APH Newsletter Mai17 150517€¦ · APH_Newsletter_Mai17_150517.indd Created Date: 5/23/2017...

4
Editorial APH NEWS Liebe Leserinnen und Leser > Den eigenen Alltag mitgestalten zu können, Veränderungen zu initiieren und sich mit den eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu identifizieren, ist für uns alle wichtig. Für Menschen, die in einem Alters- und Pflege- heim leben, sind diese Dinge jedoch nicht mehr selbstverständlich. Gerade darum sind eine aktive Alltagsgestaltung und Autono- mie zwei wichtige Zutaten für die Lebens- qualität unserer Bewohnerinnen und Be- wohner. Und darum setzten wir alles daran, ihnen verschiedene Angebote zur Alltagsge- staltung zu bieten. Wir ermutigen unsere Bewohnerinnen und Bewohner stets, Hobbys, die sie vor dem Eintritt in unsere Institution ausübten, auch weiterhin zu pflegen. Wir versuchen auch wo immer möglich, unseren Bewohnenden die Wahl zu lassen zwischen verschiedenen Angeboten und Dienstleistungen. So wah- ren wir ihre Autonomie und ihre Selbstbe- stimmung und stärken ihre Entscheidungs- kompetenz. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind Persönlichkeiten mit eigenen Vorlieben und unterschiedlichen Lebensgeschichten. Als solche sollen sie sich bei uns wahrge- nommen fühlen. Wir möchten ihnen die Möglichkeit bieten, vertrauensvolle und bedeutsame Beziehungen zu den Pflege- mitarbeitenden und zu Mitbewohnerinnen und -bewohnern zu pflegen. Wir fördern die soziale Vernetzung und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben – respektieren jedoch das Selbstbestimmungsrecht der uns zur Pflege und Betreuung anvertrauten Menschen. Raphael Thürlemann, Geschäftsführer Ein bunter Strauss Persönlichkeiten Die Angst, dass man mit dem Eintritt in ein Altersheim seine Individualität verliert und sich aufgibt, kennen viele Menschen. Doch das muss nicht sein! Denn Gewohn- heiten, Hobbys und Interessen können – mit ein wenig Hilfe – auch weiterhin gepflegt werden. Wenn wir an einer blühenden Sommerwiese vorbeigehen, un- sere Augen schweifen lassen und das prächtige Farbenspiel bewundern, spüren wir: Dieser Anblick ist einzigartig. Denn keine Wiese ist wie die ande- re, genauso wie keine der tau- send Blüten darin der anderen gleicht. Die einen verstecken sich in der Geborgenheit der Gruppe, ande- re wirken fast wie ein Polizist, wenn sie mit ihrem hohen, ge- raden Stängel über die anderen hinausragen. Wieder andere sind klein, aber standhaft und trotzen jedem Wind. Und einige stehen alleine auf einem kleinen Hügel und scheinen in der Ruhe und Abgeschiedenheit den Frie- den zu finden, den sie brauchen. Die Individualität zu erhalten ist unser Ziel In den APH Binningen wohnen zurzeit 161 betagte Menschen. Sie alle haben ihren eigenen Weg beschritten, ihre eigenen Prägungen erfahren und ihre eigene Geschichte geschrieben. Und wie die Blüten auf der Wiese Newsletter der Zentren für Wohnen und Pflege Langmatten und Schlossacker – Mai 2017

Transcript of APH Newsletter Mai17 150517€¦ · APH_Newsletter_Mai17_150517.indd Created Date: 5/23/2017...

Page 1: APH Newsletter Mai17 150517€¦ · APH_Newsletter_Mai17_150517.indd Created Date: 5/23/2017 9:26:10 AM ...

Editorial

APHNEWS

Liebe Leserinnen und Leser

>

Den eigenen Alltag mitgestalten zu können, Veränderungen zu initiieren und sich mit den eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu identifizieren, ist für uns alle wichtig. Für Menschen, die in einem Alters- und Pflege-heim leben, sind diese Dinge jedoch nicht mehr selbstverständlich. Gerade darum sind eine aktive Alltagsgestaltung und Autono-mie zwei wichtige Zutaten für die Lebens-qualität unserer Bewohnerinnen und Be-wohner. Und darum setzten wir alles daran, ihnen verschiedene Angebote zur Alltagsge-staltung zu bieten. Wir ermutigen unsere Bewohnerinnen und Bewohner stets, Hobbys, die sie vor dem Eintritt in unsere Institution ausübten, auch weiterhin zu pflegen. Wir versuchen auch wo immer möglich, unseren Bewohnenden die Wahl zu lassen zwischen verschiedenen Angeboten und Dienstleistungen. So wah-ren wir ihre Autonomie und ihre Selbstbe-stimmung und stärken ihre Entscheidungs-kompetenz. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind Persönlichkeiten mit eigenen Vorlieben und unterschiedlichen Lebensgeschichten. Als solche sollen sie sich bei uns wahrge-nommen fühlen. Wir möchten ihnen die Möglichkeit bieten, vertrauensvolle und bedeutsame Beziehungen zu den Pflege-mitarbeitenden und zu Mitbewohnerinnen und -bewohnern zu pflegen. Wir fördern die soziale Vernetzung und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben – respektieren jedoch das Selbstbestimmungsrecht der uns zur Pflege und Betreuung anvertrauten Menschen.

Raphael Thürlemann, Geschäftsführer

Ein bunter Strauss PersönlichkeitenDie Angst, dass man mit dem Eintritt in ein Altersheim seine Individualität verliert und sich aufgibt, kennen viele Menschen. Doch das muss nicht sein! Denn Gewohn- heiten, Hobbys und Interessen können – mit ein wenig Hilfe – auch weiterhin gepflegt werden.

Wenn wir an einer blühenden Sommerwiese vorbeigehen, un-sere Augen schweifen lassen und das prächtige Farbenspiel bewundern, spüren wir: Dieser Anblick ist einzigartig. Denn keine Wiese ist wie die ande-re, genauso wie keine der tau-send Blüten darin der anderen gleicht.

Die einen verstecken sich in der Geborgenheit der Gruppe, ande-re wirken fast wie ein Polizist, wenn sie mit ihrem hohen, ge-raden Stängel über die anderen hinausragen. Wieder andere sind klein, aber standhaft und trotzen jedem Wind. Und einige stehen alleine auf einem kleinen Hügel und scheinen in der Ruhe und Abgeschiedenheit den Frie-den zu finden, den sie brauchen.

Die Individualität zu erhalten ist unser ZielIn den APH Binningen wohnen zurzeit 161 betagte Menschen. Sie alle haben ihren eigenen Weg beschritten, ihre eigenen Prägungen erfahren und ihre eigene Geschichte geschrieben. Und wie die Blüten auf der Wiese

Newsletter der Zentren für Wohnen und Pflege Langmatten und Schlossacker – Mai 2017

Page 2: APH Newsletter Mai17 150517€¦ · APH_Newsletter_Mai17_150517.indd Created Date: 5/23/2017 9:26:10 AM ...

Personelles März bis Mai 2017

Eintritte Er Dila, Pflege und BetreuungMy Violeta, HauswirtschaftYe Cui Xian,

Pflege und Betreuung

AustritteBaconnier Caroline,

Pflege und Betreuung

Herzlich willkommen und Adieu

Bittner Karl, Pflege und Betreuung

Davidovic Dajana, Pflege und Betreuung

Hofer Sabine, Pflege und Betreuung

Meyer Fabienne, Pflege und Betreuung

Stadnik Ana, Pflege und Betreuung

Fortsetzung von Seite 1

APHNEWS Mai 2017

hat jeder und jede von ihnen eine eigene Schönheit und Unverkennbarkeit.In der Pflege und Betreuung ist es uns ein An-liegen, die Individualität jedes einzelnen Be-wohners und jeder einzelnen Bewohnerin zu erhalten. Unser Ziel ist, dass jede Persönlich-keit mit ihren Ecken und Kanten, mit ihren Eigenheiten und Vorlieben sich in unsere Ge-meinschaft einfügen kann und jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit wahrgenommen und begleitet wird.

Mit ein wenig Hilfe ist so viel möglichDer Verlust einer geliebten Beschäftigung ist schwer zu verkraften. Ein schönes Hobby we-gen körperlicher oder geistiger Defizite auf-geben zu müssen, macht traurig und nagt am Selbstwertgefühl. Doch manchmal braucht es nicht viel mehr, als eine gute Idee oder eine helfende Hand, um etwas weiterführen zu können, was glücklich macht. Es braucht anfangs vielleicht Überwindung, um Hilfe zu bitten, wenn man seiner Beschäftigung nach-gehen will. Doch wir wollen an dieser Stelle alle unsere Bewohnerinnen und Bewohner dazu ermuntern. Fragen Sie! Machen Sie! Las-sen Sie uns gemeinsam eine Lösung finden! Wir sind davon überzeugt, dass eine Beschäf-tigung, die ihr Selbstwertgefühl stützt und ihre Individualität erhält, wirksamer ist als ein Medikament.

Was würden wir uns wünschen?Die Aufgabe, individuell auf unsere Bewoh-nenden einzugehen, ist für uns eine Bereiche-rung und fordert uns, uns selbst täglich zu hinterfragen. Wir müssen überlegen, was uns selbst ausmacht, und worauf wir unter kei-nen Umständen würden verzichten wollen, wenn wir auf die Hilfe anderer angewiesen wären. Das Wohlbefinden unserer Bewohnen-den ist unser oberster Qualitätsanspruch und ist auch gleichzeitig das, was uns täglich mo-tiviert, unser Bestes zu geben.Im Spannungsfeld zwischen zeitlichen Res-sourcen, gesetzlichen Vorgaben, Forderun-gen der Krankenkassen und Effizienz sind es die Zufriedenheit und das Lächeln eines betagten Menschen, die uns zeigen, dass wir unsere Arbeit gut machen.

Samuel Gnos,Wohnbereichsleiter

Für viele Bewohnende des Zen-trums Langmatten ist die neue Gartenanlage zu einem wichti-gen Aufenthaltsort geworden. Die Gartentherapie, die wir als Aktivierungsprogramm regel-mässig durchführen, bietet viel-seitige und sinnvolle Beschäf-tigung, zum Beispiel gestalten und pflegen wir die beiden Hochbeete. Ganz nach dem Leit-satz «altvertrautes Tun tut gut» inspiriert diese Arbeit die Senio-rinnen und Senioren zu vielerlei Aktivitäten: Planen, Einkaufen, Ansäen, Umtopfen, Setzen, Jä-ten, Ernten und Verarbeiten.

Letztes Jahr kam in der Gar-tengruppe der Wunsch nach Blumen zum Selberpflücken auf. Die Idee, Blumen, die man selbst gepflanzt hat, anschlies-send im eigenen Zimmer als Strauss geniessen zu können, fand Anhänger und so setzten

Gartentherapie

Frühlingsfreuden im Garten Langmatten

wir sie natürlich um. Mit Erfolg! Diesen Frühling sind wir spe-ziell gespannt darauf, ob die Erdbeeren, die wir letztes Jahr gepflanzt haben, gedeihen. Die Vermehrung hat bereits präch-tig geklappt – jetzt bleibt noch zu sehen, wie viele Früchte es zu naschen geben wird. Auch auf den Pfefferminz- und den Zitronenmelissen-Sirup aus ei-gener Produktion freuen wir uns schon!

Das regelmässige Giessen der Hochbeete ist erfahrungs-gemäss unsere grösste Her-ausforderung. Wir hoffen, sie diesen Sommer mit dem neu an-geschafften Gartenschlauch gut meistern zu können. Jetzt sind nur noch ein paar unterstützen-de Hände gesucht ...

Karin Meyer Riss, Mitarbeiterin Aktivierung

Page 3: APH Newsletter Mai17 150517€¦ · APH_Newsletter_Mai17_150517.indd Created Date: 5/23/2017 9:26:10 AM ...

APHNEWS Mai 2017

Kochen – so wie früher

Aktivierung

Schon seit Jahrhunderten wer-den Essen und Trinken in der Ge-meinschaft zelebriert. Man isst zusammen, unterhält sich dabei und tauscht sich aus. Auch die Zubereitung des Essens gehört oft zu diesem Ritual. Küchen waren früher – und sind es auch heute noch – das Zentrum des Familiengeschehens. Mit der Kochgruppe im Zentrum Lang-matten knüpfen wir an diese Tradition an. Wir fördern beim Zubereiten einer Mahlzeit das Gefühl der Zusammengehörig-keit und lassen Erinnerungen an das gemeinsame Kochen auf-leben – seien dies Erinnerungen aus der Kindheit oder aus der Er-wachsenenzeit mit den eigenen Kindern.

Traditionelle Gerichte sind beliebtRüsten, Portionieren und Ko-chen sind sehr beliebte Tätigkei-ten bei unseren Bewohnerinnen und Bewohnern. Schon die Dis-kussion darüber, welches Menu

Frühlingsfreuden im Garten Langmatten

überhaupt zubereitet werden soll, löst Emotionen aus und aktiviert die Teilnehmenden der Kochgruppe im Vorfeld. Meis-tens fällt die Wahl schliesslich auf altbekannte Gerichte, wie den Sonntagsbraten mit Kartof-felstock. Dabei sehen sich die Teilnehmerinnen und Teilneh-mer wieder in die Vergangen-heit zurück versetzt: Der Duft des Essens, der Geschmack und die Präsentation der Speisen wecken viele Assoziationen. Und plötzlich leben Erinnerun-gen wieder auf und die kleinen Tricks der Mutter oder sogar der Grossmutter fallen wieder ein ...

Geschichten von früherAuch Geschichten aus den kar-gen Kriegs- und Nachkriegs-jahren werden erzählt, als viel Phantasie und Geschick in der Küche gefragt waren. Zum Bei-spiel, dass dem Sonntagsbraten meist Brotanschnitte beigelegt wurden, die dann als «Fleisch» für die Kinder auf die Teller ka-men und herrlich nach der guten Sauce schmeckten. Auch an die Rösti mit Kaffee oder mit Chico-rée zum «Zmorge» erinnern sich noch einige Bewohnerinnen und Bewohner. Schliesslich waren Brot, Butter und Konfitüre Man-gelwahre.

Diese Erinnerungen aufleben zu lassen, das gemeinsame Essen an einem schönen Tisch in Ruhe zu geniessen, aufeinander Rück-sicht zu nehmen, Düfte unmit-telbar erleben zu können und Ressourcen zu erhalten, dies alles ist der Sinn unserer Koch-gruppe.

Eveline Seckinger,Leiterin Aktivierung

Aus Grossmutters Küchenschublade

RotweinkuchenZutaten: (für ein Blech von 30 cm )250 g Kuchenteig40 g Mehl oder Maizena30 g Rohrzucker1 TL Zimt1,5 dl Rahm 1,5 dl Rotwein1 Ei oder 3 Eigelb

Zubereitung: Teig aufs Blech legen und mit der Gabel einstechen. Einige Stunden kühlstellen. Da-nach die restlichen Zutaten zu einer Masse vermischen und auf den Teigboden geben (eventuell Boden vorher mit gemahlenen Mandeln bestreuen). Backen: ca. 30 Min. bei 200 Grad im vorgeheizten Ofen, vorwiegend Unterhitze.Lauwarm oder kalt servieren

E Guete mitenand!Sonja Geissberger

In einer kleinen Gruppe von 5 bis 8 Personen bereiten Bewohne-rinnen und Bewohner des Zentrums Langmatten ihre Mahlzeiten einmal pro Woche selbst zu. Schon seit längerer Zeit existiert die Kochgruppe und ist inzwischen zu einer festen Institution gewor-den. Die gemeinsamen Mahlzeiten erinnern an den früheren Fami-lientisch und reaktivieren oft vergessen geglaubte Fähigkeiten.

Page 4: APH Newsletter Mai17 150517€¦ · APH_Newsletter_Mai17_150517.indd Created Date: 5/23/2017 9:26:10 AM ...

APHNEWS Mai 2017

Poesie-Ecke

KontaktStiftung Alters- und Pflegeheime BinningenHohlegasse 8, 4102 BinningenTel. 061 425 20 20Fax 061 425 20 [email protected]

ImpressumRedaktion: Stiftung Alters- undPflegeheime BinningenKonzeption, Text, Realisation: VischerVettiger AG, BaselDruck: Gremper AG, PrattelnMai 2017, erscheint 4x jährlich

Vorankündigung

Jubiläumsfest50 Jahre Langmatten

Das Zentrum Langmatten wird die-ses Jahr Fünfzig und das wollen wir gebührend feiern! Die Vorbereitun-gen haben bereits begonnen: Ne-ben Speis und Trank ist ein buntes Unterhaltungsprogramm für Gross und Klein geplant.

Reservieren Sie sich jetzt schon das folgende Datum: Samstag, 23. September 10.00 –16.00 Uhr

Wir freuen uns auf einen erlebnis-reichen Tag mit unseren Bewoh-nenden und deren Gästen, unseren Mitarbeitenden und allen Interes-sierten, die uns besuchen möchten.

Ein neuer Auftritt für das Bistro Schlossacker

Dr Friehlig

Es isch doch jedes Johr e WunderDie lange Wintermooned hämmer sattUs däre bruune Ärde undedrunderFindet’s Friehligswunder statt.

Ganz langsam kemme Farbe fiireZerscht gääl und wyss denn veielett und rotAu blau und rosaka me gschpiireWenn d’Sunne warm am Himmel stoht.

Dr Friehlig isch doär blybt e ZytliDoch bald muess är bald scho wieder goMr heere Vögel singe «Zyt isch do»Mir hätte gärn er wurd no blyybeMir hän no lang nit gnueg bikoo.

Gedicht von Helen FuhrerBewohnerin des Zentrums Langmatten, leidenschaftliche Fasnächtlerin und Verfasserin zahlreicher Schnitzelbänke.

Unser Bistro präsentiert sich seit Mitte Mai in einem frischen Look. Ein neues Logo, neue Plakate und eine neue Webseite sorgen für einen eigenständigen Auftritt. Überzeugen Sie sich selbst unter www.bistro-schlossacker.ch