Anwendung des Work Ability Index (WAI) bei der beruflichen Wiedereingliederung WAI Konferenz Berlin,...
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Anwendung des Work Ability Index (WAI)
bei der beruflichen Wiedereingliederung
WAI Konferenz Berlin, 30. April 2010 Dr. Rolf Arera
Anwendung des WAI bei der Stufenweisen Wiedereingliederung WAI Konferenz Berlin, 30.April 2010 Dr. Rolf Arera 2
Unsere konsequente Strategie und breite Aufstellung…
…machen uns zu einer der großen Versicherungsgruppen
Auf einen Blick
Die ERGO Versicherungsgruppe
Kompetenz und umfassendes Angebot Versicherung – Vorsorge – Beratung – Service
Einheitliches Back-Office
Markenübergreifend integriertes
Management und Prozesse
auf einheitlicher IT-Plattform
Mehr-Marken-Vertrieb*
Starke Traditionsmarken
19 Mrd. Euro Beitragseinnahmen
Über 40 Mio. Kunden weltweit, 20 Mio. in Deutschland
+
Zahlen Stand Dez. 2009
Kapitalanlagen von 113 Mrd. Euro
Finanzstark durch Eigenkapital von 3,9 Mrd. Euro
Verantwortungsbewusster Arbeitgeber für über 50.000 Mitarbeiter
Internationale Präsenz in über 30 Ländern mit Fokus auf Europa und Asien
Teil des weltweit führenden Rückversicherers und Risikoträgers
* Im Rahmen der neuen Markenaufstellung in Deutschland werden die Marken Hamburg-Mannheimer und Victoria im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2010 in der Marke ERGO aufgehen.
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Zahlen und Fakten
Über 50.000 Menschen arbeiten für ERGO
Zahlen gerundet; Stand Dez. 2009
4.000 12.800
Innendienst / Angest. Außendienst / Selbst. Vermittler
Nach Funktion
Nach Region
26.600
22.000
6.600
Innendienst Angest. Außendienst Selbst. Vermittler
Deutschland International
33.200
21.800
Mitarbeiter nach Funktion und Region
Deutschland
Auszubildende
Frauen / Männer 57% 43%
40,4 JahreAlter im Ø
11,5 JahreBetriebszugehörigkeit im Ø
Zusammensetzung der Mitarbeiter
16.400
1.400
Der Bereich Arbeits-, Gesundheits-
und Umweltschutz betreut mit fünf
hauptberuflichen Betriebsärzten,
vier hauptberuflichen Sicherheits-
Fachkräften, drei Umweltreferenten,
einer Sozialbetreuerin und mit Unter-
Stützung durch überbetriebliche
Dienste die festangestellten
Mitarbeiter.
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Gründe für den Einsatz des WAIbei der beruflichen Wiedereingliederung
Die Mitarbeiter brauchten mehr Transparenz im Ablauf der Wiedereingliederung.
Für die Verlaufsbeobachtung war ein standardisiertes Bewertungs-instrument als Indikator für Unterstützungsbedarf notwendig.
Die Mitarbeiter stellten sich fast immer zum ersten Mal in der Sprechstunde vor es musste in kurzer Zeit eine sichere Entscheidung über die Arbeitsfähigkeit getroffen werden.
Nicht alle Arbeitsplatzbedingungen waren umfassend bekannt und
mussten in die Bewertung einfließen.
Eine Hilfe zur Identifikation der Bedingungen, die zur Wiedereingliederung besonders gestaltet werden müssen, war notwendig.
Rund 30 Prozent der Wiedereingliederungen wurden abgebrochen die Ergebnisse mussten verbessert werden, indem ein
einheitlicher Vorgehensstandard eingeführt wurde.
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Rahmenbedingungen und Hilfenfür eine erfolgreiche berufliche Wiedereingliederung
Der Arbeitgeber schreibt die Mitarbeiter bei längerer Krankheit an
und bietet Unterstützung an.
Es erfolgt keine Wiedereingliederung ohne betriebsärztliche Zustimmung.
Die Wiedereingliederung wird durch kontinuierliche betriebsärztliche Betreuung begleitet. Der WAI wird zur Verlaufskontrolle regelmäßig erhoben.
Die notwendigen technischen Anpassungen des Arbeitsplatzes werden
vor Beginn der Wiedereingliederung vorgenommen.
Die notwendigen Anpassungen von Aufgaben erfolgen vor und
während der Wiedereingliederung.
Die Notwendigkeit eines fachlichen Trainings wird vor Beginn der Wiedereingliederung geklärt. Das Training startet ggf. mit Beginn der Wiedereingliederung.
Bei Mitarbeitern mit schweren psychischen Erkrankungen und gehörlosen Mitarbeitern findet vor Beginn der Wiedereingliederung mit Unterstützung des Integrationsfachdienstes ein Treffen mit den Arbeitskollegen und Vorgesetzten zur Klärung des Umganges miteinander statt.
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Ergebnisse 1/3
Das Verfahren muss den Probanden ausführlich erklärt werden.
Mit Hilfe des WAI war eine qualitative Einschätzung der Arbeitsfähigkeit gut möglich.
Bei ca. 15 Prozent der Anträge zur Wiedereingliederung haben wir die Wiedereingliederung zunächst abgelehnt und Hinweise zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit gegeben (Therapieverbesserung und -intensivierung, Unterstützung durch berufsvorbereitendes Training).
Der WAI gibt Hinweise in welchen Bereichen Unterstützungsbedarf besteht und ist, neben der Anamnese und der Untersuchung, ein sehr gutes zusätzliches Instrument.
Bei WAI Punktwerten unter 30 beginnen wir keine Wiedereingliederung.
Der WAI ist ein sicherer Detektor für Verschlechterungen der Arbeitsfähigkeit während der Wiedereingliederung.
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Ergebnisse 2/3
Gut 1 Prozent aller Innendienst-Mitarbeiter nehmen an einer Wiedereingliederung teil.
Die Dauer der stufenweisen Wiedereingliederung (STW) schwankt sehr und liegt bei unseren Fällen im Durchschnitt bei 51 Arbeitstagen (range 6-83).
Es ist kein Zusammenhang zwischen Dauer der Arbeitsunfähigkeit
vor Beginn der STW und der Dauer der STW ersichtlich.
Das Durchschnittsalter der teilnehmenden Mitarbeiter lag bei 44 Jahren.
Es scheint keinen Zusammenhang zu geben zwischen Diagnose,
Alter und Dauer der STW.
Es gibt psychische Erkrankungen mit kurzer und mit langer STW-Dauer. Wenn man die psychischen Diagnosen nach deren Schweregrad differenziert, ist jedoch klar, dass schwere, mit Suizidalität einhergehende Depressionen sowie neurologische Erkrankungen die längste STW-Dauer haben.
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Ergebnisse 3/3
Abbruchgründe waren eine Verschlechterung des Krankheitsbildes, besonders bei seelischen Erkrankungen und selten fehlende Anpassungsmöglichkeit im Arbeitsbereich.
Die Fehlzeiten nach der Wiedereingliederung waren deutlich
kürzer als vor der Wiedereingliederung und wurden
um 0,2 Prozent gesenkt. (40 Mitarbeiter die mehr da sind)
Die Abbruchquote lag nach Einführung des Wiedereingliederungsmanagements bei nur 1 Prozent.
(Der Durchschnitt liegt sonst bei 10%)
Unsere Ergebnisse stimmen tendenziell mit den Ergebnissen des Forschungsberichtes zur stufenweisen Wiedereingliederung zu Lasten der Rentenversicherung von Dr. Wolfgang Bürger übereinhttp://forschung.deutsche-rentenversicherung.de/ForschPortalWeb/ressource?key=STW_Abschlussbericht.pdf
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Empfehlungen zur beruflichen Wiedereingliederung
Suchen Sie sich auch externe Unterstützung zum Wiedereingliederungs-management wie zum Beispiel die Integrationsfachdienste, die Berufsförderungswerke, die Berufsgenossenschaften….Kontaktadressen z.B. unter www.rehadat-talentplus.de
Definieren und unterstützen Sie eindeutig die Rahmenbedingungen der Wiedereingliederung, insbesondere die Arbeitsbedingungen, die Art und Weise zur qualitativen und quantitativen Rückmeldung zu den Ergebnissen.
Betreuen Sie die Patienten während der gesamten Wiedereingliederung.
Benutzen Sie den WAI als konsequentes Zusatzinstrument und trauen Sie dem Ergebnis, insbesondere wenn der Index niedrig ist.
Überzeugen Sie die Geschäftsführung von den Vorteilen eines klaren Wiedereingliederungsmanagements unter Beteiligung des Betriebsarztes (Senken der Fehlzeiten, Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter, Kostensenkung, gutes Image).