Amtablatt Innsbruck

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nuptsmdt V. b b. nnsbrmk Erscheint einmal i 2.^3.zährlich.Cingelnummer so Gr : Nachaus. 2 Ktock links Nr. 6 19. Juni 1937 3. Jahrgang im ahr - Feier öer Maöt Innsbruck ahre Erste Vorbesprechung am 24. Mai Herr Bürgermeister Fischer hat am 24. Mai 1937 um 5 Uhr abends eine große Reihe von Vertretern von Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft in den Adlersaal des Etadtsaalgebäudes gebeten, um unter dem Vorsitz des Herrn Landeshauptmanns einen Bericht Zu erstatten über die Pläne der Stadtvertretung für das im Jahre 1939 fällig werdende Jubiläum des 700jährigen Be standes Innsbrucks als Stadt. Ueber 60 Delegierte der verschiedenen Stände und I n - stitutionen sind seinem Rufe gefolgt. Herr Bürgermeister Fischer gab nach der Begrüßung der prominenten Gäste bekannt, daß er schon seit länge- rer Zeit mit den Ministerien und den übrigen Zuständi- gen Zentralstellen in Wien Verhandlungen gepflogen und überall weitgehendes Verständnis und Entgegen- kommen gefunden habe, so daß er es jetzt unternehmen könne, mit den Ideen der Stadtvertretung das erste Mal an die Öffentlichkeit zu treten. Das vorläufige und weder im Umfange noch in den Einzelheiten endgültige Programm, dessen Durchfüh- rung die Verständnis- und hingebungsvolle Mitarbeit aller Kreise der Bevölkerung erfordert, fehe insbeson- dere vor: Da die Stadtgemeinde schon seit längerer Zeit unter dem Mangel geeigneter Fest-, bZw. K o n g r e ß s ä l e litt, solche aber für die 700-Iahr-Feier geradezu unent- behrlich sind, wurde das alte Projekt des Ausbaues des dem Bunde gehörenden Doganagebäudes am Rennweg wieder energisch in die Hand genommen. Die Verhand- lungen mit den Zuständigen Bundesstellen in Wien ha- ben nunmehr Zu dem Ende geführt, daß dieses Gebäude um Tauschwege für die ehemalige Kadettenschule am Innrain der Stadtgemeinde überlassen wird. Hinsicht- lich des Ausbaues hat sich die Stadtvertretung von Herrn Geheimrat Dr. Vestelmeyer in München beraten lassen, der insbesondere für die Ausschreibung der architektonischen Umgestaltung wertvolle und neuartige Anregungen gegeben hat. I n der Architektenschaft Zeigt sich schon lebhaftes Interesse, so daß mit großer Beteili- gung am Wettbewerb zu rechnen ist, der schon dem- nächst ausgeschrieben wird. Die Finanzierung dieses Baues stellt sich die Stadtge- meinde auf privatwirtschaftlicher Basis vor, und Zwar so, daß die Stadtgemeinde das Objekt als Avvort in eine Finangierungsgesellschaft einbringt. Für die Finan- zierung haben sich schon ernst zu nehmende Interessen- ten gemeldet. Für die Verzinsung und Tilgung des Auf- wandes denkt man an eine Fremdengimmerabgabe, die in bestimmter Art schon eingeführt ist. Das Doganagebäude würde nach seinem völligen Aus- bau bleibenden Wert für die Stadtgemeinde als Fest- Halle besitzen; deshalb ist dieser Aufwand auch nicht in die Kalkulation der voraussichtlichen Kosten des Stadt- jubiläums einbezogen. Den Auftakt der ganzen Veranstaltungen soll die feierliche I n t h r o n i s a t i o n des Bischofs der Diözese Tirol am Psingstsonntag 1939 bilden. Mit der Errichtung eines Vischofsitzes in Innsbruck wird eben- so den Bestimmungen des zwischen dem Heiligen Stuhle und dem Bundesstaate Oesterreich abgeschlossenen Kon- kordate als auch einem lang gehegten Hergenswunsche der katholischen Bevölkerung Nord-Osttirols entsprochen. Der Herr Bundeskanzler und auch der Herr Minister für Unterrichtswesen haben den diesbezüglichen Be-

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Ausgabe Juni 1937

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nuptsmdt

V. b b.

nnsbrmkErscheint einmal i2.^3.zährlich.Cingelnummer so Gr

: Nachaus. 2 Ktock links

Nr. 6 19. Juni 1937 3. Jahrgang

iimahr - Feier öer Maöt Innsbruck

ahre Erste Vorbesprechung am 24. Mai

Herr Bürgermeister Fischer hat am 24. Mai 1937 um5 Uhr abends eine große Reihe von Vertretern vonKunst, Wissenschaft und Wirtschaft in den Adlersaal desEtadtsaalgebäudes gebeten, um unter dem Vorsitz desHerrn Landeshauptmanns einen Bericht Zu erstattenüber die Pläne der Stadtvertretung für das im Jahre1939 fällig werdende Jubiläum des 700jährigen Bestandes Innsbrucks als Stadt.

Ueber 60 Delegierte der verschiedenen Stände und I n -stitutionen sind seinem Rufe gefolgt.

Herr Bürgermeister Fischer gab nach der Begrüßungder prominenten Gäste bekannt, daß er schon seit länge-rer Zeit mit den Ministerien und den übrigen Zuständi-gen Zentralstellen in Wien Verhandlungen gepflogenund überall weitgehendes Verständnis und Entgegen-kommen gefunden habe, so daß er es jetzt unternehmenkönne, mit den Ideen der Stadtvertretung das ersteMal an die Öffentlichkeit zu treten.

Das vorläufige und weder im Umfange noch in denEinzelheiten endgültige Programm, dessen Durchfüh-rung die Verständnis- und hingebungsvolle Mitarbeitaller Kreise der Bevölkerung erfordert, fehe insbeson-dere vor:

Da die Stadtgemeinde schon seit längerer Zeit unterdem Mangel geeigneter Fest-, bZw. K o n g r e ß s ä l elitt, solche aber für die 700-Iahr-Feier geradezu unent-behrlich sind, wurde das alte Projekt des Ausbaues desdem Bunde gehörenden Doganagebäudes am Rennwegwieder energisch in die Hand genommen. Die Verhand-lungen mit den Zuständigen Bundesstellen in Wien ha-ben nunmehr Zu dem Ende geführt, daß dieses Gebäudeum Tauschwege für die ehemalige Kadettenschule am

Innrain der Stadtgemeinde überlassen wird. Hinsicht-lich des Ausbaues hat sich die Stadtvertretung vonHerrn Geheimrat Dr. Vestelmeyer in München beratenlassen, der insbesondere für die Ausschreibung derarchitektonischen Umgestaltung wertvolle und neuartigeAnregungen gegeben hat. I n der Architektenschaft Zeigtsich schon lebhaftes Interesse, so daß mit großer Beteili-gung am Wettbewerb zu rechnen ist, der schon dem-nächst ausgeschrieben wird.

Die Finanzierung dieses Baues stellt sich die Stadtge-meinde auf privatwirtschaftlicher Basis vor, und Zwarso, daß die Stadtgemeinde das Objekt als Avvort ineine Finangierungsgesellschaft einbringt. Für die Finan-zierung haben sich schon ernst zu nehmende Interessen-ten gemeldet. Für die Verzinsung und Tilgung des Auf-wandes denkt man an eine Fremdengimmerabgabe, diein bestimmter Art schon eingeführt ist.

Das Doganagebäude würde nach seinem völligen Aus-bau bleibenden Wert für die Stadtgemeinde als Fest-Halle besitzen; deshalb ist dieser Aufwand auch nicht indie Kalkulation der voraussichtlichen Kosten des Stadt-jubiläums einbezogen.

Den Auftakt der ganzen Veranstaltungen soll diefeierliche I n t h r o n i s a t i o n des B i scho fs derDiözese Tirol am Psingstsonntag 1939 bilden. Mit derErrichtung eines Vischofsitzes in Innsbruck wird eben-so den Bestimmungen des zwischen dem Heiligen Stuhleund dem Bundesstaate Oesterreich abgeschlossenen Kon-kordate als auch einem lang gehegten Hergenswunscheder katholischen Bevölkerung Nord-Osttirols entsprochen.Der Herr Bundeskanzler und auch der Herr Ministerfür Unterrichtswesen haben den diesbezüglichen Be-

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mühungen zugestimmt, die erst vor kurzer Zeit in einerKundgebung des Innsbrucker Gemeindetages ihren be-redten Ausdruck gefunden haben.

Die gange Pfingstwoche hindurch wird dann im An-schluß an die Inthronisationsfeierlichkeiten kirchlicherund religiöser Kunst gewidmet sein.

I n den Sommer und Herbst 1939, und Zwar in dieZeit vom 15. Juli bis 1. Oktober 1939 sollen dann jeneVeranstaltungen fallen, die voraussichtlich viele Gästenach Innsbruck Ziehen.

Da Innsbruck und seine engere Umgebung traditio-nell besonders mit dem „Letzten Ritter" verbundenist, soll in den Räumen der Hofburg eine M a x i m i -l i a n a u s s t e l l u n g veranstaltet werden. Es liegenbereits die Zusicherungen des Herrn BundesministersDr. Taucher und des Herrn Staatssekretärs DoktorSchmidt wegen Ueberlassung der so streng behütetenHofburgräumlichkeiten vor; ebenso hat das Außenamtseine Hilfe zugesagt für die leihweife Beschaffung Maxi-milianischer Gedenkstücke von auswärtigen Sammlun-gen.

Eine besondere Attraktion soll die europäische A l -p e n l a n d a u s st e l l u n g bilden. Es ist daran ge-dacht, daß sich an dieser neben Österreich auch Deutsch-land, Frankreich, Italien, die Schweiz und Jugoslawienmit je einem Pavillon beteiligen. Das Ausstellungsge-lände ist im östlichen und westlichen Gelände der Fer-rariwiese gefunden, auf welcher Bauernhäuser in typi-scher Ausführung erstellt werden sollen. Die Leute sol-len in der Landestracht des ausstellenden Landes ge-kleidet sein.

Es wurde in dieser Sache auch mit Graf Couden-Hove-Kalergi Fühlung genommen, der mehr für denPlan einer zentral-europäischen Verglandausstellungeintritt, während der Herr Bundeskanzler und HerrStaatssekretär Schmidt dem ursprünglichen Plane denVorzug geben.

Gleichzeitig soll der Tiroler Industrie, dem Gewerbeund auch der H a u s i n d u s t r i e in der Ausstellungs-halle Gelegenheit gegeben werden, ihre Produkte aus^zustellen.

Als Schlußfeier ist die Einweihung des L a n d e s -d e n k m a l e s zur Unterbringung des Ehrenbuches desLandes Tirol gedacht. Ueber die Wahl des Ortes, anwelchem dieses Denkmal erstellt werden soll, ist nochkeine Entscheidung gefallen. Sehr beachtenswert scheintder Vorschlag, dieses Denkmal bei dem Steinbruchoberhalb des Stubaitalbahntunnels nächst der Brenner-straße zu errichten. Dieser Standort ist nämlich derartgünstig exponiert, daß er bei entsprechender Ausgestal-tung von entfernten Punkten des Ober- und Unter-inntales gesehen werden kann. Bezüglich der Ausfüh-rung wurde an eine Wandelhalle in Kreisform gedacht,in welcher die Ehrenbücher untergebracht würden. Daserste Mal würde sich Gelegenheit geben, mit diesemDenkzeichen eine Art Mutterdenkmal zu errichten. Aufdieser kleinen Walhalla würde ein Blinkfeuer eingerich-tet, das weit in die Lande hinaus sichtbar sein wird.

Es ist damit zu rechnen, daß in diesen Festwochenauch Veranstaltungen anderer Art stattfinden, z. B.Kongresse wissenschaftlicher, sportlicher oder künstleri-scher Art.

Mit großer Genugtuung kann festgestellt werden, daAsich die Zentralstellen in Wien zur vollen Unterstützungdes ganzen Unternehmens bereit erklärt haben. Beson-dere Erwähnung verdient hiebei die österreichische Ver-kehrswerbung und ihr Präsident Ferdinand F. Freiherrvon Erb; die österreichische Verkehrswerbung hat die ge-samte Auslandsreklame und die Beistellung der I n -landsplakatierung bereits zugesichert.

Eine gediegene Vorbereitung bedarf natürlich derMitarbeit der Fachleute, welche in verschiedenen Ar-beitsausschüssen ihre Kräfte zur Verfügung stellen.Neben einem Ehrenausschuß unter dem Vorsitze desHerrn Landeshauptmannes sind vorderhand folgendeArbeitsausschüsse vorgesehen:

1. Ausschuß für Kirche und religiöse Kunst;2. Ausschuß für die Industrie-, Gewerbe- und Han-

delsausstellung;3. Ausschuß für die internationale Alpenlandaus-

stellung;4. Ausschuß für die Maximilianausstellung;5. Ausschuß für das Landesdenkmal;6. Ausschuß für Sport und Körperkultur;7. Ausschuß für Theater und weltliche Kunst;8. Finanzausschuß:9. Verkehrsausschuß;

10. Kongreßausschuß.11. Ausschuß für heimatkundliche Veranstaltungen.

Herr Bürgermeister Fischer machte im Anschluß ansein Referat Vorschläge für die Besetzung der einzelnenAusschüsse, die von den versammelten Herren zustim-mend entgegengenommen wurden. Weiterhin machteHerr Bürgermeister Fischer Mitteilungen über die vor-aussichtlichen Kosten, die sich gegenwärtig allerdingsnoch nicht überblicken lassen.

I m Anschlüsse an die Darlegungen des Herrn Bürger-meisters entwickelte sich eine kurze Wechselrede, in wel-cher Herr Universitätsprofessor Dr. Fischer die Instand-setzung einer im Presbyterium der Hofkirche befind-lichen aus dem Jahre 1560 stammenden besonders wert-vollen Orgel betrieb. Es handle sich hier um Kulturgutersten Ranges. Herr Kommerzialrat Miller vertrat dieForderung nach dem schleunigen Ausbau der Zubringer-straßen im Inland und im benachbarten Ausland. HerrUniversitätsprofessor Dr. Kogler empfahl, auch einenhistorischen Ausschuß zu konstituieren, dem die Beschaf-fung der rechtlichen und historischen Grundlagen derStadterhebungsfeier obliegen müßte.

Diese Vorbesprechung endete mit Dankesworten desHerrn Bürgermeisters für das gezeigte Interesse undmit der Ankündigung, daß er in nächster Zeit schon dieKonstituierung der Arbeitsausschüsse in die Wege leitenwerde.

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Innsbrucker Gemeinöetag5. Mtzung am 75. Juni

Herr Bürgermeister Fischer hat die Mitglieder desInnsbrucker Gemeindetages auf Dienstag, den 15. Juni1937 zu einer Sitzung zusammenberufen. Diese fand amgenannten Tage um 5 Uhr abends im Kasinosaale desStadtfaalgebäudes statt.

Eingangs derselben machte er von einem Schreibendes Andreas-Hofer-Denkmalausschusses in Wien Mit-teilung, worin dieser für die ihm gewährte Beihilfe zurErrichtung eines Attdreas-Hofer-Denkmales in Wienseinen Dank zum Ausdruck bringt.

Anschließend daran ging der Gemeindetag gleich indie Beratung einer umfangreichen Tagesordnung über.

Verichterstatter Vürgermeister Ascher1. Die in der ordentlichen Jahreshauptversammlung

der Freiw. Feuerwehr Innsbruck am 8. Mai 1937 vor-genommene Wahl des Herrn Sailer Josef, Kanzleidirek-tor der Handels- und Gewerbekammer gum Brand-direktor, des Herrn Ing. Viktor Freiherrn v. Graff,technischer Referent des Feuerwehr-Landesverbandes fürTirol zum Branddirektor-Stellvertreter und des HerrnMader Josef 0. Ae., Bundesbahnadjunkt, zum Haupt-magazinsverwalter wird satzungsgemäß bestätigt.

2. Gemäß den Satzungen der Freiw. Feuerwehr Inns-bruck wird die Löfchdirektion wieder eingesetzt; in diesesKollegium werden folgende Mitglieder des Gemeinde-tages entsendet:

Herr Vürgermeisterftelloertreter Adolf Platter.Herr Stadtrat Otto Thönig.Herr Aufsichtsrat Heinrich Süß.Herr Stadtrat Dr. Anton Melzer.

Der Löschdirektion gehören nach den Satzungen derFreiw. Feuerwehr ferner der Bürgermeister als Vor-sitzender, der Branddirektor und dessen Stellvertretersowie der Magazinsverwalter der Freiw. Feuerwehr an.

3. Ueber Antrag des Gemeinderates beschließt der Ge-meindetag, daß sich die Etadtgemeinde an der Fertigstel-lung der Inneneinrichtung der Pfarrkirche in Pradldurch Widmung eines Gründerbeitrages von 8 2000.—beteiligt.

4. Ueber Antrag des Bezirksschulrates Innsbruck-Stadt, bzw. des Gemeinderates wird beschlossen, daß dieStadtgemeinde für das Schuljahr 1937/38 neun gesetz-lich nicht notwendige Klassen an stäot. Volksschulen zuLasten des Gemeindefonds übernimmt.

Berichterstatter Vürgerm.-Stellvertreter Aöolf silatter1. Ueber Antrag des Finanzausschusses genehmigt der

Gemeindetag die Aufnahme eines Darlehens von rund8 143.000.— beim Bundes-Wohn- und Siedlungsfondezur teilweisen Deckung der Baukosten für 30 Siedler-häufer in der Neustädtersiedlung I I I .

Solange die Stadtgemeinde Innsbruck Eigentümerinder Siedlerhäuser bleibt, wird das Kapital von derStadtgemeinde mit Hilfe der monatlichen Mietzinse derPächter verzinst und getilgt. Nach Uebertragung derObjekte in das Eigentum der Siedler haben diese fürdie Verzinsung und Tilgung des noch aushaftenden Ka-pitals an den Vundes-Wohn- und Siedlungfonds aufzu-kommen.

2. Für die Anschaffung von Fahnen zur Veflaggungvon städtischen Amts-, Schul- und Wohngebäuden wirdüber Antrag des Finanzausschusses der vom Amte ange-forderte Nachtragskredit von 8 1870.-^ bewilligt.

3. Ueber Antrag des Finanzausschusses wird zur An-schaffung von Schulbänken für die Vundes-Oberreal-schule der vom Amte angeforderte Nachtragskredit von8 2400.— bewilligt.

4. I n Ergänzung des Gemeindetagsbeschlusses vom20. April 1937 wird über Antrag des Finanzausschussesbeschlossen, neben der Haftung für die Verzinsung desvon der Freiw. Rettungsgesellschaft bei der Sparkasseder Stadt Innsbruck aufzunehmenden Darlehens von8 40.000.— von feiten der Stadtgemeinde auch noch dieHaftung für die Tilgung dieses Darlehens zu überneh-men und der pfandrechtlichen Sicherstellung dieses Dar-lehens in E. ZI. 890 11 K. G. Innsbruck unmittelbarnach den Evarkasseforderungen auf dem Anwesen Wil-Helm-Greil-Straße 23 (Rettungsheim) samt dem vonHerrn Dr. Josef Pircher erworbenen Grundstücke zu-zustimmen.

5. Ueber Antrag des Finanzausschusses beschließt derGemeindetag die Abweisung des Ansuchens des Ver-eines „Innsbrucker Ledigenheim" um Nachlaß von Rück-ständen an Gemeindeabgaben für das Haus Gutenberg-straße Nr. 16 aus dem Jahre 1935. Dieser Beschluß stütztsich auf grundsätzliche Erwägungen. Dagegen beschließtder Gemeindetag den gesamten Rückstand an Gemeinde-abgaben auf dem Haufe Gutenbergstraße Nr. 16 grund-bücherlich sicherzustellen und dem Verein bis zur voll-kommenen Abstattung seiner Rückstände monatlicheRatenzahlungen a 8 100.— zu bewilligen. Von der Ein-Hebung der Verzugszinsen wird Abstand genommen.

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6. Ueber Antrag des Finanzausschusses beschließt derGemeindetag auf Grund eines Ansuchens des TirolerVauernbundes (Ortsbauernrat Innsbruck) die Erhö-hung des Beitrages der Stadtgemeinde zur Bezahlungvon Flurwächtern von 8 1600.— auf 8 2000.—.

7. Ueber Antrag des Finanzausschusses genehmigt derGemeindetag einen vorläufigen Kredit von 8 200.— fürErfordernisse der städtischen Betriebsmiliz.

8. Der Gemeindetag nimmt die Vorlage des Rech-nungsabschlusses der Stadt Innsbruck für das Verwal-tungsjahr 1936 zur Kenntnis und verweist diese Vorlagezur Detailberatung an den Finanzausschuß.

Berichterstatter Staötrat Dr. Anton Melzer1. Der Gemeindetag genehmigt über Antrag des Per-

sonalausschusses den Dienstpostenplan 1937 des Stadt-magistrates (Stellenplan der leitenden Beamten, Dienst-postenplan der Zugeteilten Beamten, Grundsätze zumDienstpostenplan).

2. Ueber Antrag des Gemeinderates legt der Ge-meindetag grundsätzlich fest, daß künftighin für dieDienstzweige der verschiedenen Verwendungsgruppennur Bewerber aufgenommen werden dürfen, welche imeinzelnen Falle die für die betreffenden Verwendungs-gruppen vorgeschriebene Vorbildung, nicht aber die Vor-bildung für eine höhere Verwendungsgruppe aufweifen.Weiters spricht der Gemeindetag grundsätzlich aus, daßBeamte, die sich während ihrer Dienstzeit eine höhereVorbildung aneignen, keine Aussicht auf stillschweigendeUeberstellung in eine höhere Verwendungsgruppe haben.

3. Der Gemeindetag lehnt über Antrag des Gemeinde-rates die erbetene Zuerkennung eines Schuhvauschalesfür die städtischen Friedhofsauffeher ab.

4. Ueber Antrag des Gemeinderates wird die Entloh-nung für die städtischen Kindergartenhelferinnen, soweitsie das 5. Dienstjahr vollendet haben, mit Wirkung vom1. Jul i 1937 von 8 70.— auf 8 90.— im Monat erhöht.

5. Ueber Antrag des Gemeinderates werden für dieMarktkommissäre folgende Diensttitel eingeführt:

Marktamtsassistent,Marktamtsrevident,Marktamtsoberremdent,MarktinspektorMarktoberinspektor.

Für die Beamten der städtischen Erhebungsstelle wer-den folgende Diensttitel eingeführt:

Erhebungsbeamter,Erhebungsadjunkt,Erhebungsoffizial,Erhebungsoberoffizial.

Bei dieser Gelegenheit werden die sprachlich unrich-tigen Titel Obermagistratsrat, Oberbaurat, Obervhysi-Katsrat, Oberveterinärrat, und Oberrechnungsrat durchdie Titel Magistrats-Oberrat, Bau-Oberrat, Phnsikats-Oberrat, Veterinär-Oberrat und Rechnungs-Oberrat er-setzt.

Berichterstatter Htaötrat Otto Lhönig

1. Ueber Antrag des Bau- und Finanzausschusseswird für die Erneuerung der baufälligen Holzverandades Restaurationsbetriebes im Schlosse Weiherburg dervom Amte angeforderte Nachtragskredit von 8 4120.—bewilligt. Es wird zur Kenntnis genommen, daß sich dieRestaurationspächterin verpflichtet hat, zur Amortisa^tion des Bauaufwandes beizutragen.

2. Auf Antrag des Bauausschusses wird in Entspre-chung des Ansuchens eines Interessenten der Verbau-ungsplan Wilten-Südost nach den Vorschlägen desStadtbauamtes abgeändert. Demnach wird für die An-wefen Leopoldstraße 24, 26 und 28 im Gegensatz zurfrüher bestandenen offenen Bauweise die geschlosseneBauweise festgesetzt.

3. Ueber Antrag des Bauausschusses wird in Entspre-chung eines Ansuchens des Vinzenzvereines eine Verein-barung mit Fr l . Mar ia Stöckl, Kapuzinergasse 10, abge-schlossen, die eine Grundabtretung an die Stadtgemeindebeinhaltet und es ermöglicht, dem Vinzenzvereine einenGrund an der Kapuzinergasse zur Erbauung einesWohnhauses zu überlassen.

4. Ueber Ansuchen zweier Interessenten wird auf An-trag des Bauausschusses nach dem Vorschlage des Stadt-bauamtes die Vaulinie am rechtsseitigen Brückenkopfder Universitätsbrücke neu festgesetzt.

5. Ueber Antrag des Bauausschusses wird in teilweiserEntsprechung der Baufirma Ing . Adalbert Fritz beschlos-sen, im Bereiche des geschlossenen Stadtkernes hinsicht-lich der Stockwerkshöhen im Sinne des § 30, Abs. 6 derI V O . für das Erdgeschoß eine Mindesthöhe von dreiMeter lichte Höhe und für die übrigen Stockwerke einesolche von 2.80 Meter lichte Höhe festzusetzen. Die An-zahl der Geschosse muß auf Parterre und drei Stock-werke beschränkt bleiben.

6. Der Gemeindetag nimmt zur Kenntnis, daß derprojektierte Neubau der Mühlauer Bundesbrücke überden I n n eine einschneidende Aenderung des Verbau-ungsplanes für die Kat. Gem. Innsbruck notwendigmacht. Er nimmt einen bezüglichen Bericht des Etadt-bauamtes entgegen, der mit seinen Vorschlägen vomBauausschusse zur Genehmigung beantragt wird. Erbeschließt, diese Vorschläge bedingt zu genehmigen, wennsich innerhalb einer vierzehntägigen Frist ein Einspruchaus der Mitte des Gemeindetages nicht geltend macht.Innerhalb dieser Frist werden die Pläne und die Vor-schläge des Stadtbauamtes im Sitzungssaale des Rat-hauses aufgelegt.

7. Der Gemeindetag pflichtet Vorschlägen des Vau-ausschusses bei, welche zum Ziele haben, die Wiederher-stellung und Erhaltung des historischen Bildes der Alt-stadt nach Kräften zu fördern.

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Er beschließt, über Antrag des Gemeinderates die zu-ständigen Ausschüsse zu beauftragen, die Voraussetzun-gen Zu schaffen, welche die Verwirklichung diefer Ab-sicht gewährleisten.

Berichterstatter Herr Dr. Alois Oberhammer

Der Gemeindetag bewilligt über Antrag des Kultur-und Finanzausschusses einen Kredit von 8 10.000.— fürdie Auflegung einer Gedenkmappe der Stadt Innsbruck.

Die Etadtgemeinde beabsichtigt nämlich, eine solcheMappe mit 10 bis 12 Stadtbildern (Ansichten der Stadt,bedeutender Straßen oder Plätze, wichtige Gebäudean-sichten u. dgl.) herauszugeben und zu diesem Zweckeeine Ausschreibung zu veranlassen, an der sich alle Tiro-ler Künstler beteiligen können.

An die öffentliche Sitzung des Gemeindetages schloß sich einevertraulich«, in welcher u. a. Theaterfragen behandelt wurden.Ueber die Vergebung des Theaters an Intendant FerdinandSkuhra wird an anderer Stell« des Blattes berichtet.

Bericht über öas MinterhilfswertInnsbruck-HoNing

Wie in den vergangenen Jahren haben die GemeindenInnsbruck und Hötting auch im Winter 1936/1937 das Win-terhilfswerk gemeinsam durchgeführt; wenn nicht eine ganzwesentliche Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse ein-tritt, wird das Winterhilfswerk wohl eine ständige Einrich-tung werden. Entsprechend dem Grundgedanken des Winter-hilfswerkes, den Aermsten unserer Mitmenschen ihre wäh-rend der Winterszeit doppelt fühlbare Not zu lindern, wur-den alle als bedürftig erkannten Hilfesuchenden beider Ge-meinden in das Hilfswerk einbezogen. Daß von den schlim-men Auswirkungen der Wirtschaftskrise noch immer einaußerordentlich großer Teil unserer Mitbürger betroffenwird, beweist der Umstand, daß in das Winterhilfswerk 5112Parteien mit 10.842 Personen, das sind, wenn man von denverhältnismäßig wenigen aus den umliegenden Gemeindeneinbezogenen Parteien absieht, rund 15 Prozent der Gesamt-bevölkerung der beiden Gemeinden, aufgenommen werdenmußten.

Um eine gerechte Verteilung der für das Hilfswerk aufge-brachten Mittel zu ermöglichen, wurden die Unterstützungs-bedürftigen nach ihrem Einkommen in drei Bezugsgruppeneingeteilt, innerhalb welcher die Leistungen aus der Winter-hilfe in einem dem Grad der Hilfsbedürftigkeit entsprechen-den Maß verschieden bemessen wurden. Von der Erwägungausgehend, daß die Unterstützung durch das Winterhilfswerknur solchen Parteien zuteil werden sollte, die trotz Zusam-menhaltens aller Haushaltsangehärigen die zur Bestreitungdes dürftigsten Lebensunterhaltes notwendigen Mittel nichtaufzubringen vermochten, wurde der Bezugsgruppeneintei-lung in allen Fällen das gesamte Haushaltseinkommen dereinzelnen Parteien zugrundegelegt. Parteien mit größerenMietzinsverpflichtungen wurden bei der Gruppeneinteilungentsprechend berücksichtigt.

Gruppe I umfaßte Parteien mit einem Einkommen bishöchstens 8 25.— monatlich.

Gruppe I I mit einem solchen bis höchstens 8 60.— monat-lich.

Gruppe I I I mit einem solchen bis höchstens 8 100.— monat-lich (bei einem Familienstand von 6 und mehr Personen bishöchstens 8 120.— monatlich, und falls sich im Haushalte min-destens drei Kinder unter 10 Jahren befanden, bis 8 150.—monatlich).

Innerhalb der Bezugsgruppen war auf den Familienstandder einzelnen Parteien durch Differenzierung der Höhe derZuwendungen Rücksicht genommen.

Es waren eingeteilt in:Gruppe I 703 Part, mit 817Pers. (alleinst, 631 Pers.-^ 77 25« a,Gruppe II 2289 Part, mit 3916 Pers. (alleinst. 1282 Pers. --- 32 ?5«/o)Gruppe III 2120 Part, mit 6109 Pers. (alleinst. 424 Perf.-- 6.8?"/o)

Zusammen 5112 Part, mit 10842 Pers. (alleinst 2130 Pers. - - 19.7 <Vo

Von den 10.842 Personen waren nach der Heimatzustän-digkeit 7433 (68.56 Prozent) Innsbrucker und Höttinger,1278 (11.78 Prozent) andere Tiroler, 1596 (14.72 Prozent)andere Österreicher, 535 (4.94 Prozent) Ausländer und Staa-tenlose.

Von den befürforgten 10.842 Personen fallen in die Für-sorgezuständigkeit Innsbrucks 8361 Personen (^ 77.12 Pro-zent), in jene Höttings 2481 Personen (22.88 Prozent).

Unter den gemeldeten 10.842 Personen befanden sich 1488(^ 13.75 Prozent der gemeldeten Personen) Kinder unter10 Jahren, die im Bezüge der Haushalten mit solchen Kindernzugestandenen Kindermilch standen.

Von den in einem Haushaltsverbande lebenden 1775 Par-teien lebten 363 (3.8 Prozent) mit einem Personenstande von943 Personen (9.75 Prozent) nicht in Ehe-, sondern in son-stiger Lebensgemeinschaft (Lebensgefährte).

Wegen Mißbrauches der Einrichtungen der Winterhilfewurde 225 Parteien (^ 4.37 Prozent) der Bezug der Zuwen-dungen im Laufe der Aktion eingestellt.

I m Rahmen der Winterhilfsaktion, die vom 1. Dezember1936 bis 13. März 1937 durchgeführt wurde (nur der Milch-bezug und die Zuwendung von Brot und für große Familienvon Lebensmitteln wurde über diesen Termin ausgedehnt),wurden ausgegeben: Suppe, Volksküchenmarken, Lebens-mittelpakete, Milch, Fleisch, Käse, Konserven, Brot, diverseLebensmittel und Bedarfsgegenstände, Brennmaterialien,Kleidungsstücke und Schuhe. Weiters wurde eine Frühstücks-aktion für bedürftige Schulkinder durchgeführt, eine Wärme-stube betrieben und in einigen Fällen wurden Barsubventio-nen für den Betrieb von Wärmestuben usw. gegeben.

Ueber den Umfang der Leistungen in den verschiedenenZweigen des Hilfswerkes gibt nachfolgende EinzelaufstellungAufschluß:

1. Suppe:

Es wurden insgesamt 260.300 Portionen a V2 Liter ausge-geben. Für die Zubereitung der Suppe wurden 10.773 Kilo-gramm Fleisch, 1505.5 Kilogramm Fett, 775 KilogrammWürze und 9855 Kilogramm verschiedene Einlagen verwen-det. Der geldliche Aufwand betrug inklusive aller Regien8 44.929.49. Die Suppe, die in drei elektrisch geheizten Kes-

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sein im städtischen Schlachthofe hergestellt und an den neunim Gemeindegebiet Innsbruck und Hötting errichteten Aus-gabestellen verteilt wurde (täglich 36 Kilometer Autofahrten),war von anerkannt vorzüglicher Qualität und für einenGroßteil der Winterhilfeparteien zweifellos eine der wert-vollsten Zuwendungen. Bezugsberechtigt waren sämtlicheWinterhilfeparteien; die Ausgabe erfolgte für die Parteiender Bezugsgruppen I und I I unentgeltlich, jene in Gruppe I I Ihatten einen Kostenbeitrag von 10 ^ pro Portion zu entrich-ten. I m Höchstausmaß wurden an die einzelne Partei 2 Litertäglich ausgegeben.

Der Tagesaufwand für Herstellung und Ausgabe derSuppe, wobei 20 Arbeitslose als Hilfskräfte eingestellt wer-den konnten, betrug rund 8 500.—. Dauer der Suppenaus-gabe: 14. Dezember 1936 bis 13. März 1937.

2. Volksküchenmarken:

Alleinstehende Personen und Ehepaare ohne Kinder, diekeine Kochgelegenheit hatten, erhielten, soferne sie nicht un-ter gewissen Voraussetzungen mit Lebensmittelpaketen be-teilt wurden, Speisemarken für die städt. Volksküche ausge-folgt. Die bezugsberechtigten Alleinstehenden der Gruppe Ierhielten wöchentlich 6 Stück unentgeltlich, jene in Gruppe I Iund I I I wöchentlich 6 Stück gegen Leistung eines Kostenbei-trages von 20, bezw. 30 ^ pro Marke. Verehelichte, bzw. insonstiger Gemeinschaft Lebende erhielten wöchentlich 10 Stückzu den gleichen Bedingungen wie die Alleinstehenden (inGruppe I I I 6 Stück). Die Speisemarke berechtigte zum Be-züge eines Eintopfgerichtes im Werte von 60 ^ in der städt.Volksküche. Ausgegeben wurden aus Winterhilfsmitteln ins-gesamt 45.659 Stück SpeifemaMen im Werte von 8 27.395.40.Dauer der Aktion: 1. Dezember 1936 bis 28. Februar 1937.I m Monat März wurden Speisemarken nur mehr an nachInnsbruck zuständige Parteien auf Rechnung des städtischenArmenfonds ausgefolgt.

3. Lebensmittelpakete:

Wie in den vergangenen Jahren wurden auch bei dieserAktion wiederum an die Winterhilfeparteien aller drei Be-zugsgruppen Lebensmittelpackungen ausgefolgt bis ZumHöchstausmaße von 4 Paketen monatlich pro Partei. Die mitVolksküchenmarken Geteilten waren davon ausgenommen.Jedes Paket enthielt: V2 Kilogramm Alpina- oder Juwel-Fett (Wert 8 —.97), 2 Kilogramm Mehl (mittel, Wert 8 1.56),1 Kilogramm Grietzzucker (Wert 8 1.46) und 1 KilogrammVollreis (Wert 8 —.56): Gesamtwert 8 4.55, bzw. der kleinenPakete (1 Kilogramm Mehl, V2 Kilogramm Reis, VZ Kilo-gramm Fett) 8 2.35. Die Wahl der Bezugsstelle war freige-stellt. Ein Kostenbeitrag wurde nicht eingehoben. Ausgegebenwurden während der Dauer der Aktion 17.551 große und575 kleine Pakete im Werte von 8 81.208.30.

4. Milch:

An sämtliche Parteien, in deren Haushalt sich Kinder biszum vollendeten 1V. Lebensjahre, Personen über 70 Jahreund Kranke, die die Notwendigkeit des Milchbezuges durchein amtsärztliches Zeugnis nachwiesen, befanden, wurde inder Zeit vom 1. Dezember 1936 bis 13. März 1937 unentgelt-lich Vollmilch bis zum Höchftausmaße von täglich IV2 Literpro Partei abgegeben; insgesamt 107.089 Liter. Der Aufwand

hiefür betrug, da vom Landeskulturrat für Tirol, bzw. demMilchverband Innsbruck im Einvernehmen mit der städti-schen Molkerei aus Grund einer bezüglichen Ermächtigungder Tiroler Landesregierung für das Winterhilfswerk derBezug zu einem Preise von 28 3 je Liter ermöglicht wurde,8 29.984.92. Ueberdies konnten sämtliche Winterhilfeparteienmit Ausnahme der Alleinstehenden täglich 1 Liter Vollmilchgegen Zahlung von 28 ^ je Liter (gegenüber einem Normal-preis von 42 3) beziehen. Es wurden hiefür 202.368 Bezugs-anweisungen ausgestellt.

5. Käse:

Sämtliche Parteien konnten in der Kanzleistelle der Win-terhilfe hochwertige, vollfette, rindenlose Stangenkäse zumPreise von 8 1.70 pro 1 Kilogramm beziehen. Dem Winter-hilfswerk wurden dadurch keine Kosten verursacht. Ausgege-ben wurden insgesamt etwas über 6000 Kilogramm.

6. Konserven:

Gegen Erlag von 30 F pro Stück konnten von den ParteienFleischkonserven bezogen werden. Gesamtausgabe 5000Stück, die, da sie infolge des billigen Preises sehr begehrtwaren, nach einem bestimmten Schlüssel, wobei auf den Fa-milienstand entsprechend Rücksicht genommen wurde, ver-teilt wurden.

7. Fleisch:Während der ganzen Dauer der Winterhilfsaktion wurde

an sämtliche Parteien gegen Vorweis der Ausweiskarte imstädt. Schlachthofe zu einem besonders ermäßigten Preise(8 1.20 pro 1 Kilogramm) Rindfleisch (Frischfleisch) in Inns-bruck über 20.000 Kilogramm, in Hötting gesondert 2650Kilogramm ausgegeben. Weiters wurden zirka 6000 Kilo-gramm Rind-, Schaf-, Schweine- und Kalbfleisch (Freibank-fleisch) zum Preise von 8 —.80 bis 8 1.50 pro 1 Kilogramm,sowie 200 Kilogramm ungarische Talami (8 3.— pro 1 Kilo-gramm) ausgegeben. Die Erstellung dieses niedrigen Ver-kaufspreises war besonders durch sehr namhafte Zuschüsse derLandesbauernkammer für die Fleischbeschaffung möglich:dem Winterhil'fswerk sind aus der Fleischausgabe keine Ko-sten erwachsen.

8. Verschiedene Lebensmittel. Kleider. Schuhe und Bedarfs-gegenstände:

Die aus verschiedenen Prwatspenden eingelaufenen Le-bensmittel (Wert 8 3929.90). Kleidungsstücke, Wäsche. Schuheund verschiedene Bedarfsartikel (Wert 8 10.671.40) wurdenjeweils nach Maßgabe des Vorrates an die bedürftigsten Par-teien ausgegeben. Kartoffel wurden aus Winterhilfemitteln10.000 Kilogramm angekauft und um 5 ^ pro 1 Kilogrammabgegeben. Die für Jugendliche geeigneten Kleidungsstückewurden durch das städt. Jugendamt, die übrigen durch dasUnterstützungsamt verteilt. Für jugendliche Bedürftige wurdeüberdies eine besondere Aktion durchgeführt, indem aus Win-terhilfemitteln um einen Betrag von 8 5000.— Kleidungs-stücke, Wäsche und Schuhe beschafft und durch das Jugendamtzur Verteilung gebracht wurden.

Infolge der seitens der Bundesregierung erfolgten Zuwen-dung größerer Mengen von Roggenmehl, das durch die Win-terhilfe um zirka die Hälfte des Marktpreises bezogen wer-den konnte, konnte an die Parteien, da auch die Bäckerei-

Page 7: Amtablatt Innsbruck

Amtsblatt Nr. 6

betriebe auf einen sehr namhaften Teil ihres Gewinnes zu-gunsten des Winterhilfswerkes verzichteten, Schwarzbrot zueinem besonders ermäßigten Preise abgegeben werden. DieVerbilligung betrug pro 1 Kilogramm Schwarzbrot 34 ^, sodaß die Parteien beispielsweise Volksbrot statt um 50 ^ um16 A pro Laib a 1 Kilogramm beziehen konnten. Ausgegebenwurden insgesamt 36.736 Brotanweisungen.

9. Brennmaterial:

Aus Spenden der Bundesregierung, der Bundesforste undverschiedener Privatfirmen (auch die Arbeiterkammer hateine größere Geldspende hiefür gewidmet) konnten namhafteMengen von Kohle und Holz ausgegeben werden. Aus Win-terhilfemitteln wurden 32 Kubikmeter Hartholz und 50.000Kilogramm Kohle angekauft. Soweit der Vorrat reichte,wurde Kohle in Mengen von je 50 Kilogramm pro Partei,Hartholz in Mengen von je Va Kubikmeter, Spreißel- undBauholz in Mengen von je 1/2 Kubikmeter pro Partei ausge-folgt. Für den Bezug von je 50 Kilogramm Kohle wurden5237, für den Bezug von je 1/4 Kubikmeter Hartholz, bzw.V2 Kubikmeter Spreißel- oder Bauholz 442 Anweisungenausgestellt. Aus Winterhilfemitteln wurden für den Eigen-attkauf von Brennmaterial und zur Begleichung aller Fracht-uno Ausgabespesen 8 4759.46 aufgewendet.

Dank des Entgegenkommens des städtischen Gaswerkeswar den Parteien ab Mitte Jänner 1937 der Bezug von ober-österreichischen Braunkohlen (Trauntaler) zum Preise von8 1.60 pro Sack (50 Kilogramm) möglich. Es wurden I8V2Waggons solcher Kohle ausgegeben.

1«. Frühstücksaktion für bedürftige Schulkinder:

I m Rahmen der Winterhilfe wurde auch eine Frühstücks-aktion für bedürftige Schulkinder (Volks-,- Haupt- und Hilfs-fchüler) durchgeführt. Der Zweck dieser Aktion war, Schul-kindern, die zu Hause kein oder nur ein ganz unzulänglichesFrühstück erhalten konnten, ein gesundes, ausreichendesFrühstück zu bieten. Beteilt wurden in der Zeit vom 20. Fe-bruar bis 23. März in den Innsbrucker Schulen 572, in denHöttinger Schulen 232 Schulkinder. Das Frühstück, das inden Schulräumen vor Beginn des Vormittagsunterrichtesverabreicht wurde, beistand aus V̂ Liter warmer Milch undV» Kilogramm Schwarzbrot. Die Vaterländische Front hatfür diese Aktion einen Betrag von 8 2000.— zur Verfügunggestellt: der restliche Aufwand, der infolge eines besondersgünstigen Mehlbezuges für die Vrotdeschaffung niedrig ge-halten werden konnte, wurde aus Winterhilfemitteln gedeckt.

Für die Beteilung bedürftiger Schulkinder mit Iausenmilchvor Einsetzen der Frühstücksaktion wurde aus Winterhilfe-mitteln ein Betrag von 8 3040.— aufgewendet.

Wärmestuben:

Eine eigene Wärmestube wurde nicht eingerichtet, dochwurden den Insassen der städtischen Herberge die ihnen sonsttagsüber verschlossen bleibenden Räume zugänglich gemachtund es wurde ihnen dort auch Jause verabreicht. Für den Be-trieb der vom Österreichischen Gewerkschaftsbunde im kath.Gesellenvereinshaus in Dreiheiligen eingerichteten Wärme-stube wurde ein namhafter Beitrag geleistet.

Gesamtaufwand 8 2207.70.

Subventionen wurden an verschiedene Organisationen(Kleinrentner usw.) im Gesamtbeträge von 8 3100.— teils inGeld, teils in Naturalien ausgefolgt.

Der Betrieb der Kanzleistelle erforderte einen Aufwandvon 8 14.038.20, das sind 5 Prozent der Gesamtausgaben: indiesem Betrage sind alle Auslagen für Gehälter der Ange-stellten, Drucksorten aller Art, sonstiger Kanzleibedarf, Ein-richtung, Beleuchtung usw. enthalten. Der Parteienverkehrkonnte während der ganzen Dauer der Aktion klaglos abge-wickelt werden; zu irgendwie nennenswerten Anständen istes nicht gekommen. Abgefertigt wurden an 91 Arbeitstagen61.960 Parteien, das ergibt im Durchschnitt täglich 681 Par-teien. Der größte Parteienoerkehr an einem Tage umfaßte1430 Parteien.

Die Spendeneingänge sind in Anbetracht der derzeitigenwirtschaftlichen Verhältnisse als durchaus befriedigend zu be-zeichnen. Es sind insgesamt einschließlich der Eingänge ausVeranstaltungen und Sammlungen (8 679.35) 8 78.704.94,das sind um rund 8 2000.— mehr als im Vorjahre, eingelau-fen.

I m Detail:

Von Firmen (Vetriebsinhabern) . . 3 24.041.94 (im Vorjahre nicht

besonders erfaßt)

Von Sparkasse der Stadt Innsbruck: 3 10.000— (im Vorjahre(Gesondert für Hött ing 3 4.000) 3 10.000.—)

Von Angestellten undArbeitern der Privatbetriebe . . 3 20.113.68 (im Vorjahre

5 20.046.80)

Sonstige Private . . . . . . . 5 17.751.52 (im Vorjahre nicht

besonders erfaßt)

Stadt. Bedienstete 3 6.118.45

3 78.025.59

Einschließlich der Eingänge aus Ver-anstaltungen und Sammlungen per 5 679.35

Zusammen: 3 78.704.94

Wie aus den im vorstehenden Berichte angeführten Leistun-gen ersichtlich ist, war es dank des Zusammenwirkens alleröffentlichen und privaten Stellen, Organisationen und Ein-zelpersonen möglich, unseren ärmsten, von der Wirtschafts-krise so hart mitgenommenen Mitmenschen, im vergangenenWinter eine recht wirksame Hilfe angedeihen zu lassen. Allenund jedem, die in irgend einer Weise das Hilfswerk durchHingabe einer Spende oder durch sonstige Mithilfe unterstütztund gefördert haben, sei hiemit der wärmste Dank ausge-sprochen.

Ohne das Verdienst der anderen Spender, die das Winter-hilfswerk mit zum Teil sehr namhaften Zuwendungen be-dacht haben, schmälern zu wollen, sei doch ein besondererDank ausgesprochen der Sparkasse der Stadt Innsbruck, diesich wie immer, wenn es gilt, Wohlfahrtseinrichtungen ingroßzügigster Weise zu fördern, mit ihrem Beitrag an dieSpitze aller Spender gestellt hat. Auch der Landesbauern-kammer, die durch Aufwendung großer Mittel die Fleisch-verbilligungsaktion, dem Milchverbande Innsbruck, der imZusammenwirken mit der städtischen Molkerei und der Lan-

Page 8: Amtablatt Innsbruck

s Amtsblatt Nr. 6

des'oauernkammer die Beistellung billiger Milch, den Bäcke-reibetrieben, insbesondere der Aroeitevbäckerei, die die Aus-gabe billigen Brotes, dem städtischen Gaswerke, das die Be-teilung der Parteien mit bil l iger Kohle ermöglicht haben,sowie den Verwaltungen der hiesigen drei Tageszeitungen,die sich durch tatkräftige Unterstützung der Werbearbeit umdas Hilfswerk verdient gemacht haben, gebührt ein besonde-rer Dank.

Die nachfolgende Zusammenstellung gibt eine Uebersichtüber die dem Winterhil fswerk Zugeflossenen Einnahmen undderen Verwendung:

Einnahmen:

Beiträge der Gemeinden Innsbruck u. Hött ing 8 77.922.60Beitrag seitens der Bundesregierung 8 56.750.—Eingelaufene Spenden (lt. Listen) 8 78.025.59Aus der Ausgabe von verbilligtem Fleisch 8 34.900.—Aus der Ausgabe von verbilligtem Käse 8 10.880.—Aus der Ausgabe von verbilligtem Bro t (Mehl-

aktion) 8 8.715.18Aus der Ausgabe von verbill igten Kohlen 8 5.600.—Einnahmen der Kanzleistelle 8 4.255.90Aus der Ausgabe von Konserven 8 1.500.—Veitrag der Vaterland. Front für Schulkinder-

frühstücksaktion 8 2.000.—Aus Veranstaltungen und Sammlungen 8 679.35Verschiedene Ersätze 8 550.76Ausgabe verbilligter Kartoffel 8 449.80

Summe der Einnahmen: 8 282.229.18

Ausgaben:

Für Lebensmittelpakete ^.. 8 81.208.30Für Euppenausgabe 8 44.929.49Für Ausgabe von verbill igtem Fleisch 8 34.900.—Für Milchausgabe 8 29.984.92Für Volksküchenmarken 8 27.395.40Für Kanzleistelle 8 14 038.20Für Käse und Konserven 8 11.810.—Für Ausgabe verbilligter Kohle 8 5.600.—Für Bekleidungsaktion für Jugendliche 8 5.000.—Für Holz- und Kohlenausgabe 8 4.759.46Für verschiedene Beiträge (Kleinrentner, Klö-

ster usw.) 8 3.100.—Für Freimilch für arme Schulkinder 8 3.040.—Für Schulkinder Frühstücksaktion 8 2,616.47Für Ausgabe verbill igter Milch 8 1.600.—Für Ausgabe verbilligten Mehles 8 8.569 80Für eigene Wärmestube 8 1.207.70Für fremde Wärmestübe (Beitrag) 8 1,000.—Für Kartoffelausgabe 8 1.469.44

Summe der Ausgaben: 8 282,229.18

Summe der Einnahmen 8 282.229.18Summe der Ausgaben 8 282.229.18

Eingelangte und ausgegebene Naturalspenden (Privat-spenden) :

») Lebensmittel im Werte von 8 3.929.90d) Kleidungsstücke, Wäsche, Schuhe, verschie-

dene Bedarfsartikel im Werte von 8 10.671.40e) Brennmaterialien im Werte von 8 986.—

Von der Bundesregierung.-6) Brennmaterialien im Werte von 8 5.365.—

Zusammen im Werte von 8 20.952.30

Intenöant Feröinanö SkuhraDirektor öes Haöttheaters für sieHpielzeit

I n vertraulicher Sitzung hat der Gemeindetag am 15. Jun i1937 mit Intendant Ferdinand Skuhra einen Vertrag be-treffend Uebernahme des Stadttheaters für die Spielzeit1937/38 abgeschlossen, wie er vom Rechtsausschutz vorbereitetworden war. Dieser Vertrag weicht in gewisser Hinsicht vomVertragsschema ab, das bisher als Grundlage für die Ver-pachtung des Innsbrucker Stadttheaters an einen Unterneh-mer üblich war. denn in diesem Vertrage ist zum ersten Maledas Risiko zwischen Direktor und Stadtgemeinde geteilt. DieStadtgemeinde stellt wie bisher das fpielfertige Haus unddas Theaterorchester kostenlos zur Verfügung. Ueberdies gewährt sie dem Direktor eine Barsubvention im Ausmaße von8 30.N0N. Da mit diesem Zuschuß auf Grund der Erfahrungender letzten Jahre das Auslangen nicht gefunden werden kann»hat sich die Stadtgemeinde im Verhandlungswege noch dasübrige Subventionserfordernis aus Bundes- und Landesmit-teln gesichert.

Die erforderlichen Mi t te l sind daher in einem Ausmatzebereitgestellt, datz der Theaterbetrieb hinsichtlich feiner künst-lerischen Höhe und seiner wirtschaftlichen Grundlage gesicherterscheint.

Dies liitzt sich um so eher erhoffen, als Ferdinand Skuhrafeit vielen Jahren im Saarland und im Deutschen Reiche anvielen Vühnen in leitender Stellung erfolgreich tätig warund sohin alle Vorausfetzungen mitbringt, die eine Gefundungdes Innsbrucker Stadtlheaters erwarten lassen.

Direktor Skuhra trägt sich mit dem Plane, die wenigerzugkräftige Operette der neueren Zeit wegen des Mangelsan guten Neuerscheinungen zu vernachlässigen, dafür aberdie Oper und das wertvolle Schaufpiel um fo gewissenhaf-ter zu pflegen. Er hat sich bereits die Mitarbeit des bewähr-ten Musikdirektors Weidlich als Operndirigenten gesichert.

An der Innsbrucker Bevölkerung wi rd es nunmehr liegen,die zu erwartenden Leistungen des neuen Direktors ver-ständnisvoll zu unterstützen.

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Page 9: Amtablatt Innsbruck

Amtsblatt Nr. 6

KunömachungDie Einschreibung aller im Schuljahr 1937/38 in die

1. Klasse der städt. Volksschulen oder in die städt. Haupt-schulen neu eintretenden Kinder findet am Montag, den21. Juni 1937, von 8 bis 12 Uhr und von 3 bis 5 Uhr statt.

Bei der Einschreibung haben sämtliche Schulkinder in Be-gleitung der Eltern oder deren Stellvertreter zu erscheinenund den Geburtsschein, den Heimatschein sowie das Impf-zeugnis Vorzuweisen.

Für die in die Hauptschulen eintretenden Schulkinder istbei der Einschreibung eine Erklärung darüber abzugeben,, obsie an dem nichtoerbindlichen Unterricht in einer Fremd-sprache (englische oder italienische Sprache) teilnehmen wer-den.

Die Einschreibung wird nach folgender Schulsprengelein-teilung vorgenommen:

Hauptschulen:Es bilden:1. den Tchulfprengel der Knabenhauptschule Müllerftrahe

die Sprengel der Knabenvolksschulen Leovoldstraße, Haspin-gerstratze und Gilmstraße;

2. den Schulsprengel der Knabenhauptschule Leovoldstratzedie Sprengel der Knabenoolksschulen St. Nikolaus, Drei-heiligen und Pradl;

3. den Schulfprengel der Mädchenhauptschule Michael-Gais-mayr-Stratze (Schulstrahe) die Sprengel der Mädchenvolks-schulen Fischergasse, Speckbacherstraße, Straße der Sudeten-deutschen (Sillgasse);

4. den Schulfprengel der Miidchenhauptfchule Dreiheiligendie Sprengel der Mädchenvolksschulen St. Nikolaus, Drei-heiligen und Pradl.

Folgende Straßen und Stratzenteile werden auf Grund d.E. d. L.-Sch.-R. v. 23. Feber 1932. Zahl 250/7, der Hauptschulein Hötting zugewiesen: Die Höttinger und Kirschentalgasse,soweit diese im Stadtgebiet liegen, die Mariahilfstrahe. dieSchießangergafse und die Häuser der Innstraße mit den un-geraden Nummern 1 bis einschließlich 43. Jene Kinder, diein diesem Stadtgebiete wohnen, werden daher in die 1. Klasseder Hauptschule >in Hötting eingeschrieben.

Von den Kindern, die nicht in Innsbruck wohnen, kannwegen Platzmangels nur eine beschränkte Zahl aufgenommenwerben.

Ueberdies wird die Aufnahme davon abhängig gemacht,daß die Eltern eine Bestätigung der Wohnsitzgemeinde desKindes vorweifen, in der diefe sich verpflichtet, einen Schul-beitrag von 4N Schilling jährlich für das Kind zu zahlen.

Solche Kinder sind durch die Eltern oder deren Stellvertre-ter persönlich bis spätestens 21. Juni d. I . bei der Direktioneiner städt. Hauptschule zwecks Vormerkung anzumelden.

Später erfolgende Meldungen können nicht mehr berück-sichtigt werden.

Volksschulen:Es bilden:1. den Schulfprengel der Knabenvolksfchule Dreiheiligen

der alte Stadtteil rechts des Sillkanals mit Ausnahme deswestlich der Si l l gelegenen Teiles der Amraser Straße, die

Kaiserjägerstrahe und der rechts (östlich) von letzterer gele-gene Teil des Stadtsaggens;

2. den Schulsprengel der Knabenvolksfchule in der Gilm-stratze der übrige alte Stadtteil am rechten Innufer einschließ-lich der Maximilian-, der Salurner und der Universitäts-straße.

3. den Schulfprengel der Mädchenvolksfchule in Dreiheili-gen der gesamte alte Stadtteil östlich des Viaduktdogens mitAusnahme des westlich der Sil l gelegenen Teiles der Am-raser Straße, ferner die ganze Dreiheiligenstraße, die Kapuzi-nergasse, die Ing.-Etzel-Straße, die Falkstraße und der östlichdavon gelegene Teil des Stadtsaggens;

4. den Schulsprengel der Mädchenvolksschule in der Ttratzeder Sudetendeutfchen (Sillgasfej der übrige alte Stadtteil amrechten Innufer einschließlich der Maximilianstratze, der Sa-lurner Straße, der Heiliggeiststraße, der Sterzinger Straße,der Südbahnstratze, der ganzen Adamgasse und des östlich derLeopoldstraße gelegenen Teiles der Michael-Gaismayr-Straße;

5. den Schulsprengel der Mädchenvolksschule Speckbacher-stratze das gesamte übrige Gebiet der ehemaligen GemeindeWilten;

8. den Schulfprengel der Knabenvolksfchule Hafvinger-stratze die Andreas-Hofer-Straße und der gesamte westlichdavon gelegene Teil von Wilten;

7. den Schulsprengel der Knabenvolksfchule in der Leo-poldstratze der übrige Teil des ehemaligen GemeindegebietesWilten:

8. die Schulfprengel der Knaben- und Mädchenvolksfchulein St. Nikolaus der Stadtteil am linken Innufer:

9. die Schulfprengel der Knaben- und MädchenvolksfchulePradl das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Pradl sowie derwestliche der E i l ! gelegene Teil der Amraser Straße.

Kinder im vorschulpflichtigen Alter können mit Bewilli-gung des Bezirksschulrates >in die Schule aufgenommen wer-den, wenn es die Raumverhältnisse gestatten, wenn über ihregeistige und körperliche Reife kein Zweifel besteht und wennsie spätestens bis 31. Dezember 1937 das sechste Lebensjahrvollenden.

Eltern, deren Kinder zur Einschreibung nicht rechtzeitigvorgeführt werden, müssen gewärtigen, daß ihre Kindereinem fremden Schulsprengel zugeteilt werden.

Die Einschreibung der die städt. Volks- und Hauptschulenbereits besuchenden Kinder erfolgt am Ende des Schuljahresdurch die Lehrpersonen der einzelnen Klassen.

Soweit dem Bezirksschulräte die Aufnahme von Volks-fchulkindern, die nicht in Innsbruck wohnen, gemiitz § 51,Abfatz 3, des Landesschulgefetzes vorbehalten ist, wird fürdiese Kinder von der Gemeinde ihres Wohnsitzes ein Beitragvon jährlich 2N Schilling verlangt.

Eine Nacheinschreibung im Herbst findet nicht statt.

Das Schuljahr 1937/38 beginnt am 1«. September 1937.

Bezirksschulrat Innsbruck-Stadt, am 10. Juni 1937.

Der Vorsitzende: Franz Fischer e. H.

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10. Amtsblatt Nr. 6

Arbeitslosenstanö imHtaötgebiete Innsbruck am )?. Mai

Insgesamt vorgemerkt sind: Männer 1737

Frauen 1128

Hievon find unterstützt:

Zusammen: 2865

Männer 1479

Frauen 804

Zusammen: 2283

Die 2865 arbeitslos gemeldeten Personen verteilen sich auf dieeinzelnen Berufsklassen wie folgt: Männer Frauen Zufam.

1. Land- und Forstwirtschaft (Gärtnerei)2. Bergbau und Salinenwefen3. Stein-, Ton-, Glasindustrie4. Baugewerbe und dessen Nebenberufe5. Wasserkraft- und Elektrizitäts-W.6. Metallindustrie7. Holzindustrie, Tapezierergewerbe8. Leder- und Häuteinduftrie9. Textilindustrie

10. Bekleidungsindustrie11. Papierindustrie12. Graphische Industrie13. Chemische Industrie14. Nahrungs- und Genutzmittelindustrie15. Hotel-, Gast- und Schankgewerbe16. Handel17. Transport und Verkehr18. Bank- und Versicherungswesen19. Körperpflege und Reinigungswefen20. Heilkunde und Gesundheitswesen21. Lehr-, Vildungs-, Kunst- und Unter-

haltungsberufe22. Rechtsberatungsberufe (Advokaten,

Notare usw.)23. Öffentlicher Dienst24. Haushaltungsberufe25. I n verschiedenen Industriezweigen

vorkommende Berufe

5125511

202766176312351

125159921054437

34

32—

209

1— ,71

—85401313—2

5731213—177

21

—29 .

195

6132512

202766

10210325481

12773221310846014

55

3229

404

Summe: 1737 1128 2865

I m Vergleich zum Stande der Arbeitslosen am 30. April 1937ergibt sich eine A b n a h m e um 190 P e r s o n e n .

Reue Straßennamen in InnsbruckEine Reihe neuer bisher nicht bezeichneter Straßen wur-

den über Verfügung des Bürgermeisters nach Vorschlägendes Bauausschusses und des Kulturausschusses des Gemeinde-tages und nach Vorschlägen aus den Kreisen der Bevölke-rung Innsbrucks nunmehr benannt.

Nach dieser Verfügung werden bezeichnet:

1. Der Innuferweg in feinen Teilstücken

aj zwischen Karwendelbrücke und Universitätsbrückeals P r ü g e l b a u u f e r (Flurname),

d) zwischen Universitätsbrücke und alter Innbrücke alsE r z h e r z o g - S i g m u n d - U f e r (nach Erzher-zog Sigmund, genannt der „Münzreiche", Regie-rungszeit 1439—1490),

o) zwischen Löwenhaus und Kettenbrücke als E r z -H e r z o g - F e r d i n a n d - U f e r (nach ErzherzogFerdinand I I . , Regierungszeit 1564—1595),

6) zwischen Kettenbrücke und Eisenbahnbrücke alsS a g g e n u f e r (Flurname).

2. Die Verbindung vom Innrain über die Universitäts-brücke als B l a s i u s - H u e b e r - S t r a ß e (nach Bla-sius Hueber, geboren 1. Februar 1735 in Oberperfuß,gestorben am 4. April 1814 in Inzing, Kartograph, Mit-arbeiter und Nachfolger Peter Anichs).

3. Die Verbindung zwischen Innrain und Egger-Lienz-Straße, abzweigend vom Beginn der Friedhofsallee, alsS e p p - I n n e r k o f l e r - S t r a t z e (nach EeppInner-kofler, geboren 28. Oktober 1865 in Sexten, Pustertal,gefallen am 7. Juli 1915 am Paternkofel, Dolomiten-führer und Standschützenoberjäger).

4. Die Verbindung zwischen Verdroßplatz und Haydnplatzals R a i m u n d st r a h e (nach Ferdinand Raimund, ge-boren 1. Juni 1790 in Wien, gestorben am 5. Septem-ber 1836 in Pottenstein, Schauspieler und Schöpferösterreichischer Volksstücke).

5. Die Verbindung zwischen Haydnplatz und Beethoven-stratze als B r u c k n e r st r a ß e (nach Anton Bruckner,geboren am 4. September 1824 in Ansfelden, Oberöster-reich, gestorben am 11. Oktober 1896 in Wien, Dom-organist und berühmter österreichischer Tondichter).

6. Die Verbindung zwischen Haydnplatz und Bruckner-straße als H u g o - W o l f - S t r a ß e (nach Hugo Wolf,geboren am 13. März 1860 in Windischgrätz, gestorbenam 22. Februar 1903 in Wien, Liederkomponist).

7. Die Verbindung zwischen Veethovenstraße und Ing.-Etzel-Straße als A d a l b e r t - S t i f t e r - S t r a ß e(nach Adalbert Stifter, geboren am 23. Oktober 1805 inOberplan, gestorben am 28. Jänner 1868 in Linz, öster-reichischer Dichter).

8. Die Verbindung zwischen verlängerter Gumpstraße undDürerstratze als R i l k e s t r a ß e (nach Rainer MariaRilke, geboren am 4. Dezember 1875 in Prag, gestor-ben am 29. Dezember 1926 in Montreux, Lyriker).

9. Die Verbindung zwischen Pacherstraße und Burgenland-stratze als K ö l d e r e r s t r a ß e (nach Jörg Kölderer,etwa 1480—1540, Innsbrucker Hofmaler und Bau-meister).

10. Die Uferstraße zwischen der städtischen Herberge undder Eindrücke als S i l l u f e r (Flurname).

Weiters wird zum dauernden Gedenken an die drei ruhm-vollen Kaiserschützenregimenter der Oberrauchvlatz in Wiltenin K a i s e r s c h ü t z e n p l a t z umbenannt. Die an diesemPlatze gelegenen Häuser behalten auch weiterhin die Haus-nummern in der fortlaufenden Reihenfolge der Nummernder Leopoldstratze.

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Amtsblatt Nr. 6 .11

GewerbeNachweisder im Monat Mai 1937 durchgeführtenGewerbelöschungen

Alber Helene, Leopoldstraße 11, Gemischtwarenhandel, 25. 11.1925. Zl. 21.838. — Brückner Oswald, Mentlgaffe 18, Epenglerge-werbe. 9. 1. 1931. I I . 17.748. — Czeike Julie. Templstraße 6. An-fertigung weibl. Handarbeiten, insoweit dies nicht in den Umfangeines handwerksmäßigen Gewerbes fällt, 25. 7. 1931, I I . 13.459. —Eng! Pauline, Brennerstraße, Kiosk beim Berg-Isel-Aufgang.Allgemeines Handelsgewerbe. 15. 10. 1924. I I . 17.024. — FaccioEmil. Südtiroler Platz 8, Handel mit allen im freien Verkehre ge-statteten Waren, jedoch mit Ausschluß der im § 38, Abs. 5, GO.aufgeführten Artikel. 10. 10. 1930, I I . 19.459. — C. Flüggen-Oest. Kohlenhansa u.Treibstoff-Gef. m. b. H., Bismarckpl. 1 (Hochhaus)Handel mit Brennmaterialien und Großhandel mit Benzin, Benzol.Aral (Benzol-Benzingemisch) und Oel. 10. 3. 1931. I I . 3858. - -Frick Cäcilie, Straße der Sudetendeutschen, Kleidermachergewerbe,25. 6. 1902, I I . 17.829. — Fuchs Herbert. Leopoldstr. 30. Kleider-machergewerbe, 27. 10. 1932, I I . 14.799. — Greil Hermann. Mu-seumstraße 21, Gast- und Schankgewerbe, gemäß § 16, lit. a) -ß)GO.. 3. 7. 1928. I I . 11.861. — Andrä Hörtnagls Nachfolger. Hört-nagl K Co., Burggraben 6 und Maria-Theresien-Straße 5, Kon-zession nach § 16 GO., lit. d). 9. 12. 1930. I I . 21.998. — HotschewarFranz. Andreas-Hofer-Straße 16, Färberei und chemische Putzerei,27. 6. 1900, I I . 12.854. — Hotschewar Franz. Marktgraben 27. Fi-liale (Abgabestelle) der Färberei und chem. Reinigungsanstalt, 9. 3.1901, I I . 6804. — Fa. „Ienewein Josef" (offene Handelsgesell-schaft). Andreas-Hofer-Straße 28. Herstellung von Wandplattenund Kunstmarmor auf kalten Wege aus Kunststeinmasse, 11. 9.1935. I I . 10.526. — Iesacher Peter. Mentlgasse 18. Bäckergewerbe.3. 5. 1934, I I . 6155. — Kadletz Josef, Museumstraße 22, Buchbin-dergewerbe, 10. 8. 1926. I I . 14.660. — Kienzner Vinzenz. Kauf-mannstraße 30», Allgem. Handelsgewerbe. 7. 8. 1931. I I . 14.197. —Kleespies Bernh., Claudiaftraße 7. Reklamebüro, 19. 9. 1936,I I . 14.745. — Körner Johanna, Adolf-Pichler-PIatz 12, Konzessionzum Betriebe einer vorwiegend für Damen und junge, dem Stu-dium obliegende Mädchen bestimmten Pension, 17. 4. 1913. I I . 6162.— Kraxner Johann, Kapuzinergasse 34, Handel mit Obst und Ge-müse im Umherziehen, gemäß § 60. Abs. 2, GO.. 13. 9. 1929. I I .16.815. — Kubanek Margarethe, Adamgasse 9a, Lichtpausanstalt,15. 2. 1932, I I . 1766. — Lotritsch Benjam. Maria-Theresien-StraßeNr. 13. Schuhmachergewerbe. 3. 4. 1905. I I . 14.268. — Mair Josef,Wittenberg 16, Kiosk. Handel mit Lebensmitteln, jedoch mit Aus-schluß der im § 1», lit. a) GO. aufgez. Artikel, 18. 4.1935, I I . 4855.— Martini Rosa. Vadg. 6. Maschinstrickerei, 15.12.1926, I I . 22.808.— Panizza Marie, Kapuzinerg. 14, Handel mit Milch durch Zustel-len ins Haus, 3. 4. 1935, I I , 4124. — Radi Martin, Innsbruck.Platzdienstgewerbe. gemäß § 15, Punkt 4. GO.. 18. 6. 1915, I I .15.361. — Schramme! Leopold, Ing.-Etzel-Stratze 74, V.-Vogen,Handel mit allen im freien Verkehr gestatteten Waren, jedoch mit

Jur Heachtung!Es gelangten an die Stadtgemeinde Innsbruck schon

eine Menge von Anfragen von ausländischen Familien,die über den Sommer ihre Kinder in jenen Familienunterbringen wollen, in denen das eine oder andereFamilienmitglied perfekt französisch, englisch oder an-dere Sprachen spricht, um den Kindern das Erlernender deutschen Sprache gu erleichtern. Bevorzugt werdenProfessoren- und Lehrerfamilien. Der Pensionspreiswird jeweils nach Vereinbarung festgelegt.

Um Zur Beantwortung der Anfragen Adressenmate'rial zu besitzen, wird ersucht, der Stadtgemeinde Inns-bruck (Rathaus, 2. Stock, Zimmer 51) Adressen von sol-chen Familien bekanntzugeben.

Ausschluß der im § 38. Abs. 5. GO. aufgeführten Artikel. 11. 2.1925. I I . 2362. — Schubert Lorenz. Angerzellgasse 4, Handel mitWein. Spirituosen und Fruchtsäften. 25. 11. 1935. I I . 13.773. —Stllngl Franz, Pechestraße 4. Anstreicher-, Lackierer-, Sckriften-und Zimmermalergewerbe. 10. 8. 1932. I I . 10.959. — StegbauerKarl, auf off. Platze. Handel mit allen im freien Verkehr gestatte-ten Waren, jedoch mit Ausschluß der im § 38. Abs. 5, GO., aufge-führten Artikel. 2. 9. 1920. I I . 17.049. — Tifchler Sebast.. Haupt-bahnhof, Platzdienstgewerbe, 7. 7. 1936, I I . 11,345. — TovazziMariano, Mentlgasse 10, Branntweinbrennerei, 8. 3. 1934, I I .3248. — Tovazzi Mariano, Mentlgasse 10, Likör- und Wermuther-zeugung. 8. 3. 1934, I I . 3249. — Wegschaider 6 Co., Schidlach-straße 6. Baumeistergewerbe. 22. 5. 1930 I I . I—2093/2 Amt derTir. Lds.-Reg. — Wieser Ernst, Fischergasse 12, Tischlergewerbe.20. 3. 1933, I I . 3590.

Verzeichnisüber die im Monat Mai 1937 ausgestellten Gewerbe- .scheine, bzw. Konzessionsdekrete

Leonhard Brigl. Weinhandel. Maria-Theresien-Straße 42. 13. 5.1936, Zl. 6432. — C. Flüggen. Österreichische Kohlenhansa undTreibstoff-Ges. m. b. H.. Handel mit Brennmaterialien und mitBenzin, Benzol, Aral (Benzol-Venzin-Gemisch). sowie Oelen allerArt, z. B. Erdölen und deren Verarbeitungsprodukten, in allenBetriebsarten. Bismarckplatz 1 (Hochhaus), 14. 5. 1937, I I . 6566.— Fröschl Eduard, Maurermeistergewerbe, Schidlachstraße 6, 13. 5.1937, I I . I»-1145/8 Lhptm. f. T. — Genewein Otto, Tapeziererge-werbe, Pradler SW 70, 10. 5. 5. 1937, I I . I-6282. — Gruszka Anton.Tischlergewerbe, Unwersitätsstraße 23, 13. 5., I I . K414. — HauserKarl. Platzdienstgewerbe gem. § 15. Pkt. 4 GO., Südtiroler Platz.22. 5.. I I . 6904. — Andrä Hörtnagls Nachf., Hörtnagl u. Co., Kom-manditgesellschaft in Innsbruck, Gast- und Schankgewerbe gem.§ 16 GO. lit. d), e), li), t) und ß) in der Vetriebsform einer Imbiß-stube, Maria-Theresien-Straße 5 und Burggraben 6, 14. 5., ZI. 2077.— Hotschewar Franz, Chemischputzer-(Kleiderreiniger-)Gewerbe.Andreas-Hofer-Straße 16 und den nachstehenden Annahmestellen:Marktgraben 27. Pradler Straße 43. Leopoldstraße 6, Rudolf-Greinz-Straße 1, Pradler Straße 3, Leopoldstraße 16, Claudia-straße 14. Hindenburgplatz 1, Mariahilfstraße 14. 26. 5., Zl. 5543.— Hotschewar Franz, Färbergewerbe, wie oben, 26. 5., I I . 5544. —Hotschewar Franz. Wäscher- und Wäschebüglergewerbe, wie oben,26. 5., Zl. 5545. — Jordan Wilhelm. Handel gem. § 1a. Abs. 1. Ab-schnitt b), Pkt. 36 GO., und mit Flaschenbier. Brennerstraße. Kioskbeim Berg-Isel-Aufgang. 18. 5., Zl. 6360. — Käfer Iofef, Kommis-sionswarenhandel, beschränkt auf Wein und Branntwein (Dispens-gewerbe), Vrückenplatz 3, 19. 5.. ZI. 6736. — Knoflach Marie, geb.Hofstetter. Handel gem. § 1a, Abf. b. Abschnitt b). Pkt. 36 GO,.Wittenberg 16 (Kiosk), 25. 5.. Zl. 6812. — Körner Barbara, Kon-zession zum Betriebe einer vorwiegend für Damen und junge, dem

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Studium obliegende Mädchen bestimmten Pension mit den Berech-tigungen des § 16 GO., l it. a), b). und l), Adolf-Pichler-Platz 12. 28.5.,ZI. 7121. — Lußnig Franziska, geb. Rumer, Strumpfstrickergewerbeauf einer Rundmaschine (Zweigniederlassung von Amras als An-nahmestelle), Burgenlandstr. 17, 19.5.. I I . 6419. —Perathoner Anton.Handel mit Kurz-, Galanterie-, Papier- u. Schreibwaren sn gros, Def-reggerstr. 23, 13. 5., ZI. 6445. — Schramme! Friedrich, Handel gem.§ 1a. Abs. 1. Abschnitt b). Pkt. 36 GO.. Ing.-Etzel-Stratze. Viadukl-bogen 6. 22. 5.. ZI. 6878. — Stangl Franz, Anstreicher-, Lackierer-und Zimmermalergewerbe, Pechestraße 4, 31. 5.. ZI. 7179. — ThöniJohann, Handel mit Kolonial- und Epezereiwaren, Material- undFarbwaren, sowie gebrannten geistigen Getränken in verschlosse-nen Gefäßen und Flaschenbier, soweit er nicht an eine Konzessiongebunden ist, Leopoldstraße 11, 31. 5., ZI. 6715. — TiefenbrunnJosef. Bäckergewerbe, Mentlgafse 18. 31. 5.. ZI. 7180. — TufchKarl, Maurermeistergewerbe. Siglanger 137, 21. 5., Zl. Ia1331/5,Lhptm. f. T. — Zechner Hubert, Konditorgewerbe, Müllerstraße 21,18. 5., ZI. 6569. — Zemmer Simon, Erzeugung von Trinkbrannt-wein. Likören und Wermut, Mentlgasse 10. 19. 5.. ZI. 6355.

Gewerbestrafen im Monat Mai§ 14GO., unbefugte Verrichtung von Lackiererarbeiten: 50 8

(5 Tage); § 132« GO., Auftragerteilung an einen Unbefugten: 15 8(12 Stunden): § 51 GSVG., Säumnis bei der Auskunfterteilungan der Krankenkasse: 5 8 (12 Stunden); § 1 der Vorschr. über d.Bestrafung des Mißbrauches der Anweisungen des städt. Wohl-fahrtsamtes: 10 8 (24 Stunden): § 59/2 GO, unbefugtes Aufsuchenvon Bestellungen: 15 8 (24 Stunden): Art. I der Vdg. vom 6. März1937, LGBl. Nr. 18, Nichteinhaltung der Feiertagsruhe: 30 8(3 Tage): § 1W/3 GO.. Abhaltung des Lehrlings vom Schulbesuch:5 8 (6 Stunden): Iugendschutzverordnung: 10 8 (24 Stunden):Art. I der Sonntagsverordnung: 5 8 (6 Stunden): § 14 GO., unbe-fugte Malerarbeiten: 30 8 (12 Stunden): Ladensperre: 30 8 (12Stunden): § 2 des Hausierpatentes, unbefugtes Hausieren: 10 8(12 Stunden): § 59 GO., unbefugtes Aufsuchen von Bestellungen:30 8 (24 Stunden): § 59 GO., unbefugtes Aufsuchen von Bestellun-gen: 30 8 (24 Stunden): § 59 GO., Standortoerlegung: 20 8 (24Stunden): § 55 GO., unbefugter Stellvertreter: 20 8 (24 Stunden):§ 14 GO., unbefugtes Friseurgewerbe: 20 8 (12 Stunden): § 2a—ider Vorschriften für den Verkehr mit frischer Milch: 10 8 (12Stunden): § 4/5 der Vorschriften für den Verkehr mit frischerMilch: 10 8 (12 Stunden): § 2«—i der Vorschriften für den Ver-kehr mit frischer Milch: 20 8 (24 Stunden): § 2a—i der Vorschriftenfür den Verkehr mit frischer Milch: 10 8 (12 Stunden): § 2 a - ider Vorschriften für den Verkehr mit frischer Milch: 10 8 (12 Stun-den): § 2 Hausierpatent, unbefugtes Hausieren mit Stoffen: Wa-renverfall: § 2 Hausierpatent, unbefugtes Hausieren mit Stoffen:Warenverfall: § 75 GO., Übertretung der Sonntagsruhe: 2 8 (6Stunden): § 17 Vieh- und Fleischbeschau, Nichteinhaltung dersel-ben: 10 8 (12 Stunden): § 14 GO., unbefugtes Mechanikergewerbe:400 8 (10 Tage): § 22 GO., unbefugtes Autolohnfuhrwerksge-werbe 3 8 (6 Stunden).

Verzeichnis öer Gewerbeveränöerungenim Monat April

97. B a r t k e Josef, Verlegung des Standortes des Agenturge-werbes von der Schöpfftratze Nr. 4 in die Maria-Theresien-Straße Nr. 42.

98. Dick b a u er Theresia, Verlegung des Standortes des Han-dels mit allen im freien Verkehre gestatteten Waren, jeoockmit Ausschuß der im § 38, Abf. 5, GO., aufgeführten Artikel,von der Ing.-Etzel-Straße—Viaduktbogen Nr. 13 in dieTemplstraße Nr. 12/1.

99. F r i t z Anna, Verlegung des Standortes des Handels mitObst, Gemüse und Selchwaren vom Marktplatz in die Leo-poldstraße, Verkaufsstand vor dem Hotel „Greif".

100. G ä r t n e r Kreszenz, Verpachtung des Gast- und Schank-gewerbes gemäß § 16 lit. b) GO. (Auskocherei) im StandorteInnsbruck, Mentlgasse Nr. 15, an Frau Maria G e n e w e i n .

101. G l e i ß n e r Josef, Verlegung des Standortes des Agentur-gewerbes von der Meinhardstraße Nr. 1 in die Anichstr. 4 / I I.

102. Gos tne r Josef, Verlegung des Standortes des Gemifcht-warenhandels von der Großmarkthalle in die Andreas-Hofer-Straße Nr. 26.

103. G r e i t e r Anna, Verlegung des Standortes des Gewerbe-betriebes der Maschinstrickerei von der Straße der Sudeten-deutschen Nr. 11 in das Haus Marktgraben Nr. 27.

104. G r e i t e r Anna, Verlegung des Standortes des Handelsmit allen im freien Verkehre gestatteten Waren, jedoch mitAusschluß der im § 38, Abs. 5, GO. aufgeführten Artikel vonder Straße der Sudetendeutschen Nr. 11 in das Haus Markt-graben Nr. 27.

105. H a r a f s e r Anton. Errichtung einer weiteren festen Be-triebsstätte zum Betriebe des Handels ohne Beschränkungauf bestimmte Waren im Standorte Egger-Lienz-Str. Nr. 10.

106. H ö f e r Carola, Bestellung des Herrn Heinrich Lechleitnerzum verantwortlichen Stellvertreter (Geschäftsführer) beimBetriebe des im Grunde des § 56 nach dem verstorbenenGatten Othmar Höfer fortbetriebenen Papiergrotzhandels imStandorte Innsbruck, Leopoldstraße 3, an Stelle des HerrnEduard Brenner.

107. I h m e Heinrich, Pachtübernahme des der „Tiroler Spedi-tions-, Möbeltransport- und Lagerhausgefeilschaft m. b. H.,Innsbruck" zustehenden Gewerbebetriebes der Wohnungs-und Zimmervermittlung sowie des Wohnungsaustaufches imStandorte Innsbruck, Templstraße Nr. 2.

108. I a b i n g e r Cordula. Verlegung des Standortes des Handelsmit allen im freien Verkehre gestatteten Waren, jedoch mitAusschluß der im § 38. Abs. 5, GO. aufgeführten Artikel vonder Riesengasse 3 in die Riesengasse 10.

109. K o h l e g g e r Ernst, neuerliche Verpachtung des auf demHaufe Leopoldstr. Nr. 42 radiz. haftenden Gast- und Schank-gewerbes an Herrn Johann O r t n e r .

110. L a c k n e r Aloisia, Fortführung des Gastgewerbebetriebes inInnsbruck, Mariahilf Nr. 7 (Witwenbetrieb) nach Abtretender Pächterin Frau Anna Höllriegl auf eigene Rechnung.

111. L a c k n e r Johann, Verlegung des Standortes des Gewerbe-betriebes des Handels mit Elektromaterial von der Maria-Theresien-Straße Nr. 46 in die Pfargasse Nr. 2.

112. L a n t s c h n e r Christian, Wiederoerpachtung der Gast- undSchankgewerbekonzession mit den Berechtigungen des § 16,lit. b), e), 6), t) und ß) GO. im Standorte Innsbruck, Defreg-gerstraße 16, an Frau Anna Kees an Stelle des KarlArthold.

113. M a y r h o f e r Hedwig, Verlegung des Standortes des Ge-werbebetriebes des auf die Frauen- und Kinderkleider be-schränkten gemeiniglich von Frauen betriebenen Kleiderma-chergewerbes nach § 146 GO. (alte) von der Adolf-Pichler-Straße 8 in die Erzherzog-Eugen-Straße Nr. 37.

114. M o i k Anton, Verlegung des Standortes des Schuhmacher-gewerbes von der Höttinger Gasse 7 in die Höttinger Gasse 8.

115. „National-Registrierkassen, G. m. b. H.", Errichtung einerZweigniederlassung für den Handel mit Registrierkassen,Buchungs- und Additionsmaschinen samt Zubehör im Stand-orte Innsbruck, Bismarckplatz Nr. 1.

116. N e u w i r t Paula, Fortführung des von dem verstorbenenGatten Johann Neuwirt rückgelassenen Kleidermachergewer-bes im Standorte Innsbruck, Grillparzerstraße Nr. 6, aufdie Dauer des Witwenstandes auf eigene Rechnung.

117. N i ß l Robert. Lösung des Pachtverhältnis mit FrauPhilomena Wolf hinsichtlich des Gast- und Schankgewerbe-betriebes im Kaffeerestaurant Maximilian, Innsbruck. Anich-straße 2, und vorübergehende Stillegung des Betriebes wegenbaulicher Umänderungen und Verbesserungen.

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U«t«blaUNl.6 13118. P a r z e r Hermann, Verlegung des Standortes des Gewerbe-

betriebes der Handelsagentur und des Kommissionswaren-Handels von der Schlossergasse 2 in die Stafflerstraße 19.

119. Pötsch Dr. Adolf, Bestellung des Frl . Amalia Barbach zurPächterin beim Betriebe der radiz. Wein- und Bierschank-gerechtfame, umfassend die Berechtigungen des § 16, l it. b),o), t) und ß), GO. in Innsbruck, Rennweg Nr. 14.

120. R e g e n s b e r g e r Otto, Verlegung des Standortes des Me-chanikergewerbes von der Riesengasse Nr. 11 in die Stratzeder Sudetendeutschen Nr. 11.

121. R e g e n s b e r g e r Otto, Verlegung des Standortes des Ge-werbebetriebes des Handels mit Fahrrädern, Nähmaschinen,Grammophonen und deren Zubehörteilen, wie Eisen- undStahlschrauben, Fahrrad- und Maschinenbeftandteilen, Näh-maschinen und Strickmafchinennadeln, Fahrradmänteln undSchläuchen, Gummiringen, Radiobestandteilen, Kondensatoren,Transformatoren, Widerständen und Drähten, von der Rie-sengasse 11 in die Straße der Sudetendeutschen Nr. 11.

122. R i e d m a n n Anna, Bestellung des Herrn Peter Manzi alsPächter beim Betriebe des personellen Gast- und Schank-gewerbes mit den Berechtigungen des § 16, l it. ä)—Z), GO.im Standorte Innsbruck, Berg-Iselweg Nr. 3 (Buchhof), anStelle des bisherigen Pächters Johann Iö t t l .

123. S o k o p f Dr. Josef, Verlegung des Standortes des Gewerbe-betriebes der Privatgeschäftsvermittlung in allen Zweigen,welche nicht einer Konzession unterliegen, Vorbereitung undDurchführung von Gründungen von Handelsunternehmungen,Umwandlungen und Auseinandersetzungen, Sanierungen, Li-quidationen von privatwirtfchaftlichen Betrieben, Erstattungkommerzieller Gutachten, Beratung in Steuerangelegenheiten,Buch- und Bilanzrevision, Kalkulation, Organisation und Fi-nanzierung von prioatwirtschaftlichen Unternehmungen undInkasso (Gew.-Schein vom 21. 4. 1932. ZI. 5217). von derMariahilfstraße 48 in den Marktgraben Nr. 12.

124. S o Kop f Dr. Josef, Verlegung des Standortes des Gewer-bes der Gebäudeverwaltung und der Vermittlung des Kau-fes, Verkaufes, Tausches, der Pachtung und Verpachtung vonRealitäten und der Vermittlung von Hypothekardarlehen(Realitätenoermittlung) von der Mariahilfstraße Nr. 48 inden Marktgraben Nr. 12.

125. S u i t n e r Johanna, Verpachtung der verkäuflichen Bier-,Wein- und Branntweinschan kgerechtfame in der Mentlgasse 5an Frau Katharina H ö p f l

Verzeichnis öer Getverbeveranöerungenim Monat Mai126. A u c k e n t h a l e r Johanna, Ernst, Hilda, Marie und Konrad,

Bestellung der Frau Johanna Zimmermann zur Pächterin beimBetriebe des radizierten Gast- und Schankgewerbes mit allenBerechtigungen des § 16 G.-O. in der Defreggerstraße 13, anStelle des vom Pacht abgetretenen Herrn Hans Perberschlager.

127. B e r n ab e Marie, Verlegung des Standortes des im Grundedes § 56 (4) G.-O. betriebenen Glasergewerbes nach dem ver-storbenen Gatten Cölestin Bernabe, von der Leopoldstraße 30,in die Pradler Straße 31 und Verpachtung dieses Gewerbesan Herrn Alois Vifchla.

128. B e r n a b e Marie, Verlegung des Standortes des im Grundedes § 56 (4) G.-O. betriebenen Spenglergewerbes nach demverstorbenen Gatten Cölestin Bernabe, von der LeopoldstraßeNr. 30, in die Pradler Straße 31. und Verpachtung dieses Ge-werbes an Herrn Alois Pischla.

129. D r . B r e y m e s f e r u. Co.. Geschäftsführer der Firma „Gesell-schaft für Blausäure, Desinfektion und chem.-techn. Bedarf Dr.Vreymefser u. Co., Löschung der Konzession zur Vertilgungvon Ratten, Mäusen, schädlichen Insekten und dergleichen mitZyangasen und T-Gasen, Zweigniederlassung im StandorteHeiliggeiststraße 10, und der Konzession zur Vertilgung von

Ratten und Mäusen, schädlichen Insekten und dergleichen durchgifthaltige Mittel, insbesondere durch Vornahme von Blau-säure (Zyan), Ausgasungen, Zweigniederlassung im StandorteInnsbruck, Heiliggeiststraße 10 (derzeit außer Betrieb).

130. C o m p l o y Robert, Verlegung des Standortes der Handels-agentur und des Kommissionswarenhandels von der Müller-straße 6 in die Schlossergasse 1.

131. F r i s c h a u f Iosefine, geb. Mendl, und Frieda und AntonMendl, Verpachtung der radizierten Wirtsgerechtsame „Zumgoldenen Kreuz" in der Innstratze 13, an Frl. Ernestine Ober-rauner an Stelle der bisherigen Pächterin.

132. Götsch Anna, Lösung des Pachtverhältnisses mit Herrn HansWeinold hinsichtlich des Gewerbebetriebes des Kommissions-warenhandels im großen im Standorte Innsbruck, InnstraheNr. 42, und Fortführung des Betriebes auf eigene Rechnung.

133. K a s c h t i t z k y Johann, Verlegung des Standortes des Agen-turgewerbes und des Handels mit allen im freien Verkehregestatteten Waren, jedoch mit Ausschluß der im § 38, Abs. 5G.-O. aufgeführten Artikel von der Tchlofsergasse 19 nachdem Bozner Platz 2.

134. K r a m e r Josef. Verlegung des Standortes des Bäckereige-werbes von der Dr.-Glatz-Ttraße 15a in die Dr.-GIatz-StraßeNr. 26.

135. K r a x n e r Johann, Verlegung des Standortes des Frachter«gewerbes von der Ing.-Etzel-Etrahe—Viaduktbogen 96 in dieMich.-Gaismayr-Straße 9.

136. K r a x n e r Johann, Verlegung des Standortes des Gewerbe-betriebes des Handels mit allen im freien Verkehre gestattetenWaren, jedoch mit Ausschluß der im § 38. Abs. 5 G.-O. auf-geführten Artikel, von der Ing.-Etzel-Straße—ViaduktbogenNr. 96 in die Mich.-Gaismayr-Straße 9.

137. M e i f i n g e r Alois. Auflassung der seit 1929 nicht mehr be-triebenen zweiten Betriebsstätte des Wagnergewerbes in derFischergasse 12.

138. M e n a r v i Ernst, Verlegung des Standortes des Lackierer-gewerbes von der Hunoldftraße 20 in die Mich.-Gaismayr-Straße 9.

139. M e n d e I Geschwister, Löschung des Pachtverhältnisses hin-sichtlich des radizierten Wirtsgewerbes in der Innstraße 13mit Frau Helene Huber.

140. M ü h l g r a b n e r Friedrich, Verlegung des Standortes desTapezierergewerbes von der Leopoldstraße 45 in die Schöpf-straße 39.

141. M ü h l g r a b n e r Friedrich, Verlegung des Standortes desSattler-, Taschner-, Riemer- und Pferdegeschirrmachergewerbesvon der Leopoldstraße 45 in die Schöpfstraße 39.

142. National-Registrierkassen-Gesellschaft m. b. H. in Wien, Er-richtung einer Zweigniederlassung des in Wien, VI., Barna-bitengasse 9a betriebenen Mechanikergewerbes im StandorteInnsbruck, Vismarckplatz 1.

143. P a t t i s Anna, Fortführung des von dem verstorbenen GattenJosef Pattis rückgelassenen Zimmermaler-, Anstreicher- undLackierergewerbes auf die Dauer des Witwenstandes auf eigeneRechnung im bisherigen Standorte Innsbruck. Innstratze 38(Werkstätte Mariahilfstraße 22) und Bestellung des HerrnErnst Auhuber zum verantwortlichen Stellvertreter (Geschäfts-führer).

144. N i e d m a n n Franziska, Fortführung des von dem verstor-benen Gatten Ing. Stephan Riedmann rückgelassenen Groß-handelsgewerbes ohne Beschränkung auf bestimmte Waren,auf die Dauer des Witwenstandes auf eigene Rechnung imbisherigen Standorte Innsbruck, Museumstrahe 1.

145. S c h w e m b e r g e r Edeltrudis. Verlegung des Standortes desPorzellan- und Glasmalergewerbes von der Anichstraße 12in die Mozartstraße 4.

146. Tausch Norma, Verpachtung des Gewerbebetriebes, des Han-dels mit Spirituosen im Standorte Innsbruck, Mariahilf-straße 30. an Herrn Alois Frank.

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147. P i l l o t t i Dominikus, Bestellung zum Pächter beim Betriebeder dem Einquartierungs-Turnusverein zustehenden Gast- undSchankgewerbekonzession mit den Berechtigungen des § 16G.-O. lit. b) bis g) im Standorte Innsbruck, Innstraße 2.

148. W e i ß Otto, Verlegung des Standortes des Gewerbebetriebesder Auslagenarrangierung und des Reklameburos von derMüllerstraße 1 in die Pradler Straße 24.

149. W o h l g e m u t h Aloisia, Verlegung des Standortes des Han-dels mit allen im freien Verkehre gestatteten Waren, jedochmit Ausschluß der im § 38, Abs. 5 G.-O. aufgeführten Artikelvon der Hofgasse (Stand bei Haus Nr. 2) in die Herzog-Friedrich-Straße (Stand bei Haus Nr. 3.)

150. W o p f n e r Frieda, Verlegung des Standortes des Kleider-machergewerbes von Mnriahilf 32 in die KaiferjägerftraßeNr. 32/11.

151. I e h e n t e r Olga, Verlegung des Standortes des Handelsmit allen im freien Verkehre gestatteten Waren, jedoch mitAusschluß der im § 38. Abs. 5 G.-O. aufgeführten Artikel vomKiosk Karmelitergasfe nach dem Bozner Platz 5/II.

Unbefugtes Aufsuchen von Kosbestellungen

Mit dem vom Landeshauptmann für Tirol bestätigtenStraferkenntnis des Stadtmagistrates Innsbruck wurdeüber den Inhaber eines Bankhauses in Wien wegen Ueber-tretung nach § 1 des Bankagentengesetzes im Zusammenhaltemit § 7 des VerwaltungVstrafoer'fllhrensgosetzes (Beihilfe)eine Geldstrafe von 8 1000.— (20 Tage Ersatzarreststrase) ver-hängt, weil er die von seiner Agentin PH. N. bei Privatper-sonen in der weniger als 5000 Einwohner zählenden Ge-meinde Thiersee aufgesuchten Bestellungen auf Lose derOester-reichischen Trefseranleihe ausgeführt hat. Der Bundesge-richtshof hat die vom Bestraften gegen den Bescheid des Lan-deshauptmannes von Tirol eingebrachte Beschwerde abge-wiesen und in Begründung dieser Abweisung insbesonderehervorgehoben, daß nach § 1 des Bankagentengesetzes beimBetriebe von Bank- und Kreditgeschäften aller Art (Bankier-und Wechselgeschäfte gemäß Art. 272 (2) des Handelsgesetzbu-ches einschließlich des Effekten- und Losratenhandels) dasAussuchen von physischen und juristischen Personen mit Aus-nahme der im Handelsregister eingetragenen Firmen gumZwecke der Beschaffung von Aufträgen, zum Abschlüsse vonGeschäften oder auch nur zum Zwecke der Werbung (Einla-dung zu Geschäften) in Orten mit weniger als 5000 Einwoh-ner verboten ist. Diese Bestimmungen finden jedoch zufolge§ 3, 1 «, des zitierten Gesetzes dann keine Anwendung, wenndie Kunde über deren ausdrückliche Einladung aufgesuchtwird. Nach § 5 (2) des Bankagentengesetzes treffen die Stra-fen (bis zu 12.000 8 oder drei Monate Arrest) auch die Bank-gewerbetreibenden und ihre Angestellten sowie die Funk-tionäre und Angestellten der im § 1 (2) des Bankagentenge-setzes angeführten- Unternehmungen (Bankgewerbetreibendei. S. der BankkonzessionsVerovdnung und ihre Angestellten,Handelsagenten, welche nicht im Dienste eines Gewerbetrei-benden stehen) insoferne die angeführten Personen die straf-bare Handlung ihrer Agenten nicht gehindert haben. I m Ge-genstandssalle habe der Beschwerdeführer nicht nur nichts un-ternommen, um das Aufsuchen der Bestellungen auf Losedurch die Agentin PH. N. zu verhindern, sondern habe diePH. N. in Umgehung der gesetzlichen Bestimmungen vielmehrdazu verhalten, daß sie die von ihr ohne Ausforderung aufge-suchten Kunden zu mner BesluchHaufforderung bestimmte undhiebei ein Schriftstück unterschreiben ließ, das eine ausdrück-liche Einladung von Seite der Kunde an die Agentin zu einemBesuch vortäuschen sollte. Hiemit seien aber die Voraus-setzungen für die Erfüllung des Tatbestandes nach § 1, 1 e,des Bankagentengesetzes gegeben und daher die Bestrafungdes Beschwerdeführers gerechtfertigt.

8 s5O.?Lo."/ öas bisherige Ergebnis öerbaustelnanleiheIeichnungsfrist bis 15. Ju l i 1937 verlängert

M s 31. Mai 1937 wurden auf die Vaustewanleihe derStadtgemeinde Innsbruck insgesamt 8 110.700.— ge-zeichnet. Von diesem Betrage entfallen 8 49.000.— aufdie Zeichnungen der Kreditinstitute und Versicherungs-anstalten, unter denen erfreulicherweise die Sparkasseder Stadt Innsbruck und die Landes-Brandschadenver-sicherungsanstalt mit je 8 20.000.— an der Spitze stehen.Der Rest von 8 61.700.— entfällt auf Zeichnungen vonEinzelpersonen und Firmen.

Auffallend ist, daß die Bevölkerung Innsbrucks derVausteinanleihe ein so geringes Interesse entgegenge-bracht hat, obwohl früher aus allen Kreifen immer wie-der der Ausbau der Doppel-Haupt- und Volksschuledringlich gefordert und in zahlreichen Aeußerungen undZuschriften die Bereitwilligkeit betont worden war, zurAufbringung der Mit tel beizutragen. I m Gegensatz zudiesem geringen Interesse haben sich die städtischen Be-diensteten in ihrer überwiegenden Mehrheit an derZeichnung beteiligt. Von dem von Eingelpersonen undFirmen gezeichneten Betrag von 8 61.700.— entfallenauf die städtischen Bediensteten allein 8 29.520.—. undZwar haben Beamte, Vertragsangestellte und Pensions-parteien des Stadtmagistrates 8 15.180.—, Angestellteund Arbeiter des städtischen Elektrizitätswerkes8 8540.— und Arbeiter und Angestellte der übrigenstädtischen Unternehmungen 8 5800.— aufgebracht. DerHerr Bürgermeister wertet dieses Ergebnis als einZeichen besonderer und wirksamer Anteilnahme der Be-diensteten der Gemeinde an den Aufgaben der Ge-meindeverwaltung und schätzt diese Anteilnahme um sohöher ein, als er weiß, daß sich unter den ZeichnernZahlreiche Bedienstete befinden, denen die Aufbringungdes gezeichneten Betrages bei ihren kargen Bezügenbestimmt nicht leicht gefallen ist.

Selbstverständlich reicht der bis 31. Ma i gezeichneteBetrag bei weitem nicht aus, um die ohnehin schon vonvornherein in bescheidenem Rahmen geplante Instand-setzung der Schule durchzuführen. Ob es der Gemeindemöglich fein wird, auf andere Weife den für den Aus-bau unbedingt nötigen Betrag von 8 500.000.— aufzu-bringen, ist sehr ungewiß; der von vielen Seiten sehn-lichst erwartete Ausbau der Schule und ihre Inbetrieb-setzung sind damit in Frage gestellt.

Um der Bevölkerung nochmals Gelegenheit zu geben,den geplanten Ausbau zu sichern, wird die Frist für dieAnmeldungen zur Anleihezeichnung b i s z u m 1 5 . J u l i1937 erstreckt.

Die Zeichnungserklärungen können auch weiterhinentweder durch die Post an den Stadtmagistrat einge-sendet oder am Schalter 2 im 1. Stock des Rathauseswährend der Amtsstunden überreicht werden. Dort wer-den alle näheren Auskünfte erteilt und können Anmel-dungen auch unmittelbar gegen Ausfüllung der auflie-genden Vordrucke erstattet werden.

Page 15: Amtablatt Innsbruck

Amtsblatt Nr. 6 15

Mitteilungen öes Liroler KünjtlerbunöesHerr Bürgermeister Franz Fischer, der die Belange der Tiroler

Künstlerschaft in wetteftgehendem Matze unterstützt und fördert,hat die Anregung des Landesverbandes Tiroler Künstler aufge-nommen und sich bereit erklärt, die Spalten des Amtsblattes derKünstlerfchaft für ihre Mitteilungen allmonatlich zur Verfügungzu stellen. Dadurch wird einem lang gehegten Wunsche der Tiro-ler Künstler entsprochen und das Amtsblatt jedem Mitglied derTiroler Künstlerschast. das beim Verbände angemeldet ist. zuge-sandt.

Das Entgegenkommen des Bürgermeisters trifft gerade in eineZeit, in der die Künstlerschaft durch die Erbauung des Künstler-hauses mehr denn je der Unterstützung der Oeffentlichkeit bedarf.Wenn das Amtsblatt in dieser Richtung für die Tiroler Künstler-schaft fördernd wirken kann, so ist der Zweck erfüllt.

Herr Landesrat Dr. Skorpil. der die Errichtung des Künstler-haufes mit allen ihm zu Verfügung stehenden Mitteln fördert, gibtnun Aufklärung über den augenblicklichen Stand der Angelegen-heit des Künstlerhauses.

Ein Haus öer bilöenöen Künste in Innsbruck

Wenn Tirol seine Weltgeltung behaupten will, dann darfes nicht nur ein Land der Naturschönheiten, ein Land desBerg- und Wintersports sein und bleiben, dann mutz es dasgrößte Gewicht darauf legen, als ein Land echter und hoch-stehender Kultur zu gelton.

Eine reiche Vergangenheit hat den Bewohnern unseresLandes den Ruf bodenständ'iger, ursprünglicher, künstlerischveranlagter Persönlichkeiten erworben. Dieser Ruf undRühm ist ein Besitz, der bald entwertet wird, wenn nicht dieGegenwart ihn täglich neu erobert durch sichtbare Bekun-dungen schöpferischer Kraft.

Es wäre ein tragischer I r r tum, wenn die Förderung kul-tureller Werte über den Nöten des Alltags, über Straßen-und Kasernenbauten vergessen würde. Man denke nur anSalzburgs Aufstieg in ber kulturellen Bewertung der ganzenWelt. Noch immer'thront die Kunst vor dem Weltgewissen hö-her als das technische „Wunder", als die Rekorde des Sports,als das „Schauspiel gewaltigster Aufrüstung".

Wir sind in Tirol — es ist nicht zu leugnen — in der Be-kundung unserer schöpferischen Kräfte in den letzten Jahrenetwas hintangeblieben. Gewitz, zu einem guten Teil magunsere Armut daran schubd sein, datz viele unserer bestenKräfte auswandern, datz viele sich anderswo die Anerken-nung holen mutzten, die ihnen zuerst in ihrem Heimatlandehätte zuteil werden müssen; zu einem guten Teil aber habenwir solchen Uedelstand einer Verhärtung der Seelen zuzu-schrewen, die den Vorrang kultureller Werte nicht mehr zu-geben wollte und deshalb auch Teilnahme, Förderung undAnerkennung versagte. So kann es nicht freudig genug be-grüßt werden, wenn die Stadt Innsbruck das Nahen derFeier des siebenhundertiähri'gen Bestandes als Gelegenheit zueiner großzügigen Förderung kultureller Angelegenheitenwahrnimmt. Möge der Wagemut, den der Herr Bürgermei-ster und seine Mitarbeiter hiebei bekunden, den entsprechen-den Widerhall bei den „Matzgebenden" und in der ganzenBevölkerung finden. Es wird sich zeigen, datz ein kulturellesWagnis bessere Zinsen (an Bildung und klingender Münze!)tragen wird als so manches rein wirtschaftliche Unternehmen.

I n den Rahmen dieser Kulturarbeit fällt auch ein Bestre-den, das nun auf eine fast 30jährige Geschichte vergeblichen Be-mühens zurückblicken kann, das vor eineinhalb Jahren wie-der mit allem Nachdruck aufgenommen wurde: Die Errich-tung eines Hauses «der bildenden Künste in Innsbruck.

Innsbruck soll nicht mehr die einzige LandeshauptstadtÖsterreichs bleiben, in der den bildenden Künstlern nicht diepaar Quadratmeter Bodens zur Verfügung stehen, die nötigsind, um ihre Werke würdig der Oeffentlichkeit zu zeigen.

Es muh endlich das Künstlerhaus erftehen, das es ermög-licht, auch die Kunst anderer Länder hier darzubieten, es mutz

der Boden erobert werden, von dem aus der Kampf gegenKitsch und Schund wirksam Zu führen ist, auf dem anderer-seits die Hochleistung sich die gebührende Geltung verschaffenkann.

Heute dürfen wir mit gutem Gewissen sagen: Nun sind wirfoweit — allen Nörglern, Zweiflern. Neidern, Quertreibernund Hemmungsfreudigen zum Trotz —, dah wir die Grund-steinlegung zum Kiinftlerhaus in diefem Herbst werden vor-nehmen können.

Der Platz ist gesichert. Das Ministerium für Land- undForstwirtschaft stellt gegen einen Anerkennungszins den süd-lichsten Teil des Hofgartens zur Verfügung. Dort soll untermöglichster Schonung erhaltenswerter Baumanlagen dasKünstlerhllus bescheiden in die Umgebung eingefügt werden.Bescheiden! Wir können nicht mehr jahrzehntelang zuwarten.Wir können nicht mehr erwarten, datz etwa wie beim Baudes Musikvereinsgebäudes im Jahre 1910 der Tiroler Land-tag 30.000 Kronen schenkt, die Sparkasse ein Darlehen von150.000 Kronen gibt und rund 50.000 Kronen vom Vereine,bzw. von Wohltätern beigesteuert werden.

Wir müssen mit 70.000 8 das Auslangen zu finden suchen,die durch einen größeren Beitrag des Bundes, durch einennamhaften Beitrag der Sparkasse, durch Beiträge des HerrnBundeskanzlers, des Landes und der Stadt nunmehr zumgrößten Teil gedeckt erscheinen.

Wir erhoffen noch eine stärkere Teilnahme von kunstsin-nigen Privaten an diesem für das Land Tirol so bedeutungs-vollen Werke. Bisher sind von dieser Seite nur 1200 8 zuge-wendet worden. Es ist aber zu erwarten, datz nunmehr dieInangriffnahme des Baues allen Skeptizismus überwindenund so manchen noch bewegen werde, sich mit einem Bausteinein Geldenkzeichen seiner Anteilnahme zu verschaffen.

Es darf hier — des Beispiels wegen — wohl noch angedeu-tet werden, datz ein edler Bürger unserer Stadt für den Fallseines Ablebens sein Vermögen dem Künstlerhause letztw'Migzugewendet hat. Das ist wahrhaftig ein Zeugnis innerer Ju-gend und Aufgeschlossenheit bei nutzerem Alter, das den Dankund die Anerkennung aller verdiente. Der Wohltäter wil lnicht genannt sein. Sein Beifpiel möge aber anderen das Ver-trauen in die künstlerische, in die kulturelle Zukunft unseresLandes geben, das sie zu Nachahmung bewegt.

Förderer der schöpferischen Kräfte, vor allem der schöp-ferisch begabten Jugend i gibt es einen schöneren Ehrentitel?

I n den nächsten Tagen wird die Ausschreibung zum Wett-bewerb für den Bau des Künstlerhaufes hinausgehen. I mJahre 1938 foll der Bau vollendet fein. I m Jahre 1939 soller sich den Taufenden, die zur großen Festfeier unfere Lan-deshauptstadt befuchen werden, als wahres Haus der bildenden Künste zeigen! Dr. R. Skorpil.

Äpenöen öer staötischen Veöiensteten zumlVinterhilfswerl

Wie in den Vorjahren haben die Beamten und Ver-tragsangestellten des Stadtmagistrates und der städti-schen Unternehmungen sowie die städtischen Pensions-parteien auch zum Winterhilfswerk 1936/37 beigetra-gen. Die Gesamtsumme der Spenden, die in monat-lichen Teilbeträgen gegeben werden, beläuft sich aufrund 12.200 8, wovon die eine Hälfte dem von derStadtgemeinde Innsbruck durchgeführten Winterhilfs-werk zugeflossen ist, während die andere Hälfte imRahmen des Hilfswerkes „Nehmt hungrige Kinder zumMittagstisch" zur Durchführung einer Gemeinschafts-ausspeisung für Schulkinder verwendet wurde.

Page 16: Amtablatt Innsbruck

16 Amtsblatt Nr. 6

Personalnachrichten HtellenausschreibungDer Stadtarbeiter Anton Bernarello, der amtsärztlich als

dauernd arbeitsunfähig befunden wurde, erhielt auf Grundder Ruhegenutz- und Versorgungsbestimmungen für Stadt-arbeiter mit Wirkung vom 1. Juni 1937 ein dauerndes Ruhe-geld zuerkannt.

HtellenausschreibungBeim Stadtmagistrate Innsbruck wird die Stelle des

Vaudirektorsneuerlich zur Besetzung ausgeschrieben. Die allgemeinenErfordernisse für die Anstellung sind: ÖsterreichischeBundesbürgerschaft, deutsche Volkszugehörigkeit, Mit-gliedschaft zur Vaterländischen Front, körperliche Eig-nung, der Nachweis der Vollendung der Studien aneiner Fachschule der technischen Hochschule und der er-folgreichen Ablegung der Prüfung für den Vunoesbau-dienst. (Diese Prüfung kann allenfalls nachgeholt wer-den.) Als Belege sind unbedingt der Geburtsschein, derHeimatschein, eine Bestätigung der VaterländischenFront über die Mitgliedschaft zu dieser, ein Leumunds-zeugnis jüngeren Datums und die Studien- und Prü-fungszeugnisse beizubringen. I m besonderen ist entspre-chende Praxis im Hochbau und Tiefbau sowie eine solcheauf städtebaulichem Gebiete erwünscht. Bewerber, die inInnsbruck oder in Tirol heimatberechtigt sind, genießenbei sonstiger Gleichwertigkeit den Vorzug.

Da sich der Gemeinderat vertragsmäßige (zeitliche)oder pragmatische (dauernde) Anstellung vorbehält, istin den Bewerbungsgesuchen außer den Gehaltsansprü-chen bekanntzugeben, ob vom Bewerber die pragmati-sche Anstellung als Bedingung gestellt wird.

Der 31. Jul i 1937 gilt als letzter Bewerbungstag.Die mit einem 1.50-8-Stempel versehenen, ordnungs-

mäßig belegten Gesuche sind bis längstens 31. Jul i 1937an die Direktion des Stadtmagistrates Innsbruck (Ein-laufstelle: Rathaus, 1. Stock, Zimmer Nr. 19) einzu-reichen.

Mitteilungen öes HwötphAtatesStand der Infektionskrankheiten im Mai 1937

Scharlach: 35 Erkrankungsfälle, kein Todesfall.Diphtherie: 6 Erkrankungsfälle, kein Todesfall.Paratyphus: 1 Erkrankungsfall, kein Todesfall.

Zahl der Geborenen im Mai 1937Gesamtzahl: 39, davon 2 Totgeburten,- 14 männlich,

keine Totgeburt; 25 weiblich, 2 Totgeburten.

Todesfälle im Mai 1937Gesamtzahl:Davon auswärts:

9535

6« (29 männlich. 31 weiblich).

Beim Stadtmagistrate Innsbruck wird ein Anwärter aufdte Stelle eines Hausmeisters der Verwendungsgruppe 2 desGehaltsschemas für die Beamten der allgemeinen Verwaltungausgenommen. Das Dienstverhältnis ist ein öffentlich-recht-liches. Die Besoldung richtet sich nach den Bestimmungen öesGchaltsgesetzes. Berücksichtigung fmden nur Bewerber, dieverheiratet sind. Die Frau des Hausmeisters ist verpflichtet,bei den ihrem Manne obliegenden Arbeiten mitzuhelfen.

Da über Beschluß des Gemeinderates die freigewordeneStelle eines Hausmeisters aus der Reihe der Bediensteten desStadtmagistrates besetzt werden soll, bleibt die Bewerbungauf die Bediensteten des Stadtmagistrates (Beamte, Ver-tragsangestellte, Arbeiter) beschränkt.

Die allgemeinen Erfordernisse für die Anstellung sind:Österreichische Bundesbürgerschaft, deutsche Volkszugehö-rigkeit, Mitgliedschaft zur Vaterländischen Front, Unbeschol-tenheit, ein Alter von nicht mehr als 40 Jahren, körperlicheund geistige Eignung des Bewerbers und seiner Frau. I mbesonderen wäre der Nachweis handwerksmäßiger Kenntnisseerwünscht, die den Bewerber zur Vornahme verschiedenerkleinerer Verrichtungen, wie sie sich für den Hausmeistereines größeren Gebäudes öfters ergeben, befähigen. Bewer-ber, die in Innsbruck heimatberechtigt sind, haben bei son-stiger Gleichwertigkeit den Vorzug. Die Familienverhältnisseund die wirtschaftliche Lage des Bewerbers sind im Ansuchenkurz zu schildern. Die Bewerbungsgesuche sind bis längstensMittwoch, den 3N. Juni 1937. an die Magistratsdirektion (Ein-laufftelle: Rathaus. 1. Stock. Zimmer Nr. 19) einzureichen.Die Gesuche sind mit einem Stempel zu 8 1.50 zu stempelnund ordnungsgemäß zu belogen. (Beischluß des Geburtsschei-nes, des Heimatscheines und von Verwenidungszeugnissen.)Die amtsärztliche Untersuchung der für die Auswahl in Fragekommenden Bewerber wird von amtswegen veranlaßt, eben-fo wird die Einholung des Leumundszeugnisses und des Gut-achtens der Vaterländischen Front von amtswegen besorgt.

Es wird ausdrücklich betont, daß die Vorspräche von Be-werbern, die nicht vor Amt geladen werden, zwecklos ist.

Bericht öes Marktamtesüber die Preisbildung bei einigen lebenswichtigen Nah-rungsmitteln im Monat Mai 1937.

Die im letzten Berichte erwähnte Verbilligung desKalbfleischpreises um 10 bis 20 Groschen je Kilogrammhat nicht lange angehalten, sondern bereits vor Pfing-sten einer fühlbaren Verteuerung Platz gemacht, welchebei den einzelnen Kalbfleischsorten 20 Groschen bis1 Schilling, bei den gebräuchlichsten Sorten aber durch-schnittlich 30 Groschen pro Kilogramm betrug. Da dieKalbfleischpreise nach den Feiertagen nicht wieder zu-rückgegangen, sondern bis jetzt auf der erreichten Höhestehen geblieben sind, konnte die ursprüngliche An-nahme, daß es sich hiebei nur um eine vorübergehende,durch den erhöhten Bedarf zu Pfingsten und eine ent-sprechende Marktlage bedingte Preiserhöhung handelt,nicht aufrecht erhalten werden, und es muß daher diesePreissteigerung als wesentlich bezeichnet werden.

Page 17: Amtablatt Innsbruck

Amtsblatt N i . «

Eine weitere Preissteigerung von 10 bis 20 Groschenje Kilogramm ist bei den meisten Käseforten eingetreten.

Der Preis sür Wiener Schweinefett war im abgelau-fenen Monat nicht mehr so einheitlich wie bisher, son-dern wies in einzelnen Geschäften eine Verbilligung biszu 20 Groschen je Kilogramm auf, ohne daß der Groß-handelspreis zurückgegangen wäre.

Die Gemüse- und Obstpreise sind der Jahreszeit ent-sprechend bereits weit zurückgegangen. Alte Kartoffelsind qualitativ vielfach nicht mehr ganz auf der Höhe,weshalb vorwiegend heurige Kartoffel gefragt werden,welche im Verichtsmonate noch einen Kilogrammpreisvon durchschnittlich 40 bis 45 Groschen aufwiesen, amMonatsende aber bereits um 10 Groschen billiger waren.

Abgesehen von der erwähnten Verteuerung des Kalb-fleisches und der meisten Käsesorten konnten keine wei-teren außergewöhnlichen Preisschwankungen festgestelltwerden und auch die Anlieferungen hielten sich in dender Jahreszeit entsprechenden Grenzen.

Der Nachöruck von Aufsätze«/ Verichten oöer nur vonTeilen öerselben sowie sie Meöergabe von Daten unöStatistiken sino nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

Monatsbericht über öen HremöenverkehrMonat Mai 1937 (1936)

Ständiger WohnortZahl der Zahl der

ssremdennieldungen Übernachtungen193? 1936 193? 1936

Wien 2333Sonstiges Oesterreich 3594Deutsches Reich 3271Danzig 14Schweiz. Liechtenstein 693Ital ien 577Jugoslawien 23Ungarn 252Rumänien 43Tschechoslowakei 406Polen 20Litauen, Lettland. Estland. Finnl. 66Schweden, Norwegen. Dänemark . 308Niederlande 268Belgien, Luxemburg 123Großbritannien, I r land . . . . 1187Frankreich, Monaco 255Spanien, Portugal 12Albanien, Griechenland, Bulgarien,

Türkei 21Ruhland und Russisch-Asien . . . —Palästina, Vritisch-Indien. Nieder-

ländifch-Indien, Japan, übr. Asien 60Aegypten. übr. Afrika. Australien 100Verein. Staaten v. Nordamerika 400Staatenlose 16Argentinien, Brasilien, übr. Amerika 33

24143148503

639531147313271271319420717367823420

64

14115172133

565011575459119

1006994106348876902589408751202265842418

45—

1981785695533

639074611015

770116471239754844235246513328207232747

215

472463211211

Zusammen: 14075* 9479 30719* 21933

* Anmerkung: Von der ausgewiesenen Gesamtsumme an Mel-dungen, bzw. Uebernachtungen entfallen auf konzessionierte Gast-gewerbebetriebe (Hotels, Pensionen, bewirtschaftete Schutzhüttenusw.) Fremdenmeldungen: von Inländern 5431, von Ausländern8093, Uebernachtungen: von Inländern 14.281, von Ausländern12.638.

Auszeichnung eines staötischen BeamtenSeine Durchlaucht der Reichsverweser des Königreiches Un-

garn hat mit Entschließung vom 17. März 1937 dem Bau-oberrevidenten des Stadtmagistrates Innsbruck, AntonPallestrang, Verwalter der städt. Badeanstalt in der SalurnerStraße, das Ritterkreuz des ungarischen Verdienstordens ver-liehen. Reichsoerweser Horthy weilte bekanntlich im Vor-jahre, am 28. August 1936, in Innsbruck und lernte bei die-ser Gelegenheit auch die Einrichtungen der städt. Badeanstaltkennen.

I m Beisein des Magistratsdirektors und des Baudirektorssowie der nächsten Angehörigen des Ausgezeichneten über-reichte Herr Bürgermeister Franz Fischer am 5. d. M. HerrnPallestrang die Auszeichnung.

Mitteilung öer Vezirtsführung Innsbruck-Htaöt öer Vaterlanöischen ßront für Äirol

Die Vegirksführung Innsbruck-Stadt der Vaterlän-dischen Front für Tirol teilt mit, daß über Veranlas-sung des Generalsekretariates der VaterländischenFront in den Hausfluren der Häufer in InnsbruckAnschläge angebracht werden, die über die Zugehörig-keit der Häuser in den örtlichen Wirkungsbereich derAmtswalterstellen der Vaterländischen Front Auf-fchluß geben.

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Page 18: Amtablatt Innsbruck

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Verleger, Eigentümer und Herausgeber: Die Stadtgemetnde Innsbruck. — Verantwortlicher Schriftleiter: 2>r. Willy Rumer, Innsbruck, Wilhelm-Oretl-Straße 25.Druck: Graphische Kunstanftal t Tyro l ta , Innsbruck