Appmusik Unterrichtsidee: app2music Songwerkstatt
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Transcript of Appmusik Unterrichtsidee: app2music Songwerkstatt
Autoren: Joscha & Johannes
Unterrichtsidee
app2music - Songwerkstatt
Proseminar
Appmusik: Von Anfang an Musik machenMusikalische Aneignungsprozesse im digitalen Wandel
– Perspektiven für den modernen Musikunterricht
Leitung: Matthias Krebs
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Unterrichtsidee
Mit einer 5er-Gruppe einen Popsong mit Musikapps musizieren,
der auf einem 2 x 4-taktigen Schema basiert.
Zu Beginn lernen die Schüler_innen die Grundprinzipien eines Pop-Grooves
kennen, indem sie einen einfachen, vom Gruppenleiter vorgespielten Rhythmus,
der auf einem Drumset/Cajon gespielt wird, auditiv nachbauen. Entscheidend ist
hierbei, dass die Teilnehmer Orientierung im Rhythmus-Pattern gewinnen.
Danach besteht die Aufgabe, aus diesem Pattern ein eigenes Pattern zu
entwickeln, dass gut klingt. In der anschließenden Phase besprechen die
Teilnehmer, was die einzelnen Pattern unterscheidet und was schließlich einen
interessant klingenden Pop-Rhythmus ausmacht. Die Gruppe entscheidet sich für
einen Groove-Beat, der nun als Begleitung für eine instrumentale Improvisation
genutzt werden soll.
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Unterrichtsidee
Im zweiten Teil der Musikstunde, wird ein viertaktiges Formschema vom Lehrer
vorgegeben. Wir haben eine Gitarrenbegleitung gewählt.
Über das selbst erarbeiteten Rhythmus-Pattern, improvisieren die Teilnehmer
dann im ‚Call-&Response’-Verfahren mit der Instrumenten-App Thumb-Jam.
Zum Schluss sollten die verschiedenen Teile zu einem aufführungsreifen Song
zusammengebaut werden.
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Oberfläche von ThumbJam
Oberfläche der App DM-1
Vorstellung der Apps
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ERLÄUTERUNGEN UND
MATERIALIEN ZUR
UNTERRICHTSIDEE
app2music - Songwerkstatt
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Lerngruppe / Materialien / Technik / Apps
• Lerngruppe: In unserer Erprobung haben wir mit fünf jungen Erwachsenen
gearbeitet, die selbst kein Instrument spielen. Wir denken, dass die
Unterrichtsidee sowohl mit musikerfahrenen, als auch -unerfahrenen Personen
fast jeglicher Alterstufe denkbar ist.
Materialien: Cajon, Gitarre, Arbeitsblatt
Technik: 3 iPads für 5 SuS, Verstärker, Kopfhörer, Ladekabel und
Audiokabel
Apps: 'ThumbJam' und 'DM-1' für iPad (iOS)
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Gedanken, die uns dazu angeleitet haben, das Projekt zu konzipieren... ;-)
• Motivation für uns war, dass ALLE (Teilnehmer und Leiter) gemeinsam
musizieren und schließlich eine kleine Aufführung vorbereiten.
• Wichtig finden wir, dass die Teilnehmer, indem sie mit DM-1 selbst einen
Groove produzieren, anhand der graphischen Oberfläche die zeitliche
Einteilung eines Rhythmus erkennen. Den Schüler_innen kann hier der Aufbau
eines Schlagzeugpatterns (Grooves) mit anderen Mitteln als durch Noten
erkennbar gemacht werden.
• In der Improvisationsphase sollen sie lernen, musikalische Phrasen zu hören
und zu fühlen, sowie diese kognitiv zu strukturieren.
• Die gemeinsame Erarbeitung des Stückes soll allen Spaß machen.
• Der Zweck des Projektes könnte sein, dass die Teilnehmer mit offeneren
Ohren durch den Alltag gehen und genauer hinhören, wie die populäre Musik
im Radio oder in der Disco aufgebaut ist.
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Unterrichtsziele und Ergebnisse
Ziel ist es mit allen gemeinsam über ein einfaches Schema eines Popsong mit kurzen
Improvisationsabschnitten zu erarbeiten, so dass dieser Song beim kleinen,
abschließenden Konzert vorgestellt werden kann.
Musikbezogener Fokus
Die Teilnehmer lernen über den Rhythmus, wo z.B. Schwerpunkte liegen. Wie die zeitliche
Struktur eines Rhythmus ist und wo die Bass-Drum (auf die 1 und 3 oder ähnlich), wo
ein Snareschlag (2 und 4) in einem Popsong hingehört.
Über das Formschema lernen sie das Call&Response Verfahren kennen, sowie mittels
einer Skala, die vorher eingestellt wurde zu improvisieren.
Ergebnis
Eine gelungene Darstellung zum Aufbau des Drum-Patterns, eingebettet in einen Song.
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Unterrichtsziele
• Ziel ist der Umgang mit (einer Art) graphischen Notation über DM-1 und
gleichzeitig das Erlernen vom Aufbau eines Rhythmus, eines Patterns und
die Sensibilisierung für Taktschwerpunkte
• Ein zweites Ziel ist die Improvisation über ein Songschema anhand
folgender Fragen: wo sind Anfang und Ende der Songform? - Wie
funktioniert das Call-&Response - Prinzip? - Wie sollte meine Melodie
verlaufen?
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Aufgabenstellung (1)
Auf dieser Seite möchten wir darstellen, welche Arbeitsaufträge wir den Schülern
gegeben haben:
Aufgabenstellung für die Songwerkstatt ‚Groove&Response’
• Setzt euch mit der App ‚DM-1’ (Drum-Machine-1) auseinander und lernt sie kennen.
Entwickelt dabei einen kurzen eigenen Groove (Dauer: 5 min)
• Entwickelt das Schlagzeugpattern für den Song, das vom Schlagzeuger vorgespielt
wird.
Hilfestellung: Geht Schritt für Schritt vor: erst die Bassstimme, dann die Snareschläge etc.).
Ihr könnt euch Teile des Rhythmus an der Cajon vorspielen lassen oder singt den Beat
einfach mal mit, dann erhaltet ihr eine bessere Orientierung. Vergleicht es
schließlich mit dem Pattern des Drummers. (Dauer: 15 min)
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Aufgabenstellung (2)
• Mit der App ‚ThumbJam’ habt ihr ein Melodieinstrument. Entwickelt eine kurze,
einfache Melodie (Lick), die ihr zur ‚DM-1’ - und Gitarrenbegleitung spielen könnt. Die
Phrase eurer Melodie soll 4-taktig sein (weil die Gitarre auch eine 4-taktige Phrase
spielt. Hört darauf, wann die Phrase an der Gitarre endet und eine neue beginnt).
• Findet euch in Zweiergruppen zusammen und spielt dem Partner eure Melodie vor.
Der Partner versucht die Melodie zu imitieren. => dieses Verfahren nennt sich auch
CALL AND RESPONSE. Die Antwortmelodie muss nicht zwangsläufig die selbe sein,
sondern kann auch variieren und auf die vorherige aufbauen.
• Setzt die Bausteine zu einem kurzen Song zusammen.
Fragen: Wie beginnt/endet der Song?
Gibt es verschiedene Teile?
Wer macht was? (Jeder darf mal ran!!)
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Methoden
'Chaos-Methode’: freies Erkunden der App ‚DM-1’, daraufhin aber eine
Bewertung dessen, was am selbst gebastelten Groove gut oder schlecht ist.
Ob dieser Groove so in einem Pop-Song vorkommen kann oder eher in
cubanische, afkrikanische oder einfach nur chaotische Songs passt.
'Meister-Schüler-Methode’: Mit der App DM-1 und der Cajon den Rhythmus
vorspielen – nachspielen – vergleichen.
'Papagaien-Methode’: imitatorisches Improvisieren mit der App Thumbjam.
Hierbei kann eine Skala eingestellt werden und die Skala je nach Können der
Teilnehmer von drei bis hin zu beliebig vielen Tönen erweitert werden.
Die Methoden sind aufeinander aufbauend, um zum Ziel des Unterrichts zu
gelangen.
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Maßnahmen
1. Rhythmus
Ziel: Die Schüler sollen in 15 Minuten eigenständig ein vorgebenes Pattern mit einer Drumcomputer-
App reproduzieren. (Inhalt: Pattern reproduzieren, Ausmaß: entspricht Vorgabe)
Strategie: Die TLN (Teilnehmer) probieren aus, indem sie in das Taktraster die einzelnen
Drumschläge programmieren, die ihnen vorgespielt werden. (Programmieren, Korrigieren,
Verwerfen, Vergleichen, Variieren...)
Maßnahme: Die TLN erhalten pro Kleingruppe Kopfhörer, können sich ihren Groove jederzeit
eigenständig anhören. Das Tempo von Referenz-Beat (gespielt) und Drumcomputer ist gleich, so
können sie gleichzeitig abgespielt werden.
Zusatz: Darauf aufbauend kann das Pattern stimmig variiert werden. Die TLN stellen ihre Kreationen
der Gruppe vor....
1. Lick
Ziel: Die Schüler sollen ein Lick entwerfen, dass in die 4-Takte des Formschemas passen
Strategie: Die TLN improvisieren erst einmal abwechselnd mit der App über dem Gitarrenriff.
Maßnahme: Die TLN sind mit einem iPad an einer Box angeschlossen. Der Gruppenleiter spielt ein
Riff, über dem die TLN Licks spielen und improvisieren.
Zusatz: Wenn die TLN genügend Sicherheit und Zeit im Improvisieren dazu kommt, können sie z.B:
einen Lick bauen, der wiederholbar ist.
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Maßnahmen
Vorbereitungen
Vorbereitung eines 8-taktigen Songschemas (z.B. E-7 / A7(9) / E-7 / H7(9)) für
Gitarre.
Dazu ein einfaches Rhythmuspattern auf der Cajon. Bsp.:
Apps
'DM-1' (DrumMachine-1): - Grundeinstellung, keine Extras
'ThumbJam': - Skala von 4 Tönen
- Menü abgeschaltet
- Instrumentenpreset: z.B. Dirtyorgan 2
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Unterrichtsablauf (1)
Der Song wird vom Gitarristen (L1) und vom Drummer (L2) auf der Cajon vorgespielt.
Danach wird den Schülern gesagt, dass sie am Ende der Stunde mit Hilfe verschiedener
Apps mitmusizieren sollen. (ca.1 Min.)
Anschließend wird die App ‚DM-1’ vorgestellt und die Bedienoberfläche grob besprochen .
Die Teilnehmer erhalten nun fünf Minuten zum freien Probieren und Erkunden von ‚DM-1’.
Nun werden die entstandenen Grooves besprochen. (ca. 7 Min.)
Als nächster Schritt wird ein einfacher Groove an der Cajon vorgespielt, der mit DM-1
nachgebaut werden soll. Falls sich die Teilnehmer nicht orientieren können, werden zuerst
die Bassschläge des Drum-Patterns Schritt für Schritt konstruiert, indem man sagt,
“Sprecht den nächsten Schlag mal rein”, “Wo kommt der auf eurer Zeitleiste” etc.
Anschließend werden die Snare-Schläge eingefügt, die jeweils auf 2 und 4 gespielt
werden. (ca 15 Min.)
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Unterrichtsablauf (2)
Jetzt wird anhand der Gitarre die Form erklärt (2 x 4 Takte). Der Drummer, der jetzt durch
das konstruierte Pattern ersetzt wird, geht an ein Tablet und spielt eine improvisierte 4-
taktige Phrase auf einem kleinen Ausschnitt einer Skala (die auf das Riff in der Gitarre
angepasst ist) im Programm ‚ThumbJam’. (ca.2 Min.)
Die Teilnehmer beginnen nun selbst zu improvisieren und wechseln sich hierbei ab. Nun
können auch eigene Licks konstruiert werden, die vor- und nachgespielt werden können
(ca. 10 Min.)
Zum Schluss wird der Aufbau des Songs besprochen. Als Beginn des Songs kann z.B. der
Rhythmus von DM-1 aufgebaut werden, indem man zuerst das Programm mit einer leeren
Oberfläche laufen lässt und die Teilnehmer dann die einzelnen Schläge dazu setzen lässt.
Daraufhin setzt die Gitarre ein und die TLN spielen ihre Licks. (ca.10 Min.)
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Auswertung / Reflexion
• In welcher Form werden die Arbeitsergebnisse präsentiert?
• Als Abschluss der Arbeitsphase gibt es ein Vorspiel des erarbeiteten
Songs.
• Wie werden die Ergebnisse darüberhinaus ausgewertet? (Reflexion)
• In einer Folgestunde wäre es denkbar, das, was die Schüler
aufgeschrieben haben in Noten und Worte fassen zu lassen und die
theoretische Grundlage hinterher zu schieben:
• z.B. Wie wird der Rhythmus in Notenschrift notiert (so könnte man
klären: was ist eine Viertel/Achtel etc.)
• mit welcher Skala lässt sich über eine Songform improvisieren (Bsp.:
Pentatonik, Blues-Pentatonik etc.)
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AUS DER PRAKTISCHEN
ERPROBUNG UND WEITERE
IDEEN UND MATERIALIEN
app2music - Songwerkstatt
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Aus der praktischen Erfahrung am 7.6.2013
• Was hat zu den interessantesten (Zwischen-)Ergebnissen geführt?
Die TLN hatten alle verschiedenes Vorwissen und verschiedene Anlagen. Beim
Erklären der 4-taktigen Phrase brachten die TLN immer wieder Begriffe ein, die sie
zuvor nicht richtig zuordnen konnten, die aber plötzlich im Gesamtkontext ihren
Sinn bekamen. Z.B. die wirkliche Bedeutung von Metrum, 4/4-Takten oder des
bloßen Begriffes ‘Takt’. Diese Erkenntnisse, können als Zwischenergebnisse
gezählt werden, genauso wie die Erkenntnis für die TLN, sich teilweise auf ihr
Gefühl verlassen zu können. Nach einigen durchgezählten Phrasen, begannen
manche TLN, sich mehr gefühlsmäßig leiten zu lassen, was sie auch etwas
verunsicherte, dann aber durch Lob auch bestätigte.
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Aus der praktischen Erfahrung am 7.6.2013
• Welche Schwierigkeiten haben sich bei der Erprobung ergeben?
Beim Versuch den vorgespielten Schlagzeugrhythmus zu konstruieren, war den
TLN zu Beginn nicht klar, wie die App aufgebaut ist und was die vertikale und die
alle vier Spalten auch farbliche Trennung zu bedeuten haben, also dass jedes
Kästchen ein 16tel ist und dass jede Farbe eine Viertel bedeutet.
Auch das Vorsingen war nicht optimal gelöst. Wir hätten die TLN anhand von
Bodypercussion an den Rhythmus heranführen müssen, um ihn ihnen bewusster
zu machen.
Bei der Improvisationsübung wäre es schlau gewesen, einen TLN als Dirigent zu
bestimmen, der die Einsätze gibt und Phrasen mitzählt und deren Dauer einhält.