher teurer als erwartet. Umge-kehrt haben unsere «Spähtrupps» sensatio-nelle Dinge gefunden – eine starke Affen -population, Faultiere, einen berühmten, aber

ausgestorben geglaubten Frosch und gleichmehrere neue Orchideenarten – so dass wiralles dran setzen werden, um diese unschätz-baren Waldstücke zu sichern.

Wie geht es weiter?Wir arbeiten wie gesagt auf allen Ebenen desProjektes intensiv. Das Motto «Ein Fünfliberrettet schon einen Baum» ist nach wie vorgültig und mit jedem Baum, der erhalten wer-den kann, rettet man auch alle Orchideen,Bromelien usw., die in der Krone leben undselbstverständlich die zahllosen Tiere, wieKolibris, Frösche, Schmetterlinge, die vomWald abhängen. Die bisherigen Funde warensensationell und motivieren uns, mit vollerEnergie weiterzumachen!

Website mit Videos, Bildern und weiteren

Informationen: http://botgarten.unibas.ch/

ecuador/index.php

SpendenkontoVerein Botanischer Garten beim Spalentor, Postkonto 40-586110-1IBAN-Nummer: CH94 0900 0000 4058 6110 1/Swift-Code/BIC-Nr.: POFICHBEXXX PostFinance AG, Mingerstrasse 20, CH-3030 BernBitte kennzeichnen Sie Ihre Spende mit dem Stichwort «Ecuador». Wenn Sie in der Spenderliste genannt werden möchten, vermerken Sie bitte den entsprechenden Namen im Kommentarfeld Ihrer Einzahlung

Projekt Dracula ForestReserve in EcuadorInterview: Dr. Bettina Volz

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11 ALUMNI MAGAZIN 1/2014

Geschichte will immer wieder neu erzähltwerden. Eine Alumna des DepartementsGeschichte steht als Geschäftsführerin beimProjekt für eine neue Basler Geschichte anvorderster Front. Im März 2014 kamen die Alumni im Hotel Merian in den Genusseiner exklusiven Preview auf das Projektund konnten überraschende und neue Ein-blicke in die Arbeit der Historiker/-innengewinnen. Die neue Basler Stadtgeschichteist durch eine breite Trägerschaft abgestütztund wird auch von Professoren des Departe-ments Geschichte aktiv mitgetragen.

Es war an einem warmen Septemberabend 2011

im Literaturhaus, als ich Ja sagte zu einem

Engagement, das mich und sehr viele andere

Personen in dieser Stadt seither in Atem hält –

das Engagement für die Realisierung einer

grossangelegten neuen Basler Geschichte. Aus

der Idee ist unterdessen ein ausgereiftes Pro-

jekt geworden. Im Spätsommer 2014 wird es öf fentlich vorgestellt und das Fundraising

gestartet – der nächste grosse Schritt auf dem

Weg zu einer neuen Stadtgeschichte.

An jenem Septembertreffen nahm ein Prozess

seinen Lauf, von dem wir noch keine konkrete

Vorstellung hatten. Klar war aber: Wenn ein

Grossprojekt möglich werden soll, so braucht es

eine gemeinsame Zielvorstellung – und dass es

gilt, diese zu erarbeiten. Am Tisch sassen Vertre-

terinnen und Vertreter historisch und kulturell

tätiger Institutionen, darunter auch universitär

Forschende und Lehrende, sowie Politikerin-

nen und Politiker, die zu dem Treffen eingela-

den hatte. Zwei Monate darauf gründete dieser

Kreis den Verein Basler Geschichte und schuf

sich damit eine gemeinsame Plattform. Damit

begannen sehr spannende Auseinandersetzun-

gen über Ziele und Perspektiven, Inhalte und

Formate, schliesslich auch über die Trägerschaft

und Finanzierung einer neuen Stadtgeschichte.

Auf dem Weg zu einer neuenBasler StadtgeschichteBeatrice Schumacher, Dr. phil. Historikerin

ALUMNIGESCHICHTEPROJEKT BASLER GESCHICHTE

Bald wurde klar, dass dieser Prozess seine Zeit

braucht und manche Fragen immer wieder auf-

zurollen sind. In zahlreichen Gesprächen und

dank einem enormen Arbeitseinsatz von vielen

Personen, die sich im Rahmen ihrer beruflichen

Tätigkeit oder als Private eingesetzt und einge-

bracht haben, hat das Projekt Fahrt aufgenom-

men und konkrete Gestalt angenommen. Ver-

schiedene Stiftungen, der Swisslosfonds sowie

die Vereinsmitglieder haben den Weg dahin

materiell unterstützt.

Persönlich hat mich die Projektentwicklung sehr

bereichert und mit der Stadt, in der ich studiert

habe und seit über zwanzig Jahren lebe, in neuer

Form konfrontiert und in Kontakt gebracht.

Zahlreiche alte Kontakte aus Studienzeiten sind

aufgelebt, und viele neue sind hinzugekommen.

Der Reiz und die Herausforderung sind nach wie

vor gross. Das hat mehrere Gründe. Erstens ist

die eigene Geschichte den Baslerinnen und Bas-

lern alles andere als gleichgültig. Es gibt eine sehr

aktive lokalhistorische Szene und die Deutungs-

hoheit über die eigene Geschichte ist hoch um -

stritten. Nicht von ungefähr ist der letzte grosse

Anlauf zu einer Gesamtdarstellung daran 1992

an der Urne gescheitert. Zweitens ist die Ent-

wicklung eines grossen lokalhistorischen Pro-

jekts im Rahmen eines zivilgesellschaftlichen

Prozesses ein sehr ungewöhnlicher Prozess

und eine grosse Chance, um eine Stadtgeschichte

entstehen zu lassen, die breit wahrgenommen

wird. Das schliesst in gewisser Weise an eine Bas-

lerische Tradition an, die die Geschichtsschrei-

bung über das eigene Gemeinwesen nicht als

staatliche, sondern als private Aufgabe sieht.

Allerdings können zivilgesellschaftliche Pro-

zesse nur dann erfolgreich sein, wenn sie über

genügend Ressourcen verfügen, und hier kom-

men dem Staat zweifellos Aufgaben zu.

Drittens stehen wir mitten in einem medialen

Umbruch, der die Deutungshoheit von Experten

und Expertinnen in Frage stellt. Das bedeutet,

dass wir uns fundamental damit auseinander-

setzen müssen, wie Geschichte geschrieben und

zugänglich gemacht wird und wer das tut.

Und last but not least ist Basel ein sehr interes-santes Forschungsfeld, das noch längst nichtausgeschöpft ist. Ein ambitioniertes Stadt -geschichte-Projekt hat das Potenzial, Basel inder internationalen Städteforschung zu posi -tionieren.

Dr. phil. Beatrice Schumacher (1963) ist freiberuf-liche Historikerin. Sie hat in Basel Geschichte,Kunstgeschichte und Deutsche Sprachwissen-schaft studiert und 2000 promoviert. 2011 hat sie das Mandat der Geschäftsführung des VereinsBasler Geschichte übernommen.

Für die Stadt und mit der Stadt: Verein Basler Geschichte

Die neue Basler Stadtgeschichte ist ein mehrjähriges Projekt, in dessen Rahmen eine neue Gesamtdarstellung derStadt zeitgemässe wissenschaftliche Forschungsanliegen einbringen soll wie z.B. visuelle und materielle Kultur,gebaute Stadt und Stadtraum, Netzwerke und Stadt als ein verdichtetes Epizentrum. Der Verein Basler Geschichte ist 2011 als Trägerschaft für dieses mehrjährige, interdisziplinär und partizipativ aus-gerichtete Projekt gegründet worden. Er setzt sich für die Realisierung einer neuen Gesamtdarstellung der BaslerGeschichte ein. Mehr dazu auf der Website unter www.baslergeschichte.ch. Neue Mitglieder oder Spenden sind herz-lich willkommen! Spendenkonto: Basler Kantonalbank, CH80 0077 0253 1759 6200 1

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ALUMNIBASEL SPONSERT UAEM CONFERENCE 2014 IN BASEL

Der Schweizer Ableger von UAEM wurde 2012zeitgleich in Basel, Zürich, Genf und Lau-sanne gegründet. Und es freut uns natürlichausserordentlich, dass es uns Baslern gelun-gen ist, die erste europäische Konferenz vonUAEM in der Schweiz an Land zu ziehen. Eswar die grösste studentische Konferenz, diees zu dem Thema je gegeben hatte. Sie warkomplett ausgebucht mit über 200 Leutenaus 20 verschiedenen Ländern und mit über20 unterschiedlichen internationalen Exper-ten! Der Ansatz war interdisziplinär und wirkonnten nicht nur Studierende und Redneraus den Bereichen Medizin, Pharma und Bio-medizin anziehen, sondern auch Leute ausder Jurisprudenz, Oekonomie, Politik. Ins-gesamt wurden 28 verschiedene Workshopsangeboten. Am Samstagabend fand zudemeine erfolgreiche öffentliche Podiumsdis-kussion statt, welche von über 300 Leutenbesucht wurde. Die Diskussionen drehten sich unter demMotto «we have a drug problem» einerseitsum die Fragen des Zugangs zu Medikamenten.Über 10 Millionen Menschen sterben noch

heute jährlich, weil sie keinen Zugang zulebenswichtigen Medikamenten haben, wobeigemäss WHO das grösste Hindernis beimPreis der Medikamente liegt. Andererseitsging es darum, den heutigen Forschungsfokusder Universitäten unter die Lupe zu nehmen.Denn obwohl 1⁄7 der Weltbevölkerung an ver-nachlässigten Krankheiten leidet (wie zumBeispiel Chagas, Dengue oder Schlafkrank-heit), beträgt der Anteil Forschung auf diesemGebiet nur gerade ca. 4 % der globalen For-schungsausgaben. Ganz aktuell wurde auchdie Diskussion um neue Antibiotika geführt,wo ein riesiger Mangel trotz steigender Resis-tenzen besteht. Oder zum Beispiel die neuenMedikamente gegen Hepatitis C, welche erstkürzlich auf den Markt kamen – und zuenormen Preisen verkauft werden. Um nurzwei Beispiele der Diskus sionen zu nennen.Die Konferenz war ein voller Erfolg undkonnte viele neue Ideen und hoffentlich auchTaten anstossen. Im Namen des Organisa tionskomitees möchteich AlumniBasel und AlumniBasel Medizinganz herzlich für die Unterstützung danken!

Am 25. April 2014 wurde die von Basler Medi-zinstudierenden organisierte internationaleMegakonferenz eröffnet. Zu den Sponsorengehören auch AlumniMedizin und Alumni-Basel, die dieses Projekt mit namhaften Bei-trägen unterstützt haben.

Universities Allied for Essential Medicinesist ein internationales, im Jahr 2001 in denUSA gestartetes Projekt. Hintergrund desProjektes ist die Erkenntnis, dass die Univer-sitäten durch ihre Grundlagenforschung oftden Grundstein bilden in der Entwicklungvon neuen Medikamenten. Als Institution der Allgemeinheit übernehmen Universi -täten zudem eine grosse Verantwortung. Die Initianten von UAEM möchten deshalb dieses Bewusstsein fördern und dafür sorgen,dass die in der universitären Forschung ge -nerierte Innovation erstens allen Menschen –auch minderbemittelten Patientinnen undPatienten in Ländern der Dritten Welt – zu -gänglich gemacht wird und zweitens, dass derForschungsfokus den globalen Bedürfnissenan gepasst wird. Und nicht dem Profit.

Die Zielsetzungen von UAEM1. Verbesserung des weltweiten Medikamentenzugangs. Uns verbindet die Über -

zeugung, dass öffentliche Forschung und insbesondere medizinische Fortschritte

weltweit jedem Menschen zugänglich sein sollten.

2. Erhöhung des Anteils der Forschung an vernachlässigten Krankheiten in

öffentlichen Einrichtungen.

3. Stärkung des Bewusstseins sowie des Einflusses von Studierenden und Forschen-

den auf dieses globale Problem.

We have a drug problem – Die euro-päische Konferenz von UAEM(Universities Allied for EssentialMedicines) in BaselVon Alain Amstutz, 5. Jahreskurs Medizin Universität Basel,Mitglied des europäischen Koordi nationskomitees von UAEM – Universities Allied for Essential Medicines(www.uaem-europe.org),

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SCHWEIZERISCHES TROPEN- UND PUBLIC-HEALTH-INSTITUT: ZWERGFADENWURM

Zwergfadenwurm – eine vernachlässigte globale gesundheitliche BelastungChristian Heuss, Dr. sc. nat., Head of Communication and Public Affairs, Schweizerisches Tropen- und Public-Health-Institut (Swiss TPH)

Eine Studie des Schweizerischen Tropen- undPublic Health-Instituts hat erstmals ein um -fassendes Bild zur weltweiten Verbreitungdes Zwergfadenwurms Strongyloides sterco -

ralis geliefert. Die neuen Daten verstärken dieDringlichkeit, diese vernachlässigte Parasiten-erkrankung medizinisch zu beachten und denZugang zur Behandlung zu verbessern, insbe-sondere in einkommensschwachen Ländern.

Der Zwergfadenwurm Strongyloides sterco -ralis ist ein weltweit verbreiteter Wurm miteiner Vorliebe für heisse und feuchte Kli -ma zonen. Schlechte sanitäre Einrichtungenbegünstigen seine Übertragung auf den Men-schen. Medizinisch findet der Zwergfaden-wurm wenig Beachtung. Zwergfadenwurm -infektionen gehören daher in die Gruppe dersogenannten vernachlässigten Krankheiten. Eine Studie des Schweizerischen Tropen-und Public-Health-Instituts (Swiss TPH), dasmit der Universität Basel assoziiert ist, hat imJuli 2013 zum ersten Mal eine Gesamtüber-sicht zur weltweiten Verbreitung von Stron -gyloides stercoralis präsentiert und die aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragenDaten auf einer Weltkarte zusammengestellt.Die neuen Resultate, welche in der Fachzeit-schrift «PLOS Neglected Tropical Diseases»veröffentlicht wurden, zeigen einen hohen

Verbreitungsgrad in der allgemeinen Bevölke-rung in verschiedenen tropischen und subtro-pischen Ländern. In Thailand beispielsweiseleidet ein Viertel der Bevölkerung an einemBefall mit dem Zwergfadenwurm, in Argenti-nien gar mehr als die Hälfte der Bevölkerung.Zusätzlich zeigt die Studie auch, dass gewisseRisikogruppen besonders anfällig für eineWurmübertragung sind, wie zum BeispielPatienten mit HIV/AIDS oder Alkoholiker.

Unbehandelte Zwergfadenwurm -infektionen sind gefährlichEine Erstübertragung des Zwergfadenwurmsauf den Menschen findet über die Berührungmit Erde statt. Der Wurm dringt durch dieintakte Haut in den Körper ein und erreichtüber Blutbahn, Herz, Lunge und Luftröhre den

Darm. Dort entwickeln sich die Würmer zur Ge schlechtsreife und pflanzen sich direkt fort.Diese so genannte Autoinfektion im menschli-chen Darm kann bei Nichtbehandlung zu einerlebenslangen Wurminfektion führen. Bei ge -schwächtem Immunsystem, wie beispielsweisebei der Einnahme von Kortikosteroiden, kön-nen sich Fadenwürmer vom Darm in sämtlicheOrgane ausbreiten. Dies führt häufig zum Tod. Die Studie dokumentiert zum ersten Mal diehohe Verbreitung dieser Wurminfektion welt-weit. «Medizinische Interventionen in Ländern

mit starker Fadenwurmverbreitung sind drin-gend notwendig», unterstreicht Peter Odermatt,Verfasser der Studie. Obwohl die Diagnose ein-fach und billig ist, werden die spezifischen Testsin den betroffenen Ländern viel zu wenigangewendet. Zudem ist das wirksamste Medi-kament gegen Fadenwürmer in vielen Län -dern unerschwinglich. «Zwergfadenwürmersollten dringend auf die Agenda internationa-ler Gesundheitsprogramme der WHO, desGlobal Networks des Centre for Neglected Tro-pical Diseases», fordert Peter Odermatt. Die Studie weist auch auf Infektionen insbe-sondere bei Migrantinnen und Migranten ausEntwicklungsländern hin. So haben beispiels-weise mehr als 70% der in Kanada ankommen-den Migranten aus südlichen Ländern eineZwergfadenwurminfektion. Diese bleibt meis-tens unentdeckt und somit auch unbehandelt. Peter Odermatt: «Der Zwergfadenwurm ist einernsthaftes Gesundheitsproblem in weiten Tei-len dieser Welt. Er sollte gesundheitspolitischnicht mehr weiter vernachlässigt werden.»

OriginalbeitragFabian Schär, Ulf Trostdorf, Federica Giardina, Virak Khieu, Sinuon Muth, Hanspeter Marti, PenelopeVounatsou, Peter OdermattStrongyloides stercoralis: Global Distribution and Risk FactorsPLOS Neglected Tropical Diseases, published 11 Jul2013 | doi: 10.1371/journal.pntd.0002288

A Paarende Zwergfadenwürmer

B Globale Verbreitung von Zwergfaden-wurminfektionen.

C Über die Haut in den Körper: Lebenszyklusdes Zwergfadenwurms.

B

A

C

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ALUMNI MAGAZIN 1/2014 14

FRITZ-UND-PAUL-SARASIN-STIPENDIUM 2014

Akademische Zunft vergibt 2014 erstmals Fritz-und-Paul-Sarasin-Stipendium für Kulturforschung Lic. phil. Christoph Dieffenbacher

Das Fritz-und-Paul-Sarasin-Stipendium fürKulturforschung fördert fächerübergreifendeDissertationsprojekte mit kulturwissenschaft-licher Ausrichtung. Der Stipendiat, Balz Alter (*1980), hat 2010sein Studium der Ethnologie an der Univer-sität Basel abgeschlossen. Sein Kurzfilm«Euro paland», der einen integralen Bestand-teil seiner Lizenziatsarbeit darstellte und dasEuropabild der Jugend in Kamerun themati-siert, gewann mehrere internationale Preise.Das Stipendium von 75000 Franken ist dazubestimmt, dass sich Doktorierende im Rah-men ihres Dissertationsprojekts währendeines volles Studienjahrs an einer ausländi-schen Forschungsinstitution aufhalten kön-nen. Alter wird sein Stipendienjahr am Eye-and-Mind-Programm der Universität Aarhus(Dänemark) verbringen.Für seine Dissertation mit dem Arbeitstitel«(Selbst-)Bilder afrikanischer Musiker undihrer Identität» arbeitet Alter derzeit an einemweiteren Film. Sein Thema ist eine Analyseund Debatte der Interaktionen zwischendem Publikum, dem Protagonisten und demEthnografen, die bei der Vorführung von«Europaland» 2011 in Kameruns HauptstadtYaoundé zum Ausdruck kamen. Die feierlicheÜbergabe des Stipendiums fand Ende März ander Universität Basel statt.

Das Fritz-und-Paul-Sarasin-Stipendium fürKulturforschung geht an den Basler Ethnolo-gen Balz Alter für seine Dissertation und dasdazugehörende Filmprojekt. Das Stipendiumfür einen einjährigen Auslandaufenthalt istkürzlich von der Akademischen Zunft an derUniversität Basel verliehen worden.

In seinem mehrfach ausgezeich netem Film«Europaland – A Journey into Popular Cam -eroonian Imagination» thematisiert BalzAlter das Europabild der Jugend in Kamerun.In Zentralafrika gilt Europa als Himmel aufErden, aber auch als Ursprung der afrikani-schen Misere. Der Film zeigt populäre Vorstel-lungen über Europa und eröffnet einen Ein-blick in die Phantasie einer ganzen Generation.Die Aussagen der Protagonisten reflektierendas ambivalente und vielfach in Klischeesbegründete Bild des alten Kontinents, das inAfrika seit der Einführung des Satellitenfern -sehens so populär ist wie bei uns (einst) deramerikanische Traum. Der Film «Europaland»bildet einen integralen Bestandteil der Lizen -ziatsarbeit, die Balz Alter 2010 an der Philoso-phisch-Historischen Fakultät der UniversitätBasel einreichte und die von Prof. Dr. TillFörster betreut wurde.

Fritz-und-Paul-Sarasin-Stipendium für KulturforschungDas von der E. E. Akademischen Zunft Basel ge stiftete Fritz-und-Paul-Sarasin-Stipendium für Kulturforschung bezweckt die Förderungvon fächerübergreifenden Dissertationspro-jekten mit kulturwissenschaftlichem Ansatz,die von zwei Dozierenden mit unterschiedli-chen Lehr- und Forschungserfahrungen betreutwer den. Beide Dozierende – einer/eine in Basel,einer/eine im Ausland – sollen die doktorie-rende Person in einem vereinbarten Verfahrendurch die Forschungs- und Reflexionsphasenhindurch bis zur gemeinsam abgehaltenen Prüfung begleiten. Die Arbeit soll dazu beitra-gen, Aspekte kultureller Orientierung unterunterschiedlichen Gesichtswinkeln, insbeson-dere auch gesellschaftlicher und geographischerRahmenbedingungen mit den Mitteln ethno -logisch-kulturanthropologischer For sch ung zuerhellen.

Stipendiat Balz Alter

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Die TagesWochezum Spezialpreis: alumnibasel.ch/benefits.

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Die vielfältigen Merian Gärten vereinen botanische Sammlungen, Nutzgärten,Landwirtschaft und einen Englischen Garten. Im Frühjahr bezaubern die blühendenRhododendren und Iris. Im Sommer und Herbst lockt der üppige Gemüsegarten.Und im Winter verzieren Eiskristalle die trockenen Blütenstände. SelteneHühner- und Schafrassen bevölkern den Brüglingerhof. Die Gärten der ChristophMerian Stiftung laden das ganze Jahr zum Verweilen ein.

IM JUNI AKTUELLBOTANICA SOMMERFEST 21. UND 22. JUNIEin Fest für die ganze Familie mit Führungen, Landmarkt, Bistro und Strassenmusik, Schminken, Basteln und Verkleiden. Ritual zur Sommersonnenwende.

SONNTAGSMATINEENWunderbare Konzerte in einzigartiger Atmosphäre auf dem Hofplatz von Vorder Brüglingen. Bei schlechtem Wetter im Holzsaal. Jeden Sonntag um 11 Uhr von Juni bis August.

GEFÜHRTE GARTENRUNDGÄNGEBlühende Sammlungen, eine reiche Geschichte und verborgene Schätze. Jeden Sonntag um 14 Uhr von Mai bis Oktober.

Alle unsere Veranstaltungen finden Sie auf www.meriangärten.ch.

PRIVATE FÜHRUNGENLernen Sie die Geheimnisse des Gartens im privaten

Rahmen kennen. Erfahren Sie mehr über Pflanzensammlungen,

die Geschichte des Ortes und die Arbeit im Garten.

RÄUME ZU MIETENRäume für festliche Anlässe, private Feiern, Seminare oder Sitzungen:

Wir vermieten verschiedene Rämlichkeiten in ruhiger Umgebung. MERIAN GÄRTENVorder Brüglingen 54052 Basel061 319 97 [email protected]ärten.ch